Nicht nur die Truppe war erschöpft sondern auch Nuron. Ihm taten die Muskeln von der ungewohnten Arbeit weh und bei den Bäumen hatte er sich doch recht ungeschickt angestellt. Er hatte sich bei den Arbeiten dort einige kleinere Wunden an Händen und Oberarmen zugezogen. Nichts wirklich Dramatisches oder vergleichbares mit Kampfwunden aber Nuron ärgerte sich doch leicht über die Kratzer. Schließlich brannte der Schweiß recht unangenehm in ihnen.

„HÖRT HER.“ rief er über den Platz und in den Wald. Er wollte sicher sein, dass nun alle zuhörten. „Gute Arbeit Freunde. Lasst uns Schluss machen für heute. Der Tag war lang genug und Morgen geht es zur zwölften Stunde weiter. Geht euch ausruhen und alle die Wollen können mich ruhig auf ein Bier in die Dorfschenke begleiten.“ Er brachte sein Werkzeug, ein Beil, zum noch nicht ganz fertigen Schuppen. Mal abgesehen von der Wiese und den Steinen waren sie doch gut voran gekommen und morgen würde es weiter gehen. So kein anderer etwas mitteilen wollte, machte sich Nuron auf zur nächst gelegenen Dorfschenke. Das Bier hatten sich alle verdient.

So erklärte Nuron den gebliebenen was er sich vorstellte. Also, dass der Platz gut sechzig mal sechzig Schritt groß sein soll. Dabei sollte ein Teil in den Wald hinein reichen und der Rest aus Wiese bestehen. Im Wald teil, so wie sie es auch am Vortag geübt hatten, sollte ein Hindernisparkuhr gebaut werden. Dieser Parkuhr soll die natürlichen Gegebenheiten des Waldes noch nutzen können aber auch mit Soetwas einer Sandsacklaufstrecke aufgewertet werden. Die Wiese dagegen sollte so gut es ging eben gemacht werden. Damit verschiedene Übungen auf diesem Waldvorplatz durchgeführt werden können. Nahe dem Ende zum Dorf, soll ein Sonnendach und Lagerplatz entstehen. Also ein kleiner Schuppen mit langem Vordach. Daneben ein Bogenschießplatz und auch noch die Ritterübungspuppen und Übungsstämme. Damit jeder sich etwas darunter vorstellen konnte, zeichnete Nuron seinen Plan auf den Boden.[1]

Die erste Aufgabe war nun den gesamten Platz, also auch den Waldbereich, von störenden Gegenständen wie umgefallenen Bäumen, Baumstümpfen und Steine zu befreien. Die Steine wollte Nuron gleich als Grenzmarken für den Platz benutzen. Wenn die Anderen mit den Sachen aus dem Dorf ankamen, hieß es dann mit dem Schuppen zu beginnen.

Nachdem alles erklährt war, ging es los. Nuron half sogut es ging beim Freiräumen des Platzes.[2]

1.	Hier mal ein Bildchen
2.	Mal ein paar Stärkewürfe: 4,12, 7

„Es gibt zwei Aufgaben die zu bewältigen sind.“ begann Nuron zu antworten „Einmal der richtige Aufbau dieser Einheit. Wir haben uns erst einmal ja alle vorgestellt. Em Gabor wird dies noch nachholen. Aber für eine richtige Einheit ist das nicht genug, so finde ich. Im Kampf müssen wir uns auf den anderen verlassen können, wir müssen einander vertrauen und uns auch sicher sein, dass die anderen da sind wenn wir sich brauchen. Anders gesagt, wir müssen zusammenwachsen. Die kann nicht von heute auf morgen geschehen, ich weiß. Doch würde ich einen soliden Grundstein legen wollen.“ er machte eine kurze Pause um Luft zu holen. „Hier denke ich an deinen Vater Sun Ce und wie ich ihn kennengelernt habe. Zusammen hatten wir den Bau eines Hauses begonnen und beendet. Als ihr anderen dann angekommen wart, natürlich auch mit euch. Ich glaube, dass solche harte Arbeit ein guter Grundstein für eine Gruppe sein kann. Von daher würde ich eines mit dem anderen Verbinden wollen. Wie gestern Abend schon vorgestellt, würde ich gerne einen Übungsplatz mit verschiedenen Übungsmöglichkeiten aufbauen wollen. Das ist durchaus harte Arbeit, doch so lernen wir die Marotten der Anderen kennen, können sogar unsere Stärke und Ausdauer verbessern und wachsen hoffentlich zusammen. Die zweite Aufgabe wäre die Ausbildung. Hierbei soll der Übungsplatz behilflich sein aber es wäre auch schön Unterrichtseinheiten zu bekommen. Denn wir wissen, dass der nächste Kampf kommen wird und auf diesen müssen wir alle gut vorbereitet sein. Es geht dann schließlich gegen einen der großen Krieger und wird unsere Feuerprobe sein.“

Lange brauchte Nuron nicht überlegen. Von den Fähigkeiten her wäre es eine Schande ihn nicht dabei zu haben. So sagte er "Mit deinen Fähigkeiten wärst du für die Truppe eine Bereicherung. Ich würde mich freuen wenn du mitmachen würdest und lade dich hiermit ein mitzumachen." Insgesamt, also auch mit den anderen, war es nicht so gelaufen wie Nuron es sich gedacht hatte. Doch läuft es selten immer nach Plan und er schähmte sich nicht wirklich für seine Fehler. Denn Fehler musste man machen um zu lernen. Und so er mitmachen würde, würde sich ja zeigen ob Nuron sich bei ihm geirrt hatte. Von den anderen gab es ja auch noch andere, die sich beweisen sollten.

Jetzt erst einmal blickte er den Mann wieder an und wartete auf seine Antwort.

Wie ruhig er war. Erstaunlich doch war jetzt nicht die Zeit um über so etwas zu staunen. „Ich wollte mit dir reden.“ meinte Nuron möglichst ruhig. „Schließlich hatte ich gerade nicht auf alle deine Fragen geantwortet und …“ er schien zu überlegen. „…vielleicht haben wir uns wirklich falsch kennen gelernt. Denn wo du recht hast, ich mache das zum ersten Mal und kann nur auf die Erfahrung zurück greifen die ich habe. Also was hatten die anderen, dass sie eingeladen wurde und du nur für den heutigen Tag?“ Nuron blickte dem Mann in die Augen. „Ihre Einstellung kam bei unseren Gesprächen anders herüber. Von den Fähigkeiten kannst du ihnen locker das Wasser reichen aber um vollkommen ehrlich zu sein. Bei dir hatte ich irgendwie zweifel und das Heute, dass Helfen beim Aufbauen des Übungsplatzes sollte dein Test sein. Ich wollte sehen, ob du selbst fragst warum du nicht und dann natürlich auch ob du mitmachen könntest. Denn aus dem Gespräch hatte ich das Gefühl, dass es so herum besser wäre.“ Nuron schaute ihn weiter an. „Von deinen Fähigkeiten her würde ich dich gerne bei uns wissen doch sollst du nicht Tore bewachen oder andere Dinge. Es ist gefährlich. Jeder von uns könnte bei den Aufträgen die kommen werden sterben. Würdest du dieses Risiko eingehen wollen? Aus freien Stücken? Ohne es als Ehre oder Pflicht zu sehen sondern nur aus dem Willen diesem Land Frieden zu bringen?“

Innerlich regte sich der Soldat. Der der sogleich den unterschwelligen Befehl folgen wollte. Äußerlich jedoch zögerte Nuron. Er selbst wusste, dass der Kerl keine schlechte Partie war. Das einzige woran er zweifelte, und das wusste der Mann nicht, war die Bereitschaft zu kämpfen. Darum sah sich Nuron auch bestätigt als der Mann einfach ging. Er hatte viel mehr erwartet.

Tief atmete er aus. „Du hast recht.“ meinte Nuron. „Streit im Dorf ist nicht gut und er ist Fähig. Ohne Frage ist er fähig, nur gibt er mir zu schnell auf.“ Nuron hob den bis jetzt gesenkten Blick. „Aber ich werde ihm noch eine letzte Chance geben. Denn mit dem Beil ist er wahrlich ein Meister und es wäre schade ihn einfach so gehen zu lassen.“ Daraufhin nickte er den anderen zu, welche ihn gerade anerkannt hatten. „Ich denke zum Vorstellen wirst du mich nicht brauchen Sun Ce. Das sind die die ich gefunden habe und ich denke sie werden eine gute Truppe.“ Bei den Worten legte er symbolisch seine Hand auf den Schwertknauf. „Während ich unseren Freund von eben beruhige, wie wäre es wenn du ihnen einen Vorgeschmack gibst Sun Ce? Eine kleine Kampflexion und du wirst sie noch besser einschätzen können.“

Nach diesen Worten drehte sich Nuron um und machte sich auf dem Mann zu folgen. Was er ihm sagen sollte wusste er immer noch nicht. Aber mal sehen was sich ergab. Vielleicht sollte er darauf weiter eingehen, was er eigentlich erwartet hatte.

Nuron biss die Zähne zusammen. Das hatte er nicht erwartet. So versuchte er durch das Zähne zusammen beißen möglichst keine erstaunte Regung zu zeigen. Nachdem er sich gefangen hatte, blickte er den Mann fest an. Nun hieß es Haltung zu bewahren und Stärke beweisen. Besonders vor Sun Ce und den anderen. So setzte er sein grimmigstes Gesicht auf. „Der mit der Idee für eine Sondereinheit, der die Verantwortung übernimmt die Einheit aufzubauen und der welcher mit ihnen für das Wohl unserer Dörfer kämpft.“ Er machte eine kurze Pause und blickte den Mann an. „Würdest du für dein Dorf kämpfen egal was kommen mag oder würdest du lieber am Tor stehen und wache halten? Denke genau nach. Gestern konntest du mich nicht überzeugen.“

Nuron dachte über den Namen verstärkt nach doch viel er ihm nicht mehr ein. Es war ja auch nur eine einzige Bemerkung nach einem Kampf gewesen. Nun gut. „Mh, dann müssen wir aus dem Schöpfen was wir haben. Wenn du irgendwann Zeit hast, würde ich gerne mit dir über Taktiken reden, die wir im nächsten Kampf zu erwarten haben. Ich denke mal, dass der ziemlich schwer werden wird.“