Die Stadt des Tukan

avatar Eclipse 06.Feb.2014 12:02
(http://www.reality.com/clfrlogo.gif)

(http://www.thepiazza.org.uk/bb/forumicon/maztica-bw.png)

Kapitel 3: Die Stadt des Tukan
avatar Eclipse 06.Feb.2014 12:02
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7428.0;attach=10897;image)

10. Xocotli - 5200 tunob seit Beginn mazticischer Zeitrechnung

Die Stadt Tukan - südlich des Haus des Tezca
avatar Eclipse 11.Feb.2014 05:02
Einige Tage später ...

Die Gefährten hatten die Ruinen der verfluchten Stadt Mictlapec weit hinter sich gelassen. Was folgte waren weitere Tage einsamer Wanderung durch Tezcas Haus. Dieser prüfte sie weiterhin mit seinem strengen Blick, doch legte er ihnen sonst keine weiteren Prüfungen auf ... offenbar hatten sie alle Herausforderungen bestanden welcher der Sonnengott für sie bereitet hatte. Der Marsch durch die Wüste hatte viel Kraft gekostet, doch gleichzeitig fühlten sich alle durch die bestanden Prüfungen irgendwie gestärkt.

Einzig Tlacatl blieb in Sorge über die Dinge welche in Tezcas Haus geschehen waren ... die Feindseeligkeiten zwischen Mirrasshi und Necahual, die Teilnahmslosigkeit welche Xiuhcoatl in Mictlapec plötzlich befallen hatte und die Bereitwilligkeit mit der Mirrasshi und Yaotlchone sich zu Dienern Tezcas erklärten. Vielleicht war es noch am ehesten Kaska, die seine Vision teilte und mit ihren Worten den Traum zerstört hatte.

Derweil wich der Sand der Wüste langsam wieder einer Steppe, die zunehmend von trockenen Gräsern und Kakteen bestanden war. Der weitere Weg führte in ein Tal hinein, und die Steppe wich schon bald dem dichten Grün saftiger Blätter. Hier im Süden von Tezcas Haus befand sich das Tal von Tukan, einer großen, fruchtbaren Oase dominiert von einem der größten Seen der wahren Welt. An dessen Ufern schmiegte sich die Stadt Tukan, deren prächtig bemalte Gebäude schon bald in Sicht kamen. Schon auf ihrer Hinreise waren Tlacatl und Yaotlchone durch die Stadt hindurchgekommen.

Keine Geisterstadt wie Mictlapec, sondern ein wohlhabender freier Stadtstaat, in dem der friedliche Glaube an den Schlangengott Quotal dominierte. Nach der anstrengenden Durchquerung von Tezcas Haus konnten es die Gefährten kaum erwarten dort frisches Obst zu kosten und den Sand der Wüste abzuwaschen. Von hier aus wäre es zudem kein weiter Weg mehr zu den Bergen Lopangos, die sich weiter südlich auf einer Halbinsel erhoben.
Schon seit Tagen begann Yaotlchone wieder von seiner Heimat zu schwärmen ...
avatar Mirrasshi 13.Feb.2014 06:02
Weiter und weiter zog sich der Weg durch die Wüste. Das Haus Tezcas schien kein Ende nehmen zu wollen und unbarmherzig brannte sein Blick auf Mirrasshi und ihre Weggefährten nieder. Die Hin befürchtete schon, dass sie die Prüfung vielleicht nicht bestanden hatten, und zur Strafe nun hier langsam und qualvoll würden  zu Grunde gehen müssen.

Wie erleichtert ist sie da, als sie bemerkt, dass der Boden fester wird und bald darauf sogar von verschiedenen Pflanzen bewachsen ist. "Haben wir bestanden?", fragt sie Tlacatl, sehr vorsichtig einerseits, weil sie nicht will dass man glaubte, sie würde nicht weiter durch halten, andererseits weil sie den Eindruck hat, Tlacatl würde sie seit sie seit dem Aufenthalt in der verlassenen Stadt mit mehr Misstrauen betrachten.

Ihre Sorgen treten aber in den Hintergrund, als sie des gewaltigen Sees ansichtig wird, an dem die Stadt gelegen ist. Zwar weiß sie, dass die Stadt voller großer Leute sein wird, aber von der Aussicht, ihren geschundenen und verbrannten Körper noch einmal in kühles Wasser tauchen zu können werden ihre Gedanken nun völlig dominiert.
avatar Tlacatl 14.Feb.2014 01:02
"Ich kann dir das nicht sagen, Mirasshi. Ich bin nicht nur ein Tlacatl, kein Tezca.", gibt der Mann an die Hin zurück und wendet sich etwas ab. Tukan. Sie haben also vielleicht die Hälfte der Strecke oder etwas mehr zurückgelegt nach Lopango. Wenn er es recht erinnert, sind sie im Weste und im Osten noch immer von der Wüste umgeben. Aber immerhin liegt die weiteste Teil der Wüste endlich hinter ihnen. Leider kann Tlacatl die Euphorie Yaotlchones über ihre gemeinsame Heimat nicht wirklich teilen, weil dort wieder Tezca mit seinen Dienern auf sie lauern wird. Vielleicht kann er Mirrasshi und Xiuhcoatl bis dahin davon überzeugen, dass es falsch ist, Menschenleben für die Götter zu vergeuden, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Reise in seine Heimat die letzte Reise seines Lebens sein wird. Ein unangenehmer Gedanke, von dem er sich schnell wieder abzulenken versucht.

Sie alle werden erschöpft sein. Zumindest ist der kupferhäutige Krieger aus Lopango ausreichend erschöpft, dass er sich vorstellen kann, ein paar Tage die Vorzüge Tukans in Anspruch zu nehmen. Es ist aber ein permanentes Ablenken, was er damit plant, ein Ausweichen, wie er es auf der ganzen restlichen Reise getan hat. Tlacatl hat zu den gemeinsamen Erlebnissen in der verfluchten Stadt einfach geschwiegen. Er betrachtet seine Gefährten jetzt jedoch mit neuen Augen. Scheinbar hat das gemeinsame Schicksal, die gemeinsame Flucht nur ein sehr brüchiges Band zwischen ihnen geknüpft und keine Kette der Verbundenheit zwischen ihnen geschmiedet. Tlacatls Bereitschaft, sich vor jeden schützend zu stellen, hat daran wenig bis gar nichts geändert, wie die eisigen Blicke zwischen Necahual und Mirrasshi mehr als ausreichend beweisen und an Xiuhcoatl ist sowieso kein Herankommen mehr, seit sie in der verfluchten Stadt gewesen sind. Tlacatl ertappt sich dabei, wie er darüber nachdenkt, diesem brüchigen Band in Tukan einfach zu entfliehen. Sein Gewissen lässt ihn den Gedanken für den Moment wieder von sich schieben.

"Lasst uns schauen, was die Stadt für uns bereithält und einen Ort zum Rasten suchen. Hoffentlich sind wir hier weit genug von den weißen Teufeln weg und die Priester hier träumen noch von sinnigeren Sachen als uns auf einen Opferalter zu schlachten." Tlacatls Gesicht hellt sich nicht auf und Nachrichten neigen dazu schneller durch die Wüste zu reisen als erschöpfte Wanderer. Dennoch erhofft sich auch Tlacatl ein ausgiebiges Bad. Er wünsch sicht zudem ein paar Stunden für sich selbst, um sich die Stadt und ihre Architektur diesmal ausgiebiger anschauen zu können als bei seiner kopflosen Flucht aus Lopango.
avatar Kaska 15.Feb.2014 12:02
Kaska war erschöpft seit sie der schlafenden Stadt entkommen waren, sie hasste es wie eine Botin der Götter da zu stehen. Doch genau das hatte sie gemacht, und es hatte geklappt. Doch ob sie die Stadt Geister oder sogar einen Gott überzeugt hatte, wer weiß das schon? Von der Reise danach wusste sie nicht mehr viel, in Gedanken weit entfernt, an einem anderen Ort und in einer anderen Zeit, lief sie leichtfüßig hinter den anderen her und gab Ratschläge wo man Wasser finden würde oder ein gutes Nachtlager.

Ihre Miene hellte sich erst auf als der ständige Sand verschwand und die Steppe wieder auftauchte Sie fing an wieder in etwas Entführung zu laufen mal zur einen Seite, dann zur anderen mal etwas weiter vorne, dann wieder ein Stück zurück. Da Die Gruppe langsamer laufen musste, da Mirrasshi dabei war, war es kein Problem noch extra frische Nahrung zu suchen oder etwas Kaktussaft zu sammeln. Und so kam sie wieder munter und fröhlich in Tukan an.

"Ich war nicht mehr in einer so großen Stadt seit Ulatos. Hier werden wir sicher Neue Sachen finden. Ein Bad hört sich auch verlockend an, genau wie Unterkunft, doch ist es in einer Großen Stadt anders als in den kleineren Dörfer die man sonst so findet. Hier müssen wir Tauschen um einen Platz zum übernachten, essen und ein Bad zu finden. Ich weiß nicht wie es mit euch ist aber ich hab nicht viel zum Tauschen. Vielleicht hätte ich doch etwas vom Altar mitnehmen sollen?" Nachdenklich sieht die Tabaxi zur Stadt. Letztes mal hatte sie noch Schmuck dabei den sie getauscht hat, aber dieses mal nicht. Durch ihre Andersartigkeit könnte sie noch Glück haben aber ihr einzige Chance wäre wohl zu arbeiten oder die Stadt aus zu lassen.
avatar Eclipse 16.Feb.2014 05:02
Je näher die Gefährten der Stadt Tukan kommen, desto mehr weicht die drückende Schwüle von Tezcas Haus. In dem Tal in dem die Stadt liegt herrscht eine klare, angenehme Luft und das Wasser des Sees schimmert bereits in der Ferne, ebenso wie die zahllosen grünen Blätter, welche die Gefährten umgeben. Ein gepflasterter Pfad führt schließlich direkt auf die Stadt zu, wobei dann doch ein ungutes Gefühl die Gefährten beschleicht.

Das letzte Mal als sie sich auf solch einem Weg einer großen Stadt näherten, waren sie geschunden und gefesselt, dafür vorgesehen auf einem der Opferaltäre zu landen. Doch Yaotlchone versucht die düsteren Gedanken zu vertreiben und schwärmt von der Schönheit der Stadt. Stadt des Tukan oder auch die gefiederte Stadt wird sie genannt, denn zahllose der markanten Vögel bewohnen die Stadt, welche eines der wichtigsten Zentren der Verehrung von Qoutal, der gefiederten Schlange ist. Somit sind hier auch die Menschenopfer verboten, welche in Nexal so ausschweifend praktiziert wurden.

Keine Mauer umgibt die freie Stadt, offenbar hat das Haus des Tezca die Eroberer aus Nexal stets ferngehalten, und das Volk aus Lopango hat nie Bestrebungen unternommen sein Reich nach Norden auszudehnen. So bleibt zudem zu hoffen, dass die Wüste auch die weißen Teufel fernhalten würde.

Die Außenbereiche sind noch dicht mit Maisfeldern und einfachen Holzhütten bestanden, doch als es in die eigentliche Stadt hineingeht, erheben sich dort prächtige Steinbauten, doch nicht so kolossal und bedrohlich wie in Nexal oder Mictlapec. Die Gebäude sind allesamt in schönen, bunten Farben bemalt und ein großer Tempel des Quotal erhebt sich über allem, an dessen Flanken aber keine blutigen Schleifspuren zu sehen sind, wie bei einer Pyramide des Zaltec oder Tezca.

Musikempfehlung: Ketzal - Maya Musik (http://www.youtube.com/watch?v=O9uxkrciW8Y)

(http://3.bp.blogspot.com/-6Eys8yFM26Y/T-QJBnzeVCI/AAAAAAAAFVM/WpVjoXl0zL4/s1600/eld-marketplace.jpg)

Die Stadt ist zudem grün und voller Leben, Palmen wiegen sich sanfst im Wind und die namensgebenden Tukan fliegen über den Köpfen der Gefährten hinweg und lassen sich hier und dort auf Ästen oder auch Verkaufsständen nieder. Denn auf dem großen Platz vor der Pyramide des Qoutal erstreckt sich ein großer Marktplatz, auf dem Keramik, Waffen, Kleidung und Nahrung feilgeboten wird. Denn Tukan ist ein wichtiger Umschlagplatz für die Länder Kolans im Norden und das Bergkönigreich Lopango im Süden.

Zentral auf dem Marktplatz befindet sich ein Springbrunnen, aus Schlangenmäulern spritzt dort kühles Wasser hervor, offenbar dank kunstvoll gewirkter Plumamagie. Wie ein kleines Kind freut sich Yaotlchone, zieht die zerschlissene Tunika von seinem Leib. Dann stellt er sich unter eines der Schlangenmäuler und wäscht sich den Sand der Wüste von seinem von Tezca gebräuntem Leib, während er das Wasser in ausgiebigen Zügen trinkt.

"So erfrischend! Kommt alle her!" ruft er seinen Gefährten zu, dabei stören ihn die Blicken der Stadtbewohner kaum.

Spielerisch spritzt er dabei das Wasser in die Richtung Mirrasshi und Necahual ...
avatar Mirrasshi 20.Feb.2014 12:02
Während sie sich der Stadt nähern und nun der Untergrund von einem noch staubigen Pfad in eine gepflasterte Straße über geht, wächst in Mirrasshi doch ein Gefühl des Unbehagens. Immer größer und größer scheinen die steinernen Gebäude vor ihr zu werden, immer lauter die Geräusche der vielen, unzähligen großen Leute. Dies ist nicht mehr eine der Siedlungen, die sie gewohnt war. Dies ist ein gewaltiges Monstrum einer Ansammlung von Menschen, von denen keiner den anderen mehr kennt. Ein Labyrinth aus Mauern, in dem sich niemand je wirklich zurecht finden kann. Eine selbstständig gewordene, eigene Wesenheit, von der sie bisher nur in Geschichten gehört hat.

Unbewusst nähert sich die Hin während des Weges wieder an Kaska an, deren Nähe ihr etwas Sicherheit gibt, insbesondere seit diese sich als Tochter der Nulla zu erkennen gegeben hat. Dennoch zuckt sie erschrocken zusammen, als sie auf einmal die Stimme der Katzenfrau aus ihren Gedanken reißt. Zwar ist sie zunächst überrascht, wie viel Kaska über das Leben in einer Stadt weiß, doch auch wenn Nulla die Herrin der Tiere ist, so wird sie ihrer Tochter sicher ein umfassendes Wissen mit auf den Weg gegeben haben, oder?

"Ich habe etwas", verkündet sie, während sie ihre kleine Hand in ihr Bündel schiebt und eine Weile darin herum wühlt, "etwas, das wir tauschen können." Als ihre Hand wieder zum Vorschein kommt, hält sie Kaska einige seltsam geprägte Goldmünzen entgegen, die sie gestohlen hatte, als sie den weißen Teufeln entkommen war. Einige Jadestücke und sogar ein paar Kakaobohnen befinden sich auch dazwischen.

"Glaubt ihr die großen Leute geben uns hier etwas daf... HEEH!" Bevor sie zu Ende sprechen kann, wird sie von einem Schwall Wasser im Gesicht getroffen. Schnell macht sie den Verantwortlichen aus: Yaotlchone, der bis zur Hüfte im Wasser steht und sie frech an grinst. Die Erfrischung, die das kühle Wasser auf ihrer Haut bringt, ist aber mit Worten nicht zu beschreiben und die Verführung, so wie der Lopangonese den ganzen Körper auf diese Weise von seinen Strapazen zu erlösen, ist so groß, dass sie alle Vorsicht und all ihr bisheriges Misstrauen vergisst. Ohne zu zögern lässt sie ihre Münzen, ihr Bündel und sogar ihre Schärpe mit den Dolchen einfach fallen, wo sie steht und stürmt mit einem spielerischen Kampfschrei auf Yaotlchone zu, in dem Versuch, ihn rücklings ins Wasser zu stoßen.
avatar Xiuhcoatl 22.Feb.2014 06:02
Der Mann wandert wie in Trance den anderen Gefährten hinterher. Durch Wüste, Steppe und Felder bis in die Stadt.
Unterwegs bemerken seine Begleiter schnell, daß mit dem sonst so selbstbewußten Mann etwas nicht stimmen kann. War er sonst immer vorne in ihrer Marschformation, um nach Wasser oder Nahrung ausschau zu halten, fällt er jetzt immer wieder zurück. Er scheint auch seine Fähigkeiten vergessen zu haben. Nur wenn man ihn aufs Wassersuchen oder die Jagd anspricht, kehren für kurze Zeit die erlernten Talente zurück, nur um nach der erfüllten Aufgabe wieder in Vergessenheit zu geraten.
Selbst auf seine stolze Bezeichnung als Sohn des Tezca oder auch Xiuhcoatl reagiert der Mann nicht wirklich. Aufmerksame Lauscher können aber ein genuscheltes "Dieseelebtnichtmehindieserhülle." hören.
Auch als sie jetzt die Stadt betreten, reagiert der Mann teilnahmslos. Mit leeren Augen schaut er sich um, nimmt aber nicht wirklich wahr, was er sieht. Fast als wäre er in einer Traumwelt.
Und genau dieses Gefühl hat der Mann, seit sie den Sitz des großen Geistes oder Gottes unter der Ruinenstadt verlassen haben. Er weiß nicht, ob er wacht oder schläft. Ob die Geister ihn in einer anderen Welt gefangen halten. Und er ist eh nur der niedrigste des Rudels. Ohne Namen.
Und so tut er, was ihm gesagt wird.
avatar Necahual 22.Feb.2014 08:02
Auch in den Tagen auf dem Weg nach Tukan kommt Necahual immer wieder an ihre körperlichen Grenzen. Tezcas Haus ist für die junge Frau aus den Wäldern Payits, in denen es Leben im Überfluss gibt, schon immer eine qualvoll schwere Prüfung gewesen.
Als dann endlich Tukan erreicht ist, gewinnen ihre Schritte die federnde Leichtigkeit, der Jugend zurück. Doch sobald die Hütten von den stattlichen Häusern des Stadtkerns abgelöst werden, beginnt Necahual zu zögern. Die große Anzahl an Menschen und die Menge der Häuser schüchtern sie ein. Die freundlichen Gesichter der Stadtbewohner erscheinen ihr auf ein Mal wie Fratzen. Wie durch eine Dornenhecke bahnt sich Necahual ihren Weg durch die Stadt. Verzweifelt sucht sie ein Ziel, auf das sie sich konzentrieren kann um die vielen Geister und die dazugehörigen Gesichter aus zu blenden. Nur ein Mal blickt sie sich nach den anderen um. Als sie Xiuhcoatl sieht bleibt sie stehen. Sie wartet bis er aufgeschlossen hat und legt ihm dann die Hand auf die Schulter um ihm in die Augen zu schauen. Sie fühlt sich zurück versetzt in das Dorf Dzibil und als sie Xiuhcoatl so anblickt, muss sie unwillkürlich an die Wiedergänger denken. "Bruder, Tezca will dein Opfer noch nicht! Dafür wird er seine Gründe haben. Doch ich kann euch sagen, dass das Opfer eines halbtoten Wiederkehrers nicht den Stich ins Herz wert ist. Wenn du die Gnade Tezcas zurück gewinnen willst so erwecke Xiuhcoatl und lass ihn großes tun ehe du ihn opferst." Sie ergreift sein Kinn und blickt ihm tief in die Augen. "Xiuhcoatl!"

Wenige Schritte weiter vergnügen sich die Wildling und Yoatlchone bereits im Brunnen. Liebend gern wäre sie wie Yaotlchone hinein gesprungen und hätte sich vom Staub und den Strapazen befreit aber die Anzahl der Menschen in dieser Stadt hält sie zurück. Als sie dann von einigen Wasserspritzern Yoatlchones erwischt wird, huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. Jetzt wo sie wieder das Band zu ihren Brüdern spürt, gewinnt sie ihre Sicherheit zurück denn innerhalb der Gruppe kennt sie ihre Position. So bleibt Necahual erneut stehen um den beiden im Brunnen zu zu sehen. Dann geht sie ebenfalls an den Rand und wäscht sich Gesicht, Brust und Arme. Das Wasser tropft an ihr herab und malt feine Wege auf die Schicht aus Sand und Staub welche noch immer ihren Bauch und ihre Beine bedecken.
avatar Eclipse 23.Feb.2014 08:02
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;attach=7637;type=avatar)
Yaotlchone macht einen ebenso spielerischen Aufschrei als Mirrasshi ihn anspringt und lässt sich wie beabsichtigt nach hinten in das Wasser des Brunnens fallen, wobei er die Wildling mit sich reißt. Natürlich hätte die kleine Frau den Lopangonesen selbst dann nicht umreißen können, als dieser ein Knabe war ... aber der Hühne macht das Spielchen gerne mit. Prustend hebt er den Kopf aus dem Wasser, wobei er mit dem Armen weiter Wasser um sich schlägt, dieses Mal auf Tlacatl und Kaska zielend. "Hilfe! Hilfe! Die menschenverschlingende Wildling aus dem Dschungel will mich ertränken!" ruft er neckend aus.

Dann packt er Mirrasshi und drückt sie mühelos für einen Augenblick unter Wasser "Für Lopango!" Staub und Sand lösen sich dabei von Haut und Haaren, lassen das Wasser im Brunnen bald bräunlich werden, was die umstehenden Stadtbewohner mit einem Kopfschüttel quittieren und zu tuscheln beginnen.

Doch das scheint die beiden nicht zu stören, das Wasser ist kühl und herrlich, und nach dem man in Tezcas Haus jeden Schluck Nass wie einen Schatz hüten musste, kann man hier nun in vollen Zügen trinken und den Durst stillen. Auch Necahual nutzt die Gelegenheit bald, auch wenn sie nicht direkt in das Wasser springt, sondern sich am Rand des Brunnens wäscht. Tlacalt scheint trotz der Spritzer die er bekommt im Augenblick noch eher von der Architektur der schönen Stadt eingenommen zu sein, während Kaska einer großen Katze typisch, Abstand vom Wasser nimmt.

Teilnahmslos steht hingegen Xocoyotl daneben, sein Leib noch immer bedeckt von Staub und Sand. Seine Erwartung in Mictlapec den Opfertod zu sterben hatte sich nicht erfüllt, ziellos scheint er seitdem seinen Gefährten zu folgen. Sein Glaube die bösen Geistern würden ihn an Orte des Todes führen, scheint sich spätestens hier in Tukan nicht mehr zu erfüllen.
Vielleicht vermögen ja Necahuals Worte ihn endlich aus seiner Starre zu reißen?
avatar Xiuhcoatl 25.Feb.2014 04:02
Wieder ein reflexartiges "Dieseelebtnichtmehindieserhülle".
Doch dann sieht der Mann Necahual an und antwortet ihr, wobei er das erste Mal ihren Namen spricht.
"Deine Worte sind weise, Necahual. Aber wie kann dieser Mann eine Seele in sich erwecken, die den Körper schon lange verlassen hat? Xiuhcoatl floh, als die Geister der Stadt in anklagten. Er wird nicht zurückkommen, denn sie haben ihn seiner Macht beraubt und ihn zerstört." Ein leichter Schauer durchläuft den Mann, als er an diesen Moment zurückdenkt. Aber dann beruhigt er sich auch gleich wieder, schließlich war das nicht sein Leben gewesen, in dem dies geschah.
"Was bedeutet uns Tezcas Gnade? Ist er unser oberster Geist? Müssen wir uns ihm deshalb nicht doch willig opfern?" Der Mann sieht Necahual mit einem Blick an, den diese eher von einem Kind erwarten würde, voll Unschuld und Neugier.
avatar Mirrasshi 26.Feb.2014 12:02
Für einen Moment wird Mirrasshi von Panik ergriffen, als der große Mann sie so einfach nach unten drückt, wie es nicht selten die weißen Teufel in einigen ihrer grausamen Spielchen getan hatten. Wasser dringt ihr durch Mund und Nase ein und hustend kommt sie wieder an die Oberfläche, nachdem er sie im nächsten Moment auch schon wieder los gelassen hat, doch die erste, die sie erblickt ist Necahual, von der sie zuvor überhaupt nicht bemerkt hat, dass diese sich dem Brunnen überhaupt genähert hat.

Reflexhaft springt die kleine Wildling hinter Yaotlchone, wie um sich hinter ihm zu verstecken. Erst in diesem Moment realisiert sie, wie sehr sie durch die gemeinsam erlebten Strapazen die Mitglieder dieser Gruppe schätzen gelernt hat. Vielleicht war es das, was Yaotlchone meinte, wenn er davon sprach, sie und Kaska in seinen Stamm auf zu nehmen. Nachdenklich, aber mit einem Lächeln auf den Lippen schwimmt sie zum Rand des Brunnens, setzt sich darauf und lässt die Beine ins Wasser baumeln.

Diese kleine Gruppe ist für sie nun das geworden, was am ehesten dem ähnelte, was ihr zuvor ihr Stamm gewesen war: Man beschützt und hilft sich gegenseitig, und auch wenn es alles große Leute waren, in einer Stadt wie dieser, voller unzähliger großer Leute, wer wäre besser geeignet, um jemanden zu beschützen, als große Leute?
avatar Eclipse 26.Feb.2014 09:02
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;attach=10522;type=avatar)
Schlussendlich kann sich Tlacatl vom Anblick der prächtigen, farbenfrohen Stadt losreißen. Bei seinem ersten kurzen Besuch hatte er den Gebäuden kaum Aufmerksamkeit geschenkt, doch nun blieb ihm die Zeit sich der Architektur zu widmen.
Doch dafür wurde so oder so sicher noch genug Zeit bleiben, so dass auch er sich nun dem Brunnen zuwendet, als er das Geplansche von Yaotlchone und Mirrasshi mitbekommt.


So stellt er sich dann an eines der Schlangenmäuler, zieht sich die Tunika vom Leib und lässt das kühle Wasser über den Oberkörper rinnen, so dass auch sein Leib von Staub und Schmutz befreit wird. Genüsslich schluckt er das Wasser hinunter ... soviel er es wünscht, endlich muss er nicht mehr jeden Schluck wohlüberlegt einteilen.

Nachdem er seinen Durst gestillt hat, blickt er sich um ... Necahual und Xocoyotl schein noch im Gespräch vertieft, Mirrasshi lässt die Beine im Brunnen baumeln und Yaotlchone planscht weiter im Wasser, während Kaska skeptisch daneben steht. Tlacatl nähert sich einem der Marktstände und fischt eine handvoll Münzen und Kakaobohnen aus seiner Umhängetasche.

Seine Augen wandern über allerlei Köstlichkeiten ... warmes Maisbrot, in dem Gemüse eingewickelt wurde. Frischer Fisch aus den Wassern des See und alle Arten von saftigem Obst. Anders als bei seinem früheren Stamm, werden Waren hier nicht gegen Naturalien, sondern seltene Münzen getauscht. Ein Konzept dass dem Lopangonesen aber durchaus vertraut ist. Und so ersteht er für einige Jadestücke einen geflochtenen Korb voll Obst. Fröhlich winkend kehrt er zu seinen Gefährten zurück und bittet sie davon zu kosten.

Orangen, Bananen, sogar eine frische Ananas, die Tlacatl sogleich mit seinem Kupferbeil spaltet.
Sogleich bietet er Necahual als erste an, davon zu kosten, ehe er selbst genüsslich zuangt ...
avatar Necahual 27.Feb.2014 11:02
Necahual nickt verständnisvoll als Xiuhcoatl von seinem verlassenen Körper spricht. Sie kennt diesen Zustand und auch das Gefühl allerdings war es ihr bisher nur gelungen allein mit dem Geist den Körper zu verlassen. Ihr Bewusstsein blieb stets am Geist behaften und liess den Körper zurück und erst wenn der Geist seine Wanderschaft beendet hatte oder vom Körper gerufen wurde konnte er wiederkehren. Die Schamanin studiert den Mann aufmerksam. "Ein Körper der so viel Wachheit ohne Geist besitzt, kann nur von einem neuen Geist besessen worden sein." "Bruder, erinnerst du dich an deinen Geist? Du kannst ihn zurück rufen wenn du den Pfad der Erinnerung beschreitest. Erinnere dich an Xiuhcoatl, denke wie er - handle wie er, zeige deinem Geist, dass er wieder einkehren kann in sein Haus." Sie schweigt einen Augenblick. "Das ist der mühevolle Pfad. Wenn du diesen nicht mehr beschreiten kannst so bleibt dir nur das Wiedererleben eines Xiuhcoatl Moments - einem Moment in dem nur ein Xiuhcoatl überleben konnte. Überlebst du ihn so wird dein Geist erkannt haben, dass dein Körper noch sein Haus ist." Necahual zögert, sie ist sich nicht sicher ob sie den zweiten Geist in Xiuhcoatls Körper ansprechen will denn jedes Mal wenn er an Wirklichkeit gewinnt, so ermächtigt er sich noch stärker über den Körper Xiuhcoatls. Sie beschliesst es nicht zu tun und zu warten bis sich der Konflikt der Geister um Xiuhcoatls Haus zu entfalten beginnt - momentan ist es noch viel zu früh und sie würde ihrem Buder damit nicht helfen!

Die Schamanin ist überrascht von den neugierigen, unschuldigen Fragen über Tezca. "Sind seine Erinnerungen verschwunden?!" Necahual beschliesst, dass dies bereits die erste Probe des neuen Geistes ist und versucht ihn darum einfach zu ignorieren. Statt dessen spricht sie als ob sie mit ihrem Bruder Xiuhcoatl sprechen würde: "Bruder, als Sohn Tezcas bedeutet seine Gnade für dich, dass er dich wieder aufnehmen wird sobald dein Geist in deinen Körper zurück gekehrt ist. Das Leben findet einem jedem von uns seinen obersten Geist. Mir hat es die Mutter Maztica gefunden - dir Tezca. Ob du dich deiner Gottheit opfern musst kann nur deine Gottheit dir zeigen. Als Hülle ohne Kern aber wirst du weder im Leben noch als Opfer deiner Gottheit dienen können. Darum musst du die Zeichen lesen um deinen Weg zurück zu finden. Träume erlauben uns Sterblichen einen leichteren Zugang zu den Zeichen unserer Wege. Mit Hilfe der Geisterkräften versteckt in Mutters Schoß, kann ich dich tiefer zu den Zeichen führen. Doch erkennen musst du sie selbst. Wenn wir ein paar Tage Rast einlegen und du dich bereit fühlst so werde ich alles vorbereiten, Bruder." Necahual schaut gedankenverloren und nachdenklich doch ringt sich schliesslich ein hoffnungsvolles Lächeln ab, welches an breite gewinnt, als sie Tlacatl mit den Früchten kommen sieht.

"Bruder! Oh wie habe ich dies vermisst!" Sie greift nach einem Ananas Stück, versenkt ihre Zähne darin und beginn das köstliche Fruchtfleisch aus zu saugen und dann einen großen Happen nach dem anderen herunter zu schlingen. "Dieser Geschmack - es ist als würde man pures Glück in sich aufnehmen! Hier! Bruder Xiuhcoatl nimm auch eine von den Früchten ehe die Fliegen sie dir vor der Nase wegfressen!" Die Frau lächelt und reicht dem Seelenlosen ein Stück Ananas.
avatar Kaska 28.Feb.2014 12:02
Trotz ihrer eher Dunkleren Worte schaute die Tabaxi auf die Stadt voller verlangen. Sie liebte es in der Stadt zu sein, so lange es nicht zu lange war. Doch ein paar Wasser tropfen rissen sie zurück aus ihren träumen. Aufgeschreckt springt sie zurück. "Immer langsam nicht alle sind Fische so wie ihr." Doch auch Kaska geht näher an den Brunnen dran und wäscht sich das Gesicht und die Hände. Erst dann trinkt sie vorsichtig ein paar Schlücke. Kurz nachdem sie fertig war kommt Tlacatl mit dem Obstkorb wieder und spaltet die Ananas, wobei die Tabaxi eine Grimasse schneidet sie mochte den Geruch von Ananas noch nie er war ihr viel zu intensiv. Stattdessen greift sie mit einem "Darf ich?" zu einer Banane, pellte diese und isst genüsslich das Fleisch. Trockener und Süßer als die Ananas ist es eine reine Wohltat.
avatar Mirrasshi 03.Mar.2014 02:03
Nachdem sich Necahual, Tlacatl und Kaska bedient haben, greift sich auch Mirrasshi flink eine Orange, fast als würde sie fürchten, man könne versuchen sie daran zu hindern. Die Frucht wirkt zwar in ihren kleinen Händen wie ein großer orangeroter Ball, aber ebenso flink zieht sie sich mit ihrer Beute wieder auf den Rand des Brunnens zurück, hockt sich darauf und beginnt die bittere Schale nur notdürftig zu entfernen. Bald jedoch verliert sie die Geduld und beißt einfach hinein. Der saure Saft brennt schmerzhaft auf ihren auf gesprungenen Lippen und läuft ihr über die Finger, doch das scheint die Wildling nicht im geringsten zu stören. Gierig verzehrt sie ihre wie es ihr scheint erste Mahlzeit seit Ewigkeiten und leckt sich hinterher jeden Finger einzeln ab, um nicht einen Tropfen des kostbaren Saftes zu verschwenden. Anschließend sammelt sie ihre Habseligkeiten auf, lehnt sich dann an den Brunnenrand und blickt Kaska abwartend an, sicher dass die Katzenfrau schon wissen würde, was nun zu tun sei.
avatar Tlacatl 04.Mar.2014 12:03
Tlacatl lächelt, als sich alle von dem Obst nehmen und deutet mit einem entspannten Lächeln an, dass er sehr gut damit leben kann, dass jeder die Früchte nimmt, die er begehrt. Er stellt den kleinen Korb Obst beiseite und setzt sich auf seinen Hintern, um die Beine einen Moment zu entspannen. Die Füße taucht er wieder in das kühle Nass. Das noch immer anhaltende Getuschel der Umgebung lässt er Getuschel sein, allerdings lässt er auch die Gespräche seiner Gefährten für den Moment Gespräche sein, sind sie doch an einem Ort, der zwar keine vollkommene Sicherheit verspricht - schon gar nicht, wenn man weiß, was Menschen sich alleine schon bisweilen antun - doch immerhin verspricht sie für den Moment Schutz vor dem brennenden Auge Tezcas, sie verspricht, dass man sich keine Sorge um Nahrung und Wasser machen muss, solange man ein bisschen Klimperkram in den Taschen hat. Sie verspricht trotz ihrer Umtriebigkeit für den Moment dieses sonderbare Gefühl von Ruhe. Ein Gefühl, welches sich einstellen wird, wenn man sich an die Stadt gewöhnt, doch dann werden sie sowieso schon weiterziehen. Also genießt Tlacatl einfach das Gefühl von Ruhe und wie seine Sinne wieder zusammenkommen, ebenso wie sie bei seinen Gefährten langsam wieder zusammenkommen. Tezcas Haus hat ihnen allen viel Kraft gekostet.

Tlacatl nimmt sich noch ein Stück Ananas und blickt gedankenverloren den Spuren aus Sand nach, welche langsam im dem Wasser immer mehr aufgelöst und fortgespült werden. Sie haben Tezcas Sand damit also hinter sich gelassen. Er beißt in das süße Fruchtfleisch und belässt es einen Moment in seinem Mund, ehe er es weiterkaut. Das bedeutet, fällt Tlacatl wieder ein, dass er sich bald wieder mit den Geistern der Vergangenheit auseinandersetzen muss. Er blickt kurz zu Yaotlchone und Necahual und dann wieder ins Wasser. Schnell vergeht ihm die Lust auf mehr Ananas, die eben empfundene Ruhe wird zum Rumoren in seinem Inneren. Irgendwie will er weg, oder zumindest schlafen, nicht darüber nachdenken, zurück nach Lopango zu müssen. Je näher sie kommen, desto unerträglicher wird der Gedanke. Das Lächeln, die Fröhlichkeit, schwinden wieder aus dem Antlitz Tlacatls und weichen der alten Unnachgiebigkeit, einem Schutzschild aus Strenge und Härte. Nun lustlos beißt Tlacatl von der Ananas ab und wendet sich vom Wasser ab. Azul hat ihn hierhin getrieben. Es wird seinen Grund haben. Er wird es tun müssen. Aber warum muss dies alles so schwer sein?
"Wollen wir uns einen Ort zum Rasten suchen?", fragt er schließlich seine Kameraden, um sich von sich selbst abzulenken.
avatar Mirrasshi 04.Mar.2014 05:03
Wider erwarten ist es nicht Kaska sondern Tlacatl, der einen Vorschlag zum weiteren vor gehen macht. Und zwar einen Vorschlag, der ihr durchaus vernünftig erscheint. Der Weg durch Tezcas Haus war anstrengend und selbst eine Rast brachte kaum Erholung. In einer großen Oase wie dieser jedoch würden sie endlich noch einmal eine erfrischende Nachtruhe halten können. Aber dafür würden sie zuerst einmal einen Ort finden, an dem sie ungestört und unbeobachtet wären. Hier in diesem Gewirr aus steinernen Gebäuden und Straßen, in denen überall große Leute herum laufen, wird sich ein solcher Ort ganz sicher nicht finden.

"Ist hier nicht ein See? Vielleicht werden wir dort einen solchen Ort finden.", schlägt sie dann vor. "Diese Stadt kann ja nicht so groß sein, dass sie den ganzen See umfasst, oder?" Die Hin hofft innig, dass sie mit ihrer Vermutung richtig liegt, denn wenn nicht, würde das bedeuten, dass ihnen nur die Wahl bliebe, entweder hier zwischen den Häusern und den großen Leuten zu rasten oder aber die Oase zu verlassen um wieder draußen in der Wüste zu bleiben. Die Wildling ist sich nicht sicher, welche der beiden Möglichkeiten ihr lieber wäre.
avatar Xiuhcoatl 07.Mar.2014 04:03
Der Mann sinnt über die Worte von Necahual nach. Hatte sie ihm nicht richtig zugehört?
Dabei schaut er zu, wie sich die anderen über die Früchte hermachen. Er selbst nimmt die dargereichte Gabe, denn die anderen haben Vortritt bei der Auswahl und Aufteilung der Nahrung.
Dann richtet er sich wieder an Necahual und erklärt sich erneut.
"Ich kann mich nicht an einen Geist erinnern, der zerstört ist. Ich kann ihn nicht zurückrufen oder ein Heim bieten.
Die Geister haben den alten Geist dieser Hülle zerstört. Es ist nun an ihnen, ob sie die Hülle mit einem neuen Geist füllen wollen. Oder sie sich weiterhin einer leeren Hülle als Diener bedienen.
Diese Hülle wird tun, was von ihr verlangt wird. Wenn die Geister sie als Opfer fordern, wird sie sich hingeben."
Mehr weiß der Mann erst mal nicht zu sagen.
Als Tlacatl sie dann zum Gehen auffordert und Mirrasshi zustimmt, spritzt er sich nur kurz ein wenig Wasser ins Gesicht. Dann ist er zum Weitergehen bereit.
avatar Eclipse 09.Mar.2014 07:03
So ungewohnt ist für Mirrasshi das Leben in der Zivilisation, dass ihr gar nicht erst der Gedanke kommt, einfach ein Gasthaus aufzusuchen. Gold und Jade hatten sie genug um eine der Unterkünfte aufzusuchen, welche vor allem von den Trägern und Fernhändlern genutzt wurden. In Ermangelung von Lasttieren, wurden Waren in der wahren Welt nämlich von großen Trägerkolonnen transportiert. Die Unterbringung in solchen Unterkünften war einfach, aber alle Mal bequemer als erneut unter freiem Himmel, oder inmitten der Gebäude zu rasten.

Schließlich nehmen die Gefährten ihre Habe, dazu noch einen letzten Schluck Wasser und wollen sich von Tlacatl angeführt auf die Suche machen. Doch kaum, dass sie sich aufgerafft haben, da ertönt plötzlich der Klang eines lauten Hornes, welcher nicht nur die Gefährten, sondern auch alle Anwesenden zusammen zucken lässt. Es klingt fremdartig und lauter selbst als die Hörner welche in den Bergen von Lopango geblasen werden. Kurz darauf ist in schneller Abfolge das Schlagen von Trommeln zu hören und eine große Volksmenge versammelt sich auf dem zentralen Marktplatz der Stadt, was durchaus Erinnerungen an die träumende Stadt Mictlanec wach ruft.

Musikempfehlung zu dieser Szene (http://www.youtube.com/watch?v=PgZTX2PNiUk&feature=share&list=PLA587795B8B0C70C2&index=12)

Ungläubig betrachten die Gefährten was sich da abspielt ... eine große Gruppe von Menschen zieht in die Stadt ein, doch es sind keine Besucher aus Lopango oder Kolan. Ihre hochgewachsenenen Leiber sind von dunklem Eisen besetzt, doch wo ihre Gesichter oder Haut frei liegen wirken sie blass wie Geister. Einige von ihnen tragen lange Lanzen oder die gefürchteten Donnerstöcke, welche Tlacatl bereits kennen gelernt hat. Das Dröhnen von Horn und Trommel wird begleitet vom lauten Auftreten Dutzender metallbeschlagener Stiefel und lässt die Bewohner von Tukan respektvoll zurückreichen.

Insgesamt mögen es etwa 100 der Fremdlinge sein ... doch wo kommen sie her? Sicher nicht aus dem Norden wo das Haus des Tezca lag. Hatte Yaotlchone gelogen und die Eroberer hatten Lopango doch unterworfen und griffen nun nach dem nächsten Stadtstaat den sie unterwerfen konnten? Kaska fühlt sich beunruhigt an ein ganz ähnliches Schauspiel in Ulatos erinnert, während Mirrasshi ihre Hoffnung begraben muss diese Schlächter jenseits von Tezcas Haus niemals wieder zu sehen. Für Necahual und Xocoyotl, welche diese fremdartigen Gestalten zum ersten Mal sehen, ist der Anblick aber sicher noch einschüchternder. Yaotlchone hingegen scheint wie zur Salzsäule erstarrt ...

Mitten auf dem Marktplatz baut sich plötzlich einer der Fremden auf einem höher gelegenen Podest auf. Sein Gesicht ist von einer eisernen Maske besetzt, was ihn noch unheimlicher wirken lässt, gemeinsam mit dem roten Umhang, der von seinen Schultern wallt. Neben ihm rammt ein Legionär eine Standarte in den Boden, an welcher eine Flagge im Wind flattert, bemalt mit einem goldenen Adler, das Zeichen der güldenen Legion.

Seine Stimme erklingt laut, bedrohlich und fremdartig, gedämpft durch die Maske:
 ¿Hay alguien entre ustedes los salvajes, que habla nuestro idioma?[1]

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7428.0;attach=11032;image)
 1. Für jene welche die Sprache verstehen: Gibt es hier jemanden, unter euch Wilden, welcher unsere Sprache spricht?
avatar Tlacatl 09.Mar.2014 09:03
Tlacatl schluckt als er sie sieht. Wie können sie so viel schneller als sie hier sein? "Wie lange trieb ich im Yana, dass die weißen Teufel vor mir hier sind?" Nachdenklich arbeitete Tlacatl sich langsam durch die Menge, noch immer den Obstkorb in der Hand. Er achtet dabei darauf, dass er seinen Gefährten genügend Platz schafft, dass sie sich mit ihm zusammen nach vorne, näher an die weißen Teufel drängen können. Irgendwas treibt ihn gerade zu auf sie, obwohl er weiß, dass er eigentlich gehen, wahrscheinlich sogar fliehen muss. Mit seinem Kupferbeil hat er nicht den Hauch einer Chance gegen ihre Donnerstöcke. Und schon gar nicht gegen Hundert dieser Donnerstöcke oder Männer, die zumindest in der Lage sind, jene zu nutzen. Dennoch treibt Tlacatl durch den Strom aus Menschen zu, als wäre er in eine Stromschnell des Yana geraten und treibt nun auf einen zerklüfteten Felsen zu, der ihn zu verwunden droht. Es sind immer die Gefahren, die einen auf unheimliche Art und Weise anziehen, die Tlacatl und auch schon Yaotl immer angezogen haben. Nicht ohne Grund ist Tlacatl, halb bewusst, halb getrieben, zum Krieger geworden. Krieger sein, das heißt wohl auch, wider besseren Wissens Gefahren in Kauf zu nehmen, willentlich und getrieben.

Tlacatl versteht nicht, was die weißen Teufel sprechen, aber es schnürt ihm die Kehle zu. Sie strahlen eine Selbstsicherheit aus, die normalerweise ihm zu eigen ist, wenn er seine Feinde durch seine harte Gesichtsmaske einschüchtert. Es sind zu viele, um etwas alleine auszurichten. Und die Selbstgewissheit, mit der die Männer auftreten, zeugt auch davon, dass sie nicht viel Gegenwehr zu erwarten haben.
Der kupferhäutige Hüne wagt einen Seitenblick zu Yaotlchone und sieht, wie er versteinert ist. Sie tragen dieselbe Befürchtung. Lopango kann schon lange niedergegangen oder besetzt sein. Auch dies ist ein Grund, warum Tlacatl sich in die Gefahr treiben lässt. Hätte er als das abwenden können, wenn er damals in Lopango geopfert worden wäre? Wenn er nicht geflohen, wenn er nicht zu Tlacatl geworden wäre? Das kann keinen Sinn machen, das darf keinen Sinn machen. Gegen die weißen Teufel sind Opfer machtlos. Sie sind gierig. Sie kennen kein Halt vor Opfer oder Demut. Oder?
Tlacatl kämpft sich bis ganz noch vorne durch und beschließt ihnen und ihrer fremden Sprache zuzuhören, trotz der Gefahr.
avatar Mirrasshi 10.Mar.2014 01:03
Ebenso wie Yaotlchone erstarrt Mirrasshi vor Furcht, als sie die weißen Teufel wieder sieht. Die Jahre der Demütigungen und Qualen, die sie unter ihnen erlitten hat und die sie hoffte nun vergessen zu können, werden ihr nun wieder brutal in Erinnerung gerufen. "Das kann nicht wahr sein. Das darf nicht wahr sein! Wir haben die Prüfung Tezcas bestanden. Warum sind sie hier? Warum? Warum?" Die Hin spürt Panik in sich auf wallen die sie kaum noch unterdrücken kann, weiß sie doch, dass niemand die weißen Teufel zu besiegen vermag.

Doch da sieht sie schon, wie Tlacatl sich durch die Menge nach vorne bahnt. "Nein!", ruft sie ihm noch hinterher, doch er lässt sich nicht auf halten. Sie weiß, dass der Unzerbrechliche ein mächtiger Krieger ist, aber selbst er musste doch wissen, dass er hier keine Chance haben kann. "Dieser Narr! Sie werden ihn töten. Oder schlimmeres." Unwillkürlich folgt sie ihm aber und bemerkt erst dann, dass es ihre Sorge um ihren Stammesbruder ist, die sie voran treibt, denn eigentlich schreit alles in ihrem Körper und ihrer Seele danach, von hier zu fliehen.

Als Tlacatl endlich viel zu dicht an den weißen Teufeln in ihren undurchdringlichen Panzern  stehen bleibt, zittert Mirrasshis kleiner Körper bereits so sehr, dass sie sich mit einer Hand an das Bein des Lopangonesen stützt, aus Sorge ihre Knie könnten unter ihr nach geben. "Wir müssen fliehen, Bruder.", flüstert sie ihm zu, "Wir müssen fliehen und beten, dass sie uns nicht lebend fangen." Ihr Blick nimmt einen flehenden Ausdruck an. Gerade hatte sie diese kleine Gruppe als ihren neuen Stamm akzeptieren wollen, da soll ihr auch dieser Stamm erneut von den weißen Teufeln genommen werden? Kennt der Zorn Zaltecs denn keine Grenzen?

Ein heftiges Zucken geht der Wildling durch den ganzen Leib, als die durch die Maske verfremdete Stimme des Fremden in der ihr bekannten, herrischen Art über den Platz hallt. Reflexhaft duckt sie sich, nimmt eine unterwürfige Körperhaltung ein und antwortet schnell so gut sie kann: "Yo comprender." Sie weiß, dass das geringste Zögern auf die Anweisungen der Teufel nicht geduldet wird und selbst dann war man vor einer Bestrafung nicht sicher.
avatar Xiuhcoatl 13.Mar.2014 05:03
Der Mann überlegt. Dunkel meint er sich zu erinnern, von den weißen Geistern in Metall gehört zu haben.
Ist dies jetzt sein Schicksal? Sind dies die Geister, die über sein weiteres Dasein entscheiden?
Langsam ist der Mann es müde. Ein neuer Geist nach dem anderen. Und keiner scheint bereit, sich um die Hülle zu kümmern, die sie in jener leeren und doch voll bevölkerten Stadt geschaffen haben.
So geht auch er Tlacatl hinterher, ergeben darauf wartend, daß vielleicht diesmal ein Urteil über ihn gesprochen und durchgeführt wird.
avatar Necahual 14.Mar.2014 11:03
Die Geisterfrau überlegt noch wie sie auf die Worte Xiuhcoatls antworten kann als sie vom Klang des Horns aus ihren Gedanken gerissen wird. Der unnatürliche Klang erweckt in ihr die schlimmsten Vorahnungen. Unwohlsein kriecht einer Larve gleich, langsam und quälend unter ihre Haut. Wie hypnotisiert schaut sie zu ihren Gefährten. "Sind es.. ist es.. der WEISSE TEUFEL?" spuckt Necahual es schliesslich aus und hofft inständig, dass es jemand verneint und ihre Ängste damit zunichte macht.
Doch sie bekommt keine Antwort, statt dessen wird sie mit der Menschenenge zum Marktplatz gezogen um dort den Einmarsch der eisern grauen Fremden mit an zu sehen. Ganz im Gegensatz zu Tlacatl der sich anscheinen zu den Fremden hingezogen fühlt, verspürt Necahual das dringende Verlangen zu flüchten. Denn auch in der Menschenmenge der Tukaner hat sie nicht das Gefühl geschützt zu sein.
avatar Kaska 16.Mar.2014 12:03
Gerade noch war Kaska auf der Suche nach einem Haus, wo sie schlafen könnten, und im nächsten Moment war sie in einer anderen Stadt, einer anderen Zeit mit anderen Menschen. Der Geruch von Gewürzen und Medizin steigt ihr in die Nase und sie konnte sogar die Gestalt eines Tabaxi sehen. Vom Hafen her rief ein Horn, dass sie noch nie gehört hatte und ihre Neugier siegte. Schlagartig war sie wieder zurück in Tukan, wo das selbe Horn die Leute zusammen rief. Die Fremden einer andern Welt waren auch hier eingetroffen. Mit Schrecken sieht sie Tlacatl in ihre Richtung laufen, und auch Mirrasshi ihm folgen. Doch konnte sie sich nicht aufraffen näher an diese Wesen heran zu treten, da sie wusste dass nur wenige von ihnen dem Volk von Maztica wohlgesonnen sind. Schnell geht sie näher an die zurückgebliebenen heran. "Schaut ihnen nicht in die Augen und sprecht sie nicht an, haltet euch bereit zu fliehen! In dem Haus Tezcas haben wir bessere Überlebenschancen als hier, wenn es Brutal wird. Wenn sie jemanden fangen lasst sie zurück! Wir haben keine Wahl es ist schlauer sie später zu retten, wenn wir sie überhaupt retten können."
Die Worte des Fremden oder viel mehr die Stimme sie war nicht sicher aber sie glaubte sie schon einmal gehört zu haben. Doch was sie viel mehr schockte, war die Stimme Mirrasshis die darauf antwortete und ihr Herz fast zum Stillstand brachte. Oh nein es wäre schlauer gewesen nichts zu sagen. Soll ich mich zu erkennen geben ... Nein noch nicht, wenn sie was von Mirrasshi wollen dann vielleicht. Hoffentlich haben sie sie nicht gehört.
avatar Eclipse 20.Mar.2014 09:03
Ungläubig blickt der maskierte Fremde die Wildling an, die plötzlich vortritt und in der seltsamen Sprache der Fremden antwortet. Auch die Tukaner schauen Mirrasshi verwundert an, irritiert über die Worte die sie gerade gesprochen hat. Getuschel entbrennt an allen Orten, Necahual erhält keine erlösende Antwort auf ihre Frage und Kaskas Mahnungen scheinen mehr für Angst und Unruhe zu sorgen, als dies ohnehin der Fall war.

"Traducido mis palabras!"[1] herrscht der Maskenmann Mirrasshi an, welche der Aufforderung ohne Zögern nachkommt, auch wenn sie die fremdartige Sprache lange nicht gehört und länger nicht gesprochen hat. Abwechselnd gehen die Blicke der Tukaner dabei zu dem maskierten Mann, der mit kehligen Worten die Menge anbrüllt, ehe Mirrasshi sich bemüht seine Worte in Nexalan zu übersetzen.

"Lopango ist gefallen. König Apahula ist tot." schon die ersten Worte der kleinen Wildling sorgen für Entsetzen, besonders Yaotlchone scheint von der Nachricht zutiefst schockiert. "Die goldene Legion erhebt nun Anspruch auf die Länder zu Füßen der großen Berge. Bald schon werden sich die Streitkräfte von Cordell im Norden und diejenigen von Pazarron hier im Süden wieder vereinen, dann wird ganz Maztica von der goldenen Legion beherrscht." Die Unruhe steigert in der Menge steigert sich nun immer weiter.

Nexal war untergegangen, diese Kunde hatte inzwischen auch die Stadt Tukan erreicht. Doch wenn Lopango nun sogar gefallen war, wer sollte die weißen Teufel dann noch aufhalten? Die Hoffnung jenseits von Tezcas Haus vor ihnen in Sicherheit zu sein, hatte sich nicht erfüllt. Mit ihren mächtigen Schiffen hatten sie die Länder des Südens bereits erreicht. Es bedurfte nun keiner weiteren Worte, die Fremdlinge forderten nun auch die Herrschaft über Tukan, und ihre Waffen machten klar, dass sie diese auch gewaltsam fordern würden.

Doch da bricht es wütend aus Yaotlchone "Lüge! LÜGE!" brüllt er laut "Niemals habt ihr Lopango unterworfen. Ihr wollt uns nur Angst einjagen, auf dass wir die Waffen strecken!" einige der Legionäre, welche Yaotlchones Worte nicht verstehen, richten daraufhin ihre Dönnerstecke auf ihn.

"Silencioso!" ruft ihm der Maskenmann da ebenso zornig entgehen.

Die Stimmung heizt sich weiter auf, als der Herrscher der Stadt sich annähert, um die Neuankömmlinge in Augenschein zu nehmen. Es ist ein alter, faltiger Mann, mit bunten Federn behangen, der so gar nicht wirkt, als könnte er dem maskierten Hühnen die Stirn bieten. Doch mit sich führt er seine prächtige Adlergarde, heilige Krieger des Quotal, die prächtige Federrüstungen tragen. Bestärkt durch ihre Ankunft beginnen sich nun einige der jüngeren Tukaner hinter Yaotlchone aufzubauen, welcher bedrohlich sein Tepoztopili in die Höhe reckt und dabei zu seinem Bruder Tlacatl schaut.

Nicht zu Unrecht fühlt sich Kaska bei dieser Szene an die schrecklichen Geschehnisse bei Ulatos erinnert ...

Würde sich die Geschichte hier wiederholen?
 1. Übersetze meine Worte!
avatar Mirrasshi 21.Mar.2014 09:03
Mit zu Boden gesenktem Blick und am ganzen Leib zitternd verharrt Mirrasshi in einer demütigen Haltung, während alle Gedanken an Gegenwehr oder wenigstens Flucht aus ihr vertrieben sind. Nur noch eine lähmende Angst vor diesen übermächtigen Wesen beherrscht sie nun. Jedes Wort, das unter der Maske des großen Mannes hervor donnert, lässt ihren Körper wie unter einem Peitschenhieb zusammen zucken und so muss sie all ihre Willenskraft aufwenden, um ihre Stimme nicht zu einem Flüstern schwinden zu lassen, während sie die kehlige Sprache der Fremden in verständliches Nexalan übersetzt.

Doch erst, als sie die Worte tatsächlich aus spricht, beginnt sie ihre Bedeutung zu verstehen: Die weißen Teufel haben die wahre Welt überrannt. Es gibt keinen Ort mehr, an den sie fliehen könnten. Es ist vorbei. Sie würden nun alle entweder sterben oder ihr Leben lang unter den grausamen Spielen der Eindringlinge leiden müssen.

Durch Yaotlchones trotzigen Aufschrei wird sie aus ihrer Starre gerissen. Doch anstatt sie zu ermutigen, vergrößert er nur ihre Furcht. Die Furcht, ihren neu gewonnenen Stammesbruder wieder zu verlieren. "Sei still!", ruft sie ihm zu, und der flehende Ausdruck in ihren Augen, an deren Rändern bereits Tränen der Sorge schimmern zeigt, dass es nicht nur die Übersetzung dessen ist, was der maskierte Mann von ihm verlangt. "Wenn er sich ihnen entgegen stellt, wird er leiden. Oder sterben. Oder beides.", sorgt sie sich. Doch fürchtet sie auch, dass Yaotlchone gar nicht weiß, zu was diese Männer in ihren metallenen Anzügen in der Lage sind. Sie können ein ganzes Dorf in nur einer Nacht aus löschen. Die Wildling möchte gar nicht versuchen, sich vor zu stellen, was sie in einer echten Belagerung fähig wären.
avatar Tlacatl 22.Mar.2014 11:03
Es ist ein unwillkommenes Wiedersehen in so vielen Hinsichten, dass Tlacatl für einen Moment innehalten muss, um seine Gedanken zu sortieren. Lopango gefallen? Das hat Tlacatl gefürchtet und irgendwo in seinem Inneren sogar, so furchtbar dieser Gedanke ist, begrüßt, zumindest bis er nun die Bestätigung dieses falschen Wunsches bekommt. Sein Inneres verkrampft sich. Yaotls Familie, seine wenigen Freunde, leben sie noch? Die Häuser und Verteidigungsanlagen, die er mit eigenen Händen errichtet hat, haben sie den Ansturm der weißen Teufel überlebt oder haben sich sich in Staub verwandelt, sind voll ungeschlüpfter Schlangeneier?

Aber da ist nicht nur das Wiedersehen mit den weißen Teufeln, hier in Tukan, es ist auch das Wiedersehen mit Yaotl. Tlacatl erkannt ihn in der hilflosen und wütenden Reaktion Yaotlchones. Die Reaktion auf Furcht Yaotls war Aggression. Die Reaktion auf unwillkommene Wahrheiten waren Ablehnung und Anfeindung. Yaotlchone steigert sich in diese Anfeindung und Aggression ein, aber warum zweifelt er an den Worten der weißen Teufel? Warum sind sie in Tukan? Warum sollen sie Lopango verschont haben? Warum richtet er seinen Ärger nicht auf Tlacatl, hat sich schließlich nicht dieser oder vielmehr damals noch Yaotl geweigert, für sein Volk den Göttern als Opfer dargebracht zu werden, genauer gesagt Tezca als Opfer dargebracht zu werden?

Wohin sollen sie nun gehen? Im Norden warten die weißen Teufel, im weiten Osten und im Süden auch. Sich in Tezcas Haus zurückziehen ist auch keine Alternative. Aber es bestätigt Tlacatl in dem Gedanken, dass die Opfer der verängstigten Herrscher und Priester aus Furcht und Unwissenheit geschahen und geschehen. Es ist, um sich selbst das Gefühl zu geben, etwas zu tun ohne den Feind stellen zu müssen. Das Sinnen jedoch ist nicht das Wesen Yaotls und so fragt sich Tlacatl, wie er Yaotlchone zurückrufen kann. Es gibt kein zurück mehr, wenn Yaotl sich in Wut und Wahn wälzt, wer weiß es besser als der alte Kämpfer. Und doch steht da Tlacatls Versprechen, jeden Gefährten zu beschützen und an seiner Seite zu kämpfen. Es ist das furchtbare Wesen von Loyalität und Freundschaft. Jene törichten Wege zu beschreiten, obwohl man es besser weiß, nur damit man diese Wege nicht alleine beschreiten muss.

Er muss Yaotlchone vor sich selbst beschützen. Es gibt keinen anderen Weg. An diesem Ort können sie den weißen Teufeln nichts anhaben und zunehmend fragt Tlacatl sich auch, ob er dies überhaupt will. Er will nur noch seine Freunde schützen. Er hat kein Auge mehr für die Zeichen Azuls, für die Wut Tezcas. Er ist enttäuscht darüber, dass sie sich selbst nicht schützen konnten, weil sie sich selbst nicht schützen wollen. Sie geben die Verantwortung darüber den Göttern und schlagen sich als Volksbrüder selbst die Köpfe ein, um diesen falschen Götzen gefällig zu sein. Tlacatl wird schlecht.

Wieder macht der kupferhäutige Hüne sich auf, einen seiner Gefährten davor bewahren zu wollen, Gewalt und Blut zu verrichten. Doch erst jetzt wird Tlacatl sich gewahr, dass Yaotlchone ihn anschaut. Dass sich junge Männer hinter Yaotlchone versammelen. Er ist wahrlich kein Tochtli mehr, doch weiß er, dass es das Wesen Yaotls ist, Leben zu nehmen und für diesen Zweck auch das eigene? Tlacatl hat Glück gehabt, dass Yaotl ihm nicht das Leben nahm, doch er war oft nahe dran.
Wie soll er Yaotlchone retten? Werden die jungen Männer oder die Adlerkrieger ihn sogar als Verräter niederstrecken, wenn er Yaotlchone versucht wegzuziehen?

Tlacatl hält gelähmt inne. Das harte, gemeißelte Gesicht des Kriegers aus Lopango schmilzt in ein Antlitz aus Furcht. Wie soll er Yaotlchone vor den weißen Teufeln, vor sich selbst retten? Wie? Tlacatl weiß nicht, was er tun soll. Es ist nicht mehr sein Kampf, und er kann nicht für ein Volk streiten, dass ihn töten wollte. Lopango ist in seinem Herzen schon lange gestorben. Jetzt sich doch nicht für dieses Volk zu opfern, erscheint Tlacatl nach wie vor sinnlos. Doch er fürchtet sich um Tochtli.
avatar Necahual 29.Mar.2014 01:03
Anders als ihre Gefährten, traut sich Necahual keinen einzigen Schritt näher an die aufmarschierten weißen Teufel heran. Sie will nur fort von hier, egal wo hin Hauptsache weg. Lopango selbst ist für sie nie von großer Bedeutung gewesen. Einzig und allein der Wunsch nach einem Leben im Einklang mit dem Wald und.. und Necahual stutzt bei diesem Gedanken. Es ist ihr bisher nicht bewusst gewesen aber irgendwie haben Yaotlchones Worte auch in ihr den heimlichen Wunsch nicht nur nach einem Stamm sondern auch nach einer Familie geweckt. "Yaotlchone." Necahual erschrickt. Das ist seine Stimme, sie hat sie deutlich vernommen nur leider kann sie überhaupt nicht erkennen wo sich ihr Bruder befindet. Es ist töricht sich einem offenen Kampf mit den weißen Teufeln zu stellen. Auch wenn Tlacatl nie viele Worte über das silberne Ei in seinem Bein verloren hat, so sprachen sein verletzter Körper und die gepeinigten Geister deutlich genug für Necahual um zu erkennen, dass diese weißen Teufel ihren Namen verdient haben.
Verzweifelt blickt sie sich nun nach den anderen um. "Ah, die Tabaxi redet auf Xiuhcoatl ein.. aber wo ist.." dann entdeckt sie schliesslich doch noch den bleichen Tlacatl wie er Yaotlchone und die Männer hinter ihnen anstarrt. "Er wird unseren Bruder aufhalten." spricht sich Necahual selbst Hoffnung zu und würde dabei am liebsten auf der Stelle von diesem Ort verschwinden. "Kommt schon, Brüder! Lasst uns gehen.. lasst uns endlich gehen. In diesem Moment werden wir gar nichts ausrichten!" flüstert sie mehr zu sich selbst als zu den noch in weiter Entfernung stehenden Gefährten.
avatar Xiuhcoatl 02.Apr.2014 02:04
Der Mann schaut sich die Situation recht teilnahmslos an. Eigentlich wartet er nur darauf, daß die Geister eine Entscheidung treffen, wie weiter mit ihnen verfahren werden soll.
Als die Mirrasshi sich als Übersetzerin der Weißen Geister zu erkennen gibt, überrascht den Mann das nicht besonders. Hatte sie sich nicht gegen die anderen Geister in der Stadt aufgelehnt? Nun wußte der Mann warum. Sie hatte ihre Leiber hierhin führen sollen. Und hatte dafür Sorge zu tragen, daß keine anderen Geister auf sie Anspruch erhoben. Da sie dies jetzt geschafft hat, stellt sie sich wieder zu ihren Herren.
Als Yaotlchone sich aufzulehnen begann, seufzte der Mann erschöpft auf.
Wird es wieder einen Kampf der Geister geben?
Aber warum begehrte Yaotlchone überhaupt auf? Hatte er nicht mit der Kindfrau gegen die Geister in der Stadt gekämpft?
Diese ganzen Sachen verwirrten ihn zunehmend.
Wer war mit wem verbündet? Wer forderte was von wem? Und was hatte das alles mit ihm zu tun?
Immer mehr Fragen rasten durch seinen Kopf. Ihm wurde schwindelig.
...
Fast wünscht er sich zurück; zurück zu der Zeit als er noch allein in den Bergen lebte.
Er stutzte!
......
Der Mann hat nie allein in den Bergen gelebt. Das ist ein anderer gewesen, der vor kurzem gestorben ist.
Zunehmend verwirrt blickt er sich um.
......
.......
Wo war er? Wer sind die Menschen?
......
Kurz bevor er fällt, hält er sich an dem Einzigen fest, daß er wiedererkennt.
Er greift nach Tlacatls Arm.
avatar Kaska 04.Apr.2014 07:04
Erinnerungen an Blut und Tod machen sich in Kaska breit und lähmen sie für ein paar Sekunden, bevor sie diese wieder in ein teil ihres Gedächtnis verbannt der durch den Schleier des Vergessens verborgen wird. Denn der Schmerz wäre zu groß und wenn sie diese Erinnerungen nicht verbirgt, werden sie sie zerstören. Die Geschehnisse von Ulatos verbannt, befreien Kasska auch von ihrer Unfähigkeit zu handeln. Sie wusste sie konnte nicht aufhalten was passieren würde. Es lag in der Luft, die Spannung war zu greifen, und ein Funke würde es explodieren lassen. Dann würde Tod folgen, und der Funke wird kommen die Menschen sind einfach zu dumm um zu lernen. 
Schnell drängt sich Kaska vor zu Tlacatl und zieht im leicht an der Schulter "Wir müssen hier weg, du kannst nicht alle retten wenn du es probierst wirst nur du mehr schmerzen erleiden ohne das es hilft. Nun komm." Mit einem Blick zu Mirrasshi der voller Trauer war geht die Tabaxi zurück zu Necahual "Lass uns gehen Yatolchone hat sich entschieden und den Tod gewählt. Und scheint als würde dir ruhigere Nächte bevorstehen den Auch Mirrasshi können wir nicht helfen den sie hat sich gezeigt und ist zu nützlich. Mit etwas Glück kann sie vielleicht im Tumult der hier kommen wird fliehen und sich uns anschließen, doch fürchte ich um sie." Trauer lag schwer in der Stimme der Katzenfrau doch näherte sie sich dem Rand des Platzes um von hier und dem Platz in ihrer Erinnerung zu fliehen.   
avatar Eclipse 08.Apr.2014 08:04
Erneut erweisen sich Kaskas Worte als geradezu prophetisch, denn noch während sie Necahual und Tlacatl überzeugen will das Heil in der Flucht zu suchen, spitzt sich die Lage weiter zu. Yaotlchone ist zu aufgebracht um auf Mirrasshi zu hören, zu wütend um die Tränen in ihren Augen zu bemerken.

"Ich werde nicht still sein! Die weißen Teufel werden diese Stadt nicht einnehmen, hier werden wir sie aufhalten!" wobei er bedrohlich seine Obsidiankeule reckt und die jungen Leute um ihn herum anstachelt. Wieder fühlt sich Kaska an den jungen Rädelsführer erinnert, der schon in Ulatos eine Meute junger Krieger angestachelt und in den Tod geführt hat.

Einer der Fremdlinge ist nicht länger bereit den zornigen Ausbruch des Lopangonesen hinzunehmen und stößt mit seiner Lanze nach ihm, doch Yaotlchone weicht geschickt aus und holt seinerseits zum Schlag aus. "LOPANGO!" brüllt er dabei und sein mächtiges Tepotzopili trifft auf den Schild des Legionärs, spaltet diesen und bricht ihm den Arm. Diese Wundertat gegenüber einem der als unbesiegbar geltenden Legionäre stachelt nun auch die jungen Männer von Tukan an.

Sie werfen Steine auf die Fremdlinge, einige werfen sich auf diese um mit Keulen nach ihnen zu schlagen. Doch die in Eisen gekleideten Invasoren bilden sofort und diszipliniert eine Wand aus Schilden an der nicht nur die Steine, sondern auch die jungen Männer aus Tukan abprallen. Sogleich sterben die ersten von ihnen, als die Schilde sich kurz lichten und Lanzen hinter ihnen hervorschnellen.

Musikempfehlung: Apocalypto - To the Forest (http://www.youtube.com/watch?v=7Se6CioM6bA)

Doch Yaotlchone ist erneut im Rausch, der Geist des Krieges hat ihn beseelt und trotz des Sterbens um ihn herum will er sich anschicken den Legionär mit dem gebrochenen Arm tot zu schlagen. Da ertönt ein furchtbarer Knall und Yaotlchones Leib erzittert. Erschrocken blicken die Unbeteiligten auf, als die Legionäre ihre gefürchteten Donnerstöcke einsetzen. Noch ein Knall ertönt, dann ein weiterer ... ungläubig blickt Yaotlchone auf seine blutüberströmte Brust. Dann entgleitet das Tepoztopili seinen Händen und er stürzt zu Boden.

Panik bricht in der Menschenmenge auf dem Markplatz aus und es entsteht ein heilloses Durcheinander aus Flüchtenden, während weitere, hitzköpfige junge Männer sich an den Schildwall werfen um ebenfalls zu sterben. Kaska sucht ihr Heil bereits in der Flucht, während Tlacatl den Griff des wieder erwachten Xiuhcoatl verspürt. Doch wer Yaotlchone in diesem Augenblick anschaut, der wird dennoch ein Lächeln auf seinem Gesicht finden. Als der Geist von Yaotl seine Brust verlässt, kommt für einen kurzen Augenblick wieder Frieden in sein Herz. Yaotlchone ist fort ... er kann endlich wieder Tochtli sein, in Mictlan würde er seine Stamesangehörigen treffen, die ebenfalls von den Legionären getötet wurden.
Gemeinsam mit ihnen würde er Hasen jagen ...

Das Lächeln auf seinen Lippen bleibt, selbst als seine Augen sich schließen ...
avatar Mirrasshi 09.Apr.2014 01:04
"NEEEIIIN!!" Der Aufschrei Mirrasshis spiegelt den Schmerz in ihrem Herzen wider als sie ihren gerade neu gewonnenen Stammesbruder zu Boden gehen sieht. Wie damals als die weißen Teufel ihr Dorf überfielen, beginnen sie nun wieder ihren Stamm aus zu löschen. Wie damals als sie hilflos das Blut Tlalocs in der Erde versinken sah, musste sie auch hier mit an sehen, wie nun Yaotlchones Blut über den Boden rinnt.

NEIN! Mit einem erneuten Aufschrei lässt sie Tlacatls Bein los, stürzt zu dem gefallenen Lopangonesen hinüber und kniet neben ihm nieder. "Haltet durch! Wir werden euch nicht zurück lassen." Mühevoll dreht sie ihn auf den Rücken, um ihm ins Gesicht zu sehen. Zwar sieht sie das Lächeln auf seinen Lippen, aber es vermag sie nicht zu beruhigen. Die kleine Hin will nicht akzeptieren, kann nicht akzeptieren, dass der große Mann, der ihr ebenso unbesiegbar schien, wie der Unzerbrechliche Tlacatl, hier sein Ende finden sollte. Nicht dieser Mann, der immer ein fröhliches Wort auf den Lippen hatte, der selbst im Haus des Tezca noch munter daher plappern konnte, der Mann, der mit ihr zusammen gegen Wiedergänger, Riesenskorpione und die Krieger des Götzen Mictlanec gekämpft hatte, der Mann, der eben noch mit ihr im Wasser getollt hatte, der ihr angeboten hatte, sie in seinen Stamm auf zu nehmen.

Zwar sind die Arme der Wildling nicht in der Lage, ganz den Brustkorb Yaotlchones zu umfassen, doch gelingt es ihr gerade so, seinen reglosen Oberkörper ein kleines Stück an zu heben. Mit aller Gewalt stemmt sie ihre kleinen Füße gegen den Boden und zieht und zerrt aus Leibeskräften, in dem vergeblichen Versuch, ihn in Sicherheit zu bringen, fort von dem Kampfgeschehen. "Wir lassen euch nicht zurück! Wir lassen euch nicht zurück!", verspricht sie ihm dabei immer wieder, als würde sie ein Mantra wiederholen. Nie wieder würde sie jemanden ihres Stammes zurück lassen. "Nie wieder!"
avatar Tlacatl 12.Apr.2014 06:04
Es ist das Unausweichliche passiert. Es ist das passiert, was nie hat passieren dürfen. Yaotl hat sich sinnlos geopfert. Er hat sich zwecklos den Feinden zum Fraße vorgeworfen, ohne dass es einen Effekt außer Verletzung und Zerstörung nach sich gezogen hat. Tlacatl reißt sich von Xiuhcoatl los, der ihn gerade berührt hat.
Hat es je ein deutlicheres Zeichen gegeben, dass dies keine jener Geschichte ist, von denen die Ahnen erzählen? Dass Fremde kommen und man sich ihnen mutig entgegenstellt, um zu verteidigen, was man liebt, nämlich seinen Stamm, ist die gängigste Geschichte unter den Kriegern. Diese Fremde können jedwede Form annehmen und sie ist diesmal in der Form weißer Teufel gekommen. Doch es ist nicht diesselbe Geschichte. Nicht einmal dieselbe Art von Geschichte. Sie unterschedeit sich darin, dass keiner von ihnen, zumindest Tlacatl, ihre Heimat wirklich geliebt hat. Tlacatls und Yaotlchones Fixpunkt ist ihre Heimat wegen Yaotl gewesen, alleine der Dämon des Krieges und des Blutes selbst hat sie an ihre Heimat gebunden. Hat Yaotlchone wirklich seinen Stamm geliebt oder nur seine Familie? Hat er als Tochtli Yaotl geliebt oder Tlacatl?

Der Instinkt nimmt Überhand in Tlacatl, als er sieht, dass Mirrasshi zu den sterbenden Überresten Yaotlchones stürmt. Diese Geschichte ist eine andere, weil Tlacatl Lopango nicht mehr liebt. Gerne will er sagen, dass ihm der Untergang Lopangos trifft, aus einer alten Gewohnheit heraus, und doch, er spürt keine Trauer um jenen Ort, der einst seine Heimat gewesen ist, doch nur sein Leben gewollt hat. Er spürt jedoch, wie ihn die Trauer für Tochtli übermannt. Nicht für Yaotl, der immer an das Licht getreten ist, wenn Yaotlchone in Rage geraten ist oder Gefahr drohte, so wie in jenem Moment, der ihn just das Leben gekostet hat. Aber er erinnert sich des sanften Tochtlis, der immer wieder aufgetaucht ist. Und es betrübt Tlacatl, dass er ihm nicht gezeigt hat, dass er gewusst hat, wer es war. Dass er es von Anfang an gewusst hat. Dass der kupferhäutige Hüne versucht hat den Mantel des Schweigens über ihre Bekanntschaft zu legen, ist ein Unrecht gewesen, welches Tlacatl nicht mehr gutmachen kann. Hat dies Yaotl bestärkt?

"Mirrasshi. Bitte übersetze, damit sie mich nicht niederstrecken.", sagt er schließlich zur Hin. Tlacatl stellt sich vor sie, um sie zu schützen. Er kümmert sich nicht um die Aufständigen, er kümmert sich nicht um die Gefahr beschossen zu werden. Tlacatl lässt die Arme hängen, weit weg von seiner Bewaffnung. Er will keine Gefahr sein, aber er ist Tochtli etwas schuldig. Er blickt in die gebrochenen Augen seines Freundes. Ja, als Freund muss er ihn bezeichnen. Tochtli hat Tlacatl alleine nach Lopango führen wollen, um alles wieder werden zu lassen, wie es wahr. Er hat keinen Kampf gewollt, aber Yaotl hat Tochtli besiegt. Seine Augen verraten es. Er hat nur wieder Tochtli sein wollen. Tlacatl ist in seinem Verständnis Yaotl gewesen. Und er wollte dem gebrochenen, kupferhäutigen Hünen nur wieder Mut machen. Das alleine ist sein Ziel gewesen.

Tlacatl spürt wie Yaotl an ihm reißt. Tlacatl spürt, wie der blinde Zorn in ihm aufsteigt, als er sich niederkniet und die Nistplätze der Eier in der Brust Tochtlis sieht. Er nimmt Tochtli aus Mirrasshis Umarmung und will ihn sich über die Schulter legen. Es ist das einzige, was er ihm schenken kann: Yaotl muss sterben, damit nicht noch mehr Männer sterben. Es ist nicht mehr Lopango, welches Tlacatl liebt. Aber es sind seine Gefährten. Aber so ist er es Tochtli schuldig, ihn nicht zwischen Feinden vergangen zurückzulassen und so spricht Tlacatl die Worte, die Mirrasshi übersetzen soll. "Er ist tot. Nun ist er wieder ein Junge. Lasst ihn Junge sein und ihm seine Ruhe." Tlacatls Stimme bebt am Anfang etwas, und ihm stehen Tränen in den Augen. Doch langsam fasst er sich. Er wirft sich den blutenden Tochtli über die Schulter und stellt sich wieder aufrecht. Mit der rechten Hand nestelt er am Gürtel, sodass sein Kupferbeil hinabfällt. "Hier ist mein Beil, begrabt es für mich. Ich kämpfe nicht mehr." Tlacatl blickte jenem, den er als wichtigsten Vertreter empfand, in die Augen. Mit diesem Beil würde Yaotl endgültig begraben werden. Dann schließt Tlacatl die Augen, dreht sich um und geht zurück zu seinen Gefährten. Mit der freien Hand versucht er Mirrasshi vor sich herzuführen. Innerlich erwartet er, dass sie trotzdem auf ihn schießen. Was macht es jetzt noch? Es ist für ihn keine jener Geschichten mehr, in dem Mann seinen Stamm verteidigt. Nur noch jene, die man liebt. Und seine Reisegefährten sind seine neuen Freunde. Und ihnen ist er noch schuldig, dass er sich vor sie stellt und nicht zurücklässt. Tlacatl weint, das erste Mal seit er Lopango verlassen hat, auf den vielleicht letzten Metern seines Weges.
avatar Mirrasshi 12.Apr.2014 11:04
Ein dankbarer Blick trifft Tlacatl als er kommt, um Mirrasshi zu helfen den sterbenden Yaotlchone in Sicherheit zu bringen. Zwar fürchtet sie sich davor, den weißen Teufeln erneut gegenüber zu treten und so zittert auch ihre Stimme ebenso wie die seine, aber sie fühlt, dass sie ihm und all ihren Gefährten schuldig ist, sich dazu zu überwinden.

Gehorsam wendet sie sich also erneut den Eindringlingen zu und beginnt, Tlacatls Worte so gut sie kann in deren Sprache zu übersetzen. Als er jedoch sein Beil fallen lässt und davon spricht, es begraben zu lassen, schleicht sich ein verwunderter Ausdruck in ihr Gesicht und ihre Stimme. Dennoch versucht sie auch dies an die Fremden zu vermitteln, die ihr noch zu hören. Möglicherweise würde es sie sogar dazu bewegen, sie in Frieden ziehen zu lassen.

Da spürt sie auch schon Tlacatls Hand in ihrem Rücken, und lässt sich bereitwillig von ihm davon führen. Die Ungewissheit ob ihrer aller Zukunft nagt nun noch mehr an ihr als je zuvor, doch was bleibt ihnen nun noch als zu hoffen? Hoffnung ist das einzige, was ihnen nicht genommen werden kann.
avatar Necahual 18.Apr.2014 01:04
Necahuals Augen weiten sich vor Angst als sieht wie die Yaotlchone und einige Männer um ihn herum den Aufstand wagen. Tlacatl hatte nicht viel über sein Zusammentreffen mit den weißen Teufeln berichtet aber Necahual hat das silberne Ei und die Donnerstöcke nicht vergessen. Während sie noch wie gefesselt zusieht wie das Grauen seinen Lauf nimmt, ertönt der erste Knall. Als Necahual sieht wie ihr kleiner Bruder getroffen darnieder sinkt, schreit sie entsetzt auf. Mit aller Kraft versucht sie sich durch die aufgebrachte Menge nach Vorne zu ihm durch zu kämpfen. "Halte durch Yoatlchone ich komme." spricht sie vor sich hin und merkt aber auch dass ihre Kräfte nicht ausreichen um sich gegen die Masse an Menschen durch zu setzen. Verzweifelt ruft sie nach ihren Gefährten: "Tlacatl! Xiuhcoatl! Kaska! Helft mir!"
Als sie sich endlich einen Weg durch die Körperassen gebahnt hat, komt ihr Tlacatl auch schon entgegen. Über seinen starken Schultern liegt der lebklose Körper Yaotlchones. Necahual beginnt zu zittern. "Tlacatl, sagt mir dass er noch lebt! Sag es mir! Sein Geist war immer stark.. versteckt aber stark! Er muss leben, leben für Lopango!" Dabei ist sich Necahual nicht sicher ob Lopango in diesem Moment das Land ist oder die Vision die Yoatlchone ihr und all den anderen Gefährten geschenkt hat. Als sie direkt vor Tlacatl steht und Yaotlchone Hand zu fassen bekommt ruft sie die heilenden Geistestkräfte in dessen Körper wieder und wieder an, doch von ihnen gibt es keine Antwort. Verzweifel schaut sie erst zu du den Feinden und dann in das so ruhige Gesicht Tlacatls.
avatar Xiuhcoatl 19.Apr.2014 01:04
Der Knall weckt Xiuhcoalt endgültig.
Doch verständnislos schauen er und der Mann Tlacatl hinterher, als dieser sich losreißt.
Zu verwirrt sind sie noch immer von den Vorgängen um sie herum und in ihnen.
"Du....du bist tot. Du hast diese Hülle verlassen.", denkt der Mann.
"Xiuhcoatl ist der Sohn des Tezca. Und so wie Tezca ewig ist, so ist es auch sein Sohn.", erwidert Xiuhcoatl.
"Aber die Geister haben dich vertrieben. Ich sah dich entschwinden.", stellt der Mann fest.
"Wie können ein paar Geister jenen vertreiben, der die Angst sät?", fordert Xiuhcoatl den Mann heraus.
"Sie waren so viele. Und du allein.", versucht der Mann eine Erklärung.
"Und so geht Xiuhcoalt, um sie an einem anderen Tag zu vernichten und ihnen die seine Macht zu bringen. Niemand ist vor ihm sicher! Niemand!", herrscht Xiuhcoatl den Mann an.
Dieser weicht zurück. Er sieht die Augen Xiuhcoatls, wie sie im Feuer der Macht brennen.
Und er weiß, diese Hülle ist wieder mit einem mächtigen Geist erfüllt.
Lächelnd gibt er zurück: "Ich habe diese Hülle bewahrt. Nun nehmt sie wieder." Endlich ist ihm der Sinn seines Daseins bewußt geworden. All sein Sein geht in Xiuhcoatl auf, bis vielleicht eines Tages die Hülle wieder ohne Geist dasteht.
Weiterer Donner erschallt!
Xiuhcoatl blickt auf. Er erinnert sich an ein ähnliches Geräusch, als Felsbrocken um ihn herum fielen und er seine Brüder sich den Berg herabschlängeln sah.
Doch hier ist es etwas anderes. Die weißen Geister scheinen, einen winzigen Teil dieser Macht des Tezca und seiner Söhne in ihren Zauberstöcken eingefangen zu haben. Wie sonst sind Feuer und Felskugeln zu erklären, die aus diesen hervorbrechen?
Doch etwas ist anders. Xiuhcoatl kann nicht genau sagen, was es ist. Aber er fühlt, daß es falsch ist. Fast als würde eine leise Stimme ihm sagen, daß die Weißen Geister kein Recht haben, die Macht Tezcas zu benutzen.
Xiuhcoatl wird nicht zulassen, daß die Weißen Geister diese Macht in ihren Zauberstöcken gefangen halten. Aber wie er dem Mann mitgeteilt hat, wird er dies an einem anderen Tag machen. Denn er erkennt, wie wenig er in diesem Getümmel anrichten kann.
Nein, nicht hier und jetzt. Aber bald.
Xiuhcoatl würde wieder auf die Jagd gehen. Er würde seine Macht über die Weißen Geister hereinbrechen lassen, bis diese Tezcas Macht wieder freigaben.
Jetzt würde er erst mal jenen helfen, die geholfen hatten seine Hülle zu schützen.
Er erhob seine Schuppen und bahnte sich einen Weg durch die Menge zu Tlactl und den anderen. Mit einem kurzen Nicken in ihre Richtung stellte er sich hinter Tlacatl, um ihn und die anderen ebenfalls unter den Schutz seiner Schuppen zu stellen.


avatar Eclipse 04.May.2014 08:05
Einstweilen scheint die Geste von Tlacatl die fremden Angreifer zu besänftigen. Als er sein Beil fallen lässt und Mirrasshi für ihn übersetzt, scheint dies die Fremdlinge gnädig zu stimmen, sie lassen den Lopangonesen mitsamt seinem toten Gefährten ziehen. Xiuhcoatl deckt den Rückzug mit dem Schild, während Necahual in einem Akt der Sinnlosigkeit versucht die Lebensgeister von Yaotlchone mit ihrer Geisterkraft zu wecken ... doch vergeblich.

Kaska hat sich bereits längst von der Menschenmenge abgesetzt, und auch in die Meute der aufständigen jungen Männer kehrt plötzlich Ruhe ein. Der Tod des mächtigen Krieger Yaotlchone der den Aufstand erst angezettelt hatte, scheint ihnen den Mut zu rauben. Spätestens nun, da Tlacatl sein Beil niederlegt und  davonschreitet, scheint der Letzte den Kampf als sinnlos zu erachten. Dies lässt Kaska dennoch aufatmen, schließlich wird sich so das grausame Massaker von Payit nicht wiederholen, auch wenn bereits die ersten Toten zuverzeichnen sind, darunter sogar ihr Freund und Bruder Yaotlchone.

Auch die jungen Krieger beklagen nun ihre Toten und tragen sie fort, während die Legionäre sind weiter mit ihren Donnerstöcken in Schach halten. Noch während Tlacatl mit seinen Gefährten davonschreitet, eilt nun ein weiterer Unbekannter auf den maskierten Anführer der Legionäre hinzu. Seine prächtigen Federgewänder erinnern die Gefährten an den Herrn von Mictlapec, die Tatsache, dass einige Adlerkrieger ihn begleiten scheint dies zu bekräftigen. Noch im Augenwinkel kann die davoneilende Gruppe erkennen, wie sich der Mann vor dem maskierten Legionär zu Boden wirft. Ein erneutes Raunen geht durch die noch immer aufgebrachte Menge, während einige der Adlerkrieger versuchen ihren Herrn auf die Beine zu zerren. Doch er verharrt am Boden und liefert sich und seine Stadt der Gnade der Fremdlinge aus.

Ein älterer Mann in den ebenfalls gefiederten Priestergewändern des Quotal scheint nun die Sprache der Fremdlinge zu übersetzen, als der Maskenmann ihn kehlig anbrüllt. "Schließt die Tore, verriegelt die Stadt, niemand verlässt Tukan." befiehlt er den Adlerkriegern, die sich sogleich auf den Weg machen, begleitet von einigen der Legionären. Noch immer erschüttert vom Tod Yaotlchones, überkommt eine noch viel dunklere Angst die kleine Mirrasshi. Die Hoffnung sich in Tukan von den Strapazen der Reise in Tezcas Haus zu erholen, hatte sich in einen regelrechten Albtraum verwandelt.
avatar Eclipse 04.May.2014 09:05
Mit großen Schritten trägt Tlacatl scheinbar mühelos den gewaltigen, muskulösen und dennoch leblosen Leib Yaotlchones davon. In Ermangelung eines Zieles schleppt er ihn zunächst zu dem plätschernden Brunnen, wo sie zuvor noch so vergnügt das kühlende Wasser genossen haben. Kurz legt er den Leib Yaotlchones ab, um Kraft zu schöpfen und weitere Tränen zu vergießen.

Zahllose Personen strömen dabei an ihnen vorbei, denn noch immer herrscht helle Aufregung in Tukan, als sich die Kunde über die Abriegelung der Stadt und den niedergeschlagenen Aufstand herumspricht. Ein älterer Mann hält jedoch plötzlich an und nähert sich den Gefährten. Schon reckt Xiuhcoatl seinen Schild und Mirrasshi ihre Dolche, doch er wirkt ungefährlich und unbewaffnet, hebt zudem die Arme in einer Geste des Friedens.

Er trägt eine farbenprächtige Tunika und sein langes Haar ist mit Baumharz nach oben aufgerichtet, wenngleich sich darin silberne Strähnen zeigen. Jadeschmuck an seiner Nase und goldene Ketten und Ringe verraten, dass es sich um einen Adeligen dieser Stadt handeln muss. "Es war sehr tapfer von eurem Freund sich den Fremdlingen entgegen zu stellen, sein Opfer sollte geehrt werden." vorsichtig tritt er einen Schritt näher "Ich sehe dass auch ihr fremd in dieser Stadt seid. Erlaubt mir euch in mein Haus einzuladen und euch sowie eurem gefallenen Freund Obsidian in den Mund zu legen.[1]" freundlich und mit einem Lächeln blickt er die Gefährten dabei an.
 1. Sprichwort: Abgeleitet von mazticischen Begräbnisritualen
avatar Necahual 04.May.2014 10:05
Necahual ist noch immer über ihren toten Bruder gebeugt und kann es nicht fassen. Sie streicht ihm mit der Hand über das Gesicht und flüstert mit vor Trauer bebender Stimme: "Du wirst nach Lopango reisen.. bestimmt.. ganz bestimmt mein Bruder." Als der adelige Tukaner bei ihnen stehen bleibt, dringen seine Worte wie aus einer anderen Welt an ihre Ohren. Langsam hebt sie erstaunt den Kopf und blickt dem Fremden in die Augen. Im Geiste versucht sie die Worte wieder ins Bewusstsein zu holen die dieser eben noch gesprochen hat. Sie blickt zu Tlacatl und nickt. Eigntlich würde sie sich gerne für die Einladung bei dem Mann bedanken aber alles was sie heraus bekommt ist ein schwaches: "Ja." Dann wendet sie sich wieder dem am Brunnen lehnenden Bruder zu: "Hörst du kleiner Bruder.. du wirst sogar Obsidian in deinem Mund haben." Sie spricht die Worte als ob dies für den toten Lopangonesen ein Trost sei doch insgeheim ist sich Necahual nicht sicher ob Yoatlchone nicht lieber mit einem Maiskolben und dem Werkzeug eines Bauerns begraben hätte sein wollen.[1]
 1. 
Urgs (Anzeigen)
avatar Tlacatl 05.May.2014 12:05
Der kupferhäutige Hüne ist reichlich aufgelöst, trotz der Tatsache, dass er Yaotl abweisen konnte und dass seine Tat, sein Beil niederzulegen zwar nicht Yaotlchone und seinem Angriff gerecht wurde, doch immerhin Tochtli und Tochtli ist es doch, der für Yaotls Wahn gestorben ist. Der fremde Mann kann es nicht wissen, und so macht der Mann aus Lopango ihm auch keinen Vorwurf daraus. Tlacatl zieht die Nase hoch, wäscht sich im Wasser das Gesicht und nimmt seinen leblosen Freund wieder auf. Dabei denkt der Hüne weiter über die Worte des Fremden nach. Vielleicht hat er den Mut auch nur gelobt, um die Lebenden zu loben, eben nur auf Kosten des Toten. Um das Gespräch zu eröffnen, um freundlich zu sein. Es muss nicht heißen, dass er ein Blutvergießen für notwendig betrachtet oder es will. Und ja, auch wenn es keine hilfreiche Tat gewesen ist, die von Yaotlchone, wird in den jungen Männern mehr im Kopfe bleiben als Tlacatls es tun wird. Yaotlchone stellte sich gegen die Ungerechtigkeit, gegen den Feind, auch wenn es nicht einmal seine Heimat gewesen ist, Tlacatl hat nur sein Beil begraben. Er hat das erste Zeichen der Aufgabe gesetzt. Sie würden es zumindest fälschlicherweise als solches interpretieren. Vielleicht würde auch irgendwo jemand dankbar sein, dass dies zumindest für den Moment sein Leben verschont hat. Was macht das schon.

Innerlich zuckt Tlacatl mit den Schultern und wendet sich dem fremden Mann mit den Silbersträhnen zu.
"Wir nehmen dein Angebot gerne an." Tlacatl weiß nicht, ob er irgendwelche Dinge beim Ansprechen eines hochrangigen Mannes beachten muss. Er kennt sich nicht mit den Sitten Tukans aus, aber was gelten die Sitten Tukans schon noch? Tlacatl entgeht trotz seiner Trauer nicht, dass die Stadt abgeriegelt wird. Kein gutes Zeichen und zu welchem Zwecke mag das wohl sein? Die Antwort ist wohl darin zu suchen, dass die Kampfwilligen nicht fliehen und sich außerhalb formieren sollen. Das Brechen von Moral. Ihr Sieg soll auf ganzer Linie sein. So hat man zumindest einst in Lopango gekämpft. Den Feind solange halten, dass er wirklich die Waffen streckt und nicht am nächsten Tag nur umso wütender und schlagkräftiger wiederkehrt. Eine reine Vermutung, eine Spekulation, also schiebt Tlacatl den Gedanken wieder beiseite. "Wir danken dir für die Anteilnahme. Führe uns." Dennoch regiert sofort wieder die Vorsicht in Tlacatl und obwohl sich noch Tränen in sein Antlitz drängen wollen, versteinert Tlacatls Miene wieder, so wie jeder sie kennt. Die Ernsthaftigkeit kehrt zurück und dazu kommt das Gefühl, dass es nicht nur Anteilnahme ist, welche den Adligen dazu bringt, sie in sein Haus zu laden. Yaotlchones Körper verliert zudem auch immer mehr die Spannung, je mehr das Leben aus ihm weicht und macht es immer schwer, den massigen Körper zu tragen. Doch Tlacatl lässt sich das nicht anmerken und wartet darauf, dass der Mann sie in sein Haus führt.
avatar Mirrasshi 06.May.2014 12:05
Wie eine Puppe wird Mirrasshi von Tlacatl immer weiter geschoben, fort von dem Platz an dem das schreckliche Massaker stattgefunden hat. Noch immer ist ihr Geist so von den Geschehnissen überwältigt, dass sie nicht klar denken kann. Hilflos muss sie mit an sehen, wie die Stadt abgeriegelt wird und sie nun alle die Gefangenen der weißen Teufel sind. Nun würden diese beginnen, einen nach dem anderen zu töten, wie sie es immer taten. Offenbar gibt es wirklich kein Entkommen vor ihnen.

Erst als der Brunnen, an dem sie noch kurz zuvor mit Yaotlchone im Wasser gespielt hatte, wieder in Sicht kommt, scheint die Hin wieder halbwegs zur Besinnung zu kommen. Der Gedanke, vielleicht nie wieder solche Freude mit ihrem neu gewonnenen Stammesbruder zu empfinden schmerzt sie wie ein Stich ins Herz. Kaum hat Tlacatl dessen reglosen Körper ab gelegt, stürzt sie auch wieder zu ihm und presst ihm ihre kleinen Hände auf die Brust in dem Versuch, die Wunden zu zu drücken. Mit Tränen in den Augen schaut sie sich Hilfe suchend nach Kaska, Xiuhcoatl, Tlacatl und sogar Nacahual um. "Wir müssen ihm helfen! Bitte! Er wird immer kälter! Wir müssen..."

Vor Schreck zückt die Wildling instinktiv ihre Dolche, als der fremde Mann an sie heran tritt. In ihrer Aufregung hatte sie ihn zuerst nicht bemerkt. Schnell erkennt sie aber, dass von ihm nicht wirklich eine Gefahr aus geht und wendet sich wieder ihrem Freund zu. Als sie jedoch den Vorschlag des alten hört, schüttelt sie vehement den Kopf. "Obsidian wird ihm nicht helfen.[1] Wir müssen seine Wunden waschen und verbinden und ihm Medizin geben. So schnell es geht."
 1. Ich gehe davon aus, dass der Brauch bei den Wildhalblingen (zumindest in Mirrasshis Stamm) nicht üblich ist.
avatar Necahual 07.May.2014 12:05
Die Gefühle, welche die Wildling für Necahuals kleinen Bruder zeigt, überraschen die Schamanin und lassen sie für einen kurzen Augenblick die Zwietracht zwischen ihr und der Hin vergessen. Sie blickt zu Mirrasshi auf und spricht mit trauriger doch ruhiger Stimme: "Seine Wunden haben seinen Geist für immer zu den Toten gerufen. Er wird nicht wiederkommen und auch seine fleisches Hülle wird nicht heilen." Verbittert wischt sich Necahual einige Tränen aus den Augen ehe sie das Gesicht ganz verbirgt und sich mit dem Rücken an den Brunnen niederfallen lässt.
Da erhebt sich auch schon wieder Tlacatl packt Yaotlchones Körper um ihn hinfort zu tragen. Am Boden zerschmettert aber auch nicht in der Lage den toten Gefährten ziehen zu sehen, erhebt sie sich und trottet hinter Tlacatl her.
avatar Xiuhcoatl 07.May.2014 06:05
Xiuhcoatl erwartet jeden Moment einen weiteren Knall und einen Schlag, der seine Schuppen zerbrechen läßt. Doch es kommt keiner.
Seine Mine ist finster, als sie am Brunnen ankommen. Wie können die fremden Geister es wagen, sie in dieser Stadt gefangen zu halten?
"Ich werde ihnen Tezcas Macht zeigen! Niemand hält seinen Sohn gegen dessen Willen fest! Und auch die in die Stöcker gesperrte Geisterkraft muß befreit werden!", murmelt er zu niemand bestimmten vor sich hin.
Aber ihm ist auch klar, daß er sich nicht gleich und offensichtlich auf die Geister mit den Stöcken werfen kann. Der beleidigende Mann ist das beste Beispiel gegen so ein Vorgehen.
Es verwundert Xiuhcoatl das er einen leichten Stich wegen des Verlusts des Mannes fühlt.
"Der Schlange am besten den Kopf abschlagen!", murmelt er gerade, als der Edle aus Tukan an sie herantritt.
Aufmerksam mustert er diesen und seine Hand senkt sich in Richtung seiner Zähne, läßt sie aber noch stecken. Auch dem Gespräch folgt er interessiert, mischt sich aber nicht ein.
Als Tlacatl für sie eine Entscheidung trifft, folgt er den Anderen.
avatar Mirrasshi 07.May.2014 09:05
"Ihr lügt. IHR LÜGT!" Zornig ballt Mirrasshi ihre Hände zu Fäusten. "Böse alte Hexe, ihr lügt mich doch schon wieder an." Necahulas Worte lassen für einen Augenblick ihr Herz stehen bleiben. Die Hin hat die Feindseligkeiten, die sie ihr von Anfang an entgegen brachte nicht vergessen, und so ist sie sich sicher, dass die Payitin nur versucht, ihr auch den letzten Rest Mut zu nehmen.

Außerdem ist dieser Zorn immer noch leichter zu ertragen als die Trauer und die Schuldgefühle, die sie plagen.

Da sie aber keine andere Wahl hat und außerdem in dem Angebot des reich geschmückten Mannes die beste Hoffnung auf Yaotlchones Genesung sieht, schließt sie sich Necahual stumm an und folgt Tlacatl.
avatar Eclipse 09.May.2014 07:05
"Ich weiß es muss schwer sein es sich einzugestehen, aber ich fürchte eure Gefährtin hat recht. Man mag es kaum glauben, aber selbst ein so mächtiger Krieger kann durch die Macht der weißen Teufel niedergerungen werden." sagt der fremde Adelige zu Mirrasshi "Aber wie ich schon sagte, ich werde ihm alle Ehre erweisen, auf dass er Maztlan wohlbehalten und mit reichen Gaben betreten wird." so versucht er die Wogen zu glätten.

Indessen schließlich sich die Gefährten ihm an, einzig Kaska bleibt verschollen, hatte sie sich doch in der großen Menschenmenge abgesetzt. Doch genauso wie der Rest ist sie nun in der Stadt eingesperrt ... früher oder später würde sie den Weg zurück zu ihren Gefährten schon finden, denen im allgemeinen Chaos das Verschwinden der Kaska noch gar nicht aufgefallen ist.

Der prächtige Gewandete Pipiltin[1] führt die Gruppe dabei fort von dem Brunnen und dem Marktplatz auf dem sich das schreckliche Gemetzel ereignet hat und hinein in das Viertel wo sich die prächtigsten Häuser der Stadt befinden, die gänzlich aus Stein errichtet sind.

Sein eigenes Anwesen ist dabei noch eines der kleineren und strotz für die Gefährten dennoch nur so vor Luxus. Es besteht aus zwei Gebäuden, die lose miteinander verbunden sind, der Hoft dazwischen ist mit Palmen und allerlei Verzierungen versehen, auch ein kleiner Brunenn plätschert hier vor sich hin.[2]

Dabei führt er die Gefährten zuerst in einen eher kärglich eingerichteten Raum, in dessen Mitte eine Feuerschale brennt, in welche ihr Gastgeber sogleich einige stark duftende Kräuter wirft. Die Bemalungen an den Wänden, welche die Symbole der Götter zeigen, machen jedoch klar, dass dies ein kleiner Hausschrein sein muss. "Mein Name ist Caxal, verehrter Berater am Hof von Tukan. Bitte fühlt euch als meine Gäste so lange ihr mögt. Ich denke hier ist der rechte Ort um euren tapferen Freund vorerst aufzubahren." schon greift Caxal in eine Tasche und holt ein rundes Obsidanstück hervor um es den Gefährten entgegen zu halten. In beinahe allen Kulturen Mazticas war es üblich den Toten Obsidian in den Mund zu legen um so den Fährmann zu bezahlen, welcher sie über den Fluss der Seelen übersetzte.

"Wenn ihr Abschied genommen habt, dann gibt es noch viele andere Dinge über die ich mit euch sprechen muss, nehmt euch jedoch soviel Zeit wie ihr braucht." wobei er insbesondere Xiuhcoatl vielsagend anblickt, welcher bereits seine Pläne lautstark kundgetan hat, den Kampf gegen die Legionäre aufzunehmen. Einstweilen schienen sie hier sicher zu sein, doch nun da der Herr von Tukan und ebenso die ganze Stadt in Gewahrsam war, schien es nur eine Frage der Zeit, bis die Legionäre auch diesem Palast einen Besuch abstatten würden, sei es um ihn zu besetzen oder zu plündern.

Kurz darauf lässt Caxal seine Gäste allein mit ihrer Trauer und Yaotlchones Leichnam ... (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7324.msg911528#msg911528)
 1. Bezeichnung für die Adelskaste in Maztica
 2. Karte des Anwesen findet sich hier
avatar Necahual 10.May.2014 05:05
Mirrasshis von Zorn geballte Faust erinnern Necahual wieder an das wahre Wesen der Wildling. Sie blickt die Hin daraufhin nur durchdringend an um ihr wortlos die Frage zu stellen ob sie sich sicher ist bei dem was sie da spricht. Die zustimmenden Worte des Tukaners scheinen auch keinen Unterschied zu machen und so ignoriert die Itza[1] die Anfeindungen und folgt dem Mann zu seinem steinernen Haus.

Die Schamanin aus den Urwäldern Fern Payits kann den prächtigen Häusern aus Stein nichts abgewinnen. Sie stehen im starken Gegensatz zu den einfachen Behausungen der Stämme aus dem Dschungel und so wirken die steinernen Mauern abstoßend und kalt. Dennoch ist sie froh über den Schutz den diese bieten. Als sie zusammen den Hausschrein betreten, meint Necahual die Anwesenheit der Schutzgeister der Familie Caxals spüren zu können.[2] "Danke Caxal, dass ihr uns helft. Dies ist Yoatlchone, Sohn des Quauhtli[3] und unser Bruder auf Ewigkeit." Sie greift zu Boden hebt etwas Dreck auf führt ihn zum Herzen, zur Stirn und wirft ihn in die Luft.
Nachdem dieser wieder auf dem Boden gelandet ist, fügt sie leise hinzu: "Mein Name ist Necahual. Ich komme aus den Wäldern Fernpayits." dann tritt sie einen Schritt zurück um einen der anderen das Wort zu überlassen.
 1. Wie sich die Payitianer nennen.
 2. Detect Magic
 3. OOC Wissen aber er könnte es ja irgendwann erzählt haben.
avatar Mirrasshi 11.May.2014 02:05
Dem großen Mann vertraut Mirrasshi auch nicht mehr als Necahual, seine Worte jedoch und vor allem die Tatsache, dass außer ihr niemand ihm widerspricht, lassen ihren Zorn wieder schnell verrauchen und überlassen sie so wieder ihrer Traurigkeit und ihren Selbstvorwürfen. Das Starren Necahuals bemerkt sie deshalb schon gar nicht mehr, sondern folgt den anderen nur noch mit gesnktem Haupt bis zu dem Anwesen. Dort jedoch zögert sie zunächst eine Weile, bevor sie ein tritt. Die hohen steinernen Mauern erscheinen ihr fast wie eine Falle. Schließlich erkennt sie aber, dass sie ohnehin alle in dieser Stadt gefangen sind und somit also nichts mehr zu verlieren haben. Noch einmal schaut sie sich nach Kaska um, aber die Katzenfrau ist nirgendwo zu entdecken. Die Hin macht sich zwar große Sorgen um die Tabaxi, hofft aber, dass Nula nicht zulassen wird, dass man ihrer Tochter ein Leid antut.

So ist sie endlich die letzte, die in dem Haus an kommt und hört nur noch eben, wie Necahual sich dem großen Mann vor stellt. Geduldig wartet sie, bis Tlacatl den regungslosen Körper Yaotlchones wieder ab gelegt hat, um dann sofort wieder zu ihm zu eilen und nach seiner Hand zu greifen. Beinahe schreckt sie wieder zurück, als sie spürt, wie kalt er schon geworden ist, doch greift sie dann stattdessen mit beiden Händen zu, endlich erkennend, dass sowohl die Hexe als auch der große Mann in den geschmückten Kleidern die Wahrheit gesprochen hatten.

Mirrasshi schluckt einmal schwer und führt dann die Hand des toten Yaotlchone an ihr Herz und kniet nieder, um dann flüsternd ihre Abschiedsworte an ihn zu richten: "Wenn auch nur für kurze Zeit, so warst du mir ein guter Bruder, Yaotlchone. Du warst der erste, der mich seit Jahren wieder zum Lachen gebracht hat. Du hast immer nur für alle das beste gewollt. Du warst stark und furchtlos und du bist ein Vorbild für uns alle." Sie hebt die viel zu groß erscheinende Hand des Kriegers etwas an, küsst sie sanft und bettet sie dann auf seinem Brustkorb. "Yaotlchone, wir werden dich nie vergessen.", verspricht sie ihm, bevor sie sich mit gesenktem Blick und auf dem Rücken gefalteten Händen etwas zurück zieht, um auch den übrigen Gefährten die Gelegenheit zum Abschied zu geben.
avatar Xiuhcoatl 11.May.2014 03:05
Auch Xiuhcoatl sagen die Gebäude der Stadt nicht zu. Immer noch findet er sie zu einschränkend, zu beengend.
Aber er folgt doch den anderen in das Haus des Adligen.
Im Raum mit dem Toten verweilt er nur kurz.
Was soll er auch sagen? Anscheinend nehmen die anderen es persönlich, daß der beleidigende Mann von ihnen gegangen ist. Aber es waren die Geister, die ihn getötet haben. Xiuhcoatl versteht ihr Verhalten nicht.
Der Tod ist ihm nicht fremd. Doch immer war er es, der ihn brachte.
Bis auf das eine Mal.....das eine Mal, als er in das Dorf zurückkam.....
Nur kurz kreuzt dieser Gedanke seinen Geist, dann schüttelt er ihn auch schon wieder weg.
Es gibt andere Dinge, über die er nachdenken muß.
Und so bekommt er nur die ersten Worte von Necahual mit, bevor er wortlos den Raum verläßt und sich am Brunnen niederläßt. Gedankenverloren schöpft er einige Hände Wasser zum Trinken hervor.
Wie kann man die Geister am Besten besiegen und die Macht Tezcas aus den Stöcken befreien?
Das ist es, worum seine Gedanken jetzt kreisen.
 
avatar Tlacatl 12.May.2014 11:05
Tochtli wird nicht in Lopango begraben werden. Die Stadt ist abgeriegelt, und sie müssten Haut und Haare riskieren, um aus der Stadt mit dem Leichnam zu kommen und selbst dann wäre es unwahrscheinlich, dass sie den Leichnam, wie er so verwest, bis in seine Heimat bekommen. Es ist würdevoller, wenn er an diesem Ort seine letzte Ruhe findet, in einem Moment, in dem zumindest noch vorübergehend die alten Sitten herrschen, ehe sie von den weißen Teufel Stück für Stück auch bekämpft werden. In Lopango werden sie ihn vielleicht nicht im Beisammensein seinesgleichen beerdigen können. Sie sind das Beste, was der Verflossene noch hat. Und dieser Ort, der beste, den sie für seine Beerdigung erwählen können.

Tlacatl steht mit steinerner Miene vor dem Leichnam des stolzen, so furchtsamen und dann wieder so furchtlosen Mannes. Er wagt es nicht, noch ein Wort zu sprechen. Die kleine Hin hat ihm von der Seele gesprochen. An ihm ist es nur noch für einen Moment schweigend am Grab zu stehen. Nicht nur seine Stimme, sondern auch seine Gedanken schweigen zu lassen. Einfach einen Moment einträglich miteinander schweigen. Keine Wünsche, keine Vorwürfe, keine lauten, keine stillen, einfach ein Schweigen. Keine Stille, sondern Ruhe. Etwas, was man nur mit einem guten Freund verleben kann.

Nach einer Weile legt auch Tlacatl ein Stück Obsidian in den Mund Tochtlis und wendet sich ab. Zwischen ihnen ist alles gesagt, alles gedacht, es bleiben nur noch Erinnerungen, die er bewahren wird. Jetzt aber will er sich davon lösen. Tochtli ist tot, Yaotlchone ist tot und auch Yaotl ist entschwunden. Zumindest jener Yaotl, der sich wie eine Spinne zwischen Tochtli und Tlacatl sein tödliches Netz sponn, ist entschwunden. Tlacatl, von dieser Last befreit, tritt dann auch einen Schritt zurück, um anzuzeigen, dass die Zeit der Trauer vorbei ist. Die Tränen trocknen. Die Erinnerung wird bleiben; an diesen Tag, an Tochtlis Ende. Doch das Leben geht weiter und das ist, nach wie vor, für alle verbliebenen Gefährten gefährdet. Es ist an der Zeit, mit den Adligen zu sprechen. Und es ist vor allem an der Zeit eine Antwort auf die furchtbarste aller Fragen zu finden: Was nun?
avatar Eclipse 16.May.2014 04:05
Mit rührenden Worten nimmt Mirrasshi Abschied von Yaotlchone, während sein Bruder Tlacatl ihm das Stück Obsidian in den Mund legt. Es war das Mindeste was sie für ihren Gefährten tun konnten ... zumindest konnten sie respektvoll Abschied nehmen und seinen Leichnam zu gegebener Zeit bestatten oder verbrennen, wie es in den Bergen von Lopango üblich war. Zumindest würde Yaotlchone nicht in einem Massengrab landen, wie wahrscheinlich viele andere der jungen Männer, die heute ihr Leben im Kampf gaben.

Schließlich tritt Caxal erneut in den kleinen Hausschrein, nachdem er zuvor gemeinsam mit Xiuhcoatl am plätschernden Brunnen gewartet hat. Der Adelige nimmt eine Decke und legt sie über Yaotlchones kälter werdenden Leib. Der aufforderungsvolle Blick von Tlacatl macht ihm klar, dass die Gefährten für den Augenblick ihren Abschied von Yaotlchone genommen haben.

Der Adelige führt sie schließlich in die Räume des angrenzenden, kleineren Gebäudes. Hier befinden sich einfache Schlafstätten, die sich um eine Feuerstelle herum gruppieren. Die Wände sind bemalt mit Motiven die wohl das Alltagsleben in Tukan zeigen, während in einfachen Kisten die persöhnliche Habe untergebracht werden kann. "Hier könnt ihr schlafen, so lange ihr in meinem Haus weilt." bietet Caxal mit ausladender Geste an "Zur Begrüßung, will ich euch einige Geschenke machen." fügt er an und schon tretten ein junger Mann und eine junge Frau in einfachen Gewändern in den Raum. Es scheint unklar ob sie lediglich Diener oder gar Sklaven dieses Mannes sind. Sie wirken jedoch wohlgenährt und weisen keine Zeichen von Mißhandlung auf.

Diese überreichen einem jeden schließlich eine neue Tunika und Sandalen, schließlich hatte ihre Kleidung in Tezcas Haus sehr gelitten und bestand fast nur noch aus Lumpen. Dazu bietet Caxal eine Auswahl an Federschmuck und Jadesteckern an, welche er Necahual reicht. Ein weiterer Diener tritt ein, welcher Tlacatl und auch Xiuhcoatl einen einfachen Brustschutz, sowie Arm und Beinschienen aus Leder reicht.[1] Schließlich wendet sich Caxal selbst an Tlacatl "Ich habe selbst gesehen, dass ihr eure Waffe niedergelegt habt. Doch sollte ein Krieger in solch schweren Zeiten nicht unbewaffnet sein. Gerne biete ich euch meinen Kriegsspeer als Geschenk an, meine Zeiten in der Adlergarde sind lang vorüber." ehe er sich zuletzt an Mirrasshi wendet.

Etwas ratlos blickt er die so gut wie nackte Wildling an. "Ich fürchte ich habe keine Tunika für euch. Vielleicht ist euch zumindest hiermit geholfen?" wobei er ihr einige dünne Stoffstreifen reicht um ihre Blöße zu verhüllen. Dabei scheint nicht ganz klar zu sein, ob er Mirrasshi wirklich einen Gefallen tun will, oder vielmehr erwartet, dass Mirrasshi nicht bloß in ihren Lederfetzen durch sein Haus spaziert.[2] Doch schließlich lächelt er und bietet auch der kleinen Wildling etwas Federschmuck an.
 1. Einfache Lederrüstung
 2. Motiv erkennen
avatar Mirrasshi 17.May.2014 12:05
Eine Weile muss Mirrasshi über das Verhalten des großen Mannes nach denken, bedankt sich dann aber artig und nimmt die Gaben an, die er ihr überreicht. Der Stoff fühlt sich leicht und weich an, als sie mit den Händen darüber streicht und die Federn sind schön bunt und erinnern sie an den Schmuck, den einige der Frauen in ihrem Dorf auch getragen haben. Mit einem milden aber freundlichen Lächeln blickt sie wieder zu Caxal auf. "Allein schon eure Gastfreundschaft verdient Dank und Anerkennung. Nicht jeder würde eine Hin in sein Haus lassen." Mit einer tiefen Verbeugung unterstreicht sie ihre Worte. "Ich bin Mirrasshi, Tochter von Rasha, der dritten Frau Rohans. Eure Gaben werde ich in Ehren halten und von euren Taten werde ich sprechen."

Anschließend sucht sie sich die kleinste der Schlafstätten aus, hockt sich im Schneidersitz davor auf den Boden und öffnet ihren Zopf. Aus ihren schwarzen Haaren, die offen noch viel länger wirken, kämmt sie dann mit den Fingern noch einige Knoten heraus, wobei sie einige Male schmerzhaft das Gesicht verzieht, bevor sie wieder beginnt, sie in einen dicken Zopf zu flechten, dieses Mal jedoch sowohl die Stoffstreifen als auch die Federn mit hinein arbeitet. Kurz begutachtet sie ihr Werk, streicht dabei noch einmal mit den Fingern über den weichen Stoff bevor sie ihren so verzierten Zopf wieder auf ihren Rücken wirft.
avatar Necahual 19.May.2014 12:05
Für Necahual ist klar, dass sie die Nacht über bei ihrem Bruder wachen wird. Dennoch folgt sie Caxal und den anderen bis zum Gästeschlafraum. Die bemalten Wände betrachtet die Payitianerin neugierig, kennt sie doch das Leben in der Stadt bisher nur aus Erzählungen. Als die Diener Caxals neue Kleidung bringen, wird sich Necahual zum ersten Mal seit langem ihrem eigenen Erscheinungsbild bewusst. Die Tunika aus Dzibil hat all ihren Glanz bei der Wanderung durch Tezcas Haus eingebüßt und dennoch streift sie das Kleidungsstück nur ungern ab. Es ist ihr als würde sie die Dankbarkeit der Dörfler gegen die Güte des adligen Caxals austauschen und so fühlt sie sich nicht besonders gut dabei als sie die alte Kleidung schliesslich ablegt und gegen neue tauscht.
Die Worte Mirrasshis an Caxal lassen die junge Frau aus dem Dschungel aufhorchen. "Sie spricht wie eine große Person und doch ist sie giftig wie der Schleim einer Kröte." Necahual ist ein wenig danach vor der Hin aus zu spucken. Statt dessen verneigt sie sich jedoch vor dem Pipiltin und nimmt den Jade Schmuck und die Federn entgegen. Sie richtet sich und begibt sich dann zurück an die Seite von Yaotlchone. In einer kleinen Schale beginnt sie die restlichen Pflanzen die ihr noch von der Reise geblieben sind zu verbennen. Der Qualm legt sich schwer und betäubend auf ihren Körper, das Bild ihres Bruders beginn vor ihren Augen zu flimmern und der Schweiss perlt von ihrer Stirn. Leise summt sie den Gruß an die Mutter und so harrt sie die ganze Nacht, bis ihr im Morgengrauen schliesslich die Augen zu fallen. 
avatar Xiuhcoatl 19.May.2014 12:05
In dem angebotenen Schlafraum fühlt sich Xiuhcoatl auch nicht wohler. Es ist immer noch beengt. Er überlegt, ob er sich nicht draußen im Hof ein Lager herrichten soll.
Als sie ihm gereicht wird. nimmt Xiuhcoatl die Lederrüstung entgegen und dreht sie betrachtend in seinen Händen.
Bisher hat er so etwas noch nicht getragen. Seine Schuppen und seine Schnelligkeit waren ihm genug.
Er überlegt, ob ihn diese fremde Haut nicht zu sehr in der Bewegung einschränkt. Aber das wird er erst erfahren, wenn er es ausprobiert. Also beginnt er, sich die Lederrüstung anzulegen. Gegen die Macht Tezcas, die in den Stöckern der Fremden gefangen ist, wird sie ihm aber wohl kaum helfen.
Worte des Dankes kommen nicht über seine Lippen. Denn wenn jemand etwas gibt, dann gibt er es freiwillig oder erwartet eine Gegenleistung. Xiuhcoatl ist ein wenig gespannt darauf, was der Adlige wohl fordern wird, auch wenn er behauptet es wären Geschenke.
Als er fertig ist, wartet er ab, was jetzt passiert.
avatar Tlacatl 28.May.2014 01:05
Tlacatl nickt dem Mann zu. "Hab Dank für deine Geschenke, doch eine Waffe, von Menschenhand gefertigt, um Menschen zu töten, kann ich seit dem heutigen Tage dieses Leben nicht mehr annehmen. Ich habe Yaotl, den ewig zürnenden Geist des Krieges, aus meinem Sein verscheucht. Ich werde mich nur noch wehren, wenn jemand mein Leben nehmen will, doch gleichwohl kann ich es ohne die menschliche Zeichen des Krieges." Tlacatl deutet eine freundliche Neigung des Kopfes an, welches zusammen mit seinem starren Gesicht deutlich macht, dass er dankbar für die Geste ist, doch nicht über seine Entscheidung diskutieren will. Er hat das Beil niedergelegt, und das bedeutet, dass dieses auf ewig niedergelegt sein wird. Tlacatl ist kein Mann, dessen Ansichten sich von dem einen auf nächsten Tag ändern und er Mann seines Wortes, so schmerzhaft dies auch manchmal ist.

Dennoch nimmt er die Lederrüstung gerne an, um sich etwas besser vor Angriffen zu schützen. Er weiß darum, dass die Zukunft ihm nicht davor bewahren wird, weiter angegriffen zu werden, von Feinden, von wilden Tieren, von den willfährigen Dienern opferwilliger Priester, von weißen Teufeln und von den rachsüchtigen, ewig zürnenden Diener Yaotls, die ihn für die Vertreibung des Kriegsgeistes bestrafen wollen. Und nicht zuletzt werden auch jenen, denen er Schutz versprochen hat, weiter die Gewalt anziehen, allen voran Mirrasshi.
"Die Rüstung jedoch wird mir gute Dienste leisten, und ich bin dir zu Dank verpflichtet.", sagt Tlacatl schließlich und ersetzt seine stoffenen Fetzen, von Tezcas Blicken und seinem endlosen Sand zerrissen, durch die Lederrüstung.

Mit ruhiger Miene wartet Tlacatl schließlich darauf, wie sich das Gespräch weiterentwickeln wird. Wie auch seine Gefährten, seine Freunde, hat er nicht das Gefühl, dass diese Geschenke aus reiner Güte sind. Dass er ihm einen Speer angebotet hat und Yaotlchone bei sich aufbahren lässt, wirkt für Tlacatl eher danach, dass der adlige Mann glaubt, dass sie aus dem Holze wie Yaotlchone geschnitzt sein. Doch er wird die Worte des gütigen Mannes abwarten.
avatar Eclipse 02.Jun.2014 06:06
Während Necahual sich direkt zurück an die Seite von Yaotlchone begibt, führt Caxal seine übrigen Gäste in den großen Speisesaal seines Palates, abwartend bis alle ihre neuen Kleider und Rüstungen angelegt haben. Auch hier prägen prächtige Wandbemalungen den Raum und einige Feuer brennen in Steingutschalen. Ein großer Holztisch steht inmitten des Raumes, wobei bequeme Decken und Kissen dazu einladen sich niederzulassen.

Einige Diener bringen sogleich Speisen herbei ... warmes Maisbrot, saftige Früchte und Geflügel. Neben klarem Wasser stellen sie jedem Gast einen Krug mit einer milchig, trüben Flüssigkeit hin. Es handelt sich um Pulque[1], wie einzig Tlacatl zu erkennen vermag. Ein berauschendes Getränk, welches nur in den Städten Mazticas augeschenkt wurde und auch dort nur dem Adel vorbehalten ist. Ein wahrhaft seltener Genuss also.

Caxal, der gealterte Pipiltin erhebt seinen Krug sogleich und prostet den Gefährten zu. "Auf euren tapferen Gefährten, möge sein Geist den Weg über den Fluss der Seelen sicher finden." der Adelige nimmt einen tiefen Schluck und greift dann zum Maisbrot. Beinahe beläufig fragt er "Was sind nun eure Pläne, wenn mir die Frage erlaubt ist? Die Stadt ist abgeriegelt, der Regent entmachtet. Wollt ihr einen Fluchtversuch wagen? Oder Rache für euren toten Gefährten üben?" neugierig aber eindringlich gleiten seine Blicke über die beiden Männer und die kleine Wildling an seinem Tisch.
 1. Alkoholisches Getränk aus Agavensaft (http://de.wikipedia.org/wiki/Pulque)
avatar Tlacatl 04.Jun.2014 12:06
Tlacatl hat Necahual kurz hinterhergeschaut, als sie zurück zum Leichnam geht. Sie hat ihre eigenen Sitten, ihre eigene Art mit Dinge fertig zu werden. Sie hat die Geistern, mit denen sie reden kann. Tlacatl bleibt nur das Beisammensein mit den Lebenden und das möchte er lieber wahrnehmen. So folgt auch Tlacatl Caxal und lässt sich nieder. Auffällig schiebt der Hüne an seinem Platz die Decken und Kissen beiseite, sodass er auf dem Steinboden sitzt und die Kühle des Bodens und seine unnachgiebige Härte spürt. Tlacatl will sich nicht von den Gaben weich machen lassen, sich nicht einwickeln lassen von irgendeiner Form von Bequemlichkeit und er will sich gegen die Müdigkeit wappnen, die noch immer durch seine Knochen schleicht. Yaotlchones Tod war ein Moment des Adrenalins und der Wachheit und eben doch einer, welcher Kraft gekostet hat, die längst verbraucht scheint. Auf bequemen, warmen Kissen zu sitzen, würde die Gefahr des unfreundlichen Einschlafens nur unnötig vergrößern.

Tlacatl nimmt einen Schluck Wasser. Zwar weiß er um Pulque, aber dieses Getränk entspricht nicht dem, was er zu sich nehmen will und zudem ist es ein Getränk dem Adel vorbehalten. Nicht, dass er aus Gründen mangelnder Nobilität nicht davon kostet. Er mag es nur nicht, wenn Menschen sich aufgrund ihrer Geburt für besser halten als andere. Sie sterben doch alle gleich. Warum sollen sie nicht gleich leben? Sicher, früher hat Tlacatl auch gedacht, dass der Adel etwas mit der Rolle des Menschen zu tun gehabt hat. Das war bevor sie ihn für ihr Heil opfern wollten. Obwohl Tlacatl in der Kriegerhierarchie einer der wichtigsten Männer gewesen ist und vor allem der einzige, der befestigte Anlagen errichten konnte. Es ist nicht das Wesen Tlacatls gewesen, ein Zuchtalpaka zu sein. Er wird es auch an diesem Ort nicht sein, so freundlich Caxal sich gibt oder sein mag.

Tlacatl denkt einen Moment über die Fragen Caxals nach. "Der Mann, dem du zürnest, muss deines Zornes wert sein.", beginnt Tlacatl. "Was bedeutet es also Yaotlchone zu rächen? Der Mann, der ihn erschossen hat, hat keine andere Wahl gehabt. Selbst wenn er uns für niederes Getier hält, hatte er doch keine Wahl als sich zu verteidigen. Hätte er es nicht getan, hätte Yaotlchone und hätten die anderen ihm den Schädel gespalten. Hätten sie es nicht und er hätte immer noch nicht geschossen, wäre Yaotlchone von einem anderen erschossen wurden und der, der nicht schoss, aus Mitleid oder warum auch immer, er wäre von seinen Gefährten erschlagen oder bestraft wurden, weil er dann kein Teufel mehr gewesen wäre." Tlacatl schüttelt unmerklich den Kopf. "Rache ist kein guter Weg, so sehr uns Yaotlchones Tod betrübt. Sie wird nur noch mehr Männer Tukans dem Untergang weihen, und mit ihnen Frauen und Kinder. Welchen Zweck kann es haben für reine, eigensinnige Rache?"

Tlacatl nimmt einen Schluck Wasser und behält es einen Moment im Munde, um dessen Kühle zu spüren, dann schluckt er es endlich. "Flucht. Unseres Volkes Schicksal scheint es zu sein, zu fliehen und uns selbst zu opfern. Wir opfern unsere Brüder, damit wir verschont bleiben, halten die weißen Teufel für neue oder alte Götter. Manche Stämme geben ihn gar all ihr Gold, um diese neuen Götter mit ihren Donnerstöcken zu besänftigen. Und doch sind die Teufel auch hier. Gier? Göttlicher Wille? Warum sind die weißen Teufel hier? Ist die Flucht nicht so viel grausamer, wenn wir gar nicht wissen, wovor wir fliehen? Wogegen wir kämpfen?" Tlacatl nimmt zufrieden eine Pitahaya[1] hervor. Er hat diese Früchte schon als Kind geliebt. Er nimmt sich etwas des säuerlich-süßen Fruchtfleisches und isst es. "All unser Handeln erscheint mir kopflos. Und dass ein kopfloser Mann sterben muss, ist uns allen klar. Und das sage ich, obwohl ihre Donnerstöcke auch mir beinahe das Leben kosteten. Ich will den Mann finden, der Yaotlchone erschossen hat und dann will ich ihn fragen, wie es sich anfühlt, ein Leben zu nehmen, welches man weder kennt noch versteht." Tlacatl isst weiter an seiner Frucht und isst sie auf.

"Meine Worte sind leicht gesagt. Verzeihe. Ich habe nur einen Freund verloren, du hast heute deine Welt verloren, Caxal. Was gedenkst du zu tun? Rache üben?"
 1. Pitahaya (http://de.wikipedia.org/wiki/Drachenfrucht)
avatar Mirrasshi 05.Jun.2014 06:06
Mirrasshi fühlt sich ein wenig unwohl als sie die eindringlichen Blicke des großen Mannes auf ihrer nackten Haut spürt, versucht dies aber zu überspielen, indem sie in einer Imitation seiner Geste auch ihren Krug hebt. Vorsichtig schnuppert sie an dem unbekannten Getränk, bevor sie zögerlich einen Schluck probiert. Dann jedoch stellt sie es wieder ab und hört erst einmal Tlacatls Rede an.

Einige Male während der Lopangonese spricht öffnet sie den Mund, als wolle sie etwas einwerfen oder ihn gar unterbrechen, doch besinnt sie sich jedes Mal eines Besseren. Nicht nur aus Höflichkeit und Respekt ihm gegenüber, sondern auch weil sie weiß, dass es nichts nutzen würde, ja sogar kontraproduktiv wäre. So wartet sie geduldig bis er seine lange Ansprache beendet hat, bevor sie sich selbst zu Wort meldet.

"Es geht nicht um Rache. Es geht um Freiheit. Das ist es, was die weißen Teufel uns nehmen, was sie uns bereits genommen haben. Wir sind jetzt schon ihre Gefangenen. Wir haben also nichts mehr zu verlieren. Yaotlchone war uns allen ein Vorbild." Mit einem Arm deutet sie in die Richtung, in der sie ihren aufgebahrten Bruder weiß. "Er hat es verstanden. Selbst wenn sie uns töten sollten haben wir gewonnen, haben wir mehr als jetzt."

Die Hin nimmt einen großen Schluck ihres Pulque, als sie merkt, dass ihre Kehle ganz trocken geworden ist. Sie ist es nicht gewohnt, so viel zu reden. Dennoch sieht sie sich genötigt, noch etwas hinzu zu fügen: "Tlacatl, ihr wart ein Krieger. Habt ihr jeden gekannt und verstanden, den ihr getötet habt? Habt ihr deshalb euer Tepotzopili nieder gelegt? Ihr habt auf gegeben. Ihr habt genau das getan, was die weißen Teufel wollen." Wieder nimmt sie einen Schluck ihres Getränkes. Der ungewohnte Alkohol breitet sich rasch in ihrem kleinen Körper aus und benebelt ihre Gedanken, aber ihre Entscheidung steht fest: "Ich werde mich ihnen nie freiwillig unterwerfen. Tod oder Freiheit. Das hat auch Yaotlchone gewählt."

Die Wildling sinkt in sich zusammen, stützt ihren Kopf in ihre Hände mit den Ellenbogen auf den Tisch und starrt in ihren nur noch halb vollen Krug. Sie hat große Worte gewählt, doch würde sie auch in der Lage sein, ihr Vorhaben ein zu halten?
avatar Tlacatl 05.Jun.2014 08:06
Tlacatl verzieht das Gesicht, als Mirrasshi wieder ihre selbstzerstörerische Art nach außen kehrt, um ihren Punkt deutlich zu machen. Freiheit bedeutet für die Hin scheinbar, sich jederzeit selbst irgendwelchen Ideen, nicht einmal Idealen, zu opfern. Heißt Freiheit denn wirklich, sein eigenes Leben wegzuschmeißen, weil wir unseren Willen nicht bekommen? Der kupferhäutigen Hünen scheint dieser Gedanke nicht einleuchtend, vielleicht meint die Hin jedoch etwas anderes und es gelingt dem Mann aus Lopango nicht, wie ein Wildhalbling zu denken.

"Ich habe einst ohne Nachdenken getötet. Ich bin einst im dem Irrglauben gewesen, dass dies nicht notwendig sei. Ich habe meine Feinde gar entmenschlicht, denn je unmenschlicher sie auf mich wirken, desto einfacher fällt es mir zu töten und dann wir daraus eine Sucht oder zumindest eine Rechtfertigung. Anderen Menschen geht es genauso. Ich habe viele Stämme und viele Reiche gesehen auf meiner Reise von Lopango in den Norden und alle haben sie Menschen geopfert, um ihre eigene Haut zu retten. Sie alle haben ihre Feinde entmenschlicht, um das Töten erträglich zu machen. Doch dabei haben sie auch jene entmenschlicht, die nichts dafür können und sie haben jene getötet, die nicht sterben mussten und nicht sterben durften. Und deswegen, Mirrasshi, habe ich das Kriegsbeil niedergelegt. Weil ich gesehen habe, dass alle in diesem Scharmützel dies genauso sahen und ich das nicht mehr so sehen will."
Tlacatl nimmt noch einen Schluck Wasser und ließ sich denn etwas zurücksacken, die Hände hinter sich auf den kalten Steinfußboden gestemmt.
"Die weißen Teufel nehmen uns die Freiheit, das ist unbestritten. Unseresgleichen hat uns diese Freiheit auch genommen. Mir ist es inzwischen gleich, ob mein Volk mich irgendwelchen Rachegöttern opfert oder die weißen Teufel mich in irgendwelche furchtbaren Ritualen opfern. Beides ist grundlegend falsch und gegen beides werde ich mich wehren, wenn jemand mir diese Freiheit nehmen will. Wir sind von weißen und roten Teufeln umgeben. Dagegen müssen wir uns wehren, nicht gegen die Menschen allein, die von diesen Teufeln verwirrt werden. Yaotlchone kämpfte nicht für Freiheit. Unser Freund starb aus Verzweiflung, weil Yaotl - der Dämon des Krieges - ihn in den Tod trieb und er Rache für Lopango wollte. Yaotlchone ist nur geworden, was ich einst war. Und ich bin mehr geworden, was er einst war. Das kann man für Widerstand halten, es ändert nichts daran, dass er gestorben ist, ohne etwas an den Dingen zu ändern. Und das tut mir leid für meinen Freund. Er hatte einen besseren Tod verdient."

Tlacatl blickt betrübt auf den Boden für einen Moment und überlegt, dann schaut er zu Mirrasshi und dann Caxal. "Ich will keinen Tod wählen, aber ich kann auch nicht mehr für irgendwelchen Männer kämpfen, die mich opfern, wenn es ihnen zupass kommt, weil sie Götter oder weiße Teufel fürchten. Die Zeiten, in denen ich einem Stamm verteidige, sie sind vorbei. Ich verteidige nur noch jene Wesen, die ich schätze und die sich meine Wertschätzung verdient haben. Caxal, diese Wesen, sein es Menschen, sein es Hin, sitzen an diesem Tisch oder bei unserem toten Freund. Sie sind, auch wenn sie anders denken als ich, der stete Strom in meinem Leben. Von ihnen weiß ich, dass sie mich nicht opfern für ihr Wohl. Für sie bin ich noch ein Krieger."

Der alte Krieger überlegt, ob es richtig ist, seine Meinung jetzt schon so breitzutreten. Er hofft, dass er Caxals Gastfreundschaft damit nicht unnötig strapaziert. Aber er muss sich die Sache mit Yaotlchone einfach von der Seele reden. Dass der Tod seines Freundes so unnütz ist, ist beinahe noch schwerer für Tlacatl als die Tatsache, dass Tochtli über den Fluss der Seelen reist.
avatar Xiuhcoatl 11.Jun.2014 06:06
Für Xiuhcoatl wird es nicht besser. Ein neuer Raum, der ihm Unbehagen bereitet. Was mag sich zwischen den Kissen und Decken verbergen? Ähnlich wie Tlacatl schiebt er diese zur Seite und macht um sich herum eine gröoße Stelle auf dem Boden frei. Seine Zeit in den Bergen hat ihn gelehrt, dem harten, freien Boden mehr zu vertrauen als den weichen, bewachsenen Erdböden der Ebenen und Dschungel.
Soll der Adlige nur denken, er sei ein Wilder aus den Bergen. Denn genau das war Xiuhcoatl auch. Und damit besser als all diese verweichtlichen Städter, die sich nicht ihre eigene Nahrung beschaffen können. Seine Sinne sind gespannt, ob all der angebotenen Speisen und Getränke. Vieles davon ist ihm unbekannt. Und so beobachtet er, wie seinen Begleiter auf die Dinge, die sie zu sich nehmen, reagieren, bevor er selbst etwas davon nimmt. Das der Beilmann und die Kindfrau dabei lange Reden schwingen, hilft ihm dabei, dies vor ihrem Gastgeber zu verbergen.
Wieder einmal reden die Leute und reden und reden. Xiuhcoatl hört nur halbherzig zu, schnappt nur den einen oder anderen Satz auf. Es sind ihm zu viele Worte. Die Sache läßt sich doch mit so viel weniger Worten erklären.
Als er den Eindruck hat, Mirrasshi und Tlacatl haben geendet, erhebt er nur kurz die Stimme. Wie das Donnergrollen eines nahenden, mächtigen Gewitters klingt sie.
"Die Weißen Geister haben die Macht des Tezca gestohlen und halten sie in ihren Stöcken gefangen. Der Sohn des Tezca wird herausfinden, wie man diese befreien und seinem Vater wieder zurückgeben kann.
Jeder, der ihm sich dabei in den Weg stellt, begeht einen Frevel an Tezca!"
Xiuhcoatl hält es für unnötig, auf die Konsequenzen hinzuweisen, die einen Frevler widerfahren werden.
avatar Mirrasshi 12.Jun.2014 04:06
Eine Weile lang starrt Mirrasshi Xiuhcoatl nur mit offenem Mund an, so überrascht ist sie davon dass er sich endlich wieder zu Wort meldet. Fast möchte sie ihn bejubeln, hatte sie doch schon lange keine solche Klarheit mehr darüber gehabt, was die Götter von ihr wollten. Dankbarkeit zeigt sich in ihrem Gesicht, zum einen für die eindeutige Ansage, zum anderen dafür dass er so ihre Trauer ein wenig zu lindern vermochte. Entschlossen steht sie auf und verbeugt sich tief vor ihm. "Der Sohn des Tezca hat gesprochen!", verkündet sie, dreht sich um und stapft dann zielstrebig aus dem Raum. Der Kriegsrat ist für sie nun beendet.

Draußen an gekommen läuft sie direkt zum Brunnen und schöpft mit der Skorpion- und der Kokosnuss Schale die sie während der Prüfung Tezcas erhalten hatte jeweils eine kleine Menge Wasser heraus, welches sie dann vorsichtig zu dem Schrein trägt, in dem sie Yaotlchone aufgebahrt weiß. Einen kurzen Blick wirft sie auf Necahual, stört sich aber nicht weiter an der Anwesenheit der Hexe, da diese nur zu schlafen scheint, sondern kniet sich auf der ihr gegenüberliegenden Seite ihres toten Bruders auf den Boden und stellt die beiden Schalen vor sich ab. Dann nimmt sie die Dolche ihres Vaters einen nach dem anderen hervor und legt sie ebenfalls in einem Halbkreis um sich herum auf den Boden. Eine Weile verharrt sie dann mit geschlossenen Augen und in den Schoß gelegten Händen, bevor sie sich endlich mit dem beginnt, was sie schon lange hätte tun sollen.

Sie ergreift den mittleren der sieben Dolche, führt ihn dicht an ihr Gesicht und betrachtet eine Weile, wie sich das Licht der Flammen in der Feuerschale an dem geschliffenen Obsidian bricht. Diese Dolche waren eigentlich als Mitgift vor gesehen gewesen, ein Geschenk ihres Vaters an ihren Bräutigam Tlaloc. Stattdessen nutzte sie diese Waffen nun im Kampf gegen Tezcas Feinde - ihre Feinde. Es erschien ihr passend, sie nun auch hierfür zu verwenden.

Ohne den Blick von der Klinge zu lassen greift sie mit ihrer freien Hand die Wurzeln, die sie auf ihrer Reise hierher gesammelt hatte und schneidet sie langsam und sorgfältig in kleine Stücke, welche mit leisem Platschen in die Chitin Schale vor ihr fallen. Als diese schon fast voll ist, nutzt sie den Knauf des Messers um die Stücke noch weiter zu zerdrücken und so mit dem Wasser zu vermengen, bis ein schwarzer, klebriger Brei entstanden ist.

Die Hin lässt dann den Dolch auf der Schale liegen und beginnt anschließend mit beiden Händen die Erdklumpen, die sie in Tezcas Haus gesammelt hatte zu zerreiben und in die Kokosnuss Schale fallen zu lassen. Die trockene Erde verteilt sich schnell in dem klaren Wasser und färbt es sofort blutrot. Je mehr sie doch in die Schale gibt, desto zäher wird die Mischung, bis es sich schließlich nur noch um eine rote Paste handelt, in die sie ein paar Tropfen des geweihten Öls hinein gibt, welches eigentlich ebenfalls für ihre Hochzeit vor gesehen gewesen war. Doch nun würde es einen weiteren Zweck erfüllen.

Mit zwei Fingern ihrer linken Hand verrührt Mirrasshi die intensiv rote Masse während sie die Schale mit der rechten hält und sich langsam erhebt. Schließlich greift sie mit der ganzen Hand hinein und verteilt es auf ihrem Körper. Von Kopf bis Fuß färbt sie auf diese Weise große Flächen ihrer Haut in einem tiefen blutroten Ton, bis die Schale ganz leer ist. Dann stellt sie sie wieder zurück auf den Boden und nimmt stattdessen die Chitin Schale an sich, in der die schwarze Farbe mittlerweile die richtige Konsistenz an genommen hat. Auch hiervon verteilt sie große Mengen auf den noch freien Stellen auf ihrem Körper, zieht aber anschließend mit den Fingern noch zusätzliche schwarze Linien in einem ihr schon lange bekannten, genau fest gelegten Muster über die noch trocknende rote Farbe.

Als die Wildling endlich ihre neue Körperbemalung fertig gestellt hat, verlässt sie wieder den Schrein, um am Brunnen die Schalen zu waschen und von der Sonne die Farbe auf ihrer Haut trocknen zu lassen. Danach würde es Stunden dauern sie wieder zu entfernen, wie sie weiß.
avatar Tlacatl 12.Jun.2014 06:06
Tlacatl verzieht das Gesicht zu einem halb gequältem, halb freudigen Grinsen als seine Gefährten ihm immerhin in einer Sache recht geben. Sie denken anders. Das ist ihr gutes Recht. Tlacatl blickt Mirrasshi hinterher, wohl wissend, dass sie es nicht so sieht. Und ebenso weiß der alte Krieger, dass Xiuhcoatl in der Hinsicht wohl unbelehrbar sein wird, oder?

Als er sich selbst wieder als Sohn des Tezcas ausgibt und jede Zuwiderhandlung als Frevel am rachsüchtigen Sonnengott brandmarkt, fällt Tlacatl wieder ein, wann und wie sich Xiuhcoatl verändert hat. Genau unter dem Auge Tezcas. Was ist es also, dass diesen Mann dazu antreibt, sich als Sohn Tezcas zu sehen, doch unter Tezcas strengem Blick dann doch nicht standzuhalten?
Der alte Krieger weiß, dass es keinen Sinn macht, über die Selbstsicht seines Gefährten zu sprechen. Xiuhcoatl sieht sich selbst immer als Geißel der Geister, wie sie alle es sind, doch er ist eben im Besonderen, in einem viel heftigeren Griff. So außergewöhnlich, dass selbst Necahual, die mit den Geistern spricht als würde sie sie jederzeit sehen, nichts über diesen Mann weiß, nichts, was hinter seine ungewöhnlichen Augen blicken lässt. Also schweigt Tlacatl dazu und beschließt Xiuhcoatl nicht zu konfrontieren.

Stattdessen nimmt er doch einen kleinen Schuss Pulque zu sich. Er braucht für einen Moment das sanfte Brennen, als es die Kehle herabrinnt. Etwas, was ihn wieder wach machen kann für einen Moment. Tlacatl droht in Gedanken zu versinken, in dunkle Gedanken freilich. Es betrübt ihn, dass sein Zeichen, dass Beil niederzulegen, bei seinen Gefährten nichts gebracht hat. Wie kann er so töricht gewesen sein, zu glauben, dass Yaotl besiegt sei. Hat Yaotl in Xiuhcoatl und Mirrasshi gleich zwei neue Diener gefunden, weil sie über dieses Gefasel vom Sohne Tezcas schon verbunden sind? Tlacatls Miene versteinert darüber wieder. Ein Schluck Pulque hat gereicht.
Der Kampf wird also - wie immer - gegen seinen Willen weitergehen. Yaotl wird ihn früher oder später wieder zur Waffe zwingen.

War das doch letztendlich das Schicksal eines Tlacatl? Nur ein Spielball der Gewalten zu sein? Tlacatl mustert wieder Caxal. Wie wird er sich fühlen, wissend, dass er ganz unterschiedliche Wesen an seinen Tisch eingeladen hat, von denen nicht an ihn und sein Anliegen denkt?
avatar Eclipse 14.Jun.2014 02:06
Caxal lauscht dem Wortwechsel zwischen Tlacatl und Mirrasshi mit großem Interesse. Er scheint geradezu erstaunt, dass diese beiden vermeintlich Wilden auf solch tiefgreifende Weise über Rache und Freiheit in seinem Haus sprechen. Das Gespräch dauert an und Caxal mischt sich nicht ein, auch als Tlacatl ihn direkt fragt und stattdessen die Wildling erneut das Wort ergreift.

Erst als sich der Sohn des Tezca zu Wort meldet und Mirrasshi den Speisesaal verlässt, erhebt sich Caxal und folgt der Wildling. Neugierig beobachtet er, wie sie Wasser am Brunnen schöpft und schließlich in den Schrein hineingeht, wo Yaotlchone aufgebahrt liegt. Der Adelige beschließt der Wildling ihre Ruhe zu lassen und gesellt sich zu den beiden Männern an seinem Tisch. "Bitte verzeih, es wurden viele Worte gesprochen. Manches davon hat mich zum nachdenken gebracht." dabei nimmt er erneut einen Schluck Pulque "Du hast mich gefragt, was ich nun zu tun gedenke, ohne recht klar zu machen welchen Weg du beschreiten willst." Caxal dutzt Tlacatl, ganz so wie es dieser selbst getan hat, wie es bei den ungezwungen Stämmen üblich war, er scheint darüber auch nicht erzürnt zu sein.

"Nein, ich will keine Rache üben. Denn du hast ganz recht, Rache ist kein guter Weg, wir würden nur weitere Söhne und Töchter von Tukan sinnlos opfern. Gleichfalls will ich nicht einfach still hinnehmen, dass die Teufel uns versklaven, ausbeuten und berauben. Den offenen Kampf gegen sie aufzunehmen ist sinnlos, dass haben wir heute auf dem Markplatz gesehen. Aber es gibt andere Mittel und Wege ihre Herrschaft in dieser Stadt zu schwächen, vielleicht ziehen sie dann von allein ab?" kurz blickt er Xiuhcoatl herüber.

"Euer Freund scheint entschlossen den Kampf aufzunehmen und das Feuer des Tezca aus ihren Stöcken zu holen. Eure kleine Wildling kann sich ungesehen zwischen den Beinen der großen Leute bewegen und eure Begleiterin, die uns fern geblieben ist, kann scheinbar in die Geisterwelt blicken. Du selbst willst das Kupferbeil nicht schwingen, doch scheinst du gut mit Worten umgehen zu können. Ich selbst bin ein Pipiltin, und nun da der verehrte Sprecher in der Gewalt der weißen Teufel ist, einer der einflussreichsten Männer in dieser Stadt. Helft mir die Herrschaft der Fremden abzuschütteln, oder zumindest weitere Gräueltaten zu verhindern." Caxal blickt hoffnungsvoll zu seinen Gästen, doch sein Blick schweift auch über den Raum und seine Dienerschaft.

"Du sprichst davon, dass es dir einerlei ist, ob dich nun die Teufel plagen oder deine eigenen Leute. Aber hast du die Pracht von Tukan nicht gesehen? Anders als die Menschen von Nexal haben wir uns nie dem Blutsäufer Zaltec ergeben, schon immer haben wir die Verehrung Quotals aufrecht erhalten, auch in der langen Zeit seines Schweigens. Wir sind Erben des alten Payit. Nun da Nexal gefallen ist, lockert sich Zaltes grausiger Griff um die wahre Welt und einige der Orakel sprechen bereits davon, dass Quotal in der Nacht des langen Heulens zurückgekehrt ist und die Überlebenden aus Nexal herausgeführt hat. Vielleicht ist endlich die Zeit für einen Wandel in der wahren Welt gekommen, vielleicht hat es dazu der weißen Teufel bedurft. Hilf mir dabei die Freiheit der Stadt Tukan zu bewahren und es mag ein neues Zentrum der Hoffnung für die wahre Welt werden, anders als Nexal, welches uns über Jahrhunderte mit Krieg und Sklaverei überzogen hat."

Caxals Worte sind weiterhin ruhig und freundlich, dabei aber eindringlich gesprochen. Waren seine Worte wirklich aufrichtig gesprochen, oder hoffte er nur darauf ein neuer Naltecona zu werden?
avatar Xiuhcoatl 22.Jun.2014 06:06
Da war es! Die Bezahlung für die Geschenke wurde gefordert. Hilfe gegen die Weißen Geister will der Adlige.
Aber Xiuhcoatl stört bei der Rede des Mannes etwas anderes, denn er hat ja mit einer Gegenforderung gerechnet.
Städer! Zivilisierte Menschen! Fast hätte er seiner Verachtung Luft gemacht, läßt es dann aber.
Er sitzt hier mit im Zimmer, aber der Adlige hält es nicht für nötig ihn direkt anzusprechen.
Nur zum Beilmann spricht er und tut dabei so, als wäre er, der Sohn des Tezca, und die anderen nur dessen Laufburschen.
Wieder grollt Xiuhcoatls Stimme. Sein Kopf bleibt gesenkt, um nicht Tezcas Macht auf Caxal zu richten.
"Du solltest zuhören, Pipiltin! Nicht der Kampf ist mir wichtig. Nur die Freiheit von Tezcas Macht. Sie gehört nicht in die Hände von Unwürdigen!
Tezca allein bestimmt, wer seine Macht nutzen darf. Und sein Sohn spürt, daß diese Weißen Geister diese Erlaubnis nicht haben.
Der Sohn des Tezca ist ein Jäger. Er wird lauern und seine Beute ausspähen. Wenn er die Schwachstelle der Herde gefunden hat, wird er schnell und sicher zuschlagen. Es wird keinen Kampf geben.
Nur den Jäger und seine Beute!"
Damit verstummt er wieder.
Viel zu viele Worte.
Das ist nicht seine Art.

avatar Kaska 29.Jun.2014 09:06
Noch den Geruch des Schießpulvers in der Nase, schleicht die Tabaxi von dem Platz in die Stadt hinein weg von dem Lärm und dem Tod. Ein Blick nach hinten zeigt ihr das sie die anderen verloren hat. Na toll und ich will anderen den Weg zeigen ... und niemand kann mir folgen. Langsam schleicht sie durch die einsetzende Dunkelheit immer weiter Stadt auswärts bis sie an die Mauer kam die nun von den Fremden bewacht wurde. Die Legionäre haben schnell gehandelt und waren schon weit vor Kaska angekommen. Sie wusste was jetzt passieren würde. Die ersten paar Tage würden die Wachen sehr präsent sein so das niemand gehen kann. Doch sobald sie glauben das sie die Stadt unter Kontrolle haben und alle Bewohner für sie arbeiteten würden sich die Kontrollen lockern dann hätte sie eine Chance zu fliehen.

Die Frage war nur was sollte sie bis dahin machen? Gut sie musste noch etwas besorgen bevor sie die Flucht wagen konnte, aber das würde wohl keine Tage dauern. Ich sollte die anderen wieder finden, auch wenn ich dafür zu dem Platz zurück muss. Sich dazu entschlossen läuft die Tabaxi zurück zu dem Ort des Gemetzels. Auf dem Weg wurde sie immer wieder an das erste mal denken das sie den Weißen begegnet ist. Alles ist genau gleich als ob niemand von den Fehlern lernt und alles immer im Kreis abläuft. Tod, Zerstörung, Trauer, Zorn, Unterwerfung, Gier der selbe Kreislauf immer und immer wieder.

Am Platz angekommen ist Kaska überwältigt ... über all ist Blut und noch viele Tote liegen herum obwohl schon einige von ihren Familien oder Freunden geholt werden. Sie sieht auch Frauen und Kinder unter den Toten, genau wie beim letzten mal. Keine Gnade, keine Reue, nur Blut für ihren Gott das gelbe Metall: Gold. Sie  wollte so schnell wie möglich weg von dem Platz und umrundete ihn einmal auf der Suche nach einer Spur die sie zu den anderen führen könnte. Und wie es der Tabaxi vorkommt hat sie das erste mal an diesem Tag Glück, als sie einen ihr vertrauten Geruch wahrnimmt. Eine Mischung aus Kräutern und Erden. Es war der Geruch der an Necahual haftete. Sie brauchte einige Minuten um den Geruch aus den anderen herauszufiltern so das sie ihm folgen konnte, doch sobald sie ihn hatte war es sehr einfach.

Erstaunt blieb die Katzenfrau vor dem prachtvollen Haus stehen. Was machten die anderen hier? Vorsichtig schlich sie hinein. Der Vorhang der vor einem der Häuser ist wurde plötzlich zur Seite geschoben und Licht fiel auf den Hof, eine kleine Gestalt kam heraus. Mit dem Lichtwechsel brauchte Kaska etwas bis sie sich dran gewöhnt hatte und so dachte sie zuerst ein Kind käme hinaus bis sie erkannte das es Mirrasshi war. „Hab ich euch endlich gefunden! Was macht ihr in diesem prächtigen Haus?“ Erst jetzt erkannte sie die Bemalung die die Hin aufgetragen hatte. „Es ist noch nicht die zeit zu kämpfen, denn sie erwarten es. Übe Geduld und wir werden frei sein. Es ist nicht das erste Mal.“ Mit den Worten löste sie sich aus den Schatten und trat auch an den Brunnen ran um etwas zu Trinken. Nicht weil sie durstig war sonder weil sie wusste das ihr Körper es brauchte.
avatar Mirrasshi 30.Jun.2014 04:06
In Gedanken versunken geht Mirrasshi über den Hof bis zum Brunnen und lässt die Farbe auf ihrem Körper von der Sonne trocknen, als sie plötzlich eine ihr wohl bekannte Stimme hört. Schnell dreht sie sich zu der Sprecherin um, die sich auf leisen Pfoten auf den Platz geschlichen hatte, ohne dass sie sie überhaupt bemerkte und ihr Gesicht hellt sich auf.

"Kaska! Es tut so gut, euch unversehrt wieder zu sehen.", begrüßt sie die Katzenfrau und auf ihrem Gesicht ist deutlich ihre Erleichterung zu erkennen. Erst dann beantwortet sie die Frage der Tabaxi. "Der große Mann hat uns ein geladen. Er ist ein Häuptling oder so etwas, glaube ich. Ich wollte zuerst nicht mit kommen, aber er hat uns eine Möglichkeit gegeben, uns gebührend von Yaotlchone zu verabschieden und ihn auf zu bahren." Dabei deutet die Hin mit dem rechten Arm auf das Gebäude mit dem Schrein in dem sich ihr toter Gefährte befindet. "Soll ich euch zu ihm führen?" Auf Kaskas Bemerkung bezüglich des Kämpfens geht die Wildling lieber gar nicht ein. Sie möchte der Tochter Nulas nicht widersprechen.
avatar Kaska 03.Jul.2014 05:07
"Es tut gut auch dich wieder zu sehen. Lass mich erst von Yaotlchone Abschied nehmen, dessen Geist nun mit dem Wind reitet. Bevor du mich zu dem 'Großen Mann' führst. Hört sich das nicht gut an?" Ein Lächeln huscht über das Gesicht der Tabaxi bei dem Gedanken an den großen Mann, und wie groß er wohl wirklich war. "Das erste Lächeln seit wir diese Stadt erreicht haben. Die nun auch in Blut schwimmt. Dabei geht sie langsam auf des Gebäude zu, auf das Mirrasshi gedeutet hat. Doch bevor sie eintritt streicht Kaska noch ihre Kapuze zurück. Es macht keinen Sinn die Götter zu verärgern.

Im Raum sieht sie Necahual sitzen, doch da diese sich nicht rührt muss sie wohl schlafen oder in Trance sein. Kaska konnte das noch nie gut unterscheiden. Unterschwellig unter dem Geruch der Kräutern die mit im Schrein waren, konnte sie noch den Geruch des Schießpulvers riechen. Selten hieß dieser Geruch etwas Gutes. Auf leisen Sohlen so das sie Necahual nicht stört tritt, sie an den Körper von Yaotlchone dran. "Reise mit dem Wind wir werden uns wieder sehen wenn die Zeit gekommen ist." Mit ihren letzten Worten zu ihm, küsst sie ihn dann einmal auf die Stirn, auf den Mund und auf die Brust. Dann dreht sie sich um und verlässt den Schrein.

"Ich bin fertig, würdest du mir den Weg zeigen?" Das Lächeln das die Katzenfrau noch beim Eintreten in den Schrein getragen hat war weg. Wer weiß schon wie viele von ihnen am Ende noch übrig sind, wenn all die Gier gestillt ist, sowohl die nach Blut als auch die nach Gold.
avatar Mirrasshi 04.Jul.2014 10:07
Respektvoll wartet Mirrasshi auf dem Hof, bis Kaska Yaotlchone ihre letzte Ehre erwiesen hat. Als die Katzenfrau wieder hinaus in die Sonne tritt, ist die Farbe auf der Haut der Wildling schon fast vollständig getrocknet. Brav nickt sie als Antwort auf den Wunsch der Tochter Nulas und führt sie gehorsam über den Hof zu dem Gebäude, in dem sie immer noch die drei Männer vermutet. "Hier.", murmelt sie leise und wartet neben dem Eingang, bis die Tabaxi hinein gegangen ist, um ihr dann zu folgen. Dabei hält sie sich dicht an ihr, als würde sie befürchten, sie erneut aus den Augen zu verlieren.
avatar Eclipse 06.Jul.2014 09:07
Nachdem schließlich auch Kaska von ihrem Gefährten Yaotlchone Abschied genommen hat, begeben sich Mirrasshi und die Tabaxi gemeinsam zu Caxal, wobei sie Necahual ihren Visionen und Träumen überlassen. Tatsächlich findet sie hier wie erhofft noch immer Xiuhcoatl und Tlacatl im Gespräch mit dem alten Adlerkrieger vor. Die drei Männer scheinen aber zum Ende ihres Gespräches gekommen zu sein, denn Tlacatl wirkt nachdenklich.

"Gebt mir bitte etwas Bedenkzeit, eine Nacht um meine Gedanken zu ordnen." sagt er, ehe sein Blick plötzlich auf Kaska fällt. "Kaska! Wie schön dass du zu uns gefunden hast." danach blickt er verwundert Mirrasshi an, die allein durch die Farbe auf ihrer nackten Haut gänzlich verwandelt wirkt ... bedrohlicher, entschlossener.

Schließlich erhebt sich Caxal, der gealterte Adlerkrieger mit dem prächtigen Federschmuck auf seinem Haupt. "Kaska ist also euer Name? Ihr müsst eine Tabaxi sein. Selbst hier in Tukan sieht man euresgleichen selten. Wenn ihr zu diesen tapferen Gefährten gehört, dann seid auch ihr in meinem Haus herzlichst willkommen. Kommt und esst von meinen Speisen." wobei er auf den noch immer reichlich gedeckten Tisch deutet, auf dem sich friches Obst, Maiskolben und Geflügel befindet.

Beeindruckt schaut er dann Mirrasshi an "Ich habe bereits davon gehört, dass die Wildlinge ihre Körper bemalen. Diejenigen des kleinen Volkes die in Tukan leben habe diese Sitte abgelegt. Es scheint als wäret ihr umso entschlossener den Kampf gegen die weißen Teufel aufzunehmen?" ein freundliches Lächeln liegt auf seinen Lippen.

Endlich waren die Gefährten wieder vereint, doch noch immer in Tukan gefangen ...
avatar Mirrasshi 10.Jul.2014 11:07
Wieder spürt Mirrasshi die Blicke des großen Mannes auf sich, doch anders als zuvor fühlt sie sich nicht unwohl dabei. Nach Jahren hat sie endlich wieder eine Körperbemalung, die ihr das Gefühl von Sicherheit und Schutz gibt. Stolz blickt sie zu Kaska auf, als diese von Caxal an gesprochen wird, der sie anscheinend für eine Tabaxi hält. "Sie möchte sicher nicht, dass jeder weiß, dass sie eine Tochter der Nula ist. Ansonsten hätte sie es uns auch von Anfang an verraten. Sie wird es ihm erzählen, wenn die Zeit gekommen ist."

Als Mirrasshi selbst jedoch direkt von ihm an gesprochen wird, wirkt sie mit einem Mal wieder wesentlich unsicherer. Sie weiß nicht, ob er sich lustig über sie machen will oder versucht, ihr eine Lüge zu erzählen, um sie für seine Sache zu gewinnen. Oder sollte es wirklich möglich sein, dass sich Mitglieder ihres Volkes hier in Tukan befinden? Vorsichtig antwortet sie ihm einfach: "Ich will meine Herkunft nicht verleugnen. Genau so wenig wie ihr die eure."
avatar Xiuhcoatl 13.Jul.2014 03:07
Xiuhcoatl betracht die Ankunft Kaskas gelassen.
"Die Geister haben wieder zusammengefunden. Was werden sie jetzt tun? Hat die Katzenfrau neue Befehle erhalten?
Und die Kindfrau hat sich in eine Bemalung gewandet. Was bedeutet das?"

Aber der schweigsame Jäger sagt und fragt nicht weiter.
Wie immer wird er beobachten und abwarten.
Und wieder zieht der Pipiltin sich unwissendlich den Unmut von Tezcas Sohn zu.
Denn auch hier beachtet er die Katzenfrau und die Kindfrau mehr als ihn, spricht er sie doch direkt an, was er ihm gegenüber noch nicht getan hat.
Oder konnte es sein, daß Caxal von der Macht, die der Sohn Tezcas besaß, so eingeschüchtert war, daß er sich nicht traute ihn direkt anzusprechen?
Dieser Gedanke beschäftigte Xiuhcoalt noch kurz.

avatar Kaska 13.Jul.2014 12:07
Der Raum den sie betritt war schön dekoriert mit solchen Farben, die sie seit der Traumstadt nicht gesehen hatte. Der Hausbesitzer war dafür weniger Imposant, ein älterer Mann der sich zu sehr an das leben in Wohlstand gewöhnt hatte. "Ihr habt recht. Meine ich wurde von Tabaxi geboren doch hab ich seit dem selbst nur einen anderen meiner Art gesehen und dieser hat mich verlassen." Die Worte über ihre Herkunft kommen leise und gebrochen aus ihrem Mund. Doch danach scheint sie Sich gefasst zu haben und spricht in gewohnter Lautstärke und Sicherheit weiter. "Ich danke euch für das Mahl und die Möglichkeit uns hier auszuruhen." Dabei setzt sie sich und nimmt etwas von dem Essen. "Sagt euren Köchen das es hervorragend ist. Doch bin ich besorgt denn der weg den ihr beschreiten werdet ist gefährlich. Ich ich werde euch nur wenig Hilfe sein. In ein paar Tagen wenn die Aufmerksamkeit der Legionario nicht mehr so stark ist werde ich diese Stadt verlassen. Das letzte mal als ich das nicht gemacht habe war ich Jahre in der Stadt gefangen und dieses mal hab ich nichts zum lernen. Doch bis dahin werde ich euch helfen und wenn ihr wollt euch einen Weg zeigen wie man sie besiegen kann. Doch ist dieser Weg nur möglich, er ist weder einfach noch ehrenwert." Die Hell blauen Augen bohren sich in den Adligen als ob sie bis in sein tiefes inneres sehen kann und alles freilegt was sich dort verbirgt.[1]
 1. Sense Motive 9 Oh wie mager aber Kaska kann sich denken warum er sie aufgenommen hat, schließlich hatte sie die Situation schon einmal durchlebt.
avatar Eclipse 20.Jul.2014 11:07
"Dann berichtet mir gern davon, wie ihr die Legion zu bekämpfen gedenkt." sagt Caxal nach Kaskas Worten und schaut dann auch wieder Mirrasshi an "Das gilt auch für euch, sagt falls ihr Vorschläge für uns habt." und schließlich schaut er erneut zu Xiuhcoatl, spricht diesen aber auch endlich gezielt an. "Und ebenso für euch, sagt mir wie genau ihr das Feuer des Tezca aus den Stöcken der Legion befreien wollt." schlussendlich bleibt sein Blick auf Tlacatl heften "Euer Gefährte sagte bereits, dass Gewalt und Kampf der falsche Weg ist, dass haben wir heute auch leider allzu schmerzlich gesehen. Ich denke wir müssen uns auf List und Tücke verlassen, die verschiedenen Parteien dieser Stadt durch Verhandlung einen, bevor die Legion jeglichen Wiederstand zerschlägt. Wie ich schon sagte, so glaub ich dass jeder von euch besondere Fähigkeiten mit sich bringt, welche un in dieser Lage von Nutzen sein können. Mein Angebot gilt weiterhin, helft mir und ich werde euch helfen." nach seinen Worten nimmt Caxal einen gehörigen Schluck Pulque und wartet ab.
avatar Xiuhcoatl 21.Jul.2014 02:07
Xiuhcoatl schaut jetzt doch auf und fixiert den Pipiltin mit seinen verstörend blassen Augen.
Leichter Zorn ist in ihnen zu erkenne, genauso wie dieser in seiner Stimme mitschwingt. Allerdings ist nicht genau erkennbar, worauf sich dieser Zorn richtet.
"Was habt ihr nicht verstanden? Lauern und Ausspähen hat der Sohn Tezcas gesagt. Wenn die Schwachstelle der Herde gefunden, das Geheimnis entdeckt ist, wird zugepackt und die Beute, die Macht Tezcas, gefangen, befreit.
Ich kann keine Leute vereinen!"
Dies war im Moment alles, was Xiuhcoatl zu Caxals Plan zu sagen hatte.

avatar Kaska 30.Jul.2014 03:07
Kaska legt den Kopf schräg als sie den Adligen ansieht und kurz überlegt. "Hmmm, es gibt wohl viele Wege doch nur zwei über die ich mir Gedanken gemacht habe. Doch für beide ist eine Sache wichtig die Weißen Teufel sind Menschen und sterben genau so leicht wie wir. Nun zu den Plänen, der eine wäre das ihr in die Waffenkammer der Legionäre einbrecht und die `Mosquete`benutzt. Ihre Rüstungen schützen nicht vor den eigenen Waffen. Doch würde viel Blut fließen und nicht nur Fremdes. Der zweite ist Komplizierter und braucht ein wenig mehr Feingefühl." Ein boshaftes Grinsen spielt auf dem Gesicht der Tabaxi. "Sie wissen nicht viel über unser Land, sie suchen Gold und Reichtum, doch unser größter Reichtum ist nicht in Gold oder Obsidian es ist in der Welt die uns umgibt. Nur wenige von den Fremden wissen das und noch weniger davon sind Heiler. Es gibt noch ein paar wenige die durch Magie heilen können. Es gibt Möglichkeiten zu kämpfen ohne zu kämpfen. Zu töten ohne eine Waffe in die Hand zu nehmen. Die Schwäche der Legion ist ihre Arroganz sie fürchten uns nicht und halten uns als Sklaven und Diener. wir sind gefangen und doch Frei in ihrer nähe uns zu bewegen. Wir können sie Töten und sie werden uns Danken." Die Katzenfrau greift hinter sich in die Tasche und holt ein Kleines Gefäß heraus. "Wisst ihr was das ist? es ist Skorpionsgift aus der Wüste. Wenige Tropfen davon würden euch im Kampf schwächen. Es gibt andere Gifte die auch Tödlich sind oder Leute unfähig machen sich zu bewegen. Manche sind Geschmacklos andere sind süß oder bitter. Stellt euch vor jedes Essen das Abends an die Fremden geht wurde mit einem Geschmacklosen Gift versetzt das erst nach einigen Stunden wirkt und das den Betroffenen Lähmt oder Tötet. Mann kann dieses Gift aus verschiedenen Lianen herstellen. Nun legen sie sich hin nach dem Sie getrunken und gegessen haben und die Wachen wechseln und auch diese essen etwas. Nun braucht man nur ein paar gute Messer um die Wenigen im Schlaf zu töten die wissen was man dagegen machen kann und natürlich die die nicht am Gift sterben sondern sich nur nicht bewegen können. Und wenn die Menschen von Tukan am nächsten morgen aufstehen sind die Teufel schon unterwegs in die Halle ihrer Götter. Natürlich haben sie Leute die das essen Testen doch es gibt ein Gegenmittel und da das Gift erst etliche Stunden später wirkt werden sie es nicht merken. Doch seid gewarnt euer Feind kennt Magie die wir nicht kennen und es wird nur einmal funktionieren. wenn einer am leben bleibt und entkommt wird es diese Stadt nicht mehr geben." Kaska nimmt auch ein Kelch mit Pulque "Lang lebe Cordell"
avatar Eclipse 31.Jul.2014 04:07
Der Pipiltin lauscht aufmerksam den Worten die zuerst von Xiuhcoatl, dann von Kaska gesprochen werden. Bei den Worten des einsamen Jägers runzelt er zuerst die Stirn, bei Kaskas Worten legt sie sich jedoch komplett in Falten und er beginnt nachdenklich in seinen Pulque Becher zu starren.

"Gift ... ja, das wäre ein Weg die Legion auszuschalten. Vielleicht unsere einzige Möglichkeit, denn im Kampf haben wir bereits versagt. Dennoch, mir bereitet es großes Unwohl wenn ich daran denke, ich war ein Krieger der Adlergarde, diesen Weg zu gehen wäre unehrenhaft. Aber vielleicht bleibt uns keine andere Wahl als unsere Ehre außer Acht zu lassen, wenn wir die Legion besiegen wollen?" Caxal nimmt einen kräftigen Schluck Pulque.

"Ein Einbruch in die Waffenkammer wäre eher denkbar. Dennoch weiß ich nicht wie viele meiner Krieger ich überzeugen könnte diese Donnerstöcke zu verwenden, sicher benötigt man für ihre Anwendung auch etwas Übung." wobei sein Blick kurz auf Xiucoatl fällt, der sicher seine eigenen Pläne für diese Waffen hätte "Zumal wir im sie im Vorfeld ausspähen müssten, um herauszufinden wo sie ihre Waffen lagern. Sicher würde es zudem schlimme Vergeltung geben, sobald der Diebstahl bemerkt wird. Welchen Weg wir auch beschreiten, es wird wohl unweigerlich viele weitere Tote geben."

Plötzlich wirkt Caxal ungemein müde und bekümert "Lasst mich eure Worte abwägen und eine Nacht darüber schlafen, vielleicht fallen mir und euch weitere Pläne ein. Ich denke eine Nacht werden wir hier noch in Sicherheit verbringen können, doch in den nächsten Tagen werden hier sicherlich Legionäre auftauchen um nach mir und meinen Goldschätzen zu suchen, es mag sein dass wir dann untertauchen müssen."

Daraufhin erhebt sich Caxal und verabschiedet sich "Esst, trinkt noch soviel ihr mögt und habt einen guten Schlaf."
avatar Eclipse 04.Aug.2014 12:08
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7428.0;attach=10895;image)

11. Xocotli - 5200 tunob seit Beginn mazticischer Zeitrechnung

Die Stadt Tukan - Im Palast des Pipiltin Caxal

Nacheinander erwachen die Gefährten nach einer ruhigen und gut durchschlafenen Nacht. Auch wenn die Legion in der Stadt ist, so bieten die Mauern Caxals Schutz, ebenso wie seine Diener und Wächter. Schließlich dringen die Strahlen Tezcas immer stärker durch die Fenster in den Gästeraum hinein, welcher sich zusehends aufwärmt, im Vergleich zum Haus des Tezca aber stets kühl und angenehm, von Schatten erfüllt bleibt.

Als Tlacalt von seiner Schlafstatt aufblickt, sieht er schließlich auch wie Necahual den Raum betritt, welche offenbar die ganze Nacht über an Yaotlchones Seite gewacht hat. Noch in den frühen Morgenstunden haben einige Diener wohl Schüsseln mit Wasser bereitgestellt, so wie frisch gebackenes Maisbrot und Früchte.

Eine Nacht war nun vergangen ... hatte sie Caxal, hatte sie Tlacatl weitere Klarheit gebracht? Doch viel drängender war wohl die Frage: Was würde die Legion nun tun? Sicherlich könnten die Gefährten nicht damit rechnen einfach weiter in Caxals Haus zu verbleiben und von den Fremden ungestört zu bleiben.

Einstweilen plätschert draußen der Brunnen und ein Tukan klappert vor dem Fenster mit dem Schnabel ...
Ganz so als gingen die Dinge ihren normalen, friedlichen Lauf, als wäre Yaotlchone nicht gestorben.
avatar Tlacatl 07.Aug.2014 08:08
Er wäscht sich, zieht sich an und widmet sich wieder dem Essen. Tlacatl ist dankbar für das regelmäßige Essen, welches nicht nur aus Trockennahrung und brackigem Wasser aus wüstenwarmen Tierblasen besteht. Maisbrot, welches noch nicht mit einer Schleuder als Geschoss genutzt werden kann, das ist der Luxus eines Wanderers.

Tlacatl verhält sich schweigend und ruhig an diesem Morgen. Er hat freilich über die Worte ihres Gastgebers nachgedacht, doch viel mehr hat er über die Worte seiner Gefährten nachgedacht. Sie alle denken daran, dass die weißen Teufel in der einen oder anderen Form sterben müssen. Xiuhcoatl wie immer in der Zunge eines Jägers, während die Tabaxi beschließt, sich der Niedertracht hinzugeben, die den Teufeln nachgesagt wird. Das ist alles nicht befriedigend. Und er merkt immer mehr, dass er nicht die Person ist, welche für die ungewöhnliche Gruppe sprechen kann. Er fühlt sich ihr entfremdet inzwischen, der Zusammenhalt durch die gemeinsame Flucht vom Opferalter bröckelt zusehends. Vielleicht ist sie zu weit in der Vergangenheit, vielleicht ist der Schock auch einfach verklungen und jeder fängt an, seinen eigenen Trieben und Wegen zu folgen.
Dementsprechend kann Tlacatl noch immer keine Antwort geben. Er will keine unnötige Gewalt, doch er hat niemanden, mit dem er darüber sprechen kann.

Wie ist eine Lösung zu finden und wie hat sie auszusehen? Tlacatl hat die Hoffnung, dass die Früchte und etwas Maisbrot im Magen und endlich das Gefühl des ausreichenden Schlafes ihm eine Lösung beschert oder sie näher bringt, auch wenn er bereits die Vermutung hat, dass dies eine innere Diskussion ist, die nicht durch Abwägen abgeschlossen werden kann. Das Diktat der Tat wird dem Rat des Wortes wieder zuvorkommen. Doch was zuerst tun? Mit den weißen Teufeln sprechen? Tlacatl beschließt für den Moment zu schweigen, sein Frühstück zu genießen und abzuwarten, was Caxal vorschlägt, denn der alte Adler kennt seinen Horst besser als die Fremdlinge.
avatar Necahual 07.Aug.2014 09:08
Als Necahual den Raum betritt schaut sie in die Gesichter ihrer Gefährten. Sie nickt ihnen allen zu und wendet sich dann an Tlacatl: "Er hat es geschafft - ich flog mit ihm auf Couatl. Der Diener hat ihn über den Fluss Seelen in die Hallen Maztlan getragen." Zufrieden greift sie nach Tlacatls Arm und drückt ihn dann geht sie hinüber zum frischen Wasser und erquickt ihr immer noch von Hitze erfülltes Gesicht, ehe sie einen Kleinigkeit isst.
avatar Mirrasshi 08.Aug.2014 02:08
Den Rest des Abends brachte Mirrasshi keinen Bissen mehr hinunter und auch das seltsame Getränk rührte sie nicht mehr an. Es benebelte ihre Sinne und sie musste jetzt klare Gedanken behalten. Der Sohn Tezcas hatte Recht: Die Macht Tezcas musste aus den Feuerstöcken der weißen Teufel befreit werden. Schon allein, um diesem Frevel ein Ende zu bereiten, aber nicht zuletzt auch weil sie die Eindringlinge dadurch erheblich schwächen würden. Zwar hätten sie immer noch ihre undurchdringlichen Panzer aber die Opferjäger, die sie damals gefangen nahmen, hatten ihr schon bewiesen dass sie nicht mehr unbesiegbar waren, wenn sie ihre magischen Waffen nicht zur Verfügung hatten. Aber wie sollten sie das an stellen?

So schlief die Hin selbst in der Nacht nicht viel. Immer wieder stand sie auf und lief in Gedanken versunken über den Hof auf und ab. "Würde ich doch nur etwas von der Magie verstehen, es wäre sicher viel einfacher. Oder wenn ich nur jemanden kennen würde, der sich damit aus kennt. Unsere Stammespriester wüssten sicher was zu tun ist, aber jetzt ist da nur noch... diese Hexe." So sehr sie sich auch wünschte, etwas gegen die weißen Teufel unternehmen zu können, Necahual wollte sie lieber nicht um Hilfe bitten. "In ihrem unbarmherzigen Hass gegen alle Wildlinge würde sie mir vermutlich sowieso nur wieder etwas gemeines und beleidigendes erwidern. Vielleicht würde sie sogar versuchen, mein Vertrauen in sie gegen mich zu verwenden."

Vergeblich versuchte Mirrasshi wieder ihre Gedanken von der Hexe und ihren Demütigungen zurück zu den weißen Teufeln und ihren Feuerstöcken zu lenken. Stattdessen aber kamen ihr nur wieder die weißen Teufel und die Demütigungen in den Sinn, die sie während ihrer Gefangenschaft unter ihnen zu erleiden hatte. "Hätten sie nicht ihre grausamen Spielchen mit uns getrieben, wäre es alles nicht halb so schlimm gewesen. Es war zwar schon abscheulich genug, ihnen als Sklavin dienen zu müssen, ihren Abort zu säubern, ihr Gepäck zu tragen, ihre Sachen zu putzen..." Wie an gewurzelt blieb die Hin plötzlich stehen. Unvermittelt hatte die Erinnerung an das Erlebte ihr neue Hoffnung gegeben. Es war eine schwache Hoffnung, aber es genügte, um sie endlich wieder ein schlafen zu lassen.

Als der nächste Morgen dämmert springt sie sofort auf und blickt eine Weile der auf gehenden Sonne entgegen, um ihre Gebete auf zu sagen. Danach wartet sie auf dem Hof darauf, dass auch der Sohn des Tezca sich zeigt, denn selbst zu ihm zu gehen wagt sie nicht. Als sie ihn dann aber sieht, kann sie es kaum noch ab warten und geht tatsächlich einige Schritte auf ihn zu. "Herr, ich muss euch etwas sagen.", kündet sie an und fällt direkt vor ihm auf die Knie, den Blick zu Boden gerichtet. "Ich glaube, ich habe eine Idee, wie wir die Macht eures Vaters aus den Feuerstöcken der weißen Teufel befreien können..." Plötzlich scheint ihr ihre These gar nicht mehr so plausibel wie noch in der Nacht zuvor, aber einen Rückzieher kann sie jetzt nicht mehr machen. "Ich hatte einen davon einmal in den Händen, aber er funktionierte nicht. Selbst die weißen Teufel müssen immer ein übelriechendes Pulver und eine glänzende Kugel hinein stecken, bevor sie sie benutzen können." Langsam hebt Mirrasshi ihren Blick, um im Gesicht Xiuhcoatls zu erkennen, wie er ihre Nachricht auf nimmt. "Vielleicht liegt darin die Macht eures Vaters. Wir müssen ihnen also nur das Pulver und die Kugeln weg nehmen."
avatar Xiuhcoatl 08.Aug.2014 12:08
Wenn Xiuhcoatl wüßte, was Tlacatl über ihn und seine Pläne denkt, würde sich jener auch seinen Unmut zuziehen. Denn anscheinend hat er Xiuhcoatls Worte auch nicht verstanden. Nicht das Töten der Weißen Geister ist ihm wichtig. Wenn sich die Macht des Tezca aus den Zauberstöcken befreien läßt ohne Blut zu vergiessen, so ist ihm dies ebenso recht.

Zu Beginn ist Xiuhcoatls Schlaf noch unruhig. Seid er allein ist, hat er selten in einem gebauten Gebäude geschlafen. Und auch hier fühlt er sich zunehmend eingeschlossen. Nachdem er sich also erst noch hin und hergewälzt hat, verläßt er mit einer Decke den Raum, der ihnen von Caxal zugewiesen worden ist. Er schaut sich kurz um und entdeckt eine Möglichkeit, um auf eines der Dächer zu kommen. Dort unter den Sternen und dem Mond bereitet er sich eine Schlafstatt. Und tatsächlich umfängt ihn bald der Schlaf und läßt ihn ruhig träumen.

Am nächsten Morgen ist er ausgeruht und entspannt. Kurz streckt er die Glieder und schüttelt den Schlaf ab. Grade erhebt sich Tezca über den Horizont und läßt seine ersten Strahlen auf Xiuhcoatl fallen, die dieser freudig begrüßt. Dann macht er sich auf den Weg zu dem Raum, in dem sie gestern bewirtet wurden. Sein Kopf ist voller unbequemer Gedanken.
Wie soll er herausfinden, wo die Macht Tezcas für die Zauberstöcke aufbewahrt wird? Er wird wohl die Weißen Geister tatsächlich beschatten müssen. Aber welchen von ihnen? Leider sind sie nicht so gut zu durchschauen wie eine Tierherde. Aber mit dem Anführer kann man eigentlich nichts verkehrt machen.
Ja! Das wird sein Weg sein.
Plötzlich schmeißt sich ihm die Kindfrau in den Weg und beginnt, ihn mit Worten zu überhäufen.
Die Kindfrau hatte schon einmal Kontakt mit den Weißen Geistern? Ist das ein Schuldeingeständniss? Ist sie doch eine Handlangerin von ihnen? Hat die Katzenfrau ihr gestern den Auftrag gebracht, ihm über dieses Pulver und die Kugeln zu berichten? Wird dies eine Falle der Geister, weil er ihnen ihre Macht nehmen will?
Wieder viel zu viele Fragen! Xiuhcoatls Gesicht zeigt, wie angestrengt er über die Worte der Kindfrau nachdenkt.
Dann entspannt sich sein Gesicht.
"Ja, das ist eine gute Idee, wenn dort drinnen die Macht gefangen ist. Aber wie stellen sie das Pulver und die Kugeln her? Mit welchen Mitteln zwingen sie Tezcas Macht hinein? Wir müssen auch dafür sorgen, daß sie kein neues Pulver und keine neuen Kugeln machen können, wenn wir erfolgreich sein wollen."
Wieder einmal wird er anscheinend auf die Geister eingehen. Und er wird wieder sehr vorsichtig sein, wie weit er ihnen vertraut und auf einen Verrat vorbereitet sein. Außerdem hat er mit seinen Fragen dafür gesorgt, daß sie ihm mehr erzählen müssen, als ihnen vielleicht lieb ist. Kann er sie damit aus der Reserve locken?
"Laß uns zu den Anderen gehen. Vielleicht möchte ja einer von ihnen helfen." Dann macht er sich wieder auf den Weg.
In dem Raum angekommen, begrüßt er alle Anwesenden und macht sich daran, ein Frühstück einzunehmen.
"Die Kindfrau weiß etwas über die Zauberstöcke der Weißen Geister. Vielleicht wollt ihr es auch hören.", fordert er dann indirekt die Kindfrau zum Sprechen auf.
avatar Mirrasshi 09.Aug.2014 04:08
"Eine gute Idee! Er hält es für eine gute Idee!" Xiuhcoatls worte gehen Mirrasshi durch Mark und Bein. "Er hat mich gelobt! Er findet meine Idee gut!", geht es ihr immer noch durch den Kopf, während sie ihm schon wie in Trance in das Besprechungszimmer folgt. Als sie im inneren an kommen, finden die Gefährten ein Strahlen über das ganze Gesicht der Hin, wie sie es noch nie gesehen haben. Ein seliger Ausdruck voller Freude und Stolz, wie ihn vielleicht ein Kind haben würde, dass gerade seine ersten Schritte macht. Ein Ausdruck, der sich sogar noch verstärkt als sie vom Sohne Tezcas aufgefordert wird, ihre Idee an die Gruppe weiter zu geben.

"Also... ich... ehm...", beginnt sie stotternd, bevor es ihr gelingt, ihren kurzen Freudentaumel zu kontrollieren und sich wieder zu konzentrieren, "...als ich noch Gefangene der weißen Teufel war, habe ich heraus finden können, dass ihre Feuerstöcke nur funktionieren, nachdem sie ein stinkendes Pulver und eine glänzende Kugel hinein gestopft haben. Tezcas Muss also darin liegen. Wenn wir ihnen das weg nehmen können, sind die Zauberstöcke wertlos." Fragend blickt Mirrasshi in die Gesichter ihrer Gefährten, unsicher ob sie ihre Idee ebenso gut heißen würden oder ihr überhaupt glauben würden, so wie er. Erneut blickt sie zu ihm auf, um sich Sicherheit zu geben und fragt sich gerade, ob er sie wohl jemals bei ihrem Namen nennen würde anstatt immer nur "Kindfrau", aber das würde sie sich wohl erst verdienen müssen.

"...und wenn wir die Macht Tezcas erst einmal aus ihren Klauen befreit haben, stellen sie keine so große Gefahr mehr dar.", fügt sie schließlich noch hinzu, da sie an nimmt, dass für so den ein oder anderen ihrer Gefährten dass Befreien von Tezcas Nacht allein vielleicht kein ausreichender Motivations Grund sein könnte.
avatar Tlacatl 10.Aug.2014 06:08
Tlacatl zieht nach den Worten Xiuhcoatls und Mirrasshi nur eine Augenbraue hoch, während er sich über eine weitere Kaktusfeige hermacht. Er spürt noch immer etwas die Strapazen der langen und schweren Reise und die Aussicht, sich in neue Gefahren werfen zu müssen, zu diesem Zeitpunkt, lassen den Mann nicht gerade aufhorchen. Irgendwie hat sich nichts geändert, auf eine andere Art und Weise wollen Mirrasshi und Xiuhcoatl, dass sie sich alle für Tezca aufopfern, genau jenem Tezca, dessen Hitze Xiuhcoatl in der Wüste beinahe in den Wahnsinn getrieben hatte, dessen Hitze Mirrasshi zu den Waffen greifen ließ in der merkwürdigen Stadt. Bei dem Gedanken bei so einem Unterfangen sinnlos das Leben zu lassen, schmeckt Tlacatl nicht einmal mehr die Kaktusfeige. Er konnte das Wort Tezca schon fast nicht mehr hören. Er wirft die restliche Kaktusfeige lustlos auf seinen Teller.

"Tezca, Tezca, Tezca. Wenn wirklich Tezca ein so mächtiger Gott ist, ist nichts von ihm in diesen Donnerstöcken eingesperrt und schon gar nicht bräuchte er Menschen, die ihn oder Teile von ihm daraus befreien, genauso keine Hin.", sagt Tlacatl schließlich. Diese ganze Tezcadiskussion wird zunehmend unerträglicher für ihn. "Und wenn Tezca seine Macht trotz allem darin einsperren ließe, damit sie von den weißen Teufel genutzt werden kann, würde ich eher vermuten, dass Tezca unser Feind ist. Oder ließe er sich freiwillig sonst einsperren? Oder ist er so schwach, dass er einen Xiuhcoatl braucht und eine Mirrasshi, um befreit zu werden? Wieso werden dann Mirrasshi und Xiuhcoatl dann nicht zu Tezca selbst?" Tlacatl schüttelte den Kopf und das zweite Mal in wenigen Tagen wich die Strenge aus seinem Gesicht. "Verzeiht." Zumindest für einen Moment, dann kehrte sie gleich wieder. "Aber wird das reichen, dass die weißen Teufel uns nicht mehr bedrohen? Wie genau habt ihr vor, ihnen Tezcas Macht abzunehmen? Wir greifen zu den Waffen, rennen alles nieder? Wenn sie uns das versuchen sehen, kann die ganze Stadt darunter leiden. Das ist euch hoffentlich klar."

Tlacatl beschließt erst einmal ihren genauen Ausführungen zu lauschen. Er ist nicht zu erpicht, sich vor diese Donnerstöcke zu stellen, die ihm schon einmal fast das Leben gekostet haben, ehe Necahual ihm das Leben gerettet hat. Haben sie nie die Schlangeneier in ihrem Körper gehabt? Kennen sie es nicht, wenn aus ihnen der Schmerz schlüpft?

"Was genau habt ihr also vor?"
avatar Mirrasshi 11.Aug.2014 12:08
Vor Zorn und Enttäuschung ballt Mirrasshi die Fäuste während Tlacatl redet. Ausgerechnet von ihm hätte sie solche Worte nicht erwartet. Ausgerechnet Tlacatl, der zuvor immer darauf erpicht war, die Gruppe zusammen zu halten, scheint nun das genaue Gegenteil bewirken zu wollen. Ausgerechnet Tlacatl, der zuvor immer Taktiken durch denken wollte, macht sich nun nur über ihre Idee lustig, anstatt ihr einen ernsthaften Gedanken zu widmen. Ausgerechnet Tlacatl, den sie zuvor immer für seine Toleranz anderen gegenüber respektiert hatte, äußert nun ihnen gegenüber nur seine Vorurteile und verhielt sich selbst nicht besser als andere Pshoki auch.

"Was ich vor habe?" Trotzig zieht sie einen Schmollmund. "Ich sage euch, was ich NICHT vor habe: Ich habe nicht vor, meine Freunde und Stammesbrüder oder ihren Glauben zu beleidigen. Ich habe nicht vor, zu zu lassen dass meine Freunde und Stammesbrüder von den weißen Teufeln gefangen genommen und gequält werden. Ich habe nicht vor, hier zu warten und Kaktusfeigen zu lutschen, bis alles zu spät ist. Etwas muss getan werden!"

Beleidigt setzt Mirrasshi wieder an, den Raum zu verlassen, wobei ihre nackten Füße auf dem Boden hörbare Patsch-Geräusche verursachen, bleibt aber in der Tür noch einmal stehen. "Ich habe nicht vor, hier zu stehen und mich beleidigen zu lassen. Ich habe vor, heraus zu finden, wo die weißen Teufel das Pulver und die Kugeln auf bewahren und wie ich es ihnen weg nehmen kann." Einmal atmet die Hin tief durch, um sich wieder zu beruhigen. "Wer mich begleiten möchte, ist mir willkommen."
avatar Necahual 11.Aug.2014 08:08
"Ein Tag vorbei und die Toten sind bereits in der Vergessenheit." wundert sich Necahual in Gedanken über das mangelnde Interesse an Yaotlchone. Sie kann mit der Hitzigkeit mit der die Wildling und Tlacatl miteinander sprechen nicht umgehen und fühlt sich dadurch eher an den Rand gedrängt. Ganz im Gegensatz zu Xiuhcoatl, der Wildling oder der Tabaxi kann Necahual sich nicht für einen Weg entscheiden. Am ehesten kann sie sich noch den Worten ihres großen Bruders anschliessen. Auch ist sie sich unsicher worin überhaupt ihre eigene Aufgabe besteht. Unwillkürlich muss sie an die Prophezeiung denken - eigentlich würde sie gerne mit Tlacatl darüber sprechen aber solange die anderen da sind hält sie sich lieber zurück. "Vielleicht ergibt es sich ja gleich wenn die Kindsfrau ihren zu groß geratenen Ichgeist nicht gewachsen ist und aus der Tür stampft." Die Traumwandlerin wartet wie sich die Szene weiter entwickelt und beschliesst dann ihren Bruder bei Seite zu nehmen und mit ihm über ihren Traum und die Prophezeiung zu sprechen.
avatar Xiuhcoatl 12.Aug.2014 01:08
Xiuhcoatl betrachtet Tlacatls Ausbruch mit seinen blaßen, leblos wirkenden Augen. Genau so emotionslos bleibt auch sein Gesicht.
Und auch die Tirade der Kindfrau verfolgt er mit stoischer Gelassenheit.
Beobachtet. Schätz ab.
Überlegt.
Dann erhebt er aber die Stimme, auch hier ist der Tonfall ohne jede Gefühlsregung.
"Ich fragte, ob ihr hören wollt, was die Kindfrau zu sagen hat. Ein einfaches Nein hätte gereicht.
Dieser Gefühlsausbruch ist unnötig und kostet dich Kraft.", weist er Tlacatl zurecht. Seltsamerweise fährt er trotz seiner sonstigen Schweigsamkeit fort. "Du stellst Tezca in Frage oder die Aufgabe, der wir uns unter seinem Auge gestellt haben. Das ist deine Sache! Wenn du kein Verlangen in dir spürst, dann hilf uns nicht. Verbleibe hier im Bau eines Maras[1]. Mir ist es gleich.
Ich weiß nicht, warum ich das Gefühl habe, die Geister hätten mir diese Aufgabe auferlegt. Vielleicht ist es der Wille eines großen Geistes mich zu prüfen. Vielleicht sind die Weißen Geister mächtiger als unsere, solange sie die Zauberstöcke haben. Ich weiß nur, wozu ich mich berufen fühle, seit ich die Macht dieser Stöcke gesehen habe.
Wenn du eine tiefere Bedeutung suchst, frage die Geistfrau. Sie wird dir bestimmt Antwort geben können, denn ich kenne die Geiser nicht wie sie.
Was genau ich vorhabe, muß ich überlegen. Denn das Wissen der Kindfrau habe auch ich gerade erst erfahren."
Hier wendet er sich eben dieser zu.
"Und deshalb ist es nicht Weise wütend aufzustampfen und in die Herde der Beute zu stürmen. Der Jäger handelt anders. Ich habe es schon gesagt, Gefühle sind unnötig und kosten Kraft. Kraft, die man anders einsetzen sollte oder zum richtigen Zeitpunkt."
Nach dem offentsichtlichen Tadel wendet er sich wieder den anderen zu.
"Ich habe gefragt, ob jemand die Worte der Kindfrau hören möchte. Tlacatl anscheinend nicht und wir werden sein Frühstück nicht weiter stören. Ich werde mit ihr nach draußen gehen. Und wir werden einen Plan machen. Wer möchte, kann sich uns anschliessen."
Mit einem auf einmal sehr müden und traurigen Blick sieht er Tlacatl an, während er noch einige Worte spricht.
"Die Macht des Tezca in den Zauberstöcken verletzt und tötet das Volk von Maztica. Ich mag nicht zu ihnen gehören, aber ich bin ein Teil dieser Welt.
Wenn wir alles richtig machen und die Geister mit uns sind, wenn wir umsichtig planen, wenn wir geduldig jagen, wird niemand leiden müssen. Du hättest dabei helfen können, aber bleib in deinem Bau.
Ich denke, jeder kennt das Gefühl des Verlusts, wenn einige vielleicht auch erst seit gestern." Sein Blick schweift in die Richtung, in der Yaotlchones Körper liegen müßte.
"Merke dir, Tlacatl, kein wahrer Jäger vergießt unnötig Blut oder nimmt sich mehr als er braucht!
Ich brauche kein Blut, weder das der Weißen Geister noch das des Volkes von Tukan.
Was passiert, wenn wir den Weißen Geistern die Macht der Zauberstöcke genommen haben, kann ich nicht sagen. Aber ich werde darüber nachdenken." 
 1. mara (http://www.lateinamerika-journal.de/2013/01/tier-des-monats-januar-mara-pampashase)
avatar Tlacatl 12.Aug.2014 02:08
Tlacatl steht auf, seine Strenge ist gänzlich in sein Gesicht zurückgekehrt. Er weiß jetzt, was er zu tun hat. Nicht diesem Wahnsinn zu folgen, darin hat sein nächster Schritt zu liegen. Die Ruhe ist in seine Stimme zurückgekehrt. Er blickt zwischen Mirrasshi und Xiuhcoatl hin und her. Sie beleidigt? Tlacatl verzieht die Unterlippe.
"Ihr hört nicht zu. Ich war bereit, eurem Plan zuzuhören. Aber ihr habt keinen. Ich habt eine Idee, in die ihr euch wieder stürzt. Ihr habt immer Eingebungen, die euch so vorkommen, als wären sie hervorragende Ideen. Es sind jedoch Impulse." Tlacatl hebt das erste Mal den Zeigefinger gegen seine eigene Gruppe, Wesen die er inzwischen als Freunde bezeichnet. Es erscheint ihm nicht so, als würden sie ihn als Freund sehen. Sie stellen Necahual, Tlacatl und sie haben auch Tochtli immer vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie haben in ihrem plötzlich umschlagenden Wahn die drei immer vor vollendete Tatsachen gestellt, sie sind losgeschnellt mit ihren fixen Ideen und haben das Überleben der Gruppe gefährdet. Und nun wollen sie in den Tag laufen, die weißen Teufel berauben, ohne sich in der Stadt auszukennen, ohne zu wissen, wie die weißen Teufel ihre Donnerstöcke bewachen. "Seit Wochen halten wir euch den Rücken frei, und immer wieder stürmt ihr davon, und veranstaltet Unheil, verliert euren Kopf und schüttelt euch im Wahn. Und jetzt weist ihr mich zurecht, dass ich müde werde, immer wieder euren Rücken freihalten zu müssen, obwohl ihr uns nur vor vollendete Tatsachen stellt? Was habe ich euch getan als euch immer ein Freund zu sein? Ich habe eure Leiber durch die Wüste geschleppt, ich habe mein Wasser mit euch geteilt, ich habe sogar euren Rücken geschützt, als ihr eine ganze Stadt im Traume gegen euch aufgebracht habt. Ich habe nie gegen jemanden von euch gestanden? Können das auch alle anderen von sich behaupten? Könnt ihr?

Ich habe es immer getan und ich wäre fast geneigt, dies auch ewig zu tun. Doch wenn es um euch geht, macht ihr uns Vorhaltungen, wenn wir einmal nicht eurem Wege folgen. Ihr stellt uns in Frage? Uns? Habt ihr einmal über unser Los nachgedacht? Habt ihr einmal gefragt, warum ich mit eurem Glauben so umgehe? Warum ich Tezca für einen Blutzollgötzen halte? Nein, ihr denkt nur an euch. Ihr toleriert uns nur solange wir eurem Wege folge, euren Rücken schützen. Es geht euch nicht um Maztica, es geht euch nicht einmal um euer Volk. Es geht euch nur um euch. Um eure Ideen, um das, was ihr glaubt, was richtig ist. Die anderen fragt ihr nicht mal, ich denkt nicht mal an sie."
Tlacatl macht zwei Schritte auf Xiuhcoatl zu und blickt ihn an, mit diesem strengen Blick, obwohl er weiß, welche Wirkung die Augen des Jägers haben. Er fürchtet sich in diesem Moment jedoch nicht davor.

"Ich kann euch nicht aufhalten, und ich werde es nicht tun. Ich werde es nicht einmal versuchen. Ich werde hier sein und mir einen anderen Weg überlegen. Vielleicht wird er nicht besser sein, aber so ist jemand hier, der euch das Obsidian niederlegt. Beweise, dass du ein wahrer Jäger bist, wenn du willst. Vielleicht ist das ein Schritt zu beweisen, dass du ein Mensch werden kannst. Auch wenn du es nicht willst. Wenn du denkst, dass Gefühle schlecht wären...und doch folgst du ihn blind. Ja, du bist ein Jäger, ein hungriger Jäger. Dann jage, Puma. Jage. Dann kämpfe, junge Ozelot. Doch ich werde nicht mit euch gehen. Ich kämpfe nicht. Nicht jetzt und nicht ohne Grund. Und Tezca ist mir kein Grund. Tezca ist mein Feind. Tezca will meinen Tod. Ich schenke ihm diesen nicht ohne einen menschlichen Kampf."

Dann dreht Tlacatl sich um, ein letzter Blick auf Xiuhcoatl und Mirrashi, und setzt sich wieder an seinen Platz. Der Strenge bleibt in seinem Gesicht. An seiner Meinung ist nichts zu ändern, nicht im Moment. Es tut ihm leid, dass er seine Freunde möglicherweise in ihren Untergang entlässt, doch was soll er tun? Sie sehen ihn nicht als Freund. Sie sehen ihn als Werkzeug. Tlacatl ist niemandes Werkzeug mehr. Die Zeit ist vorbei. Vielleicht ist die Zeit des Kriegers auch wirklich vorbei, zumindest für Tlacatl. Es ist an der Zeit über neue Wege nachzudenken. Als Krieger ist Tlacatl gescheitert, als Mensch hat er noch eine Chance. Die wirft er nicht für eine fixe Idee weg. Zumindest nicht hier, nicht an diesem Ort. Xiuhcoatl und Mirrashi nehmen sich zu wichtig, wenn sie sich nicht nur als Teil der Welt sehen, sondern dass sie glauben, dass sie die Welt alleine ändern, die weißen Teufel besiegen können. Vor wenigen Wochen haben ihre eigenen Brüder und Schwester noch opfern wollen, und jetzt glauben sie, sie können sie retten. Tlacatl hat für dieses Sentiment, für diesen Wahn im Namen Tezcas nichts übrig, zumal beide Seiten in Tezcas Namen opfern. Langsam nimmt er die angefangene Kaktusfeige wieder auf und verspeist den Rest.
avatar Xiuhcoatl 12.Aug.2014 06:08
"Ja, vielleicht hören wir uns nicht genug oder richtig zu. Du mir und ich dir."
Xiuhcoatl hockt sich in den Eingang und senkt den Blick, denn er weiß nicht, ob er die Macht Tezcas in seinen Augen zurückhalten kann. Und im Moment möchte er sie nicht auf Tlacatl loslassen.
"Du fragtest nach einem Plan. Ich kann dir keinen nennen, denn noch habe ich keinen. Ich hätte mir gewünscht, daß du uns hilfst, denn bisher war dein Rat stets gut.
Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals den Weg vorgegeben zu haben, außer es wurde von mir verlangt. Ich habe einen Weg durch das Haus meines Vaters gefunden und ich habe euch Nahrung und Wasser gegeben.
Ist das weniger wert, als einem von uns den Rücken freizuhalten? Aber müssen wir Gaben mit Gaben vergleichen?"
Unbemerkt von den anderen sammelte sich eine Träne in Xiuhcoatls Auge als ihm etwas bewußt wird.
"Höre, Tlacatl. Ich bin Xiuhcoatl, einsam geboren auf einem kahlen Berg als Tezca mich meine Brüder schauen ließ. Nie war ich ein Mensch, noch wurde ich je so bezeichnet. Jedenfalls nicht mehr nach ihrem Tod. Und werde es auch nie werden.
Dies magst du mir vorwerfen, wenn du sagst, daß mein Streben nur meinem Vater gilt und ich Gefühle ablehne. Aber ich bin in dieser Welt so gefangen in meinem Leben wie jedes andere Lebewesen und jeder andere Geist. Ich tue, was die Geister mir auftragen, um den Sinn meiner Existenz zu erfüllen.
Wer bin ich, dies in Frage zu stellen?
Du sagst, es sind Impulse. Aber woher weißt du das? Kannst du mehr mit den Geistern reden als ich? Weißt du mehr über unsere Zukunft?
Ich denke, die Geistfrau ist die einzige unter uns, die tiefer schauen kann. Aber sie schweigt.
Und zeige ich dir nicht gerade, daß mein Vater nicht so blutrünstig ist, wenn ich dir sage, daß ich nur seine Macht befreien, aber keine Rache oder Blut für ihren Diebstahl fordern werde?"
Eigentlich sind schon zu viele Worte gewechselt worden. Langsam schwirrt Xiuhcoatl der Kopf, fast so sehr wie nach einem langen Tag in der Sonne. Mühsam stützt er sich am Türrahmen hoch und wischt sich gleichzeitig wie beiläufig über das Gesicht, um das Augenwasser zu entfernen.
"Ich sage es noch einmal. Und vielleicht deutlicher. Jede Hilfe und jeder Rat ist mir willkommen. Denn er kann dazu führen, daß kein Blut fließen muß. Ich möchte nicht einfach losstürmen und meinen Kopf durchsetzen, sondern überlegt und geplant vorgehen."
avatar Tlacatl 12.Aug.2014 11:08
Tlacatl schließt die Augen und atmet ein. Dort ist noch etwas Menschliches in Xiuhcoatl. Es beruhigt Tlacatl ungemein. Er weiß dessen Bemühungen ihn zu überzeugen zu schätzen. Es ist das Menschlichste, was der wahre Jäger seiner Gruppe je gezeigt hat. Ein Zeichen, dass er nicht gänzlich in seinem Leben aus Jagd und Gewalt verloren ist, und doch muss Tlacatl standhaft bleiben.
"Du hast Recht, wenn du sagst, ich kann den Willen der Geister nicht vollends verstehen. Aber ich sehe, dass es wohlwollende und missgünstige unter ihnen gibt, die einen für ihre Triebe nutzen wollen. Die Geister haben uns so sehr in diese Situation mit den weißen Teufeln gebracht, wie sie uns daraus befreien wollen. Das kann nicht einmal unsere Schwester verneinen. Wie missgünstig und übellaunig, wie verheerend sie durch ihre Art sind, dazu brauchen wir keine Geister im Einzelnen verstehen, Bruder. Wir alle haben das Volk vom Mictlapec gesehen."
 

Tlacatl macht eine Pause und blickt jetzt wieder zu Xiuhcoatl. "Ich werde dir also nicht sagen, welchem Geist du lauschen musst, denn das kann ich nicht. Ich will nur nicht, dass mehr meiner Brüder und Schwestern sich rastlos, haltlos und von einem Gefühl der falschen Tat getrieben in den Tod werfen, weil sie planlos Widerstand leisten. Ihr beide habt Recht, wenn ihr sagt, dass wir etwas tun müssen, aber nur um der Tat willen sterben? Ich habe zu viel mit euch erlebt, euch zu viel gegeben und ihr auch mir zu viel gegeben, als dass ich jeden oder nur einen von euch sterben sehen will.
Wenn ihr den blinden Widerstand sucht, will ich jedoch hier sein, um euch ins Totenreich zu begleiten, als Bruder. Wenn ihr jedoch einen Plan findet, dann werde ich hier sein. Ihr könnt ihn mir dann berichten. Und ich werde euch beiden helfen. Wegen des Aufenthalts der weißen Legion ist es ratsam, wenn wir nicht in zu großen Gruppen durch die Stadt ziehen, zumindest im Moment, so kurz nachdem wir alle mit Yaotlchone gesehen wurden. Der wahre Jäger sollte die Herde nicht aufschrecken."
Dann blickt Tlacatl wieder auf die Tafel mit den Speisen. Sein Hunger kehrt wieder, und er greift noch nach etwas Maisbrot.
avatar Kaska 15.Aug.2014 03:08
Kaska schaut Mirrasshi erstaunt an als sie mit Xiuhcoatl den Raum betritt. "Was ist denn zwischen denen passiert?" Doch die Informationen die Kaska von ihr erhält ließen sie die sache schnell vergessen. Ein übel richendes Pulver und eine Kugel Hmm ja das würde funktionieren doch das würde bedeuten das es keine Magie ist was die Fremden einsetzen. Das ist gefährlich Magie kann nicht jeder einsetzen Alchemie schon, und auch die scheu es zu enutzen wäre geringer. Daher selbst wenn wir die Waffen finden und Stehlen können und damit die Fremden vertreiben würden die, die die Musketos haben danach wahrscheinlich selber zu tyrannen werden. Es wäre besser wenn wir es zerstöhren als es zu stehlen. Doch dann ...

Ihre Gedanken wurden abbrupt unterbrochen. Sie hatte nicht länger dem Gespräch der anderen zugehört und wurde von dem  Wütenden Ausbruches von Mirrasshi überrascht. Es dauerte Kurz bis sie den Anschluß Gefunden hatte. Doch da Machte sich die Hin schon auf den Weg. "Mirrasshi warte Draußen auf mich ich komme gleich wir müssen reden." Dann wartet sie noch kurz bis die beiden Männer im Raum sich etwas beruhigt haben. Dann schaut sie von Xiuhcoatl zu Tlacatl: "Ich werde mit euch gehen es gibt was was ihr wisen soltet bevor ihr etwas unnötiges Tut. Und ihr macht euch keine Sorgen ich passe auf des sie nichts dummes tun und zu unseren Vorfahren gehen bevor die Zeit reif ist." Damit steht die Katzenfrau auf schnappt sich noch ein Meisbrot und eine Feige und geht richtung Tür. "Ach und ihr solltet wissen egal was ich gesagt habe ich plane nicht hier zu kämpfen."
avatar Mirrasshi 19.Aug.2014 01:08
Auf Tlacatls neuerliche Äußerung antwortet Mirrasshi nur mit einem resignierten Seufzen. "Yaotlchones Tod muss ihm den Verstand geraubt haben... oder er hört mir einfach nicht zu." Mirrasshi aber würde sich davon nicht auf halten lassen. Ihr hatte Yaotlchone den Weg gewiesen und sie würde die Lehre nicht ungenutzt lassen. Was auch immer Tlacatl glauben mochte, er will einfach nicht sehen, was zu tun ist. Was Mirrasshi nun tun muss. Soll er doch sein Urteil über sie fällen. Das tut ihr zwar weh, aber nicht so sehr, wie es sie schmerzen würde, ihn so wie ihre anderen Stammesmitglieder unter dem Joch der weißen Teufel zu sehen.

Auf dem gleichen Weg wie sie hinein gekommen sind und ohne ein weiteres Wort zu verlieren verlässt die Hin schließlich das Haus. Weitere Worte sind nicht mehr von Nutzen und würden niemanden mehr überzeugen. Sie könnten höchstens noch weiter verletzen und das wollte sie nicht. Weder durch sie verletzen noch von ihnen verletzt werden. Vor der Haustür jedoch blieb sie im Schatten der aufgehenden Sonne stehen, um dort brav auf Kaska zu warten, wie von dieser gewünscht.
avatar Xiuhcoatl 20.Aug.2014 01:08
Xiuhcoatl gibt noch eine kurze Antwort, bevor er zu Mirrasshi in den Hof zum Brunnen geht.
"Wie Recht du hast."
Sogar in zweifacher Hinsicht. Denn waren sie nicht hier, weil Katzen- und Kindfrau sie hergeführt hatten?
"Der Jäger schleicht ungesehen an die Beute, bis er zuschlägt.
Aber jetzt jage ich wohl im Rudel. Und so werden wir die Beute heimlich umzingeln und uns das schwächste Tier aussuchen. Wenn die Zeit kommt, treibe ich es auf den Rest zu."
Damit verläßt er den Raum, ohne sich Essen genommen zu haben.
Draußen fischt er ein wenig Wasser aus dem Brunnen und wartet, was die Katzenfrau zu sagen hat.
avatar Kaska 20.Aug.2014 11:08
Auch Kaska tritt aus dem Haus in den Hof. "Kommt lass uns ein wenig weiter gehen. Ich hab darüber nach gedacht was du, Mirrasshi, gesagt hast. Die Musketós wie die Legionäre ihre Waffen nennen, funktionieren nur mit einer Kugel und einem Pulver sagtest du. Ich glaube es hat weniger mit Magie oder den Göttern zu tun als mit Alchemie. Hmm wisst ihr was Alchemie ist? Mann nutzt dabei verschiedene Substanzen wie Erden oder Pflanzenteile um eine wirksame Substanz herzustellen. Zum Beispiel die Gifte die ich zum jagen benutze, sind normale Tier oder Pflanzengifte die ich dann besser haltbar und potenter mache, durch Mischung mit anderen Dingen. Ich glaube, dass ich das Pulver schon mal gesehen habe und dann würde meine Vermutung stimmen, es ist eine Substanz die wenn sie mit Feuer in Berührung gerät, sehr schnell brennt und dabei eine gewaltige Wucht entwickelt wie ein Vulkan. Dabei wird die Kugel wie bei einem Vulkan, ein Stein aus der Röhre geschleudert. Daher ist es nicht magisch und jeder kann es benutzen. Doch leider kann ich es nicht herstellen ohne das ich eine Probe habe die ich analysieren könnte. Doch eins ist sicher wenn wir eine Fackel in ihr Lager bringen wird sich das Pulver in Luft auf lösen. Außerdem können wir von einer Schwäche ausgehen die es haben wird. Ich denke da es auf Feuer basiert, wird Wasser ein Problem für die Fremden sein. Doch selbst dann noch haben sie ihre Rüstungen. Nun das ist was ich euch bis jetzt geben kann, für mehr brauche ich etwas von dem Pulver. Das sollte heute Nacht unser Ziel sein, etwas davon zu klauen."
Damit schaut sie Die beiden um sie Versammelten erwartungsvoll an. Wie würden sie reagieren, da beide so mit Tezca verbunden waren. Würden sie ihr glauben? Und wie würden sie heute Abend vorgehen? Was wenn sie geschnappt werden? So viele Möglichkeiten die sich eröffnen ...
avatar Xiuhcoatl 22.Aug.2014 03:08
"Ich kenne diese Alchemie nicht.
Ich weiß aber, daß in vielen Dingen Geister leben und Geister über viele Dinge gebieten.
Wenn jetzt dieses Pulver aus irgendwelchen Sachen zusammengemischt wird, so ist anscheinend auch etwas dabei, was Tezca heilig ist. Sonst würde das Pulver nicht wie ein Vulkan reagieren."
Xiuhcoatl ist sich sicher, daß es irgendwie so sein muß. Denn auch seine Mutter hatte aus vielen Sachen mächtige Talismane geschaffen. Und dabei gerne Dinge benutzt, die den Geistern wichtig waren.
"Wir sollten nichts überstürzen. Laßt uns die Weißen Geister erst mal etwas beobachten, bevor wir ihnen etwas wegnehmen.
Es behagt mir zwar nicht, aber vielleicht können wir uns in ihre Nähe begeben, ohne dabei ihren Verdacht zu erregen. Dann verfolgen wir, wie sie ihren Tag gestalten und was sie alles tun.
Kenne die Beute! So wurde es mir beigebracht."
avatar Kaska 22.Aug.2014 03:08
Kaska lächelt bei Xiuhcoatls Ansatz mit den Geistern, sie selbst war nicht sehr gläubig und doch jeder hat seine eigene Erklärung und vielleicht hate er ja sogar recht. "Ja, wir sollten uns Zeit nehmen und erst mal nur beobachten außer wir kriegen eine perfekte Gelegenheit. Doch ich glaube nicht das ich unauffällig an einen von ihnen rankomme. Selbst die Bewohner unserer Welt achten besonders scharf auf mich ... ich bin halt eher ein seltenes Geschöpf. Ich hab bessere Chancen mit den Dächern und Schatten. Außerdem werde ich ihnen selbst hier in der Stadt folgen können den sie haben einen eindeutigen Geruch."
avatar Mirrasshi 25.Aug.2014 07:08
Während Kaska ihr wissen über Alchimie preis gibt, nickt Mirrasshi nur langsam. Sie ist sich sicher, dass die Katzenfrau weiß, wo von sie spricht und all ihre Worte auch der Wahrheit entsprechen. Doch eben so wie Xiuhcoatl erkennt sie dass nichts von dem was sie hört, ihren eigenen Annahmen widerspricht.

"Man besiegt ein Rudel nicht, indem man das erste Tier erlegt, das man sieht. Man legt sich auf die Lauer, bis man einem Tier folgen kann, ohne dass es das merkt. Irgendwann wird man dann von ihm zum Alpha geführt." Sie selbst war vielleicht nie die beste Jägerin gewesen, aber sie hatte doch einiges von Tlaloc gelernt. Mit den weißen Teufeln jedoch war sie bisher nur die Gejagte und nicht die Jägerin. Die Hoffnung, dass sich dies nun ändern könnte stärkt ihren Mut ungemein und die Anwesenheit der beiden göttlichen Abkömmlinge gibt ihr die Sicherheit, dass dieses Unterfangen erfolgreich sein wird. "Yaotlchone hat uns den Weg gewiesen. Wir sollten unsere Jagd auf dem Platz beginnen, wo er gestorben ist.", schlägt sie vor.
avatar Xiuhcoatl 30.Aug.2014 09:08
Xiuhcoatl überlegt.
Wie sollen sie vorgehen? Ist irgendetwas in den Worten der beiden Geister gewesen, das ihn vorsichtiger machen sollte, als er ohnehin schon ist? Wo liegt die Falle?
Oder kann er ihnen doch vertrauen?
Es ist alles so kompliziert. Wieso ist er überhaupt mitgegangen? Wieso ist er nicht wieder alleine geblieben, um weiterhin sein einfaches Leben zu leben?
Doch jetzt hilft alles Überlegen nicht mehr weiter. Er ist ein Jäger, ein Wesen der Tat!
"Ja, ich denke, dort können wir anfangen.", antwortet er auf Mirrasshis Vorschlag.
Aber ich werde dort auffallen. Ich bin es nicht gewohnt, mich in einer Stadt aufzuhalten.
Also werde ich versuchen, die Einheimischen nachzuahmen und mich so in der Herde verstecken.
avatar Necahual 07.Sep.2014 01:09
Necahual bleibt allein mit Tlacatl und der gedeckten Tafel zurück. Unsicher schreitet sie den Tisch entlang und greift dann zu den Kaktusfeigen. Im Dschungel Payits sind ihr diese Früchte bisher verborgen geblieben, doch hat sie das saftige Fleisch besonders bei der Durchquerung von Tezcas Haus zu schätzen gelernt. Sie schaut auf den steinernen Boden und folgt mit ihrem Blick den einzelnen Rillen bis hin zu Tlacatls Füßen. Dann blickt sie auf und ihrem Bruder ins Gesicht. "Bruder, als ich Yaotlchone begleitete, liess mich der Couatl bei den Zwillingsgesichtern der Itza von seinem Rücken absteigen. Ihr Anblick erinnerte mich an die Prophezeiung von Quotals Rückkehr in Zeiten größter Not. Ich habe die Worte des Quotal Priesters noch wie damals in meinem Ohr obwohl es in meiner Kindheit war." Necahual schaut Tlacatl eingehend an und macht eine Pause dann beginnt sie die Worte der Prophezeiung erneut zu sprechen:
"Der Couatl wird kommen, um ihnen den Weg zu zeigen,
Meine gefiederte Schlange der Weisheit und des Könnens,
Meine auserwählte Tochter soll sie an der Küste begrüßen,
Erkennt sie, sie wird den Mantel der Einen Feder tragen,
Und das Eis des Sommers, gefroren unter Hitze und Feuer,
Wird den Weg zu meinem Tor bereiten."

Für einen Moment lässt sie die Worte wirken und fügt dann hinzu: "Der See der Götter war bedeckt mit Eisschollen, Yaotlchone und ich ritten auf Couatls Rücken..." Die Schamanin zögert: "Diese Vision, sie war zu mächtig um sie al bloßen Traum bei Seite zu tun. Ich bin mir nun sicher, dass wir die Tochter Quotals finden müssen. Mit Quotal wird den Menschen helfen und unsere Mutter, unser Land von der Krankheit der weißen Teufel reinigen!"
avatar Eclipse 29.Sep.2014 03:09
Gemeinsam machen sich Kaska, Mirrasshi und Xiuhcoatl auf den Weg in Richtung des Markplatzes, wo sich noch gestern das Massaker ereignet hat. Wer hätte noch vor wenigen Tagen gedacht, dass ausgerechnet diese drei gemeinsam losziehen würden? Die Straßen finden sie dabei menschenleer vor, hin und wieder begegnen sie einer kleinen Patrouille von Adlergardisten oder weißen Teufeln, denen sie jedoch in den leeren Straßen und Gassen relativ einfach aus dem Weg gehen können. Nur selten huscht ein ängstlich aussehendr Passant durch die Straßen und verschwindet sogleich.[1]

Schließlich erreichen sie jedoch den Marktplatz, der sich nicht weit von Caxals Palast befindet und ebenso verlassen da liegt. Noch immer sind einige Spuren des gestrigen Kampfes zu sehen, auf dem Boden verstreute Gegenstände, zerstörte Stände und getrocknetes Blut auf dem Boden ... zumindest die Leichen aber hatte man bei Seite geschafft.

Im Schutze eines verlassenen Ladens für Töpferwaren, legen sich die drei schließlich auf die Lauer und beginnen ihre Jagd. Während Mirrasshi und Xiuhcoatl sich im Schatten versteckt halten und durch die Fenster blicken, lässt Kaska sich auf dem Dach nieder und überblickt dem Platz. Nach einer Weile erblicken sie auch tatsächlich etwas, dass ihre Aufmerksamkeit erregt. Von der großen Pyramide des Quotal, welche den Platz überragt, steigen zwei Gestalten hinab.

Am Fuß der Treppen angekommen, ist eine Person unschwer als Priesterin der gefiederten Schlange zu erkennen, gekleidet in ein einfaches Baumwollgewand und mit Federn geschmückt. Doch neben ihr schreitet einer der weißen Teufel daher, in eines ihrer Kettenhemden gekleidet, jedoch nicht so schwer bewaffnet wie die meisten von ihnen. Womöglich glaubte der Narr sich auch ohne Begleitung weiterer Legionäre hier in Sicherheit zu sein und hatte die Priesterin nun als seine persönliche Lustsklavin auserwählt. Es mochte genau die Chance sein, auf welche die drei gehofft hatten. Ein einsamer Legionär, von seiner Gruppe getrennt und auf sich gestellt und noch dazu nicht mit einem ihrer Donnerstöcke bewaffnet.[2]
 1. Ausgehend von Take 10 auf Stealth
 2. Lasst mich bitte wissen wie ihr vorgehen wollt
avatar Kaska 29.Sep.2014 04:09
Nach dem die scharfen Augen der Tabaxi das ungleiche Paar die Stufen des Tempels hinab steigen sehen, klettert Kaska schnell auch zu den anderen beiden, um ihnen von dem Gesehen zu erzählen. "Einer der Weißen führt eine der Priesterinnen von Quotal mit sich. Sie verlassen gerade die Pyramide. Er ist nur leicht bewaffnet. Die Frau lenkt ihn wahrscheinlich ab, er sollte leicht zu folgen sein." Fasst sie alles kurz zusammen. Und will schon gleich zum nächsten Haus laufen, über dessen Dächer sie am schnellsten zur Pyramide kommt. Allerdings achtet sie darauf das ihr Schatten nicht in die Straßen fällt. Oben angekommen winkt sie die anderen hinter sich her um zu zeigen das sie ihr folgen sollen.
avatar Mirrasshi 30.Sep.2014 05:09
Ohne ein Wort zu sprechen oder einen anderen Laut zu verursachen nickt Mirrasshi nur, um Kaska zu signalisieren, dass auch sie die beiden entdeckt hat. Die Schatten der Gebäude und übrig gebliebenen Marktstände aus nutzend folgt sie ihnen dann in an gemessener Entfernung, um nicht von ihnen bemerkt zu werden.[1]

Zwar wundert sich die Hin über das Verhalten der Priesterin, die viel zu ruhig und bereitwillig neben dem weißen Teufel her schreitet, aber dadurch lässt sie sich nicht von ihrem Vorhaben ab bringen. Wer kann schon wissen, welche Grausamkeiten er sich hatte ein fallen lassen, um die Frau unter seine Gewalt zu bringen. Die weißen Teufel wussten viele Methoden, um den Willen ihrer Opfer zu brechen.

...außerdem reagieren die großen Leute vielleicht ganz anders auf Unterdrückung als das bei Wildlingen der Fall ist.
 1. Stealth: 30
avatar Miguel García Montés 30.Sep.2014 06:09
"Verzeiht, ehrwürdige Dienerin der geflügelten Schlange", wendet Miguel sich, als sie gemeinsam den menschenleeren Marktplatz betraten, an seine Begleiterin, vielleicht um sich von mit den Spuren des schrecklichen Kampfes abzulenken und den Erinnerungen, die diese heraufbeschwörten. "Vorhin, Ihr sagtet dass Nexal sei anheim gefallen der Vernichtung. Ihr sprachet über eine Nacht der Klage. Noch nicht ich habe gehört von dies. Was hat passiert dort? Nicht kann passiert haben vor lange Zeit, sonst ich wüsste."
avatar Xiuhcoatl 02.Oct.2014 05:10
Innerlich flucht Xiuhcoatl über die verlassenen Straßen. So werden sie nur noch mehr auffallen und können sich nicht in irgendwelchen Menschenmengen verbergen. Also bleibt auch ihm nur, sich auf Heimlichkeit zu verlassen.
Und so versteckt er sich ebenso wie die Kindfrau und die Katzenfrau.
Und auch er folgt den beiden, die aus dem Tempel kamen. Denn sein Ziel ist es immer noch, mehr über den Tagesablauf ihrer Beute zu erfahren.
Und doch wundert er sich auch über diesen Weißen Geist, der es nicht für nötig hält, sich zu schützen.
Das kann unter Umständen bedeuten, daß er nicht sichtbare Mittel besitzt. Xiuhcoatl hat schon einige Male erlebt, wie anscheinend harmlose Pflanzen blitzschnell ein Tier erlegt haben, nur weil sie verborgene Dornen oder Gifte eingesetzt haben. Er wird diese Möglichkeit im Kopf behalten und darauf achten, ob der Mann nicht doch irgendwelche Anzeichen zeigt.
Er folgt Mirrasshi, die sich besser in so einer Umgebung auszukennen scheint.
avatar Eclipse 02.Oct.2014 02:10
Im Palast des Caxal:

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;attach=10522;type=avatar)Tlacatl lauscht aufmerksam als Necahual von ihrer Vision erzählt, im fernen Lopango, wo die Verehrung Tezcas hochgehalten wurde, fand Quotal nur noch schwache Verehrung. Und so hatte der Lopangonese im Gegensatz zu Necahual noch nie von dieser Prophezeiung gehört, obschon ihre Worte einen Sinn zu ergeben schienen. Kurz sinnt der Hühne noch nach, ehe er zu seiner Antwort ansetzt.

"Der Ausbruch des Zatal, die Nacht der Klage ... und nun noch deine Vision. Immer mehr glaube ich, dass all dies einen tieferen Sinn hat, dass im Hintergrund höhere Mächte walten. Nexal ist gefallen, wenn Quotal nun tatsächlich zu dieser Zeit zurückkehren will, dann könnte er die Menschen der wahren Welt vielleicht endlich davon abbringen Zaltec, Tezca und den anderen Blutgötzen zu opfern. Und gemeinsam geeint, könnten wir das Joch der Weißen abwerfen. Aber nicht mit Gewalt, wie es unsere übrigen Gefährten tun wollen. Zaltec hat die wahre Welt zu lange in einer Spirale der Gewalt gefangen gehalten, vielleicht gelingt es Quotal uns einen anderen Weg aufzuzeigen?" Tlacatl scheint dabei besonders daran interessiert ob Necahual eine ähnliche Meinung wie Xiuhcoatl, Mirrasshi und Kaska verfolgt, schließlich war sie während ihrer langwierigen Debatte am gestrigen Abend noch in ihrer Traumvision.

"Lass uns einstweilen die Augen nach dieser Frau mit dem Mantel der einen Feder aufhalten. Vielleicht ist sie bereits hier, vielleicht wird sie der Weg noch hierher führen. In Tukan befindet sich der größte Tempel der gefiederten Schlange den ich je gesehen habe, wenn sie es ist, die den Weg zu Quotals Tor bereiten wird, dann sicherlich hier. Vielleicht haben die Geister dir diese Vision geschickt, weil sie unseren Schutz benötigen wird."
avatar Necahual 02.Oct.2014 10:10
Necahual ist froh ihren große Bruder als aufmerksamen Zuhörer zu haben. "Bruder, ich danke dir für dein Ohr und deine Worte. Es ist mir als ob erst dein Geist den Nebelschleier meiner Vision lüften konnte! Es scheint als ob jeder Schritt auf unserer Reise bereits schon seinen darauffolgenden Schritt herbei beschwört. Wir sollten unverzüglich zum Tempel Quotals gehen." Nach einem Augenblick des Innehaltens fügt sie hinzu: "Allein der Gedanke an die Weißen Teufel und den Tod unseres Bruders lassen Hass und Zorn in mir aufsteigen. Wenn man ihnen die Feuerstöcke nimmt sind sie im Grunde aber sind sie nicht anders als Nexalaner welche zu lange im Steinbau standen. Und dennoch vertraue ich darauf, dass Mutter mir den richtigen Weg zeigen wird. Die Vision war ein erster Hinweis." Necahual geht einen Schritt auf Tlacatl zu und lächelt den großen Mann an. "Solange du mir ein Tlacatl bist, wird es mir weiterhin gelingen eine Necahual zu sein."
Sie stupst ihn in die Seite und geht dann flinken Schrittes zur Tür. "Wer erster am Tempel ist?!" neckt sie den Hühnen und beschleunigt ihre Schritte in die Richtung in der sie den Tempel vermutet. Insgeheim hofft sie, dass Tlacatl sie schnell einholt, hat sie doch überhaupt keine Ahnung wohin sie denn überhaupt rennen muss.
avatar Eclipse 10.Oct.2014 02:10
Tlacatl und Necahual (Anzeigen)

Miguel und die Priesterin (Anzeigen)

Kaska, Mirrasshi, Xiuhcoatl (Anzeigen)
 1. Um die Konversation der beiden zu verfolgen bitte Perception SG 15
avatar Miguel García Montés 10.Oct.2014 06:10
"Also ist wahr? Nexal, es war wirklich so schlimm?" fragt Miguel die Priesterin. "Wirklich es wurden geopfert dort hunderte von Menschen den Göttern in blutigen Ritualen? Immer ich das habe gehalten für Propaganda, Ihr wisst? Etwas, das bei uns man will einreden dem einfachen Soldaten, um anzufachen seinen Kampfgeist und zu beruhigen sein Gewissen, weil man kämpft gegen so etwas schlimmes, ja? Eine Lüge, die man erzählt den Leuten daheim, um zu rechtfertigen unsere... Eroberung und zu präsentieren uns als Erlöser, die verkünden das Wort Helms und—"

Da tönt ein warnender Ruf über den Marktplatz und Miguel, der nicht auf den Weg geachtet hat, steht plötzlich einem kampfbereiten Eingeborenen gegenüber, der sich mit erhobenem Schild schützend vor seine Begleiterin stellt.

Miguels Hand zuckt in Richtung Dolch und er weicht einen Schritt von der Priesterin zurück, damit diese in einem Kampf nicht aus Versehen getroffen werde, doch dann sieht er, dass der Krieger keine Waffe trägt. Nicht nur das: Miguel hat ihn sogar schon einmal gesehen. Gestern, nach dem Gemetzel auf dem Marktplatz, hat dieser Mann schlimmeres verhindert, indem er sein Beil niederlegte und verkündete, er werde nicht mehr kämpfen. Auf diese Weise hat er den Capitán einigermaßen gnädig gestimmt, aber auch die eigenen Leute beruhigt. Und dann hat er seinen gefallenen Kameraden davongetragen...

Statt also die eigene Waffe zu ziehen hält Miguel die Hände offen vor sich in einer hoffentlich versöhnlich wirkenden Geste.

"Nicht ich will kämpfen. Nur folge der ehrwürdigen Priesterin, wohin sie mich führt. Ihr und ich können gehen wir beide unseres Wegs ohne zu kämpfen. Niemand wird verletzt."
avatar Necahual 12.Oct.2014 08:10
Der Anblick des weißen Teufels ist zu viel für Necahuals noch immer aufgewühltes Gemüt. Schützend streift sie sich die Arapaima Maske über und lugt mit finsteren Augen dem Fremden entgegen. Die Schamanin ist total entgeistert: Er spricht die Sprache Nexals!? Was macht der Teufel bei einer Priesterin Quotals? Während sie sich innerlich darauf vorbereitet den Mann sofort in ein Land schlimmster Albträume zu entsenden, spricht sie auf Lopango leise zu ihrem Bruder: "Vor wenigen Stunden töteten sie unseren Bruder - wie ein Paradiesvogel stolzieren sie nun durch die Stadt und scheinen sogar bis zum Kreis der Priestern Quotals vorgedrungen zu sein." Wut und Hass übermannen sie, ihr wird übel und angewidert spuckt sie auf den Boden. "Ich habe Angst, dass die weiße Krankheit bereits im Tempel um sich greift. Es wird nicht leicht werden die Priesterin, die den Mantel der einen Feder trägt zu finden."[1] Necahual versucht den Teufel so gut es geht zu ignorieren und spricht darum die Priesterin auf Lopango direkt an: "Ehrwürdige Schwester Quotals wohin führt ihr den Teufel?"[2]
 1. Ebenfalls Lopango
 2. Falls die Priesterin Necahual nicht verstehen sollte, wird sie es in einer anderen Sprache probieren. Wobei Nexal ihre letzte Wahl wäre.
avatar Xiuhcoatl 13.Oct.2014 05:10
Xiuhcoatl betrachtet aus seinem Versteck die Vorgänge.
Das Gespräch zwischen Priesterin und Weißem Geist hat ihn schon ein wenig verwirrt. Keine harschen, befehlenden Worte sind gefallen.
Aber was weiß er schon von Worten?
Dann tauchen ihre zwei anderen Gefährten auf dem Platz auf.
Xiuhcoatl fragt sich, was sie hier wollen. Nach Tlacatls Reden hätte er erwartet, daß der große Mann in der Steinbehausung bleiben würde, um nicht mit den Weißen Geistern aneinander zu geraten. Aber genau dies passiert hier.
Wie wird sich Tlacatl verhalten, der schon kampfbereit scheint.
Der Sohn des Tezca verbleibt weiterhin im Versteck und beobachtet.
avatar Mirrasshi 14.Oct.2014 05:10
Hinter einem Korb voller farbenfroher Töpferwaren versteckt belauert Mirrasshi den weißen Teufel und seine Gefangene, jederzeit bereit durch die Schatten in ein neues Versteck zu schlüpfen, um sie weiter zu verfolgen und so letztendlich zu erfahren, wo die glänzenden Kugeln und das magische Pulver gelagert werden.

Von den Worten des Teufels lässt sich die Hin nicht täuschen. Sie weiß zu gut, wozu diese Fremden fähig waren. Vermutlich besser als alle anderen hier. Die Priesterin tut ihr zwar Leid und sie wünscht sich von Herzen dass sie es nicht erfahren muss doch darf sie jetzt nicht riskieren, entdeckt zu werden sonst wäre die ganze Jagd vergebens gewesen.

Kaum hat sie den flüchtigen Gedanken ein zu greifen wieder verworfen, da hört sie auch schon Tlacatls Stimme nach Necahual rufen. "Steinhirn!", flucht die Wildling so leise, dass höchstens Xiuhcoatl neben ihr es verstehen könnte. Offensichtlich hatte die dumme Hexe den Ernst der Lage nicht erkannt und sich entschieden ein zu greifen und Tlacatl steht nun wie der unzerbrechliche Fels der er ist mit seinem Schild vor ihr, um sie vor dem Teufel - und vor ihrer eigenen Torheit - zu schützen.

Mirrasshi erschrickt, als sie den weißen Teufel nach seiner Waffe reichen sieht. "Tlacatl ist nicht bewaffnet!", fällt ihr siedend heiß ein, "Ich muss etwas unternehmen." Die Jagd ist nun ohnehin vorüber. Ein Kampf scheint unvermeidlich, ganz gleich was Tlacatl sich erhoffen mag. Entschlossen nimmt die Wildling einen ihrer Obsidian Dolche in die rechte Hand und klemmt sich einen weiteren zwischen die Zähne. Geduckt schleicht sie sich so von hinten an den Teufel heran...[1]
 1. Stealth: 32
Falls Miguel sie nicht bemerkt wird Mirrasshi versuchen, seinen Dolch zu stehlen: Sleight of Hand: 23
avatar Miguel García Montés 14.Oct.2014 09:10
Miguel blickt verwirrt zwischen der Priesterin und der Eingeborenen mit der Maske hin und her.

"Was sie sagt?" fragt er. Dass die Frau über ihn redet, ist deutlich genug.[1] Ebenso deutlich ist ihre Wut, ihr Hass... wenn Blicke töten könnten! Sie muss dem Gefallenen auch nahe gestanden sein. Vielleicht die Schwester oder gar Ehefrau? Ihrem Gebaren nach wünscht sie sich offenbar nichts sehnlicher, als jemanden für die Tat büßen zu lassen.

"Es mir tut leid", sagt er. "Was hat passiert gestern hier, es mir tut leid. Wenn hätte können, ich es hätte verhindert." In seinen eigenen Ohren klingen die Worte hohl.[2] Er schluckt. Mehrmals. "Es mir tut leid dass habt verloren Euren Verwandten." Als die Frau seine Worte nicht einmal zu hören scheint, verfällt Miguel in die Muttersprache. "Ah, dios y diosa, ¡si pudiera hacervos entender lo mucho que lo siento!"[3]
 1. Falls die Priesterin Lopango nicht versteht und Necahual es auf Payit versucht, dann versteht Miguel das Wort 'Teufel', das kennt er nämlich in Payit, ohne zu wissen, dass es Payit ist (s. Hintergrund, sonst hätte er den Satz des Vaters an Tochter nicht verstanden).
 2. Diplomacy=16
 3. 
Übersetzung (Anzeigen)
avatar Kaska 14.Oct.2014 02:10
Kaska flucht innerlich als Necahual und Tlacal auf dem Platz auftauchen, dabei hat ihr Plan soweit gut funktioniert. Langsam um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken nimmt sie ihr Blasrohr vom Rücken und legt einen ihrer vergifteten Pfeile ein. Der Pfeil selber würde zwar keinen großen Schaden anrichten aber das Gift könnte den Fremden handlungsunfähig machen ... vielleicht könnten sie später erfahren was sie wissen wollten. Doch die Worte des Fremden stoppt sie vom Angriff. Nicht die so unbeholfen gesprochenen, doch die in seiner eigenen Sprache. Er konnte nicht wissen das sie es verstanden, daher war es womöglich kein Trick. Außer er hatte Mirrasshi gesehen und von ihr wusste er, dass sie ihn verstand.
Regungslos auf dem Dach wartete sie erst einmal ab, wie es weitergehen sollte, immer bereit ihr Blasrohr doch zu benutzen.[1]
 1. Ready Aktion Angriff falls Miguel fliehen oder angreifen sollte.
avatar Eclipse 14.Oct.2014 04:10
Die junge Priesterin scheint von Furcht ergriffen. Nicht nur wegen des hühnenhaften Lopangonesen der sich da aufbaut, sondern auch wegen der giftigen Worten der hasserfüllten Frau, mit ihrer angsteinflößenden Maske. Sie kann die Worte in der Sprache der Bergbewohner aus Lopango nicht verstehen und so schüttelt sie nur den Kopf. Schließlich wiederholt Necahual ihre Worte in der Sprache der Itza von Payit und nun scheint die Priesterin zu verstehen.

Sie spricht mit zittriger Stimme in der selben Sprache, so dass Miguel nur einige Wortfetzen verstehen kann "Ich führe ihn zu einem gemeinsamen Freund. Bitte ... ihr müsst mir glauben, dieser Teufel, er ist nicht so wie die Anderen. Er hat Gutes für mich und meinen Tempel getan, ich vertraue ihm. Ihr seht doch, dass er keinen Streit sucht. Bitte glaubt seinen Worten." währenddessen schleicht sich Mirrasshi von hinten an Miguel und die Priesterin heran. So geschickt schlecht sie von Markstand zu Marktstand, dass weder Miguel, noch Necahual oder Tlacatl sie bemerken. Mit einem schnellen Ruck greift sie nach oben und entwendet Miguels stählernen Dolch, den Mirrasshi für einen Augenblick beindruckt in der Hand hält, ehe sie im Rücken des Legionärs verweilt, bereit ihre eigenen Steinmesser zum Einsatz zu bringen, sollte es notwendig sein.

Tlacatl indessen hält den Schild weiter erhoben, die Faust weiter geballt. Anders als Necahual versucht er sich nicht vom Hass übermannen zu lassen und weiter ein Tlacatl zu sein, doch selbst ihm verfällt es schwer. Ausgerechnet hier an diesem Ort müssen sie einem Teufel begegnen. Das Bedauern in den Worten des weißen Teufels scheint ehrlich zu klingen, doch was wenn alles nur gespielt war und dieser Feigling seine Haut retten wollte? "Warum hast du dann nichts getan? Warum hast du nur zugesehen als mein Bruder und meine Landsleute niedergeschossen und erschlagen wurden?"[1]
 1. Ich weiß der Vorwurf ist etwas fies, da Miguel als Spieler bei der Szene noch nicht anwesend war. Vergib mir :)
avatar Necahual 14.Oct.2014 06:10
Necahual ist überrascht, dass die junge Priesterin von ihr und Tlacatls Erscheinung eingeschüchtert ist. Immerhin ist sie doch diejenige die der Normalität gleich sich mit einem weißen Teufel abgibt! Auch hätte sie eher damit gerechnet, dass sie die Sprache der Söhne und Töchter Lopangos beherrscht da es in ihrer Vorstellung doch nicht mehr all zu weit bis nach Lopango sein kann. Als der Teufel in seiner eigenen Sprache zu fluchen beginnt, hebt sich Necahual aus Angst vor bösem Zauber die Ohren zu. Necahual möchte die Worte des fremden Mannes nicht hören. Sie beisst sich auf die Lippe und ist froh, dass Tlacatl an ihrer Seite ist und sie sich auf ihren Bruder verlassen kann.
avatar Miguel García Montés 14.Oct.2014 07:10
Miguel hält seine Hände weiterhin offen vor sich und macht keine schnelle Bewegung. Trotzdem scheint die Frau mit der Maske plötzlich Angst vor ihm zu haben. Beide Frauen scheinen Angst zu haben. Die Priesterin fängt sich aber so weit, dass sie der erregten Frau in der Sprache antworten kann, in der diese sie angesprochen hat. Miguel hört nur vier Worte heraus: glauben, Teufel, Gutes, seht—und noch einmal glaubt. Offenbar versucht die Priesterin ebenfalls, die beiden zu beruhigen und ihnen zu versichern, dass er nichts Böses im Schilde führt. Er nickt ihr dankbar zu.

Die Frage des Kriegers geht ihm durch Mark und Bein. Wie oft hat er sich eben diese schon selbst gestellt! Warum tust du nichts, warum schaust du nur tatenlos zu?

"Weil ich nicht bin mehr als ein Mann. Ein Mann nicht kann aufhalten viele, die wollen kämpfen. Nicht kann umstimmen solche, die nicht einmal wollen zuhören."

"Sein Bruder ist es also gewesen. Und die Frau an seiner Seite ist dann wohl seine Schwägerin. Was heißt 'Schwägerin' auf Nexalan? Ich werd mich mit 'Schwester' behelfen müssen."

"So wie Eure Schwester auch nicht will hören das, was ich sage. Nicht will sprechen die Sprache, die ich verstehe. Nicht will reden mit mir. Unser capitán nicht will reden mit euch. Niemand will reden. Immer es ist so, nein? Dass nicht wird geredet bevor die Schlachten nicht haben geendet, bevor beide Seiten nicht haben verloren genug."
avatar Xiuhcoatl 15.Oct.2014 06:10
Xiuhcoatl wird von der Aktion der Kindfrau völlig überrumpelt. Schnell greift er noch nach ihr, kriegt sie aber nicht zu fassen.
Er hat zu Tlacatl gesagt, daß er ohne Blutvergiessen sein Ziel erreichten möchte. Und daran wird er sich auch halten.
Innerlich flucht er erneut.
War dies doch ein Plan der beiden Geister, sie den Weißen Geistern zu offenbaren.
Er selbst verläßt erst mal nicht sein Versteck. Wenn ihn die Geister enttarnen, kann er so immer noch schnell fliehen.
avatar Mirrasshi 20.Oct.2014 10:10
Die Wildling will die falschen Worte des Teufels nicht länger hören. Sie erfüllen sie nur mit mehr Zorn und lassen ihre Vergangenheit wieder in ihr hoch kommen, wie bittere Galle. "Sie haben den Krieg zu uns gebracht, uns unterjocht, versklavt, getötet und gequält, uns unserer Würde und unserer Freiheit beraubt und jetzt behauptet gerade ER, man hätte vorher reden sollen?!? Wann hätten sie uns je auch nur die Gelegenheit dazu gegeben?" Falls diese Worte es gewesen waren, die die Priesterin in die Irre geführt hatten, bei Mirrasshi würden sie nicht wirken.

Sie hebt den schweren Metalldolch hoch, so dass dessen Spitze den Rücken des Teufels gerade so fest berührt, dass dieser die Bedrohung bemerkt. "Arrodillarse, mierda!"[1], knurrt sie zeitgleich. Diese beiden Worte hatte sie so oft gehört, dass sie sie nahezu akzentfrei nach zu sprechen wusste. Er würde sie verstehen, da ist sie sich sicher. Ob er auch gehorchen würde, bezweifelt sie jedoch stark. Ein kleiner, rachsüchtiger Teil von ihr wünscht sich gar, dass er ihr nun einen Vorwand geben würde, ihn mit seiner eigenen Waffe zu erstechen.
 1. "Knie nieder, du Dreck!"
avatar Miguel García Montés 20.Oct.2014 02:10
Miguel erstarrt, als er die Klinge in seinem Rücken spürt. Fast noch mehr erschrecken ihn die Worte in seiner Muttersprache. Derjenige, der ihm so zielgenau über dem Herzen eine Klinge durch die Ringe seiner Kettenrüstung drückt, dass die Spitze in sein Fleisch dringt, ist jemand, der lange genug mit der Legion zu tun hatte, um die Sprache zu lernen—oder auch nur diese beiden Worte! Der sie häufig genug gehört hat, an sich selbst gerichtet! Jemand, der Stimme nach eine Frau, die die weißen Teufel so sehr hasst, dass ihre Stimme vor Wut und Mordlust zittert.

Eine Frau hat gestern Drakosas Worte auf dem Marktplatz übersetzt. Deren Stimme allerdings zitterte vor Furcht. Nun, Furcht beim Anblick von hundert Legionären war wohl am Ende dasselbe wie Hass beim Anblick eines einzelnen. Wenn sie gestern schon nahe bei diesem Krieger stand, so ist's wohl dieselbe.

Langsam hebt Miguel die bereits erhobenen Hände noch ein wenig höher. "Mich ergebe. Nicht ich will töten, nie mehr. Was Ihr glaubt warum ich bin unterwegs allein?" Diese Worte waren mehr an den Krieger vor ihm gerichtet als an die Frau in seinem Rücken.

Zur Priesterin gewandt aber sagt er:"Nicht habe erwartet zu überleben die Nacht, die kommt. Also, wenn sterbe jetzt, mich gibt egal. Danke für dass mich habt lassen niederknien vor Euren Gott. Vielleicht Ihr habt gerettet meine Seele. In mein Schreibmappe Ihr findet eine Brief. Wenn sorgt dafür, dass Capitán Drakosa sie erhält, nicht er wird suchen die Schuldigen für mein Verschwinden bei Eurem Volk. Vielleicht nicht wird bestrafen keinen von euch. Nur die Leiche, Ihr müsst verstecken gut."

Dann lässt er sich auf die Knie hinab. Er zweifelt nicht daran, dass gleich das Messer über seine Kehle fahren wird, dass dies einer von zwei Gründen ist, warum die Frau ihn vor sich auf den Knien sehen will: damit sie seinen Hals besser erreicht. Daher ist es ihm auch egal, ob sie sein Geständnis versteht, das er in fieberhafter Eile vor sich hin murmelt, darauf hoffend, sie möge bei all ihrem Hass genug Mitgefühl aufbringen, einem Mann nicht die letzten Worte zu versagen:

"Dios y diosa, ¡absolvedme! He matado. ¡Ay de mí! A dos inocentes les maté a tiros. No quería hacerlo, pero lo hice. Peor aún: el uno era un bardo, un hermano mío. Oghma, ¡perdóname! Tymora, ¡perdóname! ¡Si pudiera deshacer lo hecho! Soy un asesino, un monstruo, un diablo. ¡Me arrepiento!"[1]
 1. 
Übersetzung (Anzeigen)
avatar Necahual 20.Oct.2014 07:10
"Die Wilding!" Necahual traut ihren Augen nicht, als hinter dem niederknienden Teufel das hasserfüllte Antlitz der Kindsfrau in auftaucht.
"Ein Teufel weniger der Mutters Körper besudeln wird." fährt es ihr beim Anblick des gebeugten Nackens und Mirrasshis Dolch durch den Kopf. Necahual hatte eigentlich nie die Absicht sich mit den Teufeln ab zu geben doch nun kniet dieser vor ihnen. Unweigerlich schweifen ihre Gedanken zurück zu den Worten des Teufels. "Er ist nur ein Mann. Er kann die Kampfsuchenden nicht aufhalten und die Tauben nicht überzeugen. Er ist sich selbst und dem Leben unnütz. Wenn er davon überzeugt ist so soll er die Teufelsgeister bitten ihn zu sich zu holen. Hier hat er keinen Wert!" Necahual ist selbst überrascht von ihren harschen Worten.
Als sie das Stoßgebet in der Teufelszunge hört, blickt sie misstrauisch und nicht mehr furchtsam zu dem knienden Mann. "Was spricht er da?" Die Geisterfrau ärger sich darüber nicht die Teufelszungen zu verstehen und kann darum nur auf eine Eingebung Mutters hoffen. "Ich muss der Prophezeiung folgen, dass ist der einzige Weg. Warum mussten wir ausgerechnet jetzt und hier auf diesen Teufel stoßen? Nachdem er unsere Gesichter gesehen hat Wenn die Wildling ihn erlöst, wird sein Blut die anderen Teufel auf unsere Spur bringen und es wird schwer werden die Tochter mit dem Mantel der einen Feder zu finden, geschweige denn bis zum Tor zu Quatal zu gelangen." Necahual fasst einen Entschluss. Der Teufel muss verschwinden doch er darf nicht sterben - zumindest nicht hier. Langsam beginnt sie ihren Körper und Geist auf die Geisterebene ein zu schwingen es dauert nur einen kurzen Moment bis sie ganz darin eintaucht. Hier kann sie den Teufel erspüren, hier ist er ihr unterlegen. Sie ist bereit den Geist des Teufels in den Schlaf zu schicken ehe die Wildling sich selbst und ihre Gefährten mit dem weißen Blut brandmarkt.[1]
 1. Soll soviel heißen wie: "Ready Action": Slumber Willsave DC16 auf Teufelchen falls die Wildling ihn verletzen möchte.
avatar Miguel García Montés 20.Oct.2014 11:10
Miguel, der es gerade geschafft hat, in Erwartung des Messers an seiner Kehle, Cihuacóatls anmutiges Anlitz vor seinem inneren Auge zu beschwören—ein verträumtes Lächeln mag seine Lippen umspielt haben—platzt, als er Necahuals Worte hört.

"Unnütz?" ruft er aus. "Weil als ein Mann nicht kann aufhalten eine Armee? Unnütz, weil nicht kann erreichen allein das, was Ihr als Volk nicht einmal habt versucht?"

Plötzlich lacht er. "Unnütz! El Capitán auch mich hat genannt so. Für ihn, ein Mann nur ist nützlich, wenn ihm gefällt zu rauben, morden und zu schänden. Und Ihr, Ihr nicht habt mehr Phantasie als dieses Tier? Ihr nicht könnt sehen Nutzen in einem Feind, der nicht wünscht Euren Tod, der hasst und verachtet die seinen für das, was sie Euch antun? Ihr sprecht im Ernst?"[1]

Das Messer spürt er noch immer im Rücken und er begreift nicht, worauf die 'Wildling' wartet—oder die ebenso wütende Frau vor ihm.

"Dann mich tötet endlich, wenn nicht seht den Nutzen, den ich habe im Leben. Oder aber mich lasst gehen mit die Priesterin, die wird finden einen Nutzen für mich."
 1. diplomacy  (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7356.msg942923#msg942923)= 29 (natürliche 20), falls dies einer der Spieler einbeziehen mag.
avatar Kaska 21.Oct.2014 11:10
Kaska ist ein wenig bestürzt über die Wendung die die Ereignisse in den letzten Sekunden genommen haben. Sie dachte Mirrasshi wollte die Waffe klauen so das der Weiße sie nicht benutzen kann nicht um ihn zu töten. Sie brauchten den Fremden noch, vielleicht werden sie nie mehr eine Chance wie diese kriegen. Schnell steht sie auf und steckt den Pfeil aus dem Blasrohr in den von Gift durchtränkten Schwamm. In der gleichen Bewegung geht das Blasrohr wieder auf den Rücken und sie läuft fast die senkrechte Wand runter so schnell klettert sie hinab.
"Parada que todavía lo necesitamos. Su cabeza es demasiado importante como para matarlo ahora. Mantenga su venganza y rabia que todavía es amamantado en el tiempo."[1] Nach den vielen Jahren bei den Fremden mit einem richtigen Lehrer spricht sie die Sprache fast Akzent frei. Aber nur fast den sie hatte den Akzent der Fremden mit auf geschnappt und sprach eher so wie man an der Schwertküste spricht. Doch das ein oder andere Fauchen betrügt den Schein. Und als die Tabaxi sich der Hin nähert kann diese sehen das sich die Augen zu Schlitzen verengt haben. So erregt hat keine aus der Gruppe die junge Frau je erlebt. Doch hat sich die Stimme kaum über die normale Lautstärke erhoben so wusste sie doch die Gefahr in der sie alle sind. Kaska schaut noch kurz zur Priesterin "Gibt es hier in der nähe einen Ort an dem wir nicht gefunden werden und an dem wir reden können. Bei dem Geschrei hier wird es nicht lange dauern bis andere von der Legion kommen und dann sind wir alle Tod."
 1. 
Übersetzung (Anzeigen)
avatar Mirrasshi 22.Oct.2014 04:10
Mirrasshi lässt den Dolch des Fremden, der in ihrer Hand aber eher wie ein Schwert wirkt, weiter auf diesen gerichtet. Mittlerweile aber sitzt die Spitze der Waffe auf seinem Nacken und auch auf Kaskas Worte hin bewegt sie sich keinen Zentimeter. Nur kurz trifft ein Blick in dem sich Enttäuschung und Unglaube mischen die Tabaxi. Den weißen Teufel zu töten hatte die Hin sowieso nicht vor gehabt - zumindest noch nicht.

Langsam wandert sie um ihn herum, wobei sie die Klinge stets auf der selben Höhe lässt. Als sie schließlich vor ihm ist, bleibt sie stehen, blickt ihm in die Augen und kann dort ehrliche Furcht um sein Leben erkennen. Auch seine Worte erscheinen ihr mit einem Mal verständlich und sinnvoll und einen kurzen Moment ist sie sogar geneigt, ihm zu zu stimmen. Ihre Hand beginnt zu zittern und für einen Herzschlag lang empfindet sie wahres Mitleid für den vor ihr knienden Mann...

Dann aber ruft sie sich wieder den Anblick ihrer Stammesbrüder und Schwestern vor Augen, wie sie die Teufel um ihr Leben an gebettelt hatten. Und den Anblick derer, die um einen schnellen Tod gebettelt hatten. Und den Anblick Tlalocs, dessen Blut in der Erde versickerte gerade als sie eigentlich hätte seine Ehefrau werden sollte. "Sie haben kein Mitleid mit uns. Ich darf kein Mitleid mit ihnen haben.", erinnert sie sich. "No se preocupe", versichert sie ihm, "usted no tendrá que sufrir todo el tiempo como nosotros. Muéstranos donde las bolas brillantes y polvo mágico almacenados y estoy de acuerdo para matar antes de que yo corté el corazón.[1]
 1. Keine Sorge, ihr werdet nicht so lange leiden müssen wie wir. Zeigt uns wo ihr die glänzenden Kugeln und das Zauberpulver aufbewahrt und ich verspreche euch, euch zu töten, bevor ich euer Herz heraus schneide.
avatar Xiuhcoatl 22.Oct.2014 02:10
Xiuhcoatl kann nicht glauben, was er da mit ansehen muß.
Hatten sie davon gesprochen, wie Jäger zu sein? Davon die Beute auszukundschaften? Davon sich nicht zu zeigen, bis der Zeitpunkt zum Zuschlagen gekommen war? Und davon kein Blut zu vergiessen?
Jetzt war alles dahin. Auf dem leeren Platz mußte jeder die Gruppe sehen. Und auch was diese dort taten.
Xiuhcoatl war hin- und hergerissen. Was sollte er tun?
Schließlich trifft er eine Entscheidung.
Er hält sich weiter im Schatten der Stände verborgen, als er sich der Gruppe so weit es geht nähert.
Dann zischt er aus diesem Versteck heraus den Anderen zu und stimmt damit der Katzenfrau zu.
"Kommt aus der Sonne. Tezcas Blick ist nicht der einzige, der euch dort sieht. Wenn weitere Weiße Teufel kommen, dann seid ihr verloren.
Kommt hier in den Schatten."
Dann fügt er noch wie als Nachgedanken an.
"Und Kindfrau! Denk dran, was wir dem Beilmann gesagt haben. Kein unnützes Blut!"
avatar Miguel García Montés 23.Oct.2014 01:10
Wie hypnotisiert erwidert Miguel den Blick der Frau, deren Dolch er nun an seiner Kehle spürt. Warmes Blut rinnt seinen Hals hinab. Ihre Worte aber jagen ihm einen sichtbaren Schauer über den Rücken.

Das hat sich das Schicksal also für mich ausgedacht. Fellípeds Alptraum soll ich am eigenen Leibe erfahren! Dabei habe ich doch genügend eigene.

Drei Dinge fallen ihm am Rande auf. Es ist ein stählerner Dolch, der da auf ihn gerichtet ist, wahrscheinlich gar sein eigner; zweitens ist es eine Halblingsfrau, die ihn bedroht. Ihr Gesicht und offenbar ihr gesamter Körper ist rot und schwarz bemalt auf eine Art, die einem die Bezeichnung 'Kriegsbemalung' aufdrängt. Jetzt fällt ihm auch wieder ein: als 'Wildlinge' waren in Ulatos die wenigen Halblinge, die er dort gesehen hat, von der restlichen Bevölkerung verächtlich bezeichnet worden. Drittens scheint er nun vollends umstellt. Zwei weitere Stimmen mischen sich ein, wobei erstere seine Muttersprache gar akzentfrei spricht.[1] Und sie stimmt der Halblingsfrau zumindest in einer Sache zu: das Wissen in seinem Kopf will man extrahieren; um seinen Kadaver mögen sich hinterher die Schakale streiten.

Tymora, was habe ich dir getan? Ist denn mein Glück zu fassen? Da laufe ich ausgerechnet den einzigen fünf Personen in ganz Tukan, die schon einmal mit der Legion zu tun hatten und entsprechend auf Rache sinnen, in die Arme, und das auch noch schnurstracks! Wieviel Schritt vom Palast mögen wir entfernt sein: vierhundert? Fünfhundert? Und dabei warst du, Miguel, so wild entschlossen, gar in der Wildnis zu überleben!

Neben ihm steht die Priesterin noch immer starr vor Schreck. Sie versteht ja auch nur die Hälfte. Er übersetzt für sie, aber auch für die Frau mit der Maske, falls diese kein Chondathan versteht: "Man scheint zu haben gefunden eine Nutzen für mich: foltern, bis habe verraten alles das, was ich weiß, dann mir schneiden den Herz aus mein lebendig Leib. Lustig, dass ich war auf dem Weg zu Meztli um anzubieten alles Wissen in meine Kopf zu Preis von meine Leben. Nun mir bleibt nichts als zu geben Euch dies."

Langsam nimmt Miguel die linke Hand herunter—die Pistole steckt rechts, es kann also niemand denken, dass er danach greifen will—und löst sein Schreibbündel vom Gürtel. Dabei findet er auch seine Vermutung bestätigt, dass die Spitze seines eigenen Dolch auf seine Kehle zeigt, denn seine Finger ertasten auf ihrer Suche eine leere Dolchscheide.

Er hält das Bündel der Priesterin hin. Er kann es nicht werfen, sonst würde das Tintentöpfchen zerbersten. Jeder der Anwesenden kann sehen, dass es sich um die bereits erwähnte Schreibmappe handeln muss, denn auf einer Seite ragt die Schreibfeder heraus.

"Hier drin Ihr findet die Brief, die erwähnte. Und bitte, wenn Ihr solltet sehen die ehrwürdige weibliche Schlange, bitte, ihr gebt die letzte Seite, die ist beschrieben darinnen. Bitte. Ist für sie."

Dann sucht er wieder den Blick der Halblingsfrau. Ihre Drohung hallt noch immer in seinen Ohren; fast spürt er schon die Klinge, die sich von unten in den Brustraum gräbt... Er schluckt. "Mein Wissen oder Eure Rache. Nicht könnt haben beides." Ist es der Versuch eines Handels oder nur eine Feststellung? Miguel weiß es selbst nicht. "Denn auch wenn unter Folter Euch würde sagen alles, was weiß, bei jedem Ihr dächtet, dass vielleicht sei eine Lüge. Nützlicher Euch wäre als..." Verbündeter will er sagen, aber kennt das Wort nicht—"como aliado. Als Freund."

Oh, ihr guten Götter, ich will nicht sterben. Oghma! Gegen dein oberstes Gebot habe ich verstoßen, aber gerade deshalb flehe ich dich an: lass mich versuchen, es wiedergutzumachen! Tymora! Gab es je einen Menschen auf dieser Welt, der sich sorgloser auf dich verlassen hat als ich? Narr und Dummkopf schalten mich andere, aber nie hast du mich enttäuscht: lass mich auch jetzt nicht im Stich!

Das Wechselspiel zwischen Todesfurcht und Hoffnung spiegelt sich deutlich auf Miguels Miene, während er ansonsten reglos darauf wartet, was man als nächstes mit ihm tun wird.
 1. Das bisschen Fauchen fällt gar nicht auf; vielleicht ein etwas ländlicherer Dialekt?  :wink:
avatar Mirrasshi 27.Oct.2014 12:10
Ohne es zu wollen, verspürt Mirrasshi wieder Mitleid mit dem Mann. Offenbar ist er der Meinung sie würde ihn an lügen. Ebenso wie er an zu nehmen scheint, dass sie ihm kein Wort glauben kann. "Wie soll es auch anders sein? Ich habe nur wenige Jahre unter den weißen Teufeln verbracht und habe mich jeden Tag nach der Flucht gesehnt. Er aber hat sein ganzes Leben unter ihnen zu bringen müssen. Ich bin in einer Gemeinschaft auf gewachsen, in der jeder das Vertrauen des anderen Wert ist, er jedoch in einer, in der keiner weiß, ob die Worte des anderen wahr sind." Unwillig muss sie ihm in diesem Punkt zu stimmen.

"Ihr habt Recht", erwidert sie dieses mal auf Nexalan, da er die Sprache der großen Leute zu verstehen scheint, "ich kann euren Worten nicht trauen. Aber ihr könnt mir glauben, dass ich euch nicht weh tun will. Wir sind nicht wie ihr." Mit einer flinken Bewegung ihrer freien Hand nimmt sie nun auch seine Pistole an sich und hält sie demonstrativ in sein Blickfeld. "Steht auf, bringt uns zu dem Zauberpulver und ich verspreche euch einen schnellen Tod. Aber wenn ihr uns verratet werdet ihr die Spiele eurer 'Freunde' am eigenen Leib erfahren."
avatar Eclipse 28.Oct.2014 08:10
Erschrocken verstummt die Priesterin, als die Situation zu eskalieren droht und die furchterregende Wildling schließlich Migul entwaffnet und sein Leben bedroht. In ihren kleinen Händen wirkt der Dolch wie ein Kurzschwert, die Pistole wie ein Gewehr. Traurig blickt Tlacatl zu Mirrasshi und Necahual, welche beide gänzlich von ihrem Hass vergiftet scheinen. "Mirrasshi." spricht er die Wildling schließlich an "Du hast dem Hass einen Platz in deiner Seele gegeben, schon jetzt hat er deinen Frieden vergiftet. Ich möchte meine Schwester nicht von Hass erfüllt sehen. Verbann ihn aus deinem Herzen, gib dem Hass keinen Platz in unserer Gemeinschaft." kurz nachdem er diese Worte gesprochen hat, schenkt er auch Necahual einen traurigen Blick, der ihr zu verstehen geben soll, dass auch sie damit gemeint ist.

Nun findet auch die Priestein ihre Worte wieder und antwortet Kaska "Ich bringe euch zu Meztli! Bei ihm sind wir in Sicherheit, dort können wir reden. Er ist ein Pipiltin und wird euch bestätigen, dass dieser weiße Mann hier nicht wie die Anderen ist. Ich hatte ohnehin vor ihn dort hin zu bringen." natürlich war es ein Risiko diese Fremden nun zu Meztli zu bringen, aber es war immer noch besser, als wenn sie durch die andauernde Diskussion von einem Trupp der Legion aufgegriffen werden. Plötzlich fällt ihr Blick auf das Bündel, welches Miguel ihr entgegen hält.

Sie scheint nicht recht zu verstehen. Briefe waren in der wahren Welt eher unüblich, mit der eigentümlichen Bildersprache der Itza, wurden hauptsächlich Kodizes und Aufzeichnungen verwaltet. Schließlich nimmt sie schüchtern lächelnd das Bündel an "Habt vielen Dank, ich werde tun was ihr verlangt, sollte euch etwas zustoßen. Aber ich werde nicht zulassen, dass diese Wildling euch die Kehle durchschneidet. Wir sind hier nicht in Nexal." wobei sie Mirrasshi einen deutlichen Blick zuwirft, mit aller Entschlossenheit die sie aufbringen kann.
avatar Necahual 29.Oct.2014 06:10
Necahual meint ihren Ohren nicht trauen zu können. "Was Ihr als Volk nicht einmal habt versucht? - Wurde nicht Gestern erst Yoatlchone für sein Aufbegehren durch die Teufelskugeln getötet?" Sie schätzt sich glücklich das große Leid, welches die Teufel über Maztica gebracht haben nicht in dem Ausmaße erfahren zu haben wie viele ihrer Brüder und Schwestern. Aber sie kennt die Gräuel Geschichten über die Eroberungszüge, die Metzeleien, die Schändung und Versklavung. Nicht jeder Ort war bereit gewesen sich wehrlos wie Tukan auf zu geben.
Angesichts dieser Unterstellung wird hat sie nur Verachtung für den weißen Teufel übrig und sie wünscht sich nie auch nur ein Wort mit ihm gewechselt zu haben.
"Kein unnützes Blut." Wiederholt sie Xiuhcoatls Worte in Gedanken und antwortet im Stillen. "Raub ihm doch die Luft, so wie sie uns unserer Mutter berauben." Mit diesen Worten wendet sie den anderen den Rücken zu als der weiße Mann mit seinem Leben ab zu schliessen versucht und der Priesterin das Bündel entgegenstreckt.
Als sie die Antwort der Wildling vernimmt wird ihr wieder klar warum die anderen drei so großes Interesse an dem weißen Teufel haben. "Die Kraft der Teufelskugeln! Darum wollen sie ihn."
So sehr Necahual darüber nachdenkt, desto klarer wird ihr, dass sie nicht den Tod des Teufels keine Lösung sein kann. Er und seine Brüder sind wie böse Geister alles was man tun kann ist sie aus zu treiben.

Den traurigen Blick Tlacatls versteht Necahual nicht. Sie kann und will ihn nicht verstehen. Wie kann ihr großer Bruder diesem Mann nicht mit Hass begegnen wenn er und seine Brüder doch diejenigen sind welche Mazticas Leib verderben und unsere Brüdern und Schwestern töten. "Warum ist er überhaupt mit uns aus der Gefangenschaft geflohen? Wenn er sich nun mit den Teufeln verbrüdert warum konnte er es nicht mit den Ungeheuern aus Nexal?!" Sie schüttelt den Gedanken fort und schaut Tlacatl fordernd an so als ob sie sich eine Antwort auf ihre unausgesprochenen Fragen erhofft.
Zu Meztli gehen steht für Necahual außer Frage. Sie hat weder Interesse am Teufel selbst noch an deren Kugeln.
An Tlacatl gewandt spricht sie darum auf der Sprache ihres Bruders: "Ich werde in den Tempel der gefiederten Schlange gehen und die Frau mit dem Mantel der einen Feder suchen."
Sie blickt Tlacatl nur kurz in die Augen dreht sich dann um und geht.   
avatar Miguel García Montés 31.Oct.2014 02:10
Bei den Worten des "Beilmannes" und der Priesterin verfinstert sich das Gesicht der Wildlingsfrau. Einen erschrockenen Atemzug lang glaubt Miguel, es sei aus mit ihm, als ein Zucken durch ihren Arm geht und die Spitze des Dolches ein wenig tiefer in seinen Hals treibt, doch dann fängt sie sich und funkelt ihn nur böse an, auf seine Antwort wartend.

Langsam und wie befohlen erhebt Miguel sich und kann dabei nicht verhindern, dass seine Beine zittern nach dem langen Knieen auf hartem Stein, kaum dass sie ihn tragen wollen. Als er endlich steht, zeigt die Klinge nunmehr auf seinen Bauch.

"Nicht bin soldado. Krieger. Nicht weiß, wo es wird gelagert. Es könnte herausfinden, aber nur wenn Ihr mir traut. Und nur vor heute abend. Heute abend, weil nicht ihm bringe das, was er mir befahl zu holen, der Capitán mich wird lassen einsperren und foltern, bis ihm sage was hat geschehen damit. Nicht sind meine Freunde, das. Ihre Spiele... mir drehen um den Magen. Was ich habe gesehen in den letzten Wochen, ich wünschte dass niemals hätte gesehen. Dass niemals wäre geschehen. Ihr nicht müsst drohen zu mir dafür dass ich sage und zeige euch alles das, was ihr wollt wissen. Auf dass ich könnte aufwachen aus diesem Alptraum! Bei Oghma, Gott der Sänger, Spielleute und der Wahrheit, ich euch schwöre: nicht bin euer Feind."
avatar Mirrasshi 02.Nov.2014 02:11
Als nun der Mann so von oben auf Mirrasshi herab blickt, weicht sie unwillkürlich einen Schritt zurück. Während er noch vor ihr kniete hatte er etwa ihre Größe gehabt und sie die einschüchternde Statur die den weißen Teufeln eigentlich gegeben ist, beinahe vergessen lassen. Nun aber zeigt sich ein Abbild der Angst, das Miguel bereits am Tag zuvor gesehen hatte wieder auf ihrem Gesicht. Die Hand in der sie den Dolch hält beginnt leicht zu zittern und wirkt nun weniger bedrohlich als mehr furchtsam abwehrend. Für einen Augenblick befindet sie sich wieder im Lager der weißen Teufel, darauf wartend dass man sie für ihren Diebstahl bestraft.

Mit Mühe reißt sich die Wildling so weit zusammen, dass sie wieder einigermaßen klar denken kann. "Was jetzt? Weiß er es tatsächlich nicht? Oder ist das nur wieder eine Lüge? Wir können ihm nicht trauen, es heraus zu finden. Wir können ihm aber auch nicht trauen, uns nicht zu verraten, wenn wir ihn frei lassen. Wir haben jetzt wirklich keine andere Wahl als ihn zu töten." Vorsichtig wirft sie einen Blick in das Gesicht des weißen Teufels, in der Hoffnung, seine Absicht erkennen zu können. "Vielleicht will er uns sogar genau dazu verleiten. Wenn die anderen Teufel seinen Tod bemerken, werden alle hier darunter zu leiden haben. Was sollen wir nur tun?"

Verzweifelt blickt die Hin hilfesuchend zu ihren Gefährten, doch weiß sie eigentlich schon längst, dass Xiuhcoatls und Kaskas Anweisungen die einzigen sind, die jetzt noch Sinn machen: Zuerst müssen sie sich in Sicherheit bringen. Dann erst würden sie entscheiden können. "Also... gut", kurz räuspert sie sich, als sie merkt, dass ihre Stimme zittert, "bringt uns zu diesem Meztli. Dort werden wir versuchen, mehr zu lernen."
avatar Miguel García Montés 02.Nov.2014 07:11
Als die Wildlingsfrau zu zittern beginnt, zieht Miguel Kopf und Schultern ein, um weniger bedrohlich zu wirken, und streckt auch erneut die offenen Hände vor, um zu zeigen, dass er friedlich mitkommen wird. Ihre Angst macht die Frau nämlich gefährlicher als der Dolch in ihrer Hand. Vor lauter Angst wird sie sich nicht trauen, ihm auch nur ein Wort zu glauben. Vor lauter Angst könnte die Pistole in ihrer zitternden Hand losgehen. Vor lauter Angst wird sie ihn schließlich töten. Außer, er schafft es, ihr die Angst zu nehmen.

Nur wie mach ich das? Wie überzeuge ich jemanden, der mich für einen Teufel hält, dass ich ihm nichts böses will? Dass ich die Wahrheit spreche?

Wenigstens stimmt sie dem Vorschlag der Priesterin zu. Wenn Miguel sich in Meztli nicht vollkommen getäuscht hat, dann wird dieser sich seinen Vorschlag zumindest anhören. Und solange Miguel noch eine Zunge im Mund hat und einen letzten Zuhörer, so lange gibt es Hoffnung. Es sei denn...

"¡Cuidado con la pistola!" ruft Miguel erschrocken und erklärt dann etwas leiser: "Está cargada. Apuntádla al suelo y no a una persona, o podríais herir a vuestros amigos o a vos misma."[1]

Seine Hände sind schmal, fällt Mirrasshi jetzt aus der Nähe auf, mit langen, dünnen Fingern. Es könnten die Hände einer Frau sein, und auch nur wenn diese ihr Lebtag nicht hat arbeiten müssen. Fast so groß wie Tlacatl, scheint er aber nicht annähernd dessen Kraft zu besitzen. Dabei waren all die Teufel, mit denen Mirrasshi bislang zu tun hatte, eher von Tlacatls Statur. Und keiner von ihnen trug eine Flöte um den Hals...
 1. 
Übersetzung (Anzeigen)
avatar Kaska 04.Nov.2014 11:11
Fast schon erleichtert nickt Kaska der Priesterin zu als diese einen Vorschlag macht. "Dann lass uns gehen. Doch ihr geht voran. Xiuhcoatl würdest du aufpassen das keine Wachen von hinten auf uns laufen ich werde nach vorne hin absichern ob etwas kommt. das schlimmste was jetzt passieren könnte wären anderen seiner Art über dem weg zu laufen."

Kaska war schon ein paar Schritte an Miguel vorbei gelaufen als der plötzlich los brüllt. bei dem plötzlichen laten geräusch stehen ihr die Haare zu Berge. "Silencio Gibón!" Den Ausdruck verstärkte sie noch mit einem schlag ihrer Tatze auf den Hinterkopf. "Aber er hat recht die Dinger sind gefährlich richte sie am besten auf ihn, dann überlegt er sich ob er etwas dummes macht. Wir Sollten uns beeilen jemand könnte das gehört haben."

Damit ist sie schon wieder los. Auf den Dächern der Stadt immer knappe 50m vor den anderen und hält Ausschau nach Wachen die ihre Wege Kreuzen würden.[1]
 1. Heimlichkeit: 16 / Warnehmung: 15
avatar Eclipse 11.Nov.2014 03:11
Und schon trennen sich die Wege der Gefährten einstweilen wieder. Während die Priesterin den Gefährten den Weg zu Meztli weisen will, hält Necahual weiterhin auf die Pyramide des Quotal zu. Tlacatl scheint für einen Augenblick zu überlegen ... sein Blick fällt auf Mirrasshi und den Dolch in ihren Händen. Einerseits will er Necahual nicht allein lassen, andererseits will er Miguel auch nicht dem Blutdurst der Wildling ausliefern.

Ernst schaut er Kaska und Xiuhcoatl an, und legt Miguels Leben somit in ihre Hände, ehe er sich schnell zurück an Necahuals Seite begibt. Die junge Priesterin führt die kleine Gruppe schließlich fort vom Markplatz, vorsichtig und sich stets umblickend folgen ihr die ungleichen Begleiter. Glücklicherweise stoßen sie dabei auf keine Patrouille der Legion, ja nicht einmal auf weitere Passanten.

Schließlich betritt die Priesterin eine Art Lagerhaus, ganz am Rand des Marktplatzes. Ein einfaches, schmuckloses Gebäude, in dem wohl Töpferwaren, Nahrungsmittel und Kleidung gelagert werden. Die junge Frau schiebt eine Kiste bei Seite und enthüllt eine darunter befindliche Falltür, welche sie mit einem kurzen Ruck aufschwingt. Eine Treppe führt hinab in einen steinernen Gang mit behauenen Wänden.

Eine gewisse Skepsis scheint sich erneut breit zu machen, insbesondere bei Mirrasshi, welche Miguel noch immer mit seinen eigenen Waffen in Schach hält. Doch schließlich folgt man der Priesterin, die auch weiterhin voranschreitet. Der Gang führt schließlich in ein von Fackeln beleuchtetes Kellergewölbe, in dem es kühl und feucht ist. Der Raum ist gefüllt mit zahlreichen Kisten und Behältern, aus denen hier und dort Masken, Schmuck und Talismane aus Gold herausragen.

(http://www.calnative.com/blog/calnative%20images/cuauhtemoc.jpg)
Inmitten all der Kostbarkeiten steht eine Gruppe von Männern, einige von ihnen sehen aus wie Lastenträger, welche nur einen einfachen Lendenschurz tragen. Doch ein Mann fällt in der Gruppe auf ... mit seinen prächtigen Gewändern und dem Federschmuck auf seinem Haupt muss er ein Pipiltin sein, wahrscheinlich besagter Meztli. Herzlich begrüßt er die junge Priesterin, ehe sein Blick auf Miguel fällt. "Mein Freund! Es tut gut euch wieder zu sehen. Seid ihr gekommen zu sehen ob ich Erfolg hatte? Doch wer sind diese Leute an eurer Seite? Habt ihr weitere Verbündete gefunden?" ein Blick auf Mirrasshi, welche immer noch mit gezückten Dolch nahe bei Miguel steht, lässt ihn anderes glauben.
avatar Eclipse 12.Nov.2014 12:11
Necahual und Tlacatl:

Währenddessen schreitet Necahual in Begleitung ihres Bruders weiter auf die Pyramide des Quotal zu. Schnell sind die Stufen erreicht und die beiden beginnen den Aufstieg. Es ist ein durchaus langer Weg, denn es ist das höchste Gebäude von Tukan, zugleich muss es bereits sehr alt sein, denn Wind und Wetter haben an den Steinen geschliffen. Dennoch sind seine Seiten mit prächtigen Farben bemalt, jedoch fehlen die typischen Blutspuren, welche die meisten Tempelpyramiden herunter rinnen, so wie es auch bei Tezcas Tempel in Mictlanec der Fall war.

Nach einer scheinbaren Ewigkeit des beschwerlichen Stufensteigens ist endlich die Aussichtsplattform erreicht, auf welcher sich auch das kleine Tempelgebäude befindet. Auch hier findet sich kein Opferaltar, lediglich ein Steinblock auf dem Kunstwerke aus Blumen und Federn verstreut liegen. Einige Tukane sitzen auf dem Dach des Tempelgebäudes und klappern mit den Schnäbeln als die beiden sich nähern.

Schlangenköpfe[1] und weitere Malereien zieren das Gebäude. In den Wandmalereien glaubt Necahual sogar Dinge aus ihrem Traum zu erkennen: eine große Stadt inmitten eines gefrorenen Sees und eine junge Frau, die auf einem Couatl über Maztica hinwegfliegt. Und da glaubt sie auch die Frau mit dem Mantel der einen Feder in den Zeichnungen zu erblicken. Eine wunderschöne, dunkelhäutige Frau, in einen Mantel gehüllt, der aussieht als würde er aus einer einzigen großen Feder bestehen. Dabei stellt ihr eine Meute von bleichen Kreaturen nach, welche auf Necahual wie die Wiedergänger von Nexal wirken.

"Sieh nur Necahual!" sagt Tlacatl und erst jetzt schafft sie es sich von den Bilder loszureißen und den atemberaubenden Ausblick zu genießen. Weit und breit erstrecken sich die Häuser, Paläste und Tempel von Tukan, während sich im Süden der bläulich schimmernde See an die Stadt schmiegt und in noch weiterer Ferne sind bereits die Ausläufer der Berge von Lopango zu sehen.

Doch Tlacatl deutet nach Norden: Jenseits der grünen Felder welche die Stadt umgeben liegt das Haus des Tezca, welches sich öd und weit bis zum Horizont erstreckt. Eine große Staubwolke hängt über dem Haus des Sonnengottes, wabernd und wirbelnd scheint sie auf die Stadt Tukan zuzustreben.
 1. Schlangekopf (http://www.venamimundo.com/DeAquiyAlla/Almazan/Fotos/Quetzalcoatl-04.jpg)
avatar Mirrasshi 12.Nov.2014 12:11
Auf dem Weg zum Lagerhaus nähert sich Mirrasshi vorsichtig und ohne den weißen Teufel aus den Augen zu verlieren Xiuhcoatl an. Die schweren Waffen in ihren Händen sind ihr unangenehm und sie ist sich sicher, dass sie bei dem Sohn Tezcas ohnehin besser auf gehoben sind. Wortlos reicht sie ihm den Dolch und die Pistole und zieht dann wieder ihren eigenen Obsidiandolch, mit dem sie sich schnell wieder dicht hinter dem Fremden positioniert, um sicher zu gehen, dass er niemandem etwas an tut.[1]

Im Keller des Lagerhauses an gekommen beobachtet die Hin mit einigem Erstaunen, wie der Mann mit den Federn auf dem Kopf den weißen Teufel herzlich begrüßt. Das kann sie nicht weiter mit an sehen. "Seid ihr verrückt?", faucht sie ihn an, "Wie könnt ihr diesen Teufel als euren Freund bezeichnen? Er und seine Freunde haben die wahre Welt überfallen. Sie haben die Bewohner gefangen genommen, getötet und gequält ohne einen triftigen Grund. Sie haben gestern noch eure Leute ab geschlachtet wie Vieh, nieder gemäht wie Hirse, aus gelöscht wie Ungeziefer. Und ihr nennt ihn einen FREUND?!?" Zornig bleckt die Wildling die Zähne und wirkt dabei nun tatsächlich so blutrünstig und ungezähmt, wie es ihrer Spezies nach gesagt wird.
 1. Wenn Xiuhcoatl ihr die Waffen nicht ab nehmen will, werde ich diesen Satz noch ändern.
avatar Miguel García Montés 12.Nov.2014 03:11
Verdattert schaut Miguel der Katzenfrau nach, die, kaum dass sie ihm einen Hieb mit der Pranke versetzt hat, auf den Dächern verschwindet. Eine Tabaxi! Davon leben in Ulatos auch einige. Ihm ist es aber nie gelungen, mit einer davon ins Gespräch zu kommen: Ja, mein Herr. Nein, mein Herr. Vergebt mir, mein Herr, das weiß ich nicht. Stets in höflichem Tonfall, aber ohne den angstvollen Eifer der Menschen. Und so scheint auch diese, anders als die Wildling, nicht die geringste Angst vor Miguel zu haben.

Während des kurzen Weges über den Marktplatz kommt ihm durchaus der Gedanke an Flucht. Der Beilmann und die Frau mit der Maske sind in Richtung Tempel verschwunden, die Katze auf den Dächern, sodass nur die kleine Wildling und ein ebenso wild bemalter—besser gesagt tätowierter—Mann noch auf ihn aufpassen. Diesen bekommt Miguel nur kurz zu Gesicht, bevor die beiden ihn grob vorwärts stoßen. Der Mann ist kleiner als er und dabei so schmächtig, dass Miguel sich durchaus zutrauen würde, ein Handgemenge mit ihm zu überstehen. Bewaffnet ist er mit einer schwarzen Keule und einem schwarzen Dolch, die er nicht einmal gezogen hat. Miguel, obwohl unbewaffnet, könnte immerhin noch zaubern. Aber damit würde er sich jede weitere Chance vertun, den Eingeborenen zu zeigen, dass es ihm Ernst ist. Wenn er jetzt zwei von ihnen verletzte oder gar die Priesterin! Dann wäre alles aus. Nein, er muss ihr vertrauen und Meztli und überhaupt, er hat sich doch längst entschieden: lieber als Mensch sterben denn als Teufel leben![1]

Und wenn das Dummheit ist, dann sterb ich halt als Dummkopf. Aber wenigstens nicht als Feigling. Nicht als Mörder.

Und dann ist das Ziel auch schon erreicht. Die Priesterin betritt ihnen voran ein großes Haus, das sich am Rand des Marktplatzes und noch ein kurzes Stück die Gasse hinunter befindet, und führt sie dort in einen nicht sonderlich raffiniert versteckten Keller. Miguels Augen werden immer größer, als er erkennt, wo er ist.

Nein, nein, nein, denkt Miguel, als er Meztli inmitten der Goldschätze erblickt. So war das nicht gedacht! Ihr könnt mich doch nicht mitten in euer Versteck führen! Der Hauptmann braucht mir das Foltereisen bloß zu zeigen, da würd ich ihm schon alles ausplaudern. Grundgütige Götter, wollt ihr mich in Versuchung führen?

Den zweiten Schock erfährt Miguel durch Meztlis Begrüßung.[2]

Wie naiv der mich als Freund begrüßt! Gestern noch warf er sich mir zu Füßen. Glaubt der Mann ernsthaft, nach einer einzigen freundlichen Geste meinerseits, mir vertrauen zu dürfen? Kann ein Mensch so vertrauensselig sein, so leicht den Feind beim Wort nehmen? Daheim wüsste ich, dass seine Worte nur Teil eines eleganten Tanzes wären, der damit enden würde, dass man mich, den 'Freund', zu meinem eigenen Wohl 'in Sicherheit' geleiten würde. Doch hier? Ich werde aus den Eingeborenen einfach nicht schlau. Sie nehmen alles viel zu wörtlich, drücken selbst alles viel zu direkt aus, und was immer sie im Herzen fühlen findet Ausdruck auf ihren Gesichtern oder in ihren Worten. Dagegen bin ich ja ein verschlossener Mensch!

Und offenbar ist Meztli sehr zufrieden mit seinem Versteck. Miguel kann nicht glauben, dass die Legion länger als zwei, höchstens drei Tage brauchen wird, um es zu finden.

Mit jedem Schritt durch den Keller wird Miguel mulmeliger zumute. Deine Entscheidung ist getroffen! Deine Entscheidung ist getroffen! sagt er sich wieder und wieder. Meztlis Blick mag freundlich sein, aber die der anderen Anwesenden waren vorsichtig bis feindselig. Und dann schimpft auch schon die Wildling los. Jede ihrer Anklagen ist wie ein Fausthieb in Miguels Magen. Alles wahr! Es ist ja alles wahr, was sie sagt, aber ich... aber ich... ich wusste nichts davon... vorher... als... und jetzt...

Er macht einen Schritt auf Meztli zu und sinkt auf ein Knie.

"Ehrwürdiger Pipiltin", sagt er.[3] "Ihr seid gütig dass mich nennt Freund. Noch nicht habe getan viel, um zu verdienen diesen Titel. Doch wenn damit Ihr wollt sagen, dass gern ich wolle sein Euer Freund, dann Ihr hättet recht. Nicht habe gekommen um zu sehen, ob Ihr hattet Erfolg—bereits das sah oben im Tempel—aber habe gekommen um zu bitten Euch um Hilfe. Denn seht, Euer Erfolg ist mein Untergang. Der Capitán mich hat beauftragt, weil so gut ihm habe besorgt das Gold aus die Schatzkammer, dass auch ihm solle holen das Tempelgold. Wenn heute abend ich trete vor ihn mit den Händen leeren, er wird wollen wissen warum. Wenn nicht habe Antwort, er wird lassen foltern mich oder andere, die er verdächtigt zu wissen wo es sei.

Als ich Euch riet zu verstecken das Tempelgold, falls Ihr fürchtet Eure Götter mehr als dass uns, da mir nicht blieb mehr Zeit für eine Erklärung. Nicht konnte sagen Euch, was wird geschehen, wenn der Capitán nicht findet das Gold. Es ist dasselbe, was wird geschehen, wenn er findet das Gold—nur, dass es wird geschehen früher. Denn egal, wie viel Gold er wird bekommen, immer er wird wollen haben mehr. Niemals er wird sein zufrieden.

Diese Wilding hier Euch kann erzählen das, was die Männer der Legion werden tun mit euch. Sie es weiß besser als ich. Erst seit sechs Monaten ich bin in diesem Land. Noch neunmal so lange müsste dienen der Legion ich, bevor dürfte zurückkehren in die Heimat. Noch neunmal so lange müsste mitansehen das, was sie Euch antun. Müsste, um zu überleben, werden wie sie. Aber der Mann, der heimkehrt nach dieser Zeit, der nicht möchte sein. Lieber wäre tot. Lieber würde kämpfen für Euch. Wenn Ihr wollt kämpfen. Meztli, noch Ihr habt die Wahl. Wenn der Capitán nicht bekommt das Gold heute abend, dann für ihn das bedeutet Kampf. Seid Ihr bereit dafür? Dann mich lasst helfen."
 1. perception=17: Miguel hat nicht bemerkt, dass die beiden kurz abgelenkt waren.
 2. sense motive = 16: Miguel hält Meztlis freundliche Begrüßung für ehrlich, außer der SL klärt mich anderweitig auf.
 3. Diplomacy = 19
avatar Xiuhcoatl 18.Nov.2014 04:11
Xiuhcoatl versucht sich weiterhin verborgen zu halten, selbst als die Kindfrau ihm die Waffen des Weißen Geistes reicht. Schnell steckt er sie in seinen Gürtel, betrachten konnte er sie später noch.
Ansonsten folgt er erst einmal wortlos dem weiteren Geschehen.
Er weiß nicht so ganz, was er von dem seltsamen Mann halten soll, der behauptet Frieden mit ihnen haben zu wollen.
Unsicher schaut sich der Jäger um, ob sie beobachtet werden, bevor auch er aus den Schatten in das Gebäude und in die Tiefe huscht.
Auch hier bleibt er im Dunkel, das zwischen dem Licht der Fackeln Platz findet, verborgen.
Noch immer ist er der Jäger, der seine Beute so wenig wie möglich von seiner Anwesenheit zeigen möchte. Schlimm wäre es, wenn sie lernt ihn einzuschätzen statt umgekehrt.
avatar Necahual 22.Nov.2014 09:11
Necahual und Tlacatl:

Schnell erklimmt Necahual die Stufen zur Aussichtsplattform der Tempelpyramide. Sie ist froh die anderen mit dem weißen Teufel allein gelassen zu haben und noch froher darüber, dass Tlacatl mit ihr gekommen ist. Als die beiden vor dem Steinblock stehen und der Duft der Blumen und der Glanz der Federn sie wie ein paradiesischer Traum begrüßt, lächelt Necahual. Vorsichtig streicht sie mit den Fingern ihrer rechten Hand über die Federn. Weich umschmeicheln sie ihre Finger. Dann zieht sie ihre Maske ab und tauscht eine der roten Federschuppen ihrer Totemmaske gegen eine goldene Paradiesvogel Feder.

Als Necahual die Abbildung der Frau mit dem Mantel der einen Feder sieht, bleibt sie davor stehen. "Schau, Bruder. Da ist die Stadt im gefrorenen See. Die Couatlreiterin ist auch zu sehen und da!" Necahual zeigt auf die wunderschöne dunkelhäutige Frau: "Die Trägerin des Mantels der einen Feder!. Sie wird verfolgt von den Wiedergängern." Es ist wie in meinem Traum. Necahual beisst sich auf die Lippe. "Hoffentlich deuten wir die Zeichen der Zeit richtig und der Moment für den Eintritt der Prophezeihung ist nicht mehr weit."

Auf Tlacatls Hinweis hin, wendet sich Necahual von den Fresken ab und dreht sich um. Den den städtischen Dschungel Tukans zu ihren Füßen, lässt Necahual ihren Blick in die Ferne gleiten. Während ihre Augen ohne Ziel dem Horizont folgen, spürt Necahual wie sie eine plötzlichen Schwere überkommt. Ihr Herz sucht nach Heimat.

Dann entdeckt auch Necahual die Staubwolke. "Wer oder was da wohl kommen mag? Gibt es jemanden der Tukan zu Hilfe eilen würde? Oder sind es weitere weiße Teufel oder gar Wiedergänger?" Necahual erschaudert bei dem Gedanken. "Willst du den anderen davon berichten während ich in den Tempel gehe?" fragt sie ihren großen Bruder.
avatar Kaska 23.Nov.2014 04:11
Als die Priesterin mit als erste in dem Lagerhaus verschwindet eilt Kaska die Seite des Hauses wieder hinab und betritt als letzte das Gebäude und blickt überrascht auf die Falltür. So was hatte sie hier nicht erwartet,und genau das lies sie schlechtes vorahnen. Und wie sie recht behalten sollte.Am ende der Treppe War ein Raum voll Gold.Und obwohl sie die anderen Menschen da unten als erst ein mal unwichtig ansah höre sie zu und bei Miguels Worten verstand er was vor sich ging. "Engañar!"[1] Rief die Tabaxi aus und versetzte dem Weißen noch einen Hieb auf den Hinterkopf. Sie fauchte einmal kurz und ging eine Runde um den Fremden umher, während sie sich beruhigte. "Ihr habt uns alle getötet. In Ultos haben sie Gold in den Tempeln gefunden und so erwarten sie auch hier Gold zu finden Doch obwohl es hier Opferräume gibt ist nichts da. ihr hättet nur ein Tail mitnehmen sollen die Fremden hätten etwas gefunden und fürs erste gedacht das es das war. Nun wissen sie das das Gold irgendwo versteckt ist. Morgen werden sie das Versteck hier gefunden haben. Und wir alle werden sterben wir brauchten doch nur eine Woche um von hier weg zu kommen." Sie stellte sich vor Migual und fokussierte diesen mit ihren Katzenartigen Augen. Das erste mal hatte dieser die Chance Kaska genauer zu betrachten und fast zu stellen das sie Ungewöhnliche Kleidung für die einheimischen trug, die Kleidung waren von Handwerkern aus seiner Heimat hergestellt. "Ihr habt ihnen gesagt sie sollten das Gold verstecken? Dann seid ihr so Tod wie wir. selbst wenn wir euch nicht töten und ich Verspreche euch sie wünscht sich nichts sehnlicher." Dabei nickt sie zu Mirrasshi hinüber. "Doch freut euch ich wüsste wie ihr überleben könntet." damit geht sie an ihm vorbei ein wenig von den Fremden weg und winkt Mirrasshi und Xiuhcoatle hinter sich her. "Wir können ihn benutzen um aus dieser Stadt raus zu kommen und unsere Reise fort zu setzen doch werde ich die anderen beiden nicht zurück lassen. Ihr seid alle in meiner Obhut."
 1. Dummkopf
avatar Miguel García Montés 23.Nov.2014 09:11
"Was sie erwarten", erwidert Miguel, als die Tabaxi sich drohend vor ihm aufbaut; aus seiner knienden Position muss er zu ihr aufblicken, "ist, dass ihr euch lasst gefallen alles. Dass ihr fallt zu ihren Füßen, bettelt. Dass ihr ihnen bringt Gold, wenn sie euch drohen, immer mehr Gold, weil hofft, irgendwann sie seien zufrieden. Aber nicht sie werden sein niemals zufrieden. Ihr ihnen gebt Gold, beim nächsten Mal sie werden wollen mehr. Mehr von ihnen werden kommen hierher, weil ihr besitzt so viel Gold, weil ihr es hergebt so leicht. Wie lange war der Capitán zufrieden mit alles das Gold in die Schatzkammer? Eine Nacht. Diesen Morgen schon wollte mehr."

Doch die Katzenfrau ist längst an ihm vorbeigezogen, um hinter seinem Rücken mit ihren beiden Freunden zu flüstern; Miguel spitzt die Ohren, versteht aber leider kein Wort.[1] Er wendet sich wieder direkt an Meztli.

"Solange nicht ihr ihnen zeigt, dass nicht sie können nehmen von euch alles das, was sie wollen, solange sie sich werden nehmen alles. Zum Schluss, alle Städte in Maztica werden sein wie Ulatos, ihr alle werdet sein Sklaven in eurem Land und eure Frauen werden sein ihre... putas. Ja, wenn ihr kämpft, es wird geben viele Tote. Es wird geben viele Tote, wenn nicht ihr kämpft. Die Entscheidung ist die eure."
 1. perception = 12 (vs. 15)
avatar Eclipse 17.May.2015 09:05
Bei Necahual und Tlacatl:

"Nein Schwester" spricht Tlacatl mit Bestimmtheit "Ich werde nicht von deiner Seite weichen, wir suchen gemeinsam nach dieser Frau." der hühnenhafte Lopangonese würde seine kleine Schwester nicht allein lassen, nicht hier in Tukan, selbst dann nicht wenn es wichtige Kunde zu überbringen galt. Schließlich blickt auch er in die Ferne zu den Rändern der Wüste, wo sich eine gewaltige Staubwolke erhebt.

Doch plötzlich beginnt Necahual zu zittern, ihre Beine geben nach und ihre Augen verdrehen sich. "Oh Schwester nein!" schnell ergreift Tlacatl die bebende Necahual und fängt sie, ehe ihr Leib auf dem Boden aufschlägt. Er ist bereits vertraut mit diesen Anfällen, doch der letzte lag einige Tage zurück, als die flimmernde Hitze in Tezcas Haus seltsame Schemen am Horizont erscheinen ließ.

"Alles wird gut Schwester." sagt er noch, doch Necahuals Geist entgleitet schon. Die Payitanerin erhebt sich hustend aus dem Wüstensand und wird ihrer Umgebung gewahr. Um sie herum laufen Dutzende, nein Hunderte, womöglich Tausende Wiedergänger, das ist in all dem aufgewirbelten Wüstensand nicht zu sagen. Die bleichen Leiber erkennt Necahual jedoch sofort wieder, nie würde sie den Anblick der verwandelten Sklavenjäger vergessen. Grässliche Schreie erfüllen die Luft und die rotglühenden Augen sind sogar inmitten der Staubwolken auszumachen. Von weit her vernimmt Necahual jedoch sogar ein lautes Stampfen, dass die Erde erzittern lässt, als würde einer der Giganten aus den alten Legenden mit der Armee der Wiedergänger marschieren ... für den Augenblick da Necahual reglos im Wüstensand liegt scheinen die vorbeiziehdenn Wiedergänger keine Notiz von ihr zu nehmen.
avatar Necahual 18.May.2015 10:05
Wie Ameisen über einen Kadaver, kriecht Angst in ihren Körper und sie muss sich zusammenreißen um nicht laut los zu schreien. Sie wagt kaum die Augen zu öffnen geschweige denn den Kopf zu heben. Eine Ewigkeit bleibt sie so bewegungslos liegen. Dann nachdem die Schreckensschauer langsam den lähmenden Mantel von ihren Schultern nehmen, versucht sie vorsichtig den Kopf zu heben. "Wo bist du Tlacatl?" Sie schaut sich um und versucht einen Moment ab zu passen in dem es ihr möglich erscheint ihren Aufenthaltsort zu wechseln um einen besseren Überblick über die Situation zu gewinnen und um mehr über die Giganten in Erfahrung zu bringen.
avatar Xiuhcoatl 20.May.2015 02:05
Xiuhcoatls Augen verengen sich, als Kaska den Vorschlag macht, einfach zu verschwinden.
"Ich habe mir eine Aufgabe gestellt! Ich werde sie nicht einfach aufgeben!
Erst wenn sie erledigt ist und Tezcas Macht wieder frei ist, werde ich gehen!
Und du hörst den Geist! Sie werden nicht aufhören, uns zu unterdrücken!
Wir können nicht gehen!"
Er sah den Katzengeist mit seinen blaßblauen Augen eindringlich an.
avatar Eclipse 25.May.2015 11:05
Im Keller bei Meztli:

Die Ereignisse in dem kleinen Kellergewölbe scheinen sich zu überschlagen, erschrocken weicht Meztli von der nackten Wildling zurück, welche blutrünstig und zornig ihre Zähne bleckt, und dabei trotz ihrer Größe überaus bedrohlich wirkt. "Ja ... er ist ein Freund." gibt der Pipiltin nach einigen Sekunden des Zögerns schließlich zurück, wagt es jedoch nicht Mirrasshi hinter Miguels Rücken zu verscheuchen "Er ist anders, er hat mir geholfen dieses Gold rechtzeitig bei Seite zu schaffen und so den Zorn der Götter abzuwenden. Nicht jeder in der Legion muss ein Teufel sein, so wie nicht jeder Bewohner der wahren Welt ein blutrünstiger Verehrer Zaltecs sein muss."

Miguel benutzt daraufhin erneut seine Silberzunge und macht viele Worte, trotz des Obsidiandolches in seinem Rücken. Meztli scheint diese Worte erneut mit Wohlwollen aufzunehmen, trotz der düsteren Bilder die der Legionär malt. "Ja du hast recht Freund, ich habe selbst gesehen was für ein Mann euer Anführer ist, das Gold zu verstecken war nur ein erster Schritt. Ich für meinen Teil bin bereit zu kämpfen um Tukan zu schützen, doch ich weiß nicht ob sich die Massen erheben werden. Wir waren nie ein Volk von Kriegern wie die Menschen von Nexal und der Wille der Menge ist gebrochen, nachdem der Aufstand gestern niedergeschlagen wurde."

Meztli wirkt für einen Augenblick bedrückt "Doch trotz ihrer Stärke ... ihre Zahl ist gering und nun sind sie noch einer weniger." wobei er Miguel anlächelt "Wenn uns offenes Aufbegehren nicht zum Sieg führt, dann vielleicht Heimlichkeit und Tücke, ein Messer in der Dunkelheit? Vielleicht gelingt es uns euren Hauptmann auf diesem Weg auszuschalten? Wir trennen der Schlange den Kopf ab ... was sagt ihr?"

Doch auch Kaskas Worte lässt der Pipiltin nicht unbeantwortet, auch wenn sie seine Stimmung erneut trüben "Ich werde euch aber nicht dazu zwingen dem Volk von Tukan bei zu stehen, wenn ihr unsere Stadt verlassen wollt um dem Verderben zu entgehen, so lasse ich euch bereitwillig und mit guten Wünschen ziehen, sofern Miguel euch einen Weg aufzuzeigen vermag." wenngleich Xiuhcoatl seine Entschlossenheit sogleich klar macht der Stadt nicht den Rücken zukehren zu wollen.
avatar Kaska 01.Jun.2015 11:06
Kaska schaut mit leicht hochgezogenen Augen Xiuhcoatl an. diese Geste sah komisch aus in den Zügen der Tabaxie. Auch die Worte der Priesterin hörte sie genau an wobei sich dabei die Augen wieder verengten das sie kaum mehr als Schlitze waren. Dann sagte sie leise: "Nun gut ich werde euch helfen euren Feuergeist zu befreien auch wenn ich immer noch glaube das es nur Alchemie ist." dann noch einmal zur Priesterin "'Eure Stadt bedeutet mir nichts in bin eine Reisende die Welt ist meine Heimat. Ich werde für euch Tun was ich kann solange ich hier bin. aber egal ob ihr kämpft oder nicht egal ob Friede oder Freiheit es wird mit Blut bezahlt und ich plane nicht das es mein Blut ist. Oder das von einem den ich leite. Mirrasshi leg das Messer weg die Priesterin hat recht nicht alle von ihnen sind Teufel doch sind es weit aus mehr als von uns die nicht den Gott der Zerstörung anbeten. Außerdem sein Tot kommt noch früh genug."
avatar Eclipse 03.Jun.2015 02:06
Bei Necahual:

Dem sandigen Boden und dem aufgewirbeltem Staub nach zu urteilen schätzt Necahual, dass sie sich in der Wüste, inmitten der Staubwolke befindet, die sie gerade eben noch gesehen. Wie in Schockstarre lässt sie die klagenden Wiedergänger an sich vorbeiziehen und versucht ausfindig zu machen woher das gewaltige Stampfen rührt, dass den Boden erzittern lässt und Staub sowie Sand aufwirbeln lässt.

Aus den Staubwolken schält sich in der Ferne schließlich ein Umriss. Eine turmhohe Gestalt schreitet inmitten der Massen der Wiedergänger, der Gigant erinnert nur vage an einen Menschen, vielmehr scheint es wie eine wandelnde Statue zu sein, deren Augen ebenso wie die der Widergänger bedrohlich leuchten.[1]

(http://cdn.screenrant.com/wp-content/uploads/shadow-of-the-colossus-colossi.jpg)
 1. Wissenswurf: Religion
avatar Mirrasshi 03.Jun.2015 08:06
Der Zorn weicht aus Mirrasshis Gesicht. Zwar vertraut sie dem Urteil des Pipiltin nicht, aber Kaskas Worte scheinen sie tatsächlich etwas zu beruhigen, denn zögerlich zieht die Wildling ihren Dolch von Miguel fort und verbirgt ihn schließlich wieder in ihrer Schärpe.

"Na... hm... na gut...", ringt sie sich schließlich durch, zu sagen, "Ihr habt die Tochter Nulas gehört, Teufel. Euer Tod kommt noch früh genug. Wenn ihr uns aber helft, könnt ihr euer Leben noch verlängern und vielleicht wird euer Tod dann auch kurz und schmerzlos." Mit diesem Arrangement konnte sich die Hin ab finden, denn Gehorsamkeit hatte manchmal auch das Leben ihrer Stammes Brüder und Schwestern verlängern können, auch wenn der Wille zu leben nur durch die Hoffnung auf Flucht aufrecht erhalten wurde. "Habt ihr mich verstanden?", fragte sie ihn dann noch, da sie nicht sicher sein konnte, wie gut er ihre Sprache überhaupt verstand.

Schließlich wandte sie sich an Meztli: "Wir schlagen also der Schlange den Kopf ab. Ihr meint den großen Mann mit der eisernen Maske, ja? Aber wie sollen wir das an stellen? Wie sollen wir ihn überhaupt erreichen?" Eine verrückte Idee formte sich in ihrem Kopf, aber noch traute sie dem weißen Teufel nicht genug, um sie überhaupt aus zu sprechen...
avatar Xiuhcoatl 08.Jun.2015 01:06
Xiuhcoatl ist zunehmend verwirrt, was nicht gerade selten vorkommt, seit er mit anderen unterwegs ist.
Noch immer hält er sich mehr in den Schatten, um vom Weißen Geist so wenig wie möglich gesehen zu werden.
"Wir haben dem Beilmann versprochen, daß bei unserer Quest kein Blut fliessen wird.
Und jetzt redet ihr darüber, alle umzubringen?
Ich verstehe nicht!"
avatar Necahual 09.Jun.2015 10:06
Da Necahual ihren Bruder nicht finden kann, ist sie sicher, dass die Geister ihr Zugang zu einer Vision gegeben haben. Langsam erhebt sie sich und legt die Hand an die Stirn um ihre Augen irgendwie vor dem Staub zu schützen. Ihr Kopf dröhnt von den Schritte des wandelnden Giganten. Verzweifelt versucht sie die Geschehnisse ein zu ordnen. Erst die weißen Teufel dann die Wiederkehrer. Sie drängen nach Tukan. Die Gedanken beginnen sich in ihrem Kopf zu überschlagen. "Mögen die Wiederkehrer und die Teufel ihren Gegenseitigen Untergang besiegeln! Ich muss meine Brüder und die Menschen von Tukan warnen!" Sie taumelt einige Schritte nach vorn, schliesst die Augen und versucht ihren Mut zusammen zu raufen. "Es ist nur eine Vision. Mutter, schütze meinen Geist!" Dann stellt sie sich den Wiederkehrern mitten in den Weg und breitet die Arme aus.
avatar Miguel García Montés 13.Jun.2015 11:06
"Habe verstanden", sagt Miguel. "Verstehe besser wie spreche." Seltsamerweise fängt er jetzt, da die Halblingsfrau das Messer einsteckt und man sich einig zu sein scheint, ihn erst einmal nicht umzubringen, ganz fürchterlich zu zittern an. Vielleicht liegt das aber auch daran, was Meztli gerade vorgeschlagen hat. Und was daraus folgt. Drei Köpfe hat der Hund, welcher einer alten tethyrischen Sage nach die Pforte zur Hölle bewacht; drei Köpfe müssten sie abschlagen, wollten sie sicher gehen, dass die Expedition scheitert und der Rest der Männer kopflos flieht.

Miguel schließt die Augen. Kann er das tun? Wagt er es, steht er das durch? Einen Priester noch dazu! Ein Priester, der zusieht, wie unbewaffnete Dorfbewohner in Stücke gehauen werden, gepfählt oder lebendig verbrannt! Und er steht dabei und predigt ihnen von der Herrlichkeit Helms!

Als Miguel die Augen öffnet, ist seine Miene hart.

"Die Schlange hat drei Köpfe, Meztli", sagt er. "Drei Köpfe müssen abschlagen, um zu vertreiben sie. Aber das nur ist der Anfang. El Gobernador Cordell, wenn davon hört—oder auch wenn hört nichts!—wird schicken eine zweite Schlange. Wenn er kann. Nicht weiß, wie ist die Situation in Ulatos, wieviel Verstärkung er kann holen von der Heimat. Die zweite Schlange, wenn sie kommt, wird sein größer, wird haben mehr Köpfe. Wenn besiegt, vielleicht wird kommen dritte. Vierte. Oder endlich sie begreifen, dass nicht geht so und werden ändern die Taktik. Werden schicken, statt Soldaten, Händler. Werden Euch bieten zu tauschen etwas für das Gold—wie sie es hätten sollen tun von ersten Anhieb."

Miguel erhebt sich langsam, sieht Meztli dabei an, aber immer wieder wandert sein Blick auch zu der Tabaxi hinüber, welche offenbar einen großen Einfluss auf die Halblingsfrau hat. Und sie scheint schon einmal einem 'Teufel' begegnet zu sein, der nicht ganz so teuflisch war wie die anderen.

"Karge Hoffnung, ja, aber nicht kann bieten keine größere. Nur eines noch: in der Heimat, die meisten Menschen nicht sind wie diese, die bis jetzt hierher haben gekommen; was diese hier tun zu euch, daheim nicht wäre erlaubt, nicht wäre denkbar! Offenbar sie meinen, weil niemand ist hier, der sie kann zwingen zu halten sich an die Gesetze, sie können machen alles das, was sie wollen! Aber wenn nicht haben Erfolg, man wird schicken andere Leute. Bessere Leute. Das ich muss glauben. Und wenn kommen diese besseren Leute, ihr müsst verzeihen ihnen, was haben getan diese hier, nur dann es kann geben Frieden.

Denn eines nicht wird passieren niemals: dass für immer ihr werdet haben Ruhe vor uns, dass die meinen werden verlieren das Interesse an Maztica und eurem Gold, dass ihr könnt besiegen alle von uns. Aber ich hoffe dass ihr könnt beibringen uns, zu behandeln euch wie würden behandeln ein anderes Land daheim, wie ein Mensch sollte behandeln einen anderen.

Verzeiht mir für diese vielen Worte, für diese vielen 'vielleicht' und 'wenn, dann'. Wenn heute ihr entscheidet zu kämpfen, ihr müsst wissen, dass nur wird sein der erste von vielen Kämpfen."

Gegen Ende seiner Rede ist Miguels Stimme immer leiser geworden. Sein Leben hängt davon ab, dass die Einheimischen sich für den Kampf entscheiden, und hier steht er und erzählt ihnen, wie schwer, beinah hoffnungslos der Kampf gegen die weißen Teufel sein wird. Miguel, ist das schlau?

"Ihr habt verdient, dass euch sage offen, wie stehen die Dinge. Aber nur bin ein Mann, nur kann raten, was bringt die Zukunft. Aber ob sie bringt Tod oder Hoffnung, ich werde kämpfen auf eurer Seite. Das ist das einzige, was ich kann sagen für gewiss."
avatar Eclipse 17.Jun.2015 09:06
Bei Necahual:

Tapfer stellt sich Necahual der Meute der Wiedergänger in den Weg und breitet ihre Arme aus. Endlich scheinen die grausamen Aschegeister ihrer Gewahr zu werden und richten ihre rotglühenden Augen auf die Payitanerin. Erst einer, dann zwei, dann ein ganzes Dutzend. Nach einer kurzen Sekunde des Zögerns, stürzen sich die Kreaturen auf die junge Frau, vergraben ihre Klauen und Zähne in ihr Fleisch, eine Obsidianklinge bohrt sich in ihren Leib.

Ein entsetzlicher Schrei entfährt ihrem Mund und Dunkelheit umfängt Necahual. Kurz darauf lässt der Schmerz nach, sie spürt noch immer wie ihre Glieder leicht zittern, der Geschmack von Blut bleibt in ihrem Mund, da sie sich während des Anfalls auf die Zunge gebissen hat. Ihre vorher verdrehten Augen richten sich nun auf Tlacatl, nichts ist mehr zu sehen von den Wiedergängern, dem Giganten und dem Staub.

"Nechual, Schwester! Bist du wieder bei mir?" spricht Tlacatl voller Sorge, während er sie sanft in senen Armen hält.
avatar Necahual 24.Jun.2015 09:06
Unsicher und kraftlos stützt sich Necahual an Tlacatls Armen ab. Sie fühlt noch immer die Wunden der Bisse und Stiche. Ihre Lippen zittern vor Anstrengung als sie versucht zu sprechen: "Br.. Bruder! Sie kommen!" Beinahe versagen ihr die Beine den Dienst und sie wäre wohl zu Boden gesunken, wenn Tlacatl sie nicht erneut festgehalten hätte. "Die.. die Wiedergänger - ich habe sie gesehen! Sie kommen in Begleitung eines Gigantens  nach Tukan." Sie zögert und sagt dann: "Wir müssen die Menschen von Tukan warnen."
Dann muss sie sich wieder hin setzen. Ihr Atem geht schwer und sie nimmt einen Schluck aus der Lederflasche. Die Haare ins Gesicht hängend, die Backen von Hitze glühend und die AUgenlider schwer wie Blei versucht sie einen klaren Gedanken zu fassen. "Jetzt müssen wir erst recht die Frau mit dem Mantel der einen Feder finden! Die Prophezeiung sagt, dass die Wiederkehrer hinter ihr her sind! Bruder, hilf mir - gleich sind wir im Tempel!" Und mit letzter Anstrengung versucht sie ihren erschlafften Körper in Richtung des Tempeleingangs zu bewegen.
avatar Kaska 01.Jul.2015 01:07
Kaska schaut Xiuhcoatl an während er sie an das versprechen an den Gefährten erinnert. Auch dem Teufel den sie Gefangen haben hört sie kurz zu aber nach dem er von den Drei köpfen gesprochen hat war sie schon mit den Gedanken weiter. "Drei Männer müssen wir wohl töten um die Stadt zu befreien und dann wenn er recht hat wird der Rest fliehen doch könnten sie auch einfach alle Töten aus Rache für ihre Anführer. Doch falls es dazu kommen wird und wir noch das Pulver zerstören dann werden wir uns wären können die Eisenanzüge machen sie langsam mit den hilfe der Stadtbewohner könnte man sie wohl besiegen wenn die Donnerstöcke weg sind. Doch müssen wir erst wissen wer sterben muss bevor wir anfangen zu kämpfen. ich brauche mehr wissen damit das gelingen kann."

Erst als sie am ende der Gedanken angekommen ist richtet sie ihre aufmerksamkeit wieder auf die anderen in dem Raum und fängt auch gleich an zu sprechen. "Nun gut Xiuhcoatl lasst uns den Feuergeist befreien doch ohne Blut werden wir nicht weit kommen. selbst wenn wir das ohne Blut schaffen wird danach vieles fließen. Wir müssen das Pulver zerstören direckt nachdem die Drei Köpfe der Schlange gefallen sind. Am besten bevor die Teufel bemerkt haben das diese gestorben sind." Nun stellt sie sich wieder vor Miguel und schaut auf den knienden Mann hinab. und befahl ihm: "Háblame de las cabezas! que no esté en su idioma."[1] Die Ausprache war nicht komplett richtig und das ein oder andere Fauchen schlich sich mit hinein. Doch war klar das die Tabaxi die Sprache besser beherrscht als Miguel die der Eingeborenen.
 1. Erzähl mir über die Köpfe! Zu not in deiner Sprache.
avatar Xiuhcoatl 05.Jul.2015 06:07
Xiuhcoatl überlegte, als der Katzengeist sprach.
"Aber wir können doch auch erst die Macht Tezcas befreien. Dann können sich die Weißen Geister ihrer nicht mehr bedienen und ein Kampf könnte sich eher zu Gunsten der Menschen hier entscheiden."
Noch ist er nicht gewillt, das Versprechen an den Beilmann so einfach aufzugeben.
avatar Kaska 05.Jul.2015 08:07
"In der Tat das könnten wir aber das befreien des Geistes wird viel Aufmerksamkeit erregen und dann wird es nicht leicht sein die Köpfe zu erschlagen. Das Töten kann man leise und heimlich machen unbemerkt von dem Rest wie ein Jäger." Erwidert Kaska.