Piri war das kleinste und schwächste Kätzchen in ihrem Wurf. Obwohl sie energisch und verspielt war, konnte sie mit ihren drei Geschwistern oft nicht mithalten. Und irgendwann im Herbst passierte es - sie stand plötzlich alleine mitten im Wald da, nachdem ihre Mutter und Wurfgeschwister weitergezogen waren, ohne ihr Fehlen zu bemerken. Piri irrte umher und miaute laut, bis sie keine Kraft mehr hatte, doch die Spur ihrer Familie fand sie nicht.
Nach zwei Tagen, in denen Piri kaum mehr als einen Käfer zwischen die Zähne bekommen hatte, war sie völlig geschafft und verzweifelt. Aber ihr Weg hatte sie an einen seltsamen Ort geführt, der ganz anders aussah, als der Wald drumherum. Und sie war dort nicht alleine - eine Füchsin saß dort und beobachtete das Kätzchen. Zunächst bekam Piri Angst vor dem großen roten Tier, doch die Füchsin wollte ihr wohl nichts Böses. Ganz im Gegenteil, sie brachte dem hungrigen Katzenkind eine Maus und beruhigte es.
Tag für Tag lernte Piri der Füchsin, Kitsuko, zu vertrauen, und freundete sich mit ihr an. Und wie es sich herausstellte, hatte Kitsuko noch weitere Freunde, die sie am Schrein besuchten - die Häsin Arisu, den Hund Takeo und den Marderhund Fujinuki. Auch wenn Piri ihre Mutter und Geschwister vermisste, fand sie in den drei Henge so etwas wie eine neue Familie, und nachdem sie wieder zu Kräften gekommen war, begann sie, die Gegend zu erkunden.
Die größte und spannendste Entdeckung war für das Kätzchen die nahe Kleinstadt Inaba. Dieser Ort, und die dort lebenden Menschen, waren so sehr anders als der Wald, aber auch so interessant! Und Piri wusste bereits, dass sie besondere Kräfte besaß.
Als süßes Kätzchen oder freche Grundschülerin verbrachte Piri zunehmend mehr Zeit in Inaba, ließ sich von Menschen verwöhnen, kam aber immer wieder zum Schrein zurück, denn noch hatte sie keine festen Bande mit den Zweibeinern geknüpft...