Also trennten sich die Wege der Waisenkinder nach so kurzer Zeit bereits wieder, auch wenn sie fest davon ausgingen, dass sie sich sehr bald wiedersehen würden. Scarlett, Melandro und Yzwaz machten sich auf den Spuren der Wagen zu folgen, während Maldrek und Vorbis zurückblieben, um sich um die fünf Leichen zu kümmern und ihnen eine würdige Ruhestätte zu geben.
Es kostete die beiden einiges an Mühe die entsprechenden Gruben auszuheben, hatten sie doch nicht wirklich das Werkzeug dafür dabei. Aber wenigstens war der Boden hier nicht allzu hart und mit ein wenig Aufwand waren zumindest einige Äste zu finden, die sich als behelfsmäßige Schaufeln benutzen ließen. Der Tiefling machte sich also daran die Erde zu bearbeiten, während Vorbis Steine sammelte, um die Gruben im Anschluss vernünftig zu bedecken. Die Krähen beobachteten neidisch, was die zwei Männer taten, ahnten aber wohl nicht, dass sie sie bald ihres Festmahls berauben würden. Auf der Straße zogen einige wenige Reiter vorbei, von denen manch einer einen misstrauischen Blick in Richtung der beiden warf, aber immer schnell wieder verschwunden war und nicht anhielt, um ihnen zu helfen. Die Sonne war bereits hinterm Horizont verschwunden, als die beiden endlich den Lohn ihrer Mühe vor sich sahen. Es war eine einzelne flache Grube geworden und an das Umbetten der fünf Toten erinnerten die beiden sich lieber nicht. Jetzt waren sie nicht mehr zu sehen und nur die leichte Erhöhung der Decke aus Stein und Erde verwies darauf, dass sie hier zur Ruhe gebettet waren. Vorbis sprach noch ein letztes Gebet für die Toten und dann machten sie sich daran, ihren Geschwistern zu folgen. Erschöpft und im dunkeln nicht allzu gewand, verloren sie allerdings immer wieder die Spur und fanden längst nicht alle Zeichen, die die drei anderen ihnen hinterlassen hatten, sodass sie sich irgendwann erschöpft und allein in der Dunkelheit wiederfanden, unsicher, wo genau sie sich befanden.
[1]Melandro, Scarlett und Yzwaz hatten sich Mühe gegeben, ihren Weg zu markieren und zugleich den Spuren der Wagen zu folgen. Das gestaltete sich allerdings als alles andere als einfach. Mehrfach mussten sie anhalten und sich für längere Zeit umsehen, um überhaupt irgendetwas zu entdecken und dann auch immer noch darauf achten, vernünftige Zeichen für ihre beiden Brüder zu hinterlassen, damit diese ihnen folgen konnten. Die Sonne ging bereits unter, als sie am Horizont den Rauch eines größeren Lagerfeuers oder eines Schornsteins entdeckten. Sie waren sich nciht ganz sicher, ob die Wagen wirklich dorthin gefahren waren, denn sie hatten die Spur mal wieder verloren und vermochten sie auch nicht mehr wiederzufinden. Dort vorn mochte ein einfaches Gehöft liegen oder das Feuer eines Reisenden, das konnten sie unmöglich wissen. Und da es bereits Tage her war, dass die Karawane überfallen worden war, konnten es unmöglich die Wagen selbst sein. Oder etwas doch?