Versuchung. Was hat er erwartet. Damian schließt die Augen und atmet kurz durch. Auch die Kreuzzüge haben ihre gefallenen Paladine und die wenigsten haben ihre Eide aus niederen Beweggründen verraten. Damian ist sich sicher, dass es diesen Faxxon gibt und auch die Opfer. Weil es der grausamen Natur des Dämons entspricht. Weil sie jetzt in der Hoffnung gefangen sind, dass sie die Qualen der Unschuldigen verhindern können. Tief in seinem Herz kann Damian spüren, wie sich alles in ihm danach sehnt, die Hoffnung nicht Preis zu geben, weil er weiß, dass er sich damit bereits selbst verraten hätte. Einen Kompromiss mit dem Scheusal zu schließen. Nur einmal. Sich selbst zu opfern. Alles zu tun, nur um nicht daran zu verzweifeln, dass man ohnmächtig mit ansehen muss, wie sich die eigenen Hände mit dem Blut der Opfer färben. Nicht Schuld zu tragen.
Hoffnung und Verzweiflung.
Weil kein Engel ihnen beistehen wird und auch kein guter Gott. Weil sie machtlos einer Ausgeburt des Abyss ausgeliefert sind, die ihre einzige Chance darstellt, nicht selbst zum Monster zu werden, weil sie sich willentlich und wissentlich verweigern, obwohl es die einzige Möglichkeit wäre. Gleich, wie verschwindet gering diese auch sein mag. Zum ersten Mal seit Anbeginn der Kreuzzüge steigt Zorn in ihm auf. Heißer, brennender Hass und der Wille, sich das Wissen mit Gewalt zu nehmen. Den Dämonen für sein grausames Verbrechen zu bestrafen und die Unschuldigen zu retten. Der Wunsch, notfalls alles zu tun.
So schnell der Zorn aufgekommen ist, so schnell verfliegt er wieder.
Versuchung. Nichts von alledem ist wahr. Ist er. Lügen und geschickte Manipulation, um dem Spiel des Succubus zu verfallen. Sie haben nur eine Möglichkeit, Faxxon aufzuhalten und die besteht darin, ihn aus eigener Kraft zu finden. So viel Kummer es Damian auch bereitet.
Er fasst sich wieder. Seine Stimme ist ruhig, als er die Augen wieder öffnet und sich an den Dämonen wendet.
"Zieht, Succubus. Möge Pharasma eurer Seele gnädig sein."