Archiv > Gatsburg Blues

Gatsburg

(1/1)

Changeling:
Unser Spiel startet in dem kleinen Ort Gatsburg, irgendwo im Südosten der USA, Mitte der 50er Jahre. Gatsburg war noch nie von großer Bedeutung, die Stadt hat rund 9000 Einwohner, und abgesehen von einer kleinen Fabrik für Speiseeis und einen Hersteller von Fertigbauteilen für Hauswände gibt es kaum einen Arbeitgeber. Einige Familienbetriebe schlagen sich mehr schlecht als recht durch: Eine Tankstelle mit einem Imbiss-Café, ein Waschsalon, ein altes, heruntergekommenes Kino, zwei Friseure, ein Allgemeinmediziner, ein kleiner Supermarkt, zwei Kirchen, ein einsamer vom County hierher abgeordneter Deputy Sheriff – viel mehr hat das verschlafene Nest nicht zu bieten. Für die meisten Dienstleistungen oder den großen Einkauf fährt man in eine der Nachbargemeinden.

Die Einwohner von Gatsburg sind zum großen Teil stramme Republikaner, von allzu modernen und liberalen Ansichten hält man hier wenig. Dabei wird Nachbarschaftshilfe groß geschrieben, man ist eine verschworene Gemeinschaft – zu der allerdings der Ortsfremde kaum einen Zugang findet. Und auch, wer sich nicht an die ungeschriebenen Regeln hält, steht sehr schnell allein da und wird von allen geschnitten. Der Anteil junger Leute ist relativ gering, denn viele zieht es in größere Städte, wo man leichter eine Arbeit findet und mehr Annehmlichkeiten genießen kann.

Dennoch gibt es einige Orte von Interesse, die unsere Protagonisten womöglich noch kennenlernen werden (und deren Beschreibungen ich bei Bedarf nachliefern werde):

Das Gatsburg Conservatory of Music (Anzeigen)Das weitläufige Areal des Konservatoriums liegt etwas außerhalb des Ortes, ist aber mit einem Bus innerhalb von 10 Minuten zu erreichen. An die Haltestelle (tägliche Abfahrtzeiten: einmal alle zwei Stunden zwischen 7:00 und 19:00, an Wochenenden zwei Sonderfahrten um 21:00 und 22:00) schließt sich eine breite Kiesauffahrt an. Der großzügige Parkplatz ist meist nur von den wenigen Wagen des Lehrpersonals belegt, so dass für die Eltern der Internatsschüler und Besucher reichlich Platz vorhanden ist.

Das Konservatorium selbst besteht aus einem dreiflügligen Gebäude in U-Form, das früher einmal als Sanatorium für Begüterte diente, nun aber von einer Stiftung übernommen wurde, die Instrumente, Lehrer und sonstiges Personal, Instandhaltung und alle weiteren Kosten trägt – nichtsdestotrotz sind die Schulgebühren hoch, und Spenden von Eltern werden gern gesehen, denn die Stiftung ist nicht überreichlich mit Mitteln ausgestattet. Während der mittlere Flügel des Hauptgebäudes Verwaltung, Aula und einige Unterrichtsräume enthält, liegen im linken Flügel die Zimmer männlicher Schüler und Lehrer, während weibliche Schüler und Lehrerinnen im rechten Flügel untergebracht sind.

Das parkähnliche Gelände um das Konservatorium herum ist von einer alten, niedrigen Backsteinmauer mit einem hohen Gitterzaun umfriedet und umfasst neben einem Sportplatz für den Regelunterricht ein kleines ehemaliges Wirtschaftsgebäude, einen Geräteschuppen, einen kleinen, aber gut gepflegten Garten mit Blumenbeeten und dem Häuschen, in dem der Hausmeister und dessen Frau, die Hauswirtschafterin und Köchin, wohnen, und schließlich eine große Festwiese mit einem Podium, wo gelegentliche Konzerte, Abschlussfeiern und ähnliche Festivitäten stattfinden.
Das Unicorn Cinema (Anzeigen)Das Kino ist ein altes, mehrere Stockwerke hohes Bauwerk. Nach allem, was man im Ort hört, handelt es sich um ein ehemaliges Fabrikgebäude, das von einem unternehmenden Fan der bewegten Bilder Anfang der 30er aufgekauft und zum Kino umgebaut wurde. Der Besitzer, ein begeisterter Anhänger des Stummfilms, musste nach dem Siegeszug des Tonfilms bis Mitte der 30er Jahre immer größere Verluste verzeichnen und meldete schließlich Konkurs an. In den folgenden 15 Jahren verfiel das Gatsburg Cinema zusehends.

Erst 1951 erwarb der jetzige Betreiber das Haus für einen symbolischen Preis. Statt jedoch wie erwartet ein modernes Lichtspielhaus aus dem Kino zu machen, das nunmehr den Titel Unicorn Cinema trägt, führt Elias Phelps weiterhin alte Schwarzweißfilme vor, die mit Lifemusik vom Klavier untermalt werden und nur wenige Zuschauer anlocken. Das Kino gilt daher im Ort als eine Adresse für alte Jungfern, die bei den antiquierten Streifen noch einmal ihre Mädchentage aufleben lassen wollen. Bunte Tonfilme sucht man im Programm vergebens.

Doch trotz der geringen Besucherzahlen scheint Phelps sein Kapital noch nicht ausgegangen zu sein. Hartnäckig hängen alle zwei Wochen neue, handgemalte Werbeplakate für uralte Klassiker in den Wandhaltern und preisen mit altmodisch wirkenden Slogans und liebevoll getuschten Portraits Titel an, die zum überwiegenden Teil in der Anfangszeit des Films entstanden. Man kann dem ganzen Ambiente des Kinos jedoch einen gewissen verstaubten Charme nicht absprechen...
Das Sheriff's Office (Anzeigen)– Beschreibung folgt bei Bedarf –
Die Arztpraxis (Anzeigen)– Beschreibung folgt bei Bedarf –
Rick's Café (Anzeigen)Das Café stellt einen der wenigen Treffpunkte im Ort dar, an denen sich Jung und Alt begegnen. Rick, ein knorriger Mann schwer schätzbaren Alters, ist ein Koreaveteran, der seine Gäste jederzeit gern mit Geschichten aus seinem bewegten Leben unterhält. Den Erwachsenen von Gatsburg gilt er als etwas verschrobener Charakter – vor allem die konservativ Denkenden (also die große Mehrheit) betrachten seine lässige Art und den manchmal recht respektlosen Ton, in dem er von Regierung und Behörden spricht, mit Argwohn, während er unter Jugendlichen als ein verdammt cooler Typ gilt, bei dem man nicht allzu streng auf Benimm achten muss. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Rick meist wegschaut, wenn minderjährige Pärchen in seinem Café eine stille Ecke zum Knutschen aufsuchen – solange es nicht allzu offensichtlich wird und die Rocksäume bleiben, wo sie hingehören.

Sein Café selbst stellt ein Mittelding zwischen Eissalon, Diner und Freizeitclub dar. Rick hat das Gebäude mit viel Eigenarbeit und tatkräftiger Hilfe seiner Nachbarn von einem baufälligen Schuppen in ein ansprechendes Lokal mit bunten Farben verwandelt, auch wenn der Stil der Inneneinrichtung in manchen Einzelheiten etwas an ein Feldlager erinnert – inklusive Postern mit Pinup-Girls (deren Bekleidung aber vollständig genug ist, um den Sittenwächtern des Ortes keine Angriffsfläche zu bieten). Auf Ricks Speisekarte finden sich recht einfache Hausmannskost sowie für die Mutigen einige asiatische Spezialitäten, die der Chef persönlich kocht. Die Stellen der zwei Bedienungen sind unter der jüngeren weiblichen Bevölkerung des Ortes heiß umkämpft, denn Rick kann zwar nicht sehr viel zahlen, doch er bietet für seine Bediensteten das Essen frei haus – und langweilig wird es hier ziemlich selten.

Der Waschsalon (Anzeigen)– Beschreibung folgt bei Bedarf –
Slo-E-Mart Supermarkt (Anzeigen)– Beschreibung folgt bei Bedarf –
Sonstige Orte (Anzeigen)– Beschreibung folgt bei Bedarf –

Navigation

[0] Themen-Index

Zur normalen Ansicht wechseln