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Autor Thema: 3. Zug - Rochade  (Gelesen 59003 mal)

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Dawn

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3. Zug - Rochade
« Antwort #255 am: 08.02.2017, 11:10:35 »
Während die Schatten sich unter qualvollem Kreischem auflösen, erscheint im hellen Licht von Hespers Zauber ein Einhorn auf der kleinen Insel, herbeigerufen von Dawns Magie. Da im Moment keine Gefahr zu drohen scheint, trabt das edle Tier zum schwer verletzten Threan herüber und berührt diesen mit seinem Horn, woraufhin die Wunden des Schwertmagiers sich nach und nach schließen.

Die Druidin kümmert sich derweil um die Wunden, die ihre Tiergefährtin davongetragen hat, auch wenn das im Vergleich nur ein paar Kratzer waren. Die herbeigerufenen Wesen verschwinden nach einer kurzen Weile wieder. Nördlich der Insel, wo das Riesenkrokodil erschienen war, liegt immer noch die bewusstlose Gestalt der vierten Schwester.

"Was machen wir mit der? Meint ihr es ist sinnvoll, sie zu befragen? Wahrscheinlich wird sie uns ohnehin nichts verraten..."

Dawn wirkt dann noch einen weiteren Zauber, um sich die Körper der vier Angreiferinnen genauer anzusehen und nach magischen Spuren zu untersuchen[1].
 1. Detect Magic
« Letzte Änderung: 09.02.2017, 14:12:20 von Dawn »

Threan

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3. Zug - Rochade
« Antwort #256 am: 09.02.2017, 13:42:44 »
Reya knapp über dem Bauchnabel das Schwert schräg nach oben hinein treibend, kommt die Spitze der Waffe mitsamt einer guten Handbreit der Klinge knapp unter ihrem Genick wieder zum Vorschein und tötet die Sharitin im gleichen Augenblick. Keine verzweifelten Hiebe, keine wütenden Streiche.

Einfach. Brutal. Und effektiv.

Da er den Griff der Waffe nicht los lässt sinkt Threan mit seiner Frau gemeinsam in den schlammigen Uferboden hinab. Den Treffer des Geistes und Hespers rettenden Beweis seines Glaubens nur mehr peripher wahrnehmend, zieht der Sturmmantel ungewohnt behutsam die Klinge aus dem leblosen Leib ehe er Reyas Gesicht in beide Hände nimmt und sie für einige lange Momente mustert. Die Tränen nicht länger zurück halten könnend, vergräbt er plötzlich sein Gesicht an ihrer Brust und fängt aus tiefster Seele zu schluchzen und wehklagen an um seinem unerträglichen Schmerz Luft zu machen.

Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #257 am: 09.02.2017, 18:35:14 »

Als sich die Schatten unter dem Licht seiner Göttin auflösen, fällt Hesper auf die Knie und schickt ein Stoßgebet des Dankes zu ihr. Gelöst steht er auf, nur um beim Anblick Threans tieftraurig zu werden. Er geht zu ihm hin, um ihm kurz Mut zuzusprechen. "Ich bin da, wenn Du mich brauchst," flüstert der Priester und bewegt sich sogleich wieder weg.

Später, als Threan wieder ansprechbar ist, wendet er sich erneut an den Recken: "Reyas Seele ist bei Unserer Silbernen Dame. Du hast sie von dem Schatten befreit, der von ihr Besitz ergriffen hatte, und das Licht der Herrin hat diesen Schatten getilgt. Laß uns gemeinsam für Reya beten, wenn Du magst," bietet Hesper dem gemarterten Freund an.

Darmon

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3. Zug - Rochade
« Antwort #258 am: 10.02.2017, 14:05:41 »
Es dauert einen Moment bis Darmon erkennt, dass alles vorbei ist. Es war ein seltsames Ungleichgewicht - man bereitete sich auf einen Kampf vor, oft stundenlang, überlegte, plante, traf Vorbereitungen, um möglichst gut vorbereitet alle Vorteile nutzen zu können, die zu finden waren. Und wenn es dann los ging war es oft schon nach wenigen Augenblicken wieder vorbei. Im besten Fall hatten die eigenen Pläne funktioniert und der Feind war geschlagen. So wie heute.

Schwer atmend stemmt er sich auf sein Schwert, dabei hatte er gar nicht viel in diesem Kampf beigetragen. Ein paar Schwerthiebe, dann das Zögern, als er merkte, dass er gegen die Schatten wenig ausrichten konnte. Und dann durfte er die Kraft von Hespers Herrin erleben. Er selbst konnte auch einen Funken der Macht seiner Herrin hervorbringen, doch seine Fähigkeiten waren nichts im Vergleich zu Hespers Kraft. Er nimmt sein heiliges Symbol in die Hand, dankt den Göttern für ihre Geschenke und verharrt einen Moment in seinen Gedanken.

Dann sieht er Threans Seelenleid und die Freude über den Sieg ist wie weg geblasen. Er geht still ein paar Schritte in seine Richtung, hält sich aber zurück. Er hat wohl geahnt, dass Threan etwas Schweres in seinem Herzen trägt, aber er ahnte nicht, was es war. Nun hatte er eine Idee, aber er wusste zu wenig. Er überließ die tröstenden Worte Hesper, der Threan näher stand.

Also geht er zunächst zu Dawn. "Nitra ist wahrlich ein furchteinflößender Gegner. Ich bin froh, dass sie auf unserer Seite steht. Ich weiß nicht, was wir mit ihr machen können, ich denke dass wir nur mit Magie eine Chance haben, etwas von ihr zu erfahren. Aber ich verfüge nicht über solche Kräfte."

Als alle Worte zwischen den Hesper und Threan gewechselt schienen und Stille eintritt, geht Darmon dann doch zu ihm. "Es tut mir leid. Kann ich dir helfen, sie zu begraben oder wollen wir ihren Körper mitnehmen und an anderer Stelle bestatten?"
« Letzte Änderung: 10.02.2017, 14:05:56 von Darmon »

Threan

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3. Zug - Rochade
« Antwort #259 am: 10.02.2017, 19:15:46 »
Es vergeht eine Ewigkeit bis Threans Tränen versiegen und der Sembit sich soweit gefangen hat, dass er wieder ansprechbar ist. Die Klinge seiner schlachterprobten Ahnen, der Sturmmäntel - nun auf ewig in engster Verbindung mit dem Tod seiner Ehefrau - als einfache Stütze verwendend, kämpft sich der vollkommen Schlamm- und Blutbesudelte Krieger mühsam zurück auf die Beine.

Die Beileidsbekundungen seiner Freunde wie durch einen dichten Nebel wahrnehmend, bleibt nur Darmons eine Frage im Geist des Schwertmagiers hängen und löst eine erneute Welle des Seelenschmerzes in ihm aus. Reya, eine Verehrerin der Ähren-Göttin Chauntea, wollte bei ihrem eigenen Geschlecht über den Weinbergen von Yhaunn ihre letzte Ruhe finden; so hatte sie ihm einst in einer sternenklaren Nacht anvertraut. Doch diese Reya, die jenen Wunsch vor so langem äußerte, war wohl schon vor geraumer Zeit in den Verliesen der Schattendiener verschwunden...

Auf das hässliche Brandmal auf der Stirn der bleichen Leiche blickend, nickt Threan schließlich betrübt und erwidert dem Ritter der Roten Dame mit von Leid gebrochener Stimme leise: "Ja. Bestatten wir sie hier. Im Wald." Der Fluss sollte sie nicht stören . "Möge sie dort Frieden finden und Einzug auf den Grünen Feldern halten."

Behutsam die Tote aufnehmend trägt der Letzte der Sturmmäntel seine erschlagene Frau bedächtig über die Nordbrücke in den Wald und sucht eine geeignete Stelle um sie mit all jenen die ihm zu helfen wünschen zu bestatten.

Darmon

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3. Zug - Rochade
« Antwort #260 am: 11.02.2017, 10:30:45 »
Darmon folgt Threan schweigend. Während Threan einen geeigneten Platz für das Grab sucht legt Darmon die Rüstung ab und beginnt dann mit dem ausheben einer Grube. Dabei achtet er auf Threan, will er selbst die Grube graben oder sich lieber verabschieden? Darmon geht dem Mann zur Hand, wo immer nötig, sonst hält er sich im Hintergrund. Die letzten Worte wird er Threan und Hesper überlassen.

Threan

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3. Zug - Rochade
« Antwort #261 am: 12.02.2017, 21:13:19 »
Und tatsächlich. Nur wenige hundert Schritte entfernt findet die kleine Gruppe um Threan einen Platz der den Flusslauf aus ausreichender Höhe überblickt und tagsüber von vielen Sonnenstunden verwöhnt wird. Ein passender Ort für Reya empfindet der Sturmmantel still.

Gemeinsam mit Darmon das Grab aushebend, kommt dem jungen Mann aus Yhaunn kein einziges Wort über die Lippen. Voll konzentriert treibt er den Spaten ächzend in das steinige Erdreich und schleudert mechanisch die schweren Klumpen aus der beständig wachsenden Grube. Die hilflose Wut, die er verspürt, an widerspenstigem Wurzelwerk auslebend dauert es dennoch eine ganze Zeit bis diese bedrückende Arbeit verrichtet ist. Dawns Hilfe, sollte sie sie in Form eines beschworenen Tieres anbieten, welches die Arbeit schneller erledigen könnte, vollkommen ausschlagend stehen die beiden Männer schließlich Seite an Seite und vollkommen von Schweiß durchnässt am offenen Grab in das der Schwertmagier anschließend den Leichnam seiner Ehefrau gebetet hat. Gerne hätte er ihr eine Flasche guten Weines mit auf den Weg gegeben, doch mehr als einen halb gefüllten Schlauch mit etwas vom Rotem hat er ihr an diesem traurigen Tag nicht bieten.

Eine Ranke wilden Weines von einem nahen Baum zur Krone flechtend betet der vom Kampf gezeichnete Schwertmagier unter salzigen Tränen diese letzte Gabe auf den Scheitel der Verstorbenen.

Durch den schmerzhaften Verlust so erschüttert, dass er keine passenden Worte findet, blickt Threan hilfesuchend zu Hesper.

Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #262 am: 13.02.2017, 01:06:23 »

Hesper wollte eigentlich auch mithelfen, das Grab auszuheben, doch als er Darmon, der sich ein wenig schneller bereit gemacht hatte, und Threan bei ihrer grimmen Arbeit sah, schien es ihm, daß diese Aufgabe keinen Dritten benötigte. Stattdessen legte er seine klerikalen Roben, die er schon lange nicht mehr getragen hatte, an - ein feines, mit Silberfäden durchwirktes Seidengewand -, und trat still neben das Grab, bis Threan bereit war, und ordnete währenddessen seine Gedanken. Dabei fiel ihm ein, daß Threan vorhin vom Einzug Reyas in die Grünen Felder gesprochen hatte, also war seine Frau der Erdmutter besonders zugetan gewesen - das ergab Sinn, hatte der Schwertmagier doch das eine oder andere Mal von ihrem Weingut gesprochen.

Ohne jeglichen Zweifel in seiner Stimme - und, wie er mit einem kurzen Anflug von Zufriedenheit feststellt, in seiner Seele - hebt der Kleriker an, als er Threans stumme Bitte vernimmt: "Niemand weiß besser als wir, in welch dunklen Zeiten wir leben. Die Dunkelheit hat große Macht gewonnen, und sie scheut vor keinem noch so grausamen, durchtriebenen, verdorbenen Mittel zurück, um uns durch Schmerz und Verlust mit ihrem eiskalten Mantel zu umfangen." Der Priester macht eine kurze Pause. "Das, was vorhin geschehen ist, hat uns gezeigt, daß es die wahre Reya schon länger nicht mehr gab. Ob ihr wirkliches Wesen unterdrückt, gelenkt oder gefangen war, spielt keine Rolle. Heute wurde sie erlöst, vom Schatten, der auf ihr lag, befreit. Sie wird in Frieden im Garten der Großen Mutter wandeln, und Selûnes Licht wird ihr dort wohlwollend leuchten." Noch einmal läßt Hesper seine Worte für ein paar Augenblicke sinken, bevor er fortfährt, wobei er Threan nun direkt anblickt und anlächelt und seine Hand auf die Schulter des Gefährten legt.

"Die Dunkelheit konnte und kann, bei all ihrer Macht, die Liebe, die Dich mit Reya verbindet, nicht auslöschen, keinen dauerhaften Schatten auf sie werfen. Dafür leuchtet das Licht Selûnes zu stark aus Dir. Eure Liebe, Du bist stärker als der Verlust und die Leere, und in Momenten, die scheinbar ohne Hoffnung sind, mag dieser Gedanke nicht nur Dir als Ermutigung dienen."

Nach nun längerem Schweigen führt Hesper das traditionelle Begräbnisritual durch und spricht die dazugehörigen Gebete. Dann entfernt er sich, gefolgt von den anderen, um Threan die Möglichkeit zu einem letzten Abschied zu geben.

Darmon

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3. Zug - Rochade
« Antwort #263 am: 16.02.2017, 08:35:02 »
Ein Stück weit entfernt stehen sie, blickten auf Threan und warten. Darmons Gedanken fliegen davon, zurück in die Vergangenheit, zu den Gräbern, an denen er gestanden hatte, zu den Tränen die er vergossen hatte und zu der Kraft, die er aus manchem offenen Grab für den nächsten Kampf gezogen hatte - aber auch Schwäche hatte er dort gefunden. Er hatte sich nie gebunden, daher waren die Toten, die ihn schwach gemacht hatten, enge Freunde, von denen es nie viele gegeben hatte und Vorbilder gewesen. Aber die Schwäche war nie lange geblieben. Er hatte in seinem Leben viel Ungerechtigkeit erlebt und sich früh dem Kampf dagegen verschrieben, aber es dauerte einige Jahre, bis er den korrekten Weg fand, mit dem Schmerz über die Ungerechtigkeit, der teilweise in Hass übergegangen war, zu bändigen. Sein Glaube hatte ihm geholfen. Aber so etwas, er hatte sich nie gebunden. Er hatte Freunde verloren, auch einige sehr enge, er hatte Vorbilder sterben sehen, aber niemand, der ihm so nah war, wie es wohl eine Frau sein konnte. Er hatte seine Göttin, aber sie würde nicht sterben.

Er nimmt sich vor, seine tröstenden Worte zu sparen, zu unpassend wirkten sie in diesem Fall, naja, eigentlich hatte er keine Worte für einen solchen Verlust. Also wartete er, bis Threan bereit war, weiter zu ziehen. Manchmal war es befreiend, nichts zu sagen, Threan war derjenige, der das Schweigen brechen musste.

Threan

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3. Zug - Rochade
« Antwort #264 am: 16.02.2017, 19:24:45 »
Mit gesenktem Blick lauscht der junge Witwer dankbar der Weihe des Seluniten, dem es auch an diesem Abend gelingt mit Worten dort zu heilen wo kein Zauber hin gelangen zu vermag. Hespers strahlende Priesterroben unter den Sternen seiner Göttin lassen den Mann durch Threans Tränenschleier umso heller strahlend erscheinen.

Als das letzte Wort gesprochen ist und sich seine Freunde zurück ziehen um ihm etwas Raum für seine Gefühle zu geben, sinkt der Schwertmagier neben dem Grab auf die Knie herab und weint bitterlich. Sein Gesicht in den blutigen Händen bergend spürt der Sembit sein Herz in der Brust zerspringen. Immer wieder beuteln ihn heftige Wellen des Schmerzes über den Verlust seiner Gefährtin. Den auch wenn er die letzten Monate - seit Grennokah - mit seinen Kampfgenossen und Freunden Seite an Seite das eigene Blut vergossen hatte, so war es doch immer Reya gewesen - seine Seelengefährtin und die gemeinsame Zukunft mit ihr - für die er bisher gekämpft hatte. Der Zorn der letzten Wochen und das Gefühl des nahenden Verlustes hatten ihn blutdurstig werden lassen, doch was zählte der Blutdurst nun, da er am offenen Grab seiner innigsten Vertrauten kniete?

Einen flehenden Blick hinauf zu Selunes Lichtern vor dem dunklen Blau des unendlichen Nachthimmels richtend, bittet der Sturmmantel lautlos, dass Hespers Worte war sind und Reyas Seele nun frei ist und nicht in irgend einem Stein voll dunkler Magie ihr Dasein fristet.

Mit verquollenen Augen und unbeschreiblichen Schmerzen in der Brust lächelt Threan gequält zum Abschied und murmelt von salzigen Lippen gesprochen: "Mögest du Frieden an der Tafel der großen Mutter finden Reya Sturmmantel." Dann nickt der Krieger ihr ein letztes Mal in Verbundenheit zu, ehe er sich unsicher erhebt und erneut nach dem Spaten greift.

Es liegt noch einiges an Arbeit vor ihnen ehe der Morgen graut und sie dieses Kapitel abgeschlossen hatten...

Dawn

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3. Zug - Rochade
« Antwort #265 am: 19.02.2017, 23:24:05 »
Dawn hatte die Zeremonie in Stille verfolgt. Zum zweiten Mal mussten sie eine enge Vertraute begraben, wenn auch diesmal das Band noch deutlich enger geknüpft war. Jedenfalls war dies in der Vergangenheit so gewesen. Sie wusste natürlich mittlerweile, wieviel diese Frau Threan bedeutet hatte, die von den Schatten eingehüllt worden war und für diesen gekämpft hatte. Warum, ist ihr unbegreiflich. Warum würde jemand so etwas tun? Zuviel Güte steckt in der jungen Druidin, um nachvollziehen zu können, warum die Menschen sich dem Bösen hingeben und das Leben so achtlos wegwerfen können. Was hatte sie sich wohl davon versprochen? Was mag ihr im Leben gefehlt haben, was sie dort gesucht hat?

Viele ähnliche Fragen schwirren der Druidin durch den Kopf und sie hört nur im Hintergrund die tröstenden Worte, die Hesper vor allem an Threan richtet. Der Kleriker hatte ein Talent dafür die richtigen Worte zu finden und sie war froh, dass sie dem nichts hinzufügen musste. Als die Beisetzung dann dem Ende zugeht, nickt Dawn dem Schwertmagier nur aufmunternd zu und klopft ihm auf die Schultern. Zu sagen gab es nichts. Und helfen konnte sie hier auch nicht. Die Zeit würde seine Wunden heilen... jedenfalls sagt man das und Dawn hofft, dass dies auch stimmt.

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #266 am: 24.02.2017, 21:28:10 »
Nachdem diese traurige Aufgabe erledigt ist, kriecht die Sonne bereits über den Horizont. Es war eine lange Nacht, aber den Rebellen steht nicht der Sinn hier an diesem Ort allzu lang zu verweilen. Auch wenn es anstrengend ist, entscheiden sie noch am gleichen Tag weiter zu reisen in Richtung Selgaunt um dann dort gegen Abend Ruhe zu finden.
Kurz vor Sonnenuntergang kommen sie bei der Stadt an und auch wenn die Kontrollen am Tor noch immer verschärft sind, kommen sie ohne Probleme hinein. Da Rochus' Anwesen nicht mehr sicher ist, suchen sie sich ein unverdächtiges Gasthaus in Hafennähe, wo sie Zimmer mieten und dort stößt auch Dawn zu ihnen, nachdem sie im Schutz der Dunkelheit gemeinsam mit Nita in die Stadt gelangt ist.
Todmüde und erschöpft fallen die vier Rebellen in die Betten und schlafen schnell ein. Jedoch werden sie noch vor Morgengrauen von einer Stimme in ihren Köpfen geweckt, die sagt: "Kommt in einer Stunde zur Roten Dame." Ruhe würde es also nicht wirklich geben für die vier und noch immer erschöpft, aber zumindest etwas ausgeruhter schleppen sie sich kurz nach Morgengrauen zu dem Schachhaus, das auch zu so früher Stunde bereits geöffnet hat. Manch ein Adliger oder Händler der Stadt lebte nach einer anderen Uhr und so ist dieser Ort nur für wenige Stunden überhaupt geschlossen. Die vier gehen in den gewohnten Raum und nehmen auf den Sesseln Platz. Sie sind noch so müde, dass ihnen erst gar nicht auffällt, dass dort nicht wie sonst immer Nebulo ihnen gegenüber sitzt, sondern sie in das bekannte, außerordentlich jungendliche Gesicht eines Mannes schauen, der sie hier erwartet hat.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Zerrabeu

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3. Zug - Rochade
« Antwort #267 am: 24.02.2017, 22:58:59 »
Die prunkvolle Kleidung hängt lose an dem noch schmächtiger gewordenen Magier. Er wirkt ausgemergelt, in seinem Blick liegt eine Kälte und Entschlossenheit, die dort einst nicht gewesen ist. Sonnenlicht scheint er seid geraumer Zeit nicht gesehen zu haben.
Vor ihm liegen einige Stapel die mit Tüchern abgedeckt sind.
"Seid gegrüßt und nehmt Platz."
Die Schachfiguren formen die Worte 'Hafen' und 'sicher', bevor er sie zu einer neuen Partie aufbaut.
"Entschuldigt die frühe Stunde. Doch Geschäfte kennen keine Tageszeiten."
Er schiebt die Figuren in eine der einfachsten Eröffnungen: 'Bericht'.
Ob der junge Magier seine Gefährten überhaupt als erkennt, oder einfach nur der nächsten Zelle des Widerstands instruiert ist nicht erkennbar.
« Letzte Änderung: 24.02.2017, 22:59:39 von Zerrabeu »

Threan

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3. Zug - Rochade
« Antwort #268 am: 26.02.2017, 12:04:56 »
In neue dunkle Gewänder gekleidet ist Threan so still wie eh und je. Unbeweglich, ja starr sind seine Züge und hart und unnachgiebig blicken die blauen Augen in die Gesichter seiner Umgebenden. Die vergangene Stunden hatte er dazu verwendet seine Rüstung mitsamt der Waffen zu reinigen und zu ölen was seine Art zu sein scheint mit diesem Verlust umzugehen.

Als die kleine Gruppe in den Morgenstunden im altbekannten Schachhaus einkehrt, wird Zerrabeu lange gemustert. Das Gewicht der Phiole unter seiner Rüstung deutlich wahrnehmend bleibt der Sturmmantel jedoch still. Vielleicht würde Hesper seinem Freund von dem Erfolg ihrer Mission erzählen.

Darmon

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3. Zug - Rochade
« Antwort #269 am: 26.02.2017, 15:12:20 »
Es war eine stille Rückreise gewesen, die stärker durch den Verlust geprägt war als durch den Sieg. Sie hatten wieder eine Aufgabe erfüllt, doch wieder fühlte es sich nicht wie ein Erfolg an. Geht es immer so weiter gehen, von einem Auftrag zum nächsten, bis ich derjenigen bin, der beerdigt wird? Er fühlte sich müde und ausgelaugt. Wann habe ich das letzte Mal gelacht, getrunken und bei einer schönen Frau gelegen? Irgendwann waren sie angekommen, hineingekommen, untergekommen und gerufen worden.

Der kurze Schlaf hatte einen Teil der düsteren Gedanken vertrieben. Als Darmon aufsteht fühlt er sich auch ausgeruhter. Er nimmt sein Schwert und macht die üblichen Übungen, um die Müdigkeit aus den Muskeln und dem Geiste zu verbannen. Ein paar Bissen kaute er auf dem Weg zur Roten Dame. Als sie dort ankommen erwartet sie jedoch jemand anderes und Darmons Sinne schlagen sofort Alarm. Die Hand zuckt ohne Zögern zu seinem Schwert, aber er lässt die Klinge dort, wo sie ist, denn die anderen scheinen nicht alarmiert zu sein. Er umfasst mit der anderen Hand das Zeichen seiner Herrin und spricht leise die Worte, die ihm die wahre Natur des Gegenübers enthüllen konnten[1]. Danach entspannt er sich etwas. Er bleibt aber im Hintergrund und wartet ab, stets aufmerksam und bereit, sich und die Gruppe zu verteidigen. Das Reden hier war nicht seine Sache, er war der Neue. In einer anderen Zeit war er oft die Stimme seiner Kameraden gewesen, aber hier ist dies Hespers Aufgabe.
 1. Detect evil
« Letzte Änderung: 26.02.2017, 15:26:55 von Darmon »

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