Zunächst war Tula froh über eine Verschnaufpause, in der sie zur Ruhe kommen und ihre Gedanken sammeln konnte. Schon bald merkte sie jedoch, dass es kein leichtes Unterfangen war - immer noch kam es ihr bizzar und schwer zu glauben vor, dass sie anscheinend über zwanzig Jahre verschlafen hatte. Die Galaxis hatte sich zur Unkenntlichkeit verändert, während sie selbst nicht einmal wieder die Fingernägel trimmen musste. Und ihre Stimme gehorchte ihr nach wie vor noch immer nicht.
Als die Abgeschiedenheit zu bedrückend und frustrierend wurde, stand die Twi'lek auf und ging durch das winzige Schiff, wo sie zwangsläufig auf den einen oder anderen ihrer Gefährten traf. Mit ihrem lädierten Datapad als Stimmersatz versuchte sie, sich mit ihnen zu unterhalten - viele Fragen brannten ihr auf der Seele, und sie konnte nicht anders, als neugierig zu sein, wie diese illustre Gruppe zusammengefunden hatte. Mit Hilfe der Macht, sicherlich, doch jeder von ihnen hatte wohl eine eigene Geschichte zu erzählen - wenn er oder sie denn darüber reden wollte.
Als Derek zu der Versammlung rief, wo er die Ergebnisse seine stundenlanger Studie vortrug, ließ das Mädchen nicht lange auf sich warten. Obwohl es in der Kabine ziemlich eng wurde, quetschte sie sich durch und sah interessiert die Karte an, anhand derer der Mensch die vermutete Route dieses mysteriösen Asen Sulk nachzuvollziehen versuchte. Allesamt Stätten der Jedi - würde sie vielleicht in einer von ihnen etwas über das Schicksal ihres Bruders erfahren? Auf Devaron war es ja nicht der Fall gewesen. Es schien, als gab ihr die Macht wieder einmal nur einen halben Hinweis.
Tula seufzte stumm. So oder so führte der Weg zunächst nur in eine Richtung. Aber warum redeten Barret und die anderen auf einmal davon, das Signal zu suchen. Was glaubten sie, wohin das Schiff unterwegs war? Haben sie das Notsignal aus dem Tempel einfach vergessen? Irritiert runzelte sie die Stirn und wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht - zum Glück sprach Nakoa das aus, was sie nicht laut sagen konnte. Eifrig nickend deutete die junge Machtbegabte zum Caamasi. "Wenigstens einer!"
Als das Thema Holocron im Gespräch aufkam und Woh Zsar fragend in ihre Richtung sah, zuckte die purpurhäutige Twi'lek nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Sie wusste nichts über diese Art der Jedi-Wissensspeicher, war sie doch erst vergleichsweise spät beim Orden angekommen und in den Kriegszeiten mit ganz anderen Dingen beschäftigt gewesen. Ihr Interesse war jedoch geweckt, auch wenn der Gedanke, mit diesem Artefakt, das früher wohl nur irgendwelchen wichtigen Meistern vorbehalten war, zu hantieren, sie schmerzhaft daran erinnerte, dass vom Orden nicht mehr viel übrig war als vereinzelte, verstreute Erinnerungen.
Eine andere Sache beschäftigte die junge Frau allerdings auch. Sie lehnte sich vor, zeigte auf den Galaxiskern auf der Karte und sah Derek fragend an. Er hatte gesagt, dass man heute nicht mehr dort hinein kam - auch zu ihren Zeiten galt dieser Bereich schon als schwer zu navigieren, aber was war wohl geschehen, dass er jetzt gänzlich unzugänglich wurde?