Aussehen (Anzeigen)Allegra ist von durchschnittlicher Größe. Sie ist sich ihres guten Aussehens und ihrer Weiblichkeit voll bewußt und versteckt sie nicht. Sie ist schlank und hat eine stolze Haltung. Ihr lockig langes, schwarzes Haar trägt Allegra fast immer offen. Ihre dunkelbraunen Augen blitzen meist vor Neugier oder Lachen.
Ihre Haut hat einen leicht olivefarbene Ton und ihr Züge sind ebnemäßig, die Lippen sind voll.
Sie liebt praktische Kleidung, aber es müssen schon sehr gute Stoffe sein.
Allgra ist selbstbewusst, manchmal aufmüpfig, manchmal aufbrausend z.B. wenn sie neidisch ist, zum Teil wild und abenteuerlustig, aber aufgeweckt, hat eine schnelle Auffassungsgabe, ist unstet, neugierig und stolz.
Hintergrund (Anzeigen) Allegras Mutter ist eine der berühmtesten Kurtisanen Vodacces. Contessina di Vestini entstammt einer Nebenlinie der Vestini. Sie wird gelobt für ihre Schönheit, ihren Charme und geistreichen Intellekt sowie für ein untrügliches Gespür für aufsteigende Künstler.
Als Contessina von ihrer Schwangerschaft erfuhr war sie zunächst verzeifelt. Sie fürchtete um ihr Kind, lebte sie doch ein Leben auf dem Drahtseil. Immer um die Gunst mächtiger "Fürsprecher" bemühte, versuchte sie sich jedoch nicht an einen zu binden, wie ihre Freundin Juliette. Auf der anderen Seite musste Contessina sich immer vor eifersüchtigen Schicksalhexen in Acht nehmen, die es ihr übelnahmen, dass sie ihre Ehemänner mit ihrem Witz, Charme und den geistreichen Gesprächen bezauberte. Und dann war da noch der Vater des Kindes..., wenn es ein Junge würde, ... Also entschied sich Contessina das Kind geheim zu halten. Unter dem Vorwand vielversprechende junge Künstler auf dem Land zu entdecken, entzog sie sich der Gesellschaft für den letzten Teil der Schwangerschaft und brachte Allegra im Geheimen zur Welt.
Allegra blieb mit ihrer Amme und der Vertrauten ihrer Mutter Lucrezia auf dem Land. Auch Lucrezia hatte kurze Zeit vorher entbunden und so wurden beide, Clarice und Allegra, als ihre Töchter ausgegeben. Die ersten Jahre verbrachten die Mädchen auf dem Land auf einem sehr bescheidenen Anwesen. Dort genossen die beiden eine unbeschwerte, wilde und freie Kindheit zusammen mit den Kindern des Guthofes. Unter dem Vorwand, ihre Freundin Lucrezia zu besuchen, versuchte Contessina so viel Zeit wie möglich mit Allegra zu verbringen. Die beiden Mädchen bewunderten die charmante Tante, die so tolle Geschichten erzählen konnte.
Daher freuten sich beide riesig, als sie mit sieben Jahren zusammen mit Lucrezia in die Stadt zu Tante Contessina zogen.
Dort begann ihre Ausbildung. Sie wurden nicht nur in Lesen und Schreiben, Kunst, Kultur und Etiquette sondern auch in Rhetorik und Debattierkunst sowie in Grundzügen der Mathematik und Fremdsprachen unterrichtet. Es waren Hauslehrer, die sich um die Ausbildung von Allegra und Clarice sowie vier weiterer Mädchen kümmerten, deren Schicksal es sein sollte, eine Kurtisane zu werden.
Clarice hatte sichtlich Spaß am Lernen und wurde gelobt während die Lehrer ständig über Allegras unstete Art schimpften. Es gab so viel zu entdecken in der Stadt und dem Anwesen, Allegras Gedanken kreisten darum, das sie viel lieber auf Entdeckungstour gehen würde, als dem Lehrer zu folgen, der die Dinge, die sie selbst längst erfasst hatte, immer wieder für die anderen wiederholte.
Es war ja nicht so, dass Allegra nicht genauso wissbegierig war wie Clarice, nur die Themen ihres Interesses unterschieden sich zunehmen.
Am Anfang konnte Allegra die besonnenen und ruhige Clarice mit ihrer Neugier auf die Welt außerhalb der Schule und des Haushalts anstecken. Dann schlüpften sie aus dem Dienstbotentor oder über die Mauer und schlichen sich auf den Markt, um das bunte Treiben zu beobachten und zu wetten, welcher der fetten Händler als erstes von den Strapenjungen beklaut werden würde.
Die Mädchen enwickelten sich und wurden zu kleinen Schönheiten. Aber während Allegras Ungestüm und ihrer Neugier nicht abkühlten interessierte Clarice sich mit zunehmenden Alter aber neben den schulischen Themen immer mehr für Mode und Kosmetik und Männer.
Clarice war fasziniert von Contessina und wollte in ihre Fussstapfen treten und eine berühmte Kurtisane werden. Allegra hingegen fand die Aussicht, Männer unterhalten und umgarnen zu müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, zum damaligen Zeitpunkt nicht sehr erbauend.
Daher waren die Reaktionen der beiden sehr unterschiedlich, als sie an den ersten Empfängen teilnehmen durften, wenn auch nur im Hintergund als Zofen der eigentlichen Kurtisanen.
Das einizige was Allegra an diesen gesellschaftlichen Ereignissen wirklich interessierte waren die Gespräche und Geheimnisse sowie die zwischenmenschlichen Verhaltensweisen und Reaktionen, die sie in sich sich aufsog.
Es dauerte nicht lange und Clarice wurde als Kurtisane eingeführt, sie faszinierte die Männer mit ihrer Anmut und der Gabe eine empatischen Zuhörerin zu sein. Wenn es auch eigentlich nicht zu ihrern Zielen gehörte, so war Allegra doch neidisch auf die Aufmerksamkeit, die ihrer Schwester zu Teil wurde und sie versuchte sich selbst in den Mittelpunkt zu spielen.
Für Contessinas Geschmack gelang des Allegra mit ihrer charmant unsteten Wildheit, dem herzlichen Lachen und dem messerscharfen Verstand gepaart mit bissigen Kommentaren nur zu gut.
Sie musste Allegra bremsen und sprang dazu über ihren Schatten und erzähte ihrer Tochter die Wahrheit, zumindest zum Teil. Weder Allegras Wutanfall noch ihr Bitten, ihr auch zu sagen, wer denn ihr Vater sei und warum sie ihre Abstammung geheimhalten sollte, konnten Contessina erweichen.
Allegra war wütend und zutiefst verletzt, sie konnte nicht verstehen, warum ihre Mutter ihr das angetan hatte. Warum hatte sie sie nicht gewollt als sie klein war, wollte jetzt aber aus ihr ihr eigenes Ebenbild schaffen (zumindest bildlich gesprochen, denn wo Contessina blond mit blauen Augen und lieblich war, war Allegra dunkelhaarig und -augig und eher rassig.)
Sie weigert sich von nun an, an den gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen, wurde aufbrausend, wenn sie etwas erledigen sollte und stahl sich immer wieder davon, um in Tavernen zu feiern. Was zuletzt sogar gefährlich wurde.
Außerdem versuchte sie herauszufinden, wer die Verehrer ihrer Mutter gewesen waren. Ihre Versuche blieben leider nicht unentdeckt vor Contessina - Mutter konnte sie sie einfach nicht nennen.
Nachdem einem großen Streit wurde Allegra von Contessina mitgeteilt, dass sie die Stadt verlassen muss. Anklagend warf Allegra ihrer Mutter vor, sie schon wieder wegzuschicken und nicht haben zu wollen, ja sie nie geliebt zu haben. Bis die arrangierte Kutsche sie abholte, sprach sie kein Wort mehr mit ihrer Mutter. Dafür war sie viel zu stolz. Sie war auch zu stolz jemand anderes zu fragen, wo sie hingebracht werde sollte und war umso überraschter als sie an ihrem Ziel, der Ambriso Duellantenschule ankam.
Mit Eifer und Ehrgeiz widmete sie sich dem Fechtstudium. Der Stiel lag ihr und sie genoss ihre Zeit an der Akademie. Schnell hatte sie vergessen, dass sie sich trotzig allem widersetzten wollte, was ihre Mutter für sie vorgesehen hat.
Sie fand schnell Freunde vor allem untern den ausländischen Studenten, ihre Sprachbegabung erleichterte ihr dies zusätzlich.
Nach dem Abschluss und nachdem sie einen Brief Contessinas erhalten hatte, in dem ihre Mutter ihr gratulierte und ihr eine Kutsche angekündigt hatte, die sie wieder nach Hause bringen soll, fasste sie kurzer Hand den Entschluss, auszubrechen aus dem vorgezeichneten Leben und ihrem Herzen zu folgen, wo auch immer es sie hinführen wird. Sie wollte nicht das Leben einer Kurtisane führen, sie wollte frei sein und komplett für sich selbst entscheiden, die Welt entdecken und Abenteuer erleben. Also machte sie den Händler ausfindig, der sowohl mit eisenländischen Erzen als auch mit Vodacce Handwerkskunst und Genusswaren handelte und von dem sie schon oft die lokalen Spezialitäten gekauft hatte. Sie umgarnte ihn und versprach ihm, ihren Degen für eine Aufgabe in seinem Dienst zu stellen, wenn er sie in die Eisenlande mitnahm.
P.S.: Was Allegra nicht wußte, war das Guido Travelner schon oft für Sophia's Töchter Frauen mitgenommen hatte und er ihrer Mutter nicht unbekannt war.