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« am: 27.01.2020, 00:34:29 »
Zurück in Klauenhafen sah Niyall immer wieder nach den Kindern, auch wenn sie nicht viel dazu beitragen konnte, um ihnen wirklich zu helfen, die Geschehnisse zu verarbeiten. Dazu waren andere besser geeignet, aber natürlich interessierte sie dennoch, was die Kinder für Fortschritte machten. Es würde sicherlich eine längere Zeit dauern, sich von den Schrecken zu erholen. Die Worte, die sie aus dem Mund des Jungen gehört hatten, beschäftigten sie auch, aber es war klar, dass sie in Klauenhafen nicht viel darüber erfahren würden, was es damit auf sich hatte. Das konnten sie nur dort draußen finden.
Nach den mitunter sehr schmerzhaften Aufeinandertreffen mit den Elfen draußen in der Wildnis hatte Niyall begonnen, ihr Training zu vertiefen, welches sie bereits im Kloster angefangen hatte. Neben viel Meditation, um ihre inneren Kräfte besser kanalisieren zu können, übte sie sich vor allem darin, Pfeile und ähnliche Geschosse abzuwehren, denn diese hatten ihr in letzter Zeit einige unschöne Wunden beigefügt. Ansonsten verbrachte die Waldelfin viel Zeit in der Dämmerung und auch in der Nacht damit, sich auf die Stille und die Schwärze einzustimmen, die die späten Stunden stets begleiteten. Sie nahm diese Eindrücke in sich auf und übte sich darin, sie aus ihrem Inneren auch wieder hervorzuholen, indem sie auf ihre innewohnenden Kräfte, auf ihr Ki, zurückgriff. Einige der Mönche in ihrem Kloster hatten diese meditativen Techniken perfektioniert, doch sie befand sich noch am Anfang dieses Weges, dem sie noch eine lange Zeit folgen würde. Da sie hier keine Lehrmeister hatte, musste sie sich auf ihre Erinnerungen und ihre eigenen Erfahrungen berufen. Das funktionierte nicht immer, aber nach und nach fand sie sich damit zurecht und machte auch größere Fortschritte.