Die Truppe beschloss also am nächsten Tag nach Klauenhafen zurückzukehren, um zu sehen, wie es den beiden Kindern ging. Sie würden dennoch diese Sache weiter untersuchen, auch wenn zunächst nicht klar war, was ihr nächster Schritt dazu sein würde.
Der Regen hörte irgendwann am frühen Morgen auf und nachdem sie einige Stunden in den Tag hinein geruht hatten, fühlten sich alle wieder kräftig genug, um nach Klauenhafen zurückzukehren. Es würde sie gewiss einen Tagesmarsch kosten, der aber erfreulich ereignislos ablief. So sahen sie dann auch gegen Abend die vertraute Palisade, die am Ostufer des Delimbiyr aufragte und provisorischen Schutz bot. Man ließ die bekannten Gesichter ohne viele Fragen in die Stadt und schon nach kurzer Zeit trafen sie auf Oldor, der ebenfalls heil hier angekommen war. Er berichtete ihnen auch, was er von dem Mädchen - Mira Savar - erfahren hatte, die im Gasthaus von Bolin Sarsh das Bett hütete. Sie hatte sich so sehr verausgabt, dass ihr junger Körper nur langsam wieder zu Kräften kam und der Alchemist Torben musste sich nach wie vor um sie kümmern.
Leider hatte Mira vom Angriff selbst kaum etwas mitbekommen, da es dunkel gewesen war. Einer der Knechte hatte sie gerade noch aus einem der Fenster im Erdgeschoss hieven können als die Männer schon im Haus waren. Mehr als große schemenhafte Gestalten hatte das Mädchen nicht gesehen oder sie hatte alles weitere verdrängt. Sie erinnerte sich nur an Schreie und den Auftrag, den der Knecht Jans ihr gegeben hatte: Hol Hilfe aus Klauenhafen.
Nun das war dem Mädchen gelungen und zumindest für ihren kleinen Bruder war sie rechtzeitig gekommen. Und so schnell, dass man dem Rest ihrer Familie hätte helfen können, konnte die junge Mira nicht laufen. Denn wenn man es recht bedachte, hatte der Trupp aus Klauenhafen sich nicht viel Zeit gelassen und der Vorsprung der Entführer war einfach zu groß gewesen.