Spoiler (Anzeigen)Tief im Sandmeer der Anauroch herrschte beschäftigtes Treiben. Mit geübten Händen wurden Zelte aufgebaut, Menschen und andere Humanoide eilten von einem zum nächsten Ort, wie in einem Termiten Nest. Wenige Hundert Schritt entfernt lagen die uralten Ruinen, die das Ziel der Forscher waren.
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Wenigstens lagern sie nicht in ihnen. Narren, allesamt! Wütend starrte die Elfe hinab auf das Lager. Selbst der Aufmerksamste Beobachter würde sie gegen die Sonne, versteckt hinter Dünen, nicht ausmachen können. Dennoch war die Elfe unruhig. Hunderte von Eindringlingen so tief in der Wüste mussten gewisse Fertigkeiten besitzen. Und sie hatte auch schon zwei Bedinen ausgemacht, einige Orks oder halborks - die Distanz machte es ihr schwer Einzelheiten auszumachen - und sogar eine ihrer Schwestern. Die Schlange, die sich neben ihr wenige Hand breit aufgerichtet hatte, zischte vor Wut. Sie spührte ihren Zorn, wie sie ihre giftigen Zähne in die Haut der Eindringlinge schlagen wollte. Abrupt wandte sie sich ab. Eine kleine Gruppe der Eindringlinge wandte sich nach Norden, in Richtung der nächsten Oase. Tagelang war sie den Narren gefolgt, nun würde sie handeln. Tasshisch folgte ihr zischend durch den heißen Sand.
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Aldanris hatte die letzten Stunden in der Wüstenhitze den Aufbau des Lagers beobachtet und organisiert. Er hatte hunderte, wenn nicht gar tausende von Münzen aus Platin und Gold bei den Vorbereitungen investiert, hatte einen wie er fand schier endlosen Strom aus Münzen die Hände wechseln lassen und kannte nicht einmal seinen Auftraggeber. Gerüchte in der Expedition besagten, er sei ein Adliger oder Prinz oder gar selbst ein mächtiger und einflußreicher Magier, doch in Wirklichkeit war er stets nur ein Karawanenführer gewesen. Trotz seiner Zweifel hatte er geschafft, was er Anfangs für unmöglich gehalten hatte. Und nun stand er hier, Seite an Seite mit einigen der bekanntestens Forschern.
Er fand, dass die Ruinen nicht besonders eindrucksvoll aussahen. Wind und Sand hatten ihnen zugesetzt und obwohl manche der ehemaligen Gebäude noch zu betreten waren, hatte man noch nichts besonderes gefunden. Er fragte sich, was an diesem Ort all diese Unkosten wert sein könnte.
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1320DR Year of the Watching Cold;
Erster Zehntag des Kythorn (10te)
Noch einen ganzen Zehntag und die Sommersonnenwende steht uns bevor. Endlich sind wir angelangt. Diese Narren glauben dass Aldanris sie schon bald in die Ruinen führen kann. Narren, allesamt. Wir schlagen noch vor dem Morgengrauen zu.
Nasi war noch keine 50 Schritte weit gekommen als man hinter ihm seinen Namen rief. Aldanis stand mit kreide bleichen Gesicht und zeigte gerade Nashtar und damit wohl auch dem Mann aus dem fernen Osten einen Zettel, während er wild mit einer Hand Nasi signalisierte zurück zu kommen.
Noch während der ehemalige Bandit las, schickte Aldanis einige seiner Wächter los. "Nehmt den Diener Elris fest. Und schickt auf der Stelle nach Meister Dumein - so schnell es geht!" Panik schwang in seiner Stimme mit, als er alles koordinierte.
Nasi und Juscho lasen in der Zeit die krakelige Handschrift auf dem kleinen Zettel, die den Lagervorsteher so aus der Ruhe gebracht hatte.
Zettel (Anzeigen)Mein Herr Aldanis,
Fanden beim umstappeln Leiche von Elris. Unter Kisten, lose von Sand bedeckt. Ohrog roch ihn. Ich Bewache Vorräte! Elris gerade noch gesehen. Brachte euch Wasser, Wein und Tee!
In der Zwischenzeit brachten Niyall und Dumein den fremden Mann in der Kleidung der Arbeiter zu Aldanis während Aradis sich weiter den schwer Kranken zu wandte. Arbeiter und Soldaten warfen dem seltsamen Trio neugierige Blicke zu. Doch bevor sie mehr als die Hälfte der Strecke geschafft hatten, kam ihnen schwitzend ein Bote entgegen. "Priester Dumein, da seid ihr ja. Ihr müsst so schnell es geht zu Herr Aldanis! So beeilt euch bitte"
Zu viert begab man sich etwas schneller in der Hitze der Sonne schwitzend vorwärts, wobei unklar schien ob der Priester oder der Fremde dabei den anstrengenderen Weg vor sich hatte, dennoch klagte er nicht, nur wiederholte er, während er sich selbst zu nickte, stetig: "Bäälun! Efar!"
Als die Vier wenige Momente später am Zelt des Lagerführers eintrafen, konnten sie ihn, ein halbes Dutzend Wächter und die beiden Wüstenführer schon außerhalb des Zeltes vorfinden. Aldanis Gesicht zeigte, als er den Priester sah, eine Erleichterung die ihresgleichen suchte. Er rief dem Priester zu, während er die restlichen Begleiter ignorierte: "Da seid ihr ja endli...". Aldanis hustete stark und mehrfach, unfähig seinen Satz zu beenden. Als er die Hand von seinem Mund entfernte sah man mehrere Bluttröpfchen darüber verteilt.[1]
In der Hitze der Wüste ritt die Gruppe schweigen weiter. Umherwirbelnder Sand und die Hitze der Wüste ließen die Wassersuche schweigend vor sich hinreiten während nur die Reittiere gelegentlich ihren Unmut über die Hitze kundtaten und die Stimmen der Wüsten weiter nach Wasser bettelten.
Als sich At'ar dem Horizont näherte und Nasi und Nashtar abschätzen, dass die Hälfte der Strecke zurückgelegt worden war, verstummten die Stimmen plötzlich und nur wenige Sekunden später erschien eine Gestalt vor ihnen. Langsam erhob sie sich, keine 20 Meter von ihnen entfernt und schüttelte Sand und Staub gleichermaßen ab. Dann rief sie mit kräftiger, tiefer Stimme: "Oh ihr Narren. Versprecht mir eines oder findet den Tod. Versprecht bei euren Göttern, dass ihr niemals zu den Ruinen zurückkehren werdet. Versprecht es, oder findet den Tod."
Offensichtlich nicht beunruhigt durch eure Vorbereitungen zum Kampf bleibt der Fremde an Ort und Stelle. Einzig und allein eine schnelle und fahrige Bewegung mit der er den Schweiß wegwischte verriet möglicherweise seine Nervösität.
Dann antwortet er ein weiteres mal auf die vielen Fragen: "Ich wache allein, ich und die Wüste. Menschen sind keine Geschöpfe der Wüste. Das Risiko ist es nicht Wert, Priester. Keine Erkundungen, kein Eindringen, dann bleibt der Gefangene gefangen."
Als Nashtar den Bogen zog und sprach ist ein leises Lachen von der Gestalt zu hören. "Keine Wahl? So denn, wollt ihr mit Holz der Wüste trotzen? Dies ist eure letzte Chance euer Leben zu retten!"
Links von euch erhob sich drohend eine gewaltige Königskobra welche sich jedoch noch nicht näherte. Aufgerichtet wie sie da stand, ragte ihr Kopf sogar eine Handspanne über die Kamele auf.[1]
Auf der rechten Seite erhob sich drohend eine gewaltige Wüstenschlange, welche zwar um einiges kleiner war, jedoch deswegen nicht minder bedrohlich aussah.[2]
Wüstenschlange (Anzeigen)(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8c/Cobra.jpg/150px-Cobra.jpg)
Stellt sie euch bitte etwas größer und ohne Topf vor ;)
Schnell packt man die letzten Sachen zusammen, beruhigt ein letztes mal die Reittiere und begibt sich dann auch schon weiter. Dennoch verging nicht viel Zeit, bevor Dumein Bardeid eine weitere Pause für die Gruppe erzwingt. Fast eine Stunde kann man dem Priester beim Gebet an Azuth zuschauen und kaum dass er fertig ist, ist auch At'ar nicht mehr zu sehen. Kurz wirkt der Priester einige Zauber um seine Gefährten wieder zu stärken, dann machte man sich fertig und reist in Richtung der Oase.
Einige Stunden vergehen, in denen die Wüstenführer die Gruppe in der immer frischenderen Luft zu größerer Eile anspornen konnten, bis sie endlich einen Blick auf die Oase werfen konnten. Keiner kann den Anblick für wahr halten, dieses scheinbare endlose Meer von Wasser, was sich vor ihnen erstreckt. Sofort ist den beiden Wüstenführern klar, dass die Größe der Oase nicht natürlich seien kann.
Doch noch viel erstaunlicher ist eine Elfe mit einem erfreuten Lächeln, als sie die Gruppe auf die Oase zu steuern sieht. Ihre Haut ist mit Runen verzierht und von der sonne verbrannt und trotz der langsam winterlichen Temperaturen trägt sie nur ein kurzes Wüstenkleid in einem euch unbekannten Schnitt. Einige Ketten aus Gold verzieren ihre Ohren, ein seltsames goldenes Amulett verschwindet zur Hälfte in ihrem Ausschnitt, sodass man einen großen, fast schon leuchtenden Smaragd zur Hälfte erkennen kann.
Doch vor allem ihre roten Augen, die in der Dunkelheit beinahe zu glühen scheinen erwecken eure Aufmerksamkeit. Ausdrucksvoll und stark scheinen euch diese Augen fesseln zu können, fast so als würdet ihr in ihnen ertrinken können.
So kommt es, dass ihr erst auf den zweiten Blick einen winzigen Schlangenkopf auf dem Schoß der Elfe wahrnehmt.
Mit einer lieblichen Stimme so klar und rein, wie ihr es nur selten erlebt habt, sagt die Elfe:
"Willkommen, Fremde, an der Oase der Wünsche. Ich hoffe meine Schwester hat euch nicht allzusehr zugesetzt auf dem Weg hierhin?"
Noch immer sitzend schließt die Elfe die Augen, lehnt ihren Kopf wieder an die Palme an ihrem Rücken und winkt euch zu ihr. "Ich bitte euch, setzt euch zu mir. Es wird euch nichts geschehen, solange ihr nicht vorhabt mir oder diesem Ort Schaden zuzufügen."