Lilja von Rottmulde
05.Jun.2015
12:06
Skyless: Geondia
Anfissa hielt den Atem an und drückte sich in den Schatten bei der Höhlenwand, als das wuchtige chitingepanzerte Biest geräuschvoll an ihr vorbeidonnerte. Ihre großen, dreieckigen Ohren folgten ebenso wie ihr Blick der Bewegung, bis die Kreatur hinter einem Abhang verschwand. Die Cath atmete erleichtert aus. Hoffentlich waren die anderen auch so glimpflich davongekommen. Sie stieß sich von der Höhlenwand ab – und zuckte heftig zusammen.
„Warte“, wisperte jemand unmittelbar hinter Anfissa.
Sie erkannte die Stimme sofort. Zio, der Spion und einer ihrer Mitreisenden auf der "Alte Liebe". Natürlich war die Cath froh zu wissen, dass er die Bruchlandung unbehelligt überstanden hatte. Trotzdem änderte es nichts an der Tatsache, dass er ihr gerade einen Mordsschrecken eingejagt hatte. Wo kam er überhaupt auf einmal her? Seine Schwingenprothese hätte ihn doch verraten müssen!
Offenbar machte die künstliche Schwinge den Mort nicht zum Krüppel. Anfissa hatte ihn unterschätzt, vielleicht sogar auf ihn herabgesehen – und das tat ihr leid. Für eine Entschuldigung war es jedoch der falsche Zeitpunkt.
„Hättest du mich nicht vorwarnen können?“, beschwerte sich die Cath, indem sie sich, immer noch kreidebleich, zu Zio umwandte. Das Fell auf ihrem Schweif und ihren Ohren glättete sich nur langsam. „Hast du die anderen gesehen?“
Der runde Eulenkopf bewegte sich einmal nach rechts, dann einmal nach links. Selbst das Kopfschütteln des Mort war knapp und effizient. Anfissa seufzte. So war das alles nicht geplant gewesen. Dabei hatte der Flug so gut angefangen. Sie lagen so gut in der Zeit, dass Dahlia nicht einmal zu den „Sondermanövern“ greifen musste, allen guten Geistern sei Dank. Und dann die Explosion...
„Sabotage! Wer konnte davon...“
Das Murmeln der Cath wurde von einem großen, dunkelbraunen Flügel unterbrochen, der sich um sie legte. Eine weiche Feder hielt ihr den Mund zu. Instinktiv versuchte die Navigatorin, sich loszureißen. „Schscht!“, hauchte Zios Stimme warnend hinter ihrem Ohr.
Dann sah Anfissa es auch.
Im milchigen Schein der fluoreszierenden Wolkendecke, die sich hoch droben, viele dutzend Meter entfernt, um die Stalaktiten kräuselte, kam hinter einem Hügel eine groteske Prozession zum Vorschein: Eine Meute kindsgroßer ockerfarbener Echsenwesen, von denen zwei auf überdimensionierten Kröten ritten, trieb mit Spießen eine Gruppe Gefangener vor sich her. Die armen Teufel sahen miserabel aus – blutig, benommen, die Kleidung an mehreren Stellen gerissen. Einer humpelte so stark, dass ihn das ständige Piesacken beinahe zu Fall brachte.
Anfissa kannte die Gesichter. Dahlia, die Pilotin. Jyrden, der Geistheiler. Smash, der „absolut ehrliche“ Glücksspieler. Alle noch am Leben, aber in Gewalt des ortsansässigen Skaly-Stammes.
„Oh je. Was machen wir jetzt?“, drehte die Cath den Kopf um, um Zio ratlos anzusehen. In den großen runden Augen des Mort lag nicht eine Spur der Verunsicherung. Der Spion hob nur demonstrativ seine dunkelgraue Kunstschwinge – in den krallenbewehrten Polymerfingern hielt er eine schwer aussehende Kugel mit einem Ring dran.
„Das... Oh. Ich verstehe“, brach Anfissa ab. Zio war kein ausgemusterter Agent im Ruhestand. Noch lange nicht. Wenn irgendjemand ihre Gefährten aus den Klauen der schuppigen Wilden befreien konnte, dann er. Die Navigatorin richtete mit dem Zeigefinger ihre Brille – ein Wunder, dass sie den Notabsprung überstanden hatte! – und holte tief Luft. Sie selbst würde wohl nicht viel ausrichten können. Ein Glück, dass sie Zio dabei hatten, egal, was andere Leute von ihm und seiner Art hielten.
Anfissa spähte prüfend zur wuselnden Skaly-Horde. Mindestens fünfzehn der Geschuppten. Den Bruchgelandeten zahlenmäßig mehr als überlegen. Sie blickte sich über die Schulter um.
„Zio?“
Der Mort war verschwunden.
---
Hallo allerseits! :)
Ich habe mich in den letzten Wochen kreativ betätigt und bin auch immer noch dabei, ein zugegebenermaßen recht ambitioniertes Projekt auf die Beine zu stellen - ein eigenes Rollenspiel. Es steckt natürlich noch in den Anfängen, das Grundgerüst, sowohl regel- als auch spielwelttechnisch, ist aber schon da.
2+X (X>0) Augen sehen mehr als nur zwei, und ich würde gerne ausloten, was ich falsch mache und was richtig, und ob mein Machwerk überhaupt jemanden anspricht. Dafür suche ich ein paar motivierte Testspieler. :)
Was ich biete:
Was ich suche:
Ich freue mich auf eure Meldungen! :)
Anfissa hielt den Atem an und drückte sich in den Schatten bei der Höhlenwand, als das wuchtige chitingepanzerte Biest geräuschvoll an ihr vorbeidonnerte. Ihre großen, dreieckigen Ohren folgten ebenso wie ihr Blick der Bewegung, bis die Kreatur hinter einem Abhang verschwand. Die Cath atmete erleichtert aus. Hoffentlich waren die anderen auch so glimpflich davongekommen. Sie stieß sich von der Höhlenwand ab – und zuckte heftig zusammen.
„Warte“, wisperte jemand unmittelbar hinter Anfissa.
Sie erkannte die Stimme sofort. Zio, der Spion und einer ihrer Mitreisenden auf der "Alte Liebe". Natürlich war die Cath froh zu wissen, dass er die Bruchlandung unbehelligt überstanden hatte. Trotzdem änderte es nichts an der Tatsache, dass er ihr gerade einen Mordsschrecken eingejagt hatte. Wo kam er überhaupt auf einmal her? Seine Schwingenprothese hätte ihn doch verraten müssen!
Offenbar machte die künstliche Schwinge den Mort nicht zum Krüppel. Anfissa hatte ihn unterschätzt, vielleicht sogar auf ihn herabgesehen – und das tat ihr leid. Für eine Entschuldigung war es jedoch der falsche Zeitpunkt.
„Hättest du mich nicht vorwarnen können?“, beschwerte sich die Cath, indem sie sich, immer noch kreidebleich, zu Zio umwandte. Das Fell auf ihrem Schweif und ihren Ohren glättete sich nur langsam. „Hast du die anderen gesehen?“
Der runde Eulenkopf bewegte sich einmal nach rechts, dann einmal nach links. Selbst das Kopfschütteln des Mort war knapp und effizient. Anfissa seufzte. So war das alles nicht geplant gewesen. Dabei hatte der Flug so gut angefangen. Sie lagen so gut in der Zeit, dass Dahlia nicht einmal zu den „Sondermanövern“ greifen musste, allen guten Geistern sei Dank. Und dann die Explosion...
„Sabotage! Wer konnte davon...“
Das Murmeln der Cath wurde von einem großen, dunkelbraunen Flügel unterbrochen, der sich um sie legte. Eine weiche Feder hielt ihr den Mund zu. Instinktiv versuchte die Navigatorin, sich loszureißen. „Schscht!“, hauchte Zios Stimme warnend hinter ihrem Ohr.
Dann sah Anfissa es auch.
Im milchigen Schein der fluoreszierenden Wolkendecke, die sich hoch droben, viele dutzend Meter entfernt, um die Stalaktiten kräuselte, kam hinter einem Hügel eine groteske Prozession zum Vorschein: Eine Meute kindsgroßer ockerfarbener Echsenwesen, von denen zwei auf überdimensionierten Kröten ritten, trieb mit Spießen eine Gruppe Gefangener vor sich her. Die armen Teufel sahen miserabel aus – blutig, benommen, die Kleidung an mehreren Stellen gerissen. Einer humpelte so stark, dass ihn das ständige Piesacken beinahe zu Fall brachte.
Anfissa kannte die Gesichter. Dahlia, die Pilotin. Jyrden, der Geistheiler. Smash, der „absolut ehrliche“ Glücksspieler. Alle noch am Leben, aber in Gewalt des ortsansässigen Skaly-Stammes.
„Oh je. Was machen wir jetzt?“, drehte die Cath den Kopf um, um Zio ratlos anzusehen. In den großen runden Augen des Mort lag nicht eine Spur der Verunsicherung. Der Spion hob nur demonstrativ seine dunkelgraue Kunstschwinge – in den krallenbewehrten Polymerfingern hielt er eine schwer aussehende Kugel mit einem Ring dran.
„Das... Oh. Ich verstehe“, brach Anfissa ab. Zio war kein ausgemusterter Agent im Ruhestand. Noch lange nicht. Wenn irgendjemand ihre Gefährten aus den Klauen der schuppigen Wilden befreien konnte, dann er. Die Navigatorin richtete mit dem Zeigefinger ihre Brille – ein Wunder, dass sie den Notabsprung überstanden hatte! – und holte tief Luft. Sie selbst würde wohl nicht viel ausrichten können. Ein Glück, dass sie Zio dabei hatten, egal, was andere Leute von ihm und seiner Art hielten.
Anfissa spähte prüfend zur wuselnden Skaly-Horde. Mindestens fünfzehn der Geschuppten. Den Bruchgelandeten zahlenmäßig mehr als überlegen. Sie blickte sich über die Schulter um.
„Zio?“
Der Mort war verschwunden.
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Hallo allerseits! :)
Ich habe mich in den letzten Wochen kreativ betätigt und bin auch immer noch dabei, ein zugegebenermaßen recht ambitioniertes Projekt auf die Beine zu stellen - ein eigenes Rollenspiel. Es steckt natürlich noch in den Anfängen, das Grundgerüst, sowohl regel- als auch spielwelttechnisch, ist aber schon da.
2+X (X>0) Augen sehen mehr als nur zwei, und ich würde gerne ausloten, was ich falsch mache und was richtig, und ob mein Machwerk überhaupt jemanden anspricht. Dafür suche ich ein paar motivierte Testspieler. :)
Was ich biete:
- Das System: Das Regelgerüst basiert auf einem Prozentwürfel und Pools von Punkten, die man einsetzen kann, um seine Erfolgschancen zu steigern oder besondere Aktionen auszuführen. Es soll actionbetont sein, wobei Action nicht automatisch Kämpfe bedeutet. Meine Inspirationen waren da die Star Wars-Rollenspiele von FFG und Mutant: Year Zero (falls es jemand kennt).
- Das Setting: Dieses heißt nicht umsonst "Skyless", denn es ist in einer Welt aus zum Teil gigantischen Höhlen angesiedelt. Ein "Underdark" wie in D&D ist es allerdings nicht, denn die Höhlen sind zum einen nicht zwangsläufig dunkel und zum anderen oft viel größer, als alles, was das klassische Unterreich zu bieten hat. Der Entwicklungsstand der Welt ähnelt grob dem des frühen 20ten Jahrhunderts, also der "Pulp-Ära". In einem Satz beschrieben, ist es eine Art "Indiana Jones meets Final Fantasy".
Was ich suche:
- 3-5 motivierte Spieler, die
- sich nicht von "work in progress" abschrecken lassen
- konstruktive Kritik nicht zurückhalten
- sich vielleicht auch mal kreativ so richtig austoben wollen
Ich freue mich auf eure Meldungen! :)