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Online-RPGs Pathfinder => Der Jadekaiser => Thema gestartet von: Mondragor am 25.06.2023, 15:09:46

Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 25.06.2023, 15:09:46
Kapitel 4: Der Geisterwald

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=11941.0;attach=14851;image)

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Die Karawane verließ das Höhlensystem bei herrlichem Wetter - so ganz anders als der eisige Schneesturm, vor dem sie hineingeflohen waren. Frisch erholt durch die letzten Tage bei den Yetis, gab ihnen das Wetter noch zusätzlichen Auftrieb, und so dauerte es nur knapp mehr als eine Tagesreise, als im Laufe des Vormittags die Stadt Ordu-Aganhei vor ihnen auftauchte. Eine gute Stunde später passierte die Karawane das Nordtor der Stadt - ein massives, dreißig Fuß hohes Eisentor, hinter dem etwa dreißig Stadtwachen die Reisenden empfingen.

Ulf, der die Sprache der Einheimischen am besten beherrschte (auch wenn er begonnen hatte, diese den Mitreisenden der Karawane unterwegs beizubringen[1]), übernahm die Begrüßung und musste bald schlechte Neuigkeiten übermitteln:
"Die Wachen sind sehr misstrauisch, denn in dieser Saison kommt normalerweise niemand aus Kalsgard über den Pfad. Sie wollen alles genau untersuchen und verlangen genaue Auskunft über die Gründe der Reise, weshalb wir zu einer solchen Jahreszeit unterwegs sind, welche Waren wir geladen haben, und so weiter.
Ich glaube, es ist besser, wenn einer von euch die Verhandlungen übernimmt."


Sandru winkte Solitaire, Garridan und Mugin zu sich, während sich Ameiko zurückhielt, und flüsterte ihnen zu, bevor er zu den Wachen trat: "Ich kann ihnen alles über unsere Ladung sagen, aber mir wäre es lieber, wenn jemand von euch sich zu den anderen Fragen äußert. Und Ameiko sollten wir vielleicht nicht erwähnen - wer weiß, wie viele Spione es hier gibt, wenn wir in Kalsgard schon angegriffen wurden."
 1. Ihr dürft euch alle als zusätzliche Sprache Tien eintragen, die Gemeinsprache Tian Xias. Ihr seid bei weitem nicht fließend darin, aber mit Hilfe von eurem Wortschatz und Gebärden könnt ihr euch einigermaßen verständigen.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 26.06.2023, 13:31:28
Die magische Kopfbedeckung[1], die Kaschkas gefunden hatte, war tatsächlich vor allem für die Zauberin geeignet. Daher tauschte sie diese gerne gegen ihren eigenen Silberstirnreif[2] aus.

Für die Weiterreise, auch wenn sie sich ein wenig mit der Sprache des fernen Kontinents beschäftigt hatten, sorgte Solitaire dafür, dass sie ihren Verständigungszauber parat hatte, wenn es nötig sein sollte[3], denn die Möglichkeit der Verständigung war oft schon entscheidend gewesen auf ihrer Reise, nicht zuletzt erst bei den Yetis.

Als Sandru sie dann aufsuchte, nachdem sie die Tore von Ordu-Aganhei erreicht hatten, nickte die Varisierin ihm zu. "Das kriegen wir schon hin."

Sie nutzte dann auch gleich ihre Magie, um eine flüssige Kommunikation zu ermöglichen[4], und machte sich dann zu den Wachen auf, um diese ersteinmal freundlich in Desnas Namen zu grüßen. Sicherlich musste Desna auch hierzulande ein Begriff sein, schließlich lag die einst der Göttin des Nordsterns geweihte Uqtaal Nekropole ja garnicht so weit von hier entfernt. Sie erklärte ihnen dann, dass sie nicht direkt aus Kalsgard kamen, auch wenn dies ein offensichtlicher Zwischenstop ihrer Reise war, sondern sogar aus noch weiterer Ferne, aus Varisia, und dass das Reisen und das Meistern von Herausforderungen auf diesen Reisen ihre große Leidenschaft war, die viele in ihrem Volk teilten. Mit großer Freude und strahlenden Augen berichtete sie von der Lebensfreude der Varisier und ihren bunten Festen.

Dass jetzt nicht der ideale Zeitpunkt für eine Reise über die Krone der Welt gewesen sei, hatte man ihnen in Karlsgard auch mitgeteilt, aber sie wollten auch nicht noch Monate dort verbringen, daher hatten sie sich dazu entschlossen, dieses Wagnis einzugehen. Schließlich waren sie auch erfahrene Reisende und nahezu jedem Hindernis gewachsen. Ihrer Anwesenheit hier dürfte dies ja ebenfalls unterstreichen. Und darüber hinaus konnten die Varisier mit ihren Karten die Zukunft deuten, und auch dies hatte keinen Grund aufgezeigt, mit der Reise zu warten.

Solitaire erzählte auch gerne davon, dass sie Iqaliat gegen eine große Gefahr beistehen konnten und wie ihr eigener Schamane einen ausgewachsenen Drachen gegen die Stadt aufgehetzt hatte. Sie erwähnt auch die wilden Stürme, die im hohen Eis gewütet hatten. Von Dämonen jeglicher Art erzählt sie allerdings bewusst nichts[5].
 1. s. hier (https://games.dnd-gate.de/index.php/topic,10293.msg1100024.html#msg1100024)
 2. Headband of Alluring Charisma +2 wandert in die Gruppenkasse
 3. Tongues als Spell Tattoo und im Ring of Spell Knowledge eingeprägt
 4. Tongues vom Spell Tattoo
 5. Diplomacy 32 (Take 10)
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 29.06.2023, 14:20:32
Das Gespräch zog sich eine gefühlte Ewigkeit hin. Auch im Angesicht des exzellenten Verhandlungsgeschicks Solitaires absolvierten die Wachen gnadenlos ihre Routine: Zunächst wurden die Dokumentationen Sandrus zu seinem Warenbestand genauestens unter die Lupe genommen, während zahllose Wachen hin- und herliefen. Vielleicht waren sie es leid, seit Monaten beinahe arbeitslos hier am Nordtor zu stehen und nutzten die Gelegenheit umso eifriger, da nun endlich eine Karawane zu kontrollieren war; vielleicht waren Solitaire und die anderen auch einfach verdächtig, da sie aus dem tiefen Winter hier aufgekreuzt waren.

Eine der Wachen saß an einem kleinen Schreibpult und rief jeden Mitreisenden der Karawane zu sich, um die Einreise zu dokumentieren, und fragte dabei Namen, Alter, Beruf sowie den Grund der Einreise ab. Ulf, dem einige der Reisenden fragende Blicke zuwarfen, antwortete mit einem Achselzucken.
"Die sind schon immer sehr genau hier; Bürokratie wird hier hoch angesehen. Am besten sagt ihr ihnen, was sie wissen wollen, dann geht es am schnellsten."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 04.07.2023, 09:17:37
Als sie nach ihrer langen Reise endlich wieder in der Zivilisation angekommen waren, sahen sie sich zunächst erneut mit einer Herausforderung konfrontiert. "Stadtwachen und Bürokraten sind doch überall gleich" dachte Garridan, als Solitaire versuchte, sie möglichst ohne weitere Probleme in die Stadt zu bekommen.

Eigentlich hätte er schon längst bei einem warmen Essen und einem Krug von dem, was auch immer man hier trank, sitzen können, aber er stand vor einem Schreibpult. Dennoch half es nicht, sich zu sehr darüber zu ärgern. In vielen Fällen konnte ein zielsicher geführtes Schwert helfen, hier aber nicht. Geduld und ein freundliches Lächeln waren hier die besseren Werkzeuge. Also wartete er, bis er an der Reihe war, versuchte aber dennoch nach Solitaire dran zu kommen, damit sie die schwierigen Fragen schon beantworten konnte und er nur wiederholen und nicken musste.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mugin Sanderbarrel am 04.07.2023, 19:38:10
Mugin war glücklich endlich nach Monaten aus dieser Kälte heraus zu sein. Und auch die sehr genauen Wachen konnten seine gute Laune nicht trüben. Er versuchte Solitaire bei den Erzählungen zur Seite zu stehen, aber meistens suchte er zu lange nach dem richtigen Wort um nützliche Kommentare abzugeben. Sprachen zu erlernen war nicht sein Fall.

Um den Prozess so gut es ging hinter sich zu bringen, schritt er an das Schreibpult und gab alle Informationen an: "Mugin Sanderbarrel, 48 Jahre, Alchemist, ich begleite meine Freunde hier und würde auch gerne neue Rezepte und Reagenzien kennenlernen."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 06.07.2023, 15:11:16
Nacheinander gingen die Mitglieder der Karawane zu dem kleinen Tisch (oder wurden in Cliffs Fall getragen) und beantworteten die Fragen so wahrheitsgetreu wie möglich, ohne die Mission, in der sie tatsächlich unterwegs waren, zu erwähnen. Parallel dazu führte Sandru einen der Offiziellen durch die Liste der Waren, die die Karawane mit sich führte (und die sicherlich verzollt werden würden). Währenddessen sprach Solitaire mit dem Anführer des Wachtrupps, der sie hinter dem Tor erwartet hatte, und versuchte ihr Bestes, ihn freundlich zu stimmen.

Nachdem sich das gesamte Prozedere bereits eine gute Stunde hingezogen hatte und Solitaire bereits fürchtete, dass sie niemals aus dieser Bürokratiehölle entfliehen würden, machte sich plötzlich ein kleiner, fein gekleideter Herr bemerkbar, der bereits seit einer ganzen Weile in der Nähe gestanden und sich das Schauspiel angesehen hatte. Er passierte diejenigen Wachen, die gerade nicht beschäftigt waren, schob den Anführer zur Seite, um sich dann vor Solitaire auf den staubigen Boden niederzuwerfen und zu einer Rede anzusetzen:

"Verehrte und hochangesehene Gäste! Willkommen, willkommen und dreimal mehr willkommen! Ich bitte Euch, ignoriert diese unwürdigen Würmer vor Euren Füßen - ich versichere Euch, dass sie für ihre Anmaßung angemessen bestraft werden.
Prinz Batsaikhar, der goldene Quell des Sonnenlichts am schwarzen Tor zur Barbarei, heißt euch in Ordu-Aganhei willkommen, der Stadt am Rande der Welt! Mein höchst generöser Herr lädt seine ehrwürdigen Gäste (Euch, falls das nicht klar geworden sein sollte) in seinen bescheidenen Palast um zu ruhen, zu speisen, sich in höflicher Konversation zu üben, und womöglich dem ein oder anderen Vergnügen zu frönen.
Der Goldene sagt, er ist voller Hoffnung, dass Ihr Ihn mit Gesprächen in Eurer klugen Sprache beehrt, einer Sprache, die er von allen Menschen in Hongal gemeistert hat.
Er ist begierig darauf, von Eurer Reise über die Krone der Welt in dieser schwierigsten aller Zeiten zu Reisen zu hören."


Nachdem er diese Rede auf knien, aber aufrecht, gehalten hatte, ging der Mann erneut in eine tief gebückte Haltung, beinahe den Boden küssend, und schien auf eine Antwort zu warten.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 07.07.2023, 07:52:25
Solitaire war schon ein wenig irritiert ob des Verhaltens des Boten oder Dieners, was der Mann sicherlich war.

"Bitte, bitte, steht doch auf. Das ist wirklich nicht nötig."

Freundlich lächelnd sagte sie noch, nachdem ihr klar wurde, dass er ihre Worte sicherlich falsch verstehen konnte:

"Sehr gerne nehmen wir die Einladung eures Herren, des Goldenen an."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 09.07.2023, 10:01:36
Garridan war eigentlich recht geduldig, wenn es sein musste. Also suchte er sich einen einigermaßen gemütlichen Platz und wartete, bis er dran war und die anderen die Frage beantworten konnte. Zwischendurch fielen ihm die Augen zu, so dass er den gut gekleideten Mann nicht bemerkt hatte, bis er schließlich seinen auftritt hatte.

Sofort war er hellwach und beobachtete die Situation mit Verwunderung. Keine Ahnung was er hier erwartet hatte, aber nicht das. Immerhin sorgte der Mann dafür, dass die Kontrolle nun vermutlich ein Ende hatte und es bestand sogar die Aussicht auf ein ordentliches Essen. Seine Augen leuchteten bei dem Gedanken daran und so rappelte er sich auf, klopfte sich den Staub von der Kleidung und nickte, wie zur Bestätigung von Solitaires Antwort, was offensichtlich aber unnötig war. Als er sah, dass er weiterhin ziemlich staubig war, fügte er hinzu.

"Sicherlich erlaubt euer Herr uns einen Moment, um unsere Kleidung zu richten, nach der langen Reise."
Die feinen Worte waren nicht seine Sache, aber er hoffte, dass klar wurde, was er meinte.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 10.07.2023, 11:46:48
Erst nachdem Solitaire die Einladung angenommen hatte, erhob sich der Mann langsam aus seiner unterwürfigen Position auf dem Boden. Mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht holte er nun aus irgendeiner Falte seines Rocks eine schwarze Rose und hielt sie Solitaire entgegen.
"Kein Feuer ist wie das Feuer in den Seelen von Frauen aus fernen Ländern. Schönheit ist die Weisheit der Frauen, und Weisheit ist die Schönheit der Männer."

Im Anschluss wiederholte er diese Geste sowie das Präsent bei allen Frauen in der Karawane, auch wenn er bei Ameiko kurz, aber fast unmerklich, stockte.

Erst danach wandte er sich Garridan zu und antwortete auf dessen Frage:
"Aber selbstverständlich. Ihr werdet ausgiebig Gelegenheit bekommen, die Bäder des Palastes zu nutzen, und saubere Kleidung wird Euch ebenfalls zur Verfügung gestellt werden, auf dass der Staub der Straße nicht die Augen unseres gnädigen Herrschers beschmutzen möge.

Vergebt meine Nachlässigkeit, denn ich habe mich den allerverehrtesten Fremden noch nicht vorgestellt. Der Name dieses Unwürdigen ist Chua. Wenn Ihr mir bitte folgen mögt, ehrwürdigste Besucher unserer bescheidenen Stadt."
sagte er in Richtung der Reisenden in der Karawane, und gleich darauf, in weit harscherem Tonfall an die Wachen gewandt: "Los, los, beendet diese Farce, oder wollt ihr Euch den ewigen Zorn des Goldenen zuziehen?"

~~~

Es dauerte dennoch eine Weile, bis alle abgeladenen Güter wieder verstaut, alle Wagen wieder bereit gemacht und alle Reisenden wieder auf ihrem Platz waren, und die Karawane dem Diener folgen konnte. Der wiederum lief vorweg und sorgte dafür, dass die Karawane die Straßen überhaupt passieren konnte, indem er Passanten, Gaukler, Straßenhändler und alle anderen, die die Straßen blockierten, barsch anwies, zur Seite zu gehen - was diese, sobald sie ihn erkannten, auch umgehend taten.

Ohne diese Hilfe hätte die Strecke bis zum Palast wohl die fünf- oder zehnfache Zeit gekostet, wenn denn die Wagen nicht einfach in dem Getümmel auf den Straßen für immer steckengeblieben wären. Die Straßen waren gepackt mit Menschen und anderen Völkern, und die Besucher wurden überwältigt von einer Melange aus fremdartigen Gerüchen, einem vielstimmigen Chor von Gesprächen, Ausrufern, Händlern, die ihre Waren anpriesen, tierischen Geräuschen und anderem Lärm, aus dem sie (abgesehen von Solitaire) nur manchmal einzelne Sprachfetzen erkennen konnten, und von den visuellen Eindrücken einer fremdartig wirkenden Kultur.

Zunächst einmal schien hier alles bunter und farbiger zu sein als in ihrer Heimat, und der Kontrast zu dem ewigen Einheitsweiß der letzten Monate konnte größer kaum sein. Auch die Kleidung der Menschen mit oft weit  ausladenden Gewändern aus bunten Stoffen war ungewohnt, einen Stil, den auch Chua, ihr Führer, pflegte. Von den Seiten wurde die Karawane bestürmt mit Angeboten: Lebende und auch tote Hühner wurden ihnen entgegengestreckt, aber auch Stoffe oder Waren aller Art - selbst einige Damen, die offensichtlich dem ältesten Gewerbe der Welt nachgingen, zwinkerten den männlichen Reisenden auffordernd zu.

Gaukler und Akrobaten waren allgegenwärtig, und je gefährlicher die Kunststücke, desto größer die Menschenmenge, die dort versammelt war: Eine Frau, die Pfeilschüssen ihres Partners auswich, ein junges Kind, das über ein Seil lief - und unter dem Seil war ein Fass voller Skorpione platziert, oder ein Kämpfer, der Ziegelsteine mit bloßen Händen durchhieb. Gerne hätten einige der Karawanenreisenden an der einen oder anderen Stelle pausiert und sich das Treiben näher angesehen, doch ihr Führer leitete sie ohne Rücksicht darauf weiter.

~~~

Schließlich lichtete sich das Gewirr aus engen kurvigen Gassen, durch das die Karawane von Chua geführt worden war, und vor ihnen erstreckte sich ein weitläufiger Park mitten in der Stadt, der um einen zentralen See herum angelegt worden war. Direkt neben dem Garten lag der Palast des Prinzen, auf den sie nun direkt zuhielten. Hohe Mauern und eine stattliche Anzahl an Wachen ließen nicht vermuten, dass das Volk hier ein- und ausging, doch Chua mit der Karawane im Schlepptau wurde ohne Fragen eingelassen. Es gab Ställe, zu denen die Tiere und Wagen der Karawane geführt wurden, und um die sich (in Sandrus Beisein, der sich nicht abwimmeln ließ) zahlreiche Bedienstete zu kümmern begannen; die übrigen Mitglieder der Karawane jedoch wurden in den weitläufigen Gästetrakt geführt, in dem ein eigenes Badehaus für die Besucher des Herrschers zur Verfügung stand.

Hier sollten die Reisenden sich erholen, waschen und neu kleiden, bevor sie später am Tag von Prinz Batsaikhar empfangen werden würden.
"Wenn Ihr irgendeinen Wunsch habt, nennt ihm einer der Dienerinnen, und sie wird ihn sogleich zu erfüllen suchen. Ich lasse Euch nun in Ruhe Euren Angelegenheiten nachgehen. Sobald Ihr fertig seid, sagt eine Dienerin Bescheid - sie wird mich informieren, und ich werde Euch dann mit den Regeln am Hofe vertraut machen."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 17.07.2023, 08:36:36
Als sie wieder unter sich waren, bemerkte Solitaire: "So, wie das hier abläuft, ist dieser Prinz wahrscheinlich ein ziemlicher Tyrann, der sich von seinen Untertanen nimmt, was er haben möchte. Von uns erhofft er sich dann vielleicht etwas Unterhaltung. Obwohl es hier ja daran nicht unbedingt zu mangeln scheint. Aber Fremde von so weit her kommen dann ja doch nicht oft bis hierhin. So, wie er die Wachen am Tor zurechtgestutzt hat, obwohl die nur ihrer Arbeit nachgegangen sind. Oder wie die Leute bei seinem Anblick sofort zur Seite gesprungen sind. Aber zumindest wirkte das Treiben in der Stadt ja insgesamt einigermaßen freundlich. Das lässt hoffen."

Ein ausgiebiges Bad ließ sich die Varisierin natürlich nicht nehmen, und danke ihrer Zauberkraft, konnte sie auch schnell den Schmutz und Staub der Reise von ihrer Kleidung und der restlichen Ausrüstung entfernen. Die bunten Farben ihrer varisischen Kleidung fügten sich garnicht so schlecht in das Stadtbild ein.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mugin Sanderbarrel am 17.07.2023, 16:08:24
Ein warmes Bad nach monaten in Eis, Schnee und Schlamm. Mugin kam es wie im Himmel vor. Da ließ er sich seine Stimmung auch nicht von den Gedanken des Eidolons vermiesen, welche ihn zur Vorsicht ermahnte.

"Nun man muss ja nicht immer gleich das schlechteste Denken. Vielleicht ehren und lieben seine Untertanen ihn auch einfach so sehr," erwiederte Mugin auf Solitaires Einschätzung. "Wir sollten uns ein Bild von ihm erst machen, nachdem wir den Mann getroffen haben."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 18.07.2023, 16:47:45
Garridan fand es jetzt nicht so schlimm, dass ihr Weg durch die Stadt zügig vonstatten gegangen war.

"Hier hat ein Herrscher seine Stadt wenigstens im Griff" murmelte er etwas leiser, da er wenig Lust auf Diskussionen hatte. Als er dann Mugins beschwichtigende Worte hörte, nickte er still.

Er war neugierig und daher beobachtete er die Bediensteten und die Leute auf den Gängen und versuchte sich einen Reim auf ihr Verhalten zu machen[1].

Auch er nahm ein Bad und wollte gerade nach einem Humpen Bier fragen, als er es sich anders überlegte. Es kam sicher nicht sehr gut an wenn er nicht bis zum offiziellen Teil des Abends wartete.
Danach versuchte er seine Kleidung so gut wie möglich zu säubern. Nun ärgerte er sich, dass er seine Stadtkleidung nicht mitgenommen hatte. Als er merkte, dass er nicht sehr erfolgreich war und sah, dass Solitaire ihre Magie dafür nutzen konnte, ging er zu ihr.

"Sag mal, hast du vielleicht auch ein bisschen von deiner Magie für meine Klamotten übrig? Ich bin überhaupt nicht für so einen festlichen Anlass ausgestattet. Ich würde dich ja dafür heute Abend zu einem Bier einladen, aber vermutlich hat der Herr des Hauses besseres zu bieten. Aber vielleicht in der nächsten Stadt."
Er versuchte etwas hilfsbedürftig auszusehen, aber Solitaire war sicher zu schlau, um darauf hereinzufallen. Aber vermutlich würde sie ihre Magie heute nicht für andere, wichtigere Dinge benötigen würde und daher hoffte er auf ihr Hilfe.
 1. Motiv erkennen 29
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 18.07.2023, 17:09:56
"Er hatte doch auch angeboten, dass es hier frische Kleidung gibt. Da findet sich doch bestimmt etwas Passendes. Aber natürlich kann ich auch Deine Reisekleidung etwas auffrischen," antwortete Solitaire und machte sich auch gleich daran, Garridans Kleidung ebenfalls mittels ihrer Zauberkraft zu reinigen. Schließlich war ein gutes Auftreten etwas, was man nicht vernachlässigen sollte. Wer konnte schon wissen, was dieser Herrscher wirklich für einer war, aber offensichtlich legte er Wert auf derlei Etikette.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 18.07.2023, 18:12:43
"Ja, aber wer weiß, in was sie uns da stecken wollen. Ich möchte jedenfalls auch in den eigenen Klamotten auf die Straße gehen können, oder als Strauchdieb verprügelt zu werden. Danke!"

Garridan war wirklich gespannt, wie es weiter gehen würde - und was sie sich überziehen sollten.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 30.07.2023, 12:42:29
Just in diesem Moment erschien Chua wieder im Gästetrakt und zeigte dabei sein breitestes Lächeln. „Ich habe euch Kleidung für den Empfang mitgebracht.“ deutete er auf mehrere Stapel mit Stoffen, die sich wie von Geisterhand zu bewegen schienen - bei genauerem Hinsehen jedoch wurden sie von Dienerinnen und Dienern getragen, die darunter kaum zu erkennen waren.
Es handelte sich um weite, farbenfrohe Gewänder, wie sie auf den Straßen allenthalben zu sehen waren, jedoch aus deutlich kostbareren Stoffen, was selbst für Laien leicht erkennbar war.
„Ich und auch die Dienerinnen helfen euch gerne bei der Auswahl und zeigen euch, wie die Kleidung anzulegen ist.“ verkündete Chua fröhlich. „Bevor ihr auf seine Großzügigkeit trefft, möchte ich euch allerdings noch einige Verhaltensregeln mitgeben: Wenn ihr den Thronsaal betretet, dürft ihr seine Herrlichkeit nicht ansehen, bevor er es euch erlaubt. Nähert euch dem Herrscher in tief gebückter Haltung, bis er euch erlaubt, euch zu erheben. Auch das Wort erheben dürft ihr erst, nachdem der Herr euch eine Frage gestellt hat.
Ihr seht, die Regeln sind einfach und sinnvoll, denn seine Herrlichkeit, Prinz Batsaikhar, hat sie höchstpersönlich aufgestellt.“
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 16.08.2023, 23:39:07
Nachdem niemand der Anwesenden etwas erwiderte, wartete Chua geduldig, bis alle schließlich ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatten. Denjenigen, die sich aus der bereitgestellten Kleidung bedienten, gab er einige Hinweise, wie die Gewänder zu wickeln und die Tücher zu binden waren, und nickte dann schließlich in jedem Fall zufrieden. Wer seine eigene Kleidung anbehalten wollte, musste sich kritischen Blicken stellen, denn jedes Bisschen Schmutz wurde von dem Haushofmeister - oder welche Stellung auch immer der Mann einnahm - angemahnt. Doch mit Hilfe von Solitaires Magie würden auch diese schließlich die Gnade eines Nickens erhalten, und so brach die Gruppe schließlich zu ihrer Audienz auf.

An zahllosen Wachen ging der Weg durch den Palast, bis sich plötzlich eine immense Halle vor ihnen erstreckte, die sicherlich hundert Schritte durchmaß. Es war ein surreales Erlebnis, denn die Helden wussten zunächst nicht, ob sie sich noch im Palast befanden oder schon wieder im Freien waren. Ein dampfender Teich bildete das Zentrum der Halle, der von Orchideenbeeten umringt war, und mehrere Kraniche stolzierten umher. Doch über ihnen spannte sich eine Decke, die fast vollständig von bunten Gebetsbändern vor ihren Blicken verborgen war.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=11941.0;attach=14859;image)

Doch das womöglich Skurrilste an der Halle war der Thron des Herrschers selbst, zumindest für diejenigen, die einen Blick wagten, bevor sie von Chua energisch erinnert wurden, ihre Augen nicht auf den Herrscher zu richten. Am Rande des Teiches stand auf einem Podest ein riesiges Bett, garniert mit farbenfrohen Seidenstoffen und mehreren wunderschönen Frauen. Auf dem Bett saß ein voluminöser, lächelnder Mann, der nur knapp von einer Robe bedeckt war - offenbar der Prinz. Hinter diesem jedoch war der Gegensatz zu Prinz Batsaikhars Lächeln zu sehen, und die offensichtliche Drohung, was denjenigen blühen konnte, die den Prinz erzürnten: Eine große Gestalt in voller Samurai-Rüstung, die ein gigantisches Schwert gezückt hielt.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 23.08.2023, 10:04:47
Garridan beäugte den Haufen Kleidung misstrauisch, aber er war auch neugierig. Warum nicht mal etwas neues ausprobieren. Außerdem waren die Kleidungsstücke frisch gewaschen. Also suchte er sich etwas aus, dass nicht zu bunt war, vielleicht etwas in eher dunklem Grün?

Als er fertig war sah er an sich herab und runzelte die Stirn. Shalelu hatte gerne Farbiges getragen, zumindest wenn sie zu Hause war. Warum also nicht. Er sah sich um, was die anderen sich ausgesucht hatten und irgendwann gingen sie dann los.

Er war beeindruckt von der Fremdartigkeit der Umgebung und hielt es für klug, sich hier eher anzupassen. Daher wollte er die Chuas Warnung ernst nehmen. Als sie dann aber in der Halle ankamen, war er zunächst völlig gefangen von dem Anblick und starrte erst einmal herum. Als sein Blick dann den "Thron" des Prinzen streifte erinnerte er sich aber wieder an die Worte und er senkte schnell den Blick und schwieg. Ein bisschen nach rechts und links ließ er seinen Blick aber noch wandern, so neugierig war er dann doch.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mugin Sanderbarrel am 24.08.2023, 22:54:35
Mugin suchte sich ein paar Kleider aus die ihm gefielen. Möglichst bunt und extravagant sollten sie sein und gerne ließ er sich von Chua und den Dienerinnen beraten. Seinen Stirnreif und auch seine getönte Schutzbrille ließ er sich allerdings nicht ausreden.
Dem Eidolon ließ er auch ein paar der größeren Stoffe auflegen, befestigt an einigen ihrer Stacheln.

Als sie die Halle betraten war Mugin beeindruckt. Neugierig sah er sich um, aber hielt seinen Blick gesenkt als sie sich dem "Thron" näherten.
Mit ebenfalls gesenkten Kopf, schaute das Eidolon mit ihren pupillenlosen Augen allerdings in Richtung des Herrschers. So  erhaschte auch Mugin den Anblick des Prinzen durch ihre mentale Verbindung.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 27.08.2023, 13:13:50
Solitaire hatte nichts dagegen, sich an den bereitgestellten Kleidern zu bedienen. Bunt genug waren sie schließlich und mit vielen Tüchern, so wie es auch die Varisier mochten. Nachdem sie selbst und auch Chua zufrieden waren, ging es dann weiter. Sie war schon gespannt, was der Herrscher hier wohl für einer war, auch wenn sie nicht unbedingt einen positiven Eindruck erwartete.

An Reichtum mangelte es dem Prinzen sicherlich nicht. Aber viel mehr konnte die Varisierin auf Anhieb auch nicht entdecken, da sie sich an die Anweisungen hielt und daher in tief gebückter Haltung den Blick auf den Boden gerichtet hielt, abwartend wie es wohl weitergehen würde.

Phoebe war nicht zu sehen. Die Vogeldame hatte sich auf die Schulter der Zauberin zurückgezogen und war dort nur noch als Tätowierung zu sehen.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 27.08.2023, 15:43:37
Auch die anderen hielten sich an die Anweisungen, die Chua ihnen gegeben hatte, und so war es eine recht umfangreiche Gruppe von elf Personen, die sich nun auf Knien und gebeugten Hauptes dem Thron des Herrschers näherten: Mugin, Solitaire, Garridan, Kaschkas, Bard, Rumar, sowie Ameiko, Koya, Sandru, Shalelu und Cliff. Letzterer lag bäuchlings auf einer Art Brett mit Rollen und stemmte sich mit den Händen vorwärts, was auf dem ebenen Boden nicht einmal schlecht vonstatten ging - dennoch war die Art der Fortbewegung nicht gerade würdevoll. Ulf und die angestellten Fahrer der Karawane waren nicht unglücklich gewesen, dass sie als "Diener" nicht an dem Empfang teilnehmen durften. Und das Eidolon wurde als nicht mehr als ein Haustier wahrgenommen - ob es sich an die Regeln hielt, schien ohnehin niemanden zu kümmern.

Nur ein paar Meter jedoch mussten die Gäste sich auf dieser Art und Weise nach vorne bewegen, bis der Herrscher in die Hände klatschte und in der varisischen Allgemeinsprache rief: "Erhebt euch, liebe Gäste. Ich bin gespannt, eure Berichte und Erzählungen zu hören! Bringt Speis und Trank!" Er klatschte noch zweimal in die Hände, und mehrere Diener trugen Tische in die Halle, die sich unter der Last der auserlesensten Speisen bogen (oder zumindest nahmen die Gäste an, dass die Speisen auserlesen waren, denn sie dufteten herrlich. Auch Fässer mit verschiedenen Getränken sowie Bänke für die Besucher wurden herbeigetragen, während mit Ausnahme von Cliff alle vom Boden aufstanden und ihre verwunderten Blicke durch die Halle schweifen ließen. Der Halbling wiederum wurde erneut von Sandru zu einer der Bänke getragen - bis die Stimme des weiter lächelnden Prinzen wieder ertönte.

"Halt! Was ist mit diesem goldhaarigen Jüngling? Bring ihn zu mir!"
Sandru tat wohl eher aus Schock, wie ihm geheißen wurde, und für einen kurzen Moment herrschte Stille im Raum, als alle mit angehaltenem Atem der Dinge harrten, die folgen würden. Mehrere Diener sprangen eifrig und mit hoffnungsvollem Blick herbei, um Sandru den Halbling abzunehmen, und derjenige, dem dies tatsächlich gelang, ergriff den kleinen Mann mit triumphierendem Blick und trug ihn die letzten Stufen nach oben, um ihn auf das Bett des Herrschers zu setzen.
"Hier, neben mir. Richtet Kissen, so dass sein Rücken gestützt ist." Lächelnd wartete Prinz Batsaikhar ab, bis sein Diener alles nach seinen Vorgaben erledigt hatte, und wandte sich dann Cliff zu.
"Du, mein kleiner Freund, erhältst einen Ehrenplatz. Und wie ich sehe, bist du gar kein Jüngling, sondern ein erwachsener Mann!" Auch, wenn sich am Lächeln nichts änderte, schien der Prinz begeistert, diese Entdeckung gemacht zu haben. "Wie kommt es, dass du deine Beine nicht gebrauchen kannst? Ich werde meine Ingenieure anweisen, dir etwas zu konstruieren, womit du dich besser fortbewegen kannst als auf einem Brett mit Rollen."
Unvermittelt beugte sich der Prinz zu einem perplexen Cliff hinab und presste ihm einen feuchten Kuss mitten auf den Mund! Und während außer Cliff auch die anderen Gäste zwischen Überraschung und Entsetzen schwankten, schienen die umstehenden Diener, die ebenfalls den Atem angehalten hatten, allesamt angetan zu sein. Vereinzelt konnten die Gäste Tuscheleien wie "der Prinz ist gesegnet" vernehmen.

Als Cliff noch nach dem ersten Schock den Mund öffnete, um "Was zur ..." von sich zu geben und ihn dann schnell wieder zu schließen, war der Herrscher jedoch schon weiter.
"So lasst die Festivitäten beginnen! Esst, trinkt und fühlt euch wie zuhause. Doch bitte, erzählt mir alles von eurer Reise! Welche Abenteuer habt ihr unterwegs erlebt? Was führt euch den langen Weg in unser goldenes Land? Sprecht, sprecht!"
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 29.08.2023, 15:28:44
Zumindest ist er großzügig, solange seine Laune gut ist... dachte sich Solitaire bei dem Schauspiel, was ihnen hier dargeboten wurde. Cliff tat ihr schon ein wenig leid, aber wenn die Ingenieure des Prinzen tatsächlich in der Lage waren, etwas für den Halbling zu tun, dann wäre das natürlich sehr erfreulich.

Spannende Geschichten von ihrer Reise wollte der Herrscher also hören. Nun, davon gab es sicherlich reichlich zu erzählen. Da sich niemand vordrängelte, gab Solitaire sich schließlich einen Ruck und stand auf.

Sie begann ihre Erzählung damit festzustellen, dass das Leben der Varisier vom Reisen geprägt war und sie aus reiner Reiselust in die weite Ferne reisten. Auch bunte Farben und fröhliche Feiern waren ihnen nicht fremd, aber es gab nichts, was sie allzu lange an einem Ort festhalten konnte, und sie folgten stets dem Ruf ihrer obersten Göttin, Desna, des Nordsterns, um immer wieder neue Länder kennenzulernen.

Dieses Mal hatten sie sich vorgenommen, das hohe Eis zu bereisen und zu sehen, was sich auf der anderen Seite befand. Und natürlich gab es zahlreiche Abenteuer auf der Reise zu bestreiten. Gleich zu Beginn schon fanden sie sich in der kleinen Stadt Iqaliat inmitten eines Komplotts verzettelt, denn der ortsansässige Schamane hatte große Pläne und war mit finsteren Kräften im Bunde. Unnatürliche Stürme peitschten über das eisige Land und sogar einen ausgewachsenen Drachen hatte er gegen die Bewohner der Stadt aufgebracht, indem er ihre Brut getötet hatte und dies den Einwohnern von Iqaliat in die Schuhe geschoben hatte. Hier gab es also bereits alle handvoll zu tun. Aber die findigen Varisier konnten den Schamanen durchschauen und schließlich auch stellen, um seinen Untrieben ein Ende zu bereiten.

Natürlich war Solitaire bemüht, ihre Erzählung von den Geschehnissen, die so auch wirklich stattgefunden hatten, besonders auszuschmücken und mit der entsprechenden Dramatik zu untermalen.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 03.09.2023, 20:04:57
Der Eindruck, den Garridan auf dem Weg zum Thronsaal gewonnen hatte, passte zur Art, wie der Prinz sich verhielt. Er hatte zwar keine Gelegenheit darüber mit den anderen zu sprechen, aber spätestens nachdem sie gesehen hatten, wie er mit Cliff umgegangen war, hatten sicher alle eine Vorstellung davon, wie umfänglich der Prinz den Begriff Herrschaft verstand. Aber vielleicht hatte es am Ende auch etwas Gutes für Cliff zur Folge.

Garridan lauschte Solitaires Erzählungen neugierig und unterstützte sie zwischendurch durch nachdrückliches Nicken. Jedes Wort von ihm hätten ihrem Vortrag sicher nicht geholfen, also schwieg er. Er war gespannt auf die Reaktion des Prinzen. Da Solitaire eine exzellente Erzählerin war, machte sich Garridan keine Sogen, dass sie wegen einer langweiligen Geschichte geköpft werden würden. Aber Herrscher waren launig und wer konnte schon sagen, welche Art von Geschichte dem Prinz gefallen würden.

Also lehnte er sich zurück und wartete ab.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 14.09.2023, 00:47:16
Der Herrscher hörte Solitaires Geschichte aufmerksam und ausdauernd lächelnd zu, und auch Cliff schien sich irgendwann wieder einigermaßen gefasst zu haben und ergänzte die Erzählung gekonnt. Überhaupt schien der Prinz die ursprüngliche Faszination - oder was auch immer es gewesen war - für den Halbling verloren zu haben, war dafür aber immer fixierter auf Solitaire und unterbrach ihren Redefluss immer wieder, um ihr (wenn auch gesittete) Komplimente zu machen.

Als die beiden Varisier ihre Erzählung beendeten, klatschte der Herrscher vergnügt in die Hände, und fast konnte man auf die Idee kommen, er würde trotz seiner Masse aufspringen - was er dann jedoch unterließ.
"Hervorragend! Ihr MÜSST mir mehr erzählen, wenn auch zu einer anderen Zeit." Daraufhin erhob er seine Stimme ein wenig mehr und rief in einem offiziellen Tonfall: "Es sei allgemein bekannt gemacht, dass die Reisenden, die aus dem Norden zu uns kamen, hiermit offiziell den Status königlicher Gäste erhalten! Außerdem sollen ihnen zu Ehren an den nächsten fünf Abenden fünf Bankette stattfinden, fünf Feste von Hongal! Dort werdet ihr Vorführungen der begnadetsten Frauen und Männer des Landes, die feinsten Köstlichkeiten und die Großartigkeit Hongals erleben! Das erste Fest wird heute abend in diesem Palast stattfinden, und über die gesamten fünf Tage seid ihr Ehrengäste in meiner bescheidenen Behausung.

Doch nun ist es an der Zeit, dieses Mahl zu beenden; ich muss mich niederlegen, um meine Jugend und Schönheit nicht zu verlieren. Doch ich freue mich und bin gespannt auf den heutigen Abend!"


Damit war die Gruppe recht abrupt entlassen, doch plötzlich ertönte die Stimme Kaschkas zur allgemeinen Überraschung (und teilweise Entsetzen - würde der Herrscher eine solche Unterbrechung goutieren?):
„Eure Majestät, ich muss leider eine etwas unschöne Sache ansprechen: Ein Mitglied Eurer Familie hat, so schwer es mir fällt dies zu sagen, eine hohe Summe an Schulden bei meiner Familie angehäuft und ist dann geflohen, ohne diese zu begleichen. Ich habe ihn verfolgt, doch auf dem Weg wurde er von Yetis angegriffen und getötet.
Ich bin hier, um Euch einerseits über sein Ableben zu informieren und Euch seinen Besitz zu übergeben, andererseits jedoch auch, um eine Kompensation für das Gold einzufordern, das er mir und meiner Familie schuldet.“


Ein Moment unheilvoller Stille legte sich über den Raum, während der Prinz vor den Kopf gestoßen wirkte. Es kam sicherlich nicht oft oder eher niemals vor, dass er so angesprochen wurde, schon gar nicht von einem bürgerlichen Fremden. Doch zur allgemeinen Erleichterung schickte er nicht seinen Leibwächter, um dem ungeheuerlichen Halbork den Garaus zu machen, sondern winkte Chua herbei.
„Möge er prüfen, ob der Fremde die Wahrheit spricht.“

Damit war seine Aufmerksamkeit jedoch erschöpft, und eilig kamen Diener geeilt, um die Tafel abzuräumen und auch direkt aus der Halle zu tragen. Die Reisenden sammelten sich also recht schnell und verließen den Thronsaal, um zunächt wieder in ihre Gemächer zurückzukehren und das weitere Vorgehen hier in der Stadt zu besprechen. Mir Kachkas wurde von Chua gebeten, ihm zu folgen, um die Angelegenheit zu klären, die dieser gerade vorgebracht hatte.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 02.10.2023, 16:39:37
Solitaire war froh, dass sie sich nun ersteinmal zurückziehen konnten. So sehr sich die Varisierin auch auf dem sozialen Parkett wohlfühlte, der Gedanke, was die Launen dieses Prinzen wohl noch so hervorbringen mochten, blieb stets erhalten. Solange sie ihn mit ihren Geschichten erfreuen konnten, war aber wohl wenig zu befürchten, und er würde sich hoffentlich von seiner besten Seite präsentieren. Die Eindrücke, die sie seit dem Eintreffen in der Stadt, gesammelt hatte, ließen allerdings auch wenig Zweifel daran, dass es auch andere Seiten gab. Davon zeugte auch die stets drohende Haltung des großen Leibwächters des Prinzen im Hintergrund.

"Eure Majestät, Ihr seid zu gütig. Wir freuen uns schon auf die sicherlich exquisiten Vorführungen der Talente Eures Landes."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 04.10.2023, 15:33:35
Doch Solitaires Worte hörte der Herrscher vermutlich bereits nicht mehr - oder verzichtete zumindest darauf, in irgendeiner Form zu reagieren. Die Gruppe kehrte also in ihre Gemächer zurück, in denen sie nun voraussichtlich die nächsten Tage hausen würden - doch in dieser Zeit würden sie auch Vorbereitungen für ihre Weiterreise treffen müssen. Denn so angenehm es war, nach der langen Zeit die Bequemlichkeiten der Zivilisation wahrnehmen zu können, so weit entfernt waren sie immer noch von ihrem Ziel.

Zunächst mussten sie also herausfinden, wohin sie als nächstes reisen mussten und welcher Weg dorthin führte. Denn niemand von ihnen, mit Ausnahme von Kaschkas, war jemals in Tian Xia gewesen oder hatte auch nur eine Karte dieses Kontinents gesehen. Ulf war zwar bereits mehrmals in Ordu-Aganhei gewesen, doch weiter als bis hierher hatte es ihn noch nicht verschlagen; und Kaschkas kam aus dem tiefen Süden des Kontinents und hatte zwar von Minkai gehört, doch das Land war selbst in seiner Heimat mythenumwoben.

Unwillkürlich mussten sie an Arashi denken, der sie von Avistan aus eine Weile begleitet hatte. Er stammte aus Minkai und sein Wissen hätte ihnen auf dem weiteren Weg sicherlich vieles erleichtert. Doch er hatte sich in Iqaliat zusammen mit Jehanna von der Karawane getrennt, und jeder der Reisenden hatte seine eigene Bewertung der Begründung, die die beiden damals geliefert hatten.[1]

Eine Dienerin hatte sie zurück zu ihren Gemächern begleitet und unterwegs mit einigen weiteren Informationen gefüttert: Zunächst einmal konnten sie sich frei im Palast und innerhalb der Stadt bewegen (sie konnten natürlich auch die Stadt verlassen, so sie das wollten, doch dort konnte für ihre Sicherheit nicht mehr garantiert werden). Doch es wäre eine tödliche Beleidigung des Prinzen, sollten sie nicht zu den abendlichen Festen erscheinen, die extra zu ihren Ehren veranstaltet würden. An jedem der nächsten fünf Tage (einschließlich heute) fände ein Fest im Palast statt. Zu jedem Fest gehörte ein Festmahl mit speziellen Köstlichkeiten aus Hongal und zu jedem Fest außerdem ein eigenes Unterhaltungsprogramm. Das heutige Fest bekam den Namen "Das Fest der Drei" und würde zum Sonnenuntergang im Palast beginnen.

Während die Gruppe noch dabei war, diese Informationen zu verdauen und zu beraten, was sie bis zum Fest tun wollten, betrat Kaschkas den Gästetrakt, der vorher zusammen mit Chua den Thronsaal in eine andere Richtung verlassen hatte. Der Ausgang des Gesprächs schien jedoch nicht ganz seinen Erwartungen entsprochen zu haben, denn er blickte etwas bedröppelt drein, als er den Raum betrat - gefolgt von einem finster dreiblickenden Menschen mit dunklem, schulterlangem Haar und einem gepflegten Bart, den man mit gutem Recht als auf eine raue Art gutaussehend bezeichnen konnte.

Als die neugierigen Blicke der Anwesenden sich auf die beiden gerichtet hatte, begann Kaschkas etwas zögerlich zu sprechen. "Das ist Sābanto. Er gehört jetzt mir ... also irgendwie." Er blickte unsicher auf Ameiko. "Also nein, so ist es nicht. Er ist kein Sklave ... denke ich. Oder doch irgendwie. Ich hab es nicht ganz verstanden. Sābanto, willst du es nicht erklären?"
Kaschkas zögerte kurz, ging dann die wenigen Schritte auf Ameiko zu und drückte ihr einen Ring in die Hand.
"Ich möchte das nicht, und ich denke, ich werde mich wieder auf den Weg in den Süden machen, sobald diese Feste vorbei sind. Wenn ich richtig verstanden habe, bist du von Adel. Nimm du diesen Ring, du kannst sicher besser mit einer solchen Verantwortung umgehen."
 1. Hier ein kleiner Versuch, das Kapitel "Jehanna" und "Arashi" zu schließen, denn mir ist aufgefallen, dass die beiden niemals in-game wirklich die Gruppe verlassen hatten. Sie waren bis Iqaliat noch dabei, danach hat man nie wieder von ihnen gehört. Sie sind also offiziell in Iqaliat geblieben, und jeder kann sich selbst überlegen, ob sie ihre ewige Liebe füreinander entdeckt haben und beschlossen haben, dort sesshaft zu werden und eine Familie zu gründen, oder aus welchem anderen Grund sie der Gruppe abhanden gekommen sind ;)
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 04.10.2023, 21:49:35
Als sie ersteinmal wieder unter sich waren, schlug Solitaire vor, dass man in der Stadt - sofern es hier entsprechend wohlhabende Händler gab - einige ihrer Fundstücke veräußern könnte. Da gab es durchaus einiges, was vermutlich niemand in der Gruppe so richtig verwenden konnte. Und mit den sich daraus ergebenden Geldmitteln, konnten sie höchstwahrscheinlich mehr anfangen, beispielsweise magische Gegenstände erwerben, oder Materialien zur Herstellung selbiger[1].
 1. Schaut gerne auch nochmal in die Gruppenkasse rein, ob da etwas ist, was für euch sinnvoll wäre.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Sābanto am 06.10.2023, 15:06:55
Sābanto folgte Kaschkas ruhig in den Raum hinein. Er stand leicht versetzt hinter ihm, beim Laufen hielt er seine Hände vor seiner Körpermitte, die Handfläche seiner rechten Hand auf dem Handrücken der Linken  ruhend. Sobald sie zum Stehen kamen strich Sābanto mit einer Hand seine Kleidung glatt. Es war eine antrainierte Handlung, nichts durfte ihm im Notfall daran hindern seine Waffe zu ziehen; auch wenn hier im Palast vermeintlich keine Gefahr drohte.

Anscheinend kannte dieser Kaschkas diese Leute in dem Raum. Er musterte sie alle nacheinander kurz. Es dauerte einen kurzen Augenblick bis Sābanto realisierte, dass er angesprochen wurde. Wäre er nicht aus Tian wären ihm wohl die Gesichtszüge entglitten als der kleine goldene Ring zum zweiten Mal an einem Tag den Besitzer wechselte.

Als der Ring in Ameikos Hand lag kniete sich Sābanto auf den Boden, wobei seine Fußrücken gerade auf dem Boden lagen, seine Hände bildeten von seinen Knien ein Dreieck und seine Stirn lehnte auf den Fingerspitzen seiner Zeigefinger. Ein paar Sekunden verharrte der Mann in dieser Position, dann richtete er seinen Oberkörper wieder auf, wobei er Ameiko nicht direkt anschaute, sondern sein Blick auf den Boden vor ihm gerichtet blieb.

Mein Name ist Sābanto, Diener in eurer Sprache, Onna-Shujin[1]. Meine Ehre ist die eure, gebietet über mich.", anscheinend war er nicht gewillt weiter zu sprechen. Also wiederholte Ameiko die Aufforderungen die Situation zu erklären.

Für den Bruchteil einer Sekunde war Verwirrung auf Sābantos Gesicht zu erkennen. "Es gibt eine Ehrenschuld meiner Familie.", begann der Mann, ohne vom Boden aufzuschauen: "Bis diese getilgt ist besitzt, wer auch immer diesen Ring besitzt meine Ehre und ich diene dieser Person, euch Onna-Shujin."
 1. Tian für Herrin
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 06.10.2023, 15:50:56
Die haben hier schon sehr andere Sitten als bei uns... dachte sich Solitaire.

Würden sie dem Mann vertrauen können? Vor allem, wenn sie erst einmal wieder unterwegs waren. Das würde sich wohl zeigen müssen. Auf jeden Fall wirkte er kompetent.

"Und wie entscheidet es sich, wann Deine Schuld getilgt ist? Wer entscheidet darüber? Deine Herrin oder Dein Herr? Wenn dem so ist, müsste der- oder in unserem Fall diejenige doch auch wissen, was diese Schuld genau ist, oder? Um dies abzuwägen."

Die Worte fielen der freiheitsliebenden Varisierin nicht leicht, wenn es nach ihr ging, hätte man ihm gleich auf der Stelle die Freiheit geschenkt, doch wollte sie den Mann auch nicht beleidigen, dessen Familienehre ihm sicherlich außerordentlich wichtig war.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Sābanto am 06.10.2023, 16:58:01
Sābanto schaute nicht auf als Solitaire sprach. Erst als Solitaire geendet hatte wanderte sein Blick etwas in Richtung Ameiko, sodass er ihr Gesicht im äußeren Blickfeld sehen konnte, ohne sie direkt anzuschauen. Nachdem Ameiko kurz genickt hatte wanderte sein Blick wieder auf den Boden.

"Mein Vater war Leibwächter. Er versagte. Seine Ehre war verloren, sein Leben verwirkt. Doch anstatt Seppuku[1] entschied er sich dafür zu fliehen. Nun schuldet die Familie Ehre. Meine Ehre wird wieder hergestellt sein, wenn meine Onna-Shujin[2] meinen Dienst als vollbracht ansieht. So lange gehört meine Ehre und mein Leben euch, Onna-Shujin."

Wieder erstarrte der Mann, fast einer Statue gleich.
 1. ritueller Selbstmord aufgrund von Pflichtverletzung
 2. Tian: Herrin
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 07.10.2023, 14:05:32
Ameiko hatte geschwiegen, als Kaschkas ihr den Ring übergeben hatte, und auch den Worten Sabantos hatte sie schweigend gelauscht. Nun jedoch erhob sie das Wort: „Du stammst aus Minkai?“

Es schien eher eine Feststellung zu sein denn eine Frage - dennoch wartete sie auf eine Antwort.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Sābanto am 08.10.2023, 19:39:26
"Hai[1], Onna-Shujin." [/i], antwortete der kniende Magus, ohne Ameiko direkt anzuschauen. Insgesamt schien es als hätte er sich, seit er sich hinkniete, nicht mehr bewegt.
 1. Tian: ja
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 10.10.2023, 22:59:09
"Erhebe dich, Sābanto!" befahl Ameiko mit einer Autorität, die die anderen bisher nur selten an ihr erlebt hatten. "Deine Familie hat Schuld auf sich geladen, doch ich werde dir die Gelegenheit geben, deine Ehre zurückzugewinnen. Dir ist großes Unglück widerfahren, als der Ring seinen Weg in Hände gefunden hat, die unsere Gesetze nicht kennen. Doch nun wirst du mir dienen, Ameiko Amatatsu[1], und wenn dein Dienst vollbracht ist, wirst du nicht nur deine Ehre wiederhergestellt haben, sondern ein Held von ganz Minkai sein."
 1. In Ermangelung von Knowledge (History) darfst du eine normale Intelligenzprobe machen.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 11.10.2023, 08:37:05
Garridan war ebenso wie Solitaire neugierig, die Stadt näher zu erkunden. Außerdem wollte er für eine Weile aus dem Palast heraus. Aber dann kam es erst einmal anders. Kaschkas hatte eine seltsame Entlohnung für seine Schulden bekommen. Er lauschte schweigend den Worten und beobachtete diesen Sābanto. Er war durch einen Eid an den Gehorsam gegenüber einer Person gebunden, aber was dachte er in seinem Innern, dort wo das Band vielleicht weniger stark war? Allerdings hatte der Mann seine Rolle so verinnerlicht oder die Menschen hier konnten so überzeugend eine Fassade nach außen zeigen, dass Garridan überhaupt keinen Eindruck gewinnen konnte.[1]

Ameiko fand allerdings sofort die richtigen Worte, so schien es ihm jedenfalls. Klar, es war ja ihre Kultur, auch wenn sie lange woanders gelebt hatte. Und bald war klar, dass Sābanto ihnen wohl noch eine Weile erhalten bleiben würde. Nun gut, warum nicht. Er war nicht der erste, der kam und viele waren wieder gegangen. Mal schauen, wie lange er bleiben würde. Garridan hatte keinen Grund ihm zu misstrauen, nicht mehr als bei anderen, aber er würde ihn eine Weile beobachten.
 1. Motiv erkennen: 13 (1 gewürfelt)
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 11.10.2023, 12:58:32
"Ich hätte ja schon noch die eine oder andere Frage, wenn ich darf," bemerkte Solitaire.

"Wie lange warst Du bereits im Dienst des Prinzen hier in Ordu-Aganhei? Ich nehme an, da er den Ring nun abgetreten hat, dass Du ihm nicht mehr verpflichtet bist. Er ist uns gegenüber ja bislang beinahe schon überschwänglich freundlich gesinnt. Ich bin mir aber fast sicher, dass er auch eine andere Seite hat. Wie war Dein Eindruck? Würdest Du sagen, dass wir ihm gegenüber eher auf der Hut sein sollten?"

"Und, wie Du ja mittlerweile sicher erahnen kannst, sind wir auf dem Weg nach Minkai. Das darf aber niemand wissen! Vor allem nicht, wer hier mit unserer Karawane reist." Damit meint sie natürlich Ameiko. "Ich hoffe, wir können hier auf Deine Verschwiegenheit zählen."

"Ansonsten interessieren uns natürlich besonders die aktuellen Zustände in Minkai. Weißt Du etwas darüber?"

"Und kennst Du wohlhabende Händler hier in der Stadt, vor allem solche, die mit Magie handeln?"
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Sābanto am 11.10.2023, 20:44:04
Als Ameiko ihm befahl auf die Beine zu kommen, kam Sābanto diesem Befehl ohne zu zögern nach. Wobei dem geneigten Beobachter auffiel, dass er weder seine Hände zum abstützen nutze noch ein Bein nach vorne stellte. Sondern aus der kniend Haltung lösten sich einfach seine Knie vom Boden und er stand in einer fließenden Bewegung auf. Sein Blick verharrte an der gleichen Stelle wie zuvor und sein Kopf war geneigt.
Er sollte in dieser Situation nicht stehen, aber Befehl war Befehl. Den Namen Amatatsu hatte er schon mal gehört, da war sich Sābanto sicher[1], aber den Kontext bekam er in dieser Sekunde nicht zusammen.

Wieder war es die Frau, die ihn mit fragen löcherte, aber sie schien das Vertrauen Ameiko Amatatsus zu genießen, also antwortete Sābanto mit ruhiger Stimme: "Ich bin der Trägerin des Ringes verpflichtet, mein Dienst dem Prinzen gegenüber war in der Sekunde beendet, als er den Ring übergab. Dem Prinzen diente ich sechs Monde., begann der Magus: "Niemand, der nicht in der Lage ist einen Dolch des Nachts zu führen und des Tages zu lächeln sitzt lange auf einem Thron; zumindest nicht in Tian."

Im letzten Moment verkniff sich Sābanto ein Schnaufen, als Solitaire andeutete er würde einfach so Wissen preisgeben. Und sei es auch nur die kleinste Information über die Onna-Shujin[2]. Aber wahrscheinlich wusste die Gaijin[3], es einfach nicht besser. Und selbst wenn sie es tat war es für Sābanto nicht relevant.
"Mein Wissen gehört der Onna-Shujin. Mein Wissen gehört ihr. Kein Wort kommt über meine Lippen, das ihr schaden könnte.", hierbei verbeugte er sich gegenüber Ameiko.

"Mir sind einige Händler in der Stadt bekannt, die mit Magie handeln. Doch würde ich euch raten einen Führer mitzunehmen, der das Verhandeln für euch übernimmt. Gaijin zahlen allzu oft einen zu hohen Preis, wenn sie mit den Traditionen in Tian nicht vertraut sind."

Dann schwieg der Magus einen Moment: "Redi[4], in Kasai regiert der Jaderegent. Der Eroberer Shigure ist verschollen und der Jaderegent übernimmt in seiner Abwesenheit die Regierungsgeschäfte. Für die meisten Menschen ist dies jedoch vollkommen ohne Belang. Es gibt zwar Gerüchte, dass im königlichen Palast über die Gebühr Exekutionen von Verrätern und Dissidenten hingerichtet werden, aber es ist erstmal nur ein Gerücht."
 1. Intelligenz: 17
 2. Tian: Herrin
 3. Tian: Fremde, Ausländerin
 4. Tian: Dame
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 31.10.2023, 00:15:54
"Hm." murmelte Ameiko. "Das sind wertvolle Informationen. Bitte, ich würde mich freuen, wenn du mir mehr über diesen Jadekaiser und auch Shigure erzählen könntest." fuhr sie dann Sābanto gegenüber fort, und sprach dann auch die anderen an.
"Das hat allerdings Zeit. Solitaire hat recht, wir müssen uns für die weitere Reise rüsten. Mugin, Solitaire, Garridan und Sābanto: Könnt ihr euch in der Stadt umsehen? Sicherlich benötigen wir Ausrüstung, vor allem aber müssen wir uns orientieren. Wenn irgend möglich, versucht mehr über den Weg nach Minkai herauszufinden; eine Karte wäre hervorragend, auch ein Führer, wenn er vertrauenswürdig erscheint. Wir müssen ihm ja nicht direkt erzählen, was wir dort vorhaben.
Und bitte, achtet darauf, rechtzeitig zurück zu sein. Ich glaube, es würde keinen guten Eindruck machen, wenn wir heute Abend nicht vollzählig oder verspätet erscheinen würden."


~~~

Von Ameiko so instruiert, durchschritten die vier genannten alsbald die Pforte des Palastes, um sich in das Treiben der Stadt zu stürzen. Ihre erste Aufgabe war klar, doch hatten sie wohl genügend Zeit, um auch einige private Erledigungen tätigen zu können.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 05.11.2023, 16:24:32
"Ich bin übrigens Solitaire. Ich glaube, ich hatte mich noch garnicht vorgestellt. Ich komme, wie die meisten von uns, aus Varisia. Also, Sābanto, kannst Du uns bei der Suche nach einem Händler, der uns nicht über's Ohr haut, unterstützen? Ich denke, zuerst wollen wir einmal ein paar Dinge verkaufen. Wertvolle Dinge, die man nicht an jeder Ecke findet. Mal sehen, was wir so zusammenbekommen. Dann können wir uns Gedanken darüber machen, wie wir das Gewonnene in Nützliches umwandeln."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Sābanto am 06.11.2023, 20:45:06
"Hai, Onna-Shujin[1]", bestätigte Sābanto kurz den Befehl Ameikos, bevor er sich rückwärts aus dem Raum entfernte, dem Blick zu Boden gerichtet und die Brust immer zu Ameiko.



"Solitaire-san, ein jeder Händler versucht euch auf die Ohren zu hauen.", erklärt Sābanto, während er gemessenen Schrittes durch die Straßen der Stadt läuft; immer mit einem spezielles Lokal als Ziel. Dort angekommen führt er seine Begleiter in ein kleines Hinterzimmer. Nur ein kleiner Tisch steht in diesem Raum und ein paar Kissen um es herum verstreut. Sābanto selbst kniete sich an den niedrigen Tisch ohne auf einem Kissen zu knien.
Kurz darauf betritt sich verbeugend eine Bedienung den Raum. "Ocha[2].", befiehlt Sābanto, mit härterer Stimme, ohne die Frau überhaupt anzugucken im starken Kontrast zu seinem Verhalten Ameiko gegenüber.

"Zuerst der Tee, dann schauen wir, dass ihr eure Geschäfte machen könnt.", spricht er in die Gruppe ohne jemanden direkt anzuschauen. "Ich nehme an, dies ist eure erste Reise nach Tian?", fragt der Magus ohne das Gesicht zu verziehen.

"Anscheinend ist mir euer Ziel bekannt. Und vielleicht kenne ich selbst euer Ziel, ist mir der Name der Onna-Shujin nicht unbekannt. Ihr Auftreten würde zu ihrem Namen passen. Ist euch Shinraidekiru[3] erlaubt über die Ziele zu sprechen?"
 1. Tian:Herrin
 2. Tian: Tee
 3. Tian: Vertrauten
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 06.11.2023, 22:19:08
Tatsächlich hatte Ameiko sie vor ihrem Aufbruch zur Seite genommen: "Ihr könnt Sābanto gegenüber offen sein - er wird uns nicht verraten. Ich habe zwar die Heimat meiner Vorfahren nie mit eigenen Füßen betreten, doch mein Vater hat mich über die Sitten und Gebräuche meines Volkes aufgeklärt - zumindest über manche. Solange seine Schuld nicht beglichen ist, wird dieser Mann mir treu ergeben sein."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 06.11.2023, 22:34:52
"Ja, das ist unserer erste Reise nach Tian Xia. Man merkt schon viele Unterschiede zu unseren Kulturen, aber es ist auch sehr interessant. Wir lieben das Reisen und neue Erfahrungen zu machen."

Auf Sābantos Frage hin erwidert Solitaire: "Ameiko vertraut Dir, also vertraue ich Dir auch. Wir stehen alle voll hinter ihr und werden tun was nötig ist, um unser Ziel zu erreichen. Was das genau ist, darüber würde ich hier aber nur ungern sprechen. Es ist für den Moment auch nicht unbedingt relevant. Wenn Dir ihr Familienname etwas sagt, dann wirst Du ohnehin Eins und Eins zusammenzählen können."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Sābanto am 20.11.2023, 21:12:23
Einen kurzen Moment weiteten sich die Augen des Magus. Also hatte er doch recht gehabt. Aber nun gut, so war es wie es war, es änderte nichts an der Notwendigkeit Ameiko Amatatsu zu dienen.

Interessanterweise sprach keiner der Begleiter Solitaire-san etwas. Vielleicht hatte Sābanto sie doch falsch eingeschätzt. Langsam begann er aus der Kanne Tee in kleine Schalen einzugießen und vor die jeweiligen Plätze zu stellen.

"Ist es euren Sābanto[1] erlaubt zu sprechen?", fragte er die Frau: "Und erlaubt mir die Frage, keiner eurer ... ähh... Diener.... scheint sonderlich gut zu arbeiten und sie sollten auch nicht direkt bei euch sitzen. Auch wenn eure Bräuche dies zu erlauben scheinen, lasst euch gesagt sein, dass dies in Tian zu Problemen führen kann, da es eine Beleidigung der einladenden Person ist."
 1. Tian: Diener
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 25.11.2023, 15:21:17
"Diener?", echauffierte sich Garridan, und auch Mugin warf dem Mann einen bösen Blick zu. "Keiner von uns ist ein Diener; wir folgen unserer Freundin Ameiko aus freien Stücken, um diesen Usurpator vom Thron zu stoßen."
Garridan stockte kurz und schien für einen Moment erschrocken über sich selbst, beruhigte sich aber schnell wieder.
"Nun ja, Ameiko sagte, wir können offen sein. Jetzt weißt du, was wir vorhaben. Am Abend schauen wir uns an, welche Feste dieser Prinz zu unseren Ehren ausrichtet, doch tagsüber sollten wir uns einerseits darum kümmern, unsere Ausrüstung aufzufrischen und vielleicht aufzubessern, andererseits benötigen wir vor allem Informationen. Eine Karte, die den Weg von hier nach Minkai zeigt, wäre wohl zunächst das Wichtigste. Du selbst stammst doch aus Minkai, kannst du uns nicht hinführen?"

Diese Frage jedoch musste Sābanto verneinen. Sicherlich hatte er ein grobes Verständnis dafür, wo sich Minkai befand, aber er selbst war nicht freiwillig und nicht immer auf eigenen Füßen hierher gereist. Was er wusste, war, dass zwischen Minkai und dem Rest Tian Xias der Geisterwald lag, und dass dieser Wald verwunschen war.   

Nachdem sich Sābanto und der Rest der Gruppe etwas näher beschnuppert hatten, führte er sie weiter in das Zentrum der Stadt, wo der zentrale Hauptmarkt, der sogenannte Seemarkt, sich befand. Den Namen hatte dieser, nicht unerwartet, von seiner Lage an einem mittelgroßen See, an dessen Ufern sich die Stadt erstreckte.
Das Treiben hier war noch bunter und lauter als in dem Teil der Stadt, den sie bisher zu Gesicht bekommen hatten. Es war schwierig, sich durch die Menschenmengen zu manövrieren, wobei das Eidolon hier einen großen Trumpf darstellte: Sobald die Leute Mugins Begleiter sahen, öffnete sich meist eine kleine Schneise, und so kamen sie den Verhältnissen entsprechend sehr gut voran.
Solitaire hatte auf ihrer Liste vor allem den Kauf und Verkauf von Schätzen und magischen Gegenständen stehen, und Sābanto hatte auch eine Idee, wo solche Geschäfte am besten abzuschließen waren. Zunächst jedoch suchten sie nach einer Karte, und ihr neuer Begleiter führte sie zielstrebig zu einem Marktstand, in dessen Inneren sie etliche Pergament- und Lederrollen erblickten, sowie einige ausgestellte Landkarten.

Solitaire und die anderen ließen sich alles an Karten zeigen, was die Strecke nach Minkai beinhaltete, doch sie mussten schnell feststellen, dass das Angebot eher dürftig war. Entweder die Karte war offensichtlich so grob und ungenau, dass sie ohnehin nicht viel mehr als die grobe Himmelsrichtung darauf ablesen konnten, in die sie Reisen mussten; oder es handelte sich um detailreichere Karten, die aber jeweils nur kleine und vermutlich für die Reise nicht einmal relevante Ausschnitte zeigten. Der Geisterwald selbst schien ein Buch mit sieben Siegeln zu bleiben.

Während sie sich mit dem Besitzer des Standes unterhielten, bemerkten sie nicht, dass sie bereits eine Weile von einer fein gekleideten Elfin beobachtet wurden, die sich ebenfalls einige Karten am gleichen Stand angesehen hatte. Die Frau hatte - wie die meisten Elfen - ebenmäßige Gesichtszüge, die umrahmt waren von langen, silbernen Haaren, und ihre in Grüntönen gehaltene Garderobe deutete darauf hin, dass sie nicht unbedingt einer körperlichen Arbeit nachging. 
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Tessara vom Jadewald am 25.11.2023, 20:34:30
Tessara war eigentlich hauptsächlich auf den Markt gekommen um ein paar Verbrauchsmaterialien wieder auf zu füllen. Sie braucht mal wieder ein paar Farben, Tinte, neue Pinsel und Stifte. Sie wusste zwar das es auf dem Markt einen Händler gab der hauptsächlich Karten verkauft. In ihren Augen waren die Karten im besten Fall als Durchschnitt zu bezeichnen. Aber im Gegensatz zu den Karten war die Auswahl an Verbrauchsmaterial sehr gut mit einer breiten Auswahl.

Als Tessara sich ein wenig umschaut fällt ihr eine Gruppe auf die scheinbar eine ganz besondere Karte sucht. Tessara konnte nicht anders als etwas genauer hin zu hören. Als dann immer wieder die Frage nach Minkai aufkommt wird Tessara doch etwas hellhörig. Da sie genau weiß das der Händler keine Karte von dieser Region hat und es ihr bewusst ist wie schwer es ist solche Karten zu bekommen fühlt sie sich schon fast verpflichtet die Gruppe an zu sprechen und ihre Hilfe an zu bieten.

Tessara nähert sich also der Gruppe und verbeugt sich freundlich "Ich bitte höflich um Entschuldigung,  doch ich konnte nicht vermeiden das Gespräch mit zu bekommen. Ich konnte vernehmen das hier wohl eine Karte von Minkai gesucht wird. Vielleicht könnte ich hier meine bescheidenen Dienste anbieten und Ihnen das gesuchte zur Verfügung stellen. Ich persönlich bin Kartographin und in meinem Besitz befindet sich tatsächlich eine Karte die für euch vielleicht von Interesse sein könnte. Ich bin mir sicher dass dieser Zufall für alle anwesenden zu einem gegenseitige Vorteil sein könnte und wir uns vermutlich darüber einig werden können das ich meine bescheidenen Dienste zu eurem wohle einsetzen könnte" dabei spricht Tessara stets freundlich und bemüht fast ohne Dialekt zu reden so das sie jeder gut verstehen kann
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 04.12.2023, 21:29:46
Solitaire wollte Sābanto auch gerade erläutern, dass es bei ihnen etwas anders aussah, als Garridan schon dazwischenfunkte. Naja, so kam der Punkt auch irgendwie rüber. Die Sache mit dem Thron hatte die Zauberin natürlich bewusst nicht ausgesprochen. Weniger, weil sie Sābanto nicht genug Vertrauen schenkte, sondern eher, weil man nie wusste, wer einen bei einem Gespräch belauschte. Sie hatte es ja bereits zuvor schon angedeutet und war sich einigermaßen sicher, dass der Mann aus Minkai sich Eins und Eins zusammenreimen konnte. Er schien ja nicht gerade auf den Kopf gefallen zu sein, daher traute die Varisierin ihm diesen Schluss durchaus zu, nachdem er den Familiennamen Ameikos vernommen hatte.

"Zwar sind die Strukturen bei uns weniger strikt und wir sehen uns nicht als Herrinnen oder Diener, natürlich gibt es das in unserer Heimat auch, aber eben nicht unter uns hier. Aber dennoch ist Sābantos Einwand weise, denn wir wollen hier kein Aufsehen erregen und auch sicher niemanden durch taktloses Verhalten beleidigen. Es wäre vielleicht ratsam, auch wenn es nur gespielt ist, hierzulande eine gewisse Struktur anzunehmen, zumindest nach außen hin."

Später auf dem Markt war die Auswahl an nützlichen Karten etwas dürftig, aber Desnas Stern strahlte über ihnen, als zum gleichen Zeitpunkt eine Kartographin ebenfalls an dem Markstand war, die vielleicht ihre Suche vereinfachen konnte.

Solitaire nickte der Elfin freundlich zu. Ihre spitzen Ohren zeigten ihr eigenes elfisches Erbe, auch wenn sie nur ein Halbblut war.

Daher antwortete sie der Frau auch in der Sprache der Elfen: "Desnas Segen und einen schönen Tag. Das ist ja wirklich ein großer Zufall. Vielleicht dürfen wir euch auf einen Tee einladen, um dabei ein wenig über eure Karte und diesen 'gegenseitigen Vorteil' zu sprechen."

Erwartungsvoll blickte die Halbelfin zu der Kartographin.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Tessara vom Jadewald am 06.12.2023, 19:26:47
Tessara ist froh mal wieder ein paar freundliche elfische Worte zu hören und grüßt Solitaire daher ebenfalls kurz auf elfisch. Da sie aber nicht sicher ist ob alle anwesenden ebenfalls diese Sprache verstehen wechselt sie wieder zur Gemeinsprache um den anderen gegenüber nicht unhöflich zu sein "Qi Zhong hat eure Suche wohl vernommen und meine Wege zu Euch gelenkt auf das ich euch mit Rat zur Seite stehe. Mein Name ist übrigens Tessara vom Jadewald, und eure Einladung zum Tee würde ich sehr gerne annehmen. Ich kenne hier am Rande des Marktplatz ein kleines aber sehr feines Teehaus, da sind wir vermutlich ungestört. Es sei denn ihr sucht nicht nur eine Karte.  Vielleicht kann ich euch auch noch anderweitig weiterhelfen falls ihr zuvor noch andere Dinge erledigen wollt. Ich kenne die Stadt recht gut um euch den Weg zu vielen Orten zu weisen die ihr vielleicht aufsuchen wollt" gibt  Tessara dann freundlich zur Antwort
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Sābanto am 08.12.2023, 11:14:46
Ruhig ließ Sābanto Garridans ausbruch über sich ergehen. Danach verbeugt er sich kurz in die Richtung des Mannes: "Shitsurei shimasu[1]. Ich nahm an, dass ihr Sābanto[2] seid. Ihr seid stark bewaffnet, das Reden übernimmt Solitaire-san. Ihr redet nicht. So schloß ich zurück, dass ihr Sābanto seid."

Fremde waren sie anscheinend nicht anscheinend nicht nur ihres Aussehens nach, sondern auch was ihre Gebräuche anging...



Auf dem Markt fiel Sābanto leicht zurück. Dies erlaubte ihm seine drei Gefährten im Blick zu behalten, sowie die Umgebung um ihn herum. An den eigentlichen Ständen beschränkte sich seine Aufgabe darauf die aufdringlichen freundlichen Händler grimmig anzustarren, die versuchten den Gaijin[3] alles mögliche an Tand aufzuschwatzen.

Die Elfe, die sie ansprach, hatte Sābanto sicher schon einmal im Palast gesehen. So sicher man sich bei Elfen sein konnten, denn irgendwie sahen sie alle gleich aus. So ähnlich wie die anderen Gaijin die Sābanto bisher gesehen hatte. Doch zuersteinmal folgte er Solitaire-san und Tessara vom Jadewald-san schweigend.
 1. Tian: Bitte um Entschuldigung
 2. Tian: Diener
 3. Tian: Fremden
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 10.12.2023, 02:06:16
Tessara führte die kleine Gruppe wie angekündigt in ein sehr pittoreskes Teehaus, in dem sie offenbar bereits bekannt war. Nach einem kurzen und leisen Wortwechsel mit der Besitzerin wurden sie in einen separaten Raum geführt, und auch hier erlebten sie ein weiteres Mal die Teezeremonie, die sie bereits aus dem letzten Lokal kannten.

Erst als dieses Ritual abgeschlossen war, konnte das eigentliche Gespräch mit ihrer neuen Bekanntschaft beginnen.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mugin Sanderbarrel am 16.12.2023, 17:06:04
Mugin hatte die meiste Zeit während sich die Gruppe durch die Straßen bewegt hatte und auch in dem Teehaus und dem Kartenladen geschwiegen. Innerlich war er abgelenkt. Er selbst wollte am liebsten durch die Straßen streifen und sich die Stadt mehr ansehen. Es gab so viele unbekannte Reagenzien hier, welche er noch nie gesehen oder gerochen hatte, aber hier war auch das Problem. Die Sinne des Eidolons wurden durch all die unbekannten Eindrücke überschwemmt. Zudem war Sie besorgt über die Sicherheit der Gruppe, aber auch Ameikos im Palast. Sie vertraute dem Prinzen und dessen Diener nicht und so kam das Eidolon nicht zur Ruhe. Immer wieder musste Mugin seine Dienerin beruhigen mit sanften Worten durch ihre mentale Verbindung, aber auch durch Gesten. Der Gnom verließ nicht die Seite des Eidolons und legte wiederholt seine Hand auf die Flanke oder den Kopf der Kreatur.

Als sie sich in das zweite Teehaus mit der Elfenfrau begaben, setzte sich Mugin zusammen mit dem Eidolon etwas abseits des Tisches hin und brach schließlich sein Schweigen.
"Am besten wir stellen uns alle erstmal vor denke ich. Mein Name ist Mugin Sanderbarrel und dies hier ist mein Eidolon." Er wartete ab, dass sich seine Gefährten selbst vorstellen konnten und fuhr dann fort. "Ich weiß nicht ob es tatsächlich irgendwelche Götter waren oder doch einfach der Zufall, aber es wäre tatsächlich gut fur uns wenn ihr eine Karte hättet die uns weiterführen würde. Sagt, warum ist dieser Geisterwald nicht besser kartographiert? Vom Namen her kommt mir da schon so eine Idee, aber es wäre gut mehr darüber zu wissen."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Tessara vom Jadewald am 16.01.2024, 20:58:58
Tessara genoss den ersten schluck ihres Tee bevor sie dann auf gnomisch an Mugin gewandt antwortete "Es freut mich sehr dich kennenzulernen Mugin Sanderbarrel"

Danach spricht sie in der gemein Sprache wieder an alle Mitglieder der Gruppe "Ich weiß dass der Wald in subarktischem Gebiet liegt und nahezu immer mit Schnee bedeckt ist. Der Hauptanteil der Bäume des Waldes sind Kiefern, die extrem dicht zusammenstehen. Es gibt keine Städte im Inneren des Waldes, allerdings gibt es einzelne menschliche Siedlungen entlang der Geisterstraße. Die Geisterstraße führt am südlichen Rand des Waldes die Küste entlang bis Minkai. Der Name des Waldes stammt von dessen hauptsächlichen Bewohnern, den Kami. Dabei handelt es sich um körperlose Naturgeister, deren ursprüngliche Herkunft der Geisterwald ist, die sich inzwischen aber auch in ganz Tian Xia verbreitet haben. Diese Geister wurden von den Göttern geschaffen, um die Balance der natürlichen Welt zu wahren, was sie hauptsächlich dadurch tun, indem sie unterschiedliche Kreaturen und Dinge beschützen, die nicht dazu in der Lage sind, das selbst zu tun. Dabei hat üblicherweise ein einzelner Kami einen speziellen Schutzbefohlenen; das kann dabei ein Tier sein, eine Pflanze, ein Gegenstand, oder auch ein Ort. Intelligente Wesen haben keine Kami. Kami sind dabei keine ungefährlichen Wesen, insbesondere wenn sie eine Gefahr für ihren Schutzbefohlenen sehen. Reisende durch den Wald sollten sehr auf der Hut sein und möglichst vermeiden, in Konflikt mit den Kami zu kommen. Außer den Kami gibt es jede Menge verschiedene Tiere, die den Wald bewohnen, und einige Stämme von Kitsune, fuchsartige Humanoide, die in Einklang mit den Kami leben.
Eine Legende besagt, dass ein früheres Reich auf dem Gebiet des heutigen Minkai, das Königreich von Zao, zu machthungrig wurde und das Holz des Geisterwaldes zum Bau von Kriegsmaschinen nutzen wollte. Daraufhin schlossen sich die Kami und die Tiere des Waldes zusammen und vernichteten den Anführer Zaokoyu sowie das gesamte Reich Zao. Unter den Menschen, die den Rand des Geisterwaldes besiedeln, gibt es vor allem Anhänger von Desna, Fumeiyoshi sowie Sun Wukong, der Affenkönig. Neben der Karte die sich in meinem Besitz befindet hoffe ich doch sehr das diese Informationen euch weiterhelfen. Aber verratet mir doch vielleicht auch wie groß denn eure Reisegesellschaft ist, das würde mir erleichtern euch vielleicht noch weitere hilfreiche Informationen für die weitere Reiseplanung zu geben. Aber vor allem würde es mich sehr freuen wenn ich euch nach Minkai begleiten könnte, denn eine solche Gelegenheit bietet sich nicht oft eine Gruppe zu finden die dort hin reist. Ich würde meine Karte gerne selbst vor Ort zu überprüfen und entsprechend zu korrigieren, und als Gelehrte würde ich gerne sowohl das Land als auch dessen Bewohner studieren"
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Sābanto am 29.01.2024, 16:04:15
"Mein Name ist Sābanto, vom Jadewald-san", stellte sich auch der Magus kurz vor, nachdem er den Ausführungen der Elfendame gelauscht hatte.

"Dies würde bedeuten, mit etwas Glück und dem Schutz der Götter könnten wir unbehelligt durch den Wald kommen? Dann brauchen wir auf jedenfall genügend Rationen, damit wir im Wald nicht jagen müssen oder etwas sammeln, was den Kami missfallen könnte."

Das Kommentar, dass sie sich Ameiko Amatsu anschließen wolle, ließ Sābanto unkommentiert. Er war in keiner Position diese Anfrage zu beantworten. Wäre es seine Entscheidung würde er es ablehnen. Zwar gehörte er erst seit ein paar Stunden Ameiko, nichts desto trotz, würde er seine Aufgabe absolut ernst nehmen.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 30.01.2024, 10:36:04
"Solitaire, freut mich euch kennenzulernen, Tessara vom Jadewald," hatte sich die Varisierin ebenfalls kurz vorgestellt.

Im Teehaus erfreute sie sich an den exotischen Mischungen, die hier angeboten wurden. So etwas gab es in Ihrer Heimat nur selten.

"Schnee sind wir derzeit gewohnt," sagte sie. "Wir sind über die Krone der Welt gekommen."

"Wir haben fünf Wagen und vielleicht zwanzig Reisende. Euer Wissen über den Geisterwald hilft uns bestimmt weiter. Es freut mich auch zu hören, dass Desna hier ebenfalls Anänger hat. Die Anhänger Fumeiyoshis sollten wir hingegen eher meiden. Der Vorschlag mit dem Proviant ist gut. Hier sollten wir wirklich etwas aufstocken, damit wir die Kami nicht verärgern. Was eine Mitreise angeht, das kann ich selbst nicht entscheiden, da müssten wir mit dem Karawanenführer sprechen. Aber ich sehe keinen Grund, warum er dies ablehnen sollte. Eine Ortskundige dabeizuhaben kann ja eigentlich nur Vorteile für unsere Reise haben."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Tessara vom Jadewald am 02.02.2024, 06:40:02
Tessara ist dann doch etwas überrascht als sie hört wie groß die Gruppe ist "Oh das ist eine große Gruppe. Aber wenn ihr sogar 5 Wagen habt, dann sollte es natürlich kein Problem sein das ihr euch zumindest für einen Großteil der Reise mit Proviant selbst versorgen könnt. Ich verstehe natürlich das ihr nicht alleine entscheiden könnt wer sich eurer Gruppe mit anschließen darf. Aber vielleicht würdet ihr ein gutes Wort für mich einlegen oder sogar dafür sorgen das ich bei der Verantwortlichen Person persönlich vorsprechen darf. "
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 11.02.2024, 19:29:24
"Ja, natürlich. Wir können sicherlich ein Treffen ermöglichen. Im Moment sind wir dabei, einige Einkäufe zu erledigen. Wir werden wohl zumindest fünf Tage hier verweilen. Abends werden wir in aller Regel beschäftigt sein, daher wäre vielleicht morgen früh eine gute Gelegenheit?"
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 16.02.2024, 19:03:44
Garridan trank seinen Tee, er war heiß und schmeckte gut. Er hatte sich auch kurz vorgestellt, das weitere Reden aber Solitaire und den anderen überlassen. Zuerst war er etwas verwundert, über diesen Zufall, aber er sah im Moment keinen Grund, der Elfe zu misstrauen. Naja, ein bisschen nagte weiter der Zweifel an ihm.

"Wie lange lebst du schon hier, Tessara, und woher kommst du ursprünglich. Soweit ich weiß sind Elfen ja hier eher selten. Und was erwartest du als Lohn für dein Wissen und deine Begleitung?"

Dann widmete er sich wieder seinem Tee.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Tessara vom Jadewald am 16.02.2024, 20:17:03
Tessara schaute Garridan freundlich an und beantwortet seine Fragen mit freundlicher sanfter Stimme "Ich stamme aus Jinin. Ich bin noch nicht so lange in der Stadt. Ich durfte hier die Stadt neu Kartographieren. Mein Lohn wäre es zusammen mit euch zu reisen und so die Möglichkeit zu bekommen nach Minkai zu gelangen. Und vielleicht erzählt ihr mir auch noch etwas mehr über eure Heimat.  Als Gelehrte ist man immer sehr froh über Wissen aus erster Hand und nicht immer nur aus Büchern. Ich bin eine Reisende die gerne neue Länder erkundet, doch weiß ich auch das solche Reisen nicht ungefährlich sind. Da kann der Schutz einer großen Gruppe viel Wert sein."
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 18.02.2024, 17:10:37
Das klang alles ganz plausibel.

"Also das klingt machbar. Zu vielen ist es oft sicherer als alleine und wenn einem die Füße weh tun, kann man auf einem Wagen mitfahren. Wo liegt denn deine Heimat Jinin, ist es da auch so kalt und ist es ein Elfenreich?"

Ihm wurde wieder einmal bewusst, wie wenig er über den Kontinent wusste, den sie nun bereisten würden.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 25.02.2024, 17:24:59
Während sie mit ihrer neuen Bekanntschaft sprachen, streiften die Reisenden weiter über den riesigen Markt, um ihre eigentlichen Geschäfte zu erledigen. Insbesondere Solitaire war auf der Suche nach Händlern, die ihnen einige ihrer auf der Reise gefundenen magischen Gegenstände abkaufen würden, aber womöglich auch selbst welche anzubieten hatten. Tatsächlich fand sie mehrere Stände, an denen Händler meist einfachere Gegenstände feilboten, die jedoch auf Nachfrage auf ihre jeweiligen Handelshäuser verwiesen, in dem die größeren Geschäfte abseits der Augen der Öffentlichkeit getätigt werden konnten.

Drei solcher Häuser besuchten sie in den nächsten Stunden, und tatsächlich konnten sie dort einige der wertvolleren Gegenstände zu Gold machen: Insgesamt 35000 Goldstücke konnten sie dafür erzielen, wobei sie jedoch das meiste der Summe wieder in neue magische Hilfsmitteln investierten.[1]

Während sie einkauften, unterhielten sie sich weiter mit Tessara und stellten schnell fest, dass auch diese aktuell Gast im Palast des Prinzen war; als solche war auch sie natürlich zum heutigen Fest geladen. Gemeinsam kehrten sie schließlich aus der Stadt und von den Märkten zurück in den Palast und bereiteten sich auf den Abend vor - Kleidung hatten sie in Hülle und Fülle zur Auswahl, denn der Prinz hatte es sich nicht nehmen lassen, ihnen eine halbe Wagenladung davon zur Auswahl in ihren Wohnbereich zu bringen.

~~~

Zum Fest selbst war offenbar der gesamte Hofstaat erschienen. In der großen Halle bogen sich unzählige Tische unter noch mehr Köstlichkeiten aus Hongal, und es war unmöglich für die Gäste, alles auch nur zu kosten. Es gab pikante Entenköpfe, die Stirn eines Ochsen, Schildkröteneintopf, Taubenhirne, gebratene Hühnerfüße, sowie eine Suppe, die von den Einheimischen "Tiger, Drache und Phoenix" genannt wurde (sich dann jedoch auf Nachfrage als Katzen-, Schlangen- und Hühnerfleisch entpuppte).
Dies war nur eine Auswahl der exotischen Köstlichkeiten, die bei dem Fest gereicht wurden, doch der Prinz und seine Bediensteten waren offensichtlich stolz auf sämtliche der Speisen und beobachteten aufmerksam jede Reaktion der Gäste, wenn diese sie kosteten.

Neben Speis und Trank war jedoch auch ein Unterhaltungsprogramm geplant: Wie Prinz Batsaikhar lautstark ankündigte, würden sein königliche Garde eine Vorführung der "Drei Spiele von Hongal" vorführen: Berittenes Bogenschießen, sattelloses Springreiten sowie Ringen. Die Spiele fanden im Anschluss an das eigentliche Gelage in einem Teil des Palastparks statt, wohin sich die versammelte Gesellschaft begab.
Die Wachen des Prinzen wussten offensichtlich, was sie taten, und unter Jubel und anfeuernden Rufen des Publikums führten einige von ihnen bemerkenswerte Kunststücke in den einzelnen Disziplinen vor.

Nachdem die Spiele bereits eine ganze Weile im Gange waren und die Aufmerksamkeit der Gäste sich langsam wieder den eigenen Gesprächen zuwendete, räusperte sich der Prinz, und die Gespräche verstummten.
"Liebe Gäste, ich hoffe, unser bescheidenes Fest hat eure Zustimmung gefunden. Wie ihr sehen könnt, sind wir stolz auf die Künste unserer Soldaten - nun würde ich euch gerne einladen, uns zu zeigen, wie gut eure Fähigkeiten in unseren Spielen sind. Wählt jeweils einen von euch, der in einer der drei Spiele antritt; wenn ihr uns mit euren Fähigkeiten überzeugt, werdet ihr ein wertvolles Geschenk von mir erhalten!"
 1. Das können wir dann off-topic klären, sobald ihr euch geeinigt habt. Bisher hat nur Solitaire Bedarf angemeldet.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Tessara vom Jadewald am 28.02.2024, 20:47:46
Während die Gruppe auf dem Markt unterwegs war beantwortet Tessara alle Fragen stets freundlich und ehrlich immer mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Das Fest genoss Tessara sehr und kostete von vielen Delikatessen die sogar teilweise für sie fremd und Exotische waren. Als der Prinz plötzlich seine Gäste auffordert sich an den Spielen zu beteiligen wird sie plötzlich etwas blass und schaut sich nervös um "Ich möchte den Prinzen nicht enttäuschen, aber als Gelehrte schaue ich mir solche Vorführungen zwar sehr gerne an. Aber zum teilnehmen bin ich völlig ungeeignet. Ich kann mich kaum auf einem Pferd halten, und vom Ringkampf wollen wir erst gar nicht anfangen. Ist jemand von euch für so etwas besser geeignet?" dabei blickte sie vor allem zu Garridan und Sābanto da sie den beiden das ganze am ehesten zutraut
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 27.03.2024, 07:01:06
Es war eine interessante Erfahrung, dieses Fest. Die vielen Personen, prachvollen Gewänder, die fremden Gerüche und was noch alles dazu gehörte. Natürlich auch die Speisen und Getränke. Garridan probierte vieles, aber einiges auch nicht. Er achtete dabei darauf, nicht zu offensichtlich Dinge zu vermeiden und wenn er beobachtet wurde, musste er auch mal einen Happen essen, den er sonst eher liegen gelassen hätte.

Dann begann das Unterhaltungsprogramm und es war wirklich beeindruckend, was dort dargeboten wurde. Schließlich kam es, wie es kommen musste, die Gäste wurden auf die Bühne geholt. Aber alle zögerten. Auc Garridan sah sich nicht als derjenige, der in diesen Disziplinen antreten sollte. Aber als sich niemand anderes meldete und die Stille begann, peinlich zu werden, trat er vor.

"Herr, es ist mir eine Ehre, mein Können in den Ring zu bringen."
Für welche Disziplin er sich entscheiden würde ließ er zunächst offen, denn es sollten ja drei Leute antreten, wenn Garridan den Prinz richtig verstanden hatte, daher wollte er erste einmal abwarten, wer noch dazu kam, um dann die Aufgaben zu verteilen.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 27.03.2024, 12:07:48
Solitaire versuchte in der Zwischenzeit, rasch einen der Diener zu befragen, um herauszufinden wie hier die Gepflogenheiten in Sachen Zauberei waren.

"Darf man bei diesen Spielen auch Magie verwenden?" fragte sie. "Natürlich nur für sich selbst."

"Das ist ja an jedem Ort anders. Manche sehen es als Frevel, weil dabei die körperlichen Fähigkeiten im Vordergrund stehen sollen, andere hingegen finden es vollkommen in Ordnung, da es ja zu den Fähigkeiten der Person dazugehört. Wie ist das hier?"
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 09.04.2024, 23:26:51
"Der Herr wünscht zu sehen, wie ihr eine solche Herausforderung angeht. Ob mit Magie oder anders, ist dabei sicherlich egal. Doch die Art und Weise, wie ihr die Probe meistert, wird mit entscheiden, wie beeindruckt unser Herr sein wird."
Der Diener schien sich seiner Sache recht sicher zu sein, denn die Antwort kam ohne Zögern.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 21.04.2024, 23:33:28
Es dauerte eine kleine Weile, bis sich die Fremden untereinander abgesprochen hatten, doch dann verkündeten sie ihre Entscheidung: Solitaire würde sich am Pferdewettkampf versuchen, Garridan am Bogen und ein bislang nicht prominent in Aktion getretenes Mitglied der Karawane im Ringkampf.

Den Start machte Garridan, dessen Aufgabe es war, aus vollem Galopp mit dem Bogen eine Zielscheibe zu treffen (und das möglichst ins Schwarze). Dabei war die erste Schwierigkeit, nicht vom Pferd zu fallen, wenn er freihändig ritt.[1]

Als nächstes würde Solitaire antreten, um ihre Reitkünste zu demonstrieren. Dafür war ein kleiner Parcours mit einigen Hindernissen aufgebaut worden, der in möglichst kürzester Zeit absolviert werden musste.[2]

Für die letzte Probe, die (unerkannt) das Eidolon übernehmen sollte, stand der Champion des Prinzen, ein Hüne namens Huk, bereit zum Zweikampf. Sieger würde derjenige der beiden Kämpfer sein, der seinen Gegner im Ringkampf zu Boden drücken konnte.[3]
 1. Garridan, von dir hätte ich gerne 1) eine Reitenprobe gegen 5, um dein Pferd nur mit den Knien zu lenken, 2) eine Reitenprobe gegen 10, um vom Pferd aus zu kämpfen, und 3) eine Fernkampfangriffsprobe mit einem Malus von -8 wegen der erschwerten Bedingungen. Das Bull's Eye triffst du mit 25, alles darunter ist dann weiter vom Zentrum entfernt.
 2. Solitaire: Ich brauche 3 Reitproben - 1) gegen DC20, um möglichst schnell aufzusitzen, 2) gegen 15 zum Antreiben, 3) gegen 15 um die Hindernisse zu überwinden. Allerdings alle drei Proben mit einem Malus von -5, da du keinen Sattel hast.
 3. Mugin: Hier läuft es etwas anders, ich brauche zunächst eine Initiative. Danach ist das Ziel, den Gegner zunächst zu Grapplen, dann zu pinnen (https://www.d20pfsrd.com/gamemastering/Combat/#TOC-Grapple).
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 22.04.2024, 15:41:52
Solitaire zog sich für einen kurzen Moment, während Garridan seinen Auftritt hatte, etwas zurück, um ihre Zauber zu wirken.

Durch ihren ersten Zauber konnte sie auf das Ahnengedächtnis ihrer elfischen und menschlichen Vorfahren zurückgreifen, um so für einige Zeit[1] die nötige Erfahrung zum Reiten zu verinnerlichen[2]. Ein zweiter Zauber gab ihr für denselben Zeitraum noch ein wenig mehr Sicherheit[3]. Außerdem nutzte die Zauberin noch ihr magentafarbenes Prisma, um ihre Reitfähigkeiten zusätzlich zu verstärken[4].

Als es dann für sie losging schwang sich die Varisierin elegant auf das ihr zur Verfügung gestellte Pferd, als hätte sie es schon hunderte Male getan[5]. Intuitiv kam sie sofort mit ihrem Reittier zurecht und trieb es ordentlich an, um genug Geschwindigkeit aufzubauen[6]. Dann war es an der Zeit, die Hindernisse anzugehen. Hier überließ Solitaire dem Pferd die Führung und gab selbst vor allem die Richtung vor. Mühelos konnten die Hindernisse überwunden werden[7]. Erfreut darüber, wie gut das geklappt hatte, gab es im Anschluss auch ein paar belobigende Streicheleinheiten für das Tier.
 1. 10 Minuten
 2. Paragon Surge +2 Dex/Int und Kenntnis eines Talents (Cunning (10 Skill Ranks in Ride))
 3. Bestow Insight +4 insight bonus auf Ride
 4. Cracked Magenta Prism +2 competence bonus auf Ride
 5. Ride (-5) 27 gegen DC 20
 6. Ride (-5) 27 gegen DC 15
 7. Ride (-5) 24 gegen DC 15
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mugin Sanderbarrel am 22.04.2024, 16:17:21
Mugin ließ sich zusammen mit dem Eidolon zu einem freien Raum führen und bat die Dienerin um angemessene Kleidung für eine weiblichen Ringerin. Als sie wieder alleine waren, begann er seine Zauber zu wirken.[1]

Er hatte sich das Eidolon in humanoider Form schon merhfach versucht vorzustellen. Ein Gedankenexperiment während er freie Zeit bei seiner Arbeit als Alchemist hatte. Das Eidolon selbst hatte dem nie wirklich Aufmerksamkeit geschenkt. Sie hatte sich ihre Form so selbst ausgesucht. So war es Mugins Vorstellungskraft der die verwandelte Form der Außenseiterin bestimmte.

Als er zum Abschluss des Zaubers das Eidolon berührte wandte er sich sofort ab. Auch wenn das Eidolon selbst es nicht störte wollte er ihre Privatssphere waren und so wartete er ab bis sich das Eidolon eingekleidet hatte. Obwohl sie genau seiner Vorstellung entsprach, stockte Mugin der Atem etwas:
Mit über zwei Meter Größe blickte die muskolöse Menschenfrau mit stechenden grünen Augen auf den Gnom hinab. Ihr langes braunes Haar fiel bis über ihre Hüften hinab und spiegelte die Stacheln auf dem Rücken des Eidolons wieder. Nur das glühende grüne Smybol verriet, dass es sich hier um seine Dienerin handelte.

"Wir haben nicht ewig Zeit, Meister," erinnerte das Eidolon Mugin.
"Oh ja." Der Gnom räusperte sich. "Warte, ich habe da noch einen anderen Zauber."

Schnell wirkte er noch einen zweiten Zauber um den Körper des Eidolons zu verändern und ihr ein besseres Verständniss zu geben.[2]

Mit den Vorbereitungen vollendet, beeilten sich die Beiden, somit der Ringkampf so schnell wie möglich beginnen konnte.
Der ungewohnte Körper verlangsamte ihre Reaktion.[3]
 1. Alter Self, 10 Minuten
 2. Greater Evolution Surge, gewährt Slippery und Sticky Evolution, 10 Minuten
 3. Initiative 5
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 23.04.2024, 23:44:51
Solitaires Reitkünste wurden vom Publikum mit einem donnernden Applaus bedacht und das Lächeln des Prinzen schien noch breiter zu sein als zuvor.
"Ich hätte tatsächlich keine so exzellente Reiterin erwartet, als ich dich vorher gesehen habe. Doch ich muss zugeben, die Reitkünste in eurem Land stehen den unseren in nichts nach. Eine beeindruckende Leistung."

Doch dann wartete bereits der Ringkampf[1] zwischen dem Champion des Prinzen und der mysteriösen Kämpferin aus Varisia. Huk grinste breit beim Anblick seiner Gegnerin und pfiff laut durch die Zähne, ließ sich dann allerdings nicht bitten und startete sofort den ersten Angriff, während des Eidolon in seiner ungewohnten Form noch irgendeine Art des Startsignals erwartete. Schnell packte Huk den weiblichen Körper, doch als er sich schon triumphierend zu seinem Herrn umdrehen wollte, entglitt das Eidolon wie ein Aal seinem Griff, so dass Huk mit leeren Händen dastand.
 1. Wir schreiben das einfach in nicht chronologischer Reihenfolge; auch wenn Garridan eigentlich zuerst dran war.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Solitaire am 24.04.2024, 18:02:44
"Eure Majestät ist zu gütig."

Solitaire verneigte sich tief in Richtung des Herrschers und im Anschluss auch nochmal in Richtung des Publikums als Dank für den Applaus, natürlich hier in weniger gebeugter Haltung, ehe sie sich wieder zu den anderen gesellte.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Garridan am 24.04.2024, 19:36:08
Garridan eröffnete den Auftritt. Er zog seine Rüstung aus und verfluchte sich innerlich für das Los, das er gezogen hatte. Aber alles andere wäre ähnlich schwierig geworden. Er zog seine Rüstung aus, die ihn beim Reiten behindern würde und, falls er fallen sollte, vermutlich weniger schützen als noch mehr verletzten würde. Dann nahm er seinen Bogen und ging auf das Pferd zu, dass ihm zugewiesen worden war.

Er mochte Pferde nicht besonders, aber das wusste das Tier ja nicht. Oder doch? Täuschte er sich, oder war das Pferd nervös. Oder war nur er es? Er ging also zu dem Tier, riss sich zusammen und stieg auf. Das klappte noch ganz gut, aber sobald die beiden sich vom Fleck bewegten, bemerkte Garridan, dass er die falsche Aufgabe ausgewählt hatte. Seine versuche, freihändig zu reiten, mussten sehr erbärmlich aussehen und sobald er versuchte, den Bogen zu greifen, verlor er die Kontrolle und fand sich einen Moment später auf dem Rücken liegend vor - das Pferd lief einfach weiter, froh den unbeholfenen Kerl nicht mehr auf dem Rücken zu haben. Da lag er nun im Staub. Er seuftze ,kurz, dann stand er auf, ging ein paar Schritte auf den Prinzen zu und verbeugte sich so würdevoll wie er es in dieser Situation vermochte.

"Verzieht, eure Hoheit. Ich fürchte meine Künste sind dem Temperament und der Kraft eurer Pferde nicht gewachsen. Aber es war mir eine Ehre, dass ich es versuche  durfte."

Dann verbeugte er sich nochmals und ging langsam zu den anderen. Er bemühte sich darum, den Schmerz zu  unterdrücken und so aufrecht wie es ihm möglich war zu gehen. Aber er fürchtete dass ihm auch das nicht gut gelang.
Titel: Kapitel 4: Der Geisterwald
Beitrag von: Mondragor am 28.04.2024, 19:51:40
Es waren einige Lacher aus dem Publikum zu vernehmen, was Garridans Stimmung nicht unbedingt hob. Doch diese verstummten schnell, als anschließend Solitaire ihre Aufgabe perfekt absolvierte; auch waren sie nicht böse gemeint, und auch der Prinz quittierte die Leistung Garridans mit einem gnädigen Lächeln.
"Nicht jeder ist für die wilden Pferde Ordu-Aganheis gemacht - doch zumindest hast du dich der Herausforderung gestellt, an der auch manch anderer schon gescheitert ist.

Nachdem die beiden Reitwettkämpfe beendet waren, lief inzwischen der Ringkampf zwischen dem transformierten Eidolon und dem Champion des Prinzen. Nachdem das Eidolon dem ersten Angriff entwischen konnte, versuchte sie nun ihrerseits, Huk zu packen. Fast schien es, als ob auch der große Kämpfer sich aus dem Griff herauswinden könnte, doch dann festigte das Eidolon den Griff noch einmal und hielt den massigen Körper nun fest gepackt.

Doch gerade, als sie Huks Körper triumphierend zu Boden werfen wollte, machte dieser eine überraschende Drehung, auf die das Eidolon nicht vorbereitet war, und plötzlich wendete sich die Situation und sie war nun diejenige, die gepackt wurde und sich in der Defensive befand. Doch erneut schlüpfte sie, als wäre sie mit Öl übergossen, aus dem Griff und packte ihrerseits wieder zu.[1]
 1. Slippery interpretiere ich so, dass dein CMD dann tatsächlich bei 35 liegt, daher die 31 nicht funktioniert. Du musst "nur noch" eine erfolgreiche Probe machen, um deinen Gegner auf den Boden zu pinnen.