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« am: 27.03.2017, 09:34:46 »
Zuerst war die Nacht recht angenehm. Die Wärme hielt sich gut unter den Mantel. Doch ähnlich wie die verheißungsvollen Wolken fraß sich die kälte wieder hinein. Wenigstens waren die Kleider nicht mehr nass aber Sawelij fühlte sich dennoch nicht wohl. Nicht nur das ihm kälter wurde, er merkte auch wie ihm sein Magen für das flüssige Abendbrot dankte. Ein sehr unangenehmes Gefühl, besonders wenn es nicht weiter mit Alkohol ertränkt werden durfte.
In den folgenden Bars und Kneipen war es aber durchaus schwer dem Magen nicht zu viel zuzumuten. Das von der Seite anquatschen half da zum Glück nicht noch angetrunkener zu werden. Immer wenn er gerade den Becher gehoben hatte, fasste der Arbeiter neben ihm nach seiner Schulter. Nach den ersten Worten, in denen er die Prisma versuchte zu verteidigen, ging Sawelij schnell über in ja, da hast recht. Was anderes würden die Männer eh kaum wahrnehmen. Ihre Vermutungen und Gerüchte waren dafür interessant. Denn gleich ob wahr oder nicht, sie stellten eine Meinung dar. Besonders interressant fand er die Idee über die Volakhi. Sie zum Schmuggeln zu nutzen lag auf der Hand. Ob es dann wirklich Personen waren, wer weiß, doch sie waren überall, jeder kannte sie und jeder wusste was sie transportierten. Kaum zu glauben, dass er selbst nie daran gedacht hatte.
So verging die Nacht mit ihren traurigen Leichen, dem kommenden Schnee und den Ideen zum besseren Tod. Der Rattling konnte sehen wie Sawelij bei den Künstlern aufging, sich angeregt über die kleine Galerie unterhielt aber gleichfalls beim Thema Tod zurückschreckt. Leben hieß für den Elfen wohl etwas anderes, etwas was den Freitod nicht wünschte und doch hatte er durch den Schwur seinen Tod blind besiegelt oder ein sehr langes veerzweiflungsvolles Leben.
Später beim Bahnhof und dem Fusel überlegte Sawelij wirklich ob er etwas kaufen sollte. Es war verlockend sich zu den armen Seelen zu setzten. Er hatte aber kein Zeitgefühl mehr, ob sie nicht los mussten um den Plan des Zwerges zu vereiteln. Auch fühlte er sich beobachtet. Die Nervosität der Bevölkerung ging auf ihn über. Das mochte er ganz und gar nicht. Seine Augen wanderten wachsam umher. Dabei kramte er nach etwas, was er dem Mann geben könnte. “Reicht das für mich und meinen Freund hier?” fragte er und reichte dem Mann ein drei Goldmünzen.