Williams angedeutete Kritik ignoriert Larciel ebenso wie Octavians Worte. *
Endlich eine Gelegenheit Musik zu machen und Zuhörer hatte er auch... naja, man durfte nicht wählerisch sein.
Er räuspert sich leise, tritt noch einige Schritte vom Haus zurück (so offensichtlich musste es dann doch nicht sein dass er gerade versucht hatte dort einzubrechen) - und zögert. In der ganzen Strasse ist kein Laut zu hören. Obwohl er seine Ohren anstrengt hört er nichts, nur ein leises klöng irgendwo, das nicht gerade sehr erbaulich klingt.
Er weiss dass es Blödsinn ist und doch, die Stille macht ihm Angst. So wird er nicht singen können...
Genervt versucht er das Gefühl abzuschütteln. Was würde passieren wenn er es wagte diese Stille mit dem Klang seiner Stimme zu durchbrechen? Würde sie diesen verschlingen und ihn mit dazu?
Nein, wird sie nicht. Garantiert nicht.
Probeweise schlägt er eine Saite seiner Laute an. Überraschend laut und klar hallt der Ton auf der nächtlichen Strasse wider. Fast muss Larciel übers ich selbst lachen. Er hatte sich von den fürchterlichen Zähnen eines Papierdrachen erschrecken lassen ohne daran zu denken dass die Stille der Musik weichen musste, so wie Papier im Regen aufweicht und zu einem glibberigen, Mitleid erregenden Schwabbelklumpen wird.
Ohne sich weiter Gedanken zu machen spielt er auf seiner Laute, holt tief Luft und singt.
"Canta per me addio, quel dolce suno ~
de passati giorni mi sempre rammenta ~"
Glücklich singt der Vampir in der harmonischen Sprache seiner Heimat. Wie wundervoll es war Musik zu machen, wie wundervoll es war zu leben... nein, sogar tot zu sein war noch wundervoll, solange man nur singen konnte.
Als der letzte Ton ausklingt wirft er seinem Publikum einen verstohlenen Blick zu. Hatte es ihnen gefallen? Würden sie eine Zugabe verlangen? Doch selbst wenn nicht....was macht das schon? Verträumt blickt er zum Himmel hinauf, ein schöner Himmel, wenn er auch etwas bewölkt ist.