Von Heiden und Helden

Vom Bengel zum Offizier (Anzeigen)

Herkunft:
Vater: Sevann Piotras de Laroque, Militärlaufbahn, letzter Dienstgrad: Hauptmann. Stratege der Ostfront (=Kommandant der Truppen im Osten des Landes), bei seiner Hinrichtung 52 Jahre alt;
Mutter: Aemilia de Laroque, Sevanns 2. Ehefrau, reich, aus Kalamar, bei ihrer Hinrichtung 28 Jahre alt;
Geschwister:
Piotras Aurelio de Laroque, aus erster Ehe des Vaters, war während der Strafaktion außer Haus und überlebte deshalb; bis heute noch nicht wieder aufgetaucht;
Bertram und Ghislain: ebenfalls aus erster Ehe des Vaters, fielen beide bei der Verteidigung des Elternhauses
Amell Tiziana de Laroque, Zwillingsschwester.

Sonstige Familie: die Familie der Mutter in Kalamar hat Basilio nie kennengelernt. Der Vater hatte zwei ältere Brüder, eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Die beiden älteren Brüder waren wie er beim Militär und sind auf dem Schlachtfeld gesfallen; die Schwester starb bei ihrem ersten Kind, das zwar überlebt hat, aber Basilio hat den Vetter niemals getroffen. Den jüngeren Bruder des Vater auch nicht. Der war das schwarze Schaf der Familie, ist als einziger männlicher Spross nicht zum Militär gegangen, und wenn er in Basilios Elternhaus jemals erwähnt wurde, dann zugleich mit schimpflichen Beinamen wie Erbsenzähler oder Rechtsverdreher.

Valbona und Nachspiel (Anzeigen)

Umschulung... zum Kurier? Diplomat? Taugenichts? (Anzeigen)

Basilios Auftrag (Anzeigen)

Und so schickte General Garnak seinen Ziehsohn auf seinen ersten Auftrag ins benachbarte Ausland. Nicht zu leicht, nicht zu schwer, so dachte er. Mal schauen, ob der Junge sich bewährte. Wenn ja, dann hatte Garnak große Pläne mit ihm. Doch davon ahnt Basilio bis heute nichts. Er sieht nur, dass er in den Augen seines Vaters offenbar nicht zum Soldaten taugt, nicht zum Frontdienst, sodass der Vater ihn—bei allem Gerede von irgendwelchen Talenten, die dort eben "vergeudet" wären—als Kurier einsetzt. Schön, das ist natürlich auch wichtig. Brieflein müssen zeitnah ausgetragen werden, damit die eine Hand weiß, was die andere tut; Schlachten oder gar Kriege sind angeblich schon verloren worden, wo der Nachrichtendienst versagt. Das will Basilio ja gar nicht leugnen. Aber es ist keine Aufgabe, die er sich gewünscht hätte. Sie ist so... langweilig. Unrühmlich. Wieviele Kuriere werden in den Liedern besungen? Findet man in Geschichtsbüchern wieder? Sind heute noch Vorbilder für die Jugend? Genau. Keiner.

Sein Auftrag in Ek'Gakel lautete also, nach Robuselido zu reisen und dort einen Mann namens Jasek Vostari zu treffen (Bovardi, Hauptfeldwebel, inkognito), der wichtige Neuigkeiten über die dortigen Lage zu besitzen glaubt. Unter anderem über Ärger mit Orks, über Konflikte zwischen Dejy und Stadtbevölkerung im westlichen Ek'Gakel, insbesondere aber über Ärger nahe der korakischen Grenze. Soviel hatte in einem Schreiben per normalem Boten mitteilen können: dass es etwas mit dem Kargi-Dorf in der Nähe von Dorwida zu tun hat.

Ha! Diese blauäugigen Demokraten in Ek'Gakel! In ihrer verklärten Toleranz haben sie einer kargischen Schlange erlaubt, ein Nest im eigenen Haus zu bauen. Und jetzt? Jetzt will man sogar in Korak wissen, ob die Kargi nur für ein paar Überfälle auf Dorwida verantwortlich sind oder eine größere Offensive planen. Dann müsste man wohl von korakischer Seite tätig werden, das kann man nicht dulden so nah an der eigenen Ostfront, jetzt, wo eine erneute Offensive aus dem Süden bereits im nächsten Jahr erwartet wird.

Auch Basilio soll inkognito reisen. Den Einheimischen, soweit Kontakt sich nicht vermeiden lässt, soll er sich als Gryphius Alessa Hengrimm ausgeben, welcher unterwegs sei als Bote eines Händlers, der hier in Robuselido und Umgebung nach lukrativen Märkten/Partnern sucht.

Doch Basilio verbockt den Auftrag. (Oder vielleicht ist Jasek selbst aufgeflogen und nicht durch Basilios Verschulden.) Jedenfalls findet er Jasek nur noch tot vor. Irgendwie haben wohl die falschen Leute von dem Treffen erfahren und es sabotiert. Basilio weiß nicht, ob man ihm gefolgt ist oder Jasek, doch als er am Treffpunkt (eine dunkle Gasse in Robuselido) aufkreuzte, lag der Mann tot auf dem Boden. Ein Messer war fachmännisch zwischen vierte und fünfte Rippe gerammt worden und hatte ihn in wenigen Sekunden getötet.
Basilio bleibt keine andere Wahl: will er nicht mit leeren Händen vor seinen Vater und Hauptmann Kolyak treten, muss er eben das Kargi-Lager selbst auszukundschaften.

Doch es ist nicht nur seine Ambition (bzw. seine Angst davor, den Vater abermals zu enttäuschen und endgültig als "zu nichts zu gebrauchen" eingestuft zu werden), die Basilio dazu treibt, sich selbst zum Kundschafter (bzw. zum Spion) zu ernennen: auch sein Gewissen macht ihm zu schaffen. Was, wenn es doch seine Schuld war...? Wenn er nicht gut genug aufgepasst hatte...? Weil er den Auftrag vielleicht nicht ernst genug genommen hatte...? Die Schuldfrage aber mal ganz außen vorgelassen: Jasek war einer der ihren gewesen, gestorben bei Verrichtung seiner Pflicht—das war man ihm schuldig, dass man die Umstände seines Todes aufklärte!

Zwischenspiel

Basilios Bericht daheim (Anzeigen)

Hinter verschlossener Tür (Anzeigen)

Unter vier Augen mit Hauptmann Kolyak (Anzeigen)

[Ein bis zwei Stunden später...]
(© Khenubaal & Basilio)

Draußen vor der Tür wurde Basilio die Zeit bald lang. Es gab weder Bank noch Stuhl, nicht einmal einen geeigneten Fenstersims, um sich hinzusetzen. Und so lief er den Korridor rauf und wieder runter: Kehrtwende vor der unteren Treppe, die mit sechs Stufen zum Eingang hinunterführte; Kehrtwende vor der oberen, die sich dem nächsten Stock entgegenwand, dazwischen blies ihm viermal der Sturmwind durch unverglaste Fenster eine Ladung Sprühregen ins Gesicht. Draußen wurde es dunkel, ein Soldat brachte eine Laterne mit Kerze, die er an einen Haken neben der Tür des Hauptmanns hängte, und noch immer marschierte Basilio auf und ab.

Was kann es denn so lange zu besprechen geben? Dürfte doch nicht so schwer sein, sich über meinen Rausschmiss einig zu werden. Ist Vater überhaupt noch da drinnen? Allmählich kann das nicht mehr sein! Warten lassen wollen die mich bloß, mir eine Lektion erteilen, mich treten, wo ich längst am Boden liege!

Fünfzig Kehrtwenden später: Oder droht mir was schlimmeres als der Rausschmiss? Überlegt Vater da drinnen verzweifelt, wie er meinen Hals aus der Schlinge ziehen soll? So, das alles rechtens bleibt, denn darin ist er ganz wie Gul Hulad: für Söhne wird keine Ausnahme gemacht. Das Gesetz gilt für alle. Und eigentlich für die eigenen Söhne besonders, denn sie sollen den anderen ein gutes Beispiel sein. Aber so schlimm war das doch nicht, was ich getan habe, oder? Nicht viel anders als die Sache mit Valbona. Halt Dinge als Befehl verstanden, die keiner waren, oder zumindest nicht an mich gerichtet. Damals war man sehr zufrieden! Und jetzt? Was, der Strick? Doch nicht der Strick! Kerkerhaft? Hulad wollte Barkas in die Grube schmeißen lassen für einen Fehler, den der doch allerhöchstens zur Hälfte schuld war, und ich, ich hab' alles ganz allein verbockt! Aber das halt ich fast noch weniger aus, das hat man ja bei den Elfen gesehen: eingesperrt, eingesperrt, eingesperrt mit nichts zu tun außer auf und ab zu laufen oder zur Abwechslung auch mal hin und her!

Immer düsterer wurden seine Befürchtungen während die Kerze neben des Hauptmanns Tür unaufhaltsam niederbrannte. Als sie nur noch ein kurzer Stummel war—und Basilio gerade zu einem Häuflein Elend in der hintersten Ecke zusammengesunken—ließ Kolyak ihn hereinrufen. Basilio sprang so eifrig auf, dass er taumelte.

Hauptmann Kolyak saß an seinem Pult, vertieft in ein vor ihm liegendes Buch. Bei Basilios Eintreten blickte er nicht auf sondern ließ den jungen Offizier eine ganze Weile unbeachtet vor dem Tisch stehen, ohne die geringsten Anstalten zu machen, sich von seiner Lektüre loszureißen.

"Setz dich, de Laroque", sagte der Kommandant endlich. Nachdem Basilio dem Befehl gefolgt war und ihm gegenüber Platz genommen hatte, schüttelte Kolyak den Kopf. "Weißt du, was das für ein Buch ist?" fragte er. "Das ist die Korakische Wehr- und Heeresordnung. Unsere Dienstvorschriften oder man könnte auch sagen unser Lebensprinzip. Mich hat interessiert: finde ich darinnen eine Vorschrift, die du auf deiner letzten Mission nicht verletzt hast? Und weißt du was? Ich habe tatsächlich ein paar gefunden. Zum Beispiel Artikel 48, Paragraph 2: 'Während einer verdeckten Operation sind intime Kontakte zu Mitgliedern der lokalen Bevölkerung untersagt. Ausnahme: der intime Kontakt dient unmittelbar der Erfüllung des Auftrags.' Diese Regel hast du nicht verletzt. Ausgezeichnet. Da bleiben nur noch die restlichen 127 Artikel zu prüfen."

Ein Scherz. Das sollte wohl einer sein. Also nicht die Todesstrafe. Dafür sprach außerdem, dass Vater nicht im Zimmer war. Das hätte er dem Sohn nämlich selbst verkündet, das wusste Basilio gewiss. Das hätte er keinem seiner Männer aufgebürdet. Aber eine Strafe würde es wohl werden, nach dieser Einleitung. Basilio hatte nicht einmal mehr ein müdes Achselzucken dafür übrig. Er hatte es ja kommen sehen. Trotzdem interessierte ihn die Frage: die zitierte Regel, gab es sie tatsächlich? Er hatte noch nie davon gehört, dabei hatte er die Heeresordnung sehr wohl durchgelesen. Mindestens zweimal. Allerdings hatte er dabei Regeln, die ihn niemals betreffen würden (Stichwort Kavallerie) oder bei denen er sich sicher war, dass er auch ohne eine solche Ermahnung nie auf die Idee käme, dagegen zu verstoßen, nur sehr flüchtig überflogen. Was er sich auch nicht so genau angeschaut, geschweige denn gemerkt hatte waren die Strafen, mit denen bei Verstoß dieser oder nämlicher Regel gedroht wurde. Ausnahme: alles, was zu sofortiger Entlassung führte. Das sollte ihm nicht passieren. Geringere Strafen dagegen hatten ihn nicht interessiert, bei schlimmeren war er sich sicher, auf derart dämliche Einfälle tät' er schon nicht kommen. Falsch gedacht. Ich glaub', ich hab' wirklich gegen die Hälfte der Vorschriften verstoßen. Oder waren's bloß ein Dutzend?

Ohne jede Hoffnung begegnete er Kolyaks Blick. Wie lange wollte der Mann noch um den heißen Brei herumreden, bevor er endlich das Urteil verkündete, das man über Basilio gefällt hatte? Vielleicht doch bloß eine unehrenhafte Entlassung? Ich könnt' ins Ausland gehen und mich als Söldner verdingen. Die Schande daheim ertrüg ich nicht.

Während Basilio diese Gedanken durch den Kopf gingen, beobachtete der Hauptmann ihn schweigend. Noch für eine geraume Weile danach sah er Basilio unverwandt in die Augen, als erhoffte er sich dadurch Einblicke, was wohl in dessen Kopf vor sich ginge. Dann legte er das Buch zur Seite, verschränkte die Arme vor der Brust und fuhr fort: "Du bist ein ungewöhnlicher Fall. Für gewöhnlich birgt jeder Soldat sowohl Potential als auch Risiken in sich. Man wägt ab: hohes Risiko, niedriges Potential? Den mustern wir aus. Niedriges Risiko, hohes Potential? Den fördern wir. Bei dir dagegen sehe ich ein hohes Potential und ein ebenso hohes Risiko. So etwas ist selten. Du hast Grips genug für zwei Hauptmänner. Das sag ich frei heraus, weil ich weiß, dass du das weißt. Aber du wirst dich selbst auf einem der unteren Offiziersränge nicht halten, wenn du dein Potential nicht endlich in den Griff bekommst und lernst, es gezielt zu entwickeln. Ich werde dir helfen, genau dies zu tun."

Was faselte der Mann da von 'Potential' und 'Risiko' und 'entwickeln'? Und was sollte der Vergleich mit den zwei Hauptmännern: war das jetzt Lob oder Tadel? Basilio klammerte sich an den einzigen Satz, der ihm eindeutig schien: Ich werde dir helfen. Seine Augen weiteten sich ungläubig. Der Hauptmann wollte ihm tatsächlich noch eine Chance geben? Das war jetzt kein Scherz, der nächste Satz wäre jetzt nicht: zwei Jahre Latrinendienst werden dir schon dabei helfen, dich in den Griff zu bekommen? Noch war er misstrauisch.

Kolyak stand derweil vom Tisch auf und trat zur Kommode beim Fenster, öffnete das oberste Fach und zog einen kleinen, länglichen Gegenstand heraus. Basilio beobachte alles genau ohne zu verstehen. Der Hauptmann kehrte an seinen Platz zurück und legte den Gegenstand auf den Tisch. Dieser war so lang, dass er vom Ellebogen bis zu den Fingerspitzen reichte, und eine halbe Hand breit, eingeschlagen in königsblaues Leinen. Basilio stockte der Atem, als er das in den helleren Stoff eingestickte nachtblaue Auge bemerkte, und er traute kaum den eigenen—er kannte dieses Zeichen.

Mit sechs Jahren hatte er es das erste und seither einzige Mal in seinem Leben gesehen. Die Schwester und er waren soeben in den Hof gezerrt worden und zappelten schreiend und um sich beißend im unnachgiebigen Griff von Aras Nadal, wie Basilio später herausfand. (Eben jener Mann, der kurz zuvor dazu geraten hatte, die Kinder versehentlich zu erschlagen, damit Garnak in ihnen keine rachsüchtigen Gegner heranwüchsen.) Sie standen direkt neben dem General, damals noch Hauptmann. Der Vater kniete unten im Hof, die Hände hinter dem Rücken gefesselt, ein Messer an der Kehle. Die Mutter stand daneben, ebenfalls gefesselt. Aus irgendeinem Grund hatte man ihr das Haar geschnitten, so kurz wie das eines Mannes, aber grob mit dem Messer, dass es struppig in alle Richtungen stand. Endlich bekam Basilio Amells Hand zu fassen. Sofort wurden die beiden ruhiger. Nadal, dem die Wirkung nicht entging, packte sie darauf auf dieselbe Seite. Am ganzen Leib zitternd, aber engumschlungen warteten die Zwillingsgeschwister nun ohne weitere Gegenwehr auf das, was gleich geschehen sollte, das sie noch gar nicht begriffen. Sie beide beobachteten, wie Hauptmann Garnak ein Schreiben aus seinem Gürtel zog. Sie beide sahen, dass es mit zwei Siegeln versehen war. In rotes Wachs gepresst war das Siegel des damaligen Generals—die Insignien Koraks, flankiert von denen der Familie Barat—in dunkelblaues Wachs aber ein einzelnes Auge. Die Geschwister verfolgten mit großen Augen, wie Garnak mit diesem Schreiben zu den Eltern trat, es ihnen zeigte, damit sie die Siegel begutachten konnten, bevor er diese erbrach und mit lauter Stimme das Urteil verlas.

Leichenblass war Basilio geworden. Reglos starrte er das Auge an. Endlich streckte er die Hand danach aus, fuhr mit dem Zeigefinger die Konturen nach. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste nicht einmal, was er denken sollte, deshalb nahm er Zuflucht in altbekannten Gedanken, die in den ersten Jahren im Hause des Generals seine ständigen Begleiter waren. Amell und ich leben noch. Nur das zählt. Nur das Hier und Jetzt und was wir daraus machen. Die Eltern sind tot und selbst daran schuld und wenn sie bei all dem auch nur ein wenig an ihre Kinder gedacht hätten, wär' das alles nicht passiert. Deshalb brauch' ich auch nicht mehr an sie denken. Ich brauch' mich nur um mich selbst kümmern. Und um Amell. Und um den Vater, der sich um uns kümmert.

Der Hauptmann bemerkte die Reaktion seines Zöglings, aber missverstand sie offenbar völlig, denn er lächelte. "Mach auf", sagte er. Basilio tat wie befohlen und begann, den Stoff aufzuschlagen. Die letzte Schicht fiel weg und gab den Blick frei zuerst auf den Griff, dann auf die Klinge eines Kurzschwertes. Der junge Offizier konnte nicht anders, als die Klinge in die Hand zu nehmen—instinktiv in die Linke—und sie ins Licht zu heben, um sie besser betrachten zu können. Das Schwert wirkte auf den ersten Blick unauffällig: der Griff aus Metall, mit schwarzem Leder umwickelt, ohne jeglichen Schmuck; die Klinge selbst von herkömmlicher Form, mit üblicher Blutrinne. Aber Basilio verstand sofort, dass er keine gewöhnliche Klinge in den Händen hielt, sondern ein seltenes Meisterwerk. Seine Hand umschloss den Griff, als wolle sie mit ihm verschmelzen. Und auch wenn er sie noch nicht im Kampf getestet hatte, wusste er, dass die Klinge perfekt ausbalanciert war. Den Blick nicht von der Waffe nehmend, wollte Basilio sanft mit dem Finger über die Schneide streichen, doch sofort zuckte er zurück und betrachtete verwundert zuerst seinen blutigen Finger, dann den Hauptmann.

"Scharf, nicht wahr?" kommentierte dieser, immer noch lächelnd. "Das Werk eines Meisters. Wenn du verdeckt arbeitest, reicht eine Klinge möglicherweise nicht aus. Deshalb lernen alle Mitglieder meiner Abteilung, mit zwei Schwertern zu kämpfen. Die Klinge erhält jeder neue Rekrut der VST: der erste Schritt auf dem Weg zur Meisterschaft in dieser Disziplin. Aber nur ein kleiner Teil dessen, was es alles zu lernen gilt. Deine Aufgabe: gehe diesen Weg mit Ehre. Die Arbeit der VST ist gefährlich, wie diese Klinge. Sie verlangt nach großem Geschick, möglicherweise Heldentum. Aber solltest du dich als unwürdig erweisen, kann sie das Ende bedeuten: deiner Karriere, oder gar deines Lebens."

Basilio hatte sich längst entschieden. Es konnte keine andere Entscheidung geben. Man brauchte nicht einmal die Gründe für oder wider zu erwägen, denn wenn er irgendeinem 'wider' stattgäbe, wäre seine Karriere sofort beendet. Außerdem hatte er, zumindest als Erwachsener, niemals die Notwendigkeit bestritten, dass man den Feind ausspionieren müsse, aber auch Spione und Verräter in den eigenen Reihen verfolgen. Das Wort 'Ehre' brachte er damit allerdings nicht in Verbindung, genausowenig wie 'Heldentum'. Aber Kolyak schien damit auch nicht wirkliches Heldentum zu meinen, sondern den bereitwilligen Opfertod. Dass von einem Mitglied der VST jederzeit verlangt werden dürfe, sein Leben für sein Land zu geben. So wie von jedem Soldaten, nur eben ohne die Aussicht auf Ruhm und Ehre.

Plötzlich musste er lachen. "Dann hatte die Dariba im Nachhinein ja doch recht. Und was hab' ich ihr beteuert und mich dabei entrüstet, dass ich kein Spion sei!" Das Lachen klang nicht sehr fröhlich und Basilio wurde auch sofort wieder ernst. Er hob den Kopf und sah Kolyak an. Ob der Mann damals schon im Amt war? Ob er vor achtzehn Jahren das Siegel auf dem Urteil meiner Eltern in das blaue Wachs gedrückt hat? Oder hat Vater ihn erst zum Kopf der VST ernannt, als er selbst vor acht Jahren General wurde? "Also, wie geht es weiter?"

Khenubaals Originaltext (Anzeigen)

Полковник Коляк сидел за столом, погруженный в открытую книгу перед собой. Он не оторвался от чтения при входе Базилио и юному офицеру пришлось постоять перед столом проигнорированным с минуту, пока командир не удосужился поднять глаза на него. "Садись, Де Ларок."

"Ты в курсе, что это за книга?" спросил Коляк, после того, как Базилио последовал приказу и уселся на против. Тот покачал головой. "Это Кодекс Армии - наши правила действий, принцип жизни. Мне было интересно - найду ли я какое-нибудь правило, каторое ты не нарушил при прошлой миссии? И ты знаешь? я действительно парочку отыскал. На пример статья 48, параграф 2 - "При операции под прикрытием запрещены интимные контакты с местным населением. Исключение: интимный контакт служит на прямую исполнению операции." Эту не нарушал. Прекрасно. Осталось поработать над остальными 127-ю статьями."

Полковник взял паузу и на несколько мгновений пристально посмотрел Базилио в глаза, как будто пытаясь понять, что у того твориться в голове. Потом он отложил книгу в сторону, скрестил руки перед грудью и продолжил. "Ты особый случай. Обычно, у каждого солдата есть потенциал и есть риск. Взвешиваешь: высокий риск, низкий потенциал? - отсеиваем. Низкий риск, высокий потенциал - развиваем. У тебя высокий потенциал и высокий риск. Такое редко. У тебя мозгов хватает на двух полковников. Говорю это прямо, потому что знаю, что сам знаешь. Но ты не удержишься и на ранге младшего офицера, если не научишься наконец-то контроллировать свой потенциал, направлять его и работать структурно. Я помогу тебе, это сделать."

Коляк встал со стола, подошёл к шкафчику у окна, открыл верхний отдел и вытащил небольшой, продолговатый предмет. Базилио наблюдал за всем не понимая происходящего. Полковник вернулся на место и положил предмет на стол. Он был длинной, как от локтя до кончика пальцев, и шириной в полруки, завернутый в светлосиний лён. Базилио задержал дыхание, когда заметил на тканьё вышитый тёмносиний глаз - он знал етот знак и не верил глазам.

Полковник заметил реакцию подопечного и улыбнулся. "Раскрой", сказал он. Базилио сделал как велено и начал разматывать ткань. Последний слой отошёл и раскрыл взгляд сначала на рукояткy, а потом лезвие короткого меча. Юный офицер не мог иначе, как взять оружие - инстинктивно в левую руку - и приподнять его, чтобы лучше рассмотреть. Меч был невзрачным на первыл взгляд - рукоятка ис металла, покрытая чёрной кожей, не единого украшения. Само лезвие было обычной формы, с такой же расщелиной для крови. Но Базилио сразу понял, что в руках держит не простой клинок, а редкую работы мастера. Рука легла на рукоятку, как будто слившись с нею. И даже не испробовав его в бою, он знал, что центр тяжести меча идеально тарирован. Не сводя глаз с оружия, Базилио положил палец на лезвие, хотел мягко пройтись по нему, но отдёрнул палец почти что сразу же и с удивлением посмотрел сначала на кровь, а потом на Полковника.

"Остро, не правда ли?" прокомментировал тот всё ещё улыбаясь. "Работа мастера. Когда работаешь под прикрытием, одного клинка может не хватить. Поэтому все сотрудники отряда учиться биться с двумя мечами. Такой клинок получает каждый новый рекрут ФСТ - первый шаг на дороге к мастерству в етой технике. Но лишь малая часть того, чему надо учиться в целом. Твоя задача: делать это с честью. Работа ФСТ острая, как етот клинок. Она требует мастерство и может быть героичной. Но, если ты не окажешься достойным, она может положить конец - твоей карриере, или даже жизни."

Drei sind einer zuviel (Anzeigen)

Unter vier Augen mit General Garnak (Anzeigen)

(© Khenubaal & Basilio)

Am nächsten Morgen ließ Garnak ihm ausrichten, er wolle ihn gerne in der Bibliothek der Burg sprechen. Basilios Kopf dröhnte noch vom vielen Wein des Vorabends und der turbulenten Nacht. Er schaffte es mit Müh‘, sich die angesetzte Zeit zu merken und das Mädchen mit einer genuschelten Entgegnung hinauszuwinken. Die verlegene Magd nickte und verschwand aus dem Türrahmen, hinter ihr fiel die Tür wieder zu. Die andere Magd – Lore; so gar nicht verlegen – räkelte sich in den Laken und drückte ihren nackten Leib an ihn.

„Der General will dich sprechen? Was will er denn?“ fragte sie noch verschlafen.

Basilio fuhr mit der Hand durch ihr Haar und gab ihr einen Kuss. „Vater? Ich hab' keine Ahnung“, murmelte er. Noch mehr Schelte, was wollen wir wetten? "Vielleicht will er mich an seine väterliche Brust drücken und mir sagen, wie stolz er auf mich ist, wie gerührt er aus der Ferne verfolgt, was ich alles schon erreicht habe..." Er grinste schief, dann vergrub er sein Gesicht wieder in Lores Haar und suchte noch einmal Trost in den Armen von Todes sanftem Bruder.

~~~

Als Basilio in den riesigen, holzgetäfelten Raum eintrat, saß Garnak bereits in einem der Ledersessel, die in der Mitte des Raumes um einen niedrigen Tisch gruppiert standen. Eine Karte der Südfront war auf dem Tisch ausgebreitet. Zinnfiguren symbolisierten Heerscharen und Haufen. Blau für Korak, Rot für Norga-Krangel. Es hielt sich die Waage; es war sogar ein wenig mehr Blau an der Grenze zu sehen als Rot. Aber Basilio ließ sich davon nicht täuschen. Ganz im Süden, am Rand der Karte gab es ein viereckiges Feld, beschriftet mit ‚Feindestruppen mit unbekanntem Aufenthaltsort‘. Es reichte kaum aus, um all die roten Figuren aufzunehmen. Damit ließe sich ganz Norga-Krangel schön bedecken. Und Korak noch dazu…, schoss es dem Feldwebel durch den Kopf.

Sein Vater las in einem Buch. Basilio erhaschte einen Blick auf den Buchrücken. ‚Ein Abschied von den Waffen‘, von Sariamenti Partutu. Dessen Bücher vom Krieg, der Einsamkeit, von Heldenmut und Ungerechtigkeit hatten sich, noch zu Lebzeiten ihres Autors, wie ein Lauffeuer in Kalamar verbreitet. Zum Symbol der Widerstandsbewegung gegen Haus Bakar wurden sie erkoren, wegen Partutus Verehrung für das untergegangene Haus Inakas. Bei Regierungstreuen waren Dichter und Werk folglich seit jeher weniger beliebt. Beide Positionen fand Basilio übertrieben. Letztlich ging es doch bloß um Romane! Die waren gar nicht so viel nicht anders als die Heldenromanzen, aus denen Amell ihm früher so gern vorgelesen hatte, nur halt für Männer geschrieben. Wohlklingende Ideale von Ehre, Recht und Gerechtigkeit wurden darin beschworen, an denen kein sterblicher Herrscher sich messen könnte und gut dabei abschneiden, aber na und? Es wusste doch jeder, dass die Wirklichkeit anders ist als im Roman! Dass alles, was der Autor darin beschreibt, einem schönen Traum gleicht. Erkärt das allein schon Partutus Erfolg: die Größe seines Traumes? Denn wer träumt nicht gern! Dazu dann noch der leicht zugängliche Schreibstil: ungekünstelt, geradeheraus, ehrlich, die beschworenen Bilder stark und voller Pathos. Ja, so wurde Tiefgründiges massentauglich! (Selbst Basilio, dem all der Pathos rasch zu viel wurde—weil er ihn durchschaute—war keinesfalls gegen seine Wirkung immun.) Drittens aber dürfte es das weitere Schicksal ihres Autors gewesen sein, vor allem die schwindelerregende Höhe seines Falls, das seine Werke so berühmt gemacht hatte: zerfressen hat sein Genie den guten Mann am Ende. Seinen Lebensabend verbrachte er, dem Wein verfallen, als zeternder Greis, der nichts mehr schrieb und nichts mehr fertig brachte, außer der ganzen Welt die Schuld an ihrer eigenen Ungerechtigkeit zu geben. Aber seine frühen Werke entfachten weiterhin Feuer in den Herzen der Menschen, als Partutus ausgebrannter Geist nur noch matt im dahinsiechenden Leibe glomm. So viel Feuer steckte noch in dem alten Funken, dass der Großonkel des jetzigen Imperators den Dichter wegen seiner aufhetzerischen Schriften hängen ließ. Einen an der Welt zerbrochenen alten Trinker, dessen zittrige Finger nicht mal mehr eine Feder halten konnten. Die Tragik seines Todes – Märtyrer für eine Bewegung, der er selbst niemals angehört hatte, deren Vertretern er niemals auch nur eine Widmung schrieb – war wohl die Erklärung dafür, warum Partutus Werke sowohl den eigenen Tod als auch den der erst Jahre später zerschlagenen Widerstandsbewegung überdauerten. Welch perfekte Illustration seiner Anklage an die Ungerechtigkeit der Welt!

Was wohl die Ukhtark zu Partutu sagen würden, mit ihrer Theorie, das Schwert sei so viel besser als die Feder?‘, schoss es Basilio unvermittelt durch den Kopf. Dann blickte sein Vater auf. „Ah, Basilio.“

"Vater. Ihr wolltet mich sprechen?" Der Ton geriet ein wenig steifer als für ein Gespräch daheim normal, aber schließlich wusste Basilio nicht, ob der Anlass seiner väterlichen Vorladung privater oder offizieller Natur war. Außerdem plagte ihn das schlechte Gewissen wegen seines Auftritts gestern abend bei Tisch. Das konnte dem Vater nicht gefallen haben. "Was lest Ihr da Interessantes?" versuchte er sich etwas zu entspannen (und weniger schuldbewusst zu wirken).

Zu Antwort trug sein Vater vor: "Die Welt zerbricht jeden Mann. Und anschließend sind viele an den gebrochenen Stellen stark. Doch diejenigen, die nicht zerbrechen wollen, die tötet sie. Sie tötet die sehr Guten und die sehr Feinen und die sehr Mutigen. Sie alle. Ohne Unterschied."^[1]

Herrje, und dafür musste ich mein warmes, weiches Bett so früh verlassen? Platitüden! Wir alle füttern am Ende die Würmer, ob wir gut oder böse, grob oder feinsinnig, mutig oder feige waren oder eine beliebige Geschmacksrichtung dazwischen! Und sagt nicht eine andere Binsenweisheit, dass es besser sei, sich im Sturmwind zu biegen, auf dass man nicht breche? Das klingt eigentlich viel vernünftiger als: an den gebrochenen Stellen wird man stark. Steif vielleicht!

Doch Zynismus schätzte der General gar nicht. Also erwiderte Basilio lieber in neutralem Ton: "Fatalistisch. Das muss eins von seinen späten Büchern sein, kurz bevor er ganz durchdrehte."

Garnak nickte. "Sein letztes. Danach schrieb er nie wieder."

"Und Ihr habt Zeit für Romane?" fragte Basilio. "Mich habt Ihr früher oft gescholten, wenn Ihr mich dabei erwischt habt, mir die Zeitverschwendung auf die für Lausbuben übliche Art angemahnt..."

"Weil du dazu deinen Lehrmeistern ausgebüxt bist, zumeist dem armen Bruder Rupert. Geschichte und Religion, die Lektionen hast du gerne geschwänzt, wolltest nicht einsehen, dass sie ebenso wichtig sind wie Politik, Geographie oder Rechnen. Wenn gute Worte den Kopf nicht überzeugen, überzeugt der Stock den Hosenboden."

"Wohl wahr", gestand Basilio ein und fragte sich dabei, wann der Vater wohl zum eigentlichen Thema kommen würde und was Partutu dabei für eine Rolle spielen mochte.

"Wobei ich natürlich auch wichtigeres zu tun hätte, als Romane zu lesen", sagte der General mit einem Augenzwinkern. "Aber aus Partutus Büchern lässt sich immerhin anderes und bisweilen mehr über Krieg und Frieden lernen als aus den alten Militärdoktrinen.“ Er legte das Buch auf den Tisch und deutete mit dem Kinn auf einen der Sessel. „Setz dich, mein Junge.“

Nachdem Basilio Platz genommen hatte, beugte sich der General vor und kreuzte die Finger. „Ich weiß nicht, wer sie ist und wie sie heißt. Und du brauchst mir von ihr auch nicht zu erzählen, wenn du nicht willst. Aber du musst die Erinnerung wegsperren – zumindest wenn du im Einsatz bist.“

Obwohl Basilio auf Schelte vorbereitet war, trafen die Worte des Vaters ihn wie einen Schlag in die Magengrube. Aus dieser Richtung hatte er keinen Angriff erwartet! Trotzdem gelang ihm sein erstaunt fragender Augenaufschlag, welcher besagte: Bitte? Wovon redet Ihr, Vater?

Der General schüttelte seufzend den Kopf. „Ach komm, mein Junge – ich bin alt, aber ich bin auch mal jung gewesen. Ich wäre ein schlechter General, wenn ich nicht mal so viel Menschenkenntnis hätte, um das zu erkennen. Du wälzst dich also mit einer Dienstmagd im Heu. Meinetwegen. Haben wir alle mal so gemacht. Aber sich allabendlich besaufen und dann auch noch beim Abendmahl vor dem versammelten Haushalt das Mädel betatschen. Das bist nicht du – dafür kenne ich dich zu gut. Du willst das Gesicht einer Frau vergessen. Und du glaubst, das geht am besten, wenn du die Erinnerung in Wein ersäufst und dein eigenes möglichst schnell zwischen den Brüsten einer anderen vergräbst. Lass dir von jemandem, der das schon mal versucht hat, sagen: es funktioniert.“

Nein, tut es nicht, aber mit etwas gutem Willen kann man's sich einreden. Und na ja, es ist ein recht angenehmer Zeitvertreib. Lore kommt dabei auch nicht zu kurz. So viel Nettes wie ich hat ihr im Leben noch nie jemand ins Ohr geflüstert und mit den wohl üblichen Geschenken überhäufe ich sie auch: ein Haarband hier, ein Silberkettchen da, ein wollener Umhang für den Winter. Und wenn's dann vorbei ist, soll sie mir nicht schlechter dastehen als zuvor, dafür will ich sorgen. Das hat das liebe Mädchen nämlich nicht verdient. Selbst ein Blag, sollte sie eines davontragen, werden wir schon gut versorgt bekommen. Und verlöre sie gar ihr Herz an mich, was ich nicht hoffe, so ginge es ihr auch nicht schlimmer als wie mir und offenbar dem Vater einst, wie überhaupt das Leben diese Lektion für jeden bereit zu halten scheint. Der Zustand ist letztlich doch zu ertragen, wenn man nicht zu viel darüber nachdenkt. So alles in allem hätte Lore auf einen undankbareren, verantwortungsloseren Empfänger ihrer zarten Zuwendungen stoßen können als wie mich. Man kann sich halt im Leben seine Lehrer nicht aussuchen! Ob ein Mann und eine Frau zusammentreffen, ob ihre Herzen entbrennen, ob sie zueinanderfinden oder Abschied nehmen müssen, ob gar der Tod sie trennt: allein der Zufall ist's, der alles richtet.

Der General schaute Basilio eine Weile stumm an. Dann lehnte er sich zurück und fuhr fort. „Ich weiß, das ist kein Gespräch, das ein junger Mann mit seinem Vater führen will. Ich hätte es dir auch nicht aufgezwungen, aber in ein paar Tagen bist du wieder unterwegs – für die VST. Da gibt es genug Wege zu scheitern, selbst wenn man seine sechs Sinne beisammen hat und fokussiert ist. Ich will nicht, dass du dich oder die Sache gefährdest, weil Schmerz dein Urteilsvermögen trübt. Deswegen das hier, mein Junge.

Es muss schmerzvoll sein, das glaube ich. Und du kannst den Schmerz zulassen. Noch eine ganze Woche lang. Vergnüg‘ dich mit dem Dienstmädchen, wenn es dir gefällt. Und wenn du willst, kannst du ja über die Brautjungfern und Freundinnen deiner Schwester bei der anstehenden Hochzeit herfallen – nur lass bitte die Verheirateten und die Offizierstöchter aus, ich habe auch so schon genug zu regeln. Aber lass den Schmerz zu – lebe ihn bewusst aus– damit du, wenn du in einer Woche wieder aufbrechen musst, ihn für die Dauer des Einsatzes irgendwo einschließen kannst. Verstehst du das, mein Junge?“

Über Amells Freundinnen und Brautjungfern herfallen? Ha, da würde das Schwesterlein mir aber was husten. Also, da müsste mich schon eine am Gürtel packen und in ihre Kammer zerren! Dann will ich mich ja gerne überreden lassen! Aber schön, dass ich weiß, dass der Vater mir so wenig Selbstbeherrschung zutraut. Redet von mir, als wär' ich ein wildes Tier. Herfallen! Und davor die Anschuldigung war genauso ungerecht: jeden Abend täte ich mich angeblich besaufen! Zwei, dreimal war's wohl und gestern dann so richtig, aber doch längst nicht 'allabendlich'!

"Bitte sorgt Euch nicht, Vater. Mein Urteilsvermögen hat mich beim letzten Einsatz, trotz leichter Trübung, nicht im Stich gelassen, es wird auch beim nächsten seinen Dienst verrichten. Wie auch ich." Basilio erhob sich von seinem Platz und fragte, entgegen der normalen Reihenfolge, erst danach: "Wenn das alles war, was Ihr mir zu sagen hattet: Darf ich jetzt gehen?"

Die Lippen schmal, maß der General ihn mit strengem Blick, nickte aber schließlich. Doch kaum hatte Basilio drei Schritte in Richtung Tür getan, ließ die Stimme des Vaters ihn noch einmal innehalten.

„Ach, Basilio – noch eins. Eigentlich weißt du das genauso gut wie ich, aber aus gegebenem Anlass sage ich es noch einmal deutlich. Wir sind hier weder im Adelshaus eines kalamarischen Provinzfürsten, noch in einem Händlerpalast in Azhnomahn, wo man mit der jüngsten Eroberung aus dem eigenen Haushalt angibt. Das hier ist Korem und du bist mein Sohn. Wir stehen für Moral und Anstand ein. Du wirst irgendwann meinen Haushalt erben und hast eine Vorbildfunktion. Falls du also nicht vorhast, das einfältige Mädchen zur Frau zu nehmen – was ich nicht glaube – sollte euer Balztanz ab jetzt diskret ablaufen.“

So, so. Moral ist also, wenn man es diskret macht. Man lernt nicht aus! Und schon wieder hat er mich hereingelegt! Da dachte ich doch glatt, er riefe mir endlich nach, auf was ich schon die ganze Zeit von ihm warte: 'Ach, Basilio – noch eins. Trotz allem, was du dir eigenmächtig herausgenommen hast: alle Achtung! Das hätte nicht jeder zustande gebracht! Das nächste Mal dann mit Befehl, ja?' Aber nein. Auf ein Schulterklopfen vom Vater werde ich zeitlebens vergeblich hoffen. Meine Vergehen wiegen immer schwerer! Und sollte ich seinen Ansprüchen dann doch einmal genügen, so ist's ihm auch kein Wort des Lobes wert, soviel darf man ja schließlich erwarten vom gehorsamen Sohn!

"Wie Ihr wünscht, Vater", brachte Basilio mit Mühe hervor und wandte sich zur Tür. Die Hand bereits an der Klinke, erstarrte er vor Schreck. Wie giftig seine Gedanken geworden waren! War es Hass, den er da in seinem Herzen spürte? Was, den Vater hassen? Das war noch viel weniger er als allabendliche Besäufnisse und öffentlicher Balztanz ohne jeden Sinn für den Ruf des Mädchens.

Der Kopf sank zuerst, dann die Schultern, dann sackte Basilio, Stirn voran, gegen die Tür. Die Klinke hielt er noch immer fest umklammert.

Wie denkst du dir das eigentlich? Dem Vater musst du es doch sagen! Du kannst doch nicht nächste Woche wieder los und es ihm verschwiegen haben. Wenn's ihm ein anderer zuträgt! Lore braucht sich ja bloß verplappern. Ihr sagt der fremde Name nichts, aber Vater sehr wohl! Überhaupt, wer weiß was für Kontakte er in Ek'Gakel pflegt, was die ihm alles zwitschern. Du warst ja wirklich alles andere als diskret! Wenn's gar ein politischer Gegner zuerst erfährt und irgendwie verwenden will... sei es auch nur, um die Gerüchteküche einzuheizen... Nein, der Vater muss vorbereitet sein, er muss es wissen! Und von mir muss er es gehört haben! Es soll mir keiner nachsagen können, ich hätt's sogar vorm Vater verschwiegen!

Doch erst einmal musste Basilio wieder zu Atem kommen. Der ging ihm nämlich so schwer, als hätte er einen Meilenlauf hinter sich. Innerlich zitterte er am ganzen Leib, äußerlich wohl nur ein wenig in den Knien. Was musste er auch gleich in kindischem Trotz aufspringen! Wenigstens blieb dem Vater so die verzerrte Miene verborgen, die vor Wut gefletschten Zähne. Warum musste Liebe nur so wehtun? Herrje, jetzt auch noch Tränen? Doch nicht vorm Vater!

"Maru", presste er schließlich hervor. "Es ist Marus Gesicht, das mich verfolgt." Ihr Lächeln, ihr Lachen, der Klang ihrer Stimme, ihre Blicke, die den seinen suchen, der Farbton ihrer Wangen, als er sie in Verlegenheit gebracht hatte. Und ihr Duft, der warme Kräuterduft ihrer Haut, ihre Hand in seiner, ihre Hand auf seiner Haut, sein Gesicht in ihrem Haar...

Und eigentlich will ich das alles gar nicht vergessen, will's einschließen in meinem Herzen so tief es nur geht. Sich nicht mehr an ihre lieben Züge erinnern zu können: welch' schrecklicher Gedanke!

Als Basilio den Namen herauspresste, schaute der General auf. Der junge Mann stand immer noch mit der Stirn an der Tür, konnte das Gesicht seines Vaters nicht sehen, war sich aber sicher, dass dessen Stirn in Furchen liegen und die Augen fragend zusammengezogen sein mussten.

"Maru?" fragte Garnak. "Aber das kann nicht sein, das ist ein kargischer Name." Eine kurze Pause folgte. Basilio wandte sich wieder um und sah sich in seiner Erwartung bestätigt - der General schaute ihn verdutzt an. Dann fiel der Groschen. "Das war doch der Name der Dariba des Stammes - die Ukhtark? So hast du sie doch genannt, oder nicht?"

Basilio nickte stumm. Für einen Augenblick wurde der Ausdruck auf dem Gesicht seines Vaters noch ungläubiger, obwohl Basilio das für gar nicht möglich gehalten hatte. Dann - plötzlich - stützte Garnak seine Stirn auf der rechten Faust ab, lachte leise und schüttelte leicht den Kopf. "Bei allen Göttern...", murmelte er. "Setz dich doch noch einmal, mein Junge. Erzähl...""

Mit hängenden Schultern schlich Basilio zurück zu dem Sessel, von welchem er gerade erst empört aufgesprungen war, und ließ sich gehorsam darauf nieder. Der zweiten Aufforderung des Vaters zu folgen gelang ihm erst nach mehrmaligem Ansetzen und viel Schlucken und verlegenen Blicken im ganzen Raum umher, bloß nicht zum Vater hinüber. Endlich sah er ihm aber doch ins Gesicht. Er begann stockend, doch schon nach wenigen Sätzen wurde seine Rede flüssiger, bis die Worte schließlich nur so aus ihm heraussprudelten. (In seiner Aufregung duzte er den Vater sogar, gleich zweimal, auch wenn in eher rhetorischer denn direkter Anrede.)

"Es tut mir leid, wenn ich in meinem Bericht... allein durch Auslassung... also, wenn ich euch habe glauben lassen, indem ich sie eben gar nicht beschrieb, sie sei so, wie man sich eine Dariba halt vorstellen würd'. Das ist sie nicht! Die Kinnlade fiel mir fast runter, als ich sie das erste Mal sah. Eine Handvoll Jahre älter als ich, allerhöchstens. Attraktiv! dachte ich noch völlig ahnungslos, was da auf mich zukommt. Am nächsten Tag erklärte mir einer der Krieger: die alte Dariba sei vor fünf Jahren im Wald verschollen, vermutlich die Schuld der Elfen. Daher musste Maru einspringen, obwohl sie noch viel zu jung ist, ihre Ausbildung noch längst nicht beendet, ein Sturz ins kalte Wasser! Aber du hättest sehen sollen, wie beeindruckend sie ihre Sache macht! Wie ruhig, wie professionell, wie selbstbewusst! Gerade mal eine Augenbraue hat sie gehoben, als sie aus ihrer Hütte trat und einen wildfremden, dazu blutbesudelten Menschenmann auf sie zustürmen sah. Kleiner als ich ist sie, ein graziles Persönchen aus Grünhaut-Sicht, aber wie die ganzen Muskelberge kuschen, wenn sie befiehlt! Ein Blick von ihr: kein Widerspruch! Aber zufrieden war sie mit dem von mir gesetzten Verband, auch dafür reichte ihr ein Blick.

Und was sie redet, das hat Hand und Fuß, das sind keine so komischen Frauensachen, von denen man nichts versteht, da kann man mitreden! Und sie kann mitreden, wenn man sich über Krieg und Frieden auslässt, über Diplomatie und Verträge, über die verschiedenen Arten von Tapferkeit, über Ehre und die Herausforderungen auf dem Schlachtfeld... Sie hat Schlachtfelder gesehen, schreitet unerschrocken darüber... Nicht im mindesten zimperlich ist sie, wenn sie einen wieder zusammenflickt... aber auch nicht roh! Sie versteht die Männerwelt, bewegt sich darin wie selbstverständlich. Und wie stolz sie zu Pferde sitzt! Aber sie ist trotzdem ganz Frau, kein halber Mann wie die Kommandantin.

Nur die ganzen Albernheiten, die man von Frauen gewohnt ist, dieses die Köpfe zusammenstecken und aufgeregt tuscheln, an Haar und Kleid dabei herumzupfen und kichern und glucksen und immer wieder ach so heimlich herüberlugen und ganz schnell wieder weg—das alles bleibt einem bei Maru erspart. Aber wenn sie sagt: 'Lieber fallen wir aufrecht auf dem Schlachtfeld, als dass wir langsam dahinsiechen wie ein in die Enge getriebenes Tier'—weil das Land, das ihnen zwischen dem letzten Vertrag mit den Menschen und dem Einfallen der Elfen noch geblieben ist, kaum mehr fürs Leben reicht—dann bricht einem schier das Herz, wenn man auch noch gar nicht ahnt, dass es für sie schlägt, dann überschlägt man sich fast, um sie aus ihrem traurigen Stolz wachzurütteln, dann würd' man am liebsten mit beiden Händen die Welt aus den Angeln hebeln und wieder ordentlich zurechtrücken, nur für sie!

Ernst ist sie, gar ein wenig zu sehr. Die Verantwortung. Der frühe Tod der Eltern. Dann verliert sie auch noch ihre Lehrmeisterin! Doch wenn man es schafft, sie zum Lachen zu bringen... ha! Süchtig werden könnte man nach ihrem Lachen! Und wusstest du, dass eine Kargifrau, wenn sie verlegen wird, ganz lila im Gesicht wird? Nicht, dass Maru leicht in Verlegenheit zu bringen ist. Selbst ich hab' das bloß ein einziges Mal geschafft. Als ich vor versammelter Mannschaft... im Kommandozelt!... ihr quasi einen Antrag...! Auf Menschenart natürlich. Ein Kargimann käme niemals auf die Idee... also, er würde niemals vor der Frau, um die er wirbt, auf die Knie gehen... Daher das lila Gesicht! Aber Barkas hat sich ganz köstlich amüsiert. Wer behauptet, Grünhäute hätten keinen Humor, der kennt sich wirklich gar nicht aus.

Ach Vater, es tut mir ja leid, dass ich Euch auch noch mit so was Dummem komme. Ihr habt wahrlich wichtigere Sorgen. Herrje, ich sollt' wichtigere Sorgen haben!"

Damit sank Basilio erschöpft in seinem Sessel zusammen, wobei ihm noch aus tiefster Kehle ein frustrierter Laut entwich, halb Knurren, halb Seufzer, dann war er still.

Als Basilio endlich verstummte, wurde es ruhig in der Bibliothek. Der General schaute ihn nur schweigend an. Basilio konnte den Ausdruck auf dem Gesicht seines Vaters nicht deuten. Die Verblüffung war längst gewichen, aber welcher neuen Regung? War es Ärger? Nein. Wut? Auch nicht. Enttäuschung oder Trauer? Nein, das traf es immer noch nicht. Aber was war es dann?

„Basilio“, sagte der General schließlich bedächtig, „was du erzählst, ist einfach unglaublich. Eine unglaubliche Geschichte. Aber ich glaube dir, mein Sohn. Ich wusste schon immer, dass du ein großes Herz hast. Eins, das zu Dingen fähig ist, die andere nicht können.“

Garnaks Blick löste sich von seinem Sohn, wanderte wieder zum niedrigen Tisch zwischen den beiden, zu der Karte mit den blauen und roten Zinnsoldaten. Plötzlich lachte der General kurz auf, aber es war ein verbittertes Lachen. „Die meisten unserer Offiziere würden dich wohl dafür vierteilen, wenn sie es wüssten. Und die machthungrigeren würden wohl einen Vorwand sehen, ein Amtsenthebungsverfahren gegen mich einzuleiten, die Götter mögen ihren Erfindungsreichtum schützen.“

Wieder eine kurze Pause. Garnak griff nach einem der ungenutzten Zinnsoldaten neben der Karte, hob ihn nah vors Gesicht und besah sich die Details. „So viele Jahre bekriegen wir uns. So viele Leben sind bezahlt worden… An dem Tag, als ich geboren wurde, starb mein Onkel in der Schlacht bei Tanis und mit ihm mehr als vierhundert Mann. In dem Jahr, als ich die Männerwürde erhielt, fiel mein Vater in der Schlacht gegen Urar-Saks Heer. Ich werde bald meinen siebzigsten Winter sehen. Wenn ich mein Leben in die Stunden eines Tages teile, standen zunächst mein Vater und dann ich zu jeder Stunde auf dem Feld gegen die Krangi. Wann wird das enden? Wir halten die Fronten nur noch mit schierem Willen gegen eine Übermacht zusammen.“

Der General verstummte wieder, schaute weiter den Zinnsoldaten an. Dann, plötzlich, als würde ihm einfallen, dass sein Verhalten seinen Sohn verstören könnte, löste er sich von der Figur, stellte sie zurück auf den Tisch. Sichtlich um einen Stimmungswechsel bemüht schaute er wieder Basilio an. „Ich bin stolz auf dich, mein Junge. Dass du den Mut hattest, es mir zu erzählen. Und das Herz, diese Maru, aber auch den ganzen Stamm, so an dich ranzulassen. Ich sagte Anatol, ich will Alternativen. Das hast du dir gemerkt, das weiß ich. Deine Liebelei ist zumindest der Beweis, dass es Hoffnung für einen Frieden zwischen unseren Völkern gibt. Irgendwann. Es hat dein Herz gebraucht, um diesen Beweis zu erbringen, aber nun ist er da.“

Plötzlich klopfte es an der Tür. Nach der Ruhe der letzten Augenblicke schreckte Basilio auf, so laut kam ihm das Geräusch vor. „Ja?“, rief Garnak verärgert. Die Tür ging einen Spalt breit auf und ein junger Soldat steckte den Kopf herein. „Verzeiht General, aber ein Bote von Hauptmann Barat von der Westfront ist soeben mit wichtigen Neuigkeiten eingetroffen.“

„Schon gut“, gab Garnak zurück und erhob sich vom Sessel. Die vertrauliche Stimmung, die noch einen Lidschlag zuvor geherrscht hatte, war nur noch Erinnerung. Seine Lebensaufgabe hatte den General wieder zurückgefordert. Er schaute Basilio noch einmal eindringlich an und nickte ihm ermutigend zu. Dann drehte er sich zum Ausgang und marschierte auf den Boten zu. „Führt ihn ins Arbeitszimmer. Ich komme sofort. Ruft Hauptmann Kolyak hinzu.“

~~~

Nachdem der Vater die Bibliothek verlassen hatte, starrte Basilio noch lange Zeit reglos die blauen und roten Armeen auf der Karte vor ihm an. Hundert Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, aber die meisten waren die Mühe nicht wert, danach zu haschen.

Vierteilen...? Ich wusste gar nicht, dass es diese Strafe bei uns gibt. Offiziell ja wohl nicht, oder? Offiziell ist die Wahl doch zwischen Strick und Schwert? Oder gibt es da noch irgendwelche alten Gesetze, die bloß niemand mehr anwendet, die man aber für den ungeheuerlichen Fall, dass ein Mensch sich in ein Kargiweib verliebt, wieder hervorholen würde? Wie absurd! Was zwischen Maru und mir passiert ist, oder eigentlich ja nicht einmal, das sollt' schlimmer sein, als militärische Geheimnisse an Kalamar zu verraten?

Aber was faselt Vater da von meinem ach so schönen, großen Herz, als führe er sich nachts in stiller Heimlichkeit Amells Liebesschnulzen zu Gemüt! Was soll ich als Soldat mit einem großen Herz anfangen? Einer Frau mag dies ja bei Verrichtung ihres Tagwerks helfen, mir ist's bei allem bloß im Weg! Herausreißen würde ich's, könnt' man auch ohne weiterleben!

Amtsenthebung gleich... im Ernst? So bös' in Gefahr gebracht mit meiner Dummheit hab' ich Euch? Das wollt' ich nicht! Ach herrje, und vor Lore verplappert hab' ich mich auch schon im Eifer des Gefechts. Ob sie den Namen so leicht wie der Vater als kargisch erkennt? Also ich hätt' das jetzt mal nicht so eben vom Hören erkannt! Aber vielleicht sollte ich Lore besser einreden, ich ruf' gar nicht Maru, sondern Marie? Ihr etwas von dieser Marie erzählen, die mir das Herz gebrochen hat? Neugierig danach gefragt hat die Lore ja schon.^[2]

Stolz, Vater? Was, darauf? Dass ich einer grünhäutigen Schönheit nachgestellt hab'? Nicht einmal mit kühlem Vorsatz, gemäß Artikel 48, Paragraph 2, sondern in stotternder Verliebtheit, in heiß entfachter Leidenschaft—darauf stolz? Nicht darauf, dass der Sohn einen Krieg zwischen drei, ach, eigentlich sogar vier Parteien verhindert hat, die allesamt ganz versessen darauf waren? 'Mach was aus deinen Talenten', habt Ihr mir befohlen! Wissen wolltet Ihr, zu was ich taug': ob zum Kurier oder Diplomaten oder ob eher die Logistik mir liegt, die Strategie oder gar das Rechnen! Jetzt wissen wir doch mehr! Jetzt bin ich doch endlich auf dem richtigen Weg!

Ach, und mit Mut hatte das gar nichts zu tun: geschmeichelt hat es mir ganz unwiderstehlich, dass die Ukhtark mich so einfach anerkannt haben, ohne Hohn, Spott und Häme, ohne Belächeln meiner Größe ob mit oder ohne Stiefel, und ganz ohne Anzuzweifeln, dass ich ein echter Krieger sei! Einen halben Kopf größer bin ich dabei geworden, da hätte der Feldscher von der Musterung seine Messlatte noch mal anlegen dürfen!

Und was soll das schon beweisen, dass ich Maru in mein Herz geschlossen hab' und Barkas auch? Dass ich Mago respektiere, und Dihal, und Zahur? Ein einzelner Mensch kann wohl vernünftig sein, das heißt noch lange nicht, dass viele gemeinsam es können. Auch wenn ich Maru ja im ersten Schmerz ganz ähnliches versichert hab'—glauben tu' ich's selber nicht! Wo zwei Leute miteinander gut können, bringt der dritte schon Ärger, und bei jedem weiteren potenzieren sich die Sorgen.

Aber verloren ist die Hoffnung nicht. Klagt nicht, lieber Vater, dass die Sache nur durch unseren schieren Willen hält: mit schierem Willen lässt sich mehr erreichen als mit allen Mitteln dieser Welt! Was nutzt Muskelkraft, was nutzt gute Versorgung und die beste Ausrüstung, was nutzt frommer Wunsch oder hehre Gesinnung? Nichts, nichts nutzt das alles ohne schieren Willen! Darf ich selbst nicht gar als gutes Beispiel dafür gelten? Alles, was ich in meinem Leben erreicht habe, hab' ich mit schierem Willen erreicht!

Dann saß er eine Weile lang da mit verschleiertem Blick in dumpfem Brüten. Rot, rot, überall rot. War alles schon zu spät? War er, Basilio, zu spät geboren, um der Heimat zu helfen, war er nur gerade noch zur rechten Zeit, Koraks Untergang zu erleben?

Nächstes Jahr, wer weiß. Vielleicht sitzt ein Krangi hier, wo ich sitze, genau auf diesem Sessel. Vielleicht ist Vater tot und Luis auch und ich, und Amell kauert mit geschwollenem Bauch versteckt in einer Nische und wartet zitternd und in stillen Tränen, dass ein Krangi sie hervorzerrt...

Der Magen knurrt, die Kehle wird trocken, doch noch immer rührt Basilio sich nicht. Die Schatten werden länger, die Welt wird grau, die Unterschiede zwischen den feindlichen und den eigenen Truppen verschwimmen, verschwinden, dann sind beide kaum noch auszumachen...

Falls der General an diesem Abend noch einmal in der Bibliothek vorbeischauen sollte, wird er seinen Sohn noch immer an dem Platz vorfinden, an welchem er ihn zurückließ. Hebt er aber die Lampe in den Raum und prüft dessen Miene, wird er darin weder Trübsal noch Herzschmerz noch Selbstmitleid, sondern nichts als Entschlossenheit erblicken.

^[1] Ernest Hemingway: "In einem anderen Land", 1929
^[2] Er wird das auch tun, mit Bluff=14 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg1019891#msg1019891)

Charakter und Aussehen (Anzeigen)

Persönlichkeit & Motivation: Eine der größten Antriebskräfte Basilios ist, dass er sich vor seinen Kameraden, seinen befehlshabenden Offizieren und vor allem vor seinem Ziehvater beweisen will: seine Loyalität, aber auch seinen Mut und sein Können will er zeigen. Für den normalen Militärdienst ist er jedoch zu rastlos und zu ideenreich (heute würde man sagen hyperaktiv). Wenn seine Vorschläge auf taube Ohren fallen, ist er schnell frustriert, vor allem wenn seine Einfälle ihm so eindeutig besser erscheinen als die des befehlshabenden Offiziers. Ach, könnte man doch nur irgendwie die unteren Ränge überspringen und gleich als Hauptmann anfangen!

Trotz seiner Umschulung bleiben Ruhm und Ehre sein geheimer Herzenswunsch: dass jeder es nur sehen möge! Er wird immer hin- und hergerissen sein zwischen seinem Bedürfnis nach öffentlicher Anerkennung und der Notwendigkeit, über seine Tätigkeit die Klappe zu halten.

Im Hinblick auf das weibliche Geschlecht ist Basilio ein wenig verunsichert. Wenn die Damen bei seinem Anblick ihre Köpfe zusammenstecken, tuscheln und kichern, lachen sie dann über ihn? Über seine geringe Größe? Oder hat er da gerade etwas in ihren Augen Dummes gesagt oder getan? Überhaupt mag er von allen seine Schwester am liebsten. Sie ist schön, klug, warmherzig, bei ihr weiß er immer, woran er ist, wann sie es ernst meint und wann sie scherzt, und sie redet auch niemals so seltsames Zeug daher wie ihre Freundinnen. Außerdem ist er zwei Fingerbreit größer als sie!

Aussehen: Deutlich kalamarisch. Markantes Kinn (allerdings mit Grübchen), leicht schmollender Mund, "jungenhaftes", meist glattrasiertes Gesicht, "klassisches" Profil. Dazu braune Augen und braune Locken, Hautfarbe mittelhell, von Statur schlank und feingliedrig—alles von der Mutter. Nur die geringe Größe hat er von seinem Vater, der sein brandobisches Erbe nicht verleugnen konnte; dabei war der Vater jedoch kräftig-gedrungen gebaut, sah also dennoch wie ein echter Krieger aus—im Gegensatz zu Basilio selbst.

Das Haar trägt Basilio hinten etwas länger und zu einem Zopf zusammengebunden.

Und hier sieht man gleich den Grund, warum der General ihn auch heute gern noch 'Bub' nennt, denn ist Basilio nicht das Abbild eines solchen?

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=7636.0;attach=12643)

Kein Charmeur, ein Charismatiker! (Anzeigen)

Name: Basilio Aristide de Laroque
Volk: Mensch
Klasse und Stufe: rogue (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue) (Archetyp: spy (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue/archetypes/paizo---rogue-archetypes/spy)) 3
Gottheiten: Vlad (The Old Man), Randor (The Watcher), Delneb (Risk)
Gesinnung: völlig neutral (in der Wahl seiner Mittel) oder doch eher chaotisch gut, wie der Meister meint?
Alter: 24
Geschlecht: männlich
Größe: 1,68m
Gewicht: 65kg
Herkunft: Korem, Hauptstadt von Korak
Rang: Feldwebel


ST	12	+1
GE	17	+3
KO	8	-1
IN	13	+1
WE	10	+0
CH	14	+2


Skills	Attr	Gesamt	Rang	Mod	class skill	Sonst
Acrobatics	Dex	+9	3	+3	+3	^[0]
Bluff	Cha	+9 / +8^[1]	3	+2	+3	+1/2 lvl
Climb	Str	+6	2	+1	+3
Craft (Alchemy)	Int	+5	1	+1	+3
Diplomacy	Cha	+8	3	+2	+3
Disable Device	Dex	+7	1	+3	+3
Disguise	Cha	+6	1	+2	+3
Knowledge (local)	Int	+6	2	+1	+3
Knowledge (nobility & politics)	Int	+3	2	+1	CC
Knowledge (warfare & military)	Int	+7	3	+1	+3
Linguistics	Int	+5	1	+1	+3
Perception	Wis	+6	3	+0	+3
Ride	Dex	+7	1^[2]	+3	+3
Sense Motive	Wis	+6	3	+0	+3
Sleight of Hand	Dex	+7	1	+3	+3
Stealth	Dex	+9	3	+3	+3
Swim	Str	+5	1	+1	+3

Nachträge und Änderungen (Anzeigen)


Woher	Talent/Fähigkeit
Mensch	Extra feat: fast learner (http://www.d20pfsrd.com/feats/racial-feats/fast-learner-human); +2 GE; skilled
Klasse	sneak attack +2d6; skilled liar (spy (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue/archetypes/paizo---rogue-archetypes/spy)), evasion (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue#TOC-Evasion-Ex-), poison use (spy)
rogue talents	charmer (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue/rogue-talents/paizo---rogue-talents/charmer-ex) (1/day)
Feats	weapon finesse (http://www.d20pfsrd.com/feats/combat-feats/weapon-finesse-combat---final) (1), two-weapon fighting (http://www.d20pfsrd.com/feats/combat-feats/two-weapon-fighting-combat---final) (3)
Weiteres	favored class: rogue; class skills (wg. Herkunft): knowledge (warfare & military) und ride

Signatur: 1. Zitat von C.S. Forester aus Hornblower, "The Last Encounter" (1967), posthum veröffentlicht; 2. Zitat von John Dryden, "Alexander's Feast" (1697)

Sanjan, von den Bahir 02.Oct.2016 12:10

V3 (3.10.2015)

Sanjan, kurze Abrisse (Anzeigen)

Der Stamm (Anzeigen)

Die Bahir sind ein Dejystamm aus den Nordosten von Ek'Gakel. Sie sind nur ein kleiner Stamm und leben nomadisch in der Nähe von Wäldern oder großen Ebenen. Als Spezialisten der Jagt ernähren sie sich nicht nur von Tieren, sondern stellen auch ihre Kleidung und Waffen aus tierischen Produckten her. Besonders bekannt sind die Bahir bei den anderen Dejy aufgrund ihre Knochenschnitzerein.
Da Metall selten ist, gibt es bei den Bahir kaum Waffen aus Metallen. In der Regel besitzen nur die erfolgreichsten Jäger, die Schamanen und die Häuptlinge eine Metallwaffe.

Wohl aufgrund der geringen Größe dieses Stammes, sind Frauen und Männer bei ihnen gleichberechtigt. Auch Frauen können Jäger werden, doch ist es selten, wenn ein Mann sich nur um die Familie kümmert.
Die Kinder werden zumeist nach den Berufen der Eltern erzogen. Diese Lehrjahre beginnen meist nach dem zehnten Sommer. Zu der Zeit durchlebt ein junger Bahir die Prüfung des Erwachsenwerdens. Sie besteht bei ihnen darin, Stärke und Willen zu zeigen. Ihre Kinder müssen drei Tage in der Natur überleben und mit eigenen Händen ein Tier erlegen. Erst dann gelten sie als Erwachsen und der der Schamane oder ein fähiger Jäger tätowiert den Prüflingen Ihre ersten Zeichen in die Haut. Die rote Farbe, welche aus einer seltenen Pflanze gewonnen wird, wird traditionell mit dem Blut des ersten erlegten Tieres vermischt. Dies soll die Verbundenheit der Bahir mit der Natur und ihren Ahnen versinnbildlichen. Begonnen mit den Tätowierungen wird an den Oberarmen. Die dortigen Zeichen symbolisieren die Eltern und ihre Stellung im Stamm. Sobald ihre Lehrjahre abgeschlossen sind, folgen weitere Tätowierungen. Zum einen im Gesicht, welche sie als erwachsene Bahir ausweisen und zum anderen werden die Zeichen der Arme über den Nacken verbunden.
Je nach Leistung uns Stellung im Stamm können weitere Tätowierungen hinzu kommen.

Was den Charakter der Bahir angeht, so sind sie sehr stolz darauf Bahir zu sein. Ihre Tätowierungen zeigen dies nur all zu deutlich. Sie lieben die Freiheit, ihr weites Land und die Jagt.
Falls sie jedoch auf den falschen Fuß erwischt, oder betrogen werden sind die Bahir sehr nachtragend. Sie vergessen selten wer sie verraten hat und wenn sie ihn nicht fangen können, meiden sie ihn und alle die mit ihm etwas zu tun haben könnten.
Fremden gegenüber sind die meisten Bahir verschlossen. Sie hatten keine guten Erfahrungen mit ihnen gemacht. Andere Dejystämme sind jedoch gerne bei ihnen gesehen. Denn sie bringen neben Neuigkeiten auch Waren, welche die Bahir nicht selber herstellen können.

„Auf den Tausch.“ Die beiden Jäger hoben gemeinsam ihre Tonschalen. Der unverkennbare Geruch von vergorener Pferdemilch verschwand mit der Flüssigkeit in ihren Mägen. Sie standen am Rande des Bahirlagers, dort wo alle Tauschwaren gesammelt wurden, wenn Stammesfremde in das Lager kamen. So auch heute, wo einige Dejybrüder ihre Wolle und Salz gegen getrocknetes Fleisch und Felle tauschen wollten. Beide Jäger waren zufrieden mit dem Tausch. Der jüngere der beiden, ein großer Mann mit hellblauen Tätowierungen am Leib, nahm sich eines der frisch erworbenen Felle und strich mit der Hand durch die Haare. „Bei den Ahnen, ein wunderschönes Fell. Ihr seid wahrlich gute Jäger.“ lobte er den alten Jäger und seinen Stamm. Dieser lächelte nur leicht und ließ den Jungen weiter seine Lobreden schwingen. Beim nächsten Mal würde er aber sicher nicht im Preis nachgeben.
„Aschan.“ unterbrach eine helle Jungenstimme den Jäger bei seinen Lobreden. Beide Jäger wendeten sich nach der Stimme um, welche gerade den alten Jäger beim Namen gerufen hatte. Sie kam von einem sehr schlanken kleinen Jungen. Zielstrebig kam dieser mit einem Bündel Felle auf sie zu. Erstaunt hob der junge Jäger eine Augenbraue, denn etwas stimmte nicht am Bild. Von der Größe her schätzte er ihn so um die acht Sommer, doch Brust und Gesicht waren mit roter Farbe bemalt. Ein Zeichen für die Zeit des Erwachsenwerdens. Auch seine Haut war deutlich heller als die der andern Bahir und konnte das sein? Kleine spitze Ohren luckten durch die langen schwarzen Haare hindurch. Der Junge hielt sich nicht lange bei den Beiden Jägern auf. Er übergab dem alten Aschan die Felle und verschwand dann wieder im Dorf.
Als der Junge außer Hörweite war, erkundigte sich der junge Jäger über das Kind. „Ach, das was Sanjan der Sohn von Narischa, unser besten Jägerin. Er hat jetzt seinen zehnten Sommer erlebt und unterläuft die Zeremonien des Erwachsenwerdens. Mh, mal sehen ob er es schafft. So stark und geschickt wie mein Varnan ist er nicht. Naja, aber er ist ein ehrlicher Junge. Nicht so wie der verfluchte Elfenhändler, der nach einem Handel mit mir der armen Narischa nachsteigen musste.“ Der Alte spuckte fascht schon wütend aus, doch schüttelte er gleich danach den Kopf. Schließlich waren die beiden hier um zu Handeln und nun lagen vier neue Felle vor ihnen.

Einige Jahre später …

Hoch loderten die Feuer in den nächtlichen Himmel. Aus dem Bahirlager, hinter den Feuern, drang der kehlige Gesang der alten Frauen. Sie sangen von der großen Jagt, von den Höhen und Tiefen und vom schmerzenden Verlust. Die Trauer lag über dem ganzen Dorf, denn drei ihrer Jäger wurden bei der Jagt von einem Bären überrascht. Als andere Jäger zu ihnen gestoßen waren, war es schon zu Spät. Einen der Jäger musste der Bär sofort erwischt haben, die beiden anderen hatten ihm noch mit ihren Speeren zugesetzt doch am Ende lagen sie neben dem Bär in der Nassen Erde.
Eine der erschlagenen Jäger war Narischa. So stand der junge Sanjan neben den Familienmitgliedern der beiden anderen Getöteten an den Feuern. Er stand auch noch da, als alle anderen Gegangen waren. So verlassen und einsam wie in diesem Moment hatte er sich noch nie gefühlt.
Seine Einsamkeit wurde schmerzlich unterbrochen, als die Faust eines gut einen Kopf größeren Burschen seitlich gegen sein Kin donnerte. Vom Schlag zu Boden geworfen blickte Sanjan nach oben und erkannte einen der Söhne des zweiten Jägers. Wie er selbst trug auch dieser die dunkelroten Tätowierungen eines Mannes am Leib. Es war der mittlere der drei Brüder. Der der im selben Jahr geboren war wie Sanjan. Von seinen Brüdern fehlte aber jede Spur. Sanjan hatte aber keine Zeit um sich lange umzublicken. Denn schon schmiss sich Arein, so hieß er, auf ihn. „Warum musste sie Vater zur Jagt überreden?“ Fragte Arein während er weiter auf Sanjan einschlug. Dieser hatte darauf keine Antwort und versuchte sich gegen den deutlich stärkeren Jungen zu verteidigen. Ein Glückstreffer ließ Arein aufschreien. Mit Tränen in den Augen sackte er auf die Beinen und Schützte mit den Händen seinen Schritt. Sanjan, der irgendwann wieder die Beine gekommen war, stand neben ihm. ICH WÜNSCHTE SIE WÄRE NIE GEGANGEN.“ Schrie er Arein an, bis er seine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.
Beide weinenden Burschen fand der alte Djeduschka. Der Schamane des Dorfes. Er war überrascht seinen Schüler neben einen anderen Burschen weinen zu sehen. Schweigend begab er sich zu den Beiden. Schnell bemerkte er, dass hier mehr als Trauer für die Tränen verantwortlich war. „Ah meine jungen Kinder. Weint um die die gegangen sind. Lass eure Trauer aber nicht euer Herz verdunkeln. Denn ein dunkles Herz kennt nur dunkle Taten.“ Dann half er Arein auf die Beine und ging mit ihm und seinen Schüler zurück ins Dorf.

Einige Jahre später …

Sanjan kam stöhnend wieder zu Bewusstsein. Er konnte kaum richtig sehen, so zugeschwollen waren seine Augen von den Schlägen der Männer. Auch sein Körper wies die ein oder andere Blessur auf. Sie waren nicht zimperlich mit ihm umgegangen, als sie ihn an den Zeltpfahl gefesselt hatten. Bastard, Brudermörder hatten sie immer wieder geschimpft. Dabei hatte er nur versucht dem verletzten Sohn des Häuptlings zu helfen. Schließlich war Djeduschka war nicht da gewesen und er war seine Vertretung. Doch irgendetwas war schief gegangen. Von den Kräutern die er ihm gab musste sich der Häuptlingssohn übergeben und hatte hohes Fieber bekommen. Alle im Zelt hatten ihn erschrocken angeblickt, dabei wusste er selbst nicht was passiert war. Bevor er jedoch weiter helfen konnte, hatten ihn einige jungen Krieger gepackt und aus dem Zelt geschliffen.
Nun stand Arein vor ihm. Er sah zufrieden aus. Als er merkte das Sanjan aufgewacht war, spuckte er mit den Worten „Endlich wach Bastard. Gut genau richtig.“ auf ihn. „Ich kann ihm helfen. Bitte last mich frei.“ erwiderte Sanjan mit zitternder Stimme. Arein lachte nur laut auf und ging zum Eingang des Zeltes. Er riss die Plane bei Seite und ließ sich etwas geben. An einer Leine zerrte er einen Wolf in das Zelt. Das schöne grausilberne Tier hatte ein Band um das Maul gelegt bekommen. „Grimnir“ sagte Sanjan als er den Wolf erkannte. Dieser stürmte auf den jungen Halbelfen zu, wurde jedoch vom Seil zurückgehalten. Knurrend zerrte Grimnir an der Leine. Der Wolf wollte zu Sanjan doch Arein ließ dies nicht zu. Mit breitem Grinsen auf den Lippen hielt er den Wolf an der kurzen Leinen. „Ach die Dreckshunde wollen zueinander?“ sagte er hämisch. „Nichts da. Kuck dir nur sein Fell an. Es ist so wunderbar. Was für eine Verschwendung. Sein Fell wird sicher einen guten Preis er …“ „Lauf Grimnir! Hol Djeduschka! LOS!“ unterbrach Sanjan seinen Stammesbruder. Der Wolf jaulte kurz, wechselte die Richtung und konnte sich wirklich losreißen. Arein fluchte, während der Wolf durch den Eingang verschwand. Wütend stapfte er zu Sanjan und Schlug ihm mit der Faust mitten ins Gesicht. „Du Bastard entkommst nicht so leicht. Diesmal werden dir keine Tricks mehr helfen.“

Nur wenige Tage später blickte Sanjan den sich entfernenden Bahir nach. Djeduschka war noch rechtzeitig von Grimnir gefunden worden. Rechtzeitig genug um Arein daran zu hindern Sanjan aufzuspießen und den Häuplingssohn von seiner Vergiftung zu retten. Doch das Ereignis hatte zu große Wellen in der kleinen Gemeinschaft geschlagen. Viele der jüngeren Jäger sahen die Schuld immer noch bei Sanjan, auch wenn Djeduschka behauptete, dass die dafür verantwortliche Pflanze nicht in dieser Gegend gefunden werden konnte. Einige der älteren stellten sich auf Djeduschkas Seite. Am Ende entschied der Ältestenrat, dass es zum Wohle des der Gemeinschaft besser sei wenn Sanjan aber auch Arein gehen würde. Denn zwar war Sanjan der Grund für die Wellen aber Arein hatte sich der selben Tat schuldig gemacht, welche er Sanjan anklagte. Er wollte einen Stammesbruder töten.
Als selbst seine Augen keinen Bahir mehr ausmachen konnten, nahm Sanjan seine geschnürten Sachen auf. Vieles durfte er nicht mitnehmen. Doch neben seinen Kleidern und einigen Kräutern durfte er seinen Speer behalten. Auch blieb der junge Wolf Grimnir an seiner Seite. Wenigstens etwas, was er noch hatte.

So begann die Reise des junge ausgestoßene Bahir.

Die Wanderschaft (Anzeigen)

Seitdem Sanjan verstoßen wurde, wanderte er umher. Er hielt sich selten lange an einem Ort auf. Ab und an traf er einen anderen Dejystamm. Einige Handelten mit ihm, schließlich fand er neben Felle auch einige Kräuter auf seinen Wanderungen. In so manchen Stamm wurde er sogar eingeladen. Doch war er immer noch stolz darauf ein Bahir zu sein und konnte sich nicht so einfach einen fremden Stamm anschließen. Auch fürchtete er, dass es eines Tages so enden würde wie in seinem Stamm. Denn am Ende blieb er immer noch ein Bahir.
So wanderte er weiter und traf auch auf die ersten festen Siedlungen. Sein Meister hatte einst von den Stämmen der Dörfler gesprochen. Sie aber nun zu treffen war schon seltsam. Er merkte aber schnell, das er für sie kein Bahir war sondern ein Dejy. Sie konnten nicht einmal seine Stammesfarben von denen anderer Stämme unterscheiden. Aber sie Tauschten gut. Für seine Kräuter bekam er Mal Salz, Stoffe oder auch eine Tasche. Ab und an bekam er auch seltsame Münzen angeboten. Doch erst als er merkte, dass sie gegen andere Sachen eingetauscht werden konnten, nahm er diesen Zwischentausch an. Diese Dörfler hatten schon seltsame Sitten. Aber nicht nur seine Kräuter waren gefragt. Einige erkannten die Tätowierungen in seinem Gesicht und wussten die Zeichen zu deuten. Es waren oft zu Dörflern gewordene Dejy oder dessen Kinder und sie kamen zu ihm weil ihre Kinder erkrankt waren oder auch, damit er ihnen einen kleinen Talisman baute.
Doch auch diesen Stämmen wollte er sich nicht anschließen. Lieber wanderte er zwischen ihnen hin und her. Tauschte seine Kräuter oder auch einmal Felle und half so er einmal gefragt wurde. Auch hatte er die Möglichkeit die Dörfer zu meiden, in welchen er oder sein Wolf nicht gerne gesehen waren.

Eines der Dörfer in das er seit einem Jahr öfter reiste war Dorwida. Er hatte dort einen Mann Namens Jaresh Dorguln, ein Halbdejy, getroffen. Auch er kannte noch die alten Zeichen und bat Sanjan sofort um Hilfe. Dessen Nichte hatte eine hartnäckige Kehlkopfentzündung, sie konnte kaum mehr sprechen. Doch Sanjan schaffte es ihr zu helfen. Seit dem hilft er immer mal wieder bei der Heilung von Kranken und liefert Kräuter an das Dorf.

Aussehen (Anzeigen)

Grundinformationen
Name: Sanjan
Rasse: Halbelf (Dejy)
Klasse und Stufe: Druide (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/druid) (Wolfsschamane (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/druid/archetypes/paizo---druid-archetypes/wolf-shaman)) 3 (http://www.d20pfsrd.com/classes/character-advancement)

Erfahrungspunkte: (Anzeigen)

TP: 20
AC: 14

Persönliche Angaben
Gottheit: Die Ahnen
Gesinnung: neutral
Alter: 23
Geschlecht: männlich
Größe: 1,78 m
Gewicht: 65 kg
Heimatregion: Nordosten von Ek'Gakel


ST	10	+0
GE	11	+0
KO	14	+2
IN	12	+1
WE	16	+3
CH	12	+1


Skills	Attr	Gesamt	Rang	Mod	class skill	Sonst
Beruf Kräutersammler	Wis	+7	1	+3	+3
Fliegen	Dex	+0	0	+0	+3
Heilkunde	Wis	+11	3	+3	+3	+2 Genügsamkeit
Klettern	Str	+4	1	+0	+3
Reiten	Dex	+4	1	+0	+3
Schwimmen	Str	+0	0	+0	+3
Umgang mit Tieren	Cha	+7(+11 Kanivor, +15 Wolf)	3	+1	+3	+4 mit Wölfen, +4 mit Kanivore
Wahrnehmung	Wis	+11	3	+3	+3	+2 Halbelf
Wissen (Geographie)	Int	+7	2	+1	+3	+1 Nomade
Wissen (Natur)	Int	+11	2	+1	+3	+2 Nature Sense, +3 Skill Fokus
Überlebenskunst	Wis	+14	3	+3	+3	+1 Nomade, +2 Nature Sense, +2 Genügsamkeit
Zauberkunde	Int	+1	0	+1	+3


Woher	Talent/Fähigkeit
Halbelf	+2 auf Wis, +2 Wahrnehmung, Skill Fokus, Elven Immunities, Low-Light Vision, Multitalented
Klasse	Druidenwaffen, leichte/mittlere Rüstungen (kein Metall), Zauberwirker, Bonussprache Druidisch, Animal Companions, Nature Sense, Wild Empathie
Feats	Nomade (http://www.d20pfsrd.com/traits/race-traits/nomadic-bas-o)
Stufe 2	Woodland Stride (Druide), Totem Transformation (Wolfsschamane)
Stufe 3	Genügsamkeit (http://www.d20pfsrd.com/feats/general-feats/self-sufficient---final), Trackless Step (Druide)

Zauber und Inventar: siehe hier (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8393.msg959472#msg959472)

Grundinformationen
Name: Grimnir
Rasse & Stufe: Wolf (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/druid/animal-companions) 3

TP: 28
AC: 16

Persönliche Angaben
Gesinnung: neutral
Alter: 7
Geschlecht: männlich
Größe: normal


ST	14	+2
GE	16	+3
KO	15	+2
IN	2	-4
WE	12	+1
CH	6	-2


Skills	Attr	Gesamt	Rang	Mod	Sonst
Akrobatik	Dex	+3	0	+3
Einschüchtern	Cha	-2	0	-2
Entfesslungskunst	Dex	+4	1	+3
Klettern	Str	+2	0	+2
Schleichen	Dex	+3	0	+3
Schwimmen	Str	+2	0	+2
Wahrnehmung	Wis	+3	2	+1
Überlebenskunst	Wis	+1	0	+1


Woher	Talent/Fähigkeit
Wolf	Nachtsicht, Geruchssinn (http://www.d20pfsrd.com/gamemastering/special-abilities#TOC-Scent)
Feats	Dodge, Link (+4 Umgang mit Tieren für Druide bei diesem Tier), Share Spells, level 2 Toughness, Level 3 Evasion
Tricks	Such!, Level 3 Aus!

Tarqetik 02.Oct.2016 01:10

Aussehen und Persönlichkeit (Anzeigen)

Wenn im Herbst die Stürme nach Brandobia wandern, werden Häuser abgedeckt, brechen Hütten auf und der Regen, der mit dem Wind kommt, unterspült Schober und Feld. Meist ist dies auch jene Zeit, in der Kinder die Leiber ihrer Mütter verlassen. An einem regnerischen Morgen erblicke Tarqetik das dämmrige Licht der Welt, ihm folgte sein Zwillingsbruder Riodan. Anstrengend für ihre Mutter und ungebeten von ihrem Vater. Die Brüder glichen sich wie ein Ei dem anderen. Bald verstanden sie es, ihre Eltern, Geschwister und die Menschen des Dorfes in Verwirrung über die Identität eines jeden zu halten, dass jahrelang niemand genau wusste wer nun wer sei. Außer den Kinderstreichen war nicht viel Freude für die Brüder vorgesehen. Die frühen Jahre ihrer Kindheit waren mager und schlechte Ernten lieferten den Hunger schonungslos in jedes Haus.

Eines Tages kam ein Gaukler namens Tored in das Dorf und verbrachte einige Wochen damit, die hungernden Menschen ihr Leben für einen Moment vergessen zu lassen. In dieser Zeit wurde der Schausteller auf die Zwillinge aufmerksam und in seinem Geist keimte eine Idee, mit sich viel Geld machen ließe.
Ihr Vater strich das Geld des Schaustellers ein und sah den beiden Kinder nicht einmal hinterher. Die beiden Jungen blicken noch lange aus dem kleinen Fenster des Wagens heraus. Selbst als ihr Dorf in der aufziehenden Dämmerung verschwunden war und der Wagen schon mehrere Biegungen hinter sich gebracht hatte, starrten die Kinderaugen auf einen unsichtbaren Punkt, wo sie ihr Heim vermuteten.
Der Schausteller war ein guter Mann und erwies sich als produktiver Ziehvater, obwohl der die Jungen sein Leben lang als sein nutzbringendes Eigentum verstand, dessen Erziehung eher eine Formung war. Zusammen besuchte das Trio so manchen abgeschieden Ort und vielerlei prachtvolle Städte. Ländereien und Orte zogen unter den Rädern des Schaustellerwagens hinweg. Mit der Idee die Natur der Kinder in seine Schaustücke und Zaubertricks einzubauen war sein Einkommen gesichert. Um den Menschen nur nicht die Möglichkeit zu geben, hinter seinen Zaubertrick mit dem verschwindenden und wiedererscheinenden Jungen zu geben, war es von größter Wichtigkeit, dass diese niemals zeitgleich gesehen wurden. Daher verbrachte immer einer der beiden seinen Tag innerhalb des Wagens, während der andere der alltäglichen Arbeit nachging. So entwickelte es sich, dass jeder von ihrem Ziehvater in einer anderen Fähigkeit unterwiesen wurde. Während Riodan lernte mit Kunststücken und Musik die Menschen anzulocken und zu unterhalten, erwies sich Tarqetik als begeisterter Sänger. Die Nachtstunden verbrachten die Brüder damit, jeweils dem anderen den vergangenen Tag haarklein nachzuerzählen.

Auch wenn Tored ein brauchbarer Erzieher und Ideenschmied war, so war er auch ein Opfer der Völlerei. Spiel, Weib und Trank zehrten die Einnahmen der Vorstellungen immer wieder auf, und wenn das Trio einen Ort verließ, waren die Kassen leer. Das Alter forderte von Tored immer mehr Tribut, so dass der alte Mann kaum noch den Wagen lenken konnte. In einer Herbstnacht, als der Regen um den Wagen peitschte, besuchte der Herold des Fürsten der Stadt, in der sie weilten, den alternden Zauberer auf. Er unterbrachte Tored ein Angebot seines Herrn, welcher die Zwillinge kaufen und diese bei sich am Hofe als Narren und Gaukler zu halten. Vor den Augen der Zwillinge willigte der Schausteller in das großzügige Angebot ein und noch am selben Abend trafen Tarqetik und Riodan auf den Burg des Fürsten ein.
Dieser hegte aber kein Bedürfnis an neuen Gauklern und Harlekinen, sondern war als Ausrichter von großartigen und Gladiatorenspielen weithin bekannt. Er verfügte über eine gut organisierte Schule für die Ausbildung für diese Art von Kämpfern, die in der Arena ihren Lebenssinn fanden. Als Erinnerungen an besiegte Gegner, wurde dem Sieger mit einer glühenden Klinge eine schmale Kerbe entlang des Unterkiefers in die Haut gebrannt. Um weiterhin gute Kämpfe präsentieren zu können, war der Graf bemüht, exotisches Kriegerhandwerk, seltene Kampfsportarten und einmalige Kämpfer zu ergattern. Seine neueste Idee, den Zaubertrick des alten Torend in die Arena zu verlegen. Ein Kämpfer, schwer verwundet, erscheint schon in der nächsten Runder wieder vollkommen genesen.

Die Umsetzung war ein Erfolg, die Menge raste vor Begeisterung. Die Attraktion war über Jahre hinweg regelmäßig zu bestaunen. Diese Jahre waren geprägt von Drill, Stahl, blutgetränktem Sand und modriger Luft, beschienen vom Dämmerlicht der Fackeln in den Gewölbezellen. Doch egal wie schmerzhaft die Wunden bluteten, wie brutal die Prügel für Versagen ausfielen die Brüder hatten die Gewissheit, dass der Andere immer da sein würde, um über ihn zu wachen.
Der Sohn des Fürsten, ein berechnender, grausamer junger Bengel, war begierig darauf jedes Jahr zum Neujahrsfest eine Attraktion geliefert zu bekommen. Sein Vater war bemüht seinem Sohn diesen Wunsch immer wieder zu erfüllen und ihm damit eine Freude zu machen. Nachdem dieser von den Zwillingen erfahren hatte, war er von dem Gedanken besessen einen Kampf auf Leben und Tod der beiden Brüder zu sehen. In der Nacht des Neujahrfestes wurde eine ausgewählte Gruppe von Adeligen und solche, die es sich leisten konnten, in die Privatgemächer des Grafen geladen, um dort das Spektakel des Jahres zu sehen.
Jedem der Brüder wurde einzeln ein Privatkampf an diesem Abend angekündigt. Voneinander getrennt wurden ihnen die Rüstungen und unkenntlich machende Helme angezogen. Der Kampf tobte und die Brüder fügten sich gegenseitig tiefen Wunden zu, so dass das Blut die Marmorböden des Peristylhofs Rot färbte. Unter hohem Blutverlust brach Riodan schlussendlich zusammen. Der Graf befahl die Kappen zu entfernen und eröffnete seinen Gästen das Geheimnis um seine Attraktion. Die Tatsache des gerade vollführten Martyriums, ließ die Wunden gering erscheinen.
Die beiden Bürden wurden in die Unterkünfte gebracht, wo sich der Arzt um sie kümmern sollte. Während Tarqetiks Wunden notdürftig versorgt wurden, ergriff Riodan mit letzter Kraft Tarqetiks Hand und raunte ihm zu: „Lass mich nicht allein zurück.“ Dann sah Tarqetik wie das Leben aus Riodans Augen wich und einer schier endlosen Leere Platz machte. Als Schock und Trauer den Geist übermannten, erhob sich Tarqetik von seiner Bare und als der Arzt protestieren wollte, legte er seine Hände um dessen Hals und erhöhte solange den Druck bis das Zucken des Arztes aufhörte. Anschließend griff er sich dessen Amputationsmesser und schnitt seinem Bruder den Kopf vom Rumpf, packte diesen in einen Beutel, zog sich den Mantel des Arztes an und verschwand durch die Seitentüre, wo der Arzt sein Eselskarren hatte stehen lassen.

Die Umtriebe des Neujahrsfestes, die die ganze Stadt in freudige Aufregung versetzten, deckten die Flucht Tarqetiks aus der Stadt. Ohne ärztliche Versorgung forderte seine vollständige Genesung mehrere Wochen. Er verkaufte die Ingredienzien, die noch auf dem Wagen waren, sowie den Esel und den Karren selbst oder tauschte diese gegen Essen ein. Diese Zeit nutzte er, den Schädel seines Bruders zu präparieren, den er von nun an immer in einem verstärkten Lederbeutel mit sich durch die Welt trägt. Bei wichtigen Entscheidungen, aufkommender Langeweile oder an einem schönen Fleckchen Erde, holt Tarqetik immer wiederum den Schädel seines Bruders hervor und verliert sich in Selbstgesprächen mit dessen verbleichten Anblick.
Seine Kampferfahrung und das Training in den Gewölben der Arena führten Tarqetik, ob durch Schicksal bestimmt oder auf Grund der Reisebereitschaft aus Kindheitstagen, zu jenen Orten, wo nicht nach Namen und Herkunft gefragt wurde, sondern Kraft und Zähigkeit gefordert war. Als Teil eines kleinen Freischärlertrupps trieben ihn die Aufgaben willensstarker Kriegsherren und lokaler Despoten durch die Länder um Ek´Gakel von einem Ort zum anderen, bis er schließlich eine mangelhaft gefüllte Börse nach Sisalasido tragen konnte. Hier erwähnten reisende Handwerker, von einem Ort namens Dorwida, wo man anscheinend wehrfähige Männer suchen würde. Tarqetik, von überraschenden Ambitionen gepackt, verließ seine Kampfgenossen und ritt gen Norden.


ST	16	+3
GE	14	+2
KO	10	+0
IN	14	+2
WE	10	+0
CH	10	+0


Skills	Attr	Gesamt	Rang	Mod	Sonst
Baukunst	Ge	+5	0	+2	+3
Beruf	Ge	+3	0	+0	+3
Gewölbekunde	Int	+5	0	+2	+3
Einschüchtern	Cha	+6	3	+0	+3
Handwerk	Int	+7	2	+2	+3
Klettern	St	+7	1	+3	+3
Mit Tieren umgehen	Cha	+5	2	+0	+3
Reiten	Ge	+8	3	+2	+3
Schwimmen	St	+8	2	+3	+3
Überleben	We	+7	1	+3	+3


Woher	Talent/Fähigkeit
Mensch	+2 Stärke
Krieger	Umgang mit Waffen, Umgang mit Rüstungen, Umgang mit Schilden, Umgang mit exotischen Waffen, +2 Zähigkeit
Talente	Abhärtung, Heftiger Angriff, Waffenfokus
Weiteres	Tapferkeit+1

Charakterhintergrund (Anzeigen)


Gegenstand	Wo getragen
Anderthalbhänder	Körper
Brecheisen	Rucksack
Fackel x3	Rucksack
Feuerstein und Stahl	Rucksack
Gürteltasche x3	Körper
Hammer	Pferdetasche
Hanpfseil 15 m	Pferdetasche
Kletterhacken	Rucksack
Öl (Fläschchen mit ca. ½ Liter)	Rucksack/data]
Langspeer	Körper
Leinensack mit Schädel	Körper
Pferd, Sichelhaariger Schecke	trägt sich selbst
Pferde-/Satteltaschen	Pferd
Reiseproviantx5	Pferdetasche
Schild groß	Körper
Schlafdecke	Pferdetasche
Schleifstein	Rucksack
Schuppenpanzer	Körper
Seife	Rucksack
Signalpfeife	Körper
Tonkrug	Rucksack
Wasserschlauch	Rucksack
Werkzeugsatz (Meisterarbeit	Pferdetasche
Wurfhacken	Rucksack
Zelt	Pferdetasche

Flannait Adair 02.Oct.2016 05:10

Während sein älterer Bruder, ganz eine Kopie des Vaters, pflichtbewusst und ernst seine Karriere in der Stadtgarde vorantrieb war Semias Adair von einem ganz anderen Schlag:
Declan Adairs jüngerer Sohn war undizipliniert, sorglos und den schönen Seiten des Lebens zugetan, wobei es ihn wohl auch amüsierte seinen allzu ernsten Vater und stets pflichtbewussten Bruder mit seinem Verhalten in Verlegenheit und gelegentlich zur Weisglut zu bringen
Auch teilte er die Aversion und das Misstrauen seinens Vaters gegen Menschen und andere Fremde nicht, zumindest nicht soweit es Frauen betraf.
Lisanara Vitiran war als Tochter eines kalamarischen Kaufmanns nach Cilorealon gekommen und ihr wacher Verstand, ihr lebhaftes Wesen und ihre feueroten Haare brachten ihr schon bald Semias Aufmerksamkeit ein.
Die Affäre zwischen der schönen Kalamari und dem Prinzen von königlichem Geblüt war bald das Gespräch in ganz Cilorealon, zumal Semias sich weigerte den Befehl seines Vaters zu Folgen und seine inzwischen schwangere Geliebte zu verlassen.
acht Jahre nach Flannaits Geburt versuchte eine Gruppe Menschen einen Staatsstreich in Cilorealon. Lisanara überhörte zwei der Verschwörer, aber wurde endeckt und gemeinsam mit ihrem Vater ermordet ehe sie ihren Geliebten warnen konnte.
Dennoch konnte der Aufstand niedergeschlagen werden, aber Flannaits Onkel, inzwischen Hauptmann der Stadtwache kam in den Kämpfen ums Leben und ihr Vater fand sich als Declan Adairs Erbe wieder.
Als die Adair aus Cilorealon auszogen bestand Semias darauf seine zur Halbwaise gewordene halbmenschliche Tochter mitzunehmen, eine Bedingung der Declan Adair nur zustimmte, da er seinen einzigen verbliebenen Sohn und Erben nicht zurücklassen konnte.
So wuchs Flannait unter den Adair auf, verachtet für ihr menschliches Blut und nur um ihres Vaters wegen toleriert, aber als Halbelfe natürlich von der Thronfolge ausgeschlossen. Semias, der sich nun da er musste asl fähiger und diziplinierter Anführer erwies, liebte seine Tochter, die ihn so sehr an seine ermordete Geliebte erinnerte nämlich bedingungslos. Flannait ihrerseits sah in ihrem Vater den sie ebenso bedingungslos liebte einen Helden im Kampf gegen die Kargi. Den auch wenn sie nur eine halbe Adair war teilte sie deren Abneigung und Misstrauen gegen Nichtelfen ebenson wie den Hass auf Kargi und Orks als selbstverständlich.
Angespornt durch die Verachtung der meisten anderen Elfen im Elnina-Wald setzte Flannait ihren ganzen Ehrgeiz daran sich dem Stolz und der Liebe ihres Vaters würdig zu erweisen indem sie ihre Altersgenossen unter den Adair in allem übertraf das man sie lehrte. So wurde sie eine ausgezeichnete und gewandte Kämpferin mit dem Elfenschwert, eine fähige Jägerin und Bogenschützin und eine der besten Spurenleserinnen der Adair.
Aber so stolz Semias auch auf seine Tochter war, für Declan Adair blieb Flannaits menschliches Blut unverzeilich. Aisling hingegen, Declans jüngste Tochter und Flannaits Tante begegnete iher Nichte, zumindest ausserhalb von Declans Blickfeld, mit zurückhaltender Freundlichkeit.
Nach Semias Tod von der Hand Magos, machte Declan sehr bald deutlich, dass er Flannait, die lebende Erinnerung an die Schande und den Tod seines Sohnes nicht länger bei den Adair dulden würde.
Also verlies Flannait brennend vor Hass auf die Kargi ihre Heimat. Da sie alleine keine Rache an Mago nehmen konnte machte sie sich statt dessen nach dorthin auf wo jemand mit ihren Fähigkeiten nützlich sein und reichlich Gelegenheit haben würde Kargi zu töten.
Nachdem sie in Korak als Söldnerin angeheuert hatte machte sich Flannait bald einen Namen als Scout und gnadenlose Jägerin jeder Grünhaut.
Unfreiwillig lernte sie in den Jahren in Korak aber auch, den Mut und das Ehrgefühl der Kargi zu respektieren, so dass ihr Hass merklich nachlies, zumal sie erkennen musste, dass die Grünhäute oft mehr Ehre an den Tag legten als ihre Korakischen Gegner die oft genug Flannaits eigenes Ehrgefühl nicht teilten.
Aber sie hat Mago nicht vergessen und als Wort nach Korak kam El'Gakel suche Söldner für den Kampf gegen Kargi machte sie sich sofort auf den Weg nach Norden.

Charakter & Aussehen (Anzeigen)

Grundinformationen (Anzeigen)

Persönliche Angaben (Anzeigen)


ST	10	+0
GE	16	+3
KO	12	+1
IN	14	+2
WE	11	+0
CH	12	+1

Name	Ability	Skill Mod	Ability Mod	Ranks	Misc Mod
(*)Akrobatik	Ge	9	+3	3	+3 Class
Schätzen	In	0	+2	0	+3 Class
(*)Bluffen	Ch	5	+1	1	+3 Class
(*)Klettern	St	4	+0	1	+3 Class
(*)Handwerk(Holz)	In	6	+2	1	+3 Class
Diplomatie	Ch	0	+1	0
Mechanismus ausschalten	Ge	-	+3	0
(*)Verkleiden	Ch	5	+1	1	+3 Class
Entfesselungskunst	Ge	0	+3	0
Fliegen	Ge	0	+3	0
Mit Tieren umgehen	Ch	-	+1	0
(*)Heilung	We	4	0	1	+3 Class
(*)Einschüchtern	Ch	5	+1	1	+3 Class
Wissen(Arkanes)	In	-	+2	0
Wissen(Gewölbe)	In	0	+2	0
(*)Wissen(Geographie)	In	6	+2	1	+3 Class
Wissen(Geschichte)	In	0	+2	0
(*)Wissen(Lokales)	In	6	+2	1	+3 Class
(*)Wissen(Natur)	In	6	+2	1	+3 Class
Wissen(Religion)	In	3	+2	1
(*)Wahrnehmung	We	7	0	2	+3 Class, +2 Racial Trait
Auftreten(Singen)	Ch	0	+1	0
(*)Reiten	Ge	7	+3	1	+3 Class
(*)Motiv erkennen	We	6	0	3	+3 Class
Fingerfertigkeit	Ge	0	+3	0
Zauberkunde	In	0	+2	0
(*)Heimlichkeit	Ge	8	+3	2	+3 Class
(*)Überleben	We	5(6)	0	2	+3 Class, (+1 Track)
(*)Schwimmen	St	4	0	1	+3 Class
Mag.Gegenstand benutzen	Ch	-	+2	0


Woher	Talent/Fähigkeit
Halbelf	+2 GE, Elven Immunities, Ancestral Arms (Curved Elven Blade), Keen Senses
Slayer	Studied Target, Track
Feats	Weapons Finesse, Combat Expertise
Slayer Talents	Combat Trick: Agile Maneuvers (http://www.d20pfsrd.com/feats/combat-feats/agile-maneuvers-combat), Sneak Attack +1d6 (http://www.d20pfsrd.com/classes/hybrid-classes/slayer#TOC-Sneak-Attack)


Gegenstand	Wo getragen
MWK Curved Elven Blade (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/weapons/weapon-descriptions/curve-blade-elven)	Körper
Curved Elven Blade (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/weapons/weapon-descriptions/curve-blade-elven)	Pferd
Langbogen, 20 Pfeile	Körper
Dagger	Körper
Leather (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/armor/leather)	Rucksack
MWK Chain Shirt aus Lumerischem Stahl (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/armor#TOC-Masterwork-Armor)	Körper
Zelt (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/goods-and-services/hunting-camping-survival-gear#TOC-Tent)	Pferdetasche
Pathfinders Kit (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/goods-and-services/tools-kits#TOC-Kit-Pathfinder-s)	Rucksack
Moonrod (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/goods-and-services/hunting-camping-survival-gear#TOC-Moonrod)	Rucksack
Elfische Reiserationen 6	Rucksack
Leichtes Pferd (Combat trained), Grauschimmelstute	trägt sich selbst
Military Saddle	Pferd
Bit and Bridle	Pferd
Satteltaschen	Pferd
Travelers Outfit	Körper
Canteen (Willow-wood)	Rucksack

Name: Caoimhe
Rasse: Leichtes Reitpferd (Combat trained)
Aussehen: Feingliedrige Grauschimmelstute

Notizen (Anzeigen)

Amaara Firron 10.Oct.2016 11:10

Aussehen und Persönlichkeit (Anzeigen)

Als Kind war Amaara ausgerissen, um alleine in der großen Stadt ihr Glück zu machen. Anfänglich bedeutete das jedoch, dass sie sich immer nur mit den anderen Straßenkindern um die besten Abfallhaufen prügeln musste. Dabei lernte sie allerdings, dass sie durch Täuschung und Hinterlist wesentlich erfolgreicher sein konnte, als durch rohe Gewalt.

Als sie dann kurz vor Erreichen ihres 100. Lebensjahres von einem reichen Kaufmann darauf angesprochen wurde, ihm für Geld eine Nacht lang gefällig zu sein, kam ihr der Gedanke, sich auch in Zukunft als Freudenmädchen zu betätigen. Bald schon hatte sie mehrere Stammkunden und hatte auf diese Weise nicht nur ein anständiges Honorar verdienen können, sondern war auch jederzeit in der Lage, sich an der Geldbörse der Freier zu bedienen, die ihrer Meinung nach zuviel besaßen.

Als sie jedoch einmal einen Kunden, der zu aufdringlich geworden war, und ihr sogar Leib und Leben bedroht hatte, mit seinem eigenen Dolch hatte töten müssen, wurde sie schließlich wegen Mordes vor Gericht gestellt und - da einer Hure ohnehin niemand glaubte - dazu verurteilt im Trüller an Hunger Durst und Kälte zu sterben.

Nach kurzer Zeit aber bestach einer ihrer Stammkunden, der ihr gegenüber auch eine Art Beschützer Instinkt aus geprägt hatte die Wachen und befreite sie. Er war es auch, der ihr daraufhin das Geld und die Möglichkeit gegeben hatte, um die Stadt eine Weile zu verlassen, weil man dort sicher noch lange nach ihr suchen würde.

Erzählte Hintergrundgeschichte (noch in Arbeit):

Spoiler (Anzeigen)

Name: Amaara Firron
Rasse: Silberelfe
Klasse und Stufe: Rogue (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue) (Archetyp Knife Master (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue/archetypes/paizo---rogue-archetypes/knife-master)) Stufe 3
Gottheiten: Valamariel (The Confuser of Ways), Landobalaen (Risk), Jennaentariel (The Laugher), Banadar (Raconteur)
Gesinnung: chaotisch neutral
Alter: 120
Geschlecht: weiblich
Größe: 1,7 m (5 Fuß 7 Zoll)
Gewicht: 45 kg (99 Pfund)
Heimatregion: Prompeldia


ST	10	+0
GE	17	+3
KO	8	-1
IN	10	+0
WE	10	+0
CH	16	+3


Skills	Attr	Gesamt	Rang	Mod	class skill	Sonst
Acrobatics	Dex	7	1	+3	+3
Appraise	Int	0
Bluff	Cha	9	3	+3	+3
Climb	Str	4	1		+3
Diplomacy	Cha	3		+3
Disable Device	Dex	7	1	+3	+3
Disguise	Cha	7	1	+3	+3
Escape Artist	Dex	7	1	+3	+3
Handle Animal	Cha	4	1	+3
Heal	Wis	0
Intimidate	Cha	3		+3
Knowledge (local)	Int	4	1		+3
Perception	Wis	8	3		+3	+2 racial bonus
Perform (dance)	Cha	8	2	+3	+3
Perform (sing)	Cha	8	2	+3	+3
Profession (courtesan)	Wis	5	2		+3
Ride	Dex	7	1^[1]	+3	+3
Sense Motive	Wis	4	1		+3
Sleight of Hand	Dex	9	3	+3	+3
Stealth	Dex	9	3	+3	+3
Survival	Wis	0
Swim	Str	4	1		+3


Woher	Talent/Fähigkeit
Elfe	Elves are immune to magic sleep effects and gain a +2 racial saving throw bonus against enchantment spells and effects. In addition, elves receive a +2 racial bonus on Spellcraft skill checks made to identify the properties of magic items. Elves can see twice as far as humans in conditions of dim light.
Klasse	sneak attack +2d8; Hidden Blade 1,5; Blade Sense +1 (Knife Master (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue/archetypes/paizo---rogue-archetypes/knife-master)), evasion (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue#TOC-Evasion-Ex-)
rogue talents	Combat Trick (Combat Expertise) (http://www.d20pfsrd.com/classes/core-classes/rogue/rogue-talents/paizo---rogue-talents/combat-trick)
Feats	weapon finesse (http://www.d20pfsrd.com/feats/combat-feats/weapon-finesse-combat---final) (1), Improved Feint (3)
Weiteres	favored class: Knife Master


Gegenstand	Menge	Gewicht	Wo getragen	Wert
Animal feed	1 day	10 lbs.	Saddlebags	5 CP
Backpack, common	1	2 lbs.	Saddlebags	2 GP
Brush, dandy	1	2 lbs.	Saddlebags	2 SP
Bürsten, Schminkzeug, Waschzeug	1	3 lbs.	Backpack	160 GP
Candle	4	-	Backpack	4 CP
Armband	2	0,1 lbs.	Hand Gelenke	300 GP
Fußkette	2	0,2 lbs.	Fuß Gelenke	300 GP
Mirror, small steel	1	0,5 lb.	Backpack	10 GP
Dagger (lumerischer Stahl)	4	2 lbs.	Körper	2008 GP
Outfit, Entertainer's	1	4 lbs.	Körper	3 GP
Perfume, common	10 doses	-	Backpack	10 GP
Poor Living	2 months	-	-	6 GP
Rope, hemp	50 ft.	10 lbs.	Backpack	1 GP
Saddlebags	1	8 lbs.	Pferd	4 GP
Soap	1 bar	0,5 lb.	Backpack	1 CP
Stabling for animal	10 days	-	-	5 GP
Studded Leather (Masterwork)	1	20 lbs.	Saddlebags	175 GP

El`ssa 17.Oct.2016 06:10

Aussehen und Persönlichkeit (Anzeigen)

Es war einmal ein schöner, reicher junger Mann, der begleitete seinen Vater auf den Reisen durch die Lande. Er hatte viele gute Freunde, die zwar nicht seinen Stand erreichten, aber wenigstens Menschen waren, ihm keine Schande machten und ausreichend bewunderten. Da der Vater viel beschäftigt war mit langweiligen Gesprächen, unternahm der aktive junge Mann vieles allein mit seinen Freunden - Feiern, Jagden, Wetten und ähnliches. Eine dieser Jagden brachten ihn in einen Wald, welcher seltsam still und leer war. Zunächst dachten sich die jungem Männer nichts dabei, aber ohne Beute wurde ihnen schnell langweilig. Schließlich entdeckten sie eine krumme, alte Frau in zerrissener Kleidung, die anscheinend Holz sammelte. Um zumindest etwas zum Lachen zu haben, schubsten sie sie ein wenig zwischen ihren Pferden herum und zerstreuten ihre Habseligkeiten. Zunächst still trotz der Verletzungen, kreischte die Alte bald einige Flüche und zeigte erst mit krummen, krallenartigen Fingern auf den jungen Mann, dann auf ein Gebüsch nicht weit von ihnen - oder eher auf die junge Frau, die sich dahinter versteckt hielt. Der junge Mann entflammte sofort in heißem Begehren für die junge Maid - ihre kräftigen Formen, ihre rustikale Lederkleidung, ihre zotteligen, schwarzen Haare, ihre kleinen Augen, ihre grüne Haut und die wohlgeformten Hauer. Er begann, Jagd auf sie zu machen und wurde von heißerem Gelächter der Alten begleitet. Unter Johlen und Anfeuern unterstützten seine Freunde ihn, da sich die Hobgoblin nach Kräften wehrte. Nachdem die Leidenschaft verflogen war, ließen sie die Frau - davon ausgehend, sie wäre dahin - zurück. Das Geschehen hatten sie bald vergessen. So lebten sie glücklich bis ... naja, das werden wir noch sehen.

Das Ende einer Ära
"Habt ihr es schon gehört? - SIE ist verscwunden!" - "Ja, unglaubich, oder? Der Haufen, den sie unter ihrer Mutter entzündet hat, ist noch nicht kalt und sie ist weg." - "Wurde auch Zeit, wenn ihr mich fragt. Ihre Mutter und der Respekt vor ihrem Mann waren das Einzige, was uns dieses Un-Wesen ertragen ließ!" - "Schsch. Willst du, das die Dariba oder ihre Schülerin dich hören? Sie ist immerhin eine weitere Schülerin gewesen!" - "Wohl eher, sie haben uns vor diesem Monster geschützt!" - "Eine Schande, nicht wahr? Erst bleibt einer unserer größten Krieger und erfolgreichster Sammler von Spitzohren im Felde und dann so etwas!" - "Wisst ihr noch, wie sie damals angehumpelt kam? Sie war ihm nachgeschlichen, als er ins Feld zog. Und wir hatten uns noch lustig gemacht, das es in der Abschiedsnacht wohl rauh zugegangen wäre." - "Die hat es wohl wirklich gegeben, wenn man den anderen Kameraden glaubt." - *skeptisches Grummeln* - "Und sie ging wohl auch davon aus, dass das Mädchen von ihm war, zumindest eine Weile." - "Und sie hat nie etwas anderes zugegeben. Es wurde ja auch erst peinlich sichtbar, als das Kind im Trainig versagte - nichts vom Blut des Vaters!" - "Die Mutter hat sie immer bissig verteidigt." - "Was sollte sie auch anderes machen?" - "Und dann diese anderen Kräfte! Die Jungs und Mädchen haben sich immer über sie gestritten. Und brachten ihre Ausbilder in Verzweiflung mti dem Chaos, dass sie in der Linie anrichtete. Viele waren wie wild." - "Vor allem die, die sie zu schützen suchten." - "Stimmt, sind sich nicht einmal Sero- und Hirogul ihretwegen an die Grugel gegangen?" - "Der Jüngere ist völlig ausgerastet, nur weil der Ältere völlig zu recht ihre Zugehörigkeit zu uns in Frage stellte." - "Allerdings, die war doch garantiert in Untreue entstanden. So etwas kann keine Ehre haben." - "War sie eigentlich davor oder danach Übersetzerin für den Gul und die Gefangenen geworden?" - "Danach, meine ich." - *Stille* - "Ein Glück, dass sie fort ist!" - "Allerdings, hoffentlich bleibt diese Dämonenbrut, wo der Pfeffer wächst!" - *Schweigen*

Die Vaterkultur

Auszug aus einer Studie zur pekalitischen Kunstwelt

Im ewigen Krieg

Brot und Spiele

Kurz gegen Lang

Für eine Kargi normalgroß und relativ leicht, ist El'ssa für eine Menschin zu klein und breit. Wenn die im Verhältnis zum Körper normallangen Beine nicht wären, könnte ihre Statur fast als Zwergisch durchgehen. Ihre grüne Haut ist ebenmäßig und ihre Gesichtszüge für eine Kargin sanft, selbst ihre Zähne können komplett im Mund verschwinden. Ihre Ohren stehen weit ab und sie trägt ihr kräftiges, schwarzes Haar lang, meist mit einem Band oder Reif zurückgehalten. Ihre Augen sind die meiste Zeit tiefschwarz, aber wenn sie zaubert oder in Raserei verfällt, mischt sich ein rotes Glimmen dazu. Ihre Krähe ist ebenfalls kräftig gebaut, meist allerdings zersaust.
El'ssa trägt wetterfähige Kleidung aus fein gewebten Stoffen mit dunklen Farben, darüber je nach Bedarf einen grauen Poncho mit Kapuze, in den sie sich fast komplett einhüllen kann. Normalerweise trifft man sie gerüstet an. Dann trägt sie eine hervorragend gearbeitete Brustplatte mit zwergischen Mustern verziert, dazu einen passenden Gürtel und Arm- wie Beinschoner, die über kleine Mechanik miteinander verbunden sind. Webstoffhose, genietete Lederstiefel und -Handschuhe runden das Bild ab. Typischerweise trägt sie ein Rucksack auf dem Rücken, flankiert von einem schweren Holzschild mit Krangi-Zeichnungen und der Lederhülle einer Armbrust. Letztere ist - für die, die es erkennen können - typisch pekalisch gestaltet. Am Gürtel trägt sie eine Menge kleinerer Beutel, die Armbrustbolzen und ein Seil. Auffälliger sind allerdings der Hammer und die martialisch anmutende Peitsche, die durch eine dünne Kette und Widerhaken wesentlich kampffähiger aussieht als eine normale.

Die persönliche Ehre bestimmt El'ssas Leben, in diesem Punkt hat sie viel von ihrer Kultur aufgenommen. Da ihresgleichen sowieso wenig Rechte hat und diese noch seltener gelebt werden, setzt sie sich gerne für andere Schwache ein. Dabei ist sie, solange es nicht zum Streit oder Kampf kommt, ruhig und besonnen. Sie hält sich eher zurück, um mit treffenden Argumenten oder sarkastischen Bemerkungen beizutragen. Die meiste Zeit tritt sie eher nachdenklich/geheimnisvoll wissend auf.

Name: El`ssa
Rasse: Halb-Hobgoblin (Sil-Kargi)
Klasse und Stufe: Skalde 3
Gottheit(en): Speaker of the Word, Riftmaster
Gesinnung: RG
Alter: 27 Jahre
Geschlecht: weiblich
Größe: 1,47m
Gewicht: 70kg
Heimatstadt/-region: Ukhtark, Ek'Gakel


ST	08	-1
GE	14	+2
KO	12	+1
IN	14	+2
WE	10	+0
CH	16	+3


Skills	Attr	Gesamt	Rang	Mod	class skill	Sonst
Acrobatics	Dex	-1!	0	+2	+3	-3 (penalty)
Appraise	Int	+2!	0	+2	+3
Bluff	Cha	+3!	0	+3	+3
Climb	Str	-4!	0	-1	+3	-3 (penalty)
Craft(Alchemy)	Int	+7	1	+2	+3	+1Kit
Craft	Int	+2!	0	+2	+3
Diplomacy	Cha	+3!/+9	0	+3	+3	vp(oratory)
Disable Device	Dex	/!	0	+2	+3	-3 (penalty)
Disguise	Cha	+3	0	+3	-
Escape Artist	Dex	-1!	0	+2	+3	-3 (penalty)
Fly	Dex	/	0	+2	-	-3 (penalty)
Handle Animal	Cha	+7	1	+3	+3
Heal	Wis	+7	1	+0	+3	+3Kit
Intimidate	Cha	+3!	0	+3	+3
Knowledge (arcana)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (dungeoneeringl)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (engineering)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (geography)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (history)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (local)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (nature)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (nobility & politics)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (planes)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Knowledge (religion)	Int	+8	1	+2	+3	+1/2 lvl
Linguistics	Int	+6	1	+2	+3
Perception	Wis	+4	1	+0	+3
Perform(oratory)	Cha	+9	3	+3	+3
Perform(percussion)	Cha	+7	1	+3	+3
Perform(sing, string, wind)	Cha	+3!	0	+3	+3
Profession	Wis	/!	0	+0	+3
Ride	Dex	+5	1^[1]	+2	+3	-3(penalty) +2Sattel
Sense Motive	Wis	+0!/+9	0	+0	+3	vp(oratory)
Sleight of Hand	Dex	/	0	+2	-	-3 (penalty)
Spellcraft	Int	+6	1	+2	+3
Stealth	Dex	+1	2	+2	-	-3 (penalty)
Survival	Wis	+4	1	+0	+3
Swim	Str	-4!	0	-1	+3	-3 (penalty)
Use Magic Device	Cha	+7	1	+3	+3

Talente & Fähigkeiten (Anzeigen)


Woher	Talent/Fähigkeit
Rasse	Dunkelsicht 60ft
Klasse	Bardenwissen; Wut inspirieren 3+Cha+2xlvl/d; Lied der Wut (http://www.d20pfsrd.com/classes/hybrid-classes/skald#TOC-Raging-Song-Su-); Tränke Brauen (http://www.d20pfsrd.com/feats/item-creation-feats/brew-potion-item-creation---final); Breitgefächertes Auftreten (Vortrag - Diplomatie/Motiv erkennen); Wächter des Gewebes (http://www.d20pfsrd.com/classes/hybrid-classes/skald/archetypes/paizo---skald-archetypes/fated-champion); Berserkermacht(Wildkatzen[Tiger]totem) (http://www.d20pfsrd.com/classes/hybrid-classes/hunter#TOC-Animal-Focus-Su-); Marschlied
Talent	Nachklingendes Auftreten (http://www.d20pfsrd.com/feats/general-feats/lingering-performance) (1)
Talent	weapon finesse (http://www.d20pfsrd.com/feats/combat-feats/weapon-finesse-combat---final) (3)

Zauber (Anzeigen)


Grad	Anwendungen	Rettungswurf	bekannt
0	6	13	Magie entdecken (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/d/detect-magic); Flüstern (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/m/message); Zaubertrick (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/p/prestidigitation); Magie lesen (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/r/read-magic); Magierhand (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/m/mage-hand); Schlaflied (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/l/lullaby)
1	3+1	14	Selbstverkleidung (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/d/disguise-self); Leichte Wunden heilen (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/c/cure-light-wounds); Schmieren (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/g/grease); Anzapfen innerer Schönheit (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/t/tap-inner-beauty)~~; Schneller Rückzug (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/e/expeditious-retreat); Scherbenakkord (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/c/chord-of-shards)~~