Merit hatte das merkwürdige Gefühl, als würde es hier doch nur um sie selbst, Merit, nicht Jastina, gehen, als hätte diese Mann nur auf sie allein gewartet und als würden auch die anderen Gäste Merit besonders beobachten, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussah, als würden sie auf sie achten.
Normalerweise hätte das die paranoide Clawdite nervös machen müssen und in ihr eben den Reflex auslösen sollten den Derek und Nakoa so offensichtlich zeigten: Komm zur Sache alter Mann ich will hier schnellstmöglicht verschwinden.
Aber seltsamerweise war das nicht der Fall, irgentwas an diesem gelassenen alten Mann erinnerte Merit an ihren Lehrer Tyren Gith. Gelassenheit selbst in Extremsituationen war auch dem Zabrak zu eigen gewesen, er und seine Schülerin waren oft in konkreter Gefahr gewesen, von der permamenten Möglichkeit eines Tages vom Inquisitorius aufgespürt zu werden ganz zu schweigen, aber Merit konnte sich nicht erinnern Gith je nervös oder auch nur übermäßig angespannt erlebt zu haben.
Vielleicht auch trug auch das Getränk mit seinem Geruch frisch geschnittener Vegetation und Natur nach seinen Teil dazu bei. Auf einem Wüstenplaneten geboren und auf einem Stadtplaneten aufgewachsen hatte Merit nie erlebt wie intensiv pure überquellende Natur auf die Sinne wirken konnte. Bis sie mit Gith gemeinsam die Dschungelwelt
Ylesia besucht hatte. Die enorme Fülle und Intensität von Ansichten, Geräuschen und insbesondere Gerüchen und die pure Menge an Leben in der Macht hatte Merit geradezu überwältigt und einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Die Erinnerung wie Gith sie dort auf Ylesia gelehrt hatte ihre Machtsinne bewusster zu kontrollieren und gezielter einzusetzen ging ihr auch durch den Kopf als sie den Ausführungen des Mirialaners folgte.
"Es gibt keine Leidenschaft nur Gelassenheit." Merit war geradezu als hörte sie die Worte in Giths warmer ruhiger Baritonstimme. Kein Zweifel, dieser Mirialaner war entweder wie Gith ein ehemaliger Jedi, oder zumindest jemand der mit der Philosophie des Ordens gut vertraut war.
Für jemanden der bereits mit den Lehren des Ordens in Berührung gekommen war machten seine Worte durchaus Sinn. Aber Derek und Nakoa hatten vor Rabi Notha soweit Merit wusste nie einen Jedi getroffen, kein Wunder also, das die Worte des Mirialaners für sie wiedersprüchlich und wirr waren. Jastina stellte das halb geleerte Glas ab,
"Sie hat recht." stimmte sie Xiara zu.
"Die Frage ist nicht, was wir für ihn tun können, sondern wie wir erfahren können wohin unser Weg uns führen soll." Ihr wurde klar, dass sie für Derek genauso verwirrt klingen musste wie der Mirialaner. Aber ohne die Macht als solche zu erwähnen und sich damit für alle etwaigen Zuhörer als Jedi zu erkennen zu geben kann sie ihm schlecht erklären was sie meint
[1] und ihr Treffen mit dem alten Mann hat schon so genug Aufmerksamkeit erregt. Trotzdem beschloß sie einen Versuch um ihren Verdacht bestätigt zu bekommen und wandte sich dem Mirialaner zu:
"Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit. Ist es das wovon ihr sprecht alter Mann?" und wärend sie ihn mit Jastinas braunen Augen fixierte bemühte sie sich ihn auch in der Macht zu spüren. Wenn er ein Machtnutzer war, sollte sie das spüren können. Obwohl, Meister Gith hatte gesagt, dass es Techniken gab sich in der Macht zu verbergen, sich vor der Wahrnehmung durch andere Machtnutzer zu schützen, aber falls der Zabrak eine dieser Techniken beherrscht hatte war er nie dazu gekommen sie seiner Schülerin zu lehren.
Eines wusste sie schon sicher, er hatte absolut nichts mit der Inquisitorin gemein die sie auf Taris gejagd hatte.
Wie auch Xiara wusste sie instinktiv, dass sie ihm vertrauen konnte.