Stha bemerkt die nervösen Bewegungen des Feuerteufels und bechliesst, das es an der Zeit ist, etwas zu unternehmen.
"Wartet, ich schau mir das mal aus der Nähe an. Vielleicht ist er ja bewusstlos.", raunt sie den anderen zu. Während sie sich der Gestalt langsam nähert, richtet sie feine Ströme aus purer mentaler Energie auf sie, um ihren eigentlichen Verdacht zu bestätigen oder zu widerlegen.
Mürrisch beobachtet Nar das Treiben der anderen und behält dabei auch den Eingang im Auge. Sollen sich die anderen doch mit diesem Verrückten herumschlagen. Wenn das der einfachste Weg in ein verdammtes Krankenhaus sein soll, dann muss es schon fast einer Festung gleichen. Und selbst in eine Festung wäre er problemlos hereingekommen. Auf Sthas Hinweis nickt der Kalashtar nur kurz und schließt sich dann in gehörigen Abstand dem Irren an, die Sonnenrute weiterhin hoch erhoben. Wie zufällig tritt er neben seine Gefährtin und flüstert ihr auf Quori ins Ohr: "Vath kash she vathalathad, valath kash thakha Shar nhidal arath alathen teshath."Spoiler (Anzeigen)"Wenn das so weitergeht, wird das nächste Mal früher als erhofft kommen."
Das schmächtige, ca. 5 Fuß große männliche Wesen trägt einfache, zerschlissene Roben. Schmutz haftet an Kleidung, Haaren und Gesicht. Es ist hergerichtet, als habe es tagelang kein Bad mehr genossen. Das verwahrloste Äußere will jedoch überhaupt nicht zu den anmutigen, zielstrebigen Bewegungen der Gestalt passen.
Noch immer ist Neokhad leicht benommen von den farbigen Wirbeln und chaotischen Strömungen des Traumspalts, jener geheimen Informationsquelle, die sein Geist kurz zuvor verlassen hatte.
Dies scheint der Grund für den Mangel an Aufmerksamkeit zu sein - er wurde bemerkt.
"Il-Yannah, jalathai ain kathkhal ki shal halathasht*"
Kurz durchzuckt ihn der Gedanke, kraft seines Erbes, einen Dimensionsspalt in die düstere Anstaltsluft zu reißen um diese Begegnung zu vermeiden.
Stattdessen nimmt er sich jedoch den Moment Zeit, welche er eigentlich nicht hat, um die Gestalten genauer zu betrachten. Vielleicht würden ja sein Bruder und seine Schwester unter diesen weilen.
Für ausgebrochene Insassen sind sie zu gut gerüstet. Der gewaltige Kreuzblütler und der Mann in dunkler Robe sehen nicht nach Ordnungsstiftern und noch weniger wie Insassen aus. Zwischen dem Wimmern und Stöhnen der Zellenbewohner nimmt der Kalashtar noch mindestens die Schritte einer weiteren Person wahr - doch die Schatten des Korridors sind zu düster.
Wenige Schritte überbrücken etwas von der Distanz zu den Unbekannten. Eine sachte Verneigung folgt. Der Blick mit dem Neokhad die Unerwarteten betrachtet ist weich und kundet von Wärme - offenbar ein Mittel, um das angespannte Mißtrauen etwas zu lösen.
Innerlich ist der Kalashtar jedoch auf der Hut. Er würde seinen Weg fortsetzen und seine Geschwister finden - diese Wesen könnten ihn nicht daran hindern.
Auch die Fremden sehen nun etwas mehr von dem fremden Mann:
Mitfühlsame, amethystfarbene Augen leuchten mit einer Intensität, wie nur der Siberys selbst sie ausstrahlt - ein Hauch von Melancholie weht darin. Das Wesen scheint permanent auf der Hut, blickt über die Schulter, als würde es beständig verfolgt und gejagt.
Der Grünsteinreif, welcher das Haupt der Gestalt ziert, ist offensichtlich riedranischer Machart.
In Neokhads Zügen liegt die unausgesprochene Frage: Wer seid ihr und was ist euer Begehr?
Marduk ist noch mitten in sein Gespräch vertieft als er die Gestalt im Augenwinkel entdeckt.
Er beendet sein Gespräch mit einigen schnellen Worten.
„Nun wie es scheint bekommen wir Gesellschaft, welche meine Aufmerksamkeit erfordert, wir reden später weiter.“
Dann straft er seine Augen und hält sich hinter den Anderen, wobei er die Gestalt mustert.
“Wir sind im Zellentrakt, ziemlich abgerissen für eine Wache, noch abgerissener für einen Gast. Also wahrscheinlich ein Insasse, hoffentlich ist er interessant genug und nicht so normal wie meine Begleiter. Hoffentlich, aber anscheinend kann er nicht reden, vielleicht doch nur ein langweiliges Spielzeug eines der Doktoren? Vielleicht will er auch nicht in unsere Sprache reden oder kann er es nicht? Wenn er wirklich von meinen Götter berührt ist, sollte er mich verstehen. Doch wer weiß? Was ist er überhaupt?“
Marduk mustert den Fremden etwas eindringlicher, um etwas mehr zu erfahren.
“Das ist doch nicht schon wieder diese überaus abartige Symmetrie, dass es einen die Galle hoch treibt. Wieder ein Kalaschtar? Gibt es ein Nest hier oder fühlen sie sich vom Wahnsinn angezogen? Oder Orten, welche von Xoriat berührt sind? Denn das ist dieser Ort sicher.“
Er flüstert zu den Anderen und fragt sie.
„Schon wieder ein Kalaschtar. Hat er etwas mit der Anderen zu tun, welche kurz nach meinem Eintreffen Feuer und Flamme wurde?“
Dann wendet er sich zum Fremden und spricht ihn in einer fremdartigen Zunge an.
„Ickys rjh Marduk ir´Serendrey rlo raklo Cthlyr rjhan tok rhylthtar siklarek Xoriat Sheggath ryl Dol Quor.“
Spoiler (Anzeigen)Ich bin Marduk ir´Serendrey und welcher Zelle bist du entstiegen vom Xoriat gezeichnetes Wesen aus Dol Quor?“
Neokhad sagt für lange Zeit nichts. Die Worte Marduk´s scheinen ihn aus der Realität geholt zu haben.
"Er ist der Schlächter - der Schlächter aus den Schatten, der Bote, er folgt dir, tötet sie alle - alle deine Brüder alle deine Schwestern, bringt sie nach Xoriat!" Es ist Neokhad´s eigene innere Stimme, wie er entsetzt feststellt.
"Selekh ath rakha*, Neokhad! Lass dir den Verstand nicht durch Mord und Wahnsinn trüben!"
"Nach Xo... riat?" haucht er mit fragiler Stimme.
Dieser Ausgang des blutigen Spieles ist ihm neu. Vielleicht ist dieser unheimliche Mann nicht jener, für den Neokhad ihn hält. Vielleicht irren die Fremden sich? Vielleicht sind es gar nicht seine Geschwister, die hier ihr Ende fanden. Der Kalashtar wirkt nur noch genauso kümmerlich, wie seine verwahrlosten Gewänder.
Ein leichtes Neigen des Kopfes deutet an, dass der geistesabwesende Neokhad die Worte des Halborks registriert hat.
Zuerst wendet er sich Marduk zu und spricht nun mit harter Entschlossenheit: "Meine zwei Seelen sahen in euch den Shath Stakhal*, ein Bote aus der Schattenwelt. Doch ihr seid es nicht! Ich erkenne wenig in euren Worten, doch die Wesenheit die ihr nennt, verbinde ich nur mit Leid! "Wisst, dass ich herausfinden werde, wer oder was ihr seid und solltet ihr doch seine Dunkelheit in euch tragen, dann gnade euch das Licht meines Volkes."
Abrupt wendet sich der Kalashtar Fuddok zu.
"Ich weiß nicht viel über diesen Ort, Shikhal. Nichtmal eine Nacht habe ich hier verbracht. Welchem Zweck verfolgt ihr? Vielleicht nützt euch mein anderweltliches Wissen."
Innerlich interessiert sich der Kalashtar jedoch mehr als alles andere für seine eigene, selbstgesetzte Mission. Es bedrückt ihn, dass die Gespenster der Träume soviel Raum in seinem Verstand einnehmen. Vielleicht sollte er etwas seine Besorgtheit seiner Umgebung opfern. Doch zunächst würde er herausfinden, ob seine Geschwister tatsächlich ihr Leben ließen und er glaubt auch zu wissen, wie er es anstellen müsste.
Als Lira d'Deneith sich vorstellte, musterte Neokhad unverzüglich die Drachenmalträgerin genauer und entdeckte das Kastaraja* auf ihrem linken Unterarm.
"Aja kath Haduthal."
Er nickte ihr zur Kenntnis nehmend zu. Gleich fühlte sich der Kalashtar etwas sicherer, da er weiß, dass der Name dieses Hauses für mehr bürgt, als das Wissen, um sonderbare Waffen.
Als der riesige Halbork wieder das Wort erhebt, begehrt der Telepath auf.
Nur ungern möchte er einen Kampf riskieren und so beschließt er, einen Teil seiner Seele zu gefährden.
"Vielleicht vermag ich zu helfen, Shikhal."
Neokhad schließt kurz die Augen und senkt seinen Kopf in Konzentration.
Innerlich nimmt er Kontakt mit einer anderen Präsenz auf. Seine geschlossenen Augenlieder beben leicht, während er das Zwiegespräch hält.
"Shikha aish elda; vathal hashtada; shakha vash tarjia; tada silakha.*"
Der Telepath nimmt das kristallene Amulett vom Hals und legt es auf den Boden. Feine Blitze beginnen um den Kristall zu pulsieren. Gleichmäßig wandelt der seltsame Stein auf das Gitter zu.
"Lashkaval - ein Traumwächter. Er wird für euch jenen Raum erkunden,*"
behauptet Neokhad mit ruhigen Worten.
Sobald der Kristall das Gitter passiert, wandelt er nahe unter den Türen, um für die Insassen verborgen zu bleiben.
Spoiler (Anzeigen)
*Drachenmal
*Eine jener Behüter
*Suche den Raum ohne Fenster; wandere ungesehen; berichte was du siehst; kehre heim
"Lashkaval sieht nicht, hört nicht, riecht- und er schmeckt nicht. Er nimmt Dinge wahr", ist Neokhad´s Erklärung zu dem schwarzbläulichem Kristallamulett (http://home.arcor.de/geraldim/Mondstein.jpg).
"Habt bitte für einen Augenblick Geduld, Fuddok." Der Unterton der Stimme scheint ein Versuch zu sein, Vertrauen bei dem Kreuzblütigem zu erzeugen.
Der Blick Neokhad´s wandert wieder zu dem schwarz gekleidetem Elfen und dem aberranten Mann. Der dunkle Elf wollte sich nicht vorstellen und Neokhad ist sich sicher, dass beide es nicht begrüßen, dass der Kalashtar diesen Trupp begleitet.
Wohlmöglich traut ihm der Jaelathal* keinen Nutzen zu. Neokhad könnte es ihm aufgrund der eigenen Erscheinung nicht verübeln, wenn er es auch besser weiß.
Der Nashta Shad* dagegen spricht offen über die fremde Ebene. Allein seine Gegenwart lässt den Kalashtar Unbehagen, nahezu Furcht verspüren. Obwohl dieser sich scheinbar dem Unnatürlichem verschreibt, kann Neokhad ihn nicht zuordnen.
Die Hathudal* mit Namen Lira dagegen gibt sich rein förmlich. Emotionen scheinen für sie fehl am Platze zu sein. Der Telepath überlegt für einen Augenblick ob das gut oder schlecht ist, kommt aber zu keinem Ergebnis.
Marduk schaut einen Moment wirklich mit einer Mischung aus Bestürzung und Verunsicherung als sie den Raum betreten. Sein Blick schweift schnell zu der Doktorin, welche in seinen Augen echte Anerkennung verdient für ihre morbide Arbeit und einen Golem zu erschaffen, welcher wirklich lebt ist eine herausragende Leistung. Doch als er den verdammten Valenar entdeckt. verzieht sich sein Gesicht zu einer bösartigen Fratze.
"Was wird hier gespielt? Ist dieser Elf viel mehr als ich je vermutet habe? Nein das kann nicht sein. Sicherlich dient er nur als Medium oder gar als Leichnam für eine noch mächtigere Person? Wenigstens scheint sie ihn erwischt zu haben. Geschieht ihm recht, diesem arroganten Narren, welche alles zerstört hat."
Doch dann wird er unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als die Doktoren den Angriffsbefehle gibt und sich unzählige Untote erheben. Marduk schaut einen Moment ratlos, da die Massen erdrückend scheint, doch er konzentriert sich kurz, um den leichten Anflug von Angst zu unterdrücken. Er murmelt leise.
"Sieht nach einer Menge Arbeit aus."
Doch während er verschiedene Möglichkeiten durchgeht, hofft er innerlich, dass die Untoten nicht zu den Stärksten gehören. Er zückt sein unheiliges Symbol des Khybers und streckt es hoch in die Luft. Es beginnt in verzehrten, dunklen Farben zu glühen und er schreit den Untoten entgegen.
"Verneigt euch vor der Macht der wahren Herrscher selbst."
Seine Stimme klingt dabei unnatürlich verzehrt, trotz der bekannten Sprache und im letzten Moment ergießt sich eine Welle negativer Energie in dem Raum.
Überrascht muss Marduk feststellen, dass seine Hand zittert, als er die Kraft Khybers in den Saal wirft - es scheint ganz so, als würde Vol selbst ihre Kraft gegen den Priester richten und seine Macht über die Untoten schwächen! Doch Marduk ist gelingt es zumindest, einige der wandelnden Leichenschändungen aufheulend und gedemütigt zu Boden sinken zu lassen, wo sie sich jammernd und blicklos zusammenkauern. Zwei von ihnen jedoch richten sich unter Marduks zähneknirschender Anstrengung staksend wieder auf und wendet sich mit ungelenken Bewegungen gegen ihre eigentlichen Kameraden, als er sie der Kontrolle Wests entreißt und zu seinen eigenen Werkzeugen macht!
Lira geht einen Schritt nach vorne und spricht zu der Vol-Anbeterin: "Noch könnt Ihr kapitulieren und werdet dann nicht komplett vernichtet, Vol-Anbeterin! Ansonsten werdet Ihr Euch mit sehr vielen Drachenmalhäusern und anderen Organisation anlegen müssen, die Euch auf jeden Fall ausrotten werden, wenn dies nicht schon hier und jetzt durch uns geschieht, falls Ihr nicht aufgebt!"
Lira bereitet sich innerlich auf einen Kampf vor, aber keiner soll ihr nachsagen, dass sie ihrem Gegner nicht eine faire Chance gegeben hätte, sich einem Gerichtsurteil zu stellen.
Doch so mutig wie zuvor in einigen Situation ist Lira wohl nicht mehr, wenn sie schon das verhandeln mit einer Schlächterin des Blutes der Vol anfängt und ihren Angriff nicht sogleich ausführt.
"Il-Yannah, raikha shal karvath. Val Kiliah ith Lashtarash*", murmelt der Kalashtar wie in Trance, während seine Augen beginnen aufzuglimmen, wie ein Fluß dessen Strömung immer stärker wird.
Diesmal färbt sich seine Iris jedoch grünlich.
In seiner linken Hand befindet sich ein ebenso grünlicher Kristall.
Jemand oder etwas benutzt den Jaelathal als Wirt, meint Neokhad sicher zu wissen. Wenn es tatsächlich "Er" ist, so kann er dem schwarzen Elfen nur noch versuchen, einen schnellen Tod zu bereiten. Doch vielleicht ist dieser noch gar nicht verloren.
"Hinter mir bleiben!" knurrt Fuddok und macht sich, das Großschwert schwingend, bereit jeden Untoten in Stücke zu zerhacken, der es wagt, sich ihm zu nähern. Dabei konzentriert sich der Halbork auf die Front, da er sieht, dass Marduk mit den paar Wiedererweckten auf den Flanken gut zurecht kommt. Herausfordernd tritt der stämmige Drachenmalträger nach vorn. "Worauf wartet ihr noch?!" grollt er, das Zittern seines Körpers und das Schreien seines Geists bei dem Anblick dieser wandelnden Schreckgestalten mühsam unterdrückend.