Über die Nacht, wie ihr wollt, also die Nacht, kurz scheint der Skalde zu überlegen: also lehnt euch zurück und schließt die Augen, vergeßt alles um euch herum, vergesst das ihr sehen, riechen, schmecken könnt, ihr seht was ich sehe, ihr riecht was ich rieche, ihr schmeckt was ich schmecke ...
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Es geschah kurz nach dem Anbeginn der Zeit, kein Mensch hatte jemals die Welt betreten, noch war je über einen Menschen gedacht worden, es war die Zeit der Götter und ihrer Kriege. Odin und Thor, die beiden größten Krieger kämpften gegen die Riesen, die die vor ihnen da waren und Welt in ihrer dunklen Umklammerung hielten.
Selbst Odin und Thor mit geballter Kraft waren nicht in der Lage den Kampf, der über Äonen ging, für sich zu entscheiden.
Warum werdet ihr euch fragen, warum könnten die stärksten aller Götter den Kampf nicht gewinnen. Ich werde es euch sagen, der Grund war die Nacht, die Nacht war der größte Riese, er war stark und groß, er war so groß, dass er es vermochte die Sonne hinter seinem Rücken zu verbergen. Jedesmal wenn Odin und Thor am Gewinnen waren, erhob sich die Nacht und es wurde dunkel, nicht dunkel wie es bei uns in der Nacht ist, sondern so finster, dass man die Dunkelheit spüren konnte und so konnten Odin und Thor nie den entgültigen den Sieg erringen.
Dies war die Zeit wo die Götter zusammenarbeiteten, Freya pflegte die erschöpften Krieger nach jedem Kampf und soagr Loki trug seinen Teil zu dem Sieg bei, einen maßgeblichen, wenn nicht sogar den erheblichsten.
Eines Tages kam Loki zu Thor und bittete ihn ihm eine Kette zu schmieden, aus dem stärksten Eisen, welches auf der Welt zu finden war und die Kette so stark zu machen, dass sekbst Thor sie nur mit Mühe tragen könne. Zwar war Thor verwundert, aber er tat wie Loki ihm geheißen, er zog sich in die Schmiede zurück und schmiedete eine Kette so stark, dass sie es vermocht hätte die Welt zu tragen. Die nächste bitte Lokis war noch ungeheuerlicher, er bot Odin nach einem seiner Handschuhe, welche von Freya gewebt wurden und er bot Thor ihm seine Kraft zu leihen.
Natürlich fragten beide sofort wozu dies gut sein sollte, aber Loki wollte es nicht verraten. Es sei wichtig für den entgültigen Sieg, mehr war er nicht bereit zu verraten.
Nach einiger Zeit willigten Odin und Thor ein. Loki nahm den Handschuh von Odin und zündete ihn an, Odins Augen weiteten sich schreckensverzerrt und er war kurz davor Loki zu erschlagen, dieser aber legt den brennenden Handschuh auf das Ende, der von Thor geschmiedeten, Kette. Der Handschuh verschmolz mit der Kette und Odins Hand passte immernoch in den Handschuh.
Auch Odin gab etwas, sein Gürtel gab er Loki, aufdas Loki, beflügelt von Thors Stärke es vermochte die Kette zu tragen.
So zog Loki zu der Nacht, dem größten und stärksten der Riesen und bot seine Dienste an, er wäre gedemütigt worden von den anderen Göttern und würde sich nun gerne rächen. Die Riesen hörten dem verbitterten Gott gerne zu und entschloßen sich ihn in ihre Reihen aufzunehmen.
So kam es das Loki einer der Riesen wurde.
Eines Tages entschloßen sich die Riesen dazu Thor alleine anzugreifen und diesen festzusetzten, der Riese Nacht schlief, er wurde für diesen Kampf nicht gebraucht, mit einem der Götter wurden seine Mitstreiter wohl fertig werden. Loki blieb bei Nacht und wollte ihn bewachen und vor jedem Schaden beschützen.
Loki allerdings fesselte Nacht und legte die Kette eng um den Hals des Riesen, dieser erwachte durch die Beegung und sah Loki noch wie der die Kette schloß, als Loki sah das sich Nacht erhob zog er mit aller Kraft, seiner undThors, an der Kette, diese würgte Nacht, sodass er zu Boden stürtzte, weit war das Beben zu spüren. Alle Riesen und alle Götter liefen zu dem Zentrum der Erschütterung und fanden Loki und den Gefangenen, Odin allen voran.
Loki gab Odin die Kette und hieß in seine Hand in den Handschuh an der Kette zu stecken, und siehe da er passte immer noch. Durch Lokis Macht der Geistebeeinflußung gelang es Odin Kontrolle über Nacht zu gelangen.
Wie es kommen müßte unterlagen die Riesen im Kampf den Göttern, den ohne Nacht waren sie kraftlos.
Noch heute hat Odin die Kontrolle über Nacht, und jedesmal wenn die Sonne verdunkelt wird, steht der Riese Nacht vor ihr und jedesmal wenn die Erde zittert musste Odin Nacht zähmen und ihn mit aller Macht zu Boden reißen.
Dies ist die Geschichte von Nacht. mit diesen Worten öffnete der Zwerg die Augen.
Ragnir schmunzelt nur und tritt dann in die Mitte der Menschenmasse. Dabei atmet er tief, seine Nervosität ist ihm deutlich anzumerken. Doch der Skalde scheint zufrieden mit seiner Aufgabe.
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"Über den Tag gibt es viel zu sagen, im Gegensatz zur Nacht, verbirgt der Tag nicht viel. Der Tag ist den Asen wohlgesonnen, denn solange wir in Tageslicht baden, können sie über uns wachen, wie ein Adler über freiem Felde. Der Tag ist ein Kind Midgards. Er schenkt uns den Morgen als Vorgeschmack auf den Mittag. Er verwischt die Tränen voll leidiger, vorheriger Abende und bringt uns, zusammen mit seiner Schwester - der Sonne - neue Hoffnung. Man muss den Tag nicht schönreden, meine Freunde. Er ist unser Begleiter auf Reisen und lässt uns Dinge erblicken, welche wir bei Nacht nicht vernehmen können. Dinge, die nach unserem Leben trachten. So scheucht der Tag Gefahren. Und wir Menschen hängen an dem Tage, denn unser Kummer kommt mit den Träumen bei Nacht. Tagträume hingegen sind oft friedlich: Unser Geist ist sich im Klaren, dass wenn wir einem bösen Traum begegnen, er wieder in des Tages Schutz weichen kann. Der böse Traum kann dies nicht. Am Tage waschen Frauen Kleider, am Tage spielen Kinder. Doch euch nur die guten Seiten des Tages zu erzählen, will ich nicht. Noch wichtiger, als des Zwergen Verlierergesicht zu erblicken, ist es mir Skalden darum, euch auch die trüben Tage nahe zu bringen. An trüben Tagen ist des Mannes Geist gebrochen. Er kann noch so stark im Willen sein - Ein trüber Tag liegt uns allen auf dem Gemüt, schwer und lastig. Und nichts mehr gutes, werdet ihr meine Freunde, an trüben Tagen finden. Ein trüber Tag ist ein schlechter Tag. An ihm werden Schlachten und Kriege geführt, zurecht ist es dem Skalden der Krieg, doch auch viele Opfer werden in ihm gebracht. Der Tag sieht uns zu. Wenn Männer sterben und Frauen weinen, wenn Kinder lachen und und die Alten beten. Dann, schmunzelt der Tag. Er schmunzelt über uns Menschen. Über uns, die Kinder Midgards, wie wir an bewölkten Tagen ohne die Sonne und mit gesenktem Haupt, unseren Lauf nehmen. Mit Trübseligkeit und ohne Wonne. Die Lust schwindet an solchen Tagen. Und selbst der Tag muss sich des Zwergen Nacht beugen, so vermag ich nicht zu behaupten, dass der Tag mächtiger sei. Sie beide sind Geschwister in volkommener Zusammenarbeit, und doch so verschieden. Der Tag ist unser aller Bruder, unsterblich und immer mit uns. Dank sei allen Asen, Odin und Tyr und allen Wanen für diesen Bruder als Geschenk."
Ragnir beendet seine Geschichte. Nun hatte er vergessen zu spielen. Verdammt, aber die Worte flossen ihm so gut von den Lippen, dass er nicht einmal zu spielen brauchte. Er hofft nur, dass er des Zwergen Geschichte übersteigen kann. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Der Zwerg schmunzelt kurz in seine rötlichen Bart hinein und hält nach der Menschenfrau ausschau, die er vorher mit Thorir gesehen hatte.
Hier nimm den. Urgr'zon holte einen der goldenen Ringe aus seinem linken heraus und streckte ihn Thorir mit offener Hand entgegen: Sie sind von meinem Meister, jedesmal wenn ich einen Test bestanden hatte bekam ich einen Ring von ihm. Dies scheint dein Test zu sein und du wirst ihn bestehen.
Urgr'zon schmunzelte erneut: Ach so, du hattest mich nach der Geschichte gefragt.
Spoiler (Anzeigen)Also, einmal auf einer meinen langen Wanderungen kam ich an einem Dorf vorbei. Ein junger Mann hatte mich zuerst entdeckt, er war nicht besonders groß, noch war er besonders kräftig.
Also ich wurde gesehen und eingeladen, und welcher vernünftige Mensch lehtn schon eine Einladung ab? Das wehre Unehrenhaft.
Ich lernte eine junge Frau kennen, sie war für eine der euren Gattung sehr schön anzusehen. Sie füllte sich auf eine merkwürdige Weise mit dem jungen Mann verbunden.
Ich hörte das soll ein wunderbares Gefühl sein: Liebe...
Der junge Mann wurde von seinem Vater gezwungen ihn auf eine große Fahrt zu begleiten, er meinte es könnte den jungen Mann endlich zu einem Mann machen. Einem kräftigen Haudrauf, wie es sich viele Väter von ihren Söhnen wünschen.
Der junge Mann wüsste wenn er mit auf die Reise käme wurde er seine Liebe lange nicht wiedersehen und so kam es, dass beide den Plan hegten auszureißen und woanders neu anzufangen.
Ich war in eine Zwickmühle gekommen. Wen fragten sie natürlich, als sie nach einem Ziel suchen, einen vielgereisten Zwerg. Wen sonst?
Ich versprach die Beiden sobald ich abreisen würde mitzunehmen und an einem netten, kleinem Dorf abzusetzen. Ich kenne viele nette, kleine Dörfer. So brachen wir eines Nachts auf. Nach 20 Tagen Wegstrecke kamen wir an den von mir angestrebten Ort.
Dort ließ ich Beide zurück.
Nach ein paar Jahren, ich glaube es waren fünf, kam ich wieder vorbei und erkundigte mich nach den Beiden.
Mir wurde erzählt, dass Mädchen sei gestorben, vor Heimweh, es wäre eine grausame Zeit gewesen nie fand sie Anschluss an die herzige Gemeinde.
Nach dem Tod seiner Geliebten war der junge Mann in die Wälder verschwunden und seitdem nicht mehr gesehen.[/b]
So kenne ich die Geschichte.
Als der Zwerg die traurigen Augen seines gegenübers sah gab er sich einen Ruck und sprach erneut: Warum erzähle ich dir eine solche Geschichte, wenn dein Herz sie nicht hören will?
Was ist das Ziel von Geschichten? Sie sollen es dir ermöglichen etwas zu lernen ohne es jemals erlebt zu haben.
Nichts von dem was ich erzähle ist wahr, soviel sei dir verraten und ich vertraue auf deine Verschwiegenheit. Der Zwerg zwinkerte seinem einzigen Zuhörer zu.
Höre auf das was du fühlst, aber werde kein liebestoller Narr. Die Welt ist nicht nur gut und schön. Sondern auch brutal und kalt.
Dies ist dein Ring für einen Test und ich habe keinen Zweifel, dass du ihn bestehen wirst. Denke und Fühle, aber tue beides.
Verdiene dir den Ring. Nicht um jemanden zu beweisen, dass du richtig entschieden hast, sondern damit du mit der Entscheidung leben kannst.
Und versteh mich nicht falsch. Wenn ich vorhin deine Angebete sah, dann sind alle Überlegungen berechtigt, sollte sie es nicht gewesen sein und du hast nicht nach einem Tip gesucht, dann vergiss einfach was ich eben gesagt habe.