Der leicht angetrunkene Mann verändert seinen Ausdruck leicht, als Johann seinen Zauber wirkt. Seine Gesichtszüge werden weicher und ein freudiger Ausdruck des Wiedersehens kehrt darauf ein, fast als würde er einen alten Freund wiedertreffen. Er nickt zustimmend bei all den Worten des ältesten Sohnes des Hauses Aldath und stellt sich vor.
„Natürlisch, Johann. Keene Sorchge Bier ham wir noch ausreichend hier. Komm deine Lak...Lu...deine Diener und du. Dann klären wir das allesch wie Freunde. Isch bin Diego. Komm. Komm.“
Lädt er Johann und die anderen Begleiter ein, nach einem völligen Gesinnungswechsel. Alfred hingegen ist immer noch völlig neben sich und reagiert auch auf die Bitte von dem ältesten Sohn des Hauses nicht. Er würde wohl etwas brauchen, um sich zu beruhigen, doch Seamus bietet sich an. Die gesamte Situation überfordert ihn sowieso und ist ihm mehr als unangenehm.
„Ich kann mich ja um ihn kümmern, bei ihm bleiben, ok?“
Hofft er auf eine positive Antwort, während Johann bereits den Speisesaal betritt. Dort sieht er die lange Tafel seines Hauses, der magische Kronleuchter, die teuren Stoffe am Boden und die Bilder der Familie und des alten Wohnsitzes in Aundair. Die Tafel ist gefüllt mit den Resten eines kleineres Festmahl, Teller mit den Rest von exotischen Früchten, Fleischstreifen und Brotkrusten. Dazwischen finden sich Flaschen von Bieren und Weinen, Kelche und Krüge des Hauses und ein etwas anders geformtes Gefäß, welches Johann wohlbekannt ist. Eine Art Glas Gefäß, welches nicht nur oben ein Loch hat, sondern auch einen weiteren seitlichen Abgang. Johann weiß, dass es ein Gefäß aus Cyre ist, welches für ein geschicktes Trinkspiel genutzt wird. Während der Wein oben eingefüllt wird, wird er danach aus dem anderen Getrunken ohne jedoch das Gefäß mit den Lippen zu berühren. Je weiter weg das Gefäß während des Trinkens, desto mehr Ansehen für den Trinker oder Beschämung wenn er sich mit Wein übergießt. Anscheinend kommen die Banditen dort her oder kennen sich zumindest mit der Kultur aus. Er sieht jedoch auch die restlichen Leute dieser illusteren Truppe, die alle ähnliche Kleidung tragen. Sie sehen einen breit gebauten Halb-Ork, der eine große Keule auf der Schulter balanciert, einen schwarzen Spitzbart trägt, und etliche Narben aufweist. Die Haare sind zu einer Halbglatze ausgefallen und er schnaubt verächtlich bei dem Schauspiel. Die nächste Person ist eine Frau mit einem langen Sommerkleid und einem ausladenden Hut. Ihre roten Haare sind zu einem Zopf gebunden und ihr längliches Gesicht mit hohen Wangenknochen hat einige Sommersprossen Sie mustert die eintreffenden Leute mit einem neugierigen Blick. Neben ihr steht eine weitere junge Frau in einer Nietenlederrüstung, kurz geschnitten schwarzen Haare und einem eher kantigen Gesicht. Sie hat eine Narbe am Kinn und hat mehrere Wurfmesser an einem Bandolier sowie ein Kurzschwert am Gürtel. Die letzte Person ist ein älterer Mann mit grauen Haaren und einem gut gepflegten Vollbart. Er trägt einen Schuppenpanzer sowie ein Zweihänder auf das er sich stützt. Er blafft Diego an.
„Was soll der Scheiß, Diego?“
Diego hebt die Hände.
„Das ischt, Johann. Mein alter Freund. Er ischt der Erbe des Hauses oder so und wird uns unsere rechte Belohnung zu gekommen, stimmts?“
Schaut dieser hoffnungsvoll zu Johann, während der graubärtige Mann den Kopf schütteln.
„Ist das so? Das Haus Aldath hat uns Wochenlang nicht bezahlt und dieser nichtsnutzige Butler rückt das Gold nicht raus. Deshalb verhelfen wir uns selbst zu einem gerechten Ausgleich, bis dieser geizige Sack endlich das rausrückt was uns zu steht.“