Gefallene Sterne
2.1 Raue See
(https://s12.directupload.net/images/210209/vzax4cso.png)
20. Mirtul, 1373 TZ, Jahr der Abtrünnigen Drachen
Gerüchten zufolge (https://games.dnd-gate.de/index.php/topic,9267.msg1081112.html#msg1081112), sollen an der Küste Sembias mehrere Dörfer komplett leergefegt worden sein, vollständig entvölkert. Auch einige Handelsschiffe, die auf der See der Gefallenen Sterne unterwegs waren, werden vermisst.
Vor Kurzem erst hatte sich Davina bei ihrem in Selgaunt, Sembias reichster Handelsmetropole, ansässigen Bruder, der schon seit einiger Zeit die Geschäfte der Familie führt, über den Stand der Dinge erkundigt. Doch andere Aufgaben hatten sie davon abgehalten, der Sache näher auf den Grund zu gehen.
Ein Halbling namens Ferus, ein weiteres Mitglied der Harfner, dessen Familie ebenfalls aus Selgaunt stammt, erhielt vom Rat der Händler, den plutokratischen Herrschern Sembias, den Auftrag, der Sache genauer auf den Grund zu gehen. Der Bürgermeister von Selgaunt, Andeth Ilchammar, ist hierbei sein offizieller Kontakt. Von seiner Familie hatte er bereits erfahren, dass es seit einigen Wochen entsprechende Vorfälle gibt. Allerdings waren sie nicht allzu häufig gewesen und irgendetwas passiert ja immer, daher hatte man dem bislang nicht viel Bedeutung beigemessen. Doch in letzter Zeit häufen sich die Vorfälle. Ein Handelsschiff der Familie wird ebenfalls vermisst, vor drei Tagen hätte es bereits in der Metropole einlaufen sollen. Versuche, mit der Mannschaft Kontakt aufzunehmen, scheiterten. Ähnliches ist bereits anderen Händlern widerfahren, auch Davinas Familie.
Und dann waren da noch die Berichte von Händlern und Reisenden, die in den letzten Tagen und Wochen über den Landweg nach Selgaunt gekommen sind. Erst waren es nur vereinzelte Gerüchte, aber mittlerweile hört man einfach zu oft, dass Reisende an Dörfern vorbeigekommen sind, in denen sie keine Menschenseele angetroffen haben. Und es sind auch keine Einzelfälle, es gibt inzwischen bestimmt ein Dutzend solcher Berichte über verschiedene Dörfer, meist etwas einsamer gelegene Ortschaften an der Küste im Süden oder weiter entfernt im Osten.
Zwar ist das Verhältnis zwischen den Harfnern und Sembia nicht immer das beste gewesen, aber hier bot sich eine Gelegenheit, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Außerdem ging es hier in erster Linie um die Leute, die verschwunden sind. Für Ferus war auch schnell klar, dass hier etwas Größeres vor sich ging und dass er diese Aufgabe nicht allein bewältigen konnte. Also ließ er seine Kontakte spielen, um zu sehen, ob er nicht ein wenig Unterstützung erhalten konnte.
* * * * *
In Silbrigmond wurde in der Zwischenzeit beschlossen, die Artefaktvernichter-Kugel ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen und so unschädlich zu machen. Die Simbul, die Hexenkönigin von Aglarond, hatte sich angeboten, den teuflischen Gegenstand in Thay zum Einsatz zu bringen. Elynore und Davina wurden ausgewählt, um sicherzustellen, dass die Kugel ihren Bestimmungsort erreichen würde.
Elynore blieb daher vorerst auch nur ein Abend, um etwas Zeit mit dem Barden Meriandor Bandalis zu verbringen. Die beiden kosteten den Abend vor der erneuten Abreise der Hexenmeisterin daher auch in vollen Zügen aus. Wer wusste schon, wann das Kaminzimmer erneut dazu herhalten konnte, ihre gegenwärtigen Sorgen für eine Weile zu vergessen.
Davina traf sich am selben Abend noch mit Okszan und Awar, um die beiden zu bitten, einen alten Bekannten und Harfnerkollegen zu unterstützen. Am nächsten Morgen, wenn sie zusammen mit Elynore aufbrechen würde, würden die beiden sich ebenfalls auf den Weg machen... nach Selgaunt.