[IC] Iouns Träne

avatar Suilan 27.Jan.2013 11:01
12:30

Zurück in Fallcrest verloren Ramar und Lexi keine Zeit sondern begaben sich – Nebin im Schlepptau –  schnurstracks zum Erathistempel. (Leofe und Jared, denen man rasch auftrug, sich doch um die Unterkunft zu kümmern, standen plötzlich mit doppelt so vielen Gepäckstücken wie Händen da, was keiner der drei Davoneilenden bemerkte.)

Der Tempel war ein beeindruckendes Gebäude: die zehn Meter hohe Marmorkuppel wölbte sich über einem kreisrunden Gebäude von doppeltem Durchmesser, an welches sich ein ringförmiger Park anschloss. Hier herrschte nicht die Natur, sondern die strengen Gesetze der Geometrie. Die Bäume waren kegel-, kugel, säulen, oder pyramidenförmig gestutzt, während die Blumenrabatte mit vielfarbigen, oft in einander verschachtelten, aber stets ordentichen Dreiecken, Quadraten, Rauten, Drachen und gleichschenkligen Trapezen das Auge erfreuten oder aber gegen den Willen des Betrachters beeindruckten, je nach Auffassung desselbigen. Eine natürlich gewachsene Pflanze suchte man jedenfalls vergeblich.

Ramar betrachtete die künstliche Vegetation kritisch. "Glaubt Ihr wirklich, dass man uns hier helfen kann?" wandte er sich an Lexi. "Die Priester hier scheinen sich mehr mit Kunst und Schein denn mit Natur und Heilung zu befassen."

"Und doch, auch dieser Schein trügt", sagte Lexi. "Die Hohepriesterin ist für ihre heilsamen Rituale bekannt. Selbst wenn sie nicht in der Lage sein sollte, uns mit dem Seelenstein weiterzuhelfen, so kann sie uns hoffentlich jemanden nennen, der in dieser Hinsicht mehr Erfahrung hat."

Lexi, Ramar und Nebin durchquerten den Park mit raschen Schritten und betraten kurz darauf das kühle Innere des Tempels, wo Ramar um eine Audienz mit der Hohepriesterin Dirina Mornbrow bat, in dringender Angelegenheit. Zur großen Überraschung des Akolythen, der diese Anfrage weiterleitete, ließ die Hohepriesterin die drei Gefährten sofort in ihr privates Studierzimmer bitten. Der Akolyth wurde entlassen, die Tür geschlossen.

Nach kurzer Begrüßung und Beglückwünschung zu vergangenen Taten: "Die Straßen sind so viel sicherer als vorher, dank Euch, und der Handel im Aufschwung", fragte Dirina endlich: "Und was führt euch zu mir?"
avatar Lexi 30.Jan.2013 05:01
Lexi zog eine Augenbraue hoch. "Oh? Das hat sich aber schnell herum gesprochen. Gern geschehen" sagte die Zauberin freundlich. "Aber ich gebe offen zu dass es sich dabei nur um einen Nebeneffekt unseres Treibens handelt. Wir mussten unbedingt einen Seelenstein finden, und dabei war uns ein kleiner Konvent von Teufeln im Weg... Wie dem auch sein, unser ultimatives Ziel ist im Moment die Rettung von Nebins Bruder" -- sie deutete mit einer Geste den Halbling an -- "dessen Seele in diesen beschädigten Stein hier gefangen ist."

Sie hielt der Hohepriesterin den Stein zur Begutachtung hin, die daraufhin große Augen bekam. Bevor sie danach greifen konnte steckte Lexi ihn wieder ein und holte den neuen Seelenstein hervor.

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"Bis wir herausgefunden haben, wie wir seine Seele in den Körper zurück führen können brauchen wir diesen Stein sozusagen als Zwischenspeicher. Leider ist er durch die Nähe zu einem infernalen Portal ein bisschen kontaminiert worden... Könnt ihr da vielleicht etwas machen, oder kennt ihr euch allgemein mit Seelensteinen aus?" fuhr Lexi ziemlich direkt fort.
avatar Nebin 30.Jan.2013 08:01
"Na also, es geht doch auch ohne um den heißen Brei zu reden. Der direkte Weg eben der kürzeste", dachte sich Nebin während er gespannt auf die Antwort der Hohepriesterin wartete.
avatar Suilan 31.Jan.2013 01:01
"Ein infernales Portal?" rief die Hohepriesterin erschrocken. "Hier in der Umgebung? Wo? Habt Ihr Euch bereits darum gekümmert? Wenn nicht, so muss ich sofort jemanden kontaktieren, der—"
avatar Lexi 31.Jan.2013 03:01
"Ist bereits erledigt, keine Sorge", unterbrach Lexi schnell, bevor sich die Priesterin noch mehr aufregen konnte. "Wir haben das Portal permanent verschlossen. Die Teufelsbrut wurde ausgelöscht bis auf einen einzelnes Cambion-Höllenschwert, das uns leider entwischt ist. Aber das ist wahrscheinlich schon über alle Berge."

Nebin verdrehte die Augen "Das mit dem Cambion hätte sie jetzt ja nicht unbedingt hinzufügen müssen", dachte er.
avatar Suilan 31.Jan.2013 06:01
Die Hohepriesterin atmete auf.

"Ich hätte es mir denken können, dass Ihr so etwas nicht ignorieren würdet. Um den entkommenen Teufel kümmert sich Grundelmar bestimmt gern. Ich werde noch heute einen Boten ins Haus der Sonne schicken. Nun aber zu Eurem Problem. Leider kenne ich mich nur mit der Heilung von Lebewesen aus."

Sie deutete auf ein wandfüllendes Regal. Ein flüchtiger Blick dorthin zeigte Lexi, dass dort je ein Fach der elfischen, menschlichen, zwergischen und halblingschen Heilkunst gewidmet war. Ein fünftes war mit "Heilkunst div. Kulturen" betitelt – hier fanden sich auch Eladrin unter den Autoren – während im untersten die Heiler des Imperiums von Nerath versammelt standen.

"Sicher würde man Euch an einer der großen Universitäten im Süden helfen können, aber nur gegen einen exorbitanten Betrag. Die Ankunft über ihr Teleporationsportal lassen sie sich bereits mit dreihundert Gold vergüten!

Wen könnte ich ansonsten empfehlen? Also hier in der Stadt interessiert sich außer mir nur noch der alte Nimozaran für reinigende Rituale, obwohl ich seine Ideen und Erläuterungen ein wenig abstrus finde...

Oder Ihr versucht es bei den Zwergen von Hammerfast. Dort kennt man sich mit Edelsteinen und deren Magie bestens aus, und die Zwerge sind allgemein sehr umgänglich. Da mag eine Einladung auf ein Bier und das Versprechen, Moradin zu preisen, ausreichen, um ihre Hilfe zu rekrutieren, in Verbindung mit einer kleinen Spende vielleicht.

Als letztes würde mir noch Jeremia Clearwater einfallen: ein wandernder Ioun-Priester, der sein ganzes Leben der Erforschung von Ritualen gewidmet hat. Dort seht Ihr ein halbes Regalfach seiner Werke! Wenn ich mich recht entsinne, enthält eines davon auch ein Kapitel über Seelensteine. Bevor Ihr Euch falsche Hoffnung macht: es handelt sich ausschließlich um theoretische Abhandlungen. 'Die Praxis eines Rituals', so erklärte er mir bei seinem letzten Besuch vor anderthalb Monaten, 'kann nur durch praktische Anweisung vermittelt werden.' Ich kann nur hoffen, dass seine Schüler die von ihm entwickelten Rituale nach seinem Tod niederschreiben werden, welch Verlust wäre es sonst für die gesamte zivilisierte Welt!

Verzeiht, das Thema liegt mir sehr am Herzen. Leider kann ich Euch nicht sagen,  wie Ihr Jeremia kontaktieren könnt. Er sagte zwar, er wolle als nächstes nach Winterhafen, aber er wird längst weitergezogen sein. Vielleicht weiß man dort sein nächstes Ziel. Außer, er hat es sich auf halber Strecke anders überlegt, das kommt bei ihm auch vor.

Ja, es tut mir leid, mehr kann ich Euch nicht helfen."

avatar Lexi 01.Feb.2013 11:02
Lexi tippte sich nachdenklich mit ihrem Finger an die Wange. "Na, das ist doch schon etwas, vielen Dank. Ich denke Nimozaran können wir getrost außer acht lassen - in meinen Diskussionen mit ihm und anhand des Zustandes seiner Bibliothek denke ich nicht dass er bei diesem Thema eine große Hilfe sein wird. Die Zwerge wären vielleicht eine Möglichkeit, allerdings müssten wir Glück haben und ausgerechnet an einen Priester geraten, der sich mit Seelensteinen auskennt. Ich würde sagen wir versuchen zunächst den Ioun-Priester, da wir das Siegel für den Teleporterkreis in Winterhafen bereits kennen. Was meint ihr?"
avatar Suilan 01.Feb.2013 02:02
"In dem Fall sollte sich dies tatsächlich am schnellsten klären lassen", antwortete Dirina. "Passt bei der Rückkehr nur auf, dass Ihr Nimozaran nicht von seinem Mittagsschlaf aufschreckt, zwischen der 2. und 4. Mittagsstunde. Er hat schon mehrmals die Stadtwache herbeigerufen und die 'Eindringlinge' festnehmen lassen. Am besten, Ihr bringt ihm etwas mit, Kuchen oder Kekse oder einen Pudding, dann ist er schnell versöhnt. Aber da Ihr ihn kennt, wisst Ihr das bestimmt."
avatar Lexi 01.Feb.2013 05:02
"Ja, ich habe ihm auch schon öfter geraten, er möge doch den Kreis bewachen lassen oder wenigstens überwachen. Aber anscheinend tritt bei Menschen mit zunehmendem Alter oft eine gewisse Beratungsresistenz auf" kicherte Lexi, und fügte etwas ernster hinzu "Wahrscheinlich kannten ursprünglich nur wenige sein Runensiegel, aber so etwas verbreitet sich ja auf Dauer ziemlich unkontrolliert. Ich hoffe es wird ihm nicht mal zum Verhängnis..."
avatar Suilan 01.Feb.2013 10:02
"Dann bleibt mir nur, Euch viel Glück zu wünschen, und dass alle guten Götter Euch auf Euren Reisen beschützen mögen. Wenn es Euch nichts ausmacht, so würde ich gern erfahren, wie die Sache ausgeht."

Nachdem Lexi und Ramar ihr versichert hatten, sie selbstverständlich entweder persönlich oder durch Boten zu informieren, geleitete die Hohepriesterin sie aus dem Zimmer und den Gang hinunter bis in die Tempelhalle.

"Wohin nun?" fragte Nebin ungeduldig.

"Erst einmal zurück zur Herberge, den anderen beiden Bescheid geben, nehme ich an", sagte Ramar. "Und dann auf nach Winterhafen."

Die drei sahen sich an. Gleichzeitig fiel ihnen auf, dass sie nicht wussten, in welcher Herberge sich die beiden Gefährten – und auch das eigene Gepäck – befanden. Die Sorge um seinen Bruder ließ Nebin an nichts anderes denken, während Ramar sich darauf verlassen hatte, Lexi werde sich um solch Details schon kümmern.
avatar Ramar 02.Feb.2013 02:02
Ramar rieb sich mit der Hand das bärtige Kinn.
"Wir sollten vielleicht einfach mit dem nächsten Gasthof anfangen wo wir uns getrennt haben. Vermutlich hatten sie nicht soviel Muße das Gepäck durch die halbe Stadt zu tragen."
avatar Suilan 02.Feb.2013 10:02
13:15

Also eilten die drei weiter bis fast zum Nordtor hoch und betraten das Silberne Einhorn. Die Eingangshalle lag verlassen, doch herbeigerufen von dem Glöckchen über der Tür eilte die Wirtin herbei und begrüßte sie diensteifrig. Wisara Ostermann war eine hübsche Halblingsdame, die – so fand Nebin jedenfalls – noch viel hübscher sein könnte, wenn sie ihr Haar nicht in einem strengen Dutt nach hinten binden würde.

Ramar erkundigte sich, ob hier ein Mensch und eine Elfe Unterkunft für fünf Personen angemietet hätten, was die Wirtin bejahte.

"Hier entlang, bitte." Die Wirtin hielt kurz an, um zwei Schlüssel von einem Haken zu nehmen, dann führte sie die drei Gefähren die Treppe hinter der Rezeption hoch. Man befand sich nun in einem langen Gang. Die Wirtin drückte Ramar und Lexi je einen Schlüssel in die Hand und deutete auf die ersten beiden Türen.

"Die Dame links, die Herren rechts. Das Bad befindet sich am Ende des Flurs. Abendessen gibt es ab sechs, Mittagessen zwischen zwölf und zwei. Hat die Herrschaft sonst noch einen Wunsch?"

Lexi, die bereits aufgeschlossen und einen Blick ins Zimmer geworfen hatte – keine Leofe in Sicht, wohl aber ihrer beider Gepäck – wandte sich an die Wirtin.

"Wo sind denn unsere Gefärten? Unten im Speisesaal, nehme ich an?" Es war noch nicht zu spät fürs Mittagessen.

"Die beiden sind ausgegangen. Wohin, haben sie nicht gesagt, aber zum Abendessen wollten sie wieder zurück sein. Darf ich sonst noch irgendwie behilflich sein?"
avatar Ramar 03.Feb.2013 01:02
Ramar schnitt eine Grimase.

"Vielen Dank, Frau Wirtin. Wir kommen gleich zum Mittagessen runter."

Die Wirtin nickte und zog sich zurück. Ramar wandte sich an Nebin und Lexi.

"Lasst uns mal in den Zimmern nachschauen. Vielleicht haben sie ja einen Zettel hinterlassen was sie in der Stadt erledigen wollten. So richtig viele Schätze zum verscherbeln haben wir ja nicht gefunden."

Gemeinsam untersuchten sie kurz die beiden Zimmer.
avatar Ramar 03.Feb.2013 01:02
Ramar deutete auf die Brotkrümmel, die verstreut im Raum umherlagen. "Jared war wohl nervös oder ungeduldigt. Hat er unterwegs irgendwas erzählt was er unbedingt hier in Fallcrest machen wollte? Ich kann mich gerade nicht erinnern."
Insgeheim ärgerte sich Ramar über Jared. Da plappert er soviel rum, aber genaueres weis man dann doch nicht von ihm.

"Lass uns essen gehen. Vielleicht lockt sie ja der Duft an."
avatar Suilan 03.Feb.2013 01:02
"Ich muss gestehe, ich höre bei seiner Plapperei auch nicht so genau zu", sagte Lexi. Und bin damit keinen Deut besser als die anderen, die stets glasige Augen bekommen, wenn ich von arkanen Dingen rede, erkannte sie reumütig.

"Er hat sich Sorgen um seinen ehemaligen Partner gemacht", überraschte Nebin die beiden. "Wisst Ihr nicht mehr? Bevor wir den Tipp mit Rakad in Crockport bekamen, hat Jared diesen Zwerg namens Davik aufsuchen wollen. Der scheint auch mit seltenen und magischen Gegenständen zu handeln. Aber Jared hat ihn nicht angetroffen und Davik hat ihm auch keine Nachricht hinterlassen, wie er es wohl sonst immer tat. Jared hatte sogar Angst, Daviks neuer Partner hätte ihm im Schlaf ein Messer in den Rücken gestoßen." Nebin schluckte, dann sagte er ergriffen: "Trotzdem ist Jared zuerst mit nach Crockport gekommen, um meinem Bruder zu helfen."

Trotzdem ärgerte auch er sich über die erneute Verzögerung. Sie hatten vier Tipps bekommen, das waren drei mehr, als ihm lieb waren.

"Wir dürfen keine Zeit verlieren!" rief er panisch.
avatar Nebin 03.Feb.2013 05:02
Nebin schlang sein Essen in einer für einen Halbling unglaublichen Geschwindigkeit herunter. Es war zwar Eile geboten, doch mit leerem Magen konnte er nicht klar denken.

"Mmmpfpfpfpfmmm" - Nebin schluckte den letzten Bissen seines Mahls herunter.

"Entschuldugt. Ich nehme an dass Jared inzwischen diesen Davik gefunden hat. Und, wie wir alle wissen, können Unterhaltungen mit Jared schonmal den einen oder anderen Augenblick andauern. Ich würde ungern so lange hier untätig herumsitzen.
Nach Hammerfast kommen wir wohl nicht so schnell, Davik ist bereits mit Jared im Gespräch, Nimoranzan ist uns nach Lexis fachkundiger Meinung wohl keine Hilfe, also bleibt nur dieser Ioun Priester Jeremia Clearwater.
Was meint ihr, wollen wir nach Winterhafen aufbrechen und mit ihm sprechen?"


Nebin legte seine Hände auf den Tisch und drückte sich ab um das Zeichen zum Aufbruch zu geben.
avatar Lexi 03.Feb.2013 08:02
Lexi rieb sich nachdenklich das Kinn. "Ich bin nicht sicher, ob uns das so viel weiter hilft. Wir könnten zwar den Anderen eine Nachricht hinterlassen, und Nimozaran darum bitten, sie durch sein Portal hinter uns her zu schicken - die Ritualkomponenten ließen wir ihm dann natürlich auch da, kosten 50gp. Wenn dieser Ioun-Priester aber schon wieder aus Winterhaven abgereist ist, müssten wir wahrscheinlich ohnehin auf sie warten. Wenn er noch dort ist würden wir ihn ja vielleicht wieder hierher mit zurück nehmen, denn die Möglichkeiten mächtige Rituale durchzuführen sind in den kleinen Nest begrenzt. Außerdem könnte es natürlich sein, dass dieser Davik etwas über Seelensteine weiß, wenn er mit seltenen Gegenständen handelt - oder sogar einen unverdorbenen hat, dann sparen wir uns die Mühe. Wir könnten demnach auch versuchen, den beiden nachzugehen und sie aufzuspüren, wenn ihr keine Lust habt hier herumzusitzen. Aber letztlich geht es um euren Bruder, Nebin, deshalb solltet ihr entscheiden wie wir vorgehen."
avatar Ramar 04.Feb.2013 10:02
Ramar wischte sich den Bierschaum ab.
"Ich möchte Leofe und Jared nach dem Mittagessen suchen. Ich glaube zwar nicht das sie sich überrumpeln lassen, aber wenn wir aufbrechen um den alten Priester zu suchen möchte ich sie an meiner Seite haben."

avatar Nebin 04.Feb.2013 07:02
"Warum sollten wir Unterstützung benötigen, um einen Priester aufzusuchen? Das bekommen wir ganz sicher auch alleine hin.

Und wo wollt ihr überhaupt suchen? Die Stadt ist groß und wir wissen von Davik fast nichts. Er ist ein Zwerg namens Davik und versucht wohl aufgrund seiner Tätigkeit möglichst unauffällig zu bleiben. Kennt ihr jemanden in den zwielichtigen Schichten dieser Stadt, der uns einen Hinweis geben könnte?

Ich werde mich auf den Weg nach Winterhafen machen. Ob ihr mitkommt oder nicht, bleibt euch überlassen"
, gab Nebin zurück.
avatar Ramar 05.Feb.2013 12:02
14:00


Ramar nickte.
"Gut, dann ist das auch geschwätzt. Ich werde nach Leofe und Jared fragen - um die beiden geht es mir. Nicht um Davik."


Lexi zuckte die Achseln. "In Ordnung. Das vereinfacht die Sache insofern, als ich es euch, Ramar, durchaus zutraue Nimozarans Portal selber zu öffnen." Sie holte einen Zettel aus ihrer Gürteltasche und ließ mit einer Geste ein paar Runen darauf erscheinen. Dann reichte sie den Zettel dem Priester. "Hier ist die Runenkennnung von Winterhaven. Ich überlasse es euch zu entscheiden, ob und wann ihr nachkommen wollt. Wir beeilen uns zurück zu kommen, aber falls wir doch schnell weiter müssen hinterlassen wir euch eine Nachricht beim Portal dort."

"Gut", sagte Ramar und nahm den Zettel. Dann machte er sich ohne weitere Umschweife in die Stadt auf, während Nebin und Lexi hoch in ihr Zimmer gingen. Es war inzwischen zwei Uhr, also zu spät, um Nimozaran zu stören. Außerdem wohnte er am anderen Ende der Stadt, und beide waren sie noch sehr von der Reise erschöpft.

Wie gut, dass Winterhafen so klein ist, dachte Lexi. Erst die Wüstenwanderung, dann bis nach Crockport hoch und all das zu Fuß: so reist ein Magier normalerweise nicht!
avatar Suilan 05.Feb.2013 12:02
Und wie ist es Leofe und Jared inzwischen ergangen, seit ihre drei Gefährten sie so überraschend mit dem Gepäck auf der Straße stehen ließen? Lasst uns einen Blick zurückwerfen...

12:30


Leofe und Jared lösten das Gepäckproblem, in dem Jared Ramars und Nebins Gepäck bewachte, während Leofe, die den Kürzeren gezogen hatte, mit Lexis und ihrem eigenen Gepäck losmarschierte, um zwei Zimmer im Silbernen Einhorn zu mieten. Fünf Goldstücke pro Nacht erschienen ihr zwar Wucher, aber sie hatte wirklich keine Lust, zu zweit den ganzen Krempel über den Fluss und durch die halbe Stadt zur Nentir Inn zu schleppen.

"Und", fragte Jared, als sie endlich alles in den beiden Zimmern verstaut hatten, "womit vergnügen wir zwei uns, während die anderen sich um den Seelenstein kümmern? Also, ich würde gerne herausfinden, ob Davik inzwischen wieder aufgetaucht ist, und wenn nein, nachforschen, wo er zuletzt gesehen wurde. Das schulde ich meinem alten Mentor. Wollt Ihr mit?"


"Sollten wir uns wirklich zu zweit in die zwielichtigen Regionen begeben in die uns eine solche Suche wohl führen wird?" fragte Leofe beunruhigt.
"Die anderen wären sicher bereit uns bei der Suche zu unterstützen meint Ihr nicht?"


"Nun, ich dachte, ich schau erst noch einmal bei seinem neuen Partner vorbei und frag, ob Davik sich inzwischen gemeldet hat.  Das ist so gefährlich wie ein Spaziergang im Stadtpark. Hat der aber immer noch nichts von ihm gehört, kehre ich hierher zurück und überlege die nächsten Schritte in Ruhe."

Er rückte seinen Waffengurt zurecht, schob seinen Geldbeutel sicher unter Hemd und Rüstung, und sah Leofe erwartungsvoll an.

"Ich lad Euch auch hinterher zum Essen ein", versuchte er sie umzustimmen. Trotz seiner Worte, dass es überhaupt nicht gefährlich sei, hätte er doch gern ein wenig Rückendeckung. Man konnte ja nie wissen...


"Nagut", lenkte die Elfe ein und schulterte den geliebten Bogen.

13:00

Leofe und Jared schlenderten also die breite Straße entlang, die nach Süden in die Stadt hineinführte. Jared war ungewohnt still. Sorge und Zweifel gaben sich auf seiner Miene ein Wechselspiel.

"Einbruch und Erpressung", sagte er unvermittelt. "Darin ist Davik Spezialist. Wir trafen uns, als wir zufällig zur selben Zeit im selben Haus einstiegen. Für mich war es der erste Bruch in einer größeren Stadt und ich stellte mich ziemlich ungeschickt an. Ohne Daviks Hilfe wäre ich erwischt worden. Danach hat er mich unter seine Fittiche genommen und mir gezeigt, 'wie der Seemann sein Seil knüpft', wie er es nannte. Damals wusste ich kaum, welche Seite man beim Rapier nach vorne hielt. Dafür hab ich ihm einiges über Schlösser beigebracht. Ich war nämlich Schlosserlehrling, vorher. Mindestens zweimal hat er mir das Leben gerettet, wo jeder andere unseres Métiers den Partner im Stich gelassen und sich aus dem Staub gemacht hätte. Brechen und aufbrechen, das ist seine Masche. Manchmal auch Knochen brechen, wo Einschüchtern nicht ausreicht. Aber kein Mord und Totschlag, das gab's bei ihm nicht. Ich weiß nicht, was er vorher war, aber irgendein zwergischer Ehrenkodex muss ihm in seiner Jugend eingetrichtert worden sein, den er nicht ganz vergessen hat. Mein Söhnchen, nannte er mich, halb zum Spott, halb im Ernst."

Nach diesem etwas unzusammenhängenden Wortschwall verfiel Jared wieder in Schweigen. Sie waren inzwischen am Kliff angekommen. Die Straße führte schwindelerregend steil und in drei Zacken in die Unterstadt hinab. Den Wasserfall konnte man von hier aus hören, aber nicht sehen. Immer noch schweigend machten Mensch und Elfe sich an den Abstieg. Bald schon taten ihnen die Knie weh.

"Sagt, denkt Ihr wirklich, die anderen würden mir dabei helfen, einen solchen Mann zu suchen?" fragte er, als sie mit zitternden Knien unten ankamen. "Also, ich weiß nicht. Viel eher würde man mir doch entgegenhalten, was ich selbst denke: in was für einem Schlamassel Davik auch immer stecken mag, wahrscheinlich ist er selbst dran schuld. Mich wird das allerdings nicht davon abhalten, ihn zu suchen. Notfalls allein."

"Genau das ist der Punkt - sie würden es nicht für Davik tun sondern für Euch" entgegnete die Elfe schnaufend.
"Was auch immer Ihr an Gutem über Davik erzählt habt, er verdient seinen Lebensunterhalt indem er anderen das weg nimmt was ihnen gehört, manchmal indem er sie erpresst - um seinetwillen würde ich für diesen Mann nicht eine einzige der Stufen hinab steigen. Aber Euch ist wichtig was aus ihm geworden ist und was auch immer Ihr selbst in der Vergangenheit getan habt, ihr habt es Euch verdient dass man Euch hilft. Und auch wenn Ihr immer auf Eure Verträge besteht, so denke ich dass auch die Anderen ganz ohne Vertrag dasselbe tun würden", schloß die Elfe und holte erneut Atem.


Schöne Worte dachte Jared. In aller Ernsthaftigkeit vorgetragen. Sie glaubt es tatsächlich. Ich sollte etwas Nettes antworten. Ihr für die ergreifenden Worte danken. Ihr versichern, dass ich ihr tatsächlich auch ohne Vertrag helfen würde, wenn sie in Gefahr wäre.

"Ihr habt noch nie von Eurer Familie oder Heimat erzählt", sagte er stattdessen. "Dort hat man zusammengehalten, nehme ich an?"

Sie betraten nun die Unterstadt. Leofes erster Eindruck war: Ist das voll! Eng und voll. Die Gassen waren schmal, oft nur zwei Schulter breit, und die Leute eilten emsig, teils schwer beladen, durcheinander oder standen in Trauben beisammen, zehn oder mehr, lachten, erzählten und gestikulierten, und Kinder sprangen kreischend um sie herum. Leofe fiel es schwer, sich auf Jareds Worte zu konzentrieren. Ihn dagegen schien das Chaos in keinster Weise zu stören.


"Nun, meine Familie beschränkte sich auf meine Eltern", erklärte Leofe über dem Lärm hinweg. "Wir sind von Stadt zu Stadt und kleinem Nest zu kleinem Nest gezogen, wo mein Vater seinen Geschäften nachging. Mich hat die Umtriebigkeit der Menschensiedlungen schon immer gestört und mir fällt gerade wieder ein wie sehr!" schloß die Elfe und wendete sich von dem Geschnatter der Leute ab und Jared zu.

"Die wenigen Male die wir in der Heimat waren empfand ich als Wohltat. Ich lernte etwas über den elfischen Weg und vielleicht auch etwas Zusammenhalt, da mögt Ihr recht haben.
Ich lernte aber vorallem dadurch dass ich immer wieder gezwungen war mich an neuen Orten zurecht zu finden und neue Freunde zu finden, worauf es ankam wenn man es mit anderen Leuten zu tun bekommt.
Als ich ein Alter erreichte dass es mir erlaubte meinen eigenen Weg zu gehen, durchstreifte ich die Wälder und Flure des Tals und begegnete Leuten wie Wynn in denen mein Vertrauen gut investiert war. Ich begegnette auch Leuten die kein Vertrauen verdient hatten und hin und wieder irrte ich mich auch"
, Leofe schluckte und wendete sich kurz ab bevor sie fortfuhr "Um Eure Frage zu beantworten, ich habe den Zusammenhalt nicht bei meiner Familie gelernt sondern in der Welt. Und ich habe gelernt das Taten mehr sagen als Worte und bei Euch haben wir einen der seltenen Fälle wo die Taten einen besseren Menschen vermuten lassen als die Worte."
avatar Suilan 05.Feb.2013 09:02
13:25


"Tatsächlich? Das ist Euer Eindruck von mir?" fragte Jared erstaunt. "Nun, ich bin ja auch erstaunlich ehrlich, wenn ich mit Euch rede. Seit der Sache mit der Sphinx. Ja, die Sphinx ist schuld."

Jared unterbrach sich, denn das Treiben um sie herum wurde doch zu bunt und hektisch, als sie den "Grünen Markt" betraten. Ständig musste man aufpassen, wenn man nicht angerempelt werden wollte, und alle drei Schritt hielt einem ein Händler irgendetwas unter die Nase, das man kaufen solle. Der "Grüne Markt" hieß so, weil sich in seiner Mitte eine ovale Blumenwiese befand, auf der ein einzelner Kastanienbaum stand. In doppelter Reihe rund um die Wiese drängten sich Marktstände.

Leofe und Jared hielten sich am äußeren Rand des Marktes und bogen nahe einer Kneipe "Gnom im Glück" in eine Gasse Richtung Fluss ab, in der es bald auch ein wenig stiller wurde.

"Normalerweise ist das nämlich genau umgekehrt", fuhr Jared fort. "Deswegen bin ich auch nicht Daviks Partner geworden, als er mich fragte. Nicht, weil ich etwas dagegen habe, Leute um ihr Geld zu bringen, nur wegen der Methode. Statt Einbruch und Einschüchtern blende ich Leute nämlich viel lieber mit hübschen Worten und Manieren, bis sie mir ihr Geld freiwillig geben oder mir ein peinliches, gar ein pikantes Geheimnis verraten, für die Bewahrung desselbigen ich sie dann zur Kasse bitten kann.

Ich sehe auch nicht, was daran verwerflich ist. Die 'unschuldigen Leute', wie sie sich selbst gern nennen, haben ihrerseits nämlich eine viel gemeinere Methode, andere um alles, was im Leben wichtig ist, und manchmal gar um das Leben selbst zu bringen: durch hässliche Worte. Ebenso sehr Lüge wie meine hübschen, und mit weniger Sorgfalt ausgewählt. Tatsächlich ist es die Gedankenlosigkeit, was mich daran am meisten ärgert. Und dann der Eifer, mit dem die Lüge weitergetragen wird, die Gier, mit der gelauscht wird! Also, ich kann die vielbeschworene Unschuld nicht sehen. Jemand, der hässlich über seinen Nächsten redet, hinter dessen Rücken, nimmt ihm etwas wertvolleres als Geld; ein solcher hat es verdient, dass ich ihn ausnehme.

Eure Erfahrungen scheinen da ja ganz anders gewesen zu sein. Ein einzelner Verrat, wenn ich das richtig verstehe? Wir sind übrigens bald da"
, fügte er noch hinzu.

Leofe und Jared hatten die Kais der Unterstadt erreicht. Hier herrschte wieder reges Treiben: Boote wurden beladen oder entladen, Waren wurde mit Handkarren, Eseln, oder Pferdekarren herbei- oder Richtung Oberstadt davongeschafft, dazwischen standen Passagiere in kleinen Grüppchen beisammen – schweigend oder im Gespräch vertieft, oft seltsam gekleidet, aber stets im Weg – und warteten darauf, wieder an Bord ihres jeweiligen Bootes zu dürfen.

Endlich hatte man auch einen Blick auf die beiden Wasserfälle. Leofe blieb einen Augenblick stehen, um den Anblick zu bewundern. Das Tosen war hier wesentlich lauter als in der Oberstadt, obwohl sie breits 120 Schritt oder mehr entfernt waren.


Leofe beobachtete die Szenerie so genau wie die vielen ablenkenden EIndrücke das zu ließen.
Ihr viel auf dass viele 6 bis 10-jährige Jungs und ein paar Mädchen unterwegs waren. Sie waren in schäbige Kleidung gehüllt und wurden von den arbeitenden Leuten und auch von den wartenden Reisenden nicht beachtet. Mehfach glaubte Leofe einen Taschendiebstall zu beobachten doch einmal sah sie es ganz genau.
Die Kinder schienen sich alle gegenseitig zu  kennen. Es wurden kurze Blicke ausgetauscht, teilweise warnende.
DIe Elfe stupfte Jared an und deutete als gerade eines der Kinder sich an der Hosentasche eines Reisenden zu schaffen machte wärend ein anderer Junge diesen ablenkte. Jared nickte wissend.

Dann viel Leofe ein schlanker, nicht sehr großer Mann in unauffälliger Kleidung auf der sie beobachtete. Er schien schon eine ganze Weile ein Auge auf Jared und Leofe geworfen zu haben. Als er sah, dass die ELfe ihn bemerkt hatte, verschwand er rasch in eine Seitengasse Richtung Süden.
"Hast du das gesehen?" fragte Leofe Jared erstaunt. Der Mensch schüttelte den Kopf doch hastete er der Elfe nach als diese dem Mann hinterher lief, darauf bedacht den langen Fingern der Kinder nicht zu nahe zu kommen.


Als Leofe um die Ecke schoss, um die kurz zuvor der Mann verschwunden war, prallte sie zurück: außer drei Kindern, die auf der Straße Murmeln spielten, war niemand zu sehen und das obwohl man sich – so zeigte ein zweiter Blick umher – in einer kurzen Sackgasse befand.

Jared konnte gerade noch rechtzeitig bremsen, sonst hätte er die Elfe umgerannt.


Leofe zog Jared zurück um in ungestört zu fragen: "Der hat uns wohl abgehängt - egal, wo müssen wir hin um etwas über Euren Mentor in Erfahrung zu bringen?"


"Keine Ahnung", sagte Jared. Dann machte er plötzlich einen Bogen nach rechts, schnappte sich einen der Lumpenbengel am Kragen, und zog ihn hinter einen Kistenstapel, außer Sicht der Arbeiter. Leofe folgte verwirrt.

"Wir sind rechtschaffene Bürger auf der Durchreise", erzählte Jared dem Jungen. "Wir suchen einen ehrbaren Händler, mit dem wir Geschäfte machen können. Meine Freundin hier sucht dringend ein Paar neue Schuhe und was die Frauen sonst noch so an hübschen Dingen benötigen. Gerne auch gebraucht. Hättest du einen Tipp für uns?"

Der Junge schien zu überlegen. Jared ließ ihn los und hielt ihm einen Silberling hin. Der Junge betrachtete Jared und Leofe noch einmal ganz genau, dann nickte er.

"Folgt mir", sagte er, und huschte davon, um die Kisten herum, nach Süden, wo er bald in eine Gasse einbog. Jared tauschte einen kurzen Blick mit Leofe, wobei er an den Griff seines Rapiers tippte, um anzuzeigen, dass eine gewisse Vorsicht angebracht war, und eilte dem Jungen hinterher.


Den Trubel am Flussufer hinter sich lassend, liefen die drei eine Gasse nicht ganz parallel zu den Kais, sondern schräg davon wegführend, hinunter. Bald waren sie unter sich außer vereinzelt dahockenden Bettlern, von denen Leofe sich fragte, warum sie nicht in belebteren Gegenden ihr Glück versuchten. Ihre Mützen waren dementsprechend leer, ihre Positionen dagegen strategisch verteilt. Ihr gefiel das gar nicht.

Warum hab ich mich nur von dem Menschen überreden lassen, ihn zu begleiten? dachte sie.

Ihr kleiner Stadtführer steuerte ein kleines, etwas baufälliges Lagerhaus an, bog dann aber davor ab und führte sie den engen Fußweg zwischen ihm und dem Nachbarhaus vorbei, zum Hintereingang.

Auf ersten Blick entdeckte Leofe zwei Wachen: einen Armbrustschützen auf dem Dach, lächerlich schlecht versteckt -- die Sonne im Rücken, sein Kopf warf gar einen Schatten auf die Wand gegenüber! – und einen weiteren Mann, den sie hinter dem Kistenstapel fast übersehen hätte.

Die Tür stand offen. Der Junge hielt wieder die Hand auf. Jared gab ihm einen weiteren Silberling, dann war der Junge verschwunden.


"Seid Ihr sicher dass Ihr da rein wollt?" fragte Leofe skeptisch und versicherte sich dass ihr Bogen noch an der gewohnten Stelle war.


"Davik hat ein Abkommen mit den Flussratten", raunte Jared ihr zu. "Wenn er in Fallcrest ist, kommt er bei ihnen unter. Also ja, ich muss da rein." Als Leofe wenig beruhigt schien, fügte er hinzu. "Die passen doch nur auf, dass hier nicht die falschen Leute hineinmarschieren."

"Sondern nur die 'rechtschaffenen'", gab Leofe spöttisch zurück.

"Du lernst schnell!" sagte Jared erfreut. "Der Trick ist, selbstbewusst auftreten. Tu so, als gehörtest du hierhin." Dass er plötzlich ins Du verfiel, zeigte ihr aber, dass er nervöser war, als er zugeben wollte. "Wenn's hilft, stell dir vor, das wären wilde Tiere, Wölfe zum Beispiel. Da darf man doch auch keine Schwäche zeigen. Aber wenn man ruhig bleibt, selbstbewusst..."

Leofe schnaubte. So konnte auch nur ein Städter daherreden, der noch nie einem Wolf begegnet war. Aber sie wusste, was er meinte.


Mit dem Versuch, Jareds Ratschlag zu beherzigen, erreichte Leofe allerdings das Gegenteil: sie versteifte. Jemand pfiff. In der offenen Tür erschien ein Mann mit gezogenem Rapier, halb überschattet von dem Armbrustschützen auf dem Dach ihm gegenüber, der sich wohl erhoben hatte. Der Mann hinter dem Kistenstapel trat ebenfalls hervor, zwei Dolche in der Hand, und auf Seiten der Gasse kam ein Bettler um die Ecke, einen Knüppel schwingend.

"Dürften wir die Herrschaft kurz herein bitten, auf ein Gespräch?" empfing sie der Mann im Türrahmen. Er trat dabei einen weiteren Schritt nach vorn, sodass Leofe nun sein Gesicht sah: es war der Mann, der Jared und sie von der Kneipe "Gnom im Glück" bis zu den Kais verfolgt hatte. "Um uns bekannt zu machen?"

Jared, dessen Hände wie Leofes zu den Waffen gezuckt waren, hielt mit halb gezogenem Rapier inne.

"Wir sind rechtschaffene Bürger auf der Suche nach einem ehrlichen Geschäft", wiederholte er seinen Spruch.

"Und wir freuen uns sehr über Neukunden", erwiderte der Mann im gleichen Ton, doch Leofe meinte zu erkennen, dass er sich ein klein wenig entspannte. "Und wenn Ihr tatsächlich ebensolche seid und keine Spitzel, wird sich das Missverständnis schnell genug aufklären. Man kann heutzutage einfach nicht vorsichtig genug sein. Es gibt so viele unehrliche Leute auf der Welt."

Er machte eine einladenden Bewegung mit dem Rapier und von beiden Seiten traten seine Gefährten zwei Schritte näher heran. Jared sah Leofe an und nickte leicht in Richtung Tür, um seine Präferenz deutlich zu machen, aber noch bewegte er sich nicht sondern wartete, die Hand noch immer an der Waffe, auf ihre Reaktion.


Auf was hatte sie sich da nur eingelassen? Die Elfe blickte sich um und sah dann den Mann wieder an. Sie sollte in ein Gebäude gehen gefüllt mit offensichtlich gefährlichen Leuten und sich jeglichem Fluchtweg berauben. Das war die Art und Weise wie man sich sein eigenes Grab schaufelte!

Aber jetzt umzudrehen und zu gehen war sicher nicht weniger gefährlich da höchst verdächtig.

Stoisch machte Leofe einen Schritt und folgte der Einladung des Mannes.
avatar Suilan 05.Feb.2013 09:02
13:50

"Ich verstehe", sagte Jared höflich. "Dann also nach Euch." Er ließ seinen Rapier zurückgleiten und folgte dem Mann ins Innere des Gebäudes.

Leofe zögerte nur kurz. Immerhin haben sie uns nicht entwaffnet, das muss ein gutes Zeichen sein, oder? Also folgte sie den beiden. Ihr Freund vom Pier bildete den Abschluss, während der Bettler zurückblieb, wahrscheinlich, um seinen Wachposten wieder einzunehmen.

Nach dem gleißenden Sonnenlicht draußen sah Leofe erst einmal nichts, gerade genug, um zu ahnen, dass man sich in einem breiten Flur oder schmalem Raum befand. Geradeaus wurde es wieder etwas heller, da kamen auch die Stimmen her, die sie vom Eingang aus schon gehört hatte. Ein Dutzend Leute oder mehr redeten eifrig durcheinander. Einzelne Wortfetzen drangen an ihr Ohr: "Wieviel?" -- "kaum gebraucht" --"extra günstig" -- "morgen schon vergriffen." Eine etwas schrillere Frauenstimme rief mit Überzeugung: "Kalte Seifenlauge, damit geht Blut am besten raus. Einfach über Nacht einweichen lassen."

Doch ihre eigene Gruppe bog links ab und betrat bald darauf einen kleinen Raum mit kleinem, vergitterten Fenster.

Nach kurzem Schreck erkannte Leofe, dass es sich wohl um das Kontor des Lagerhauses handelte. Die karge Einrichtung bestand aus einem Tisch, auf dem sich Papiere stapelten, drei Stühlen, Regalfächern voller mit Jahr und Monat beschrifteten Kistchen, und einem Wandtresor. (Anders ließ sich das hässliche Porträt hinter dem Tisch, welches den einzigen "Schmuck" des Zimmers darstellte, nicht erklären.)

Der Mann, der am Tisch saß, war nicht viel hübscher (Leofe glaubte sogar, eine gewisse Familienähnlichkeit zu erkennen): flache Stirn, wulstige Augenbrauen, eine Narbe quer über die rechte Wange, und die große, gebogene Nase saß auch noch schief im Gesicht.

"Kelson", begrüßte der vordere Mann ihn mit einem Nicken. "Hier haben wir zwei Spitzel oder Neukunden. Der da" – ein Fingerzeig auf Jared – "behauptet, sie seien rechtschaffen."

"Aber nur auf der Durchreise", fügte Jared eifrig hinzu.

Kelson betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. "Setzt euch doch!" Er wies auf die beiden Stühle ihm gegenüber. Jared folgte der Aufforderung sofort, während Leofe einen Schubs vom Hintermann bedurfte, um sich ebenfalls – langsam und widerwillig – zu setzen. Sie nutzte die Zeit, den Raum unter die Lupe zu nehmen, besonders aber den Mann vor ihnen unter.


Leofes Nervosität ließ etwas nach und sie beobachtete die Männer mit etwas mehr Aufmerksamkeit.
Die drei Männer waren nervös, sogar Kelson.

Das kam Leofe doch seltsam vor.
Eine solche Reaktion beim Erscheinen zweier doch eher harmloser Leute wie Jared und ihr kam ihr etwas übertrieben vor. Auch Jared schien von der übertriebenen Vorsicht überrascht, das war also wohl nicht der Normalzustand.

Irgendwas war also vorgefallen!

Sie sagten man hielt sie vielleicht für Spitzel, doch für wen?
Die Stadtwache? Eine konkurrierende Bande?

Flussratten, das klangt doch eher nach einer etablierten Bande -- die werden doch nicht so leicht durch ein paar mehr Razzien der Stadtwache zu erschrecken sein?

Vielleicht handelte es sich um eine Gefahr aus unbekannter Richtung. Vielleicht eine neue, noch unbekannte Konkurrenz, die in ihr Territorium eindrang? Aber was hatte dies mit dem Verschwinden von Jareds Freund zu tun?

Leofe blieb allerdings nichts weiter übrig als ab zu warten und Jared das Wort zu überlassen, er kannte sich mit solchen Situation mit Sicherheit weit besser aus. Zumindest war die Elfe sich aufgrund ihrer Beobachtungen sicher dass man mit seinen Worten vorsichtig sein musste.


Kelsons Blick wanderte zwischen Jared und Leofe hin und eher, schien aber jeweils etwas länger bei Leofe zu verweilen.

"Ich mag keine Fremden", eröffnete er. "Was gab Euch die Idee, Ihr könntet hier einfach so hereinspazieren? Das ist privater Grund und Boden."

"Das war meine Idee, verzeiht", sagte Jared. "Wir haben nämlich einen Passanten gefragt, da wir uns nicht gut auskennen, wo man hier möglichst preiswert ein Paar gebrauchte Schuhe erwerben könne. Meine Freundin hier braucht dringend neue!"

An dieser Stelle hob Jared Leofes linken Fuß auf Tischkantenhöhe zum Beweis: tatsächlich waren ihre Sohlen fast durchgelaufen.

"Wir sind viel unterwegs, und lange Reisen überland sind ja bekanntlich ebenso teuer wie gefährlich. Deshalb brauchen wir möglichst gutes Schuhwerk zu möglichst kleinem Preis! Daher schlug ich vor, einen möglichst wohlgesinnten, verständnisvollen Händler zu suchen, der sich auch mit alternativen Geschäftsideen wie flexiblen Finanzierungsmöglichkeiten auskennt."

Und dabei hatte Jareds Rede so schön knapp, klar und überzeugend begonnen! dachte Leofe verzweifelt.

Doch Kelsons Miene, anfangs spöttisch-ungläubig, glättete sich im gleichen Maße, wie Jareds Ausführungen (in Leofes Augen) abstruser wurden.

Schließlich wandte Kelson sich an Leofe.

"Ihr seid also nicht beauftragt, uns und unsere progressiven Geschäftsmethoden auszuspitzeln, Ihr seid ganz unschuldig? Eine Dame beim Schuhkauf?"


"... Geschäftsmethoden auszuspitzeln?" wiederholte Leofe brüskiert. "Sicher nicht! Ich hab meine eigenen Probleme und interessiere mich herzlich wenig für die Geschäftsmodelle anderer. Aber mir ist sowieso komisch vor gekommen dass hier alle so angespannt wirken. Wenn wir zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen sind oder unsere Unwissenheit uns an den falschen Ort geführt hat ist es unnötig Euch zu belästigen, es wird sicher noch andere Händler geben in diesem Ort. Wenn Ihr es wünscht können wir also einfach wieder gehen", entgegnete die Elfe.


"Unschuldig und unwissend, so wünscht man sich die Damen!" sagte Kelson anerkennend. "Und wenn Ihr dies tatsächlich seid, so sollt Ihr uns herzlich willkommen sein; ist's aber weder mit Eurer Unschuld noch Eurer Unwissenheit weit her, so kann ich Euch nicht einfach gehen lassen. Freund oder Feind; dazwischen gibt es bei mir nichts. So ist nun mal die Zeit, in der wir leben."


"Freund!" rief Jared eifrig. "Und ich darf das mit der 'Durchreise' noch einmal betonen. Wir sind ein Überland-Gespann und nicht daran interessiert, unsere Tätigkeiten auf die Stadt auszuweiten. Meiner Freundin hier sieht man doch an, dass sie sich mit Natur und Fährtenlesen und den Früchten des Waldes auskennt. Ich dagegen bringe den Geschäftssinn mit.

Unsere Spezialität sind Kaufmannskarawanen. Zu zweit, wie soll das gehen? fragt ihr euch sicher. Nun, wir haben da so unsere Methoden. Zum Beispiel tarnen wir uns gern als Jungvermählte und erzählen, dass wir dringend in die nächste Stadt müssten, um Arbeit zu finden, und ob wir nicht für ein geringes Entgelt in ihrem Zug mitreisen dürfen – ein Kissen unter dem Bauch wirkt Wunder, um das Entgelt klein zu halten! – und eines Nachts machen wir uns aus dem Staub.

Unsere zweite, noch beliebtere Masche ist, dass wir uns als Wachen anheuern lassen. Vor allem, wenn Banditen oder Orks oder Kobolde gerade mal wieder durch Überfälle Angst und Schrecken verbreiten, Ihr glaubt gar nicht, wie einfach es da ist, sich anheuern zu lassen! Und wieder verschwinden wir eines nachts, haben aber neben Beute auch noch Sold verdient!

Aber der letzte Clou bei all dem ist: wir nehmen nur so viel, dass die Bestohlene es noch verkraften können. Wisst Ihr warum? Weil die dann nämlich, weil es ihnen so peinlich ist, dass man sie so leicht übes Ohr gehauen hat – und weil sie Angst haben, unter ihresgleichen zum Gespött zu werden – also kurzum: sie melden den Diebstahl nicht, und wir müssen keine Land- oder Stadtwache fürchten."

Bitte verzeiht die Prahlerei. Ich wollte damit nur deutlich machen: wir haben eine gut laufende Masche auf dem Land, stehen also in keinster Weise in Konkurrenz zu Euch."


Als Jared am Ende seiner Rede angekommen war, lachte Kelson Tränen und schlug sich auf die Schenkel.

"Eine Dame des Waldes", sagte er, indem er sich wieder Leofe zuwandte. "Aber Ihr seht nicht ganz glücklich aus bei dieser Schilderung. So wie Euer Begleiter prahlt, man könnte meinen, er hätte all diese hübschen Streiche allein vollbracht! Wollt Ihr das einfach so auf Euch sitzen lassen?"


"Nun es ist halt so - Jared ist der Mann mit der kreativen Energie", erwiderte Leofe und dachte "... der Mann der sich aufs Lügen und Austricksen versteht!

So wahrheitsgemäß wie möglich führte Leofe aus dass sie tatsächlich eine Dame des Waldes war. "... aber nicht nur Fährten lesen. Dieser Ausschlag den Ihr da am Arm habt zum Beispiel, Leofe zeigte auf den Arm des Mannes der rechts von Ihr stand. "da würde ein Blatt der Stechlilie für Linderung sorgen. Gut ein Feuchter Umschlag mit Kamille hätte sicher ähnliche Wirkung."
Leofe bemerkte selbst wie sie nervös von Thema zu Thema sprang. Also schloss sie ihren Redeschwall schnell mit einem "Ich bin die Dame des Waldes und für das Spurenlesen zuständig, das ist eigentlich alles was ich sagen wollte."


"Spurenlesen, das klingt nützlich", sagte Kelson. Er schien jetzt recht entspannt. "Gelingt Euch das auch in der Stadt, oder beschränkt sich Euer Können auf Wald?"


"In der Stadt ist es schwieriger", erklärte Leofe wahrheitsgemäß. "Viele Straßen sind gepflastert, Spuren können auf Pflastersteinen nur verfolgt werden wenn es zum Beispiel leicht geregnet hatte, aber nicht zu viel, oder wenn der Betreffende vorher durch schmutzige oder schlammige Gassen gekommen ist. Zudem laufen in Städten viele Leute rum und die Spuren überlagern sich. Aber unter bestimmten Umständen kann man auch in der Stadt Spuren verfolgen.

Im Wald hingegen ist es fast unmöglich keine Spuren zu hinterlassen und diese kann man selbst Tage später noch aufspüren - sowas ist in der Stadt undenkbar!"



"Interessant", sagte Kelson, wobei er sich nachdenklich über das Kinn strich. "Es bestünde also eine gewisse Hoffnung, wenn wir Euch nur so schnell wie möglich herbeiholen könnten. Darf ich annehmen, dass Ihr uns – jetzt, da wir Freunde sind – gerne helfen würdet, verdächtige Spuren zu verfolgen?"


"Ich weiß nicht ob wir schon Freunde sind - an meinen Füßen sind immer noch die abgelaufenen Schuhe und welcher Freund würde mich weiter in diesen Dingern herum laufen lassen?

Ich denke ich werde es Jared überlassen, er kennt sich mit Abmachungen und Verträgen und derlei hervorragend aus. Wenn er mir sagt das wir Freunde sind bin ich bereit zu versuchen die ein oder andere Spur für Euch zu finden. Solange wir uns in Fallcrest aufhalten zumindest"
, entgegnete Leofe, der es insgeheim nicht passte sich vor den Karren irgendeiner zwielichtigen Organisation spannen zu lassen.
"Damit Jared seinen Freund findet werde ich diese Ausnahme machen", dachte sie bei sich. "Aber Jared bekommt was zu hören wenn das durchgestanden ist!"


Kelson warf Jared einen anerkennenden Blick zu, der wohl heißen sollte: Mensch, du hast dein Mädel aber gut im Griff!

"Wunderbar", sagte er zu Leofe. "Dann wird Tom oder Bill euch jetzt in unsere Verkaufshalle geleiten. Wir haben eine große Aktion heute: alles zum halben Preis. Als Geste der Freundschaft würde ich sogar sagen: für Euch zum drittel Preis. Darf ich zum Schluss noch fragen, unter welchem Namen Ihr hier in der Stadt auftretet?"


Leofe blickte fragend zu Jared, der mit den Achseln zuckte. "Jared Fitzroy", sagte er.

"Leofe", sagte Leofe. Wahrscheinlich kann ein Mann wie Kelson das ohnehin herausfinden...

"Ein hübscher Name", sagte Kelson. Dann nickte er zum Zeichen, dass sie entlassen waren. Er fragte nicht, wo sie untergekommen waren und wie er sie erreichen könne, wenn er Leofe zum Spurenlesen bräuchte – was ihre Vermutung bestätigte, dass er auch ihre Namen allein hätte herausfinden können.

Endlich dem Hinterzimmer entronnen, wagten Jared und Leofe dennoch nicht aufzuatmen, sondern folgten den beiden Männern schweigend. Am Eingang nahm Bill seinen Posten wieder auf, während Tom – der Mann vom Pier – nach links bog und die beiden "Neukunden" den kurzen Gang hinunter in Richtung des Stimmengewirrs führte.

Die "Verkaufshalle" war ein mit Kistenstapeln und aufgetürmten Säcken abgetrennter Bereich in der hinteren Ecke des Lagerhauses. Acht "Händler" boten ihre Waren auf Decken ausgebreitet feil. (Die Decken konnten in Windeseile zu Bündeln zusammengerafft und davongetragen werden, bevor die Stadtwache auch nur auf drei Gassen heran war.) Fast zwei Dutzend "Kunden" beguckten die Waren, feilschten eifrig, oder probierten an.

Tom deutete auf einen Schuhverkäufer auf der gegenüberliegenden Seite der "Halle" und postierte sich dann am Eingang.
avatar Suilan 05.Feb.2013 09:02
14:15

"Uff", schnaufte Jared, während Leofe und er auf den Schuhverkäufer zumarschierten. "Für einen Augenblick da drinnen dachte ich... also, ich hab mich ja nicht zu fragen getraut, aber mich würde brennend interessieren, was die Leute hier so aufgeschreckt hat! Ihr habt Euch übrigens gut geschlagen!"


"Ihr habt uns in eine furchtbare Situation manövriert", grummelte Leofe vor sich hin. "Wie soll es denn jetzt weitergehen? So nervös wie die sind könnte die Frage nach Eurem Freund tödlich sein."

Die Elfe nahm ein paar Schuhe, die einigermaßen tragbar aussahen, drehte sie lustlos um und betrachtete das Profil der Sohlen, bevor sie sie wieder zurückstellte.

"Ich bin mir nicht sicher, ob die Nachforschungen von innen der richtige Weg sind oder ob wir doch lieber die Hilfe der anderen in Anspruch nehmen sollten und wie gewohnt Nachforschungen von außen anstellen sollten", überlegte Leofe flüsternd.


"Man kann ruhig dumm sein, man muss nur Glück haben", raunte Jared lächelnd, ohne einen Funken Reumut. "Dort drüben beim Dolchhändler steht Daviks neuer Partner. Vielleicht weiß er ja, was hier los ist, oder hat inzwischen von Davik gehört. Vielleicht hängt das auch alles zusammen." Laut sagte er: "Du kommst hier zurecht, ja? Dann schau ich mal dort drüben bei den Dolchen um."


Als Leofe in der Auslage nichts fand, was ihr zusagte, wandte sie sich direkt an den Verkäufer: "Wo habt Ihr denn die ausgefalleneren Modelle?" fragte die Elfe.

Der Mann deutete Leofe an, ihm zu folgen. Er ging mit ihr die verschiedenen Schuhe durch, und Leofes Augen begannen zu leuchten. Der Mann hatte Schuhe magischer Art, von deren Existenz die Elfe noch nie gehört hatte. Da waren Schuhe, mit dessen Hilfe man sich aus fast jeder Umklammerung oder Fesseln befreien konnte, und welche, mit denen man besser klettern oder springen konnte. Wie sollte sie sich nur entscheiden?

Dann kamen sie zu Schuhen, welche sie bei Gefahr von ganz alleine einige Meter vom Gegner entfernten, ohne dass sie selbst die Verteidigung vernachlässigen musste. "Ausserdem könnt Ihr Angriffe besser abwehren und ihnen besser ausweichen, solange Ihr Euch vorsichtig bewegt, da sie Euch einen Teil des Laufens abnehmen und Ihr somit eine bessere Balance halten könnt", erklärte der Verkäufer.

Leofe versuchte sich ihre Begeisterung nicht anmerken zu lassen, als sie knapp entgegnete: "Die sind ganz schön grell von der Farbgebung her! Aber ich würde sie gerne einmal anprobieren." Die Schuhe funktionierten exakt wie der Verkäufer versprochen hatte, und so entschloss sich Leofe dieses Paar zu kaufen.

"Wieviel wollt Ihr für dieses Paar?" fragte sie den Händler.

"Mir wurde gesagt Ihr bekommt den Vorzugspreis, damit wären es 867 Goldstücke bitte."

Leofe bezahlte den Mann, wohl darauf bedacht, dass niemand die Menge der Goldmünzen sah oder gar dass Ihr Beutel noch mehr enthielt.

Dann verabschiedete sie sich und dachte im Gehen:"Ich muss diese Schuhe umbedingt umfärben, so bunt wie die sind sieht man mich ja auf einen Kilometer Entfernung!"


15:45


Anderthalb Stunden später – Jared hatte längst mit Daviks neuem Partner geredet und sich danach die Auslage jedes einzelnen "Händlers" angeschaut, wobei er zwischendurch immer wieder hoffnungsvoll zu Leofe zurückgekehrt war und gesagt hat: "Die scheinen doch gut zu sein, nimm doch die!" – anderthalb Stunden später also hatte Leofe sich endlich entschieden.

Keinen Augenblick zu früh. Kaum hatte sie bezahlt und ihre neuen Stiefel angezogen, ertönte ein trillernder Pfiff, der alle zusammenfahren ließ. Dann brach Panik aus. Die Kunden ließen stehen und fallen, was sie gerade an- oder ausprobierten und stieben in alle Richtungen davon, während die Händler (etwas weniger panisch) ihre Decken zusammenrafften und es ihnen nachtaten.

Jared und Leofe standen einen Augenblick wie erstarrt da.

"Ähm", sagte Jared. "Wir sollten auch..."
avatar Suilan 05.Feb.2013 09:02
14:00

Ramar stieg zur Unterstadt hinunter. Warum halfen ihm Lexi und Nebin nicht? Nun gut vielleicht machten sie sich einfach keine Sorgen. "Ich mache mir ja eigentlich auch keine großen Sorgen...Aber ein bischen schon..." Für hiesige Verhältnisse waren sie schon recht reich... das weckte den Neid vieler übler Gesellen.

Ramar bog um die Ecke und stand vor der Schmiede von Teldorthan. Sinnerend hörte er dem Klang der herabfahrenden Hämmer. Das war schön. Melodisch und beruhigend.
Gut gelaunt trat Ramar in die Schmiede ein. Teldorthan drehte in der Schmiede seine Runden. Immer wieder blieb der Zwerg stehen, um seine Gesellen zu schelten oder anzuweisen.

Ramar setze sich auf einen Besucherstuhl an der Theke. Ganz in der Nähe stand ein Plattenpanzer. Intensiv betrachtete Ramar die sich verschiebenden Platten und bewunderte die Perfektion. Eine wahrhaft tolle Rüstung.

"Du steht ja mehr auf so leichte Rüstungen, oder?" unterbrach eine spöttische Stimme seine bewundernde Andacht. Ramar blickte an sich herab. Er trug seine übliche schwere, schwarze Kettenrüstung.

"Moradin hat Dir wohl aufs Hirn gehämmert. Die Rüstung ist nahezu perfekt und wiegt genau 22 Kilogramm und 452 gramm. Da ist nix leichtes dran!"

Und schon waren Ramar und der Schmied, der ebendieser hatte sich da zu ihm gesellt, in einem herrlichen Streitgespräch.
"Und wie gehst Du überhaupt damit um? Keine Pflege, der Herr. Die letzte Ölung ist bestimmt schon 3 Tage her. Und hier sind einige Ringe verbogen." Ramar fluchte. "Stimmt." Wie hatte er das übersehen können? "Da wollten mir einige Teufel ans Fell... eine Geschichte kann ich dir sagen..."
Doch Teldorthan winkte ab. "Hör bloss auf, sonst verliere ich auch noch meinen zweiten Sohn wegen deiner Märchenerzählungen!"

Doch bevor Ramar wütend etwas entgegnen konnte, sah er in den Augen seines Freundes echten Kummer, verborgen hinter aufgesetztem Zorn. Ein Blick durch die Werkstatt zeigte Ramar, dass nur der jüngste Sohn des Schmieds anwesend war. Versöhnlich fragte er: "Verlieren? Was meinst Du?"

Teldorthan grummelte eine Weile lang unverständlich vor sich hin, dann platzte es aus ihm heraus: "Abgehauen ist er! So einfach im Stich gelassen hat er mich. Er will auf eigenen Beinen stehen, sein Glück in der Welt machen, nicht mehr am Zipfel meines Lederschurzes hängen. Wer ihm diesen Flaus ins Ohr gesetzt hat! Ich könnt es ja noch verstehen – würde ihn sogar dabei unterstützen – wenn er sich in einer anderen Stadt niederlassen wollte, um ein eigenes Geschäft zu gründen. Aber nein, er will kreuz und quer durch die Welt reisen!"

"Wie jetzt, ganz allein?" fragte Ramar bestürzt. Das klang gefährlich. Dumm und gefährlich. "Hat er einen Grund genannt?"

"Ach, er ist völlig übergeschnappt!" rief Teldorthan und raufte sich vor Verzweiflung das Haar. "Er faselte etwas davon, dass er die perfekte Rüstung entwickeln will. Dafür wolle er zunächst das perfekte Material suchen, dann die perfekte Verarbeitungsmethode entwickeln, zuletzt die  perfekte Verzauberung. Er wolle eine Rüstung erschaffen, die allen Krieg überflüssig machen würde, weil keine Waffe sie mehr beschädigen könne, hast du so einen Schwachsinn schon gehört?"

Auf diese Frage gab es keine richtige Antwort, also schüttelte Ramar in halbherziger Zustimmung den Kopf und zuckte dabei hilflos mit den Schultern. Dann sagte er das einzige, was ihm zum Trost seines Freundes einfiel: "Wenn du willst, halt ich auf meinen Reisen nach ihm Ausschau."

14:45

Eine halbe Stunde später verließ Ramar den Schmied. Das weitere Gespräch war zwar interessant gewesen, aber bezüglich Jared und Leofe hatte es ihn gar nicht weitergebracht. Kord sei Dank hatte er Teldorthan etwas aufmuntern können. Er hatte etwas von der Walz erzählt und dass junge Leute noch Träume hatten. Auch das Kettenhemd schimmerte frisch geölt und die Ringe waren ausgebessert.

"Wenn deine Freunde heute abend nicht auftauchen", hatte Teldorthan beim Abschied noch geraten, "wendest du dich am besten an den Fürst Kommandanten. Für vermisste Personen ist die Stadtwache zuständig."

Aber noch konnte von "vermisst" keine Rede sein. Ramar bezweifelte, dass sein "ungutes Gefühl" Fürst Kommandanten Markelhay zu einer stadtweiten Suchaktion veranlassen würde.

Also auf zum Marktplatz!

Ramar ging zwei Straßen weiter und betrat den großen Platz, auf dem, um eine kleine Wiese in dessen Mitte herum, Händler und Bauern ihre Ware feilboten. Ramar gesellte sich zu zwei Bütteln, die gelangweilt das Geschehen beobachteten.

"Kord zum Gruße! Habt ihr meine zwei Gefährten gesehen? Eine zierliche Elfenfrau mit Langbogen über Schulter?" Ramar beschrieb die beiden Gefährten.


"Tut mir leid, nein", kam die Antwort. "Aber wir stehen noch nicht lange hier. Zur zweiten Mittagsstunde ist bei uns Wachwechsel."

Auch die Händler, die Ramar ansprach, wussten von nichts. Dabei fiel ihm auf, dass sie seltsam kurz angebunden, fast ein wenig verschreckt wirkten. Daraufhin beobachtete er das Treiben auf dem Grünen Markt mit erhöhter Aufmerksamkeit.


Dabei fiel ihm etwas seltsames auf. Die beiden Büttel standen einfach bloß da, gingen nur ein wenig hin- und her, um sich die Beine zu vertreten, aber machten die normalerweise nicht Runden über den gesamten Markt?

Als Ramar sich auf eine solche begab, bemerkte er außerdem an verschiedenen Ständen seltsame Kunden, die man nie etwas kaufen sah, und die, obwohl sie es unter lockerer Kleidung zu verbergen versuchten, allesamt von athletischer Statur waren und sich mit der Gewandtheit und Selbstsicherheit ausgebildeter Kämpfer bewegten. Was waren das für Leute? Drohmänner der Unterwelt? Stadtwachen in Zivil? Eine fremde dritte Macht?

Doch halt, das Gesicht dort drüben kommt mir bekannt vor! Vor etlichen Monaten, in der Mondstein Wacht, da stand eine Gruppe blutjunger Rekruten... das war einer davon!

Stadtwache also, aber neue Gesichter. Erwartete man einen Angriff auf den Markt oder waren dies nur Beobachter, die über Aktivitäten der Unterwelt berichten sollten? Oder war dies die Vorbereitung eines in Kürze geplanten Schlages gegen dieselbe?

Leider wagte Ramar es nicht, die Büttel oder einen der (wirklich hervorragend) verkleideten Wachen anzusprechen. Falls eine Aktion geplant war, wollte Ramar diese auf keinen Fall gefährden.

Seine Sorge um Jared und Leofe stieg jedenfalls.

15:40

Ramars Gedanken arbeiteten auf Hochtouren. Was spielt sich hier ab? Ramar blieb an einem Stand stehen. Hmm. Walnüsse. Ramar sprach kurz mit der Händlerin und erstand einen Beutel mit Walnüssen. Dann setzte er sich an den Rand des Marktplatzes auf ein Mäuerchen und beobachtete das Treiben. Vor allem aber hielt er Ausschau nach Leofe und Jared.

Die Tüte mit Walnüsse war erst zu einem Drittel leer, da bemerkte Ramar, wie Bewegung in die verkleideten Wachen kam. Einige bewegten sich Richtung des nahen Unterstadt-Hafens, einige bleiben zurück, aber drückten sich in schattige Winkel oder hinter Büsche oder suchten sonstwie Deckung.

Ooooh oooh ooooh, jetzt gehts los Ramar sprang auf und blickte den Davoneilenden hinterher. Hmmm scheint ins Flußviertel zu gehen.

Aus einer Nebengasse ertönten schnelle Stiefelschritte -- ein ganzer Trupp voll -- und als Ramar zur Kreuzung vorpreschte, sah er gerade die letzten Stadtwachen -- "normale" Stadtwachen diesmal, also voll bewaffnet und gerüstet -- um die nächste Ecke biegen.

Ramar rannte hinter den uniformierten Wachen her. Hoffentlich geht das alles gut und keiner wird schwer verletzt. Ramar hielt Ausschau nach einem Anführer, der die Operation leitete.



Die bewaffneten Stadtwachen stürmten so schnell davon, dass Ramar die Rangabzeichen nicht einmal erkennen konnte, geschweige denn, dass er den Anführer unter ihnen hätte ansprechen können. Ein Teil der verkleideten Wachen folgte; der Rest war spurlos verschwunden, als Ramar sich nach ihnen umdrehte. Nur die beiden Büttel standen noch gut sichtbar am selben Platz.

Hinterher! dachte Ramar und folgte den Stadtwachen, die er gerade noch um eine Ecke verschwinden sah, in Richtung Fluss. Er rannte, was seine Beine hergaben, und kam doch nur mit größter Mühe hinterher. Gerade schon wollte er aufgeben, als man das Ziel erreicht hatte: ein Lagerhaus im südlichen Hafenviertel.

Armbrustschützen postierten sich an mehreren strategischen Punkten in der Gasse, während die Nahkämpfer sich aufteilten: die Hälfte marschierte, die vordersten davon mit Schilden, auf den Haupteingang zu, während die andere Hälfte zwischen dem Gebäude und seinem nördlichen Nachbarhaus hindurchstürmte, vermutlich zum Hintereingang.

Ramar rannte – schwer schnaufend – auf den Vordereingang zu, als sich die hinteren beiden Stadtwachen plötzlich umdrehten und ihre gezückten Schwerter auf ihn richteten.

"Stehenbleiben und erklärt Euch!" verlangte der ältere. "Was folgt Ihr uns?"

Ramar blieb abrupt stehen und hob heftig schnaufend beide Arme zu einer beruhigenden Geste.

"Richtet ... Eure Schwerter .... auf jemanden der es verdient... Ich bin Bruder Ramar. Ich bin hier um die Auswirkungen von Auseinandersetzungen abzuschwächen." Ramar sah die fragenden Blicke der beiden. "Ich bin Heiler. Ich werde euch ins Gebäude folgen und hoffentlich dafür sorgen können das niemand stirbt. Wo ist der Euren Angriff unterstützende Priester und wie ist sein Name? Wer führt den mitlitärische Teil? Und jetzt macht weiter." Ramar machte mit beiden Händen eine auffordernde Geste.


"Wir haben keine Zeit für sowas", mahnte der jüngere Stadtgardist, worauf der ältere dem nächststehenden Armbrustschützen zunickte. "Halt ihm im Auge." Ramar befahl er: "Ihr bleibt hier. Solltet Ihr tatsächlich ein Heiler seid, rufen wir Euch, wenn es Verletzte gibt. Versucht nicht zu fliehen."

Damit stürmten die beiden weiter.
avatar Suilan 05.Feb.2013 09:02
15:45

Gehetzt schaute sich Leofe um. Die mit Kisten- und Sackstapeln vom Rest des Lagerraumes abgetrennte Verkaufshalle befand sich in der Nord-Ost Ecke des Gebäudes. Jeweils an der Nordwand und der Ostwand war genug Platz, um sich zwischen Wand und Warenstapeln durch zu quetschen.

Wohin sollte sie nur fliehen? Die Stadtwache kam durch den Hintereingang herein gestürmt, doch der Vordereingang war bestimmt nicht unbewacht.

Die Elfe entschloß sich nach Osten zu rennen, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den Haupteingang zu bringen.
Dabei wurde sie von einer der Wachen ins Visier genommen. Aus dem Augenwinkel sah sie dass Jared nach Norden floh, doch nun war es zu spät die Richtung zu wechseln. Das "Stehenbleiben oder ich schieße" der Stadtwachen ignorierte sie. Mit dem Rücken zur Wand quetschte sie sich durch den engen Spalt. Schon wollte sie aufatmen, als ein Dolch ihr mit voller Wucht seitlich zwischen die Rippen fuhr.  Ein magischer Dolch, denn er zog sich von allein wieder heraus, um in die Hand seines Besitzers zu fliegen.

Dann war Leofe hindurch. Eine Hand auf die Wunde gepresst – für mehr war keine Zeit – folgte sie panisch einigen der anderen Flüchtenden, die eine Leiter empor kletterten. "Hoffentlich führt die Leiter aufs Dach und damit ins Freie!" dachte die Elfe bei sich, als sie – einhändig – die Sprossen hochhetzte.


Es war erstaunlich, wieviele Gedanken Jared in dem kurzen Schreckensmoment durch den Kopf gingen.

In der Falle. Umzingelt. Es gibt kein Entrinnen. Man wird mich verhaften. In den Kerker schmeißen. Ich bin noch nie verhaften worden. Ich war immer zu schlau. Zu vorsichtig. Zu schnell. Ein Schatten unter Schatten. Da kann doch nicht sein, dass es mich ausgerechnet jetzt erwischt, wo ich gänzlich unschuldig zwischen die Fronten geraten bin, wo ich selbst überhaupt nichts unrechtes getan habe  – nicht einmal etwas eingekauft habe ich hier, trotz aller Versuchung! Hätte Leofe sich nur schneller entschieden! Wie lange konnte es denn dauern, sich für ein neues Paar Stiefel zu entscheiden?! Aber natürlich würde sie ihm die Schuld geben, das war klar wie Kloßbrühe...

Dann endlich setzte das Denken aus und der Fluchtreflex ein. Das Trampeln vieler Paar Stiefel näherte sich aus dem kurzen Flur im Nordosten. Jared drückte sich an die Nordwand, die ihm – obwohl näher der Gefahr – sicherer schien, da sie vom Flur aus nicht einsehbar war. Leofe hinter sich wähnend, quetschte er sich durch den Spalt zwischen der Wand und einigen Mehlsäcken hindurch.

Jared befand sich nun im eigentlichen Lagerhaus, das aussah, wie man sich Lagerhäuser so vorstellte: bis unter die Deckenbalken vollgestellt mit Kisten, Regalen, Säcken und Fässern. Was er nicht bedacht hatte: sein Fluchtweg hatte ihn in die Nähe des Vordereingangs geführt, aus dessen Richtung Schritte und Rufe ertönten. Panisch wandte er sich zu Leofe um – doch Leofe war nicht da.

Wenn sie schlau ist, ist sie in die andere Richtung geflohen. Hoffentlich passiert ihr nichts. Nein, sie ist schlau. Schlauer als ich, wie mir scheint. Um mich selbst sollte ich mir die Sorgen machen...

Von diesen Gedanken beflügelt, rannte Jared an der "Wand" der Verkaufshalle entlang Richtung Südosten. Noch hatte ihn niemand gesehen. Noch hatte er eine Chance. Deckung gab es ja genug. Doch die Schritte kamen näher. Von drei Seiten.

* * *

Die Leiter welche Leofe erklomm führte zum Dachboden des Gebäudes. Einige der voraus Fliehenden hatten bereits an einer Stelle die Schindeln aus dem Dach gestoßen. Vor Leofe kletterte gerade ein hagerer Mann mit sonnengegerbter Haut aus dem entstandenen Loch.
Die Elfe hechtete auf das Loch zu, so schnell es ihre verletzte Seite zuließ, und kletterte aufs Dach des Hauses.

Immer Deckung suchend rannte Leofe leichtfüßig über das Dach. Auf den umliegenden Häusern waren Armbrustschützen postiert, doch die Bogenschützin erkannte, wo sich ein toter WInkel befinden musste, und eilte geduckt weiter.

Am Rand des Dachs angekommen sprang Leofe beherzt auf die Gasse hinab. Die Landung war unsanfter als erwartet. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihre verletzte Seite, so dass sie zu Boden fiel und sich mit verzerrtem Gesicht die Wunde hielt, die nun wieder blutete.
Leise wimmernd presste sich die Elfe an die Wand hinter ihr, welches die Ostwand des Lagerhauses war.

"Nun nicht verzagen! Du bist draußen und keiner hat dich gesehen - nun nur noch weg hier und die Unbeteiligte geben", dachte Leofe, als sie sich die Gasse entlang zwang.


Durch das Lagerhaus hallten Schreie, Schritte, Waffengeklirr und die wiederholten Aufforderung, sich zu ergeben, wider. Ein Blick über die Schulter zeigte Jared, dass einige sich tatsächlich ergaben. Er rannte weiter.

Da fiel plötzlich ein Schatten vor ihm auf den Boden: ein Schatten mit erhobenem Arm, der niedersauste. Jared duckte sich im Reflex und spürte noch den Lufthauch des Hiebs auf seiner Kopfhaut. Ein zweiter Stadtgardist, dieser gar mit Zweihänder, verfehlte ihn meilenweit, und nahm fluchend die Verfolgung aufnahm. Ein dritter sprang ihn von der Seite an, wo er hinter einem großen Fass gelauert hatte, und umklammerte ihn mit beiden Armen.

"Ergib dich!" befahl er Jared, wobei er ihm einen gar fürchterlichen Zwiebelodem ins Gesicht blies. "Wenn dir dein Leben lieb ist."

Doch war er kaum mit seiner Drohung am Ende, da hatte Jared sich schon seinem Griff entwunden – nicht einen Moment zu früh, denn da war auch schon der Kollege mit dem Zweihänder heran. Abermals zischte die Waffe über seinen Kopf hinweg.

Er wird besser, dachte Jared, und nahm die Beine wieder in die Hand.


Ramar stemmte die Arme in die Hüfte. Aber er musste wohl einsehen das er hier nicht weiterkam.
"Ich werde hierbleiben!"

Ramar ging etwas zur Seite oder zurück um dem Armbrustschützen nicht die freie Schussbahn zu verstellen.

"Du da oben, wie lange ist diese Aktion schon geplant?" rief er dem Armbrustschützen zu.

[..]

Ramars Blick fiel auf das Lagerhaus. Das Lagerhaus war gut gefüllt mit Kisten, Säcken und Fässern. Teils in Regalen, teils frei gestapelt. Die Stadtwache waren dabei vorzustürmen und zahlreiche Leute flohen vor ihnen.

Nanu, was macht denn Jared da drin? Ramar hatte Jared erblickt, der auch auf der Flucht war. Du hast doch Deine Griffel hoffentlich nicht in irgendwelchen schmutzigen Dinge verstrickt? Jared floh am Rand einer Regalwand vorbei. Einige Stadtwachen, die Jared übersehen hatte, schlugen nach ihm, doch verfehlten sie ihn deutlich. Doch plötzlich wurde Jared von einer dritten Wache festgehalten. Nur mit Mühe konnte er die Wache abschütteln und rannte weiter tiefer ins Lagerhaus. Doch die Wache mit dem Zweihänder ließ nicht ab und verfolgte ihn weiter.

* * *

Doch der Armbrustschütze hatte keine Zeit zu antworten, selbst wenn er gewollt hätte: zusammen mit seinen Kollegen musste er eine kleine Gruppe aufhalten, die aus dem Lagerhaus zu fliehen versuchte. Die vier verschreckt wirkenden Gestalten ergaben sich ohne Gegenwehr. Drei Dolche, eine Schleuder und ein Kurzschwert landeten auf dem Boden, als sie der Aufforderung, ihre Waffen niederzustrecken, nachkamen.

Danach dauerte es nicht mehr lange, bis die Aktion beendet war. Gut zwanzig Leute, mit Ausnahme eines Halblings alles Menschen, waren verhaftet. Die meisten davon standen stumm und verstört da; vier oder fünf schauten trotzig; zwei versuchten ein letztes Mal zu entkommen, wurden aber gefasst. Ein Toter und drei Verwundete wurden herbeigetragen; zwei Wachen waren ebenfalls verletzt, konnten aber noch gehen.

Der ältere Stadtgardist, mit dem Ramar vorhin schon gesprochen hatte, wandte sich wieder an ihn. "Dann zeigt mal, was Ihr könnt." Er nickte in Richtung eines der Verhafteten. Ramar sah sofort, dass dieser die schwerste Verletzung davongetragen hatte: eine Schwertwunde im Unterleib.

Ramar nickte.  "Wie kam es denn zu dieser Wunde?"

Er trat vor den schwerverletzten Gefangenen. "So, dann schauen wir mal, dass Du an dieser Wunde nicht stirbst. Kord, schau auf diesen Gefangenen herab, er ist heute ein Verlierer, jedoch ist sein Kampf noch nicht zuende, und er soll auch morgen noch kraftvoll kämpfen können. Darum bitte ich Dich um die Gnade der Genesung."

Roter feiner Nebel erhob sich aus dem Boden und umhüllte den Gefangenen, unzählige rote Nebelfetzen hängten sich an die Schwertwunde und schon bald konnte man erkennen, wie sich aus dem Nebel neues Fleisch bildete. Ramar atmete auf. Die Wunde war noch nicht geschlossen, aber der Patient war schon überm Berg und würde nicht an dieser Bauchwunde sterben.

Ramar hob sein Heiliges Symbol über die Wunde und murmelte ein Gebet an Kord. Erneute füllte sich die Wunde mit rotem Nebel und nur einen Augenblick später löste sich der Nebel auf und die Wunde war mit frischer Haut überzogen.

Zart strich Ramar über die frisch entstandene Haut. Er war zufrieden. "Danke, Kord. Die Rabenkönigin muss wohl noch ein bisschen warten." Ramar blickte sich um: Die Menschenmege hatte ihn atemlos beobachtet. Ramar richtete sich auf und ein Jubelsturm brandete ihm eintgegen. Ramar lächelte und ging zu den leicht Verwundeten hinüber. Auch hier konnte er mit wenigen Gebeten eine Menge erreichen und einen Augenblick später waren alle Wunden unter dem roten Nebel verschwunden.


"Ihr könnt also tatsächlich heilen", unterbrach der Stadtgardist Ramars Fantasievorstellung. (Die wenigen anwesenden Menschen jubelten nicht etwa, sondern standen mit hängenden Köpfen und verschlossenen Mienen herum -- so es sich um Festgenommene handelte -- oder waren eifrig damit beschäftigt, diese zusammenzutreiben, nach versteckten Waffen abzusuchen, und zu beaufsichtigen. Der Jubel, den Ramar in seinem Kopf hörte, musste entweder himmlischer Jubel oder sein eigener sein.)


Ramar wandte sich an den älteren der Gardisten, dessen Bemerkung ignorierend. "Ich denke die Jungs sind alle soweit geheilt, dass die Wunden nicht mehr ihre größte Sorge sind. Sollten sich aber aber noch Komplikationen ergeben, sendet eine Nachricht an die Wirtin des Silbernen Einhorns."


"Ihr scheint tatsächlich noch nichts von mir gehört zu haben? Ich bin der Heiler einer Gruppe, die die Koboldgefahr rund um Winterhafen beseitigen konnte. Die in der Festung Shadowfell einen Orcus-Kult davon abgehalten hat durch ein magisches Portal eine Untoteninvasionsarmee zu beschwören. Wir haben zahlreiche Bauern aus der Umgebung befreit und sie vor dem grausigen Schicksal bewahrt, als Sklaven in die Unterwelt verkauft zu werden.

Dass ihr noch nichts davon gehört habt, wie wir eine Sphynx den Klauen des Bösen entrissen haben und das kleine Städtchen Crockport, keine 2 Wochen Fußreise von hier, vor der Herrschaft von Teufeln bewahrt haben, ist mir schon klar, ich denke diese Nachrichten müssen sich hierher noch verbreiten. Aktuell sind wir auf der Suche nach dem Ioun-Kleriker Jeremia Clearwater."



Der Gardist zuckte mit den Achseln. "Gerüchte, dass in Winterhafen Seltsames vorgefallen ist, gab's hier schon. Der Fürst-Kommandant wird mehr darüber wissen. Ich bin nur für das Wohl der Bürger in Fallcrest zuständig. Hauptmann Larsson der Name. Verzeiht, dass ich Euch vorhin so unfreundlich behandelt habe, aber bei diesem Schurkengesindel hier muss man mit allem rechnen. Sie würden nicht davor zurückschrecken, sich als Priester auszugeben, gar mit gestohlenem heiligen Symbol.

Wo wir gerade von gestohlen sprechen und Ihr nach einem Jeremia Clearwater fragt: der kam vor anderthalb Monaten auf die Wache und wollte einen Diebstahl anzeigen. Er verlangte, dass ich das Haus eines angesehenen Bürgers dieser Stadt von oben bis unten durchsuchen lasse. Da er jedoch keinerlei Beweise hatte, konnte ich ihm nicht helfen. Klingt das nach dem Mann, den Ihr sucht?"



Ramar zuckte mit den Schultern.

"Hochwürden Dirina Mornbrow, Hohepriesterin des Erathis, hat uns diesen Priester empfohlen. Ich kenne ihn nicht persönlich. Er ist wohl ein Wanderpriester, der ständig unterwegs ist. Ich glaube nicht, dass es soviele Jeremia Clearwater gibt, die Ioun-Priester sind und vor anderthalb Monaten in der Stadt waren, also wird er wohl derjenige sein, der bei Euch die Anzeige aufgeben wollte. Was vermisst denn der Herr und was tat er, nachdem ihr seine Anzeige abgelehnt habt? Könnt ihr mir den Namen des angesehenen Bürger geben?"


Hauptmann Larsson führte Ramar ein wenig von den anderen Gardisten und den Verhafteten fort, und sagte dann leise, damit niemand mithören konnte: "Er vermisste irgendso ein gelehrtes Buch und verdächtigte ausgerechnet den alten Nimozaran des Diebstahls. Der alte Mann mag ein wenig wirr im Kopf sein, aber er ist ein grundehrlicher Mensch. Da glaub ich eher, dass der Priester auf der Straße bestohlen wurde oder sein Buch irgendwo hat liegenlassen. Was er danach tat? Beleidigt abziehen."

Ramar kratzte sich am Bart.

"Nimozaran ist mir ein Begriff. Wir benutzen sein Portal. Meine Gefährtin Lexi kennt ihn sogar näher. Magier eben. Zwei meiner Gefährten sind heute wohl schon bei ihm gewesen und nach Winterhafen gegangen. Vielleicht kommen sie ja heute abend zurück.

Hauptmann Larsson, ich bin mir sicher, dass Ihr hier noch eine Menge zu tun habt. Ich würde mich dann ins Silberne Einhorn zurückziehen. Wenn Ihr noch Fragen habt, könnt Ihr mich dort fürs erste erreichen."


"Gut, und danke für Eure Hilfe." Mit einem Nicken verabschiedete sich der Hauptmann und kehrte zu seinen Leuten zurück.
avatar Suilan 05.Feb.2013 09:02
Leofe sah ihre Chance, als nicht weit von ihr fünf Leute verhaftet wurden, teils mit Gegenwehr, sodass die Stadtwachen alle Hände voll zu tun hatten. Niemand sah in ihre Richtung – sie huschte davon. Kurz, bevor sie die Kais erreichte, hielt sie inne, um ihre Wunde soweit zu versorgen, dass ihre Verletzung nicht so sichtbar war, dann marschierte sie, so normal wie möglich und ohne sich die Schmerzen anmerken zu lassen, denn langen Weg zur Herberge zurück. Besonders der Aufstieg das Kliff hinauf ließ sie fluchen. Immer wieder sah sie sich um, doch weder Jared noch eine der Stadtwachen folgte ihr.

16:00

Auf ihrem Zimmer in der Herberge angekommen, warf Leofe ihren Bogen und alles andere, was sie bei sich trug, aufs Bett und zog ihr Oberteil aus, um die Wunde freizulegen. Die Blutung hatte aufgehört, doch die Wunde war tief - sehr tief. Wenigstens war es ein sauberer Schnitt und es schienen keine inneren Organe verletzt. Dennoch würde sie Ramars Hilfe benötigen, wenn die Wunde sie nicht tagelang behindern sollte.

Die Elfe kramte einige Bandagen hervor und verband die Wunde, so dass die Binde um den gesamten Brustkorb ging und somit auch die Last von den Rippen und Muskeln um die Wunde nahm. Dann zog sie sich wieder an und nahm auch wieder den Bogen zur Hand.

Sie setzte sich aufs Bett und lauschte - "Hoffentlich ist Jared nichts geschehen - wo bleibt er denn nur?"

Zehn Minuten später hörte sie, wie die Tür zum Nachbarzimmer geöffnet und gleich darauf wieder geschlossen wurde.

Schnell sprang Leofe auf und öffnete leise die Tür zum Gang. Sie klopfte sachte an Jareds Tür. "Jared, seid Ihr das?" flüsterte sie hoffnungsvoll.


"Ähm, vielleicht", kam die zögerliche Antwort.


Ramar schritt schnell die Treppen nach oben. Die Wirtin hatte Leofe und kurze Zeit später Jared nach oben gehen sehen. Sie mussten also da sein.

Tatsächlich. Leofe stand auf dem Flur und klopfte an sein Zimmer an. "Leofe! Kord sei gepriesen! Da bist Du ja." Ramar schritt an Leofes Seite. "Ich habe schon befürchtet das Jared Dich in etwas verwickelt hat. Ist er drin?" Ramar deutet auf das Zimmer.


"Das scheint er selbst nicht so recht zu wissen", brummte Leofe. "Aber Ihr kommt gerade recht. Könntet Ihr Euch wohl mal die Stichwunde in meiner Seite angucken?"

"Stichwunde?" fragte Ramar. "Hat Jared Euch etwa in seine illegalen Machenschaften verwickelt? Den werd ich mir vorknöpfen. Aber erst schau ich mal, wie ich Euch helfen kann."

Gemeinsam gingen sie in Leofes Zimmer.


"Das scheint er selbst nicht so recht zu wissen", brummte Leofe. "Aber Ihr kommt gerade recht. Könntet Ihr Euch wohl mal die Stichwunde in meiner Seite angucken?"


Fassungslos starrte Ramar Leofe an. "Waaas? Er weiß nicht, ob er Jared ist? Hat der n' Hammer auf den Kopf gekriegt? Jetzt will ich es aber genau wissen." Ramar öffnete der Tür. Jared hockte mit verdrießlichem Gesicht auf seinem Bett. Ramar spürte, wie sein Puls schneller schlug, doch er versuchte ruhig zu bleiben. "Gut! Du hast es also in einem Stück bis hierher geschafft. Avandra sei gepriesen. Ich hoffe, es hat dich niemand gesehen. Besser Du lässt Dich vorerst mal nicht unten blicken. Ich habe der Stadtwache diese Adresse hier gegeben, falls sie noch Fragen an mich hat. Vielleicht würdest Du dann jemandem auffallen. Ich werde mich jetzt um Leofe kümmern, dann reden wir zwei miteinander. Oder Du kommst rüber, wenn Du erholt bist." Damit ließ er Jared sitzen und ging mit Leofe ins Damenzimmer hinüber.


Jared starrte ihm ebenso fassungslos hinterher. Der hat was? Der Stadtwache diese Adresse hinterlassen? Warum tut er sowas? Warum war er überhaupt bei der Stadtwache? Natürlich haben die mich gesehen. Ganz aus der Nähe sogar. Nasenspitze an Nasenspitze! Ich muss hier raus. Aber die anderen beiden Unterkünfte in der Stadt, da würde man jemanden wie mich ja noch viel eher vermuten. Vielleicht doch besser hier bleiben? Vielleicht kann Davik mir heute abend ja helfen. In was bin ich da nur hineingeraten?  


"Ok, dann zeig doch mal, was Du hast." Beim Anblick der Wunde verzog Ramar das Gesicht. "Du bist nicht die erste Schwerverletzte, die heute Behandlung von mir erfährt. Ich habe euch nämlich gesucht und bin dabei..." Ramar erzählte, während er die Behandlung durchführte, von seinen Erlebnissen, und dass Nebin und Lexi nach Winterhafen teleportieren wollten, um einen Kleriker namens Jeremia Clearwater aufzuspüren.

"Wenn sie bis heute abend nicht zurück sind, sollten wir hinterher", schloss Ramar. "Lexi hat mir einen Zettel mit der Runenkennung zugesteckt, ich kann uns also über Nimozarans Portal hinbringen.

Übrigens konnte ich auch etwas über den gesuchten Kleriker herausfinden.  Hauptmann Larsson, das war der Anführer der Razzia, hat mir mitgeteilt, dass Jeremia Clearwater bei ihm war und Anzeige gegen Nimozoran gestellt hat, weil Nimozaran ihm angeblich ein Buch geklaut habe. Ich werde mal nachher Lexi dazu befragen. Sie kennt Nimozoran besser."


Darauf schwieg Ramar eine Weile, um Leofe die Gelegenheit zu geben, ihm von sich aus zu erzählen, wie sie zu ihrer Verletzung gekommen ist, doch als die Elfe keine Anstalten dazu machte, fragte er etwas ungeduldig: "Erzählst du mir nun, wie und wo du dir diese Wunde zugezogen hast, oder nicht?"


"Wir waren in der Verkaufshalle, als die Stadtwache den Laden stürmte", begann die Elfe zu erzählen als Ramar die Wunde versorgte. Wir waren da um nach Davik zu suchen, das ist der Mentor von Jared von dem plötzlich nichts mehr zu sehen war.

Aber das konnten wir ja schlecht der Stadtwache erzählen - sehr glaubhaft wäre das wohl kaum gewesen. Ausserdem habe ich nicht widerstehen können und habe mir diese Schmuckstücke zugelegt. Sie werden mir sehr gute Dienste in unseren Kämpfen leisten, doch ich gehe davon aus, dass sie eine nicht ganz legale Quelle haben - daher wollten wir lieber das Gebäude verlassen, als uns zu erklären.

Dabei habe ich dieses nette Erinnerungsstück von einem der Wachen erhalten"
, schloss Leofe sichtlich niedergeschlagen.


Ramar blickte traurig. "Na dann gilt das, was ich Jared gesagt habe, auch für Dich. Ich habe Hauptmann Larsson diese Adresse hier gegeben. Ich habe ihm auch von unseren Verdiensten erzählt. Ich hoffe, er möchte nicht meine Kameraden sehen, die so viel tolles geleistet haben. Wäre echt peinlich, wenn er Euch wiedererkennen würde. Und das ganze wegen ein paar billigen Schuhen und einen verschwundenen Einbrecher, Erpresser und vielleicht Mörder..."

Ramar stand auf. "Ich werde Euch nachher etwas zum Essen und Trinken hochkommen lassen." Ramar verließ das Zimmer und ging ins Erdgeschoss, um es sich am Kamin gemütlich zu machen, eine Pfeife zu rauchen und ein Bier zu trinken.

17:25
avatar Lexi 05.Feb.2013 09:02
15:45

Nebin schlief nach dem Essen ein Stündchen und Lexi versank auf ihrem Bett in eine tiefe Meditation. Am nachmittag packten sie ihre Sachen und kauften der Wirtin noch einen Kuchen für Nimozaran ab. Sie gingen davon aus in Winterhafen zu übernachten.

"Nimozaran sollte jetzt seinen Mittagsschlaf beendet haben, um diese Zeit treffen wir ihn sicher wach an", erklärte Lexi während sie zum Turm marschierten. Nebin war in Gedanken versunken und brummte nur.

Der alte Magier freute sich über den Besuch und den Kuchen. Während sie den Turm hochstiegen erzählte er Lexi begeistert von den interessanten Einsichten, die er bereits beim Studium von Emretts Büchern gewonnen hatte. Unter dem Spitzdach des Turmes angekommen schnaufte der Alte ziemlich und Lexi nutzte die Redepause um ihn zu bitten, ihre Kameraden einzulassen falls diese in den nächsten Tagen ebenfalls nach Winterhafen reisen wollten. Der Magier stimmte zu und verzog sich dann eilig wieder in seine Bibliothek, während Lexi begann das kurze Ritual vorzubereiten. Im Wesentlichen musste sie nur die sieben richtigen der unzähligen, in Nimozarans steinernen Teleportkreis gravierten Runen mit Residuum füllen und dazu magische Worte sprechen.

Die Runen begannen zu leuchten und eine wasserartige, spiegelnde Fläche erschien im Inneren des Kreises, durch die man wie am Grunde eines Teiches einen Tempelraum sehen konnte. Lexi nickte Nebin zu, und gleichzeitig durchschritten sie das Portal.
avatar Suilan 07.Feb.2013 10:02
16:15

Nach einem wilden Farbentanz, einer rauschenden Symphonie an Tönen, einem Fest an Gerüchen und einem Rausch an Eindrücken, die ihre Sinne nicht zuordnen konnten, fanden Lexi und Nebin sich, leicht wankend, in einem dunklen Kellergewölbe wieder. Dunkel bis auf den Teleportkreis, der von Ewigen Laternen umringt war, damit man die Ankommenden sah, aber selbst nicht gesehen wurde.

Lexi schloss die Augen, um den magischen Strömen nachzuspüren. Jede Reisestrecke war anders. Andere Farben, andere Töne, andere Gerüche. Zwischen Fallcrest und dem Tyrtempel zu Winterhafen wurde sie immer an eine Meeresküste erinnert: Salz auf ihren Lippen, ein gewaltiges Rauschen im Ohr, ein Farbspiel aus tausend verschiedenen Blau, Grau, und Sandtönen vor den Augen, und es roch nach Seetang. Nebin stieß sie an.

Zwei Wachen waren aus dem Dunkel nahe des einzigen Ausganges – man konnte ihn nicht sehen, aber sie wusste, dass er dort war – einen Schritt auf sie zugetreten. Zwei weitere Wachen, auch das wusste Lexi, standen noch immer außerhalb des Lichtkreises.

Neue Gesichter, dachte sie und seufzte innerlich. Soviel zu der Hoffnung, gleich durchgehen zu können.

Es bedurfte etlicher Erklärungen, Beteuerungen und Nachfragen – etwas übertrieben, fand Lexi – bis die Wachen sie endlich durchließen. Als Nebin und sie die Treppe hochgeleitetet wurden, sah sie erstaunt, dass man nicht vier, sondern sechs Wachen postiert hatte.

In der Tempelhalle angekommen, bedurfte es weiterer Erklärungen, bis endlich einer der Akolythen Lexi erkannte. Danach ging plötzlich alles sehr schnell.

"Wie schön, Euch wiederzusehen!" empfing Schwester Marla sie strahlend in ihrer Amtsstube. "Seid Ihr wohlauf? Eure Gefährten auch? Stellt Ihr mir Euren neuen Begleiter vor?"
avatar Lexi 07.Feb.2013 08:02
"Seid mir gegrüßt, Schwester Marla", antwortete die Eladrin lächelnd. "Dies ist mein Kamerad und Freund Nebin Mühlstein, um dessentwillen wir heute hierher kamen. Aber lasst mich zunächst Grüße von Ramar Blutregen ausrichten, den ihr ja auch kennt. Wir sind wohlauf und ihr auch, wie ich hoffe? Die anderen drei Mitglieder unseres ehemaligen Trupps verloren leider vor ein paar Monaten bei einer unglücklichen Kampagne gegen einen üblen Hexer namens Paldemar ihr Leben." Lexi schaute beim letzten Satz ziemlich betrübt.

"Oje, das ist ja schrecklich", entfuhr es Marla. "Wollt ihr darüber reden?"

Aber Lexi winkte ab. "Vielleicht später", seufzte sie, "Zunächst haben wir dringenderes zu bereden." Und in knappen Worten berichteten Lexi und Nebin der Priesterin von Erlang und ihrer Suche nach dem Seelenstein zu seiner Rettung.

"Aber nun zu eigentlichen Grund unseres Besuches: Dirina Mornbrow von Erathistempel berichtete uns von einem Iounpriester namens Jeremia Clearwater, der vor einiger Zeit durch Winterhafen gekommen sein müsste. Habt ihr ihn zufällig getroffen, oder wisst ihr etwas über sein nächstes Ziel, falls er nicht mehr hier ist? Er soll sich ausgezeichnet mit reinigenden Ritualen auskennen." schloss Lexi den Bericht.
avatar Suilan 08.Feb.2013 11:02
Schwester Marla, sichtlich erschrocken, wusste nicht, worauf sie zuerst antworten sollte, und kam durcheinander. "Jeremia? Ja, er war vor anderthalb Monaten kurz hier, doch gleich am nächsten Morgen bemerkte er, dass er etwas in Fallcrest liegengelassen hat und ist zurück. Freut mich, Euch kennenzulernen, Herr Mühlstein. Das sind ja schreckliche Neuigkeiten. Und Ihr habt alles versucht, es war nichts mehr zu retten? Natürlich habt Ihr alles versucht, was für eine dumme Frage. Ich werde für jeden der drei eine ewige Kerze anzünden und Tyr um Gnade für sie bitten. Warum erwischt es immer jene, die Gutes tun? Manchmal möchte man schon an der Gerechtigkeit auf dieser Welt zweifeln."

Dann fing sie sich wieder. "Verzeiht. Wir sind hier auch etwas in Aufregung. Jeremia hat mir nicht gesagt, was er liegengelassen hatte, aber er war sehr erschrocken. Und er ist auch nicht wieder aufgetaucht, obwohl er mir versicherte, er wäre sofort wieder da. Wir haben Kontakt zum Iountempel seiner Heimatstadt aufgenommen, aber dort hat er sich auch nicht gemeldet. Man scheint sich allerdings auch keine Sorgen zu machen, er ist ja viel auf Reisen und man hört oft monatelang nicht von ihm."
avatar Lexi 08.Feb.2013 01:02
"Seine Heimatstadt? Welche ist das denn?" hakte Lexi nach.
avatar Suilan 08.Feb.2013 02:02
"Narwell, aber wie gesagt, dort hat man seit Monaten nichts von ihm gehört", antwortete Schwester Marla. "Ich habe darum gebeten, mich zu verständigen, sobald er sich dort meldet. Weiß denn niemand in Fallcrest, wohin er als nächstes verschwunden ist?"
avatar Lexi 08.Feb.2013 03:02
Lexi fuhr sich nachdenklich mit der Hand durch das Haar. "Im Erathistempel offenbar nicht... Darüber hinaus muss ich zugeben haben wir uns nicht weiter umgehört, sondern sind schnurstracks hierher gekommen. Hat er denn hier noch mit irgendjemandem außer euch geredet? Ich nehme an ihr habt bereits alle befragt, wenn ihr euch selber sorgtet?"
avatar Suilan 08.Feb.2013 04:02
Schwester Marla dachte kurz nach, dann berichtete sie: "Er hat hier im Tempel zu Abend gegessen, übernachtet, gefrühstückt und die Morgenandacht mit uns begangen. Danach begab er sich in die Bibliothek, doch kam er fast sofort wieder herausgeeilt und lief schnurstracks in den Keller zum Teleportkreis. Natürlich habe ich alle befragt, die mit ihm Kontakt hatten: keinem ist etwas ungewöhnliches aufgefallen. Nur einer der jüngeren Akolythen will gehört haben, wie Jeremia kurz vor der Kellertreppe ärgerlich gemurmelt hat: 'Vor lauter Kuchenessen!' Ich kann nur hoffen, dass dies nicht einst als seine letzten Worte in die Annalen der Geschichte eingeht..."
avatar Nebin 08.Feb.2013 08:02
Die letzten Worte - na das kann ja wieder heiter werden, dachte sich Nebin. Warum konnte nicht einmal etwas einfach so ablaufen wie es geplant war? Oder einfach nur keine weiteren Probleme nach sich ziehen?
Es schien das Glück wohl nicht gerade anzuziehen, doch für Selbstmitleid war nun nicht die Zeit, falls es diese Zeit jemals geben sollte.

"Seid bedankt Schwester Marla. Wir wären euch sehr dankbar, wenn ihr den Erathistempel in Fallcrest informieren könntet, solltet ihr etwas von ihm hören. Wir werden uns natürlich auch bei euch melden, sollten wir ihn vorher finden."

Der Halbling verneigte sich vor der Priesterin und wendete sich anschließend anschließend an seine Eladrinbegleitung:

"Was meint ihr Lexi? Dann gibt es hier nichts mehr für uns zu tun, oder?"
avatar Lexi 08.Feb.2013 08:02
Lexi sah die Priesterin traurig an. "Ich fürchte nein. Dann gehabt euch wohl Schwester Marla. Ich hatte ja gehofft, ein paar mehr Neuigkeiten mit euch und meinen anderen Bekannten hier auszutauschen, aber diese Sache erlaubt leider keinen Aufschub. Wenn wir das Problem gelöst haben komme ich auf jeden Fall wieder für einen längeren Austausch vorbei." Sie verneigte sich ebenfalls und schickte sich an zu gehen.
avatar Suilan 08.Feb.2013 08:02
"Viel Glück", rief Schwester Marla ihnen noch nach. "Und hoffentlich auf bald!"
avatar Lexi 09.Feb.2013 08:02
16:45

Ohne weiteren Aufschub reisten der Halbling und die Eladrin via Portal wieder zurück nach Fallcrest. Auf dem Weg durch Nimozarans Turm kamen sie an dessen Bibliothek vorbei und klopften.

Nimozaran öffnete ihnen die Tür. "Wie? Was? Schon zurück?" murmelte er verdattert.

"Ja, es ging schneller als wir dachten", antwortete Lexi. "Leider sind wir gar nicht aus dem Tyrtempel herausgekommen. Deswegen konnten wir euch auch keinen Kuchen mitbringen. Wir würden das gerne nachholen - wo gibt es denn hier in Fallcrest guten Kuchen zu kaufen?"
avatar Suilan 10.Feb.2013 09:02
"Kuchen?" fragte Nimozaran, von seiner Lektüre aufblickend, verdattert. "Aber wir haben doch gerade erst zusammen Kuchen gegessen, oder war das gestern? Bin ich schon wieder so durcheinander geraten? Nein, halt, da steht doch noch der halbe Kuchen. Wäre er von gestern, würde er nicht mehr dort stehen, weil ich oder Tobo ihn längst gegessen hätten.

Also müsst Ihr durcheinander geraten sein! Macht Euch nichts draus, meine Liebe, das passiert, wenn man in wichtige Arbeit vertieft ist. Sogar das Essen vergisst man darüber, oder man vergisst, dass man schon gegessen hat, und isst kurz darauf noch einmal. Besonders verwirrend wird das ganze, wenn man wie ich mit einem Hobbit zusammenlebt oder wie Ihr mit einem Hobbit zusammenreist: die essen ja ständig! Aber kochen können die!

Habe ich Euch schon meinen Koch, ähm, ich meine Lehrling vorgestellt? Tobolar Flinkfuss. Der kann Kuchen und Plätzchen backen und Pudding kochen, einfach köstlich! Euer Kuchen war aber ebenfalls sehr lecker. Auch ein Hobbit-Rezept, möchte ich wetten. Eures vielleicht?"
wandte der Magier sich unvermittelt an Nebin. "Ihr könnt doch sicherlich auch hervorragend Kuchen backen!?"
avatar Lexi 10.Feb.2013 11:02
"Oh, ihr habt einen Lehrling? Oder hattet ihr einen? Na egal. War vielleicht vor ein paar Wochen ein Gast hier bei euch zum Kuchenessen? Ein gewisserJeremia Clearwater zum Beispiel? Den suchen wir nämlich verzweifelt..." meinte Lexi, die sich inzischen ärgerte, nicht erst einmal in Fallcrest nach dem Ioun-Priester gefahndet zu haben.
avatar Suilan 10.Feb.2013 01:02
"Jeremia? Ja, der war vor ein paar Tagen hier", erwiderte Nimozaran. "Vielleicht ist es auch schon ein paar Wochen her. Ja, es muss schon etwas länger her sein, denn es hat Kirschkuchen gegeben – mit frischen Kirschen, nicht mit eingelegten – und der letzte Kirschbaum in Fallcrest ist vor einem Monat abgeerntet worden. Ich habe auch einen im Garten stehen. Tobo kümmert sich darum. Hobbits sind auch hervorragende Gärtner. Ihr hättet Tobos Kürbisse letztes Jahr sehen sollen! Wenn Ihr wollt, kann ich Euch auf eine kleine Tour durch den Garten führen. Ihr interessiert Euch doch bestimmt dafür", wandte er sich wieder an Nebin, ohne zu bemerken, dass dieser bereits mit den Zähnen knirschte und ganz rot im Gesicht war.

"Jeremia Clearwater", erinnerte Lexi den Magier sanft, aber bestimmt.

"Ach richtig. Frecher Kerl. Erst hat er mich über meine Forschung ausgehorcht und dabei meinen Kuchen gegessen und meinen Tee getrunken, danach meinen Teleportkreis benutzt, um nach Winterhafen zu reisen, doch schon am nächsten Tag taucht er wieder auf, durchwühlt ohne Erklärung meine Studierstube und beschuldigt mich dann aus heiterem Himmel, ich hätte ihn bestohlen!"
avatar Lexi 10.Feb.2013 08:02
"Also so etwas!" empörte sich Lexi. "Über was hat er euch denn ausgehorcht und was hat er behauptet hättet ihr gestohlen?"
avatar Suilan 11.Feb.2013 01:02
"Über meine aktuellste Forschung!" rief Nimozaran erregt. "Ich habe nämlich zwei Reinigungsrituale entwickeln, das heißt, ich bin noch dabei, sie zu vervollkommnen, deswegen habe ich meine Ergebnisse noch nicht veröffentlich. Jeremia interessiert sich auch sehr für Reinigungsrituale, veröffentlicht aber nur theoretische Schriften, niemals die von ihm entworfenen Rituale, deshalb dachte ich, es kann ja nicht schaden, ihm davon zu berichten, vielleicht hat er ja die ein oder andere Idee zur Verbesserung. Er sagte jedoch nur, ich solle als Ingredienzen doch einmal Wasser und Seife probieren! An der Stelle tat's mir schon um den Kuchen leid, den ich ihm angeboten hatte.

Doch die Krone setzte er am nächsten Tag auf, als er behauptete, sein höchstprivates Ritualbuch hier vergessen zu haben. Er hat jeden Ort in meinem Turm abgesucht, wo er tags zuvor gewesen war, und noch einige mehr, und trotzdem fand es sich nicht, und anstatt sich für sein Eindringen zu entschuldigen, beschuldigt er mich, ich hätte es weggenommen und versteckt, wahrscheinlich weil ich es unter meinem Namen veröffentlichen wolle. Als ob ich das nötig hätte! Ich habe schon viel unter meinem eigenen Namen veröffentlicht und mein Name ist, auch wenn er nur im engen Kreise einiger interessierter Magierkollegen bekannt ist, dafür dort aber umso angesehener, ja, und so soll es auch bleiben!"

avatar Lexi 11.Feb.2013 02:02
Die Eladrin sah ihn verdutzt an. "Ich wusste gar nicht dass ihr euch mit Reinigungsritualen beschäftigt. Unsere bisherigen Diskussionen drehten sich ja meist um Elementarmagie und Ebenenreisen. Aber vielleicht habe ich mich da auch von meinen eigenen Interessen blenden lassen - jedenfalls scheint ihr ja noch vielseitiger zu sein als ich dachte."

Nimozaran schien das Kompliment wieder etwas zu besänftigen. Er kicherte in sich hinein. "Ja, ja, wir Menschen sind sehr erfindungsreich, mitunter auch noch im hohen Alter. Ihr wärt überrascht zu sehen, mit was ich mich schon alles beschäftigt habe." Er tippte sich an den Kopf. "Dieser alte Schädel hat sozusagen noch so manches As im Ärmel."

"Davon bin ich überzeugt", meinte Lexi lächelnd. "Vielleicht könntet ihr sogar eines davon hervor ziehen, um uns bei unserem Problem zu helfen, so dass wir auf diesen Jeremia gar nicht angewiesen sind. Von den Schwierigkeiten mit Erlangs Seelengefäß habe ich euch ja schon vor ein paar Wochen erzählt. Jetzt haben wir möglicherweise Ersatz, aber er ist kontaminiert." Sie holte den Seelenstein-Rohling aus ihrer Gürteltasche und berichtete alles was sie darüber heraus gefunden hatte - was zugegebenermaßen nicht viel war.
avatar Suilan 11.Feb.2013 08:02
Nimozaran besah sich den Seelenstein zunächst mit dem bloßen Auge von allen Seiten, bevor er eine magische Lupe zu Hilfe nahm und erschrak. Gut, dass Lexi den Stein hielt, sonst wäre er womöglich zu Boden gefallen.

"Das sieht ja abscheulich aus! Ganz und gar durchdrungen – durchtränkt, möchte man sagen – von teuflischer Energie. Nein, nicht durchtränkt, damit verwoben, das triffst's noch besser. Ich fürchte, da lässt sich kaum etwas machen. Selbst wenn ich mein Reinigungsritual so abwandeln könnte, dass es sich nicht gegen Schmutz, sondern gegen infernale Essenz richtet, so wär's damit nicht getan. Schmutz ist letztendlich oberflächlich, man kann ihn abwischen, auch wenn er sich in den letzten Ecken versteckt; das hier dagegen lässt sich mit einem Strickschal vergleichen: gute und böse Essenz durcheinander gewoben, und zöge man auch nur einen Faden davon heraus, so zerfiele die ganze Arbeit zu einem Wollknäuel.

So ungern ich das zugebe: da traue ich mich nicht heran. Da mag ein Priester mehr von verstehen als ich, denn diese beschäftigten sich ja den ganzen Tag mit Gut und Böse und unser aller Seelenheil. Wart Ihr schon bei Dirina Mornbrow?"

avatar Nebin 11.Feb.2013 10:02
"Ja, sie war unsere erste Anlaufstelle", erwiderte Nebin.

"Sie erwähnte, dass neben ihr und euch sich eigentlich nur noch Jeremia in der näheren Umgebung mit solchen Dingen auskennen könnten. Es sieht wohl nicht allzu gut aus."

Niedergeschlagen kippte der Kopf des Halblings vorn über.
avatar Suilan 12.Feb.2013 12:02
Angesteckt durch Nebins Hoffnungslosigkeit, verließ Lexi auch allmählich der Mut, doch so schnell wollte sie nicht aufgeben. Sie hatte es Nebin nicht gesagt, aber ihre Ausbesserungen an dem beschädigten Stein mussten jetzt schon in viel kürzeren Intervallen erfolgen, als sie vorhergesehen hatte. Ihnen lief die Zeit davon!

Sie ließ sich Nimozarans Worte noch einmal durch den Kopf gehen und versuchte, die wichtigen Details herauszufiltern, um so Nimozarans Treffen mit Jeremia nachzukonstruieren.

Also, die beiden saßen beim Kuchen zusammen, genau wie wir. Genau wie wir ist Jeremia dann nach Winterhafen per Teleportkreis – und was dort passiert ist, wissen wir ja auch – und wie wir ist er fast sofort zurück, das heißt am nächsten Morgen erst, und beschuldigt Nimozaran, sein Ritualbuch versteckt oder gar gestohlen zu haben...
avatar Lexi 12.Feb.2013 08:02
Nimozaran ist viel zu vergeistigt um überhaupt an so etwas wie Stehlen zu denken. Und wenn Jeremia nur eine Ausrede gesucht hat um den Turm auszuspionieren? Nein, dazu passt sein Verhalten in Winterhafen nicht. Er hat wohl erst in der dortigen Bibliothek gemerkt, dass das Buch verschwunden war.

Laut sagte Lexi "Keine voreiligen Schlüsse, Nebin -- noch sind wir nicht am Ende. Lasst uns das Ganze nochmal durchdenken. Gesetzt den Fall Jeremia log nicht und sein Ritualbuch ist nicht hier im Turm, dann muss es ihm ja irgendwann zwischen seiner abendlichen Ankunft in Winterhafen und dem Besuch der Bibliothek am nächsten Morgen abhanden gekommen sein. Also liegt es entweder noch dort im Tempel oder jemand hat es tatsächlich gestohlen."

Sie wandte sich nochmals Nimozaran zu. "Wisst ihr ob er das Buch beim Kuchenessen noch hatte? Oder könnte er es schon vorher hier in Fallcrest verloren haben? Und wohin ist er gegangen als er euch zum zweiten Mal verließ? Er wurde nämlich weder in seinem Heimattempel noch in Winterhafen gesichtet."
avatar Suilan 13.Feb.2013 11:02
Nimozaran dachte angestrengt nach. Den Kopf hatte er dabei zur Seite geneigt, die Zungespitze im rechten Mundwinkel eingeklemmt.

"Er hat sein Buch beim Essen definitiv noch gehabt", sagte der alte Magier schließlich, "denn wir sprachen über unsere Forschung und ich fragte ihn, warum es vom ihm – wenn er tatsächich so viele Rituale selbst entworfen habe, wie er behauptet – keine Veröffentlichungen diesbezüglich gäbe. Seine Antwort lautete: Er wolle eben noch nicht veröffentlichen, ehe er sich nicht absolut sicher sei, dass ihm nicht am Tag drauf noch eine Verbesserung einfiele, wie er das ein oder andere Ritual noch effizienter oder wirksamer gestalten könne. Ich warnte ihn, dass er nicht zu lange warten wolle, da sicherlich noch andere Leute in ähnlicher Richtung forschen würden und ihm jederzeit jemand zuvorkommen könne. Um Ruhm, Anerkennung, und all so etwas weltliches gehe es ihm aber nicht, erwiderte er.

Darauf sagte ich, in dem Fall sei es erst recht seine Pflicht sei, zu veröffentlichen, denn andere Forscher oder Anwender könnten durchaus dabei helfen, die Rituale zu perfektionieren; außerdem bestünde die Gefahr, dass seine Arbeit gänzlich verloren ginge, sollte er unerwartet sterben.

Darauf meinte er, dass sich in dem Fall schon jemand finden würde, der sein Werk posthum veröffentlicht, denn er habe alles in seinem Buch hier notiert. Darauf hat er mir sein Buch kurz gezeigt. Bestimmt ein Dutzend Rituale waren darin, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Allerdings sind seine Aufzeichnungen ziemlich wirr. Viel durchgestrichen, verbessert, wieder reingenommen, und überall Kürzel, die nur ihm etwas sagen. Das habe ich ihm alles zu bedenken gegeben, doch er wollte nicht hören. Ich habe es wirklich nur gut gemeint!"

avatar Lexi 13.Feb.2013 01:02
"Ah, das erklärt warum ihm das Buch so wichtig ist", schloss Lexi. "Und was sagte er dann nachdem er es nicht fand? Wohin ist er gegangen?"
avatar Suilan 13.Feb.2013 07:02
"Danach beschuldigte er mich des Diebstahls", sagte Nimozaran. "Nein, wartet, zuerst hat er mich gefragt, wer tags zuvor nach unserem Tee und Kuchen denn den Tisch abgeräumt habe. Normalerweise sei Tobo ja dafür zuständig, erklärte ich, aber mit der Kirschernte in vollem Gange hätte der gute Junge alle Hände voll zu tun mit Pflücken, Verlesen, Entsteinen und Einkochen, dass ich mich da selbst darum gekümmert habe.

Darauf fragte Jeremia mich panisch, wo ich denn die Sachen hingeräumt hätte. Obwohl ich wusste, dass sein Buch nicht unter den Sachen war, die ich aufgeräumt hatte – das wäre mir ja wohl aufgefallen! – zeigte ich ihm alles, denn noch wollte ich die ganze Affäre gütlich zu Ende bringen. Wie erwartet fand sich das Buch dabei nicht, worauf Jeremia die Beherrschung verlor und mich wüst beschimpfte und beschuldigte. Ich warf ihn hochkant hinaus. Wohin er wollte, weiß ich nicht. Er hat sich jedenfalls nicht wieder blicken lassen. Auf dem Weg nach draußen faselte er noch etwas von 'Orakel' und 'Pilgerfahrt', aber ich war zu wütend, um zuzuhören."

avatar Lexi 14.Feb.2013 04:02
Lexi tippte sich nachdenklich auf die Nasenspitze. "Eine Pilgerfahrt zum Orakel des Ioun? Nie von sowas gehört. Was kann er damit wohl meinen? Ich schätze wir fragen mal besser Ramar oder die gute Dirina."

Nebin stimmte zu, da Religionskunde auch nicht gerade seine Stärke war. Sie verabschiedeten sich dankend von Nimozaran und begaben sich zurück in die Oberstadt. Da der Erathistempel auf dem Weg zum Silbernen Einhorn lag, beschlossen sie zunächst noch einmal die Hohepriesterin zu befragen. Wie schon am Vormittag betraten sie den Tempel und ersuchten um eine Audienz bei Dirina Mornbrow.
avatar Suilan 15.Feb.2013 02:02
17:15

Dirina Mornbrow lauschte Lexis Bericht in stiller Besorgnis. Dann sagte sie kopfschüttelnd: "Das klingt so gar nicht nach Jeremia. Ich kenne ihn als geduldigen, liebenswerten, nicht als vorschnellen, aggressiven, misstrauischen Mann. Um solch Beschuldigungen auszusprechen, muss er sich ziemlich sicher gewesen sein, das Buch in Nimozarans Turm noch bei sich gehabt zu haben. Andererseits kann ich mir von Nimozaran ebensowenig vorstellen, dass er lügt oder gar stiehlt. Da steht wohl Aussage gegen Aussage. Man weiß nicht, was man von der Sache halten soll."

Zu Lexis Frage bezüglich Orakel und Pilgerfahrt sagte sie: "Es gibt ein Ritual, mit dem ein sehr erfahrener Priester Wesen befragen kann, die sich zwischen den Sphären aufhalten und die wir 'Orakel' nennen, da sie offenbar alles, was in unserer und anderen Welten geschieht, beobachten und in ihrer Erinnerung aufzeichnen. Das ist allerdings ein sehr kompliziertes Ritual. Vielleicht ist Jeremia auf der Suche nach einem Priester, der dies für ihn durchführt in der Hoffnung, das Orakel wisse um den Aufenthaltsort seines Buches.

Als letzte Hoffnung denkt er wohl an eine Pilgerfahrt. Es gibt hier einige heilige Orte des Ioun-Ordens. Der nächstgelegene, der mir bekannt ist, heißt Wellspring. Dort hat einst Estered, ein Prophet des Ioun gelebt. Aber es gibt noch ein Dutzend weiterer, ebenso heiliger Orte, zu denen Jeremia reisen könnte, die näher seiner Heimat liegen."

avatar Lexi 15.Feb.2013 08:02
Lexi seufzte. "Danke, das hilft vielleicht ein Stück weiter. Ich hätte nicht gedacht dass es so kompliziert ist diesen Jeremia zu finden. Wellspring hört sich jedenfalls recht gut an, ich nehme an an einem Heiligen Ort wird es ja wohl auch ein paar kompetente Priester geben, was vielleicht die Chance erhöht dass es Jeremia dort hin gezogen hat. Vielleicht können diese uns auch direkt helfen, wenn wir den wandernden Priester nicht finden. Ihr habt nicht zufällig die Runenkennung von Wellspring oder einem Ort in der Nähe?"
avatar Suilan 15.Feb.2013 09:02
"Nein, es gibt in Wellspring keinen Teleportkreis", erwiderte die Hohepriesterin. "Und keine Priesterschaft, jedenfalls keine ansässige. Der Tempel dort wurde von den Orks zerstört und nie wieder aufgebaut."
avatar Nebin 17.Feb.2013 09:02
Nebin war noch immer in sich gekehrt, als ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss:

"Vielen Dank für eure Auskünfte, verehrte Hohepriesterin."

Nebin verneigte sich kurz und bedeutete Lexi ihm zu folgen. Außerhalb des Tempels angekommen beugte sich die Eladrin zu Nebin herab, der erstmal verstohlen umschaute. Er war sich nicht sicher, ob er das richtige tat. Noch nie hatte er Anschuldigungen oder Verdächtigungen gegen jemanden seines Volkes vorgebracht:

"Ich glaube", begann er leise, " wir sollten nochmal zurück zu Nimozaranzans Turm. Allerdings unterhalten wir uns dieses Mal wohl besser mit Tobo.

Es könnte ja sein, dass Nimozaranzan in seiner ihm eigenen Art nicht sehr gründlich beim Aufräumen war und das Buch liegen ließ. Als dann Tobo seinen Arbeiten nachkam, könnte er das Buch entdeckt haben. Ich will nicht sagen, dass er es gestohlen hat - aber vielleicht hat er es aufgeräumt.

Was meint Ihr?"
avatar Lexi 18.Feb.2013 08:02
Lexi runzelte die Stirn. "Möglich, aber meint ihr nicht Nimozaran hätte ihn nach der Aufregung irgendwann danach gefragt, oder sich zumindest bei ihm ausgeschimpft? Also wenn hier wirklich jemand mit krimineller Energie unterwegs sein sollte, wäre ich dafür dass wir erst einmal mit den anderen reden. Das Ganze ist jetzt sechs Wochen her, da kommt es auf ein paar Stunden auch nicht an - und den Seelenstein kann ich auch noch so lange am laufen halten. Insbesondere Jared kennt sich in List und Täuschung doch wesentlich besser aus als wir, und ich würde ungern den Halbling mit ungeschickten Nachfragen warnen, wenn er schuldig ist, oder mit brachialen Maßnahmen erschrecken, wenn er unschuldig ist. Was meint ihr?"
avatar Suilan 18.Feb.2013 09:02
Nebin stimmte zu -- mit sichtlicher Erleichterung. Also verabschiedeten sie sich bei Dirina Mornbrow und machten sich auf den kurzen Weg zur Herberge.

17:25
avatar Lexi 21.Feb.2013 06:02
Ramar hatte sich gerade hingesetzt da betraten Nebin und Lexi das Silberne Einhorn.

"Ah, da seid ihr ja schon wieder", brummte der Zwerg während er sich die Pfeife stopfte. "Sagt bloß ihr habt den Seelenstein schon reinigen können?"

Nein, das scheint ziemlich schwierig zu sein", antwortete Nebin niedergeschlagen.

"Aber wir haben einiges herausgefunden", versuchte Lexi ihn etwas aufzumuntern, wobei sie selber ein wenig bedrückt wirkte. "Ich hole die anderen, dann brauchen wir es nur einmal zu berichten" sagte sie.

Ramar winkte ab. "Neee, lass uns mal hochgehen, die beiden haben heute mittag auch einiges geleistet und es ist besser wenn sie erst mal nur Zimmerluft schnuppern." Lexis machte eine fragende Geste. "Erklär ich Dir oben."
Ramar stand auf und organisierte an der Theke Bier, Wein, mehrere Krüge, und eine ordentliche Brotzeit. Damit folgte er den anderen nach oben, das große Tablett mit beiden Händen tragend.

Kurz darauf saßen alle gemütlich in einem der Zimmer. Lexi wunderte sich über Leofes farbenfrohe Schuhe und die notdürftig geflickten Risse in ihrer und Jareds Kleidung. "Mir scheint ihr wart auch nicht ganz untätig. Ich wusste gar nicht dass ihr so auf Farben steht. Soll das eine Blumenwiese im Wald symbolisieren?" fragte sie die Elfe.

"Nun sie sind sicher nicht die schlichtesten Schuhe, sie sind aber sehr funktional. Und nicht jeder kann soviel Wert auf Äusserlichkeiten legen wie die Eladrin", entgegnete Leofe mit einem verschmitzten Grinsen.

"Wollt ihr vielleicht zuerst berichten?" fragte Lexi, aber Leofe winkte ab. "Nein, ihr zuerst - schließlich habt ihr euch mit Wichtigem beschäftigt", antwortete sie mit einem Seitenblick auf Jared, nach dem sie mit den Augen rollte.

Lexi blickte vom einem zum anderen und zog eine Augenbraue hoch. "Wie ihr wollt", sagte sie dann. Nebin und sie erzählten abwechselnd von den Ratschlägen Dirina Mornbrows, dem Ausflug nach Winterhafen und der Befragung von Nimozaran.

"Nimozarans Fixierung auf Kirschen ist schon etwas merkwürdig, aber vor allem scheint uns dieser Zauberlehrling von ihm etwas verdächtig zu sein. Wir glauben es wäre gut ihn mal etwas auszuhorchen ohne dass er die Chance hat, das Buch beiseite zu schaffen falls er es tatsächlich gestohlen hat. Aber vielleicht ist er ja auch unschuldig und es gibt eine andere Erklärung. Was meint ihr dazu?" schloss sie ihre Ausführungen.
avatar Ramar 22.Feb.2013 03:02
Ramar hatte den Erlebnissen von Lexi und Nebin zugehört. "Hmmm das scheint mir schon der zweite Jüngling oder Lehrling zu sein, der etwas tollkühn wird. Der Sohn eines Freundes von mir ist aus der väterlichen Schmiedewerkstatt ausgezogen um dem den besten Stahl zu finden, um die beste Arbeitstechnik zu erlernen um damit eine Rüstung zu schmieden, die undurchdringlich ist, um damit jeglichen Krieg überflüssig zu machen. Das ist ein überaus ambitioniertes Ziel."
Ramar deutete auf Lexi. "Vielleicht ist der Lehrling ja auch der Meinung genug Kirschkuchen gebacken zu haben, und möchte nun groß rauskommen?"
avatar Jared Fitzroy 22.Feb.2013 06:02
Jared verdrehte die Augen und seufzte.

"Also ehrlich, das sind die beiden Möglichkeiten, die ihr seht?" fragte er etwas ungläubig. "Ihr seid ja unbestritten schlauer und weiser als ich, aber manchmal scheint mir eure Weltsicht ein wenig... weltfremd. In eurer Welt scheint es, zum Beispiel, genau zwei Arten von Personen zu geben: solche, die den ganzen Tag atemlos darauf warten, dass ihr mit einer Frage an sie herantretet, welche sie euch dann sofort mit Eifer und äußerster Gewissenhaftigkeit beantworten, und jene, die euch mit boshafter Absicht und Hinterlist belügen oder lebenswichtige Information vorenthalten, weil sie euch vernichten wollen. Darf ich mir erlauben zu bemerken, dass es zwischen "Wahrheit" und "boshafter Lüge" eine breite Palette von Zwischenstufen gibt und die wenigsten Leute, die nicht stets die absolute Wahrheit von sich geben, schlecht sind oder schlechte Absichten haben?

Lassen wir mal außen vor, dass Wahrheit höchst subjektiv ist und es selten nur eine gibt; nehmen wir also vielmehr an, es gäbe genau eine absolute Wahrheit. Ist jeder, der diese eine Wahrheit nicht haargenau wiedergibt, deshalb ein Lügner?

Ich habe einige Erfahrung mit Zeugenaussagen. Da kann man ein Dutzend rechtschaffener Bürger vor Gericht auffordern, das von ihnen beobachtete Geschehen zu beschreiben, und man bekommt zwölf komplett verschiedene Aussagen. Warum ist das so? Die einen haben nicht genau hingeschaut und daher die Hälfte verpasst, reimen sich das Ganze aber aus den Stücken zusammen; andere haben nicht verstanden, was sie da wirklich gesehen haben, und geben ihre Missinterpretation wieder; wieder andere unterstellen den an dem Geschehen beteiligten Personen Motivationen, die sie selbst in einer solchen Situation vielleicht hätten; andere glauben grundsätzlich das schlechteste und präsentieren die 'Wahrheit' dementsprechend; dann gibt es solche, denen ein Teil des Geschehens vielleicht peinlich ist und die es daher für sich selbst so lange uminterpretieren, bis die revidierte Fassung ihre tatsächliche Erinnerung ersetzt; aber auch ohne solche Absicht verändert sich die Erinnerung mit der Zeit – und anderthalb Monate sind schon ziemlich lang, um sich an die Details einer Tee-und-Kuchen Runde zu erinnern – kurzum: das waren ein halbes Dutzend von vermutlich mehreren Dutzend Gründen, warum der Zeuge eines Geschehens selbst bei besten Absichten das Geschehen nicht wahrhaft wird darstellen können, wenn man seine Worte denn an einer absoluten Wahrheit messen möchte.

Deswegen muss man diesen Leuten nicht gleich bösen Willen unterstellen oder gar, dass sie lügen, weil sie etwas Gesetzwidriges zu verbergen hätten. Was sich in solchen Fällen oft bewährt hat, ist ein Versuch, die Situation von damals möglichst detailgetreu – und natürlich vor Ort, damit man sieht, welchen Gegegebenheiten sich die Akteure gegenübersahen – nachzukonstruieren."

avatar Nebin 23.Feb.2013 05:02
"Naja, was glaub ihr, warum wir vor Ort waren? Wir haben alles an Details bereits erfragt und die Geschehnisse so gut es uns möglich war rekonstruiert, ohne Tobo selbst zu konfrontieren. Es ist ja auch nicht so, dass wir vom Schlimmsten ausgehen. Vielleicht hat Tobo das Buch ja auch nur aufgeräumt oder sicher verwahrt oder wie immer man es nennen mag.
Ihr kennt mich inzwischen: Ich mag es nicht im Hintergrund zu arbeiten, nur durch die Blume zu sprechen und über anwesende Personen, wenn dann nur hinter vorgehaltener Hand zu sprechen. Klare Fragen ergeben klare Antworten. Wenn einem diese Antwort Grund zum Misstrauen gibt, lässt sich deren Wahrheitsgehalt noch immer untersuchen."


Fragend schaute Nebin in die Gesichter der anderen. Schon seit Crockport regte sich sein innerer Widerstand gegen dieses behutsame, immer möglichst unbeteiligt erscheinende, analysierende, langatmige Vorgehen seiner Gefährten. Er musste es einfach Wissen und dann platzte es aus ihm heraus:

Bin ich der einzige, der sich lieber offen und ehrlich seinen Gegenübern stellt?"
avatar Jared Fitzroy 23.Feb.2013 06:02
Jared schüttelte verzweifelt den Kopf und barg sein Gesicht in den Händen. Da hatte er sich gerade solche Mühe gegeben zu erklären, dass auch ein ehrlicher Mensch keine zuverlässige Zeugenaussage hinbekommt, aber es ist an den Anwesenden völlig vorbeigegangen.

Er raffte sich auf und beantwortete Nebins Frage: "Vermutlich."

Oder zumindest glaubt Ihr dies von Euch selbst. Das mit der Selbsteinschätzung ist so eine Sache...

"Allerdings begreife ich nicht, was dies gerade zur Sache tut. Ich habe doch einen recht direkten Weg vorgeschlagen: überprüfen, ob das Buch in Nimozarans Turm ist. Wenn es da ist, sollten wir es finden. Wenn es da nicht uns, nun, dann vergessen wir den unauffindbaren Jeremia Clearwater lieber ganz und reisen zu den Zwergen in Hammerfast – das klang nach dem nächstbesten Tipp.

Übrigens müsst Ihr Eure Ungeduld, egal wie verständlich, nicht an uns auslassen: wir haben alles stehen und liegen gelassen, um Euch in der Sache mit dem Seelenstein zur Seite zu stehen."

avatar Nebin 24.Feb.2013 07:02
Ein ungläubiges Lächeln umspielte Nebins Lippen. Musste er sich jetzt auch noch dafür entschuldigen, was er gesagt hatte? Nein, dafür gab es keinen Grund.

"Ich zwinge euch nicht hier zu sein. Korrigiert mich, aber ihr hattet selbst ein Interesse hierher zu reisen. Ob ihr mich dabei nur als Vorwand benutzt, um in eine bessere Verhandlungsposition für euren nächsten Vertrag zu gelangen, kann ich nicht sagen.

Ich kann euch nur eins sagen: Wenn es um eure Familie geht, könnt Ihr gerne das Vorgehen bestimmen. Jetzt geht es um meine Familie und ich treffe die Entscheidungen. Wenn ihr damit nicht einverstanden seid, brauche ich euch auch nicht an meiner Seite."


Der Kleine Halbling redete sich in Rage. In ihm brodelte es. Gepaart mit dem zu wenigem erholsamen Schlaf, den er in letzter Zeit bekommen hatte, war diese keine gute Kombination.
avatar Jared Fitzroy 24.Feb.2013 08:02
"Gut", sagte Jared. "Dann macht, was Ihr wollt. Ich habe eigene Geschäfte in der Stadt zu erledigen."

Jared stand auf, schnappte sein Bündel und die wenigen verstreuten Habseligkeiten, und verließ mit einem kurzen Nicken in Richtung der Anderen das Zimmer.

So viel zu Leofes Behauptung... Ich hatte doch recht.
avatar Leofe 24.Feb.2013 09:02
"Oh das habt Ihr ja wieder toll hinbekommen!" sagte Leofe zu niemand bestimmten. "Muss es bei euch Männern immer darum gehen wer Recht und das Sagen hat?"

Leofe wendete sich Nebin zu: "So eine Behandlung hat Jared nicht verdient und dass wisst Ihr - er hat sich sichtlich Mühe gegeben Euch zu helfen! Das ab zu tun mit irgendwelchen versteckten Hintergedanken ist ungerecht. Ich weiss dass Ihr wegen der Sache mit Eurem Bruder unter Druck steht, aber gerade deswegen braucht Ihr die Hilfe von uns allen und solltet die Leute nicht weg stoßen wenn es mal anstrengend wird!"

Die Elfe ging zu Tür "Ich geh ihn holen", sagte sie wieder zu niemandem bestimmten.
avatar Suilan 24.Feb.2013 10:02
Als sich die Tür hinter Leofe schloss, sah sie Jared gerade in Richtung Bad verschwinden. "Jared!" rief sie gedämpft aus. Als der Mann nicht stehen blieb, lief sie ihm hinterher.

Leofe fand Jared im Bad, wo er sich, mit nacktem Oberkörper, das Haar schnitt. Rasierzeug lag auch schon bereit; außerdem ein kleiner Tiegel mit einer scharf riechenden schwarzen Paste.

Die Elfe ignorierte den Ort und die Umstände vollständig.

"Eins muss ich schon sagen, Ihr haltet einen Vortrag, dass es nicht nur schwarz und weiss gibt, aber wenn es darum geht, was andere von Euch halten oder wie sie zu Euch stehen, kennt Ihr selbst nur schwarz und weiß."

Leofe seufzte "Schaut Jared, Nebin macht gerade eine schwere Zeit durch. Ihm läuft die Zeit davon und er kommt nirgends wirklich weiter. Geschlafen hat er auch so gut wie nicht, und was er dann als letztes hören wollte ist, dass er unfähig ist und alles anders machen sollte", erklärte Leofe.

"Übrigens", fuhr Leofe fort. "Nur falls Ihr das angenommen habt: ich gebe Euch keinerlei Schuld daran, dass unsere Nachforschungen ein gefährliches und in meinem Fall schmerzhaftes Ende genommen haben. Ihr konntet nicht wissen, dass die Herren zur Zeit übervorsichtig sind. Und dass genau in dem Moment, in dem wir in der Verkaufshalle waren, eine Razzia stattfindet, ist einfach Pech - ich wusste ja ganz genau, wo ich war zum Einkaufen und welche Gefahren das birgt", schloss Leofe flüsternd, damit niemand ihr Gespräch mithören konnte.


"Ja, also, das hätte mir sehr leid getan, wenn Ihr verhaftet oder gar getötet worden wärt", gab Jared kleinlaut zu. "Warum die Flussratten so nervös waren habe ich ja immerhin herausgefunden, aber was in die Stadtwachen gefahren ist, das soll mir mal einer erklären! Normalerweise dulden sie die Flussratten so halb, weil Kelson seine Leute halbwegs im Zaum hält. Verbrechen gibt es immer, aber so lange er das Sagen hat, bleibt die Sache relativ gewaltfrei. Das würde der Fürst-Kommandant natürlich niemals öffentlich zugeben! Na ja, was soll's."

Er griff zur Seife und schäumte sich sein Kinn ein. Dann beugte er sich über den kleinen Wandspiegel, nahm ein Messer und begann, seinen Bart abzunehmen.

Als er damit fertig war, schmierte er sich die schwarze Paste dick in sein frischgeschnittenes Haar, dann auf die Augenbrauen. Danach fuhr er fort: "Jedenfalls benötigen die anderen meine Hilfe nicht, ein Ritualbuch zu finden, und ich habe ja wirklich etwas besseres zu tun. Nebins Worte haben mich nur aus unserem Vertrag entlassen. Es waren Ramars Worte, die mir gezeigt haben, dass ich mich in der Sache doch nur auf mich selbst verlassen kann. Ich habe nämlich an der Wand gelauscht, als er Eure Wunde versorgt hat, und daher mitbekommen, wie er Euch gescholten hat, dass Ihr so dumm wart, mir dabei helfen zu wollen, einen verschwundenen Einbrecher, Erpresser oder gar Mörder zu finden. Angst hatte er, dass man Euch bei der Stadtwache erkennen würde, nicht etwa um Euretwillen, sondern weil es ihm peinlich wäre! Weil es seinem Ruf schaden könnte, wo er doch nur durch rühmliche Taten von sich reden mache! Und das alles nur wegen... nun ja, wegen meinem Mentor. Nein, Ihr könnt sagen was Ihr wollt: darum kümmer ich mich doch besser allein."


"Nun, vielleicht ist es ja wirklich etwas was Ihr allein tun müsst", entgegnete Leofe nachdenklich. Dann blickte sie das schwarze Zeug an, das Jared benutzte, um seine Haare zu färben.

"Funktioniert dieses Zeug auch bei meinen neuen Schuhen?" wollte die Elfe plötzlich wissen.


"Ich fürchte nein", sagte Jared. "Die Paste geht irgendwie eine alchemische Verbindung mit Haar ein; genau habe ich nicht verstanden, was der Alchemist, bei dem ich das Zeug gekauft hab, mir da erklären wollte, aber es geht wirklich nur mit Haar.

Wo wir gerade von Euren neuen Schuhen reden: ich glaube, Ihr braucht Euch keine Sorge machen, der Gefallen, den Kelson von Euch einfordern will, könnte illegal sein. Der Grund, warum er und seine Leute so nervös waren, ist nämlich der: es sind etliche Flussratten spurlos verschwunden. Hauptsächlich unter den Bettlern und auch ein paar der Straßenjungen – also Leute, die nachts keine Bleibe haben. Und wenn ich sage: spurlos, dann meine ich: keine Spur, die einer ihrer Kameraden finden oder verfolgen konnte. Das wird sein, was Kelson sich von Euch erhofft, wenn das nächste Mal jemand verschwindet."


Er beugte sich über die Waschschüssel und goss sich warmes Wasser über den Kopf, bis die schwarze Schmiere aus seinem Haar ausgewaschen, das Haar aber immer noch pechschwarz war. Dann zog er sich von Kopf bis Fuß frische Klamotten an – völlig ungeniert ob der Gegenwart einer Dame – und packte sein Zeug wieder zu einem handlichen Bündel zusammen. Als letztes gurtete er seine Waffen um.

"Also, viel Glück. Und passt auf Euch auf, ja?"

Und lasst Euch von Ramar nicht ausreden, Kelson zu helfen, sonst könnte der Mensch doch ziemlich ungemütlich werden, wollte Jared noch hinzufügen – aber er vertraute darauf, dass Leofe dies bewusst war.
avatar Lexi 25.Feb.2013 08:02
Lexi seufzte und massierte sich müde die Schläfen. Erst diese unbefriedigende Hatz nach dem Priester, und jetzt auch noch Unfrieden unter den Gefährten. Vielleicht sollte ich mich lieber zurück ziehen und zur Entspannung noch ein bisschen den Kristall analysieren?

Laut sagte sie zu Nebin. "Ich muss Leofe recht geben, das war nicht sehr diplomatisch von euch. Zumal Jared soweit ich es verstanden habe nur Vorschläge unterbreitet hat, was wir ja auch von ihm erwarteten. Ich glaube nicht dass er euren Zorn riskieren würde, indem er für euch Entscheidungen trifft die am Ende über das Schicksal eures Bruders entscheiden. Diese Bürde müsst ihr schon selber tragen."

Nebin antwortete nichts sondern wandte sich von ihr ab, verschränkte die Arme und starrte finster vor sich hin.

Lexi ließ in erst einmal in Ruhe und wandte sich dem Zwerg zu. "Ramar, wollt ihr uns vielleicht berichten was sich bei eurem Ausflug zugetragen hat, und wieso ihr nicht wolltet dass wir uns im Kaminzimmer unterhalten?"
avatar Ramar 25.Feb.2013 10:02
"Die beiden sind mitten in eine Razzia geraten. Die Stadtwache hat ein Bandenversteck ausgehoben und die beiden waren mittendrin. Die beiden haben Fersengeld gegeben, wurden aber in dem Getümmel getrennt. Leofe wurde auf der Flucht mit einem Wurfdolch verwundet, schaffte dann aber die Flucht über die Dächer. Jared wurde auch von drei Wachen angegriffen, aber er konnte geschickt ausweichen und entkommen." Ramar nahm einen Schluck aus dem Krug.

"Ich selber war auch zugegen, aber nachdem die Stadtwache meine Mithilfe beim Stürmen nicht wollte, habe ich außerhalb der Lagerhalle Verwundete versorgt. Zum Schluß habe ich dann Hauptmann Larsson gesagt das er, wenn er noch Fragen hat oder meine Hilfe benötigt, mir beim Wirt unten eine Nachricht hinterlassen soll. Ich glaube das es gut ist, wenn sich Jared und Leofe erstmal etwas bedeckt halten."
avatar Lexi 25.Feb.2013 11:02
"Das wird ja immer besser", stöhnte Lexi "Eine Razzia sagt ihr? Ich hoffe mal das war nur extremes Pech. Na wenigstens sind sie nicht gleich erwischt worden."

Sie warf einen nervösen Blick zur Tür. "Ich hoffe Leofe passt auf sich auf; Jared mag ja hier in der Stadt recht unauffällig sein, aber eine Elfe wird sich wohl jeder Gardist merken können. Wir sollten wirklich möglichst schnell diese Untersuchung hinter uns bringen. Ich würde vorschlagen wir lassen Nimozaran seinen Lehrling in den Turm zitieren und versuchen dann direkt an dem Tisch, wo das Kaffeekränzchen mit Jeremia stattgefunden hat, das Geschehen zu rekonstruieren. Vielleicht fällt uns dabei etwas auf, was die beiden übersehen haben. Und wenn sich der Halbling verdächtig verhält, werden wir es schon merken. Sollte das nichts bringen schicken wir eine Nachricht für Jeremia an seinen Heimattempel und begeben uns nach Hammerfell. Wäre das in eurem Sinne, Nebin, oder schlagt ihr eine andere Vorgehensweise vor?"
avatar Ramar 25.Feb.2013 02:02
"Lexi, wie schätzt ihr eigentlich Nimozaran fachlich ein? Immer wenn wir bei ihm teleportiert haben wirkt er sehr zerstreut und für mich hatte es den Eindruck als könnte er manchmal nicht bis 3 zählen. Ist das nur Fassade? Oder brütet er tatsächlich etwas bahnbrechendes aus?"
avatar Lexi 25.Feb.2013 04:02
Lexi zuckte die Achseln. "Das kann ich schwer einschätzen, da ich mich wie ihr ja wisst noch nicht so lange in der Welt der Menschen herum treibe und daher bislang wenig Gelegenheit hatte alte menschliche Magier in freier Wildbahn zu beobachten. In der Geschichte der Magie sind schon Fälle bekannt in denen derartige Subjekte beachtliche Entdeckungen machten. Ob sie jedoch ebenso zerstreut daher kamen wie Nimozaran ist nicht dokumentiert. Weiterhin handelte es sicher manchmal um Zufällige Entdeckungen, das ist schwer festzustellen. Und ich denke das Problem der Zerstreutheit kann auch daher rühren, dass sich der überwiegende Teil des Gehirns permanent mit magietheoretischen Problemen beschäftigt und dadurch zu wenig Denkkapazität für die fehlerfreie Bewältigung des Alltags übrig bleibt. Bei meinen Diskussionen mit Nimozaran hatte ich eher diesen Eindruck bei ihm, denn wenn er sich auf ein Thema eingelassen hatte, sprach er sehr sicher und zielgerichtet darüber. Er schien mir aber nicht von dem Wunsch getrieben zu sein noch einen großen Wurf zu machen, sondern ist einfach von der Materie fasziniert. Insofern ist bei ihm alles offen."
avatar Nebin 25.Feb.2013 11:02
Nebin nickte stumm. Seine Zustimmug galt sowohl Lexis Ausführungen zu Nimoranzan, als auch ihrem Vorschlag zum weiteren Vorgehen. Noch im selben Augenblick begann er über die letzten Augenblicke zu grübeln. Wäre er auch nur ansatzweise so weit gekommen, ohne die Hilfe der anderen? Nein! Würde er in Zukunft alleine seinem Bruder helfen können? Nein!

Kompromisse sind nötigt, das ist klar. Sehe ich die Situation im Moment zu eng? Wie weit kann ich gehen, damit ich mich weiter im Spiegel betrachten kann? Wenn ich mir vorstelle in was für eine Situation Jared Leofe gebracht hatte - Wenn er mich in diese Situation bringen würde - Würde ich zu ihm halten?

Nebin schloss in Gedanken versunken seine Augen.
avatar Leofe 27.Feb.2013 02:02
Leofe kam zurück in den Raum und sah die anderen aufmunternd an.
"Er ist ok, aber er wird erstmal weiter nach seinem Mentor suchen", ließ sie die Anderen wissen.

"Wie machen wir jetzt weiter? Seid ihr Euch schon einig geworden?" wollte die Elfe wissen.
avatar Suilan 27.Feb.2013 06:02
18:00

Die anderen bejahten Leofes Frage und man brach zusammen auf. Punkt sechs Uhr stand man vor Nimozarans Turm. Es roch nach Schweinebraten mit Kartoffeln und Kohl. Lexi hatte auf dem Weg, in weiser Voraussicht, zwei Flaschen Wein gekauft. Nimozaran öffente auf ihr Klopfen.

"Was?" fragte er ein wenig verdutzt. "Wir haben doch immer noch heute, oder? Es sei denn, Ihr wart gestern bei mir zum Tee, dann ist schon morgen."
avatar Lexi 27.Feb.2013 08:02
"Ach wisst ihr, das veschollene Ritualbuch treibt uns immer noch um. Wir haben noch unsere beiden Gefährten Ramar und Leofe mitgebracht, die ihr ja auch kennt - oder zumindest kanntet, ahem..." sagte Lexi etwas verlegen. "Und noch zwei weitere Gefährten, um uns das Reden zu erleichtern. Dürfen wir reinkommen?" Sie schwenkte die beiden Weinflaschen.

avatar Suilan 27.Feb.2013 08:02
Nimozaran betrachtete Leofe etwas länger und kratzte sich am Kopf. Diese Dame kannte er noch nicht, oder? Aber wenn Lexi dies behauptete, dann musste es ja stimmen. Er strahlte Lexi (oder vielmehr die Weinflaschen) an. "Aber natürlich, kommt herein. Wie kann ich Euch helfen?"
avatar Lexi 27.Feb.2013 08:02
"Es riecht so als wolltet ihr gerade zu abend essen. Wir wollen uns nicht aufdrängen, aber es wäre schön wenn wir uns alle an den Tisch setzten könnten. Das ist doch derselbe, an dem ihr mit Jeremia zum Tee gesessen wart, oder? Wir dachten, zehn Augen sehen vielleicht mehr als vier, und fünf Köpfe erraten mehr als zwei. Womöglich kommen wir gemeinsam darauf, wo das Buch geblieben ist? Wenn euer Lehrling sich noch dazu gesellen könnte wäre das sicher auch hilfreich", antwortete die Eladrin.
avatar Suilan 28.Feb.2013 10:02
"Tobo? Was hat Tobo denn damit zu tun? Er weiß nichts über Seelensteine. Und das warme Essen nehmen wir normalerweise am Küchentisch ein, da muss man nicht alles so weit schleppen und man kann besser Nachschlag holen. Aber Tobo kann unser Essen noch ein wenig warm halten, wenn Ihr Euch in meinem Studierzimmer ein wenig umgucken wollt. Ich weiß zwar nicht, was Ihr dort zu finden hofft, das Jeremia nicht finden konnte, aber Ihr habt natürlich recht: fünf Köpfe sind besser als einer."

Nimozaran führte die Gefährten also wieder in sein Studierzimmer, wobei er nur kurz in der Küche vorbeischaute, um Tobo die entsprechende Anweisung zu geben. "Und wenn du das getan hast, komm doch bitte kurz ins Studierzimmer nach", sagte er noch.

Das Studierzimmer war ein halbrunder Raum, der in etwa die halbe Turmebene einnahm. Die runde Hälfte des Raumes besaß drei Fenster mit je einem Schreibtisch davor, die allesamt mit Papieren überhäuft waren. In der Mitte befand sich dann der ovale, von Sesseln umstellte Tisch, an dem man zwei Stunden zuvor zum Tee saß (der Kuchen stand auch noch da). Die rechteckige Hälfte des Zimmers war den Bücherregalen gewidmet, die entlang den Wänden und in mehreren Reihen standen und – so wusste Lexi von früheren Besuchen – streng alphabetisch (nach Titel, nicht Autor) sortiert waren.
avatar Lexi 28.Feb.2013 03:02
Einer plötzlichen Eingebung folgend wandte sich Lexi dem Bücherregal zu und ging die Buchrücken bei "R" durch.

Vielleicht hat ja jemand das Buch bereits einsortiert und dann vergessen?

Lexi las halblaut die Titel vor: viele handelten von Religion, Runen, Recht & Gesetz, Rabenvögel, Regenten, Ritualen; mehr aber noch von Rezepten. "Seht Euch das an: Rezepte für Rind, Renekloden, Rhabarber, Reis, Rotwein, Rotkohl, Rosenkohl, Rahmküche..."

"Sind da keine Ritualbücher?" unterbrach Nebin ungeduldig. "Und ist Jeremias nicht dabei?"

"Ein Dutzend Ritualbücher, aber leider nicht Jeremias", erwiderte Lexi mit einem besorgten Seitenblick auf Nimozaran, der aber gar nicht böse aussah.

Als letztes untersuchte Lexi den angebrochenen Kuchen auf dem Tisch: Apfelkuchen. Seltsamerweise hatte sie Kirschkuchen erwartet.

 Herrje, ich komme ja auch schon mit der Zeit ganz durcheinander!
avatar Suilan 01.Mar.2013 11:03
Es klopfte und ein Halbling trat ein. Dieser bot einen äußerst seltsamen Anblick: über der Akolythenrobe trug er eine saucenbespritzte Schürze, über dem geröteten Gesicht eine Kochmütze. Er war noch jung, keine dreißig, was für einen Halbling – die erst mit dreiunddreißig als erwachsen galten – recht jung war.

"Ja, worum geht es?" fragte er ein wenig gestresst.
avatar Nebin 01.Mar.2013 11:03
"Wir benötigen eure Hilfe", begann Nebin.

"Wir sind auf der Suche nach einem Buch, das Jeremia Clearwater vor kurzem bei sich hatte. Er könnte es hier verloren oder vergessen haben. Und da Ihr für Gewöhnlich aufräumt, nachdem ein Besucher gegangen ist, dachten wir, Ihr hättet vielleicht eine Idee, wo sich das fehlende Buch befinden könnte.
Euer Meiter hat uns bereits erzählt, dass ihr an diesem speziellen Tag mit der Kirschernte beschäftigt wart, doch ist es vielleicht möglich, dass ihr nach eurer Rückkehr das Buch irgendwo gefunden und es aufgeräumt habt?"
avatar Suilan 01.Mar.2013 12:03
Tobo dachte kurz nach.

"Ja, ich erinnere mich an den Tag", sagte er. "Meister Nimozaran hat an dem Tag selbst aufgeräumt, weil ich in der Küche alle Hände voll zu tun hatte. Ich glaub, ich war nur zweimal kurz hier drin: einmal, um den Kuchen für ihn und seinen Gast zu bringen, das andere Mal, um mit ihm Rezepte auszusuchen. Wir wollten beide mal etwas neues mit Kirschen ausprobieren. Wir einigten uns auf einen Kirsch-Sahne-Likör, Kirsch-Sauerkirsch-Konfitüre mit einem Schuss Obstler, und in Zimt und Vanillesirup eingelegte Kirschen. Als ich damit endlich fertig war, bin ich nur noch ins Bett gefallen."

Und das, meine lieben Freunde, dachte Nebin, ist der Grund, warum ich von zuhause weg bin! Das hält man doch nicht aus, ein ganzes Dorf voller Leute, die so sind wie Tobo. Was für ein Musterbeispiel! Den ganzen Tag reden die über ihre Gärten, ihre Kochkünste, das Essen bei anderen Leuten, das Wetter, das Essen, das Kochen, ihre Gärten...
avatar Lexi 01.Mar.2013 02:03
"Wo habt ihr denn die Kirschrezepte einsortiert nachdem ihr fertig wart?" wollte Lexi wissen. "Vielleicht ist das Notizbuch ja aus Versehen dort mit hinein gerutscht."
avatar Suilan 01.Mar.2013 02:03
"Ich darf keine Bücher selbst einräumen", sagte Tobo. "Meister Nimozaran hat zu große Angst, ich könnte eines falsch einsortieren und man fände es im Leben nicht wieder."

Lexi wandte sich also mit fragendem Blick an Nimozaran.

"Kirschrezepte?" erwiderte dieser. "Na, die werden natürlich unter 'K' einsortiert!"

Lexi ging also zum Regal mit der Überschrift "Kab-Kup" und fischte die beiden Bücher zu Kirschrezepten und Kirschbaumpflege heraus mitsamt dem jeweiligen Nachbarbuch. Eins davon war ein abgenutztes Lederbändchen ohne Aufdruck.
avatar Nebin 02.Mar.2013 09:03
Nebins Kinnlade viel zu Boden, als Lexis Gesicht nach dem Durchblättern des Buchs ein Lächeln umspielte.

Fassungslos blickte Nebin die beiden Kirschliebhaber an:
"Habt ihr die Kirschen denn alle gehren lassen bevor ihr sie verzehrt habt? Wie kann man ein Ritualbuch, das einem nicht einmal gehört, denn unter Kirschrezepte einsortieren?"

Nebin war der Verzweiflung nahe und schüttelte nur noch den Kopf.
avatar Suilan 02.Mar.2013 10:03
Nimozaran wurde rot. Es war nicht ganz klar, ob vor Wut oder Verlegenheit, oder beides. Jedenfalls stotterte er etwas Unverständliches, dann schnappte er das Buch aus Lexis Hand und sagte:

"Ich werde sofort zu Dirina Mornbrow damit gehen. Sie kann mir sicherlich helfen, Jeremia zu kontaktieren und es ihm zurückzugeben. Hoffentlich nimmt er meine Entschuldigung an. Welch Blamage!"

Und er eilte zur Tür, wo er einen Mantel vom Haken nahm. Er nickte Lexi, Leofe und Ramar zum Abschied zu; Nebin würdigte er keines Blickes.
avatar Nebin 02.Mar.2013 01:03
"Ähm Moment bitte, wir kommen gleich mit" platzte Nebin hervor, während er sich erhob.
avatar Lexi 02.Mar.2013 06:03
"Wartet, wir haben sie doch schon ausführlich nach Jeremia befragt!" rief Lexi hinterher. "Sie weiß auch nicht wo er ist, aber ich kann euch ihre und unsere Vermutungen erläutern."
avatar Suilan 03.Mar.2013 11:03
"Das könnt Ihr mir gern auf dem Weg erzählen", sagte Nimozaran. "Ich brauche aber in jedem Fall Dirinas Hilfe. Wenn sie Jeremia alles erklärt, so von Kleriker zu Kleriker, wird er sich vielleicht besänftigen lassen. Mein guter Ruf steht auf dem Spiel!"

Und er verließ den Raum.
avatar Suilan 04.Mar.2013 03:03
Lexi und Nebin folgten Nimozaran. Gemeinsam mit Dirina Mornbrow gelang es Lexi, den alten Magier zu beruhigen, bis er ihr schließlich erlaubte, sich Jeremias Notizbuch genauer auszuschauen. Sie fand das Reinigungsritual. Es musste zu Vollmond durchgeführt werden. In der nächsten Nacht war Vollmond. Es brauchte vier Ritualkundige dazu und alles musste symmetrisch sein. Also führten Lexi, Dirina, Nimozaran und Ressilmae Sternenlicht vom Sehaninetempel (denn Ramar war nicht zugegen) das Ritual gemeinsam. Es gelang. Nebin war überglücklich.

Lexi dankte Nimozaran für seine Hilfe und versprach ihm, Jeremia Clearwater zu suchen und ihm das Buch wiederzugegben und diesen zu besänftigen. "Immerhin hat Euer Fehler ein Leben gerettet", sagte sie zum Abschied, "das muss ihn versöhnen. Ich wünschte nur, ich könnte auch so glückliche Fehler wie Ihr machen!"


Derweil fand Ramar bei Hauptmann Larsson heraus, dass viele Leute im Hafenviertel spurlos verschwunden waren. Man hatte die Flussratten in Verdacht, daher die Razzia. Der Anführer war leider nicht unter den Verhafteten, und alle Verhöre hatten bislang nichts ergeben. Angeblich seien auch Leute der Gilde verschwunden.


Leofe wurde in der gleichen Nacht, in der das Ritual stattfand, von Kelson gerufen. Wieder waren Flussratten verschwunden und nicht nur das: auch Daviks neuer Partner war verschwunden. Ebenso Davik, der offenbar kurz vorher wieder aufgetaucht war und sich "mit einem alten Bekannten" treffen wollte -- mehr wusste keiner der Flussratten von dessen Treiben.

Leofe konnte die Spuren der Angreifer -- drei oder vier müssen es gewesen sein -- bis zu Höhleneingangen im Kliff verfolgen, wo sie jegliche Spur wegen felsigem Untergrund verlor. Danach wollte Kelson die Sache selbst weiter verfolgen. Seltsam, dass niemand die Angreifer gesehen hat, obwohl die Flussratten an jeder Ecke eine Wache postiert haben! dachte Leofe.

Am nächsten Tag traf man sich zum Frühstück im Silbernen Einhorn. Jared hatte nicht mehr von sich hören lassen. Über einem ausgiebigen Mahl besprachen sie sich, was sie als nächstes machen wollten. Es war Herbst. Der Winter nahte.
avatar Nebin 04.Mar.2013 06:03
9:00, am Tag nach dem Ritual

Nebin war der erste, der sein Mahl beendet hatte. Das war nichts ungewöhnliches, war er doch immer derjenige mit dem größten Hunger und dem kleinsten Magen.
"Ich sollte überglücklich sein", begann er. "Aber ich kann mich nicht freuen. Ich sorge mich um Jared. Er ist nur wegen meiner Worte alleine unterwegs. Ich könnte mir nicht verzeihen, wenn ihn das Gesagte unaufmerksam macht und ihm vielleicht etwas zustößt."

Der Halbling machte eine kleine Pause um einen großen Schluck Wasser zu sich zu nehmen.
avatar Lexi 04.Mar.2013 09:03
Lexi hob mahnend den Zeigefinger, während sie den Rest ihres Müslis herunterschluckte. "Habt ihr da nicht noch etwas vergessen? Noch ist Erlangs Seele nicht aus dem Schneider - aber andererseits denke ich es sollte mir keine Schwierigkeiten bereiten, ihn vom einen zum anderen Stein umzuziehen. Ich plane das entsprechende Ritual noch heute durchzuführen. Obwohl mir Jareds Wohl auch sehr am Herzen liegt müsst ihr mich zunächst von der Suche ausnehmen."

Sie wandte sich Leofe zu und sagte "Das Verschwinden von Leuten auf so mysteriöse Weise finde ich jedoch sehr merkwürdig. Leofe, seid ihr sicher, dass ihr diesem Kelson vertrauen könnt die Sache angemessen nachzuverfolgen? Nicht das Jared nachher auch zu den Vermissten gehört..."
avatar Ramar 05.Mar.2013 10:03
"Also ich bin klar dafür das wir der Sache mit den verschwundenen Leuten nachgehen. Wir könnten Kelson unsere Hilfe anbieten."
avatar Lexi 05.Mar.2013 04:03
"...oder wir könnten Hauptmann Larsson unsere Hilfe anbieten", warf Lexi ein. "Offenbar hat er ja auch großes Interesse daran, die Entführer zu  finden. Ich bin nicht sicher ob es klug ist, sich in dieser Sache auf diese kriminelle Organisation einzulassen, nur weil irgendein uns unbekannter früherer Partner von Jared mit ihnen zu tun hat. Da ich allerdings keine der beiden Seiten kenne maße ich mir hier keine Entscheidung zu. Wir sollten zumindest bedenken was passiert wenn wir die Entführer und/oder die Entführten finden."
avatar Ramar 05.Mar.2013 05:03
Ramar klopfte langsam im Takt mit zwei Fingern auf den Tisch.

"Hauptmann Larsson scheint nichts von dieser Höhlengeschichte zu wissen. Vielleicht reagiert Kelson beleidigt, wenn wir einfach so Larsson einweihen. Ich möchte nicht das es erneut Reibereien zwischen den Gruppierungen gibt. Kelson scheint Interesse daran zu haben, die verschwundenen Leute wiederzufinden. Vielleicht ist ein Freund von ihm dabei oder er möchte einfach nur keinen Aggressor in der Stadt haben. Grundsätzlich hätte er sicherlich nichts dagegen wenn die Stadtwache hier aufräumt, aber vielleicht hat die Stadtwache ja besonderes Interesse an einem oder mehreren der Entführten... Und das Zusammentreffen möchte er verhindern."

Ramar schnitt sich ein Stückchen Käse ab und schob es in den Mund.
avatar Lexi 05.Mar.2013 08:03
Lexi zog eine Augenbraue hoch. "Reibereien zwischen den Gruppierungen?" echote sie. "Ihr überrascht mich, Ramar. Das klingt ja gerade so als würde die Schustergilde der gleichberechtigten Schuhmachergilde den Rang ablaufen. Wir reden hier immerhin von einer kriminellen Untergrundbande die von Raub und Erpressung lebt, im Gegensatz zu der vom Fürsten eingesetzten Stadtwache. Wenn wir den Flussratten die Entführungen aufzuklären helfen, machen wir da nicht den Bock zum Gärtner? In der Geschichte der menschlichen Städte gibt es einige Fälle, in denen solche Organisationen so viel Geld und Macht anhäufen konnten dass am Ende der ganze Herrschaftsapparat korrumpiert wurde und nach ihrer Pfeife tanzte. Aber vielleicht sehe ich das auch zu extrem, ich muss zugeben dass ich keinerlei praktische Erfahrung im Umgang mit solchen subversiven Elementen habe. Vielleicht sollte ich mich gerade deshalb einmal darauf einlassen, um etwas dazu zu lernen."
avatar Nebin 05.Mar.2013 09:03
"Nun, mir wäre es auch wohler auf Seiten von Recht und Gesetz zu stehen," stimmte Nebin Lexis Grundeinstellung zu.
avatar Ramar 06.Mar.2013 12:03
Ramar wiegte mit dem Kopf hin und her.

"Personen kommen aus den unterschiedlichsten Gründen auf die schiefe Bahn. Und es gibt solche schiefe Bahnen und wirklich schiefe Bahnen."
Ramar macht mit seiner Hand ein auf- und zuklappenden Geste.
"Es geht mir darum diesen Leuten ein gutes Vorbild zu sein, um Ihnen zu zeigen das es nicht hoffnungslos ist und es Möglichkeiten gibt... Er ist zwar nicht gerade da, aber nehmen wir Jared als Beispiel. Ich weis nicht was er alles vor dem Zeitpunkt unserer Zusammenarbeit getan hat, Er hat da sehr leicht über Dinge geredet, die mir nicht passen... Aber seine Fähigkeiten haben uns sehr geholfen. Und auch der Gesellschaft. Und ich würde sagen er ist dabei nicht verhungert, sondern hat ganz gut verdient. Eigentlich dachte ich das er die Zusammenarbeit mit uns als sinnvolle Alternative erkannt hat. Es wirkte auch nicht so als das er nur gefrustet in der Zeit war. Vielleicht habe ich mich da geirrt.
Wichtig ist mir die Zukunft. Was tun diese Leute in der Zukunft? Was sie getan haben ist vergangen. Es ist nicht vergessen, aber man kann es nur schwerlich abändern. Die Zukunft zählt."

Ramar nahm einen Schluck.
"Der Streit zwischen Larsson und Kelson ist eskaliert, weil diese Leute verschwunden sind. Kelson hat wohl aber gar nichts damit zu tun. Vor der Razzia gab es wohl eine gewisse Duldung. Er scheint zumindest seine Leute im Griff zu haben oder gehabt zu haben..."

Ramar blickte Nebin an.
"Nur weil wir die Vermissten suchen, stehen wir nicht gegen das Gesetz. Ich möchte weiteres Blutvergießen verhindern und die Leute finden. "

Sein Blick richtete sich auch wieder auf die anderen "Was wissen wir den über diese Höhlen im Kliff?"
avatar Lexi 06.Mar.2013 12:03
Lexi nahm sich einen Apfel und fing beiläufig an, ihn über ihrem Teller in der Luft rotieren zu lassen, wobei er sich in eine spiralige Form zerlegte und der Grips am Ende übrig blieb. "Versteht mich nicht falsch, es geht mir um das Wohl von Jared und den Entführten, nicht um Recht und Gesetz. Wenn die Stadt meint sie könne ihre Kriminellen besser im Zaum halten, indem sie ihnen eine Organisation zugesteht ist das ihre Sache. Für so eine Organisation braucht es ja dann auch wieder Regeln und Regulierer, also sozusagen ein eigenes "Recht und Gesetz". Und ich stimme euch zu, dass ein gutes Beispiel bei den Leuten manchmal viel mehr bewirkt als eine "gerechte" Strafe. Vielleicht können wir ja sogar die Fronten etwas entschärfen, wenn wir für Kelson diese Entführer finden. Dann ist sind die Flussratten nachgewiesenermaßen nicht Schuld und wir haben bei ihnen etwas gut. Zusammen mit einem guten Wort, das wir anbieten für sie bei der Stadtwache einzulegen, könnten wir vielleicht sogar gewisse Konzessionen aushandeln, die zukünftige Konflikte unwahrscheinlicher machen. Wenn Larsson dazu einen Vorschlag hat.

Aber wir reden hier über ungelegte Eier. Erstmal müssen wir die Entführer finden. Leofe, was meint ihr denn zu dem Ganzen?"
fragte sie die Elfe, die ob der philosophischen Diskussion etwas gelangweit wirkte.
avatar Leofe 06.Mar.2013 02:03
"Nun ich bin mir zumindest sehr sicher dass Kelson genauso ratlos ist wie alle andern auch und daher bestimt nicht hinter dem verschwinden der Leute steckt", entgegnete Leofe.

"Aber wer am Ende die Leute findet ist denke ich ziemlich egal, solange sie gefunden werden. Diesbezüglich sollten wir etwas über diese Höhlen heraus finden und uns überlegen wie Leute vor den Augen von Wachen verschwinden können. Vielleicht nehme ich mir dieses magische Seil welches wir haben mit und untersuche die Klippen mal genauer. Wollt Ihr mich begleiten?" beendete die Elfe fragend.
avatar Lexi 07.Mar.2013 02:03
Lexi erhob sich. "Gut, dann würde ich als Kompromiss vorschlagen wir schauen uns erst einmal die Höhlen an und entscheiden dann, wen wir wie in die Sache einbeziehen. Falls Kelsons Leute schon vor Ort sind, entscheidet sich das von selbst. Und vielleicht taucht ja auch Jared irgendwo unerwartet auf und hat mehr Informationen als wir." Sie sah sich in der Runde um und erntete zustimmendes Nicken.

"Allerdings möchte ich wie angekündigt zunächst den Seelentransfer durchführen, bevor ich andere Aktionen starte. Dazu brauche ich Ruhe und zwei bis drei Stunden Zeit. Wenn ihr schon losziehen wollt zu den Höhlen, oder um weitere Erkundigungen einzuziehen, hinterlasst mir bitte eine Nachricht oder gebt mir kurz Bescheid", fügte sie hinzu, verabschiedete sich und ging auf das Damenzimmer.

***

Die anderen beschlossen so lange zu warten und gingen ihrer Wege. Zum Mittagessen traf man sich wieder. Lexi sah etwas abgespannt aber zufrieden aus. "Hier habt ihr euren Seelenstein, Nebin. Er sollte sich jetzt praktisch unbegrenzt lagern lassen. Passt gut darauf auf und lauft nicht damit durch ein antimagisches Feld", sagte sie indem sie dem überglücklichen Halbling den rötlich pulsierenden Kristall überreichte. "Der alte Kristall hat das Ritual auch überstanden. Ich werde ihn behalten, denn er scheint weiterhin meine Magie sehr gut kanalisieren zu können."
avatar Ramar 11.Mar.2013 03:03
12:30

Ramar beobachtete den Seelenstein bevor er in Nebins Tasche verschwand. Anerkennend nickte er Lexi zu.
"Also das sieht echt gut aus."

Dann setzte Ramar wieder eine ernste Miene auf.
"Also wegen den Höhlen... da habe ich in meinem Kopf gegraben und da ist tatsächlich einiges zutage gekommen. Also das gesamte Kliff ist von Höhlen und Gängen durchzogen. Es gibt wohl auch mehrere Eingänge. Einige werden seit Jahrhunderten als Grabanlagen genutzt und die Gier nach Schätzen hat schon manchen Grabräuber angelockt. Einige von ihnen werden aber auch ganz profan in den Sommermonaten als kühle Lagerräume verwendet. Das System ist sehr weit verzweigt und geht wohl auch sehr tief. Man munkelt sogar, das es bis ins Underdark reicht, aber das heißt es ja recht schnell.
Die Obrigkeit ist sich der Gefahr bewußt und hat die Höhlen so weit es geht durchforscht und Karten dazu gezeichnet. Aber 100% genau ist das wohl nicht. Bei vielen Gängen konnte ein Ende nicht erforscht werden und man hat daher viele Gänge einfach zugemauert um sich vor Überraschungen abzusichern.
Als die Stadt durch die Orks belagert wurde haben viele Leute versucht die Stadt über das Höhlensystem zu verlassen. Die meisten starben, aber ein Vorfahre Teldorthans hat es geschafft. Vermutlich haben die meisten Menschen die Ork unterschätzt und die Ork sind durch eigene Grabungen in die Gänge eingedrungen."


Ramar nahm einen Schluck Bier.

"Ihr seht, die Höhlen von Fallcrest haben eine bewegte Vergangenheit und ich fürchte ohne nähere Eingrenzung hat eine Suche "auf gut Glück" keine Aussicht auf Erfolg."
avatar Lexi 11.Mar.2013 10:03
Lexi nickte zustimmend zu Ramars Ausführungen. "Ich habe irgendwo auch Geschichten von legendären Schmugglern aus den Zeiten von vor dem Orksturm gelesen, als Fallcrest also noch eine blühende Stadt war und das Tal Teil eines mächtigen, wohlhabenden Imperiums. Die sollen über unterirdische Gänge den Schwarzmarkt der Stadt mit den feinsten Dingen beliefert haben und nie erwischt worden sein.

So wie es aussieht könnten demnach sowohl Kelson über alte Schmuggleraufzeichungen als auch die Stadtwache über die regelmäßigen Kartografierungen Zugriff auf Pläne der Höhlen haben, wenn auch unvollständige."
Sie wandte sich Ramar zu. "Teldorthan ist doch dieser Schmied, oder? Vielleicht hat sein Vorfahre ihm ja auch noch Aufzeichnungen hinterlassen?"
avatar Leofe 12.Mar.2013 09:03
"Ich könnte zu Kelson gehen und ihn fragen ob er Karten über die Höhlen hat - ich denke nachdem ich ihn den Spuren folgend zu den Höhlen geführt habe wird er mir die Karten geben wenn er welche hat", schlug Leofe vor. "Solange könnt ihr ja bei der Stadtwache und dem Schmied vorbei schauen oder?"
avatar Suilan 13.Mar.2013 10:03
Die Vorschläge der tatkräftigen Damen gefielen den anwesenden Herren, und so wurde es denn beschlossen und gleich nach einem hastigen Nachtisch angegangen.

Leofe begab sich ins Hafenviertel der Unterstadt und suchte – wie Jared es ihr vorgemacht hatte – Kontakt mit den Flussratten, indem sie mehrmals versicherte, eine rechtschaffene Bürgerin auf der Suche nach ehrbaren Geschäften zu sein. Nachdem sie dreimal "weitergereicht" wurde, kam sie endlich unter bekannte Gesichter.

Komisch, dachte sie. Da freue ich mich schon fast, die Gestalten hier zu sehen, als seien wir alte Freunde! Und beim Anblick einer Stadtwache zucke ich schon innerlich mit schlechtem Gewissen zusammen! In was hat Jared mich da hineingeritten?

Als man sie zu Kelson brachte – in einem Hinterzimmer im "Gnom im Glück" – trug sie rasch ihr Anliegen vor. Danach dauerte es nicht lange, bis seine beiden Adjutanten Tom und Bill Kästchen mit alten Karten und Aufzeichnungen herbeigetragen hatten. Nachdem Leofe hoch und heilig geschworen hatte, diese nur ihren Partnern zu zeigen und auch nur zur Aufklärung der verschwundenen Flussratten zu benutzen (und natürlich, sie sobald wie möglich zurückzubringen), durfte sie die Aufzeichnungen mitnehmen.

"Spätestens heute abend bringst du sie aber wieder", befahl Kelson.



Ramar begab sich derweil zu seinem Freund, dem Schmied. Das Anliegen war schnell vorgetragen, doch die Information, dass Leute aus der Stadt spurlos verschwanden, beunruhigte Teldorthan sehr.

"Vielleicht lockt jemand sie aus der Stadt und deshalb gibt es keine Augenzeugen für ein Verbrechen: weil sie einfach selbst aus der Stadt gewandert sind! Vielleicht ist mein Sohn ja auch auf diese Weise verschwunden und seine alberne Suche nach der perfekten Rüstung nur eine Ausrede gewesen!"

"Am letzten Tatort gab es aber Kampfspuren", sagte Ramar. "Eine meiner Gefährtinnen, die sich auf so etwas versteht, konnte die Spuren bis zu Höhleneingängen im Kliff verfolgen. Und da erinnerte ich mich an die Geschichte Deines Großvaters, die Du mir erzählt hast. Sag, hast Du noch Aufzeichnungen von ihm, die erklären, wie er damals aus der belagerten Stadt entkommen konnte?"

Und wieder lernte Ramar etwas über Zwerge. Anders als bei den Orks waren Familienerbstücke, egal ob materieller oder ideeller Natur, bei ihnen heilig. Sie wurden gepflegt und aufbewahrt und gar ein wenig verehrt. Tatsächlich ging Teldorthan zu dem Moradin geweihten Hausschrein hinüber und nahm ein kleines in Leder geschlagenes Bündel darunter hervor.

"Bring es mir heute noch wieder!" bat er. "Und halt nach meinem Jungen Ausschau."

Nachdem Ramar dies noch einmal versprochen hatte, marschierte er mit seiner Beute zum 'Silbernen Einhorn' zurück.



Etwas weniger Glück hatten Lexi und Nebin beim Fürst-Kommandanten Markelhay. Erst mussten sie ziemlich lange warten, bis sie überhaupt zu ihm vorgelassen wurden, dann hatte er zwar – ebenso wie Dirina Mornbrow – von ihren Taten gehört und zeigte sich durchaus beeindruckt, aber er war nicht bereit, ihnen die Karten der tieferen Höhlengebiete auszuhändigen. Er ließ sie einen kurzen Blick darauf werfen und gab ihnen Karten der besser erforschten und häufig benutzten Gebiete mit.

"Diese Karten könnt Ihr behalten, davon haben wir genügend Kopien", sagte er großzügig. "Und wenn Ihr etwas über die verschwundenen Leute herausfindet, meldet es mir oder Hauptmann Larsson bitte sofort. Wahrscheinlich stecken aber die Flussratten dahinter!"

Lexi versuchte noch tapfer, den Fürst-Kommandanten davon zu überzeugen, dass die Flussratten selbst zu den Opfern gehörten, aber das verwarf er mit einem flüchtigen: "Möglich, aber nicht wahrscheinlich. Die bringen sich ja auch mal schnell gegenseitig um. Aber ich werde Larsson von Eurer Vermutung berichten. Und jetzt entschuldigt mich bitte: ich habe viel zu tun."

Typisch, dachte Nebin. Auf kleine Leute hören die hohen Herrschaften nicht. Wie vieles könnte besser und schneller erledigt werden, wenn alle nur direkter miteinander reden und einander ernst nehmen würden!

Alles in allem waren Lexi und Nebin froh, wieder draußen zu sein.
avatar Suilan 13.Mar.2013 11:03
Nachdem Nebin und Lexi auch endlich zurückgekehrt waren, wurden die gesammelten Materialen auf drei Betten und dem Boden ausgebreitet und von acht Augen, wenn auch mit ungleichem Eifer, studiert.

"Teldorthans Großvater und Haldur der Einäugige beschreiben teilweise die gleichen Höhlen", fiel Ramar auf, und er schnappte sich die beiden Berichte, um sie genauer zu vergleichen. "Sie scheinen beide hauptsächlich nach Osten gewandert zu sein."

"Die waren ja ewig unterwegs", stöhnte Nebin, der sich schon bald langweilte.

"Fast eine Woche", stimmte Leofe dem Halbling zu und widersprach aber dem Zwerg: "Nicht ganz Osten, eher leicht nordöstlich." Dann schrie sie plötzlich auf und hielt die Zeichnung eines Minotaurenkopfes hoch. "Ha, schaut euch das mal an! Erkennt ihr das wieder?"

Ramar runzelte die Stirn. Ein Minotaurenkopf  glich dem anderen, was gab es da wiederzuerkennen? Auch die anderen beiden schüttelten die Köpfe.

"Das ist der Kopf einer umgestürzten Statue in einer Höhle ganz in der Nähe der Siebensäuligen Halle! Das heißt, es gibt eine alte unterirdische Schmugglerroute von Fallcrest zur Halle! Was wiederum erklärt, wie die Halle entstand, meint ihr nicht? Jedenfalls brauchen wir nicht durch die Höhlen und das halbe Underdark zu reisen. Ich wette, wer immer die Leute entführt hat, kam von der Halle oder wollte dorthin oder von dort aus weiter!"
avatar Lexi 13.Mar.2013 09:03
Lexi klopfte Leofe anerkennend auf die Schulter. "Ich sehe eure scharfen Augen werden von eurem scharfen Verstand noch übertroffen. Ohne uns wären die Männer jetzt tagelang durch schmutzige Höhlen gekrochen -- und das hätte ihnen am Ende vielleicht sogar noch Spaß gemacht. Ich für meinen Teil bevorzuge auf jeden Fall die Oberflächenroute. Schade dass wir dort keinen Runenkreis kennen.

Allerdings, wir müssen noch überlegen was wir jetzt wegen Jared unternehmen. Ich denke wir sollten schon noch versuchen ihn aufzutreiben, wenigstens einen Tag lang. Was meint ihr dazu?"
avatar Ramar 13.Mar.2013 10:03
Ramar überhörte den spöttischen Unterton in  Lexis Worten.

"Ich befürchte bloss, dass das Finden gar nicht so einfach ist. Aber wir müssen uns eh noch Vorräte und Schlechtwetterausrüstung besorgen und warme Sachen für den Winter. Wieviel Geld haben wir denn noch in unseren diversen Beuteln?"

Seine Gefährten zählten also den Inhalt ihrer Beutel. Dabei fiel Lexi etwas auf: "Der Diamant und die Platinstatue sind verschwunden!"
avatar Lexi 14.Mar.2013 10:03
Die Eladrin wirkte ziemlich aufgebracht, schließlich war sie es, die die Verantwortung für den Nimmervollen Beutel übernommen hatte, der unter anderem alle noch nicht verteilten Schätze enthielt. Ihr ausgestreckter Arm verschwand vollständig in dem handtaschengroßen Beutel, während sie darin herumwühlte.

Frustriert zog sie den Arm aus dem Beutel und fegte die Zettel von einem der Betten. Dann drehte sie den Beutel um schüttete den ganzen Inhalt auf das Laken. Mit Geschepper fielen Kletterhaken, eine Metallflasche, eine Menge Münzen lose und in unterschiedlich großen Säckchen, Seile, Feuersteine, verschiedene leere Döschen und Kästchen, Bücher, ein paar Dolche und andere Kleinigkeiten heraus und bildeten einen großen Haufen auf den Bett.

Auch eine gemeinsame Suche im Haufen ließ die Wertgegenstände nicht wieder auftauchen. "Ich verstehe das nicht", sagte Lexi verzweifelt. "Ich trage den Beutel eigentlich immer am Körper, selbst bei meiner nächtlichen Meditation, und es ist ja nicht so dass ein Beutelschneider ihn einfach aufschlitzen könnte." Sie zog die Stirn in Falten und dachte einen Moment lang angestrengt nach.

"Das letzte Mal, dass ich ihn abgelegt habe, war gestern am Spätnachmittag. Ich nahm ein Bad, weil das Ritual zur Reinigung des Seelensteins von allen vier Beteiligten erforderte, 'rein an Körper und Seele' zu erscheinen. Nebenbei bemerkt ein weiterer Grund, warum uns der elfische Sehanine-Priester geeigneter erschien als ihr, Freund Ramar. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, dass die Sachen unmittelbar vorher noch darin waren. Falls ja, finde ich es schon hochverdächtig, dass jemand ausgerechnet die beiden wertvollsten Gegenstände mitnimmt. So schnell sind die nicht zu finden wenn man nicht gezielt danach sucht. Das spricht für Jared. Andererseits ist er ja schon am Tag vorher seiner Wege gegangen."
avatar Ramar 14.Mar.2013 11:03
Ramar zog die Stirn kraus "Warum lässt ein Dieb Gold- und Platinmünzen liegen? Wenn er die Platinstatue hier verkauft würde er ja eine Spur hinterlassen und wenn dem Hehler bekannt ist das es Diebesware ist, dann bekommt er nur einen Bruchteil des Wertes. Mit den Münzen hätte er dieses Problem nicht."

19:00
avatar Nebin 14.Mar.2013 07:03
Nebin war sich nicht sicher, ob er seine Gedanken mitteilen sollte. Sie passten nicht so recht zur aktuellen Situation. Aber andererseits passten sie wiederum doch. Immer größer wurde der Drang und sein Mund verformte sich zu einem spitzbübischen Lachen:

"Nun - vielleicht habt Ihr die Gegenstände nur in den falschen Beutel einsortiert. Das soll selbst den besten passieren."

Schnell suchte Nebin hinter einem der Betten Deckung. Zu viele spitze und stumpfe Gegenstände lagen gerade für Lexi zum Wurf bereit. Aus sicherer Deckung ergänzte er noch:

"Habt Ihr schon in Eurem KIRSCHkern Kissen nachgeschaut, das Ihr zur Meditation verwendet?"
avatar Lexi 14.Mar.2013 08:03
Lexi starrte den Halbling an - dann prustete sie los. Es tat gut nach der Anspannung der letzten Tage und Wochen mal wieder herzhaft zu lachen. Die anderen stimmten auch ein und nach ein paar Minuten lagen sie alle mit Lachtränen im Gesicht am Boden.

Die Eladrin rappelte sich wieder auf. "Ich glaube ich kann die nächsten 20 Jahre keinen Kirschkuchen mehr sehen!" bemerkte sie grinsend. "Wisst ihr was? Wir vergessen die Sache mit Jared einfach - ist ja nur Geld, und seine Hilfe bei der Seelenrettung und gegen Emrett was es wahrscheinlich eh Wert. Wenn er es war und nicht gefunden werden will, dann ist er ohnehin fort. Falls nicht, wird er uns bestimmt wiederfinden, so er es wünscht."

Die anderen stimmten zu, obwohl Ramars Zwergeninstinkte ihn ganz schön schlucken ließen. "Wenn wir das dann noch wünschen...", grummelte er. "Also für meinen Geschmack hat er seinen Anteil an der Gruppenkasse arg überzogen. Schlimmer noch: seinen Vertrag hat er gebrochen, obwohl er stets behauptet hat, dies niemals zu tun, von wegen der Schurken- und Geschäftsehre. 'Ich lasse die Finger aus den Taschen meiner Mitreisenden', war Teil unseres Vertrags. Wie soll man dem Halunken noch trauen, wenn er sich nicht einmal an die eigenen Regeln hält?"

Ramar machte sich einige Notizen auf einem separaten Pergamentbogen und wechselte das Thema.

"Ich werde das Büchlein Teldorthan zurückbringen. Vielleicht nehme ich auch mit Larsson Kontakt auf. Ich glaube, es ist den beiden nicht bekannt, dass die Verbindung existiert. Vielleicht kann man die Gänge gezielt zum Einsturz bringen oder ähnliches. Gutes ist von dort ja nicht zu erwarten."

"Lasst uns erst einmal die verschwundenen Leute finden", sagte Lexi. "Dann hört der Fürst-Kommandant vielleicht eher auf unsere Vorschläge."

"Genau", pflichtete Leofe ihr rasch bei. "Und ich gerate nicht in Schwierigkeiten mit dem Unterwelt-Boss hier! Ich musste schwören, die Schmugglerkarten zu nichts anderem zu benutzen als für die Suche nach den verschwundenen Leuten!"

Ramar ließ sich zögerned umstimmen. Gemeinsam gingen die vier hinunter und ließen sich das ausführliche Abendessen schmecken, worauf sie noch ein, zwei Gläser auf Erlangs Seele tranken, bevor sie sich in die Zimmer zurückzogen.

Als Leofe in der Nacht einmal aufwachte, sah sie im Halbschlaf dass Lexi immer noch über den kleinen Tisch im Zimmer gebeugt dasaß, der mit Jeremias Notizbuch und vielen Zetteln von eigenen Notizen voll war. Mit freudiger Erregung im Gesicht schrieb sie höchst konzentriert in ihr eigenes Ritualbuch. Am nächsten Morgen fragte sich die Elfe ob sie die Szene nur geträumt hatte.

Die Vierfingerige Hand traf sich am nächsten Morgen zu einen frühen Frühstück und machte sich dann auf. Als sie der Wirtin  des Silbernen Einhorns, Wisara Ostermann, eine Nachricht für Jared hinterließen, erwähnte sie ihn gestern am Spätnachmittag im Haus gesehen zu haben, aber sie dachte natürlich er wäre noch Gast. Weiterhin sei er glattrasiert gewesen und habe sich wohl erkältet, denn er trug Schal und Mütze. Aber es würde ja auch schon früh kühl um diese Jahreszeit...

Die Abenteurer sahen sich vielsagend an, sagten aber nichts. Gegen die kühle Jahreszeit besorgten sie sich noch ein paar warme Mäntel und Decken, dann brachen sie auf. Der Weg in die Siebensäulige Halle verlief ereignislos. Lexi und Ramar erzählten den anderen beiden unterwegs ausführlich von ihren früheren Erfahrungen und Abenteuern in der Halle, auch wenn dies einige düstere Erinnerungen weckte. Vier Tage nach dem Aufbruch kamen sie aus dem dichten Schneetreiben eines verfrühten Wintergrußes – der Oktober war noch nicht ganz vorbei! – in die dumpfige Wärme der Halle mit ihren vielen Geräuschen (http://www.cognicom.eu/Privat/test.html).
avatar Suilan 15.Mar.2013 10:03
Fünf Tage später, 17:00

Wie von allein schlugen Lexis und Ramars Füße den vertrauten Weg zum Halbmond ein. Der Schankraum war recht leer für die späte Nachmittagsstunde: vereinzelte Gestalten saßen an den Tischen oder standen an der Theke, hinter der Rendil Bier ausschenkte. Es war auffallend still. Das einzige Gespräch -- geführt von einem Halblingspaar an einem der hinteren Tische -- wurde geflüstert. Ein Mann saß allein in der Ecke hinter der Treppe, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, aber das war in der Halle ja nichts ungewöhnliches. Eine Kellnerin brachte gerade Bier und Brotzeit zu einem Gast, der unweit des Eingangs, aber mit dem Rücken dazu saß.

Als Rendil die vier Neuankömmlinge sah, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Dann begrüßte er sie freudig, besonders Lexi und Ramar. "Ich hätte nicht gedacht, Euch so bald hier wiederzuzehen. Das erste Bier geht aufs Haus!" Nachdem er eingeschenkt hatte, fragte er: "Und, was führt Euch hierher?"
avatar Lexi 16.Mar.2013 08:03
"Dank' euch!" sagte Lexi und hob lächelnd ihren Humpen zum Gruß. "Wir sind leider nicht zum Spaß hier - in Fallcrest sind in den letzten Wochen einige Leute spurlos verschwunden. Das heißt, nicht ganz spurlos: Die Spur führte uns hierher. Habt ihr vielleicht irgendwelche Gerüchte in der Hinsicht vernommen? Oder wisst ihr zufällig, wer sich in den von uns ausgeräumten Bereichen des Labyrinths häuslich eingerichtet hat? Ich nehme an Festungen und Zufluchtsorte im Untergrund bleiben hier nicht lange leer?"
avatar Suilan 17.Mar.2013 09:03
"Hierher soll die Spur führen? Das ist seltsam. Die Stimmung in der Halle ist nämlich zurzeit mehr: ducken und abwarten. Die Ordinatoren haben nach den Ereignissen, über die Ihr sicher mehr wisst als ich, Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit getroffen, um eben zu verhindern, dass fremde, nicht von ihnen kontrollierbare Elemente die leeren Ecken füllen. Nicht sehr populäre Maßnahmen, aber uns wurde versprochen, dies sei alles nur vorübergehend. Zum Durchsetzen der Maßnahmen haben die Ordinartoren eine halbe Kompanie Söldner angeheuert. Es kommt zurzeit niemand hier durch, ohne angehalten und ausgefragt, oder zumindest genau beobachtet zu werden."

Jetzt, wo Rendil das sagte, fiel Lexi auf, dass sie tatsächlich mehrere Bewaffnete auf dem Weg zum Halbmond gesehen hatte, welche sie und ihre Gefährten aus den Augenwinkeln beobachtet hatten. "Euch ist also gar nichts Verdächtiges aufgefallen? Es ist auch niemand von hier verschwunden?"

Rendil schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, hier ist alles ruhig. Und ich bin ja auch nur ein Schankwirt. Darf ich nachfüllen?"

Als er Lexi und Ramar die nachgefüllten Humpen hinstellte, beugte er sich weiter vor, als nötig, und sagte leise: "Viermal sind Leute hier durchgekommen, die ein zu großes Zimmer bekommen haben. Ich habe Doppelbetten auf meinen Zimmern. Warum sollte ich einer Zweier-Gruppe ein Vierbettzimmer geben? Warum, als sie beim nächsten Mal zu viert waren, brauchen sie ein Sechsbettzimmer? Doch nur, wenn sie eigentlich ein oder zwei Personen mehr waren. Aber so sehr ich mir das Hirn zermartere, ich kann mich an keine weiteren Personen erinnern. Vor etwas über einer Woche waren sie wieder zu viert, gestern abend dann zu zehnt, brauchten aber zwei Sechsbettzimmer. Eins davon ist noch belegt. Der dort war jedes Mal dabei."

Und er deutete mit einer winzigen Kopfbewegung in Richtung des Mannes am Ende der Theke, welcher gerade seine Waffe zog.

Doch Leofe war schneller. Der Mann hatte seinen Zweihänder nicht einmal halb aus der Scheide, da lag bei ihr schon ein Pfeil auf der Sehne.
avatar Suilan 20.Mar.2013 03:03
"HE HE HE! Vorsicht mein Freund - meine Pfeile zielen direkt auf Euren Kopf! Überlegt Euch gut, was Ihr tut", presste Leofe hervor, während sie Ziel nahm und die Sehne nur loszulassen brauchte.


Beim Anblick von Leofes gezücktem Bogen hielt der Mann inne. Doch dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig: Rendil rief: "Schnell, Mara, ins hintere Zimmer!" Seine Worte gingen im Lärm fast unter, denn vier Stühle krachten fast gleichzeitig zu Boden.

Bevor die Gefährten sich nach den Verursachern des Krachs umschauen konnten, flog dreien von ihnen ein Dolch um die Ohren -- vorher aber noch schnellte ein Pfeil von Leofes Sehne auf die Angreiferin. Lexi und die Halblingsfrau schrien gemeinsam auf.

Auch Nebin und Ramar erhielten leichte Schnittwunden. Ein kleiner Kratzer, dachte Ramar noch, nicht der Rede wert. Doch Kords Prüfung war erst am Anfang...

Der Kapuzenmann aus der Ecke hinter der Treppe hatte nämlich in wenigen Schritten den Raum durchquert, wobei er sich die Kapuze vom Kopf schüttelte – ein Dunkelelf!

"Ihr seid tatsächlich gekommen", sagte er kopfschüttelnd. "Er hat gesagt, Ihr würdet ihn verfolgen; ich dachte, er übertreibt. 'Wer würde schon für einen Kerl wie dich sein Leben riskieren?' fragte ich ihm. 'So dumm kann doch niemand sein.' Doch er war sich sicher."

Irgendwann zwischen seiner Rede hieb er zu. Ramar – obwohl er damit gerechnet hatte – konnte nicht ausweichen. Der Rapier des Drow (welcher Ramar nebenbei sehr bekannt vorkam) fand seinen Weg durch die Ketten seines Hemdes, bog sie gar auseinander. Und das war längst nicht alles.

Gift! erkannte Ramar, als die Muskeln in seinen Armen zu zittern begannen. Natürlich. Genau das erwartet man von einem Drow.

Als ihn dann noch ein Wurfdolch traf – geworfen von einem Halblingsmann – fluchte Ramar laut. "Blut und Spucke! Bei Kord! Das werdet ihr büßen!" Er blutete stark und spürte zudem das Gift durch seinen Körper wandern.

Nebin dagegen hatte Glück, wie es nur ein Halbling haben konnte. Beiden Angriffe auf ihn gingen daneben.

Zu hoch gezielt, dachte er spöttisch, als er den Menschen, der plötzlich vor ihm stand, betrachtete.

Bei all dem hatte Leofe den Mensch mit dem Zweihänder nicht aus den Augen gelassen. Längst hatte sie einen neuen Pfeil auf ihn gerichtet. Warte, dich krieg ich. Glaub nicht, dass deine Kameraden dich vor meinen Pfeilen bewahren könnten!


Nebin griff blitzschnell sein Rapier und stieß den Menschen, der ihn angegriffen hatte, mit einem wuchtigen Schlag zurück. Der Mann taumelte und Nebin nahm sofort die Gelegenheit wahr, um sich in eine bessere Position zu bringen.


"Seid ihr wahnsinnig? Zurück in euer Loch, ihr Schattengezücht!" rief Lexi, und schmetterte den Dunkelelfen mit Baphonets Schrei zu Boden. Dadurch hatte sie genug Zeit, um Ramar durch eine kleine Raumverzerrung aus der Schusslinie zu bringen und mit Hilfe ihrer Feywild-Handschuhe eine Wolke gleißenden Lichts zu beschwören, die den Dunkelelfen und mehrere der Angreifer einhüllte.


Lexis Wolke war wohlplaziert, doch der Mensch mit dem Zweihänder glitt – auf einen Warnruf des Dunkelelfen hin – unmittelbar vorher zur Seite und entkam ihr so.

Mit wütendem Gebrüll sprang er sogleich auf die Theke und stürzte sich auf Lexi – woran ihn auch Leofes doppelter Treffer nicht hindern konnte.

Der Zweihänder ging mit einer so gewaltigen Wucht auf Lexi nieder, dass ihr schier die Sinne vergingen: die Welt versank in einem rauschendem, wogenden Meer aus Schmerz. Beim zweiten Hieb knickten ihr fast die Beine weg.


Ramar atmete schwer. Er hatte zahlreiche schwere Wunden erlitten. Die Rettung kam gerade rechtzeitig.

"Danke, Lexi!" Ramar duckte sich ein wenig, um hinter der (von dieser Seite erstaunlich niedrigen) Theke Deckung zu finden -- aber so klein, dass man ihn nicht mehr sah, konnte er sich gar nicht machen.

Dennoch suchten sich die Schergen ein neues Opfer: Lexi. Ihr Zauber hatte sie zum Hauptziel des Feindes werden lassen. Mit grimmiger Miene musste Ramar mit ansehen, wie Lexi Streich um Streich einsteckte und wankte und dem Tod nahe war.

"Halte durch!"

Gerade hatte er einen Augenblick Zeit, um die Lage zu sondieren. Mit einer flüssigen Bewegung hob er sein Heiliges Symbol und bat Kord um Unterstützung. Und Kord erhörte ihn: Überall erschien roter Nebel. Rund um Lexi bildete der Nebel einen dichten roten Teppich, aus dem eine rote Säule emporwuchs und die Magerin einhüllte. Kurze Zeit später fiel die Nebelsäule wieder zusammen und zahlreiche Wunden waren verschwunden. Und doch war das nicht alles: Auf den Rüstungen von Ramar und seinen Verbündete hatte sich ein roter Film gebildet, der die Panzerung verstärkte.

"Der Drow trägt Jareds Rapier. Schaltet ihn aus!"


Die Kellnerin flüchtete sich schluchzend in die hinterste Ecke des Raumes, wo sie sich, hinkauernd, so klein wie möglich machte. Als hätte Rendil genau darauf gewartet, stieß er einen halblingschen Kampfschrei aus und sprang mit einem unglaublichen Satz ebenfalls auf die Theke. Von dort aus hieb er mit zwei Dolchen, die sich plötzlich in seinen Händen befanden, von oben auf Lexis Angreifer ein. Der Mensch, welcher nicht nur doppelt so groß, sondern auch dreimal so massiv wie der kleine Schankwirt war, sackte bewusstlos zu Boden.
avatar Suilan 23.Mar.2013 05:03
"Haltet durch!" rief der Dunkelelf, als er seinen Kameraden zu Boden fallen sah. "Noch ist die Schlacht nicht verloren. Schlagt sie nieder!" Und er machte es ihnen vor, indem er Lexi zu Boden schlug. Doch seine Kameraden gelang es nicht, es ihm nachzutun. Auch war die größte Wucht seines Angriffs an Lexi vorbeigegangen. Wenn der Drow sich nicht so nach seinen Leuten umgeschaut sondern mehr auf den Angriff geachtet hätte, läge Lexi nicht nur auf dem Boden, sondern in den Armen des Todes.

Wenigstens würde mir dann nichts mehr wehtun... dachte sie.

"Die Magierin!" rief der Dunkelelf. "Tötet die Magierin!"

Die Halblingsfrau konnte sich aber nur mit Mühe aufrappeln und aus der gefährlichen Wolke schleppen. Der Halblingsmann dagegen stürmte heran und rammte Lexi seinen Dolch in den Leib. Ihr schwammen die Sinne. Gleich ist es vorbei. Vielleicht ist es besser so. Wenn ich nur meine Forschung noch hätte beenden können...

Doch der dritte Schlag, mit dem sie gerechnet hatte, bliebt aus. Der Mensch mit dem Kurzschwert ignorierte den Befehl und stieß wild nach Nebin, aufgestachelt durch dessen Verhöhnungen. Nebins freche Klappe hatte Lexi gerettet.


Durch einen roten Nebel aus Schmerz, Blut und den Emanationen von Ramars heiligem Kreis nahm die schwer gebeutelte Lexi das Schlachtfeld wahr. "Nebin, bringt mich hier weg!" presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.


Doch das war leichter gesagt als getan. Nebin blickte sich um und sah eigentlich nur eine Möglichkeit. "Vorsicht, Lexi!" rief er und stürmte auf die Magierin zu. Darauf hatten der Drow und der Mensch, zwischen denen der Halbling geradewegs durchhechten musste, nur gewartet. Die vergiftete Drowklinge verfehlte ihn um Haaresbreite, während der Mensch viel zu ungeschickt mit seiner Waffe umging.

Bei Lexi angekommen, musste Nebin sein gesamtes Körpergewicht einsetzen, um die Elfe, so zierlich sie auch sein mochte, aus dem Gefahrenbereich zu schieben.

Endlich konnte sich der Kämpfer seiner eigentlichen Aufgabe widmen: Mit einem lauten Donnerkrachen hieb er mit seinem Rapier auf den Drow ein, der überrascht in die giftige Wolke zurücktaumelte.

"Ist es so recht?" fragte er Lexi.


Lexi krachte unsanft gegen die Wand und blieb stöhnend liegen. Beinahe wurde ihr schwarz vor Augen. Wie schön wäre es, in ein Mauseloch zu kriechen und den Kampf Kampf sein zu lassen. Aber Ramars roter Nebel umgab sie und schon begannen sich ihre Wunden langsam zu schließen. Sie biss ein weiteres Mal die Zähne zusammen, stützte sich hoch, bis sie an der Wand lehnte, und begann zu zaubern. Ihre leuchtende Wolke wurde kurzzeitig von den regenbogenfarbigen Sonnenstrahlen der Kristallberge überstrahlt, die die Gegner weiter verbrannten und benommen taumeln ließen.


Da tauchte vor der Theke plötzlich ein weitere Kämpfer auf: ein Elf mit Langbogen. Er musste quer durch die Wolke gerannt sein. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und seine Arme zitterten leicht. Zwei Pfeile ließ er auf Ramar los, doch keiner traf. Und das, obwohl der Elf zwischen den beiden Schüssen hinter die Theke getreten war, um Ramar besser im Schussfeld zu haben.


Leofe legte erneut zwei Pfeile auf, doch diesmal flogen sie in unterschiedliche Richtungen. Der eine traf den bewusstlos auf dem Boden liegenden Mann mit Zweihänder, der daraufhin kurz zusammenzuckte; der andere zischte in die Richtung, aus der Leofe den Dunkelelfen gehört hatte, und der direkt folgende Schmerzensschrei versicherte der Elfe, dass die Richtung stimmte.


Ramar knirschte mit den Zähnen. Wieder musste Lexi einstecken. Er hatte schon die Luft angehalten, als der Drow mit der vergifteten Klinge auf Nebin eingestochen hatte, doch wie durch ein Wunder schrammte die Klinge am Metall entlang und fand keine Lücke. Für Ramar schien es, als wandelte sich der feine Nebel auf der Rüstung in ein rotes Gesicht, das ihm kurz zuzwinkerte, und danach war es wieder normal. Ramar schüttelte die Vision ab und konzentrierte sich wieder auf das Kampfgeschehen.

"Halte durch Lexi!"

Er betete zu Kord und wieder hüllte der rote Nebel die Magierin ein, um erneut ihre Wunden zu schließen und danach zu verschwinden. Dann konzentrierte sich der Zwerg auf seine Verteidigung. Noch mehr Treffer wollte er nicht einstecken.


"Bleib da weg!" rief Rendil dem Elfen zu, und meinte wohl den Eingang zur Küche. Jedenfalls trieb er den Mann mit seinem kleinen Dolch einen Schritt zurück.
avatar Suilan 23.Mar.2013 05:03
Obwohl links und rechts seine Kameraden im Sterben lagen und er selbst sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, stürmte der Drow – mit starrem, besessenen Blick – auf Lexi zu. Nebin, der mit so etwas Dummen nicht gerechnet hatte, versuchte noch, den Kerl vorher umzuhauen, doch er reagierte zu spät.

Lolth selbst schien die Hand des Dunkelelfen bei diesem Angriff geleitet zu haben: obwohl selbst blutüberströmt, dem Tode nahe, traf sein Rapier mit schicksalhafter Wucht und Treffsicherheit. Lexi taumelte; fast fiel sie.

Das wiederum war ihr Glück. Der menschliche Schurke, der sie bedrohte, schien sie für tödlich getroffen zu halten. Er wandte sich von ihr ab und griff Nebin statt ihrer an. Doch auch dieser hatte unglaubliches Glück und entging dem Angriff um Haaresbreite.

Aus Lexis Wolke ertönte Röcheln und ein Rums.



Nebin konnte es nicht fassen, dass er den Dunkelelfen einfach auf Lexi zustürmen ließ. Voller Wut im Bauch stieß er mit seinem Rapier zu. Dessen Spitze bohrte sich genau in die Halsschlagader des Drow, was einige pulsierende Spritzer Blut zur Folge hatte, bevor der Kerl zusammenbrach.

Der noch neben dem Halbling stehende Mensch wusste gar nicht, wie ihm geschah. Er selbst stand mitten in einer giftigen Wolke und der kleine Halbling hatte gerade den Drow getötet. Panisch blickte er sich nach einem Ausweg um, was Lexi die Gelegenheit gab, sich in eine günstigere Position zu bringen.


Trotz ihres malträtierten Zustandes sprang Lexi mit einer perfekten Kippe auf. War doch gut dass ich diese Akrobatenstiefel gekauft habe, dachte sie dabei. Ohne sich um den in den Strahlen der Wolke verschmurgelnden Menschen zu kümmern, wandte sie sich wütend dem letzten ernstzunehmenden Gegner zu. Ein weißer Strahl zischte aus ihrem Finger und hüllte ihn in Frost. "Ergebt euch und wir lassen euch leben!" rief sie dem Elfen zu.


Doch dieser schien ihre Worte gar nicht zu hören. Jedes vernunftbegabte Wesen hätte sich jetzt ergeben -- einer gegen fünf, er musste doch sehen, dass es aussichtlos war! -- doch mit dem gleichen sturen, leicht irren Blick wie der Dunkelelf zuvor griff er Lexi an.

Und endlich ließ Lexi Körper und Bewusstsein los.


Leofe legte schnell zwei weitere Pfeile auf und ließ diese auf den verbleibenden Elfen fliegen. Zur Überraschung der anderen fuhren die Pfeile in die linke und rechte Schulter des Gegners, anstatt in tödlichere Körperregionen wie sonst. Die Pfeile fuhren jedoch mit solcher Wucht in den Körper des bereits sehr geschwächten Elfen dass es diesen gegen die Wand schmetterte und der Schmerz und der Schlag auf den Kopf ihm das Bewusstsein raubten. Grotesk hing der Gegner von zwei Pfeilen getragen an der Wand des Halbmonds.


Der Mensch mit dem Zweihänder stöhnte und versuchte, sich vom Boden abzustützen, sackte aber wieder bewusstlos zusammen.


Zorn stieg in Ramar auf. Verdiente der Elf eigentlich die Gnade, die ihm Leofe gewährte? Ramar kletterte über die Theke und eilte zu Lexi, die aus zahlreichen Wunden blutete. Besonders fies sah eine Wunde in der Bauchgegend aus. Da müssen wir was tun. Ramar holte sein Verbandszeug raus und mit wenigen Handgriffen hatte er Lexi einen Verband angelegt.


Nebin schaute sich derweil auf dem Schlachtfeld um und zog Bilanz. Von den beiden Halblingen war nicht übrig außer Fleischresten an verbrannten Knochen. Auch der Mensch mit dem Kurzschwert sah reichlich gar aus. Der Drow und der Mensch mit dem Zweihänder dagegen lebten noch -- der Mensch versuchte schon wieder, aufzustehen, sackte aber wieder zusammen; der Drow dagegen lag bereits in einer Blutlache und würde, wenn man nicht rasch etwas unternahm, verbluten. Der an der Wand aufgespießte Elf schien nur bewusstlos.

Lexis Wolke löste sich auf. Kurz darauf kam Lexi zu sich. (Wenn man ein Augenflattern als "Zu-sich-kommen" bezeichnen wollte.)

"Willkommen zurück!" begrüßte Ramar die Magierin.

avatar Leofe 24.Mar.2013 02:03
"Wir sollten den Dunkelelfen am Verbluten hindern", gab Leofe zu bedenken als sie ihren Bogen schulterte. "Er scheint der Anführer zu sein und weiss vielleicht mehr als der andere Kerl der noch lebt. Sie haben Jareds Waffe und ich wüßte zu gern wo sie die her haben und was das alles ansich soll, schloß die Elfe.
avatar Ramar 24.Mar.2013 09:03
Ramar ging zu dem Dunkelelfen hinüber und machte sich an den Wunden zu schaffen.
Nachdem er den Dunkelelfen verbunden hatte, richtete sich der Zwerg wieder auf. "Er wird es überleben. Zumindest solange bis es der Oger wieder aus ihm herausquetscht."
avatar Suilan 25.Mar.2013 08:03
Rendil sprang von der Theke herunter, nahm den Zweihänder und warf ihn hinter die Theke, bevor er den Mann aus der für ihn schädlichen Heilzone zog. Dieser öffnete die Augen und machte abermals Anstalten, sich aufzusetzen. Rendil suchte ihn rasch nach versteckten Waffen ab, fand aber keine.

"Wenn Ihr die drei ungestört verhören wollt, müsst Ihr Euch beeilen", empfahl Rendil den Gefährten. "Die Wachen der Ordinatoren machen hier regelmäßig Station auf ihren Runden, und ich glaube nicht, dass ich hier rechtzeitig aufräumen und sauber machen kann." Er wies auf die Blutlachen, die verkohlten Leichen, das umgestoßene, zerstrümmerte, teils verbrannte Möbiliar.

Dann sprang er auf und lief zu der noch immer verängstigten Bedienung hinüber, um sie zu beruhigen und in die Küche zu geleiten.
avatar Lexi 25.Mar.2013 10:03
Lexi stützte sich mühsam und mit schmerzverzerrten Gesicht bis zum Sitzen auf und lehnte sich stöhnend an der Wand an. Ihre sonst so humorvollen grünen Augen waren blutunterlaufen und blitzten den bewusstlosen Drow hasserfüllt an. Sie streckte die Hand seitlich aus und der leere Seelenstein, der zwei Schritt neben ihr auf den Boden gefallen war kullerte wie von einer Schnur gezogen über die Steinfliesen und legte sich in ihre Hand. Sofort begann er sich mit Eiskristallen zu überziehen. Kalter Dampf floss zwischen den Fingern der Eladrin hindurch und waberte nach unten.

Die Stimme der Magierin war mindestens ebenso kalt aber leise, was sie noch bedrohlicher wirken ließ. "Schafft mir diese schwarzhäutige Ausgeburt der Unterwelt aus den Augen, oder ich vergesse mich", sagte sie.
avatar Leofe 25.Mar.2013 09:03
"Warte bis er uns gesagt hat was er weiß", entgegnete Leofe leise. "Ich will zuerst wissen was sie mit Jared gemacht haben und wo wir ihn finden - vielleicht sogar wer sie geschickt hat."

Grübelnd blickte die Elfe ihren Vetter an den sie verschont hatte. "Der Elf hat von dem Drow Befehle entgegen genommen!" murmelte sie nachdenklich vor sich hin. Sie beobachtete den Elfen genauer wie er da an ihren Pfeilen aufgehängt an der Wand hing. "Habt ihr schonmal davon gehört das ein Elf sich dem Befehl eines Dunkelelfen unterstellen würde? Zudem sieht er nicht aus wie ein typischer Halunke, er erscheint mir mehr wie jemand von meinem Stand - ein Waldläufer", gab die Elfe weiter zu bedenken.
avatar Suilan 26.Mar.2013 11:03
Und so sahen die drei überlebenden Gegner aus:

    (http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=9219)     (http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=9223)    (http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=9221)
avatar Lexi 26.Mar.2013 11:03
Lexi starrte die Elfe an. Dann entspannten sich ihre Züge langsam und sie fuhr sich müde mit der Hand über das Gesicht. "Ihr habt natürlich recht... Entschuldigt, ich... ich war wohl nicht ganz bei Sinnen", sagte sie erschöpft und lehnte sich wieder zurück, während Kords heilende Magie wohltuend in ihren Körper strömte und ihre Wunden sich schlossen.

Dann zuckten ihre halb geschlossenen Augen plötzlich überrascht auf. Nanu? Das ist doch... Mit einer Geste ließ sie das silberne Amulett welches der bewusstlose Drow um den Hals trug in ihre Hand fliegen und studierte es genau.

"Merkwürdig, das ist das Wappen der Familie Kaldran. Übrigens eine der wenigen Familien, die keine Spinnensymbolik in ihrem Wappen hat. Oder hatte: Ich habe gelesen oder gehört, dass diese Familie von zwei rivalisierenden Häusern angegriffen, besiegt und sehr gewaltsam aufgelöst worden ist. Dem Bericht nach gab es keine Überlebenden. Das muss vor etwa 10 Jahren passiert sein. Ich glaube mich aber zu erinnern dass der Bericht nicht von Drow selbst stammte, sondern aus dritter Hand. Vielleicht weiß Gendar mehr dazu oder kann das wenigstens bestätigen. Dieses Wappen sollte mittlerweile auch einen gewissen Seltenheitswert haben."
avatar Ramar 26.Mar.2013 01:03
Ramar kratzte sich am Schädel:
"Viel weis ich auch nicht über Drows. Drows sind feige hinterhältige Kämpfer, die fliehen sobald das Blatt sich wendet. Sie würden alles tun um sich selbst zu retten. So und jetzt wenden wir uns mal diesem Prachtexemplar zu."

Ramar überprüfte die Fesseln des Drow und suchte nach versteckten Waffen, wie Dolche im Ärmel oder Hosenbeine. Auch hatte er von kleinen Handarmbrüsten gehört, die Giftbolzen verschießen konnten. Beim Durchsuchen überprüfte er auch ob es irgendwelche besonderen Tatowierungen gab.

avatar Suilan 26.Mar.2013 01:03
Versteckte Waffen oder Tätowierungen fand Ramar nicht, aber eine Handarmbrust mit 10 vergifteten Bolzen, sowie eine kleine Giftphiole in einer Gürteltasche, in der Platz für sechs Phiolen wäre. Offensichtlich hatte der Drow schon länger keine Gelegenheit gehabt, seinen Vorrat aufzustocken. Wahrscheinlich war auch das Gift nicht mehr ganz so wirkungsvoll, da schon etwas älter.

Als nächstes richtete Ramar sein Augenmerk auf den Mann mit dem Zweihänder. Um dessen Hals fand er, an einer Lederschnur, ein geschnitztes Abzeichen, welches einen Raben oder eine Krähe darstellen mochte.

"Söldner tragen so etwas", erklärte der Zwerg seinen Gefährten. "Aber was das für eine Truppe ist, welcher der Kerl hier angehört, weiß ich nicht."

Der Dunkelelf blinzelte stöhnend und versuchte, sich zu bewegen. Der Söldner war längst zu sich gekommen und beobachtete seine Bezwinger aus zusammengekniffenen Augen. Die Untersuchung durch Ramar hatte er unbewegt und kommentarlos zugelassen, während sein dunkler Kumpan unverständliche Flüche ausstieß -- wohl in seiner Muttersprache.
avatar Suilan 26.Mar.2013 04:03
Ramar gab dem fluchenden Dunkelelf kurzerhand eine Ohrfeige.

"Du redest nur, wenn du gefragt wirst", sagte er. "Also: Wo ist Jared? Wie geht es ihm? Wann habt ihr ihn gefangengenommen und was habt ihr mit ihm vor? Sprich, wenn dir dein Leben lieb ist!"

Der Drow sah ihn einen Augenblick überrascht an, dann lachte er. (Er lachte nur ganz kurz, denn die Bewegung bereitete ihm Schmerzen, aber die Belustigung war echt.)

"Gefangengenommen? Rekrutiert haben wir ihn. Er ist jetzt einer von uns. Aber es geht ihm gut. Lasst mich laufen und ich erzähle ihm, wie sehr ihr um ihn besorgt seid: das wird ihn zu Tränen rühren!"

Der Dunkelelf kicherte. "Ihr glaubt mir nicht?" fragte er angesichts der verächtlichen Mienen ringsum. "Wer hat uns wohl erzählt, dass ihr ihm folgen werdet? Wer hat uns verraten, dass der Zwerg der Heiler sei, den man zuerst ausschalten müsse, und die hübsche Eladrin die Magierin, die auch so schnell wie möglich zu töten sei, während der Halbling zwar viel schreit, aber meist danebenhaut? Wer hat uns gesagt, dass wir eure Ausrüstung gut gebrauchen könnten, wenn es uns nur gelänge, sie von euren leblosen Körpern zu trennen?"

Als Beweis für diese Behauptung folgte eine komplette Liste aller magischen Gegenstände, die sich im Besitz der Gefährten befanden, nebst einer ziemlich genauen Summe ihres Gesamtvermögens. Ihre Namen kannte er auch alle und schließlich erkundigte er sich gar nach dem Befinden von Nebins Bruder.

"Eure Naivität ist wirklich ganz erstaunlich", endete der Dunkelelf. "Bloß, weil dieser Mensch ein paar Monate mit euch zusammen unterwegs war, vertraut ihr ihm derart? Obwohl ihr wisst, wie er vorher sein Geld verdient hat? Obwohl er nie verheimlicht hat, dass er ein professioneller – manche würde sagen: pathologischer – Lügner ist?"
avatar Lexi 26.Mar.2013 04:03
Lexi zuckte die Achseln und verzog sofort das Gesicht, weil ihr die Bewegung offenbar auch Schmerzen bereitete. "Na und? Er hat uns in den vergangenen Monaten gut gedient und dem einen oder anderen das Leben gerettet. Wenn es stimmt was ihr sagt und er sich entschlossen hat uns zu verraten ist das seine Entscheidung und er muss mit den Konsequenzen leben - was hätten wir dagegen tun sollen? Davon abgesehen bin ich davon nicht überzeugt - er hätte euch diese Informationen auch unter Folter verraten, was auch erklären würde wie ihr in den Besitz seiner Rapiers kommt."

Die Eladrin richtete sich mühsam auf und ging ein paar Schritte auf den Drow zu. "Und verratet ihr uns auch was das für eine fabelhafte Organisation ist, der sich Jared da angeschlossen hat? Nachdem ihr ja offenbar auch Elfen und Halblinge nehmt, wollt ihr uns nicht vielleicht auch anheuern um die gerade entstandenen Lücken zu schließen?" sagte sie mit einer Geste, die die in der Gaststube verteilten Leichen einschloss.
avatar Suilan 26.Mar.2013 05:03
"Den Rapier hat euer Freund mir geliehen", sagte der Drow. "Und wenn ihr euch uns anschließen wollt, so dürft ihr das gerne: wir sind nicht nachtragend, und eine kampffähige Truppe wie euch könnten wir sicherlich gut gebrauchen. Das habe natürlich nicht ich zu entscheiden, da müsstet ihr schon bei unserem Anführer vorsprechen. Einzeln, versteht sich. Er schätzt das private Gespräch. Alles, was ihr dafür braucht, ist meine Empfehlung. So ist auch Jared zu uns gestoßen: durch die Empfehlung seines alten Freundes Davik. Gefoltert wird bei uns übrigens niemand, und die Bezahlung ist gut."

Er klopfte auf einen Beutel an seinem Gürtel. "Das ist nur die Spesenkasse."
avatar Nebin 26.Mar.2013 07:03
Nebin drückte seinen Daumen gegen die von ihm höchstpersönlich zugebrachte Wunde am Hals.
"Meine Freundin hat sich wohl nicht genau ausgedrückt", begann auch Nebin sich in das Gespräch einzumischen.
"Wie lautet der Name eurer Organisation? Wie lautet der Name deines Anführers? Wie lautet dein eigener Name?"
Immer weiter bohrte sich Nebins Finger in die Wunde des Dunkelelfen, was dieser mit einigen Schmerzensschreien gepaart mit arrogantem Lachen quittierte.

Noch bevor der Drow antworten konnte, bedeutete Nebin dass Lexi sich gemeinsam mit ihm kurz zurückziehen sollte.
"Passt ihr anderen bitte kurz auf ihn auf. Ich muss etwas mit Lexi besprechen."

In der Küche angekommen platze es dann aus Nebin heraus:
"Lexi, hier stimmt etwas nicht. Ist euch der Blick des Drow aufgefallen? Ich kenne diesen Blick. Ich habe ihn schon viel zu oft bei meinem Bruder gesehen, wenn sich seine Handlungen seiner Kontrolle entzogen. Niemand, der bei klarem Verstand ist, würde diesen Kampf so führen, wie dieses Pack hier. Wer unterlegen ist, ergibt sich. Ich habe auch von Glaubenskriegern gehört, die den Freitod wählen, oder Fanatiker, die bis zum letzten Kämpfen.
Fanatiker haben wir hier sicherlich nicht vor uns, also kann ich mir nur vorstellen, dass etwas anderes Ihren Geist kontrolliert. Könnt ihr überprüfen, ob sie von einer magischen Aura umgeben sind?"
avatar Lexi 27.Mar.2013 09:03
Lexi nickte bedächtig. "Ja, das habe ich schon überprüft. Soweit es in meiner Macht steht kann ich keine direkte magische Beeinflussung entdecken. Sie könnten natürlich unter Drogen stehen, aber dafür sind sie meines Erachtens zu zielstrebig und konsistent. Ich fürchte wir haben es mit etwas Dunkleren zu tun, einer subtilen Beeinflussung die die Opfer dazu bringt, alles für ihren Meister zu tun ohne dem eigenen Leben, Hab-und-Gut, Schmerzen, Vorurteilen oder eigenen Zielen den geringsten Wert beizumessen. Und so wie das klingt glaube ich dass es Jared auch erwischt hat. Sozusagen induzierter Fanatismus der übelsten Sorte.

Kein mir bekanntes Ritual vermag so etwas, aber es gibt Wesen mit so mächtigem Geist, dass sie allein Kraft ihres Willens die Selbstbestimmung normaler Sterblicher komplett unterdrücken können. Solche Wesen sind oft höhere Teufel oder Dämonen, oder sie stammen gar von bizzarren Welten jenseits unserer Sphären. Das verheißt nichts Gutes und ist größer als unsere Sorge um Jared. Wir sollten der Sache unbedingt auf den Grund gehen. Wenn so ein Wesen -- vielleicht durch die geschwächten Wände zwischen den Sphären -- in die Mittelwelt gelangt ist, nicht auszudenken was es anrichten kann wenn es auf gleiche Weise einen Heerführer oder König in seinen Bann zieht!"


Nachdenklich tippte die Zauberin an mit dem Finger gegen ihr Kinn. "Ich glaube nicht dass wir mit Folter etwas aus denen herausbekommen, was sie uns nicht sagen wollen. Vielleicht sollten wir tatsächlich zum Schein auf ihr Angebot eingehen, sich ihnen anzuschließen. Es kann ja sein dass ihr Fanatismus es ihnen unmöglich macht sich vorzustellen, jemand könnte so etwas nicht ernsthaft wollen?"
avatar Suilan 27.Mar.2013 01:03
Nebin zuckte unschlüssig mit den Schultern.

"Lasst uns erst einmal schauen, was sie uns noch erzählen", sagte er. "Und dann klärt Ihr besser auch mit Ramar und Leofe ab, was die beiden von Eurer Idee halten. Es sollten alle dafür sein, bevor wir so etwas versuchen, meine ich."

"Einverstanden", sagte Lexi. "Aber wir müssen uns beeilen, sonst nehmen die neuen Wachen der Ordinatoren uns die Entscheidung ab."

Damit gingen die beiden zu Ramar, Leofe und den drei Gefangenen zurück. Leofe, die mit ihrem feinen Gehör das Gespräch der beiden Wort für Wort mitbekommen hatte, war deutlich erblasst.
avatar Leofe 27.Mar.2013 06:03
Leofe schaute sich die Toten genauer an. Da fielen ihr die Schuhe der Halblingfrau auf. Diese hatte sie in Händen gehabt in der Verkaufshalle. Sie zog der Toten einen der Schuhe aus, woraufhin dieser seltsamer Weise nicht auf ihre Größe anwuchs, wie dies magisches Schuhwerk sonst tat - Lexis Magie musste die Schuhe über die Maßen beschädigt haben. Doch die Stelle an der der Schuh ausgebessert worden war, war noch zu erkennen.

"Ich glaube die beiden Halblinge sind die letzten Entführten aus Kelsons Riege" flüsterte Leofe und deutete auf den Schuh "Ich erkenne dieses gute Stück wieder."

Nachdenklich betrachtete die Elfe die Toten. "Wir haben die getötet, die wir retten wollten!" flüsterte sie gepresst.

Dann nahm auch sie Lexi kurz beiseite.

"Ich weiß nicht, ob wir uns in die Höhle des Löwen begeben sollten - was auch immer deren Geist vernebelt hat wird das auch bei uns schaffen! Oder kennt Ihr einen Zauber, der uns schützen könnte?" fragte Leofe die magiebegabten Angehörigen der Hand leise, sodass die Gefangenen es nicht hören konnten.
avatar Lexi 28.Mar.2013 10:03
"Nein, Zauber kenne ich keinen. Aber überlegt doch mal, wer da entführt worden ist: Hautsächlich Schurken, deren Loyalität sich sowieso leicht kaufen lässt, und normale Bürger, die keine Erfahrung darin haben, dunklen Wesen zu widerstehen, und sich leicht einschüchtern lassen. Und dieser Drow hat wahrscheinlich keinen Clan mehr, dem er Loyalität schuldet, und dazu eine natürliche Affinität zur Finsternis. Jared mag vieles gut können, aber telepatisch verstärkten Versuchungen zu widerstehen gehört ziemlich sicher nicht dazu. Ich glaube nicht, dass das Zufall ist - wenn man sich dem Einfluss mit viel Willenstärke widersetzt und Erfahrung im Umgang mit bösen Mächten hat, wird man bestimmt nicht so schnell unter seinen Bann fallen", raunte die Eladrin zurück.
avatar Suilan 28.Mar.2013 10:03
Während die beiden Damen im Nebenraum waren, hatte Nebin das Verhör fortgesetzt. Vielleicht, weil man ausnahmsweise mal ganz unter Männern war und kein empfindsames Damengemüt gefährdete, zeigte der Halbling sich ungeniert von seiner finstersten Seite. Er bedrängte den Drow mit Drohungen, wie Ramar sie sonst nur von Orks im Umgang miteinander kannte.

"Wie ist dein Name?" fragte Nebin schließlich. "Wer hat euch geschickt? Warum seid ihr nicht geflohen? Ihr lügt uns doch an! Wenn es euch nur um unsere Ausrüstung gegangen wäre, hättet ihr nach unserer Eröffnungssalve Fersengeld gegeben!"

Der Drow zeigte sich wenig beeindruckt von den Drohungen – die meisten davon kannte er seit Kindesbeinen – aber immerhin war ihm das amüsierte Lächeln entglitten und er antworte knapp, ohne den bisherigen Flair:

"Druriel Kaldrán. Unser Anführer hat uns geschickt, auf Jareds Anraten hin. Und für einen geordneten Rückzug war keine Zeit, es ging alles viel zu schnell. Außerdem will ich nicht der erste Drow in der Geschichte meines Volkes sein, der vor Oberflächenbewohnern davonläuft."

Er hatte gerade geendet, da traten Lexi und Leofe wieder hinzu. Ramar berichtete den beiden rasch, was sie verpasst hatten.
avatar Lexi 28.Mar.2013 01:03
Lexi schwenkte den Anhänger vor dem Drow hin und her. "Soso, dieses Wappen tragt ihr also nicht nur zum Spaß. Korrigiert mich, aber meines Wissens wurde diese Familie vor etwa zehn Jahren komplett ausgelöscht. Nur ihr habt zufällig überlebt? Dann müssen die letzten Jahre hart für euch gewesen sein... oder... Moment, vielleicht war das ja kein Zufall?"
avatar Suilan 28.Mar.2013 02:03
Druriel starrte mit verschlossener Miene vor sich hin, bis Nebin ihn grob anstieß und einige seiner Drohungen wiederholte.

"Doch, es war ein Zufall", gab Druriel zähneknirschend zu. "Ich habe nur deshalb überlebt, weil ich mit einem kleinen Trupp meiner Leute auf Expedition war. Bei unserer Rückkehr hatten wir das Glück jemanden zu treffen, der uns von den Geschehnissen erzählen konnte, bevor wir unsere Heimatstadt erreichten."

"Welche Art Expedition?" fragte Lexi, obwohl sie die Antwort ahnte.

"Ein kurzer Ausflug an die Oberfläche. Dahin sind wir dann auch zurückgekehrt, auf der Suche nach Zuflucht. Ein Drittel meiner Leute hat jedoch schon den Rückweg dorthin nicht überlebt, und der Rest wurde in den ersten Jahren an der Oberfläche getötet. Ich bin der letzte Überlebende meines Hauses."

Ausflug, so nennen sie ihre Raubzüge also, dachte Lexi bitter. Mord und Vergewaltigung ist ein Ausflug für sie. Wehrlose Frauen und Kinder töten... eine Expedition!

Sie holte tief Luft, damit ihre Gedanken und Gefühle nicht noch weiter eskalierten. Wie gerne würde sie diesen Mann mit bloßen Händen erwürgen!
avatar Leofe 28.Mar.2013 04:03
Leofe wendete sich dem Drow zu und beäugte diesen angewidert und neugierig zugleich.
"Wie kommt es dass Ihr mit einem Elfen zusammen arbeitet?" wobei sie auf den Mann der an der Wand hing zeigte "Und wo hält sich Jared zur Zeit auf?" schloss sie mit dem Versuch die letzte Frage beiläufig klingen zu lassen.
avatar Suilan 28.Mar.2013 04:03
"Warum sollte ich nicht mit einem Elfen zusammenarbeiten?" fragte Druriel achselzuckend. "Der Hass auf euch, den man uns von klein auf anerziehen wollte, das hat mich schon immer kalt gelassen. Wozu sollte es mich denn interessieren, was vor Jahrtausenden zwischen unseren Völkern vorgefallen ist und wer nun die größere Schuld daran hat, dass wir Drow in finsteren Höhlen leben müssen?

Das mit den Expeditionen an die Oberfläche hat aus meiner Sicht nichts mit Hass, Rache und Vergeltung zu tun, sondern ist eine nicht leugbare Notwendigkeit: es gibt im Underdark einfach nicht genug Ressourcen, um das Überleben unser Gesellschaft zu sichern. Es ist also nicht persönlich gemeint. Wenn es möglich wäre, Handel mit euch zu treiben... na ja, aber mit was sollten wir handeln? Phosphorpilzen? Illithidenhirn? Bei uns wird das gern als Delikatesse verkauft. Falls ihr je so etwas angeboten bekommen solltet—ich kann nur davon abraten..."


Leofe lauschte fasziniert. Als der Drow endete, vergaß sie fast ihn zu erinnern: "Und meine zweite Frage?"

"Jared? Ihr scheint diesen Kerl ja tatsächlich sehr zu vermissen. Da könnte ich doch glatt zurückfragen, warum eine Elfe sich so um einen Menschen sorgt? Aber gut", lenkte er ein, als Nebin mit geballten Fäusten nähertrat, "ich will euch sagen, was ich weiß, aber viel ist das nicht. Jared wird für eine wichtige Mission gebraucht, deshalb sollten wir ihn ja rekrutieren. Keine Ahnung, um was es sich dabei handelt oder in welche Gegend er geschickt wurde – da kannst du noch so grimmig gucken, Halbling! Was jemand nicht weiß, kann man auch nicht aus ihm herausprügeln!"

Ein Stöhnen hinter ihr ließ Leofe herumfahren: der Elf an der Wand kam zu sich und versuchte verzweifelt, sich loszureißen.
avatar Ramar 29.Mar.2013 09:03
"Klar interssiert uns der Verbleib von Jared. Über den Verbleib einiger kleiner und größerer Dinge hätten wir gerne Klarheit. Und daher war seine Prophezeiung, das wir ihn verfolgen, gar nicht so schwierig", knurrte Ramar den Drow an. "Was uns aber noch viel mehr interessieren würde: Wer ist euer Anführer? Was ist euer Anführer? Und was ist euer Ziel?"
avatar Suilan 29.Mar.2013 09:03
"Unser Anführer heißt Davik. Er ist ein Zwerg", antwortete Druriel. "Und mein Ziel ist Überleben, aber ich glaub, Davik geht's hauptsächlich um's Geld."


Rendil kam aus der Küche zurück. "Immer noch nicht fertig?" fragte er. "Vielleicht sollte mal jemand vorne Ausschau halten, ob die Wache naht. Ich kann das machen."

Er postierte sich an dem einzigen Fenster, das auf die "Straße" hinausging, und spähte vorsichtig zwischen den Vorhängen hindurch.
avatar Lexi 29.Mar.2013 08:03
"Hmm..." machte Lexi. "Wenn wir uns tatsächlich seiner Truppe anschließen wollten, wie würden wir ihn finden?"
avatar Suilan 29.Mar.2013 09:03
"Ich kann euch zu ihm führen", sagte der Drow eifrig. "Nicht alle auf einmal, versteht sich. Zwei von euch müssten hier warten, zwei kommen mit mir. Wenn euch gefällt, was er zu bieten hat, kehren wir zurück und ich oder einer von euch zieht mit den restlichen beiden los. Jared wird sich sicherlich auch sehr freuen, wenn ihr bei uns mitmacht", fügte er mit Blick auf Leofe noch hinzu.

"Ähm", mischte sich Rendil vom Fenster aus ein. "Was immer Ihr beschließt, Ihr müsst es schnell tun!"
avatar Nebin 30.Mar.2013 07:03
Hektisch blickte Nebin von Rendil zum dem Drow. So richtig glücklich war er mit dem Angebot des Dunkelelfen nicht.
"Gegenangebot: Du sagst  uns, wie wir hinkommen. Wenn uns gefällt, was wir hören, kommen wir zurück und holen dich wieder. Ich bin sicher der Rest von uns kann dich irgendwo vor den Ordinatoren verstecken."
avatar Lexi 30.Mar.2013 09:03
Lexi schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin dagegen uns aufzuteilen - da kann zu viel schief gehen." Sie wandte sich dem Drow zu. "Uns gibt es nicht scheibchenweise, und ihr seid auch nicht in einer Position um zu verhandeln. Entweder wir gehen alle zusammen oder ihr wandert zu den Ordinatoren. Wir werden eure Truppe auch ohne euch finden, wenn es darauf an kommt. Spätestens wenn Jared vorbeikommt um sein Rapier wieder zu holen..."
avatar Leofe 30.Mar.2013 10:03
Leofe gin zu dem Elfen an der Wand und durchsuchte ihn nach und befreite in von allen Waffen die er noch bei sich trug.
Dann zog sie jeweils mit einem Ruck die Pfeile aus den Schultern des Mannes was diesen fast wieder in die Bewusstlosigkeit beförderte.
"Macht keine Dummheiten!" warnte sie den Mann bevor sie ihn mit einem leichten Stoß zu dem Dunkelelfen bugsierte.
avatar Suilan 30.Mar.2013 10:03
"Mehr als zwei von euch bringe ich aber auf keinen Fall zu unserem Anführer", sagte der Drow. "Seine Sicherheit geht noch vor meiner. Schaut mal im Wörterbuch nach unter dem Stichwort: Leibwache."

Nebin hub wieder mit seinen Drohungen an, während Ramar -- der als einziger nicht in Lexis Plan eingeweiht worden war -- verwirrt von einem seiner Gefährten zum nächsten blickte.

"Was, wie, wovon redet ihr da?" polterte der Zwerg. "Anschließen? Hinführen? Privatgespräch mit dem Anführer, der offensichtlich seine Leute bezaubert hat? Spinnt hier eigentlich jeder?" Und als Lexi anfing, ihn für diese Idee begeistern zu wollen, verschränkte er nur seine Arme vor der Brust und baute sich breitbeing auf in einer Pose, die deutlich hieß: hier rühr ich mich nicht weg.

Daraufhin redeten alle gleichzeitig aufeinander ein: Lexi auf Ramar, der Drow auf Nebin, Leofe auf den Elfen. Nur der Söldner schwieg.

In diesem Augenblick höchster Konfusion schlug die Tür auf und vier Wachen traten ein. (Rendils Pfiff war in dem Tumult untergegangen.) Einen Augenblick lang standen die Wachen wie erstarrt im Türrahmen, dann donnerte der vorderste:

"Was im Namen aller Götter ist denn hier los?"
avatar Ramar 31.Mar.2013 04:03
Ramar deutet verächtlich auf die verschnürtten Pakete und die Leichen. "Da. Nehmt die Halunken mit. Sie haben uns angegriffen und verloren."
avatar Suilan 31.Mar.2013 05:03
Die Wachpatrouille bestand aus zwei Menschen, einem Tiefling und einem Halbork.

Der Wachsoldat, der gesprochen hatte -- ein Mensch -- sah sich die Gefangenen an, dann glitt sein Blick über die Leichen, dann zu Ramar zurück.

"Und Ihr seid?" fragte er.
avatar Ramar 31.Mar.2013 06:03
"Ramar"
avatar Lord Nibbler 07.Apr.2013 08:04
Dem Blick des Wachsoldaten war klar zu entnehmen, dass er sich etwas mehr erhofft hatte. Die Helden waren jedoch nicht in der Stimmung, mehr als das nötigstes preiszugeben. So nahm sich der Wachtrupp, nachdem er sich bei Rendil versichert hatte, dass es ihm gut ging, den besiegten an und führte sie ab.
avatar Lexi 08.Apr.2013 10:04
Nachdem Lexi sich inzwischen dank Ramars Heilzaubern etwas erholt hatte wandte sie sich an Rendil. "Danke für eure Warnung und Unterstützung. Ich sehe ihr wisst euch durchaus zu verteidigen."

Der Halbling lächelte, während er begann, die Blutspritzer von der Theke zu wischen. "Ach wisst ihr, wer hier unten überleben will der sollte schon immer ein paar Tricks in der Hinterhand haben. Ich war auch nicht immer Wirt und werde es vielleicht auch nicht immer bleiben, aber im Moment gefällt mir der Beruf."

Lexi neigte zustimmend den Kopf, dann wandte sie sich Ramar zu. "Danke für die Heilung, mein Lieber. Aber ihr solltet vielleicht ab und zu ein bisschen mehr Vertrauen in die Einschätzung eurer Kameraden haben. Es tut mir ja leid dass wir euch aufgrund der Eile vorhin nicht einweihen konnten, aber offensichtlich ist euch ja schon selber aufgefallen, dass diese Leute unter Fremdeinfluss standen. Ich habe Nebin vorhin erläutert, dass es sich hierbei wahrscheinlich um die Magie oder psychische Kraft eines mächtigen und bösartigen Wesens handelt. Ich denke nicht dass Davik sich dafür qualifiziert - er ist sicher auch nur ein Handlanger und stellt vielleicht für neue Rekruten den Kontakt zu diesem Wesen her. Meine Weigerung die Gruppe aufzuteilen entsprang mehr der Furcht gegenüber mundäneren Mitteln der Überwältigung, wie zum Beispiel Überzahl."

Sie machte eine wegwischende Handbewegung. "Aber sei's drum - ich hatte sowieso nicht wirklich Lust auf die Gesellschaft dieses ekligen Dunkelelfen. Ich denke wir sollten jetzt einfach unsere Kontakte hier abklappern, ob einer von ihnen etwas über das Versteck von diesem Davik und dem Rest seiner Bande weiß. Die Frage ist, ob wir dabei gleich den Ordinator Arcanis einbeziehen, bei dem wir ja eigentlich auch noch etwas gut haben, oder lieber nicht?" warf sie in die Runde.
avatar Ramar 10.Apr.2013 12:04
Ramar blickte die Zauberin an.
"Meine hochgeschätze Dame manchmal muss man Dich einfach vor Dir selber beschützen. Wenn Dein Verstand in Sphären schwebt, und Taktiken austüftelt, ist es gut wenn einer hier unten bodenständig bleibt.
Ich schlage vor gleich mit dem Ordinator zu sprechen. Es kann ja nicht in deren Interesse sein, wenn die hier im Gasthaus den Gästen auflauern."
avatar Lord Nibbler 10.Apr.2013 09:04
Gesagt, getan: Während Rendil mit den Aufräumarbeiten im Halbmond begann, machten sich die Helden auf den Ordinatoren in ihrer Amtsstube einen Besuch abzustatten.
Das Empfangskomitee hatte sich seit ihrem Letzten Besuch nicht geändert. So sprang der riesige Brugg wie immer reflexartig auf:
(http://4.bp.blogspot.com/_FTiXkfMKivc/S70BPj5GOLI/AAAAAAAAAII/u6hylh-mK0c/s1600/troll+or+oger.jpg)

"Was wollt Ihr?" donnerte die Stimme des Ogers ihnen entgegen.

Es dauerte einige Sekunden, bis das Hirn des Wächters wieder die Kontrolle von den Reflexen übernahm und er die Gruppe erkannte.

"Wir müssen mit dem Ordinator Arcanis sprechen" antwortete Lexi, die wohl wissend abgewartet hatte, bis der Oger sich gedanklich sortiert hatte.

Brugg ließ die Gruppe passieren und wenig später blickten sie in die Goldene Maske des eines der Magier von Saaruun.

(http://images.community.wizards.com/community.wizards.com/user/dere/personalities/bd29fa9ccd047a5414c5d8f565cec1b7.jpg?v=63000)

Nach der üblich höflichen, aber nicht unbedingt freundlichen Begrüßung des Ordinators, begannen Lexi und Ramar gemeinsam damit die vergangenen Ereignisse im Halbmond zu schildern. Als sie am Ende angekommen waren ergriff der Ordinator endlich das Wort:

"Wieder einmal sind wir euch für eure Dienste dankbar. Doch ihr seit sicherlich nicht hier, um euch unserer Dankbarkeit zu versichern, nehme ich an."
avatar Lexi 11.Apr.2013 10:04
Lexi neigte bedächtig den Kopf. "Nun, es ist sicher nicht in eurem Interesse dass sie hier ein Kult breit macht, der seine Anhänger mittels subtiler Suggestionen bis zur absoluten Selbstaufopferung kontrolliert. Da dieser Kult auch unseren Freund Jared in seinen unheiligen Bann gezogen hat, wäre uns doch beiden damit gedient, wenn wir dieses Übel bei der Wurzel packen und ausrotten. Leider fehlt uns eine heiße Spur zu diesem Davik, und wir haben auch noch keine genaue Vorstellung von der Quelle des Kontrollzaubers. Vielleicht könntet ihr uns hier ein paar erhellende Informationen liefern?"
avatar Lord Nibbler 11.Apr.2013 07:04
Nach einer kleinen Gedenkpause, bei der man förmlich die in Falten gelegte Stirn hinter der Maske sehen konnte, kam endlich die ersehnte Antwort:

"Das nehmt ihr richtig an. Und in der Tat könnten wir von gegenseitiger Hilfe profitieren. Die von euch gestellten, waren nicht die ersten, bei denen wir Symptome der Geistesmanipulation feststellen konnten. Der Ursprung entzieht sich allerdings unserer Kenntnis. Es gelang uns aber eine Gemeinsamkeit dieser Personen festzustellen: Sie waren alle vor nicht allzu langer Zeit in Wellspring, einer Pilgerstätte des Ioun gesehen worden.
Solltet ihr uns einen Beweis liefern, dass die geistig beeinflussten die Geschäfte der Siebensäuligen Halle nicht mehr beeinflussen, soll es euer Schaden nicht sein. Dieser Gefallen ist uns einen sehr außergewöhnlichen, magischen Gegenstand wert. "
avatar Lexi 11.Apr.2013 08:04
Wellspring? Seltsam, da wollte doch Jeremia eventuell auch hin? Ein Zufall? dachte Lexi.

Laut sagte sie "Hervorragend, dann sind wir uns ja einig, oder?" Ein Blick in die Runde ihrer Gefährten erntete zustimmendes Nicken. Sie wandte sich wieder dem Ordinator zu. "Habt ihr zufällig eine Runenkennung von Wellspring oder einem Ort in der Nähe? Das würde die Reise beträchtlich verkürzen. Und für die Rückkehr wäre natürlich ein Runenkreis hier in der Halle sehr nützlich..."
avatar Lord Nibbler 11.Apr.2013 10:04
Zufrieden nickte der Ordinator Lexi zu.
"In Wellspring selbst gibt es keinen Runenkreis. Ihr werden wohl zu Fuß reisen müssen. Lasst mich euch auf dieser Karte den Weg zeigen."

Der Ordinator nahm ein zu einer Schriftrolle zusammengerolltes Papier, murmelte einige arkane Worte und auf magische Weise entrollte sich das Papier und innerhalb weniger Sekunden wurde der Reiseweg von der Siebensäuligen Halle nach Wellspring sichtbar. Zu Fuß sollte die Strecke in weniger als einer Woche zu bewältigen sein, dachten sich die vier Helden.

"Diese Karte soll eure Belohnung sein, wenn ihr Erfolg habt. Sie zeigt die Umgebung an und warnt vor nahen Gefahren."

Nachdem sich Leofe den Weg eingeprägt hatte, übergab der Ordinator noch Lexi die Kombination der Runen, die sie in die Siebensäulige Halle zurückbringen sollte.
avatar Lord Nibbler 13.Apr.2013 03:04
Den Rest des angebrochenen Tages verbrachten die Helden damit, sich auf die weitere Reise vorzubereiten. Von ihrem Privileg in der Halle Steuerfrei einkaufen zu können, machten sie dieses Mal keinen Gebrauch, waren sie doch gut vorbereitet. Als der Morgen des nächsten Tags graute, stärkten sich die vier Gefährten nocheinmal im Halbmond, verabschiedeten sich von Rendil und verließen die Siebensäulige Halle in Richtung Norden.

Einen großen Teil der Strecke konnten sie auf sicheren Wegen zurücklegen, nur hin und wieder mussten sie sich durch unwegsames Gelände schlagen. Im Großen und Ganzen verlief die Reise ereignislos, fast schon langweilig.

Am letzten Tag der Reise erreichte die Gruppe "Kords Bierkrug" - einen tiefen See, der durch Zuflüsse aus den umgebenden Kadagast Bergen gespeist wurde.

(http://www.topalski.com/wp-content/uploads/2011/04/mountain-lake_m2.jpg)

Nach einer kurzen Rast, in der Ramar Kord huldigte, folgten sie dem Fluss Chill und nach weniger als zwei Meilen erreichten sie Wellspring. Eine massive Stadtmauer empfing sie und da die Stadt nicht durch den Fluss betreten wollten, folgten sie der Stadtmauer bis zum Stadttor.

Zwei Wachen, ein Mensch und ein Halbling beäugten die inzwischen von der Reise etwas gezeichneten Helden.

"Was bringt euch nach Wellspring?" schallte ihnen die übliche Eröffnung entgegen.
avatar Ramar 14.Apr.2013 11:04
"Seid gegrüßt! Wir sind Reisende und suchen Unterkunft. Und wir wollen das Heiligtum das diesen Ort bekannt gemacht hat besuchen. Hättet ihr uns eine Empfehlung für einen Gasthof?"
avatar Nebin 15.Apr.2013 05:04
"In Ordnung, ihr könnt Passieren."
Erwiderte der Mensch, während der Halbling ergänzte:
"Ich denke in der Gaststätte "Zum Blauen Schild" sollten noch ein paar Betten frei sein. Sie liegt direkt am Estered Platz, nicht zu verfehlen."

Kaum hatten sie die Stadt betreten, wurden sie bereits von einem Jungen Menschen in Empfang genommen.

"Ihr seit also neu hier? Ich zeige euch gerne die Stadt, edle Recken!"

Nach einem Blick auf die Bewaffnung der Gefährten fügte der Junge schnell noch hinzu:

"Ich will euch auch nichts böses."

Geschäftstüchtige Einwohner gibt es hier, wenn selbst die jüngsten sich bereits als Stadtführer anpreisen, dachte sich Nebin während er dem Jungen eine Münze zusteckte.

"Die etwa eintausend Einwohner von Wellspring werden von Lord Garen Criswell regiert. Er beruft den Stadtrat ein, kümmert sich um Gerechtigkeit, Sicherheit und macht die Gesetze. Das Schloss der Familie, die Wellspring seit jeher regiert, werden wir später noch sehen", begann der Junge seine Einführung zum Stadtrundgang. Offenbar waren die Helden nicht die ersten, denen er die Stadt zeigte.

Der Weg zur Stadtmitte führte die Helden zwischen dem Gildenviertel, das die drei einflussreichsten Gilden - Bäcker, Gerber und Schmiede - unter sich aufgeteilt hatten und der Oberstadt in der die wohlhabenden Einwohner Wellsprings geradezu residierten, hindurch Richtung Stadtmitte.

Wenig später war die Truppe am Estered Platz angekommen. Erst jetzt, als die Aussicht auf ein gemütliches Bett in greifbarer Nähe war, realisierten sie, dass es bereits seitdem sie die Stadt betreten hatten, regnete.
Der gesamte Platz war mit Kopfsteinpflaster befestigt, von dem allerdings nicht viel zu sehen war. Überall waren betende Menschen, Elfen und Halblinge zu sehen, die sich um eine Statue in der Mitte des Platzes scharten.

"Es kommen regelmäßig Pilger nach Wellspring, um an der Statue des Estered zu beten. Dort hinten ist der Tempel des"

Ein lauter Schrei, der sich Rasch in der Menschenmenge ausbreitete, unterbrach den Redeschwall des jungen Menschen. Chaos brach aus: Pilger und Einwohner gleichermaßen, flohen vor etwas, dass sie gesehen hatten. Als die Reihen sich lichteten entdeckten Leofes scharfe Augen den Grund der Panik:
Drei geschnäbelte Gehirne aus denen mit Stacheln versehene Tentakel wuchen schwebten über den Anwesenden. Eine Stadtwache sprang eines der Monster an, doch wurde er mit erschreckender Leichtigkeit von dem Wesen in zwei Teile gerissen. Just in diesem Moment begann der größte der drei in der Sprache der Unterwelt zu sprechen:

"Eid Enärt tsi ehan! Tednif eis! Thcushcrud Zloh dnu Niets, Tulb nud Niebeg!"

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=9403)
avatar Nebin 06.May.2013 09:05
Zwei der Mostrositäten flogen auf die panischen Pilger zu. Ihre 3 Meter langen Tentakel schossen hervor und jedes Wesen packte einen Pilger, welchen es sogleich in der Luft zerquetschte.
Blut spritzte umher und einige der Pilger fielen vor Angst in Ohnmacht.

Lexi reagierte als erstes und stürmte nach vorne, um hinter einer Bude mit Backwerk in Deckung zu gehen, deren Besitzer gerade davon rannte. Sie rang kurz mit sich und kam kaltblütig zu dem Schluss die letzte Reihe der Pilger sei ohnehin nicht mehr zu retten. Daraufhin beschwor sie einen mächtigen Eissturm, der die drei Grell und die sich unglücklicherweise zwischen ihnen befindlichen Pilger einschloss. Im Nu war alles mit einer Eisschicht bedeckt, und der große Grell fror auf dem Boden fest. Die anderen beiden schwebten schnell aus der Gefahrenzone, kamen aber wegen ihres Eispanzers jetzt auch deutlich langsamer voran.

Für einen ersten Versuch nicht schlecht. dachte Lexi und nahm sich zur Belohnung ein Rosinenbrötchen.

Das größte der Monster kämpfte verzweifelt gegen den magischen Eissturm der Eladrin. Es gelang ihm zwar, sich wieder in die Lüfte zu erheben, doch kam er zumindest den Pilgern und den Helden nicht näher.

Nebin sah das dargebotene Schauspiel mit Schrecken und stürmte sofort so schnell ihn seine kleinen Füße trugen in die Menge der Pilger.
"Verschwindet von hier! Wir kümmern uns um die Monster", brüllte er den Pilgern zu, doch die Angstschreie übertönten das kleine Organ des Halblings.

Leofe stürmte los, suchte hinter einer Hausecke Deckung und feuerte einen Pfeil ab der sich links neben dem Papageienschnabel tief in den vordersten Grell grub.
avatar Nebin 06.May.2013 09:05
Ramar sah die Kreatur auf Nebin zuschweben und rief "Lexi, was sind das für Teile?"

Er packte sein Heiliges Symbol und wollte Kors reiniges Licht auf die Kreatur herabscheinen lassen, doch plötzlich erstarrte er wie wenn sein Herz von einer kalten Hand umklammert wurde. Ohne Ramars Führung verpuffte das Licht wirkungslos.

Die beiden kleineren Monster versuchten das Eis zwischen ihren Tentakeln loszuwerden, während sie langsam auf auf Nebin zuschwebten. An der Statue des Estered konnte eines der Gehirne die restlichen Eispartikel abstreifen und agierte in der selben Sekunde bereits wieder bedeutend agiler.

Auch dem großen fliegenden Gehirn schien das Glück nun wieder hold zu sein. Er befreite sich von den letzten Eisbrocken und war vollständig frei.
Sogleich befiehl er den beiden anderen Monstern: "Tethcinrev ied Nireigam tsreuz!"

Nebin wendete seinen Blick in den Himmel. Die fliegenden Gegner waren auf keinen Fall in Reichweite seines Rapiers. So blieb ihm nichts anderes übrig, als auf seine Handarmbrust zurückzugreifen.
Obwohl er damit nicht sehr geübt war, gelang ihm ein hervorragender Schuss und der Bolzen grub sich tief in den Frontlappen des Monsters.

"Holt sie irgendwie vom Himmel!"

Leofe schoss schnell hintereinander zwei Pfeile ab, als sie erneut um die Ecke des Hauses spähte. Doch während die Pfeile flogen ließ sich das widerliche Gehirn gerade einen Meter fallen und beide Pfeile verloren sich hinter den Häusern.

Lexi schluckte den Rest ihres Rosinenbrötchen-Bissens herunter. "Das sind Grell - sie sind blind und resistent gegen Blitze." rief sie Ramar zu. Dann lugte sie aus ihrer Deckung hervor und stieß Baphonets Schrei aus. Der vorderste Grell quiekte und schwabbelte, als er von der unsichtbaren Kraft getroffen wurde. Er verlor dabei einige Meter an Höhe.
avatar Nebin 06.May.2013 09:05
Behäbig schwebten die Gehirne in Richtung der Helden, während sie den panisch fliehenden Pilger keine Aufmerksamkeit mehr widmeten.
Der große Grell erhob seine zwei längsten Tentakeln und rieb sie aneinander. Sofort bildeten sich kleine statische Entladungen und plötzlich flog mit einem lauten Krachen ein Blitz auf Nebin zu. Der Körper des Halblings rauchte, als das Spektakel vorbei war. Was ihn jedoch viel mehr mitnahm war die Tatsache, dass er durch den grellen Blitz geblendet wurde und seine Umgebung nur noch schemenhaft erkennen konnte.

Während der von Lexi getroffene Grell wieder an Höhe zulegte, nutzte der andere Nebins Situation gnadenlos aus. Seine Tentakel schossen nach vorne und packten ihn. Was gleich mit Nebin geschehen würde, hatten die Helden ja bereits bei einem Pilger gesehen.
Der Halbling musste sich aus der Umklammerung befreien - koste es was es wolle.

Leofe sah wie die widerliche Tentakel des hinteren schwebenden Scheusals nach Nebin griff und schon flog ein Pfeil welcher die Tentakel traf, doch zu Leofes Verwunderung am Schleim des Wesens abglitschte so dass der Pfeil nur abgelenkt wurde und im Nirgendwo verschwand.

Die Pilger hatten sich mittlerweile in alle Winde zerstreut, so dass Lexi aus den Vollen schöpfen konnte. Ein weiterer, schwächerer Eissturm hüllte die beiden Grell ein, aber diese schienen den Zauber fast erwartet zu haben und schwebten schnell über den Sturm hinweg. Immerhin konnte Lexi den geblendeten Nebin aus dem Gefahrenbereich teleportieren.

Wütend legte die Elfe einen weiteren Pfeil auf und riss vorher eine Feder vom Schaft. Sie zielte bedächtig. Als der Pfeil flog tänzelte er instabil durch die Luft, traf dennoch sein Ziel, jedoch in einem seltsamen Winkel und brach. Nicht nur die Pfeilspitze sodern auch Holzsplitter drangen in den Gegner ein. Besonders brach auch der Teil des Schafts der schon ein Stück in dem Grell steckte und riss eine unschöne Wunde. Trotz der inzwischen massiven Verwundungen welche der Gegner inzwischen erlitten hatte flog er unbeeinflusst weiter.
"Was sind das für verhexte Wesen?!" dachte Leofe bei sich als sie sich wieder hinter die Hausecke zurückzog.

Ramar schüttelte den Kopf. Er musste sich neu sammeln. Ramar sprach ein kurzes Mantra und er schaffte es sich wieder zu  beruhigen. Der hinten schwebende Grell hatte schon einiges einstecken müssen, ihn galt es zuerst auszuschalten. Erneut sprach Ramar ein kurzes Gebet und ein heller roter Strahl löste sich aus seinem Heiligen Symbol und versengte ein große Fläche des Grells.

Nebin wusste nicht so recht, was er tun sollte. Um ihn herum tobte der Kampf, doch mehr als Schemen konnte er nicht wahrnehmen. Er rieb sich die Augen, doch es war nutzlos. So taumelte er etwas zurück und konzentrierte sich auf seine Verteidigung so gut es ging.
avatar Nebin 06.May.2013 09:05
Das riesige Gehirn näherte sich weiter den Helden und beschwor mit angsteinflößender Zunge eine Wolke verschiedenster Farben, die zwischen der Gruppe erschien.
Lexi und Nebin waren zu tiefst beeindruckt von den Lichtspielen, oder tanzten die Lichter nur in ihren Köpfen. Leofe hingegen ließ sich nicht irritieren und blieb auf ihr Ziel fokussiert.

Die beiden anderen Monster setzten weiterhin Nebin nach. Den ersten Angriff konnte er noch leicht abwehren, doch die Tentakel den zweiten Grells hatten ihn bereits gepackt, als er - dem Glück eines Halblings sei Dank - aus den schleimigen Strängen rutschte.

Lexi glaubte durch die bunten Lichter hindurch einen der Grell auf sich zu schweben zu sehen und schoss fast instinktiv einen Kältestrahl auf ihn ab, was die Bewegungen der Kreatur stark verlangsamte.

Erneut stimmt Ramar ein Gebet zu Ehren Kords an. Aus dem hervorgestreckten Heiligen Symbol löste sich ein dünner roter Lichtstrahl der ein Teil aus dem Gehirnähnlichen Körper des Grells herauslöste. Trotzdem war es schwer zu erkennen ob das Gehirn von den Attacken beeinflußt war.

Die blitzenden Farben flackerten wieder und wieder von Nebins ansonsten geblendeten Augen auf. Er musste aus diesen Lichtern heraus, oder er würde durchdrehen. Er tastete sich also vorsichtig an der Mauer in seinem Rücken entlang, bis er den psychischen Sturm verlassen hatte. Und tatsächlich besserten sich seine Augen binnen Sekunden, nachdem er den Lichtern entkommen war.
Was er jedoch zu Gesicht bekam, gefiel ihm gar nicht: Er war genau zwischen zwei der fliegenden Gehirne gelaufen, die ihn ihre Tentakel bereits gierig nach ihm ausfuhren.
avatar Nebin 06.May.2013 09:05
Gerade noch konnte der Halbling den Tentakeln der beiden Gehirne ausweichen, die in einer Keisbewegung um ihn herum flogen. Er ließ jedoch den goßen Grell aus den Augen und dieser stieß einen markerschütternden Schrei aus, der Ramar und Nebin das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Sie blickten sich an und kurz waren sie davon überzeugt eine dämonische Seele im Körper des anderen wahrzunehmen.

Leofe sah wie sich die Lage zuspitzte. Schnell legte sie zwei Pfeile auf und ließ sie fliegen.
Die Pfeile trennten sich in der Luft und schlugen jeder hart in einem der Grells ein.
Schnell zog sie einen weiteren Pfeil, doch dieser glitschte an einer Tentakel ab.

Lexi konnte die Verwirrtheit nicht abschütteln und rannte vor den vorrückenden Grell davon. Benommen kauerte sie sich außer Sicht an eine Gebäuderückwand und wartete darauf, dass die bunten Lichter aus ihrem Kopf verschwanden.

Verzweifelt wandte sich der Blick Nebins in den Himmel. In der Luft konnte er nichts gegen diese Monster ausrichten. Trotzdem versuchte er es und schoss einen Bolzen aus seiner Handarmbrust in die Richtung eines Grells. Dieser musste sich jedoch nicht einmal bewegen, zu schlecht gezielt war der Schuss.

Er wusste nicht, was er tun sollte, so brüllte er ihnen einfach entgegen: "Traut euch endlich herunter, ihr feigen Kreaturen!"
avatar Nebin 06.May.2013 09:05
Fast konnte man ein Grinsen in den Schnäbeln der Grells ob Nebins misglückter Attacke erkennen. Nun setzten sie zum koordinierten Gegenangriff an:
Tentakel wo der Halbling nur hinblickte. Sie stießen ihn, schlugen ihn. Zwei griffen Nebin und hoben ihn in die Höhe in die Nähe des Schnabels eines Monsters. Gerade noch konnte er seinen Arm in Sicherheit bringen, sonst wäre es um das Körperteil geschehen gewesen.
Es sah nicht gut für die Helden aus.

Die Lage wurde immer brenzliger! Nun war auch noch Nebin von den Tentakeln umschlungen und der widerliche Papageienschnabel des Grells hakte auf ihn ein.
"Halte durch Nebin!" rief die Elfe dem Halbling zu und stürmte los.
Noch während des Laufens legte Leofe einen Pfeil auf. Dann, als sie weit genug weg war um hoffen zu dürfen dass die augenlosen Wesen sie nicht mehr wahrnahmen, drehte sie sich plötzlich um und ließ den Pfeil auf den Grell los, welcher Nebin fest im Griff hatte.
Dieser letzte Pfeil war dem Grell zuviel und leblos sank er zu Boden. Immernoch im Lauf ließ die Waldfrau einen weiteren Pfeil los, diesmal auf den großen Grell, der überrascht versuchte heraus zu finden von wo die Gefahr kam.

Nebin rappelte sich wieder auf und dankte Ramar, bevor er ein weiteres mal seine Armbrust gegen die Monster abfeuerte. Wie zu erwarten, blieb es allerdings bei dem Versuch. Der Bolzen flog deutlich an dem schwebenden Gehirn vorbei.
avatar Nebin 06.May.2013 09:05
Der große Grell schwebte schnell in die Richtung, in der Leofe aus seiner Wahrnehmung verschwunden war und als er sie wieder spüren konnte, schoss auch auf die Waldläuferin ein gleißend weißer Blitz, der ihr die Sicht raubte.
Das zweite Gehirn kümmerte sich unterdessen weiter um Nebin. Ohne um seinen Gefährten zu trauern, setzte es dessen Arbeit fort, packte den Halbling und hackte mit dem Schnabel auf die Beute ein.

Endlich hatte Lexi die Nachwirkungen des Lichterzaubers abgeschüttelt. Das hat viel zu lange gedauert! Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Ich muss mich unbedingt mehr um den Schutz meines Geistes kümmern, dachte sie sich.

Lautlos schlich sie zurück zur Hausecke und spähte hinüber auf den Marktplatz. Keine Spur von Leofe, aber Nebin hing schlaff im Griff des einen Grell. Leise zauberte die Eladrin und kanalisierte die magische Energie durch ihre Handschuhe. Der Grell kreischte auf, als plötzlich hinter ihm eine Kugel aus gleißendem Licht erschien. Deren Helligkeit nahm er natürlich nicht wahr, aber die Strahlung die ihm die Haut vom Fleisch schälte sehr wohl.

Leofe floh geblendet vor dem Angreifer. Als sie unsanft gegen eine Hauswand prallte schob sie sich an der Wand entlang und folgte dieser hinter das Gebäude.

Sie rieb sich die Augen und schloss sie mehrmals doch immer noch konnte sie nichts sehen.

Nebin nahm die Welt um ihn herum kaum wahr. Im Speichel des Grell musste irgendeine Art Betäubungsmittel sein. Geistesgegenwärtig berührte der Halbing ein eingraviertes Symbol seiner Rüstung und gemeinsam mit Ramars magischer Heilung schlossen sich nun fast alle seine Wunden. Die Betäubung allerdings, blieb.
avatar Nebin 14.May.2013 08:05
Dem Grell neben Lexis magischen, kleinen Stern schlugen die Protuberanzen entgegen und er musste schleunigst entkommen. Er zerrte also mit aller Gewalt an Nebin, der sich nach besten Möglichkeiten wehrte und gemeinsam schwebten sie einige Meter von der Feuerkugel weg. Noch immer von den Flammen abgelenkt versuchte der Grell nochmal Nebin zu beißen, doch blieb er erfolglos. Wütend schleuderte er seine Tentakel noch nach Ramar, doch auch hier war er chancenlos.

Anders jedoch das große Gehirn: Erneut setzte es einen Blitz ein und blendete nun auch den Priester des Kord.

Der Grell schien Leofe nicht mehr zu verfolgen, zumindest hörte sie die matschenden Tentakeln nicht mehr hinter sich.
Sie ging vorsichtig auf die Hauswand zu und ging an ihr entlang bis zur Hausecke. Dann legte sie einen Pfeil auf und horchte.
Als sie die grobe Richtung zu erahnen schien schoss die ELfe den Pfeil in Richtung des quschenden Geräusches.

Der Pfeil traf tatsächlich sein Ziel und mehr noch - durch Zufall schien der Pfeil an einer Stelle in das Gehirnen einzudringen an dem sich ein empfindlicher Punkt zu verbergen schien. Der folgende Schrei verkündete der Bogenschützin ganz genau wo sich der Grell befand und schnell legte sie einen weiteren Pfeil auf, doch dieser Verfehlte sein Ziel - Hören war eben doch nicht Sehen.

Leofe rieb sich erneut die Augen doch sah sie immer noch alles nur wie durch ein Glas trübes Wasser.

Auch Lexi wagte sich jetzt aus der Deckung, wobei sie darauf achtete außerhalb der Wahrnehmung des großen Grells zu bleiben. Mit einer Handbewegung steuerte sie ihre Sphäre hinter dem kleineren Grell her. Dieser hatte offenbar nicht mit deren Mobilität gerechnet, denn er wich nicht aus und die Spähre bohrte sich wie eine gleißende Sternschnuppe in dessen schwabbeliges Gehirnfleisch. Große Bereiche davon verkohlten oder verdampften, und das Ding stieß ein unirdisches Kreischen aus. Ungläubig starrte Lexi auf die rauchende Masse, die trotzdem weiter schwebte und ihren Freund umklammert hielt. Nur stirb endlich, du Abscheulichkeit! dachte sie angewidert.

Ramar taumelte leicht benommen zurück. Der Treffe hat sein Augen erwischt und er konnte durch den Blutstrom, den Grell nur noch schwer erkennen. Trotzdem biss Ramar auf die Zähne und lies einen roten Lichtstrahl aus dem Heiligen Symbol erscheinen. Mit einem unverschämten Glück traf der Strahl den Grell der laut aufheulte. Doch damit nicht genug. Kurz nachdem der Strahl abbrach spürte Ramar wie eine weitere Lichteruption aus dem Heiligen Symbol ausbrach und erneut den Grell verbrannte. Erneut jaulte der Grell auf und Ramar forderte den Grell auf. "WEICHE! Verschwinde in die Höllen aus der Du gekommen bist!" Dann er in eine defensive Position um sich bessere verteidigen zu können.
avatar Nebin 14.May.2013 08:05
Die fliegenden Gehirne ließen sich jedoch beeindrucken. Wenn etwas geschah, dann dass Ramar damit ihren Zorn auf sich zog. Währen der Schabel eines Grells fast schon beiläufig auf Nebin heraubsauste, griffen unzählige Tentakel nach dem Zwerg, würgten und stachen ihn.
Als sich die Tentakel wieder lösten mussten die Gefährten einen arg mitgenommenen Ramar sehen.

Leofe schoss verzweifelt Pfeile in die Richtung aus der sie die schmatzenden Geräusche der Tentakel hörte, doch war es fast aussichtslos ohne Sicht auf diese Entfernung etwas nach Gehör zu treffen.

Panisch rieb sie sich die Augen und langsam klärte sich der Schleier.

Nachdem ihr letzter Einsatz so erfolgreich war, steuerte Lexi ihre Strahlenkugel wieder auf den Grell zu. Aber diesmal war jener vorbereitet und wich aus, was ihm nur leichte Verbrennungen eintrug.

In Nebin begann seine Kampfkraft endlich wieder zurückzukommen. Er konnte seine Gedanken wieder ordnen und umklammerte intuitiv den Knauf seines Schwertes.

Ramar taumelte, Blut strömte über sein Gesicht und Gift pulsierte durch seine Venen. Die Beine zitterten vor Erschöpfung und Schmerz und gehorchten ihm kaum noch. Er konnte die Gegner nur noch verschwommen wahrnehmen. Das sieht nicht gut aus. Ramar griff an seinen Gürtel und holte einen Heiltrank hervor und stürzte ihn auf einmal hinunter. Der Schmerz in den Beinen lies nach und er konnte sich wieder normal bewegen. Wenn ich jetzt nur noch normal sehen könnte.
avatar Nebin 14.May.2013 08:05
Das Nebin sich erhohlt, konnte der Grell, in dessen Tentakeln er sich nun bereits geraume Zeit befand, nicht zulassen.
Abermals raster der Schnabel auf den Halbing zu und dieser war noch nicht wieder wach genug, um dem Angriff auszuweichen. Und so versank Nebin wieder in die nebulöse Welt, die nur mit Betäubingsmitteln erlebt werden kann.

Das zweite Gehirn kümmerte sich weiter um Ramar und fügte ihm erneut schwerste Verletzungen zu. Genüsslich ließ er bei dem Priester einige Rippenknochen knacken. Irgendwann mussten diese humanoiden doch aufgeben.

Leofe feuerte zwei schnelle Pfeile auf den großen Grell ab, doch selbst wenn man den Gegner sah war dieser schwer zu verwunden - nur einer der Pfeile drang in die Hirnmasse ein, der andere glitschte an einem Tentakel ab.

Der puslierende Stern setzte dem Grell schwer zu und daher beschloss er seine Aufmerksamkeit auf Lexi zu lenken. Mit Nebin im Gepäck vor sich her tragend, schwebte er langsam in Richtung Lexi.
Doch hatte das große Hirn offenbar andere Pläne mit der Eladrin. Nachdem es Ramar fast tödliche Verletzungen beibrachte, beschwor der Grell erneut einen psychischen Sturm, der Lexi und Nebin erfasste.
Die blinkenden Farben brannten sich in Lexis Kopf, die vor Schmerz laut aufschrie.

Leofe kam aus ihrer Deckung als sie merkte dass sich der große Grell nicht von ihren Pfeilen von den Gefährten ablenken ließ.
Sie ging einige Schritte näher und schoss zwei Pfeile auf den kleineren Grell, in der Hoffnung Nebin aus seiner Gefangenschaft zu befreien.
Doch ein Pfeil prallte gefahrlos ab während der andere nur in einer Tentakel stecken blieb.

Lexi platze schier der Kopf und Blut rann ihr aus Nase, Mund und Ohren. Aber starrsinnig behielt sie die Kontrolle über ihre Feuerkugel, wohl wissend dass dies im Moment ihre stärkste Waffe war. "Ramar, Hilfe!" presste sie zwischen den blutigen Lippen hervor.
avatar Nebin 14.May.2013 08:05
Das große Gehirn musste miterleben, wie auch sein zweiter Gefährte leblos zu Boden sackte. Daraufhin schoss es geradezu in den Himmel und bombardierte Ramar mit Lichtblitzen, bis dieser bewusstlos zusammenbrach.

Leofe sah schockiert den Zwerg zu Boden gehen. "Vielleicht kann ich ihn wieder dazu bekommen mir zu folgen", dachte die Elfe bei sich und rief laut: "He, du da! Wo die Pfeile her gekommen sind die dir überall im Fleisch stecken gibts noch mehr!" und lief los.
Als der augenlose Blick ihr nicht mehr folgte schoss sie zwei Pfeile auf den Gegner ab, die jedoch nur an diesem vorbei zischten - hoffentlich jedoch nah genug dass er ihr folgte.
"Hoffentlich können Lexi oder Nebin der Gedankenmanipulation des Grell entkommen und Ramar helfen!"

Nur unwesentlich von den Pfeilen Leofes beeindruckt, fokussierte der Grell seine Aufmerksamkeit nun auf Lexi während er in Richtung Leofes stimme schwebte. Wie schon zuvor bei Ramar setzte eine Blitzattacke auch die Eladrin außer Gefecht.

Lexis Schrei riss Nebin brutal aus seiner Benommenheit. Er blickte sich um, hechtete zu Ramar und benetzte die Lippen des Klerikers mit einem magischen Heiltrank. Als der Mund sich begierig öffnete, flößte er dem Zwerg den Rest der Phiole ein und wartete einige bange Sekunden.

Ramar schlug die Augen auf und beide atmeten tief durch. Nun galt es Lexi zu retten.

Verdammt was lag er hier am Boden rum? Fluchend richtete sich Ramar um sich umzuschauen. Lexi lag am Boden. Was hatte er noch verpasst? Mit Hilfe von Nebin ausgestrengter Hand kam Ramar schnell wieder auf die Beine. Mit eine beschwörenden Geste hob Ramar die Arme hoch und um ihn herum bildeten sich der bekannte Blutnebel. Mit den Zähnen entkorkte Ramar die Falsche eines weiteren Heiltrankes, er trank lässig den Inhalt aus und warf die Flasche mit einer einfachen Geste auf den Boden. Dann wandte sich sein Blick dem letzten verbliebenden Gegner zu, zeigte mit dem Hammer auf ihn und rief. "Komm mal herunter, damit ich Dir mit meinem Hammer eine auf die Flossen geben kann!"

Nebin blickte den Priester entgeistert an. "Und wenn er einfach oben bleibt?"

"Ich bin die einzige die dir etwas anhaben kann! Ich werde dich aus der Luft holen und wenn ich dich solange mit Pfeilen spicken muss bis dich deren Gewicht vom Himmel zieht!" versuchte Leofe den Grell weiter zu reizen. Dann bewegte sie sich erneut aus dessen Wahrnehmungsbereich und feurte zwei Pfeile auf den Gegner, von denen einer sein Ziel nicht verfehlte.
"Hoffentlich reicht das um ihn weiter weg zu locken", bat die Elfe um ihrer Freunde Willen.
avatar Nebin 14.May.2013 08:05
Nachdem die unmittelbare Gefahr ausgeschaltet war, machte sich der Grell wie von Leofe gefordert, an deren Verfolgung. Die Elfe war jedoch weit genug auf Abstand gegangen, dass das behäbige Gehirn trotz aller Mühen nicht nahe genug an sie heran kam.

Und dies wollte die Elfe auch unverändert wissen, also nahm sie die Füße in die Hand und versteckte sich hinter dem nächsten Haus wo sie auf das schwebende Gehirn wartete während sie Luft holte.

Endlich konnte auch Nebin wieder eingreifen. Er sprang dem Grell so schnell ihn seine Füße trugen hinterher und feuerte einen Bolzen aus seiner kleinen Handarmbrust ab. Just in diesem Moment drehte sich das Gehirn gerade um die eigene Achse und der Bolzen landete mitten im geöffneten Schnabel, was lautes Gebrüll des Monsters zur Folge hatte.

Ramar schaute dem Grell hinterher. Übernimm Dich nicht, Leofe. Mit einer Geste schickte er den Blutnebel auf die bewußtlose Lexi. In wenigen Sekunden würde es wieder magische Blitze geben.

Benommen kam Lexi wieder zu sich, nachdem der Blutnebel ihr vergossenes Blut absorbiert und ihr auf magische Weise wieder eingeflößt hatte. Was den praktischen Nebeneffekt hatte dass ihr Gesicht jetzt nicht mehr komplett blutverschmiert war.

Die Eladrin hustete und richtete sich schwankend auf. Die wirren Lichter waren aus ihrem Kopf verschwunden. "Danke, Ramar - was würden wir nur ohne euch machen!" krächzte sie.
avatar Nebin 14.May.2013 08:05
Der Grell schoss einen weiteren Blitz auf Nebin ab, bevor er sich in Richtung Leofes letzter bekannter Position aufmachte.

Das Weglocken des Grell schien zu funktionieren! "Nun nur nicht die Nerven verlieren!" dachte die Elfe bei sich.
"Die Zeit spielt für uns - Kopf unten halten und den Grell weiter weg locken - die Andern können die Heiltränke nutzen und sich verteilen. Dann hat das Blinde Ding mit seiner eingeschränkten Wahrnehmung keine Chance!"

War da gerade ein Tentakel zu sehen?! Leofe stürmte gebückt weiter die Hauswand entlang und um die Wand des nächsten Hauses herum.

"Dass ihr mir bloß diesen Nebel aufrecht erhaltet - vielleicht brauchen wir ihn nochmal," sagte Lexi augenzwinkernd zu Ramar.

Dann hob sie ihren Seelenstein auf und machte sich daran, dem Obergrell aufzulauern. Ich muss ihn in Reichweite locken ohne dass er mich sieht, nahm sie sich vor.
avatar Lord Nibbler 15.May.2013 06:05
Doch bei diesem Plan woltle der Grell wohl nicht mitmachen. Er könnte sich nun einem langen, zermürbenden Kampf ungewissen Ausgangs stellen, oder sich aus dem Staub machen. Er entschied sich für die zweite Alternative und brachte innnerhalb weniger Sekunden einen immer weiter anwachsenden Abstand zwischen sich und die Helden. Es flogen noch einige Pfeile und Bolzen von Leofe und Nebin, die dem Monster allerdings kaum noch Schaden zufügen konnte.
Schließlich musste die Gruppe einsehen, dass sie den Grell wohl nicht zum letzten Mal gesehen hatten.

Da die unmittelbare Gefahr nun gebannt war, nahmen sie die Verwüstung und das Chaos um sich herum war. Pilger, die beim Flüchten überrant wurden lagen verletzt am Boden. Zwischen ihnen lagen auch einige leblose Körper und erst jetzt drangen die noch immer andauernden Angschreie und das Wehklagen vieler an ihre Ohren.

Auch kehrten einige Einwohner und Wachen an den Ort der vergangenen Grausamkeiten zurück. Besonders eine Frau fiel den Helden auf. Diese junge Frau bewegte sich zwischen den Verwundeten und versorgte ihre Wunden. Ihr langes braunes Haar, fiel auf ihr purpurnes Kleid, das mit Symbolen übersäht war. Ein Symbol aus reinem Silber baumelte um ihren Hals.
avatar Lexi 17.May.2013 08:05
Während Ramar die Wunden der Vierfingerigen Hand halbwegs versorgte sah Lexi nachdenklinch zu den Resten der beiden Grells hinüber. Sie fingen bereits an sich zu zersetzen indem sie sich in dampfende Pfützen grau-roten Schleimes verwandelten, der bestialisch stank.

"Das waren ja ganz schön gefährliche Gestalten, kein Wunder dass in den Büchern immer vor ihnen gewarnt wird," kommentierte die Magierin. "Aber trotz ihrer rohen psychischen Gewalt: Ich bezweifle dass sie die Macht haben, einen subtilen Einfluss auf eine ganze Gruppe von Leuten aufrecht zu erhalten. Da muss noch etwas anderes dahinter stecken."
avatar Ramar 17.May.2013 06:05
Ramar ging gemächlich über den Kampfplatz und versorgte die Verwundeten. Auch seine eigenen Wunden wurde mit Kords Hilfe rasch geheilt. Zusammen mit Blutnebel preiste er Kord und heilte die verbliebenen Verwundeten. Dabei fiel ihm natürlich auch die junge Frau auf. Neugierig ging er zu ihr hinüber.

"Kord zum Gruße! Ich bin Bruder Ramar, Kleriker Kord des Starken. sprach er die Braunhaarige an.
avatar Lord Nibbler 17.May.2013 07:05
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=9588)
Die tiefen braunen Augen blickten Ramar an und der Zwerg musste unweigerlich lächeln. Sie umgab eine Aura der Reinheit, der Gelassenheit. Ein sehr angenehmes Gefühl, wie Ramar feststellen durfte. Lexi jedoch warf sie einen vorwurfsvollen Blick zu.

"Ich grüße euch, Bruder Ramar. Mein Name ist Deirdre, ehrfürchtig Gläubige des Ioun. Ich muss euch danken, dass ihr die Stadt und die Pilger gleichermaßen verteidigt habt. Wie diese anderen, bin auch ich auf einer Pilgerreise nach Wellspring gekommen.
Ich fürchte was wir gerade erlebt haben, war nur die Vorhut. Diese Monster waren auf der Suche nach der Träne und ihr habt ihre Pläne vereitelt."


Während sie Ramar ruhig antwortete, kümmerte sie sich weiter um die Verletzten.
avatar Lexi 17.May.2013 09:05
Lexi war zu sehr in Gedanken versunken um den Blick der Frau zu bemerken. Aber beim letzten Satz hochte sie auf und ging neugierig auf die beiden Kleriker zu.

"Ioun zum Gruße! Mein Name ist Lexi Leshanna. Entschuldigt, ich kam nicht umhin eure Unterhaltung zu hören. Was ist das für eine "Träne" von der ihr spracht? Und warum sollte sie für diese Monstrositäten von Nutzen sein?"
avatar Lord Nibbler 19.May.2013 08:05
Deirdre schüttelte nur den Kopf während sie einem der gestorbenen Pilger seine panisch aufgerissenen Augen schloss und die Eissplitter von Lexis Eissturm aus seiner Kleidung und seinem leblosen Körper entfernte.
avatar Lexi 21.May.2013 09:05
Lexi wartete einen Moment, während sich ihre Stirn in Falten legte. Dann sagte sie "Ich finde eure Einstellung nicht sehr produktiv. Es war meine Aufgabe am Anfang des Kampfes, die Wesen aufzuhalten so das das Gros der Pilger fliehen konnte. Gewisse Kollateralschäden kann ich bei Flächenzaubern leider nicht immer ausschließen. Hätten wir nicht unter beherztem Einsatz unserer besten Kräfte eingegriffen, kann ich euch versichern dass hier wesentlich mehr Leichen zu sehen wären - einschließlich der unseren. Es tut mir leid dass Unschuldige zu Schaden kamen, aber, falls ihr das wissen wollt, ich würde dieselbe Entscheidung wieder fällen. So. Haben wir jetzt einen gemeinsamen Feind, über den ihr mit mir reden wollt oder nicht?"
avatar Lord Nibbler 22.May.2013 10:05
"Nicht sehr produktiv?"
Die Priesterin blickte Lexi durchdringend an.

"Dass Eladrin nicht für Emotionsausbrüche berühmt sind, war mir bekannt. Aber sind euch die Gefühle Trauer, Bedauern oder Mitleid derart fremd, dass ihr euch hinter leeren Floskeln verstecken müsst?

Ich bin froh, dass viele meiner Glaubensbrüder und -schwestern mit dem Leben davon gekommen sind. Leider hatte mein Bruder nicht das Vergnügen von euch verschont zu werden."


Mit diesen Worten küsste sie dem vor ihr liegenden Mann die Stirn und schloss die Augen für ein Gebet.
avatar Lexi 22.May.2013 01:05
Lexi verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Natürlich - ich muss vier von 60 Pilgern opfern, und ausgerechnet einer von diesen ist ihr Bruder? Das Schicksal meint es heute wahrlich nicht gut mit uns.

Laut sagte sie "Das tut mir aufrichtig leid. Ich wusste nicht dass es sich um euren Bruder handelt. Aber so schlimm ist es doch nun auch wieder nicht, oder? Seine Seele ist doch verschont geblieben. Ich verspreche euch, als Wiedergutmachung eine großzügige Spende an den hiesigen Iountempel zu leisten, die seiner Wiederbelebung dienen soll. Und wenn ich mir das so überlege, mit einem entsprechenden Aufruf zur Solidarität an alle Pilger kommt bestimmt genug Gold zusammen um alle sechs Opfer zu erwecken, meint ihr nicht? Dann müssen wir nur noch verhindern dass neue entstehen."
avatar Lord Nibbler 22.May.2013 06:05
Eine einsame Träne rann an der Wange der Ioun-Anhängerin herab als sie zu Lexi hinauf blickte.
"Ihr habt Recht. Weitere Opfer müssen vermieden werden.
Das Wesen hat von einer Träne gesprochen, die sie suchen. Ich nehme an, dass die Träne Iouns gemeint ist. Was sonst sollten sie an einer Pilgerstätte Iouns mit diesem Namen suchen. Dieses legendäre Relikt befand sich jedoch niemals in Wellspring. Es wurde vor vielen Jahren im Karoti Tempel aufbewahrt - noch vor dem Fall Neraths.
Die Träne Iouns soll wertvolles und uraltes wissen in sich verbergen. Der Tempel befand sich im Westen, hinter dem Harrow Wood in den Kadagast Mountains.
Irgendjemand oder irgendetwas hat die Suche nach der Träne Iouns aufgenommen und ich fürchte wir haben erst einen Vorgeschmack erhalten. Ohne Zweifel hat diese Stadt ihre braven Einwohner, die sie Verteidigen, aber sie haben sich heute als - nicht produktiv - bewiesen. Wenn der wahre Feind eintrifft, besteht für Wellspring keine Hoffnung."
avatar Leofe 23.May.2013 12:05
"VIelleicht sollte man die Evakulierung von Wellspring in Betracht ziehen, bis jemand produktives sich in Harrow Wood umgesehen hat und die Gefahr beseitigt ist", gab Leofe zu bedenken.
"Ihr habt hier weitreichende Wälder in denen man viele Menschen unterbringen könnte."
avatar Lexi 23.May.2013 01:05
"Hmm..." machte Lexi nachdenklich und wandte sich nochmals an die Priesterin. "Wie bekannt ist denn das Wissen über die Träne? Seid ihr zufällig Expertin auf diesem Gebiet oder könnte man das in einem beliebigen Tempelarchiv Iouns nachlesen? Falls letzteres zutrifft, würde das meiner Meinung nach darauf hindeuten, dass ein mächtiges Wesen außerhalb unserer Sphäre Zugriff auf die Träne sucht. Denn ein humanoider Beschwörer hätte sich ja wahrscheinlich vorher informiert. Oder es gibt einen anderen Grund warum die Grell ausgerechnet hier auftauchten. Ablenkung?"

Bevor jemand antworten konnte legte sie noch nach. "Wir sollten auf jeden Fall schnell herausfinden, ob die Wesen irgendwo über die Stadtmauer geschwebt sind -- was sicher aufgefallen wäre -- oder hier in der Stadt beschworen wurden. Vielleicht gibt es einen Hinweis auf den oder die Beschwörer?"
avatar Lord Nibbler 23.May.2013 05:05
"Optionen, wie die Evakuierung von Wellspring müsst ihr mit dem Regenten Lord Cridswell besprechen.

Was das Wissen über die Träne Iouns angeht: Jeder Anhänger Iouns versteht sich auf das Ansammeln von Wissen. Darunter auch die Geschichten über verschiedenste Steine der Göttin, in denen Wissen gebündelt wurde. Der Größte davon ist die Träne Iouns. Sie wurde dem Kaorti Tempel zur Aufbewahrung übergeben. Kurz vor dem Krieg, der Nerath zu Fall brachte verschwand jedoch jeder innerhalb des Tempels auf mysteriöse Weise. Der Tempel blieb auch nach dem Krieg verlassen und wird nun Forlon Tower genannt.

Warum die Wesen Wellspring angegriffen haben, kann ich euch nicht sagen. Die Antworten liegen allerdings mit Sicherheit im alten Kaorti Tempel."
avatar Lexi 23.May.2013 09:05
Lexi nickte und sagte "Wahrscheinlich habt ihr recht, die Untersuchung hier in der Stadt können auch andere leiten." Sie wandte sich an Leofe. "Und eine mögliche Evakuierung sollte dem Regenten vielleicht auch lieber von den Ansässigen vorgeschlagen werden als von uns, die wir gerade angekommen sind und fast nichts über den Ort wissen. Ich sage, brechen wir lieber zu diesem verlassenen Tempel auf, bevor der Feind seinen Fehler bemerkt."
avatar Lord Nibbler 25.May.2013 10:05
"Trotzdem sollten wir den Regenten informieren," gab Nebin zu bedenken, was der Rest der Gruppe mit einem Nicken bestätigte.

Gemeinsam begaben sich die Helden zum Schloss Criswell. Ein fünfzig Fuß hoher Turm dominiert das Schloss. Auf der Spitze des Turms weht die Standarte der Criswells: Ein brüllender Braunbär, flankiert von zwei nach unten gerichteten Schwertern. Der Rest des Schlosses besteht aus einem zweistöckigen Haus und zwei kleineren Gebäuden die als Gesindehaus und Baracke dienen. Den gesamten Komplex umschließt eine niedrige massive Steinmauer.

Nach einiger Wartezeit wurde die Gruppe von einem jungen Mann empfangen. Seine edle Robe passte farblich zu seinen blonden Haaren.

"Ich bin Lord Criswell. Mir wurde gesagt, ihr habt Informationen über den Angriff am Estered Platz?"
avatar Leofe 25.May.2013 04:05
"Informationen haben wir denke ich nicht mehr wie einige der Pilger die vor Ort waren", entgegnete Leofe bescheiden. "WIr haben hingegen die Angreifer, sogenannte Grells besiegt und in die Flucht geschlagen."

Leofe zeigte eine Andeutung einer Verneigung "Wir sind die Gruppe mit dem Namen die Hand, und wir sind hier um Euch zu warnen das die Gefahr wahrscheinlich nicht vorüber ist", schloss die Elfe.
avatar Lexi 25.May.2013 10:05
Lexi berichtete genaueren von den Grell, sowie von den Vermutungen und Schlussfolgerungen, zu denen die Hand mit Hilfe von Deirdre gelangt war.

"Wir hoffen dies wird euch helfen die Verteidigung hier zu organisieren. Wir werden und alsbald auf den Weg zum verlassenen Tempel machen, danach werde wir euch von den Ergebnissen der Expedition unterrichten." fügte sie an.
avatar Lord Nibbler 26.May.2013 01:05
Lord Criswell hörte den Ausführungen konzentriert zu und beschloss das Gespräch mit den Worten: "Der Dank von Wellspring ist euch gewiss. Ihr habt heute viele Leben gerettet.
Ich werde die Stadtwache in Alarmbereitschaft versetzen, die Bewohner der Höfe außerhalb der Stadtmauer werden in die Stadt zurückgezogen und ich werde eine Ausgangssperre ausrufen.
Die Monster haben wohl aus Richtung Westen angegriffen. Von dort wurden inzwischen auch Opfer gemeldet.

Wir würden zu tiefst in eurer Schuld stehen, wenn ihr euch der Bedrohung für Wellspring annehmen könntet."


Die Helden verabschiedeten sich und überließen dem Regenten seinen nun noch zahlreicheren Aufgaben.
avatar Ramar 26.May.2013 02:05
Ramar hielt die Gefährten an.
"Wir sollten die Heiltränke ersetzen, Freunde. Ich habe zwei Tränke verbraucht. Und ich habe das Gefühl das ich im nächsten Kampf nicht auf sie verzichten möchte."
avatar Lord Nibbler 27.May.2013 11:05
Dieser Aussage konnten Ramars Gefährten nur mehr als beipflichten. So verteilten sie sich im Gildenviertel, um auch andere Vorräte aufzustocken, Ausrüstung zu verkaufen sowie die genannten Heiltränke und weitere Ausrüstung zu kaufen. Gut ausgerüstet und gestärkt verließen die Helden Wellspring in Richtung Westen.

Die Grell schienen tatsächlich aus Westen gekommen zu sein, denn die Spur der Verwüstung war nicht zu übersehen. Totes Nutzvieh, und zerstörte Höfe säumte den Weg der Helden, bis sie zum letzten Bauernhof im Einflussbereich Wellsprings gelangten. Dort war etwas anders: Schreie waren aus dem inneren der Scheune zu hören!
avatar Lord Nibbler 08.Jun.2013 02:06
Nachdem Nebin die Tür aufgerissen hatte konnte er den großen Grell unter dem Dach der Scheune erkennen. Sofort stürmte er zu einem der Seitenaufgänge, um dem Biest näher zu kommen. Das Geschrei drang durch ein großes Holztor in der Mitte der Scheune zu ihnen durch. Der Grell konnte sein Opfer wohl nicht erreichen.

"Schließt die Türe wenn ihr drin seit! So kann der Grell nicht entkommen!" rief er seinen Kameraden zu.

Leofe sah mit ihren scharfen elfischen Augen den Grell auf einem Hochgang unter dem Dach der Scheune.
Sofort legte sie zwei Pfeile auf und schoss sie auf den Gegner.

Während ein Pfeil an einer Tentakel abprallte und harmlos im Holz der Scheune stecken blieb, traf der andere Pfeil wohl einen empfindlichen Punkt - zumindest sah Leofe den Grell zucken und sich wütend umwenden.

Lexi hatte ebenfalls kein dringendes Bedürfnis, dem Grell nahe zu kommen. Sie hüllte ihn lieber in Eisregen. Blitzschnell bildete sich ein dicker Eispanzer, dessen Gewicht der Grell so schnell nicht ausgleichen konnte. Krachend landete er in einem Haufen Eisscherben auf der Galerie.

Der Grell unter der Decke fuhr herum und ein lauter, spitzer Schrei entronn seinem Schnabel. Er schüttelte die Eiskristalle ab, die sich auf seinen Tentakeln abgelagert hatten und beschwor wie im Kampf zuvor einem Sturm aus leuchtenden Farben.
Während Lexi sich dieses Mal nicht ablenken ließ, blickten Ramar, Nebin und Leofe fasziniert auf die tanzenden Lichter.

Durch die Verwirrung der Lichter schaffte es Leofe einen Pfeil auf zu legen und erst los zu lassen, als sie sicher war dass der Pfeil sein Ziel finden würde - was er dann auch mit einem schmatzenden Geräusch tat.

Lexi ließ sich diesmal von den wirbelnden Farben nicht beeindrucken. Entschlossen schritt sie zwischen ihren belämmerten Kameraden durch und schrie dem Grell Bahonets geheime Worte entgegen. Dieser wurde von der Wucht des Zaubers gegen die Wand geschleudert, prallte ab wie ein nasser Lederball, durchbrach die Balustrade und platschte auf den Boden der Scheune. "Ha! Diesmal wirst du für deine Untaten bezahlen, du Schleimbatzen!" rief Lexi ihm herausfordernd zu.

Nebin griff nach seiner neuesten Errungenschaft - einem magischen Wurfhammer, welchen er in Wellspring erstehen konnte. Mit einem Wurfhammer kam seine Kraft besser zur Geltung, als durch die Handarmbrust. Das war ihm beim letzten Zusammentreffen mit den Grells klar geworden.

Seine Hand umschloss den Griff des Hammers, welcher leicht zu glitzern begann. Mit voller Wucht schleuderte der Halbling dem fliegenden Gehirn die Waffen entgegen, doch ließ er einen Augenblick zu früh los. Der Wurfhammer zischte nur einige Fingerbreit an seinem Ziel vorbei, schlug einen Bogen und kehrte in die Hand Nebins zurück.

Die Technik muss ich noch verbessern, aber es fühlt sich schonmal sehr gut an, dachte er sich.
avatar Lord Nibbler 08.Jun.2013 02:06
Offenbar erkannte der Grell seine Widersacher, denn etwas, das einem panischen Schrei zum verwechseln ähnlich war, drang aus seinem Schnabel.
Schützend umschloss sein Gehirn mit seinen Tentakeln und flog schnell in den Sturm aus Farben, den er selbst beschworen hatte.

"Oh nein, du bleibst hier!" zischte Lexi. Mit einer stoßenden Handbewegung schickte sie eine Donnerwelle los, die den Grell zu Nebin zurück taumeln ließ.

Leofe stürmte in die Scheune und überließ es Ramar die Türe zu schließen.
Dann nahm sie geschwind die Stufen auf den Hochgang auf der anderen Seite um eine gute Schussposition zu haben.

Als sie zwei Pfeile auf den Grell abfeuerte schien sich dieses Manöver auszuzahlen - beide Pfeile gruben sich in die Hirnmasse des Grell.

Nebin setzte zum nächsten Versuch an, doch erneut flog der Hammer ganz knapp am anvisierten Ziel vorbei.

Ramar schloss mit einem Krachen die beiden Flügeltüren und legte einen Balken vor. Dann drehte er sich wieder zu dem Grell um. "Du kommst hier nicht mehr raus!"

Ramar bete zu Kord und ein Wall von Klingen umschloß den Grell und gnadenlos zerschnitten die wirbelnden Klingen durch Gehirn und Tentakel.

"Das wird Dein Ende!" Drohend reckte Ramar die Faust gegen den Grell.

Der Grell sah sich seiner Fluchtmöglichkeit beraubt und doch musste er aus dieser Klinenbarriere entfliehen. Er folog also so schnell es ging in den hinteren Teil der Scheune.

Doch der Rückzug sollte dem Grell nicht helfen. Leofe setzte einen Schritt nach und schoss zwei weitere Pfeile ab, wovon einer schmatzend in die Hirnmasse eindrang.
avatar Lord Nibbler 08.Jun.2013 02:06
In die Enge getrieben blieb dem Monster nichts anderes übrig, als zum Gegenangriff überzugehen. Die Blitze, mit denen die Helden schon genügend Erfahrungen gesammelt hatten, schossen nun auf Leofe zu. Einige der Rüstungsteile glühten rot unter der Hitze der Blitze und das grelle Licht nahm der Elfe kurzfristig die Sicht.

Leofe taumelte wieder einen Schritt zurück und rieb sich die Augen.
Dann zog sie ihren Wasserschlauch und schüttete etwas von dessen Inhalt über die heißen Stellen der Rüstung und die verbrannten Stellen an ihr selbst.

Lexi rannte in den hinteren Teil der Scheune und schoss im Laufen einen Kältestrahl auf das fliegende Gehirn ab, der dieses beträchtlich verlangsamte.

Ramar betrat die Scheue und hob sein Heiliges Symbol. "Büße für die Unschuldigen und die Zerstörung in Wellspring! " Ein roter Lichtstrahl durchbrach die Scheunendeck und hüllte das Gehirn in rotem gleißenden Licht. Der Grell schrie erbärmlich auf.

Langsam hatte sich Nebin an dem Umgang mit der neuen Waffe gewöhnt, auch wenn seine Bemühungen bisher noch nicht von Erfolg gekrönt waren. Übung macht den Meister, dachte er sich und setzte zu einem erneuten Wurf an. Dieses Mal jedoch versetzte er dem Hammer eine stärkere Drehung, was sich wohl gut auf seine Flugbahn auswirkte - Lexi würde ihm das bestimmt erklären können.
Präzise schlug der Hammer am Schnabel des Grells ein, was ein erneutes lautes Kreischen zur Folge hatte.
Zufrieden betrachtete der Halbing seine Wurfhand: Na also - es geht doch!

Die Chancen für den Grell standen schlecht. Seine einzige Option war es die Helden gegeneinander aufzubringen. So flog er auf Mannshöhe erhab und setzte seine Gedankenmanipulierende Fähigkeit ein. Die Gedanken von Lexi, Nebin und Ramar tanzten durch die Gegend. In ihnen wuchs der Drang in eine direkte Konfrontation zu gehen - egal gegen wen.

Den merkwürdigen Impuls auf irgendetwas einzuschlagen ignorierend rannte Lexi schnell zur anderen Seite der Scheune, so dass der Grell zwischen ihr und den Kameraden schwebte. Eigentlich wollte sie ihn nur mit einer weiteren Donnerwoge in Ramars Klingenwand befördern. Doch befand sich der Grell gerade genau in der Mitte der Scheune, deren Dach- und Wandkonstruktion diverse dicke Balken beinhaltete die zufällig in Form einer Pyramide angeordnet waren. Und er schwebte genau in deren Zentrum. Das führte natürlich zu einer ungemeinen Verstärkung von Lexis Zauber, mit der sie selber nicht gerechnet hatte. Die Donnerwoge breitete sich nicht aus, sondern wurde von der Pyramide genau in ihr Zentrum fokussiert und das schwebende Gehirn zerplatzte mit einem lauten Knall wie eine überreife Melone. Alle außer Leofe, die auf der Balustrade in Sicherheit war, waren von klebrigem grauen und rosanen Glibber bedeckt. Lexi setzte sich vor Überraschung auf den Hosenboden.
avatar Leofe 09.Jun.2013 09:06
Leofe musste an das alte Sprichwort denken indem die Götter Hirn vom Himmel regnen lassen sollten.
"Ob es den dreien was nützen wird", dachte die Elfe und grinste breit als sich die anderen angewidert die Fetzen grauer Masse von der Kleidung wischten.
avatar Lord Nibbler 09.Jun.2013 03:06
Nachdem sich die drei betroffenen der ekelhaften Masse entledigt hatten - Leofe hielt immer ausreichend Abstand - fanden die Helden noch den Ursprung der Schreie, die sie hergelockt hatten: Ein verängstigter Farmer hockte zusammengekauert unter einem Heuballen in der hintersten Ecke der Scheune. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Gemeinschaft ihn wieder beruhigen konnte. Schließlich überzeugten sie ihn, dass er in Wellspring vorerst sicherer war, als außerhalb der Stadtmauern und sich daher für die nächsten Tage dorthin zurückziehen sollte.

Mit sich zufrieden, den geflohenen Grell doch noch gestellt zu haben, setzte die Hand ihren Weg in den Harrow Wood fort. An der Grenze des Mischwalds stehen nur vereinzelte Bäume mit einigen Büschen zu ihren Wurzeln, duch wurde der Wald dichter und dichter, je tiefer sie vordrangen. Selbst Leofe viel es zunehmend schwerer sich zu orientieren und die Gruppe ungefähr in die beschriebene Richtung des ehemaligen Tempels zu leiten. Das Blätterdach spendete mehr Schatten, als zu erwarten war und versetzte den Wald in düstere Stimmung, obwohl die Sonne über dem klaren Himmel schien.

Leofe folgte gerade einem Fluss, dunklen, dreckingen Wassers, als sie plötzlich inne hielt. Ein menschliches Wesen kroch im Unterholz vor ihnen. Es trug schwarze Felle und auf seinem Rücken nahmen zwei Äxte ihren Platz ein. Das Gesicht war nicht zu erkennen, da es von einer schwarzen Ledermaske bedeckt wurde. Die Reflektionen von Metallstäben, die über den Augen- und Mundausschnitten angebracht waren, jagten der Spähering kalte Schauer über den Rücken. Im Zentrum der Maske prangte ein Ornament: Ein blutunterlaufenes Auge.
avatar Leofe 09.Jun.2013 05:06
Leofe zog unhörbar einen Pfeile aus ihrem Köcher und legte ihn sicherheitshalber auf die Sehne.
Das Reden wollte sie ansonsten jemandem überlassen der das Symbol im Zentrum der furchteinflößenden Maske kannte.
avatar Ramar 11.Jun.2013 11:06
Ramar blickte Lexi an und zeigte auf das Symbol und machte einen fragenden Blick und eine auffordernde Geste.
avatar Lexi 12.Jun.2013 09:06
Lexi zog die Schultern hoch und flüsterte den anderen zu. "Es erinnert mich an ein früheres Symbol von Ioun, aber exakt kann ich es nicht einordnen. Vielleicht irgendein degenerierter Kult? Leofe, könnt ihr ihm unauffällig folgen, und wir kommen mit etwas Abstand nach?"
avatar Leofe 14.Jun.2013 07:06
Leofe nickte Wortlos und folgte dem kriechenden Wesen ohne dabei den Bogen zu entspannen.
Immer wieder hielt sie Ausschau ob zu erkennen war was das Ziel des Axtträgers war oder was ihn zum Kriechen veranlasste
avatar Lord Nibbler 15.Jun.2013 10:06
Der Axtträger war inzwischen an einem ziemlich guten Versteck angekommen und verharrte dort. Doch da Leofe ihn die ganze Zeit im Blick hatte, konnte sie seinen kleinen Bewegungen ziemlich gut folgen. Immer wieder wanderte sein Blick richtung Norden. Die Elfe folgte seinem Blick mit ihren Augen und in den Tiefen des Waldes konnte sie einige Halborks ausmachen, die durch das Unterholz streiften.

Sie ließ ihren Blick weiter durch den Wald schweifen und entdeckte dabei noch drei weitere Gestalten, die sich offenbar vor den Halborks versteckten. Alle trugen die selben Masken, doch bei einem von ihnen konnte Leofe Ansätze von Hörnern auf dem Kopf erkennen.
avatar Leofe 15.Jun.2013 11:06
Gespannt wartete Leofe ab was passieren würde. Es war nicht zu erkennen ob ein Eingreifen angebracht oder gerechtfertigt war.
Nichts desto trotz behielt Leofe den Pfeil auf dem Bogen und harrte der Dinge die da kommen mochten.
avatar Lord Nibbler 16.Jun.2013 11:06
Die Maskierten verhielten sich absolut ruhig - sie schienen sehr geübt darin zu sein nicht aufzufallen. Die Halborks streiften weiter durch das Unterholz und blickten sich um.
avatar Lord Nibbler 17.Jun.2013 08:06
Leofe gab den anderen ein Zeichen sich ebenfalls versteckt zu halten, doch einer der Halborks hielt schnurstraks auf Ramars Position zu.  Selbst für einen Halbork waren seine Ausmaße beeindruckend. Seine Haut schimmerte grau und rabenschwarze Haare hingen in Zöpfen von seinem Haupt. Federn und Naturtotems verzierten sein Haar und seine Lederrüstung. Die große Axt auf seinem Rücken zu tragen, schien ihm keinerlei Mühe zu machen. Seine scharfen, dunklen Augen funkelten als er sich Ramar näherte.
avatar Ramar 20.Jun.2013 07:06
Ramar verdrehte die Augen. Schleichen. Was für ein blöder Einfall. Ramar musterte den Halbork. Gab es Hinweise auf Gruumsh den Blutsäufer? Tätowierungen? Amulette? Zumindest hatte er seine Axt nicht gezogen. Leofe wird ihn hoffentlich aufhalten falls er sich doch zu einem Angriff entscheiden sollte.

Ramar straffte seinen Oberkörper und richtete sich hinter dem niedrigen Busch auf. Er fixierte den Halbork, der daraufhin stehen geblieben war.
"Sei gegrüßt Halbblut-Jäger. Du brauchst nicht näher kommen. Oder ist Dir diese Sprache genehmer? " Ramar wiederholte die wenigen Worte in der gutturalen knurrigen Sprache der Orks.

avatar Lord Nibbler 20.Jun.2013 08:06
Mit einigem Abstand blieb der Halbork vor Ramar stehen. Langsam glitt seine Hand an das Heft der Axt auf seinem Rücken während er Ramar aufs genaueste beobachtete.

"Ich bin Vaymeer von Harrowfolk. Wer seit ihr und eure Gefährten? Was führt euch an diesen Ort?"
avatar Ramar 20.Jun.2013 09:06
Ramar lies den Halbork nicht aus den Augen. Gut das er in der Gemeinsprache spricht.

"Ich bin Bruder Ramar. Ich bin ein Priester von Kord dem Starken. Meine Freunde und ich untersuchen den Ursprung eines Angriff auf das Örtchen Wellspring. Der Weg der Angreifer hat durch diesen Wald geführt. Oder darüber hinweg. Wisst ihr etwas darüber oder habt ihr damit etwas zu schaffen?"
avatar Lord Nibbler 22.Jun.2013 12:06
Gekränkt ob der Anschuldigung etwas mit dem Angriff zu tun zu haben, verfinsterte sich die Mine Vaymeers und er wurde deutlich lauter: "Wir verlassen diesen Wald nicht! Wir leben im Einklang mit ihm! Andere jedoch durchqueerten den Harro Wood vor einiger Zeit. Und sie schickten fliegende Tentakel aus, die uns angegriffen haben. Sie töten ohne Grund und vergiften das Land durch ihre bloße Anwesenheit."
avatar Ramar 22.Jun.2013 06:06
Ramar entging nicht das seine herablassenden Worte den Halbork gekränkt hatten. Aber auch keine Lügen vermeinte der Priester zu hören.

Ramar nickte anerkennend.

"Ihr seid sehr stolz. Und Euer Clan ist mit Sicherheit auch stolz auf Euch, Vaymer von Harrowfolk.

Ich hoffe es erfreut Euch zu hören, das drei dieser Mißgeburten bei dem fehlgeschlagenen Angriff vom Erdboden getilgt wurden. Und zwar durch uns.

Wann und in welcher Richtung durchquerten sie den Wald? Und wer war die Begleitung? Man hat uns berichtet es soll ein altes verlassenes Bauwerk oder Ruine östlich des Waldes geben?" [OOC: Oder im Wald? hab auf die Schnelle nix gefunden]

Dann fügte Ramar noch einige Worte auf Orkisch hinzu
Spoiler (Anzeigen)
avatar Lord Nibbler 22.Jun.2013 08:06
Vaymeers Körper entspannte sich sichtlich und auch seine Hand entfernte sich vom Griff der Axt bevor er dem Gefolgsmann Kords antwortete:

"Es waren mehrere Gruppen verschiedenster Völker, allerdings hauptsächlich Menschen. Es ist noch nicht allzulange her, nur wenige Wochen.
Sie hatten behauptet in friedlicher Absicht den Forlon Tower in Gebirge hinter dem Wald zu untersuchen, doch danach begannen die Angriffe der Tentakelwesen."


Ramars auf orkisch gestellte Frage beantwortete Vaymeer in der Gemeinsprache, er hatte nichts zu verbergen:

"Im Forlon Wood herrscht frieden, so lange sich alle respektvoll benehmen. Ab und zu streunen Menschen aus dem Turm durch die Wälder und wir versuchen sie zu vertreiben."
avatar Lexi 22.Jun.2013 08:06
Lexi war um Ramars diplomatisches Geschick froh und wagte sich ebenfalls aus der Deckung, wobei sie darauf achtete ihre fast leeren Hände im Sichtbereich des Halborks zu lassen. Lediglich ein Blatt Pergament befand sich darin. Während sie auf die beiden Männer zuschritt blickte sie auf das Baltt und murmelte ein paar magische Silben. 

"Seid gegrüßt. Mein Name ist Lexi Leshanna. Ich hörte eure Worte und möchte euch etwas zeigen. Bitte seht euch das an. Wir haben so etwas im Wald gefunden, ganz in der Nähe." Sie reichte dem Anführer der Halborks den zusammen gefalteten Zettel, inständig hoffend dass er des Lesens von Gemeinsprache mächtig sei.

Ramar erhaschte noch einen Blick auf das magisch beschriebene Blatt, bevor Lexi es zusammen faltete. Darauf war ein Wesen mit Fellen, Äxten und einer Ledermaske dargestellt, und darunter stand "Versteckt sich und belauscht uns wahrscheinlich!".
avatar Lord Nibbler 23.Jun.2013 10:06
Die Augen des Halborks weiteten sich und sein Mund verzog sich zu einer grimmigen Fratze;
"Das sind sie! Sie gehören zu ihnen! Wo sind sie? Wir werden sie vertreiben?"

Plötzlich brach einige Hektik im Wald los. Äste brachen unter Füßen, als die restlichen Halborks ihre Zurückhaltung aufgaben und nun betont auffällig wild durch die Gegend stürmten. Dies ließ auch die bisher stillen Beobachter aus ihrer Starre erwachen, welche ob der Übermacht rasant ins Unterholz flüchteten.
avatar Lord Nibbler 25.Jun.2013 09:06
Schnell verständigten sich die Helden per Blickkontakt mit Vaymeer und gemeinsam begannen sie die Verfolgung. In einem kleinen, dichten Waldstück teilten die flüchtenden sich auf. Während die Halborks die eine Gruppe verfolgten, stellte die Hand den Rest der Truppe wenige hundert Meter später.
Der offensichtliche Tiefling, sowie drei der maskierten humanoiden beendeten ihre Flucht und wandten sich ihren Verfolgern zu.
avatar Lord Nibbler 09.Jul.2013 08:07
Der maskierte Tiefling war der erste, der die Initaitive ergiff: Er bewegte sich auf die Helden zu, wobei seine Beine mit den Schatten zu verschmelzen schienen. Sofort kamen in Ramar und Lexi Erinnerungen an Leoril hoch, die sich ebenfalls des Schattenschritts bedient hatte.
Und schon kam es zur nächsten Ähnlichkeit mit der Hexenmeisterin: Mit durchdringendem Blick fixierte sie ihren Gegner, in diesem Fall Nebin und machte ihn dadurch als ihr Ziel aus.
Nun folge ein Lichstrahl, der jedoch deutlich sein Ziel verfehlte. Auch dieses Ergebnis erinnerte frappierend an Leoril.

Die drei Maskierten stürmten auf Nebin und Leofe zu, und vergruben ihre Streitäxte in den Körpern der Elfe und des Halblings. Allerdings waren die Schläge nicht sehr Kraftvoll, so dass sich die Verletzungen noch in Grenzen hielten.

"Leofe taumelte einige Schritte rückwärts und legte dann zwei Pfeile auf welche sich in die Brust des Angreifers bohrten - doch offensichtlich machten die Pfeile dem Gegner wenig aus."

Ramar blickte auf die Masse an Angreifer. Der Großteil der Angreifer bediente sich profaner Waffen. "Kord wird uns davor schützen!" Ramar intonierte ein Gebet an Kords Stärke und Härte und bat um einen Anteil Blut um zu härten und die Waffen der Feinde abprallen zu lassen.
Ramars Gebete wurden erhöht und rote Flecken tropften sich auf den Rüstungen der Verbündete. Schnell härteten die Flecken aus und nahme die Form von Kord Symbol an. Dann er ertönte ein metallener Gong und die Zeichen waren verschwunden. Triumphieren zog Ramar seinen Hammer und Flammen umspielten den schweren Hammerkopf. "Dir zu Ehren streiten wir, Kord der Große!"

Lexi schrie auf. Aber es war kein normaler Schrei, sondern Baphonets unirdische Laute. Das Laub der Bäume zwischen Lexi und der maskierten Hexe raschelte, als würde plötzlich ein leichter Wind wehen. Dann koaleszierte die Kraft des Zaubers direkt vor der Hexe und schleuderte sie mit einem dumpfen Schlag durchs Gebüsch, wo sie überrascht liegen blieb.


Die Hexenmeisterin erhob sich ruhig vom Boden und kam lauthals lachend auf die Gruppe zu. Und mit einer in sich wohnenden Arroganz, die nur Hexenmeister haben können rief sie ihenen entgegen: "Ist das alles, was ihr drauf habt?"

Ihre Schergen setzten unterdessen ihren Angriff fort. Mit Kampfaxt und Handaxt bewaffnet hieben zwei der maskierten auf Nebin ein, während der dritte Ramar von hinten in die Zange nahm.

Leofe gelang es zwar, direkt einen Pfeil in den Schwungarm des ersten Angreifers abzufeuern, doch behinderte dies den Angriff offenbar nicht. Sowohl Nebin, als auch Ramar mussten einige Schnitte verkraften.

"Nein, wir wärmen uns gerade erst auf!' antwortete Lexi der Hexerin, während sie ein paar Schritt zurück wich. "Nebin, Ramar, von den Gegnern weg!" rief sie den Kameraden zu und begann bereits einen neuen Zauber zu weben.

Zwei Pfeile flogen auf den Gegner zu und schlugen dumpf in dessen Oberkörper ein. Einer der Pfeile musste etwas wichtiges verletzt haben zumindest machte der Widersacher einen gequälten Eindruck.

Nebin schlug mit seinem Rapier auf den direkt vor ihm stehenden Gegner ein. Laut brüllte dieser vor Schmerzen auf und Nebins Hieb war so voller Wucht, dass auch der zweite neben ihm stehende Maskierte noch eine Schnittwunde davon zog. Nun folgte der Halbing Lexis Aufforderung und zog sich unter den Axtsteichen der Humanoiden zurück, denen er jedoch problemlos ausweichen konnte.

Sobald die beiden Kämpfer neben ihr standen zog Lexi ihre bereits von Flammen umspielten Hände nach oben und die überraschten Axtkämpfer fanden sich in einer dicken Feuerwand wieder, die überdies der Hexerin das Sichtfeld blockierte.

Ups, die armen Pflanzen! dachte Lexi noch, als sie sah wie sich grüne Blätter und Zweige in der Nähe der Wand krümmten und verkohlten, während die Büsche und kleineren Bäume darin sofort Feuer fingen. Gut dass die Wald-Halborks den woanders sind, sonst gäbe es gleich wieder Schelte wegen der Kollateralschäden.
avatar Lord Nibbler 09.Jul.2013 08:07
Die Hexenmeisterin tänzelte in atemberaubender Geschwindigkeit um die Feuerwand herum, schenkte Ramar einen Handkuss, gefolgt von einer mächtigen arkanen Geste. Über Ramar zeichnete sich das Bild eines Sternzeichens ab. Die einzelnen Sterne verbanden sich mit gleißend heller Magie und fielen dann auf den Zwerg hinab. Dieser musste jedoch nur stehenbleiben, da er sich im Holraum des Sternenbilds befand. Laut fluchte die Hexenmeisterin, wodurch ihre Maskierung etwas verrutschte und eine Locke feuerroten Haars sichtbar wurde.

Die drei Axtschwinger stürmten geradewegs aus der Flammenhölle heraus und schlugen wild um sich, wobei zwei davon Ramar verletzten, der dritte jedoch an Nebins Rüstung scheiterte.

Leofe konzentrierte sich weiterhin auf ihren Gegner dem die Flammen zusätzlich zugesetzt hatten.
Zwei Pfeile flogen auf ihn zu in dem Moment in dem er die Flammenwand verließ.
Einer durchbohrte die Brust des Widerlings und gab ihm den Rest.

Im Fallen schrie der Maskierte markerschütternd: "Malachi verflucht euch!"
Von Ramar war in diesem Moment ein Zischen zu hören und als die Elfe zu ihm herüber schaute floss ein Blutfaden aus des Zwergen Nase.

Schnell machte die Waldläuferin einen Schritt zur Seite und wand sich der Hexe zu.

Nachdem Lexi den Feinden jetzt schon so nahe war machte sie lediglich einen Schritt zur Seite und versuchte dann die beiden Axtkämpfer mit einer Donnerwoge in die Feuerwand zu schleudern. Aber es kam zu einer Interferenz zwischen ihrem Zauber, den psychischen Energien aus dem Todesschrei des Maskierten und den am Boden liegenden Sternen, deren Magie sich gerade verflüchtigte. Die sonst so mächtige Donnerwoge machte lediglich "Plopp!" und erzeugte ein kleines Rauchwölkchen.

Nebin blickte um sich und was er sah, gefiel ihm gar nicht. Links von ihm stand der schwer verletzte Ramar, rechts von ihm die verwundbare Lexi und vor ihm stand noch immer der Axtkämpfer direkt vor ihm. Mit aller Kraft stemmte er sich mit dem Schild voran gegen diesen und schob diesen einige Schritte zurück. In die sich nun bietende Lücke zwischen dem Angreifer und Ramar sprang Nebin sofort hinein um als Puffer zu fungieren.

Die Hexenmeisterin stürtze sich direkt ins Getümmel, wirbelte mit den Armen bis diese Feuer fingen und entließ die züngelden Flammen in ihre Umgebung. Während Nebin sein Schild schützend vor das Gesicht halten konnte, wurden Ramar und Lexi von der Helligkeit der Flammen geblendet und trugen einige Brandblasen davon.

Die zwei verbleibenden Axtkämpfer nahmen Nebin in die Zange, doch da er genau darauf gewartet hatte, konnte er drei ihrer vier Angriffe abwehren und zog nur eine kleine Schnittwunde davon.

Leofe sah wie Nebin und Ramar in die Zange genommen wurden. Der Gegner welcher der Schlüssel zu dieser Aufstellung war, war schon schwer verletzt, doch war er von der Hexe und den Flammen welche sie herauf beschworen hatte verdeckt.

DIe Elfe legte einen Pfeil auf nahm ihr Ziel ins Visier und wartete unendlich lang erscheinende Sekunden bis sie den Gegner genau sah.
Der Pfeil sirrte von der Sehne und grub sich wie von einem unsichtbaren Faden gezogen direkt zwischen die Augen des Widerlings, der daraufhin wie sein Vorgänger mit einem furchtbaren Schrei zu Boden ging. Nebin, der neben dem Gegner stand als er starb, blickte die Kameraden bleich und schockiert an während ein dünnes Rinnsal Blut aus seinem rechten Ohr ran.

Lexi kämpfte mit eiserner Selbstbeherrschung den Schmerz der Verbrennungen nieder und ließ mehr oder weniger blind eine weitere Donnerwoge los. Sie hörte einen Schrei des Maskierten, worauf sie es wagte die Augen wieder zu öffnen. Immerhin war es ihr gelungen diesen Gegner in die Flammenwand zu befördern, wo er jetzt schwerste Verbrennungen erlitt. Die feindliche Hexe stand aber immer noch grinsend vor ihr.

Nebin blickte hinter sich - der Axtträger war erstmal mit der Feuerwand beschäftigt. Also fokussierte er seine Aufmerksamkeit auf die Hexenmeisterin. Mit einem gewaltigen Hieb seines Rapiers trieb er die Klinge in die Schulter der Hexenmeisterin, was diese mit einem deutlichen Scherzensschrei quittierte.

Ramar nahm die Welt nur verschwommen war. Seine Augen tränten und sein messerscharfer Blick war getrübt. Doch seine Ohren vernahmen die kehligen Laute der Hexenmeisterin. Wenn die Dame so zündelt wollen wir sie doch puren Stahl schmecken lassen. Die Flammen um den Hammer erloschen und Ramars Hau führte zum Brechen mehrerer Knochen im Brustkorb der Hexenmeister. Fluchend stöhnte diese auf. Der Hieb schien Kord zu gefallen, den er fühlte sich mit neuer Kraft gestärkt und die Blindheit und das Nasenbluten wich.
avatar Lord Nibbler 09.Jul.2013 08:07
Die Hexe versuchte wieder etwas Abstand zwischen sich und die Helden zu bringen. Nebin hatte sie jedoch fest in Blick und versuchte ihren taktischen Rückzug zu verhindern. Seine Mühen waren allerdings vergeblich und dem weibliche Tiefling gelang es einige Schritte zwischen sich und den Gegnern Ramar und Nebin zu bringen. Der darauf folgende arkane Angriff verpuffte jedoch bereits während der Beschwörung, was die Stimmung der Hexe nicht zuträglich war.

Der Axtträger stürmte währenddessen auf Lexi zu und obwohl sie die Attacke mit der Kampfaxt abwehren konnte, fand die kleine Handaxt eine Lücke in der Verteidigung und grub sich in die linke Seite der Magierin.

"Aua!" machte Lexi, aber fast mehr aus Reflex. Sie war so im Kampfrausch dass sie die kleinere Verletzung kaum spürte. "Wie wär's mit etwas Abkühlung?" murmelte sie, während sie einen Schritt zurück wich. Fast instantan tropften ihre brennenden Hände mit schmelzenden Eiskristallen, und mit ein paar Gesten hüllte sie die Gegner in eisigen Regen. Eskade hatte wohl so etwas erwartet und sprang schnell zur Seite, aber der Axtkämpfer heulte auf und rutschte aus.

Die Hexenmeisterin versuchte erneut aus der Gefahrenzone zu entkommen, doch wurde sie dieses Mal von Nebin gehindert, der ihr geschickt sein Rapier zwischen die Beine hielt.
Völlig verdutzt griff die Hexe zu ihrem Morgenstern und schlug damit auf Nebin ein, der den Schlag jedoch mit Leichtigkeit abwehren konnte.
Ebenso erging es dem Axtkämpfer. Die Verteidigung Nebins schien im Augenblick undruchdringbar.

Als der maskierte Gehilfe der Hexe wieder aufstand beschloss Leofe diesen Störenfried zu eliminieren damit sich die Gruppe ganz auf die Hexenmeisterin konzentrieren konnte.

Sie legte Zwei Pfeile auf und als sich der Maskierte zu Nebin umdrehte fuhren ihm die Pfeile mit solcher Wucht in den Rücken dass sie auf der anderen Seite wieder hervortraten. Doch dies hinderte den Widerling nicht wie erhofft ohne einen markerschütternden Schrei von dieser Welt zu gehen - erneut wurde Nebin ganz bleich und über den Faden getrockneten Blutes ergoss sich frisches Blut aus seinem Ohr.

Die Angriffe prasselten weiter auf die Hexenmeisterin ein, die nun zur Flucht ansetzte. Auf Verteidigung legte sie keinen Wert mehr und sprintete zwischen Nebin und Ramar hindurch, was Nebin - - - (und Ramar AoO) - - - jedoch nicht zulassen wollten.
Nichtsdestotrotz konnte sie schwer verletzt einige Meter zwischen sich und die Gruppe bringen, bevor sie noch einmal einen Angriff gegen Nebin platzierte.
Ein gleißender Strahl hellen Lichts flog auf den Halbling zu, der jedoch schnell hinter seinem Schild Zuflucht finden konnte.

Schnell setzte die Elfe der Hexe nach und jagte ihr zwei Pfeile in Wade und Seite - doch noch lief die Tieflingsfrau.
In Windeseile schlugen zwei weitere Pfeile ein und die Hexe ging auf die Knie. Doch mit vor Unglauben offen stehendem Mund sah Leofe wie die Frau sich wieder erhob und weiter humpelte.

Wortlos glitt Lexi zwischen den Bäumen durch um ein freies Schussfeld auf die Hexe zu bekommen. Dann zauberte sie ihren Kältestrahl, modifiziert ihn jedoch dahingehend, dass er ganz kurz aber dafür besonders intensiv war. Dadurch erlitt Eskade als sie getroffen wurde keine Erfrierungen, aber der Kälteschock war zuviel für ihren geschundenen Organismus und sie klappte bewusstlos zusammen.

Sicherheitshalber packte Lexi sogleich die Paktklinge der Gefallenen mit magischer Kraft und ließ sie hinter sich auf den Boden schweben, wobei sie darauf achtete die verderbte Waffe nicht zu berühren.

Auf Leofes hochgezogenene Augenbraue hin antwortete sie mit einem Schulterzucken: "Wir wissen nicht ob sie vielleicht mit ihrem außersphärischen Mentor einen Notfallplan etabliert hat. Die rituelle Klinge von ihr zu entfernen sollte das zumindest erschweren."
avatar Lexi 12.Jul.2013 10:07
"Verstehe. Dann werde ich ihr lieber gleich Fesseln anlegen, falls sie noch andere Notfallpläne hat." sagte Leofe, und zog ein Hanfseil aus dem Gepäck. "Ich denke wir sollten sie zuerst verhören, dann die Halborks aufsuchen und etwas rasten."

"Ja, das käme mir auch sehr gelegen. Ich hoffe nur die Halborks finden uns nicht vorher - wer weiss wie die auf unsere Gefangene reagieren würden." meinte Lexi, die die Hexenklinge gerade zwischen den Händen schweben ließ um sie genauer untersuchen zu können.

Unterdessen klopften Ramar und Nebin die letzten Brandnester aus, die sich durch die diversen Feuerzauber und Ramars Hammer entzündet hatten. Männerarbeit.
avatar Leofe 13.Jul.2013 12:07
Leofe nickte der Eladrin zu und als die Hexe gut verschnürt war und die Männer vom Feuerlöschen zurück waren nahm die Elfe ihren Wasserschlauch und träufelte der Hexenmeisterin Wasser ins Gesicht bis diese irgendwann die Augen aufschlug.
Ramar und nebin hielten trotz des Seiles welches die Tieflingsfrau fest umschlang ihre Waffen nervös bereit - man wusste ja nie was für Tricks diese Dämonenbrut in der hinterhand hatte.

"Guten Morgen", begrüßte Leofe die Hexe spöttisch "Gut dass Ihr wach seid, wir hätten da ein paar Fragen, wie Ihr Euch sicher denken könnt."
avatar Lord Nibbler 14.Jul.2013 03:07
Die Hexe öffnete ihre gelben Augen und Blickte Leofe an. Immer wieder weiteten und schlossen sich die Pupillen der Hexe ruckhaft, als ob sie durch Leofe hindruchblicken würde und mit einem unsichtbaren Wesen Blickkontakt suchte.
Ein wahnsinniges Lächeln umspielte ab und an ihre Lippen, während sie wortlos in ihrer ausweglosen Situation verharrte.
avatar Ramar 15.Jul.2013 08:07
Ramar blickte auf die Hexe. Was war mit ihr los? Kommunizierte sie mit ihrem Herrn und Meister? Angestrengt fixierte er die Eladrin.
avatar Lexi 15.Jul.2013 10:07
Lexi zuckte mit den Schultern, dann trat sie zu der Gefangenen und gab ihr eine Ohrfeige. "Hey, hier spielt die Musik!" sagte sie, und ließ die Paktklinge der Hexe vor deren Augen schweben. "Wenn euer sternenwandernder Meister sieht, was gleich mit seiner Paktklinge geschieht, wird er nicht sehr erfreut sein."

Sie ließ die Klinge auf einen flachen Felsblock in der Nähe niedergehen. "Ramar, euer Hammer, wenn ich bitten darf!" sagte sie mit einer Geste die die Paktklinge andeutete.

Ramar stapfte zu dem Stein hinüber und hob den Hammer über den Kopf, bereit die Klinge zu zerschmettern.

"Wer seid ihr und wer ist euer Anführer?" wollte Lexi wissen.
avatar Lord Nibbler 16.Jul.2013 10:07
Die Hexe fokussierte zuerst Lexi und anschließend ihre Paktklinge. Die Bewertung der Situation brachte sie nach einigen Sekunden dazu, bereitwillig auf die Frage zu antworten:

"Ich bin Eskade. Auserwählte der Sterne! Malachi ist mein Herr und Meister."
avatar Lexi 16.Jul.2013 10:07
"Der Sterne?" echote Lexi, und deutete mit einer ausschweifenden Geste das undurchdringliche Blätterdach an. "Seht ihr hier Sterne? Was sucht ihr in diesen schattigen Gefilden, dass ihr deswegen sogar die Einheimischen vergrault? Redet, sonst werden wir dafür sorgen dass ihr nie wieder einen einzigen Stern zu Gesicht bekommt!"
avatar Ramar 17.Jul.2013 07:07
Ramar grinst die Eladrin böse an

"Die Besessenheit werden wir Dir schon noch austreiben! Wo ist Euer Lager? Wo habt ihr Unterschlupf gefunden?"

Zornig haute er mit der Faust auf den Stein. Doch in seinem Eifer traf er versehentlich eine spitze Stelle und seine Handfläche wurde in Mitleidenschaft gezogen. Zwar konnte Ramar verhindern das er laut aufschrie, aber sein Miene verzog sich doch merklich so das die Drohung und Einschüchterung ihre Wirkung deutlich verfehlte.
avatar Lord Nibbler 20.Jul.2013 09:07
"Die Sterne sind immer da, auch wenn sie nicht zu sehen sind wachen sie über uns arrogante Elfe! Malachi hat uns ausgesandt um die Träne Iouns zu finden," entgegnete die Hexe an Lexi gewandt, während sie Ramars Frage völlig ignorierte.
avatar Leofe 20.Jul.2013 11:07
"Warum habt Ihr gerade den Halborks aufgelauert?" fragte Leofe beiläufig.
Eskade nahm erneut einen irren Gesichtsausdruck an und erwiderte dann: "Sie wurden von den Sternen auserwählt unsere Opfer zu sein!"
Dann schien sie wieder in stille Kommunikation zu treten mit was auch immer sie hinter ihren Augen erblickte.
avatar Nebin 21.Jul.2013 02:07
Nun mischte sich auch Nebin in die Befragung mit ein, der noch immer aufmerksam mit seinen Augen den Wald nach möglicher Verstärkung absuchte:

"Wie viele von euch lauern noch in dieser Wäldern?"

Nebin kam einige Schritte näher, packte die Hexe am Kragen und kam mit seinem Rapier bedenklich nahe an ihren Mund.

"Los sprecht, sonst werde ich dafür sorgen, dass ihr nie wieder jemandem die Zunge herausstrecken könnt."
avatar Lord Nibbler 21.Jul.2013 02:07
Das Argument schien seinen Zweck nicht zu verfehlen, denn obwohl es der Halbling nicht erwartet hatte, antwortete Eskade soweit er es beurteilen konnte, aufrichtig auf die Frage:

"Die Barbaren verstehen sich gut auf ihre Arbeit. Wahrscheinlich bin ich die letzte der Augen Malachis. Doch das wird nicht lange so bleiben."

Gerade wollte Nebin die Befragung fortführen, als die Hexenmeisterin ruckartig ihren Kopf nach vorne riss bevor der Halbing seine Klinge entfernen konnte. Blut vom racheninneren Eskades rann die Klinge herab und angewidert zog Nebin sein Rapier zurück. Und wieder, bevor auch nur irgendjemand auf die Situation reagieren konnte, stürmte Vaymeer mit seinen Anhängern herbei.

"Es freut mich zu sehen, dass es euch gut geht und dass ihr euch der Brut angenommen habt. Dies haben wir einem der flüchtigen Abgenommen. Nehmt es als Zeichen unserer Dankbarkeit, dass ihr für den Frieden im Harrow Wood euer Leben riskiert habt."

Mit diesen Worten übergab er eine reichlich verzierte Armschiene an Lexi, deren magischer Blick sofort die innewohnende Magie in dem Gegenstand entdeckte.
avatar Leofe 21.Jul.2013 06:07
"Wir danken Euch für Eure Großzügigkeit", entgegnete Leofe freundlich. "Die diversen Kämpfe gegen die widernatürlichen Wesen und nun die Hexe haben uns sehr ausgezehrt - wir sollten einen Platz finden an dem wir sicher sind, unsere Wunden versorgen können und uns ausruhen können. Kennt Ihr einen solchen Ort in der näheren Umgebung?" fragte die Elfe gerade heraus.
avatar Lord Nibbler 21.Jul.2013 10:07
Die offene Art gefiel Vaymeer und seine Halborkfratze verzog sich zu einem Lächeln, das auch einem Halbling gut stehen würde.

"Selbstverständlich kenne ich so einen Platz - ich kann ihn euch allerdings nicht anbieten. Außenstehende sind in unseren Lagern nicht willkommen.
Es gibt allerdings ein kleines Lager ganz in der Nähe. Ihr könntet in Sichtweite bleiben und wir könnten euch mit Essen und Wachen versorgen, damit ihr genesen könnt."
avatar Leofe 22.Jul.2013 01:07
Leofe neigte den Kopf knapp mit einem Lächeln. "Wir danken Euch für dieses Angebot - gerne werden wir Euren Schutz in Anspruch nehmen."
Dann packte die vierfingerige Hand ihre Sachen zusammen und folgte den Halborks.
avatar Ramar 22.Jul.2013 11:07
Ramar nickte. Etwas Erholung würde ihnen gut tun.

Unterwegs fragte er Vaymer
"Wir wurden vorhin unterbrochen. Ihr habt den Forlorn Tower erwähnt. Könnt ihr uns etwas darüber sagen? Oder kennt ihr jemand der mehr darüber weis?"
avatar Lexi 23.Jul.2013 01:07
"Und wie kommt es dass ihr als reines Halbork-Volk hier in den Wäldern lebt? Wälder gehören ja nicht unbedingt zum bevorzugten Lebensraum eurer Stammrassen. Habt ihr euch mit euren menschlichen und orkischen Vorfahren überworfen und Unabhängigkeit gesucht? Oder seid ihr ein gemischter Stamm aller drei Rassen? Wenn mich nicht alles täuscht müssten doch unter Halborks ab und zu fast reine Menschen oder Orks geboren werden, oder?" wollte Lexi wissen. "Versteht mich nicht falsch, ich bin auch Historikerin und interessiere mich sehr für die Geschichte und Herkunft von Völkern," fügte sie schnell hinzu.
avatar Lord Nibbler 23.Jul.2013 10:07
Während des Marsches wechselten sich die Halborks beim Bilden der Vorhut, sowie Nachhut ab. Es war deutlich zu erkennen, dass sie genau wussten, was sie tun, was den Helden in dem immer dichter und dunkler werdendem Wald ein Gefühl von Sicherheit gab.

Vaymeer nahm sich unterdessen Zeit, die Fragen der Hand zu beantworten:
"Wir meiden den Turm seit vielen Generationen. Er wurde bereits vor dem Fall Neraths verlassen und böse Mächte wohnen in ihm. Die Natur erobert das Gemäuer langsam zurück, aber irgendetwas unnatürliches verlangsamt den Prozess. Ich kenne niemanden, der sich freiwillig in die Umgebung des Forlon Towers begibt.
Wie ihr gesehen habt, die letzten die es taten, haben offensichtlich den Verstand verloren."
avatar Hand of Fate 24.Jul.2013 09:07
Dann wandte er sich Lexi zu. "Unsere Geschichte kann ich euch erzählen. Wir leben seit vier Generationen hier. Mein Urgroßvater verließ in seiner Jugend mit einer Gruppe von Halbstarken die menschlichen Dörfer, in denen sie herangewachsen waren. Es war unerträglich, als Halbork in einer menschlichen Gemeinschaft zu leben die immer wieder durch orkische Überfällen drangsaliert wurde. Also zogen sie in diese Wälder, überlebten und gründeten unseren Stamm. Seitdem schaffen es immer wieder Nachzügler aus den Dörfern zu uns, wobei wir nicht wissen wieviele von diesen uns nie erreichen.

Unser Stamm wächst langsam, weil wir Halborks nicht so fruchtbar sind. Aber hier ist der einzige Platz, an dem Halborkkinder als Wunschkinder aufwachsen können. Und wenn bei manchen ihr menschliches oder ihr orkisches Blut die Oberhand gewinnt, was kümmert es uns? Es sind unsere Kinder!

Das sind unsere Wälder, und das ist unser Weg. Wir werden sie bis aufs Blut verteidigen gegen alle, die sie uns streitig machen wollen."


Nach dieser für ihn sehr langen Rede versank Vaymeer für den Rest des Weges in nachdenklichem Schweigen.

Gegen Abend kam die Gruppe beim Lager der Halborks an, wo der der Vierfingerigen Hand ein von großen Felsblöcken umgebener Platz in Rufweite der Palisaden angeboten wurde. Die Halborks verabschiedeten sich und begaben sich in ihr Lager, die Abendteuer sanken erschöpft auf ihre Schlafrollen. Nur Lexi studierte noch eine Weile ihre Bücher, wie schon die letzten Wochen, denn sie hatte sich fest vorgenommen endlich ein paar weitere nützliche Sprachen zu lernen.
avatar Lord Nibbler 25.Jul.2013 08:07
Tatsächlich erlebten die Helden eine ruhige und erholsame Nacht. Nachdem sie sich morgens von Vaymeer und den anderen Halborks verabschiedet hatten, machten sie sich trotz der eindrücklichen Warnung Vaymeers weiter auf den Weg zum Forlon Tower.

Sie kamen nur langsamer voran als gedacht, doch erreichten sie am späten Nachmittag den Fuß der Kadagast Mountains. Ein lichter Wald verdeckte den sich nach oben schlängelnden Weg vor den möglichen Blicken aus den Berggipfeln. Plötzlich hielt Leofe inne und bedeutete den anderen ebenfalls stehenzubleiben.

Neben dem Weg entdeckte die Elfe etwas unnatürliches. Es sah aus wie eine Mischung aus einem Raben und einem der fliegenden Gehirne, die die Helden bekämpft hatten: Schwarze Federn, großer Schnabel, keine Augen und statt zweier Krallen, Tentakel. Das deformierte Wesen lag reglos da.
avatar Ramar 27.Jul.2013 11:07
Ramar ging vorsichtig näher an das Wesen heran (wie weit sind wir den weg?) und blieb knapp 15 m entfernt stehen. War das Viech abgestürzt hatte es Wunden? Mißtrauisch beäugte er das Wesen.
avatar Leofe 27.Jul.2013 01:07
Auch Leofe ging wie gewohnt auf leisen Sohlen näher und beobachtete dabei auch die nähere Umgebung.
Sie konnte jedoch keinen Hinterhalt entdecken und das am Boden liegende Ungetüm war ganz sicher tot.
Es war jedoch schwierig zu sagen ob es getötet wurde oder ob es schon von anfang an lebensunfähig war.

"Was meint Ihr Ramar, das Ergebnis eines widerlichen Experiments oder eine mitleiderregende Laune der Natur?" flüsterte die Elfe dem Zwerg die Frage zu.
avatar Ramar 27.Jul.2013 08:07
Ramar hob ratlos die Schultern und ging näher heran. Wie lange war das Ding schon tot? Gab es schon Anzeichen von Verwesung? Es gab schon Käfer aber die Verwesung war noch nicht sonderlich weit fortgeschritten. Auch der klassische süßliche Gestank fehlte.

"Ich schätze das Ding ist seit 2-3 Tagen tot!"
avatar Lexi 28.Jul.2013 06:07
Lexi starrte das Wesen ein paar Augenblicke lang konzentriert an. Dann wandte sie sich an Leofe "Wahrscheinlich weder, noch. Es gibt noch lokalisierte residuale Turbulenzen im magischen  Gewebe um dieses Wesen. Ich vermute, dass sich ein gewöhnlicher Rabe einer Quelle außerweltlicher Energie zu stark genähert hat oder einem starken bizarrmagischen Effekt ausgesetzt war. Ich sehe auch keine Zeichen äußerer Gewalt, wahrscheinlich war dieses verderbte Wesen nur begrenzt lebensfähig.

Vielleicht gibt es hier irgendwo sogar ein Tor in die Anderswelten? Haben die Kultisten womöglich eines erschaffen oder wieder geöffnet? Das würde auch das Erscheinen von so vielen Grells erklären."
avatar Leofe 28.Jul.2013 07:07
"Wie würde so eine Quelle außerweltlicher Energie aussehen?" fragte Leofe nachdenklich. "Also, woran würde ich sie erkennen damit ich weiss wovon ich mich fern halten muss? Ich denke es wäre unpraktisch wenn uns plötzlich Tentakel wachsen."
avatar Lexi 28.Jul.2013 09:07
Lexi musste lachen. "Oh, keine Sorge. So schnell wird das nicht gehen, und ich werde euch mitteilen sobald ich irgendwelche Veränderungen im magischen Feld spüre. Davon abgesehen - wenn es sich um ein Objekt oder einen Effekt handelt, bin ich mir ziemlich sicher dass ihr zweifelsfrei seine Unnatürlichkeit und Gefährlichkeit festellen könnt. Vielleicht saß der Rabe auch auf einem Baum, unter dem ein mächtiges Ritual gewirkt wurde. Wir sollten auf jeden Fall verstärkt auf solche Mutationen in der Flora und Fauna um uns herum achten. Ich frage mich gerade..."

Lexi wandte ich ab und sah sich den Kadaver nochmals genauer an. "Hmm, nein, die Käfer und Maden scheinen nicht mutiert zu sein, also keine Sekundäreffekte," murmelte sie mehr zu sich selbst.
avatar Lord Nibbler 29.Jul.2013 09:07
Vorsichtig beschlossen die Helden weiter die Kadagast Mountains zu erklimmen und in der Tat vielen ihnen nun in immer kürzer werdenden Abständen groteske Mutationen an toten Tieren und Pflanzen auf.

Nachdem sie die Baumgrenze hinter sich gelassen hatten, sahen sie das Ziel ihrer Reise: Den Forlon Tower

Nun verstanden sie auch, was Vaymeer gemeint hatte, als er sagte dass die Natur den Turm zurückerobern würde: Ein gewaltiger Wasserfall grub sich durch die Überreste des Turms.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=10057)

Um zum Fuß des Turmes zu gelangen, mussten sie lediglich einem steilen Weg folgen, der sich ein einigen Serpentinen bis zum Eingang schlängelt.

An ihrem Ziel angekommen bot sich den Helden ein schauderhafter Anblick. Zahlreiche Grimlock-Leichen und Geröll lagen verstreut um das Gemäuer.
avatar Lexi 30.Jul.2013 09:07
Lexi sah sich verwundert um. Vor ihnen gähnte der torlose Eingang, flankiert von dem donnernden Wasserfall, der den Eindruck machte er könnte jeden Moment den Rest des Turmes fortreißen. Gischt nebelte die Gruppe ein und durchnässte die Kleidung im Nu. In diesem feuchten Inferno fiel es ihr schwer, irgendwelche magische Schwingungen wahrzunehmen.

"Was ist hier bloß wieder vorgefallen?" brüllte sie an niemand bestimmten gewandt. "Wie kommen diese blinden Wesen dazu, sich an so einen lauten Ort zu begeben? Haben die Kultisten sie mitgebracht oder waren sie hier zu Hause und wurden von den Kultisten überwältigt?"

Sie wandte sich Leofe zu. "Lasst uns doch einmal unauffällig ein paar Meter hinein gehen. Ich würde euch gerne begleiten damit ich euch warnen kann falls es tatsächlich gefährliche Störungen des Magiefeldes gibt."
avatar Leofe 31.Jul.2013 03:07
Die Elfe nickte zustimmend und ging wortlos voran.
avatar Lord Nibbler 21.Aug.2013 09:08
Vorsichtig und langsam näherte sich Leofe dem Turm, während sie sich immer wieder versicherte, dass Lexi nicht allzu weit entfernt war.
Als sie um die nächste Wegbiegung gegangen war, wurde die Elfe Zeuge eines ekelhaften Schauspiels: Ein Ghoul tat sich gerade an einer der Grimlock Leichen gütlich und grub sein Maul tief in das bereits leicht verrottete Fleisch.

Während Leofe auf das Geschehen fokussiert war, ließ Lexi ihren Blick über die Leichen schweifen. "Leofe! Einige der Leichen bewegen sich", brüllte die Eladrin, doch konnte Leofe sie durch das Tosen das Wasserfalls nur bruchstückhaft verstehen.
Währenddessen gesellten sich noch drei weitere Ghoule dazu, die wohl ebenfalls ihren Hunger stillen wollten.
avatar Lord Nibbler 13.Sep.2013 07:09
Leofe legte zwei Pfeile auf und ließ sie auf den vordersten Untoten zufliegen - ein Pfeil traf und der unspektakuläre Schuss beendete das Unleben des Grimlocks wieder.

"Soviel zum Thema Heimlichkeit," dachte Lexi leicht pikiert, während sie ihren Zauber vorbereitete. Es war gar nicht so leicht, das chaotische Treiben der Magiefäden nahe dieser massiven Störung zu kontrollieren. Aber sie schaffte es und ein besonders großflächiger Eissturm prasselte auf die Untoten herab. Allerdings war die entstehende Eisschicht violett anstatt des üblichen Blautons. Da sie den Untoten trotzdem die Füße festfrohr, tat Lexi diesen Kunstfehler mit einem Schulterzucken ab.

Fluchend eilte Ramar nach vorne. Ohne Fleiß kein Ruhm! Mist die Kreaturen waren noch zu weit weg!
"Traut Euch doch näher zu kommen!" Drohend reckte Ramar seinen Hammer in die Höhe!

Leofe zog sich einige Schritte zurück und legte dabei zwei neue Pfeile auf. Doch stolperte sie beim Rückwärtsgehen und fiel beinahe hin, wobei die Pfeile ins Nirgendwo surrten.

"Nebin, an die Front, schnell!" brüllte Lexi nach hinten, um den Wasserfall zu übertönen. Dann rückte sie vorsichtig ein paar Schritte vor, aber nicht so weit dass sie der einzige nicht im Eissturm steckende Ghoul im Ansturm erreichen konnte -- zumindest hoffte sie das. Ihr Arm überzog sich mit Rauhreif als sie sicherheitshalber einen Kältestrahl vorbereitete.

Nebin tat, was Lexi sage und rannte so schnell ihn seine kleinen Füße trugen nach vorne.

Die vier Mäuler der Aasfresser erhoben sich von den Leichen an denen sie sich labten. Blutiger Speichel floss aus Ihren Mundwinkeln und ihre Augen funkelten in einem giftigen Violett.

Zwei der Ghoule versuchten vergeblich sich aus dem eisigen Gefängnis zu befreien und schrien vor Wut laut auf, dass den Helden kalte Schauer über die Rücken liefen. Die zwei anderen Aasfresser stürmten so es ging auf die Helden zu. Der Eissturm tat sein übriges dabei, eines der Monster zu behindern und als das zweite erstaunlich flink näher kam, traf ihn Lexis magischer Eisstrahl und ließ auch seine Glieder einfrieren. Die Helden hatten sich etwas Zeit verschafft, aber die Gefahr kam langsam und stetig näher und näher.
avatar Lord Nibbler 13.Sep.2013 07:09
Diesmal blieb Leofe stehen und nahm ihr Ziel in aller Ruhe ins Visier. Der erste Pfeil flog los und schlug hart in die Seite des Untoten.
Doch der zweite Pfeil der nun folgte traf ins schwarze und diesmal sackte der Untote kurz zusammen.

Nebin nahm dem verlangsamten Ghoul die Mühe ab, näher heranzukommen und stellte sich selbst vor den Feind. Mit einem Beherzten Stich seines Rapiers bohrte der kleine Halbling seine Klinge in den Oberschenkel des Ghouls.

Verdammt, das reicht nicht, das reicht noch nicht. Erneut ging Ramar näher an den Feind rand. Endlich konnte er ein Gebet an Kord aussprechen und ein roter Strahl löste sich aus dem Heiligen Symbol und verbrannten ein Großteil der Brust des haarlosen Ghuls.

"HAH! Das schmeckt Dir wohl gar nicht! Komm nur näher und bring Deine Freunde mit! Dann gibts noch mehr Saures!" rief Ramar den tumben Untoten zu.

Einer der untoten Ghoule hatte endlich den eisigen Untergrund verlassen und sprang sogleich Nebin an. Das Manöver war jedoch allzu vorhersehbar und Nebin machte einfach einen Ausfallschritt nach rechts und die Klauen des Ghouls gingen ins leere. Auch der zweite Ghoul war nicht sonderlich Klever in seinem Vorgehen: Mit weit aufgerissenem Maul näherte er sich viel zu langsam Nebins Schulter. Durch den bereits zuvor getätigten Schritt zur Seite, hatte der Halbing genügend Zeit nicht mit seinem Schild reagieren zu müssen, sondern stattdessen direkt zum Gegenangriff überzugehen: Sein Rapier bohrte sich in den Rachen des Aasfressers, doch verspürte der Untote offenbar keine Schmerzen und setzte seinen Angriff fort.
Geradezu genüsslich grub er seine messerscharfen Zähne in Nebins Arm.

Leofes Pfeile schwirrten an Lexi vorbei, und einer von ihnen bohrte sich in den von Ghoul, mit dem Nebin verbissen kämpfte. Er fauchte und taumelte, und bevor er sich richtig gefangen hatte prasselte Eisregen auf ihn hernieder. Auf dem plötzlich glatten Boden fanden seine verkrümmten Klauen keinen Halt mehr und er stürzte krachend.

Ohne Unterbrechung prasselten die Angriffe auf den Ghoul ein. Mit einem beherzten Stoß in den Hals beendete Nebin das Unleben des am Boden liegenden Ghouls. Voller Tatendrang hielt Nebin jedoch nicht inne, sondern verpasste seinem zweiten Gegenüber noch einen kleine Schnittwunde. Es war nicht viel mehr als ein Kratzer, aber der erste Schritt war gemacht.

Befriedigt sah Ramar wie der Ghoul zu Boden ging. Doch bereits der nächste Ghul war an Nebin herangetreten und hatte ihn mit seinen Klauen verletzt. "Beim Blute Kords und dem heiligen Licht! Verbenne!" Erneut beschwor Ramar das rote Licht Kords und ein Strahl gebündelten Lichtes traf den Ghul an der Schulter, der darauf leicht taumelte. "Gebt ihm den Rest, Kameraden! Auf das diese Brut erlöst wird!"

Während einer der Ghoule noch immer in Lexis Eissturm festhing, gelang es dem zweiten endgültig aus dem glatten, eiskalten Bereich zu entkommen. Sobald er nicht gefrorenen Boden unter den Füßen hatte, staunten die Helden nicht schlecht, wie schnell sich so ein untoter bewegen konnte.
Gemeinsam mit seinem Artgenossen nahm er Nebin in die Zange, doch konnte dieser den Angriffen problemlos ausweichen. Zu allem Überfluss flog sofort noch ein Pfeil Leofes zwischen den Kämpfenden hindurch und blieb tief in der linken Schulter des Aasfressers stecken.
avatar Lord Nibbler 13.Sep.2013 07:09
Sofort versuchte Nebin sich zu revanchieren und griff den Neuankömmling sofort an. Doch war der Stoß seines Rapiers so ungeschickt, dass der flinke Ghoul die Attacke problemlos mit seiner Klaue parieren konnte.
Um Ramar etwas mehr Sicherheit zu gewähren ging der Halbling einen Schritt zurück und stellte sich neben den Zwerg.

Nachdem die Frontlinie nun gesichert schien wagte sich auch Lexi wieder nach vorne, um Nebins Ghoule mit dem gleißenden Licht des Feywild zu bestrahlen. Einer von ihnen krieschte als er schwere Verbrennungen erlitt.

Ramar verzog angewidert sein Gesicht. "Eure Widerwärtigkeit ist kaum zu ertragen! Bei der Macht von Kord dem Starken! Verbrennet und weichet, Schattenbrut!" Energisch streckte Ramar den Ghulen das heilige Symbol Kords entgegen und tausende von roten Lichtblitzen zuckten daraus hervor. So grell waren die Farben das Ramar kurz die Augen schließen musste und als er das Kreischen der Ghule vernahm und den Geruch verbrannten Fleisches öffnete er erneut die Augen. Zufrieden stellte er fest das ein Ghul üble Verbrennungen hingenommen hatte und mehrere Meter weggeschleudert worden war. Starr vor Entsetzen glotzte er den Kordpriestern an. Auch der andere Ghule war nicht ohne Schaden davongekommen, doch hatte er sich wohl rechtzeitig hinter Nebins Schild geduckt und so hatte ihn ein Großteil der Lichtblitze verfehlt.

Leofe machte einen schnellen Schritt zur Seite und zwei weitere Pfeile flogen auf den verbleibenden Ghoul vor Nebin zu, wovon allerdings nur einer sein Ziel fand und den Untoten wenig zu beeindrucken schien.

Die beiden entfernten Ghoule versuchen verzweifelt den Eissturm zu verlassen, doch bleiben all ihre Mühen vergebens und von unten klettert langsam Eis ihre Füße hinauf.
Der einzige Ghoul, der den Helden im Moment tatsächlich gefährlich werden konnte, setzte sein Potential tatsächlich um. Mit großer Macht riss er an Nebins Arm und seine Krallen hinterließen tiefe Risse im Arm des Halblings, die nicht aufhören wollten zu bluten.

In der Tat schien dieser Ghoul gerade das gesamte Kampfesglück der Gegner auf sich vereint zu haben. Zwei weitere von Leofes Pfeilen sausten auf ihn zu und verfehlten ihn, und der von Lexi ausgestoßene Schrei Baphonets riss lediglich hinter ihm einen Krater in den vereisten Boden. Immerhin gelang es Nebin einen weiteren Rapiertreffer zu landen, aber besonders angeschlagen sah der Untote noch nicht aus.

Mit offenem Mund blieb Ramar stehen. So einen gewaltigen Effekt hatte er nicht erwartet! "Danke Herr!"

Doch der Kampf war noch nicht vorbei. In Hochstimmung stimmte Ramar ein neues Gebet an. Ein roter Lichtstrahl traf den verletzten Ghul am Bauch. Doch der Treffer war nicht weiter tragisch für den Ghul und er schlug ungehindert weiter auf Nebin ein.
avatar Lord Nibbler 13.Sep.2013 07:09
Lexi bemerkte wie die beiden vereisten Ghoule sich gleichzeitig losrissen. Bevor der Nähere losstürmen konnte verpasste sie ihm einen Eisstrahl auf die Beine, der diese wieder zum Teil festfrieren ließ. Von den vielen Eiszaubern waren mittlerweile ihre Hände und Unterarme komplett mit Eiskristallen überzogen, die bei jeder Bewegung wie Schnee zu Boden rieselten. Die Zauberin schien dies jedoch gar nicht zu bemerken. Sie zog ihren Dolch und rückte zu dem vordersten Ghoul auf, um ihn mit Nebin oder Ramar in die Zange zu nehmen.

"Halte weiter durch, Nebin." Ramar berührte den kleinen Kämpfer an der Schulter und ein Teil seiner Wunden schloss sich.

Ramar packte seinen Hammer mit beiden Händen und schlug mit einem gewaltigen Schwung nach dem Ghul. Doch der wich behände aus und der Hammer traf den Boden.

Leofe machte einen schritt zur Seite und einer ihrer Pfeile durchbohrte den Hals des Ghouls, so dass die Spitze auf der anderen Seite wieder heraus ragte. Was einen Menschen sicher das Leben gekostet hätte sorgte bei dem Untoten jedoch nur dafür das er den Kopf etwas unbeholfen bewegte.

Während der Ghoul weiter auf den Halbling einschlug, was dieser mit Mühen zu verhindern suchte, schlug ein weiterer Pfeil Leofes in den untoten Körper ein. Der Ghoul war bereits gespickt mit Pfeilen und Teile des Fleisches waren von den Hieben der Nahkämpfer der Hand abgetrennt, doch noch immer hielt die verderbte Magie den untoten Leib zusammen und funktionsfähig.

Besorgt sah die Elfe wie die anderen beiden Untoten sich nach und nach aus dem Eiszauber der Eladrin befreiten und sich auch in die Richtung der Hand aufmachten.

Der Nahkamf zwischen Nebin und Ghoul tobte unterdessen weiter. Mal gelang es dem einen einen Treffer zu landen, mal konnte der andere Ausweichen oder Blocken. Der Halbling teilte Leofes sorgenvollen Blick und feuerte seine Freunde an: "Los, los, los! Er kann nicht mehr lange durchhalten!"

Lexi wusste dass ihre leichteren Zauber den Ghoulen im Vergleich zu Ramars Axt oder Leofes Pfeilen nur wenig Schaden zufügen konnten, also versuchte sie den Ansturm der Verstärkung aufzuhalten. Sie trat einen Schritt zurück und hob ihre Zauberkugel, die blau erstrahlte und die Füße des einen heranrückenden Ghouls wieder festfrieren ließ. Dann feuerte sie einen weiteren Kältestrahl auf den anderen Ghoul ab, der diesen schwerfällig machte. "Ja genau, ich kann uns die anderen nicht mehr lange vom Hals halten!" rief sie über das Tosen des Wasserfalls hinweg.

Als ob die Ghoule die Befürchtungen der Helden bestätigen wollten, ließen sie sich nicht lange von Lexis Eiszaubern aufhalten. Langsam aber beständig näherten sie sich der Gruppe und kurz bevor sie ihr Ziel erreichten schüttelten sie die letzten Eiskristalle von den dürren Gliedern ab.
avatar Lord Nibbler 13.Sep.2013 07:09
Leofe sah mit Schrecken dass die Ghoule sich sammelten.
Sie zog zwei Pfeile aus ihrem Köcher und riss mit den Zähnen jeweils eine Feder aus den Stielen der Geschosse.
Dann legte sie die Pfeile auf und zog den Bogen ganz durch. Sie konzentrierte sich und als der Moment günstig schien, ließ sie die Pfeile fliegen. Jeder der zwei Pfeile verfolgte sein eigenes Ziel. Mit einem dumpfen Ton schlug der eine Pfeil in den heranstürmenden Untoten. Der andere Pfeil fuhr dem Ghoul vor Nebin direkt zwischen die untoten Augen.

Durch die vielen Schläge und den Pfeil der zuvor den Hals durchbohrt hatte schien der Hals nicht mehr über die bisherige Stabilität zu verfügen und der Kopf kippte nach hinten weg wobei der Hals brach. Der Kopf baumelte eine Weile grotesk hin und her.
Im Gegensatz zu den anderen unglaublichen Verletzungen die den Untoten anscheinend nichts anhaben konnten, war ein Kopf an der richtigen Stelle wohl auch für ihre Funktionsfähigkeit essentiell und der Ghoul brach leblos zusammen.

Lexi versuchte weiterhin die Ghoule am Sammeln zu hindern. Mit einer Donnerwoge trieb sie sie ein Stück auseinander, aber sie rückten schnell wieder auf.

Mit einem letzten Sprung gelang es den zwei verbleibenden Ghoulen endlich in den Nahkampf zu gelangen. Während Nebin inzwischen gewisse Übung darin besaß den scharfen Klauen und Zähnen auszuweichen, hatte Ramar nicht so viel Glück. Tief bohrten sich die dreckigen spitzen Fingernägel in seinen Arm und hinterließen eine blutende Wunde.

Leofe schaute sich sofort ein neues Ziel aus und legte einen Pfeil auf. Sie hielt den Atem an und wartete auf den richtigen Moment da ihre Kameraden zwischen ihr und dem Ziel standen. Dan war der Moment gekommen und Leofe ließ den Pfeil fliegen, doch auch dieser Ghoul zeigte sich wenig von dem Treffer beeindruckt welcher einen lebenden Menschen getötet hätte.

Während der Ghoul wütend in die Richtung Leorils blickte und den Pfeil aus dem totem Gewebe zog wittere Nebin seine Chance. Mit einem kraftvollen Schwung trennte sein Rapier den Kopf vom Hals des Ghouls. Mit einem dumpfen Geräusch viel zuerst der Kopf und Augenblicke später der Körper des Aasfressers zu Boden.

Panik stieg in den Augen des letzten überlebenden Ghouls empor. Flink sprang er aus an Lexi vorbei, um dem Kreis der Feinde, die ihn  nun umzingelt hatten, zu entkommen.
avatar Lord Nibbler 13.Sep.2013 07:09
Die Magierin fuhr herum und stach etwas unbeholfen mit ihrem Dolch nach dem Untoten, aber ihr Stoß hatte nicht einmal genug Wucht um die ledrige Haut des Wesens zu durchdringen. Böse funkelte sie die Waffe an. Nutzloses Ding. Ich muss mir dringend eine bessere Nahkampflösung einfallen lassen. dachte sie und nahm den Seelenstein wieder in ihre Rechte.

"Hiergeblieben, du Feigling," murmelte sie und sandte dem Ghoule einen Froststrahl hinterher, der seine Untoten Glieder fast einfrieren ließ.

Leofe hetzte dem fliehenden Untoten hinterher und feuerte zwei Pfeile ab. Das Ziel während des Laufens im Visier zu behalten sollte sie bei Gelegenheit wieder üben, denn die Pfeile flogen beide am Ghoul vorbei.

Unter den Hieben des Halblings versuchte der untote so schnell es seine gefrorenen Extremitäten zuließen Abstand zwischen sich und die Hand zu bringen.

Doch die Helden ließen nicht locker und verfolgen den Untoten gnadenlos. Als sie schließlich fast einmal um den Turm gestürmt waren, ging der Ghoul unter den Gebeten Ramars, den Eisstrahlen Lexis, den Pfeilen Leofes und den Rapierstreichen Nebins zu Boden.
avatar Lord Nibbler 13.Sep.2013 07:09
Nachdem der Feind besiegt war, konnte sich die Hand wieder auf die Umgebung konzentrieren: Fünf vom Wetter sehr mitgenommene Statuen aus schwarzem Stein flankierten den Zugang zum offensichtlichen Haupteingang des Turm.
Jede der Statuen stellte einen anderen mit Schwert bewaffneten Menschen dar. Die Menschen, die den Statuen als Vorbild dienten, trugen dicke Kutten und neigten ihre Köpfe zu Boden, um ihre Gesichtszüge zu verbergen. Die Hände der Statuen ruhen auf dem Knäufen der Schwerter, deren Spitzen zwischen den Füßen der Statuen verborgen ist.
Früher standen hier wohl 8 Statuen, vier auf jeder Seite, doch drei Sockel sind inzwischen komplett zerstört.
avatar Leofe 14.Sep.2013 07:09
"Ist euch aufgefallen dass bei den Statuen alle Münder offen sind?", fragte Leofe in die Runde nachdem sie sich alles etwas genauer angeschaut hatte. Dann kletterte sie auf den Sockel einer Statue und schaute in den Mund.
"Hier gibt es eine Aussparung, so als wenn man dort etwas platzieren könnte", fuhr sie fort und kontrollierte die anderen Statuen welche dieselben Aussparungen zeigten.
avatar Lexi 14.Sep.2013 08:09
Lexi nickte wissend. "Klar, bei Kirchen des Ioun war es durchaus üblich, Statuen zu platzieren die als Sockel für Iounensteine dienten. Damit konnten verschiedene Kulthandlungen unterstützt und wichtige Gäste entsprechend empfangen werden, zum Beispiel indem man einen Stein einlegte der die Schwerter zum Leuchten brachte und so die Prozession der Priester in Lichte badete. Mit dem richtigen Stein konnte man die Statuen sogar beleben, damit sie den Tempel verteidigen."

Nachdenklich rieb sie sich die Nase und sah sich um. "Nachdem die Bewohner des Tempels ja nach unseren Informationen einfach verschwanden, gab es wohl keinen offensichtlichen Angriff von außen und somit keine Gelegenheit, diese Verteidigungseinrichtung einzusetzen. Ich frage mich allerdings auch, warum so eine mächtige Waffe außerhalb des Gebäudes platziert wurde. Im Pfeilhagel hier Steine einzulegen ist bestimmt kein Spaß. Aber was wissen wir schon von der Kriegsführung zur Zeit Neraths."

Mit einem Achselzucken drehte sich die Magierin um und ging wieder langsam auf dem Turm zu, wobei sie mit ihren magischen Sinnen versuchte, im verzerrten Magiefeld etwaige Reste der Iounsteinmagie zu entdecken. Sie erspürte tatsächlich die Ausstrahlung der noch vorhandenen Statuen, allerdings schwächer als erwartet. Wahrscheinlich das Alter oder die naheliegende Störung, dachte sie.
avatar Lord Nibbler 17.Sep.2013 05:09
Nun stand die Hand also vor der großen eisernen Doppeltüre, die ins Innere des Turms führte. Was würde sie dort erwarten? Noch mehr Fanatiker? Die Quelle allen Übels? Dastan? All diese Fragen konnten nur beantwortet werden, wenn der erste Schritt getan war: Nebin öffnete die Tür, wobei er sehr viel Kraft einsetzen musste, da die Türflügel über den Boden schleiften.

Ein stechender Gestank schlug den Helden entgegen und sie erblickten rabenschwarzen Dreck, der jede Fläche bedeckte. Links und Rechts säumten Podeste den Raum und gegenüber des Eingangs war ein weiteres Paar Doppeltüren zu erkennen. Ein bulliger humanoider sitzt auf einem der Podesten, ebenso mit schwarzem Dreck überzogen.
avatar Lexi 18.Sep.2013 09:09
Lexi kämpfte gegen den starken Brechreiz an, den der Gestank bei ihr auslöste. Um sich abzulenken sah sie sich den Koloss genauer an. Was schimmern denn da für Linien durch den Dreck? Das sind doch... Nähte? Oh nein!

Schnell legte sie Nebin, der gerade in den Raum hinein gehen wollte die Hand auf die Schulter und sagte "Wartet, das ist ein Fleischgolem! Hat keinen Sinn mit ihm zu reden, er hört nur auf seinen Erschaffer. Wenn er angreift versucht ihn möglichst an der Bewegung zu hindern - einmal in Fahrt ist er kaum zu stoppen!"

Dann verstummte sie und konzentrierte sich auf ihre magischen Sinne.
avatar Lord Nibbler 18.Sep.2013 08:09
Doch Lexis Sinne wurden von der Korrupten Magie an diesem Ort so sehr gestört, dass sie nichts außerhalb des sichtbaren Bereichs wahrnehmen konnte.
So beschlossen die Helden vorsichtig den Turm zu betreten. Lexi und Leofe zogen es vor, draußen zu bleiben und die Gegend mit den Augen abzusuchen, doch ließ ihre Nervosität dieses Vorhaben schwerer als erwartet werden.

Risse taten sich in der Substanz auf, die den sitzenden Riesen bedeckte. Ohne aufzustehen, drehte er den Kopf und seine nun von innen leuchtende Augen, fokussierten Nebin. Plötzlich stürtzen kleine, geflügelte Wesen von der Decke herab: Ein Schwarm Stirges!

(http://www.gamesquare.de/battlemap/img/stirge.png)
avatar Hand of Fate 25.Sep.2013 10:09
Laut kreischend stürzten sich die die Blutsauger auf die Helden. Unzählige der kleinen Biester versuchten Nebin und Ramar förmlich aufzufressen, doch erwehrten sich die Helden tapfer.

Leofe überlegte nicht lang und ließ ihren aufgelegten Pfeil fliegen sobald sie den Golem einmal klar ausmachen konnte.
Der Pfeil sank tief in das Fleisch des Golems ein ohne dessen Funktionsfähigkeit sichtlich zu beeinträchtigen.

Die Stirges hingegen fanden sich plötzlich in Lexis Eisregen wieder, was einige von ihnen auf der Stelle erfrieren ließ und andere kreischend zur unfreiwilligen Landung zwang. Indes richtete sich der Golem scheinbar schwerfällig auf, um prompt auf dem vereisten Boden auszurutschen und sich aufs Hinterteil zu setzen.

Nebin hechtete schnell aus dem Schwarm der Blutsauger und duckte sich hinter einem Bein des Golems. Mit seinem Schild vor der Nase stach er auf die zusammengenähte, außenliegende Kniescheibe ein und konnte einige empfindliche Treffer erzielen.

Wütend schwirrten die Stechmücken um Ramar herum, doch Ramar schwang seinem flammenumzüngelten Hammer wild um sich herum und keine der Mücken konnte ihn treffen. Immer schneller drehte sich der Zwerg und schon bald begann sich ein undurchsichtiger Flammenzyklon um den Zwerg zu bilden. Immer schneller rotierte der Zwerg und als die Gefährten schon glaubten der Zwerg würde umkippen explodierte der Flammenzyklon und kleine, feuerige Flammenfäuste begann auf die Anwesenden zuzuspritzen. Doch während einige Stichmücken daran verbrannten, formten sich auf den Rüstungen der Gefährten kleine Flammensymbole des Schutzes.

Ramar blickte kurz Lexi an und rief ihr zu: "Klingenwand?"

Lexi zuckte die Schultern und sagte schnell "Wohin denn? Die sind zu mobil!"

Die Stirges ließen jedoch nicht locker: Sie stachen, bissen und kratzten an allen Stellen, die nicht von Ramars Rüstung bedeckt wurden. An einigen der Bisswunden wurden direkt rote Blasen sichtbar, die dem Kleriker offenbar juckende Schmerzen bereiteten.
Der Fleischgolem richtete sich unterdessen auf der rutschigen Fläche auf und sein gewaltiger Arm holte aus um Nebin in den Boden zu rammen. Darauf hatte Leofe jedoch nur gewartet. Ein perfekt gezielter Pfeil schoss in den Oberarm und der Schlag des Golems hinterließ nur im Boden neben dem Halbling einen bleibenden Eindruck.
avatar Nebin 26.Sep.2013 05:09
Lexi versuchte den Golem mit Baphonet's Schrei erneut zu Fall zu bringen, aber der Zauber prallte an dem Fleischberg ab als hätte sie ihm nur einen Handkuss zugeworfen. Leicht schockiert riss sie schnell das Gewebe zwischen den Welten auf und badete Stirges und Golem im Licht der Feenwelten. Dies entlockte dem Koloss einige Rauchwölkchen und ein Grunzen. Die Stechbiester flogen kreischend durcheinander und einige stürzten verschmort ab.

"Nebin, kommt da raus! Dann zaubern wir eine Barriere!" rief sie dem Halbling zu.

Leofe versenkte einen weiteren Pfeil in dem Golem während sie den anderen zurief: "Kann jemand den Fleischklops weiter zum Eingang bugsieren? Ich kann zwischen dem Geflatter nicht richtig Ziel nehmen!"

Noch bevor Nebin reagieren konnte, schlug erst die Stunde des Golems: Ein gewaltiger Schlag schleuderte Nebin mit dem Rücken gegen die Wand. Er konnte sich zwar auf den Beinen halten, doch drehte sich alles um ihn herum. Die Blutsauger suchten unterdessen ein neues Ziel: Lexi. Die Stirges flogen aus der Kammer hinaus in die Freiheit und stachen dort wie wild auf Ramar, der noch immer inmitten des Schwarms stand und Lexi ein. Sie stachen, bissen, zwickten und auch bei Lexi bildeten sich nun die von Ramar bekannten roten, gewölbte Hautstellen.
avatar Hugin and Munin 08.Oct.2013 08:10
Dumpf hallte Lexis Stimme in Nebins Kopf wieder "kommt raus! kommt raus!". Dem Halbling war schwindelig und doch stolperte er so schnell ihn seine kleinen Füße trugen aus der Kammer. Auch er fand sich nun mitten in dem Schwarm aus Stechern wieder, was ihm wortwörtlich so gar nicht schmeckte.

Lexi fluchte und wich vor den stechenden Biestern zurück, die immer noch etwas benommen torkelten. Mit einer schnellen Geste zog sie Nebin ein paar Schritt durch das Feywild und aus dem Schwarm heraus, um diesen sofort mit einer Donnerwoge zu beschallen. Die ganze wirbelnde Masse wurde zurück durch den Eingang geschleudert und viele der Flugwesen zerplatzten in der Luft.

"Ramar, Klingenwand jetzt!" rief sie dem Priester zu, bevor der Schwarm sich wieder sammeln konnte.

Darauf hatte Ramar nur gewartet. Ramar betete: "Herr Kord, sende Deine Klinge um diesem Gezücht ein Ende zu bereiten."

Vor den Gefährten erschien eine lange U-förmige Wand aus rasiermeeserscharfen, kreischenden Klingen, die umherwirbelten und dutzende von Stechmücken verteilten. Doch auch der Golem blieb nicht unverschont. Der verhasste Gegner wurde schwer zersägt und ein Arm begann bereits leicht arkane Funken zu versprühen  und an  der Hüfte floß ein Schwall schwarzen Blutes auf den Boden.

"Hah, das hat gesessen! Und jetzt pass mal auf!" Erneut betete Ramar an sein Herrn und eine Wolke aus roten Flammen umloderte den Kopf des Golems. immer wieder manifestierten sich Flammenlanze aus dem Rand der Wolke um in den Golem einzufahren. Und eine Flammenlanze drang durch ein vorher geschnittenes Loch tief in die Schädeldecke des Ungetüms ein, worauf Stichflammen aus zahlreichen Körperöffnungen entwich und kleine Explosionen den Leib erschütterten. Die Gefährten rümpften die Nasen ob des verbrannten Gestanks.

Doch die Klingen schienen noch einen weiteren Effekt auf den Golem zu haben. Ohne Rücksicht auf seinen eigenen Körper stürmte das riesige Konstrukt durch die Klingenbarriere. Wild schlug es um sich obwohl Nebin und Ramar die offensichtlich nicht vorhandene Verteidigung ausnutzten um empflindliche Treffer zu landen, setzte der Golem seinen Weg ohne Kompromisse fort. Seine gewaltige Faust schlug erst Ramar, dann Lexi und schließlich auf Nebin mitten auf den Kopf, was diese drei kurz das Bewusstsein verlieren ließ, bevor sie sich wieder berappelten. Dabei waren die Helden nicht untätig gewesen: Lexi beschwor in Windeseile ein magisches Schutzschild, das unter der Wucht des Schlags allerdings barst und Nebin musste alles Glück seines Volkes aufwenden, um überhaupt noch auf den Beinen zu stehen.

Der inzwischen wesentlich kleiner gewordene Schwarm Stirges floh ebenfalls aus den Klingen und setzte weiter Lexi, Nebin und Ramar zu.
Erneut war nur Leofe außer Reichweite und musste das grausame Schauspiel mitansehen.

Dafür konnte Leofe sofort reagieren und versenkte Pfeil um Pfeil in dem Ungetüm aus Fleisch und Knochen.
Da sie erkannt hatte dass ihre Pfeile den Koloss wenig beeindruckten zielte sie nun auf Sehnen und Gelenke. Ihr vorgehen schien von Erfolg gekrönt, der Golem bewegte sich deutlich steifer und ungeschickter.

"Verteilt Euch!" rief sie den anderen zu "Er darf euch nicht alle auf einem Haufen erwischen."

Nebin taumelte. Er hörte Leofe zwar, doch war es als ob er die Worte nicht verstand. Zu fokussiert war er auf den Golem vor ihm. Noch so einen Angriff würde er nicht überleben - das war klar.
So blieb also nur der direkte Gegenangriff. Noch einmal raffte der Halbling all seine Kräfte zusammen und stieß mit seinem Rapier in die Seite des Fleischgolems. Die scharfe Klinge durchtrennte wohl den kritischen Lebensfaden und die einzelnen Fleischstücke brachen haltlos auseinander.

Aus den Augenwinkeln sah Lexi den Golem fallen, oder besser gesagt zerfallen. Sie schnappte nach Luft, die der Schlag des Ungetüms gegen ihre Rippen ihr geraubt hatten. Ihre gebeutelten Knochen ächtzten und ihre ganze Seite fühlte sich an wie Feuer, als sie sich eine Stirge vom Bauch riss. Teilnahmslos registrierte sie wie dickes Blut aus der tiefen Wunde quoll. Ihr Tunnelblick registrierte noch den Schwarm der sich gerade wieder vor ihr sammelte. Mit einer gewaltigen Willensanstrengung brachte sie eine weitere Donnerwoge zustande, die die letzten überlebenden Stirges zerplatzen ließ und den darunter stehenden Ramar mit einem Schwall frisch aufgesaugten Blutes überschüttete.

Anschließend sank die Eladrin zusammen und versuchte mit der Hand das blutende Loch an ihrem Bauch zuzuhalten. "Ramar, Heilung bitte!" stöhnte sie.
avatar Leofe 08.Oct.2013 08:10
Schuldbewusst, da sie erneut aus sicherer Entfernung agierend als einzige unversehrt geblieben war, ging Leofe dem Zwerg zur Hand. Sie reichte ihm Bandagen, übte hier Druck aus und entsorgte dort Blut durchtränkte Lappen.

Erleichtert sah die Elfe dass Ramars Bemühungen einmal mehr von Erfolg gekrönt waren und keiner ihrer Freunde bleibende Verletzungen ertragen musste.
avatar Lord Nibbler 08.Oct.2013 04:10
Die wiedererstarkte Gruppe begann nun vorsichtig damit das innere des Turms zu erkunden. Der Lärm des Wasserfalls war teilweise ohrenbetäubend, weswegen die Hand zuerst in die entfernte Ecke des Turms vordrang. Risse durchzogen den Boden und die Wände, was diesen Teil des Turms ziemlich verunstaltete. In all dem Geröll waren jedoch auch einige metallische Überreste zu finden, die sich eindeutig Mobiliar zuordnen ließen, das früher in diesen Räumen gestanden haben muss. Außerdem muss vor nicht allzu langer Zeit ein Kampf stattgefunden haben: Die Blutspritzer am Boden und der Decke waren so offensichtlich, dass es nicht Leofes scharfen Augen bedurfte, um sie zu bemerken.

Allerdings entdeckte die Elfe unter einem großen Teil heruntergebrochener Decke ein erstaunlich gut erhaltenes Bildnis des Ioun inmitten einer Sternenexplosion, die mit acht kleinen Amethysten dargestellt ist, die einen großen Saphir umgeben.
avatar Leofe 09.Oct.2013 05:10
Leofe nickte Lexi zu. "Lexi, das solltet Ihr Euch denke ich anschauen - es sieht mir so aus als ob diese Gebilde aus Edelsteinen in Euer Gebiet fallen könnte", wies die Elfe die Magierin auf das Bildnis des Ioun hin.
avatar Lexi 10.Oct.2013 09:10
Leichtfüßig ging Lexi über die am Boden liegenden Trümmer zu Leofe hinüber. Nachdenklich untersuchte sie das Kunstwerk, dann zuckte sie unschlüssig mit den Schultern.

"Ich weiß nicht ob das von Bedeutung ist oder nur ein Ornament. Seht, die Edelsteine sind auch nur gemalt, es wird also wahrscheinlich nicht so wichtig sein. Ich habe jedenfalls Ioun noch nie in dieser Art von Darstellung gesehen. Ramar, fällt euch dazu etwas ein was uns weiter bringt?" gab sie die Frage an den Priester weiter.
avatar Ramar 11.Oct.2013 12:10
Ramar trat näher an das Abbild heran und blickte sich um. Ramar brummelte in seinen Bart: "Nicht viel zu erkennen. Keine Zwergenarbeit. "Hmm Recht alt aber noch gut erhalten. Einem Sammler könnte das Stück natürlich trotzdem noch einiges wert sein."
avatar Lexi 11.Oct.2013 03:10
Lexi verdrehte die Augen und dachte schmunzelnd Und das hilft uns weiter wie? Typisch Zwerg, immer nur Gold im Kopf. Manchmal kann auch Ramar seine Wurzeln nicht leugnen.

Laut sagte sie "Nebin, wollt ihr vielleicht die anderen Gänge im Auge behalten während wir den Raum dort untersuchen? Nicht dass sich bei dem Lärm jemand anschleicht..."

Gesagt, getan, und so durchsuchten die Kameraden die umliegenden Räume, die allerdings größtenteils volll Schutt lagen und deren Inneneinrichtung längst durch die Feuchte des Wasserfalls bis zur Unkenntlichkeit vermodert war. Nur eine kleine Eckvitrine, wohl einst Teil eines Schreines, hatte sich erstaunlich gut gehalten. Lexi untersuchte sie genauer und öffnete die von nassem Staub blinde Tür. Sie gab einen überraschten Laut von sich, der Leofe, die gerade in der Nähe war, herum fahren ließ.

Die Elfe sah wie Lexi in die Vitrine griff und dabei sagte "Oh, seht Euch daaaaaaas aaaaaaaaaaan.". Wie in Zeitlupe drehte die Magierin sich um und richtete sich auf, während Leofe besorgt zweimal um sie herum ging. "Lexi, was ist los?" fragte sie. Die Angesprochene hielt ein Medaillon in der Hand und begann es in Zeitlupe zu schütteln, wobei sie langsam schneller wurde. Nach etwa einer Minute wirkte sie auf Leofe wieder normal schnell. Inzwischen waren auch Ramar und Nebin herbeigeeilt.

"Puh. Alles wieder in Ordnung." sagte die Eladrin. Sie hielt den anderen das runde Medaillon hin und klappte es auf. Darin bewegte sich ein feines Uhrwerk, aber es war nirgendwo ein Zeiger zu sehen. "Ein Medaillon der Zeitlosigkeit, davon habe ich schon einmal gelesen. Es erlaubt der Trägerin kurzzeitig den äußeren temporalen Fluss zu verlangsamen und dadurch schneller zu reagieren. Man muss es nicht aufziehen wie eine Taschenuhr, das passiert von alleine durch das Hin- und Herschwingen wenn man sich bewegt. Dadurch dass es so lange nicht bewegt wurde hat es wohl die gegenteilige Wirkung gehabt und den Verfall seiner Vitrine sowie mich verlangsamt. Wenn ihr nichts dagegen habt werde ich es erstmal an mich nehmen, wir können ja später sehen wer es am besten gebrauchen kann."

Da den anderen das Artefakt ohnehin etwas suspekt war gab es keinen Widerspruch und die Hand drang weiter in den Turm vor.
avatar Hand of Fate 17.Oct.2013 02:10
Es folgte ein kurzer Kampf mit vier Gricks, sowie der Begegnung mit einem Halbling namens Browne, der sich der Gruppe anschloss. Seine Begleiter wurden vor wenigen Minuten hier einfach niedergemetzelt und das einzige, was noch von ihnen übrig geblieben war, war ein magischer Langbogen, der kreischende Pfeile verschoss.
avatar Hand of Fate 17.Oct.2013 02:10
Im nördlichen Teil des Turms warteten vier Türen auf die Helden. Aus einer der Türen waren deutliche Schnachgeräusche zu hören, wohingegen hinter den anderen Türen Stille herrschte.
So beschlossen die Helden sich zuerst einen Überblick über den Schlafraum zu verschaffen. Nachdem Browne die Türe leise geöffnet und den Blick auf drei schlafende Grimlocks freigab, huschte Leofe hinein um sogleich dem ersten den Garaus zu machen.
Unglücklicherweise verborg sich im Schatten der Tür ein massiver Grimlock, der eine riesige zweischneidige Axt trug. Es entbrannte ein erbitterter Kampf zwischen den Grimlocks und den Helden und gerade als sich die Hand den Sieg sicher geglaubt hatte, öffneten sich zwei weitere Türen.
Ein weiterer massiger Grimlock setzte den Helden zu, während aus der anderen Türe eine menschliche Frau eingriff. Sie trug eine Ritterrüstung, hielt Schwert und Schild in den Händen mit denen sie außerordentlich geschickt umgehen konnte. Was jedoch sehr merkwürdig anmutete, war der schleimige, glitzernde Schleim, der sie vollständig umhüllte.
Noch bevor sie zum ersten Schlag ansetzen konnte, wurde sie durch eine Donnerwoge Lexis zurück in den Raum geschickt, aus dem sie gekommen war und Browne verschloss im selben Augenblick die Tür, die er gleichzeitig noch verkeilte. So konnte die Hand etwas Zeit gewinnen sich in eine bessere Position zu begeben.
Doch die Zeit reichte nicht aus. Jemand musste die Verlagerung der Fernkämpfer absichern: Ramar und Nebin bildeten die Frontlinie und obwohl sie all ihr Können ausspielten, gingen sie bewusstlos zu Boden.
Dieses Mal konnten sie ihren Freunden jedoch genügend Zeit verschaffen. Pfeile, Zauber und Dolche flogen den Feinden entgegen und streckten einen nach dem anderen Nieder. Im letzten Moment gelang es den verbleibenden Helden Ramar und Nebin wieder in die Welt der Lebenden zurück zu holen, was auch bitter nötig war. Kords heilender Nebel musste von allen nach dem Kampf ausgiebig in Verwendung genommen werden.

Es war nun an der Zeit die Räumlichkeiten nach Hinweisen zu durchsuchen, doch konnten die Helden nichts dergleichen finden. Lediglich ein magischer Stirnreif fand sich in den Besitztümern der schleimigen Frau. Nach einer kurzen Analyse waren sich Lexi und Ramar einig, dass es mit Hilfe dieses Gegenstands deutlich einfacher ist, Magie aufrechtzuerhalten. Ramar legte den Stirnreif an und übergab seinen Gehörnten Helm an Nebin, der bisher nur einen gewöhnlichen Helm getragen hatte.

Nun war es jedoch Zeit den Turm vorerst zu verlassen. Die Gruppe war keineswegs in der Verfassung einen weiteren Kampf zu bestreiten.
avatar Hand of Fate 17.Oct.2013 02:10
Erschöpft verließ die Hand den Turm und trottete den ein Stück den Serpentinenpfad hinab.

"Halt, wartet mal," sagte Leofe plötzlich. "Ich sehe dort oben in der Klippe einen Höhleneingang. Wäre bestimmt ein geschützter Platz für ein Nachtlager."

Die Abenteurer kamen jedoch nach kurzer Diskussion zu dem Schluss dass die Höhle in dieser kargen Landschaft bestimmt anderen Wesen bereits als Unterschlupf diente und beschlossen angesichts ihres angeschlagenen Zustandes lieber keine Konfrontation zu riskieren.

Sie folgten dem Pfad ein Stück weiter, um sich dann auf Leofes Anraten querfeldein zu einer Gruppe von Findlingen und einzelnen Krüppelkiefern zu begeben, die genug Schutz für ein Nachtlager versprachen. Sie wagten ein kleines Feuer gegen die Bergeskälte, dann stellten sie zwei Mann als Wachen auf und die anderen legten sich Schlafen.

Die Nacht verlief anfangs ruhig, aber noch vor dem Morgengrauen sahen Browne und Lexi im Mondlicht etwas unterhalb ihrer Position einige Gestalten aus dem Wald treten und den Pfad hinauf steigen.

„Grimlocks, fünf Mann!“ flüsterte Lexi. „Wohl eine Patroullie? Sollen wir die anderen wecken?“

Browne überlegte kurz. „Nein, lasst sie schlafen. Besser wir konfrontieren sie am Tag, wenn wir besser sehen und ausgeruht sind. Das Überraschungsmoment haben wir so oder so verloren.“

Später sahen sie noch eine weitere Patroullie auf dem Turm zugehen. „Na, das kann ja heiter werden,“ murrte Lexi.

Am Morgen informierten sie die anderen Kameraden und machten sich bereit für die weitere Erkundung des Turmes.
avatar Hand of Fate 17.Oct.2013 02:10
Als der Turm wieder in Sichtweite kam bemerkte die Hand sofort, dass er nun von fünf Grimlocks bewacht wurde. Vermutlich eine der Patroullien die in der Nacht eingetroffen waren. Die Abenteurer fackelten nicht lange und griffen an. Wie sich herausstellte handelte es sich sogar um Grimlock-Zombies, allerdings etwas robustere als die, die sich mit den Ghoulen herumgetrieben hatten. Aber das gab Ramar Gelegenheit, Kords Zorn auf sie zu lenken und machte den Kampf eher leichter.

Die Gegner stürmten heran und wurden sofort von Lexis und Ramars Zaubern jäh unterbrochen und auseinandergetrieben. Dann machte die Hand einen nach dem anderen nieder.

"Sollen wir jetzt die Höhle dort oben säubern? Ich sehe einige humanoide Fußspuren hinauf führen und möchte nicht dass und jemand in den Rücken fällt während wir den Turm erkunden." meinte Leofe, während die Kämpfer ihre Waffen säuberten und die anderen sich kurz ausruhten.

Die Gruppe ging zu den Spuren hinüber und stellte fest, dass es sich bei den Bewohnern um Finsterbrut(?) handeln musste. Der Höhleneingang war jedoch nur durch Klettern zu erreichen.

Lexi war skeptisch: "Wieso sollten diese Wesen gerade jetzt in den Turm gehen, wenn sie nicht gerade mit den Grimlocks im Bunde stehen - was ich bezweifle, denn warum sollten sie dann noch hier draußen sein? Ich glaube nicht dass wir uns kletternd anschleichen können, und selbst wenn werden die Wesen sicher den Eingang überwachen. Dann hängt ein Teil von uns an der Felswand wenn sie angreifen, und sie können uns von oben beharken. Da begegne ich ihnen lieber im Turm - wir müssen ja ohnehin in alle Richtungen sichern."

Die Diskussion wogte noch ein paar Minuten hin und her, dann entschloss sich die Hand doch lieber die Höhle zunächst in Ruhe zu lassen und betrat den Turm aufs neue.
avatar Hand of Fate 17.Oct.2013 02:10
Daher gingen Leofe und der neue kleine Finger der Hand so leise und vorallem so unauffällig wie möglich vor.
Sie kletterten die gewundenen Stufen hoch und blickten in einen Raum der halb überflutet war. Der Boden sah nicht mehr allzu stabil aus doch was die beiden mehr beunruhigte war das dinosaurierartige Wesen ohne Augen welches in einem angrenzenden Raum stand.

Browne stieß Leofe an und zeigte in die andere Richtung wo eine weitere dieser Echsen stand. Mit einem kurzen Nicken einigten sich die beiden stumm dass dies zuviel für sie zwei sei und so begaben sie sich zu den anderen drei zurück.

Es stellte sich schnell heraus dass die Echsen sehr schnell und gewandt waren. Die Schockwellen welche sie den Helden entgegen zu werfen wussten, ließen die Abenteurer hin und her purzeln und so kamen die hinteren Finger der Hand erst garnicht die Wendeltreppe hinauf.

Dies schien jedoch nicht unbedingt notwendig zu sein. Nachdem Lexi einen der Destrachan auf den brüchigen Boden geschubst hatte brach dieser ein und Leofe sah sich mit einem der Wesen auf dem unteren Stock wieder. Einige Pfeile, doch mehr noch ihre flinken Beine, retteten die Elfe als sie es dann doch die Wendeltreppe hoch schaffte und den blinden Dinosaurier angeschlagen zurück ließ. Unterdessen hatten sich Neben und Browne den anderen Destachan vorgenommen. Was sich als vorteilhaft herausstellte, da die von Leofe malträtierte Echse sich tatsächlich durch die enge Wendeltreppe quetschte und die Hand angriff.

Doch fokussiert gegen einen angeschlagenen Gegner vorgehend wurde auch dieser Destrachan schnell unschädlich gemacht.
avatar Lexi 17.Oct.2013 02:10
Die nördliche Tür öffnete sich in einen breiten Gang, der von schummrigen, offensichtlich von offenem Feuer stammendem Licht erleuchtet wurde. Im Westen öffnete sich der Gang in eine größere Kammer, aus der Gemurmel drang. Von Norden aus der Richtung einiger normal großerTüren drang ein melodischer Singsang einer Frauenstimme.

„Möglicherweise ein arkanes oder religiöses Ritual,“ murmelte Lexi. „Browne, wollt Ihr vielleicht einmal vorsichtig in den Raum dort links spähen?“ schlug sie vor.

Gesagt, getan. Der Halbling schlich lautlos nach vorne und linste um die Ecke, um dann schleunigst und kreidebleich zurück zu eilen. „D-d-da schwebt ein riesiges rundes Ding in der Ecke und brennt mit Feuerstrahlen aus seinen vielen Stielaugen glühende Zeichen in die Wand!“ berichtete er atemlos.

Die Kameraden sahen sich an. „Ein feuriger Betrachter, sehr gefährlich!“ flüsterte Lexi. „Wir müssen das Überraschungsmoment nutzen, sonst haben wir keine Chance. Vielleicht hält er jemanden in den nördlichen Räumen gefangen?“

Tuschelnd kam man überein dass es zu gefährlich sei, an dem Monster vorbei zu schleichen um zu versuchen Kontakt mit der Frau aufzunehmen. Stattdessen stürmten Leofe und Lexi vor, um in einer konzertierten Aktion den Betrachter erst zu beschießen und dann in einer dank Lexis Feywild-Handschuhen strahlenden Wolke verschwinden zu lassen, die den ganzen Raum bedeckte. Die anderen nahmen am Rand der Wolke und bei den Türen Aufstellung und machten sich bereit auf alles, was da kommen mochte.

Der Plan war im Prinzip gut, aber die Abenteurer konnten nicht wissen dass es sich bei der Singenden mitnichten um eine Gefangene sondern vielmehr um eine verrückt gewordenen Eladrin-Feuerzauberin handelte, die mit dem Betrachter im Bunde stand. Der Kampf lief anfangs gut, aber die Gegner waren zäh und hätten beinahe Leofe und Nebin eingeäschert während Ramar durch eine Feuerwand von den anderen abgeschnitten war. Aber dann wendete sich das Blatt, der Betrachter verschmorte in der Strahlenwolke und Lexi gelang es die Zauberin mit einer Donnerwoge in ihre eigene Feuerwand zu schleudern, wo sie in ein Häufchen Asche verbrannte. Lediglich ein magisches Amulett blieb zurück, das einmal am Tag gegen verschiedene Arten von magischem Schaden zu schützen vermochte, aber prekärerweise am heutigen Tag schon irgendwann vor dem Kampf benutzt worden war.

Die Hand durchsuchte die nördlichen Räume und das Lager des Betrachters. Interessanterweise schien die Eladrin in einer Art Zelle gehaust zu haben, die nur ein kleines Fensterchen zum hindurchteleportieren hatte. Diese Kuriosität stellte für Lexi zum Glück kein Problem dar, aber die krakeligen, sinnlosen Aufzeichnungen der Feuerzauberin ließen nur den Schluss nahe, dass diese schon ziemlich lange dem Wahnsinn anheim gefallen war. Einige Symbole ähnelten denen, die der Betrachter überall in der großen Kammer in die Wand gebrannt hatte, aber dort sah es so aus als hätte sie das Monster lediglich als Ornamente in seinen wandfüllenden Mustern verwendet, die so bizarr anmuteten dass einem schon nach kurzem Betrachten der Kopf schmerzte.

Etwas enttäuscht verließen die Abenteurer die Räume wieder und wandten sich nach Süden.
avatar Hand of Fate 17.Oct.2013 02:10
Durch eine große Doppeltür betraten sie nun einen Raum in dem ein Mann hinter einem seltsam geformten Steintisch stand auf dem die Leiche eines Grell-artigen Wesen lag. Genüsslich holte er die verschiedenen Organe aus dem Körper und betrachtete sie neugierig und erfreut.
Sätze wie "Oh das ist ja interessant!" oder "Was das wohl macht?" waren dabei zu hören.

Als er die Abenteurer sah war er entzückt, jedoch eher weil er glaubte sie könnten ein interessantes Innenleben aufweisen.
Das wollte ihm die Hand ausreden, doch war der Mensch nicht alleine.

An der Decke hing ein Wesen welches Ramar als Balhanoth erkannte.
(http://www.wizards.com/dnd/images/mm4_gallery/98666.jpg)

Von den langen Tentakeln die den Abenteurern das Leben wohl so schon schwer genug gemacht hätten abgesehen, konnte sich das Wesen hinter die Helden teleportieren und anschließend auch noch unsichtbar machen.
Unterdessen lag Klaus der Hand damit in den Ohren wie sehr er sich freute bald neue Spezies zum Sezieren zu haben.

Als es Ramar und Lexi zuviel wurde trennten sie Klaus von dem Balhanoth durch eine Feuer- und eine Klingenwand und so konnten sich die Helden die Gegner einzeln vor nehmen und sie schließlich doch zur Strecke bringen.
avatar Lexi 30.Oct.2013 04:10
Lexi verwendete ihre telekinetische Hand um etwas Unrat von einem Hocker zu fegen, dann setzte sie sich seufzend hin. Jetzt wo der Adrenalinschub des Kampfes nachließ zitterten ihr die Knie. Sie lehnte sich nach vome um die Ellenbogen auf den Knien abzustützen und betrachtete den Toten, der vor ihnen lag.

Sie sagte müde "Der Einfluss dieses Turms scheint dem Geist und Körper ja wirklich übel mitzuspielen. Der Mann war wohl nicht mehr zu retten. Aber er sah ja körperlich noch relativ unverändert aus. Wenn hauptsächlich seine Seele betroffen war könnte es sein dass er mit dem Tode den Wahnsinn zurück gelassen hat und sein Körper uns noch ein paar Auskünfte geben kann. Was meint ihr Ramar?"

Bevor der Priester antworten konnte verschwand die Eladrin plötzlich und erschien ein paar Schritt weiter neben dem Toten. "Oh, seht mal hier: Dieses Tatoo am Nacken - eine Maus oder Ratte, sowie das Arkane Symbol für Wasser. Ich glaube mich zu erinnern dass die Grimlock-Kommandantin und die Feuerzauberin auch eine Tätowierung an dieser Stelle hatten. Vielleicht ein Zeichen der Sektenzugehörigkeit?"
avatar Ramar 31.Oct.2013 03:10
Ramar blickte Lexi zweifelnd an.

"Um sich hier niederzulassen und sich länger dem Wahnsinn auszusetzen muss man schon vorher zu lange der Sonne ausgesetzt gewesen sein... Da weis ich nicht ob ihr mit einem Ritual Erfolg habt."
avatar Lexi 02.Nov.2013 06:11
Die Magierin schürzte die Lippen. "Ich denke es ist einen Versuch wert - wir haben ja hier bislang mit der Konservierung befragungsfähiger Leichen nicht viel Glück gehabt. Und wenn Ihr meint dass Kord zumindest nichts dagegen hat. Mich würde vor allem interessieren was das für Leute waren und warum sie noch hier sind. Es sieht ja nicht so aus als sein alles nach Plan verlaufen, jedenfalls sehe ich hier bisher niemanden Experimente mit der Träne Iouns anstellen oder derartiges."

Gesagt, getan. Während Lexi das Ritual vorbereitete überlegten die Anderen sich schon einmal ein paar konkrete Fragen, auf die sie vom Körper des Sezierers Antworten erhofften.
avatar Browne Flyer 03.Nov.2013 11:11
"Nach einer Träne suchen sie also", schlussfolgerte Browne ohne sich seine Neugier anmerken zu lassen. Kein großer Erkenntnisgewinn! War doch schon bei ihrem Kennenlernen am Wasserfall und dem darauf folgenden Informationsaustausch klargeworden, dass sich die Motivation der vierfingrigen Hand und seine eigene deckten. Es gab etwas von außerordentlichem Wert in diesem Turm der Wahnsinnigen!

Browne hatte sich zwar eine große Kiste mit Goldmünzen und Edelsteinen vorgestellt - war es doch das was ihm seine ehemaligen Auftraggeber suggerierten. Doch diese Partnerschaft hatte vorgestern ein jähes Ende gefunden. Ein blutiges Ende, bei dem er gerade noch rechtzeitig fliehen konnte. Die anderen hatten keine Chance. Dabei hatte sie Browne für fähiger gehalten. Offensichtlich hatte er sich von den Prahlereien des Anführers und Auftraggebers, Vlad Trollschlächter, blenden lassen. Sein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Weggefährten hatte ihn nun schon das vierte Mal in Folge im Stich gelassen. Vier Gruppen Abenteuerer bei denen er als einziger Überlebender davonkam. Das war etwas, was man seinen neuen Begleitern wohl besser nicht unbedingt auf die Nase binden musste.

Mit Lexi, Leofe, Ramar und Nebin war es aber irgendwie anders. Beinahe fühlte sich Browne in die Zeit zurückversetzt, als er mit den glücklichen Pilgern durch die Lande gezogen war. Aber das war zu einer anderen Zeit gewesen. Nun gefiel ihm die Vorstellung, als kleiner Finger die Hand zu vervollständigen. Kleiner Finger - das fand er gut!

Doch zunächst galt es, diesen Turm lebend zu verlassen. Inklusive des vermutlich tropfenförmigen Glasschmucks, den seine Gefährten so dringend suchten. Und natürliche aller weiteren Schätze. Wie auch immer, alle angetroffenen Bewohner des Turms hatten eindeutig einen Knall. Die große Frage, die sich Browne stellte, war, ob sie die schon vorher nicht alle Latten am Zaun gehabt hatten, oder ob der Ort selbst einen Einfluß auf das geistige Oberstübchen hatte. Letzteres wollte der Halbling lieber nicht persönlich erfahren und versuchte rückblickend verschrobene Verhaltensmuster an sich selbst oder an den anderen zu identifizieren. Nein, noch alles normal, stellte er befriedigt fest.

Deswegen war ihm auch jedes Mittel recht, das ihre Verweildauer an diesem Ort verkürzen konnte. Sogar das Sprechen mit den Toten. Obwohl er nicht damit rechnete, aus dem verwirrten, wahnsinngen Geist eines Toten was sinnvolles herauszubekommen, warf er Lexi seine Frage zu:

"Frag ihn, ob er irgendeine Entscheidung in seinem Leben bereut hat. Vielleicht erfahren wir so, wie er hier endete oder ob er überhaupt bei Verstand ist."
avatar Lexi 03.Nov.2013 09:11
Lexi, die gerade mit den Vorbereitungen fertig war tippte sich nachdenklich mit dem Finger an die Nasenspitze. "Ein guter Gedanke, Browne. Aber riskant, da wir nicht wissen wieviele Entscheidungen er in seinem Leben schon bereut hat. Man könnte vielleicht nach der letzten fragen, aber das dürfte wohl sein, sich auf den Kampf mit uns eingelassen zu haben... Ich denke wir fragen lieber direkt. Wenn er nichts Sinnvolles von sich gibt werden wir es schon merken."
avatar Lexi 05.Nov.2013 01:11
Vorsichtig sprinkelte die Eladrin ein paar Messerspitzen Residuum über den Kopf des Toten, wobei sie das Pulver mit ihrer Kraft zusätzlich auflud. Ramar kniete unterdessen neben ihr und gab einen momotonen Sprechgesang von sich, der es ihr erleichterte sich zu konzentrieren. Plötzlich schnappten die Augen der Leiche auf und sie gab ein Röcheln von sich.

Schnell fragte Lexi "Ihr kamt mit einer Handvoll Leuten hier im Turm an. Um was für eine Gruppe oder Sekte handelt es sich dabei?".

Die Leiche röchelte wieder, dann antwortete sie tonlos "Wir gehören zu den Flussratten."

Lexi hatte sich eigentlich vorgenommen, nach den Zielen der Gruppe zu fragen, aber sie merkte plötzlich wie ihr die Verbindung zum Körper des Toten bereits zu entgleiten begann. Sie rang nach Konzentration und versuchte den Kanal zu stabililisieren, aber das verzerrte Magiefeld des Turmes machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn und sie presste hervor. "Wo befindet sich die Träne Iouns jetzt?"

"Das weiß ich nicht," sagte die Leiche. Dann schlossen sich ihre Augen wieder und sie verstummte für immer. Lexi meinte den Anflug eines Grinsens auf den wächsernen Zügen des Toten zu erkennen, aber das war sicher nur ihre Einbildung.

Enttäuscht und erschöpft setzte sich Lexi wieder auf ihren einigermaßen sauberen Hocker. "Das war ja nicht sehr ergiebig. Tut mir leid, ich hätte vielleicht doch nach ihren Plänen fragen sollen," meinte sie erschöpft.
avatar Browne Flyer 06.Nov.2013 08:11
Huh, das war gruselig. Browne liefen immer kalte Schauer über den Rücken, wenn die Toten anscheinend mit ihrem zweiten letzten Atemzug gezwungenermaßen noch Sätze herauspressten.

"Das war ja nicht sehr hilfreich", seufzte Browne. "Mir sagen die Flussraten nun gar nichts. Das ist so ein Allerweltsname - für welche denen gerade nichts besseres einfällt. Oder sind euch die schonmal untergekommen?"
avatar Leofe 06.Nov.2013 09:11
"Sind sie", bestätigte Leofe. "Von ihnen sind einige Leute verschwunden und ihr Anführer bat uns ein Auge nach den Verschwundenen offen zu halten. Ein paar sind zumindest hier gelandet."

Leofe seufzte "Was machen wir jetzt?"
avatar Lexi 06.Nov.2013 09:11
Die Magierin massierte sich mit zwei Fingern die Schläfen. "Wenn ich noch ergänzen darf: Es handelt sich bei den Flussratten soweit wir wissen um eine gut etablierte Diebesgilde aus Fallcrest, einer Stadt in der wir so etwas wie eine Basis haben. Schließlich verschwand auch noch ein früheres Mitglied der Hand, nachdem er frühere Kontakte mit der Gilde hatte aufleben lassen."

Sie runzelte die Stirn und schien noch etwas dazu sagen zu wollen, ließ es dann aber bleiben. Stattdessen fuhr sie fort "Wir fanden bereits einige der vermissten Gildendiebe und stellten fest dass sie offenbar unter einer Art mentalen Einfluss standen, der sie sehr ungewöhnlich agieren ließ. Will sagen: Agressiv uns gegenüber. Das haben sie leider nicht überlebt. Meine Vermutung ist dass sie einem psychisch mächtigen Wesen verfallen sind, das sie nun benutzt um Iouns Träne für es zu beschaffen. Was natürlich die Frage aufwirft ob die hier im Turm befindlichen Flussratten zurückgelassen wurden weil sie versagt haben, sie schon zu verrückt waren oder das Wesen sein Ziel erreicht und ihr Schicksal einfach ignoriert hat."

Lexi wandte sich ab und begann vor sich hin zu murmeln, während sie die Utensilien des Rituals wieder in ihrem Rucksack verstaute. "Aber Moment mal, wenn die Mission erfolgreich war ist die Träne ja vielleicht gar nicht mehr hier. Wieso werden die Leute dann immer noch verrückt? Es kann also nicht die Degeneration der Träne sein. Ein Portal in die Anderswelten unabhängig von der Träne? Existiert es noch oder ist die chaotische Emanation des Portals in die Substanz des Turms perkoliert? Oder waren die Leute schon mental geschädigt als die Träne verschwand? Könnte erklären warum wir noch nicht spüren. Wir brauchen dringend mehr Informationen..."
avatar Ramar 09.Nov.2013 01:11
Ramar schaute noch immer die Leiche des Folterknechts an.

"Von so einem kranken Bastard haben mir meine Kontakte bei den Flußratten noch nie erzählt."

Ramar blickte in die Runde.
"Lasst uins weiter den Turm erkundigen,"
avatar Lord Nibbler 09.Nov.2013 11:11
So setzten die Helden die Erkundung des Turms fort. An einigen Stellen dieses Stockwerks wies die Decke Löcher auf, doch von unten konnten selbst Leofes scharfe Augen nichts von Interesse entdecken.
avatar Browne Flyer 09.Nov.2013 12:11
"Soll ich vielleicht vorausgehen und schauen, ob ich einen Hinweis entdecke wo diese Träne möglicherweise versteckt sein könnte?" fragte Browne zögerlich.

"Ich bin zwar nicht wirklich scharf darauf, anderen Irren in die Hände zu laufen, aber bisher hätten wir die Begegnungen alle umgehen können. Vielleicht fast alle", korrigierte Browne sich selbst.

"Die Verrückten scheinen sich zumindest nicht so sehr für uns zu interessieren bzw. es scheint sie nicht zu interessieren was ausserhalb ihrer eigenen kleinen Reiche passiert. Weder der verrückte Metzger, noch die singende Betrachterkumpanin haben sich von dem Kampflärm gegen diese blinden Riesenechsen beim Treppenaufgang stören lassen. Keiner von ihnen hat auch nur einen müden neugierigen Blick für uns übrig gehabt. Selbst wenn sie durch das Getöse des Wasserfalls nichts hören konnten, können wir das ja wohl als einen Vorteil für uns verbuchen."

"Je früher wir aus diesem Turm verschwinden können, desto besser! Oder nicht?"


Fragend liess Browne seinen Blick von Lexi, über die anderen bis hin zu Ramar gleiten.
avatar Ramar 09.Nov.2013 05:11
Ramar blickte den Halbling an.
"Ich dachte Du bist wegen der Schätze hier? Das Dämonenamulett von Dir lag nicht einfach in der Ecke... Oder willst Du warten bis die Bewohner verhungert sind?"
avatar Browne Flyer 10.Nov.2013 07:11
"Ja, ich bin wegen eines Schatzes hier. Doch glaube ich nicht, dass der Schatz, den es hier zu heben gibt, der ist, der von den noch lebenden Bewohnern am Leib getragen wird", erwiderte Browne dem Zwerg.

"Mir liegt nicht unbedingt daran, den Turm seiner Bewohner zu entledigen - das mag bei euch anders sein."
avatar Lexi 10.Nov.2013 07:11
Lexi schüttelte den Kopf. "Ich denke auch nicht dass das unsere vordringliche Aufgabe ist. Wobei es wahrscheinlich bei dem Geisteszustand der Bewohner tatsächlich nur eine Frage der Zeit ist, bis sie verhungern. Bitte schleicht doch voraus, Browne. Wenn es gefährlich wird schreit Ihr einfach..."
avatar Lord Nibbler 11.Nov.2013 10:11
Der Halbling stimmte zu und Leofe schloss sich ihm an. Langsam, leise und betont vorsichtig schritten Browne und Waldläuferin die Wendeltreppe nach oben. Im nächsten Stockwerk angekommen, wurde ihnen das enorme Ausmaß des Raums klar: Die gesamte Etage wurde von diesem einen Raum eingenommen.
Umgestürzte Bücherregale lagen zerstört am Boden und ein großer Teil des ehemaligen Wissens dieses Tempels verrottete am Boden.
Vier massive Säulen stützten die Decke, in der Löcher den Blick auf das darüberliegende Stockwerk und den Himmel über dem Turm freigeben. Wasser stürzt von oben durch die Decke und hinab in die tieferen Ebenen des Turms.

Mitten im Raum schwebten zwei leere Ritterrüstungen. Aus den Schlitzen der Rüstung drang ein rot flackerndes Licht, als würde es direkt aus der Hölle gespeist.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=10551)
avatar Leofe 12.Nov.2013 12:11
Leofe schüttelte langsam den Kopf und zeigte hinab zu den andern.
Als ihr Halbling Begleiter nicht gleich reagierte blickte sie ihn mit fragendem Blick an.
avatar Browne Flyer 12.Nov.2013 05:11
Schließlich gelang es dem Halbling seinen Blick von den Rüstungen loszureißen. Eigentlich gab es nicht viel zu überlegen. Leofe hatte eindeutig Recht, wieder nach unten zu gehen und die anderen zu informieren. Warum nur, fiel es ihm so schwer seinen Blick auf Leofe ruhen zu lassen?
Nickend setzte sich Browne in Bewegung und merkte, wie Leofe es ihm gleich tat.
avatar Nebin 12.Nov.2013 08:11
Nebin sah die beiden Recken vorsichtig die Treppe herabkommen und platzte fast vor Neugier. So schlang er das Stück Brot, dass er gerade in der Hand hatte schnell herunter. Warum hatte er es überhaupt in der Hand? Sollte er nicht bereit sein, in einem Notfall sofort einzugreifen? Da hatte sich seit langem mal wieder sein Halblingerbe gegen die taktischen Überlegungen durchgesetzt.  Seine Neugier hingegen, konnte beide Bedürfnisse befriedigen:

"Und? Was habt ihr gesehen?"
avatar Leofe 13.Nov.2013 01:11
Eilig berichteten die beiden Kundschafter. "Es war schwierig den Blick von dem Glühen abzuwenden, fast hypnotisch leuchtete es aus den Spalten und Löchern der Rüstung", schloß die Elfe. "Rama, Lexi, fällt Euch dazu etwas ein was nützlich sein könnte?"
avatar Lexi 13.Nov.2013 04:11
Lexi verzog das Gesicht. "Das hört sich sehr nach Behelmten Schrecken an. Mit primaler Energie belebte Konstrukte, die ihre Schwerter mit einem beliebigen Element versetzen können. Außerdem sind sie natürlich gegen jede Art von Geistesbeeinflussung immun. Und sie können fliegen, also fällt Herunterschubsen aus. Nachdem sie so weit auseinanderstehen, wie ihr berichtet habt, würde ich vorschlagen ich versuche denjenigen, der weiter von der Treppe entfernt ist solange aufzuhalten, bis ihr den anderen erledigt habt."

Sie wandte sich der Waldläuferin zu. "Andererseits... diese Aufstellung ist fast schon verdächtig. Würde man nicht Wachen eher bei der Treppe positionieren? Seid Ihr sicher dass sonst keine anderen Feinde dort oben lauern? Vielleicht hat ja doch jemand etwas von unseren Kämpfen hier unten gehört und uns eine Falle gestellt?"
avatar Leofe 13.Nov.2013 05:11
"Wie sicher kann man sich in diesem Turm schon sein?" antwortete Leofe achselzuckend. "Ich habe zumindest nichts gesehen was auf weitere Gegner hindeutet."
avatar Ramar 14.Nov.2013 01:11
Ramar fasst seinen Hammer entschlosen mit beiden Händen und verzog sein Gesicht zu einer grimmigen Grimasse.

"Zerschmettern wir sie! Drauf und ran, Axt voran!"
avatar Hugin and Munin 30.Dec.2013 09:12
Mehr wie zum probieren was wohl geschehen mag wenn man die glühende Rüstung mit einem Pfeil trifft ließ Leofe zwei Pfeile auf den Gerüsteten Horror fliegen. Eins der Geschosse fand sein ziel und durchschlug die Rüstung enttäuschend gewöhnlich - allerdings sah die Elfe kein Anzeichen dafür dass der Pfeil das Geisterwesen in irgend einer Art störte.

Auch der Dolch von Browne riss eine Scharte in die Rüstung des Gegner und das rote glühende Licht flackerte kurz.

Da schlug sie zu, die Falle, die die Helden schon fast erwartet hatten! Hinter den massiven Säulen hatten sich drei Grells versteckt, die schnell auf die Gruppe zuflogen. In ausreichender Höhe, dass sie von den Nahkampfwaffen der Kämpfer nicht erreicht werden konnten, verharrten sie kurz.
Unterdessen reagierten nun auch die behelmten Schrecken und gingen ihrerseits in den Nahkampf mit Lexi und Browne über. Während sie mit ihrem gewaltigen Zweihänder ausholten, entzündeten sich die Klingen mit schwarzen Flammen. Mit einem lauten Krachen schlugen die Schwerter synchron auf die Körper des Halblings und der Eladrin auf.

"Nunja, wenigstens sind sie nun in Reichweite", dachte sich Nebin. Sein Rapier stach wie von selbst auf die leuchtende Rüstung ein. Zwar verfehlte er nicht, doch hinterließ seine Waffe keine sichtbaren Wunden oder Beschädigungen.

Ramar umfasste seinen Hammer mit beiden Händen und holte weit aus um die schwebende Rüstung in Grund und Boden zu hämmern. Doch mit einem Schlenker wich die Rüstung dem Hammer aus und Ramar zetrümmerte eine Steinfliese.

Lexi duckte sich, als der Zweihänder erneut zuschlug, und hechtete die letzen Stufen hinauf aus der Reichweite ihres Grells und ihres behelmten Schreckens. Verdammt, so war das nicht geplant! dachte sie.

Ihre Hände begannen durchscheinend zu leuchten, so dass man die Knochen darin erkennen konnte. Sie zauberte schnell das Gleißen des Feywild herbei und richtete es auf die Gegner. Der Grell quietschte mehr verärgert als verletzt auf, schien aber kurz die Orientierung zu verlieren. Das Rüstungskonstrukt beeindruckte die Vorstellung wenig bis gar nicht.
avatar Hugin and Munin 30.Dec.2013 10:12
Leofe zog sich tiefer in den Raum zurück und feuerte zwei Pfeile auf die lebende Rüstung ab.
Beide Pfeile prallten an dem Eisen ab ohne etwas auszurichten. Ungläubig blickte die Elfe ihren Bogen an.
Vielleicht sollte sie besser Ziel auf die Grells nehmen.

"Versucht die lebenden Rüstungen zu treffen in dem ihr die Rüstungsplatten irgendwie umgeht!" rief Leofe den andern zu ohne recht zu wissen wie sie dies anstellen sollten.

Browne waren diese fliegenden Tentakelwesen noch unheimlicher als die schwebenden Rüstungen. Vor allem der scharfe, riesige Schnabel weckte schaurige Assoziationen. Flink tänzelte der Halbling um die Tentakeln herum, als sich der Grell durch einen vorgetäuschten Rückzug anlocken liess und tauschte mit ihm die Positionen, nur um sich im Anschluß noch weiter von den Tentakeln zu entfernen und sich gleichzeitig besser gegen die schwebende Rüstung zu positionieren.

Und tatsächlich betrug Brownes Intuition ihn nicht: Die Tentakelwesen setzten zum Angriff an! Fast Zeitgleich schossen die extrem langen Tentakel auf Ramar, Leofe und Lexi herab. Reflexartig schoss Leofe auf den ersten Grell, der gezuckt hatte und fegte so einen Fangarm, der wenige Handbreit von Ramars Kehle entfernt war aus der Gefahrenzone. Doch die Monster ließen nicht locker und setzten den Helden zu. Die Fangarme legten sich um den Zwerg, die Eladrin und die Elfe, was diese ziemlich in Bedrängnis brachte. Als wäre es nicht schon schlimm genug sich in diesem nicht enden wollenden Tentakeln wiederzufinden, musst sich die drei Helden auch noch den spitzen Schnäbeln der Grells erwehren, was Ramar und Lexi deutlich besser glückte als Leofe.
Nun waren die behelmten Schrecken wieder am Zug und ließen ihr Schwert auf die gefangene Lexi und Nebin heraubsausen. Wie durch ein Wunder gelang es Lexi dem Angriff zu entgehen. Nebin, der von dem Kunststück ziemlich beeindruckt war, riss sein Schild zu spät nach oben und das Schwert traf ihn an der rechten Schulter.

Lexi biss die Zähne zusammen und teleportierte sich aus dem Griff des Grells heraus, um ein paar Schritt weiter taumelnd zum Stehen zu kommen. Mit mit einem hektisch ausgestoßenen Schrei Baphonets versuchte sie einen zweiten Grell von der umschlungenen Leofe fortzustoßen. Aber ihrer Kehle entrang sich nur ein Gurgeln und sie spuckte etwas Blut aus ihren gequetschten Lungen.

"Treibt die Grells mehr zusammen!" stieß sie hustend hervor.

Nebin schien völlig von der Rolle zu sein. Er versuchte Leofes Anweisung umzusetzen und er hatte teilweise Erfolg. Die Rüstungsplatten konnte er mit seinem Rapier gezielt umgehen, doch verfehlte er das glühende Leuchten zwischen den Platten ebenso zielsicher.

Vergeblich bemühte sich Ramar von den Tentakeln loszureißen. Doch alles zerren hilf nichts, er war weiterhin umschlungen und konnte sich nicht bewegen.

"Etwa so?" meinte Ramar zu Leofe. Heiliges Flammen begannen aus dem Boden zu schießen und die glühende Rüstung begann an wenigen Stellen Blasen zu werfen.
avatar Hugin and Munin 30.Dec.2013 10:12
"Ja, genau so ...", stöhnte Leofe während sie versuchte sich aus den Tentakeln zu befreien, was ihr nicht gelang.
Die Tentakeln wren wie Gummi und beantworteten jede Kraft die sie ausübte mit einer anscheinend gleich großen Gegenkraft.

Da kam der Elfe eine Idee - sie drückte mit den Armen gegen die Tentakeln um sich noch tiefer in das Tentakelknäul zu drücken. Dann hämmerte sie ihre Füße gegen den Köper des Grells und riss Ihre Arme von den gespannten Tentakeln weg. Das gummiartige Material katapultierte sie aus dem Knäul aus Tentakeln und schleuderte sie drei Meter weit weg auf den Steinboden. Leofe rollte sich ab nahm den Schwung auf und rannte hinter eine der dicken Säulen wo sie sich gebückt verkroch und sammelte. Ihr Bogen war wie durch ein Wunder noch auf ihrem Rücken und selbst ein paar Pfeile waren im Köcher verblieben.

Browne entfernte sich noch ein kleines Stück weiter vom Grell und versenkte den Dolch tief in die vor ihm schwebende Rüstung. Doch das unheilvolle rötliche Glimmen flackerte ungestört weiter.

Vom Heiligen Boden abgeschreckt, entließ einer der Grells Ramar aus seiner Umklammerung und brachte sich schwebend hinter Browne in Position. Doch der Halbling schien auch Augen im Hinterkopf zu habe, denn intuitiv duckte er sich, als der messerscharfe Schnabel auf ihn zu schnellte.
Lexis Gegner setzte der Eladrin nach. Doch er war noch viel zu verdutzt, wie sie sich aus seiner Umklammerung herausteleportieren konnte, dass ihm sein eigener Tentakel in den Weg kam.
Nachdem Leofe ebenfalls aus den Fängen ihres Grells entkommen war, setzte dieser nicht nach, sondern wandte sich auf der eng zusammenstehende Gruppe Helden zu. Problemlos bohrte er seinen Schnabel in die linke Seite Nebins und giftgrüner Speichel drang in die Wunde. Nebin fühlte wie das Gift seine Muskeln langsam lähmte.

Die beiden schwebenden Rüstungen teilten mit ihren Großschwerten ebenfalls mächtig aus. Offenbar hatten sie sich auf kleinere Gegner spezialisiert, denn beide ließen ihr Schwert sowohl auf Nebin, als auch auf Browne herabsausen und konnten dort beträchtlichen Schaden anrichten.
avatar Hugin and Munin 30.Dec.2013 10:12
Nebin bemerkte, dass das Leuchten in einem der behelmten Schrecken, deutlich dunkler wurde. Sie machten offenbar Fortschritte.  Wenn er ihn nun mit Browne in die Zange nehmen könnte, könnten Sie ihn vielleicht ausschalten.
So bemühte sich der Halbling trotz des Gifts in eine günstige Position zu kommen. Dabei musste er jedoch zwei Schwerthiebe auf sich ergehen lassen, was ihn doch sehr mitnahm, doch seine Moral war noch nicht gebrochen. Er schwang sein Rapier kunstvoll vor dem Gegner, doch gelang es ihm durch das viele Schwingen nicht genau zu zielen. Verzweifelt sah er sich um, nichts wollte ihm gelingen. Sein Blick fand Ramars Augen, die ihn streng aber aufmunternd anblickten. Der Halbling schöpfte neuen Mut, streckte sich und sein Körper gewann den Kampf mit dem Gift. Nun konnte der Kampf weitergehen!

Leofe spickte mit einem aufgelegten Pfeil um die Ecke der Säule und wartete bis sie freies Schussfeld hatte.
Als sie sicher war das der Pfeil sitzen würde ließ sie ihn fliegen und das Geschoß bohrte sich zwischen zwei Platten der lebenden Rüstung.

Nachdem ihre Kameraden offenbar gerade andere Probleme hatten, nutzte Lexi den Angriff des ungeschickten Grells um ihn mit einer Donnerwoge von sich weg zu schleudern. Jetzt schwebten die drei Grells nahe genug beieinander um in den Einflussbereich ihres Schlafzaubers zu passen. Schnell warf die Eladrin diesen Zauber hinterher, und tatsächlich wirkten die Bewegungen zweier Grells gleich viel langsamer.

Ärgerlich nur, dass dergleichen gegen Konstrukte gar nichts hilft. Daran sollte ich unbedingt einmal arbeiten. nahm sie sich vor.

Nachdem sich Nebin ihm gegenüber positioniert hatte wollte Browne die günstige Gelegenheit nutzen und der lebenden Rüstung zwischen ihnen noch einen kraftvollen Stoß verpassen, der sie bis zur Wand schleudern sollte. Doch leider hatte Brownes Blut das Heft seines Dolches derart schmierig werden lassen, dass er im entscheidenden Moment an der Rüstplatte abrutschte und sich mit Panik in den Augen in den nördlichen Teil des Turmes flüchtete. Das Großschwert der schwebenden Rüstung folgte Brownes Fluchtversuch mit einer schnellen Bewegung...

Ramar musste mit Schrecken ansehen wie Browne mit einem lauten Schrei von dem gewaltigen Zweihänder zu Boden gestreckt wurde. Das Blut spritzte meterweit. Beschwörend hob Ramar beide Arme, leise brabbelte er in einer unbekannten Sprache vor sich hin. Wie auf Befehl fingen die heiligen Flammenarme den bewußtlos zu Boden sinkenden Browne auf und umschmeichelten ihn. Durch die Liebkosungen schlossen sich einige Wunden an dem geschundenen Körper. Als Browne die Augen aufschlug war er sanft auf den Boden gebettet und fühlte angenehme Wärme an ihm emporsteigen. Weniger angenehme Dinge widerfuhren den Gehelmten Schrecken. Auf Ramars Befehlt umflossen die Heligen Flammen die beiden Rüstungen, zischend kämpften die Flammen mit der unheiligen Magie und immer weiter verlosch das glühende Rot. Eine der Rüstungen wurde sogar von einer heiligen Flammenlohe verschlungen und es brodelte. Doch das Glühen konnte die Flammen nochmal niederringen und die Flammenlohe verschwand so schnell wie sie gekommen war.

Und das Glück schien den Helden nun hold zu sein. Die Grells schlangen ihre Tentakel in Richtung Nebin und Ramar, doch wichen die beiden Mitglieder der Hand den Angriffen geschickt aus. Gerade als Ramar seinen Oberkörper nach hinten warf um einem der Tentakel zu entgehen, schlug der behelmte Schrecken, der sich unbemerkt hinter Ramar verlagert hatte, mit seinem Schwert zu und hinterließ eine klaffende Wunde an Ramars Seite.
Nun setzte auch noch Lexis Zauber seine volle Wirkung frei und eines der schwebenden Gehirne fiel mit einem schmatzenden Geräusch zu Boden.
avatar Hugin and Munin 30.Dec.2013 10:12
Nebin musst die Gunst der Stunde einfach ausnutzen. Tief konzentriert erinnerte er sich an seine Lehrmeister und die Übungen, die er auf den Takt einer dumpfen Trommel ausführen musste. Jeder Schlag der Trommel, musste ein Stich des Rapier sein. Wie in Trance hob er seine Klinge und lauschte dem trommeln in seinem Inneren. Sein Rapier tanzte förmlich durch die Luft: Einen Stich setzte er ins Zentrum des bewusstlosen Grells, mit einem weiteren Streich trennte er eine der Tentakel des noch fliegenden Grells ab.
Blut tränkte den Boden unter den Monstern und rann in Richtung des Wasserfalls, wo es sich in der Unendlichkeit der Wassermassen verlor.

Leofe sah den Grell bewusstlos und witterte ihre Chance. Sie eilte so schnell wie es die Mitglieder der Hand noch nicht gesehen haben und jagte dem Grell zwei Pfeile in die graue Substanz - doch obwohl die Pfeile tief in das große Gehirn eindrangen pulsierte dieses weiter.

Weniger benommen als nach dem stechenden Schmerz des kalten Stahls befürchtet, rappelte sich der kleine Halbling auf und rammte dem neben ihm schwebenden Hirn seinen Dolch von unten in die Windungen.

Erneut dirigierte der Zwergenpriester mit erhobenen Armen den heiligen Flammenboden. Flammen züngelten zischend an der zweiten Rüstung empor und begann sie in heiligem Feuer zu verbrennen, doch noch war es nicht soweit. Auch der Grell bekam die Heiligen Flammen zu spüren. Einige Tentakel begannen sich schneller zu bewegen als das Feuer die Spitzen verbrannte.

Ramar blickte seine Gefährten an
"Kämpft weiter!  Krieger der Hand! Schlagen wir dieses Gezücht zurück auf das es sie nie wieder erhebet! Hab Mut und verzaget nicht!"
Von Ramar Rede gepackt fühlten die Kämpen der Hand wie neue Kräfte in ihnen emporstiegen "Ja, Zerschmettern wir sie!" rief Nebin und streckte seinen Rapier nach oben. "Und ihre Schätze brauchen sie dann auch nicht mehr!" beendete der andere Halbiing den Satz.

Doch da hatte das Gezücht noch ein Wörtchen mitzureden. Die Tentakel der Grells und der Zweihänder der schwebenden Rüstung flogen den Helden entgegen. Nebin konnte sich gut verteidigen, doch Ramar wurden von den Fangarmen ergriffen, kurz nach oben zum Maul des Grells gerissen, der seinen Schnabel in den Rücken des Zwergs rammte, bevor er ihn auf den Boden fallen ließ, um sich aus dem Bereich der heiligen Flammen zu entfernen.
Auch der behelmte Schrecken setzte Ramar zu und bohrte sein Schwert tief in den Oberschenkel des Klerikers. Als er sein Schwert aus der Wunde herauszog, begannen sich kleine Eiskristalle auf dem Schwert zu bilden.
avatar Hugin and Munin 30.Dec.2013 10:12
Als der Grell vor ihr die Augen plötzlich wieder aufschlug zog sie sich vorsichtig einige Schritte zurück.
Dann feuerte die Elfe zwei weitere Pfeile, während sie sich weiter zurück zog, mitten in das wabbelnde Gehirn. Doch weiterhin pulsierte das Gehirn und zeugte von Leben. Ungläubig schüttelte die Waldläuferin den kopf und blickte ängstlich zu den verbleibenden Grell.

Lexi nahm den gleichen Gegner wie Leofe aufs Korn und beschoss ihn mit einem Kältestrahl. Aber die schwabbelnde Masse klammerte immer noch am Leben fest und schwebte weiter.

"Jetzt stirb endlich, du Ausgeburt des Wahnsinns!" rief sie entnervt, und drückte einen kleinen Knopf an ihrem Zeitlosen Medallion. Alles schien sich einen kurzen Moment lang langsamer zu bewegen, was ihr genug Zeit für einen weiteren Froststrahl verschaffte. Diesmal konnte die vorgekühlte Masse des Grells die Kälte nicht vollständig absorbieren. Mit einem knackenden Geräusch gefror das schwebende Gehin und krachte zu Boden, wo es in tausend Teile zersplitterte.

Ramar intonierte ein Gebet zu Ehren seines Herrn und aus dem heiligen Feuerboden löste sich ein Flammenschweif und umhüllte die fliegende Rüstung und fügte ihr starke Verbrennungen zu.

Browne war immer noch mulmig zumute, gegen einen Grell zu kämpfen. Doch er nahm allen Mut zusammen und stieß kraftvoll in die Tentakelmitte. Ein wildes Gezappel ebendieser und ein ungezügeltes Klickern des Schnabels ermutigten den Halbling, dass diese Gegner doch zu verletzen seien.

Doch dauerte es keine zwei Augenblicke bis der Grell sich dafür an Browne rächte. Seine Tentakel schlangen sich um den Hals des Halblings und winzig kleine Widerhaken rissen ebenso kleine Wunden in die Haut, wodurch der giftige Schleim, von dem die Tentakel umhüllt waren, in Brownes Körper eindringen konnte.
avatar Hugin and Munin 30.Dec.2013 10:12
Erneut folgte der Flammenteppisch den Kreaturen und verbrennte diese schwer.
Ramar hob sein heiliges Symbol und ein roter Strahl traf den Grell an einem Tentakel. Doch der Kordpriester hatte nicht gut gezielt und so konnte der Grell schlimmeres verhindern.

Browne setzte dem Grell nach und versenkte seinen Dolch in der grauen Maße. "Nun stirb doch endlich", fluchte der Halbling wütend und schüttelte die Wirkung des Giftes ab.

Nebin teilte die Ansicht seines Artgenossens: Viel Lebenkraft konnte in dem fliegenden Gehirn nicht mehr stecken. An allen seiten floss die Hirnflüssigkeit an den Tentakeln entlang auf den Boden. So beschloss er der Sache mit seinem Rapier ein Ende zu machen. Mit einem gezielten Schlag trennte er einen der Tentakel ab, was dem Todesstoß gleichkam. Kreischend ging das Monster zu Boden und landete in seinen eigenen Flüssigkeiten.

Der letzte verbleibende Grell begann offenbar den Rückzug anzutreten. Ohne den Helden weitere Beachtung zu schenken flog er in Richtung des Wasserfalls.
Unterdessen drosch der Behelmte Schrecken auf Nebin ein, doch da dieser sich nun nur noch um einen Gegner kümmern musste, konnte er das riesige Schwert mit Leichtigkeit abwehren.
avatar Hugin and Munin 30.Dec.2013 10:12
Leofe versuchte erst garnicht den Grell an der Flucht zu hindern sondern wand sich direkt der verbleibenden Bedrohung zu.
zwei weitere Pfeile fanden ihr Ziel mit wenig Effekt.

Erneut folgte der heilige Flammenteppich der Wächterrüstung. Flammententakeln züngelten an der Rüstung und setzten ihr schwer zu.

"Wird Zeit das Du auch endlich kaputt gehst!" murmelte Ramar der Rüstung zu. Gegner, die nicht bluteten waren dem Kleriker zutiefst verhasst.
Erneut schoß ein rot glühender Strahl aus seinem Heiligen Symbol und ein kleiner Teil des Brustpanzer sprang davon. Der Spalt war zu klein für seinen Hammer, aber für den winzigen Rapier von Nebin groß genug. Und Ramar war sich sicher das Nebin diese Öffnung nicht übersehen würde.

Lexi lief hinter dem zurückweichenden Grell her um zu sehen, wohin er floh. Im Laufen feuerte sie einen weiteren Eisstrahl auf den Behelmten Schrecken, verfehlte ihn aber.

Nachdem die fliegenden Gehirne keine Bedrohung mehr darstellten - was dem Halbling sehr recht war - nahm er die schwach glühende Rüstung mit seinem Artgenossen in die Zange. Diese erstrahlte noch ein letztes mal in hell grellrotem Leuchten, als Browne seinen Kältedolch tief zwischen die Rüstplatten versenkte, und verlosch dann endgültig. Glücksgefühle durchrauschten den Halbling, und seine Freude am Leben zu sein, liess ihn alle erlittenen Wunden vergessen.
avatar Hand of Fate 08.Jan.2014 09:01
Doch das Schicksal hatte sein grausames Spiel noch nicht beendet.
Durch die Decke kam ein weiterer Grell, größer und bedrohlicher als die anderen. Ein zittern durchlief den flüchtenden Grell, als dieser sofort wieder kehrt machte und sich wieder in Richtung der Helden begab.

Das große Gehirn kreischte einige merkwürdige Laute und zwischen Ramar, Lexi und Brown sprühten verschiedenste Farben aus dem Boden, doch nur Ramar ließ sich davon ablenken und beobachtete fasziniert das Farbenspiel.

Diese Ablenkung nutzte das Gehirn gnadenlos aus: Es rieb seine Tentakel aneinander und schleuderte einen Blitz auf den Zwerg, der ihn außerdem noch blendete. Für den Zwerg explodierte die Welt in einem Meer aus Farben. Blind und benommen taumelte Ramar aus der Wolke hinaus. Wenn sich die Welt bloss nicht so schnell drehen würde! Mühsam versuchte sich Ramar auf den grauen Boden zu konzentrieren. Und währed so langsam sein Sehvermögen zurückkehrte revoltierte sein Kreislauf noch immer.

Leofe seufzte als ihr klar wurde dass es noch nicht überstanden war. Schnell ließ sie zwei Pfeile auf den zurückgekehrten Grell fliegen.

Nebin hatte dieses Spiel bereits gespielt. Die Grell würden sich wohl außerhalb der Nahkampfreichweite aufhalten. Daher verstaute er sein Rapier und löste statt dessen den magischen Wurfhammer von seinem Gürtel. Mit aller Kraft schleuderte er die Waffe dem Monster entgegen und mit einem satten "Platsch" traf der Hammer mitten in sein Ziel, bevor er in die Hand des Halblings zurückkehrte.

Lexi stöhnte. Ein Philosoph - und ich bin schon müde, dachte sie erschöpft. Dann riss sie sich zusammen und feuerte einen Kältstrahl auf den zurückgekehrten Grell ab, bevor sie sich in Richtung einer der Säulen absetzte.

Langsam näherte sich der vereiste Grell Nebin. Als er endlich in Reichweite war, bewegten sich seine Tentakel in Richtung des Kopfs des Halblings. Doch konnte dieser die kalten Fangarme mit Leichtigkeit durch seinen Hammer abwehren.

Einem Flinkling gleich, schoss das zweite Gehirn zu einer der Säulen und feuerte dabei einen weiteren Blitz ab. Dieses mal war jedoch Nebin das Ziel und auch bei ihm verfehlte der Angriff seine Wirkung nicht. Geblendet schrie der Kämpfer vor Schmerzen auf.
avatar Lord Nibbler 20.Jan.2014 07:01
Dieser befand erneut das Rapier an seinem Gürtel, als geeignete Waffe und fuchtelte damit in der Richtung, wo er die Schemen eines Grells vermutete, herum. Es war fast selbstverständlich, dass dieses Unterfangen nicht von Erfolg gekrönt sein konnte. Nebin rieb sich die Augen, doch noch immer konnte er nur Umrisse erkennen.

Bei Ramar dreht sich noch immer alles und nur mühsam konnte er die göttlichen Kräfte kanalisieren. Doch er musste durchhalten. Blut quoll dem Priester aus Nase und Mund, doch Ramar versuchte sich weiterhin auf seinem Atem und sein pulsierendes Herz zu konzentrieren. Und mit einer enormen Willensanstrengung gelang es ihm die Benommenheut auszublenden.

Während Leofe einen weiteren Pfeil in den angeschlagenen Grell versenkte, rannte Lexi um die Säule herum um den beiden Grells in den Rücken zu fallen. Ihre Donnerwoge erwischte die fliegenden Scheusale kalt und schleuderte den kleineren in das Farbenspektal, das der Grellphilosoph hinterlassen hatte. Wie von ihr vermutet, hatte das Schauspiel offenbar auch nicht-optische Komponenten, die dem blinden Gehirn zu schaffen machten. Seine Bewegungen wirkten plötzlich viel unkoordinierter.

Browne warf noch schnell einen Dolch auf den verletzten kleineren Grell. Wenn wir den schnell erledigen, können wir das größere Hirn auch noch schaffen, dachte der Halbling. Die anderen sehen auch schon ganz schön mitgenommen aus.

Der große Grell brachte sich in eine für ihn bessere Position, und von dort versuchte er in die Gedanken von Lexi und Nebin einzudringen. Während der trainierte Eladrin-Geist dem Versuch mit Leichtigkeit widerstehen konnte, traf es erneut Nebin. Sein Verständnis für Freund und Feind wurde ausgelöscht. Um sich herum nahm er nur noch Gefahren war - wenn auch noch immer nur schemenhaft.

Nachdem Nebin die magischen Runen auf der Innenseite seiner Rüstung aktiviert hatte, fühlte er sich gleich deutlich besser und erholter. Jetzt müssen nur noch all die Bedrohungen eliminiert werden. Abermals griff er zu seinem Wurfhammer und schleuderte ihn ins Dunkel. Er konnte niemanden aufschreien hören, also hatte er wohl niemanden getroffen. Nun setzte die heilende Wirkung der Rüstung sich auch in seinem Geist fort: Er erinnerte sich wieder an seine Mitstreiter. Die Gehirne waren die Feinde!

Lexi feuerte schnell einen Kältestrahl auf den benommenen Grell, der inzwischen schon ziemlich mitgenommen aussah. Dann ging sie wieder hinter der Säule in Deckung.

"Leofe, schieß weiter auf den Kleinen, wenn er tot ist ziehen wir uns zurück!" rief sie der Mitstreiterin sicherheitshalber auf Elfisch zu, in der Hoffnung dass die Grells es nicht sprachen.

Leofe nickte zustimmend und feuerte wie ihr geheißen zwei wittere Pfeile auf den kleinen Grell bevor sie unauffällig einen Schritt auf die Treppe zu tat.

Browne wandte sich dem Philosopher zu, nachdem der andere Grell im Halbdunkel verschwunden war. Zielsicher warf Browne seinen Dolch zwischen die Tentakel.

Lexi taumelte benommen ein paar Schritte Richtung Leofe und der Treppe. Dann musste sie innehalten um sich zu sammeln.

"Vergesst den Grell! Wir müssen hier weg!", rief Leofe den anderen leicht panisch zu als sie sah wie der große Grell den Geist ihrer Kameraden marterte. "Wir werden in diesem erbärmlichen Loch sterben wenn wir jetzt nicht gehen!" fügte sie etwas leiser hinzu während sie im Laufen zwei weitere Pfeile auf den kleinen Grell abfeuerte.

Nebin tat wie ihm geheißen und schleuderte im laufen nochmal seinen Hammer in die Richtung, in der er den Grell vermutete. Ohne ein weiteres Geräusch landete die Waffe wieder am Boden und kurze Zeit später befand er sich wieder in Nebins Hand. Er hatte also nicht getroffen.
Seine Augen ließen ihn noch immer im Stich, doch er was sich sicher, dass er in der nähe der rettenden Treppe sein musste.

Leofes Ausruf entsprach ganz der Ansicht des Halblings, der sich sammelte und sich so schnelle wie möglich in Richtung Treppe aufmachte. Wenn ich die Treppe erreiche, sollte ich in Sicherheit sein. dachte Browne und schaute ängstlich und abwartend zu den Grells.

"Verdammt." Sie mussten fliehen! Ramar fluchte laut.

"Auf Nebin, schnell!"
Ramar rannte um den Treppenaufgang herum. Das Blut rannte ihm in Strömen herab. Sie mussten den Kampf aufgeben. Zwar sah der Grell auch sehr kaputt aus, aber Lexi, Browne und er selber waren blutüberströmt und hielten sich eher wankend auf den Beinen. Nur Leofe sah, wie immer, wie aus dem Ei gepellt aus.
Ramar hob sein Heiliges Symbol und roter Nebel stieg aus Lexi's Wunden. Zahlreiche Wunden heilten und rosa Haut schimmerte unter der durchlöcherten Kleidung hervor.

"Los - Leute durchalten!"

Auch den Grells war klar, dass sich die Helden offenbar im Rückzug befanden, also wollten sie ihnen das Vorhaben so schwer, wie möglich machen.
Nachdem die Angriffe der beiden Gehirne Auswirkungslos an Nebin und Browne sprichwörtlich abprallten, brachten sich die Grells in Nahkampfreichweite und so lauerten sie auf eine Gelegenheit...

"Ha! Verschwinde du Abschaum!" rief Lexi, wieder erstarkt durch Ramars Heilzauber und voller Kampfeslust. Die nachfolgende Donnerwoge traf den Grellphilosophen mit voller Wucht und warf ihn schwabbelnd zurück.
"Komm schnell, Browne!" rief sie dem neben ihr stehenden Halbling zu, und begann sich über die Treppe hinunter zurück zu ziehen.

Das liess sich Browne nicht zweimal sagen und spurtete auf die Treppe zu. "Ich bin schon da", rief er keuchend Lexi zu und stolperte flink die Stufen hinunter. "Schnell weg hier! Hoffentlich gelingt es Nebin zu fliehen!", sorgte sich der Halbling während er sich beiläufig etwas Blut, dass ihm von der Stirn in die Augen lief mit dem Handrücken wegwischte.

Leofe wollte dies jedochnicht dem Zufall überlassen und eilte mit ihren schnellen elfischen Beinen zu dem Halbling und packte ihn am Arm. "Hier lang!" erklärte sie Nebin gepresst und zog in die Richtung in der sie sich bewegen sollten ...

Und Nebin nahm die Beine in die Hände und rannte gemeinsam mit Leofe in Richtung der Treppe. Zu guter Letzt gab auch Ramar seine Position auf und die Flucht begann.
Die Helden rannten, sprangen und stolperten die Treppe hinab, bis sie schließlich völlig geschunden und außer Atem im Erdgeschoss des Turms ankamen. Den rettende Ausgang wähnten sie nahe, doch ließ der Anblick außerhalb des Turms sie sofort in ihren Bewegungen innehalten:
Vor den Toren schwebte ein weiteres großes Gehirn. Oder war es gar das selbe, das sie gerade bekämpft hatten? Wie hätte es so schnell nach unten kommen sollen?
Noch schien der Grell die Gruppe noch nicht bemerkt zu haben, die waren wohl außerhalb des Wahrnehmungsbereichs.
avatar Lord Nibbler 21.Jan.2014 08:01
Kritisch beäugten die Helden die schwebende Kreatur. Leofe kniff die Augen zusammen und war sich von Sekunde zu Sekunde sicherer. Auch Lexi teilte ihre Ansicht: Bei diesem Grell musste es sich um ein weiteres Exemplar handeln. Eine Frage war beantwortet, doch weitere taten sich auf:
Hatten die Grells eine Flucht der Helden geahnt, oder war das fliegende Gehirn nur zufällig vor den Toren des Turms?
avatar Hugin and Munin 26.Jan.2014 10:01
Vorsichtig zogen sich die Helden in das Gebäude zurück. Sie fanden einen Raum der ansich geschlossen war, doch war die hintere Wand teilweise eingestürzt und der Wasserfall toste hinter dem Loch in die Tiefe.

"Hier ist ein ideales Versteck!" flüsterte Lexi gepresst, gerade so laut dass ihre Kameraden sie über das Tosen des Wassers verstehen konnten. "Es gibt nur einen Eingang den wir leicht überwachen können und dort hinten hätten wir in der Not einen Fluchtweg."

Leofe positionierte sich mit gezücktem Bogen und aufgelegtem Pfeil an der Tür, welche sie nur einen Spalt offen ließ. Browne kontrollierte unterdessen den Fluchtweg und berichtete anschließend etwas beunruhigt: "Da geht es ganz schön tief runter! Ich könnte im Zweifel jedoch vor klettern und ein Seil befestigen, denn zumindest für Ramar in seiner schweren Rüstung könnte es ein wenig eng und rutschig werden."

Dann setzten sich alle Abenteurer, ausser Leofe die weiter Wache hielt, um Ramar und versorgten ihre Wunden. Der Zwerg betete zu Kord und bat um Stärke für den nicht enden wollenden Kampf.

Nachdem die Wunden versorgt waren und die Helden sich auch mit etwas Essen und Wasser gestärkt hatten stieg auch wieder die Hoffnung dass sie diese Situation überleben würden. Kords Segen schien zu wirken, denn sie fühlten sich frisch und schon fast wieder voller Tatendrang.
avatar Ramar 26.Jan.2014 07:01
Erstaunt zog Ramar die Augenbrauen nach oben? "Mach Dir mal keine Gedanken um meine Kletterkunst. Bis jetzt bin ich noch jeder Wand hochgekommen."

Ramar schaute sich die Außenwand an. Vielleicht konnte man einfach an der Außenwand der Festung klettern?
avatar Lexi 29.Jan.2014 09:01
Währenddessen hatte es sich die Eladrin auf einem heruntergebrochenen Balken bequem gemacht. Sie saß mit dem Rücken zu den anderen und starrte in eine Ecke des Raumes. Das war das Maximum an Privatsphäre, das der kleine zerfallende Raum hergab. Ihre Rippen schmerzten noch immer vom Würgegriff des Grell, aber Schwindel und Kopfschmerzen hatten nachgelassen. Mit nach unten ausgestrecktem Arm ließ sie die Steinchen am Boden durch kleine magische Kraftstöße auseinanderstieben. Wenigstens musste sie sich dank des Wasserfalls keine Sorgen um verräterische Geräusche machen.

Lexi hob den Arm langsam an, die Stirn vor Konzentration in Falten gelegt. Die kleinen Detonationen wanderten am Boden entlang, bis sie fast die Raumecke erreichten.

"Was macht ihr denn da?" fragte Browne neugierig, nachdem er von hinten neben sie getreten war.

Die Eladrin sah ihn an und lächelte augenzwinkernd. "Manchmal scheint es ganz lehrreich zu sein, wenn einem Körper und Geist von übermächtigen Gegnern kräftig durchgewalgt werden. Wenn man nicht gerade stirbt oder den Verstand verliert. Sobald man sich wieder zusammengepuzzled hat, fallen einem mitunter Misskonzeptionen auf, die einen früher behindert haben aber jetzt plötzlich nicht mehr ins Bild passen."

Sie starrte die Hand an, mit der sie vorhin die Kraftstöße kanalisiert hatte. Browne sah ebenfalls genauer hin und bemerkte, dass die Luft um die Hand noch immer vor Kraft flimmerte. Kleine Wellen, wie von Steinchen die ins Wasser geworfen wurden, umwanderteten das flimmernde Feld. In einer abrupten Bewegung klatschte Lexi die Hand neben sich auf den Balken. Browne zuckte zurück als das Holz unter ihren Fingern zerbarst.

Die Magierin stand auf und streckte sich. "Ich jedenfalls habe heute etwas Neues gelernt... Mal sehen ob wir damit nicht etwas anfangen können," sagte sie, während sie sich wieder den anderen zuwandte.
avatar Lord Nibbler 02.Feb.2014 02:02
Gerade als Browne etwas Antworten wollte hob Leofe ruckartig den Arm.
Sie sah einen Grell, langsam den Gang entlang auf sie zu schweben, allerdings war er noch weit genug weg, dass er die Helden nicht wahrnehmen konnte. Zumindest hofften die Helden dass und verharrten Stocksteif in ihrer aktuellen Position.
Plötzlich hielt das schwebende Gehirn ruckartig an und drehte sich, bis die beiden vorderen Hirnlappen auf Leofe gerichtet waren. Langsam und vorsichtig glitten die Hände der Elfe zu ihrem Köcher, um einen Pfeil herauszuholen. Doch just in diesem Moment machte der Grell eine Kehrtwende und flog so schnell er konnte in Richtung der Wendeltreppe.
avatar Leofe 02.Feb.2014 04:02
"Jetzt ist unsere Fluchtmöglichkeit!" rief Leofe den anderen zu. "Der Grell der uns gesehen hat schwebt die Wendeltreppe hinauf. Wenn wir uns beeilen entkommen wir vielleicht bevor sie zurück sind!"
avatar Browne Flyer 02.Feb.2014 11:02
Browne schluckte trocken und obwohl Ramar die Wunden des Halblings bereits versorgt hatte, war jegliche Farbe aus seinem Gesicht gewichen. Mit der Spitze seines Dolches deutete Browne auf die südöstliche Ecke des Raumes. Dort hatte vermutlich der Zahn der Zeit die Wände längst in die Tiefe stürzen lassen und ermöglichte einen Blick ins Freie außerhalb des Turms. Wenn man sich dicht an der Mauer entlandrückte, sollte man dort an einer Stelle ohne größere Probleme den Turm verlassen können.

"Los, dort raus! Aber schnell! Augen geradeaus und nicht in den Abgrund schauen!", wies Browne seine neuen Gefährten an und biß sich, die Luft zwischen den Zähnen einziehend, auf die Zunge, da ihm die letzte Bemerkung unbedacht herausgerutscht war. Seine verbale Tölpelei versuchte der Halbling dadurch zu überspielen, indem er auf das Loch in der Wand zuspurtete und vorneweg die schmale Stelle passierte.
avatar Lexi 03.Feb.2014 08:02
Lexi überlegte kurz durch das Haupttor zu fliehen, aber sie sah sofort ein dass dadurch wervolle Minuten verschwendet würden. Sie fuhr herum und rannte los.

"Weg da, Browne, wir brechen durch!" rief sie dem Halbling hinterher. Dann schrie sie ein Zauberwort und ein Teil der bereits bröckeligen Wand am Rand des Spaltes explodierte. In einer Wolke aus Staub rannte sie durch die erweiterte Lücke, wobei sie die Hände schützend über den Kopf hielt um sich vor den von der Decke rieselnden Mörtelbrocken und kleinen Steinchen zu schützen.
avatar Ramar 03.Feb.2014 09:02
Fasziniert blickte Ramar der Zauberin hinterher. "Ich hätte auch mit meinem Hammer dagegen schlagen können..." Dann folgte er der Zauberin.
avatar Leofe 03.Feb.2014 01:02
Den Abschluss bildeten Leofe und Nebin die sich etwas vorsichtiger an den Resten der Wand vorbei drückten um dann Draußen ebenfalls in einen Sprint zu verfallen.
avatar Lexi 09.Feb.2014 07:02
Die angeschlagene Gruppe hetzte die Serpentinen des Weges hinunter, jederzeit bereit ins Gelände zu verschwinden falls ein Gegner auftauchte. Aber sie hatten Glück und erreichten die Baumgrenze ohne belangt zu werden. Dann kraxelten sie über Geröllfelder und zertrampelten Krüppelkiefern, ....
avatar Lord Nibbler 09.Feb.2014 10:02
... bis Leofe an einer Stelle plötzlich stehen blieb und ihren Blick nach Osten wandte.
"Dort hinter der Lichtung, sieht es gut aus."
Die anderen nickten, sahen sich nochmals um, ob ihnen tatsächlich kein Grell gefolgt war und setzten ihre Flucht fort.
Erst als sie an der Lichtung angekommen waren, bemerkten sie, wie hervorragend der Platz für eine Rast geeignet war:
Gute Übersicht und doch gute Versteckmöglichkeiten im Unterholz, Wetterschutz und einen möglichen Fluchtweg im Rücken - "SO muss ein Rastplatz aussehen", darin waren sich alle einig.
Nur der Eladrin schien noch etwas zu fehlen. Wortlos sprang sie in den Wald um nach wenigen Sekunden ein entzücktes Jauchzen von sich zu geben. Zu allem Überfluss verbarg sich in unmittelbarer Nähe eine heiße Quelle, so dass auch die Körperpflege zu einem entspannten Ereignis werden konnte.

Sowohl die Entspannung, als auch die Körperpflege hatten die geschundenen Körper der Helden auch dringend nötig.
avatar Nebin 09.Feb.2014 10:02
Nebin versenkte seine Zähne in einen Apfel, während er sich in das Wasser hineingleiten ließ. Eine Last fiel von seinem Körper.

"Wie soll es nun weiter gehen? Die Monster werden uns auf jeden Fall erwarten."

Kurz tauchte der Halbling seinen Kopf unter Wasser, bevor er weiter sprach:

"Wir sollten auf jeden Fall einen Plan haben - aber ich bin gerade zu nicht in der Lage nachzudenken..."

Daraufhin schloss Nebin seine Augen und gab ein genüssliches Geräusch der Entspannung von sich.
avatar Ramar 10.Feb.2014 09:02
Ramar hatte seinen Hammer über die Schulter gelegt und blickte kurz zu den Badenden. Sollten sie erstmal ihren Spaß haben. Er schob so lange die Wache und würde dann später die Badefreuden geniesen. Dann führte er seine Patroullie fort. Der Wald war nicht so harmlos wie vielleicht mancher meinte.

avatar Leofe 11.Feb.2014 04:02
Leofe hingegen nutzte die geschlossenen Augen des Halblinke und die Abwesenheit des Zwergs um verstohlen den Stoffteppich in den sie gehüllt war abzulegen und ins Wasser zu gleiten.
Vorher warf sie dem Menschen jedoch einen ernsten Blick zu der daraufhin den Kopf wegdrehte.

Das warme Wasser war dieses prekäre Wagnis jedoch allemal wert gewesen. Entspannt sink sie bis zum Kinn ins Wasser.

"Dieser Turm ist so löchrig und verwinkelt dass ich nicht glaube dass sie diesen Vorteil besonders gut nutzen können da sie nicht sicher sein können wann und von wo wir kommen werden", merkte die Elfe an.
"Vielleicht sollten wir diesen Umstand ausnutzen und uns einen etwas schwerer zugänglichen Eingang suchen und von dort aus zunächst erkunden wo die Gegner sind und was sie vor haben. Sich ungehört zu Bewegen ist ja ein Leichtes bei dem Lärm nur die Blindsicht der Grells könnte ein Problem werden", überlegte Leofe laut.
avatar Browne Flyer 11.Feb.2014 09:02
"Damit habt ihr wohl recht, Leofe. Aber mich interessiert viel mehr, woher auf einmal der Grell am Eingang des Turm herkam und warum der gerade jetzt dort auftauchte. Das kann doch kein Zufall sein!", führte Browne die Überlegungen der Elfe fort.

"Vielleicht hat uns auch jemand mit den Grells eine heimtückische Falle gestellt, aus der wir gerade so eben mit mehr Glück als Verstand entkommen konnten. Kaum auszudenken was passiert wäre, wenn der zweite Grell etwas früher unseren einzigen Fluchtweg blockiert hätte.", grübelte Browne vor sich hin, während er sich das angetrocknete Blut von den Armen schrubbte und vergeblich versuchte die inzwischen braunen Blutflecken aus seinem dunkelgrünen Hemd zu entfernen. Da würde er nicht umhin kommen, sich bei Gelegenheit ein neues zu kaufen.
avatar Lexi 11.Feb.2014 09:02
Lexi nickte geistesabwesend. Sie war wie Nebin ebenfalls gerade nicht in der Lage, strategische Überlegungen anzustellen. Während die Verkrampfungen und Prellungen ihrer Muskeln sich lösten und die mehrfachen Schleimschichten auf ihrer Haut im dampfenden Wasser davon trieben, wanderten vor ihrem inneren Auge verschiedene Schlüsselszenen der vergangenen ereignisreichen Monate vorbei. Im vollen Vertrauen auf Ramars Wacht ließ die Welt zurück und ihre Gedanken an Orte treiben, die nur die Eladrin kannten. Aus der Ruhe und Behaglichkeit schöpfte sie neue seelische Kraft. Doch auch körperlich hatten die Entbehrungen, denen sie in der letzten Zeit ausgesetzt war, sie verändert. Ihr Leib, der vorher Jahrzehnte ohne Extreme erlebt hatte, begann sich langsam anzupassen und zäher zu werden.

"Ach, ich könnte ewig hier sitzen. Es tut sooo gut..." murmelte sie schläfrig.
avatar Ramar 23.Feb.2014 10:02
Ramar umrundete die Lichtung. Sein Blick ging auf seine Gefährten, die sich im warmen Wasser entspannten. Viel hatten sie gemeinsam erlebt. Jeder besaß magische Schätze wie er es sich vor einigen Monaten nur in seinen Träumen vorstellen konnte. Doch nicht nur das. Auch seine Beziehung zu Kord hatte sich in der letzten Zeit intensiviert. Kord hatte ihm Kräfte verliehen, die ihn weit über gewöhnliche Priester hob. Doch mit mehr Macht, kam auch mehr Verantwortung. Konnter er soviel Macht gerecht werden? Ramar setzte eine sorgenvolle Miene auf. Plötzlich straffte sich sein Körper und er wirkte um 5 cm größer. Mit Kords Hilfe hatte er bisher alles überstanden. Und er hoffte das auch weiterhin zu tun. Nein, er würde es tun. Oder sterben.
avatar Lord Nibbler 21.Mar.2014 06:03
In Gedanken an Götter, Freundschaft, Reichtümer, Freunde und Entspannung verbrachten die Helden den Rest des Tages in ihrem kleinen Paradies.
Doch als der nächste Morgen graute kamen auch die ernsteren Gedanken an verlorene Freunde, Monster aus anderen Ebenen oder der Bedrohung Wellsprings wieder zurück. Es wurde Zeit sich zu stellen und die Träne Iouns zu finden.

So brach die Gemeinschaft erneut in Richtung des Forlonturms auf. Als sie in Sichtweite waren, meldeten die Späher erstaunt zurück, dass vor dem Eingang nun kein Grell mehr Wache stand. Sollte es eine Falle sein, oder war es gestern gar nur purer Zufall, dass ein Grell den Eingang beziehungsweise Ausgang des Turms blockierte?
Überhaupt wirkte der Turm heute ein ganzes Stück zerfallener, als noch gestern.

So lautlos es ihnen möglich war, pirschten sie sich heran. Zum Glück übertönte das Rauschen des Wasserfalls das ein oder andere Scheppern von Nebins Rüstung. Am Eingang angekommen mussten sie feststellen, dass der gesamte Eingangsbereich verlassen war.

Der tags zuvor ausgearbeitet Plan sah vor, direkt weiter in die oberen Stockwerke vorzudringen. Kein Lebenszeichen war auf dem Weg nach oben zu vernehmen. Selbst das Stockwerk, von dem sie gestern flüchten mussten, war gespenstisch leer.

Dies bot der Hand die Möglichkeit den riesigen Raum genauer zu untersuchen. Zwischen vielem Gerümpel taten sich doch hier und dort ein paar Schätze in Form von verschiedener Edelsteine auf. Lexis Blick fiel auf ein Buch, das scheinbar die Zeit überdauert hatte: Sein Titel war Bael Turath, war uralt und beschrieb wie die Tieflinge die Welt betraten.

Weiter ging es nach oben und dort trafen sie tatsächlich auf ein Lebenszeichen...
avatar Lord Nibbler 21.Mar.2014 07:03
Auf dieser obersten Ebene des Turms waren große Teile des Bodens zusammengebrochen. Aus hundert Metern prasselte der Wasserfall, nur durch einen kleinen Felsvorsprung gebremst, auf den Turm ein. In der südlichen Ecke erhob sich ein Sockel, der einem eisernen Thron Platz bietet. Ein verblasster roter Teppich führte zu dem Thron. Genau vor dem Teppich fand sich eine große Fläche verrußter Steine wieder. Das Muster, das sich um die hemisphärische Senke zeigte, ließ die Vermutung zu, dass etwas großes hier explodiert war.

Auf dem Thron saß ein mitgenommener Elf in Schuppenrüstung und auch ansonsten in voller Kampfmontur: Seine Linke umklammerte ein prächtiges Langschwert, während an seinem rechten Arm ein Schild angebracht war. Auf diesem war eine Ratte abgebildet, zwischen deren Klauen sich das arkane Symbol für Wasser abzeichnete.
Die Körperhaltung des Elfen, sein hagerer Mund, die Augenringe und seine ziemlicht vernarbte Haut jagten den Helden kalte Schauer über den Rücken und gleichzeit wurden sie von Mitleid erfüllt, denn der ehemals stolze Elf wirkte kraftlos.

"Wie mutig von euch, an den Tatort eures Diebstahls zurückzukehren", ertönte die Stimme des Elfen, die mehrere Stimmlagen gleichzeitig abzudecken schien. "Gebt mir die Träne zurück, oder sterbt. Oder seid ihr gar gekommen, um meinem Leben ein Ende zu bereiten?"

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=11081)
avatar Leofe 22.Mar.2014 07:03
Leofe blickte Hilfe suchend die Magiern an. Sie wusste in solchen Situationen meistens etwas schlaues zu sagen.
Als sie jedoch den Kopf zur Eladrin drehte entdeckte sie etwas in den Augenwinkeln. Schwer zu erkennen war die konturlose Masse aus Fleisch, da sie den gewöhnlichen Mustern die man bei lebendigen Wesen erwartete widersprach. Drei Augen auf Tentakeln konnte die Elfe erkennen ohne das Wesen das vom Wasser des Wasserfalls benetzt war direkt anzublicken.

Leofe warf Lexi einen erschrockenen vielsagenden Blick zu und nickte dann knapp in die Richtung des Wesens, wobei sie so tat als ob sie sich nur eine Haarsträhne zurecht legte.
avatar Lord Nibbler 05.Apr.2014 10:04
Nebin trat vor und ergriff als erster das Wort:
"Jetzt hört mir zu. Wir wissen nicht wer ihr seid, wir haben die Träne nicht gestohlen, aber wenn ihr uns nicht weiterhelfen könnt oder wollt" - der Halbling machte eine bedächtige Pause, zog sein Rapier und stellte sich in Kampfpose - "dann können wir euch umbringen!
Also, jetzt erzählt uns gefälligst was es mit diesem Turm und der Träne Iouns auf sich hat!"


Ramar blickte den Elf an. Er schien zwischen ängstlich und aggresiv zu schwanken. Sowohl die Situation als auch die Umgebungsatmosphäre unterstützte das. Zu dumm das ihm der Schildwappen nichts sagte. Klar der Rabe stand warscheinlich für die Rabenkönigin und der Blitz vielleicht für einen wehrhaften Orden? Mit einer wischenden Geste schob Ramar die Gedanken beiseite.

Dann sprach er den Elf direkt an.
"Wir hatten einen schlechten Start. Wir sind im Auftrag der Iounkirche hier um nach dem Verbleib der Träne zu schauen. Die bisherigen Bewohner hier liessen an Gastfreundschaft zu wünschen übrig. Daher sind wir auch bei Euch etwas mißtrauisch. Aber wir sind hartes gewohnt.
Wer seid ihr? Und was macht ihr hier?"


Browne holte tief Luft, bevor er einen kleinen aber beherzten Schritt auf den Thron zutrat.
"Wenn ich euch so anschaue, scheint es, als ob dies euer Turm ist. Warum solltet ihr sonst auf dem obersten Stockwerk auf einem Thron sitzend den erfahrenen Kommandeur mimen? Stimmt´s?

Kann es sein, daß ihr länger weg wart und erst heute wiedergekommen seid? Das würde eure unbedarfte Art erklären, denn ihr könnt in diesem Fall nicht wissen, was auf den unteren Stockwerken los war.

Eigentlich solltet ihr uns – wenn ich mir es recht überlege – dankbar sein. Schliesslich haben wir für Euch, nunja, quasi aufgeräumt.

Deswegen besteht auch gar kein Grund Feindseligkeiten auszutauschen. Vielmehr wären wir an einem Austausch an Informationen interessiert. Denn so langsam geht mir dieses Gemäuer mit seinen wahnsinnigen Bewohnern gehörig auf die Füße! Und wenn diese ominöse Träne diesen Hokuspokus beenden kann, wären wir die letzten, die sich in den Weg stellen würden"
, sprach Browne den Elfen an und versuchte den sich anbahnenden Konflikt diplomatisch zu lösen.

Mit bohrendem Blick schaute der Elf die Abenteurer an.
"Wie erdreistet ihr euch über die Träne zu sprechen? Und überhaupt, was meint ihr mit Wahnsinnig? Meine Kameraden sind nicht wahnsinnig! Ihr scheint mir die Wahnsinnigen zu sein! Einer will mich töten, die anderen wollen sich einschmeicheln.
Was wollt ihr nun wirklich tun?"


Lexi machte eine beschwichtigende Handbewegung. "Ihr müsst entschuldigen, meine Kameraden sind ebenso wie ich von den spirituellen Emanationen dieses Turmes noch etwas verwirrt. Doch Ihr, der Ihr euch an die seltsamen Schwingungen hier angepasst habt, würdet doch sofort merken, wenn wir tatsächlich die Träne bei uns hätten. Ihre Ausstrahlung muss ja gewaltig sein. Wenn wir sie woanders hätten wären wir ganz sicher nicht hierher gekommen. Und da wir sie nicht haben, welchen Grund sollte es geben, Euch nach dem Leben zu trachten, der Ihr sie ja offensichtlich auch nicht habt? Mir scheint, jemand drittes hat uns alle zum Narren gehalten!"

Sie deutete auf den geschwärzten Krater am Boden. "Könnte das etwas mit dem Kataklysmus zu tun haben, der sich hier zugetragen hat? Mir scheint dass hier die Verbindung zu den Fernen Reichen besonders stark ist. Wollt Ihr uns nicht berichten was Euch widerfahren ist? Womöglich können wir die Diebe gemeinsam finden."

"Vielleicht hat das auch etwas mit dem zu tun was Euch von Innen verzehrt? Wir können Euch damit helfen. Unser Priester des Kord ist sehr bewandert in diesen Dingen." ergänzte die Elfe, die erkannt hatte dass die Verletzungen ihres Gegenübers ihre Quelle im Inneren des Elfen hatten. Zuerst hatte Leofe auf eine Art Gift getippt, aber nach Lexis Ausführungen hielt sie auch eine magische Energie welche das Fleisch irgendwie von innen heraus verzehrte nicht für unwahrscheinlich.

Nun erkannte Nebin es auch. Einige Wunden konnte der Halbling sofort identifizieren: Es waren Verätzungen, die sich einfach behandeln ließen. Der Elf hatte allerdings auch schwere Verletzungen und Nebin graute davor, sich vorzustellen, wie es wohl im inneren seines Körpers aussehen musste, wenn die Energie tatsächlich aus seinem Inneren heraus kam.
Der Krieger verstaute sein Rapier und nahm einige Verbände und Tücher aus seinem Rucksack. Ruhig präparierte er sie und legte sie wortlos auf ein ausgebreitetes Tuch auf den Boden vor dem Elfen.

"Nein, wir haben sie tatsächlich nicht gestohlen", erwiderte Browne vorsichtig. Wenn doch, müsste ich es wissen!

"Einen Davik kennen wir nicht, aber sollte er der Grund dafür sein, dass ihr so hundeelend ausseht, können wir vielleicht helfen. Nehmt ihr an, dass dieser Davik euch die Träne gestohlen haben könnte? Oder habt ihr andere Hinweise auf einen möglichen Täter? Wo wurde denn die Träne aufbewahrt? Vielleicht kann ich mir den Tatort mal ansehen – ich bin gut darin, Spuren von Diebstählen zu entdecken", ergänzte der Halbling und hoffte weder in ein weiteres Fettnäpfchen getreten zu sein, noch dass der mitgenommene Elf zu stolz wäre, um Hilfe anzunehmen.

Womöglich ließ sich doch auf friedvollem Weg Informationen über die Geschehnisse entlocken. Mit Grausen dachte der kleine Finger an die Begegnung mit Klaus dem wahnsinnigen Metzger zurück.

"Ja genau!" pflichtete Lexi dem Halbling eifrig bei. "Und wenn Ihn mir noch ein paar Eindrücke und Beobachtungen, die Ihr im Besitz der Träne mit ihr gemacht habt, beschreiben könntet, dann wäre es vielleicht auch möglich ihre Spur auf magischem Wege zu verfolgen. So ein mächtiges Artefakt ist nicht leicht zu verstecken, und wir haben einige Erfahrung in diesen Dingen, das könnt Ihm mir glauben!"

Ramar verzog verdrießlich das Gesicht. Was ein Rumgeeiere, dachte sich der Zwerg. Dazu sage ich mal besser nichts.

"Es gibt Gebiete mit besonderen Strahlungen im Unterreich. Diese können Hautänderungen hervorrufen. Die richtige Behandlung würde die Genesung beschleunigen."
avatar Lord Nibbler 05.Apr.2014 10:04
"Ich glaube" - mitten im Satz wurde der Elf von einem starken Hustenanfall unterbrochen - "ich glaube euch, dass ihr die Träne nicht gestohlen habt. Aber nur aus dem Grund, dass sie bereits weg ist. Wäre sie noch hier, wärt ihr die Diebe.
Aber vielleicht kann ich euch ein Angebot machen die Träne zu mir zurück zu bringen, anstatt sie der Kirche des Ioun zu überlassen. Sie würden die Träne verstecken, anstatt sie dafür zu nutzen, wofür sie geschaffen wurde: Wissen zu sammeln und für die Nachwelt zu bewahren.

Es soll euer Schaden nicht sein."


Der Elf griff an seinen Nacken und löste ein Medaillon von seinem Hals. Sofort konnte Lexi die starke Magie spüren, die von diesem Gegenstand ausging.

(http://www.juwelier-shop24.com/images/Med11.jpg)
avatar Lexi 05.Apr.2014 07:04
Lexi beäugte den Gegenstand interessiert und neigte bedächtig den Kopf. "Ein verlockendes Angebot. Aber Ihr versteht sicher, dass wir, um es richtig bewerten zu können, zunächst einige Informationen brauchen. Was genau hat sich denn hier zugetragen und wie seid Ihr und die anderen Flussratten in diese missliche Lage geraten? Wer hat Euch beauftragt, wer könnte die Träne jetzt haben und was glaubt ihr, das er oder sie damit vorhat?"
avatar Lord Nibbler 08.Apr.2014 08:04
"Nunja", begann der Elf seine Ausführungen, während er sich auf seinen Thron zurückfallen ließ.
"Davik hat uns hierher geschickt, um die Träne für ihn zu holen. Was er damit wollte, war uns egal. Er hat uns eine reichliche Belohnung versprochen.
Als wir jedoch hier waren, konnten wir die Macht der Träne spüren. Was auch immer Davik damit vorhatte, oder noch vor hat: Sie gehört hier hin und nicht in andere Hände!
Ich nehme an, dass Davik nun im Besitz der Träne ist. Irgendwie muss er es geschafft haben, sie zu stehlen."
avatar Leofe 09.Apr.2014 07:04
"Mmh, das ist seltsam - wäre Davik nicht zunächst davon ausgegangen dass er die Träne von Euch bekommt? Immerhin hat er Euch beauftragt und Ihr habt die Träne wie vereinbart aufgetrieben.
Es kommt mir seltsam vor dass Euer Auftraggeber das Objekt von Euch stiehlt. Gibt es niemand anderes der in Frage kommen würde?"
, gab Leofe zu bedenken.
avatar Lexi 09.Apr.2014 11:04
Lexi zuckte die Achseln. "Ich halte das schon für möglich, wenn er sich die 'reichliche Belohnung' sparen wollte. Wo habt ihr die Träne denn gefunden, und wie hattet Ihr sie aufbewahrt, als sie noch in Eurem Besitz war? Außerdem verstehe ich Euch nicht ganz, Ihr sagt einerseits Ihr wollt die Träne zum Sammeln von Wissen verwenden, und andererseits dass sie hier her gehört. Falls Ihr sie wieder erlangt, wollt Ihr tatsächlich damit in diesem baufälligen Gemäuer bleiben?"
avatar Browne Flyer 09.Apr.2014 10:04
"Und wer ist dieser Davik von dem ihr spracht?", fügte Browne hinzu.
avatar Ramar 17.Apr.2014 11:04
Ramar blickte den Elf an. Wie würde der Elf den Zwergen beschreiben?
avatar Lord Nibbler 21.Apr.2014 09:04
"Davik - unser Anführer, hatte uns direkt zu diesem Turm geschickt, in dem wir vor wenigen Wochen die Träne gefunden haben. Wir hatten noch nicht genügend Zeit um herauszufinden, wie sie einzusetzen ist, deswegen haben wir sie noch nicht mit neuem Wissen versorgen können.

Aber alleine ihre Präsenz lässt keinen Zweifel zu, wozu sie gedacht ist."


Der Elf zuckte zusammen, als sich plötzlich ein Riss in der Nordwand abzeichnete und einige Steine aus der Wand herausbrachen.

"Geht nun und bringt die Träne zurück. Ich werde dafür sorgen, dass der Turm bei eurer Rückkehr noch hier ist."

Ohne die Helden eines weiteren Blickes zu würdigen, begann der Elf mit einer Art Ritual oder Meditations-Singsang - so genau war das nicht zu sagen. Seine Hände begannen gelb zu glühen, seine Augen verdrehten sich und sein Atem flachte ab.

Der Riss an der Mauer breitete sich nicht weiter aus.
avatar Lexi 22.Apr.2014 02:04
Nachdem die Konversation offenbar einseitig beendet wurde zog die Hand sich in Richtung Treppe zurück.

"War der geistig schon so umnachtet oder wollte er uns nichts sagen?" wollte Leofe verwirrt wissen. "Jetzt wissen wir weder sicher, ob dieser Davik die Träne hat, noch wo wir ihn finden können."

Lexi drehte sich im Gehen zu ihr um. "Also was die zweite Frage betrifft denke ich wir sollten am besten im Hauptquartier der Flussratten, in Fallcrest, nachforschen."

Kopfschüttelnd fügte sie hinzu "Dem Herrn Elf scheint darüberhinaus nicht klar zu sein, dass wir noch ein keinster Weise auf sein Angebot eingegangen sind. Uns dafür einfach irgendeinen magischen Gegenstand zu bieten ist ja sein gutes Recht, aber selbst wenn wir keine moralischen Zweifel an den zukünftigen Besitzern der Träne hätten gehe ich davon aus, dass die Kirche Iouns auch eine gewisse Belohnung springen lässt, wenn sie ein verloren geglaubtes uraltes, mächtiges und potentiell gefährliches Artefakt wieder erlangt. Da kann er den Turm zusammen halten bis er schwarz wird... wie ein Dunkelelf." Trotz oder gerade wegen der Anspannung der letzten Minuten musste die Eladrin herzlich kichern.
avatar Leofe 22.Apr.2014 05:04
Leofe nickte zustimmend.
"Das sehe ich genauso! Sollen wir noch hinter dem Wasserfall nachschauen was es dort zu finden gibt?" fragte Leofe.
avatar Browne Flyer 23.Apr.2014 04:04
"Nee, lass uns das vielleicht später nachholen, wenn der unheimliche Elf nicht mehr hier ist. Ich finde das in der jetzigen Situation zu gefährlich und möchte nur schnell raus hier.", antworte Browne Leofe.
avatar Leofe 23.Apr.2014 06:04
"Wenn ich den Elf richtig verstanden habe ist der Turm auch nicht mehr da wenn der Elf nicht mehr da ist", gab Leofe zu bedenken.
avatar Lexi 23.Apr.2014 09:04
Lexi wiegte nachdenklich den Kopf. "Mir kommt die Aktion auch ziemlich schwierig vor, nach dem was wir bisher vom Wasserfall gesehen haben. Es könnte sich auch nur um eine natürliche Ausspülung handeln. Und wenn doch ein feindliches Wesen hinter dem Wasserfall lauert, sind wir in einer denkbar schlechten taktischen Lage. Und wer weiß ob inzwischen nicht doch noch Grells zurück kehren. Ich denke es ist das Risiko nicht wert."
avatar Leofe 24.Apr.2014 06:04
Leofe nickte "Gut, dann last uns verschwinden."
avatar Ramar 24.Apr.2014 12:04
Erstaunt blickte Ramar die Gefährten an.
"Aber die Schätze? Die können wir doch nicht einfach liegenlassen?"

Ramar streckte die Nase in die Luft und schnüffelte. "Riecht ihr nicht den Geruch von Gold."? Ramar blickt Lexi an. "Und Magie?"

"Versteckte Höhlen hinter Wasserfällen sind nie einfach nur leere Höhlen. Ich glaube von irgendeinem Stockwerk konnte man mit einem Seil ganz gut runterklettern."
avatar Browne Flyer 25.Apr.2014 08:04
„Ich rieche höchstens den Verfall des Turmes, wenn ihr mich fragt.”, entgegnete der Halbling dem Zwerg.

„Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass uns der Elf oder seine Kumpanen hier noch länger im Turm herumklettern lassen. Wahrscheinlich steckt auch mindestens ein Grell auf irgendeinem Stockwerk, der sich mit Sicherheit darüber freuen würde, uns zappelnd an einem Seil vorzufinden.”

„Manche Gefahren lohnen sich nicht einzugehen – nicht, wenn man nur eine vage Hoffnung auf einen Schatz hat.”
avatar Lord Nibbler 27.Apr.2014 03:04
So beschloss die Hand, den Turm zu verlassen und die möglichen Schätze in seinen Mauern zurückzulassen.

Doch wohin sollte der Weg nun führen? Von Davik hatten sie keine Spur, genauso wie von der Träne selbst. Ob sie der Bedrohung der Grells für Wellspring ein Ende setzen konnten, wussten sie auch nicht so genau. Alles in allem war es ein nicht sehr erfolgreicher Ausflug gewesen. Aber, und da mussten alle zustimmen, sie hatten Browne Flyer gerettet und dieser erwies sich bisher als loyal und brauchbarer Kämpfer.

Auf dem Rückweg nach Wellspring hielt die Gemeinschaft Ausschau nach den freundlichen Halborks, doch diese schienen wohl kein Interesse an einer Kontaktaufnahme zu haben.

Die Reise dauerte gefühlt dreimal so lange wie der Hinweg, doch schlussendlich erreichten sie die Stadtmauern von Wellspring.
avatar Lexi 28.Apr.2014 01:04
"Lasst uns zunächst einmal beim Ioun-Tempel vorbei schauen und dieser Besser-die-Grells-töten-meine-Pilger-als-Ihr-Priesterin Bericht erstatten." schlug Lexi vor und wedelte dabei mit dem Zeigefinger. "Wie hieß sie nochmal? Deidra? Vielleicht kann sie ja noch irgendwelche nützlichen Hinweise beisteuern - wobei ich das bezweifle."

 "Außerdem würde ich ihr gerne dieses Amulett beschreiben, welches der Elf uns angeboten hat. Es kam mir unbekannt vor, aber nicht dass das auch ein verschollenes Ioun-Artefakt aus dem Turm ist, von dem die Welt nichts weiß." fügte sie mit leicht ironischem Unterton hinzu.
avatar Leofe 28.Apr.2014 02:04
"Das hört sich nach einem guten Plan an", pflichtete die Elfe der Magierin bei.
avatar Ramar 29.Apr.2014 09:04
Ramar war immer noch verstimmt wegen dem Angsthasen-Verhalten seiner Kumpanen. "Geht wohin ihr wollt, ich geh erstmal was trinken. Ich bin da hinten in der Schenke."
avatar Browne Flyer 29.Apr.2014 10:04
„Ich vermute auch, dass es bestimmt schon zu einem Kontakt zwischen dem Elf und der Ioun Kirche gab. Wahrscheinlicher noch mit diesem ominösen Davik. Irgendetwas sollte über diese zwielichtigen Gestalten doch in Erfahrung zu bringen sein.”, sagte Browne.

„Und ihr solltet nicht so verdriesslich dreinschauen, Ramar. Freut euch lieber auf zukünftige Schätze, statt Trübsal zu blasen und Biere zu heben.”, wandte sich der Halbling an den Zwerg.

avatar Lord Nibbler 01.May.2014 09:05
So machten sich vier Finger der Hand auf die Suche nach Deirdre, während der fünfte Finger sich auf den Weg ins Gasthaus Red Rooster machte.

Auf ihren jeweiligen Wegen fiel den Helden auf, dass die Stimmung in der Stadt merkwürdig angespannt war. Leute zuckten zusammen, als sie um eine Ecke bogen, schlossen schnell die Türen hinter sich, oder versuchten auffällig unauffällig zu sein.

Unbeirrt setzten die Helden ihren Weg fort und die vier kamen am Mindspire, dem Tempel des Ioun, an. Die alten Steine, aus dem der Tempel gebaut war, waren mit Symbolen und Sigeln überseht, die hinter dem dichten Efeu, das sich am Mauerwerk entlang rankte, zu sehen waren. Fenster in allen Farben des Regenbogens ließen den Tempel funkeln, als die Sonne direkt über ihm stand.
Zwei große, bronzene Türen waren der einzige Zugang zum Inneren des Tempels. Das Innere bestand aus einer großen Halle, in deren Mitte ein verschlissener Altar stand.

Deirdre kniete vor diesem Altar und war offenbar in einem Gebet versunken.
avatar Leofe 01.May.2014 10:05
Leofe räusperte sich, "Verzeiht Deirdre dass wir Euer Gespräch stören, doch wir haben Neuigkeiten für Euch - und Fragen" brachte die Elfe leise hervor.
avatar Lord Nibbler 01.May.2014 10:05
Langsam erhob sich Deirdre. Noch immer waren ihre Augen geschlossen. Sie verneigte sich vor dem Altar, drehte ihren Körper zu den Helden und öffnete die Augenlider.
"Willkommen im Mindspire. Ich bin begierig eure Neuigkeiten zu erfahren. Habt ihr die Ursache der Monsterangriffe gefunden? Habt ihr gar die Träne gefunden?"
avatar Lexi 02.May.2014 12:05
Lexi hätte sich mit einer Antwort gerne zurück gehalten, aber es war ihre Idee gewesen herzukommen, und sie sah die Blicke der in magisch-planaren Dingen nicht bewanderten Gefährten auf sich ruhen. Also seufzte sie innerlich, schob ihre Antipatie zur Seite, holte ihr Notizbuch hervor und bemühte sich, möglichst professionell die Geschehnisse zu berichten.

"Die Träne haben wir leider noch nicht, aber Hinweise auf ihren möglichen Besitzer. Dieser hatte anscheinend die Flussratten, eine Gilde von Halsabschneidern aus Fallcrest, darauf angesetzt, die Träne aus dem Forlorn Tower zu stehlen. Der Turm und seine Umgebung sind jedoch durch einen starken Einfluss der Anderswelten verseucht. Die überlebenden Flussratten in Turm waren mehr oder weniger wahnsinnig und wiese bizarre körperliche Veränderungen auf. Sie schienen mit den Grell im Bunde zu sein, oder zumindest von ihnen toleriert zu werden.

Soweit wir heraus finden konnten drangen die Flussratten bereits vor ein paar Wochen in den Turm ein und fanden die Träne. Dann wurde sie ihnen noch im Turm gestohlen. Behauptet zumindest ihr Anführer, der als einziger noch mit sich reden ließ. Er denkt, dass Davik, der Herr der Flussrattengilde, sie ihnen entwendet hat, aber sicher ist das natürlich nicht. Er hat auch nicht gesagt wann genau das passierte - wobei sein Zustand derart war, dass ich bezweifle eine Zeitangabe von ihm hätte irgendeinen Wert gehabt.

Wie ihr seht, fehlen hier noch einige Fakten. Wenn die Träne den Flussratten nach dem Grellangriff auf Wellspring gestohlen wurde, ist es möglich das eben jene Grelltruppe dafür verantwortlich war. Anderfalls gibt es wohl außer dem jetzigen Besitzer der Träne und den Flussratten im Turm noch eine dritte Partei, die die Träne begehrt und die Kontrolle über Grells hat.

Zum anderen haben wir im Turm die Überreste einer massiven arkanen Explosion gefunden, die möglicherweise den Kaorti-Tempel verwüstet und seine damaligen Bewohner vernichtet bzw. in die Anderswelten versetzt hat. Der entstehende Riss im Ebenengefüge existiert immer noch und ist vermutlich zum Teil für die Mutationen und den Wahnsinn in Turmnähe verantwortlich. Er ist aber nicht stark genug um alles zu erklären.

Was wisst Ihr noch über die Wissensinhalte der Träne und die Kaorti-Priesterschaft? Ich spekuliere jetzt, aber könnte es sein, dass die Träne in irgendeiner Weise mit für die Explosion verantwortlich war und/oder durch sie verdorben worden ist, so dass sie zu den bizarren Veränderungen beigetragen hat, solange sie im Turm verweilte? Was wiederum die Frage aufwürfe, wer damals die Explosion verursacht hat und ob dieser jemand - oder seine Nachfolger - möglicherweise überlebt hat, vielleicht sogar in den Anderswelten? Könnt ihr dazu etwas sagen?"
avatar Lord Nibbler 03.May.2014 11:05
Deirdre schwieg einen Augenblick, während sie über das gesagte nachdachte.
"Über den Wissensinhalt der Träne kann ich euch leider nichts sagen. Da die Karoti, die Wächter der Träne, plötzlich verschwunden sind, gibt es keine gesicherten Überlieferungen.

Die Möglichkeit der Veränderung der Träne, durch Experimente oder eine arkane Explosion lässt sich nicht von der Hand weisen.
Wenn die Träne nicht mehr im Forlon Tower ist, wurde sie vielleicht nach Wellspring gebracht. Das würde zumindest erklären, warum die Grells die Träne hier gesucht haben.

Auch die anderen Vorfälle in Wellspring könnten damit zusammenhängen."
avatar Leofe 03.May.2014 11:05
"Gab es denn Vorfälle in Wellspring seit wir aufgebrochen sind?" wollte Leofe wissen.
avatar Lord Nibbler 03.May.2014 11:05
Deirdre bedeutete Leofe näher zu kommen und begann zu flüstern:
"Leute sind verschwunden. Teilweise wurden sie aus ihren Betten geraubt und es sollen dunkle Gestalten an den Tatorten gesehen worden sein.
Mit dem was ihr über die Träne und ihre Auswirkungen auf die Flussratten erzählt habt, könnte es durchaus sein, dass es hier einen Zusammenhang gibt. Hoffentlich breitet es sich nicht noch mehr aus."
avatar Leofe 03.May.2014 11:05
"Gibt es ein Muster hinter den Entführungen oder einen Hinweis auf ihren Ursprung von dem Ihr wisst?" fragte Leofe nun ebenfalls flüsternd.
avatar Lord Nibbler 03.May.2014 05:05
"Mir ist dazu nichts bekannt, aber vielleicht kann die Stadtwache etwas dazu sagen", entgegnete die Priesterin.
avatar Leofe 04.May.2014 06:05
"Verzeiht mir wenn ich so direkt bin", erwiderte Leofe nachdem sie die Priesterin eine weile skeptisch angeblickt hatte. "Ihr scheint mir heute verändert - ist alles in Ordung mit Euch? Ihr wirkt sehr kurz angebunden und weit weniger erpicht uns so gut wie möglich zu unterstützen um die Träne zu finden.

Eine kurze Zeit des unangenehmen Schweigens folgte bevor die Elfe leise und gepresst hinzufügte: "Kann es sein dass die Träne schon in Wellspring ist und Ihr ihren Einfluß bereits spürt?"
avatar Lord Nibbler 04.May.2014 10:05
Deirdre vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
"Ich weiß nicht was es ist - aber ihr habt recht - ich spüre, dass etwas mit mir vorgeht. Ich kann es nicht genau in Worte fassen.
Ich will wirklich alles tun, damit die Träne ihren Weg zurück in die Kirche Iouns findet."
avatar Lexi 05.May.2014 10:05
Lexi schüttelte verständnislos den Kopf und funkelte die Priesterin wütend an. "Jetzt habe ich aber genug. Ich verstehe Euch Kirchenleute nicht. Da verschwindet die Priesterschaft eines kompletten Tempels, die ein mächtiges Artefakt in ihrer Obhut haben, und ihr wisst praktisch nichts darüber? Ihr seid mir schöne Diener des Wissensgottes! Gab es keine Untersuchung? Ursachenforschung, damit so etwas nicht wieder passiert? Was ist mit dem Schriftverkehr mit dem Tempel vor der Explosion? Suche nach Vermissten? Weissagungen?

Wenn ich Jahrzehnte später noch derartig starke verderbende Emanationen spüre, muss die Aura direkt nach der Explosion gewaltig gewesen sein. Die hätte jeder halbwegs begabte Priester meilenweit gespürt! Aber kümmert es Euch? Nein! Ihr lasst Euer höchstwahrscheinlich pervertiertes Artefakt und einen Riss in die Anderswelten einfach so unbewacht in der Windnis herumstrahlen. Und dann jammert Ihr darüber, dass es in falsche Hände gerät und bizarre Monster Eure Stadt verwüsten? Die Stadtwache fragen? Pah! Das ist Eure Verantwortung!"


Lexi hatte sich so im Rage geredet, dass die Luft um ihre Arme und Hände zu flimmern begonnen hatte. Als sie in Ermangelung eines Tisches zur Unterstreichung des Gesagten mit der Faust in ihre offene Handfläche schlug, durchhallte ein Donnerschlag den Tempel.

Während das Echo verklang, beruhigte sie sich ein wenig und fügte etwas weniger laut hinzu "Es wird wirklich Zeit dass Ihr alles tut was Ihr vermögt, um diese Entwicklung zurück zu drehen, bevor es zu spät ist. Mobilisiert die Priesterschaft, eskaliert das Problem, holt Verstärkung, befragt Ioun - was auch immer!"
avatar Browne Flyer 05.May.2014 11:05
Aufmerksam hatte Browne die anfängliche Diskussion mit der Priesterin über die Träne verfolgt. Er hatte zu dem Thema nicht viel beizutragen – war da eher zufällig hineingeraten und kannte sich mit der Hintergrundgeschichte nicht aus.

Dennoch interessierten ihn die Geschehnisse sehr und nach den Erlebnissen im Turm war sonnenklar, dass diese Träne ungeheuer wichtig war und ihr verderblicher Einfluß beendet werden musste. Doch sein Interesse war ziemlich schnell einer bodenlosen Fassungslosigkeit gewichen. Mit offenem Mund verfolgte er das Gestammel der Priesterin.

Ein paar mal setzte der Halbling an, um die Verantwortungslosigkeit der Kirche zu kritisieren. Doch keine Wort fand seinen Weg aus dem plötzlich wie Wüstensand trockenen Mund.

Erleichert, dass Lexi die richtigen Worte fand, aber auch durch ihren heftigen Wutausbruch überrascht und verängstigt, tippelte der Halbling etwas nach hinten. Browne wünschte sich, ganz woanders zu sein.
avatar Lord Nibbler 06.May.2014 10:05
Wut machte sich in Deirdres Gesicht breit. Freundschaft würden sie und die Eladrin wohl nicht so schnell verbinden.

"Mit welchem Recht bäfft ihr mich denn an? Als die Karoti verschwanden, ging das gesamte Königreich Nerath unter. Alle "Kirchenleute", wie ihr sie nennt, waren damit beschäftigt den Gläubigen Zuflucht und Zuversicht für die Zukunft zu bescheren!
Ich bin eine von viele Ioun-Gläubigen. Ich habe mich mit der Vergangenheit der Träne beschäftigt! Ich bin extra nach Wellspring gekommen um mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Ich spende den braven Leuten Wellsprings Trost in dieser dunklen Zeit!
Also wagt es nicht euch moralisch über die Kirche des Ioun zu erheben. Wir alle erfüllen die uns zugedachte Aufgabe im Leben."
avatar Leofe 06.May.2014 11:05
Leofe nickte mit zusammen gepressten Lippen "Versucht Euch des Einflusses so lange wie möglich zu erwehren! Wenn Euch noch etwas einfällt was uns weiter helfen kann, lasst nach uns schicken." die Elfe drehte sich zu den anderen um.
"Ich denke wir können hier erstmal nicht mehr erfahren - sollen wir zur Stadtwache gehen? Viel mehr bleibt uns im Moment nicht würde ich sagen", schlug die Bogenschützin vor.

"Ach so, vielleicht sollten wir auf dem Weg noch unseren Zwerg einsammeln", schloss Leofe mit einem Grinsen ihre lauten Gedanken ab.
avatar Lord Nibbler 11.May.2014 05:05
Währenddessen im Red Rooster:

Ramar betrat den Schankraum um seine trockene Kehle zu benetzen.
"Wie konnten die andern einfach nur unvollendeter Dinge den Turm verlassen wollen?" Der Zwerg konnte es einfach nicht verstehen.

Ohne es zu wollen hörte er ein Gespräch zwischen zwei Männern und der Wirtin an der Theke:
"Ich sage euch, das hat alles mit diese Gruppe Fremde zu tun, die zu uns gekommen sind. Kaum waren sie wieder aus dem Stadttor, ging es los. Brave Bürger verschwinden, Monster greifen an - naja, wenigstens hat der Mindspire Tempel seinen Dienst wieder aufgenommen."

Ramar schnaufte tief durch. Scheinbar lief auch hier nicht alles zum Besten.

Ramar trat an die Theke und gesellte sich zu den dreien.

"Kord zum Gruße! Ein Bier und eine Brotzeit, bitte, Frau Wirtin. Ich bin Bruder Ramar."
Ramar schob eine Goldmünzen über die Theke.

"Was erzählt ihr guten Leut von verschwundenen Bürgern und angreifenden Monstern? Seid ihr noch durstig?"

Die Wirtin ging zum Fass, zapft ein paar Biere und stellte sie dem Trio vor die durstigen Kehlen.

"Äh, ich sehe ihr seid wohl nicht von hier, sonst wüsstet ihr wovon wir reden. Es ist noch gar nicht so lange her, da haben fliegende Gehirne die Pilger angegriffen. Zum Glück war zufällig eine Gruppe Abenteurer zugegen, um die Monster zurückzuschlagen. Einige Pilger überlebten den Angriff leider nicht, aber die anderen können von Glück sagen, dass die Abenteurer da waren."
"Außerdem," fiel ihm der andere ins Wort, "werden Leute aller Stände entführt - oder vielleicht sogar ermordet."

Ramar blickte düster in seinen Bierkurg hinein: Wenn sie mich nicht erkennnen muss ich wohl noch an meiner Wirkung arbeiten...

Ramar hob seinen Blick wieder:
"Bei Kord! Das klingt übel. Ich hoffe ihr habt keine Familienmitglieder oder Freunde, die entführt wurden? Wer verfolgt die Entführungen? Gab es Spuren oder Lösegeldforderungen?"
Ramar fiel noch ein Detail ein.
"Gut das der Tempel wieder offen hat. Warum hat die Hohepriesterin den Tempel den geschlossen?"

"Bei mir ist es kein verwandter, der vermisst wird, aber ein sehr guter Freund. Die Stadtwache hat sich dem Problem angenommen, aber bisher ohne Erfolg. Auch aus ihren Reihen werden einige vermisst...", äußerte sich der redseligere der beiden. Der andere nickte nur stumm mit dem Kopf und nahm einen weiteren Schluckt Bier zu sich.
Daraufhin mischte sich die Wirtin wieder in das Gespräch ein: "Der Tempel war schon seit fast einem Jahr nur noch für die Pilger in Betrieb. Als Pilgerstätte Iouns kann man ja nicht zugeben, dass es kaum noch Ioun Anhänger unter den Einwohnern gibt. Diese Deirdre, die mit den letzten Pilgern ankam, scheint jedoch Interesse daran zu haben, den Bürger von Wellspring zu helfen. Daher hat sie kurzerhand den Tempel nach dem Monsterangriff selbst wieder eröffnet."

Mitfühlend blickte der Priester den Redseligeren an. "Tut mir leid das zu hören. Du hast mein Mitgefühl. Ich werde zu Kord beten und um Stärke bitten. Ich hoffe er kommt da irgendwie raus."

Ramar blickte die Wirtin an und nickte. "Das ist löblich von ihr. Naja Ioun ist auch nicht mein Ding... Gibt es einen Grund warum sich das Dorf von Ioun abgewandt hat?" Fragend blickte der Priester in die Runde. "Ansonsten werde ich nach dem Gespräch bei der Stadtwache vorbeischauen."

"Nein, es gibt keinen tieferen Grund. Aber über die Jahre haben die Bewohner begonnen andere Götter zu verehren, wodurch der ehemals prächtige Tempel immer weniger von den Bürgern Wellsprings genutzt wurde, als von den Pilgern," erwiderte die Wirtin.

"So. Genug getrunken - ich werde zur Stadtwache gehen und dort mal nach dem Rechten sehen. Vielleicht kann ich sie ja unterstützen!"

Ramar sprang auf, schulterte seinen Rucksack und ging zur Tür. Dann drehte er sich nochmal um.
"Wenn meine Freunde kommen. Ein Mensch, eine Elfe, eine Eladrin und ein Halbling. Sagt ihnen das ich bei der Stadtwache bin."

Dann verliess Ramar die Schankstube.
avatar Lord Nibbler 11.May.2014 05:05
So kam es, wie es kommen musste: Gerade als Ramar die Schenke verlassen hatte, liefen ihm auch schon die anderen über den Weg.
avatar Lord Nibbler 11.May.2014 07:05
Gerade als sich die wiedervereinigte Hand begrüßen wollte, übertönte ein lauter Ruf aus Richtung des Estered Squares jedes Geräusch.

"BÜRGER VON WELLSPRING! HÖRT MICH AN!"
avatar Lord Nibbler 11.May.2014 08:05
Wortlos verständigten sich die Helden und liefen schnellen Schrittes in zum Estered Square.
Hinter einer Menschenmenge, stand auf einer umgedrehten Kiste ein schwarzhaariger Zwerg. Seine gesamte Körperhaltung zeugt von seinem Ärger, während er wild gestikuliert.
In seiner Ansprache beschuldigt er die Ioun Pilger, die Stadtwache und sogar Lord Criswell die Ursache für die Geschehnisse in der Stadt zu sein. Jubelschreie aus der Menge unterstreichen die aggressive Stimmung.
avatar Lord Nibbler 11.May.2014 08:05
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=11199)
avatar Lord Nibbler 29.May.2014 09:05
"Die meisten hier gehören zur Arbeiterklasse", merkte Leofe flüsternd an. "Vielleicht hilft euch redegewandten diese Einschätzung ja wenn ihr eure unwiderstehlichen Argumente ans Volk bringen wollt", endete die Elfe mit einem verschmitzten Grinsen.

So unrecht hat er eigentlich nicht, zumindest was den Ioun-Kult angeht. dachte Lexi, die sich nur mit Mühe einen weiteren Schlagabtausch mit Deidre verkniffen hatte und immer noch ziemlich wütend war. Aber das würde unseren Feinden nur in die Hände spielen.

Mit einem Donnerschlag warf Lexi einen verlassenen Karren um und sprang behende auf dessen Brüstung. Dann erhob sie in der verwirrten, plötzlichen Stille die Stimme. "Was für ein Unfug, Herr Zwerg! Ihr habt keine Ahnung wovon Ihr da redet."

Sie wandte sich an die Menge. "Haben Euch die Stadtväter in dieser blühenden Stadt nicht immer mit Arbeit und Brot versorgt? Profitiert Ihr nicht von der klingenden Münze der vielen Pilger, deren Bedürfnisse ihr mit Handwerkskunst befriedigt? Haben nicht viele von Euch bei der Stadtwache gedient, oder trinken ab und zu ein Bier mit den Stadtgardisten? Baut Ihr nicht seit Generationen die schönen Tempel und Schreine für die Ioun-Kirche? Erfreut sich nicht Lord Criswell auch am Wohlergehen der Stadt und ihres Volkes? Ich frage Euch: Welchen Grund sollten die, die der Herr Zwerg anschuldigt haben, es plötzlich anders zu wollen?"

Sie machte eine ausschweifende Handbewegung nach Westen. Meine Kameraden und ich kommen gerade zurück vom Gebirge im Westen, und ich sage Euch: Wir haben Schrecken gesehen, gegenüber denen ein paar Tentakelmonster und Entführungen eine Wohltat sind. Dort ist die Quelle des Übels, es hat seit Jahrzehnten dort gelauert und Kraft gesammelt und weder Ihr, noch der Lord und seine Wache, noch die Priesterschaft werden es alleine aufhalten können! Aber gemeinsam könnt Ihr es schaffen! Lasst Euch nicht von den Furchtsamen zum Narren halten - habt Mut und haltet zusammen in dieser schwierigen Zeit, dann werdet ihr der Bedrohung trotzen und Eure Heimat retten!

„Vielleicht solltet ihr lieber euren schweren Hammer nehmen und euren Unmut über eingeplatztes Geschäft, unzufriedene Kunden oder ein schales Bier an eurem Amboss austoben, Herr Zwerg!“, rief Browne so laut er konnte.

„Wahrscheinlich kommt sogar etwas hübsches heraus, was der eine oder andere wertzuschätzen weiss. Wir kennen das doch alle. Diese Tage, an denen es nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Steigt von eurem Podest und lasst uns ein Bier trinken gehen!“

Ramar zog seinen brennenden Hammer und schlug auf ein vom Wagen herunterrollendes Fass ein. Das Fass splitterte entzwei.

"Genau, Ihr Tölpel! Hört auf die Zauberin! Geht zurück in Eure Häuser. Wir machen das! "

Von Ramar unbemerkt, fing das Fass Feuer und bald stand er bis zu den Knöcheln im Feuer.

"Oohh verdammt!" Ramar trampelte die Feuer aus und als sein Blick bemerkte das ihm die Menge immer noch zusah. "Keine Sorge! Ich bin recht feuerfest!"

Nebin beobachtete still den Redner. Was wollte er damit wohl bezwecken? Die Stadtwache in Verruf bringen? Einfach nur seine Angst zum Ausdruck bringen? Sich selbst als Retter in der Not darstellen?
Doch der Halbling konnte sich weder aus den Worten, noch aus der Körpersprache ein Bild machen.

Leofe wollte von dem brennenden Ramar ablenken und nahm Anlauf.
Eine herumwirbelnde Elfe sollte diese Meute doch genügend ablenken und vielleicht auch etwas beeindrucken um wenigstens zuzuhören. Doch hatte Leofe den Untergrund falsch eingeschätzt, nach dem abschließenden Flickflack landete sie gerade so auf ihren Füßen, doch musste die Vorführung alles andere als elegant ausgesehen haben. Zudem landete sie direkt neben Ramar und hätte fast selbst Feuer gefangen. Verlegen tat sie so als wolle sie eigentlich den Zwerg löschen.

Die Menge schenkte den Helden keinerlei Beachtung mehr. Stattdessen wandte sich die Aufmerksamkeit immer mehr dem Redner zu.
Gegenseitig stachelten sich er und die Menge immer weiter an, bis die Stimmung zum bersten gespannt war. Der kleinste Funke könnte dieses Pulverfass nun zur Explosion bringen und die Helden standen Hilflos in Mitten des Mobs.

Als Leofe merkte wie sich die Stimmung anspannte und machte einen vorsichtigen Schritt rückwärts, wobei sie Ramar unauffällig am Ärmel zupfte.

Lexi war weit vorne, doch mit ihrem Schritt durch das Feenland konnte sie sich ja schnell in Sicherheit bringen.
Vielleicht konnten sie es schaffen sich vorsichtig zurück zu ziehen bevor der Mob losbrach und sich die Wut noch gegen die Hand richtete.

Lexi schwankte ein wenig auf dem wackligen Karren und wollte gerade zu einer weiteren Rede ansetzen, als sie bemerkte wie sich Leofe und Ramar unauffällig zurück zogen.

Sie haben Recht, hier ist nichts mehr zu retten. Soll Deirdre eben ihre Probleme hier selber lösen, bevor ich mir wieder vorwerfen lasse ein Massaker unter der Bevölkerung veranstaltet zu haben! dachte die Zauberin resigniert.

Sie sah sich kurz um, dann zog sie ihre Kapuze über den Kopf und teleportierte sich an eine ruhigere Stelle, von wo aus sie sich unauffällig aus dem Mob heraus schlängelte.

Ramar wollte gerade anfangen von den Vorzügen des gemütlichen Bieres nach getaner Arbeit und den hochgelegten Beinen, als er bemerkte das die Menge ihm nicht mehr zuhörte.

"Verrücktes Pack!" murmelte er.

Ramar schob sich nach hinten aus der Menge. Kurz bevor er ausbrach fragte er einen noch etwas aufmerksameren Bewohner. "Kennt ihr den Zwerg? Ist er aus diesem Ort?"

Browne tat es seinen Gefährten gleich und verschmolz nach wenigen Schritten mit der Menge und ging – aufgrund seines niedrigen Wuchses – in ihr unter.
Der Halbling bog um mehrere Häuserecken und orientierte sich dann neu in Richtung der Garnison der Stadtwache. Dort würde er wieder auf seine neuen Freunde treffen.
avatar Lord Nibbler 29.May.2014 09:05
Die Helden, die sich nicht so viel Mühe damit gaben sich unauffällig zu entfernen mussten einige Schubser, sowie einige gestellte Beine gefallen lassen.

"Im Gegensatz zu euch ist er von hier! Und jetzt verschwindet!" rief einer der Protestler Ramar hinterher.

Es vergingen nur wenige Augenblicke, bis die ersten Mitglieder der Wache auftauchten und die Menge auflöste. Die Stimmung war jedoch nach wie vor auf äußerst gereizt.

Die Helden wurden ohne weitere Umschweife direkt zum Kommandanten der Stadtwache - Wachtmeister Harras - vorgelassen.

"Wir ihr auf den Straßen sehen könnt, habe ich viel zu tun. Was ist euer Anliegen?"
avatar Leofe 01.Jun.2014 06:06
Die Hand klärte den Wachtmeister Harras über die Vorfälle auf welcher ungeduldig zuhörte was die Abenteurer zu berichten hatten.
"Habt Ihr Hinweise welche uns zu Davik führen könnten oder wollt Ihr uns über die Entführungen berichten? Vielleicht können wir helfen und die beiden Ereignisse stehen sogar in Verbindung", fragte Ramar zum Abschluß.
avatar Lord Nibbler 03.Jun.2014 08:06
Das Gesicht des Wachtmeisters erhellte sich deutlich. Schnell wurde klar, dass er hier jemanden vor sich hatte, der gewillt war Wellspring in dieser schweren Stunde beizustehen.

"Wellspring brauch nun Leute wie euch! Diese Enführungen, die Angriffe und nun noch die Aufruhr - wir haben einfach nicht genügend Resourcen um uns um alles zu kümmern.
Ich würde euch gerne in den Rang von Stellvertretenden Wachen erheben, wenn ihr euch den Aufgaben stellen wollt.

Wo sich dieser Zwerg Davik aufhält kann ich euch nicht sagen. Seit seine Abenteurergruppe die Stadt verlassen hat, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Sie waren im Red Rooster untergebracht, soweit ich weiß. Vielleicht kann man euch dort weiterhelfen.

Nun aber zu den Enführungen: Bisher sind über 20 Einwohner entführt worden. Sie verschwinden aus ihren Häusern, ohne jegliches Zeichen gewaltsamen Eindringens. An einigen Tatorten gab es jedoch Spuren von Rangeleien. Die Opfer ziehen sich queer durch alle Gesellschaftsschichten, von den Bettlern aus dem Rivierfront bis zu einem Priester des Pelor, der aus seinem Schrein verschwunden ist. Wer oder was auch immer die Leute enführt - er oder es ist nicht wählerisch.

Als wäre das alles noch nicht genug, gab es in den letzten Tagen auch noch einige offene Angriffe. Ich habe ein halbes Dutzend meiner Wachen verloren und zahllose Einwohner wurden abgeschlachtet in den Straßen gefunden.
Die Augenzeugenberichte haben nur eins gemeinsam: Sie sind angsteinflößend! Die Angreifer sind unmeschnliche Abscheulichkeiten funkelnden Fleisches, Tentakeln und geifernden Schlunden. Niemand weiß um was für Wesen es sich handelt - nicht einmal Master Vyen. Croetus könnte es vielleicht wissen, aber er gehört zu den vermissten.

Mehr Informationen kann ich euch leider nicht geben. Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr euch der Sache annehmen könntet. Wenn ihr wollt kann ich euch eine Liste der Tatorte geben lassen."
avatar Leofe 04.Jun.2014 07:06
Nachdem Leofe kurz in die Runde schaute und bestätigende Blicke sah antwortete sie: "Wir danken Euch für die Informationen. Gerne würden wir eine Liste der Tatorte haben und wer dort unter welchen Umständen verschwunden st."
avatar Lexi 04.Jun.2014 08:06
Lexi seufzte unhörbar. Jetzt lösen wir also doch noch die Probleme der Ioun-Kirche. Naja, sei's drum.

Laut sagte sie "Mich würden noch interessieren was das für Personen sind, die Ihr erwähntet, Master Vyen und Croetus? Und gibt es hier eigentlich irgendwo einen Runenkreis? Wir müssten schnell einmal nach Fallcrest und etwas klären."
avatar Lord Nibbler 06.Jun.2014 09:06
Nachdem der Wachtmeister einen seiner untergebenen damit beauftragte die Liste zu erstellen, beantwortete er Lexis Frage:
"Master Vyen, ist ein gelehrter und weiser Mann. Er weiß eigentlich über alles Bescheid, aber diese Kreaturen stellten ihn vor ein nicht lösbares Rätsel.
Der alte Lustgreis Croetus ist der mächtigste Magier, der in Wellspring weilt. Hoffentlich ist er noch am Leben."


Nur wenige Augenblicke später kam der Wachmann mit der Liste der Tatorte zurück. Wachtmeister Harras stellte den Helden noch offizielle Dokumente aus, die sie als stellvertretende Wachen auswiesen, sollte jemand ihre Autorität in Frage stellen.
avatar Leofe 08.Jun.2014 08:06
"Wo wollen wir denn jetzt hin? Sollen wir schauen ob wir an den Tatorten etwas finden was uns weiter bringt oder sollen wir lieber zuerst in den Red Rooster gehen und schauen ob sie dort etwas über Davik wissen?" fragte Leofe in die Runde als sie die Wache verlassen hatten.
avatar Nebin 08.Jun.2014 09:06
Nebin schenkte Leofes Frage zunächst keine Beachtung und kramte in seinem Rucksack. Nach einigen Augenblicken gab er frustriert auf:
"Red Rooster. Mein Magen knurrt und scheinbar muss sich in meinem Rucksack ein magischer Vorratsvernichter befinden. Als wir heute morgen losgegangen sind, war er noch halb voll mit Leckereien."

Der Halbling grinste, als er sich den Bauch rieb.

"Naja, vielleicht ist es doch keine Magie..."
avatar Ramar 08.Jun.2014 11:06
Ramar blickte Nebin an.

"Ich habe von Astralmäusen gehört. Sie nagen einen Riß ins Sphärengefüge und futtern den Zwergen das Essen aus dem Rucksack. Vielleicht hat es Dich mit einem Zwerg verwechselt?"

"Was möchtest Du in Fallcrest, Lexi?"

"Ich bin dafür, dass wir uns die Tatorte anzusehen."
avatar Lexi 08.Jun.2014 09:06
Lexi zwinkerte dem Zwerg zu. "Einer gängigen Theorie zufolge mögen die Astralmäuse außerdem keinen Alkohol. Die Trinkgewohnheiten des Zwergenvolkes sind demnach eine reine Überlebensnotwendigkeit!"

"Aber Spaß beiseite: Ich wollte nach Fallcrest um mich bei den Flussratten nach Davik umzuhören. Nachdem aber hier gerade so viele Grellsichtungen und Entführungen berichtet werden, bin ich geneigt anzunehmen, dass die Träne und/oder ihr derzeitiger Besitzer noch hier sind. Und irgendjemand sucht intensiv danach - was wir schleunigst auch tun sollten. Vielleicht sollten wir bei der Wohnung von diesem Croetus anfangen, das war bestimmt kein Zufallsangriff. Und wenn er doch wieder auftaucht und uns Damen komisch kommt, haben wir ja ein paar gestandene Mannsbilder dabei die uns beschützen," sagte sie mit einem Augenaufschlag.
avatar Leofe 09.Jun.2014 07:06
"Dann lasst uns doch einfach zuerst schnell beim Red Rooster vorbei gehen, etwas zu Essen besorgen und nebenbei nach Davik fragen. Dann können wir direkt weiter zu Croetus.
Alle Tatorte zu untersuchen ist am aufwendigsten und ich denke dass sollten wir machen wenn wir die heisseren Spuren zuerst untersucht haben"
, schlug Leofe vor und blickte fragend in die Runde.
avatar Lexi 09.Jun.2014 08:06
Lexi nickte zustimmed. "Gut, machen wir es so."
avatar Ramar 09.Jun.2014 11:06
Ramar nestelte an dem Sheriffstern rum. Deputy. Gehilfe für Recht und Ordnung!

"Los gehts, Freunde. FÜr Recht und Ordnung."
avatar Lord Nibbler 10.Jun.2014 12:06
So begab sich die Gruppe also zum Red Rooster. Dort angekommen wurde zuerst Ramar von der Wirtin Magden Tye mit den Worten "Ihr seid aber schnell wieder zurück, nochmal ein Bier?" begrüßt und auch die anderen wurden freundlich empfangen.
Während die anderen nur eine Kleinigkeit zu sich nahmen, machten Browne und Nebin ihrer Rasse alle Ehre. Was sie nicht sofort essen konnten, wurde fein säuberlich für die nächste Mahlzeit eingepackt.

Leofe, Ramar und Lexi unterhielten sich währenddessen mit Mag, wie sie genannt werden wollte, über Davik.

Dieser hatte sein Zimmer für Wochen im Voraus bezahlt, jedoch hatte er es nachdem die Flussratten die Stadt ohne ihn verlassen hatten, nicht mehr verlassen. Ansonsten gab es über Davik nicht viel zu sagen. Er war ein unauffälliger Zwerg, der nicht viel mit den anderen Gästen redete.
avatar Leofe 10.Jun.2014 07:06
"Nun, ich denke wir sollten uns in diesem Fall mal sein Zimmer ansehen", merkte Leofe an.
Als sie den skeptischen Blick der Wirtin bemerkte fügte sie schnelle hinzu: "Das geht schon in Ordnung, wir sind von der Wache eingesetzt um zu helfen gewisse Dinge aufzuklären."
Mit diesen Worten zeigte die Elfe Mag die Schriebe der Wache.

"Könnt Ihr uns sagen welches Zimmer Davik hatte bzw. hat?"
avatar Lord Nibbler 10.Jun.2014 10:06
Daviks Zimmer befand sich auf dem dritten Stockwerk. Zwei Treppen hoch und dann das letzte Zimmer auf dem Gang, hatte Mag gesagt.
Vor der Tür angekommen, lauschte Leofe erst einmal, ob etwas im Zimmer zu hören war: Es war totenstill.
avatar Leofe 10.Jun.2014 11:06
Leofe legte einen Pfeil auf die Sehne und spannte diese unhörbar während sie einen Schritt nach hinten ging und somit die Tür für die geschickten Finger der Hand frei gab.
Dann nickte sie aufmunternd Richtung Tür.
avatar Lexi 11.Jun.2014 09:06
In diesem Moment hob Lexi ihre Hand und raunte "Wartet noch einen Moment, ich spüre eine Quelle von Magie in der Nähe. Vielleicht kann ich sie genauer orten."

Das Gesicht der Eladrin erschlaffte, als sie sich voll auf das Erspüren des alles durchdringenden magischen Gewebes konzentrierte.
avatar Browne Flyer 11.Jun.2014 01:06
Währenddessen fummelte Browne mit einem schwarzen Etui herum und hielt fragend alsbald einen Dietrich in der Hand.
avatar Lexi 11.Jun.2014 01:06
Die Eladrin erwachte aus ihrer kurzen Trance und schüttelte den Kopf. Sie flüsterte "Falscher Alarm. Im gesamten Gasthaus wurde offenbar ein Zauber gewirkt, der die schlechten Gerüche der Umgebung neutralisiert."

Dann bedeutete sie Browne mit einer einladenden Geste, mit seinem Handwerk zu beginnen.
avatar Browne Flyer 11.Jun.2014 01:06
Der Halbling wollte kein Risiko eingehen, um zu testen, ob die Tür überhaupt abgeschlossen war und machte sich daran möglichst leise das Schloss zu knacken.
avatar Lord Nibbler 11.Jun.2014 01:06
Doch unglücklicherweise viel ihm sein Dietrich während der Aktion aus der Hand und rutschte zu allem Überfluss noch unter der Tür hindurch, so dass er ihn selbst mit seinen dünnen Halblingfingern nicht mehr greifen konnte.
Wenigstens war das herunterfallen leise, so dass die Aktion wohl unbemerkt geblieben war.
avatar Browne Flyer 11.Jun.2014 01:06
Errötend wischte Browne seine Finger an seiner Weste ab und murmelte leise Flüche über das fettige Essen. So etwas Peinliches war ihm schon lange nicht mehr passiert.
Verlegen machte er den Weg frei, damit ein anderer sein Glück versuchen konnte – vielleicht auf eine weniger subtileArt und Weise.
avatar Nebin 11.Jun.2014 02:06
Ratlos blickte Nebin die anderen an. Für ihn gab es zwei Alternativen:

Ohne einen Ton von sich zu geben, bewegte er die Lippen zum Wort "Klopfen" und machte eine entsprechende Geste.
Einen Augenblick später deutete er an, mit der Schulter die Tür einzurennen und formte das Wort "Aufbrechen" mit dem Mund.
avatar Lexi 11.Jun.2014 10:06
Lexi hob abermals die Hand, lehnte sich zu Browne hinunter und raunte ihm zu "Wollt Ihr nicht vielleicht nach draußen gehen und das Fenster überwachen? Damit nicht er oder wer auch immer dort drinnen ist einfach abhaut?"
avatar Browne Flyer 11.Jun.2014 11:06
Browne nickte und flüsterte Lexi zu „Geht klar! Gebt mir eine Minute. Ruft mich, wenn ihr ihn habt.”
Ohne weitere Diskussion machte sich der Halbling auf den Weg und stand kurz darauf außerhalb des Gasthauses mit gutem Blick auf die Fenster.
avatar Lexi 12.Jun.2014 06:06
Lexi machte Nebin das Zeichen für "Klopfen".
avatar Nebin 12.Jun.2014 12:06
Der Halbling legte eine Hand an sein Schwert, während er mit der anderen Klopfte, doch es kam keine Antwort. Er klopfte nochmals, dieses mal energischer als zuvor, doch das Ergebnis war das selbe.
Also blieb nur noch die letzte Option übrig: Mit aller Kraft warf sich Nebin gegen die Tür. Mit einem lauten Knall sprang die Tür aus ihren Angeln und der Krieger landete auf dem Boden.
avatar Lord Nibbler 12.Jun.2014 12:06
Der Geruch von Verwesung begrüßte die Abenteurer. In einem Stuhl in der Mitte der Kammer saß ein ausgetrockneter Körper in grauen Roben. Der Kopf sackte nach vorne und ruhte auf der Brust. An der Oberseite des Schädels waren deutlich vier Löcher zu erkennen, als hätte sich etwas durch den Knochen gebohrt.
An die Kammer schloss sich ein weiterer Raum an, vermutlich das Schlafzimmer.
avatar Lord Nibbler 12.Jun.2014 12:06
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=11278;image)
avatar Leofe 12.Jun.2014 06:06
"Das ist eine tatsächliche Leiche - also nicht etwas untotes", bemerkte Leofe das offensichtliche nach einem kurzen Blick. "Angesichts der Maden ist er nicht erst heute gestorben sondern eher schon vor ein paar Wochen, ausser Magie ist im Spiel", schloss die Waldläuferin ihre Analyse.
avatar Lexi 12.Jun.2014 10:06
Lexi hielt sich die Nase zu und ging zum Fenster, um es aufzureißen. "Puh, das ist wohl selbst für den Geruchneutralisierungszauber etwas zu viel hier. Aber ohne ihn hätte jemand die Leiche bestimmt viel früher bemerkt. Der Zimmerservice scheint hier jedenfalls nicht gut zu sein..."

Dann lehnte sie sich hinaus und rief "Du kannst wieder hochkommen, Browne. Hier läuft garantiert niemand weg!"
avatar Ramar 14.Jun.2014 12:06
Ramar hängte seinen Hammer wieder um und ging auf die Leiche zu. "Kannst Du nach Spuren suchen, Leofe? Dann würde ich die Leiche untersuchen. Vielleicht könnt ihr Euch noch im Nebenzimmer umschauen."
Ramar stellte seine Heilertasche auf einen sauberen Stuhl und blickte resigniert auf die Leiche.
avatar Browne Flyer 14.Jun.2014 02:06
Noch während Ramar die Leiche inspizierte, gesellte sich Browne wieder zu den anderen. Er hielt Abstand zu der verwesenden Leiche und schaute angewidert. Er hoffte das leckere Essen von vorhin bei sich zu behalten.

„Ah. Ich verstehe! Ja, der läuft bestimmt nicht mehr weg. Was macht denn solche Löcher in den Schädel? Können das diese fliegenden Tentakelwesen gewesen sein?”, fragte der Halbling, bevor er sich daran machte seinen Dietrich auf dem Boden zu suchen und wieder an sich zu nehmen.
avatar Leofe 14.Jun.2014 04:06
Leofe untersuchte den Nebenraum.
In der Tat handelte es sich dabei um die Schlafkammer.
Dort waren neben dem Bett noch ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank und ein kleiner Tisch zu finden.
Im Schrank hingen einige Kleidungsstücke und ein Rucksack mit den Überresten von Vorräten, einem Wasserschlauch gefüllt mit Bier und eine sehr fein gearbeitete kleine Figur aus seltenstem Marmor.
Sie stellte einen Drachen dar, der gerade im Begriff war Feuer zu speien.

Leofe stieß einen leisen Pfiff hervor als sie die Statue genauer betrachtete "Ich bin zwar kein Experte, aber dass man hierfür eine Menge Münzen bekommt ist ja offensichtlich!" dachte die Elfe bei sich.

Der Schreibtisch hatte mehrere Schubladen, von denen lediglich in der obersten etwas zu finden war.
Ein Paar sauber zusammengelegte Handschuhe, mit arkanen Symbolen verziert, lagen dort.
Auf dem Tisch stand ein Bleikästchen, das mit Runen und Schriftzeichen überzogen war.

"Lexi, Browne?" rief die Waldläuferin nach ihren zwei Begleitern "Offensichtlich hatten unsere Tentakelfreunde nur Interesse an dem Gehirn und nicht am restlichen Besitz - vielleicht solltet ihr mal rüber kommen und einen genaueren Blick auf das was ich gefunden habe werfen", gab sie als Begründung für die Aufforderung an.
avatar Browne Flyer 14.Jun.2014 07:06
Neugierig gesellte sich Browne zu Leofe.

Ein „Hui!” entfuhr dem Halbling als er die Handschuhe erblickte, auf die Leofe deutete.

„Sind die schön!”, rief er begeistert.
avatar Leofe 14.Jun.2014 07:06
"Ja, sind sie. Aber eigentlich habe ich euch beide gerufen damit ihr Euch mal das Bleikästchen anseht", entgegnete Leofe.
avatar Ramar 15.Jun.2014 01:06
Ramar untersuchte die Leiche. Immer wieder pickte er Maden weg oder musterte sie genau. Am meisten Zeit widmete er aber den Löchern im Kopf. Auch von dem Gehirn fehlte jede Spur.

"Tentakelwesen trifft es ganz gut. Ich würde sagen das diese Spuren typisch für einen Gedankenschinder sind. Das sind grob humanoide Wesen, bischen größer und schlanker als Mensch mit so Tintenfisch-Tentakel. Sie verfügen über starke mentale Kräfte und leben im Unterreich in großen Städte mit ihren Sklaven. Weißt Du noch mehr über Gedankenschinder, Lexi?"

Ramar machte sich daran die Robe zu untersuchen.
avatar Lexi 15.Jun.2014 08:06
Lexi warf angewidert einen Blick auf die Kopfverletzungen der Leiche. Dann wandte sie sich schulterzuckend ab. "Tut mir leid, ich kann Euch nicht helfen. Derart abartige Kreaturen sind nicht gerade mein Spezialgebiet."

Sie ging lieber hinüber zu Leofe und Browne, um sich die Handschuhe anzusehen, die die Elfe ihr reichte. Mit einem kleinen Zauber brachte sie einige weitere, versteckte Runen auf den Handschuhen dazu, bläulich zu leuchten. Damit konnte sie die komplette Inschrift lesen.

"Sehr interessant, was Ihr da entdeckt habt, Leofe. Es scheint sich um Handschuhe der Diebeskunst zu handeln. Aber dafür hat hier ja bestimmt niemand Verwendung, oder?" sagte sie mit einem schelmischen Seitenblick zu dem Halbling.
avatar Lexi 16.Jun.2014 10:06
"Was dieses Kästchen angeht..." Lexi untersuchte die Schriftzeichen und zog dann überrascht die Luft durch die Zähne. "Ein starker Eindämmungszauber! Ist das vielleicht das Behältnis der Träne? Das würde erklären, warum sie so schwer zu finden ist. So oder so, es enthält starke Magie. Ich würde davon abraten, diese Schatulle sofort zu öffnen. Wir sollten vielleicht damit zum Tempel gehen und auf geweihten Boden einen Schutzkreis darum ziehen. Was meint Ihr, Ramar?"
avatar Ramar 18.Jun.2014 12:06
Ramar hatte gerade die Robe untersucht und nichts zutage befödert. Ramar blickte die Magierin an. "Ähm. Ja. Da es nicht schadet, sollten wir diese Schutzmaßnahme treffen."
avatar Leofe 18.Jun.2014 01:06
"Ich finde, dass sollten wir gleich als erstes machen. Dieses Kästchen scheint mir unsere konkreteste Spur zu sein", merkte Leofe an.
avatar Lord Nibbler 22.Jun.2014 10:06
Der Plan stand also fest. In Windeseile suchten die Helden die Schreine ab, um ein entsprechende Schutzritual zu erstehen. Bei einem Schrein des Pelor wurden sie auch schnell fündig und so machten sie auf in den Ioun Tempel. Deirdre zitterte vor Aufregung, als sie von den Neuigkeiten hörte. Gemeinsam gingen sie in einen Nebenraum, wo Lexi mit den Vorbereitungen auf das Ritual begann.
avatar Lexi 23.Jun.2014 10:06
Die Magierin machte sich mit vollem Elan und von der Aufregung leicht geröteten Wangen an die Arbeit. Dabei scheute sie sich nicht, mundäne Aufgaben wie den Boden zu säubern oder Kerzen zu beschaffen an die Kameraden zu verteilen. Ramar und Deidre halfen beim ziehen der magischen Kreidekreise und beim Ausarbeiten der verschiedenen Symbole. Die Priesterin kannte sich mit Ritualzaubern erstaunlich gut aus und machte damit wieder ein paar Punkte bei Lexi gut.

Als alles vorbereitet war, legte Lexi das Bleikästchen in die Mitte der mit Runen übersähten Kreise und erklärte den Plan. "Dieser Magische Zirkel ist nach innen gerichtet und auf Aberrationen eingestellt. Das heißt, sollten solche Wesen auf irgendeine Weise aus oder um die Kiste auftauchen, können sie hoffenlich die magische Barriere nicht verlassen. Ganz sicher ist das Verfahren aber nicht, daher haltet Euch bereit! Außerdem kann es natürlich sein, dass lange eingesperrte magische Energie explosionsartig freigesetzt wird. Dagegen hilft das Ritual natürlich nicht...

Ich werde zunächst den Zirkel aktivieren und dann das Kästchen telekinetisch öffnen."


Alle stellten sich in gebührendem Abstand - soweit es der kleine Raum zuließ - um den Kreis auf, wobei Ramar sich breitbeinig in der Tür postierte. Er war fest entschlossen, kein Unheil aus dem Raum in die Welt hinaus zu lassen. Die Anspannung war allen ins Gesicht geschrieben. Lexi begann einen magischen Singsang und nach einigen Momenten begann die Luft über den arkanen Symbolen zu flimmern. Dann nahm die Zauberin ihren Seelenstein auf und machte sich ebenfalls auf alles gefasst. Eine schnelle Geste mit ihrer Linken, und schon öffnete sich das Kästchen wie von Geisterhand.
avatar Lord Nibbler 23.Jun.2014 10:06
Geräuschlos öffnete sich das Kästchen. Bange Augenblicke vergingen und kein Unheil manifestierte sich. Vorsichtig lugte Lexi in das geöffnete Kästchen: Es war leer!
avatar Ramar 23.Jun.2014 11:06
Ramar stützte sich wieder auf seinen Hammer auf und seufzte auf. "Vermutlich ist der Gedankenschinder doch nicht ganz ohne Beute gegangen."
avatar Leofe 24.Jun.2014 01:06
"Scheint so", pflichtete Leofe verbittert bei. "Könnt ihr Magiebegabten auf magische Weise mit Hilfe des Kästchens seinem Inhalt folgen oder sind wir zurück auf Anfang und machen mit der Befragung von Zeugen weiter?"
avatar Lexi 25.Jun.2014 01:06
Lexi marschierte achtlos durch den magischen Zirkel, wodurch ein paar Kreidestriche verwischten und die unsichtbare Barriere mit einem hörbaren "Plopp!" zusammenbrach. Ärgerlich pflückte sie das offene Kästchen vom Boden und sah es sich von innen an.

Nach einem Moment sagte sie "Ich kann keinerlei arkane Reststrahlung feststellen. Die müsste es eigentlich auf jeden Fall geben... Das kann nur bedeuten, die Träne war noch nie hier drin! Also wartete Davik auf die Übergabe der Träne durch die Flussratten - oder wen auch immer - und es kam stattdessen ein Gedankenschinder? Der ihm dann natürlich sämtliche Pläne direkt aus dem Gehirn saugen konnte."

Resigniert schüttelte die Eladrin den Kopf. "Aber das hilft uns auch nicht weiter, oder? Ich denke wir sollten uns als nächstes bei dem vermissten Magier umsehen, vielleicht finden wir dort noch einen Hinweis. Das Kästchen nehmen wir besser mit, falls uns die Träne doch noch unverhofft in die Hände fällt..."
avatar Browne Flyer 26.Jun.2014 10:06
Auf dem Weg zum Haus des Magiers, suchte Browne das Gespräch mit Lexi. Dem Halbling wurde das Ganze Hin und Her um die Träne Iouns langsam zu viel. Schon lange konnte er die Motivationen der verschiedenen Gruppen, die hinter eben dieser Träne herjagten, nicht mehr nachvollziehen.

„Ich verstehe das alles nicht. Wer will denn nun alles die Träne haben? Die Kirche Iouns, dieser Davik, der verrückte Typ im Turm, sowie die damit verbandelten Flußratten und nun noch ein Gedankenschinder. Wen habe ich alles vergessen? Und vor allem, wie passt da jetzt der Gedankenschinder ins Bild? Der wird ja wohl kaum zufällig bei Davik aufgetaucht sein. Wer steckt da bloss dahinter? Ob der verrückte Typ im Turm nicht nur uns zu Davik geschickt hat, sondern auch den Gedankenschinder? Seht ihr da ein Muster? Ich leider nicht. Und wenn uns beim verschollenen Magier nicht die Erleuchtung kommt, weiss ich nicht mehr weiter. Ihr etwa?”, löcherte Browne die Magierin mit seinen Fragen und strengte sich an, mit den langen Schritten der Eladrin mitzuhalten.

Lexi sah den Halbling mit einem schiefen Lächeln an. "Macht Euch nichts draus. Ich kann Euch nur sagen, dass, seit wir auf diese merkwürdige Geschichte gestoßen sind, eine Menge merkwürdiger Dinge passiert sind - auch schon bevor wir Euch trafen. Noch verstehe ich auch nicht, wie das alles zusammen hängt, aber nach meiner Erfahrung müssen wir einfach weiter machen und nicht locker lassen. Selbst wenn wir das Rätsel nicht selbst lösen können, werden wir so den Verantwortlichen auf die Dauer zu lästig - dann treten sie schon von sich aus in Erscheinung. Darauf müssen wir jederzeit vorbereitet sein."
avatar Leofe 29.Jun.2014 09:06
Die Abenteurer gingen von Tatort zu Tatort. Während Lexi und Nebin die meisten Zeugen befragten, beobachteten Ramar und Browne die Reaktionen der Beteiligten sehr genau. Leofe hingegen versuchte mit ihren elfischen Augen Details an den Tatorten zu erspähen welche der Wache vielleicht entgangen waren.

Gerade als einer der Nachbarn eines Tatorts von einer entarteten humanoiden Gestallt berichtete, welche den Schluss zuließ dass es sich tatsächlich um etwas handelte dass einmal eine Person gewesen war und irgendwie verändert wurde, fiel der Waldläuferin etwas auf was sie nicht zum ersten Mal an den Tatorten gesehen hatte - der Gullideckel vor dem Haus war aus seiner Verankerung gebrochen.

"Seht ihr diesen Deckel zur Kanalisation? Er ist nicht mehr verankert - das selbe war am Tatort bei dem Händler ebenfalls der Fall", berichtete Leofe ihre Entdeckung. Schnell überprüfte die Hand ob sich Ähnliches an den anderen Tatorten beobachten ließ und tatsächlich, an allen Tatorten gab es einen Zugang zur Kanalisation der meist gewaltsam von Innen geöffnet worden war.
avatar Lexi 29.Jun.2014 02:06
Bei einem der Tatorte, an dem es anscheinend eine kurze Rangelei gegeben hatte, fiel Lexi ein Fetzen Stoff auf, der an einem Nagel in der Wand hängen geblieben war. Es handelte sich um ein schimmerndes, schwarzes Gewebe, das so gar nicht zu dem vorwiegend einfachen Leinen der Behausung passen wollte. Sie nahm es von der Wand und sah es sich genauer an. Dann hielt sie es für die anderen hoch.

"Seht euch das an. Definitiv nicht von hier. Shadowfell, würde ich sagen. Das grenzt den Kreis der Täter auf jeden Fall ein, und macht die Beteiligung der Grell eher unwahrscheinlich. Zumal ich bei denen noch nie Kleidung gesehen habe..."
avatar Browne Flyer 29.Jun.2014 09:06
„Der dunkle Stoff....hmm. Da fällt mir etwas ein. Das passt gut mit dem Knochendolch zusammen, den ich an einem Tatort gefunden habe. Wie hiess es noch gleich? Man! Ich komme nicht auf den Namen. Die haben mehrere Arme und benutzen bevorzugt scharfe Dolche, die aus Knochen gefertigt sind. Na, die... Mist. Ich komme gerade nicht auf den Namen”, stammelte der Halbling und raufte sich die Haare, weil ihm der Name der Kreatur nicht einfallen wollte.
avatar Lexi 29.Jun.2014 09:06
"Oh, Ihr habt einen Dolch gefunden? Warum sagt Ihr das nicht gleich? Könnte wichtig sein. Kann ich den mal sehen?" platzte Lexi heraus.
avatar Browne Flyer 30.Jun.2014 09:06
Browne reichte Lexi den Dolch und beim erneuten Anblick des Dolches platzte es förmlich aus ihm heraus: "Übler Drücker! So heissen die!"
avatar Ramar 30.Jun.2014 04:06
Ramar deutete auf die Spuren des Kampfes. "Die Kreaturen scheinen immer aus einem Versteck das Opfer angegriffen zu haben. Mal hat es sich unter dem Bett versteckt. Ein anderes Mal in einem Wandschrank."

"Hmmm Übler Drücker. Lass mich mal nachdenken."
avatar Leofe 03.Jul.2014 07:07
"Ich sage es ja nur ungern, aber ich denke wir sollten den Spuren in die Kanalisation folgen", merkte Leofe mit einem angewiderten Gesichtsausdruck an.
avatar Ramar 04.Jul.2014 12:07
Ramar nickte Leofe zu.

"Wir sollten vorher noch kurz bei der Stadtwache vorbeigehen. Allein schon um diese Informationen weiterzugeben. Vielleicht können sie uns auch Informationen über die Kanalisation geben. Oder ob es Karten gibt. Oder ob es zum Beispiel eine Gilde gibt die die Instandhaltung der Kanalisation übernimmt."
avatar Leofe 04.Jul.2014 03:07
Nickend stimmte Leofe dem Zwerg zu "Das scheint mir auch eine gute Idee zu sein."
avatar Nebin 04.Jul.2014 09:07
Gerade als sich die Gruppe aufmachen wollte, rief sie Nebin nochmal zurück. Unter einer losen Bodendiele sah er etwas schimmern. Er kniete sich nieder und hob eine etwas faustgroße, silberne Kugel auf. Doch die Oberfläche war irgendwie merkwürdig. Schatten zogen unter ihr hindurch und hin und wieder konnte er sogar durch sie hindurch blicken - wie ein eine andere Welt.

Lexi nahm sich sofort des Gegenstands an und gerade als sie einen ihrer typischen wissenschaftlichen Monologe starten wollte, bedeutete ihr Browne leise zu sein. Vom gegenüberliegenden Raum waren zuerst ein "Wuuuuusch" und anschließend Stimmen und Schritte zu hören.
Während Lexi feststellen musste, dass das "Wuuuuuusch" das verräterische Geräusch eines Ebenenwandels war, vernahm Leofe die Worte: "Wir haben das Umbral Eye hier verloren. Findet es schnell wieder ihr Versager!"
avatar Hand of Fate 13.Oct.2014 09:10
Aus den angrenzenden Räumen konnten die Helden vernehmen, wie Möbelstücke umgeworfen, Türen geöffnet, dinge durchwühlt und untersucht wurden.

Leofe blieb hinter dem Sofa in Deckung und wartete darauf das etwas auftauchte was sich als Ziel für ihre Pfeile eignete.

Nebin riss die Tür auf und staunte nicht schlecht, als ein kleines dunkles bewaffnetes Wesen vor ihm stand. Keine Frage, hier musste es sich um einen der Entführer handeln.
So schlug der Halbling halbherzig - ganz sicher war er sich nämlich doch nicht - zu und brachte das kleine Wesen nicht einmal in Bedrängnis.
Er wich noch einen Schritt zurück, um Browne nicht im Wege zu stehen. Kaum war er einen Schritt zurück gegangen, flogen auch schon zwei Pfeile auf den dunklen Wicht zu. Einer traf den Gegner in die Schulter während der andere im Türrahmen stecken blieb.

Lexi sah sich um und bemerkte, dass sie nur eine Wand mit eingebautem Kaminofen von den marodierenden Feinden im nächsten Raum trennte. Kurzentschlossen marschierte sie zum Ofen hinüber und riss dessen Türchen auf. Eine kleine Aschewolke kam ihr entgegen, aber wie sie vermutet hatte besaß das gegenüberliegende Türchen ein winziges Fenster in den angrenzenden Raum. Sie sah nicht viel vom Raum, aber zum Fokussieren eines Zaubers reichte es alle Mal.

Soso, der Ofen ist aus. Dann wollen wir mal ein wenig einheizen! dachte sie, während sie ihre Feywild-Handschuhe zurecht zupfte. Kurz darauf erglimmte der Raum nebenan in einer leuchtenden Wolke, aus der die überraschten Schreie der Feinde kamen.

Ramar hob beschwörend die Arme und hinter der Gestalt im Gang erschien grauer Nebel. Aus dem Nebel schälte sich ein grimmiger Zwergenwächter, der mit seiner Axt auf den vor ihm stehenden Gegner einprügelte. Ein Axthieb durchschlug die Abwehr und fügen der Kreatur eine üble Beinwunde zu.

Browne machte mit seinem Dolch einladende Gesten, dass sich das Wesen doch nähern sollte. Aber hinter der Tür tauchte ein Schatten auf, der sich an dem kleinen Wicht vorbeidrückte und schließlich vor Nebin und Browne Gestalt annahm: Eine weitere kleine humanoide Gestalt, in schwarze Roben gekleidet, ihre tief schwarzen Krummsäbel fest in den Händen. Noch bevor die beiden Halblinge reagieren konnten, flogen ihnen die Klingen um die Ohren und beide trugen Schnittwunden davon. Zu allem Übel schienen die Klingen auch noch vergiftet zu sein und die beiden Halblinge mussten sich nun mit den Auswirkungen auseinandersetzen.
Zwischen seinen Lippen presste der Angreifer noch die Worte: "Ergreift sie lebend! Sharthrax benötigt mehr Futter für den Stein!"

Diese Anweisung wollte der zweite Angreifer wohl sofort umsetzen, verwandelte sich auch ein einen rauchenden Schatten und trat ebenfalls durch die Tür. Darauf hatte Browne nur gewartet, doch nun war er von dem Schatten derart verunsichert, dass sein Dolch ins Leere fuhr.

"Im Lichte Kords weichet zurück in den Schatten wo ihr herkommt." Ein roter Lichtstrahl löste sich aus dem Heiligen Symbol des Priesters und lies die Haut einer der kleinen Gestalten aufzischen.
Auch der Wächterzwerg nährte sich den beiden Gestalten. Mit einem wuchtigen Wirbelschlag versuchte er beide Kreaturen der Finsternis zu treffen, doch leider blieb die Axt im Türrahmen stecken.

Nebin stieß mit seinem Rapier zu und inmitten des dunklen Rauches konnte er Widerstand spüren, als ob er in lebendiges Fleisch gestoßen hätte. Der Schatten bewegte sich jedoch weiter, umflog Browne, waberte zwischen Ramar und Browne hindurch und kam schließlich hinter Nebin zum Stehen.
Hier verwandelte er sich zurück in die dunkle Gestalt und stieß mit seinem Kurzschwert in den Rücken Nebins, der laut vor Schmerzen aufschrie.

Die anderen beiden dunklen Wichte sahen sich eingekerkert. Während der eine nur panisch aus Lexis magischer Wolke stolperte, machte der andere sich an einer Wand im Schrank zu schaffen und öffnete eine Gemeintür. Nun war er nur noch wenige Meter davon entfernt den Helden in den Rücken zu fallen.

Als Leofe sah wie die Gegner die Verteidigung des Halblings mit Leichtigkeit durchbrachen witterte sie Gefahr und reagierte entsprechend.
Schnell zog sie zwei Pfeile denen sie mit einer gekonnten Bewegung mit den Zähnen jeweils eine Feder abzupfte. Als die Elfe die Pfeile fliegen ließ entfernten sie sich schnell voneinander und trafen jeder ein anderes Ziel, so dass beide Gegner die sich im Raum befanden verletzt wurden.

Nebin ignorierte den Gegner in seinem Rücken und versuchte stattdessen den vor ihm stehenden Angreifer mit einigen gezielten Schlägen aus dem Gleichgewicht zu bringen um ihn hinaus in den Flur zu drängen.
Doch flink wie eine Katze wich die Gestalt den Angriffen problemlos aus, so dass Nebin nur die Möglichkeit blieb, seine Stellung zu verlagern, um den Gegner in seinem Rücken loszuwerden.

Die Geräusche, die neben Lexi hinter der noch geschlossenen Tür zu hören waren, gefielen der Magierin gar nicht. Schnell aktivierte sie ihr Zeitloses Medallion und verschaffte sich damit Gelegenheit, etwas Abstand zwischen sich und die Tür zu bringen. Dabei zog sie den Riss im Ebenengefüge mit sich, so dass die gleißenden Lichtteilchen des Feywild jetzt auch in das Zimmer drangen, in denen sich der Kampf abspielte. Sofort waren die Feinde eingehüllt, auch der Platz zwischen ihnen, den Nebin gerade geräumt hatte.

"Achtung, es kommt gleich einer von hinten!" rief sie den Freunden zu, während sie sich bereit machte, den ersten Feind, der ihr zu nahe kam, mit ihrem neuen Kraftzauber zu beglücken.
avatar Hand of Fate 13.Oct.2014 05:10
Tänzelnd schwang sich der offensichtlichen Anführer unter Schlägen von Nebin und Browne an Ramar vorbei, der ihm auch einen Schlag mitgab.
Nebins Rapier konnte der dunkle Wicht mit Leichtigkeit ausweichen und auch Ramars und Brownes Angriffe stellten keinerlei Problem für das quirlige Wesen dar, das nun seinerseits zum Gegenangriff ansetzte.

Zweimal brachte es sein Scimitar zum Einsatz gegen Nebin. Den ersten Angriff konnte der Halbling noch abwehren, doch war dieser wohl nur eine Finte, um den zweiten Streich ins Ziel zu bringen.

Der in die Zange genommene Browne duckte sich etwas zurück und lockte so den Gegner aus der Zimmerecke in die Mitte des Raumes, um ihm zunächst eine Wunde zu schlagen und anschließend dessen Position einzunehmen. Das Glücksgefühl endlich wieder einen Treffer gelandet zu haben, ließ alle Müdigkeit aus den Knochen des Halblings fahren.

Während der eine dunkle Wicht zwischen Nebin, Ramar und Browne hin und her sprang und keinem der Helden so richtig gefährlich werden konnte, öffnete ein anderer die Türe in den zweiten Teil des Raums, in dem sich nur Lexi befand.

Der Angreifer musste eine Geheimtüre gefunden haben, die den Helden bisher verborgen geblieben war, denn er trat aus einem Raum neben dem Kamin, der kaum größer war als er selbst. Er stürmte auf die Eladrin zu, die seinem Angriff nichts entgegenzusetzen hatte. So drang sein vergiftetes Kurzschwert in den zierlichen Körper der Magierin ein und hinterließ dort eine klaffende Wunde.

Inzwischen versenkte Leofe einen weiteren Pfeil im Anführer der dunklen Wichte. Nebin machte einen Satz und landete auf der Tischplatte, zwischen ihm und Ramar. Aus dieser erhöhten Position versuchte er den Anführer in Bedrängnis zu bringen, doch wehrte dieser seine halbherzigen Stiche und Streiche ohne Probleme ab, und schaffte es dabei noch, sich zähneknirschend Leofes Pfeil aus dem Fleisch zu ziehen.

"Ramar, ich könnte etwas Beistand Kords benötigen", rief der Halbling, dessen Körper inzwischen arg mitgenommen aussah. Aber Ramar hatte schon bemerkt wie der Halbling immer mehr unter Druck kam. Der Kampf verlief gar nicht wie der Priester gedacht hatte. Die Winzlinge waren an dem Wächter vorbeigekommen, als wäre es nichts gewesen. "Heh, komm mal zurück, Axtschwinger!" rief er dem Axt-schwingenden Zwerg zu.
Schnaubend kehrte der Zwerg an die Seite von Ramar und schlug mit der Axt nach den beiden gnomartigen
Kreaturen, doch diese sahen den Hieb kommen und konnten rechtzeitig ausweichen.

Doch Ramar sah das nur noch aus den Augenwinkeln - er musste sich um den Halbling kümmern.
"Herr Kord, stärke Nebin, auf das er weiter Deine Feinde niederstrecken kann, das Wohl!"

Abermals holte der dunkle Anführer zu einem Schlaghagel gegen Nebin aus. Leofe erkannte dies sofort, und im Bruchteil eines Augenblicks sauste ein Pfeil in Richtung der Klinge, um den Schlag außer Kontrolle geraten zu lassen.
Doch Leofe hatte nicht genau genug gezielt und der Pfeil flog gefahrlos zwischen Nebin und dem Feind hindurch.
Dieser hatte mit seinen Angriffen mehr Erfolg: Zwei Streiche musste der Halbling einstecken. Ohne den Beistand Kords wäre das Schicksal Nebins wohl besiegelt gewesen.

Lexi fluchte und versuchte inzwischen, sich ihres Angreifers mit einer Donnerwoge zu entledigen. Tatsächlich taumlte der Finsterling zurück, rappelte sich aber schnell wieder auf. Immerhin gelang es der Magierin inzwischen, durch den Durchgang in den anderen Raum zu schlüpfen. Ihre Wunde brannte wie Feuer, und zu allem Überfluss setzte der Gegner sofort nach und brachte ihr einen weiteren Stich im Oberschenkel bei.

Der kleine Anführer schwang sich behände aus der Lexis Wolke und and Browne vorbei, um Nebin mit einem seiner Komplizen in die Zange zu nehmen. Doch der Halbling war auf der Hut und schlitze mit seinem Rapier das Bein des Gegners auf, woraufhin dieser seine Bewegung stoppen musste.

Wütend drosch er auf den Kämpfer ein und obwohl seine Angriffe außergewöhnlich gezielt waren, so hinterließen sie keinen großen Eindruck bei Nebin. Nachdem die Gegner bisher ohne Probleme von Browne weg und um ihn herumgetänzelt waren, gelang dem Halbling endlich wieder ein Treffer.

Lexi stolperte von dem Gegner weg, der sie bedrängte. Sie spürte kurzzeitig ein Bein kaum, das Gift ließ aber schon in der Wirkung nach - scheinbar nur ein Kratzer.

"Kann mir jemand diesen Kerl von Hals halten?" presste sie hervor, während sie sich am Sofa abstützte. Dann sah sie dass die anderen auf den Anführer einschlugen. Na gut, du zuerst. Sie stieß Baphonets Schrei aus, der den Anführer voll erwischte und zwischen Nebin und Browne hindurch in die glühende Wolke schleuderte. Ungläubig sah sie wie das dunkle Wesen sich trotzdem wieder aufrappelte.

Panisch blickte einer der dunklen Gestalten auf ihren Anführer, der sich mehr schlecht als Recht auf den Beinen halten konnte. Er machte sich daran aus dem Raum zu stürmen, doch damit hatte Ramar gerechnet.
avatar Hand of Fate 13.Oct.2014 10:10
"Hiergeblieben Freundchen!" Ramar nutzte die Bewegung des kleinen Wichtes und hieb mit seinem flammenden Hammer nach der Kreatur. Doch der Schlag ging weit vorbei.

Wütend fluchte der Kordpriester. "Verdammt nochmal! Bleib doch stehen, Du Wicht!" Zornig starrte der Priester auf seinen flammenden Hammer.

Auch die anderen beiden kleinen Kreaturen machten sich nun auf den Weg, den Kampf zu verlassen. Koste es was es wolle.
Einem Zirkusartisten gleich sprang einer über eine Stuhllehne, auf den Tisch, und setzte dazu an, diesen mti einem Salto sogleich wieder zu verlassen. Doch so einfach wollten es ihm Lexi und Leofe nicht machen. Leofe reagierte schnell und schlug dem auf dem Tisch stehenden mit dem Bogen gegen das Bein. Das brachte ihn ins Straucheln und verzögerte den Salto gerade lange genug, dass Lexi herumfahren und ihn mit ihrem Seelenstein an der Hüfte berühren konnte. Es war zwar nur ein leichter Schubs, aber die Hände der Magierin pulsierten durch die von ihnen in den letzten Minuten kanalisierte magische Energie so mit Kraft, dass die Luft um sie herum flimmerte. Anstatt einen Salto nach vorne zu machen flog der Finsterling mit voller Wucht zur Seite gegen die Wand.

Ächtzend rollte er über das Sofa wieder auf den Boden und setzte seinen Weg taumelnd fort. Er schlüpfte schwankend zwischen den verdutzten Halbingen hindurch, hielt die Luft an und durchqueerte Lexis magische Wolke um so schnell wie möglich das Haus zu verlassen.

Schnell feuerte Leofe zwei Pfeile in Richtung des dunklen Anführers, bevor dieser ebenfalls das Weite suchen konnte. Einer der Pfeile traf den dunklen an der Schläfe und schickte diesen bewusstlos zu Boden.

Noch im zusammenbrechen, ließ der Anführer der dunklen Bande eine kleine Rune fallen, was die unmittelbare Umgebung nach einem grellen Blitz sofort in tiefe Dunkelheit hüllte. Browne hatte seine Hände schützend vor die Augen gehalten. Als er sie wieder herunternahm, musste er feststellen, dass er erblindet war. Die Dunkelheit verzog sich und die Rune lag noch immer am Boden.

Daraufhin eilte die Elfe hinter den anderen Gegnern her, blieb jedoch vor der gleißenden Wolke stehen.
"Lexi schnell lass mich durch", bat sie ihre Mitstreiterin.

Ramar blickte sich um. Es waren keine Gegner mehr zu sehen. Rasch warf er einen Blick auf seine Freunde, ein Blick in ihre gierigen Augen sagte ihm.die hatten wohl noch nicht genug...

"Na dann gehts gleich weiter!"

Auch Ramar machte sich bereit den Fliehenden hinterher zu setzen.

Inzwischen hatte sich die Magierin einigermaßen von den vergifteten Streichen erholt und humpelte in den Gang hinaus. Mit einer Handbewegung ließ sie die strahlende Wolke verschwinden. Oje, die Bewohner werden sich auch wundern was hier passiert ist, dachte sie nebenbei. Die Bilder an den Wänden, die Vorhänge und sämtliche Holzgegenstände waren rissig und ausgebleicht, als hätten sie wochenlang in der prallen Sonne gelegen. Von den Blutlachen am Boden einmal abgesehen. Aber vielleicht sind die sowieso längst "Futter für den Stein"?

Sie schob den Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder aufs Zaubern. Einer der Dunkelwichte war gerade noch am Treppenabsatz zu sehen. Auf Verdacht warf sie einen Eisregen über die Treppe, der sogleich mit einem Schrei und einem befriedigenden Poltern quittiert wurde. Lexi grinste hämisch. "Schnappt ihn euch!" sagte sie an die Kameraden gewandt, und lehnte sich erst einmal zum Verschnaufen an die Wand.

Nebin preschte durch die Tür, senkte seinen Kopf um mit seinem gehörnten Helm voraus auf einen der Flüchtenden zu zu stürmen. Doch da dieser auf dem Boden lag, war es selbst für einen Halbling nicht möglich, den Kopf tief genug zu senken. So blieb Nebin nur eine Drohung gegen den Feind auszurufen:
"Bleibt gefälligst hier und stellt euch! Wir werden euch sowieso finden, egal wo ihr euch versteckt!"

Browne rannte hinter Nebin her und warf seinen Dolch auf den am Boden liegenden Gegner. Doch der eigentlich einfache Wurf wollte dem Halbling nicht gelingen.

Ramar befohl dem Wächter über dem zu Boden gesunken Unhold zu wachen und folgte seinen Gefährten in den Gang hinaus.
An seinen Gefährten vorbei und über den ausgerutschten Gegner hinweg konnte er ganz vorne noch einen Bösewicht erkennen.

"Bei Kords Hammer! Bleib stehen!" Ramar berühte sein Heiliges Symbol und deutete auf den Fliehenden. Ein geisterartiger Wurfhammer erschien und rotierte fliegend auf den Gegner zu, Zwar streifte er auch Lexi, doch ging er einfach durch sie hindurch. Schließlich erreichte der Hammer den fiesen Gnom, der sich panisch versuchte an die Wand zu drücken, doch der Hammer ließ sich nicht beirren und landete mit einem großen Gong auf dem Schädel des finsternen Burschen. Leicht benommen versuchte der Gnom seine Flucht fortzusetzen.

Während die beiden Wichte, die das Haus bereits verlassen hatten, sich abermals in Rauch verwandelten und dieser in verschiedene Richtungen davonflog, blieb den dritten Eindringling nur der Kampf. Er rappelte sich auf dem rutschigen Boden auf und stach sein Kurzschwert in den Oberschenkel Nebins, was dieser mit einem lauten Schrei quittierte.

Nebin wollte sich für den Stich in den Oberschenkel rächen. Gleich zweimal hieb er auf den Gegner ein, der die Eisfläche unter seinen Füßen inzwischen jedoch geschickt nutzte um durch gezieltes Gleiten der Klinge des Halblings zu entgehen. Doch das gezielte Gleiten hatte auch seine Grenzen. So schaffte er es nicht, sich unter dem geworfenen Dolch von Browne wegzuducken. Die durch den Dolch entstandene Wunde ließ das Blut nur so sprudeln und färbte das Eis dunkelrot bis schwarz.

Nach dem vielen Ducken und der allgemeinen Bedrängnis stand der verbleibende Dunkle nun ungedeckt in dem Gang, welcher sein Fluchtweg sein sollte. In diesen Gang stürmte nun die Elfe, ein Pfeil bereits auf der Sehne und diese gespannt. Pfeil um Pfeil flog auf den Gegner zu und schließlich ging er zu Boden.
"Habt ihr die anderen beiden gesehen? Können wir sie noch kriegen? wollte Leofe eilig wissen.


avatar Hand of Fate 13.Oct.2014 10:10
Lexi hatte sich etwas erholt und sprintete immer noch leicht humpelnd an den anderen vorbei. Im Laufen machte sie eine wischende Handbewegung, die die verbliebene Eisfläche zum Verschwinden brachte. Dann rannte sie die Treppe hinunter und war wieder auf der Straße im Gildenviertel. Passanten schrien panisch und deuteten in mehrere Richtungen. Offenbar hatten sich die Flüchtigen aufgeteilt.

Die Eladrin kehrte ins Haus zurück und sagte kopfschüttelnd. "Die kriegen wir nicht mehr, sie haben sich aufgeteilt und sind in der Menge verschwunden. Aber wir sollten trotzdem schnell hinterher und herausfinden, ob sie tatsächlich in die Kanalisation geflüchtet sind, wie wir vermutet haben. Einige Passanten haben sie gesichtet."

Gesagt getan. Es stellte sich heraus, dass die Gegner wohl tatsächlich in der Kanalisation verschwunden waren. Bei einem Kanaldeckel sagte ein Passant "Dort ist das widerliche Wesen rein geklettert."

"Nun gut, und was machen wir nun mit unserem Fund und unseren Erkenntnissen?" fragte Leofe in die Runde.

Nebin schüttelte seinen verschwitzten Lockenkopf. "Ich denke nicht, dass wir eine Chance haben, sie in der Kanalisation zu stellen. Aber vielleicht können wir ihren Anführer davon überzeugen uns zu sagen, wo wir sie finden. Das ist nur eine Frage der Argumentation."
Er formte mit seiner rechten Hand eine Faust. Das Adrenalin des Kampfes beherrschte noch seine Gedanken.
avatar Leofe 25.Oct.2014 11:10
Nebins Wut schien bei der Befragung zu helfen. Vielleicht war es aber auch Lexis stechender Blick welcher den Dunklen dazu brachte zu verraten was er wusste.

"Wer oder was seid ihr?" wollte Nebin zunächst wissen als der Gefangene schließlich bereit war zu reden.
"Wir sind nur unbedeutende Diener des Gedankenschinders Shanthrax", entgegnete dieser.

Auf die Frage wer Shanthrax ist und wieviele solcher Diener er hat, verriet der Gefangene dass es sich um einen Gedankenschinder handelt. Dieser opfere die vermissten Menschen der Stadt Iouns Träne, die sich daraufhin verwandelten und fortan Shanthrax dienten. Der Gedankenschinder hatte nun schon unzählige Diener und Helfer, viele von ihnen angeheuerte aus dem Unterreich.
Shanthrax hatte auch Davik persönlich getötet.

Über den Kataklysmus, der vor einem Jahrhundert im Forlorn Tower stattgefunden hatte wusste der Gefangene jedoch nichts zu berichten.
Auch war der Dunkle nicht eingeweiht sollte es Konkurrenten um den Besitz der Träne geben. Er wusste nur dass sie die Träne stehlen sollten.

Die Reise zum Shadowfell und zurück tätigten die Diener Shanthrax wohl ausschließlich mit Hilfe der Blackgate-Runen, eine Basis im Shadowfell hatten sie jedoch keine.
avatar Lexi 28.Oct.2014 08:10
Lexi war überrascht, dass sie so viel Information aus dem kleinen Wesen heraus bekommen hatten. Willensstärke scheint nicht die Sache dieser Kreaturen zu sein. Wahrscheinlich verlässt sich ihr Anführer darauf, dass sie nicht gefangen werden weil sie Meister im Verstecken und Davonlaufen sind?

Sie beschloss, die Gelegenheit beim Schopf zu ergreifen und sprach leise und eindringlich zu dem Gefangenen. "Nachdem du uns nun so viel verraten hast, ist dir hoffentlich klar, dass Shanthrax dich eines qualvollen Todes sterben lässt, wenn er dich findet. Und wenn er tatsächlich so viele Anhänger und Kräfte hat wie du behauptest, dann wird er dich auf jeden Fall finden. Es wäre also ein Akt der Gnade von uns, dir gleich einen kurzen und schmerzlosen Tod zu bescheren. Oder du hilfst uns, Shanthrax und seine Träne zu aufzuspüren, damit wir ihn den Garaus machen können. Dann bist du frei und kannst von mir aus wieder deiner Wege ziehn. Was meinst du dazu?"
avatar Lord Nibbler 29.Oct.2014 07:10
Dieser Tatsache was sich das Wesen wohl bewusst.
"Ich kann euch den geheimen Eingang zum Versteck Shanthrax' zeigen. Mehr weiß ich aber nicht. Ich flehe euch an, lasst mich gehen. Ich bin gut im Verstecken und wenn ihr Shanthrax tatsächlich besiegt, ist mein Leben nicht mehr in Gefahr.
Ihr seht also, ich habe keinen Grund euch falsche Informationen zukommen zu lassen."


Mit verängstigten Augen, die trotzdem einen treuen Anschein vermittelten, blickte der Dunkle Lexi an.
avatar Lexi 30.Oct.2014 10:10
Lexi sah ihre Gefährten an. "Was meint Ihr, können wir ihm trauen? Sollen wir es so machen?"
avatar Leofe 31.Oct.2014 11:10
"Ich denke schon dass er die Wahrheit sagt - ich habe eher Zweifel ob es eine gute Idee ist so etwas frei und damit auf die Leute los zu lassen", gab Leofe zu bedenken.

"Da wir ihm aber versprochen haben ihn frei zu lassen wenn er uns hilft bleibt uns wohl nichts anderes übrig - die Informationen waren sicher wichtiger", schloss die Elfe bevor sie sich dann dem Gefangenen zuwandte.

"Aber sei gewarnt, wenn ich dich nochmal in dieser Welt zu Gesicht bekomme, werden meine Pfeile die tödlichen Stellen deines Körpers treffen!"
avatar Lord Nibbler 31.Oct.2014 09:10
"Seid unbesorgt, ich werde euch nicht mehr in die Quere kommen," versicherte der Gefangene, während Nebin seine Fesseln löste.

"Ihr könnt über zwei Wege in das Versteck von Shanthrax gelangen: Durch die Kanalisation, oder durch einen versteckten Eingang im Sockel der Estered Statue. Beide Eingänge sind bewacht und ich nehme an, meine Begleiter werden die Wachen informiert haben."

Mühsam rappelte sich der dunkle Wicht auf und blickte nochmals fragend in die Runde. Keine weiteren Worte waren nötig - er wollte wissen, ob er nun gehen durfte.
avatar Leofe 02.Nov.2014 08:11
Als der Dunkle ausser Hörweite war sagte Leofe leise "Im Zweifel soll man seiner Nase folgen, was in unserem Fall hieße wir nehmen den Eingang in der Statue", führte die Elfe ihre Gedanken aus.
"Ich würde den Finsterling für einige Minuten verfolgen um sicher zu gehen dass er wirklich von hier verschwindet", mit diesen Worten huschte die Elfe leise in die Richtung in die der ehemalige Gefangene der Hand verschwunden war.
avatar Leofe 03.Nov.2014 08:11
Die Elfe verfolgte den freigelassenen unauffällig bis an die Grenzen der Stadt. Dabei versuchte der Dunkle sich offensichtlich so unauffällig wie möglich zu bewegen.

"Mmh, er scheint tatsächlich zu verschwinden", sagte Leofe zu sich selbst und kehrte zu den anderen zurück.
avatar Lexi 05.Nov.2014 09:11
Die anderen hatten inzwischen ihre Wunden verbunden, die letzten Reste des Klingengiftes der dunklen Wichte abgewaschen und eines der gaffenden Kinder losgeschickt um die Stadtwache zu holen.

"Also ich für meinen Teil lege auch keinen gesteigerten Wert darauf, durch die Kanalisation zu gehen wenn sowieso beide Eingänge bewacht sind," führte Lexi aus, während sie die Blutflecken auf ihrer Gewandung mit Hilfe einfacher Zaubertricks entfernte. "Wir sollten nur darauf achten, dass keine Gaffer in der Nähe stehen, wenn wir die Geheimtür eröffnen. Nicht dass es wieder Kollateralschäden gibt..."
avatar Lord Nibbler 13.Nov.2014 09:11
So machten sich die Helden auf in Richtung des Estered Platzes. Inzwischen war es Abend geworden, doch auf dem Platz herrschte noch immer Betrieb.
Erst mit dem Einbruch der Dunkelheit wurde es ruhiger im Gebiet um die Statue. Plötzlich war aus einer Seitengasse das Geräusch splitternden Glas' zu hören. Offenbar machten noch immer einige Stadtbewohner ihren Gefühlen von Angst und Wut Luft und zogen marodierend durch die Straßen.
Nun stellte sich für die Helden die Frage: Sollten sie die Ablenkung nutzen um durch den Geheimgang der Statue zu gehen, oder sollten sie für Recht und Ordnung sorgen?
avatar Lexi 14.Nov.2014 10:11
Die Helden der Hand sahen sich kurz an - und wandten sich dann geschlossen wieder der Geheimtür zu. In den Gesichtern war fast einhellig so etwas geschrieben wie "einmal faule Eier reicht - soll sich doch die Stadtwache um derlei ordinäre Bedrohungen kümmern".

Brownes kleine Finger glitten flink über die Ornamente und Riefen am Sockel der großen Statue, während die Umstehenden ihre Aufmerksamkeit dem Geschehen in der Seitengasse widmeten. Während Ramar dem schlanken Halbling den Rücken freihielt und Leofe den Blick über die den Platz umliegenden Hausdächer schweifen ließ, um etwaige Scharfschützen zu erspähen, machten sich Nebin und Lexi einen kleinen Spaß daraus, Passanten die ihnen zu nahe kamen mit verschwörerischem Gemurmel in Richtung der Marodeure zu lenken.

"Ich glaube ich habe sogar den Sohn des Stadtkämmerers gesehen, wie er eine Scheibe einschlug." - "Seid Ihr sicher?" - "Und die Auslage der Silberschmiede haben sie verwüstet - das Zeug liegt einfach auf der Straße 'rum..."

Spätestens nach ein paar Sätzen dieser Art beschleunigten die meisten Bürger, die in Hörweite kamen, ihre Schritte in Richtung des Lärmes und die beiden Abenteurer mussten an sich halten, um nicht laut los zu lachen.
avatar Leofe 16.Nov.2014 10:11
"Das hat gut funktioniert!" lachte Leofe "Dann jetzt schnell bevor die nächsten kommen!"
Mit diesen Worten machte sich Leofe daran durch die von Browne geöffnete Geheimtür zu schlüpfen.
avatar Lord Nibbler 16.Nov.2014 03:11
Schnell huschten die Helden durch die Geheimtüre in den Sockel der Statue, wo sogleich eine Treppe hinabführte. Am Ende der kurzen Treppe befand sich eine kleine quadratische Kammer. In jeder Ecke stand eine Steinsäule. Eine rostige Eisenleiter führte weiter in die Dunkelheit hinab.

Da es hier sonst nichts mehr zu sehen gab, begann sofort die Kletterpartie. Die Leiter endete in einem großen Raum, dessen Seiten von Steinbögen gesäumt waren, deren Säulen aus Steinstatuen bestanden. Dabei handelte es sich um Männer oder Frauen verschiedener humanoider Rassen, die ihre Hände dankbar empor hielten. Zu den Füßen einiger Statuen brannte je eine schwarze Kerze. Hinter den Statuen trennte noch ein enger Durchgang die Wand von den Steinbögen.

Obwohl die Beleuchtung alles andere als Günstig war, erfassten Leofes und Lexis Augen drei kleine, schwarz gekleidete Kreaturen, die sich hinter den Statuen versteckten und die Helden mit glitzernden Augen beobachteten. Außerdem konnten die beiden noch eine Kreatur mit heller Haut, die sie unter einem Umhang zu verbergen versuchte, hinter einer der Statue ausmachen.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=11665)
avatar Lexi 17.Nov.2014 10:11
Lexi tauschte einen kurzen Blick mit Leofe, die fast unmerklich mit dem Kopf schüttelte. Lexi zog eine Augenbraue hoch, wandte sich dann aber den anderen Gruppenmitgliedern zu und raunte "Finsterlinge und Humanoide hinter den Säulen."
avatar Ramar 28.Nov.2014 01:11
Ramar beäugte die Frau mißtrauisch.

"Die sieht ja wild aus. Mhmm keine Rüstung." murmelte der Zwergenpriester in seinen Bart.
"Eine Hexe?" und blickte Lexi an.
avatar Lexi 29.Nov.2014 09:11
Diese zuckte jedoch nur hilflos mit den Achseln.
avatar Browne Flyer 02.Dec.2014 09:12
Browne deutete fragend mit der Spitze seines Dolches vage in Richtung der Finsterlinge.

"Oder reden?", flüsterte er und ahmte mit seiner linken Hand eine schnatternde Gans nach.

avatar Lexi 02.Dec.2014 10:12
Lexi sah sich um. Beide Seiten schienen unschlüssig abzuwarten, dass sich die andere zuerst regte. Na gut, wenn keiner will...

Stolzen Hauptes trat sie vor die anderen, die Hand mit dem Seelenstein drohend den versteckten Gegnern entgegen gestreckt. Kleine Blitze züngelten an ihrem Arm entlang, und ihre Füße berührten fast den Boden nicht mehr.

"Kommt raus und ergebt Euch, dann lassen wir Euch am Leben. Versucht zu fliehen oder greift an, dann wird Euch der geballte Zorn der Hand treffen!" sagte sie lauter, als man es so einer zierlichen Person zugetraut hätte.

avatar Hand of Fate 21.Dec.2014 09:12
Doch damit biss sie bei den Finsterlingen und ihrer hexenartigen Anführerin auf Granit. Jene lachte nur und gab ihren Untergebenen den Befehl zum Angriff.

Das sich ergebende Scharmützel war allerdings dann doch recht kurz. Der geballten Wucht von Ramars neuen Lichtgebeten und Leofes Pfeilen hatten die Gegner nicht viel entgegen zu setzen. Nach energischem Schlagabtausch lag plötzlich einer der Finsterlinge tot am Boden, und die Hexe blies zum Rückzug.

Die schwer angeschlagenen Gegner schafften es noch, sich bei ihrer Anführerin zu versammeln, die unter wüsten Drohungen der Hand gegenüber eine Blackgate-Rune einsetzte um ein Tor ins Shadowfell zu öffnen. Die Abenteurer entschieden sich, von der Verfolgung abzusehen, da es nicht ratsam schien, dorthin ein Portal mit unbekanntem Ziel zu nehmen.
avatar Leofe 22.Dec.2014 05:12
Stattdessen erkundete man den Raum weiter. Leofe fand ohne große Schwierigkeiten zwei Geheimtüren.
Die Hand beschloss zunächst die rechte Geheimtür zu öffnen. Browne strich die Fugen der Tür ab und unterzog den Boden vor der Tür einer fachmännischen Untersuchung. Dann nickte er seinem Vetter zu und dieser öffnete die Tür.

Der Raum dahinter mutete seltsam an. Eine Treppe zur linken der Hand führte auf eine etwa 3 Meter höher gelegenen Empore. Dort standen drei Statuen welche noch nicht vor all zu langer Zeit bearbeitet worden waren und nun mehr den transformierten Wesen ähnelten welche die Abenteurer in letzter Zeit häufiger begegnet waren. In den Händen jeder Statue brannte eine schwebende, ausserweltlich anmutende Kugel aus grünen Flammen, welche den Raum in ein unwirkliches Licht tauchte.

Dann sahen die Helden in dem grünlichen Schimmer die Gestalten die dort lauerten - erneut handelte es sich um Menschen die von der Träne transformiert waren. Der Kampf entbrannte augenblicklich. Die Hand stürmte die Empore, doch als sie oben angekommen waren riss einer der Transformierten ein Loch in die Dimensionen, direkt über den Abenteurern.
Die Mitglieder der Hand wurden hindurch gezogen und fanden sich jeder alleine in einer seltsamen Umgebung wieder.

Leofe schaute in das merkmalsarme grau das sie nun umgab. Panik erfasste die Elfe als sie merkte dass sie sich nicht fort bewegen konnte. Sie wusste nicht wo oben und unten war und es umgab sie nur endlose von grünlichem Nebel erfüllte Leere und Stille.
Ihr Herz raste als sie mit Armen und Beinen strampelte. Dann plötzlich löste sich der Nebel auf und sie fiel hart in die laute blendende Wirklichkeit des Kampfes. Sie befand sich von Gegnern umzingelt. Sie konnte kaum etwas sehen, so war sie von der plötzlich wieder einsetzenden Helligkeit und den grünen Lichtern geblendet. Der Lärm des Kampfes ließ ihre Ohren klingeln. Unsicher und verwirrt rappelte sich die Elfe auf.

Lexi hingegen wusste genau wo sie war: "Transdimensionaler Raum", dachte sie bei sich "... äusserst interessant!"
Es war anders als der ausserdimensionale Raum zwischen dem Feywild und dem Normalraum. Er schien endlos zu sein, ganz anders als das schmale Band des ausserdimensionalen Raumes. "Dass muss ein Teil zwischen dem Normalraum und den weiten Reichen sein - es gibt sie also die weit entfernten Bereiche in denen die Gesetze der Natur sich anders verhalten und diese Wesen scheinen eine Verbindung zu diesen Dimensionen zu haben", dachte die Eladrin fasziniert bevor sie sich konzentrierte und den Weg zurück fand. Doch wo sie sich im Normalraum materialisierte entzog sich ihr seltsamer Weise und auch sie wurde unsanft inmitten von Gegnern in die normale Welt geworfen. Ebenfalls verwirrt von dem plötzlich auf sie einstürzenden Sinneseindrücken nahm sie nur wahr dass Nebin und Browne noch am kämpfen waren während Leofe verwirrt umherirrte und sie von Ramar nichts sehen konnte.

Dieser wusste sowenig wo er war wie die Elfe, doch war es nicht seine Art in Panik zu geraten - Kord war bei ihm, egal in welche Hölle er stolpern würde. Er versuchte sich fort zu bewegen - ohne Erfolg. Er versuchte etwas zu hören oder aus zu machen, doch der grünliche Nebel verschluckte Licht ebenso wie Geräusche und so war er bewegungslos gefangen ohne etwas zu sehen oder zu hören. Er überlegte was zu tun wäre, doch nichts viel im ein. Langsam wurde er doch nervös - nicht weil er sich um sein Wohlergehen sorgte, doch was geschah mit seinen Kameraden während er hier gefangen war?
Er schloss die Augen und betete "Kord, Herr - ich muss zurück! Es besteht Gefahr für meine Freunde!" Er versuchte sich auf die Formen der Halle mit der Empore zu konzentrieren und dann endlich geschah es. Die normale Welt nahm Form an und er wurde unsanft in die laute grelle Welt aus Kampf, Blut und Schmerz - in seine Welt - zurück geworfen. Keinen Augenblick zu früh, hatten seine Kameraden doch schon einige Verletzungen erlitten und waren schwer unter Druck gerate.

Wieder vereint schlugen die Abenteurer zurück, doch immer wieder gelang es dem transformierten Magier einige der Helden in den Transdimensionalen Raum zu schicken, während die anderen Transformierten die verbleibenden Mitglieder der Hand in die Zange nahmen.

Doch den Abenteurern gelang es vermehrt schneller zurück zu kehren und die Verwirrung die sich durch den Dimensionsübergang ergab abzuschütteln.
Einer nach dem anderen der Transformierten konnten die Abenteurer ausschalten, doch der eigentliche Feind war der Magier. Dieser nutzte seine gesamte Schläue um die Helden auszutricksen, voneinander zu trennen und in ungünstige Positionen zu bringen.

Am Ende konnten die Abenteurer jedoch auch ihn überwältigen, doch zu welchem Preis? Die Finger der Hand waren gebrochen und bis an die Grenzen der Belastbarkeit verwundet und geschunden. Ramar tat sein Bestes die Schmerzen zu lindern doch selbst er konnte das Ausmaß an Leid nicht vollständig lindern. So eilten die Abenteurer zurück in ihren Unterschlupf um ihre Wunden zu lecken.

Es würde einen anderen Tag geben an dem sie den Kampf fortsetzen würden.
avatar Ramar 02.Jan.2015 01:01
Die Hand hatte noch bis in die Nachtstunden diskutiert wie man am nächsten Tag weiter vorgehen würden. Man einigte sich darauf zuerst die unterirdische Anlage zu untersuchen.

Nach einem kräftigen Frühstück betrat die Hand wieder die dunkle Anlage unter Stadt.
Keiner der Geflohenen war zurück gekehrt und so lagen die bereits bekannten Räume verwaist dar. Das änderte sich als die Gruppe in neue Territorien vorstieß. An einem Raum mit Zugang zu einem Abwasserkanal konnte die Hand eine alte funktionsuntüchtige Mühle finden. Doch dies war noch nicht alles: Kaum das sich die Hand sich dafür interessierte begannen abartige Kreaturen auf die Helden zuzuwanken. Schnell zog man sich zurück um eine kleinere Angriffsfläche zu bieten. Dies war die richtige Taktik: Mit Unterstützung eines Wächterwesen das Kord an Ramars Seite entsandte konnte man die Gegner auf Distanz halten und da diese keine Möglichkeit zum Fernkampf hatten konnten sie rasch besiegt werden. Auch ein riesiger Hummer, der dem Abwasserkanal entstieg konnte nicht an dem Wächterwesen vorbei gelangen und wurde mit der Kraft von Pfeilen, Feuer und Eis bezwungen werden. Leider konnte man in dem Raum sonst nichts mehr feststellen und zog sich aus dem Raum zurück.
avatar Browne Flyer 06.Jan.2015 10:01
Mit der bewährten 'Linke Hand - linke Wand'-Regel beschloss die Hand einem langen Gang zu folgen.
Nach einigen Metern wurde dieser von einem trüben Rinnsal, vermutlich einem fast versiegtem kleinen Nebenarm des Flusses mit dem verfallenen Mühlrad soweit überflutet, dass man ohne Weiteres nicht trockenen Fusses auf die andere Seite gelangen konnte.
Nach kurzem Zögern beschloss man, mit Anlauf über das Wasser auf die andere Seite zu springen. Ramar, Nebin und Lexi meisterten dies ohne Probleme. Doch ausgerechnet die flinke Elfe Leofe rutschte dummerweise in einer Lache direkt beim Absprung aus und fiel in die trübe Brühe. Sich schüttelnd und fluchend watete sie die restliche Strecke durch das Nass und übergab sich beinahe direkt auf den Zwerg.

Während Ramar sich bemühte Leofes spontane Übelkeit zu diagnostizieren, benutzte der verunsicherte Browne sicherheitshalber seine Stiefel, um über das Wasser zu laufen.

Nachdem Ramar ein seltenes Fieber bei Leofe soweit behandelt hatte, dass Leofe ihre spontan auftretenden Lachanfälle wieder unter Kontrolle hatte, gelangten die fünf Finger in eine kleine Höhle. Dort hatten sich gelbgrüne, wurmähnliche Aasfresser niedergelassen, die laut Ramar durch ihre am Kopf befindlichen Tentakel ihre Beute paralysieren.
Auffälliger als die Tentakel waren jedoch die grossen Löcher in den Köpfen der Aasfresser, die auf ein fehlen des Hirns, sofern sie etwas so weit entwickeltes ihr eigen nennen konnten, hindeuteten. Das hatte man bereits nicht nur bei Davik gesehen.

Der Kampf gegen die Aasfresser war durch das Erkämpfen einer guten Position im Gangbereich geprägt. Schließlich gewann die Hand diesen Stellungskampf und konnte die Aaasfresser besiegen.

Der Rückweg über das giftige Wasser war dieses Mal kein Problem.
avatar Lord Nibbler 08.Jan.2015 08:01
Die Feuchtigkeit hier unten war dafür verantwortlich, dass die nächste Türe schon ziemlich viel Rost angesetzt hatte. Nur durch einen sehr kräftiger Ruck von Nebin ließ sie sich unter lautem Quietschen öffnen.
Lauwarme, modrige Luft begüßte die Helden. Haufenweise Geröll lag verstreut im Raum und Wasser tropfte durch die Decke. Verrottete und zerstörte Reste von Holz und Stein ließen erahnen, dass früher ganz gewöhnliche Möbel in diesem Raum waren.
Der Schein von Ramars Laterne spiegelte sich im schleimigen Boden.
avatar Lord Nibbler 10.Jan.2015 12:01
Unter dem Geröll erspähten Leofes Augen etwas, kleines, glitzerndes. Es war offenbar ein Symbol von Ioun, dass der Verrottung des übrigen Raums getrotzt hatte.
Ein schneller Blick zu Lexi, die nur stumm nickte, bestätigte den Verdacht: Das Symbol war magisch.

(http://www.colton3d.com/syrawiki/images/f/f6/Ioun_Symbol.png)

Schon wollte Browne in den Raum stürmen, um den Gegenstand zu bergen, da wurde er gerade noch von Ramar am Arm gepackt und zurückgezogen.
Der Zwerg legte seine Stirn in Falten. Der schleimige Boden war ihm nicht geheuer, aber es war nur ein Bauchgefühl.
avatar Ramar 10.Jan.2015 12:01
"Lexi, kannst Du etwas mit dem schleimigen Gekröse anfangen? Das kommt mir nicht ganz geheuer vor.", fragend blickt er Lexi an.
avatar Lexi 13.Jan.2015 04:01
Lexi zuckte die Achseln und lächelte den Zwerg schief an. "Für Schleim fühle ich mich nicht zuständig. Aber dies hier scheint mir ein Heiliges Symbol zu sein."

Die Eladrin streckte den Arm aus. Daraufhin erhob sich das Symbol in die Luft und schwebte auf ihre Hand zu. Kurz bevor es die Hand berührte zog sie diese zurück und ließ das Schmuckstück näher an ihr Gesicht schweben. Sie murmelte ein paar Worte und bließ das Symbol an, worauf sich der daran klebende Schleim löste und zu Boden tropfte.

Dann fischte sie es aus der Luft und überreichte es dem Kordpriester. "Bitte schön. Für Heilige Symbole bin ich auch nicht zuständig," sagte sie dazu mit einem Augenzwinkern.
avatar Ramar 14.Jan.2015 12:01
Erfreut untersuchte der Kord-Priester das Heilige Symbol.
avatar Lord Nibbler 16.Jan.2015 04:01
Dabei stellte er fest, dass es langsam, ganz langsam seine Form zu verändern begann. "Könnte es etwa sein, dass sich das Symbol seinem Träger anpasst", überlegte Ramar.
Doch es blieb keine Zeit sich weiter mit dem Symbol zu beschäftigen. So folgten die Helden weiter dem nächsten Gang, der sie zu einem unwirklich aussehenden Raum führte.
Vier schwarze Statue, die Gestalten mit Roben darstellten, zeichneten sich im Lampenschein Ramars in dem ansonsten dunklen Raum ab.
Sie umgaben einen brodelnden, blubbernden Haufen aus Haut, Augen und geifernden Mäulern.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=6497.0;attach=11760)