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« am: 09.08.2007, 11:33:49 »
Ich glaube, ich habe mein Problem gefunden: Die Kampagne funktioniert so, wie ich sie aufziehen wollte, einfach nicht.
Ursprünglich sollte es eine recht lange Reise in den Norden werden, in der Ihr neben einigen wichtigen NSC die Welt kennenlernt. Das ganze sollte so deskriptiv wie möglich geschehen, damit man sich wirklich in die Personen hineinversetzen kann. Am Ziel angekommen, wäret Ihr dann zunehmend auf eigene Füße gestellt worden.
Das Problem an diesem über die Maßen ausgedehnten Anfang ist der während der Reise railroadige Charakter, gegen den ich leider, nach dem ich einmal den Rahmen gesetzt habe, auch nicht mehr ankomme. Viele Kinder sind schon in den Brunnen gefallen, und meine eher kümmerliche SL-Erfahrung reicht einfach nicht aus, um das ohne große Metagamepassagen wieder hinzubiegen.
Beispiel: Ruomir ist mächtiger als Ihr, einfach weil ein Schwächling in seiner Position unsinnig gewesen wäre. Nur wie stelle ich es an, dass er Euch nicht die Show stiehlt? Ich will die Reise spannend gestalten - aber da Ihr die Welt nicht so kennt, wie ich, seid Ihr letztlich darauf reduziert, Euch von mir erzählen zu lassen. Wann immer Ideen eigentlich von einem Charakter kommen könnten, muss ich sie dem Spieler liefern, einfach weil Ihr ja nicht wisst, welche Möglichkeiten bestehen (Hiermit meine ich zB die Routenentscheidungen).
Darüber, dass ich so lange überlege, wie ich meine Fehler wieder hinbiegen, die NSC glaubhaft untereiander und mit Euch interagieren lassen und dabei den detaillierten Charakter meiner Schreibweise erhalten kann vergeht unheimlich Zeit, auch, weil ich oft nicht weiß, wie ich einen Post zu einem zufriedenstellenden Ende bringen könnte und so gar nicht erst anfange zu schreiben, auch wenn ich Zeit hätte.
Das ganze Konzept des Reiseabenteuers ist anscheinend onlinegameungeeignet. Offline hätte man alles, was bisher passiert ist, gut an einem Abend abhandeln können, hier streckt es sich unheimlich, aus den genannten Gründen, und weil ich irgendwann eine Vogel-Strauß-Taktk angefangen habe (daher auch das lange Schweigen bei Team Bravo, welches mir wirklich leid tut).
Im Moment sehe ich zwei Möglichkeiten:
Entweder wir nehmen die Metagamelösung. Die Reise wird abgekürzt, Ihr bekommt einen Haufen Hintergrundinfos, die eigentlich langsam und subtil einfließen sollten. Am Ziel angekommen gehen wir zu kleineren Abenteuern über, Einzelaufträgen. Dabei seid Ihr dann eher auf Euch allein gestellt. Ob daraus noch eine echte Kampagne wird sei dahingestellt - je nachdem, wie die kleineren Dinge laufen. Ich kann nur hoffen, dass ich in diesem Fall konsequenter bin und die Kampagne am Leben erhalte.
Die Alternative ist ein Begräbnis. Ich mache einen letzten Post, indem ich den Plot, so weit er existiert, darlege, und wir betrachten das Experiment als gescheitert.
In jedem Fall habe ich nächste Woche eine Diplomprüfung, so dass die ebenfalls in jedem Fall fälligen langen Posts nicht vor Mittwoch kommen (es sei denn, am Dienstag habe ich partout keinen Bock mehr auf mikrokanonische Gesamtheiten, Goldstonemoden und was es da so alles gibt)
Liebe Grüße
Georg
PS Auf jeden Fall muss ich sagen, dass ich Euch unheimlich dankbar bin, dass Ihr mir so lange die Treue gehalten habt.