So, ich war beim Sport, daher erst spät eine Reaktion. Zunächst mal: Ich möchte eigentlich keine Konfrontation; tut mir leid, wenn mein Posting irgendwie als Absicht gesehen wurde, die Gruppe zu zerstören.
Ich möchte aber auf ein paar Punkte doch eingehen, um die Motivation Abdos zu erklären, die ja hier
Ich verstehe auch Abdos Beweggründe nicht. Der Zwerg hat mich beleidigt, also laufe ich lieber allein in die Höhle des Löwen und lasse mich fressen? Das kam für mich jetzt wirklich wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. (Wenn alle Ya'Keheter so denken, wissen wir jetzt, warum Ya'Kehet so rasch von den Dämonen eingenommen werden konnte.)
angezweifelt wurde. Ich denke aber, das Verhalten ist in einem gewissen Maße stringent.
1. Ich habe seit Beginn der Runde immer wieder eingestreut, wie sehr es Abdo nach Harmonie verlangt. Dass die Menschen hier zuviel Zeit verbringen, sich untereinander zu streiten und zu bekämpfen, statt gemeinsam gegen den aus Abdos Sicht wahren Feind zu kämpfen, kommt immer wieder durch.
Kulminiert ist das ganze vorerst beim letzten heftigen Streit der Gruppe, als Abdo plötzlich völlig aus seiner sonstigen Rolle gefallen ist und angefangen hat, die anderen anzuschreien.
2. Das führt uns schon zum zweiten Punkt: Abdo ist weder besonders stressresistent noch konfliktfähig, insbesondere wenn er an diesem nicht direkt beteiligt ist. Er besitzt einfach nicht das nötige Rüstzeug, um einen Streit zu schlichten oder auch nur besonnen zu reagieren. Das betrifft durchaus auch andere Gelegenheiten, so zum Beispiel seine völlig unsouveräne Reaktion auf seinen Traum bzgl. Lîf. An dieser Stelle sieht man auch schon, dass er sich im Zweifel lieber verkriecht, als sich einer solchen Stresssituation zu stellen.
3. Seit Abdo von Talahan zum Anführer der Gruppe gemacht wurde (mögen die anderen das womöglich auch für irrelevant halten) befindet er sich in einer dauerhaften Stresssituation. Die Verantwortung für andere hat er nie zu tragen gelernt, und führen bereitet ihm fast physischen Schmerz - er ist alles andere als ein charismatischer Anführer. Ständig werden Entscheidungen von ihm erwartet, oder zumindest empfindet er es so, dabei zeigen ihm aber die anderen ständig, dass sie davon eigentlich nichts halten. Im Moment hat er im Hinterkopf, Talahan und die Siedler womöglich ins Verderben geschickt zu haben, die jungen Mönche sich selbst überlassen, und dann die dauernden Streits innerhalb seiner eigenen Gruppe.
Jetzt kombiniere alle diese drei Punkte: Abdo ist ohnehin schon in einem Zustand massiven Stresses, hat keine kommunikativen Mittel, das Problem irgendwie zu lösen, und um ihn herum ist ein Zustand, in dem sich jeder mit jedem streitet - dazu eine Fremde, die offenbar irgendwelche übernatürlichen Kräfte besitzt, von der er aber nicht weiß, auf welcher Seite sie steht.
Abdo kennt Stresssituationen eigentlich nur durch greifbare Bedrohungen. Damit kommt er zurecht, denn den Stress kann er durch Kämpfen abbauen. Das ist hier nicht möglich: Hier ist einfach kein greifbarer Feind, denn seine eigenen Leute würde er nicht angreifen, und von der Frau kann er es nicht wissen.
An dieser Stelle habe ich entschieden, dass Abdo einfach nur aus dieser Situation raus will. Laut schreien ist eine Option - aber die hatten wir schon, und die hat alles nur verschlimmert. Weglaufen ist eine andere; und hat dabei noch den Charme, dass er ZU einem Kampf laufen kann; etwas, was ihn irgendwie erdet, womit er umgehen kann, seine Kernkompetenz ausspielen. Ich persönlich kenne das Gefühl nur zu gut, wenn alles über einen hereinbricht, und man kein Land mehr sieht, und eigentlich nur noch weg will.
Was mir Leid tut: Ich dachte nicht, dass die Aktion die Runde dermaßen aus dem Konzept bringt. Wie geschrieben, war ich der Meinung, dass es durchaus genügend Möglichkeiten gibt, darauf zu reagieren, die Abdo wieder an Bord bringen. Das habe ich vielleicht unterschätzt. Insofern werde ich mein Posting anpassen und mich nochmal umentscheiden.
Ganz allgemein, und das möchte ich sagen, ohne dass ich es in irgendeiner Weise böse meine, oder jemandem auf die Füße treten will, bin ich aber der Meinung, dass ein Rollenspiel auch und gerade von manchen "Sabotage-Aktionen" lebt. Man erinnert sich später immer an "damals, als sich der Schuss gelöst hat und Bando die 213 Orks aufgeweckt hat", und weniger an die "weißt du noch, damals, als niemand irgendwas ungewöhnliches gemacht hat?" Szenen.
Aber wie gesagt, vielleicht war das in diesem Moment übertrieben.
Das mit dem Posting werde ich jetzt gleich vermutlich nicht mehr schaffen.
Noch etwas zu deinen Fragen 2-4: Inzwischen habe ich gemerkt, dass du wahnsinnig selbstkritisch bist, und bei vielen Aktionen anscheinend befürchtest, die Leute würden die Runde nicht mehr mögen. Sei es eine Abwesenheit, oder andere Dinge. Meiner Meinung nach brauchst du dir da keine Gedanken machen. Mir macht die Runde immer noch viel Spaß, und auch gerade die Entwicklung von Abdo als Charakter im Moment, auch wenn er gerade etwas den Glauben an sich selbst verliert. Ich wüsste nicht, warum jemand aussteigen wollen würde.
Deshalb würde ich die Frage nach dem Aufgeben gar nicht erst stellen. Und die nach einem ZWEITEN Ausstieg, wo es schon keinen ersten gibt ebenso wenig.
Sollte es aber irgendwann tatsächlich zu einem Ausstieg kommen - und das kann (und wird vermutlich) in jeder Runde früher oder später mal der Fall sein, würde ich IMMER, sofern die anderen noch Spaß an der Runde haben, versuchen, einen Ersatz zu finden.