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Kapitel 1: Ein Fest mit Folgen

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Mondragor:
Jan-Philipp entfuhr ein kurzes Lachen. "Die örtlichen Autoritäten? Du bist nicht von hier, das sieht man. Dort im angenehmen Wald herrscht Anarchie. Es mag den einen oder anderen lokalen Provinzfürsten geben, aber die kümmern sich nicht um das Land um sie herum. Wenn du die Bande findest, müssen wir sie letztlich wohl selbst zur Strecke bringen. Was wir wissen müssen ist, wo sie sich herumtreiben, wie viele es sind und vor allem, was sie mit den Gefangenen vorhaben.
Wie du die Räuber findest, ist mir egal, aber ich nehme an, die Bewohner der dortigen Dörfer können da schon weiterhelfen. Und dann sicher, solltest du so schnell wie möglich zurückkommen, damit wir mit Verstärkung anrücken können."

~~~
"Nun, was Ihr tun müsst, habe ich ja bereits gesagt: Unterstützt den Baron nach Kräften und haltet die Augen offen, wenn Ihr mit einer der genannten Personen zu tun habt. Jede Einschätzung der Führungsqualitäten der aussichtsreichen Kandidaten ist wertvoll für uns."
Falls Tristan einen Initiationsritus erwartet hatte, wurde er enttäuscht. Vielleicht war es der Situation hier in den Katakomben geschuldet - jedenfalls erhielt er nur eine kurze Einweisung in gewisse Begrüßungsformeln und Codewörter, um sich anderen Mitgliedern zu offenbaren, dann war die Sache bereits erledigt.[1]

Nachdem die beiden Castillier wieder zur Gruppe gestoßen und alle nun ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatten, verloren auch alle nicht mehr viel Zeit. Der Hauptmann und der Arzt waren bereits vorher verschwunden, um sich um ihre Ausrüstung zu kümmern und den Plan in Bewegung zu setzen, und die Übrigen begaben sich nun auf den Weg durch verschiedene Tunnel, um zu ihrem Treffpunkt zu gelangen.
Es war erstaunlich, wie ausgedehnt das Tunnelsystem unterhalb der Naumburg war, denn tatsächlich führte einer der Gänge tief in die Erde hinein und unter der gesamten Stadt hindurch. Ob es sich um alte Nachschubtunnel handelte für den Fall einer Belagerung der Burg, oder welchen Zweck dieser Tunnel einmal gehabt haben mochte, konnte die Gruppe nur erahnen, doch in der bedrückenden Dunkelheit unter der Erde, die nur von zwei Fackeln schwach durchbrochen wurde, war niemandem von ihnen nach Reden zumute.

Schließlich gelangten sie an einen schmalen Ausgang, den sie zunächst von reichlich Gestrüpp befreien mussten, der ihn von außen so gut wie nicht auffindbar machte, und Don Alfonso trat nach außen, um auf ihre Mitverschwörer zu warten. Es dauerte sicherlich eine Stunde, bis sie Pferdeschritte vernahmen und selbst nach außen traten.
Dort ritt Dr. Vesalius mit sieben weiteren beladenen Pferden zu ihnen - ihren Pferden, soweit sie welche gehabt hatten, beladen mit ihrer scheinbar vollständigen Ausrüstung.
"Wurdest du gesehen?" fragte Don Alfonso leise, und der Arzt antwortete mit einem Kopfschütteln. "Zumindest so weit ich es beurteilen kann. Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht." 1. Hab mir da noch nichts überlegt.

Erich Janina Graustein:
Erich geht zu seinem neuen Pferd und begutachtet es kurz. Er ist sichtlich beeindruckt über dieses Prachtexemplar. Danach kontrolliert er kurz seine Ausrüstung ob alles wichtige dabei ist. Als er dann seine Sachen gefunden hat, entledigt er sich der Kleidung die er am Ball an hatte und schlüpft wieder in seine Rüstung und legt sein Schwert an, man merkt sofort das Erich sich jetzt wieder etwas wohler fühlt.

Nachdem er sich umgezogen hat und seine Waffen angelegt hat geht er kurz zu dem Arzt und übergibt Ihm die besprochenen Gegenstände sowie zusätzlich noch die Kleidung vom Ball "Vielleicht kann es nicht Schaden wenn Ihr diese Kleidungsstücke am Tatort hinterlasst, denn schließlich waren das die Kleider in denen man mich zuletzt gesehen hat. Für mich würden sie im Moment nur eine unnötige Belastung darstellen, und so haben sie vielleicht noch einen sinnvollen Zweck."

Louis de Fromage Puant:
Nachdem die Sache einmal beschlossen war, bewies Louis, dass er entgegen allen Vorurteilen gegen die gestelzte und komplizierte Art der Montaigner und ihrer höfischen Sitten auch rasch, entschlossen und schweigend handeln konnte. Ein Schreiben an seine Familie war rasch aufgesetzt und mit seinem Ring gesiegelt, und damit hatte der Musketier seine Reisevorbereitungen auch schon beinahe abgeschlossen. Nachdem er sein Gepäch vollständig vor sich sah, nickte er zufrieden, überlegte eine Weile und wechselte sodann in seine gute, wenn auch bei weitem nicht so kostbare Reisekleidung, während er die gerade erst teuer erworbene Ausstattung für den Empfang mit einem entsagungsvollen Seufzer ihren Mitverschwörern überließ. "Also dann, genug der Vorbereitung! Lasst uns, wie sagt man 'ierzulande... die Schurken mit Nägeln köpfen, non..?" Mit einem bedeutungsvollen Klopfen gegen den Griff seines Degens zwirbelte er unternehmungslustig seinen Schnurrbart.

Jelena Sejm Petrasowna:
Während und nach dem Schreiben der Briefe war die Halb-Ussurin nachdenklich und in sich gekehrt geblieben. Tristans Verschwinden registrierte sie, um ihn bei seiner Rückkehr mit fragendem Blick zu bedenken. Durch eine offen ausgesprochene Frage wollte sie ihn aber nicht in Verlegenheit bringen. Während der Wartezeit blieb sie zwangsläufig stehen und in voller Ballausstattung, jede hier unten vorhandene Sitz- oder Anlehngelegenheit hätte Schaden angerichtet. Mehrmals setzte sie an, etwas zu fragen, schluckte es aber dann doch und kämpfte um ihre Haltung, schließlich sogar mit Schwäche. Sie war die Kleidung nicht gewohnt, vor allem nicht über so lange Zeit.

Entsprechend erleichtert war sie, als ihre Ausrüstung kam. Die kräftige Stute, die sie am Vortag schon im Auge gehabt hatte, hatte man ihr tatsächlich besorgen können. Sie verstand sich sofort sehr gut mit dem Tier, versenkte den Schmuck in den Taschen und entnahm zwei Sätze Kleidung: Ihre alte vom Werwolf zerstörte und ein neuer Satz aus Fell, Leder und rotem Stoff, wesentlich geeigneter für die Wildnis. Mit befremden bemerkte sie, wie die Herren sich umzogen und überließ dem Wachhauptmann die beschädigte Kleidung kommentarlos, bevor sie davoneilte. Sie schwankte zurück bis in einen Raum der Katakomben, um sich umzuziehen.

Es dauerte eine Weile und ihre Kräfte waren ziemlich erschöpft dank langen wachen Stunden und dem Korsett. Die Herren mussten eine geraume Zeit warten, bevor sie aus den Tunneln geschlichen kam. Offensichtlich war sie am Ende ihrer Kräfte, aber wenigstens kehrte etwas Farbe in ihr Gesicht zurück dank frischer Luft in den Lungen. Sie packte ihr Kleiderbündel ein, schwang sich trotz Erschöpfung wie eine Kunstreiterin in den Sattel und fragte: "Verzeiht, das es gedauert hat. Wohin wenden wir uns zuerst? Wer hat Erfahrung mit dem Reisen abseits der Wege?"

Friedrich Alfred von Dent:
Nun gab es wohl kein Zurück mehr. Alles wurde in Bewegung gesetzt und die ersten Schritte eingeleitet. Friedrich musste nicht lange überlegen, wem er schreiben sollte. Seine nahe Familie war zwar schon vor Jahren umgekommen, doch Alfred, der Butler der Familie kümmerte sich noch immer um das Anwesen. Dem alten Mann würde er alles anvertrauen und er wollte nicht, dass der Butler sich Sorgen machte. Der Monsterjäger hielt sich im Brief allerdings sehr kurz und vage, um nicht doch noch für Probleme zu sorgen, falls jemand die Nachricht irgendwie abfing.
Die Tunnel ließen sie schnell hinter sich und konnten schließlich wieder frische Luft atmen. Eine Weile mussten sie warten, bis der Doktor zu ihnen stieß und sowohl Pferde, als auch Ausrüstung brachte. Friedrich überprüfte die Kleidung und anderen Gegenstände und zog sich schließlich zurück, um sich umzuziehen. Viel hatte sich nicht verändert. Es handelte sich um rustikale und strapazierfähige Kleidung samt einem dunkelgrauen Mantel. Zufrieden verstaute er seine Ausrüstung, befestigte seine Bücher und tätschelte das Pferd, das ihm schon bald ein treuer Begleiter werden würde. Alle wichtigen Dinge waren wieder da und er war bereit für alles, was noch kommen mochte. Zumindest fühlte er sich so.
Es tat Friedrich zwar etwas weh, die maßgeschneiderte, teure Kleidung wieder abgeben zu müssen aber Erich hatte völlig Recht. Sie sollte Teil des Feuers werden und für mehr Beweise sorgen. Sie mussten nur noch etwas auf Jelena warten, bis wohl alle bereit waren. "Ich habe in den letzten Jahren etwas Erfahrung sammeln können." antwortete er der Ussurerin bescheiden. Er war für die Kreuzritter und für seine Forschungen viel unterwegs gewesen. Oft war er längere Strecken abseits der Wege und Straßen gewandert. Sollte niemand erfahreneres sie führen wollen, konnte er das wohl übernehmen.

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