Andraste
19.Apr.2013
09:04
Als die letzten überlebenden Opfer der Gelben Wut sich von ihren Krankenlagern erhoben hatten, wurde in Südmoor das Erntedankfest, welches auf so schreckliche Weise unterbrochen worden war, gründlich nachgeholt. Zwei Tage und zwei Nächte dauerten die Festlichkeiten, und gedankt wurde dem Schöpfer nicht nur für die reichliche Ernte, sondern vor allem dafür, dass er ihnen in der Stunde ihrer Not fünf Helden zur Hilfe geschickt hatte! Den Helden selbst wurde auch gedankt.
Doch drei davon wurden allmählich unruhig und wollten zu Beginn des dritten Tages endlich aufbrechen, jeder aus einem anderen Grund.
Sheldon befürchtete, dass doch einer der Dorfbewohner ihn hatte zaubern sehen und womöglich schon unterwegs war, ihn beim zuständigen Bannherren anzuschwärzen. Bloß, weil alle hier zu der alten Heilerin Stoyanka hielten und niemand sie in den letzten zwanzig Jahren, trotz ihrer ungeniert offenen Zauberei, verraten hatte, hieß das noch lange nicht, dass man für ihn das gleiche riskierte. Immerhin stand es in diesem Land unter Strafe, einen Apostaten zu verstecken. Außerdem hatte Sheldon sich hier nicht nur Freunde gemacht, vielmehr auch zwei Feinde: Bogdan, den Schmied, der die erkrankten Dorfbewohner unbedingt hatte töten wollen, bevor sie zu mordenden Berserkern würden, und Ser William, den Anführer des hiesigen Forts, welches dasselbe vorhatte. Beide dürften über die Rettung der Erkrankten – wegen des Gesichtsverlusts für sie selbst – mehr erbost denn erfreut sein.
Doch wohin sollte Sheldon gehen? Sein ursprünglicher Plan, bei den Chasindi Zuflucht zu suchen, schien ihm nicht mehr ratsam angesichts der sich mehrenden Berichte und Gerüchte, dass immer öfter – und immer größere – Finsterbrut-Trupps in der Korcarischen Wildnis gesehen würden, oder zumindest Spuren ihrer Verwüstung.
Nun klang das, was seine neue Bekannschaft über ihr Volk, die Talelfen berichtete, auch sehr gut. Na ja, bis auf die Tatsache, dass man dort keine
shemlen – also Menschen – mochte. Gegen Magier hatten sie jedenfalls nichts. Tatsächlich wurde jeder ihrer Wagenzüge von einem Magier oder einer Magierin angeführt, die sich selbst 'Hüter' nannten. Und wenn er das richtig verstand, so übten diese Hüter ihren Einfluss ganz ohne die Hilfe von Blutmagie aus – jene bei ihm Zuhause allgegenwärtige Praxis, deren Nutzen er so gar nicht einsehen wollte, da die Risiken unendlich viel höher waren.
Sollte er es also bei den Talelfen versuchen? Vielleicht ließe Tama Na Gara sich überreden, ihn bei ihrem Zug einzuführen?
Das war einfacher, als gedacht, denn Tama Na Gara war genauso unruhig wie er, aus ähnlichem Grund. Das mit der Finsterbrut in der Korcarischen Wildnis, das machte ihr Sorgen. Bis vor kurzem war das nämlich nur ein Gerücht gewesen, das niemand zuhause ernst nahm, denn die
shemlen redeten andauernd von finsteren Mächten, denen man nur durch den rechten Glauben an ihren Schöpfer, dessen "Braut" Andraste, sowie den von ihr verfassten Lichtgesang entkommen könnte.
Doch nun schien es fast so, als sei an diesen Gerüchten doch etwas dran. Zwar hatte sie keine Finsterbrut gesehen – man war ja auch nur zwei Tage weit gen Süden gereist – war dafür aber von verseuchten Tieren und Menschen angegriffen worden, die sich in etwas verwandelt hatten, das ihrer Vorstellung von Finsterbrut schon sehr nahe kam.
Tama musste unbedingt zu ihrem Zug zurück und dem Hüter von den Geschehnissen hier berichten!
Wolf Moradin wollte inzwischen auch nur noch von hier fort – obwohl ihm das Bier mit jedem Tag besser schmeckte und er am Tag zuvor sogar überlegt hatte, sich hier niederzulassen. Alle waren so nett zu ihm! So sollte es in einer Familie zugehen. Vielleicht würde man ihn hier wie ein Familienmitglied aufnehmen, wenn er nur bliebe.
Denn für einen Zwergen war Familie das wichtigste, und da die seine ihn ausgestoßen hatte – gar gezwungen, Orzammar zu verlassen – so wollte er sich eben eine neue suchen.
Doch eine Familie musste nicht nur freundlich zu ihm sein, sondern ihn, wenn es brenzlig wurde, auch beschützen können, so wie er sie beschützen würde. Und ob die Menschen in diesem Dorf das vermochten, wagte er zu bezweifeln.
Doch seine neuen Bekannten schienen beide Bedingungen zu erfüllen. Die waren echt nicht schlecht: dieser Mensch da, der so gern bunte Blitze aus seinem Holzstecken auf Gegner schoss und dann rasch behauptete, nicht zaubern zu können – inzwischen mit zwinkerndem Auge! Und dann die Elfe, die schneller auf einem Baum war, als man gucken konnte, aber dann die Gegner mit ihren Pfeilen auf dem Schlachtfeld das Tanzen lehrte. Ja, die beiden waren nach seinem Geschmack. Und eine Familie schienen sie so recht eigentlich auch nicht zu besitzen. Ja, zu dritt wären sie alle besser dran!
Das sagte er den beiden auch an jenem Morgen, und man pflichtete ihm bei.
"Auf, dann!" rief Wolf begeistert.
"Lasst uns gemeinsam losziehen!""Wegen mir gern", sagte Tama Na Gara, und Sheldon nickte zustimmend.
"Wir wollen allerdings zu den Elfen, welche in den Tiefen des Brecilischen Waldes wohnen", fügte der Mensch hinzu.
"Ich weiß ja nicht, ob du auch dahin möchtest.""Wohin ist mir gleich, solange wir nur zusammen dorthin gehen", versicherte Wolf ihm unbekümmert.
Und so brachen die drei noch am selben Vormittag in Richtung Nordosten auf.
Gut zwei Wochen später tauchte Waldheim, die letzte menschliche Siedling auf dem Weg zum Elfenwald, am Horizont auf. Bis zum Abend konnte man dort sein, wenn man stramm marschierte.
Doch es sollte anders kommen...
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Andraste
20.Apr.2013
09:04
Nur für Boris gedacht! Andere Spieler bitte nicht spicken. (Anzeigen)
Du hast deine Ausbildung bei den Krähen vor kurzem beendet und auch schon einen ersten Auftrag – von einem echten Kunden – zur allseitigen Zufriedenheit erledigt. (Der Kunde war natürlich noch kein sehr wichtiger, die Aufgabe auch nicht allzu schwer, damit ein Versagen deinerseits nicht dem Ruf der Krähen hätte schaden können – das ganze war quasi deine Abschlussprüfung – aber trotzdem warst du mindestens ebenso zufrieden mit dir wie deine Ausbilder.)
Schon am nächsten Tag rief dich dein ehemaliger Ausbildungsleiter zu sich.
"Der nächste Auftrag wird dir gefallen", sagte er. "Er wird dich für längere Zeit nach Ferelden führen, wo du dann ganz auf dich allein gestellt sein wirst, über Monate hinweg, und nahezu frei in deinen Entscheidungen – solange du uns am Ende ein stimmiges Ergebnis präsentieren kannst."
Der Gedanke gefiel dir in der Tat. Während der Ausbildung hattest du über jeden Schritt, jede Entscheidung Rechenschaft geben müssen: endlich ließ man dich von der Leine! Aber du warst auch misstrauisch: warum schickte man dich, einen Neuling, allein ins Ausland, wo doch so viel vom internationalen Ruf deiner Organisation abhing? War das Vertrauen in dich wirklich so groß oder war der Auftrag vielleicht zu unwichtig, um einen versierteren Agenten zu schicken? Oder brauchte man jemanden wie dich, der noch relativ abkömmlich war, weil der Auftrag umgekehrt recht aussichtslos erschien?
Als hätte dein Ausbilder deine Gedanken gelesen, erklärte er: "Warum schicke ich dich? Nun, wir haben bereits ein gutes Dutzend Agenten in Ferelden. Unsere Dienste sind dort zurzeit enorm gefragt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich niemanden außer dir mehr an der Hand, der sich für diesen Auftrag eignen würde. Ich brauche nämlich jemanden, der akzentfrei Alamarri spricht und sich mit fereldischen Gebräuchen auskennt. Du musst als Ferelde durchgehen, das ist sehr wichtig."
Du nicktest bloß. Deine Eltern starben früh und du bist bei deinen fereldischen Großeltern aufgewachsen, die – wie alle im Exil lebenden – fereldischer waren als die Leute in Ferelden selbst.
"Was ist mein Auftrag?" fragtest du. Am liebsten hättest du dich auch nach dem Auftraggeber erkundigt, aber das wäre höchst unprofessionell gewesen.
Doch abermals schien dein Ausbilder deine Gedanken gelesen zu haben, denn er beantwortete zuerst deine unausgesprochene Frage: "Es sind zwei Neukunden mit nahezu identischem Auftrag an uns herangetreten: ein Adliger aus Orlais und ein ebensolcher aus Ferelden. Beide interessieren sich für die Geschäfte einer älteren Dame in Denerim, die für ihre Wohltätigkeit bekannt ist. Die Dame heißt Nicola Baranti. Sie unterhält Waisenhäuser, Suppenküchen, vermittelt Arbeit für Leute, die allein keine finden, hilft gefallenen Mädchen wieder auf die Beine und hat sogar eine kleine Kirchengemeinde im Armenviertel gegründet. Nicola selbst hat sich aus ärmlichen, ja, verruchten Verhältnissen – ihre Mutter war ein leichtes Mädchen in einem Bordell namens "Die Perle" – hochgearbeitet, bis schließlich ein Bann sie zur Frau nahm.
Als ihr Mann fünf Jahre später von Banditen ermordet wurde, ließ die Witwe jeden einzelnen der Bande durch Söldner jagen und hinrichten. Die Barden in ganz Denerim komponierten epische Balladen über die heldenhafte junge Witwe.
Nun, seit dieser Geschichte setzt die Dame all ihre Energie ein, um ihren Mitmenschen, die bisher kein Glück im Leben hatten, zu helfen. Inzwischen ist sie Großmutter und übertrifft die meisten ihrer Standesgenossen an Einfluss und vor allem an Popularität beim Volk.
Unser Freund aus Orlais hat nun Sorge, dass sie ihren Einfluss dazu nutzen könnte, seinen Landsleuten in der Stadt zu schaden oder gar den Beziehungen zwischen Ferelden und Orlais. Ihre Urgroßmutter, muss man wissen, eine Frau names Catarina Baranti, hat gegen die Orlesianer gekämpft, als diese in Ferelden einfielen. Während der fast ein Jahrhundert währenden Besatzung ging es der Familie dafür sehr schlecht. Offenbar wurde der Hass auf Orlais – da es sonst nichts mehr zu vererben gab – von Generation zu Generation weitervererbt. Und Nicola spricht sich in letzter Zeit immer häufiger und offener gegen Orlais und jedweden politischen Verhandlungen oder gar Zugeständnissen mit Orlais aus. Es heißt, sie besäße gar König Cailans Ohr.
Genau dies beunruhigt nun auch unseren zweiten Auftraggeber, einen sehr hohen Adligen aus Ferelden, der seinerseits dem König sehr nahe steht. Er macht sich größte Sorgen, dass der junge König etwas zu leichtgläubig, zu leicht zu beeinflussen sein könnte. Das passt ihm nicht in seinen Plan, denn offensichtlich wäre er gern der einzige Ratgeber, auf den Cailan letztendlich hört.
Daher wünschen beide dieser Herren, dass wir uns die Dame Baranti mal genauer anschauen und vor allem auch ihren Einfluss auf den König und auf das Volk mindern oder gar beenden – letzteres, weil Nicolas Beliebtheit beim Volk einer der Hauptgründe sein dürfte, warum auch König Cailan gern auf sie hört.
Wie du das machst, sei deinem Einfallsreichtum überlassen. Versuch, ihre Bekanntschaft zu machen. Biete ihr deine Dienste an oder lass dich von ihr 'retten' oder bau dir selbst einen Ruf auf, den Witwen und Waisen zu helfen: alles, um ihre wohlwollende Aufmerksamkeit zu erlangen. Einmal in ihren Diensten, gewinne ihr Vertrauen. Und spionier sie aus. Finde heraus, ob sie Dreck am Stecken hat oder erfinde welchen und sorge dafür, dass es Beweise dafür gibt, damit du sie bei der Obrigkeit und dem Volk gleichermaßen auffliegen lassen kannst.
Sollte dies nicht gelingen, dann bring sie um, aber so, dass es wie ein Unfall aussieht oder wie ein natürlicher Tod an Altersschwäche oder Krankheit. Wir wollen auf keinen Fall eine Märtyrerin erschaffen! Also, umbringen nur im allerhöchsten Notfall, wenn es gar nicht anders geht.
Außerdem sollte ich noch erwähnen, dass keiner unser Auftraggeber vom anderen weiß, und so soll es auch bleiben. Wenn der Auftrag gelingt, kassieren wir zweimal, und es handelt sich um äußerst nette Summen dabei.
Hast du alles verstanden?"
Du nicktest abermals.
"Gut, dann lass mich noch einmal betonen: es darf niemand ahnen, dass du nicht aus Ferelden stammst. Wenn auch nur der Hauch eines Gerüchtes bekannt wird, dass ausländische Agenten gegen Bannfrau Nicola intrigieren, könnte dies in einem politischen Debakel wenn nicht gar Katastrophe für unsere beiden Auftraggeber enden – und dem Ruf unserer Organisation empfindlich schaden. Köpfe werden rollen. Deiner zuerst."
Nach diesen Worten lächelte dein Auftraggeber dich väterlich an, drückte dir einen fetten Beutel mit Spesengeld in die Hand und ein Bündel mit nützlichen Ausrüstungsgegenständen – die Dietriche darin klimperten fast so lieblich wie das Gold in dem Beutel – und du warst entlassen.
Einen Monat später kamst du also in Denerim, der fereldischen Hauptstadt, an, nur um dort zu erfahren, dass Bannfrau Nicola nicht in der Stadt weilte. Man hatte sie als Ehrengast zum großen Erntedankfest in ein Städtchen namens Südtor eingeladen.
Die Reise nach Südtor dauerte zwei Wochen, doch abermals hattest du kein Glück: Nein, die ehrenwerte Dame sei noch nicht zurück nach Denerim gereist, erklärte man dir. (Wie auch, ihr hättet euch auf der Straße begegnen müssen!) Vielmehr sei ihr zu Ohren gekommen, dass ein Örtchen namens Waldheim, das unweit im Süden lag, von Banditen oder ähnlich bösen Gestalten heimgesucht würde. Man munkelte gar, dass die Elfen aus dem Wald das Dorf verflucht hätten!
Du bedanktest dich lächelnd, obwohl du innerlich stöhntest: Hat die gute Frau mit ihren paar und sechzig Jahren wirklich nichts besseres zu tun, als in Waldheim nach dem Rechten zu sehen, bloß weil ein paar Dörfler sich einbilden, verflucht zu sein? Überhaupt, ist das nicht Aufgabe des dort regierenden Banns, für den Schutz seiner Untertanen zu sorgen? Offenbar hielt er die Behauptungen für Hirngespinste von ein paar abergläubischen Deppen. Was muss die gute Frau sich da einmischen?
Doch was half es: du musstest hinterher.
Und so näherst du dich an einem windigen, kalt-nassem Herbsttag einem Dorf namens Waldheim...
Andraste
20.Apr.2013
09:04
Als es dunkel wurde, war St. Just noch ziemlich weit von Waldheim entfernt, so vier bis fünf Stunden, schätzte er, daher beschloss er ein Nachtlager aufzuschlagen.
Er hatte sich schon eine ganze Weile vergeblich nach einer geeigneten Stelle umgeguckt, als der Weg eine Biegung machte und in wenigen hundert Schritt der Waldrand und unweit davon ein Bauernhof auftauchte. Aus der Ferne sah alles still und friedlich aus.
Vielleicht würde man ihm dort Nachtquartier gewähren? Die Gastfreundschaft der Ferelden war legendär. Oder sollte er sich doch besser ein verschwiegenes Plätzchen suchen, vielleicht zwischen den Wurzeln eines großen Baumes, wo er sich unter viel Laub einkuscheln konnte? Das half gegen Kälte und Entdecktwerden durch Zweibeiner, aber nicht gegen Wölfe. Ob es hier Wölfe gab? Die Gegend war doch recht waldig und wild hier.
Ach was, dachte er.
Ich habe Geld, ich habe Stil, ich bin gerne unter Menschen, ich verströme Freude und gute Laune, wo immer ich hingehe: auf zu den Bauersleut mit fröhlich klingelndem Geldbeutel!St Just beschloss also, sich nicht zu verstecken, sondern sein charmantes Wesen an der Bauernfamilie zu testen. Schlafplatz und zwei Mahlzeiten waren das mindeste, das dabei herauskommen sollte. Also marschierte er beschwingten Schrittes auf das Bauernhaus zu.
Das Haus lag still im Mondlicht. Etwas zu still, fiel ihm auf. Es kläffte kein Köter, meckerte keine Ziege, blökte kein Schaf, muhte keine Kuh. Nicht einmal das Schnattern von Geflügel war zu hören. St Just sah auch keine erleuchteten Fenster.
Ob es überhaupt bewohnt war, fragte sich St. Just. Er beschloß, das Bauernhaus zu umrunden, um zu lauschen und zu sehen, ob nicht doch irgendwo Spuren der Bewohner waren.
Sein Blick glitt an den dunklen Schemen der Gebäude entlang. Er fühlte sich beobachtet. Immer wieder blickte er hinter sich, ob ihm niemand folgte. Da trat er plötzlich auf etwas Weiches und wäre beinah lang hingeschlagen. Es war zu dunkel, um zu erkennen, was da auf dem Boden lag, also beugte er sich hinunter und tastete es vorsichtig ab.
Es war eine Person. Eine tote Person: kalt und voll klebrigem Blut.
St. Just machte einen Ausfallschritt zur Seite und drückte sich an die Hauswand, bewegte sich nicht und lauschte nach Geräuschen und Bewegungen.
Er vernahm: den Ruf einer Eule, das Rascheln der Blätter an den nahen Büschen, und irgendwo auf der anderen Seite des Gebäudes schlug ein Gatter im Wind auf und zu. Er war sich nicht ganz sicher, aber er meinte, in der Ferne -- ungefähr in derselben Richtung, aus der er selbst gekommen war -- kurz ein Pferd schnauben zu hören.
St Just warf einen genauen Blick auf die Leiche.
Wie lange ist sie schon tot? Was hat sie getötet, was ist es überhaupt für eine Person?Leider war es zu dunkel, um etwas zu sehen, doch eine Fackel anzuzünden hielt St. Just auch für keine so gute Idee. Alles, was er im Dunkeln sehen und fühlen konnte, war, dass der Tote kalt und steif war und am ganzen Körper mit Wunden bedeckt. Seine Kleidung war zerfetzt wie von Krallen; der Stoff fühlte sich dick und rauh an, wie von einfacher Arbeitskleidung. Nicht allzu weit von der ersten Leiche entfernt lag ein weiteres menschengroßes Etwas reglos auf dem Boden.
St. Just näherte sich vorsichtig dem zweiten am Boden liegenden Körper und horchte nach Atem, bevor er auf Klingenreichweite ranging.
Er hörte keinen Atem, aber aus Richtung des Waldweges ertönte wieder das Schnauben eines Pferdes: lauter und näher. Gerade wollte er sich im Schatten des Hauses verstecken, da sprang auch schon eine Gestalt mit erhobenem Kampfstab auf ihn zu -- aus ganz anderer Richtung, als das Schnauben des Pferdes gekommen war, und von erstaunlich nah!
St. Just war zu überrascht, um rechtzeitig zu fliehen; er hatte sich erst halb erhoben, da war der Gegner schon heran; er sah den Kampfstab schon auf seinen Kopf zurasen, da zuckte sein Bein erst in Richtung Flucht -- doch bevor der Schlag ihn traf, sprangen von links und rechts ein halbes Dutzend gedrungener Schatten heran. Ihre Augen leuchteten gelb; spitze Zähne blitzten im Mondlicht. Einer von ihnen warf den Kopf in den Nacken und heulte. Wölfe!
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Andraste
24.Apr.2013
07:04
Nur für Martina gedacht! Andere Spieler bitte nicht spicken. (Anzeigen)Der Brief deiner Kusine war kurz, gerade einmal eine Seite. Es fehlten Datum, Ort, sogar die Unterschrift.
Liebste Saoirse. Mir geht es gut. Du wirst mich jetzt sicherlich hassen, dafür dass ich vor drei Monaten so sang- und klanglos verschwunden bin und Dich an jenem fürchterlichen Ort allein zurückgelassen habe, obwohl Du so viel für mich getan, für mich aufgegeben hast. Aber ich habe es einfach keinen Tag länger dort ausgehalten!
Als Du-weißt-schon-wer fragte, wer von uns da heraus wollte, habe ich den Rest seiner Rede gar nicht mehr abgewartet, sondern bin vorgetreten. Und ich bereue nichts. Da, wo ich jetzt bin, ist es besser. Einige hier bezeichnen es zwar als Abgrund der Hoffnungslosigkeit, aber die wissen nicht, was Hoffnungslosigkeit bedeutet. Hier kann ich wenigstens etwas für mein Land, für uns alle tun, und werde dafür respektiert, nicht ausgegrenzt.
Bestes Beispiel: einer, der mit mir zusammen die Aufnahmezeremonie durchlebt hat, war vorher bei den Templar. Erst war das Verhältnis zwischen uns sehr angespannt; jetzt sind wir Kameraden. Warum kann das nicht in ganz Ferelden so sein? Denk Dir nur: Magier und Templar, die Seite an Seite gegen den eigentlichen Feind kämpfen, wäre das nicht was?
Doch ich muss Schluss machen. Pass bitte auf Dich auf. Und eines Tages, wenn Du kannst, verzeih mir.
Deine Freundin L.
Du hattest den Brief bereits dreimal gelesen und wusstest immer noch nicht, wie du dich fühlen solltest: erleichtert, verärgert, besorgt? Erleichtert, weil es Lyn gut ging; verärgert, weil du für den Rest deines Lebens an einem Ort festsitzen würdest, den du nur ihr zuliebe je betreten hattest, und dein Opfer nun völlig umsonst gewesen war; besorgt, weil Lyn nun zwar freier, aber wesentlich gefährlicher lebte?
Bevor du deine Gefühle ordnen konntest, klopfte es an der Tür. Einer der Neulinge, dessen Namen du dir noch nicht gemerkt hattest, steckte den Kopf herein und sagte:
"Sera Cousland, der Ordenskommandant will Euch sprechen. Sofort." ~~~~~
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=10110)
"Setz dich", sagte Ser Greagoir, als du kurz darauf sein Zimmer betratest.
Du gehorchtest stumm. War es endlich soweit? Wollte der Ordenskommandant mit dir die Einzelheiten deiner Abschlussprüfung besprechen? Es war ja auch höchste Zeit. Nicht, dass du so sehr darauf branntest, aber gestern hatte sogar Cullen, ein guter Freund, der ein Jahr nach dir mit der Ausbildung begonnen hatte, freudestrahlend verkündet, er werde heute der Prüfung zum Ritter unterzogen. Und überhaupt, es führte nun einmal kein Weg daran vorbei. Jedenfalls kein ehrenhafter. Da war es doch besser, wenn das alles endlich hinter dir läge.
"Ich habe einen Auftrag für dich", sagte Ser Greagoir. Er hielt einen Brief in der Hand, den er offenbar mehrmals gelesen und dann unordentlich wieder zusammengefaltet hatte, denn die Faltlinien verliefen kreuz und quer, doppelt und dreifach.
"Bannfrau Lorna aus Südtor bittet mich, in einem Örtchen namens Waldheim nach dem Rechten zu sehen. Die Bewohner dort sind der festen Überzeugung, ein Magier der Talelfen habe sie verflucht, weshalb Dorfwächter Tarl ihr einen Boten mit Bitte um Beistand sandte. Er schreibt, dass ein kleiner Zug Elfen zum Erntedankfest für einige Tage ins Dorf gekommen waren, um zu handeln, und dass es zu Handgreiflichkeiten zwischen jungen Burschen der beiden Seiten gegeben habe, worauf einer der Elfen einen fürchterlichen Fluch ausgestoßen habe. Wenige Tage, nachdem die Elfen abgezogen waren, kam es dann zu seltsamen Überfällen auf Gehöfte am Dorfrand und in der Umgegend. Zunächst wurde nur Vieh getötet oder verletzt; jetzt sind wohl zum ersten Mal Leute verschwunden. Fürchterliche Monster seien gesehen worden, obwohl die Beschreibungen der 'Augenzeugen' so weit auseinander gehen, dass Dorfwächter Tarl selbst bezweifelt, dass auch nur ein einziger davon wirklich ein Monster gesehen hat. Doch er ist sich sicher: was immer das Vieh überfällt, Wölfe waren es nicht. Ob er auch an einen Fluch glauben soll, weiß er nicht, doch er will die Möglichkeit nicht ausschließen.
Nun gibt Bannfrau Lorna zu, dass die Leute dort unten besonders abergläubisch seien, aber zum einen sind wir verpflichtet, jede mögliche Bedrohung durch Magie zu untersuchen, zum anderen befürchtet Lorna, die Dorfbewohner könnten die Sache sonst in die eigene Hand nehmen.
Es geht bei diesem Auftrag also vor allem darum, dass ein Templar dort gesehen wird, der die Sache so gründlich wie möglich untersucht und dann eine Lösung findet, mit der die Bewohner sich beruhigen lassen, ohne dass es zu Übergriffen auf die Talelfen kommt. Denn so etwas kann schnell eskalieren: die Dorfbewohner überfallen die Talelfen, diese starten eine Gegenaktion, welche wiederum einen Racheakt der Dorfbewohner nach sich zieht, dann wird der Nachbarort involviert, und zum Schluss muss König Cailan Truppen in den Wald schicken, um die Talelfen daran zu erinnern, dass sie in Ferelden nur geduldet werden, solange sie in ihrem Wald bleiben."Letzteres war nicht ganz korrekt: das zitierte Gesetz bezog sich einzig auf die Magiebegabten unter den Talelfen, und du wusstest auch genau, was Ser Greagoir von diesem Zugeständnis an die Elfen hielt: absolut nichts. Ihn wurmte es, dass es in diesem Land Magier gab, die sich seiner Kontrolle entzogen. Ihm wäre es vermutlich sogar recht, wenn der König Truppen in den Elfenwald würde schicken müssen.
"Das soll also deine Aufgabe sein: untersuchen, ob etwas an der Behauptung dran ist – in dem Fall unternimm aber nichts selbst, sondern benachrichtige mich sofort per Boten, damit ich Verstärkung schicke – und, sollte wie erwartet nichts hinter der Sache mit dem Fluch stecken, tu alles, um die Dorfbewohner zu beruhigen. Finde, wenn möglich, die wahren Schuldigen. Hast du alles verstanden?""Ja, nur... warum schickt Ihr mich?" entfuhr es dir, bevor du deine Zunge bremsen konntest.
Falls Ser Greagoir verärgert war, ließ er sich nichts anmerken.
"Weil meine Ordensritter zurzeit alle etwas besseres zu tun haben, als abergläubische Dorfbewohner zu beruhigen. Außerdem solltest du die Aufgabe als Bewährungsprobe sehen: erledige sie zu unserer Zufriedenheit, und du kannst gleich im Anschluss die Ritterprüfung ablegen. Solltest du aber scheitern... Nun, was dann mit dir passiert, hängt davon ab, wie arg du scheiterst.
Geh jetzt und bereite dich auf die Reise vor. Ser Owain weiß Bescheid, er wird dir Pferd und Ausrüstung zuweisen. Rationen lass dir in der Küche geben. Der Schöpfer sei mit dir.""Verstanden, Ser Greagoir," sagtest du, bevor du dich zur Tür wandtest.
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Draußen im Gang machtest du dich eilends auf den Weg zu Ser Owains Amtsstube.
Der Auftrag gefiel dir. Nicht nur würde er dich aus dem Turm herausführen – wann hatte man dir das letzte Mal Ausgang gewährt? Vor drei Jahren, zum Begräbnis deiner Großmutter! – sondern er bot dir auch noch die Gelegenheit, einer abergläubischen Bevölkerung klarzumachen, dass man Magie nicht fürchten musste.
Vielleicht hat das Schicksal mich doch an den richtigen Ort verschlagen! Auch wenn Lyn mich nicht mehr braucht, so kann ich dennoch anderen helfen, die sich nichts zu Schulden haben kommen lassen, als dass sie mit einer vom Schöpfer geschenkten Gabe auf die Welt kamen.
Das ist doch ein lohnenswertes Lebensziel: zwischen Magiern und Nicht-Magiern vermitteln. Den einfachen Leuten beizubringen, dass Magier auch nicht viel anders als sie selbst sind; junge Rekruten bei den Templar dazu anhalten, die Magier menschlicher zu behandeln, sie mehr als Mitstreiter denn als Feind zu sehen; das Los der verschleppten Kinder lindern, indem ich mich dafür stark mache, die Ärmsten nicht so einzuschüchtern, nicht so plötzlich und so gewaltsam aus ihren Familien zu reißen wie man meine Kusine aus ihrer Familie gerissen hat, sondern erst zu erklären, worum es geht, was sie erwartet, sie langsam darauf vorbereiten... Träumerin! Oder nicht? Außer mir sind alle immer entweder ganz auf der einen oder ganz auf der anderen Seite! Vielleicht braucht es endlich einmal jemanden, der einen Weg der Mitte sucht!Solchermaßen von deinen Gedanken abgelenkt, pralltest du plötzlich mit jemandem zusammen, der in einer dunklen Ecke kurz hinter einem Torbogen stand.
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=9505)
"Cullen! Was ist? Bist du durchgefallen?" fragtest du deinen Kameraden, obwohl dir seine leichenblasse Miene bereits Antwort genug schien.
Cullen blickte einen Augenblick verdattert, dann schien er erst zu begreifen, wen er da vor sich hatte. Schließlich schüttelte er den Kopf.
"Nein", sagte er.
"Ich habe Glück gehabt." Dann widerholte er mit seltsam hohler Stimme und schreckensweiten Augen:
"Grundgütiger Schöpfer, was habe ich ein Glück gehabt! Wenn Elayne schwach geworden wäre... nicht auszudenken!""Elayne?" fragtest du erstaunt.
"Was hat Elayne denn mit deiner Prüfung zum Ritter zu tun?"Elayne war eine Magiernovizin, in die Cullen sich verguckt hatte, was natürlich gegen alle Regeln war und ihm obendrein furchtbar peinlich. Nicht, dass jemals etwas passiert wäre außer schmachtenden Blicken seinerseits und oberflächlicher Flirterei ihrerseits. Wenn einer in dieser Situation hätte schwach werden können, so wäre es Cullen gewesen, sicherlich nicht Elayne!
Aber über so etwas redete Cullen nur, wenn er ein paar Bier intus hatte.
"Komm auf mein Zimmer, ich hol uns ein Bier aus der Küche. Du brauchst etwas auf den Schreck!"Cullen folgte dir willig. Drei Bier später hatte er dir allerdings noch immer nicht verraten, weshalb er so erschrocken war und was Elayne mit der Sache zu tun hatte.
"Nun stell dich nicht so an!" schaltest du.
"Ich muss die Prüfung doch auch bald machen. Als mein bester Freund und Kamerad musst du mir doch wenigstens einen kleinen Tipp geben können, was mich da erwartet, sonst schaffe ich es am Ende nicht. Dann flieg ich hier raus und wir können nicht mehr zusammen für Recht und Ordnung kämpfen, das willst du doch auch nicht!"Cullen war wie du aus Highever, doch stammte er aus einfachen Verhältnissen. Die gemeinsame Heimat hatte euch dennoch von Anfang an verbunden und Cullen war ziemlich stolz darauf, die Tochter des Teyrns seine Freundin und Kameradin nennen zu dürfen. Auch jetzt setzte er sich bei diesen Worten unwillkürlich gerader hin.
Dennoch brauchte es zwei weitere Biere, um seine Zunge zu lösen. Und während du seinem Bericht lauschtest, wurdest auch du schreckensbleich.
"Du erfährst es am Tag vorher", begann Cullen,
"aber die Novizen werden ohne Vorwarnung aus dem Bett gezerrt und in die oberste Kammer des Turms geleitet. Dort warten schon der Oberste Magister, drei seiner engsten Vertrauten, und zwei Dutzend von uns, drei davon Anwärter auf die Ritterschaft. Die Novizin, die man brachte, war Elayne. Es war ihre Abschlussprüfung so sehr wie die meine. Ihre Aufgabe war es, eine Reise durch die Geisterwelt zu bestehen – und zwar durch die tiefsten Tiefen, wo die schrecklichsten Kreaturen hausen! – ohne auf einen Dämon hereinzufallen. Meine Kameraden und ich dagegen mussten sie mit gezückten Schwertern umstellen und die ganze Zeit beobachten. Wir hatten Befehl, sie beim ersten Anzeichen einer Besessenheit zu töten: einer sollte ihr die Kehle durchschneiden, einer die Brust durchstoßen, der dritte das Schwert in den Leib rammen! Und man hatte uns nicht einmal gesagt, welcher Art 'Anzeichen' denn nun von Besessenheit zeugten."An dieser Stelle brauchte Cullen eine Pause, um sich zu fangen. Etwas ruhiger fuhr er fort.
"Weißt du, wie hoch die Erfolgsquote unter den Novizen zurzeit ist? Nur einer von vieren schafft es! Ich zähle schon seit zwei Jahren mit, ohne freilich zu wissen, was genau während den Prüfungen passiert. Ser Owain sagt, ich hätte nur eine besonders schlechte Zeit erwischt, normalerweise würde es jeder zweite schaffen..." Du warst immer wieder erstaunt, was Cullen alles zählte – seine Eltern waren Kaufleute; vermutlich hatte er das Zählen vor dem Laufen gelernt – aber in diesem Punkt erstaunte es dich fast noch mehr, dass du nicht selbst auf die Idee verfallen warst. Wenn das stimmte... und es musste stimmen, denn Cullen verzählte sich nie... Dir fehlten die Worte.
"Wenn Elayne nicht... wenn ich hätte zustechen sollen...", fuhr Cullen fort,
"ich weiß nicht, ob es es gekonnt hätte... aber es wäre nicht mehr Elayne gewesen... es hätte geheißen: ich oder der Dämon! Von uns schafft es nämlich einer von fünfen nicht: ein paar, weil sie zu früh zustoßen, die meisten aber, weil sie zu lange zögern. Und die erliegen dann oft den Wunden, die der Dämon ihnen zugefügt hat, bevor die anwesenden Ritter heraneilen und das Scheusal in Stücke hauen konnten... Das ist Absicht, erklärt man uns vorher. Echte Todesgefahr sei nötig um zu testen, ob wir das Zeug haben, um uns klarzumachen: wir oder sie, kein Kompromiss. Jedenfalls... es wäre nicht mehr Elayne gewesen."Cullen würgte. Er war jetzt ganz grün im Gesicht.
"Aber sie hat es ja geschafft!" versuchtest du ihn zu trösten.
"Alles ist gut gegangen!" Innerlich war dir aber nicht nach Trost zumute, sondern nach Schreien. Und Schlagen. Dein Zimmer. Am liebsten würdest du alles kurz und klein schlagen.
"Ja", sagte Cullen, und plötzlich schwellte seine Brust vor Stolz.
"Es heißt, so schnell und sauber hätte in den letzten zwanzig Jahren kein Novize seine Prüfung bestanden! Ich habe auch niemals an ihr gezweifelt."Warum klang seine Stimme dann so zweifelnd, als er fortfuhr:
"Es ist das kleinere von zwei Übeln. Man muss ja nur einen Blick nach Tevinter werfen, um zu sehen, was passiert, wenn man Magier schalten und walten lässt, wie sie wollen. Dämonenpakte, Menschenopfer, Blutmagie! Manchmal denke ich, ob der Schöpfer uns die Magie als Strafe für unsere Sünden geschickt hat. Ohne Magie wäre unsere Welt eine bessere! Es gäbe keine Finsterbrut! Keine Großen Seuchen, keine Wandler, keine Scheusale! Es geht nicht anders. Man muss prüfen, wer von ihnen einem Dämon widerstehen kann. Das kleinere von zwei Übeln..."Du wusstest nicht, was du darauf antworten solltest. Du musstest daran denken, wie sehr du deine Eltern angefleht hattest, zu den Templar zu dürfen. Auf deine Kusine wolltest du aufpassen, die man in den Magierturm verschleppt hatte, keine zehn Jahre war sie alt gewesen! Lyn, die nun einen Weg hier heraus gefunden hatte, während du noch immer festsaßt: nur der Tod oder aber der Verlust von Gesicht und Ehre konnte dich davon erlösen.
Das kleinere von zwei Übeln...doch welches war das kleinere? Tod oder Ehrlosigkeit?
Cullen war derweil auf deinem Bett zusammengesunken und schnarchte. Du standst auf und gingst leise zur Tür. Du musstest dich um deine Reisevorbereitungen kümmern. Diesen Auftrag würdest du in jedem Fall erledigen – wie auch immer du dich hinterher entscheiden mochtest. Nur einen Mord, das wusstest du jetzt schon, einen Mord würdest du nicht begehen. Nicht im Namen des Schöpfers; nicht im Namen der Ehre.
Vielleicht hattest du nach dem Auftrag einen klareren Kopf. Vielleicht würde dir ein rettender Einfall kommen. Vielleicht würdest du im Kampf gegen die Monster von Waldheim sterben. Dann würdest du wenigstens deine Ehre mit ins Grab nehmen.
Oder vielleicht hatte Lyn dir den Ausweg schon gezeigt? Die Grauen Wächter... Ihr Orden war offenbar genauso streng wie der Templarorden, doch Finsterbrut töten klang besser als Kinder verschleppen, Novizen die Kehle durchschneiden, oder von der Verzweiflung in die Flucht getriebene Magier zu jagen. Es wäre auch ehrenvoll. Doch wo konnte man die Grauen Wächter finden, um bei ihnen anzuheuern?
Auf der Türschwelle blicktest du noch einmal zurück. Cullen wäre der einzige, den du vermissen würdest.
Soweit dein Auftrag. Durchgesehen und korrigiert. Edit: Habe noch ein paar Tempusfehler in dem langen Gedankenabschnitt korrigiert.
Andraste
24.Apr.2013
07:04
Am Abend ihres zehnten Reisetages war Saoirse noch mehrere Stunden von Waldheim entfernt. Eigentlich hätte sie es heute gut erreichen sollen, doch ihr Pferd hatte sich nicht am frühen Vormittag etwas eingetreten und lahmte seither. Fast den ganzen Tag war sie also zu Fuß unterwegs, den Gaul am Zaumzeug führend. Müde und erschöpft, bei schwindendem Tageslicht, stolperte sie immer öfter über Unebenheiten des Weges. Es half nichts, sie musste im Freien übernachten.
Nach dieser Erkenntnis schleppte sie sich dennoch eine geraume Weile lang weiter, in der Hoffnung, es würde doch noch eine kleine Ortschaft, die nicht auf der Karte eingezeichnet war, oder wenigstens ein Aussiedlerhof auftauchen.
Und tatsächlich, gerade als sie aufgeben wollte, erschien hinter einer Biegung der Waldrand und unweit davon entfernt ein einzelnes Gehöft. Es lag still und dunkel da.
Saoirse überlegte nicht lange. Sie tätschelte Devon den Hals:
"Vielleicht finden wir dort einen Schlafplatz und können auch etwas für Dein Bein tun. Komm Mädchen!" Sie bewegte sich auf das Gehöft zu. Kurz bevor sie die Hofstelle betraten, hielt sie an und lauschte.
Saoirse hörte nichts. Kein Vieh, kein Geflügel, keinen Hund, keine Stimmen oder Schritte. Oder war da doch etwas? Atmete da nicht jemand in der Nähe? Sie lugte vorsichtig um den großen Strohballen herum, welcher am Grundstückzaun stand, und sah eine kauernde Gestalt mitten im Hof, auf halben Weg zum Haus. Die Gestalt schien etwas abzutasten, das auf dem Boden lag. Etwas regloses, menschengroßes.
Die Gestalt schien Saoirse nicht zu bemerken. Bald war die Kriegerin auf ein halbes Dutzend Schritte heran. Jetzt sah sie auch, dass weiter links, nahe der Hauswand, ein zweites menschengroßes Etwas auf dem Boden lag. Die kauernde Gestalt hielt plötzlich inne, als würde sie ebenfalls lauschen.
Saoirse sah die Gefahr, dass der Fremde sie oder Devon bemerken würde und so entschloss sie sich blitzschnell, ihn zu überwältigen, wer oder was auch immer er war. Fragen konnte man später. Sie sprang möglichst geräuschlos mit einem Satz auf ihn zu und schwang den Stab...
Die kauernde Gestalt war zu überrascht, um rechtzeitig zu fliehen; als Saiorse schon fast heran war, hatte der Mann sich erst halb erhoben; als sich ihr Kampfstab schon in Richtung seines Kopfes schwang, da zuckte sein Bein erst in Richtung Flucht -- doch bevor der Schlag ihn traf, sprangen von links und rechts ein halbes Dutzend gedrungener Schatten heran. Ihre Augen leuchteten gelb; spitze Zähne blitzten im Mondlicht. Einer von ihnen warf den Kopf in den Nacken und heulte. Wölfe!
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Andraste
26.Apr.2013
09:04
Gegen Mittag trat Sheldon so unglücklich auf eine Wurzel, dass er umknickte und trotz selbstangelegtem Verband nur noch humpeln konnte. Außerdem wurde dem Zwerg plötzlich übel, vermutlich von den Pilzen, die er allen Warnungen seiner Gefährten zum Trotz probieren musste. (Offenbar gab es in Orzammar nur essbare Pilze, keine Giftpilze.) Jedenfalls verschwand der Zwerg mehrmals und für längere Zeit hinter irgendwelchen Büschen.
Deshalb fand der Abend die drei Weggefährten noch mehrere Stunden von Waldheim entfernt. Außerdem war man sich uneins, ob man dort überhaupt vorbeischauen wollte.
"Nicht nötig", fand Tama Na Gara.
"Aber wir brauchen dringend Vorräte!" widersprach Sheldon. Eine Woche lang hatte er schon von immer trockener werdendem Brot und immer ledriger werdendem Rauchfleisch zehren müssen.
"Alles, was wir brauchen, gibt uns der Wald", sagte die Elfin fröhlich und klopfte dabei auf ihren Bogenstab.
Der Zwerg wollte keinem widersprechen, und so stimmte er beiden zu, was so überhaupt gar nicht weiterhalf.
"In Waldheim gibt es frisches Bier", versuchte Sheldon ihn auf seine Seite zu holen.
"Das täte mir freilich schmecken," sagte Wolf.
"Aber wenn der Wald so gefährlich ist, wie es heißt, dann würde ich ja besser in der nächsten Zeit auf Bier verzichten, damit ich jederzeit voll einsatzbereit bin."Sheldon gab auf – für heute. Überhaupt war ihm viel zu kalt, um sich zu echauffieren. Wie sollte man anständig diskutieren, wenn einem die Zähne klapperten? Das sollte Herbst sein? In seiner Heimant wurde es allenfalls im tiefsten Winter so kalt – wenn es ein besonders harter Winter war...
Während Sheldon noch dastand und sich zitternd die Arme rieb, hatte die Elfin ihnen bereits einen Rastplatz etwas abseits der Straße an einem Bach gefunden. Die drei Gefährten begaben sich dorthin und teilten – geübt, nach zwei gemeinsamen Wochen auf der Straße – die Nachtwachen ein.
Als die drei kurz darauf beim Abendessen -- trocken Brot mit Rauchfleisch -- saßen, erklang durchdringendes Wolfsgeheul keine hundert Schritt in Richtung Südwest entfernt.
Tama Na Gara sprang auf.
"Pestwölfe!" rief sie entsetzt, schnappte sich ihren Bogen und rannte in Richtung des Wolfgeheuls. Nach kurzem Zögern folgten Zwerg und Mensch der Elfin im Laufschritt den Bach entlang und zurück auf die Landstraße.
Bald darauf kamen die dunklen Umrisse eines Gehöfts in Sicht -- so nah, dass die Elfin es bei ihrer Suche nach einem geeigneten Lagerplatz nicht hatte übersehen können.
Das nächste Mal suche ich den Lagerplatz, dachte Sheldon grimmig, während er sich die stechenden Seiten hielt.
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Andraste
02.May.2013
11:05
Und schon stürzten die Monstren sich auf die beiden Menschen. Und es waren Monstren!
Meine Großeltern haben mir verschwiegen, dass es in Ferelden so riesige Wölfe gibt, dachte St. Just. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich zuhause geblieben. Oder wenigstens nicht allein in die Wildnis gezogen.
Als ihm dieser Gedanke kam, lag er schon auf dem Rücken und wehrte sich verzweifelt gegen den Wolf, der ihn umgerannt hatte und dessen Zähne Gott sei Dank hauptsächlich in die Lederrüstung verbissen waren. Am schlimmsten war der zähflüssige Geifer, der St. Just ins Gesicht tropfte. Und der Gestank!
Saoirse ging es nicht viel besser. Auch sie wurde von zwei Wölfen angefallen, konnte sich aber auf den Beinen halten. Obwohl es schon recht dunkel war, erkannte sie: das waren keine normalen Wölfe. Viel zu groß, zu massig, zu... krank aussehend.
Und vor allem viel zu viele, als dass zwei Menschen allein sie abwehren könnten.
So schnell wollte ich meinen Templarpflichten aber nicht entkommen, dachte sie. Überhaupt ist es vielleicht doch gar nicht so schlimm bei ihnen...
Saoirse griff mit ihrem Kampfstab einen der Wölfe an und traf ihn zweimal. Dann lief sie zum Eingang des Hauses. Die Tür stand offen. Jemand schien sie eingetreten zu haben, denn sie hing nur noch so gerade eben an einer Angel. Saoirse rettete sich hinein und rief dem Fremden zu: "Hierher!" Sie hielt die Tür noch offen...
"Danke!" rief St. Just der Unbekannten zu, die ihm einen Augenblick vorher noch ihren Kampfstab überziehen wollte, ihn jetzt aber offenbar als Verbündeten gegen die Wölfe ansah. Gern hätte er mehr gesagt, aber er wollte nicht aus der Puste klingen.
Andraste
06.May.2013
12:05
Kaum war er drin, versuchte Saoirse die Tür zuzuschlagen, doch diese fiel dabei aus den Angeln. Es blieb keine Zeit, sie aufzuheben und gegen den Rahmen zu drücken, denn die Wölfe waren schon heran.
Vier drängten sich am Eingang, stießen sich immer wieder gegenseitig aus dem Weg und schnappten gar nacheinander. Trotzdem erwischten sie Saoirse und St. Just mehrmals aufs heftigste. Diesmal ging Saoirse zu Boden und ihr Angreifer erwischte sie am Hals, während der zweite sich in ihr Bein verbiss.
St.Just ließ die Kurzschwerter blitzen und der Wolf, der sich auf Saoirse gestürzt hatte, hatte Löcher im Pelz; sein Nachbar gleich auch, welcher jaulend aufheulte und sich nur so gerade eben noch auf den Beinen halten konnte.
Saoirse rappelte sich hoch und schlug mit dem Kampfstab auf einen der Wölfe ein. Das Tier ging zu Boden, war aber offenbar nicht tödlich getroffen. Auch Saoirse war angeschlagen. Ein kurzer Blick ging zu dem Fremden neben ihr, der schien zum Glück noch nicht schwer verletzt zu sein. Laß nie dein Schwert zurück! dachte sich Saoirse. Doch jetzt war keine Zeit über diesen vielleicht lebenswichtigen Fehler nachzudenken.
Andraste
11.May.2013
11:05
Menschliche Schmerzenschreie mischten sich unter das Wolfsgeheul, als Tama, Wolf und Sheldon atemlos den dunklen Hof erreichten. Kaum hatten sie eine Reihe Strohballen passiert, kam die Meute auch schon in Sicht: sechs viel zu große Wölfe drängten sich tobend vor dem Eingang des Farmhauses, in welchem gerade noch erkennbar zwei zweibeinige Gestalten sich mit Stock und blitzenden Klingen verteidigten.
Wie sehr die beiden schon verletzt waren, ließ sich im schwindenen Licht nicht sagen – es war nicht einmal klar, ob es sich um Menschen oder Elfen handelte – allein jedenfalls hatten die zwei gegen die Übermacht keine Chance.
Andraste
15.May.2013
11:05
Noch im Rennen griff Tama nach einem Pfeil und legte an. Kaum hatte sie freie Sicht auf den ersten Wolf spannte sie durch, zielte kurz und ließ den Pfeil fliegen.
St. Just sah sein letztes Stündlein schon gekommen, da brach der Wolf vor ihm tödlich zusammen. Ein Pfeil steckte ihm im Hals. Was war hier los? St. Just blickte sich um. Aha, da hinten kamen drei Gestalten. Auf zwei Beinen. Wunderbar! Tja, so tief waren sie gesunken, seine Ansprüche an nette Gesellschaft.
Der Tod ihres Gefährten und die plötzliche Ankunft drei weiterer Zweibeiner schien die Wölfe allerdings nur noch mehr anzustacheln. Ihre Raserei glich nun der Tollwut. Geifer troff von ihren Fängen.
Der Wolf gleich hinter dem Erlegten, der bislang von hinten gedrängelt hatte, schloss nicht etwa die Lücke, sondern ließ von den schwer verletzten Menschen ab und fiel statt dessen die Bogenschützin an, welche seinen schnappenden Zähnen jedoch mit Leichtigkeit auswich.
Die restlichen vier Wölfe griffen dagegen unbeirrt die beiden Menschen an, doch schienen auch sie nicht ganz bei der Sache. Ein Angriff auf St. Just ging lächerlich weit daneben; der zweite traf dafür umso schmerzlicher. Menschliches Geheul mischte sich unter tierisches.
Saoirse hatte ähnliches Glück im Unglück. Die beiden Wölfe vor ihr griffen gleichzeitig an und hätten sie beide erwischt, wären die zwei nicht dabei zusammengestoßen, sodass der rechte gegen den Türrahmen prallte. Trotzdem schwanden ihr schier die Sinne vor Schmerz, als Zähne sich tief in ihren Oberschenkel gruben.
Nach akribischer Analyse der Situation, die Sheldon natürlich überdurchschnittlich schnell durchführte, sprang er kurzerhand über den Zaun, lief in Reichweite seines Feuerspruches und...vermasselte die Inkantation fast. Statt des erlernten Infernos flogen nur wenige schwach leuchtende Flammen in Richtung der Wölfe und versengten sie kaum. Dennoch langte es, den schwer angeschlagenen Gegner zu überwinden.
Ein Wolf machte einen entscheidenden Fehler, er lief in die Reichweite des Zwerges. Wolf Moradin packte seine Axt, ging in Schlagdistanz, holte Schwung und traf mit voller Wucht.
Schwer verletzt aber noch nicht besiegt, versucht St.Just noch einen seiner Peiniger auszuschalten. Die Verzweiflung gab ihm Kraft zu einem Stich, der jedem normalen Wolf den Garaus gemacht hätte. Was waren denn das hier für mutierte Viecher?
Außerdem fiel ihm etwas auf, das er bis dahin nicht so recht bemerkt oder beachtet hatte. Als das Fell des Wolfes vor ihm nämlich Feuer fing, wurde seine Begleiterin kurz angeleuchtet.
Mensch, die trägt ja den Waffenrock eines Templars! Das darf ja wohl nicht wahr sein. Da habe ich die Person, deren Machenschaften ich durchleuchten soll, noch nicht einmal gefunden, schon bin ich der Obrigkeit aufgefallen! Denn daraus, dass die Dame hier vor dem Angriff der Wölfe mir noch eins hat überbraten wollen, muss ich ja wohl schließen, dass sie mich für die Leichen ringsum verantwortlich machen will!
Vielleicht kann ich ihr weismachen, dass die Wölfe über die Leute hier hergefallen sind? Sie sieht ja noch recht jung und unerfahren aus. Andererseits ist es zu offensichtlich, dass Wölfe die Tür nicht hätten eintreten können. Oh je, wie red ich mich da nur raus?
Aber erst einmal galt es, den nächsten Angriff zu überleben.
Saoirse atmete kurz auf, als der Wolf vor ihr zusammenbrach und damit ihr Bein wieder frei gab. Offenbar hatte eine der nahenden Gestalten ihn mit einem Brandpfeil oder etwas ähnlichem getroffen. Es blieb aber keine Zeit, darüber nachzudenken, wer ihnen da wohl zu Hilfe eilte. Noch hatte eines Monster es direkt auf sie abgesehen und auch der Fremde neben ihr wurde noch immer attackiert. Sie entschloß sich, so sehr die Bewegung auch schmerzte, einen Schritt nach vorn zu wagen, um ihren Angreifer besser treffen zu können.
Andraste
22.May.2013
07:05
Mit einem Schritt zurück brachte Tama sich aus Reichweite der Wolfszähne, bevor sie ihren Bogen spannte und auf denselben Pestwolf wie zuvor anlegte -- Herzschuss! Der Wolf brach tot zusammen. "Ha!" rief Tama.
Obwohl inzwischen in der Minderzahl, ließen die Pestwölfe nicht ab: einer stürzte sich auf Sheldon, als hätte er diesen als Ursprung des Feuerzaubers erkannt, und verbiss sich in dessen rechten Unterarm. Die anderen beiden fielen mit unverminderter Rage ihre ursprünglichen Opfer Saoirse und St. Just an: um Haaresbreite verpassten sie die Kehlen der beiden Menschen, die mittlerweile aus so viele Wunden bluteten, dass man sich wundern durfte, dass die zwei überhaupt noch standen.
Lange halten die das nicht mehr aus, dachte sich Sheldon. Und jetzt stellt sich die Frau auch noch zwischen die Wölfe! Etwas unüberlegt, wenn auch aus taktischer Sicht wohl nötig, um besser treffen zu können. Noch besser trifft sie aber sicher, wenn sie etwas geheilt wird. Während Sheldon zu ihr lief, rief er ihr zu "Nicht ausweichen, ich werde Dir helfen! Und es wird mir mehr weh tun als Dir!" Noch in der Bewegung begannen mit der Beschwörung seine Hände blaugrün zu schimmern und er heilte die Verletzte. Irgendwie wollte die positive Energie nicht so richtig fliessen, aber das Training zahlte sich hier aus - es gelang Sheldon gleich noch eine zweite Heilung durchzuführen.
Jetzt lässt der Kerl den Wolf einfach stehen, der ihn gerade gebissen hat. Klug ist eben nicht gleich weise... Andererseits bleibt damit einer für mich, an den ich 'ran komme! dachte sich Moradin und stürmte los. "Jetzt zeig ich Dir mal, wie man Platz macht!" rief er und schlug dem Wolf im Vorbeirennen seine Axt in die Flanke.
Der Biss dieses Riesenwolfs schmerzte so gewaltig, dass Saoirse nur noch damit zu kämpfen hatte, nicht in die Knie zu gehen, denn dann wäre sie wohl endgültig verloren gewesen. Doch plötzlich sah sie ein Licht aufleuchten, einer der Fremden lief auf sie zu und rief etwas, dass sie nicht so ganz verstehen konnte. Erst als ihr Schmerz ganz plötzlich nachließ, wurde ihr klar, dass der Fremde ihr mit Magie half. Für einen Augenblick versuchte sie diese Information einzuordnen, aber ihr schossen nur unvollständige Gedanken durch den Kopf, die nicht wirklich einen Sinn ergaben.
Seltsamer Akzent, dachte sie. Deshalb hab ich ihn so schlecht verstanden. Also nicht von hier. Dazu zivile Kleidung. Nichts, was ihn äußerlich als Magier verrät. Apostat oder von einem ausländischen Zirkel? Wenn letzteres, wozu das Inkognito? Wenn ersteres, warum heilt er mich? Sind seine Ohren vielleicht spitz? Nein. Also kein Elf aus dem Wald. Ein Spion aus Orlais? Oder von dem Zwerg dort hinten angeheuert? Zwerge haben ja keine eigenen Magier. Oder in eigener Sache unterwegs?
Doch erst einmal erschienen ihr die riesigen Zähne dieses Monsters vor ihr gefährlicher als der fremde Magier, und so legte sie alle Kraft in den nächsten Schlag. Leider schien der dicke Pelz des Ungetüms einen guten Teil des Schadens abzuhalten. Abermals wünschte sie sich ihr Schwert herbei.
Niemals aufgeben! sagte sich St. Just. Mit letzter Kraft stach er nach seinem Angreifer und traf ihn mit einem wahrlich mächtigem Hieb. Schon wollte er triumphierend lachen ob des vermeintlichen Todestoßes, da sah er, dass dieser so mächtig nicht gewesen sein konnte: der Wolf jaulte zwar markerschütternd, aber kämpfte weiter.
Ich hätte doch davonlaufen sollen! dachte St. Just und bereitete sich auf den nächsten Angriff vor.
Andraste
28.May.2013
03:05
Tam macht einen Schritt zurück, um eine bessere Balance zu bekommen. Das Ziel ist klar, der Leitwolf. Fällt er, zerstiebt das Rudel. Der Pfeil fliegt und trifft den großen Wolf genau zwischen die Rippen.
Und da kam er schon, der nächste Angriff. Meine bessere Seite, dachte St. Just noch bedauernd, als das Wolfsgebiss seinen guten Arm packte und wie ein nagelbespickter Schraubstock zudrückte. Der Wolf zerrte in die eine Richtung, doch St. Just fiel in die andere, und so kam es, dass ihm, während er zu Boden ging -- kurz, bevor er das Bewusstsein verlor -- zu allem Überfluss auch noch der Arm ausgekugelt wurde.
Den dazugehörenden Schmerz spürte er nicht mehr.
Derweil sah Sheldon, als er von seiner Heilung aufblickte, seinen Angreifer von vorhin, den er stehengelassen hatte, auf sich zustürmen. Diesmal biss der Pestwolf nicht nur zu, sondern rannte ihn auch noch über den Haufen.
Vom Boden aus betrachtet sahen die geifertriefenden Fänge noch bedrohlicher aus. Wie ungeschützt seine Kehle sich plötzlich anfühlte! Und der warme Sabber, der ihm ins Gesicht troff, machte ihn würgen. Gut, dass ich nur trocken Brot und Rauchfleisch im Magen habe...
Saoirse sah sich derweil von zwei Seiten bedrängt: vor ihr der Leitwolf erwischte sie abermals am Bein -- an demselben wie zuvor, sie wollte sich gar nicht ausmalen, wie sehr dies inzwischen zugerichtet war! -- und wo der Wolf, der sie überraschend von hinten anfiel, sie traf, würde sie im Bericht an Ser Greagoir sicherlich nicht erwähnen.
Sie fuhr herum.
Saoirse sah, wie der Wolf, der zuerst den Mann neben ihr angegriffen hatte, sich nun auch gegen sie wendete. Ihr erster Impuls war es, sich wieder in den Hauseingang zurückzuziehen, doch zumindest für diese Attacke war es zu spät. Sie wurde wieder getroffen und fluchte laut, wütend über ihr eigenes Unvermögen. Doch was war eigentlich mit dem Mann neben ihr passiert, dass der Wolf nun sie angriff ? Ein schneller Blick verriet ihr, dass er sehr schwer verletzt sein musste. Er lag auf dem Boden und konnte sich offenbar nicht mehr selbst verteidigen. Doch dieses Monster von einem Wolf würde hier und heute niemanden mehr töten! Für einen Moment siegte das Adrenalin über den Schmerz und sie nahm alle Kraft zusammen und zielte auf das Tier.
Unter dem krachenden Hieb des Kampfstabs brach das Ungetüm endlich zusammen.
**Wolf, Sheldon und Tama: Text folgt***
Schwer angeschlagen, wandte der letzte Pestwolf sich zur Flucht. Geistesgegenwärtig schickte Sheldon ihm noch einen Blitz aus seinem Stab hinterher, doch traf er damit genausowenig wie Tama mit einem weiteren Pfeil. Kurz darauf war der Wolf in Wald und Dunkelheit verschwunden.
Jetzt wagte auch St. Just, sich wieder zu regen, und setzte sich auf.
"Sind sie alle weg?" fragte er vorsichtshalber.
Saoirse
29.May.2013
12:05
Saoirse stützte sich noch außer Atem auf ihren Kampfstab und reichte dem Fremden die andere Hand hinunter, um ihm aufzuhelfen.
"Sie sind alle erledigt, wie es aussieht." sagte sie. "Könnt Ihr aufstehen?"
Keldaron
30.May.2013
06:05
"Gewiss, besten Dank für euer Eingreifen und meine Rettung, ich war gerade dabei zu erkunden was hier passierte da fielen diese Monster über mich her."
Andraste
02.Jun.2013
09:06
Der letzte Grauschimmer am westlichen Horizont war inzwischen verschwunden. Trotz Mondlicht konnte man kaum noch die Hand vor den Augen sehen. Saoirse machte sich Sorgen um ihr Pferd.
Wolf Moradin, der fast über die Leiche neben ihm gestolpert wäre, entzündete seine Öllampe und hielt sie hoch. Das Licht fiel auf vier Leichen allein in nächster Nähe.
"Arme Hunde," brummelte der Zwerg. Dann stutzte er und zählte. Vier Leute. Menschen. Kräftige Kerle. Farmwerkzeug in den Händen.
"Warum sind die vier mit den Wölfen nicht fertig geworden? Das frag ich mich doch."
Saoirse
02.Jun.2013
01:06
Saoirse war etwas erstaunt, denn die ausgerenkte Schulter des Fremden war selbst im Dunkeln zu erkennen. Hm...hart im Nehmen der Bursche. dachte sie. Und vielleicht ist er doch nicht unschuldig am Tod der Bewohner dieses Hofs. Aber sie wollte jetzt nicht darauf hinweisen, dass eigentlich sie aufgrund dieses Verdachts zuerst über ihn hergefallen war und dann erst die Wölfe. Deshalb sagte sie nur: "Ist gerade nochmal gut gegangen." Da fiel ihr Blick auf die Toten, die im Licht der Laterne des Zwergs nun endlich zu sehen waren. Sie ließ ihr Gegenüber einfach stehen, ging hinüber zu den Leichen und trat in den Lichtkegel.
Andraste
02.Jun.2013
05:06
Saoirse fällt auf, dass obwohl die Leichen mit Bisswunden übersäht sind, die Menschen nicht daran gestorben sind, sondern das vorher etwas mit fünffingrigen Krallen haben über sie hergefallen ist.
Saoirse
02.Jun.2013
08:06
"Das ist ja seltsam." murmelte Saoirse, solche Wunden hatte sie noch nie gesehen. Doch dann besann sie sich auf die elementaren Regeln des Anstandes und wandte sich an den Zwerg: "Sehr erfreut Euch kennenzulernen. Saoirse Cousland. Habt Dank für Eure Hilfe!"
Keldaron
03.Jun.2013
07:06
"Jetzt wo wir hier alle stehen zwischen armen toten Menschen und toten monstern und wer weis das hier noch rumläuft... sollten wir vielleicht zur gegenseitigen Sicherheit eine kleine Gesellschaft eröffnen.. zum gegenseitigen Vorteil?"
Andraste
06.Jun.2013
10:06
"Wolf Moradin", sagte der Zwerg, "aus Orzammar. Ich bin noch nicht lange im Freien und kenne mich noch nicht mit den hiesigen Verhältnissen aus. Aber ich weiß genug, um zu sehen, dass diese Viecher hier nicht normal sind. Wir Zwerge kennen uns nämlich mit der Finsterbrut aus: diese Wölfe kommen mir wie deren tierische Vettern vor. Wir sind neulich auch schon einer von Finsterbrut verbreiteten Plage auf die Spur gekommen."
Für einen kurzen Augenblick ließ er den Kopf hängen.
"Ich bin halt vom Pech verfolgt. Solange ich in Orzammar lebte, hauste und wütete die Finsterbrut dort in den verlorenen Tiefen. Kaum muss ich die Stadt verlassen, taucht die Brut hier auf."
Dann hellte seine Miene sich wieder auf. "Aber ich habe schon gute Freunde gefunden. Das hier sind Sheldon und Tama." Er deutete in Richtung der beiden anderen. "Wir wollen in den Elfenwald. Wir, ähm, waren uns noch nicht ganz einig, ob wir vorher in Waldheim Vorräte einkaufen sollen."
Saoirse
06.Jun.2013
11:06
Saoirse nickte Sheldon und Tama kurz zu.
"Ich bin auch auf dem Weg nach Waldheim. Vielleicht sollten wir tatsächlich gemeinsam reisen."
Sie wandte sich an den Fremden, der diesen Vorschlag gemacht hatte: "Und Ihr seid.....?"
Im Schein der Laterne war jetzt das Zeichen auf ihrem Waffenrock -- trotz des Blutes -- für alle deutlich zu sehen.
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=9685]http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=9685)
Keldaron
06.Jun.2013
09:06
"St Just, Reisender Händler aus Ferelden zu euren Diensten. Normalerweise sind unsere Lande Gastfreundlciher und Friedlicher, ich bitte dies zu entschuldigen. Ich bin selbst neu in diesem Teil unserer schönen Heimat jedoch bin ich sicher das sie sich bald von einer anderen schöneren Seite zeigen wird, wenn sie das nicht gerade schon durch euch tut."
Saoirse
07.Jun.2013
10:06
Diese geschraubte Rede brachte Saoirse trotz der Situation, in der sie sich gerade befanden, zum Lächeln. Leicht verrückt, der Gute. dachte sie. Oder einfach besonders raffiniert.
Doch dann fiel ihr Devon ein. "Entschuldigt, ich muss dringend mein Pferd suchen gehen. Ich hoffe, die Wölfe haben es nicht...." Sie sprach es lieber nicht aus. "Könnt Ihr mir vielleicht Euer Licht leihen?" fragte sie Wolf Moradin.
Keldaron
07.Jun.2013
08:06
"Ich denke die wölfe standen mehr auf zweifüßer denn auf anderes Getier.. was mich nachdenklich macht warum sollten sie das tun?"
Andraste
07.Jun.2013
09:06
St. Justs Miene sah dabei allerdings nicht nachdenklich aus, sondern schmerzverzerrt. Er betastete seine ausgerenkte Schulter, beäugte dann den Türrahmen, sah wieder zu seiner Schulter -- und machte nichts.
Doch Saoirse kannte sich damit nicht aus.
"Da kann mein Kamerad sich drum kümmern", sagte Wolf Moradin mit einem Nicken zu Sheldon, und zu Saoirse gewandt: "Wir gehen besser zusammen. Falls da draußen noch mehr Wölfe sind." Und so zogen die beiden los.
Andraste
08.Jun.2013
03:06
Das gute Tier war bald gefunden. Der Wald war zu unwegsam dank Brombeer- und anderem stacheligem Gestrauch, dass Devon auf den Weg geflohen war und dort ein kleines Stück in Richtung, aus der man gekommen war. Sie zog ihr Bein jetzt noch mehr nach als vorher, war aber ansonsten unversehrt.
Also kehrten Saoirse und Wolf zu den anderen zurück.
Sheldon
10.Jun.2013
08:06
Ungefragt tritt Sheldon seitlich an den Mann mit der verletzten Schulter und renkt sie mit einem Ruck wieder ein, noch bevor der verwundete wegzucken kann. "Das wird bald besser. Und ja, wir sollten zusammen weiterziehen, wo solche Tiere sind, gibt es noch mehr." Mit einem Blick zum Wappenrock der Templerin fügt der Magier hinzu "Vorausgesetzt, natürlich, dass ich nicht sofort in Ketten gelegt werde. Dann würde ich die Gesellschaft der Wölfe vorziehen."
Saoirse
11.Jun.2013
12:06
Saoirse fühlte sich offensichtlich von dieser Bemerkung angegriffen, das sah man ihr deutlich an. Doch sie konnte den Impuls unterdrücken, sofort etwas darauf zu erwidern. Langsam schnallte sie sich ihr Schwert wieder um und ging dann auf den Magier zu. Sie reichte ihm die Hand:
"Habt Dank für Eure Hilfe. Ich bin nicht so vermessen, anzunehmen, dass wir diese Monster ohne Euch hätten besiegen können. Ich schulde Euch was."
Keldaron
11.Jun.2013
08:06
St Just bedankte sich artig für das Einrenken der Schulter. Desweiteren wies er darauf hin dass: "diese Monster bestimmt keinen Unterschied zwischen Rock oder Panzer, Dolch oder Schwert machen.
Eine frage an die Damen und Herren, kennt sich jemand aus ob solches Getier von selbst sein Unwesen treibt, oder dafür abgerichtet und beauftragt wird?"
Andraste
14.Jun.2013
04:06
"Mein Volk hat immer mal wieder mit diesen Biestern zu tun," sagte Tama Na Gara. "Sie breiten sich immer wieder mal in unserem Wald aus und wir bekämpfen sie mit allen Mittel. Wir nennen sie Pestwölfe, eben weil sie sich wie die Pest ausbreiten würden, wenn man nicht einschreitet. Dass irgendein Plan dahinter steckt, irgendein 'Herr der Bestien', davon habe ich noch nichts gehört."
Die Elfe sah ein wenig besorgt zwischen Sheldon und der Templarfrau hin und her.
Keldaron
14.Jun.2013
07:06
"Kein Grund zur Sorge, ich bin gereist und erkenne kluge Leute wenn ich sie sehe. Diese beiden", sagte St Just mit einem Blick auf Sheldon und die Templarfrau, "sind viel zu klug um sich an die Gurgel zu gehen. Wir sollten die Toten begraben und Nachricht zur nächsten Ortschaft bringen."
Wolf Moradin
15.Jun.2013
07:06
Der Zwerg schaut mit kurzem Stirnrunzeln in die Runde. "Da habt ihr hoffentlich recht. Allerdings ist begraben hier die falsche Methode, So etwas... beim Blick auf den Leitwolf verziehen sich die Lippen des Zwerges vor Abscheu ...sollten wir lieber verbrennen und den Rest gleich mit. Sheldon?"
Sheldon
15.Jun.2013
07:06
Mit grossartiger Geste und einer gemurmelten Beschwörung zieht Sheldon ein Zunderkästchen aus seiner Robe und blickt den Zwerg mit erhobener Augenbraue an. "Nein. Mit Magie spielt man nicht. Aber verbrennen müssen wir die Biester mit Sicherheit. Sucht Holz, ich mache schonmal Feuer."
Keldaron
15.Jun.2013
08:06
St Just ging Holz suchen, war aber immer auf der Hut.
Andraste
17.Jun.2013
09:06
Das Feuerholz war schnell gefunden, denn -- schlau wie nur er sein kann -- schaute St. Just als erstes im Holzschober an der Seite des Hauses nach.
"Da liegen noch zwei Leichen", berichtete er, als er mit einem großen Korb voll Holz zurückkam. Er legte sofort ein paar Scheite auf das kleine Feuer, dass Sheldon aus Stroh und Zweigen angezündet hatte.
"Ja, die haben wir auf der Suche nach meinem Pferd auch gesehen", sagte Saoirse, welche inzwischen die vier Leichen in unmittelbarer Nähe schon einmal nebeneinander gezerrt hatte. "Alles Männer. Da werden wir im Haus wohl noch Frau und Kinder finden." Sie warf einen beklommenen Blick in Richtung Bauernhaus. "Kommt jemand mit? Es hilft ja nichts..."
Saoirse
17.Jun.2013
03:06
Saoirse nahm die Laterne, zog ihr Schwert und ging zum Hauseingang hinüber. Sie stieg über einen toten Wolf und über die Blutflecken hinweg, die sie und St. Just dort hinterlassen hatten und trat durch die zerstörte Tür in den Eingangsbereich des Hauses ein. Sie hielt die Laterne hoch, doch noch war nichts zu sehen. Bevor sie sich nach links wandte, sah sie sich noch einmal um, ob ihr einer ihrer neuen Reisebegleiter folgte.
Keldaron
17.Jun.2013
08:06
St. Just folge auf dem Fuße die Kurzschwerter hatte er weggesteckt und dafür Wurfdolche in der hand
Andraste
19.Jun.2013
11:06
St. Just und Saoirse gingen also hinein.
Das Haus bestand aus vier Zimmern und war schnell durchsucht. Es fanden sich drei Frauenleichen in einem Vorratskämmerchen, in welchem sich die drei offenbar zu verstecken versucht hatten. In der Küche entdeckte Saoirse eine seltsame Schrift an der Wand. In blutroten Lettern stand dort ein Wort: Elgar'nan. Das sagte Saoirse leider gar nichts.
"Hm", meinte St. Just, "das klingt irgendwie elfisch."
Saoirse
19.Jun.2013
11:06
"Die Wölfe haben das jedenfalls nicht geschrieben. " sagte Saoirse. "Wenn das elfisch ist, wissen die Anderen bestimmt, was das heißt." Sie warf noch einen Blick auf die Leichen. "Das ist so sinnlos. Sie sind nur getötet, aber nicht gefressen worden."
Andraste
21.Jun.2013
10:06
Etwas hatte die Leute regelrecht zerfleischt. Etwas mit fünffingrigen Klauen. Die Fußspuren im Blut schienen aber menschlich oder elfisch: barfüßig und erstaunlich schmal.
Saoirse machte St. Just auf die Fußspuren aufmerksam. Dieser zog seinen Schuh aus und hielt den eigenen Fuß daneben: er war ein bisschen größer und breiter, aber nicht viel.
Es war keinerlei Waffeneinsatz zu entdecken.
St. Just war von berufswegen daran interessiert, ob die Täter etwas zum Stehlen gesucht hatten, und sah sich entsprechened um. Türen waren eingetreten, Schränke aufgerissen, Betten umgekehrt -- alles, wo sich eine Person hätte verstecken können, war durchsucht worden. Die Schubladen in der Kommode waren dagegen nicht geöffnet; auch die Betttruhen und sonstigen Kistchen nicht.
Im Kämmerchen mit den drei Frauenleichen fiel Saoirse und ihm ein Loch in der Decke auf. Offenbar war dort ein Brett morsch geworden und herausgesägt, um es zu ersetzen.
"Pst", sagte St. Just plötzlich, obwohl Saiorse gar keinen Laut von sich gab. "Ich hör da was!"
Tatsächlich. Ein leises Wimmern kam aus dem Loch über ihnen.
Saoirse
21.Jun.2013
08:06
"Da ist jemand." sagte Saoirse leise. "Vielleicht ein Kind." Sie sah sich nach einem Hocker oder Stuhl um. "Ziehen wir die Leichen dort heraus und sehen mal nach."
Keldaron
22.Jun.2013
07:06
Gesagt getan: vorsichtig und mit dem Rest an Pietät der in solchen Fällen noch möglich ist zieht St. Just die Leichen nach draussen.
Andraste
22.Jun.2013
11:06
Dann sah St. Just sich noch einmal genauer in den Zimmern um und durchwühlte alles, was die Mörder noch nicht durchwühlt hatten: Kästchen, Kisten, und Kommoden. Er fand das angesparte Vermögen der Familie in Höhe von knapp 50 Silber, sowie einige einfach Schmuckstücke, auch zumeist Silber, mit dem ein oder anderen kleinen, preiswerten Stein darin. Das war vielleicht noch einmal 50 Silber wert.
Von all dem bekam Saoirse nichts mit, denn sie befand sich noch in der Vorratskammer, stieg auf den herbeigeholten Schemel, und griff beherzt in die Öffnung, aus welcher das Wimmern ertönte. Tatsächlich kam ein Bündel Neugeborenes zum Vorschein.
Keldaron
22.Jun.2013
04:06
"Klein mag es sein aber nicht arm", sagte St. Just, als er zu Saoirse zurückkehrte. Er hielt die Wertgegenstände der Familie die er gefunden hatte in die Höhe. "So gründlich waren die Angreifer wohl nicht. Oder sie waren auf etwas anderes aus. Auf jedenfall sollten wir das den Menschen übergeben die auch das Kind nehmen, bei uns kann es kaum bleiben"
Saoirse
23.Jun.2013
07:06
Auf den ersten Blick schien dem Kind nichts zu fehlen. "Ich hoffe, wir finden in der nächsten Ortschaft jemanden, der sich um die Waise kümmert. Vielleicht gibt es dort ja sogar Verwandte." sagte Saoirse. Sie warf einen Blick auf die Wertgegenstände: "Ein Raubüberfall war es sicher nicht. Ich denke, Ihr habt recht. Wer immer hier gewesen ist, hat etwas anderes gesucht, etwas von größerem Format." Dann sah sie St. Just etwas hilflos an: "Kennt Ihr Euch mit Kindern aus ?"
Keldaron
23.Jun.2013
07:06
"Nein leider nicht. Aber wir sollten los, hier gibt es nicht mehr viel zu erledigen und wir müssen das kleinkind in sicherheit bringen."
St Just, warf noch einen letzten Blick auf das innere des Hauses und trat dann ins Freie. Es war noch immer stockfinstere Nacht.
"Weiß jemand, wie lange es noch bis Waldheim ist?" fragte er.
Saoirse
01.Jul.2013
09:07
Saoirse folgte ihm nach draußen. Nein, leider nicht. war eine Antwort, die es eindeutig erforderlich machte, zum Lernen anzuregen, dachte sie und ja, das Kind brauchte dringend eine Betreuung. Sie drückte das kleine Bündel daher St. Just in die Hände und verkündete mit einem zufriedenen Lächeln, dass sie sich um ihr Pferd kümmern müsse. "Devon hat sich etwas eingetreten, da muss ich erstmal nachsehen. Sonst kann ich nicht weiter." Sie besah sich den Huf des Tieres im Schein der Laterne.
Saoirse
02.Jul.2013
11:07
Saoirse konnte im Huf des Pferdes nichts finden, was das Lahmen hätte verursachen können. Doch sie war nicht gewillt, das Tier in diesem Zustand bis Waldheim zu führen, ohne alles versucht zu haben. Sie sah sich nach dem Magier um. Er war zwar nicht bereit gewesen, ihr die Hand zu reichen, aber er war wohl der Einzige, der helfen konnte.
Sie atmete tief durch und ging dann zu ihm hinüber: "Könntet Ihr Euch bitte mein Pferd ansehen ? Es lahmt und ich kann keine Ursache feststellen. Vielleicht ist es Euch möglich, etwas zu tun. Ähm...Sheldon, richtig ?"
Keldaron
05.Jul.2013
07:07
St Just folge einer Eingebung als er feststellte "Es ist Dunkel und wir kennen die Gegend nicht vielleicht sollten wir uns hier für die Nacht einrichten und erst morgen weiterziehen."
Andraste
06.Jul.2013
10:07
Dann schaute St. Just verdattert auf das Kind in seinen Armen. Es hatte den Daumen im Mund und greinte leise.
Keldaron
06.Jul.2013
10:07
"Es muss doch etwas Milch geben, und frische Windeln und ein bettchen für unser kleines hier." St Just begann nach diesen dingen zu suchen.
Andraste
11.Jul.2013
07:07
Derweil untersuchte Sheldon -- ohne zuzugeben, dass er sich mit Tieren nicht auskannte, denn für so etwas gab es Personal -- Saoirses Pferd.
"Also, ich kann nichts schlimmes feststellen", sagte er schließlich. "Ein paar Tage Rast solltet Ihr dem Tier aber gönnen. Helft Ihr mir jetzt mit den Leichen?"
Saoirse wusste nicht, was er meinte. Der Scheiterhaufen loderte bereits. Ihre Verwunderung musste ihr im Gesicht geschrieben stehen, denn Sheldon ergänzte:
"Als Templar wisst Ihr doch am besten, was man bei einer solchen Gelegenheit sagt. Den Schöpfer preisen und bitten, sich der Seelen anzunehmen, und so weiter und so fort."
Dann wandte er sich brüsk ab und schritt Tama und dem Zwerg entgegen, die inzwischen die Ausrüstung vom ihrem Lager geholt hatten, und nahm der schwerbeladenen Elfe seinen Teil ab.
Andraste
11.Jul.2013
07:07
St. Justs Suche nach Kleinkindbedarf verlief weniger erfolgreich als erhofft. Das Vieh im Stall war dahingemetzelt; die Milch in der einzigen Kanne geronnen. Dass die Windel des Kindes übervoll war, sagte ihm nicht nur seine Nase.
Er trug alles, was essbar war, zusammen und besah den Stapel kritisch: Äpfel, Kartoffeln, Möhren, Mehl, Getreide. Alles roh. Er sah im Mund des Kleinen nach: kein einziger Zahn. Er sah an seiner Brust herab: nein, da lag die Lösung auch nicht. Er hub gerade an, die anderen über den Stand seiner Ermittlungen in Kenntnis zu setzen, da wurde sein linker Arm plötzlich ganz warm. Und nass.
"Hallo?" rief er in Richtung der beiden Damen, dann etwas leiser: "Hilfe?"
Saoirse
11.Jul.2013
02:07
Saoirse fühlte Wut in sich aufsteigen und biss die Zähne zusammen. 'Gut, wenn er es will, kann er es so haben', dachte sie. Sie trat tatsächlich zum Feuer, legte die rechte Hand demonstrativ an ihr Schwert, die linke auf das Templar-Zeichen auf ihrem Wappenrock, schloss die Augen und betete für die Opfer und für die Bestrafung derer, die sich mit ihren Taten dem Willen des Schöpfers widersetzt hatten. Durch das Prasseln des Feuers hindurch konnte man einige Worte verstehen: "Alle Menschen...... Kindern des Schöpfers ......Schaden zufügen.....verflucht......Gnade.... dein Licht... Andraste, bitte für uns..."
Sie blieb noch eine Weile stehen, schien in sich und das Gebet versunken. Dann holte sie für Devon etwas Heu aus der Scheune und einen Eimer Wasser und begann das Blut von ihrer Rüstung, ihrem Wappenrock und ihrem Kampfstab zu wischen.
Das einzige, das jetzt wirklich störte, war das Gewimmer und zwar nicht nur das des Kindes, sondern auch das von St. Just. Sie sah zu ihm hinüber. Er hielt das Kind wie eine heiße Kartoffel und sah ziemlich hilflos aus. Sie lächelte ihm aufmunternd zu.
Andraste
12.Jul.2013
12:07
St. Just lächelte verzagt zurück. Und so lächelten die beiden Menschen sich ratlos an, bis Hilfe aus einer völlig unerwarteten Richtung kam.
"Ja, wisst ihr Menschen denn gar nichts?" fragte Wolf Moradin. "Wachsen die Kinder bei euch auf Bäumen? Einen Brei werdet ihr ja wohl noch hinbekommen. Da habt ihr Möhren, Kartoffeln, Grieß, da lässt sich doch etwas zusammenpampen! Und das hier, das nehmt ihr als Windel. Freiwillige vor!"
Keiner trat vor.
"Hm," grummelte Wolf. "Bei uns Zwergen funktioniert das immer. Also gut. Du" -- er zeigte auf St. Just -- "schälst jetzt mal Kartoffeln und wäschst die Möhren und schnibbelst alles in einen Topf und kochst das ganze mit Wasser und einer Tasse voll Grieß. Das ist das Zeug, das wie Mehl aussieht, nur gelblich und etwas gröber. Aber dabeibleiben und immer schön rühren, sonst brennt's dir an. So, und ich kümmere mich derweil um das andere Problem."
Er nahm das Baby an sich und verschwand im Haus.
Saoirse
12.Jul.2013
03:07
Saoirse stellte fest, dass Zwerge sympathische Zeitgenossen waren, die sich gern freiwillig meldeten. Jedenfalls schien er umgänglicher zu sein, als sein Magierfeund. Ihr Blick wanderte zu seinen beiden Gefährten hinüber und ihr fiel ein, dass sie in der Aufregung über die Leichen und das überlebende Kind etwas vergessen hatte. Sie legte Ihre Waffe beiseite und ging zu Tama hinüber.
"Verzeiht, aber ich muss Euch etwas fragen. Sagt Euch das Wort Elgar'nan etwas ? Es stand dort drin mit Blut geschrieben an der Küchenwand?"
Andraste
12.Jul.2013
08:07
Tama erstarrte.
"Das steht hier an der Wand?" fragte sie erschrocken. Sie fing sich rasch.
"Nein, tut mir leid, das habe ich noch nie gehört. Welche Sprache soll das sein?"
Saoirse
12.Jul.2013
09:07
Saoirse war Tamas Reaktion nicht entgangen. Für einen Moment überlegte sie, ob sie ihr auf den Kopf zusagen sollte, dass dies eine Lüge war, aber sie beschloss, erst einmal nichts zu sagen. Der Magier war nur ein paar Schritte entfernt und sie traute ihn nicht.
Deshalb erwiderte sie nur: "Oh, ich dachte, dass Ihr das vielleicht wisst. Eine Botschaft, die niemand versteht....das ist schon seltsam."
Dann ging sie zu St. Just hinüber und beobachtete Tama möglichst unauffällig. Vielleicht sprach sie ja mit ihren Gefährten ?
Keldaron
13.Jul.2013
05:07
St Just schnippelte so schnell dass man das Messer kaum noch sehen konnte. Und begann anschließend wie geheißen den Brei zu kochen. Dann überlegte er laut " wer etwas so an eine Wand schreibt, will das es gelesen und verstanden wird, jetzt sind wir so viele und keiner von uns ist welterfahren genug um das da drinn lesen zu können? wir sollten es in jedem fall abmalen vielleicht ist es entscheident wie es da steht"
Andraste
13.Jul.2013
10:07
Gesagt, getan. St. Just zückte seinen Notizblock und zeichnete die Wandschrift ab, mit jedem Schlenker und Schnörkel.
Danach wurde gegessen. Der Zwerg fütterte das Kind, das bald danach einschlief, worauf Sheldon den Breitopf ausschleckte. "Zwei Wochen bei Rauchfleisch und Brot...", murmelte er ertappt, als die anderen ihn ungläubig anschauten.
Es wurden Wachen eingeteilt – der Auftrag hieß: achte auf Wölfe und das Baby! – dann bettete man sich zur Nacht, welche ohne Zwischenfälle verlief, von gelegentlichem Kindergeschrei einmal abgesehen.
Falls Tama mit Sheldon oder dem Zwerg die seltsame Schrift an der Wand besprach, so bekam Saoirse es nicht mit. Todmüde wie sie war, schlief sie tief und fest.
Beim ersten Licht machte man sich zum Aufbruch bereit. St. Just ging noch einmal durch alle Räume und um die Gebäude herum, ob man auch nichts vergessen hatte oder allzu auffällige Spuren hinterließ, dann ging es los in Richtung Waldheim.
Sie waren noch nicht lange unterwegs, da verkündete Tama: "Ich erkundschaftete mal den Weg!" und verschwand im Gebüsch.
Saoirse
14.Jul.2013
05:07
Saoirse versuchte indessen, etwas mehr über St. Just zu erfahren. Vielleicht war er derjenige, dem sie am ehesten trauen könnte. Er stellte sich zumindest dieselben Fragen wie sie, was die Botschaft anging. Sie schloß zu ihm auf und fragte beiläufig:
"Ihr geht so geschickt mit dem Messer um, dass man meinen könnte, Ihr seid Koch. Aber Ihr sagtet, Ihr seid Händler, wenn ich mich recht erinnere. Womit handelt Ihr denn ? "
Keldaron
15.Jul.2013
09:07
"Eigentlich mit Tuch, bevorzugt weises Tuch aber gerade habe ich leider keine Bestände. Die Geschäfte laufen gerade nicht so gut. Ich hatte vor mich zu verändern aber ich denke ich werde doch eher mit gebrauchtem Besteck handeln. Mir kommt das mit dem Schriftzug komisch vor. Welcher Mörder hinterläßt eine solche Nachricht wenn er es nicht jemand anhängen will, zudem diese Bestien lassen eher auf Finstere Mächte schließen als auf Freiheitskämpfer.
Das bringt mich zu einer Frage, vielleicht kennt Ihr Euch als Templar ja damit aus: gibt es eine Organisation, die den Elfen gerne etwas anhängen würde ? Und vielleicht eine Frage in die Runde, Lassen sich solche Kreaturen beherrschen oder kann man sie ausbilden?"
Sheldon
16.Jul.2013
07:07
"Habt Ihr nicht das dämonische Licht in ihren Augen gesehen?" fragte Sheldon. "So etwas kann man nicht abrichten, genausowenig wie man Dämonen oder Finsterbrut abrichten könnte. Die Bestien wurden von den Leichen angezogen, das ist alles."
Er machte eine nachdenkliche Pause, dann fügte er hinzu: "Das hat natürlich noch niemanden daran gehindert, so etwas zu versuchen...
Die erste Frage kann ich nicht beantworten. Ich bin erst seit kurzem in diesem Land."
Dieser Post ist vom SL
Saoirse
16.Jul.2013
10:07
"Warum sollte jemand den Elfen etwas anhängen wollen ?" sagte Saoirse zu St. Just. "Meint Ihr die Schrift ? Tama sagte, sie ist nicht elfisch. Wenn jemand den Verdacht auf die Elfen lenken wollte, hätte er es doch sicher fertig gebracht, ein tatsächlich elfisches Wort an die Wand zu schreiben." Sie machte ein kleine Pause und trat einen Schritt näher an St. Just heran. "Und was meint Ihr mit einer Organisation?"
Keldaron
17.Jul.2013
07:07
"Es gibt wenig Einzeltäter. Meist sind es Organisationen oder kleine Gruppierungen. Haben diese Kreaturen ein Lager oder etwas vergleichbares? Wenn ich mich recht erinnere sind die Frauen im Haus von etwas mit Krallen getötet worden?"
Wolf Moradin
17.Jul.2013
10:07
"Fünffingrige Krallen", ergänzte Wolf Moradin. "Fünffingrige und sehr lange Krallen. Das waren ja wohl nicht die Wölfe. Aber warum fragt Ihr nicht unsere Tama, wenn sie vom Kundschaften zurückkehrt? Sie hat die Pestwölfe schon am Geheul erkannt. Ganz entsetzt war sie. Das muss so etwas wie ein Erzfeind oder eine Landplage sein. Die Elfen bekämpfen sie, wo sie sie sehen, weil sie sich sonst wie eine Pest ausbreiten. Deshalb nennen die Elfen sie Pestwölfe.
Oder redet Ihr gar nicht über die Wölfe?"
Saoirse
18.Jul.2013
04:07
"Die Wölfe sind eine Sache. Da war aber noch jemand, der die Tür eingetreten, die Schrift an die Wand gebracht und die Leute gezielt getötet hat.", sagte Saoirse. "Wenn Sheldon meint, diese Wölfe lassen sich nicht abrichten, dann waren sie wohl nur wegen der Leichen hier. Vielleicht aber auch nicht. Fragen wir Tama, was sie meint. Wichtiger scheint mir aber, wer diese Menschen tatsächlich getötet hat und was das Wort Elgar'nan bedeutet." Sie sah Sheldon an: "Ihr habt das auch noch nie gehört ? Oder habt Ihr eine Idee, welche Sprache das sein könnte ?"
Sheldon
18.Jul.2013
04:07
"Ich spreche nur Alamarri, Orlesianisch und Tevenisch. Mit sonstigen Sprachen kenne ich mich nicht aus. Tama ist die erste Elfe, die ich näher kennengelernt habe, und das auch erst vor einem Monat. Wenn ich jetzt also sage: es könnte womöglich schon irgendwie Elfisch klingen, dann heißt das gar nichts, vor allem, da Tama ja erklärte, sie kenne das Wort nicht. Dafür mag es jetzt verschiedene Erklärungen geben.
Das Wort könnte aus einer Sprache stammen, die dem Elfischen ähnlich ist.
Dann weiß ich nicht, ob es im Elfischen verschiedene Dialekte gibt, nehme es aber stark an. Das Wort könnte also aus einem Dialekt stammen, den Tama nicht kennt.
Außerdem haben die Elfen über Jahrhunderte hinweg ihre Sprache offiziell nicht sprechen dürfen: erst seit einiger Zeit versuchen sie, diese wiederzubeleben. Das mag von Clan zu Clan zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Möglich wäre also, dass dies ein Wort ist, dass es nur in einem anderen Clan gibt.
Es ist und bleibt geheimnisvoll."
Bei den letzten Worten warf Sheldon einen Blick über die Schulter. Er wirkte nachdenklich.
"Man muss jedenfalls vorsichtig sein, mit welchen Vermutungen man um sich wirft. Wenn wir nachher in Waldheim ankommen, sollten wir nichts von einer womöglich elfischen Schrift erwähnen. Wer weiß, zu was die Dorfbewohner in ihrem durchaus gerechten Zorn in der Lage wären... Stimmt Ihr mir zu?"
immer noch der SL.
Andraste
18.Jul.2013
05:07
Bei der Aufzählung der ihm bekannten Sprachen horchte Saoirse auf. Alamarri war nicht seine Muttersprache, soviel war klar: er sprach mit deutlichem Akzent. Stammte er also aus Orlais oder aus Tevinter?
Saoirse wusste nicht, was ihr lieber sein sollte. Orlais war zwar der Erzfeind Fereldens, der ihre Heimat besetzt hielt, bis König Maric -- der Vater des jetzigen Königs -- und Männer wie dein Vater und dessen guter Freund, Arl Howe sie vor dreißig Jahren endlich vertrieben haben. Andererseits war Orlais das weltliche Zentrum der Kirche des Lichts. Tevinter, dagegen, wurde von Magiern regiert. Magier, die auch vor Blutmagie, Menschenopfern und Dämonenpakten nicht zurückschreckten... So wurde es bei den Templar zumindest gelehrt.
Vielleicht würde sie ihn irgendwann einmal darauf ansprechen. Aber jetzt gab es erst einmal wichtigers zu tun.
Keldaron
20.Jul.2013
09:07
"Ich denke wenn wir heute mittag in die Stadt kommen fragen wir viel, und erzählen besser wenig. Nicht meine Art, aber es scheint ratsamer."
Saoirse
21.Jul.2013
12:07
Saoirse stimmte zu: "Wir erzählen nur das nötigste." Sie tätschelte Devon den Hals und überlegte, ob es nicht gut gewesen wäre, wenn jemand Tama beim Kundschaften begleitet hätte. "Vielleicht sollten wir nicht mehr allein durch den Wald streifen, ob Elfe oder nicht." sagte sie. Sie sah sich um und lauschte, ob von Tama irgendwas zu hören oder zu sehen war.
Andraste
21.Jul.2013
06:07
Saoirse hörte nichts außer Vögeln und einem gelegentlichen Huschen und Rascheln im nahen Unterholz.
"Um Tama müsst Ihr Euch keine Sorgen machen", sagte Sheldon. "Die war schon Monate lang allein unterwegs, bevor wir sie trafen. Sie kann auf sich aufpassen, und sollte sie auf Wölfe treffen, ist sie schneller auf dem Baum, als Ihr gucken könnt. Und wenn die Wölfe dumm sind, zu lange zu verweilen, kann sie einen noch dem anderen ganz gemütlich mit Pfeil und Bogen erledigen."
Die anderen drei erwiderten nicht sogleich. Bisher hatte der Weg die Zweckgefährten am Waldrand entlang geführt: rechts der Wald, links Brombeer- und anderes Gestrüpp. Jetzt traten sie aber auf eine mehr oder weniger baumfreie Ebene und hielten kurz inne, um sich zu orientieren. Der Tag war klar und sonnig, die Sicht frei bis zum Horizont – wenn man die Augen mit der Hand beschattete. Von Osten nach Süden zog sich, unter leicht diesigem Himmel, ein dunkler Waldrand. Im Osten sah man in der Ferne schon Felder und Viehwiesen.
Von Tama dagegen keine Spur.
Wolf Moradin
24.Jul.2013
09:07
Wolf Moradin suchte die Landschaft ab. Seine Miene wirkte erst verdutzt, dann besorgt, dann weiteten sich seine Augen, als hätte er einen Einfall.
"Ich schau mal, wo sie bleibt", sagte der Zwerg. "Keine Sorge, in spätestens einer halben Stunde bin ich wieder da."
Und schon verschwand er -- Kind im Arm -- in Richtung des Waldes, den sie gerade erst verlassen hatten.
Andraste
28.Jul.2013
03:07
Nur für Randall gedacht! Andere Spieler bitte nicht spicken. (Anzeigen)
35, 36, 37, 38, 39, 40. Und kehrt! 1, 2, 3, 4...
Die Wachablösung hatte wohl verschlafen. Die Sonne war längst aufgegangen, und noch immer marschiertest du auf dem Wehrgang der Burg Redcliffe auf und ab. Langeweile war nicht das Problem. Langeweile war dein Freund. Langeweile hieß, dass niemand dich mit Bitten oder Forderungen belästigte oder gar mit dummen Gewäsch. Langeweile war dir ganz recht, besonders hier oben, wo der vertraute und trotzdem atemberaubende Anblick der Landschaft in allen Richtungen bis an den Horizont dir das Gefühl von Freiheit gab: im Süden das Dorf mit seinen umliegenden Feldern und Wiesen; im Osten eine Landschaft, die immer karger und hügeliger wurde bis hin zu den diesigen Höhen der Frostspitzen; im Westen führte die gutbereiste Straße – gepflastert, denn sie stammte noch aus Zeiten, als das Tevinter Imperium auch hier herrschte– über Lothering und Südtor bis nach Denerim; im Norden dagegen der langgestreckte Calenhad See, an dessen hinterstem Zipfel bei klarem Wetter der Magierturm ragte. Bei diesem Anblick konntest Du davon träumen, dass du in die Welt hinauszögest, ob nach West oder Ost, Süd oder Nord, völlig egal, denn du warst frei...
Wie gesagt, Langeweile war noch nie dein Problem gewesen, aber auf etwas warten müssen, das ging dir gegen den Strich – noch dazu auf eine Wache, die gestern abend beim Freibier wohl zu gierig zugegriffen hatte. Die ganze Burg (mit Ausnahme der Wachhabenden) hatte nämlich auf Connors zehnten Geburtstag angestoßen und der stolze Vater, Arl Eamon, hatte sich weder bei Speis noch bei Trank lumpen lassen.
35, 36, 37, 38, 39, 40. Und kehrt! 1, 2, 3, 4...
"Ser Randall" unterbrach eine Stimme dich in deinen Schritten und Gedanken. "Ihr sollt sofort zu Arl Eamon kommen. Er habe einen Auftrag für dich. Es sei dringend."
"Sehr wohl, Ser Godric", sagtest du, ohne nachzudenken. Und gehorchtest, ohne nachzudenken. Erst am Fuße der Treppe angelangt, die zum Hauptgebäude führte, kamst du auf die Idee, dich zu wundern. Der Arl hatte dich noch nie rufen lassen. Nicht namentlich. Einen persönlichen Auftrag hatte er dir auch noch nie erteilt. Vielleicht, wenn gerade kein Diener in der Nähe war, hatte er dir zugenickt und gerufen: "Ihr da, schaut doch einmal nach, ob Ihr mir ein Bier und etwas kalten Braten besorgen könnt!"
Dein Herz klopfte, als du an seiner Tür klopftest. Es klopfte noch lauter, als du, immer noch ein wenig verwirrt, vor ihm standest – ihr wart tatsächlich allein.
"Ich erhielt heute morgen einen Brief von meiner Tante mütterlicherseits, Bannfrau Lorna aus Südtor", begann der Arl. "Sie macht sich Sorgen. In einem ihrer Dörfer gibt es Ärger. Erst wurde Vieh verstümmelt und getötet, jetzt verschwinden sogar Leute. Die Dorfbewohner glauben, dass die Elfen des nahen Waldes dahinter stecken; es sei gar von einem Fluch die Rede. Wenn meine Tante nichts unternimmt, fürchtet sie, werden die Bewohner von Waldheim einen Rachefeldzug gegen die Elfen starten. Egal, ob Elfen ihre Hand im Spiel haben oder nicht: das kann meine Tante natürlich nicht dulden. Soweit alles klar, Ser Randall?"
Du nicktest eifrig. Er kannte also doch deinen Namen!
"Könnt Ihr Euch vorstellen, wo das Problem liegt?"
Da brauchtest du nicht lange zu grübeln: es war die Pflicht eines jeden Ritters, über die Familienverhältnisse seines Herrn mit sämtlichen Vorkommnissen, von Geburten bis Todesfällen, stets auf dem Laufenden zu sein.
"Eure Tante ist fast 80 und schwer von der Gicht geplagt", sagtest du sofort. "Ihr Mann und die ältesten beiden Söhne sind verstorben, der drittgeborene ist Priester, die beiden Töchter im Bannorn verheiratet. Ihr ältester Enkel ist erst zwölf. Sie kann sich selbst nicht darum kümmern und auch keinen ihrer Ritter schicken, denn sie hat nur drei, was für ihren kleinen Haushalt zwar ausreicht, aber keinen für längere Zeit entbehrlich macht." Du fügtest natürlich nicht hinzu: Tante Lorna konnte sich mehr als drei Ritter nicht leisten, weil der Mann und die beiden Söhne vor ihrem Tod fast das ganze Familienvermögen in der "Perle" in Denerim verspielt oder verhurt hatten. "In dem Brief bittet Tanta Lorna Euch um Hilfe, die Sache für sie aufzuklären."
Der Arl nickte während deiner Rede mehrmals und seine Miene hellte sich zusehends auf.
"Das habt Ihr gut erfasst, Ser Randall", sagte er. "Und ich schicke Euch. Geht nach Waldheim und findet heraus, wer für das Verschwinden der Anwohner verantwortlich ist. Ergreift ihn, wenn möglich, und übergebt ihn der Gerichtsbarkeit meiner Tante. Ich gebe Euch ein Schreiben mit, dass Euch die Hilfe des dortigen Dorfwächters Tarl Dale sichert. Scheut Euch aber nicht, Verstärkung aus Südtor kommen zu lassen, falls es sich um mehr Gegner handeln sollte, als ihr zusammen stellen könnt.
Ein letztes: Tanta Lorna musste, da sie den Einsatz von dunkler Magie nicht auszuschließen vermochte, Ser Greagoir von den Templar benachrichtigen. Es steht zu vermuten, dass dieser auch einen oder mehrere seiner Leute entsandt hat. Wenn möglich, arbeitet mit diesen zusammen. Das heißt, seid höflich, tauscht Euch mit ihnen aus, zeigt Euch diplomatisch – aber lasst Euch nicht von ihnen in eine bestimmte Richtung drängen. Eure Ermittlungen sollt Ihr unabhängig von den Templar betreiben, offen in alle Richtungen. Versteift Euch nicht zu früh auf einen Übeltäter. Folgt einzig den Indizien, Eurem Gewissen und Eurem Eid mir gegenüber.
Habt Ihr alles verstanden?"
Du nicktest. Der Arl gab dir noch letzte Anweisungen, zum Beispiel dass Ser Godric dich mit Pferd und Ausrüstung versorgen würde, gab dir das Schreiben, und ehe du dich versahst, schob er dich in Richtung Tür.
"Vor Mittag seid Ihr auf der Straße!" sagte er noch.
Kurz darauf rittest du zum ersten Mal in deinen sechsunddreißig Lebensjahren auf der Straße, die du sonst immer nur von deinem Lieblingsbaum oder später vom Wehrgang aus sehnsüchtig beobachtet hattest, in die Welt hinaus. Allein, auf dich gestellt, und endlich mit einer Aufgabe betraut, bei der du vielleicht beweisen konntest, was wirklich in dir steckte.
Zehn Tage später tauchte das Örtchen Waldheim am Horizont auf.
Andraste
28.Jul.2013
07:07
Es war noch früh am Morgen, als Randall den kleinen Wald, in welchem er genächtigt hatte, hinter sich ließ. Vor ihm lagen Felder und Viehwiesen und Obstgärten mit Bienenstöcken. Noch gut vor dem Mittag wäre er im Waldheim. Dahinter erstreckte sich -- dunkel und ominös über den gesamten Horizont -- der Brecilische Wald.
Da tauchte ein Zwerg vor Randall auf, mit einem Kind im Arm und einer riesigen Axt auf dem Rücken.
"Seid gegrüßt, Wanderer!" sagte Kendall höflich.
"Keine Zeit!" sagte der Zwerg und eilte an ihm vorbei. "Seid auch gegrüßt!" Damit war er auch schon im Wald verschwunden.
Randall ritt weiter. Kurz darauf näherte er sich drei Gestalten -- alles Menschen: zwei Männer und eine Frau -- die recht langsam unterwegs waren, da die Frau ein lahmendes Pferd am Halfter führte. Die Frau trug eine Kettenrüstung, der kleinere der beiden Männer eine Lederrüstung, der dritte einfache Reisekleidung nebst Wanderstab.
Die drei waren in ein Gespräch vertieft.
"Und ich sage Euch, der Zwerg kann auf sich selbst aufpassen!" sagte der größere der beiden Männer gerade, der Frau zugewandt, wobei er jedes Wort mit einer Geste unterstrich. Dann, etwas beherrschter: "Eure Sorge um ihn ehrt Euch, aber er ist allein von Orzammar bis in die Korcarische Wildnis gereist, und das schlimmste, was ihm zugestoßen ist, war schlechtes Bier."
Randall Draecorik
29.Jul.2013
09:07
Entschlossen lies Randall das Pferd in leichten Trap fallen, näherte sich den Reisenden und hob die in Leder gehüllte Hand zum Gruße.
"Seid gegrüßt ihr Wanderer." rief der Ritter und zügelte sein Ross.
Er musste geschickt vorgehen. Es war sein erster Auftrag ausserhalb der Grenzen Redcliffes und er wollte auf keinen Fall Eamon enttäuschen.
Niemals würde er leichtfertig seine Mission preisgeben. Doch er kannte sich in dieser Gegend kaum aus, alles was er über den Wald und das angrenzende Dörfchen wusste, las er in Schriftstücken und hörte er von Arl Eamon persönlich. So zog er es vor, jene Reisende in einem Gespräch Informationen zu entlocken, die ihm bei seinen Ermittlungen helfen würden. Er versuchte, so erhaben und ritterlich wie nur möglich zu wirken, als er auf die Drei zuhielt.
Saoirse
29.Jul.2013
10:07
Saoirse drehte sich überrascht herum, erwiderte den Gruß des Fremden aber nur mit einem kurzen Heben der Hand. Dafür musterte sie ihn sehr eingehend. Das mochte unfreundlich wirken, aber sie wollte besser Vorsicht walten lassen.
Keldaron
30.Jul.2013
03:07
"Seid herzlichst gegrüßt Reitender, wohin des weges ?" sagte St Just in überschwenglicher Freude.
Andraste
30.Jul.2013
07:07
Jetzt erst konnte Randall sehen, dass die Kleidung der drei Reisenden mit eingetrocknetem Blut befleckt war: beim Mann mit dem Wanderstab nur der rechte Ärmel, bei den anderen beiden über und über.
Trotzdem ließ sich auf dem Waffenrock der Frau das flammende Schwert der Templar noch erkennen.
Randall Draecorik
31.Jul.2013
08:07
Randall beugte sich im Sattel weiter nach vorne und lenkte sein Pferd auf die gegenüberliegende Seite der Straße. Als er die drei Reisenden genauer musterte, viel sein Blick von den Blutflecken direkt auf das Zeichen, welches den Wappenrock der Frau zierte.
Templer also. Was für ein Zufall, dass ich auf den letzten Metern vor Waldheim doch plötzlich auf einen blutbefleckten Templer samt Gefolge treffe....
Kurzeitig verschwomm Randalls Blick, denn Erinnerungen kratzten schmerzhaft an seinem gebrochenen Verstand.
Kirtaja... Verdammte Templer! Echote es in einem tief vergrabenen Winkel seines Bewusstseins. Er hasste den Orden so sehr... Als Arl Eamon ihn nach Waldheim schickte, trug er ihm auf mit einem Templer in Verbindung zu treten. Doch was jene Begegnung für ihn selbst bedeutete, was für Wunden aufreißen konnten, war ihm zum Zeitpunkt seiner Abreise nicht einmal ansatzweise bewusst, so sehr er sich doch in die Aufgabe stürzte. Doch aufgeben und umdrehen kam für ihn und Redcliffe nicht in Frage. So schluckte er die Bilder in seinem Kopf hinunter und konzentrierte sich.
"Ziemlich gefährlich hier am Rande des Waldes zu spazieren, bei allem was man so über die Gegend hört..." sprach Randall laut und blickte blinzelnd gen Himmel. "Wenn ihr mir eine Frage gestattet. Bei allem Respekt, aber was führt den Orden in diesen Tagen nach Waldheim?" Mit einer Geste seiner linken Hand deutete er auf die Kleidung Saorises.
"Musste eure Klinge die Welt vor dem Ausbruch eines Bauernjungen retten, der des Nachts zu reale Träume für euren Geschmack hatte?"
Saoirse
01.Aug.2013
11:08
Saoirse war von dieser Ansprache völlig überrascht. Ihre Hand schloss sich unwillkürlich um den Griff Ihres Schwertes und es war ihr anzusehen, dass sie nach einer passenden Antwort suchte. Nach allem, was sie hier gesehen und erlebt hatten, wollte sie weiteren Ärger vermeiden, doch sie war es auch leid, sich in dieser Art anreden zu lassen. Dass ihr Waffenrock bei dem Magier keine Begeisterung ausgelöst hatte, war verständlich, aber weiteren unfreundlichen Reaktionen würde sie von jetzt ab entgegentreten. Sie trat einen Schritt vor und sah dem Fremden mit festem Blick in die Augen.
"Vielleicht solltet Ihr Euch zuerst vorstellen, denn sonst lasst Ihr jenen Respekt vermissen, den Ihr gerade erwähntet. Mein Name ist Saoirse Cousland und die Angelegenheiten meines Ordens sind für Euch nicht von Interesse. Aber Ihr könntet damit Recht haben, dass es hier sehr gefährlich sein kann. "
Randall Draecorik
01.Aug.2013
09:08
Überrascht von den Worten, welche Randall soeben über die Lippen glitten als wären es Rasierklingen die er bewusst schleuderte, besann er sich und errötete etwas, was seinem ritterlichen Auftreten einiges an Schau nahm. Zurecht würde sein Vorgesetzter die Peitsche schnellen lassen, wenn er jene von seinem innersten Zorn getriebenen Worte vernommen hätte. Schweiß trat auf die Stirn, als er beschämt mit seiner Grußhand leicht flehend in Richtung der Gefährten gestikulierte.
"Ich... Entschuldigt. Ich vergaß wohl für den Moment meine Manieren." Sein Blick wanderte die Straße entlang und im Geiste an einen fernen Ort, an jenem er die schmerzenden Erinnerungen erneut verschloss. Freundlich lächelnd erwiderte er den Blick Saorises und versuchte die prekäre, angespannt gefährliche Lage zu glätten. "Ich muss wohl wie ein Tölpel wirken. Verzeiht meine eben gesprochenen Worte. Mein Name ist Randall Draecorik und ich bin im Dienste der Bannfrau jenes schönen Landstriches in Richtung Waldheim unterwegs. Bevor ich meinem Zorn freien Lauf lies und ihn auf jemand völlig Falschen richtete -" beschämend strich er eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. Er konnte in seiner aktuellen Lage nicht direkt mit Fragen auf die Reisenden einprasseln, jene Chance hatte er sich selbst verbaut. "-Wollte ich nach dem Rechten fragen. Mir scheint ihr seit in Bedrängnis gewesen, eurer Kleidung nach zu urteilen. Und euer Pferd hat ebenso Schaden davongetragen. Es ist meine Pflicht als Krieger für die Sicherheit und den Schutz des Volkes Fereldens zu sorgen."
Im war bewusst, wie stümperhaft jene Aussage wohl in den Ohren der Zuhörer klingen mochten, nach seinen vorhergehenden Worten.
Dennoch hoffte er auf Verständnis, um seinen Auftrag nicht weiter durch seine Dummheit zu gefährden.
Sheldon
02.Aug.2013
09:08
Sheldon hatte den Fremden nur kurz gemustert und dann dem Gespräch nicht mehr gelauscht. Immer wieder sah er den Weg zurück, den sie gekommen waren, ob Tama und der Zwerg endlich auftauchen würden. Trotz seiner großen Worte vorhin machte er sich offenbar Sorgen.
Dann wieder musterte er eine verlassene, halb verfallene Scheune, die etwa hundert Schritt entfernt und abseits vom Weg im Schatten einiger Bäume kauerte. "Que feras era, lo que sembla male?" murmelte er in einer Sprache, die keiner der Anwesenden verstand.
Keldaron
03.Aug.2013
07:08
"Wir freuen uns über Verstärkung", sagte St. Just freudestrahlend. "Wir sind aus einem Kampf siegreich hervorgegangen der andere zuvor das leben gekostet hat. Also wenn ihr euch zu wehren versteht, zudem vielleicht noch die kraft habt andere zu schützen dann würde ich sagen WILKOMMEN. Wo wir gerade bei kommen sind, sollte nicht unsere Vorhut zurückkommen?
Saoirse
03.Aug.2013
10:08
Saoirse hielt den Ritter nicht nur für etwas verwirrt, sondern auch für unaufrichtig. Ihr war das Wappen auf seiner Rüstung bekannt und so glaubte sie nicht, dass er im Auftrag der Bannfrau Lorna unterwegswar, wie er sagte. Zudem schien er eine Wut gegen ihren Orden zu hegen, die er nicht kontrollieren konnte. Sie beschloss, sich von ihm fern zu halten und warf St. Just einen warnenden Blick zu, denn er schien ihr etwas zu begeistert von dem Fremden.
Dann trat sie trat zu Sheldon und fragte ihn leise: "St. Just hat Recht, oder nicht ? Sie müßten schon zurück sein."
Sheldon
03.Aug.2013
10:08
Sheldon zuckte mit den Achseln. "Vielleicht haben sie noch weitere Spuren der Angreifer gefunden und verfolgen diese", meinte er. "Mich beunruhigt im Augenblick der Schuppen dahinten fast noch mehr. Als Templar müsstet Ihr das doch auch spüren: er strahlt etwas Böses aus; die Luft darüber flimmert förmlich. Oder vielleicht sind meine Nerven momentan einfach nur bis über das gesunde Maß angespannt."
Er rieb sich die Augen und sah noch einmal angestrengt in Richtung des Schuppens.
Randall Draecorik
04.Aug.2013
03:08
Erleichtert nickte Randall St. Just zu. Die Frau war sichtlich verärgert. Doch mal ehrlich, Randall war selbst daran Schuld. Schwungvoll hob der Krieger sein rechtes Bein über den Rücken des Pferdes und stieg vom Sattel. Als er festen Stand am Boden erreichte, tätschelte er sanft den Hals des Tieres, welches beruhigend schnaubte. Die Zügel nun in der Hand, wandte er sich wieder den Reisenden zu. Doch als er gerade die Formulierung seiner ersten Frage behutsam wählte, fiel ihm die Reaktion des Mannes mit dem Wanderstab auf. Mit ernster Miene folgte er dem Blick und sah die Umrisse des Schuppens im Schatten der Bäume.
"Einst war das Umland hier wohl dichter besiedelt. Ein solcher Schuppen scheint mir nicht ungewöhnlich in der Gegend, zumal ich an vielen Weiteren auf meinem Weg hierher vorbei ritt." bemerkte Randall stirnrunzelnd. Obwohl seine Worte beruhigend gedacht waren, merkte auch Randall, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Irgendetwas hielt ihn im Moment davon ab, das Gespräch mit den Dreien wieder auf zu nehmen.
Gebannt schärfte er seine Sinne und richtete die Augen erneut auf das verfallene Gebäude.
Saoirse
04.Aug.2013
04:08
Saoirse hatte den Schuppen bisher noch gar nicht bemerkt. Aber als sie nun ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn richtete, schien es auch ihr, als würde von diesem Gebäude nichts Gutes ausgehen. "Ich denke, Ihr habt Recht.", sagte sie zu Sheldon und dann in die Runde:
"Warten wir auf die Anderen oder sehen wir uns das mal etwas näher an ?"
Keldaron
04.Aug.2013
05:08
"Fast hätte ich gesagt, was muß ein Händler zwei Ritter zum Handeln händeln. Wohlan, ich denke nicht das Schleichen euer Bereich ist, so schlage ich vor, Ihr beiden rückt etwas langsamer aber offensichtlicher vor, wärend ich mich etwas über die Seite, welche ihr Flanke nennt, nähere um zu prüfen, ob nicht etwas mehr in diesem Schuppen steckt. Solltet ihr Kampfgeräusche hören oder meine vertraute Stimme, würde ich euch bitten mit gar mächtigem Gebrüll vorzurücken um etwas Luft zu verschaffen, in dem ihr Verwirrung erzeugt."
Und mit diesen Worten war St. Just schon so schnell auf den Sohlen, als würde es heute junge Fohlen zum Preis von Abdeckergäulen geben.
Saoirse
05.Aug.2013
02:08
Saoirse sah diesem seltsamen jungen Mann hinterher und fragte sich, ob er mutig oder einfach nur verrückt war.
Dann wandte sie sich an Sheldon und Randall: "Kommt Ihr mit mir, um ihn zu retten?" Es war wohl eher eine rhetorische Frage, denn sie lief St. Just schon nach.
Keldaron
05.Aug.2013
03:08
Im schnellen aber erstaunlich leisen Sprint näherte sich St. Just in leichtem Bogen dem abgebrannten Gebäude. Er gab nach hinten Handzeichen, dass Feinde zu erwarten waren, es mehrere waren, aber aktuell keiner im Blickfeld war. Außerdem suchte er kurz das Handzeichen für vermutliche Geiselnahme von unbekannt durch unbekannt. (St. Just hatte erstaunlich gelenkige Finger).
Randall Draecorik
05.Aug.2013
10:08
Leicht irritiert blickte Randall Draecorik dem jungen Mann nach, der ihm so beifällig Kampfanweisungen gab, als würde er über das Wetter sprechen. Würde der Kommandierende mit gezückten Waffen in Richtung eines gewöhnlichen Schuppen fröhlich stolzieren, würde Randall wohl herzhaft darüber lachen. Doch das Gefühl der unmittelbaren Bedrohung lag nach wie vor in der Luft, so dass er die saloppe Kühnheit des Reisenden durchaus bewunderte.
Sofort wurde der Krieger aus seinen Gedanken gerissen, als er Saorises durchaus melodisch klingende Stimme vernahm. Sein Blick folgte ihr, als sie dem Anstürmenden, welchen sie zuvor "St. Just" nannte, hinterher lief. Templer hin oder her... Immerhin versteht sie ihr Handwerk.
kam ihm in den Sinn, als er die berechneten Schritte der gepanzerten Frau bemerkte.
Was ist an dem Schuppen so besonders? Wieso gehen alle, ich mittlerweile eingeschlossen, davon aus, dass dort Gefahr lauert?
Trotz der Tatsache, dass er in seinem Leben selten ausserhalb der Mauern Redcliffes diente... Er war ein Ritter und diese Ländereien standen unter dem Schutz seines Herren. Ausserdem schadete es seinen Recherchen sicherlich nicht, der Sache einmal auf den Grund zu gehen. So fiel Randall in einen schnellen Gang, als er sein geschultertes Schild in die Linke nahm und die ausbalanzierte Axt an seiner Hüfte mit der Rechten zog.
Ein eher weniger ritterlich wirkendes "Wartet!" sprang über seine Lippen.
Saoirse
06.Aug.2013
12:08
Saoirse beeilte sich, St. Just nicht aus dem Blick zu verlieren und nicht zu viele Geräusche zu machen. Das war keine leichte Aufgabe, denn er bewegte sich unerwartet schnell und leise. Hinter sich hörte sie die Schritte des Ritters, der offenbar auch versuchte, den Anschluss zu halten.
Dann bemerkte sie, dass St. Just mit seinen Händen Zeichen gab. Sie versuchte mit einigen schnelleren Schritte ein Stück aufzuholen, um besser sehen zu können, stellte aber schnell fest, dass ihr das nicht weiter half. Sie wusste einfach nicht, was er mit diesen Zeichen sagen wollte. 'Ein seltsamer Händler. Da steckt entschieden mehr dahinter.' dachte sie, während sie sich nach Randall und Sheldon umsah, ob einer von ihnen dieser Zeichensprache kundig sei.
Randall Draecorik
06.Aug.2013
02:08
Anfangs hastete Randall den beiden achtlos hinterher, doch als er in der Ferne die Handzeichen St. Justs vernahm - und vor allem verstand - duckte er sich und hob das Schild schützend vor sich. Trotz der schleichenden Haltung bemühte er sich, zu der Templerin auf zu schließen.
Er hatte wohl recht, als er die Reisenden angesprochen hatte.
Die Gegend war für Wanderer gefährlich. Doch welche Schatten sich am Tage in den Ritzen des Waldes verkrochen, nur um des Nachts hervor zu kommen und Unheil über die Bewohner des Landes brachten, vermochte Randall in diesem Moment noch nicht zu ahnen.
Sie waren vielleicht zu viert, doch was gäbe er in diesem Moment, ein Regiment Mambari Kriegshunde mit ihren Herren an seiner Seite zu wissen, als er sich dem unheimlichen Schuppen näherte.
Andraste
06.Aug.2013
02:08
St. Just war nun schon fast so nah von Westen am Schuppen heran war, dass er über die teils eingestürzten Westwand hineinspähen konnte -- natürlich selbst stets durch Büsche gedeckt und auch niemals mit dem Rücken zum Wind, falls die Burschen Pferde oder anderes Getier bei sich hatten -- da ließ ihn das Getrampel und Geraschel der beiden Ritter und des Magiers herumfahren. Er hatte doch gesagt, sie sollten ihm erst folgen, wenn sie Kampflärm hörten oder er sie rief!
Aber nein, sie mussten ihm gleich nach, und zwar schnurstracks von Süden her, wo es keine Deckung gab und wo zudem auch der Wind herkam. Das konnte denen im Schuppen nicht entgehen, wenn sie nur ein halbes Auge auf die Straße gerichtet hatten!
Keldaron
06.Aug.2013
10:08
Anpassung ist alles, jetzt wo die aufmerksamkeit garantiert auf das Geklapper gelenkt war, konnte ein schneller Vorstoß vielleicht helfen. Die Wurfdolche gezückt, schnell wie ein Gedanke, stürmte St. Just vor. Es sah nun eher nach einem Zangenangriff als einem Überraschungsangriff aus....
Weiter geht's im Schlachtgetümmel! Die Initiative-Reihenfolge findet ihr dort im obersten Post. Ihr seid alle vor den Gegnern dran.
Andraste
14.Aug.2013
01:08
Nur für Maram Litwyn gedacht! Andere Spieler bitte nicht spicken (Anzeigen)"Ich hätte dich nicht mitgehen lassen dürfen", sagte Hüter Orellis.
"Es ist alles meine Schuld."Du erwidertest nichts. Alles, was zu dem misslichen Vorfall zu sagen war, hattest du bereits gesagt:
zu viert sind die Menschen auf Harralan losgegangen, was hätte ich denn tun sollen? Sie hätten ihn umgebracht. Er bekam keine Luft mehr. Weit und breit war keine Hilfe zu sehen, ich musste doch zaubern. Harralan ist mein bester Freund!"Ich hätte auf mein Gefühl hören sollen, nicht auf deine Beteuerungen und Bitten", fuhr Hüter Orellis fort. Immer erregter ging er auf und ab, während du dich, am Boden hockend, immer kleiner zusammenkauertest.
"Ich ahnte – nein, wusste! – dass du noch nicht soweit bist, dass du dich noch nicht genug zusammenreißen kannst, dass du noch nicht wirklich begreifst, wie wichtig es ist, dass niemand außerhalb unseres Waldes dich zaubern sieht!""Begriffen habe ich es schon, ich kenne das Gesetz", entfuhr dir da ein leiser Protest,
"aber–"
"Nichts aber!" rief Orellis.
"Genau da liegt dein Problem. Du glaubst, Regeln darf man brechen, wenn die Lage, in der man sich befindet, nur schlimm genug ist. Aber bei der Magie ist es so: die Regeln darf man niemals brechen. Außerdem, was heißt hier Gesetz: die Natur und die Magie haben Gesetze, und diese ändern sich nie. Das was die Menschen so Gesetz nennen, kann morgen schon verworfen sein. Ihr Gesetz ist so verlässlich wie ihre Versprechen.
König Maric mag, als Gegenleistung für unsere Hilfe im Kampf gegen seine Feinde, uns zugesichert haben, dass wir in unserem Wald in Ruhe gelassen würden, auch unsere Magier, das heißt aber noch lange nicht, dass sein Sohn Cailan dies 'Gesetz' nicht schnurstracks ändert, sobald auch nur ein Gerücht an seine Ohren dringt, einige seiner Untertanen seien von einer elfischen Magierin verletzt oder gar verhext worden. Deine Aktion bringt uns womöglich alle in Gefahr."Dein Gesicht brannte vor Scham. So weit hattest du nicht gedacht. Nur an die Gefahr für dich selbst: dass die Menschen dich überwältigen und töten oder, schlimmer, den Templar ausliefern könnten.
"Ich werde in Zukunft vorsichter sein", murmeltest du.
"Beim nächsten Mal werde ich—"
"So schnell wird es kein nächstes Mal geben", sagte Orellis.
"Vielleicht hast du es ja in zehn Jahren begriffen. Dann darfst du den Wald wieder verlassen.""Zehn Jahre? Aber—"
"Zwölf Jahre", sagte Orellis und seufzte.
Der Hüter ging noch eine Weile lang auf und ab, wobei er mehrmals den Mund öffnete und wieder schloss, als fehlten ihm die Worte, mit denen er deine Einsicht erzwingen könnte, und sagte schließlich:
"Es ist spät. Geh zu Bett."~~~~~~
Du konntest nicht schlafen. Wieder und wieder ging dir die Szene durch den Kopf, deretwegen Orellis dich so gescholten hatte. Wieder und wieder kamst du zu dem Schluss, dass du keine Wahl hattest.
Ein Teil deines Zugs – Jäger, Händler, Handwerker und einige Neugierige wie du – waren anlässlich des Erntefestes in das Menschendorf Waldheim gezogen, um dort zu handeln. Sie wurden auch größtenteils freundlich willkommen geheißen oder zumindest mit guter Miene geduldet. Einige Tage ging alles gut, bis Harralan – einer der besten Jäger unter euch – sich mit ein paar jungen Burschen angelegt hatte, die zu viel getrunken hatten.
Er hätte es besser wissen müssen und ihren boshaften Spott überhören sollen! Aber er hatte auch noch nicht so oft mit Menschen zu tun gehabt. Und du hättest dich von ihm nicht zu einem Abendspaziergang überreden lassen sollen, dann wärt ihr den Menschen nicht begegnet, so fern ab von eurem Lager und auch fern ab vom Dorf. Warum musste Harralan dir ausgerechnet an jenem Abend gestehen, dass er sich in dich verliebt hatte? Immer weiter hattest du dich von ihm fortführen lassen, weil du nicht wusstest, was ihm antworten. Er war dein bester Freund seit Kindestagen, du konntest nicht sagen, ob du mehr für ihn empfandest oder empfinden wolltest. Und während du noch stottertest und errötetest, liefen euch diese Menschen über den Weg, so betrunken, dass sie kaum noch torkeln konnten, aber mächtig auf der Suche nach Streit.
Nach mehreren Schlägen in Gesicht und Magengrube ging Harralan zu Boden. Da packte der Anführer der vier – Coalan hieß der Kerl und war Sohn des ansässigen Grobschmieds und genauso gebaut – Harralan an der Gurgel und drückte ihn gegen einen Baum.
"Ihr Messerohren denkt, ihr könnten hier so einfach auftauchen", zischte er,
"uns bei unserer Feier stören, unser Bier saufen und Essen vertilgen und danach auch noch unsere Mädchen begrabschen. Glaubst du, ich hätte nicht gesehen, wie du mit meiner Lili im Gebüsch verschwunden bist?" Eine plumpe Lüge, die seine Kumpane grölen ließ. Coalan grinste.
"Wisst ihr was?" fragte er über die Schulter.
"Der Kerl hier braucht eine Lektion. Wir wollen ihm mal zeigen, wie es sich anfühlt, wenn andere sich über sein Mädel hermachen."Seine Kumpane ließen sich nicht lange bitten. Zwei kamen auf dich zu, doch du beachtetest sie kaum. Harralans Gesicht war inzwischen schon ganz blau. Dieser Coalan war zu betrunken, um zu kapieren, dass er seinem Gegner die Luft abdrückte. Wenn du nicht sofort etwas unternahmst, wäre Harralan tot und du selbst... Na ja, dieses Detail hattest du nicht einmal Orellis erzählt.
Weil es nichts zur Sache tut. Es hat nicht den Ausschlag gegeben. Dafür allein hätte ich unsere wichtigste Regel nicht gebrochen, Hüter Orellis Vertrauen nicht missbraucht. Ich hätte die Zähne zusammengebissen und es erduldet. Als Elf bin ich gut im Erdulden. Seit Jahrtausenden macht mein Volk nichts anderes als alles zu erdulden, was die Menschen uns antun...Aber zuschauen, wie Harralan vor deinen Augen erwürgt wurde, das wolltest du nicht erdulden.
~~~~~~
Irgendwann schliefst du über diesen Gedanken dann doch ein.
Du erwachtest in einem Käfig. Du fühltest dich zerschlagen: schwere Glieder, Kopfschmerz, und dein Blick ist auch verschwommen. Du warst nicht allein. Mehrere bekannte Gesichter drängten sich um dich: Merla, Gideon, Fenris, und der Erzfeind deiner Kindertage, zerschunden und mit hängendem Kopf: Sefiron.
"Was ist passiert? Wo sind wir?" fragtest du, doch die anderen sahen genau so verwirrt aus wie du.
"Ich bin gestern wie immer hinter Großmutters Wagen zu Bett gegangen und heute morgen hier aufgewacht", sagte Merla.
"Ich habe ziemlich schlecht geträumt, das ist alles, was ich weiß."Gideon und Fenris nickten.
"So war's auch bei uns!"Sefiron sagte nichts.
"Du weißt mehr?" fragtest du ihn.
"Wer hat uns angegriffen und entführt? Du musst es doch wissen: wer hat dich verletzt?"Er schwieg noch immer.
"Wenn du etwas weißt, sag es! Bist du schon länger hier?"Dir fiel auf, dass du ihn das letzte Mal vor einigen Tagen gesehen hast, als er mit fünf weiteren Männern auf die Jagd gezogen ist. Eigentlich hatten sie vorgestern zurück sein wollen, aber es hatte sich noch niemand Sorgen gemacht: ein Tag Verspätung, das kam oft genug vor.
"Hast du Harralan gesehen?" Harralan war noch vor den Jägern verschwunden. Der Hüter hatte ihn auf Kundschaft geschickt -- als Strafe für sein Verhalten im Menschendorf, oder so hatte Harralan es empfunden, denn in der gleichen Zeit sollten all seine Kameraden ohne ihn auf die Jagd gehen. Als Harralan am Abend nicht zurück war, dachten alle – auch du! – dass er sich wohl den Jägern angeschlossen habe, gegen des Hüters Willen. Doch nun war Sefiron hier, und von den anderen Jägern keine Spur.
"Sag schon!" riefst du erregt.
"Wo sind die anderen Jäger? Wo ist Harralan?"Jetzt endlich sah Sefiron dich an.
"Fort", sagte er.
"Alle fort. Harralan habe ich nicht gesehen. Er ist wohl schon vorher fortgeholt worden.""Was meinst du mit fort? Tot?""Einen nach dem anderen haben die Kreaturen geholt", sagte Sefiron.
"Ihre Schreie... hörst du sie nicht? Sie hallen noch immer..." Er starrte eine Weile lang dumpf vor sich hin, dann murmelte er so leise, dass du es kaum verstehen konntest:
"Mich holen sie als nächsten."Und er hatte recht.
~~~~~~
Vier Tage später warst du allein in dem Käfig. Jeden Tag war einer deiner Zugmitglieder abgeholt worden; ihre Schreie hallten erst laut, dann nur noch als Echo in deinen Ohren, lange, nachdem sie in Wahrheit verstummt waren. Die Kreaturen, die sie abholten und dir etwas getrocknetes Fleisch und Wasser hinstellten, ignorierten deine Fragen. Sie sahen so schrecklich aus, dass du es nicht ertragen konntest, sie anzuschauen. So mussten Dämonen aussehen oder die Finsterbrut, über die am Lagerfeuer immer Geschichten erzählt wurden, oder von den Toten auferstandene Schatten.
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=10119)
Warum foltern sie uns, was haben wir ihnen getan? fragtest du dich wieder und wieder.
So etwas tut man doch niemandem an ohne Grund!Am Morgen des fünften Tages wurdest auch du geholt. Die Kreaturen brachten dich in eine kleine runde Kammer in den Tiefen des alten Gemäuers und banden dich dort auf einem schmalen, aber massiven Tisch fest. Dann kam ihr Herr. Er sprach mit ihnen. Er sprach mit dir. Er stellte viele Fragen.
"Was hast du bisher in deinem Leben getan? Was hast du erreicht? Was sind deine Pläne? Was würdest du gern tun? Wer sind deine Freunde? Was machen sie?" Die Antworten schienen ihn nicht sonderlich zu interessieren. Er zog hier eine Fessel enger, legte dort verschiedene Messer und Geräte bereit, und mixte eine Tinktur zusammen, die er dir dann gewaltsam einflößte. Dann fing er an.
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=10121)
Deine Sinne verschwammen. Geister tanzten vor deinen Augen, lachten in deinen Ohren, wehten beißende Gerüche in deine Nase, die dir schwindeln machten. Klar war einzig der Schmerz.
In einer Hand hielt dein Peiniger ein Messer, in der anderen Hand – erhoben wie ein heiliges Relikt – ein verbogenes Stück Silber. Es sah aus wie das gesprengte Glied einer Kette, so groß wie der Handteller eines starken Mannes. Auch in deinem geschwächten Zustand spürtest du die magische Aura, die es austrahlte, eine ölige, schmierige Aura, die sich über deine Haut legte, warm wie etwas lebendiges.
"Das alles kann ein Ende haben", sagte der Herr der Schatten.
"Dein Hass kann dich befreien. Er wird dir den Mut geben, dich zu wehren. Spür deinen Hass, seine tosenden Flammen: nähre ihn mit Luft und Holz und Öl!"Deine Schreie hallten durch das alte Gemäuer, doch niemand hörte sie außer den Schatten.
Du verlorst das Bewusstsein. Als du zu dir kamst, warst du allein.
Eine Fessel war lose. Er hatte zu nah daran geschnitten. Einige der Fasern waren durchtrennt; das Seil gab nach... deine Hand war schmal... dann war sie frei. Dort lag sein Messer! Drei Schnitte, und du sprangst auf. Zu schnell: du schwanktest. Wo ist die Tür? Dort? Leise, leise, die Treppe hoch. Stehenbleiben. Lauschen. Kein Laut. Rechts oder links? Rechts roch es kalt und muffig. Links... nach feuchtem Laub. Also nach links!
Schwankend machtest du dich auf dem Weg; eine Hand stützend an der Wand. Immer wieder lauschtest du, doch niemand folgte dir, niemand schnitt dir den Weg ab. Ein langer Gang, viele Abzweige, dahinter nur Kammern, eine weitere Tür: unverschlossen! Den Göttern sei Dank.
Dahinter lag ein großer, ebenfalls runder Raum. Niemand zu sehen, doch dein Blick war so verschwommen, der Raum nur von ein paar verlorenen Sonnenstrahlen erhellt, die sich durch Risse in der Mauer stahlen: überall konnte ein Schatten sich versteckt haben!
In wilder Panik liefst du los. Durch die Halle, dann stolpertest du eine weitere Treppe hinauf und warst endlich im Freien!
Du liefst in den Wald. Du ranntest, bis das Stechen in den Seiten dich zu einer Pause zwang. Dann ranntest du weiter. Erst auf gut Glück – egal wohin, nur fort! – doch bald erkanntest du einen Bach, eine knorrige alte Weide, einen Fels. Du ranntest, bis du dein Lager erreicht hattest. Dort, wo das Lager deines Zuges hätte sein sollen.
Du zähltest sechszehn Leichen. Alle hatten Waffen in der Hand. Ihre Kehlen waren zerbissen, ihre Körper von Klauen zerfetzt. Der Rest deines Zuges: dreißig Kinder, Frauen, alte Männer, sie waren verschwunden. Mutter, Saril, Ilam! Entsetzt suchst du Mutter, Schwester und Neffen unter den Leichen, doch du fandest sie nicht. Hüter Orellis! Auch er war nicht darunter. Doch es sah nicht so aus, als seien sie entkommen. Das ganze Lager war verwüstet, alles zerschlagen oder verbrannt, nichts schien hinterher geborgen worden zu sein, niemand geflohen und weitergezogen zu sein.
Du ranntest weiter. Wohin? Du kanntest einige Orte, an denen andere Züge deines Volkes öfter Rast machten, doch diese Orte waren alle zu weit weg und du warst nur einmal dort gewesen und dir nicht sicher, ob du sie wiederfinden würdest. Und selbst wenn, so mochte sich dort zurzeit niemand aufhalten! Dafür war keine Zeit. Außerdem konntest du dich jetzt schon kaum noch auf den Beinen halten.
Nach Waldheim also. Der Dorfwächter dort, Tarl Dale hieß er, er war ein guter Mann, für einen shemlen. Und ein guter Name, für einen Menschen! Jedenfalls hatte er Harralan und dir geholfen, als die aufgebrachten Dorfbewohner euch festnehmen wollten, gar die Templar rufen. Er würde dir vielleicht wieder helfen. Wenn hier solche Kreaturen – solch Finsterbrut – in der Nähe des Waldrandes hauste, das war schließlich auf für die Menschen eine Gefahr!
Ja, wenn ich es nur schaffe, mit dem Dorfwächter zu reden, dann wird er helfen! Er kann Verstärkung rufen.Als du deine Verfolger hörtest, brachen sie auch schon durch das Unterholz: einer von rechts, der andere von links, ein dritter von hinten. Ein Frostgriff auf den nächsten gelang dir noch, da fuhren die Klauen der anderen beiden auch schon über dich her und zerrissen dich fast.
Abermals schwanden dir die Sinne. Das letzte, was du hörtest, war ein Heulen, dass dir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
P.S. Du hast noch 4 hp und 15 mana.
Andraste
14.Aug.2013
09:08
Lautlos wie ein Schatten schleicht St. Just auf die beschädigte Wand zu, hüpft darüber, und rammt beide Schwerter in den ersten Finsterling in seinem Weg. Jetzt heist es die brut beschäftigt halten bis verstärkung eintrifft. Mit dem ersten stich läst St. Just ein weithin vernehmliches "Angriff!" verlauten.
Folgendes Bild bot sich dem schleichenden Händler:
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=10119)
Andraste
04.Sep.2013
08:09
Lautlos wie ein Schatten schlich St. Just auf die beschädigte Wand zu, hüpfte darüber, und rammte beide schwerter in den ersten Finsterling in seinem Weg. Jetzt hieß es die brut beschäftigt halten bis verstärkung eintraf. Mit dem ersten stich ließ St. Just ein weithin vernehmliches "Angriff!" verlauten.
Saoirse sah St. Just in das Gebäude eindringen. Als er "Angriff!" schrie, zog sie ihr Schwert und sprang ebenfalls über die Reste der Mauer hinein in das Gebäude. Einen der Gegner hatte St. Just bereits getroffen, doch ein zweiter war schon bedrohlich nah. Mit ein paar Schritten war sie bei ihm.
Tänzelnd stach St. Just erneut zu, und verwundete den Widerling ein zweites mal.
Er befürchtete bereits, was auf ihn zukommen würde, als er die knappen, militärischen Handzeichen St. Justs vernahm. Dennoch fluchte Randall lauthals als Kampfgeräusche an seine Ohren gelangten. So stürmte er mit erhobenen Schild durch den verotteten Eingang des Schuppens und begann gekonnt seine ausbalanzierte Wurfaxt zu schwingen. In Sekundenbruchteilen sondierten seine Augen das blutige Geschehen vor ihm und Randall spannte zum ersten Mal seit Jahren all seine Muskeln an, um sich in den Kampf zu werfen. Doch zuvor, versprach er sich, flog die Klinge.
"Es gibt halt immer und überall Idioten, die sich mit Dämonen einlassen", seufzte Sheldon, als Saoirse gerade an ihm vorbeizog und rannte selbst los.
Als er die Scheune erreicht und einen Blick auf das Geschehen hatte, ließ er ohne Zögern eine Kugel frostblauer Energie aus seiner Rechten auf den vordersten Gegner fahren, und gleich darauf aus der Linken auf den daneben.
"Ha!" rief er, angesichts zweier Treffer. Und nochmal "Ha!" als beide Gegner es nicht schafften, die Energie abzuschütteln, welche daraufhin ihre schwarze Haut mit weißen Frostadern überzog.
Dass beide Geschosse haarscharf an des Ritters Haupt vorbeigezischt waren -- und diesen gehörig erschreckt hatten -- bemerkte er in seiner Begeisterung nicht einmal.
Maram blickte die Kreatur audruckslos an. Das einzige, was sie fühlte, war der Kühle Hauch, der ihre rechte Hand umspielte. "Einen Schritt weiter und die macht des Winters wird über dich kommen, du widerwärtiges Ungeheuer", sprach sie mit kühler, beinahe ausdrucksloser Stimme. Sie spannte ihre Muskeln kaum merklich an, um ihren Worten bei Bedarf Taten folgen zu lassen. Ihre Haare, von den Winden der Magischen energien erfasst, schienen in allen Richtungen von ihrem kopf abzustehen, ähnlich der mähne eines Löwen, während sie ihren Stab mit der linken Hand umklammert hielt. Sie hatte nur die Wahl zu kämpfen und eventuell siegreich aus diesem Gefecht hervorzugehen, oder durch die Hand der finsteren Wesen zu sterben. Und sie wusste, dass sie letzteres noch nicht vorhatte, solange es sich vermeiden ließ. Sie erhob sich und tastete sich an der beschädigten Wand entlang, um Abstand zu der Kreatur zu gewinnen.
Edit: Endlich ergänzt!:
Die vier Gegner verständigten sich hastig durch Zischlaute und unverständliche, halbverschluckte Silben.
Eine der beiden Kreaturen, die Maram am nächsten standen, folgte ihr katzengleich. Sie schaffte es gerade noch, ihren Zauber auf den Gegner zu entladen, als dessen Pranke mit dröhnender Wucht auf ihren Schädel einging. Sie fiel, tiefer und tiefer, in einen nachtschwarzen Abyss. Je länger sie fiel, desto mehr Angst hatte sie vor dem Aufprall, der nie kam.
Eine zweite der Kreaturen ging auf St. Just los: ein schneller Prankenhieb hinterließ drei tiefe Kratzer auf seinem Arm und riss den im vorigen Kampf bereits zerfetzten Ärmel nun gänzlich von seinem Hemd. Wie gut, dass ich heute morgen nicht mein letztes frisches Hemd angezogen habe dachte St. Just, und schmunzelte trotz der Schmerzen. Als hätte ich es geahnt...
Die letzen beiden Gegner nahmen Saoirse in die Zange. Von hinten und vorne fuhren Krallen über Rüstung und ungeschütze Haut; einem Biss wich sie gerade noch aus.
Andraste
04.Sep.2013
08:09
St Just greift seinen bisherigen Gegner an und fügt ihm große Schmerzen zu.
Saoirse sah sich gleich zwei Gegnern gegenüber und konnte deren Angriffe in dieser Position nicht abwehren. Von beiden getroffen versuchte sie, ihre ungünstige Lage zu verbessern und die Wand des Schuppens zu erreichen, um wenigstens Deckung im Rücken zu haben. Da bemerkte sie die Gefangene, die in der Ecke offenbar bewusstlos oder tot am Boden lag. Eine der Kreaturen war direkt bei ihr und würde ihr wohl gleich den Rest geben. Kurz entschlossen lief Saoirse an ihren Gegnern vorbei, in der Hoffnung, dass der Magier und der Ritter sie beschäftigen würden. Sheldons Angriff hatte ja bereits Wirkung hinterlassen. Sie griff die Kreatur bei der Gefangenen an.
Ausgeklügelt und durch hunderte Versuche und stundenlanger Übung antrainiert, legte Randall all sein Gewicht und seine Kraft in den letzten Schwung, womit er die wirbelnde Axt geradeaus durch den Raum schnellen lies. Doch er nahm sich keine Zeit darauf zu achten, ob sie in die Monstrosität vor ihm eindrang. Sobald seine Führungshand die Waffe los lies, schnellte sie berechnet quer über seinen Rücken und griff an sein Langschwert. Wild zog er jenes und wirbelte die Klinge durch die Luft bis er sie heftig auf den Rand seines Rundschildes schmetterte.
Als er zum Ansturm ansetzte, flimmerte plötzlich die Luft im gesamten Raum. Randall fühlte, wie die Umgebung innerhalb weniger Augenblicke wesentlich kälter wurde. Er spürte regelrecht, wie sie einige Meter vor ihm gefror.
Erschrocken strauchelte er einen Moment und rief :"Beim Erbauer, was ist das?"
Edit: Endlich ergänzt!
"Demonio promidos", rief Sheldon, die Frage des Ritters missverstehend. "Hierzulande nennt man sie wohl einfach Scheu—"
Der Rest der Erklärung ging in einem Schmerzensschrei unter, als ein demonio promido ihm die Klauen über die Brust zog und dabei Haut, Fleisch und Robe zerfetzte: fast hätte die Wucht des Hiebs den Magier von den Beinen geholt.
Die beiden Kreaturen, die Sheldon vorhin mit seinem Frostzauber erwischt hatte, wurden nun sichtbar langsamer, während sich das Eis auf ihrer Haut weiter ausbreitete. Sie holten zwar zu gewaltigen Schläge aus, hieben aber beide daneben.
Schmerzhaft musste derweil Saoirse ihren Versuch büßen, die Kreatur, welche die gefangene Elfe niedergeschlagen hatte, von dieser wegzudrängen. Gütiger Schöpfer, warum gehen immer alle auf mich? In diesem Fall schien die Antwort klar: die Kreatur wollte nicht, dass die Menschenfrau zur Elfin gelangte.
Saoirse sah sich nach Hilfe um, doch Sheldon war selbst so schwer getroffen, dass ihm die Beine schier unter dem Körper zusammenklappten. Unter Schmerzen stieß er zwei Worte in seiner Muttersprache aus, die Saoirse erst für einen Fluch hielt, bis die Kreatur vor ihr aufheulte. Tiefe Kratzspuren erschienen wie von unsichtbarer Hand gezogen auf deren Brust, während Sheldons Wunden sich zu schließen schienen.
Blutmagie? fragte Saoirse sich. Oder einer der erlaubten Zauber? Ach, das klär ich später. Hauptsache, Sheldon trifft das Scheusal!
Tatsächlich hatte der Magier der Kreatur den Rest gegeben: sterbend brach sie zusammen.
Andraste
04.Sep.2013
08:09
Angeheizt durch den Kampf und der Tatsache, dass Randall aus seiner Position aus kaum Überblick hatte, was mit seinen Verbündeten geschah, legte er all seine Kraft in den Schwertstoß. Dabei riss er das Schild hoch und drehte seinen Körper mit dem Schwertarm mit, um zwar seine Verteidigung zu entblößen, aber auch der Klinge mehr Kraft zu verleihen. Sein Plan war, den Gegner, welcher scheinbar mit einer äußeren Einwirkung zu kämpfen hatte, so schnell wie möglich nieder zu ringen, damit er den anderen zu Hilfe eilen konnte.
Edit: für Randall ergänzt Ein Teil seines Plans gelang: die Kreatur schrie getroffen auf und rührte sich nicht mehr. Aber sie fiel nicht um. Aber sie war tot, oder etwa nicht? Die Augen waren starr geöffnet, kein Muskel zuckte mehr. Dafür wurde die Eisschicht auf ihrer Haut immer dicker, bis das Wesen vor ihm einer Eisskulptur glich. Einer schwarzen Eisskulptur.
Saoirse sah Sheldon in ihrer Nähe und rief ihm zu: "Sie ist bewusstlos oder tot. Seht doch nach ihr!" Dann wandte sie sich um und lief, bereits mehrfach getroffen, nicht mehr ganz so flink zu dem Gegner, der ihr am nächsten stand. Er war bereits von St. Just getroffen worden und offenbar nicht mehr ganz im Besitz seiner Kräfte. Mit aller Kraft, die ihr noch zur Verfügung stand, holte Saoirse mit dem Langschwert aus und traf ihn.
Sheldon ergänzt
Sheldon nutzte den Augenblick, da sich keiner der verbliebenen Gegner in der Näher der verletzten Elfe aufhielt, um flink zu ihr hinüberzuhuschen und ihr die Hände auf Stirn und Herz zu legen. Rasch sammelte er die nötige Kraft, konzentrierte sie in seinen Händen, bis diese von einem grünen Leuchten umgeben waren. Als er die Energie endlich losließ, schoss sie mit einer Macht, die ihn kurz überraschte, in den Körper der Elfe.
"Ha!" rief er, und murmelte dann mit einem schiefen Blick in Saoirses Richtung: "Warum gelingt mir das Heilen immer am besten, wenn ich um mein eigenes Leben bange?"
st.Just läst von seinem bewegungsunfähigen gegner ab und stürzt sich auf den Linken Gegner um diesen am eindringen ins Gebäude zu hindern. Mit einem schnellen Schwertstreich bringt er ihm 9 Schadenspunkte bei. Er beobachtet seinen Feind genau und stellt fest das dieser sich zu verwandeln beginnt, es scheint fast als seien die Gegner Elfen die sich nur vorrübergehend verwandelt hatten.
Die beiden überlebenden Kreaturen kreischten beim Anblick ihrer tödlich getroffenen Kameraden und ergriffen die Flucht -- nicht ohne dass einer von ihnen sich zuvor zu der bewusstlosen Elfe eilte, sie über seine Schulter warf, und mit ihr das Weite suchte. Sein Kumpan, der ihm zunächst nur mit Mühe hinterherkam, schüttelte während der ersten Schritte die Eisschicht von seinem Körper ab, und holte den anderen um die zehn Schritt nördlich des zerfallenen Schuppens ein.
Andraste
04.Sep.2013
08:09
St. Just stürm vor und schlägt ohne Rücksicht zu... trifft aber leider die arme bewusstlose Elfe.
Saoirse kann gar nicht fassen, wie schnell diese Kreatur es geschafft hat, sich der Gefangenen zu bemächtigen und mit ihr zu fliehen.
Als St. Just's Angriff fehl schlug, rannte sie zu ihm hinüber, um die Entführung zu verhindern. Doch ihr blieb keine Zeit, ihre Waffe einzusetzen, und so warf sie sich mit dem Schrei "Du entkommst mir nicht!" auf dem Gegner und riss ihn mitsamt der Gefangenen zu Boden.
Nachdem Randall den Gegner niederrang, begann erst das Chaos um ihn herum. Zwischen all den Rufen, Schmerzenschreien und Kampfeslärm versuchte er seiner Sinne wieder Herr zu werden und die Lage zu sondieren.
Dort! Sie nehmen eine Elfe als Geisel und versuchen zu fliehen! signalisierte ihm sein Bewusstsein.
Mechanisch nahm er sein Schild zur Seite, neigte den Oberkörper voran und rannte so schnell er konnte durch den zerfallenen Schuppen. Als er über das Skelett der Nordwand erneut hinaus ins Freie sprang, bemerkte er den ungestümen Angriff seiner Verbündeten. So schnell ihn seine Beine trugen holte Randall auf, hob im selben Augenblick seine Verteidigung und versuchte, in der gestürzten Meute vor ihm jene Elfe zu erkennen.
"Haltet ein und konzentriert euch! Denkt an die Elfe!" rief Randall verzweifelt. Er wollte sein Schild zwischen sie und diese Monster treiben, um ihr wenn notwendig, das Leben zu retten.
Sheldon blickte kurz auf das Durcheinander vor ihm, dann richtete er sich kerzengerade, mit gebieterisch erhobenen Händen auf. Ein einziges Wort schrie er der fliehenden Kreatur hinterher, welche -- von Saoirse zu Fall gebracht -- sich bereits wieder aufrappelte.
"Debilidase!"
Das hieß Schwäche auf Tevenisch, was keiner der Anwesenden verstand, sich aber womöglich denken konnte, denn die Bewegungen der Kreatur wurden plötzlich schwerfällig. Das Aufrappeln allein schien ihr fast die ganze Kraft zu kosten.
Trotzdem fluchte Sheldon -- auf Tevenisch, aber eindeutig aus Ärger. Der Zauber schien ihm nicht so gelungen, wie er gehofft hatte.
Die Kreatur, die von Saoirse umgerannt und gepackt worden war, versuchte schrill kreischend sich loszureißen, doch -- vielleicht dank Sheldons Schwächezauber! -- gelang es ihr nicht.
So tat sie stattdessen das einzige, was blieb: mit ihren langen Klauen fuhr sie über Saoirses Körper. Erst mit der einen, dann mit der anderen!
Die zweite Kreatur lief auch nicht weiter, sondern wandte sich um, vor Zorn kreischend und attackierte St. Just, doch dieser wich den Klauen geschickt aus.
"Sie gehört unssss!" zischte die Kreatur. "Unsss! Der Meissster will sie! Der Meisssster braucht sie!"
Andraste
04.Sep.2013
08:09
Zweifellos schwebte die Elfe vorerst nicht mehr in Gefahr und da Randall die Templerin nicht verletzen wollte, sprang er über sie hinweg und versuchte sein Schwert in das zweite Monster zu treiben. Als er das diabolische Zischen der anderen Kreatur bemerkte, schrie er laut.
"Niemals werdet ihr eure verfluchten Klauen erneut an Unschuldige legen, ihr Dämonen aus dem Zwielicht!"
Dabei drehte er seine Waffe und schlug erbittert zu.
Saoirse schrie laut auf, als die Kreatur ihr mit den Krallen die Haut aufriss. Sie versuchte, sich von ihrem Gegner zu lösen und aufzustehen, doch es gelang ihr nicht. Ihr Schwert war in dieser Situation nutzlos und so holte sie aus und schlug mit der Faust zu.
Ihr Gegner sah zwar nicht so aus, doch sie wusste, was sie gesehen hatte, als sie an einer der toten Kreatur vorbei gelaufen war.
Und so rief sie laut: "Elfen! Es sind Elfen!"
St.Just hatte irgentwie glück als sein Kurzschwert durch eine ungedeckte Stelle des Feindes (R2) fuhr und 7 Schaden anrichtete.
Sheldon eilte den Fliehenden einige Schritte hinterher und hob beide Hände in Kopfhöhe -- die Daumen und Fingerspitzen berührten einander -- um die Magie für seinen nächsten Zauber zu sammeln. Die Luft zwischen seinen Handflächen funkelte bereits, als er -- auf Saoirses Ruf hin -- kurz innehielt, bevor er den Zauber auf den stehenden und geifernden Feind losließ. Dieser sackte noch keuchend in die Knie, bevor er zu Eis erstarrte.
Die verbleibende Kreatur heulte wie ein Pestwolf, als der letzte Kamerad fiel.
"Töten!" geiferte sie. "Der Meisssster wird euch alle töten! Aussseinanderreißßßßen, Glied für Glied wird er euch!"
Und als wollte sie demonstrieren, wie das sein würde, fiel sie geifernd, mit der Kraft und blinden Wut eines avvarischen Berserkers über Saoirse her, die kaum wusste, wie ihr geschah. Tief sanken die Klauen diesmal in ihr Fleisch. Danach wollte das Scheusal sie zur Seite schleudern, doch dazu fehlte ihm inzwischen die Kraft.
Andraste
16.Sep.2013
05:09
Saoirse konnte nicht glauben, dass ihre erste Mission schon hier zu Ende sein könnte, zerfetzt von diesem Monster.
Sie fand die Kraft, sich von ihrem Gegner zu lösen und aufzustehen. Das Langschwert wog schon sehr viel schwerer in ihren Händen als sie ausholte. Zwei Schwerthiebe trafen die Kreatur, doch sie hatten nicht mehr die Wucht sie zu töten. Saoirse sah mit Entsetzen, dass sie ihren Gegner nur schwer verletzt hatte und erwartete einen erneuten Angriff.
Einen kurzen Moment zögerte sie, nach Hilfe zu rufen, aber die Lage schien verzweifelt genug, um über den eigenen Schatten zu springen.
Sie rief in der Hoffnung, dass einer ihrer Kameraden es hören würde:
"Hilfe! Hilft mir jemand, dieses Monster zu erledigen?"
Noch bevor die ihren Satz vollendet hatte, staken zwei kurzschwerter im Rücken des Unholdes. St. Just verzog kein Mine als er diese im Rücken des Feindes versenkte.
Aus einem halben Dutzend Wunden blutend, konte die letzte Kreatur sich kaum noch auf den Beinen halten, aber sie zischte und geiferte noch immer vor unbändiger Wut und machte keinerlei Anstalten, sich angesichts der aussichtslosen Lage zu ergeben.
Verbissen und mit brutaler, einstudierter Schnelligkeit drehte sich Randall um die eigene Achse und holte so zu einem letzten, vernichtenden Schlag gegen das Monster vor ihm aus. Das Langschwert pfiff todbringend durch die Luft und wurde in dem Moment, als es den Hals des Ungetüms berührte, kaum fühlbar langsamer. Mit einem ächzenden, knackenden Geräusch barsten Halswirbel und Knorpel. Der Kopf flog von der Macht des Schlages angetrieben einige Meter weiter in Schlagrichtung und klatschte hörbar gegen den erdigen, durchwucherten Boden. Einen Augenblick lang, den Randall damit verbrachte, sich selbst wieder in Gleichgewicht zu bringen, blieb der kopflose Torso weiter stehen, nur um darauf leblos und kalt zusammen zu sacken. Der Kampf war somit vorüber. Doch die Zeit der Fragen hatte wohl gerade erst begonnen.
Andraste
16.Sep.2013
05:09
Einen Augenblick war alles still. Randall und Saoirse sahen beide dem Kopf der Kreatur nach, der erst flog, dann kullerte, bis Geröll ihn stoppte; ihre Blicke trafen sich. Bin ich auch so schreckensbleich? fragten sich beide, bevor sie sich dem Körper der Kreatur zuwandten, der zu Randalls Füßen lag.
Dieser schien vor ihren Augen zu schrumpfen. Die tintenschwarze Haut verblasste zu blaugrau unter einem leichten Hauch von Sonnenbräune. Fetzen waldgrüner Kleidung hingen der Leiche am jetzt zartgegliederten Leib. Brust und Arme trugen komplizierte Tätowierungen, wie es Sitte bei den Talelfen war. Kein Zweifel: vor Randall, St. Just und Saoirse lag der enthauptete Körper einer jungen Elfenfrau.
"Ob Mensch oder Elf, das bleibt sich gleich", sagte Sheldon, der hinter Saoirse stand und anders als seine Weggefährten weder überrascht noch schockiert schien. Seine Stimme war -- nein, nicht gleichgültig, tonlos. Dahinter mochte Gefühllosigkeit stecken, oder aber ein alter Schmerz. "Ein Pakt bleibt ein Pakt. Dafür gibt es kein Heilmittel. Nur der Tod erlöst ein Scheusal. Darin habt ihr Templar ausnahmsweise recht."
Randall wollte auch etwas sagen. Er wollte zurücktreten, weg von der sich ausbreitenden Blutlache. Er stellte fest, dass ihm beides nicht gelang. Die Szene, in der er sich befand, kam ihm geisterhaft bekannt vor. Genauso hatte Kirtaja dagelegen. Genauso erstarrt hatten die Dorfbewohner und die Templar um sie herumgestanden. Ein junger Templar hatte Randall genauso schreckensbleich angestarrt wie die Templarfrau jetzt, von ähnlichen Klauenspuren auf Gesicht, Armen und Beinen entstellt wie sie.
"Wenn ich erlöst sage, meine ich den Körper", fuhr der Magier fort. "Die Seele ist verloren. Das habe ich nie verstanden: wie jemand so verzweifelt sein kann, so dumm... Ich hatte gehofft, die Elfen seien vielleicht klüger als wir Menschen." Er zuckte mit den Schultern und wandte sich ab, um die anderen Feinde in der verfallenen Scheune zu untersuchen.
"Die Templar haben getan, was sie tun mussten", hatte Arl Eamon damals gesagt und dann geschwiegen.
.
Edit: Baaah, so viele Tippfehler... :(
Saoirse
17.Sep.2013
07:09
Saoirse wurde nur langsam vollkommen bewusst, was hier passiert war. Nun, da das Monster nicht mehr wie ein solches aussah, erweckten die Brutalität und die Endgültigkeit der Ereignisse in ihr einen Anflug von Mitleid für die Elfenfrau. Doch genau dieses Gefühl sollte sie nicht haben, das war ihr klar. Als wolle sie sich das selbst bestätigen, wiederholte sie leise die Worte des Magiers: "Ja, die Templar haben recht." Es klang, als wolle sie ein "aber...." hinzufügen, doch sie sagte es nicht.
Erst als ihr Blut über aus einer Kopfwunde ins Auge lief, konnte sie sich von dem Anblick lösen. Sie wischte sich das Blut aus dem Gesicht und wandte sich der Geisel zu. "Wollen wir doch mal sehen, für wen wir hier unser Leben riskiert haben." sagte sie und kniete sich neben die offenbar noch immer Bewusstlose.
Andraste
18.Sep.2013
09:09
Saoirse tastete das linke Handgelenk nach einem Puls ab und fand ihn auch. Erleichtert ließ sie sich auf ihre Fersen zurücksinken und untersuchte die Verletzungen der Frau. Da waren zunächst Klauenspuren, wie sie selbst welche trug, vielleicht ein paar Stunden alt und teils verheilt, dank Sheldons Heilzauber. Vorher schien die junge Frau lange durch den Wald gerannt zu sein: achtlos, wie auf der Flucht. Ihr Haar war wild zerzaust und Saoirse klaubte einige Blätter und Zweigstückchen heraus. Das tätowierte Gesicht war von kleineren Kratzspuren übersät, die von Dornenranken stammen mochten.
Während dieser Untersuchungen flatterten die Augenlider der jungen Elfe mehrmals, aber sie wachte nicht auf.
*eine Beschreibung des Äußeren kann der Spieler hinzufügen, wenn er mag*
"Ihr erlaubt?" fragte Sheldon, der hinzugetreten war. Saoirse, in der Annahme, er wollte die Elfe untersuchen, machte Platz, doch Sheldon legte statt dessen eine Hand auf Saoirses Stirn, die zweite auf ihr Knie; beide leuchteten grünlich. Eine wohltuhende Wärme breitete sich in ihrem Körper aus und die tiefsten Kratzspuren verschlossen sich.
"Sonst noch jemand?" fragte er.
Randall Draecorik
18.Sep.2013
10:09
Wo warst du nur hineingeraten, Rand?
Kaum auf der Straße Richtung Waldheim angekommen, wenige Minuten, nachdem du deine erste Frage bezüglich der Untersuchung gestellt hattest, stehst du hier blutüberströmt zwischen Leichen, säbelschwingenden Reisenden, Templern und Magiern. Hast eine Elfe vor ihrem sicheren Tod - oder schlimmeren - bewahrt und mit Monstern gestritten. War das wirklich so eine gute Idee...?
Natürlich. Arl Eamon hatte es befohlen. Ihm gehört dein Leben. Dazu hast du dich entschieden, als du dieses Schwert entgegen genommen hattest.
Die Erinnerung, die Randall in diesem Augenblick durchfloss, ließ ihn einige Zeit lang auf der Stelle stehen, die Waffe und das Schild weiter kampfbereit im Griff. Kirtaja.... Tun, was sie tun mussten.
Die Bewegung des Magiers, als er die Wunden der Templardame heilte, riss ihn endgültig aus den Gedanken und warf ihn zurück auf dieses grausame Schlachtfeld. Bedächtig schulterte er sein Schild, drehte das Langschwert um die Achse und rammte es in den modrigen, blutgetränkten Boden. Er kniete sich daneben, um ebenso genauer einen Blick auf die ehemalige Geisel der Ungetüme zu werfen. Auf die Frage des Wunderheilers antwortete er : "Danke. Mir fehlt nichts. Wird die Elfe es schaffen?"
Seine Augen schweiften zwischen der Templar und dem Magier hin und her. Keinerlei Aggression. Er kam zu dem Schluß, dass beide vom Zirkel stammen mussten.. Sonst wäre der Kopf des Zauberers wohl ebenso schnell im Unterholz verschwunden.
Andraste
18.Sep.2013
10:09
Was nicht ganz zu diesem Schluss passte war der seltsame Akzent des Magiers -- ganz zu schweigen von seiner Eigenart, plötzlich in fremden Zungen zu fluchen oder zu beten. Auch die unauffällige Kleidung schien -- nun, da Randall wusste, dass es sich um einen Magier handelte -- auffällig. Nicht einmal einen Zauberstab trug der Kerl, nur einen Wanderstecken, wie ihn sich ein ziehender Handwerksbursche von einem Strauch schneiden mochte.
Aber in Templargeschäfte mischte man sich nicht ein.
Sheldon
18.Sep.2013
10:09
"Hm", meinte der Magier, wohl als Antwort auf die Frage. Er ließ von Saoirse ab und wandte sich der Elfe zu. Er legte seine leuchtenden Hände auf Stirn und Bauch, und die schlimmsten Wunden verschlossen sich.
"Sieht so aus."
Keldaron
19.Sep.2013
07:09
"Hätte beim Aufstehen nicht gedacht, dass ich heute ein denkendes Wesen töten muß, eine schreckliche Erfahrung."
St. Just kniete kurz bei Jedem Toten nieder und erwies seine Ehre und bat um Verzeihung, dass er keinen anderen weg gefunden hatte.
Andraste
20.Sep.2013
08:09
Unbemerkt von den anderen, untersuchte St. Just die Toten auf Wertsachen, fand aber nichts. Keinerlei Ketten um Hals oder Handgelenke, keine Gürtel, an denen ein Beutel hängen könnte, keine Waffen, und von ihrer Kleidung war kaum genug übrig, dass sich Taschen darin finden ließen.
Das einzige, was er feststellen konnte, sahen auch die anderen: vier Elfenleichen, drei Männer und die enthauptete Frau, alle in Gesicht und an Armen tätowiert, nach Art der Talelfen, wie Sheldon den anderen erklärte.
"Wenn Tama das hier sieht..." murmelte er. "Ob sie mir glauben wird, dass wir keine Wahl hatten? Ob sie mir überhaupt glauben wird, dass die vier hier vor ihrem Tod Scheusale waren?"
Randall Draecorik
20.Sep.2013
10:09
Randall richtete sich auf und lies seinen Blick über die groteske Szenerie schwenken. Anstatt der erschlagenen Monster war der Boden übersät mit ermordeten Elfen! "Beim Erbauer... Was für Teufel waren hier am Werke...?" entfuhr es dem, bis aufs Mark erschütterten, Krieger. Instinktiv griff er nach dem Knauf seines Schwertes, welches zu seiner Rechten im Boden steckte. Er zog es heraus und behielt es vorausschauend, locker in der Hand. "Was auch immer hier vor sich ging, wir sollten schleunigst sicherere Gefilde aufsuchen. Wer weiß, was noch hier in den Wäldern auf uns lauert. Sollten wir keine Möglichkeit finden, die Elfe hier und jetzt in die Wirklichkeit zurück zu holen, könnten wir sie vorerst zu den Pferden tragen. Ich hoffe unser Eingreifen vereitelte ihr ein ebenso grausames Schicksal." Während er sprach, konnte er kaum die Augen von den Leichen um ihn herum wenden.
Die Furcht vor den namenlosen Schrecken zwang Randall dazu, seinen Wissensdurst, seine Fragen und die schmerzenden Erinnerungen vorerst zurück zu drängen. Er war überzeugt davon, dass sie so schnell wie möglich von hier verschwinden sollten. Er wollte sich gerade wieder der Bewusstlosen zuwenden, als ihm jedoch eines schlagartig bewusst wurde. Kein Wunder, dass die Dorfbewohner Waldheims und der umliegenden Ländereien fest davon ausgingen, dass es sich bei den Überfällen um Elfen handelte. Natürlich.
Die Monster. Die Leichen. Langsam passte das Bild zusammen.
Andraste
21.Sep.2013
07:09
Kaum hatte Randall dies vorgeschlagen, bemerkte er, dass die Augenlider der geretteten Elfe flatterten, als ringe sie damit, die Augen zu öffnen. Auch Saoirse wurde aufmerksam, während St. Just noch zu sehr damit beschäftigt war, sich auf dem Schlachtfeld umzuschauen.
Maram Litwyn
22.Sep.2013
09:09
Nur langsam drehte Maram ihren Kopf von der einen auf die andere Seite, um sich bewusst zu werden, wo sie war. Sie war wohl nicht mehr in der Gesellschaft der dunklen Wesen, nicht einmal mehr in den dunklen Gewölben. Sie hob ihren kopf zuerst langsam, dan stützte sie sich auf, obwohl ihre Arme dabei immer noch vor Anstrengung zitterten. Dann begann ihr Blick suchend umherzuwandern. Wo war ihr Zauberstab? Ohne ihn fühlte sie sich verloren, denn sie wusste, dass sie nicht mehr viel Magische Energie beschwören konnte, bevor sie auch geistig völlig ausgelaugt war, körperlich war sie bereits beinahe am Ende ihrer Kräfte. Aber dennoch war sie am Leben. Sie setzte sich auf, hob ihre dünne Hand und strich sich durch ihre fast hüftlangen, blonden Haare. Auch in diesem Augenblick spürte sie, noch etwas stärker als zuvor, dass sie das Leben noch nicht verlassen hatte. Erleichtert atmete sie auf, dann suchte ihr Blick zuerst nach ihrem zauberstab, danach nach denen, die sie vor dem Tode bewahrt hatten. Vielleicht waren sie noch dort.
Saoirse
22.Sep.2013
06:09
Saoirse nickte dem Magier nur kurz zu, um Ihre Dankbarkeit zu zeigen. Die Schmerzen hatten nachgelassen, zumindest die körperlichen.
Das Entsetzen darüber, was aus diesen Elfen hatte werden können, steckte ihr noch in den Knochen und sie versuchte, den Blick nun auf die junge Frau zu konzentrieren, die sie gerettet hatten.
Doch Randalls prüfender Blick war ihr nicht entgangen, als der Magier sie geheilt hatte. Er musste sich fragen, was dies für eine seltsame Konstellation war und er konnte nicht wissen, dass sie sich das selbst noch fragte. Ihr Auftrag bekam eine Bedeutung, mit der sie nicht gerechnet hatte und der schreckliche Anblick, den das Schlachtfeld bot, machte sie um so entschlossener, die ihr übertragene Aufgabe ganz im Sinne ihres Ordens zu erfüllen. Sheldon schien mehr zu wissen und sie konnte sich noch keinen Reim darauf machen, mit wem sie es hier eigentlich zu tun hatte. Bisher waren sie nur eine Zweckgemeinschaft gewesen und ihr war klar, dass sie keinen Beliebtheitspreis gewinnen würde. Doch vielleicht wäre es an der Zeit, zumindest einen Teil der Karten auf den Tisch zu legen.....
Während sie nachdachte, war ihr Blick von der Elfenfrau zu Sheldon gewandert, der damit beschäftigt war, ihre Wunden zu heilen. Sie beobachtete ihn und verfolgte jede seiner Bewegungen, als würden ihre Blicke etwas offenbaren können, was hinter dem äußeren Schein verborgen war. Erst als die Elfe die Augen aufschlug und sich bewegte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.
'Zumindest hat das Gemetzel ihr das Leben gerettet.' dachte Saoirse. Sie wich ein Stück zurück, um nicht bedrohlich zu wirken.
"Es freut mich, dass Ihr am Leben seid!"
Randall Draecorik
23.Sep.2013
05:09
Zum ersten Mal erleichtert an diesem verhängnisvollen Tag erkannte Randall, dass die Elfe sich tatsächlich durch die wundersame Heilkunst des Fremden erholen konnte und wieder ihr Bewusstsein erlangte. Als er die durchaus freundlichen Worte der Templar vernahm, nickte er bestätigend und versuchte dabei, so freundlich zu wirken, wie es ihm, blutverschmiert wie er war, nur gelingen konnte. Dabei machte er mit erhobenen Händen vorsichtig einen Schritt auf die noch am Boden sitzende Fremde zu. "Kommt, wenn ihr Laufen könnt-" Dabei streckte er ihr die geöffnete Hand entgegen, um ihr hoch zu helfen. "Wir sollten hier verschwinden. Wir bringen sie in Sicherheit, Mylady."
Keldaron
23.Sep.2013
07:09
"Kann einer der Anwesenden feststellen ob die Angreifer irgentwelche identifizierungsmerkmale haben ? Irgent etwas das wir herrausfinden können ob sie einem bestimmten Haus einer Franktion einem Clan zugeordnet werden können? Warum haben sie sich her gesammelt, was hatten sie vor?"
Maram Litwyn
28.Sep.2013
06:09
Maram ergriff stumm die Hand, die der Mann ihr anbot. Sie nickte nur kurz, als Zeichen, dass sie ihn gehört hatte und folgte ihm. Jetzt war nicht die Zeit für Worte, sie wollte nur so schnell wie möglich an einen sichereren Ort gelangen. Dennoch verzogen sich ihre Gesichtszüge zu einem schwachen Lächeln, als sie seine freundlich klingende Stimme vernahm, eine willkommene Abwechslung zu den harten Fragen, die ihr während ihres Daseins als Gefangene gestellt wurden.
Saoirse
02.Oct.2013
11:10
Saoirse sah sich die Toten genauer an, doch die Tätowierungen sagten ihr nichts. Es gab nichts an ihnen, was als Information für sie brauchbar gewesen wäre. Aber der Magier schien mehr zu wissen. Sie wusste noch immer nicht, wie weit sie ihm trauen konnte, doch jetzt und hier war nur eines wichtig:
"Womit haben wir es hier zu tun?" Mit dieser Frage trat sie an Sheldon heran. "Eure Fähigkeiten sind beeindruckend. Versteht mich nicht falsch. Es geht hier nur um ...um diesen Schrecken, der uns hier gerade begegnet ist. Ihr scheint mir derjenige von uns zu sein, der am ehesten wissen könnte, wer die Angreifer waren. Vielleicht schaut Ihr sie Euch noch einmal genauer an, bevor wir sie verbrennen. "
Sheldon
03.Oct.2013
11:10
"Nun, so wie sie jetzt daliegen und dastehen, kann ich nichts erhellendes mehr sagen," antwortete Sheldon. "Mit Elfen, gar mit Talelfen, kenne ich mich nicht aus. Tama war die erste dieser Art, die ich traf. Was die Scheusale betrifft, ja, da kann ich nur sagen: schwach waren sie."
Saoirse, die von den 'schwachen' Scheusale um ein Haar zerfleischt worden war, wollte gerade protestieren, da räusperte Sheldon sich ein wenig verlegen und relativierte seine Aussage.
"Also für Scheusale waren sie schwach. Ihr seid noch jung, vielleicht habt Ihr noch keines mit eigenen Augen gesehen. Ihr wisst jedenfalls, dass hinter jedem Scheusal ein missglückter Dämonenpakt steckt. Dort, wo ich herkomme – Tevinter nämlich, wie Ihr Euch inzwischen wohl gedacht habt – kennt man sich mit solchen Pakten aus, oder bildet es sich zumindest ein. Jeder Magier, der sich dort behaupten und zu Macht und Ansehen gelangen will, geht früher oder später einen solchen ein. Dies stets im irrsinnigen Glauben, mächtiger und gewitzter zu sein als der Dämon, welcher um den Pakt angerufen wird.
An dieser Stelle möchte ich nur schnell anmerken: dies ist der Grund, warum ich das Land verließ: weil diese Praxis Irrsinn ist, die jedes Mal auf die gleiche Art endet, und meine Seele ist mir lieber als alles Geld, Macht und Ansehen der Welt.
Zweimal habe ich es erlebt, wie ein Magier zu einem Scheusal wurde; einmal gar vor meinen Augen. Und ein Scheusal, nun, seine Macht ist abhängig von der des Dämons, mit dem der Pakt bestand. Dessen Macht wird, andersherum, aber auch von der Macht des Magiers bestimmt, der ihn aufruft, beziehungsweise für wie schlau und mächtig er sich hält und welchen Dämon er sich 'zutraut'."
Sheldon verstummte und sein Blick wandte sich nach innen. Vielleicht sah er vor seinem inneren Auge die Szene der schrecklichen Verwandlung und des folgenden Gemetzels. Ob der betroffene Magier ein Freund oder gar Mentor gewesen war?
"Also, entweder sind diese vier hier Pakte mit sehr niederen Dämonen eingegangen, oder mit einem mächtigeren, der aber nur seine Diener geschickt hat, um die sterblichen Hüllen hier zu besetzen, weil er selbst wichtigere Dinge vorhat. Außerdem würde ich sagen, dass ihre Verwandlung noch nicht sehr lange zurückliegen kann, denn sie haben sich doch eher ungeschickt bewegt, als hätten sie sich noch nicht so ganz an das Diesseits und ihre diesseitigen Körper gewöhnt."
Maram Litwyn
06.Oct.2013
12:10
Vorsichtig besah sich Maram die Leichen um sich herum.
Eine enthauptete Frau, die offenbar durch den einzelnen Hieb einer Klinge starb.
Zwei Männer, die zu Eissäulen erstarrt waren. Durch den gleichen Zauber, den auch ich zu wirken vermag.
Ein dritter Mann: Schwertwunden und Stichwunden, die aber allein eigentlich nicht tödlich aussehen.
Dann wandte sie sich an ihre Retter, um ihnen ihre Entdeckung mitzuteilen: "Hier gibt es vier Angehörige meines Volkes, die ihr Leben verloren haben: Eine starb durch eine Enthauptung, welche mithilfe einer Klinge ausgeführt wurde. Zwei Elfen wurden vor ihrem Tode scheinbar magisch in Eis eingefroren. Ein weiterer Elf hat zwar Schnittwunden an seinem Körper, doch scheint er durch etwas anderes gestorben zu sein. Sagt, Ihr tapferen Retter, ist der Magiewirker auch unter denen, die durch Eure Tapferkeit ihr Ende fanden?"
Keldaron
06.Oct.2013
07:10
"Wofür bräuchtet Ihr dieses wissen ? Ich habe mal gelernt das man einem Geschenkten Gaul nicht is Maul schaut. Ist es nicht Toll gerettet zu werden ohne dafür mit barer Münze zahlen zu müssen. Diese Lande und manche darauf sind nicht sehr verträglich wenn es um den Einsatz bestimmter Techniken geht, daher bitte ich meine vorsichtige Frage zu verzeihen"
Maram Litwyn
06.Oct.2013
09:10
Schon als der Mann anfing, zu sprechen, wurde Maram bewusst, wie unvorsichtig und unnötig ihre Frage war. "Bitte verzeiht, das war unvorsichtig von mir...Aber was ist, wenn der geflohene Zauberwirker uns dann auflauert, womöglich mit einer neu um sich gescharten, größeren Kampfgruppe? Auf einem Gelände, auf welchem wir im Nachteil sind? Was ist, wenn sie in der Nacht zurückkehren, uns bewusstlos schlagen und verschleppen? Diese Leute...", sie zeigte auf die vier Elfen: Die enthauptete Frau, die eingefrorenen Elfen und den Elfen mit den Schittwunden ...waren Freunde von mir, die gemeinsam mit mir gefangen gehalten wurden. Ich habe zwar auch meine Wege, mich in einem Kampf zu behaupten, doch man kann gnadenlos untergehen, wenn man aus dem Hinterhalt angegriffen wird." sprach sie zu dem Mann und nickte zu den zur Eissäule erstarrten Elfen Hinüber. Dann senkte sie ihren Blick danach schuldbewusst, aber gleichzeitig auch ein wenig ängstlich gen Boden.
Keldaron
07.Oct.2013
07:10
"Gefangen gehalten ? Das klingt jetzt nach sehr wichtigen Neuigkeiten, werte Elfin. Seid versichert: hier sind Leute, die Zauberwirker in ihre Grenzen weisen können schon von Berufswegen, und hier sind Zauberwirker, die denen der anderen Seite -- so es sie gibt -- überlegen sind, denn wie Ihr seht, stehen wir alle noch und die anderen nicht mehr.
Ihr aber habt etwas, was mächtiger ist als Schwert oder Wort, während wir uns also jetzt ein wenig gen besseres Gelände (dieses ist wie ihr bemerkt habt nicht zu unserem besten) zurückziehen, erzählt uns bitte, wer euch wo wie gefangengenommen und gehalten hat.
Und bei der Gelegenheit sei man vorgestellt, ich bin St. Just, reisender Händler und zu meinem großen Glück gut Freund mit meinen hier Mitreisenden, äusserst mitreißenden Mitstreitern."
Saoirse
09.Oct.2013
12:10
"Es wäre besser, wenn nichts hiervon für fremde Augen sichtbar bliebe. Wir sollten die Leichen verbrennen."sagte Saoirse.
Feinfühligkeit gegenüber der Geretteten, die in den Leichen ihre Freunde identifiziert hatte, erschien ihr im Moment nicht angebracht.
Offenbar waren sie bereit gewesen, sich mit Dämonen einzulassen und das Ergebnis spürte Saoirse trotz Sheldons Hilfe nur allzu deutlich noch in allen Knochen.
Sie holte den abgeschlagenen Kopf der Elfe und legte ihn zu ihrem Körper.
Sheldon
10.Oct.2013
09:10
Sheldon, der bereits im Schweiße seines Angsischts die beiden gefrorenen Leichen in eine von hohen Büschen zusätzlich abgeschirmten Ecke der alten Scheune gezerrt und gestoßen hatte, ließ kurz von seinem Tun ab und kam herüber.
"Dabei stellt sich ein Problem", sagte er schnaufend. "Wir sind nicht mehr allzuweit von Waldheim entfernt und auf offenem Feld. Sobald wir hier ein Feuer entfachen, werden sich von dort aus Neugierige auf den Weg machen, deren Ankunft ich, mit Verlaub, nicht abwarten möchte. Ich habe keinerlei Lust, meine Präsenz hier irgendwelchen aufgebrachten Dorfbewohnern zu erklären." An dieser Stelle warf er einen kurzen, verärgerten Blick auf St. Just, das Plappermaul, der so gerne andererleuts Geheimnisse ausplauderte. "Schließlich bin ich nur auf der Durchreise und mein ursprünglicher Plan war, diese zu überstehen, ohne jegliches Aufsehen zu erregen.
Darf ich davon ausgehen, dass Ihr, dank Eurer Autorität als Templar, keine Schwierigkeiten haben werdet, das hier" – eine Armbewegung umfasste den Kampfort -- "ohne meine Hilfe und mein Beisein zu erklären?" Und leiser, sodass nur Saoirse und Randall es hören konnte, fügte er hinzu: "Auch der Elfin? Mir scheint, sie kapiert noch nicht, was hier eigentlich passiert ist."
Maram Litwyn
10.Oct.2013
06:10
maram wandte sich an St. Just: "Ich weiß nicht, wie ich in Gefangenschaft geriet, ich erwachte eines vom einen auf andere Mal im Verlies und wurde Tagelang, die mir jedoch viel länger und quälender erschienen, von unbekannten dunklen Gestalten verhört, die ich vorher nie gesehen hatte. Und ich wusste nicht einmal, warum sie mich verschleppten. Doch sie hätten es erneut getan, hättet Ihr und Eure Gefährten mich nicht gerett..." Das letzte Wort bleibt der Elfischen Magiein jedoch im Hals stecken, als sie bemerkt, dass die rothaarige Frau einen Kopf in ihrer Hand trug, der sich als der Kopf von Merla, ihrer Mitgefangenen herausstellte.
Mit fassungslosem Gesicht eilte die Elfe auf die Frau zu und brachte mit vor untergrücktem Zorn bebender Stimme und zurückgehaltenen Tränen in den Augen "Ich hoffe, es hat Euch wenigstens gefallen, Merla zu enthaupten, sie hat Eurer Meinung nach ja scheinbar nicht genug zusammen mit mir in Gefangenschaft gelitten!" Kurzzeitig umwehte sie ein eisiger Wind, um einen Zauber zu weben, mit dem sie ihren Zorn über diese Tat auf die Frau schleudern konnte, doch sie spürte, wie ausgezehrt sie war. Und außerdem wären diese Leute die einzigen, die ihr eine sichere Reise nach Waldheim gewähren konnten. Wenn sie nur ein Mitglied dieser Gruppe angreifen würde, würde sie völlig alleine sein und ein leichtes Ziel für die dunkle Brut - und damit wieder erneut in Gefangenschaft geraten.
Keldaron
10.Oct.2013
08:10
"Ruhig Blut junge Frau, wir haben uns verteidigt und uns gerettet, Jene Dame, die wir nun bestatten werden, wollte Euch und uns töten. Was wollten die Entführer von euch wissen? welche Fragen haben Sie gestellt? Wisst Ihr, wo dieses Verlies liegt?
Was den Kampfplatz angeht, sollte das doch kein Problem sein, zum einen haben wir mit der erlauchten Templerin quasi das oberste Gesetz auf unserer Seite, und mit ihrem sicher umsichten Verhalten auch die höchste Weisheit. Ich will euch gerne helfen, wehrte Templerin, und werde für die Dauer der Bestattung eure helfende Hand, euer Feuerholz sammelnder Untertan, euer Gruben schaufelnder Gefolgsmann sein."
Und schon begann St just sich nützlich zu machen. "Oh diese Leichen!" sagte er leicht erbleichend, aber ein wenig zu theatralisch. "Wie schrecklich. Darauf hat mich das Leben nicht vorbereitet."
Maram Litwyn
12.Oct.2013
10:10
"Er fragte mich viele Dinge: "Was hast du bisher in deinem Leben getan? Was hast du erreicht? Was sind deine Pläne? Was würdest du gern tun? Wer sind deine Freunde? Was machen sie?" Die Antworten schienen ihn nicht sonderlich zu interessieren. Er zog hier eine meiner Fesseln enger, legte dort verschiedene Messer und Geräte bereit, und mixte eine Tinktur zusammen, die er dir dann gewaltsam einflößte. Ich hatte das Bewusstsein verloren. Als ich wieder aufwachte, war er fort. Er hatte sein Messer einmal falsch angesetzt und an einer meiner Fesseln geschnitten, so konnte ich mich befreien. Ich... wollte einfach nur weg von diesem Grauenhaften Verlies, ich wollte meinem Peiniger nicht noch einmal begegnen. Aber scheinbar haben mich seine Diener, die Dunkle Brut, gefunden."
Sie atmete Kurz durch, dann kam ihr ein Gedanke: "Ihr sagtet, dass Merla Euch töten wollte. Sie hätte es bestimmt nicht aus eigenem Antrieb getan. Ist sie etwa auch zur Dunklen Brut geworden?" Sie befürchtete, dass sie die Antwort schon kannte. Aber vielleicht irrte sie sich auch.
Keldaron
13.Oct.2013
09:10
"Was könnt ihr uns über die "Dunkle Brut" sagen ? Würdet ihr das Verlies wiederfinden?"
Saoirse
14.Oct.2013
11:10
Saoirse beschloss, den Ausbruch der Elfe vorerst zu ignorieren. Es war wichtiger, die Leichen zu beseitigen, bevor sie diesen Ort verlassen würden. Und das sollte möglichst bald geschehen. Sie wandte sich an Sheldon und Randall:
"Sollte jemand Fragen stellen, werde ich das hier erklären. Es könnte nur für die Elfe gefährlich werden, wenn die Leute erfahren, dass dies hier ihre Kameraden waren. Ihr habt Recht, der Rauch könnte die Dorfbewohner anlocken. Aber wir sollten die Leichen wenigstens gut verstecken."
Sie sah sich um. "Wir könnten den Schutt dort auf sie stapeln." Dann packte sie die enthauptete Frau am Arm und zog die Leiche zu den Büschen hinüber, wo auch Sheldon schon die gefrorenen Leichen hingezerrt hatte. Als sie neben Sheldon stand fragte sie leise:
"Ihr wollt uns verlassen? Wollt Ihr nicht auf die Rückkehr Eurer Kameraden warten? Sie werden doch sicher zu unserer Gruppe zurückkehren, wenn sie nicht schon dem Verursacher dieses Übels hier in die Hände gefallen sind."
Sheldon
14.Oct.2013
03:10
"Ihr seid tatsächlich noch nicht lange dabei", sagte Sheldon ebenso leise. "Euer erster Auftrag als Ritter? Ich wünsche Euch viel Erfolg. Aber glaubt dem Fachmann: am Verbrennen führt hier kein Weg vorbei, wenn wir nicht riskieren wollen, dass diese Körper als Untote zurückkehren. Einmal besessen, ziehen sie andere Geister an.
Die Elfe müsst Ihr beschützen, aber um meine Kameraden macht Euch keine Sorgen: sie werden den Rauch sehen und umkehren. Sie sind nämlich hinter uns, nicht vor uns.
Zu dritt werden wir im Elfenwald nach Hinweisen forschen; Ihr und eventuell Eure neuen Gefährten werdet sicherlich dasselbe im Dorf tun wollen. Vielleicht sollten wir ein Zeichen ausmachen, falls wir uns treffen und unsere Ergebnisse vergleichen wollen, oder einen Ort und Zeitpunkt?"
Maram Litwyn
15.Oct.2013
04:10
Sie wandte sich an den Mann, der sie gefragt hatte, ob sie das Verlies erneut finden könnte: "Ich habe während meiner Flucht aus dem Verlies nicht auf den Weg geachtet. Und ich bin auch nicht in der Kunst des Fährtenlesens bewandert. Aber ich kann Euch noch zu dem Lager führen, wir dem wir Rast machten, bevor man uns entführte."
Keldaron
15.Oct.2013
08:10
"sehr gut. Wir sollten vorher noch etwas wegen der Armen Opfer hier tun, und dann so schnell auf dem weg sein, dass wer immer hierherkommt uns nicht mehr vorfindet"
Alle Dialogzeilen bitte in Fettdruck! Das geht mithilfe des dicken 'B' Knopfes links über dem Textfeld. Das erleichtert den anderen Spieler wirklich das Lesen.
Saoirse
16.Oct.2013
10:10
Saoirse zögerte kurz mit einer Antwort an den Magier. Ihr wurde klar, dass sie ihm mittlerweile ein Vertrauen entgegenbrachte, dass nach allem, was man ihr beigebracht hatte, nur falsch sein konnte. Doch hier war sie auf sich allein gestellt und musste selbst entscheiden, daher sagte sie leise:
"Wenn Ihr Euch in Waldheim oder in der Umgebung auskennt, schlagt einen Ort vor. Ich werde versuchen, dorthin zu gelangen, sobald sich etwas ergeben hat. Auch wenn unsere Koalition etwas ungewöhnlich ist, so haben wir doch dieselbe Abscheu gegen die Dämonen, die hier walten."
Dann lauter: "Ja, lasst uns die Überreste beseitigen und dann fort von hier."
Randall Draecorik
16.Oct.2013
09:10
Während der angeregten Unterhaltung hielt sich Randall bewusst zurück. Er wollte nicht wieder den selben Fehler begehen und sich in die Angelegenheit der Templar vorschnell einmischen. Er musste seine Gedanken ordnen, verstehen, was hier vor sich ging. Bitter wurde ihm während dem Gespräch bewusst, wie wenig er über Magie und Dämonen wusste, obgleich sie sein Leben einst aus den Fugen warfen und in den Abgrund der Trauer und Bitterkeit stießen. Doch er gab dem Fremden aus Tevinter Recht. Sie mussten jetzt etwas unternehmen und dann schleunigst hier verschwinden.
"Nennt uns einen Ort, an dem wir uns treffen können, werter Herr. Dann können wir in Ruhe das eben Erlebte besprechen und unsere gesammelten Erkenntnisse austauschen. Obgleich es mich im Namen der Bannfrau natürlich in erster Linie interessieren würde, was ihr genau zu erforschen habt."
Randall seufzte und ließ seinen Blick über die Szenerie um ihn herum schweifen. "Doch es ist wahr. Jetzt ist nicht die Zeit, Zwielichtigkeiten zu teilen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir uns immer noch in akuter Gefahr befinden. Ihr sagt mit der Zunge eines Magiers, es sei wichtig diese Leichen zu verbrennen, so will ich euch das glauben."
Danach wandte er sich an die Elfe. "Bitte, meine Dame. Ich verstehe euren Verlust und eure Trauer, doch ich versichere ihnen, als wir von ihren ehemaligen Freunden attackiert wurden, waren es gänzlich andere Wesen. Keinen Moment konnte ich erkennen, dass es sich um Angehörige ihres Volkes handelte. Denn ich erhob meine Klinge gegen Dämonen der Finsternis, welche sie in ihrer Gewalt hatten und selbst keine Sekunde zögerten unserer Leben habhaft zu werden! Was auch immer geschehen ist, wir müssen nun schnell handeln, die Zeit der Trauer wird kommen. Ich verspreche ihnen alles in meiner Macht stehende dafür zu tun, herauszufinden, wer oder was dafür verantwortlich ist. Ich bin Randall Draecorik, Ritter Redcliffes, getreues Schwert Arl Eamons. Sie haben mein Wort."
Dabei drehte er sich leicht und deutete mit geöffneter Handfläche in die Richtung, aus der sie einst kamen. "So begleitet mich zu meinem Pferde. Ihr könnt dort verweilen und euch kurz ausruhen, während wir diesen armen Geschöpfen hier die letzte Ehre erweisen. Danach wäre es mir lieb, wenn ihr uns zu jenem Lager führen würdet, welches ihr erwähntet. Vielleicht finden wir dort weitere Hinweise und können dadurch andere vor so einem grauenvollen Schicksal bewahren!"
Sheldon
20.Oct.2013
10:10
"Nun", wandte Sheldon sich an Saoirse und Randall, "ich kenne mich in dieser Gegend so gut aus wie Ihr, nämlich gar nicht. Daher böte sich dieser Ort hier als Treffpunkt an. In einer Woche, würde ich sagen, zur Abenddämmerung. Falls ein Treffen zu dem Zeitpunkt nicht möglich ist, so kann man dem anderen eine Nachricht hier unter dem Stein hinterlassen."
Er zeigte ihnen einen flachen, halb überwucherten Stein ungefähr in der Mitte der zerfallenen Scheune.
"Solltet Tama, der Zwerg und ich aber nichts von uns hören lassen, wartet nicht: vielleicht ist uns etwas zugestoßen, vielleicht wollen, können oder dürfen wir unsere Entdeckungen aber aus Gründen, die sich meiner Kontrolle entziehen, nicht mit euch teilen."
Sobald Randall und Saoirse seinem Vorschlag zugestimmt hatten, ging Sheldon zu den mit Reisig und alten Gebälkbrocken bedeckten Leichen hinüber, kippte ein Fläschchen Lampenöl darüber aus, und entzündete das Ganze mit einem Wort und einer Handbewegung. Dann kam er noch einmal zurück.
"Eine Bitte noch, werte Dame", wandte er sich an Saoirse. "Die elfische Schrift an der Wand in dem Farmhaus, bitte erwähnt sie im Dorf nicht. Es kann nichts Gutes, nur Kummer daraus folgen, wenn die Bewohner voreilige Schlüsse daraus zögen. Überhaupt werdet Ihr die Schrift dort nicht mehr vorfinden." Er zögerte, als wollte er noch etwas hinzufügen, dann zuckte er mit den Schultern. "Nicht meine Entscheidung. Fragt die Elfe dort."
Nach diesen etwas kryptischen Worten schulterte Sheldon sein Reisebündel und eilte in die Richtung zurück, aus der man gemeinsam gekommen war.
Andraste
20.Oct.2013
10:10
Auch die anderen klaubten rasch ihr Gepäck zusammen, wo sie es hatten fallen lassen. Randall bot der verletzten Elfe ritterlich sein Pferd an; ein Angebot, welches diese ein wenig misstrauisch annahm. Sie schien noch nie zuvor auf einem Pferd gesessen zu sein, und hielt sich mit beiden Händen am Sattelknauf fest.
In eiligem Schritttempo machten Saoirse, Maram, St. Just und Randall – sein Pferd am Halfter führend – sich auf in Richtung des nahen Waldheims.
Sie hatten erst ungefähr ein Drittel des Weges zurückgelegt, da kamen ihnen zwei Reiter entgegen. Den vorderen konnte man schon vor weitem als Zirkelmagier erkennen – die buten Roben waren nicht zu übersehen. Der zweite war schwer gepanzert und vermutlich ebenso schwer bewaffnet.
**Was macht ihr?***
Saoirse
22.Oct.2013
07:10
Saoirse hatte sich etwas Erholung gegönnt und war wieder in den Sattel gestiegen. Als sie die Reiter kommen sah, ließ sie ihr Pferd anhalten und musterte die Fremden aufmerksam, bis sie heran waren.
"Seid gegrüßt!"
Andraste
23.Oct.2013
02:10
Beim Näherkommen erkannte Saoirse den Magier.
"Bhreac!" rief sie. "Was führt Euch hierher?"
Das klang jetzt vielleicht freudiger, als ihre doch eher oberflächliche Bekanntschaft rechtfertigte, aber in der Fremde, nach allem, was sie erlebt hatte, war ein bekanntes, freundliches Gesicht wie Wasser in der Wüste. Immerhin hatte man sich des öfteren nett unterhalten -- über Fachliches hauptsächlich, aber trotzdem: das war mehr Konversation, als zwischen Templar und Magiern normalerweise stattfand. Er war ungefähr in ihrem Alter; erst vor sechs Monaten hatte er seine Prüfung zum Magier bestanden.
Saoirses Blick fiel auf den Kämpfer, der Bhreac begleitete: kein Templar, sondern ein Soldat im Dienste eines Hauses, dessen Wappen sie auf Anhieb nicht erkannte. Sie wiederholte ihre Frage:
"Ich dachte, Ihr wärt in Denerim. Ganz schon weit weg von zuhaus. Was gibt's Neues?"
Keldaron
24.Oct.2013
12:10
Mit einem freundlichen vielleicht naiven Lächeln musterte St. Just die Fremden. Er kramte in einem seiner Taschenbeutel nach kleinerer Handelsware und bewegte sich dabei etwas zur Seite, an den Wegesrand, um sich dann noch ein vorwärts zu bewegen und parallel zu den Neuankömmlingen zu stehen.
Andraste
26.Oct.2013
07:10
Nur für Bhreac gedacht. Andere Spieler bitte nicht spicken! (Anzeigen)
"Schau dich im Dorf nach Spuren von Zauberei um", hatte Bannfrau Nicola gesagt. "Nimm Mairten mit."
Erst hattest du dich darüber geärgert, den Soldaten mitnehmen zu müssen – also wirklich, nach sechs Monaten in ihrem Dienst, traute die Bannfrau dir immer noch so wenig, dass sie dich nicht allein vors Haus ließ? Wohin solltest du denn abhauen, in den nahen Elfenwald? – aber jetzt warst du über die Anwesenheit des schweigsamen Gefährten froh: die Blicke, mit denen die Dorfbewohner dich bedachten, waren ausnahmslos feindselig.
Spuren von Zauberei, dachtest du spöttisch. Als ob diese so offen auf der Straße herumliegen würden! Jedes Haus müsste ich dazu absuchen von Keller bis zum Dachboden und die Bewohner obendrein verhören. Oder ich gehe nach ihren Blicken: zumindest denkt hier jeder, dass Zauberei für die Vorfälle verantwortlich ist, für das niedergemetztelte Vieh ebenso wie für die vermissten Leute.
Ob die Bannfrau sich mit diesem Befund zufrieden geben würde? An den meisten Tagen gab sich sich gütig und geduldig, aber du hattest sie auch schon launisch erlebt, besonders wenn es etwas zu beweisen gab. So wie jetzt. Großspurig hatte deine Arbeitgeberin auf dem Erntedankfest in Südtor eurer Gastgeberin, Bannfrau Lorna, versprochen, sich mit ihrem Magier um die Probleme in Waldheim zu kümmern.
Und so wart ihr, statt zurück nach Denerim in die Zivilisation, noch weiter nach Süden in die Kälte und Wildnis gereist. Der nahe Elfenwald – so wurde der Brecilische Wald hier genannt – nahm im Osten und Süden fast den gesamten Horizont ein. Dunkel und bedrohlich sah er aus. Du kramtest in deinem Gedächtnis, was du alles über die Talelfen gelesen hattest.
Vor gut dreißig hatten sie dem späteren König Maric geholfen, die orlesianischen Besatzer aus dem Land zu treiben und im Gegenzug von ihm, nach seiner Krönung, den Wald als ihre Heimat erhalten. Sogar ihre Magier durften darin unbehelligt leben, solange sie im Wald blieben. Ein köngliches Gesetz, das den Templar gar nicht schmeckte, aber sie respektierten es, denn der König hatte seinerzeit einen Schwur getan, und mit Schwüren kannten die Templar sich aus.
Das war fast schon dein ganzes Wissen über die Talelfen. Du hattest noch irgendwo gelesen, dass sie ihre Gesichter tätowierten, um sich von ihren angepassten, in Menschenstädten lebenden Verwandten abzugrenzen, und dass sie versuchten, hier im Wald ihre Sprache und verlorene Kultur wieder aufzubauen. Es wurde gar gemunkelt, dass sie nicht den Schöpfer, sondern ihre alten heidnischen Götter anbeteten, was von offizieller Seite aber als Unfug dementiert wurde. Niemand, König Cailan am wenigsten, wollte, dass die Heilige Mutter in Val Royeaux einen neuen Kriegmarsch der Erleuchteten gegen die Talelfen ausrief. Niemand wollte die Orlesianer wieder im Land haben, nachdem des Königs Vater sie vor einer Generation erst aus dem Lande vertrieben hatte – nach hundert Jahren Besatzung!
Du seufztest. Wärest du zuhause, säßest du längst in der Bibliothek und hättest mehrere Bände über elfische Geschichte vor dir ausgebreitet. Sechs Monate hatte es nur gedauert, bis du den Turm vermisstest, obwohl du es zum Schluss gar nicht mehr hattest erwarten können, ihn endlich verlassen zu dürfen!
Dabei gefiel es dir in Denerim, wo du im Hause der Bannfrau Nicola wohntest, ziemlich gut. Das Volk dort war den Anblick von Magiern gewohnt und beachtete euch kaum. Du hattest dich schon mit mehreren Dutzend Magierkollegen getroffen und ausgetauscht und mit einigen wenigen angefreundet. Bibliotheken gab es in der Hauptstadt auch genügend.
Du seufztest abermals. Warum musste Bannfrau Nicola sich nur in die lokalen Probleme dieser Provinz hier unten einmischen? Man könnte bereits auf halbem Weg zurück nach Denerim sein!
"Seht Ihr das?" unterbrach Mairten abrupt deine Gedanken. Er wies nach Westen, wo eine dicke Rauchsäule aufstieg, vielleicht eine halbe Stunde vom Dorf entfernt. Schneller zu Pferd. Es lag genau in der Richtung, aus der ihr gestern angereist wart.
"Was wird das schon heißen?" sagtest du. "Jemand macht Feuer." Aber aus irgend einem Grund hattest du kein gutes Gefühl dabei.
"Soll ich die Pferde holen?" fragte Mairten.
Du überlegtest. Es gab drei Möglichkeiten: Du könntest Mairtin losschicken, die Ursache des Feuers zu ergründen, während du der Bannfrau Bericht erstattest. Du könntest den Soldaten begleiten, und der Bannfrau hinterher Bericht erstatten. Oder ihr könntet erst zur Bannfrau und auf ihren Befehl warten.
Was machst du? Wenn dir eine vierte Möglichkeit einfällt, ist das auch OK.
Maram Litwyn
26.Oct.2013
09:10
Auch wenn sich Maram aufgrund ihrer fehlenden Erfahrung im Reiten, ihrer Verletzungen und den allgemeinen Anstrengungen der letzten Stunden ein wenig unwohl fühlte, brachte sie dennoch ein freundliches, schwaches Nicken zustande. Ich brauche Schlaf...hoffentlich ohne Alpträume...
Als sie die anderen Reiter sah musterte sie diese misstrauisch. Wer waren sie? auf jeden Fall andere Menschen... Was wollten sie von ihren Weggefährten? Was würden sie von ihr wollen? auch wenn sie versuchte, durch ihren Blick so viele informationen wie möglich zusammeln, bemühte sie sich gleichzeitig dennoch, nicht von diesen Reitern erkannt zu werden.
Bhreac
28.Oct.2013
08:10
"Saoirse, Ihr seid es! Seid auch Ihr mir gegrüßt", entfuhr es Bhreac, der seine Überraschung kaum verbergen konnte. "Was ich hier tue, begehrt Ihr zu wissen? Nun denn, das gleiche könnte ich wohl Euch fragen. Aber um Eure Neugier zu stillen: Ich stehe vorübergehend im Dienste der Bannfrau Lorna, das hat meine Rückreise nach Denerim einstweilen vereitelt."
Bhreac machte eine Pause, er schien sich mit der ihm anvertrauten Aufgabe nicht so ganz wohl zu fühlen.
"Wie auch immer", fuhr Bhreac fort, "mir wurde der Auftrag zuteil, hier in der Nähe nach Spuren von Magie zu forschen, aber bisher ist mir nicht wirklich etwas aufgefallen. Könnt Ihr mir vielleicht in dieser Hinsicht weiterhelfen? Und wollt Ihr mir nicht Eure Begleitung vorstellen?"
Während Bhreac auf eine Antwort wartete, fiel ihm der neben ihm stumm auf seinem Pferd sitzende Soldat wieder ein, ganz so, als ob er ihn kurz vergessen hätte.
"Ach ja", fügte Bhreac nach einer Pause hinzu und deutete auf den zweiten Reiter, "das ist Mairten, ein Soldat aus Denerim. Er wurde mir zu Unterstützung mitgegeben."
Die Geringschätzung in den Worten des Magiers war kaum zu überhören, sollte es aber wohl auch nicht sein.
Saoirse
28.Oct.2013
09:10
Saoirse nickte dem Soldaten kurz zu und führte dann ihr Pferd dicht an Bhreacs heran, um ihm die Hand zu reichen.
"Ich bin im Auftrag des Ordens unterwegs," sagte sie. "und meine Begleiter und ich, wir haben uns auf dem Weg nach Waldheim zusammengetan, weil .... nun ja .... die Reise etwas holprig verlief."
Saoirse durfte annehmen, dass ihre noch sichtbaren Blessuren dem Magier einen Eindruck von "holprig" vermittelten.
Sie wandte sich an ihre Reisegefährten: "Darf ich vorstellen: Bhreac und ich kennen uns schon...schon einige Jahre. Ja, tatsächlich."
Sie schien sich selbst darüber zu wundern und beschloss, nicht zu erwähnen, dass ihre Bekanntschaft recht oberflächlich war.
Als sie dann Ihre Reisegefährten vorstellen wollte, bemerkte sie, dass sie den Namen der Elfe gar nicht kannte. Daher schwieg sie lieber und sah die Anderen auffordernd an, in der Hoffnung, dass diese sich selbst vorstellten.
Maram Litwyn
29.Oct.2013
04:10
Maram spürte den auffordernden Blick der Frau, die der Mann "Saoirse" genannt hatte. "Ich bin Maram, eine Heilerin. "
Kurz hatte die Apoststin damit gerungen, ob sie die in ihr schlummernden magischen Kräfte erwähnen sollte. Doch sie entschied sich dagegen. Die Leute, mit denen sie reiste, würden früh genug herausfinden, dass sie eine Magierin war. Dann würde es schon reichen, wenn ihre Reisegefährten wussten, dass sie magische Kräfte besaß. Hier allerdings würden noch zwei weitere Männer, die allem Anschein nach nicht zu ihrer Reisegruppe gehörten, Kenntnis über ihre Magischen Kräfte erlangen und diese Information könnte danach sonstwo hingetragen werden und sie alle, besonders Maram selbst, in Gefahr bringen.
Randall Draecorik
01.Nov.2013
11:11
Randall beäugte die beiden Fremden. "Randall Draecorik ist mein Name. Ich komme den weiten Weg von Redcliffe hierher nach Waldheim, im Auftrag meines Herrn Arl Eamon." sprach er freundlich. Es gab für ihn keinen Grund mehr, seine Mission noch geheim zu halten. Nach allem was sie erlebt hatten würde er sowieso früher oder später gezwungen sein, der Gruppe gegenüber seine Stellung preis zu geben. Spätestens, wenn sie in Ruhe das eben Erlebte besprechen würden und er beginnen würde, seine Fragen zu stellen. Er war froh, in diesem Moment Unterstützung aus den Reihen der Bannfrau zu treffen, selbst wenn es sich dabei um einen Magier des Zirkels handelte. "Und forschen müsst ihr nicht mehr lange, wenn ihr erst hört, was wir eben erlebten! Etwas Grausames geht in diesen Tagen in den Wäldern um und beim Erbauer, wenn dabei kein Dämon seine besudelten Hände im Spiel hat, treffe mich sein Zorn auf der Stelle."
Andraste
04.Nov.2013
07:11
Auch St. Just stellte sich vor, mit offenem Lächeln, weitschweifigen Gesten und einer kleinen Vorbeugung.
"Keldaron St. Just, zu Euren Diensten. Ein bescheidener Handelsfahrender auf der Suche nach neuen Kontakten und Gelegenheiten. Mit Dämonen kenne ich mich gar nicht aus; ich wurde in diese grausige Angelegenheit allein durch meine Anwesenheit hineingezogen. Schrecklich, schrecklich. Da umgibt man sich gern mit so tapferen und kundigen Leuten, wie Ihr hier neben mir seht!"
Saoirse
05.Nov.2013
07:11
Saoirse beugte sich etwas zu Bhreac hinüber und sagte leise: " Wir sollten uns unterhalten, denn es sieht so aus, als könnten wir uns bei unseren Aufträgen von Nutzen sein. Mir scheint, Ihr kommt aus Waldheim, wir wollten gerade dorthin. Seid Ihr bereit, umzudrehen?"
Bhreac
06.Nov.2013
08:11
Bhreac, der Saoirses leiser Stimme gelauscht hat, nickt kaum merklich und raunt ihr dann zu: "Ja, das scheint mir eine gute Idee. So lasst denn hören, wie kann ich Euch behilflich sein?"
Andraste
12.Nov.2013
12:11
Saoirse überlegte noch, ob sie den Magier etwas zur Seite ziehen sollte, um mit ihm Informationen auszutauschen, ohne von ihren augenblicklichen Begleitern belauscht zu werden – vor allem diesem komischen Händler traute sie nicht über den Weg – da deutete ebendieser Händler Richtung Waldheim. "Noch mehr Gesellschaft", sagte er.
Alle Blicke folgten St. Justs Fingerzeig. Tatsächlich war eine Gruppe von bestimmt einem Dutzend Gestalten unterwegs in ihre Richtung: Männer mit Äxten, Hämmern und Mistgabeln über den Schultern.
Etwa dreißig Schritt von der Gruppe entfernt blieben sie stehen. Ein Mann, der als einziger Rüstung und Schwert trug und ein offiziell aussehendes Emblem auf der Schulter, trat vor und warf einen Blick in die Runde. Sein Blick blieb länger an der Elfe auf dem Pferd des Ritters hängen, dann wanderte er zwischen Saoirse und Randall hin und her.
"Was ist passiert?" fragte er.
Maram erkannte ihn als Dorfwächter Tarl. Einige der Männer in der Gruppe hinter dem Dorfwächter erkannte sie auch, allerdings mit Schaudern. Vorbei war es mit ihrer Hoffnung, zum Haus des Dorfwächters schleichen zu können, ohne diesen Mistkerlen über den Weg zu laufen: jene Dreckskerle, die Harralan während des Erntefestes verprügelt hatten und sie zum Zaubern gezwungen...
Jeden Augenblick mochte einer von ihnen auf sie zeigen und laut rufen: "Da ist sie, die Hexe. Schnappt sie euch!"
Saoirse
13.Nov.2013
11:11
Saoirse lenkte ihr Pferd auf den Mann zu, der die Frage gestellt hatte. Es war offensichtlich eine Abordnung besorgter Bürger aus Waldheim, die anhand des aufsteigenden Rauchs Gefahr vermuteten. Es schien ihr geboten, sie erstmal zu beruhigen und wenn möglich zur Umkehr zu bewegen.
"Saoirse Cousland ist mein Name. Seid gegrüßt!" sagte sie. "Ihr seid sicher aufgebrochen, um die Ursache des Feuers zu erkunden."
Sie versuchte, ihre Stimme fest und überzeugend klingen zu lassen: "Meine Reisegefährten und ich sind von einem Rudel Wölfe angegriffen worden. Wir haben alle Tiere getötet und die Leichen verbrannt, damit sie keine anderen Tiere anlocken können. Es besteht also keine Gefahr für Eure Ortschaft."
Sie musterte den Anführer der Gruppe und bemerkte das Emblem auf seiner Schulter, doch sie tat, als hätte sie es nicht gesehen.
Noch bevor der Mann antworten konnte, versuchte sie die Initiative auf ihrer Seite zu halten:
"Ich bin auf der Suche nach Eurem Dorfwächter, vielleicht könnt Ihr mich zu ihm führen."
Maram Litwyn
13.Nov.2013
05:11
Maram wurde gleichzeitig heiß und kalt. Sie sah den Dorfwächter Waldheims, Dale. Der Mann, den sie warnen wollte. Doch warum reiste er in so viel Begleitung, auch noch in der Gesellschaft so vieler Dorfbewohner? War in Waldheim etwas vorgefallen? Hatte die Dunkle Brut Waldheim bereits angegeriffen?
Dale kannte Maram. Doch wie viele Leute würde er davon abbringen können, Maram als Hexe zu bezeichen und damit ihre Tarnung gegenüber ihren Reisegefährten auffliegen zu lassen? Ihr Herz begann, schneller und schneller zu pochen, als ob sie erneut auf er Flucht wäre. Wenn sie von ihren Gedanken ausging, traf "Flucht" bereits jetzt zu. Doch sie konnte sich nicht rühren, die Angst vor den Dorfbewohnern begann, ihren gesamten Körper zuzuschnüren und ihn abzukühlen, fast fühlte es sich so an, als ob sie das Opfer ihrer eigenen Zaubers, der "Eisigen Umarmung", geworden wäre.
Immer weiter sank sie ängstlich auf ihrem Sattel zusammen. Dale war so nahe und nun fehlte der Elfe der Mut, den Dorfwächter anzusprechen.
Andraste
15.Nov.2013
01:11
"Wölfe waren das? Wölfe greifen eine so große Gruppe an? Hm." Der Mann sah stirnrunzelnd nach Süden, zum Elfenwald.
"Diese Art Wölfe hat das letzte Mal den Wald verlassen, als ich noch ein kleiner Junge war. "Die Männer hinter dem Dorfwächter waren Tarl Dales Blick in Richtung Süden gefolgt, was sie geschickterweise von Maram ablenkte.
"Nun, das würde einiges erklären", fuhr der Mann fort.
"Wie viele waren es? Übrigens bin ich der Dorfwächter. Tarl Dale, zu Euren Diensten." Er rückte die Brosche, welche seinen Mantel auf der Schulter zusammenhielt und die er offenbar in großer Eile drangesteckt hat, so zurecht, dass das Abzeichen nicht länger auf der Seite lag. Jetzt konnte Saoirse es auch als eine etwas linkisch gefertigte Version des Wappen der Bannfrau Lorna erkennen.
"Aber zurück zu meiner Frage: Wie viele waren es und seid Ihr sicher, dass Ihr alle erwischt habt?"(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=10575)
Saoirse
18.Nov.2013
12:11
Saoirse bekam das Gefühl, dass sie nicht ganz Ernst genommen wurde. Ihr war klar, dass es ihren Auftrag gefährden würde, sollte es ihr nicht gelingen, die gebotene Autorität auszustrahlen. Daher nahm sie sichtbar Haltung an und erhob die Stimme etwas als sie erwiderte:
"Zweifelt Ihr an meinen Worten? Ich sagte bereits, dass wir alle Tiere getötet haben. Es waren fünf, aber nun sind sie ja keine Bedrohung mehr."
Dann ließ sie den Blick einen Moment auf der Brosche des Dorfwächters ruhen und sagte sehr viel freundlicher: "Tarl Dale, ich bin erfreut Euch kennen zu lernen. Vielleicht begleitet Ihr uns nach Waldheim, denn ich würde gern mit Euch sprechen."
Andraste
18.Nov.2013
07:11
Der Dorfwächter schien zu überlegen, dann nickte er.
"Ja, das wäre wohl am besten. Ich würde auch gern die Einzelheiten erfahren. Wenn Ihr nur einen Augenblick auf mich warten wolltet." Daraufhin ging er zu seinen Begleitern zurück.
"Folgendes: Es scheint, als seien Finsterwölfe für die nächtlichen Angriffe verantwortlich. Was sind Finsterwölfe, fragt ihr mich, aber das könnt ihr genausogut daheim eure Väter fragen, die werden sich noch an die letzte Plage dieser Mistviecher erinnern, vor gut dreißig Jahren. Fürs erste reicht, wenn ich euch sage: Finsterwölfe sind doppelt so groß wie normale Wölfe und dreimal so gefährlich.
Also gut, so machen wir es: Aidan, Luca und Owen schauen sich rasch bei der Scheune um, während Finn und Coalan sich ihre Brüder schnappen und auf der Fulder-Farm nach dem Rechten sehen. Finsterwölfe ist nämlich alles zuzutrauen, sogar der Angriff auf eine Farm oder Siedlung.
Der Rest von euch gibt in Tannbach Bescheid und hält auf dem Weg dorthin Ausschau nach Kampfspuren und allem, was euch sonst noch auffällig erscheint.
Ich selbst werde mit der Templar-Gesandtschaft nach Waldheim zurückkehren, um die Lage zu besprechen und Neuigkeiten auszutauschen.
Passt auf euch auf: mit Finsterwölfen ist nicht zu spaßen. Es heißt sogar, dass sie mit ihren Bissen Krankheiten übertragen können. Also haltet euch gegenseitig den Rücken frei, und keine übermütigen Heldentaten bitte.
Berichtet mir sofort, was ihr herausgefunden habt, wenn ihr wieder zurück seid."
Seine Befehle lösten ein erregtes Gemurmel und Gerangel unter den Burschen aus, als diese sich in drei Gruppen teilten, welche bald darauf in verschiedene Richtungen aufbrachen, nicht ohne Saoirse und ihre Weggefährten noch einigen neugierigen und teils auch misstrauischen Blicke auszusetzen.
"So, jetzt können wir", sagte Dorfwächter Tarl.
Gemeinsam machte man sich auf den Weg nach Waldheim. Sobald die anderen Dorfbewohner außer Hörweite waren, fragte Tarl Dale: "Also, was wollt Ihr mit mir besprechen?"
Sein fragender Blick schloss Saoirses Gefährten mit ein.
Maram Litwyn
20.Nov.2013
06:11
Erleichterung machte sich auf Marams Gesicht breit, als der Dorfwächter die Gesellschaft der anderen Dorfbewohner verlassen hatte. Schnell ergriff sie das Wort, hielt ihre Stimme jedoch ruhig: "Tarl Dale, Ich selbst wurde vor nicht allzu langer Zeit von der Dunklen Brut gefangen genommen. Doch diese Shemlen", - sie nickte zu den Menschen herüber - "Hatten mich gerettet, als ich nach meiner Flucht, beinahe erneut in die Gefangenschaft dieser Kreaturen geraten bin. Doch diese Verderbnis hatte auch jene zur dunklen Brut gemacht, die mit mir in Gefangenschaft waren. Wir sollten Verbündete um uns scharen und versuchen, auf einen Möglichen Angriff der Dunklen Brut vorbereitet zu sein."
Andraste
20.Nov.2013
06:11
Sorry, aber wir haben keine Spieler mehr. Randall ist ausgestiegen (s. Gruppenrat), St. Just hat alle Hände mit anderen Dingen voll, und Bhreac scheint auch keine Zeit zu haben. Das wird wohl nichts...