Danke für das Lob, Duam.
@Samurai-Schilde
Die meisten Schilde sind eher Plankenschilde, die in den Boden gerammt oder aufgestellt werden, ganz ähnlich des Gegenstandes, den wir in Europa als
Pavese kennen.
Es gibt aber Hinweise auf Handschilde, die aber wohl mehr experimenteller Art in der späten Phase des japanischen Mittelalters im Übergang in die japanische Neuzeit waren. Kleine, rechteckige Handschilde, welche kurzzeitig gegen die von Reitern geführten Pistolen genutzt werden sollten. Diese haben sich allerdings nicht durchgesetzt.
Dasselbe Konzept hat es eine Weile gegen berittene Bogenschützen gegeben.
Ich bin kein Experte für Kriegsführung im asiatischen Teil der Welt, allerdings wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die japanische Kriegsführung nie wirklich auf am Arm getragenen Schilden basierte, weil sie sich anders entwickelte als unsere europäischen Counterparts. Während hier vor allem geordnete Schlachtreihen und Schlachtorganisation eine große Rolle spielten (die berühmte Phalanx oder auch der Schildwall etc.) und mehr in Blöcken gekämpft wurde, entwickelte sich der japanische Weg eher aus dem berittenen Kampf (den ich für meinen Charakter im Übrigen ausgeblendet habe) und dem Speerkampf, der sich dort in direkter Linie in den Schwertkampf entwickelte.
Schilde sind also eher ein Fernkampfschutz und sobald man an ihm vorbei ist, kommt es zum offenen Kampf. So das Idealbild, welches allerdings in Zukunft möglicherweise archäologisch hinterfragt werden wird. Gerade in der Frühphase (6-8. Jahrhundert) war das Nutzen von Schilden wohl noch allgegenwärtig, gerade von Holz- und Lederschilden und später entwickelte es sich weg, auch durch die recht frühe Einführung von Schusswaffen, auch wenn dort noch ein großer, rechteckiger Schild namens Tate genutzt wurde.
Es gibt auch Hinweise auf runde Metallschilde, allerdings weiß ich nicht, ob die nicht eher zeremonieller Art im Regelfall waren.
Konsens ist wohl, dass je stationärer ein Kampf ausgefochten wurde in Japan, desto eher sind Schilde zum Einsatz gekommen als Hindernisse und um Bogenschützen/Musketenschützen kein offenes Feld zu lassen.
Je mobiler der Kampf war, desto eher wurden die Schilde weggelassen, aber immer wieder mit kleinen Schutzschilden gegen Bogenreiter und Pistolenreitern experimentiert, ohne für die japanische Kriegskunst durchschlagenden Erfolg.
So viel als kurzer Einblick durch einen Laien.