Ich habe mir deine Anregung aufnehmend auch Gedanken über die Kultur von Albion gemacht.
Als Vorbild schweben mir da die
Rus vor, schwedische Wikinger
[1], die mehr Händler als Plünderer waren, im Gegensatz zu ihren Zeitgenossen aus Norwegen und Dänemark. Albion wäre dann noch mehr "nordmännisch" geprägt als der Rest von Dalaran, der schon städtischer und "moderner" geworden ist, weil es mehr Städte gibt und der Einfluss der Dämonen und der Ein-Gott-Religion stärker ist.
Im Gegensatz zu den Festland-Fürsten führen die Herren auf Albion noch immer den alten Titel Jarl, anstatt sich Fürst zu nennen und der Gaja-Glaube ist stark, die Anhänger des einen bestenfalls toleriert, eher nicht willkommen. Albion selbst bietet wenig urbanes Land, Fischerei ergänzt die karge subsidäre Landwirtschaft. Daraus hat sich die Seefahrer-Tradition der Albioner entwickelt die ihnen die dominante Position im wichtigen Seehandel Dalarans verschafft hat. (Wagen auf mittelalterlichen Straßen sind einer Kogge auf See weit unterlegen was Geschwindigkeit und Kapazität anbelangt).
Es ist dieser Handel, mit dem Festland aber auch mit Übersee, der den Fürsten von Albion Reichtum und Macht eingebracht hat. Und es war diese Macht die Gelspad mittels Mord des Kronprinzen brechen wollte, was ihm die Revolte eingebracht hat.
Der Gaja-Glaube der Albioner wäre dann etwas mehr von Meer und Wetter geprägt, die Abhängigkeit von göttlichem Wohlwollen ist schließlich bei der kargen Landwirtschaft, der Fischerrei und der Seefahrt nur zu offensichtlich. "Meer und Wind, Gottes sind..." wie das Sprichwort sagt. Folglich wären die Albioner in ihrer Glaubenausübung beides, abergläubischer aber auch prakmatischer. Solang es hilft oder zumindest nicht schadet, wird es praktiziert.
Da kann es schon mal vorkommen, dass sich ein Albionischer Kapitän sein Schiff von einem reisenden Priester des einen segnen lässt, obwohl er und seine Mannschaft alles Gaja-Gläubige sind. Dieselbe Manschaft wird den Priester aber auch bei Sturm über Bord werfen in der Überzeugung seine Ketzerei habe Gaja verärgert und den Sturm gebracht.
Alles in allem stelle ich mir die Albioner wie eine Mischung aus Iren und schwedischen Wikingern vor.
Lebensfroh und -bejahend, abergläubisch mit einer leichten Tendenz zum Fanatismus, fatalistisch und geschäftstüchtig und generell überzeugt man solle das Leben geniesen, es sei ein Geschenk Gajas und eh kurz genug. Folglich lieben die Albioner Musik und Tanz und geniesen ganz generell die guten Dinge des Lebens. Eine Einstellung die den asketischen ernsten Anhängern des Einen natürlich nicht passt.
Freydis wäre übrigens nicht gerade typisch Albionisch in ihrem Charakter. Sie ist adelige und Berührte und die Folgen die diese Kombination für ihr Aufwachsen hatte haben sie nicht gerade lebensfroh und begeistert gemacht, dafür die Tendenz zum Fatalismus und Zynismus bestärkt.
Soweit erst mal die Grundideen.