Herzlich Willkommen in Grauwall - dem Tor nach Droaam, dem letzten Ort von einigermaßen Zivilisation hinter den westlichen Grenzen von Breland und dem Eingang ins Reich der Monstervölker:
Es war wieder einmal ein langer Tag ohne Gnade in Graywall gewesen: Ein Tag, an dem das Recht des Stärkeren wieder einmal über allem gestanden hat, den Gnade, Mitleid und Menschlichkeit gibt es hier genauso wenig wie die Friedensgesetze von Thronehold.
Selbst jetzt im Jahre 999 nach Gründung des Königreiches wirkt Droaam immernoch so, als würde sich dieses Land im Krieg befinden.
Truppen von Gnollen, Ogern und Goblins kontrollieren jedes Fleckchen Erde und patrollieren die Strassen und Gassen der Stadt, während Hobgoblins, Werartige und Medusas die Stadttore, die Stadtmauer und die Sklavenarbeiter kontrollieren und bewachen und während mächtige Trolle und Kriegstrolle, Minotauri und Harpien die alte Handelsstrassen und das Land außerhalb der Stadt bewachen, vorallem in Richtung Breland, denn auch jetzt noch wird fast täglich an der Grenze gekämpft, als hätte es nie einen Tag der Klage und ein Kriegsende gegeben.
Und so zieht noch heute die Grenze gezogen aus Blut und als brennende Front sich im Osten von Grauwall und durch die Berge und durch das Ödland von der Monsternation von Droaam.
Aber dennoch ist Grauwall täglich am wachsen, denn nirgends auf Khorvaire kann man sich als Kriegsverbrecher, Flüchtling oder Schwerverbrecher wohler fühlen als hinter dem massiven Mauer in einer der Stadt ohne Gesetze und Anstand, wenn man nicht ausgerechnet nach Sturmkap in Xen'drik fliehen möchte natürlich.
Doch was in anderen Städten voller Gesetzlosigkeit und Korruption durch Verbrechergilden geregelt wird, wird hier durch eine strenge militärische Struktur und Anwesenheit von riesigen Kriegstruppen geregelt, welche Gewalt und Brutalität walten lassen als Richter und Henker zugleich.
In keinem anderen Land ist das Leben eines normalen Humanoiden so wenig wert wie hier in Droaam, es sei denn man ist ein Halbork vom Haus Tharashk oder ein mächtiger Priester einer finsteren bösen Gottheit oder eines Staubfürsten bzw. Dämons.
Nur Gold kann jemand hier länger am Leben lassen, wenn man sich dadurch einige Söldner und Leibwächter leisten kann.
Dennoch suchen hier viele Abenteuergruppen ihr Glück auf der Suche nach Relikten aus der alten Zeit der mächtigen Hobgoblinnationen, aber auch nach mächtigen Waffen aus der Zeit des letzten Krieges oder nach illegalen Dingen auf dem Schwarzmarkt, denn hier gibt es wirklich alles zu kaufen: Gifte, Drogen, Waffen aus Byeshkstahl, Todesmagie, exotische Reagenzien und Menschenfleisch - also alles, was ein Kind der Schwestern von Sora Kell sich wünschen kann.
Selbst Artefakte und mächtige alte Bücher sind hier unter der Stadt, welche fast noch ein paar tausend Jahre älter ist als Sharn, zu finden.
Jedoch sollte jeder normale Humanoide damit rechnen, dass sie sein schnelles Glück auch sehr schnell wieder wenden kann und er entweder in einem Kochtopf, auf einem Ritualtisch oder einer Folterbank, in einer Miene oder Fabrik als Sklave oder gehäutet und geschlachtet als Nutztier wie ein Dreihorn enden kann.
Dies wird jedoch jedem Besucher dieser Stadt und dieser Nation deutlich schon vor Auge geführt, wenn man sich anschaut, dass Zähne hier ein geläufigeres Zahlungsmittel sind als Münzen aus Gold, Kuper oder Silber.
Vorallem Zähne von Monstern oder Riesen sind hier nicht nur aus Prestigegründen und als Schmuck, sondern als Währung sehr viel wert und man kann sich damit schnell ein paar Lustsklaven oder Zwangarbeiter kaufen.
Oder man kann sich damit etwas Blutgin, Schlangenblutwein oder einen Braten aus Elfenfleisch kaufen, wobei es einige Weisheiten zu dem Thema Essen hier gibt:
1. "Wenn es bis eben noch gelebt hat, wird es gut schmecken - wenn es sogar noch auf Deinem Teller lebt, ist es noch besser!"
2. "Wenn es Dich nicht umbringt, dann ist es gut für Dich!"
3. "Das beste Essen isst Dich nach dem Essen selber!"
Wobei gerade auch Trollfleisch eine Spezialität ist, welche niemals ausgeht, da Trolle sehr gute Fleischlieferanten sind, welche täglich geschlachtet werden können, ohne zu sterben.
Aber vorallem frische dampfende Eingeweide, angebütete Echsen- und Schlangeneier und Insekten sind auf der Strasse und an den Ständen als schnelle Hausmannskost beliebt, während andere Bewohner, darunter Blut der Vol-Anhänger auf frische lebendige Jungfrauen schwören, während lebendig gebratene Feenwesen gerne zwischendurch verspeist werden, vorallem von Leuten mit kleineren Geldbeuteln.
Gemüse, Obst und selbst einfache Yaskwurzeln findet man jedoch genauso wie alkoholfreies Tal selten bzw. fast nirgends.
Und so kann man in den unzähligen Tavernen nicht nur gut sich mit Alkohol und Drogen die Sinne benebeln, sondern außerdem das Essens seines Lebens genießen, sofern man die erste Kneipenschlägerei und den Kampf um seinen Sitz- oder Stehplatz überlebt oder gar noch vor der Schänke zwangsrekrutiert als Jäger, Soldat oder Sklave, selbst als Monsterhumanoider aus Droaam selber.
Doch auch trotz allen negativen Aspekten ist dieses Stadt noch sehr viel besser und zivilisierter als die Städte weiter im Westen von Droaam.
Hier können wenigstens Humanoide aus anderen Nationen evtl lebendig die Stadt auch wieder verlassen, denn Xorchylic ist im Gegensatz zu den drei Schwestern ein gnädiger Tyrann und Diktator.
Der Gedankenschinder lässt nicht grundlos Leute öffentlich foltern oder hinrichten, zumindest nicht täglich und nicht tagsüber ständig.
Xorchylic übergibt ein Teil seines Befugnisse als Stadthalter sogar ab an das Haus Tharashk, aber nur um heimlich mehr Zeit zu haben seine Pläne als neuer Herrscher von Droaam weiter voran zu bringen.
Selbst Graywall, welches immer größer wird, trägt nun als uralte goblinoide Stadt immer mehr die Handschrift des psionischen Insektes, denn alte Gebäude werden immer häufiger umgebaut, militärisch befestigt und aufgestockt für die steigenden Bewohnerzahlen, wobei der außerirdische Baustil des Stadthalters sich immer mehr mit den alten Baustil der runtergekommenen Gebäude vermischt.
Doch die meisten Gebäude wirken einfach nur einsturzgefährdet, steinalt und wie große Müllberge, denn selbst Armenviertel anderer großerer Städte und Metropolen sind nicht so runtergekommen.
Überall kleben Exkremente und blutiges stinkendes Gedärm, teilweise als Graffiti an den Wänden und als Rangzeichen für Strassen und Häuser bzw. ihre Bewohner, während viele alte Statuen unsittlich verunstaltet worden sind und jeden normalen Menschen an Blasphemie vor Schreck sterben lassen würde.
Es war heute wieder mal ein extrem heißer Spätsommertag und die alte Stadt und ihre Bewohner ächzen und stöhnen noch lange nach Sonnenuntergang über die Hitze des Tages.
Der Gestank in den Strassen ist auch nun, wobei sich die Monde am Himmelsdrachen zeigen, unerträglich und brennt in den Lungen und in den Augen, während Insekten und Stechmücken andersweitig plagen.
Schwarzer Rauch, Verwesung und der Geruch von Abfall und Ausscheidungen liegen schwer in der staubtrockenen Luft, zumal frische Luft schwer in die Stadt in der trockenen und regenlosen Sommerzeit gelangt.
Wasser, selbst das dreckigste und verseucheste Wasser, ist zur Zeit eine Mangelware, doch die Bürger der Stadt protestieren nicht, da sie sonst nur ihren Weg nach Dolurrh schmerzhaft beschleunigen.
Müde ziehen etliche Lindwürmer und andere fliegende Monster bzw. Wächter ihre Kreise über der schlafenden und fast vollkommen unbeleuchteten Stadt, während von überall die Geräusche von wütenden Monstern, Schreie von immernoch arbeitenden Sklaven und von Saufgelagen und Steitereien zu hören sind, aber auch schwache Gesäge von den Harpienbardinen überall in der Stadt.
Im Regierungsviertel namens Karda, was ins die Handelsprache/Khorvair soviel übersetzt heißt wie "Der Thron", ist es ruhig geworden, denn die Gedankenschinderschutztruppen und die Znir Pakt-Einheiten haben nur ihre eigenen Gebäude und Barracken zu bewachen, da in diesem Viertel keine Tavernen und keine Tempel sich befinden, sondern nur kleine durch Grottenschratte gesicherte Drachenmalhausenklaven, militärische Gebäude und die Festung von Grauwall - dem Hauptsitz des Stadthalters.
Die Festung trägt den Ruf, dass sie uneinnehmbar wäre fast, wie noch sicherer als Dreadhold, aber dennoch findet die nächste wichtige Unterredung im Schutze der tiefsten Gänge und Gewölbe der Burg statt, welche extra magisch abgeschirmt worden sind vom mächtigen Gedankenschinder, welcher die Macht der drei gottgleichen Hexen mehr fürchtet als die Spionage durch eine andere Nation.
Xorchylic erwartet ohne Leibwächter, wobei fünf schwer gepanzerte und gerüstete Kriegstrollbarbaren stinkend nach Schmierfett aus gelben Unterhautfett von Menschen gemacht und schwer schwitzend vor der Tür im feuchtwarmen fast schwülen Gang trotz dem tiefen Stockwerk unter der Erde zum Schutz postiert stehen und schwer atmen, wobei ihr Atem nach Verwesung riecht, die vier Helden im einem hell durch Drachensplitter beleuchteten Kellerraum, welcher scheinbar als Folterkammer früher genutzt wurde für Gefangene:
Der mächtige Gedankenschinder steht vor einem dunkelrot-gepolsterten Thron aus Gold und Menschenschädeln, während vor ihm ein nakter Mensch mit leeren glasigen Blick kniet, dessen Gehirn er gerade genüsslich aussaugt und dabei unmenschliche Geräusche von sich gibt.
Schnell ist der mächtige fast über zwei Meter große Gedankenschinder jedoch damit fertig, als die vier Auserwählten eintreten, wobei der Mensch leblos umkippt.
Xorchylic betrachtet mit seinem insektenartigen Facettenaugen die vier Auserwählten, während seine Tentakel immernoch Hirnmasse aus sich selbst schlürfend sich ausrichten und langsam bewegen, als hätte sie ein Eigenleben.
Hinter den vier Auserwählten Droaam's schließt sich die massive Tür aus Adamantid magisch durch die Kraft des lillahäutigen Auftraggebers, dessen bläuliche Gewänder aus Schöngebe perfekt zu seiner Hautfarbe passen.
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Wie von Geisterhand erscheint auf einmal ein schwerer Tisch aus schwarzen Marmor, dessen Beine mit Schädeln mit Edelsteinen in den Augenhöhlen verziert sind, und vier schwere Stühle aus Eisenholz vor dem Thron aus dem Nichts, während der schwere Thron aufeinmal sich selbst zum Gedankenschinder am Tisch bewegt, damit dieser sich langsam und majestätisch setzen kann.
Doch die unvorstellbare psionische Kraft der Kreatur aus Xoriat ist noch nicht zu Ende.
Erst nachdem auch noch Kelche aus Zwergenschädeln mit frischen Blut-Gin, kalter Braten aus Gnomfleisch nach dem beliebtesten Rezept der Kobolde von Droaam, fritierte Sumpfschnecken und Fliegenpilzbrot aufgetischt ist und ein plüschiger schwarzer Samtbeutel mit Zähnen und ein altes ledriges Buch aus Menschenhaut auf dem Tisch dank Magie ihren Platz gefunden haben, ist der Externar zufrieden und bittet mit seinen langen spinnenbeinartigen und mit langen messerscharfen Nägeln bewehrten Fingern und einer langsamen Handbewegung wortlos die vier, noch untereinander unbekannten, Auserwählten an, sich zu setzen, zumal niemand der vier Humanoiden genau weiß, was dieser mächtige Gedankenschinder, Diener Khybers und Stadthalter von Grauwall von ihnen möchte.
Mittels Gedanken, doch weiterhin ohne Worte begrüßt der Gedankenschinder durch reine Emotionen die vier Bewohner und Soldaten Droaams, welche sich ihm ersteinmal alle scheinbar mit Namen und Rang vorstellen sollen, zumal sich die vier Helden ja auch untereinander noch nicht persönlich und höchstens vom Sehen kennen.
Der außerirdische Illithid faltet dabei wartend seines langen dünnen Finger vor sich zusammen, während seine leuchtenden unmenschlichen Augen emotionslos und fremdlich die vier Helden mustern, und lehnt wartend in seinem Thron zurück.