Die Helden lassen das Gebiet der Götterklaue hinter sich und begeben sich auf direktem Weg in Richtung Clydwell Plaza.
Die ruinierten Straßen Kenabres wirken verwaist, doch ist es nicht die Grabesstille die die Höllenritter um sich herum verbreitet hatten. Vielmehr scheint die Luft zum Zerreißen gespannt zu sein, so als wüsste die Stadt um ein bevorstehendes Ereignis großer Tragweite.
Am Himmel ballen sich düstere Wolken vor flammendem Hintergrund und immer wieder schwirren dunkle Schatten hoch über die Köpfe der Kreuzfahrer hinweg.
Der trübe Umriss eines Kolosses taucht in der Ferne zwischen den Häusern auf, doch ist auf die Distanz nicht auszumachen um was es sich handelt. Jeder Einzelne weiß, was die riesenhaften Dämonen auf dem Clydwell Plaza angerichtet haben und die Zerstörung die sie unter den wenigen verbliebenen Verteidigern Kenabres anrichten könnten wären mit sicher verheerend.
Im Stillen hofft die Gruppe, dass die Kreatur zu weit weg ist um zur Gefahr zu werden, doch ahnen alle, dass dies wohl mehr ein frommer Wunsch als Gewissheit ist.
Baldark und Shiva führen den Trupp an und auch wenn die große Raubkatze mehrmals leise fauchend stehen bleibt und Baldark angespannt die Umgebung absucht, treffen die Kreuzfahrer weder Kultisten, noch Dämonen.
Das Gefühl beobachtet zu werden lässt sich jedoch nicht abschüttelt.
Es ist Damian, der schließlich aus dem Augenwinkel auf einen Schatten aufmerksam wird, der auf einen Dachgiebel kauert.
Bevor er den Beobachter ins Auge fassen kann, löst sich dieser jedoch in Luft auf. Der Aasimar befiehlt der Gruppe Inne zu halten und mit gezogenen Waffen und äußerster Wachsamkeit geht die Gruppe in Deckung.
Kurze Zeit später hört man eine Frauenstimme amüsiert lachen, dann tritt ein Dämon in Gestalt einer schönen, jungen Frau mit schulterlangem dunklem Haar aus einer Seitengasse auf die Straße.
Die Helden erkennen das Gesicht sofort, es handelt sich um den Dämon, der sich als Lisandra ausgab um ihre Gruppe und die Adlerwacht zu infiltrieren!
"Lisandra" lächelt charmant und hebt die Hand zum Gruß. Offenbar ist die Dämonin nicht bewaffnet, allerdings hält sie einen Leinenbeutel in der Hand, der sich verdächtig ausbeult.
"Es ist eine Weile her, dass mich Jemand in den Schatten entdeckt hat. Ihr habt scharfe Sinne, Damian. Jetzt, wo euer Augenlicht wieder hergestellt, scheint ihr noch schärfer zu sehen, als zuvor.
Bitte, steckt die Waffen weg, ich bin nicht gekommen um zu kämpfen.
Ich weiß, wir haben eine etwas angespannte Beziehung und ihr habt meine HIlfe bereits ausgeschlagen, doch als Zeichen meines guten Willens, habe ich euch ein Geschenk mitgebracht."Der Succubus greift in den Beutel und holt daraus ein blutiges Objekt hervor, das sie den Helden vor die Füße wirft. Es handelt sich um den abgetrennten Kopf eines Tieflings.
Faxxons tote Augen sind in ungläubiger Furcht weit aufgerissen.
"Was sagt ihr? Ein Problem weniger, nicht wahr? Ich denke, er hatte seine Chance. Zweimal sogar, wenn man genau zählt.
Werdet ihr mir zuhören? Ich weiß wohin ihr geht und was ihr zu tun gedenkt. Ich kann euch helfen, ganz ohne Hintergedanken. Keine Rituale, keine Opfer, kein Kleingedrucktes. Nicht einmal ein Kuss, auch wenn ich das bedauere..."Die Dämonin zwinkert Otham verführerisch zu und leckt sich über die vollen Lippen.