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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Die Einhundert Tage => Thema gestartet von: Iorondan Mercanor am 04.07.2006, 16:09:26

Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 04.07.2006, 16:09:26
Prolog - 27. Merudin

Die Glocken läuteten.

Angefangen hatte eine der alten, noch aus dem vorletzten Jahrhundert stammenden Bronzeglocken oben im Schloss, und in Halifar war es nur leise zu hören gewesen. Dann hatte eine zweite Glocke im Schloss eingestimmt, dann die in der Kathedrale, es war immer weitergegangen – irgendwann dröhnte ganz Halifar, in jedem Turm, jedem Haus, schienen Glocken zu hängen und zu läuten. Die Einwohner Halifars hätten nie gedacht, dass es so viele Glocken in ihrer Stadt gab, doch es war nicht zu leugnen: Gong – Gong – GONG! ... über Stunden, ohrenbetäubend.

Der König war tot  - das war es, was die Glocken riefen, in tiefen, wiederhallenden Stimmen, der König ist tot, endlich seinem Alter erlegen, der König ist tot, wir haben keinen König, niemand sitzt auf dem Thron... immer und immer wieder riefen die Glocken es hinaus, erst in den schwülen, gewitterschwangeren Merudin-Tag und dann in die dunkle Nacht. Nur eine schmale Sichel erleuchtetete die gespenstisch, wie verlassen daliegende Stadt mit ihrem grünen, kränklich wirkenden Licht, Jular versteckte sein Antlitz, langsam erschienen einige Sterne – und immer noch läuteten die Glocken.

Der König ist tot.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 11.07.2006, 09:25:12
30. Merudin, am Abend - in dem Rasthaus "zum Eibenhain"

Ein langer und drückend heisser Sommertag neigt sich dem Ende entgegen. Schon seit Wochen ist keine Wolke zu sehen, nicht ein Tropfen fällt aus dem azurblauen Himmel. Die Eiben, von denen das ziegelgemauerte Wirtshaus seinen Namen hat beginnen Spuren der Trockenheit zu zeigen, und das Gras, das sich zwischen ihnen und bis zur gepflasterten Königsstrasse erstreckt hat eine bemitleidenswert braune Färbung.

Mittlerweile hat auch der in den letzten Tagen stetig wehende Ostwind (Auch hier, 300 Meilen landeinwärts noch mit einem leichten Salzgeruch – zumindest schworen das die Knechte des Eibenhains), der wenigstens ein wenig Erfrischung gebracht hat den Kampf gegen die Hitze aufgegeben, und in der schweren, stehenden Luft bewegt sich kaum jemand – selbst die Königsstrasse ist weitgehend verlassen, selbst die Pferde, die in dem halboffenen, aus dunklem Holz gebauten Stall des Rasthauses stehen bringen nicht einmal die Energie auf, zu schnauben, als ihnen ein stämmiger, schwitzender Knecht ihr Futter bringt.

In der Gaststube ist nur wenig Betrieb. Jelo, der Wirt,  ist ein grosser, dicker Mann mit einem roten, immer zu einem Lachen aufgelegten Gesicht und einer noch röteren Glatze, doch ein liebevollgepflegter blonder Schnauzbart und die blauen Augen, die, wenn Jelo lacht unter den runden Wangen fast verschwinden verraten den Nordmann. Er trägt ein kariertes, auffallend sauberes  Hemd und eine weiße, ebenfalls saubere Schürze, und wenn er einmal hinter der Theke, hinter der er meistens steht hervorkommt sieht man, dass seine Beine in bequemen grauen Wollhosen und seine Füße in ebenso bequemen Pantoffeln stecken.

Schon seit Menschengedenken, so scheint es, ist Jelo der Eigentümer des Hains, die große Gestalt, die hinter der Theke steht und liebevoll die Gläser (echte Gläser – der geliebteste Schatz Jelos) poliert ist für Generationen von Reisenden auf der Strasse eine feste Größe, jeder kennt ihn, und auch er kann sich an die meisten Gesichter und zugehörigen Namen erinnern.

Assistiert wird er derzeit nur von seiner Tochter Filara, einem jungen, wie der Vater eher kräftig gebauten Mädchen.

Derzeit ist es vor allem eine Handvoll freyscher Soldaten, die in ihren Kettenhemden und tiefgrünen Waffenröcken, mit einer silbern eingestickten stilisierten Brücke auf der Brust (Dem Wappen der Freys) fröhlich trinkend in einer Ecke sitzen und die Wirtsleute beschäftigen.  Sie zeigen den typischen, leicht anmaßenden Habitus, den so viele der Knechte und Soldaten der Freys von ihren Herren übernommen haben, rufen regelmäßig nach Wein – und Filara begrenzt kreative anzügliche Sprüche hinterher, die sie routiniert abwehrt oder ignoriert – offensichtlich ist das Mädchen im Schankraum großgeworden.

Deutlich weniger Aufwand bedeutet eine kleine Schar lokale Bauern, deren Stimmung eher deprimiert wird: Zwar ist das Getreide im Frühjahr prächtig gewachsen, doch jetzt droht die anhaltende Trockenheit die Ernte zu vernichten, eine Aussicht, die durchaus dazu angetan ist, dass man sich betrinkt, um es zumindest kurz zu vergessen.

Der einzige echte Reisende, der bis jetzt eingetroffen ist, ist ein Händler, der mit einem halben Dutzend Knechten, einem Gehilfen und drei Wagen nach Süden unterwegs ist. Die Knechte schlafen schon, erschöpft von einem langen Tag draußen bei den abgedeckten Wagen, und der Händler, an der korpulenten Figur, dem blassen Gesicht und knapp schulterlangen glatten schwarzen Haar als Rigunder zu erkennen, sitzt mit dem Gehilfen im Schankraum.

Die beiden scheinen fröhlich. Sie unterhalten sich leise, haben schon eine Flasche Wein geleert, arbeiten sich gerade durch die zweite und haben Firala ein Trinkgeld gegeben, das man von einem Rigunder nicht erwarten kann: Offensichtlich hatten sie eine erfolgreiche Geschäftsreise in den Norden.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 11.07.2006, 12:29:13
Die junge Frau schreitet langsam die Treppe zum Schankraum hinab. Gekleidet ist sie in lockere, helle Kleidung, nur ihren schwarzen Wappenrock trug sie darüber, welcher sie als Ordensmitglied auszeichnete. Wie konnten diese Menschen nur diese Temperaturen aushalten?

Mit einem seufzen setzt sie sich auf einen der Stühle an einem leeren Tisch und zog ihn leise heran. Bald konnten sie diesen Ort hinter sich lassen und endlich in kühlere Gefilde aufbrechen, auch wenn ihr schon vor der Reise graute. Mit einer Hand winkte sie der Schankmaid um dann geduldig zu warten und sich ein hoffentlich kühles Bier zusammen mit ihrem Essen bringen zu lassen. Vielleicht konnte sie ja schnell genug Essen um ihrem Begleiter diesmal aus dem Weg zu gehen und das versorgen ihres Pferdes vorschieben zu können. Sicher, dies erledigten auch die Stallburschen, doch da sie selbst aus ihren Verhältnissen stammte machte es ihr nichts aus, auch wenn sie dies nicht offen sagte. Ausserdem war sie schon stolz, ein Pferd zu besitzen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 11.07.2006, 13:36:23
Nachdem einige Augenblicke vergangen sind tritt von der Straße aus eine in schwarze Gewänder gehüllte Gestalt in die Gaststätte, leicht schlurfend begibt er sich, nachdem er einen kurzen Blick in die Runde geworfen hat, zu dem Tisch an dem die Schildmaid schon sitz.
Auf Simons Stirn sieht man die Schweißperlen herunter tropfen, anscheinend stammte Simon nicht aus diesen Breiten und war nicht an diese Temperaturen gewöhnt, aber kurz bevor er den Tisch erreicht hat, setzt er wieder sein selbstzufriedenes Lächeln auf, welches er immer gerne aufsetzt wenn er die Schildmaid sieht. "Einen schönen guten Abend meine liebste Schildmaid, wie ich sehe habt ihr auch diesen Tag der Hitze überlebt"
Sagt Simon während er sich setzt und sich ein Bier beim Wirt bestellt, indem er quer durch den Schankraum ruft:"Jelo, einen Krug kühles Bier, meine Kehle dürstet es nach einem kühlen Trunk."
Danach mustert er die Schildmaid erneut und meint dann zu ihr:"Ich kann es immer noch nicht verstehen dass ihr wirklich ein Ritter werden wollt, nunja jedem das seine". Breit grinsend wittet er sich dann seinem Krug und stürzt das kühle Nass seine Kehle hinab.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 11.07.2006, 14:19:29
Kurz darauf wird die Tür erneut aufgestoßen, und durch das leuchtende Geviert des Türrahmens, einen Schwall heiße Merudinsluft mitbringend, betritt eine weitere, schlanke Gestalt die belebende Kühle des Gasthauses.
Erst als der Gast die Tür wieder hinter sich schließt und so das grelle Licht aus seinem Rücken nimmt lassen sich Einzelheiten erkennen: Eine braune Wildlederhose steckt in schmalen, hohen Schnürstiefeln, das weite, schwarze Hemd ist bis zur Brust geöffnet. Ein recht dunkler Stoppelbart überzieht das Gesicht von welchem nur das markante Kinn und ein leicht spöttisch wirkender Mund unter einer kräftigen Nasse zu erkennen sind, die Augenpartie wird von einem tief in die Stirn gezogenen, breitkrämpigen Hut überschattet.
Einen vollgestofter Rucksack mit angeschnalltem Bogen auf dem Rücken und ein kleines Waffenarsenal am breiten Gürtel schreitet der Mann langsam in Richtung Theke. Bei jedem Schritt klirren zwei Schwerter, eine kurzstielige Handaxt und ein schwerer, zweiköpfige Streitflegel an der Hüfte leise mit.
Ohne die anderen Gästen im Schankraum auch nur eines zweiten Blickes zu würdigen stellt  sich der schlanke Mann an die Theke und klopft langsam und bedächtig mit der Flachen und dreimal auf den Thresen.
"Heda, Herr Wirt."
Eine überraschend leise und nachdenkliche, beinahe sanfte, Stimme scheint dem Gast zu eigen zu sein. Kurz schüttelt der Mann mit einer nachlässigen Bewegung des rechten Arms den weiten Pluderärmel seines Hemdes zurück und streicht mit langen, feingliedrigen Fingern über das Holz während er auf den dicken Schankwirt wartet...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 11.07.2006, 16:17:02
Der Hain ist bekannt für seinen tiefen, gemauerten Keller, und so ist das Bier, das die beiden Ritter nach kurzer Zeit von Filara in schäumenden Humpen serviert bekommen in der Tat kühl und erfrischend.

"Hier, wohl bekomm's! ! Wollt Ihr auch etwas essen?"" fragt das Mädchen.

Währenddessen mustert Jelo den schlanken Mann, der die Stube zuletzt betreten hat von oben bis unten, bevor er antwortet, trotz der knappen Anrede gut gelaunt und mit einem Lächeln: Hmm... Hrothgar war der Name, oder? Also, was darf's sein?" Dabei fährt er fort, ohnehin schon  blitzenden Gläser mit einem Tuch zu polieren - offensichtlich eine unbewusste Bewegung.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 11.07.2006, 16:49:53
"So ist er immernoch, ja. Ein Bier, und..."
Hrothgar beugt sich etwas vor und streicht die Bartstoppeln wobei er eine Hand, wie zufällig über den Mund fahren lässt während er weiterspricht.
"eine Antwort: Sind potenzielle Kunden im Raum, du weißt wovon ich spreche...?"
Dann dreht sich der Kopfgeldjäger um, lehnt sich an den Thresen und lässt den Blick beiläufig, doch aufmerksam, durch den Raum schweifen. Dabei hat er den Kopf leicht in den Nacken gelegt, sowohl um unter dem breiten Hut besser sehen zu können als auch um die Antwort des Schankwirts zu hören.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 11.07.2006, 16:59:47
Die freundliche Miene Jelos verfinstert sich ein wenig. Während seine Hände, anscheinend unabhängige Geschöpfe mit einem eigenen Willen einen Humpen - kein Glas, denn die Gläser sind für Wein reserviert - Bier zapfen, senkt er seine tiefe Bassstimme, die in einem normalen Gespräch Gläser zum klingen bringt  zu einem Murmeln und antwortet: "Nicht, soweit ich weiss - und wenn dem so wäre: ich will dich doch sehr bitten, Frieden zu halten in meinem Gasthaus. Unter Jelos Dach wird nicht gekämpft"! Mit einem Knall, ein wenig lauter als nötig, setzt er den randvollen Humpen vor den Kopfgeldjäger und sagt: "Hier, dein Bier. Das macht vier Kupferlinge, bitte."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 11.07.2006, 17:23:09
Der Kopfgeldjäger verzieht den Mund zu einem spöttischen Lächeln.
"Keine Angst um deine teuren Gläser, mein Freund, ich bin nicht im Dienst..."
Er nimmt den Humpen und betrachtet ihn kritisch.
"Wenn ich Schaum will bestelle ich Schaum, ja, das tue ich...!" murmelt er leicht verärgert, legt dem Wirt aber dennoch vier Münzen auf den Thresen eher er mit einem Pusten den Bierschaum auf den Boden der Taverne schickt.
Hrothgar trinkt einen Schluck ehe er mit dem Humpen in der Hand langsam zu einem leeren Tisch schlendert. Nicht zufällig steht dieser direkt hinter den beiden Rittern des Nordsterns, die einzigen Leute im Raum die vielleicht etwas interessant sind...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 11.07.2006, 17:37:34
Die junge Frau nimmt erst einmal einen tiefen Schluck von dem Bier, die ganze Zeit über den Schurken keines Blickes würdigend, dann blickt sie langsam zu ihm auf.

"Das so etwas wie die erstrebenswerten ritterlichen Tugenden sich euren Augen verschliessen dachte ich mir schon lange, und ich bin mir gewiss das sie nicht die einzigen Dinge sind die ihr nicht erkennen könnt. Doch mache ich euch dies nicht zum Vorwurf, manche sind eben dazu geboren sich in den Schatten umher zu drücken..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 11.07.2006, 18:21:10
Kurz darauf ergießt sich ein neuer Lichtkegel aus der Türöffnung, in der nun eine weitere Gestalt ihren Schatten in den Raum wirft. Nachdem sie die Tür leise hinter sich geschlossen hat und sich zur Theke begibt, wird in ihr eine junge und ansehnliche, wenn auch ziemlich blasse Dame erkennbar. Sie trägt ihr langes, glattes, schwarzes, von einer langen Reise etwas zerzaustes Haar in einen hohen Pferdeschwanz zusammengebunden, ihre dunkelblauen Augen huschen suchend hin und her, wenngleich sie die Anwesenden auch nur knapp mustert.
Gewandet ist die Frau in einen schweren, eng geschnallten, mit Metallplatten und -streifen beschlagenen ledernen Mantel, mit dazu passenden robusten Reisestiefeln. Am Gürtel der Wanderin hängen links ein schlankes Langschwert, wahrscheinlich epithauxischer Machart, und rechts ein im gleichen Stil gehaltenes Kurzschwert sowie ein Beil mit kurzem Griff aus dunklem Holz; in die Scheide des Langschwertes sind zwei Dolchhalterungen eingearbeitet, die auch jeweils eine Klinge beinhalten. Geschultert trägt die Dame einen Rucksack, an dem von außen eine Mandoline angebracht ist. Die Kleidung der Neuangekommenen erscheint angesichts des Wetters furchtbar unpassend, tatsächlich lockert sie erleichtert die strammen schnallen an dem Mantel, sobald sie das Gasthaus betritt.
Sobald sie den Schankraum durchquert hat, nimmt sie an der Theke platz und wendet sich an den Wirt, erschöpft aber freundlich lächelnd. "Einen guten Tag, Herr Wirt. Hättet Ihr etwas erfrischendes einer müden Reisenden anzubieten?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 11.07.2006, 18:34:42
Auf die Anfrage der Wirtstochter nicke ich nur.

Genüsslich lässt er die Worte der Schildmaid auf sich eingehen, nachdem er dem Wirt per Handzeichen um ein weiteres Bier gebeten habe, streicht er sich über den kurzen Kinnbart und sage dann:"Es ist wahrlich für mich keine Tugend in die Reihen eines Verbandes von Rittern einzutreten, in dessen Diensten mein Bruder verschwunden ist, und der Orden sich diesem Anliegen verschlossen hat, trotzdem bin ich den Rittern dankbar. Doch sehe ich es so, dass ich den Bürgern auch durch andere Dienste Abhilfe schaffen kann und dazu nicht mit Ritter mit von und zu angesprochen zu werden, obwohl dies mir wahrscheinlich zustehen würde, nunja dies ist eine andere Geschichte". Bei diesen Worten verdüstert sich seine Minie, anscheinend haben der Alkohol, denn das Bier war anscheinend nicht das erste an diesem Tag, und die vorgerückte Stunde, dem ansonst immer gut gelaunten Simon zugesetzt.

Aber einige Augenblicke hat er sich auch schon wieder gefangen, neugierig Fragt er die Schildmaid "Sagt mir nur eins, was ist für euch der Reitz in die Reihen der Ritter einzutreten? Zum teil banale Dinge wie Ruhm und Ehre und vielleicht noch der Reichtum oder habt ihr höhre Ziele als dies? Man sagte mir einst nur Person mit einem reinen Herzen und Lebensweise, wäre der Weg offen zum Rittertum?
Außerdem, würde ich gerne wissen ob ihr irgendwelche Neuigkeiten erfahren habt, irgendetwas ist im Wandel in diesem Land, doch noch weis ich nicht was?"


Nachdem er dies gesagt hat wendet er seine Augen flüchtig den Neuankömmlingen zu, besonderes Augenmaß legt er auf ihre Bewaffnung und womögliche Stärke im Kampf.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 12.07.2006, 01:05:13
Die Schildmaid zuckt nur mit den Schultern. Dann redet sie leise, sich etwas vorneigend zu dem Mann, ab und an sich nur unterbrechend um ihre Lippen zu befeuchten.

"Was Neuigkeiten angeht, so bin ich genau so klug wie ihr. Immerhin reisen wir schon seit geraumer Zeit zusammen und seit wir hier heute morgen angekommen sind habe ich mein Zimmer kaum verlassen und mit niemandem geredet. Ihr habt jedoch recht, irgend etwas liegt in der Luft.

Was meine Ziele angeht... Nun, Ruhm und Ehre sind selbstverständlich erstrebenswert, wenn sie doch an sich Nebenprodukte eines ritterlichen Lebenswandels sind... Und ich gebe zu das auch die Aussicht, wohlhabend genug zu seinem um niemals hungern zu müssen einen gewissen Reiz hat. Allerdings, und dies ist wohl wieder eine der Sachen die ihr nicht begreifen werdet, liegt der wahre Reiz des Weges des Ritters in ihm selbst. Allein schon wie ein Ritter zu leben und seine Tugenden zu vertreten ist etwas, das ich als erstrebenswert betrachte. Ein wahrhaftes Leben, nach Traditionen geführt die stark und mächtig genug sind das sie sich ins volle Licht stellen können um für das Recht zu streiten ist mehr wert als jeder Ruhm der dabei entsteht.

Was euren Bruder angeht... so weiss ich nichts. Ausserdem... bin ich eh noch keine Ritterin und werde es vielleicht niemals sein. Wer weiss was die Zukunft bringt, vielleicht liegen wir morgen schon mit Armbrustbolzen im Hals im Strassengraben. Lasst uns diesen Streit begraben... Unsere Reise ist nicht mehr lange und wir werden vielleicht danach auseinander gehen. Wendet euren Groll nicht gegen mich oder die Ritter des Nordsterns, sondern sucht lieber die waren Schuldigen, die mit eurem Bruder zu tun haben. Was ist denn mit ihm geschehen, wenn ihr sagt er verschwand in.. unserem Dienst?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 12.07.2006, 02:09:24
Hrothgar blickt interessiert auf als die schwarzhaarige Reisende den Raum betritt. Den Hut etwas ins Gesicht ziehend beoachtet er sie aus dem Augenwinkel.
'Was haben wir denn hier? Eine Eisblume bei diesem Wetter...solche Frauen zerschmelzen einem förmlich auf der Zunge...wie alt sie wohl ist...wahrscheinlich schon ein bisschen alt, aber...'
Behände springt der Kopfgeldjäger auf und schlendert gelassen, aber rasch, zum Objekt seiner Interesse hinüber.
Er begrüßt die junge Frau mit einem knappen hochschieben seines Hutes während er sich neben sie an den Thresen lehnt.
"Lange Tage und angenehme Nächte wünsche ich Euch, meine Gute, ja, das tue ich!"
Hrothgar dunkle, ruhige Stimme hat einen amüsierten Unterton gewonnen, und sein stoppelbärtiges Grinsen ist wohl am besten mit "anzüglich" zu beschreiben.
"Darf ich Euch Einladen?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 12.07.2006, 08:40:52
Simon leert auch das nächste Bier auf die selbige Weise wie den Krug davor, nachdem er sich den Schaum vom Mund gewischt hat sagt er:"Ich werde nie einen Groll gegen die Ritter hegen können, da sie mich aufzogen. Jedoch kann ich es einfach nicht vergessen das mein Bruder auf immer verschollen sein soll, so lange ich seine Leiche nicht zu Gesicht bekommen habe werde ich weiter nach ihm suchen, die letzten Lebenszeichen von ihm fand ich vor knapp 1 1/2 Sonnenwenden, und das obwohl er schon seid über 5en vermisst wird.
Ihr habt recht wir sollten in Frieden auseinander gehen, also lasst uns noch einige Krüge leeren und dann in die Betten sinken."


Für Simon dürfte eine solche Aussage nicht sehr typisch sein, weshalb die Schildmaid einigermassen verwundert sein dürfte. Aber nach der Bestellung des nächsten Bieres kehrt langsam wieder Simons optimistische Art wieder zu ihm zurück:"Ich werde ihn finden, nunja vielleicht finde ich ja noch wen mit dem ich nachher würfeln kann."
Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen schaut er sich nach möglichen Opfern um.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 12.07.2006, 12:07:41
Hrothgars Verhalten ruft bei Jelo nur ein Kopfschütteln hervor, und als die Tür sich wieder öffnet und eine Dame den Raum betritt ist er sofort wieder sein normales joviales Selbst. Während Filara durch eine Tür im Hintergrund des Raumes verschwindet, vermutlich, um sich um Simons Essen zu kümmern, kommt der Vater hinter der Theke hervor und ruft: "Natürlich, edle Dame, ich habe gerade das Richtige für Euch: Einen 42er Lizianer, ein Weisswein aus den Südmarschen. Gekühlt mit dem letzten Eis, das ich von den Gletschern des Walles noch habe - nichts ist erfrischender als gekühlter Lizianer!"

Aufmerksam mustert er seinen neuen Gast. "Doch sagt, kenne ich Euch schon? Ich glaube, ich habe schon ein ähnliches Gesicht gesehen, die Mutter vielleicht?... Ich weiss es nicht... wie darf ich Euch anreden?" Zwischendurch ist seine Stimme ein Murmeln, als rede er mit sich selbst, doch die letzte Frage kommt wieder klar und deutlich, und man sieht ihm an, dass er wirklich gern weiss, wer seine Gäste sind.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 12.07.2006, 18:35:39
Ob eines so raschen "Interessenten" zieht Kylmäveri beide Brauen in die Höhe, und sieht dem Mann durchdringend in die Augen.
"Was verschafft mir die Ehre, wenn ich fragen darf? Und wessen Ehre, wo wir schon dabei sind?"
'Und überhaupt denn Ehre?', erinnert sich die Nordländerin an den kryptischen Vers des Einsiedlers - nicht alle der Ehren, das wirst du entdecken. Tatsächlich scheint der Mann viel zu forsch und kein bisschen subtil zu sein - aber zumindest bietet er eine kostenlose Trinkgelegenheit, möglicherweise eine Fülle an Wissenswertem über das Umland und...keinen soo schlechten Anblick.
"...was nicht heißen soll, ich wäre Eurem großzügigen Angebot abgeneigt," willigt die Adelige schließlich manierlich ein.

Dem äußerst hilfsbereiten Wirt erwidert sie: "Vielen Dank, Herr Wirt, ich verlasse mich gänzlich auf Eure Empfehlung. Ich bezweifle jedoch, dass Ihr mich bereits angetroffen habt, schließlich bin ich recht neu hierzulande - Kylmäveri von Kaldor-Jämeenlinna ist mein Name. Ob Ihr meine Mutter kennt - Gudrun von Stormgard? Das vermag ich auch nicht zu sagen."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 13.07.2006, 09:12:03
"Sehr recht, Fräulein!" Der fleischige Wirt wendet sich erstaunlich elegant um und verschwindet, seiner Tochter folgend. Schon wenige Momente taucht er wieder auf, mit einer Flasche, die trotz der trockenen Luft von aussen leicht beschlagen ist - offensichtlich ist sie wirklich kalt.

Jelo entkorkt sie, giesst etwas von der blassen Fluessigkeit in eines seiner geliebten Kristallglaeser, hält das ebenfalls beschlagende Glas kurz gegen das Licht, taxiert es, ein Auge zugekniffen und reicht es dann sichtlich zufrieden der schwarzgekleideten Edlen.

Währenddessen geht die Tür in den Hintergrund wieder auf: Filara kommt herein und stellt wortlos eine Schale mit dampfenden Kartoffeln und eine zweite Schale mit kuehlem, gekräutertem Quark vor die beiden Ritter auf den Tisch. Sie sagt nichts, doch sie geht auch nicht weg - anscheinend wartet sie auf etwas...

Unterdessen mustert einer der Soldaten Kylmäveri mit einem leicht anzüglichen Grinsen, während die anderen sich fröhlich weiter unterhalten und das Gespräch der beiden Händler erstummt ist - sie lauschen gespannt, ob es vielleicht ein wenig kostenloses Cabaret gibt, und wirken enttäuscht, als Kylmäveris Antwort auf den recht plumpen Hrothgar so friedlich ausfällt.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 13.07.2006, 13:21:26
Während Hrothgar im Geiste noch rasch den Preis des Weines überschlägt, stellt er sich der  Adeligen mit einem schelmischen Lächeln vor.
"Von Todt mein Name, Hrothgar von Todt, Kopfgeldjäger in der dritten Generation, wenn ich das hinzufügen darf."
Kurz nimmt er etwas Abstand um sie von oben bis unten zu mustern.
"Diese Gegend ist recht gefährlich für eine einsame Wanderin, müsst ihr wissen, ja, das ist sie. Hier laufen schlimme Kerle durch die Gegend...glücklicherweise bin ich ja keiner von denen, sondern ein Mann von Ehre!"
Das leichte Grinsen des Kopfgeldjägers entkräftet diese Aussage leider beinahe zur Gänze.
"Und was führt Euch denn hier in diese Gegend, wenn man fragen darf?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 14.07.2006, 01:05:09
'Der schneidet ja auf, bestimmt hat er auch noch einen Drachen getötet,' unwillkürlich muss Kylmäveri grinsen, doch sie nimmt sich auch ebenso halb unbewusst vor dem Kerl in Acht.
"In diesem Fall ist es mir eine *Ehre*, Euch kennen zu lernen, Herr von Todt," die Adlige kann es sich nicht verkneifen, dem Wort "Ehre" eine leicht übertriebene Betonung zu verleihen, "was mich hierhin führt, trotz aller an jeder Ecke lauernden Gefahren? Ich fürchte, ich muss Euch enttäuschen, mehr als den Rat eines alten Weisen werde ich als Grund meiner Reise nicht haben," beantwortet sie schließlich etwas kryptisch Hrothgars Frage.

Den servierten Wein nimmt die Nordländerin freudig entgegen. "Ah, vielen Dank, es tut doch nichts besser als ein kühler Trunk bei dieser Hitze," bei diesen Worten löst sie die Schnallen des Mantels soweit, dass er ihre schwarze, silberbestickte Weste, das  schwarze, nobel gearbeitete Hemd, und die ebenso schwarze Wildlederhose offenbart. Die junge Frau labt sich sichtlich am Blick des Kopfgeldjägers, und reißt ihn frech grinsend aus seinen Gedanken: "Schaut so aus, als würdet Ihr Euch hierzulande gut auskennen, Herr von Todt, vor allem angesichts Eurer Berufung? Seid Ihr denn in einem Auftrag unterwegs?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 14.07.2006, 11:13:31
Hrothgar lacht leise, auf die ihm eigene, düstere Art und Weise.
"Nein, eigentlich nicht. Ich bin, sehr zur Beruhigung des Hausherren, nur auf dem Weg zurück zu meinem Auftraggeber, Kollekte machen. Nicht dass es sich lohnen würde, aber ich komm' halt nicht aus meiner Haut..."
Leicht ironisch zuckt der Kopfgeldjäger die Schultern.
"Ach, und wenn ihr mit "auskennen" meint, dass ich weiß welcher kurzsichtige Bauer sich hier mit welchem Schaf vergnügt, kann ich sagen: Nein, und das ist auch verdammt nochmal gut so!
Wenn ihr aber meint dass ich weiß wie man von hier wieder weg kommt, ganz in Ruhe, abseits der Wege und all dem Pöbel, dann kann ich sagen: Ja, verdammt, das tue ich!"

Plötzlich erhellt aber wieder ein verschlagenes Grinsen Hrothgars Gesicht und er rückt seiner Gesprächspartnerin etwas näher.
"Ihr seid doch auch adelig, nicht wahr? Ich habe da eben sogar etwas von "Kaldor" gehöhrt, ja, das habe ich...ihr kennt nicht zufällig etwas, oder sagen wir "jemanden" der Euch..."abhanden gekommen ist" und den ihr gerne wieder bei Euch wüsstet? Ihr versteht schon...?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 15.07.2006, 19:29:18
Die Schildmaid bedenkt die beiden Neuankömmlinge nicht mit mehr als dem üblichen Interesse. Dann lächelt sie schmal, wieder zu ihrem Begleiter blickend.

"Ich danke euch für euer Angebot, doch ich denke nach dem Abendessen werde ich mein Pferd versorgen und mich dann ohne weitere Humpen zur Ruhe begeben. Sucht ihr jemanden zum würfeln, ich bin eine schlechte Glücksspielerin. Apropo, lasst uns doch bestellen."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 16.07.2006, 17:56:01
Erneut muss Kylmäveri grinsen. "Auch wenn es angesichts meiner adligen Abstammung durchaus zu erwarten wäre," kichert sie, "doch dem ist wohl nicht so - leider, oder zum Glück."
Die Dame zuckt mit den Schultern und nippt an dem wohl recht teuren Wein. "Mhm, vielen Dank für den erquickenden Trunk, Herr von Todt," nickt sie dem Kopfgeldjäger dankend zu, und lässt den Blick unterdessen durch den Schankraum schweifen.
'Und wen bei Ilmarinens erster Schmiede soll ich hier nun treffen?'
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 17.07.2006, 13:16:57
Die letzte Frage Kylmäveris scheint nur zu berechtigt: Ausser Hrothgar scheint sich niemand mehr wirklich für sie zu interessieren. Die beiden Händler haben anscheinend beschlossen, dass sie an diesem Abend auf die Unterhaltung einer ausgewachsenen Szene verzichten müssen und ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Wein zugewandt, während der Soldat, der die Dame eben noch musterte sich jetzt wieder am trunkenen Gespräch seiner Kameraden beteiligt: Ihm ist eine mögliche Konfrontation mit dem Kopfgeldjäger wohl zu gefährlich.

Vor den Rittern dampft unterdessen der Berg Kartoffeln sacht vor sich hin, und die beiden stillen ihren Hunger (der Quark ist wundervoll erfrischend bei der Hitze) - doch ein Spielpartner (oder auch Opfer) fuer Simon bietet sich nicht an: Zwar sind die Soldaten einem Spiel sicher nicht abgeneigt, doch sind sie selbst zu viele, als dass sie auf einen Fremden zugehen würden, und die Händler, ebenfalls vermutlich den Würfeltisch nicht ganz fremd, sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um den Ritter zu einem Spiel einzuladen.
Die Bauern hingegen sind eher keine guten Opfer: Bei ihnen ist nichts zu holen, und jetzt, bei einer drohenden Hungersnot, wird keiner von ihnen leichtfertig Geld verspielen - dazu kann man es zu gut in Alkohol oder Nahrung anlegen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 17.07.2006, 15:55:04
"Nun denne, dann wünsche ich euch eine geruhsame Nacht bis zum nächsten Morgen dann, ihr entschuldigt mich." Sagt Simon nach dem Essen zu der Schildmaid.

Man erkennt sofort wie gut Simon diese Speise tut, nachdem er noch sein weiteres Bier getrunken hat und seine ewig gute Stimmung zu ihm zurückgekehrt ist, glaubt Simon seine möglichen Opfer gefunden zu haben, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen geht Simon auf die Soldaten zu.

"Guten Abend meine Herren, ich hoffe doch man darf sich zu euch gesellen und bei ein paar erfrischenden Getränken einander mit einem Würfelspiel erfreuen, gehe ich da recht in der Annahme, meine Herren?" Sagt Simon zu den Soldaten der Baronie, neben ein wenig Geld erwartet sich Simon einige Informationen über die Baronie und irgendwelche besonderen Geschichten und Ereignisse in dieser Region.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 17.07.2006, 17:35:06
Die Soldaten unterbrechen ihr Gespräch, und einer von ihnen, ein grosser, vierschrötiger Kerl mit einem schwarzen, eher dünnen Bart und einer Hiebnarbe auf der rechten Wange antwortet, den halbleeren Bierkrug noch in der erhobenen Hand: "Erfreuen willst du uns, mit Getränken und ein wenig Würfeln? Aber immer doch, aber jammer nicht, wenn dein Gold  hinterher nicht mehr reicht, um deiner Schnecke da hinten ihr Bonzenzimmer zu bezahlen!" Seine Kumpane quittieren die wenig geistreiche Bemerkung mit johlendem Gelächter, während sie zusammenrutschen, um dem Ritter Platz an dem Tisch zu machen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 17.07.2006, 22:49:21
Die Schnecke verzieht schmerzvoll das Gesicht. Es wäre unklug hier Streit anzufangen und das war wohl eine primitive Abart eines Kompliments, also überging sie dies einfach. Stattdessen lässt sie sich noch einen Krug bier bringen und sieht möglichst unauffällig sich in der Taverne um. Sie konnte ja noch rausgehen wenn es draussen dunkel war und etwas kühler.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 17.07.2006, 23:16:18
"Ihr solltet vorsichtig sein mit eurer Wortwahl meine Mitreisende sollte man nicht ohne weiteres mit Tieren vergleichen, sonst wird sie schneller zum Tier als euch lieb ist, also wenn euch eure Körperteile teuer sind solltet ihr euch von ihr Fern halten. Außerdem sollte man eine Schildmaid der Ritter nicht leichtfertig als Schnecke titulieren. Also Freund lasst uns etwas trinken und die Schildmaid in Ruhe von dannen ziehen." mit diesen Worten der Verteidigung die Simon vorerst genügen scheint, packt er seine Würfel aus, welche wahrscheinlich schon bessere Tage erlebt hatten, nun bestand aber Simon bei jeder seiner Geschichten über die Würfelei dass er niemals Geld durch diese Würfel verloren hätte.

Schmelmisch schau ich in die Runde der Soldaten:"Also meine Herrn wer von ihnen will mir mein nächstes Bier bezahlen, nachdem er im Würfeln gegen mich verloren hat" spricht Simon während er die Würfel in seiner Hand aufwärmt, und mögliche Überlistungsmöglichkeiten der Soldaten sich durch den Kopf gehen lässt.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 18.07.2006, 13:54:57
Der vierschrötige Kerl grinst. "Sie wird zum Tier? Ja, das soll mir doch recht sein! Kannst du mir das versprechen?" Wieder folgt johlendes Gelächter den Worten des Anführers. "Aber du hast recht - lass uns etwas trinken. Je schneller du verlierst, desto schneller füllen sich unsere Krüge - ich werde selbst gegen dich spielen." Damit holt auch der Soldat einen Satz Würfel heraus - der Kontrast zu Simons könnte nicht grösser sein. Tiefdunkel, aus einem Holz, das verdächtig nach Ebenholz ausieht, mit eingearbeiteten Punkten, die durchaus Elfenbein sein könnten - und eine Goldmünze, die er einmal hochschnippt und dann auf den Risch legt. "Hier, lass uns mit richtigen Würfeln spielen um einen richtigen Einsatz!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 18.07.2006, 14:03:32
"Wie ihr wünscht mein Herr, aber wir spielen mit euren und meinen Würfeln, dass nenne ich nur Fair. Also wenn ihr noch schneller euer Geld verlieren wollt, soll es mir recht sein."
Nachdenklich geht Simon seine Barschaft durch, dass Reisen in den vergangenen Jahren hatte seinen Geldbeutel zwar stark belastet, aber das ein oder andere Goldstück könnte er entbehren. Mit entschlossener Minie legt er auch eine Goldmünze auf den Tisch.
"Hat mein Gegner auch einen Namen? Aber erlaubt erst dass ich mich selbst Vorstelle ich heiße Simon und bin ein  Kundschafter der Ritter des Nordsterns."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 18.07.2006, 14:28:26
"Natürlich haben wir auch Namen: Ich bin Jaruk, das hier sind Bertram, Marv, Grino und Ulman - und die Vogelscheuche da hinten hört auf Wirno." Die angesprochenen nicken Simon kurz zu, nur Wirno ist schlicht zu alkoholisiert - der Begriff 'Vogelscheuche' scheint ihn kurz zu ärgen, er versucht, einen Widerspruch zu formulieren - scheitert aber kläglich. "Ich... du...ka (hicks) Vogel.. " - da landet sein Kopf auf der Tischplatte, und der Mann ist nicht mehr ansprechbar.

Jaruk stutzt kurz, während der Rest der Soldaten in das inzwischen zur Genüge bekannte wiehernde Gelächter ausbricht, dann fährt er fort:"In Ordnung, jeder spielt mit seinen Würfeln. Jetzt zeig, was du drauf hast!" Mit einer raschen Gebärde greift er die Würfel, hält sie kaum in der Hand, wirft sie auf den Tisch - und ist schwer enttäuscht: Die todschicken Würfel zeigen ganze sechzehn Augen. Gespannt wartet er auf Simons Wurf... und wird noch weiter enttäuscht: Die Würfel lassen Simon nicht im Stich, zeigen 18 Augen - und der Ritter ist um eine Krone reicher.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 18.07.2006, 14:52:11
Simon mustert kurz die genannten Soldaten der Baronie, lacht schallend mit als der Mann Wirno ,den Jaruk Vogelscheuche nannte, auf dem Tisch aufschlägt. Nachdem Jaruk mit 16 Augen vorgelegt hat, hofft Simon dass  sich sein Würfelglück sich nicht von ihm gewendet hat und als er 18 Augen vor sich sieht, nickt er zufrieden und streicht seinen Gewinn ein, betrachtet kurz das Goldstück in seiner Hand und legt es dann auffordernd für die nächste Runde auf den Tisch, danach bestellt er noch ein kühler Bier." Lasst uns weiter spielen, der Abend ist noch jung. Darf ich fragen welche Posten ihr Inne habt in der Baronie oder fällt dies unter die Schweigepflicht?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 18.07.2006, 15:20:17
Jaruk wirkt leicht angefressen, als er seine schöne Krone im Beutel Simons verschwinden sieht, doch er ist ein hinreichend guter Sportsmann, dass er den Verlust verkraftet, seine Würfel zu seinem Nachbarn Bertram hinüberschiebt und antwortet: "Da gibt es nichts zu verschweigen und noch weniger zu erzählen. Soldaten sind wir, Hausmacht der Freys - unser Leben besteht nur aus Training, Zolldienst, gelegentlich ein wenig Steuern eintreiben bei aufsässigen Bauern, selten eine Reise in die Stadt..."

Das Gespräch plätschert sacht vor sich hin, und während draussen vor dem Fenster die Sonne ihr Tagewerk beendet und die Landschaft in Dunkelheit taucht spielen die Zecher mit sehr wechselvollem Erfolg weiter - keine Seite gwinnt wirklich, und so kommen auch keine schlechten Gefühle auf, Simon scheint sogar bis zu einem gewissen Grade in die Gemeinschaft aufgenommen.



Es ist schon spät, Jular schickt sein Licht schon durch die südlichen Fenster, und auch Julon steht am Himmel, als weitere Reisende bei der Herberge ankommen. Das stolpernde Klappern der Hufe mehrerer Pferde ist weit durch die Nacht und die weitgeöffneten Fenster zu hören - es nähert sich entlang der Königsstrasse, wird langsamer - und verstummt schliesslich direkt vor des Eibenhains.

Scheppernd steigen die Reiter ab, die Tür öffnet sich, und eine einzelne Gestalt wirft einen langen Schatten, scharf umrandet von dem blassen Licht Julars, in den Schankraum. Der Mann betritt den Raum - eine grosse Gestalt in einem Kettenhemd, dessen Klingeln durch die Stille, die sich im Raum ausgebreitet hat noch verstärkt wird, mit Kettenhosen und stahlverstärkten Reitstiefeln, mit einem schwarzlackierten schweren Schild am rechten Arm und einem langen Schwert an der Hüfte. Das Gesicht wird allerdings durch die hochgeschlagene Kapuze eines schwarzen, langen Mantels verdeckt.

Der Fremde geht mit schweren, erschöpften Schritten in den Raum hinein, bewegt sich langsam auf die Theke zu - und als das Licht der Lampen, die auf den besetzten Tischen brennen ihn erreicht zeigt sich, dass er offensichtlich vor nicht langer Zeit im Kampf war. Die hastig gemalte schwarze Farbe auf dem Schild ist zerschrammt, zeigt Spuren des roten und goldenen Untergrunds - das Kettenhemd ist stellenweise zerrissen, der Mantel von Schwertstreichen zerfetzt. Und auch wenn er es zu verbergen sucht, so erkennen die Kampferfahrenen unter den Zechern doch, dass er das linke Bein leicht nachzieht.

Doch die Neugier, die die meisten der anwesenden plagt wird nicht gestillt: Der Fremde durchquert den Raum, ohne anzuhalten, und wechselt mit dem Wirt einige stille Worte, ohne dass die eifrig lauschenden Zuhörer etwas verstehen könnten.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 18.07.2006, 15:53:35
'Nunja man kann nicht immer Gewinnen, vielleicht hätte ich es doch bei unerfahreneren Würflern versuchen sollen' denkt sich Simon, als plötzlich die Gespräche um ihn herum verstummen und er aus dem Augenwinkel eine Gestalt in die Wirtsstube eintreten sieht, welche einen leicht mitgenommen Eindruck macht.
'Irgendwas ist hier faul in diesem land' dabei betrachtet Simon eingehnder das Schild, 'Ein Reiter von einem Haus, welcher nicht erkannt werden will...dem sollte man nachgehen..'.

Simon wirft kurz einen Blick in die Runde der Soldaten nickt ihnen kurz zu verabschiedet sich von seinen "neuen Freunden" "Es ist Zeit für mich aufzubrechen, vielleicht sollte ich meine Zeche bezahlen, ich hoffe man sieht sich wieder, eine angenehme Nacht noch meine Herren.".

Simon steht von seinem Stuhl auf und bewegt sich leicht torkelend auf den Thresen mit dem Reiter und dem Wirt zu, wobei er versucht einen völlig betrunkenen Eindruck zu erwecken.
Mit leicht zu lauter Stimme ruft Simon dem Wirt zu :"Jelo, ....wie viel (hicks) schulde ich dir, für dein Gesöff?"
Mit diesen Worten torkelt Simon bis an den Thresen wo er hofft die Mittteilung des Reiters mithören zu können, oder wenigstens Ausschnitte von dieser.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 18.07.2006, 17:04:55
Bisher hatte sich Kylmäveri neben gemütlich unweit des Tresens hingesetzt, den teuren Wein getrunken und das eine oder andere Wort mit Hrothgar gewechselt, wobei sie sich stets höflich und disatanziert gegeben hatte.

Nun, beim Eintreffen des Fremden, wird die Nordländerin auf diesen aufmerksam. 'Rot und gelb,' überlegt sie, 'welches Haus war das nochmal?' Nachdem sie den Neuankömmling eingehend betrachtet hat, wendet sich die Adlige leise an den Kopfgeldjäger: "Ihr kennt nicht zufällig diesen Mann, Herr von Todt?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 18.07.2006, 17:15:46
Hrothgar schüttelt nur langsam den Kopf.
"Glaube nicht, aber die Idee mit der belüfteten Rüstung ist ne feine Sache, ja, das ist sie..."
Gedanklich war der Kopfgeldjäger allerdings schon wieder beim Geschäft, und das zwar in doppelter Hinsicht.
Zum einen überlegte er ob dieser offensichtlich kampferprobte Geselle eventuell einen lukrativen Auftrag zu vergeben hat, und zum anderen versucht Hrothgar einen Blick ins Gesicht des Fremdens zu erhaschen und ihn sich einzuprägen - vielleicht würde er ihn ja bald einmal jagen...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 18.07.2006, 21:04:00
Na wen hatten wir denn da... Ein Kamerad vielleicht? Seine Kleidung wies darauf hin, auch der schwarze Schild, jedoch war sie sich nicht sicher... So weit weg vom Norden auf einen anderen Ritter des Nordsterns zu treffen... oder auf einen Schilddiener war ungewöhnlich. Sie setzte sich auf, griff sich ihren halbleeren Krug und ging zur Theke, sich einige Schritte neben den Mann auf den Hocker setzend. Kurz blickt sie zur Seite auf, ob sie seine Aufmerksamkeit erregt, dann nimmt sie einen Schluck aus dem Krug und stellt ihn auf dem Tisch ab, abwartend auf eine Reaktion des schwarz Gekleideten.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 19.07.2006, 14:48:58
Jelo nahm von dem torkelnden Simon überhaupt keine Notiz, sondern redete weiter auf den Fremden ein - und langsam vermochte der Ritter die Unterhaltung zu verstehen: "Ja, ich verstehe." - "Es ist wirklich dringend, kennt Ihr jemanden, der uns helfen könnte?"- "Nun, ihr habt Glück: von meinen Gästen heute könnten sich einige als hilfreich erweisen, auch wenn ich nicht weiss, ob Ihr ihnen trauen könnt..." - "Wir können uns den Luxus, wählerisch zu sein, nicht leisten. Bringt, wen Ihr für geeignet haltet." - "Natürlich, wenn Ihr das wünscht. Kann ich Euch so lange einen Platz im Séparée abieten?" Die Stimmen brechen ab, und der Wirt führt den geheimnisvollen Gast durch die Tür, durch die er schon wegen des Weins verschwunden war in den Hintergrund.

Als sich die Augen der Anwesenden von dem Paar an der Theke lösen stellen sie fest, dass der Reisende nicht allein unterwegs war: Durch die offenstehende Tür sind inzwischen zwei weitere Gestalten hereingekommen: Ein zweiter Ritter, wie der Erste angetan mit Kettenkleidung, einem schwarzen, verhüllenden Mantel und einem geschwärzten Schild sowie ein junger, schmaler, in einer Lederrüstung und, wie die Alten, in einem schwarzen Mantel steckender Bursche: Vermutlich der Knappe eines der Ritter.

Die Neuankömmlinge durchqueren mit erschöpft wirkenden Schritten den Raum, insbesondere der Knappe taumelt buchstäblich vor Müdigkeit, und folgen Jelo und dem Fremden durch die Tür.

Das sofort einsetzende Tuscheln zwischen den Soldaten, den Bauern und dem Rest der Anwesenden wird übertönt von der hellen Stimme Filaras, die ihren Blick von der offenstehenden Tür losreisst und Simon zuruft: "Das wären 4 Silberprinzen und 6 Kupferlinge, bitte."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 19.07.2006, 16:20:47
'Hm....anscheinend brauchen sie Hilfe....vielleicht wird es ja noch ein interessanter Aufenthalt hier.'
Leicht vor sich hin brabelnd durchsucht Simon seinen Münzbeutel nach dem geforderten Betrag. "Das Bier ist auch nicht mehr das was einmal war *hicks*".

Danach lässt sich Simon auf den Barhocker neben der Schildmaid fallen und blinzelt ihr zu, um ihr zu signalisieren,  dass er den Betrunkenen nur gespielt habe.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 20.07.2006, 12:09:27
Filara runzelt die Stirn ob der Beschwerde Simons - schon der zweite heute, dem das Bier nicht gut genug ist! - und nahm das Geld des Ritters wortlos in Empfang.

In der Tür zum Séparée taucht Jelo wieder auf, schliesst die Tür sorgfältig und geht dann zu den Rittern hinüber. Den offenbar betrunkenen Simon mustert er abschätzig, dann wendet er sich an die Schildmaid: "Sagt, edle Dame: Habt Ihr es sehr eilig mit der Heimkehr zu Eurer Festung? Die edlen Herren, die gerade hier vorbeigekommen sind brauchen Hilfe - und ich kann Euch mein Ehrenwort geben, dass sie die Hilfe zweier Ritter des Nordsterns auch verdienen."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 21.07.2006, 20:55:55
Die junge Ritterin drückt sich seufzend auf, leise murrt sie als sie zu dem Schwankenden blickt der eben auch als Ritter tituliert wurde. Er, ein Ritter? Sie konnte ja bei ihr die Verwechslung verstehen, aber bei ihm... tz...

"Nun, es kann nicht Schaden es mir anzuhören... Allerdings ist ein Mitglied des Ordens kein Söldner... Ich vertraue also auf euer Wort das wir unsere Zeit nicht verschwenden."

Rasch tritt sie dann vor, versucht die Hand von Simon zu ergreifen und mit sich in Richtung des Hinterzimmers zu ziehen. Vielleicht war dies ja wirklich etwas wichtiges, die Männer sahen abgekämpft aus...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 22.07.2006, 00:15:45
Zufrieden nickend bittet Jelo Myriamel, sich zu den Fremden ins Séparée zu setzen - er gestikuliert grob in der Richtung der vielgenannten Tür - dann wendet er sich auch schon ab, um Hrothgar anzusprechen.
"Sag, Hrothgar, kann ich kurz allein mit dir sprechen?",
dabei mustert er Kylmäveri misstrauisch. Als die Adlige sich höflich entfernt hat, fährt er fort: "Du hast mich doch vorhin gefragt, ob es hier Kunden für dich gibt: Wie du dir sicher gedacht hast brauchen die Fremden, die gerade hier angekommen sind Hilfe, haben Arbeit für einen Ortskundigen - ich habe ihnen gesagt, kaum einer kenne den Norden und das Flusstal besser als du, du wärest ihr Mann. Und auch wenn es nicht unbedingt die Art Arbeit ist, die du üblicherweise ausübst, ist trotzdem gutes Geld zu verdienen!"

"Der Habicht" knurrt etwas während er, mit einem leicht spöttisch verzogenen Mundwinkel am runden Wirt vorbei ins Hinterzimmer späht.
"Jetzt bin ich also schon zum Fremdenführer verkommen. Ist das nicht schlimm? Ja, das ist es..."
Düster auflachend schüttelt Hrothgar langsam den Kopf, zieht dann aber doch den Hut wieder tief in die Stirn und schreitet, leise klirrend, die Daumen in den breiten Waffengürtel gesteckt in Richtung Séparée. Ohne sich zum Wirt umzudrehen richtet der Kopfgeldjäger  noch einmal seine leise, ruhige Stimme an Jelo:
"Ich sag dir was, du Winterhamster, wenn sich das Geschäft nicht lohnt, dann komm' ich nochmal vorbei, *Aufrunden*, ja, das tue ich - Ach, hol'ns die Teufel, ich muss ohnehin in die Richtung."
Mit nachdenklich gesenktem Kopf und durch herabgezogene Hutkrempe beschattetem Gesicht betritt Hrothgar dann schließlich auch das Hinterzimmer.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 22.07.2006, 18:26:35
Hinter der Tuer finden die Reisenden einen kurzen Gang, der in einer weiteren, geschlossenen Tuer endet - doch das Hinterzimmer liegt zu Linken, und durch die angelehnte Tuer faellt ein schmaler Lichtstreifen in den, nachdem die Tuer zum Schankraum ins Schloss gefallen ist, halbdunklen Gang.

In dem Raum, der mit einem runden Tisch und einige Stuehlen eingerichtet sind sitzen die Fremden: Die beiden Ritter am Tisch, mit je einem Glas gekuehltem Wein und der Knappe, immer noch in seinem Mantel, auf einem an die Wand gerueckten Stuhl, ebenfalls mit einem halbleeren Glas Wein.

Die Ritter haben ihre Maentel abgelegt, so dass Myriamel, Simon und Hrothgar die Gesichter erkennen koennen:  Beide sind Maenner mittleren Alters von einer auffaelligen Aehnlichkeit. Das markante Kinn, die leicht hoeckrige Nase und die dichten, schwarzen Augenbrauen ueber blauen, durchdringenden Augen und braungebrannter Haut koennten aus einer Form gegossen sein, man koennte die beiden fuer Zwillinge halten - waeren nicht ihre Haare: Der naeher an der Tuer Sitzende hat schwarzes Haar, kurz geschoren und vom jahrelangen Tragen eines Helmes an einigen Stellen abgeschabt, waehrend das Haar des anderen an den Schlaefen schon deutlich grau meliert ist. Beiden gemein sind jedoch breite Schultern und kontrolliert wirkende Bewegungen, die auf erfahrene Kaempfer schliessen lassen.

Der Graumelierte steht auf, als sich die Tuer oeffnet, deutet mit der Hand einladend auf die unbesetzten Stuehle am Tisch und sagt: "Setzt Euch doch! Ich bin froh, dass Jelo jemanden gefunden hat, der zumindest in Erwaegung zieht, uns zu helfen..." Er bricht kurz ab, mustert die drei aufmerksam, und faehrt fort: "Doch ich vergesse die Gastfreundschaft: Hier nehmt doch ein Glas Wein!" Waehrenddessen hat der juengere der beiden Glaeser hervorgezaubert und schenkt aus der fast leeren Flasche auf dem Tisch ein, dann schiebt er jedem der Drei eines hin, nicht ohne Simon ein wenig misstrauisch zu mustern.

" Wie gesagt, wir brauchen Hilfe - doch ich muss wissen, mit wem ich es zu tun habe. Ihr beide seid Ritter des Nordsterns? Und was ist Euer Beruf?" Erkundigt er sich erst bei Myriamel und Simon und dann bei Hrothgar.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 23.07.2006, 00:46:33
Hrothgar leert das dargebotene Weinglas in einem Zug, behält es aber noch in der Hand und dreht es im Kerzenlicht. Über den Rand des Glases blickend antwortet er dem älteren der beiden Ritter mit einem leicht amüsierten Unterton in der Stimme.
"Meinen Beruf? Nein, Ritter bin ich nicht falls die hohen Herren darauf anspielen. Aber...das soll nicht heißen dass ich kein Ehrenmann bin, oh nein!"
Mit ironischem Grinsen stellt "der Habicht" das Glas weg, streckt die langen Beine aus und lehnt sich im Stuhl zurück. Zum ersten mal in der Gaststätte nimmt er seinen breiten Hut ab und enthüllt so ein hart, aber gleichzeitig schelmisch blitzendes Augenpaar, sowie einen kurzen aber ungebändigten Haarschopf, dessen dunkelbrauen Färbung von einzelnen Strähnen schlohweißer Haare seltsam durchbrochen wird.
"Ich bin ein Jäger. Ja, so ist es. Genauso wie mein Vater, und dessen Vater vor ihm. Wenn ihr also nicht als einsame, abgenagt Gerippe in der Wildniss enden wollt, dann solltet ihr besser auf mich zählen, ja, das solltet ihr..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 23.07.2006, 11:45:21
Myriamel nimmt das Glas an und wartet bis Hrothgar geendet hat. Der Falke, soso... Dann deutet sie auf sich, dann auf Simon.

"Wir sind Mitglieder des Ordens des Nordsterns. Unser Rang in seinen Reihen ist, so denke ich nicht weiter von Belang. Wir danken euch für eure Gastfreundschaft, jedoch müssen wir euch sagen, das wir selbst auf dem Weg zurück zu unserem Orden sind.

Gewiss sind wir bereit, euch anzuhören und zu helfen, so wir können, doch muss es ein wahrhaft wichtiger Grund sein, auf dass wir dem Orden für eine weitere Zeit unsere Rückkehr verweigern... Doch lasst uns mit den Einzelheiten warten, ob nicht vielleicht noch mehr eurem Ruf folgen sollten."


Schweigend fixiert sie die beiden Männer. Sie hatte von keinen Schlachten gehört, und weshalb übermalten sie ihre Wappen... Waren sie auf der Flucht vor ihren Häusern, fahnenflüchtige Eidbrüchige? Solch eine Ehrlosigkeit wäre unentschuldbar, und sollte dies der Fall sein, so würde sie tatsächlich einen Umweg in Kauf nehmen um diese Kerle zu ihrem rechtmässigen Gebieter zurück zu schaffen...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 24.07.2006, 11:35:43
Simon nickt dem jüngeren der Beiden grinsend zu, als dieser ihm das Weinglas hinschiebt. Er verfolgt kurz die Vorstellung der Schildmaid und denkt sich 'Mürrisch wie ehh und je, als hätten wir keine Zeit, also wenn dieser Auftrag lukrativ und interessant sein wird werde ich wohl eher an diesem teilnehmen, als auf der Feste der Ritter zu versauern. Wilhelm wird dies schon verstehen.'

Simon fügt leicht scherzend, der Rede der Schildmaid an:"Ich für meinen Teil heiße ürbigens Simon, und wohl wahr wir stehen schon seid längerem im Dienst der Ritter des Nordsterns. Ich glaube nur das ich eine schreckliche Angewohnheit habe, ich weis immer gerne mit wem ich es zu tun habe."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 24.07.2006, 16:00:26
Der Ältere der beiden lächelt ein wenig bitter. "Ja, die Namen, die müsst ihr wohl wissen. Ich bin Ruomir, Ser Ruomir Schwarzschild, und das ist mein Bruder Laromir." Der jüngere der beiden nickt kurz bestätigend, bevor er die Flasche hebt, um die bereits geleerten Gläser nachzufüllen. "Und es trifft sich gut, dass Ihr auf dem Weg in den Norden seid - auch wir wollen zu einer Feste der Nordritter, genauer nach Stormgard, und wie man uns vielleicht ansehen kann, haben wir ein wenig Begleitung dringend nötig."
Sein Stimme wird ein wenig bitterer, gleichzeitig aber auch intensiver. "Wir sind vor drei Tagen aus Halifar abgereist, wir beide mit unseren Knappen und zwei Dutzend Gefolgsleuten, doch wir sind in einen Hinterhalt geraten, dem nur wenige  knapp entkommen konnten - und die ganzen 250 Meilen sind wir immer wieder in Kämpfe verwickelt worden, bis schliesslich nurmehr wir vier übrig waren - ich weiss nicht, was in dieses Land gefahren ist!"
Die Stimme des Ritters verstummt kurz, er feuchtet seine Stimmbänder mit einem Schluck Wein ein. "Doch warum solltet ihr uns helfen, fragt Ihr Euch? Ich kann Euch versichern, dass es im tiefsten Interesse der Nordritter ist, dass wir sicher in Stormgard ankommen - und sollte Euch das nicht überzeugen: Vielleicht hilft das hier nach." Bei diesen Worten hat der nach wie vor stumme Laromir plötzlich zwei Beutel in der Hand und schiebt sie über den Tisch zu den beiden Rittern. Ruomir fährt fort: "Wenn Ihr einwilligt uns zu helfen sind diese Beutel Eure, und Ihr bekämt noch einmal so viel, sobald wir das Festungstor heil passieren."

"Und zu Euch, Jäger unbekannten Namens: Jelo sagte, einer seiner Gäste kenne das Tal des Flusses und den Norden wie kein anderer, geradezu wie seine Westentasche,  und wenn man ihn angemessen behandele, sei er zuverlässig - wäret ihr bereit, uns zu helfen, gegen eine angemessne Belohnung? Denn wie Ihr selbst schon so treffend bemerkt habt, wollen wir es vermeiden, als Gerippe, als abgenagte Gerippe in der Wildnis zu landen." Und wieder schiebt Laromir einen der verführerisch nach Gold klingenden Beutel über den Tisch.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 24.07.2006, 16:31:14
Hrothgar wiegt bedächtig den Kopf und mustert die Ritter.
"Schon möglich, schon möglich...und wenn der dicke Jelo das so sagt wird wohl stimmen, ja, das wird es."
Dann, mit einem Grinsen, angelt er sich den Beutel.
"Zu Eurem Glück ist es so dass ich für eine *angemessene* Belohnung zu einer ganzen Menge bereit bin...schaun wir doch mal..."
Seine schlanken Finger öffnen den Beutel und untersuchen seinen Inhalt.
"Ach, und fürs erste wird es ausreichen wenn ihr mich so nennt wie das ohnehin schon viele tun: *Habicht*. Im Gegenzug  merke ich mir vielleicht sogar Eure Namen..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 24.07.2006, 17:09:17
Misstrauisch beäugt Simon den Geldbeutel der vor ihm auf den Tisch steht, nicht wie diese andere Gestalt im Raum, welche vom Gold sehr überwältigt schien machte sich Simon Gedanken über die Bewehgründe der Ritter:'Sie geben uns also Geld als Mittel, dass wir sie begleiten...wir müssen auf jedenfall vorsichtig sein, nicht das noch die Ritter des Nordsterns in etwas hereingezogen werden durch unser helfen der Verfolgten."

"Ich werde euch so gut es geht helfen und beistehen, solange ihr nicht wegen eines Verbrechens oder ähnlichem verfolgt werdet." Nachdem Simon dies gesagt hat nimmt er den Goldbeutel und steckt ihn sich ein, mit dem Gedanken diesen Teilweise der nächsten bedürftigen Familie zu schenken, welche in Not ist.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 24.07.2006, 18:22:04
Die Schildmaid blickt eine Weile lang schweigend auf den Geldbeutel, die Stirn kräuselnd.

'Wenn sie unsere Hilfe als Ritter benötigen, warum bitten sie dann nicht einfach, sondern zücken rascher ihre Goldbeutel als man darum verlangen kann...'

Von ihren Gedanken durchwühlt fast sie den 'Ritter' mit kaum  verringerten sondern eher gestärkten Misstrauen ins Auge.

"Nun, Ser Schwarzsschild... Wenn die Dinge um das Land wirklich so schlecht stehen, so sollten wir unsere Reisegruppen tatsächlich zusammenlegen... Eure Gruppe scheint einiges mitgemacht zu haben, auch wenn uns..." Sie nickt zu Simon, fährt dann fort. "Kaum mehr als der übliche Widerstand bisher begegnet ist.

Allerdings bitte ich euch, euch eine Frage stellen zu dürfen... Weshalb tragt ihr nicht die Farben eures Ordens? Fürchtet ihr, das seine Farben Gefahren anlocken könnten, so müsstet ihr erkennen das dem kaum der Fall ist. Die Farben eines Ordens sind ein Schild gegen Feinde, die eigentlich abgeschreckt sein müssten... Was führt euch also zu dieser Kleidung, für die jemand euch... Der nicht aus dem Norden stammt gar für einen Ritter meines Ordens halten könnte?"
Dabei neigt sie den Kopf zur Seite, über ihre Lippen spielt ein glaubhaftes, aber durchweg falsches Lächeln.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 25.07.2006, 11:39:46
"Der "Habicht" also - hoffen wir mal, dass Eure Augen so scharf sind, wie es der Name verspricht!" Und zu den skeptischen Rittern des Nordlichts gewandt fährt Ruomir mit leicht zusammengebissenen Zähnen fort: "Ob wir wegen eines Verbrechens gesucht werden - die Frage ist schwer zu beantworten. Leicht ist zu sagen, dass wir nichts getan haben, was vor einer Woche schon ein Verbrechen gewesen wäre - wie es jetzt aussieht, weiss ich nicht.

Und warum wir unsere Farben verbergen - gut hingesehen habt Ihr! - nun, wie Ihr schon gemerkt habt werden wir verfolgt, und sobald wir einmal den Quartex überschritten haben erregt keine Schildfarbe so wenig Aufsehen wie Schwarz. Unsere eigenen Farben könnten für uns gefährlich werden - doch glaubt uns, weder gehören wir zu einem anderen Orden, noch wollen wir den Nordrittern etwas böses."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 25.07.2006, 14:24:19
"Schön, schön, ich habe genug gehört, ja, das habe ich. Wenn die Herren mich suchen können sie den Wirt  fragen."
Hrothgar erhebt sich und setzt seinen Hut wieder auf.
"Ich bin im Übrigen reisefertig, wenns nach mir geht sollten wir noch heute aufbrechen. Ich hoffe ihr habt genügend Reiseproviant, durch Jagen verlieren wir nur wertvolle Zeit! Als dann..."
Der Kopfgeldjäger verlässt den Raum, durchquert die Schankstube und begibt sich nach draußen wo er sich ein paar Schritte vom Wirtshaus entfernt. Dann betrachtet er mit zusammengekniffenen Augen den Himmel und die ringsum stehenden Pflanzen, fühlt mit einer Hand ins Erdreich und ritzt mit dem Messer in die Rinde eines nahen Baumes.
Er knurrt etwas und begibt sich dann wieder nach drinnen...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 25.07.2006, 17:16:55
"Wie wäre es wenn ihr wenigstens grob sagt, aus welchen Gründen ihr verfolgt werdet, dies würde es zu mindest mir erleichtern euch zu vertrauen, da ich gerne weis mit was ich es im Moment zu tun habe. Außerdem würde ich gerne abschätzen was wir für Verfolger haben könnten." Sagt Simon nachdenklich auf die Aussagen der Ritter, welche ihm auch nicht all zu vertrauensvoll erscheinen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 26.07.2006, 12:14:06
Als Hrothgar so motiviert aufspringt entringt sich dem Knappen ein unwillkürliches Seufzen, und auch Laromir wirkt leicht entsetzt. Er ruft aus: "Wir freuen uns, dass Ihr uns helft - doch heute werden wir keine zehn Meter weit kommen. Unsere Pferde sind fast zuschanden geritten, und auch wir selbst sind zu erschöpft. Wir müssten mittlerweile einen Vorsprung haben, zumindest genug, dass wir eine Nacht fest schlafen und uns dann morgen früh in die Büsche schlagen können."

Währenddessen antwortet Ruomir in gesenkter Stimme der Frage Simons: "Weswegen wir verfolgt werden wissen wir auch nicht genau, und was wir wissen können wir Euch nicht sagen, solange wir nicht sicher sind, dass Ihr mit uns reisen werdet. Doch ich wiederhole und versichere Euch, es ist nichts, dessen sich ein aufrechter Ritter zu schämen braucht."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 26.07.2006, 12:38:44
"Wenn die Schildmaid euch begleiten wird, werdet auch ihr mein Schwert haben. Ich muss ja schließlich dafür sorgen dass sie unbeschadet bei den Rittern ankommt." sagt Simon lachend zu den beiden Rittern, wobei er einen Blick auf die Schildmaid wirft um zu erfahren ob sie mit dem Auftrag der Beiden einverstanden ist.

Dabei schaue ich mir abermals genauer die Ausrüstung der drei an, um auf ihre Kampfkraft bei den möglichen kämpfen schließen zu können.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 27.07.2006, 11:36:03
Die Schildmaid blickt eine Weile lang die beiden an, die Augen zusammenkneiffend.

"Was auch immer ihr uns erzählt, es kann ebenso gut eine Lüge wie Wahrheit sein.. Dennoch, falls ihr die Wahrheit sprechen solltet so benötigt ihr tatsächlich wohl unsere Hilfe... Ich werde euch begleiten, und mein Begleiter dann wohl oder übel auch... Wenn euer Ziel wirklich die Ritter des Nordsterns sind, dann sollte eure Absicht nicht zu schlecht sein, und wenn ihr versucht uns zu hintergehen und zu benutzen, werdet ihr euch nicht nur vor euren Verfolgern sorgen müssen. Behaltet euer Gold, ich bin keine Söldnerin... Wenn eure Sache tatsächlich gerecht ist, werde ich meine Belohnung auch so behalten. Und nun lasst eure Wunden verbinden und ruht euch aus, wir..." Sie deutet knapp auf ihren Begleiter, dann schiebt sie den Geldbeutel zurück zu seinem Besitzer. "Reiten morgen wenn die Sonne aufgegangen ist."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 27.07.2006, 13:46:45
Als er auch die Zusage der beiden Ritter des Nordsterns hat sieht Ruomir deutlich erleichtert aus. "Danke fuer Euer Vertrauen - ich weiss, wir werden es nicht enttaeuschen. Aber Ihr habt recht, wir muessen uns um unsere Wunden kuemmern, und morgen frueh los - nehmt es uns also nicht uebel, wenn wir uns jetzt zurueckziehen. Ich wuensche Euch eine gute Nacht!"

Als die frischgebackenen Gefaehrten das Hinterzimmer gerade verlassen wollen geht die Tuer auf, und ein weiterer junger Bursche, neben dem Reisestaub mit Heu und ein wenig Pferdemist bedeckt, steht vor ihnen. Er traegt wie der Rest einen schwarzen Mantel, der jedoch zurueckgeschlagen ist und den Blick nicht nur auf den Lederpanzer, sondern auch das blasse, von schwarzem straenigem Haar umrahmte  junge und erschoepfte Gesicht freigibt. Der junge Mann murmelt etwas unverstaendliches, macht Myriamel, Simon und Hrothgar Platz im Durchgang und haelt ihnen automatisch die Tuer auf. Dabei sieht er aus, als wuerde er im Stehen einschlafen...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 27.07.2006, 14:22:35
"Ich wünsche ihnen auch eine gute Nacht und vorallem eine erholsame, ich glaube eure Knappen können jede Minute Erholung gebrauchen." Sagt Simon als der dem völlig erschöpften Knappen vorbei aus dem Raum tritt.

Kurz darauf wünsche ich Jelo noch eine angenehme Nacht und ziehe mich in mein spartanisch eingerichtetes Zimmer zurück wo ich ins Bett falle und recht schnell einschlafe.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 28.07.2006, 16:47:18
Nach einer Weile abwesender Nachdenklichkeit kann Kylmäveri ihre Neugier nicht mehr zügeln. Sie stellt sich an die Theke und beugt sich leicht vor, um Jelo leise anzusprechen.
"Verzeiht mir meine Wissbegierigkeit, Herr Wirt, doch hierzulande bin ich noch recht neu, und ich wüßte wirklich gerne, was es für Krieger sind, die soeben eingetroffen sind - Nordritter scheinen sie ja nicht zu sein, obwohl sie mit der schwarzen Farbe wahrlich nicht geizen."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 30.07.2006, 16:01:46
Jelo beugt sich vertraulich vor und murmelt: "Ich kann Euch leider nicht sagen, wer die fremden Reisenden sind, doch ich darf verraten, dass sie Hilfe in Form von Begleitung brauchen. Sie sind auf dem Weg nach Norden - mehr darf ich nun wirklich nicht sagen." Die letzten Worte klingen entschieden - der dicke Wirt scheint krampfhaft zu versuchen, seinen ausgeprägten Hang zum Klatschen im Zaum zu halten...

In der Zwischenzeit haben sich neben einem der beiden Nordritter, Simon, auch die meisten anderen Gäste verabschiedet: Die Bauern sind alle auf dem Heimweg, der Händler und sein Gehilfe sind schon lange auf ihren Zimmern (ab und an weht ein leises Schnarchen die Treppe zum Obergeschoss herunter), und von den Soldaten sind nur noch zwei ansprechbar, trinken und würfeln; der Rest liegt und fläzt in den verschiedensten Posen unkontrollierter Trunkenheit in der Nähe ihres Tisches.

Wie um sich selbst vor Indiskretionen zu bremsen gibt Jelo sich einen Ruck, murmelt irgendetwas vonwegen "schliessen", "spät" und "morgen auch ein Tag" in Kylmäveris Richtung, lässt sie an der Theke stehen und geht zu den Soldaten. Nach einigen wenigen lautstarken Minuten packen die beiden noch ansprechbaren Soldaten je einen ihrer Kameraden, Jelo wirft sich ohne erkennbare Anstengung den langen, dürren und sommersprossigen Soldaten, der in seinem viel zu weiten Kettenhemd und Waffenrock verdächtig nach Vogelscheuche aussieht und als erster dem Einfluss des Alkohols erlegen war und führt die Soldaten zu dem allgemeinen Schlafsaal; wenig später kommt er zurück und trägt den letzten der Soldaten aus dem inzwischen verlassenen und neben den Monden nur noch durch eine flackernde Öllampe erleuchteten Schankraum.

Als Jelo zum zweiten Mal wiederkommt wünscht er auch Kylmäveri eine gute Nacht, entschuldigt sich, dass sie jetzt wirklich schliiessen müssen, und führt sie hinauf in ihr Zimmer (gemütlich eingerichtet mti einem weichen, nicht zu grossen Bett, einer Kommode, einem Sessel und einem kleinen Teppich) und wünscht ihr nch einmal eine gute Nacht.

Nachdem sich grosse Mann erstaunlich still zurückgezogen hat senkt sich Ruhe über das Wirtshaus. Durch die weit geöffneten Fenster scheinen die sichelförmigen Monde, gelegentlich driftet ein Schnarchen, das unruhige Schnauben der Pferde oder der gedämpfte Schrei eines Käuzchens durch die relativ kühle Nachtluft, und die Adlige schläft bald ein, so wie der Rest der Gäste des Eibenhains.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 30.07.2006, 16:14:47
1. Lirigan, früher Morgen - in dem Gasthaus "zum Eibenhain"

Kikerikiiii!

Die Nacht ist zwar nicht lang gewesen, doch die meisten der Menschen in dem Gasthaus fühlen sich erfrischt, als sie der eifrige, fröhlich klingende Hahn sie weckt. Die Sommersonne steht schon deutlich am blauen Himmel, als der Hahn seinen Morgengruss von sich gibt, und folgerichtig bricht auf der zum Eibenhain gehörenden Landwirtschaft bald Aktivität aus - die wenigen Kühe in dem kleinen Stall muhen, als sie gemolken werden, Hunde verlangen bellend ihr Fressen, und knirschend dreht sich die Winde des aus Feldsteinen gemauerten Brunnens.

Kein Zweifel: Der Tag hat begonnen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 01.08.2006, 18:05:03
Hrothgar zieht seinen Waffengurt stramm. Er war schon bereits seit einiger Zeit wach und hatte Vorbereitungen getroffen. Seine Sachen waren ja immernoch gepackt, daher beschränkte sich seine Planung im Großteil auf das Bestimmen der Marschruote.
'Naja, keine große Herausforderung. 20 Meilen stramm nach Norden, gut an einem Tag zu schaffen...wenn man nur diese lahmen Blechbüchsen nicht dabei hätte...aber was will man  machen, ein Geschäft ist ein Geschäft ist ein Geschäft.'
Dann schultert der Kopfgeldjäger seinen Rucksack und begibt sich polternd nach unten. Beim Wirt bestellt er ersteinmal einen Schnaps und schaut sich dann ungeduldig nach seinen trödelnden Mitreisenden um.
"Wir könnten die halbe Geschichte schon hinter uns haben...!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 02.08.2006, 11:33:25
Mit einem breiten Grinsen hört Simon die Worte des Jägers, welcher sich anscheinend gut in der Gegend auszukennen scheint. "Wenn ihr es vorgezogen hättet in der Nacht loszulaufen, hätten wir natürlich schon etwas Weg hinter uns bringen können, Herr von Todt"
Danach beißt Simon in einen saftigen Apfel und springt von der Bank auf, auf der er bis eben auf die Abreise der Gruppe gewartet hat.
Sein fließendes schwarzes Gewand gibt kurz den Blick auf ein geschwärztes Kettenhemd frei. Vorallem fällt es auf, dass Simon sich ziemlich schnell bewegt für einen Menschen in Rüstung, wie es einige Leute nennen würden, doch es war Simons Art schnell von Ort zu Ort zu kommen und seine Gegner mit seinem Familienschwert zu beharken.

"Also auf, wir haben lange genug gewartet, die anderen sind vielleicht am Stall oder sonst wo vor dem Gasthaus."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 02.08.2006, 16:21:03
Bald darauf betritt auch die schwarzgewandete Reisende von gestern den Schankraum, die Haare ordentlich hochgesteckt, den schweren Ledermantel über die Schultern geworfen.
"Guten Morgen, Herr Wirt! Guten Morgen, Herr von Todt!" Die Adlige nimmt an der Theke Platz und bestellt sich zunächst etwas Brot und Milch zum Frühstück. Schließlich wendet sie sich in gedämpftem Tonfall an den Kopfgeldjäger. "Verzeiht, wenn ich zu neugierig erscheinen sollte, aber...könntet Ihr mir vielleicht ein wenig über diese Krieger erzählen, die ihre Wappen verbergen? Soweit ich mich erinnern kann, habt Ihr gestern mit ihnen geredet, oder etwa nicht?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 04.08.2006, 02:33:39
Die Sonne kitzelte Myriamel in der Nase. Leise murrend drehte sie sich auf die andere Seite. Es konnte noch nicht so früh sein, man hörte ja nicht einmal die Schwertübungen von unten vom Hof, sie konnte sicher noch... Moment, sie war doch garnicht in der Ordensburg.

Mit einem unterdrückten, etwas hektischen Aufschrei setzt sich die junge Frau auf und blickt sich verwirrt um. Sie musste das Wecken verschlafen haben, die anderen sassen sicher bereits am Frühstückstisch wenn nicht sogar schon auf den Pferden. Hastig steigt sie auf, wirft sich einige Spritzer Wasser ins Gesicht und blickt sich dann hektisch suchend um. Einige Momente später steigt sie etwas hüpfend in ihre schwarze Ordenstracht, zieht dann auch noch ihre Rüstung an, wobei sie sich hier aus schierer Gewohnheit ausreichend Zeit lässt. Immerhin konnte so eine Rüstung Leben retten, musste also sauber angeschnallt werden. Ein kurzes Streichen durch ihre Haare mit dem Kamm, dann den Wappenroch übergeworfen und das Schwert gegürtet... Gut, sie hatte alles, Gepäck über die Schulter geworfen und hinab.

Noch etwas zerzaust wirkend, doch mit einer würdevollen Miene steigt Myriamel einige Momente später die Treppe hinab, ihre Miene recht deutlich zeigend das sie nicht unbedingt Fragen wünschte. Sie tritt zu dem Wirt und lässt sich nach einigen Worten ein Paket mit ein paar Broten sowie einen Schlauch dünnem Bier reichen, das konnte auf dem Pferd verzehrt werden, sie wollte ihre Abreise nicht noch weiter verzögern. Dann trat sie zu dem Tisch und nickte allen zu.

"Verzeiht meine Verspätung, ich habe zu lange geschlafen. Wollen wir dann aufbrechen?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 06.08.2006, 20:41:55
Hrothgar bedenkt Simon mit einem Seitenblick.
"Ja, ich hätte es in der Tat vorgezogen schon in der Nacht abzureisen. Aber was will man machen..."
Er stürzt den kleinen Becher Schnaps herunter und verzieht leicht das Gesicht bevor er sich seiner Thresennachbarin zuwendet.
"Ich habe mit ihnen geredet, das ist wahr. Aber..."
Ein schräges Lächeln stiehlt sich in den rechten Mundwinkel des Kopfgeldjägers als er die Reisende leicht anzüglich betrachtet.
"...*Diskretion* ist eine meiner Tugenden, Teuerste...eventuell werdet ihr ja auch einmal um sie bitten, wer weiß...
Aber da mir Eure hübschen Augen so gut gefallen: Sie wollen von hier weg und ich werde sie hier weg bringen. So einfach."


Als die Ritterin herunterkommt lächelt Hrothgar sie leicht säuerlich an.
"Wenn ihr so fragt: Ich *will* bereits seit Stunden aufbrechen, aber da mir an Eurer Gesellschaft so sehr gelegen ist habe ich gern noch ein wenig gewartet, ja, das habe ich."
Er lacht kurz tonlos auf.
"Also ich warte am Stall auf die Herrschaften, aber nur keine Eile, wer vor jemandem fliehen will sollte nichts überstürzen..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 19.08.2006, 00:48:12
Als Hrothgar gerade die Aussentür aufmachen will, um den Gasthof zu verlassen, knallt plötzlich de hintere Tür, und ein hellwacher, energiegeladener Laromir, dicht gefolgt von einem leicht verknitterten Ruomir mit einem dampfenden Becher in der Hand  betritt die Gaststube. Als er die, die ihnen Hilfe versprochen haben  sieht verzieht er das Gesicht zu einem freundlichen Lächeln und wünscht allen Anwesenden (Neben den Dramatis Personae eIn Knecht Jelos und die Freyschen Soldaten, Jelo selbst ist nicht zu sehen)  in einer fröhlich klingenden Stimme eien guten Morgen. An die frischgebackenen Gefährten gewandt fährt er fort: "So, ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen und gefrühstückt: Wenn ich das richtig verstanden habe liegt heute ein langer Ritt vor uns. Unser Pferde müssten schon gesattelt und reisebereit sein, und es juckt mich in den Füssen, den Staub des Südens von denselben zu schütteln: Wir sollten bald aufbrechen!"

Als der Ritter von den gesattelten Pferden spricht werfen die meisten der Gesprächspartner einen unwillkürlichen Blick aus dem Fenster, und in der Tat ist der zweite der Knappen gerade dabei, eines der Pferde aus dem Stall zu führen. Trotz der frühen Stunde steht ihm der Schweiss schon iauf der Stirn: Es verspricht wieder ein heisser Tag zu werden.

Die Händler sind noch nicht aufgetaucht, ihr abgedeckter Wagen mit den drumherum verstreuten schnarchenden Knechten steht noch auf dem Hof, und von dem ersten der beiden Knappen ist auch nichts zu sehen, was Laromir aber nicht zu beunruhigen scheint.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 19.08.2006, 23:20:09
Der Kopfgeldjäger verneigt sich gekünstelt vor den Rittern.
"Lieber Gestern als Heute, die Herren. Wir sollten in der Tat *jetzt* aufbrechen, ich habe auch noch ein paar Fragen unsere Verfolger betreffend, aber das kann alles unterwegs geklärt werden, ja, das kann es."
Hrothagar zieht den breiten Hut ins Gesicht und verabschiedet sich von Kylmäveri. Sein Handkuss ist zwar nur angedeutet, aber die Zungenspitze die die flüchtig den weißen Handrücken kostet ist echt.
"Bis bald meine Teuerste, keine Sorge, ich finde Euch schon wieder - das ist schließlich mein Beruf. Lange Tage und angenehme Nächte wünsche ich Euch bis dahin..."
Mit einem schelmischen Grinsen schreitet der frischgebackene Fremdenführer dann mit klirrendem Waffengurt nach draußen um auf sein Pferd zu steigen...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 20.08.2006, 22:02:32
"Sicherlich doch. Auf bald, edler Herr, eine schöne Reise noch," verabschiedet sich Kylmäveri völlig tonlos von Hrothgar, jedoch mit einem kühlen Funkeln in den Augen, aus dem aller Subtilität zum Trotze eine herzliche Empfehlung zum guten Benehmen unmißverständlich abzulesen ist.

Sobald der Kopfgeldjäger aus ihrem Blickfeld verschwunden ist, nimmt sich die Adlige einen Augenblick Zeit, die aktuellen Auftraggeber desselbigen anzuschauen. 'Soso, die sehen sich wohl ziemlich ähnlich, werden Verwandte sein...ich wüßte gerne was es sich mit ihnen auf sich hat, vielleicht hat der Eremit ja genau sie gemeint...' Die Wanderin kann ihre Neugier nicht länger bändigen, und so erhebt sie sich und tritt an die beiden Flüchtlinge heran. "Einen guten Morgen euch, ihr Herren! Verzeiht meinen Wissensdurst, doch wie ich zufällig vernommen habe, nein, wie es unschwer zu erkennen ist, befindet ihr euch auf einer eiligen Reise in den Norden. Nun, ich möchte ja nicht unhöfich sein und nach den Gründen fragen, die mich sicherlich nichts angehen, aber offenbar müßt ihr euch auf dem Weg öfter eures Lebens erwehren als es euch lieb ist. Ich...möchte mich nicht aufdrängen, doch es wäre durchaus edel von euch, die Neugier einer Tochter Kaldor-Jämeenlinnas zu stillen," bei den letzten Worten spielt Kylmäveri wie unbewußt mit ihrem Siegelring, auf dem bei genauerer Beobachtung das Wappen des genannten Stammsitzes funkelt.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 27.08.2006, 15:15:04
Der von Kylmäveri angesprochene Laromir, seinerseits gerade im Verlassen des Hauses begriffen, hält inne und mustert die Nordfrau mit einem misstrauischen Blick. "Wer wir sind kann ich nicht sagen, das weiss in diesem Gasthaus niemand. Und ohr habt recht: Wir mussten uns schon mehrfach unserer Feinde erwehren." Sein Blick wird grimmig, und wie unbewusst wandert die Hand zum Schwertgriff. "Und Ihr gehött zu einer Nebenlinie der Kaldor, sagt...? An der Stelle wird seine Frage abgebrochen: Auf der Strasse ist das Geräusch vieler galoppierender Hufe zu hören, wird schnell lauter und nimmt binnen weniger Momente eine Lautstärke an, die sich, selbst wenn man das wollte kaum ignorieren liesse - die ungefähr dreissig Reiter, die in Sicht kommen, gleichen  einem goldenen und azurblauen Urzeittier, wie sie auf den Gasthof zugaloppieren und in ungefähr sechzig Meter Abstand bs auf einen ihre schnaubenden und schweissbedeckten Pferde zügeln und sich auf eine ungefähr einheitliche Linie verteilen.

Als Kylmäveri sich wieder von dem Schauspiel der fremden Reiter kurz abwendet, ist von Laromir nichts mehr zu sehen - und erst nachträglich wird ihr klar, dass wohl er es war, der den äusserst unfeinen Fluch ausgestossen hat, den sie gerade noch hörte, bevor die Pferde zu laut wurden.

Auch auf dem Hof ist von den Knappen auf den ersten Blick nichts mehr zu sehen, und leicht verloren und einsam steht Hrothgar in seiner exponierten Stellung, auf die sich jetzt langsam der einzelne Fremde zubewegt. Anders als die anderen, die zu ihren leichten Rüstungen vor allem mit Langbögen ausgerüstet sind (oder diese zumindest locker in den Händen halten) trägt dieser eine volle Plattenrüstung mt geschlossenem Visier, sitzt auf einem schweren, gerüsteten Ross und hat an seinem linken Arm einen azurblau und golden schimmernden Schild.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 27.08.2006, 17:18:46
Simon, der gerade auf dem Weg war die Taverne zu verlassen, dreht sich geschickt an die Wand, um von den Reitern unentdeckt zu werden. Danach versucht er durch Fenster und die Tür genauere Blicke auf die Reiter zu erhaschen um wohlmöglich das Haus oder sonstiges zu erkennen, wie ihre Absichten. Wobei jedoch schon wahrscheinlich ist, dass sie nach den Ankömmlingen vom letzten Abend suchen. Mit dem Rücken zur Wand suche ich die Auftraggeber, um vielleicht zu erkennen wohin sie sich verdrückt haben. Außerdem suche ich nach der Schildmaid um ihr zur Not zur Hilfe Eilen zu können.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 27.08.2006, 23:24:54
Simon hat keine grossen Schwierigkeiten, zu erkennen, wohin die Auftraggeber geflohen sind: Die inzwischen oftgenannte Tür im Hintergrund steht offen. Kylmäveri ist Laromir im Laufe ihres kurzen Gespräches bis zur Aussentür des Gasthauses gefolgt und steht jetzt neben derselben - diese Tür steht ebenfalls offen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 28.08.2006, 14:21:08
'Na da steh ich ja wieder großartig. Ich weiß schon warum ich Nachts loswollte, ja das weiß ich...'
Zynisch grinsend, die Daumen in den breiten Waffengurt gehakt, erwartet Hrothgar regungslos, mit tief in die Stirn gezogenem Hut auf dem Hof stehend den Reiter.
Seine dunkle Stimme klingt unpassend amüsiert als er leise, wie zu sich selbst, einen Vers aufsagt der ihm gerade in den Sinn gekommen ist:

"Die bange Nacht ist nun herum,
Wir reiten still, wir reiten stumm,
   Und reiten ins Verderben.
Wie weht so scharf der Morgenwind!
O Reiterlust, am frühen Tag
   Zu sterben, zu sterben!"


Tonlos lacht der Kopfgeldjäger kurz auf und schüttelt schmunzelnd den Kopf während er daruf wartet vom Reiter begrüßt zu werden.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 28.08.2006, 16:15:25
Dieser hät jedoch nur kurz inne, mustert den in Schwarz gekleideten Kopfgeldjäger kurz duch den Visierschlitz und reitet langsam weiter auf das Haus zu. Das pechschwarze Ross tänzelt nervös, die Ohren spielen, doch es wird von dem Ritter so hart in den Zügeln gehalten, dass es keine Möglichkeit hat, auszubrechen.

Mittlerweile sind mehr Details zu erkennen: Der Stahl der an und für sich funktionalen Rüstung trägt in Blattgold ein kompliziertes Muster, das sich auf der Brust zu einem goldenen Greif verdichtet, dem selben Zeichen wie auf Schild. Bewaffnet ist der Graf von Antares, denn um das Wappen dieser Familie handelt es sich, mit einem ganzen Sortiment stumpfer und scharfer Hiebwerkzeuge, unter denen ein dunkler, hässlich aussehender Streitkolben und ein in Form eines Greifen gearbeitetes überlanges Langschwert besonders auffallen.

Die Familie Antares gehört zu den wichtigeren Untergebenen Krolheims. Die Heimatburg der Antares, Arheim, liegt am nördlichen Ende der recht ausgedehnten Besitzungen, ungefähr zwei Tagereisen flussaufwärts, auf Höhe des Ypsilon. Dank des Zugangs zum Flusshandel gelten sie als wohlhabend; ausserdem sollen sie zuverlässige Unterstützer der Krolgar sein.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 28.08.2006, 17:06:43
'...und mutig sind sie obendrein,' denkt sich Kylmäveri mit dem Anflug eines ironischen Lächelns auf den Lippen, als sie das rasche Verschwinden ihrer Gesprächspartner registriert, 'aber andererseits, besser feige als tot...'

Die Nordländerin kehrt in den eigentlichen Schankraum zurück und nimmt an einem der mittig gelegenen Tische Platz, um das Geschehen draußen beobachten zu können. Erstaunt nimmt sie wahr, dass der Anführer der Schar sich als ein solch wichtiger und hochgestellter Mann entpuppt. 'Graf von Antares? Persönlich? Ich bin gespannt...'
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 28.08.2006, 18:19:31
Der Mann in der blaugoldenen Rüstung, vermutlich Graf von Antares, hat mittlerweile fast den Eingang des Hauses erreicht. Er reisst an den Zügeln des Pferdes, welches mit einem dumpfen Wiehern malerisch in die Luft steigt und dort einen langen Moment mitschlagenden Vorderbeinen verharrt - als das Pferd dumpf knallend wieder auf dem Boden aufkommt ruft der Gepanzerte mit lauter, aber wegen des Visiers gedämpfter Stimme: "Schwarzschild!"

Unterdessen ist wieder Bewegung in die zurückgebliebene Reitergruppe gekommen: Einer von ihnen ruft kurze, abgehackte Befehle, woraufhin sich von beiden Flügeln je 5 Reiter lösen und in flottem Trab einen Bogen um das Haus schlagen - sie verschwinden nach wenigen Augenblicken aus der Sicht der Nordleute.

"Schwarzschild! Zeigt Euch!" Antares sitzt immer noch auf seinem unruhigen Ross, hat nur kurz gewartet, dann erneut gerufen. "Kommt heraus!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 28.08.2006, 22:10:06
Bei dem Ausruf Antares' hat sich Schwiegen über die kleine Ansammlung vonm Häusern gesenkt - das Schnauben seines Streitrosses und das Hufklappern der reitenden Soldaten erscheint in der Stille plötzlich vervielfacht. "Schwarzschild! Ihr wisst, was ich will!" Antares ruft immer weiter, pausiert kurz, ruft wieder - bis sich im Haus etwas tut. Eine Tür fällt ins Schloss, schwere Schritte nähern sich der Tür, eine Rüstung scheppert - und ein weiterer, schwer gerüsteter Ritter taucht aus dem Halbschatten im Haus auf. Die stumpfgraue Rüstung umschliesst die schlanke Gestalt Laromirs, dessen Gesicht im Schatten des geöffneten Visiers grau und leblos erscheint - nur die Augen funkeln zornig. Bewaffnet ist er nach wie vor mit seinem schwarzlackierten Schild und dem einfachen Langschwert.

In dem Moment, als er des Gegenübers ansichtig wird, reisst sich Antares einen seiner stahlverstärkten Handschuhe herunter und wirft ihn stumm vor Laromir Schwarzschild auf den Boden. In einer kleinen Staubexplosion schlägt die Herausforderung knapp neben Laromirs Fuss auf - dieser erwidert mit merkwürdig lebloser Stimme: "Ich weiss nicht, was Ihr von mir wollt - wenn es aber Euer Begehr ist zu kämpfen stehe ich Euch gern zur Verfügung. Doch zeigt mir Euer Gesicht, dass ich weiss, mit wem ich es zu tun habe!"

Die blaugoldene Gestalt zögert kurz, eine kaum merkliche Bewegung fährt durch die in einer Reihe wartenden Soldaten, sie wirken gespannt - da erwidert Antares leise, in einem deutlichen Kontrast zu der herausfordernden Stimme der letzten Minuten: "So sei es." Er greift sich mit einer langsamen, abgezirkelten Bewegung an das Visier, schickt sich an, es aufzuklappen...

In dem Moment merken die noch im Schankraum verbliebenen Gefährten und Kylmäveri, wie an ihren Gewändern gezupft wird. "Ihr habt Doch Eure Hilfe angeboten, oder? Kommt mit!" raunen ihnen die kleinen Gestalten zu, in denen sie nach kurzem Überlegen je einen der Knappen erkennen. Gleichzeitig erschallt die Stimme Filaras aus dem Haus: "Onkel Hrothgar, schau mal, was ich gefunden habe!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 28.08.2006, 22:29:28
Simon wirft durch die Tür noch kurz einen Blick auf die beiden Kontrahenten und folgt dann dem Knappen, wo auch immer er ihn hinführen mag.'Wieso besteht Laromir darauf das Gesicht des Anderen zu sehen, welches Spiel wird hier gespielt....Ein paar der offenen Fragen sollten schnellst möglich beantwortet werden- nachher sind wir es die auf der falschen Seite stehen'

Mit leisen aber genauso raschen Schritten folgt Simon der Gemeinschaft und beäugt neugierig ihre neueste Genossin, die die Gruppe anscheinend auch begleiten wird.
Rasch bewege ich mich zu dem Knappen der uns führt und zische ihm zu "Ich möchte Antworten, sind die Reiter dort draußen die jenigen die euch verfolgt haben, und durch die einige aus eurer Gruppe ihre Leben lassen mussten?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 29.08.2006, 17:01:03
Mit langen Schritten eilt Hrothgar ins Haus zurück wo er Filiara antrifft.
Er beugt sich zu ihr hinunter bis sein scharf geschnittenes Gesicht nur noch Zentimeter von dem ihren entfernt ist, die schlanken Finger seiner linken Hand liegen auf ihrer Wange, sein Daumen hebt ihr Kinn und er schaut ihr eindringlich in die Augen.
"Ich kann mich nicht entsinnen die Schwester deines Vaters Beglückt zu haben, Tochter des Jelo. Außerdem hoffe ich doch entschieden dass es etwas von Belang ist und du mich nicht mit Nichtigkeiten behelligist, ja, das tue ich...!" flüstert der Kopfgeldjäger.
"Also, was gibt es?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 29.08.2006, 19:40:18
Statt des vollkommen verschüchtert wirkenden Mädchens antwortet der daneben stehende, wie der Bruder grau im Gesicht wirkende Ruomir: "In der Tat seid Ihr nicht mit dem Mädchen verwandt - wir mussten Euch nur möglichst unauffällig aus der Sicht Antares' holen, und sie hat mir geholfen." In der Tat hat Antares kaum gezuckt, als der für ihn unwichtige Hrothgar an ihm vorbei im Haus verschwand. "Eure Hilfe wird jetzt akut. Wir müssen aus diesem Gasthaus verschwinden!"

Auf dem Hof führt Antares seine Bewegung zuende - doch ist er wirklich der Graf von Antares? Das junge, bis auf einen schmalen Schnurrbart glattrasierte, hellhäutige Gesicht wirkt noch zu weich, zu unbedarft, um wirklch dieser bedeutende Mann sein zu können. Auch Laromir scheint zu dem Schluss zu kommen, denn er ruft erstaunt aus: "Aber - wer bei dem schwingendem Pendel der Wiege seid Ihr, und was wollt Ihr von mir? Ich dachte, ich kennte Euer Wappen, dessen Besitzer ich sehr wertschätze - Redet!" Bei dem letzten Wort hat seine Stimme, vorhin noch so ermattet, ihr Leben komplett zurückgewonnen, sie klingt geradezu gebieterisch, voll Autorität.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 29.08.2006, 23:06:02
'Er ist ja generell nicht sehr gallant,' stellt Kylmäveri angesichts Hrothgars Benehmen fest, die mehr aus Interesse mitgekommen ist. Der Adligen entgeht aber auch nicht die Dringlichkeit in Ruomirs Stimme - und der Umschwung in Laomirs Ton. Durchdringend blickt sie den Ritter an, der vor ihr steht.
"Ich würde Euch gerne meine Hilfe anbieten - aber dennoch würde ich gerne zumindest in Kürze erfahren, was hier nun vor sich geht. Das ist *nicht* Sein Gnaden von Antares? Wer denn? Warum?" Resolut schaut die Nordländerin ihrem Gegenüber in die Augen - sie wüßte nur zu gerne, was für ein Spiel hier gespielt wird.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 30.08.2006, 00:19:34
Als auch Kylmäveri der Aufforderung der Knappen folgend vor Ruomir auftaucht wird seine angespannte Miene kurz von Verwunderung belebt, er wirft dem heu- und schweissbedeckten Jungn einen kurzen, schwer zu deutenden Blick zu - dann antwortet er der Edlen: "*Das* wüsste ich in der Tat auch gern. Mit Antares haben wir keinen Streit, er war es nicht, der uns verfolgt hat. Ich bin wirklich ratlos." Er wirkt bekümmert, an der Grenze zur Resignation - auch die Angst um seinen Bruder spricht aus seinen Augen. "Doch wir haben eine Mission, unsere Nachricht muss Stormgard erreichen, koste es, was es wolle - und sei es mein Leben oder das meines Bruders." Der leicht angegraute Mann muss schlucken. Der Knappe, der erst die Pferde versorgt und jetzt Kylmäveri angebracht hat steht stumm dabei, auch ihm ist die Angst und die tiefsitzende Erschöpfung anzumerken - der andere jedoch, immer noch mit beschattetem Gesicht, steht ein wenig im Hintergrund, lauscht aufmerksam.

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"Ich bin Scipio von Antares, Sohn des Grafen und sein rechtmäßiger Erbe!" Der junge Mann scheint nicht eingeschüchtert, trotzt dem Älteren - eine Haltung, die vermutlich auch dadurch unterstützt wird, dass eine zweite Welle von Spannung durch Antares' Soldaten gelaufen ist, als das laute Wort "Redet!" gefallen ist. "Ich fordere Euch zum Duell, Ihr wisst, warum. Wählt die Waffen!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 31.08.2006, 17:52:42
Hrothgar zieht entschlossen die Riemen seines Gürtels stramm um die Waffen zu sichern und vom Klirren abzuhalten.
"Also gut, genug herumgestanden. Ich glaube hier bauen sich Schwingungen gegen uns auf, wir sollten verschwinden. Ihr dort, Ritterlein..."
Der Kopfgeldjäger spricht Simon an.
"...ihr seht aus als wüsstet ihr wie man unbemerkt bleibt. Wir beide schleichen uns hinten raus und machen die Pferde klar. Sobald sich die Gelegenheit bietet machen wir uns aus dem Staub. Wer mit will sollte hier warten!
Also los."

Hrothgar schultert seine Sachen, begibt sich rasch zur Hintertür und späht hinaus. Dann läuft er geduckt und leise los...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 31.08.2006, 20:40:57
Wut flammt in Simon auf als der Kopfgeldjäger Simon so unfreundlich als ein Ritterlein tituliert, mit einem mehr als zornigem Ton fügt er an:"Ich stehe im Dienst der Ritter nichts weiter!", wobei er jedoch immer auf seine Lautstärke achtet.

Danach folgt er jedoch schweigend aber mit einem grimmigen Gesicht dem Kopfgeldjäger.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 31.08.2006, 22:23:35
Hinter dem Haus ist eine recht dichte, wenn auch wegen des Wetters ausgedörrte windbrechende Rabatte, so dass es dem Kopfgeljäger keine Schwierigkeit bereitet, den Blicken der Soldaten auszuweichen, die auch hinter dem Haus eine weit auseinandergezogene Schützenkette gebildet haben und so das ganze Gebiet ausserhalb des Hofes beherrschen. Er verschwindet im Schatten des Busches und bewegt sich rasch auf den Stall zu, von dem er weiss, dass er ihre Pferde beherbergt.

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"Auch wenn ich Euch nicht kenne, nicht weiss, was ich Euch getan habe und keinen Streit suche: Eine Herausforderung muss ich annehmen. Ich habe nicht viele Waffen zu meiner Verfügung - ich wähle Schwert und..." Laromir hat mit ernster und ehrlich wirkender Stimme geantwortet, und die Antwort hat einen starken Effekt auf den jungen Grafensohn. Laromirs Insistieren, er wisse nicht, was Scipio von ihm wolle zaubert erst Zweifel, dann Fragen auf das für einen Mann fast zu hübsche Gesicht - Zweifel, die sich verstärken, bis plötzlich so etwas wie Verstehen dämmert. Er fährt herum, wendet sich seinem Gefolge zu, doch es ist zu spät.

Ein lauter, unverständlicher Ruf schreckt die gebannten Zuschauer auf, sie blicken Antares' Gefolgsleuten hinüber, von denen der Laut kam. Der eine Soldat ohne Bogen hat sein Schwert gezogen, reckt es in die Luft -  die anderen haben ihre Bögen im Anschlag - Das Schwert verharrt kurz, beschreibt einen blitzenden Bogen nach unten - eine Wolke Pfeile hebt sich in die Luft. Laromir reagiert schnell, schlägt sein Visier herunter. Scipio fährt herum, gibt dem Pferd die Sporen - Laromir fällt, das halb blankgezogene Schwert in der Faust, zu Boden - Scipio wird von einem Pfeil getroffen, noch einem, sackt zusammen - das Pferd gerät in Panik, geht durch, wird ebenfalls getroffen - Scipio fällt herunter, schleift, in einem Steigbügel hängend einige Meter umher, bis auch das Pferd zusammenbricht -

Ruhe bricht aus. Das Pferd wiehert noch einmal, liegt dann ruhig, unter Laromir quillt langsam eine Blutlache hervor, Scipio zuckt noch ein wenig. Ruhe.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 01.09.2006, 02:14:30
'Verrat!' Als die Alarmglocken in Kylmäveris Kopf zu klingeln beginnen, greift sie verstört nach ihren Klingen. Zwei elegante Bewegungen später hält die Adlige ein langes und ein kurzes Schwert fest und sicher in den Händen, die sie jedoch nicht hebt sondern eher vor der Schützenmeute zu verbergen versucht.

"Was, bei der Ersten Nacht, geht hier vor sich?", zischt sie und blickt sich zunächst gehetzt um, fixiert dann Ruomir mit den Augen. Da die Nordländerin jedoch ohne zu Fragen weiß, dass der Ritter ihr nichts neues und informatives würde erzählen können, seufzt sie und schaut hin und her in der Hoffnung, eine möglichst unauffällige Fluchtroute zu erspähen. "Ich nehme an, für Erklärungen wird es später Zeit geben, sollte überhaupt jemand welche haben. Wir sollten uns lieber aus dem Staub machen, würde ich raten, ich glaube Ihr schwebt in höchster Gefahr, Herr von Schwarzschild, und wir mit Euch. Ich weiß nicht ob wir durchhalten, bis unser Freund da," etwas abschätzig nickt sie in Richtung der Ställe, wohin sich Hrothgar aufgemacht hat, "mit den Pferden zurück ist, und selbst dann, wir hätten Pferde, und sie hätten Bögen..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 01.09.2006, 19:31:05
An die Wand des Stalles gedrückt hat Hrothgar das morbide Schauspiel auf dem Hof beobachtet.  
"Seltsame Gefolgsleute hat das Haus Antares, ja, das haben sie. Da steckt bestimmt eine interessante Geschichte hinter..." flüstert er zu sich selbst. Dann erkennt der Kopfgeldjäger Simon welcher nun ebenfalls den Stall erreicht.
Anerkennend hebt Hrothgar eine Augenbraue.
"Hab euch nicht kommen hören, meine Hochachtung. Mit Euch kann man arbeiten."
Dann nickt er in Richtung Eingang.
"Also dann, ein Pferd weniger als geplant denke ich..."
Mit zwei raschen Sätzen ist der Kopfgeldjäger im Stall verschwunden und macht sich rasch aber leise daran die entsprechenden Pferde für die Reisenden zu satteln...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 02.09.2006, 22:54:56
Der Stall ist ein mittelgroßes, solide gebautes zweigeschossiges Holzgebäude mit einem von beiden Seiten betretbaren Mittelgang und auf jeder Seite zehn Boxen. Auf der dem Hof abgewandten Seite, auf der Simon und Hrothgar den Stall betreten haben, verschwindet eine steile Leiter oben durch eine offene Falltür, und zwischen Ausgang und letzter Box ist noch auf jeder Seite ein fast quadratischer Raum angebracht: Die Sattelkammern. Der ganze Stall macht einen ordentlichen und gepflegten Eindruch; in den Krippen der meisten Tiere finden sich noch Reste von Hafer und ein wenig Heu.

Im Moment sind neun Boxen belegt. Weitere neun sind ordentlich gekehrt und zwei der Boxen sind offensichtlich über Nacht benutzt worden, aber jetzt leer. Ihre Bewohner stehen hastig angebunden und halb aufgezäumt mitten im Gang: Ein rassig wirkender Rotfuchs mit aufgeregt spielenden Ohren und ein stämmiger, massiver Rappe.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 02.09.2006, 23:18:30
Als er seinen Bruder fallen sieht wird Ruomir kreideweiss - doch er hat die Geistesgegenwart, den schweigsamen, vermummten Knappen, der unbewaffnet auf den Hoff hinausstürzen will an der Schulter zu packen und festzuhalten. Tief graben sich die behandschuhten Hände in das Fleisch, und unter der Kapuze hervor dringt ein unwillkürlicher Schmerzlaut. Der Ritter steht einen Moment da, bis wirklich zu ihm durchdringt, was passiert ist. "Ich weiss auch nicht was das soll - und ihr habt recht, wir schweben in Gefahr, in höchster Gefahr - wir alle, verdammt!" Hat er erst noch ruhig Kylmäveri geantwortet, so ruft er die letzten Worte hinaus, und dann zeigt sich, was jahrelanger harter Drill auszurichten vermögen: Dass es sein Bruder ist, der draussen so furchtbar still liegt und dessen Blut den Hof langsam rot färbt scheint verdrängt, Ruomir stürzt sich auf das auf der Hand liegende Problem: Zu überleben.

Hastig stößt er hervor: "Was immer das gerade sollte: Die Bastarde haben gerade kaltblütig gemordet, und sie können sich keine Zeugen erlauben. Jelo! Hast Du Waffen für dich und deine Knechte? Myriamel! Weckt die Frey-Soldaten! Sie sitzen im selben Boot. Kylmäveri! Wenn Ihr einen Bogen habt -  macht ihn bereit! Berneon, Joshua! Meine Waffen!" Kurz verharrt der Innenraum noch in bestürzeter Stille, dann bricht fieberhafte Aktivität aus. Jelo hat plötzlich eine gespannte Armbrust in der einen und eine Fleischeraxt in der anderen, Filara behilft sich mit einem schweren Messer - Jelos Kneche beginnen aufzutauchen, einer mit einer Mistgabel, einer oder zwei wie der Meister mit Armbrüsten, Myriamel ist im allgemeinen Schlafsaal im ersten Stock verschwunden, und die beiden Knappen verlassen den Raum kurz, um wenige Sekunden später mit beiden Armen voll Waffen wieder aufzutauchen.

Die ausserhalb des Hauses herrschende Ruhe ist unterdessen nur von kurzer Dauer. Kaum hat das Ross Scipios das letzte Mal mit einem Huf geschlagen, kaum ist man sich bewusst geworden, dass das Singen der Vögel, um diese Jahreszeit ohnehin eher spärlich, ganz verstummt ist - da bricht der Kampflärm schon wieder aus. Hinter dem Haus surren Pfeile, überraschte Ausrufe werden zu schmerzerfüllten Schreien, ein dumpfer Aufschlag kündet vom Sturz eines Pferdes oder Reiters.

Vor dem Haus bewegt sich ein Teil der blaugolden gekleideten Todesschützen auf den Hof zu, während der Rest sich in den Satteltaschen zu schaffen macht. Was sie tun wird offensichtlich, als der erste Widerschein einer flackernden Fackel in die vor Aktivität brodelnde Gaststube fällt. Schmerzhaft wird allen Anwesenden klar, dass der Eibenhain zwar aus Stein gemauert, aber mit Holz gedeckt ist. Brennbarem Holz...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 03.09.2006, 03:24:16
Die junge Ritterin hastet, bleich wie die Wand aber dennoch gefasst die Treppe empor. Die Tür zum Schlafsaal drückt sie auf, erleichtert das diese Türen nicht abgeschlossen wurden. Ansonsten hätte sie die Tür eingetreten. Die Soldaten, die von ihrer scheppernden Rüstung nicht bereits geweckt wurden werden es von ihrem lauten Rufen, das im Kampflärm der einige Momente später losbricht, halb untergeht.

"Aufstehen, Recken Frey's! Die Taverne wird belagert, es geht um euer Leben! Zu den Waffen, in die Rüstung und hinab!!" Ruft sie in der Manier hinein, in der sie schon öfters Leute in die Schlacht führte, dann, sobald sie überzeugt ist das alle wach sind, was eigentlich sich bei dem Kampflärm von selbst ergeben müsste, zieht sie ihre Klinge und hastet die Treppe wieder hinab, während sie an ihren Rücken greift, sich das Schild über den Arm streifend. Gegen die Bogenschützen würde ihnen ihre Deckung nicht ewig nützen, sie mussten einen Ausfall unternehmen solange sie den Zeitpunkt noch selbst bestimmen konnten!
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 03.09.2006, 14:47:29
Mit einem Grinsen nickt er dem Kopfgeldjäger zu, anscheinend hat Simon eingesehen, dass der Kopfgeldjäger ihn für einen Ritter gehalten haben musste und dies kein Grund zur Wut sein sollte, gerade zu solchen Zeiten brauchte er verlässliche Verbündete um dies alles zu überleben.
Ohne einen weiteren Kommentar macht, sich Simon daran Pferde für ihre Flucht bereit zu machen, jedoch nicht ohne den Stalleingang unbeobachtet zu lassen.

'Hoffendlich kommen sie nicht auf die Idee uns hier auszuräuchern wie Holzwürmer aus dem Holz.' gerade nach diesem kurzen Gedanken, riecht er den Rauch einer Fackel oder etwas anderem...'Dann soll es wohl so sein!'
Daraufhin nimmt er seinen Dolch zwischen die Zähne und schaut wartend nach dem Kopfgeldjäger.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 03.09.2006, 15:22:45
Scheinbar kaum durch ihre Rüstung behindert stapft Myriamel die Treppe hinab und blickt sich kurz um, dann blickt auch sie durch das Fenster auf die flackernden Fackeln und verzieht das Gesicht.

"Flucht oder Kampf, was ist der Plan? Wir können die Soldaten und Leute her nicht einfach da lassen, aber ich weiss nicht ob ich die Pfeile all dieser Hunde abhalten kann... Verhandeln, um Zeit zu gewinnen?"

Sie blickt sich fragend im Raum um, sucht gleichzeitig nach irgend etwas das man als weisse Fahne benutzen könnte.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 03.09.2006, 19:02:57
"Tja, fröhlich davonreiten ist wohl nicht."
Hrothgar grinst zynisch. Mit einer raschen, fließenden Bewegung zieht seine linke Hand ein kurzes, breites Schwert und seine rechte greift den schweren Streitflegel vom Gürtel und lässt dessen zwei Köpfe kreisen.
"Sie haben es wohl nicht anders gewollt. Auf dann zu einem Tänzchen, mein Bester?"
Mit unablässig an seiner Seite wirbelndem Flegel und vor dem Körper in Verteidigung gebrachtem Schwert geht Hrothgar, dessen leicht angespannt grinsendes Gesicht bis zur Augenpartie vom breitkrempigen Hut bedeckt ist, in Richtung offene Stalltür. Ein kurzer Blick zu Simon, dann spurtet der Kopfgeldjäger nach draußen...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 03.09.2006, 20:07:03
"Auf das unsere Feinde ihr eigenes Blut schmecken mögen!" sagt Simon noch zu dem davon eilenden Hrothga, sofort heftet sich Simon an seine Fersen und zieht beim Laufen noch sein Kurzschwert, einen kurzen Blick lässt er durch die Szenerie schweifen die sich ihm bietet, um möglichst eine Stelle zu finden wo er gut geschützt ist und den Feind an einer empfindlichen Stelle treffen kann, außerdem bereitet er sich darauf vor dem ersten Reiter bei einem Angriff auszuweichen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 04.09.2006, 03:16:06
"Bogen? Nein." Nach einigen Augenblicken des Überlegens, gelingt es Kylmäveri die sich überschlagenden Gedanken in ihrem Kopf einigermaßen beiseite zu schieben und zu verstehen, was man letztendlich von ihr will. "Wenn es auf Fernkampf ankommt, so habe ich dies hier," die Adlige verstaut das Langschwert in der Scheide und nimmt stattdessen ihre Wurfaxt in die Rechte, "dürfte genauso weh tun wie ein Pfeil, wenn Ihr mich fragt, eigentlich ja noch schlimmer..." Plötzlich hört sie auf zu schwatzen und blickt mit geweiteten Augen dem Fackelschein entgegen. "Bei des Nordens Winterschnee," keucht die Tochter Jämeenlinnas auf, "sie wollen doch nicht etwa... oh, doch!"
Mit beinahe verkrampften Fingern um die Axt eilt sie hinter Hrothgar und Simon ohne jeglichen Befehl hinaus, wobei sie draußen ebenfalls darauf achtet, möglichst in Deckung zu bleiben.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 04.09.2006, 11:28:13
Ruomir und seine Knappen sind noch mit Rüsten beschäftigt, als die Frage Myriamels gestellt wird, und so ist es Jelo, der gehetzt antwortet: "Verhandeln wird nichts bringen - die haben gerade ihren eigenen Herrn ermordet, verdammt!" Dabei kontrolliert er kurz seine Armbrust, dann nimmt er einen Platz am Fenster ein. Er ruft: "Filara, schließ dich mit Lorn im Keller ein!" Da sieht er die beiden dunkel gekleideten Nordleute aus dem Stall auftauchen und Kylmäveri an ihm vorbeirennen. "Oh, diese Wahnsinnigen! Schwarzschild! Eure neuen Gefährten brauchen Unterstützung!" Jelo gibt weiter Kommentare und Befehle von sich. Unterdessen tauchen vier der Frey-Soldaten auf, noch damit beschäftigt, sich die Waffen umzuschnallen. Sie bewegen sich zur Tür und warten auf ein Signal, dass sie loslaufen sollen.

Hinter dem Haus geht unterdessen der Kampf weiter, wieder erschallt ein lauter Schrei, gefolgt von dem dumpfen Schlag eines fallenden schweren Körpers, und auch im Hof werden die ersten Klingen funkenschlagend gekreuzt.

Weiter geht es im Kampf-Thread!
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Myriamel von Narsielm am 04.09.2006, 11:30:24
Myriamel flucht leise als sie aus der Taverne blickt. Diese Krieger waren offensichtlich entschlossen sich erschiessen zu lassen, und die Soldaten Freys liessen auf sich warten... Was solls, man lebt nur einmal. Sie blickt über die Schulter und zu dem, der sich Ruomir nennt und der hier offensichtlich das Kommando übernommen hatte. Sie hebt ihre Stimme gerade so weit das sie den Kampflärm übertönt.

"Die Krieger Frey's müssten gleich kommen! Ich kann meinen Waffenbruder nicht allein lassen, schickt sie uns hinterher! Ihr bleibt hier, sonst kriegen sie am Ende auch euch noch."  Dann klappt sie ihr Visier hinunter, zieht surrend ihre Klinge und stapft zum Ausgang, lautstark wenn auch etwas dumpf brüllt sie die Feinde an um ihre Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen sobald sie die Tavernentür hinter sich zu würft.

"He, ihr meuchelmörderischen, ehrlosen Hunde! Wer von euch erbärmlichen Gestalten auch nur den letzten Funken von Ehre hat, komme her! Ich werde ihm zeigen was es heisst vor Mitgliedern des Nordsterns ruchlos zu morden!" Mit schweren Schritten stapft die imposante Gestalt der Schildmaid aus der Tür, den Schild schützend vor sich erhoben. Der weisse Stern, das Wappen des Ordens, prangt auf ihrer Brust und hebt sich von ihrer sonst schwarzen Kleidung ab. Ihr Wappenrock, das Metall ihrer Rüstung, selbst ihre Klinge welche zudem noch sauber eingefettet ist sind geschwärzt. Nichts blitzt, dem Stereotyp des Ritterdaseins folgend, in der Morgensonne, als sie sich mit schweren Schritten, das Schild schützend vor sich erhoben, in Bewegung setzt.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 19.09.2006, 22:03:45
Platzhalter - der Kampf
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 19.09.2006, 22:15:56
Innerhalb weniger Sekunden hat sich der Hof des Gasthauses in einen Vorhof der Hölle verwandelt. Der einstmals ordentlich geharkte Sand ist ebenso wie das spärliche Gras zertrampelt, Blut versickert langsam im Boden, und die verstreuten Leichen, noch warm wie im Leben, beginnen schon einen ekelhaften Geruch zu verströmen. Pferde, ihrer Reiter beraubt, verteilen sich über den Hof, der betäubte Soldat liegt stöhnend im Blut seines Kameraden, das Hufklappern der fliehenden Feinde verklingt in der Ferne.

All das tritt jedoch in den Hintergrund hinter dem Brausen und Knistern, mit dem die beiden Scheunen, Lagerort der ohnehin mageren Heuernte des Jahres, zunehmend ein Raub der Flammen werden. Zwei dicke, ölige Rauchfahnen steigen auf, verdunkeln den noch immer morgendlich hellblauen Himmel.

Die Tür des Gasthauses wird aufdgestoßen, und ein hoch erregter Jelo, die abgeschossene Armbrust noch in der Hand  und gefolgt von einigen Knechten kommt herausgestürzt - doch von Ser Ruomir Schwarzschild und seinen Knappen ist immer noch nichts zu sehen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 19.09.2006, 22:45:08
"Na das war ja mal wieder ein Spaß. Diese Adligen wissen offensichtlich wie man sich amüsiert..."
Zynisch grinsend steckt er seine Waffen zurück in seinen breiten Gürtel und rückt den Hut zurecht. Dann holt er ein schweres Paar Handschellen hinter seinem Rücken hervor und schlendert zu dem am Boden liegenden Soldaten.
Ein rascher, prüfender Blick und der schwere Langbogen des Mannes wechselt den Besitzer.
"Nett. Aber immernoch irgendwie unbefriedigend das Ganze...bisher."
Mit geübten Griffen dreht der Kopfgeldjäger dem Bewusstlosen die Arme auf den Rücken und fixiert sie dort. Dann schleift er seinen neuen Gefangenen mit mit Seelenruhe in Richtung Gasthaus.
Dem vorbeieilenden Jelo wirft er nur ein flüchtiges Lächeln zu.
"Herr Wirt! Mich deucht Euer Heu brennt, meint ihr nicht auch?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 20.09.2006, 20:20:46
Kylmäveri atmet tief durch und steckt die Klingen weg, als die Reiter so plötzlich das Weite suchen. "Feiges Pack, und untüchtig noch dazu," stellt sie fest, als sie sich auf dem Schlachtfeld umsieht und ob des grausigen Anblicks und des aufkommendes Gestanks die Nase rümpft. Anscheinend hat einer der geheimnisvollen Mietsöldner überlebt - den würde sie gleich zur Rede stellen, nachdem sie... achja, die Ritterin wurde ja verletzt.

Die Adlige eilt zu Myriamel, um ihre Wunden zu verbinden. "Lasst mich das machen, ich habe nämlich einiges über Heilkunde gelernt daheim. Oh, das sieht ja schlimm aus, haltet still, damit Ihr nicht noch mehr Blut verliert... Wer seid Ihr eigentlich, wenn ich mal Fragen darf? Was Ihr seid sehe ich ja, wohl eine Ritterin vom Nordstern..." Die nächsten Minuten beschäftigt sich die Nordländerin mit der verwundeten Kriegerin, und überlässt die Gefallenen, die Taverne und die brennenden Speicher sich selbst.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 21.09.2006, 18:03:31
'Hinterlistige Mörder, ohne Ehre.....man sollte sie schnell beseitigen, bevor sie sich noch weiter im Lande ausbreiten oder uns nocheinmal Schwierigkeiten bereiten.' denkt Simon noch, während er den letzten der flüchtenden Krieger nicht mehr erwischen kann.
Dann schweift sein Blick über die Kadaver und die Körper der Bewusstlosen. Kurz sieht er Jelo über den Platz laufen, Simon rennt nun auch zu dem brennenden Gebäude um beim Löschen zu helfen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 21.09.2006, 21:43:36
Jelo runzelt die Stirn, als er den respektlosen Kommentar Hrothgars höert, doch er ist schon zu beschäftigt damit, eine Löschkette zu organisieren, um groß weiter zu reagieren. Seine paar Knechte tauchen auf, werfen ihre Waffen in die Ecke und holen schnell Eimer herbei, um das Wasser, das einer von ohnen im Akkord aus dem Brunnen holt, zum Brand zu bringen - doch schnell wird klar, dass ihre Anstrengung eher symbolischen Charakter hat. Ein Eimer nach dem anderen verschwindet zischend in den lodernden Flammen, den Knechten, den eifig helfenden Freysoldaten und Simon rinnt der Schweiss in Strömen über die Stirn und den Körper hinunter - und doch breitet sich das Feuer immer weiter aus, wird Heuballen um Heuballen, Meter um Meter und Dachbalken um zundertrockenen Dachbalken ein Raub der Flammen.

Schliesslich, als klar wird, dass die Scheunen nicht zu retten sind gibt der Wirt schweren Herzens die Order, die angrenzenden Ställe mit Wasser zu tränken und die paar Lederhäute, die sich finden lassen zu nutzen, um die Stallwände zu sichern. Die schwer arbeitenden Leute haben das Gefühl, sie würden schon stundenlang die Feuer bekämpfen, doch wenn sie einen gehetzten Blick auf de Himmel werden, sehen sie, dass sich die mühsam durch den Qualm hindurchsehende Sonne noch kaum bewegt hat seit dem Kampf, und im Hof sitzen immer noch die fremden Reisenden und versorgen die Wunde der Nordritterin...

Diese hat sich, als Kylmäveri ihr dei Hilfe anbot, höflich bedankt, doch auf die Fragen ist sie nur kurz eingegangen. "Ja, ich bin Rittein des Nordsterns...", sie stockt kurz, unterdrückt einen Schmerzenlaut, als Kylmäveri die Wunde reinigt, "und ich bin gerade auf dem Weg zurück in unsere Ordensburg, das heisst ich wäre es, hätten uns nicht diese Schwarzschilds angesprochen. A propos, wo ist Ruomir überhaupt?"

Der genannte taucht schliesslich auf. Er trägt Ritterrüstung, hat einen Schild am Arm und sein Schwert umgegürtet - die Rechte liegt noch wie unbewusst auf der Schulter seines einen Knappens, dem, der nicht die Pferde versorgt hat. Beide Knappen tragen Kettenhemden, Langschwerter und kleine, schmucklos schwarze Stahlschilde. Als Ruomir der herumliegenden Leicher und der verwundeten Myriamel ansichtig wird und merkt, dass der Kampf offensichrtlich vorbei ist verlässt alle Spannung seinen Körper. Er sackt zusammen, kann sich nur mit Mühe lang genug auf den Beinen halten um zu seinem Bruder zu wanken, wo er in die Knie sinkt. Unter dem geschlossenen Visier dringt ein Laut hervor, der verdächtig nach einem unterdrückten Schluchzen klingt. Als auch sie sehen, dass bei Laromir offensichtlich jede Hilfe zu spät kommt enfährt dem einen Knappen ein Schrei, auch er eilt zum leblosen Körper des ermordeten Ritters - und nur der stützende Arm des Pferdeknappen verhindert, dass auch der Junge neben Laromir zu Boden geht. Eng nebeneindander stehen die beiden da und trauern stumm um ihren Herrn...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 21.09.2006, 21:58:17
Unterdessen hat der Kopfgeldjäger seinen Gefangenen in den Schankraum geschleift und in einer ruhigen Ecke auf einen Stuhl drappiert. Mit geübten Griffen legt Hrothgar dem Soldaten  ein zweites Paar Handschellen um die Füße.
"Ein bisschen knapp, aber ist ja nicht für lang..."
Dann weckt der 'Habicht' sein Beute recht ruppig auf und wartet ab was dieser zu sagen hat...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 25.09.2006, 12:26:36
Der Gefangene ist ein noch junger Mann mit deutlich nordischen Zügen. Hoher, schlanker Wuchs mit breiten Schultern, aber ein weiches Gesicht mit einem Bart, der den Zustand des „Flaums“ nur knapp hinter sich gelassen hat und kurzgeschorenes blondes Haar zeichnen beinahe noch das Bild eines Kindes. Er sitzt zusammengesunken auf dem Stuhl, aus dem aufgerissenen Mundwinkel rinnt ihm ein kleiner Faden tiefroten Blutes durch das wundgeschlagene Gesicht, über dem rechen Auge ist schon der Ansatz eines prächtigen blauen Fleckes zu erkennen. Als ihm Hrothgar einige klatschende Ohrfeigen verpasst baumelt der Kopf, weiter schlaff auf der Brust hin und her. Schließlich gehen die beiden Augen kurz auf, der Junge zuckt einmal, hustet – dann kehrt so etwas wie Spannung in den Körper zurück. Er nimmt den Kopf hoch, und als er sieht, in welcher Position er sich befindet, dass er gefangen ist versucht krampfhaft sich zu befreien.

Wie Hrothgar es schon so oft gesehen hat wirft er sich gegen die Fesseln, zerrt an ihnen, der Stuhl knarrt bedenklich . doch es hat keinen Sinn: Zu erfahren ist der Kopfgeldjäger, zu vielen Gefangenen hat er schon Handschellen angelegt, als dass ein kleiner Söldner Chancen hätte, sich zu befreien. Schließlich erschlafft der Junge, schaut Hrothgar mit leicht umwölkten Augen an und fragt, vor Heiserkeit kaum zu verstehen: “Wo ist Kusak?“
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 26.09.2006, 17:18:50
Hrothgar lächelt humorlos und zieht sich selbst auch einen Stuhl heran. Er schiebt seinen Hut in den Nacken und setzt sich vor den Gefangenen.
"Tja, weißt du Junge, ich hab' wenig Zeit, ja, das habe ich. Gehen wir also der Einfachheit halber davon aus dass er draußen gerade sein Leben ausblutet, genauso wie die hohe Herrschaft auch.
Und wo wir gerade von denen reden: Was war da los? Du weißt was ich meine, also antworte einfach."

Der Kopfgeldjäger wendet sich, scheinbar desinteressiert, kurz ab und kramt in seinem Rucksack, welchen er auf dem Tisch abgestellt hatte, herum.
"Also was ist? Tut mir Leid dass ich nicht zum plaudern aufgelegt bin, hatte heute nen schlechten Start..." fügt Hrothgar beiläufig hinzu.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Simon_Farell am 26.09.2006, 18:00:01
Das Blut kocht förmlich in Simons Adern bei der Hitze der Arbeit, doch weis er, wie unverzichtbar die Aufgabe ist, die anderen Gebäude gegen die Flammen zu schützen.
Der Schweiß tropft dem Nordritter vom Gesicht, und er hat sich seines schweren schwarzen Obergewandes und des Kettenhemds entledigt, um nicht noch mehr ins Schwitzen zu kommen oder gar zusammenzu brechen. Als er kurz einen Blick über seine Schulter wirft sieht er den Kopfgeldjäger mit einem Gefangenen verschwinden.
'Ehrloser Bursche, er könnte dem Wirt auch helfen sein Hab und Gut gegen den Raub der Flammen zu sichern!'

Nach diesem Gedanken verdrängt die harte Arbeit jeglichen Gedanken aus Simons Kopf.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 26.09.2006, 19:35:44
Der blonde Junge scheint verwirrt und verzweifelt. "Tot? Kusak ist tot? Aber... aber... das kann nicht sein! Kusak kann nicht sterben!" Die Stimme kommt stockend, noch immer ist er heiser. "Er hat uns einfache Beute versprochen, ganz einfach sollte es gehen und völlig ohne Gefahren, und jetzt ist er tot? Und die anderen, was ist mit ihnen?" Flehend schaut er Hrothgar an. "Sagt mir, dass die anderen noch leben, bitte, sagt es mir!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 26.09.2006, 23:58:21
Nachdem sie sichergegangen ist, dass Myriamel nicht zu schnell verbluten wird, untersucht die neugierige Nordländerin das Schlachtfeld. Die in ihren Augen nicht allzu hochwertige Bewaffnung der Gefallenen interessiert sie kein Stück - dafür für die eventuellen Geldvorräte oder gar Schmuckstücke, die sie vielleicht vorfinden mag.

'Lag hier nicht noch einer herum, wo ist er denn hin?' Nachdem Kymäveri das Fehlen eines gerade noch da gelegenen Söldner registriert, findet sie bald auch die Schleifspur, die zum Gasthaus führt. Die Adlige stellt (für sich) sicher, dass ihre Hilfe beim Brandbekämpfen nicht benötigt wird und begibt sich auch gleich in den Schankraum. "Ah, da ist er ja, also lebt er doch! Und er hat bestimmt eine Menge zu erzählen, hm?" Interessiert stellt sich die Reisende mit verschränkten Armen an den Türrahmen, um dem Verhör beizuwohnen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 28.09.2006, 16:17:09
"Vielleicht, vielleicht auch nicht..." tut der Kopfgeldjäger die verzweifelte Frage des Gefangenen ab.
Als Hrothgar der Anwesenheit Kylmäveris Gewahr wird verschließt er seinen Rucksack plötzlich wieder und lässt ihn mit einer fahrigen Bewegung unter dem Tisch verschwinden ohne etwas herausgeholt zu haben. Dann wendet er sich wieder seinem "Gesprächspartner" zu.
"So, also dieser Kusak ist wer? Er hat Euch dafür bezahlt Euren Herren und den Ritter Schwarzschild umzubringen? Was noch? Hör auf zu wimmern und fang an zu erzählen!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 29.09.2006, 12:00:16
Der Junge ist dem Zusammenbruch nah. "Nein, nicht unseren Herrn. Der Herr Kusak..." Er muss schlucken. "Nein, anders. Wir kommen alle aus Ravensleben, einem kleinen Ort östlich von Krolheim. Die letzten Jahre waren schlecht, und so haben wir angefangen, ab und an... Zölle von Durchreisenden zu erheben. Doch wir hatten kein Glück, und letztes Jahr haben wir einen kleinen Tross Ritter erwischt. Der Kampf war kurz und bitter, so wie der heute, und innerhalb weniger Sekunden lag das halbe Dorf am Boden, hingestreckt von fünf Männern.

Ihr erratet es sicher: Ihr Anführer war niemand anderes als Kusak, Leutnant und Waffenmeister der Grafen Antares. Er verschonte uns andere, unter der Bedingung, dass wir ihm gehorchen würden, die hingestreckten erwiesen sich als lediglich betäubt - und im Laufe des letzten Jahres hat er uns einigemal fette Beuten gezeigt und in die Hände gespielt. Er bekam seinen Anteil, wir mussten unsere Felder nicht bestellen, hatten alles was wir brauchten. Kusak wurde so etwas wie unser Anführer, kämpfte sogar bei einigen harten Brocken mit. Er war fair, und alle waren glücklich."


Der Junge schluckt schon wieder, aber seine Stimme ist mittlerweile kaum noch rauh, geschweige denn heiser. Er hat sich warmgeredet. Offensichtlich hat er beschlossen, dass, wenn alle tot sind, er auch genauso gut auspacken kann. "In der Zwischenzeit hat er uns auch ein wenig trainiert - ich sage Euch, er war unbesiegbar! oder er erschien uns so, denn jetzt ist er tot.

Er gab uns Waffen, vor allem unsere Bögen, und am neulich kam er schliesslich mit einem Wagen voller Uniformen und anderer Ausrüstung, zusammen mit einigen wunderschönen Pferden! "
Hier, nehmt das!" sagte er, "Ich habe einen Auftrag für euch, bei dem ihr das brauchen werdet." Und wir folgten, voller Stolz darüber, dass wir jetzt offiziell waren.

Wir ritten nach Osten, umgingen alle Ortschaften. Kusak mahnte immer zur Eile, trotzdem achtete er darauf, dass wir nie gesehen wurden. Am Abend des zweiten Tages dann kam der fremde Ritter, zusammen mit einer Handvoll Männer, die wie wir gekleidet aber hoffnugslos arrogant war, zu uns. Kusak hatte uns gesagt, sie seien unsere Beute - und seltsamer weise schöpften sie keinen Verdacht, obwohl sie uns nicht kannten. Wir ritten weiter nach Osten, in höchster Eile, doch jetzt kümmerten wir uns nicht mehr darum, wer uns sah. Der Ritter gab sich nur mit Kusak und seinen Reitern ab, wir anderen blieben unter uns, bis wir hier nach einem Tag und den beiden Nächten, in denen wir nur kurz gerastet hatten, hier ankamen.

Den Rest der Geschichte kennt Ihr. Darf.. darf ich vielleicht ein Glas Wasser haben?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 29.09.2006, 21:06:27
"Euer Kusak ist geflohen wie ein verscheuchter Hund, mit eingezogenem Schwanz," äußert Kylmäveri verächtlich. Da sie jedoch nicht grausam erscheinen will, schreitet sie in die Küche und, sollte sie dort keine Menschenseele vorfinden, sucht selber nach etwas Trinkwasser, das sie in eine Schale füllt, um den Gefangenen zu tränken.

"Aber über diese Ritter, die ihr ermorden sollten, könnt Ihr uns gewiss etwas mehr erzählen," drängt die Adlige, nachdem sie wieder zurück ist und die Schale an die Lippen des Burschen gehalten hat, "ich hoffe, der Schlag auf den Kopf hat Euch nicht die Erinnerung genommen, *wo* sie zu euch gestoßen sind? Und vielleicht habt Ihr ja doch etwas davon mitbekommen, worüber sie mit Kusak geredet haben, hm? Kommt schon..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 29.09.2006, 23:21:40
"Geflohen? Er lebt also noch?" Eine Emotion malt sich in das Gesicht des Jungen, mit dem die Nordritterin überhaupt nicht gerechnet hätte: Erschrecken. Blankes Entsetzen. Dankbar trinkt er zwar das Wasser, das Kylmäveri in einer vergessenen Karaffe hinter der Theke gefunden hat - doch sein Redestrom ist versiegt. "Ich kann - ich darf nichts sagen!" Er scheint gegenüber seinen Verhörern so etwas wie Rückgrat gefunden zu haben. Doch halblaut und zu sich selbst murmelt er: "Wenn er herausfindet, dass ich geredet habe bringt er uns um - bringt er uns um - "

Wenn das überhaupt möglich ist wird er immer kleiner, versucht, in dem Stuhl zu verschwinden. Am liebsten wäre er wohl unsichtbar.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 30.09.2006, 12:53:27
'Das darf doch nicht wahr sein...'
Der Kopfgeldjäger bedenkt Kylmäveri mit einem giftigen Blick.  
"Ja ja, wahrscheinlich wird er dass...was aber nicht mein Problem sein soll." meint Hrothgar, tritt hinter den gefesselten und zieht seinen Dolch.
An die junge Frau gewandt fügt er barsch hinzu: "Ihr,Fräulein, trommelt die anderen zusammen und macht Euch fertig, wir reiten sofort los."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 30.09.2006, 21:28:00
"Und wohin? Steht der Weg denn schon fest? Ach, übrigens, ich habe gar kein Pferd," erkundigt sich Kylmäveri etwas verunsichert. 'Habe ich was falsches gesagt? Oder wieso guckt er so böse?' Ohne zunächst einmal Anstalten zu machen, den Schankraum zu verlassen, wendet sich die Adlige mit strengem Blick an den Gefangenen: "Wie zum Henker soll er denn was erfahren, wenn er schon über alle Berge ist? Und wenn er immer so mutig ist wie heute, dann wette ich, dass er sich nicht mal mit einem Fuß auch nur in die Nähe traut - es sei denn, Krolheims ganze Armee stünde hinter ihm... Also albert nicht herum, redet jetzt! Ich bin mir sicher, dieser Kusak ist nicht der einzige Mensch im Reich, der Euch umbringen kann," bei den letzten Worten deutet die Nordländerin unmißverständlich auf Hrothgar. Ihr Blick schweift dabei unwillkürlich ebenfalls zum Kopfgeldjäger - der alles andere als begeistert über ihre Einmischung scheint.

"Naja, ich kümmere mich dann um die Abreise, aber nachher möchte ich die Einzelheiten erfahren," verabschiedet sich die Wanderin schnell, und begibt sich schleunigst auf die Suche nach Simon, Ruomir und dessen Knappen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 30.09.2006, 22:32:58
"Ja ja, sicher. Sobald alle da sind, ich hasse es Dinge zweimal zu sagen."
Hrothgars giftiger Blick erweicht sich zu einem anzüglichen Lächeln als er, während Kylmäveri den Raum verlässt, auführlich deren Rückseite mustert.
Ohne weitere Worte zieht Hrothgar dem Gefangenen den Dolchknauf über den Hinterkopf und schickt ihn so wieder ins Reich der schmerzenden Träume.
Kurz ist er versucht nocheinmal den Rucksack zu öffnen, verdrängt dies jedoch.
'Das muss wohl noch ein bisschen warten...'
Dann löst er den bewusstlosen Soldaten vom Stuhl und schleift den Gefesselten wieder auf den Hof hinaus...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 01.10.2006, 00:23:11
Der Junge zuckt noch ein letztes Mal zusammen, als Kylmäveri ihm droht, scheint etwas sagen, ihr widersprechen zu wollen - doch als ihn der Dolchknauf trifft seufzt er noch einmal und wird wieder schlaff. Wie ein Mehlsack lässt er sich von Hrothgar nach draussen schleifen.

Dort hat sich die Szene entwickelt. Die beiden Scheunen brennen, unbehindert von Löschversuchen, lichterloh und senden zwei dicke Säulen schwarzen Ruaches gen Himmel. Das Knacken und Prasseln des todgeweihten Holzes wird nur knapp übertönt von den gelegentlichen, aber jetzt selten gewordenen Kommandos von Jelo. Die knapp zwanzig gegen das Feuer kämpfenden Männer, unter ihnen Simon und einer der Knappen, haben sich in einer Routine gefunden - in einer endlosen Kette wird Eimer um Eimer aus dem noch nicht versagenden Brunnen hervorgeholt, awechselnd nach Süden und Norden weitergereicht, bis sich das Wasser auf die gefährdeten Ställe ergiesst. Diese bilden mit ihrer unregelmäßigen und unvollständigen Abdeckung durch Roh-, gegerbtes und gebeiztes Leder einen kuriosen Anblick. Ab und an verglüht ein Funken zischend in dem provisorischen Feuerschild, doch noch scheint er zu funktionieren. Die Männer haben sich unterdessen ihrer Hemden entledigt, und die meisten haben Tücher um ihre Stirn gebunden, damit ihnen der Schweiss nicht in die Aufgen rinnt.

Jelo ist überall gleichzeitig. Er hilft in den Eimerketten aus, dirigiert das Anbringen der Felle - wirft ab und an einen traurigen Blick in seine verschwindenen Scheunen. Im Moment lässt er sich aber von dem Verlust nicht lähmen.

Ruomir und der andere Knappe haben sich inzwischen von ihrer Trauer erholt - oder zumindest gelöst. Der Ritter sitzt mit der verwundeten Myriamel ein wenig abseits, kritzelt in höchster Eile auf ein Pergament und redet auf die Dame ein. Der zweite Knappe ist nicht zu sehen, doch es ist auffällig, dass die herrenlosen Pferde nicht mehr im Hof umherstreunen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 01.10.2006, 00:49:27
Hrothgar lehnt den Bewusstlosen provisorisch gegen die Hauswand.
"Schwarzschild! Auf! Wir reisen ab! Die gekühlten Getränke scheinen auszugehen!"
Mit eiligem Schritt schleift der Kopfgeldjäger seine "Beute" dann in Richtung Stall wo er den Soldaten wie Gepäck über sein Pferd hängt und noch eine handvoll weitere Reittiere mitnimmt welche, so hofft Hrothgar entschieden, schon vom Knappen reitfertig gemacht worden sind....
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 01.10.2006, 11:16:47
In der Tat: Die erbeuteten Pferde sind ja ohnehin reisefertig, wenn auch abgekämpft. Der Knappe, immer noch gehüllt in seinen Umhang, hat inzwischen drei weitere Perde aufgezäumt und gesattelt und ist gerade dabei, auf einem weiteren mehrere Säcke mit Gepäck zu vestauen.

Das edle Tier, auf dem Antares geritten ist hingegegen steht hastig angebunden, aber noch unversorgt dicht hinter dem Eingang.

Von Ruomir ist auf Hrothgars Ruf hin nur ein knappes Nicken gekommen. Er schreibt hastig weiter, während Myriamel geduldig zuhört, was zu sagen hat.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 01.10.2006, 11:58:09
Der Schweiß tropft aus allen Poren Simons doch will, nein muss er sogar gegen diese Flammen kämpfen.'Diese Flammen haben den Leib meines Vaters und den Rest meiner Familie verzehrt! Ich muss sie bekämpfen auch wenn es nur um zwei Scheunen geht, für Jelo sind sie genauso wichtig wie für mich mein Vater'.
Kurze Bilder schießen Simon durch den Kopf, an dem Abend wo auch sein Leben beinahe beendet worden wäre und seine Rückkehr in den Herrschaftssitz seines Vaters, wie er alleine durch die Ruinen streifte und nur noch die letzten Herrschaftsinsignien sichern konnte.
'Vaters Mörder sollen genauso dafür Leiden wie er in dem Feuer gelitten haben wird! Und meinen Bruder werden sie mir nicht wegnehmen können!'

Über die Schulter sieht er wie die anderen langsam aufbrechen wollten, kurz überlegt er, aber entscheidet sich dann doch weiter Jelo bei den Löscharbeiten zu helfen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 02.10.2006, 20:49:48
'Sie sind alle beritten, das heißt, ich werde auch ein Pferd brauchen,' überlegt sich Kylmäveri. Zum Glück - wenn man dabei von Glück sprechen kann - sind soeben einige freigeworden. Zunächst einmal begibt sich die Adlige jedoch zu Simon, um ihn daran zu erinnern, dass er auch zugesagt hat, Ruomir zu helfen. "Verzeihung, aber ich wollte nur mal gesagt haben, dass Herr von Schwarzschild - mitsamt des Geleitschutzes, also uns - gleich aufbrechen möchte. Ich bin mir sicher, das Feuer ist sogut wie bezungen, ihr habt eine ganze Arbeit geleistet! Habt Ihr eigentlich ein Pferd? Oder müsst Ihr Euch eins von den... erbeuteten nehmen? Nungut, ich kümmere mich schonmal um die Tiere..."

Daraufhin begibt sich die Nordländerin direkt zu Antares' Ross, wo sie das edle Reittier zunächst einmal begeistert besieht, und es schließlich soweit vom Zaumzeug befreit, dass es grasen kann. Dann schaut sie sich nach einer Pferdetränke oder ähnlichem um. 'Notfalls werde ich wohl einen Kübel Wasser vom Brunnen holen müssen...'
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 02.10.2006, 23:20:31
Schließlich beendet Ruomir seine Schreibarbeit. Er wechselt noch einige gedämpfte Worte mit der verwundeten Nordritterin, dann faltet er zwei dicht beschriebene Pergamente zusammen und schreibt auf die Aussenseite noch etwas. Seinen folgenden leicht suchenden Blick beantwortet Myriamel mit einem Winken in die Richtung der brennenden Scheunen, woraufhin er aufsteht und sich einen nur einseitig glimmenden Holzscheit holt.

Diesen nutzt er, um ein wenig aus einer Gürteltasche hervorgezaubertes Siegelwachs zu erweichen und auf die Pergamente zu träufeln - endlich holt er aus dem selben Beutel ein Petschaft hervor, drückt es in das Wachs und reicht die versiegelten Briefe an Myriamel. Die Nordritterin deutet eine Verbeugung an, steht, die Briefe in der unveletzten Hand haltend auf und geht einige Schritte zu Simon. "Simon! Ich bin verwundet, und bei der Weiterreise wäre ich vermutlich keine Hilfe, eher eine Belastung - daher habe ich eingewilligt, mich hier um die Toten zu kümmern. Ich werde Laromir eine Bestattung zukommen lassen und, wenn mein Arm geheilt ist, Graf Antares aufsuchen und ihm von den Geschehnissen berichten. Dazu aber braucht es nur einen von uns, und ganz ehrlich, ich bin vermutlich besser dazu geeignet, ihm den Tod seines Sohnes beizubringen als irgendwer anders der Anwesenden.

Wirst Du unsere Verpflichtung Ser Schwarzschild gegenüber erfüllen? Denn inzwischen bin ich davon überzeugt, dass seine Motive rechtschaffen sind - wer von solchen Lumpen gejagt wird, der kann nicht falsch sein."


Kylmäveri versorgt unterdessen Antares Rappen. Das wunderschöne und erkennbar sehr wertvolle Tier ist immer noch aufgeregt, schnaubt und wirft den Kopf hin und her. Die Flanken beben zwar nicht mehr, doch die Verfilzung des eigentlich gut gepflegten Felles, der eintrocknende Schweiss und die graue Staubschicht sind stumme Zeugen der zurückliegenden Gewaltmärsche. Als es von dem Zaumzeug befreit ist versenkt es das Maul zwar dankbar in bereitstehendes Heu, doch Kylmäveri hat kein Glück mit dem Wasser: In der Tränke im Stall findet sie zwar noch eine Pfütze, doch der inzwischen magere Ertrag des Brunnens wandert ausnahmslos direkt an die Stallwände. Die Adlige erinnert sich, dass es entlang der Königsstrass alle paar Meilen trotz der Trockenheit noch ein wenig Wasser spendende Brunnen und Quellen gibt - wie es im flachen Land aussieht weiss sie hingegen nicht...

Ruomir geht inzwischen mit steif wirkenden Bewegungen zum Stall, inspiziert dort die parat stehenden Pferde und erwidert, verspätet, auf Hrothgars Ausruf: "Ja, wir müssen los. Mein Bruder wäre noch am Leben, wären wir pünktlicher gewesen!" Er wendet er sich ab und fängt an, seine Rüstung wieder abzunehmen und die Einzelteile auf dem Packpferd zu verstauen, doch der Kopfgeldjäger kann noch ein von Kummer verzerrtes, um Beherrschung ringendes Gesicht erkennen. Die Bewegungen wirken fahrig, doch jahrelange Routine lässt den Ritter effektiv arbeiten, und als er sich wieder dem Stall zuwendet hat er sich gefangen. Sein Gesicht, ist ruhig, entschlossen und hart, und sein Habitus spricht von Zielstrebigkeit.

Endlich nur noch in seiner Kettenrüstung, übernimmt er die Zügel seines Rosses, führt es mit gutem Zureden aus dem Stall heraus und an den Scheunen vorbei. Es spielt zwar nervös mit den Ohren, doch es scheut nicht... Die Knappen folgen, jeweils mit zwei Pferden, und haben deutlich mehr Mühe.

Als er mitbekommt, dass anscheinend nicht alle ein Pferd haben sagt er, mit bemüht neutraler Stimme: "Wir haben ein Pferd über. Einer von Euch kann das Tier meines Bruders übernehmen, dann braucht Ihr nicht zu plündern, und es wäre ihm recht, wenn es weiter dem Zweck dient, für den er bereit war zu sterben."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 03.10.2006, 12:12:27
"Okay wie ihr meint, ich hoffe Jelo schafft es alleine das Feuer zu ende zu bekämpfen. Ich benötige wohl im Moment ein Pferd." Sagt Simon mit einer missmutigen Miene noch immer sieht man den glänzenden Schweiß seinen Oberkörper hinabrinnen, doch mit einem letzten Blick in die Flammen werfend geht er kurz ins Haupthaus um sich abzutrocknen und sich frische Gewänder anzuziehen, danach tritt er reisebereit aus dem Haus.

"Dann sollt ihr den Segen der Ersten haben Schildmaid, ich werde den Rittern Meldung über euren Verbleib machen so schnell wie es geht."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 03.10.2006, 22:35:36
"Also denn, auf. Ihr..."
Er deutet auf Simon.
"...nehmt ihr das Pferd des toten Ritters, dürfte Euch am besten stehen. Wärt ihr wohl auch so freundlich dieses gefesselte Muster ohne Wert bei Euch aufzuladen? Mein Pferd ist kein Packesel."
Hrothgar schleift den bewusstlosen Soldaten zu Simon und wirft Kylmäveri dann einen abschätzenden Blick nach.
"Lady 'Ich klaue das beste Pferd' erscheint mir für diese Aufgabe einfach zu...weich."
Dann steigt der Kopfgeldjäger auf sein eigenes Reittier und zurrt das Gepäck in den Satteltaschen fest bevor er schnalzt und sein Pferd aus dem Stall herausführt.
"Auf gehts!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 06.10.2006, 11:22:36
Jelo reißt sich kurz von seiner Arbeit los, als er sieht, dass die Kolonne zum Abmarsch bereit ist. Er kommt mit einem zwischen Niedergeschlagenheit, Dankbarkeit und Mitleid schwankenden Ausdruck, der auf seinem gutgenährten, zu Fröhlichkeit neigenden Gesicht fehl am Platze wirkt, zu der Gruppe hinüber und verabschiedet sich. "Habt Dank, Meister Farell! Ihr wart mir eine große Hilfe mit den Feuer - jetzt müssten wir es soweit unter Kontrolle haben." Er seufzt. "Doch wie wir ohne Heu auskommen sollen, und wann ich es schaffen werde die Scheunen wieder aufzubauen - das wissen die Ersten und niemand anders. Doch meine Sorgen sollen Euch nicht belasten - " Er wendet sich an Ruomir: "Um Euren Bruder tut es mir leid. Hinterrücks ermordet - so sollte niemand sterben. Aber seid versichert, dass wir ihm ein würdiges Begräbnis angedeihen lassen. Wir haben einen Pfarrer der Wiege in der Nähe, er wird für ihn beten, wie auch wir zu den Ersten beten.

Reist mit den Ersten, ich wünsche Euch viel Erfolg, und - rächt ihn!"
Er drückt dem mit versteinertem Gesicht im Sattel sitzenden Ritter die Hand, deutet auch in Richtung der anderen eine Verbeugung an und wendet sich dann rasch ab, macht sich wieder an die Arbeit. Laut schallt seine Stimme über den Hof - er gibt seinen Knechten wieder Kommandos.

Ruomir schaut Jelo noch kurz hinterher, dann mustert er schnell die bereit sitzenden Begleiter und sagt dann zu Hrothgar. "Also, Hrothgar - habt Ihr Euch überlegt, wie wir am schnellsten ungesehen nach Stormgard kommen?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 07.10.2006, 16:57:26
Hrothgar kratzt sich kurz die Bartstoppeln.
"Ja, das habe ich. Inwiefern wir schnell und ungesehen bleiben werden muss sich aber erst noch zeigen.
Wir reisen in zwei Etappen, unser erstes Ziel ist das Brückenschloss Lippoldt. Wir lassen auf der Stelle so schnell wie möglich alle größeren Straßen und Ansiedlungen hinter uns und reiten geradewegs in Richtung Nordwesten."

Seine schlanke Hand deutet in die exakte Richtung.
"Sobald wir die Felder der dort liegenden Dörfer hinter uns gelassen haben kommen wir auch endlich von den verschissenen Feldwegen herunter und schlagen uns querfeldein nach Nordosten bis Lippoldt durch. Reicht das?
Ach so, und wir versuchen auf dem Weg dorthin nicht umgebracht zu werden, ja das tun wir."

Der Kopfgeldjäger grinst humorlos und zieht seinen Hut ins Gesicht, lässt sein Pferd in einen leichten Trab fallen und schlägt eine Nordwestliche Richtung, fort von Gasthof und Straße, ein...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 08.10.2006, 17:18:42
"Wenn Ihr meint!" Auch Ruomir und seine Knappen setzen sich in Bewegung, die Knappen mit je einem Packpferd am Zügel. Leise scheppern die verpackten Rüstungen, und die verschwitzten Beutepferde scheinen ein unwiderstehlicher Magnet für allerlei geflügelte Insekten zu sein, welche sie summend umschwirren und sich durch das gelegentliche schwache Schlagen mit einem Schweif nicht irritieren, geschweige denn verteiben lassen.

Die Gruppe verlässt rasch die Königsstrasse und schlägt sich in die Felder. Die Ernte ist bereits im Gange - einzelne Felder weisen nur noch kleine gelbe und vertrocknete Stoppeln auf, während andere noch mehr oder weniger dicht mit im schwachen Wind wogenden Halmen bedeckt sind. Ab und an sehen die Reisenden Arbeiter von Ferne: Lange Reihen von Sensenschwingenden, oberkörperentblößten und in der Hitze schwitzenden, braungebrannten Männern, die sich, dicht gefolgt von die geschnittenen Halme zusammenbindenden Frauen langsam, ähnlich einer Raupe, quer über die Felder fressen. Auf anderen Feldern werden Erdäpfel geerntet: Ein Mann zieht ein mit einem Ochsen bespanntes Schar über die braunen, von weissen stoppeligen Pflanzen nur sporadisch aufgelockerten Flächen, während Kinder im folgen und die magere freigelegte Ausbeute an braunen erdigen Knollen in geflochtenen Kiepen sammeln.

Kommen die Reiter vorbei, hebt ab und an einer der Bauern grüßend die Hand, doch nicht einer scheint zu einem Schwätzchen aufgelegt, nicht einer unterbricht seine Arbeit, um herüberzukommen - was den Reisenden wohl auch sehr recht ist.

Noch lange verfolgt sie die weithin sichtbaren Rauchsäule, die das Ende der Scheunen dem Großteil des Landstrichs verkündet. Auch die Landbevölkerung scheint sie gesehen zu haben, denn ab und an treffen Ruomir und seine Begleiter auf junge Burschen, die einem Ackergaul notdürftig Sattel und Zaumzeug übergeworfen haben und jetzt anscheinend auf dem Weg zu dem Gasthaus sind.

Sanft knirscht die Erde unter dem Huftritt der Reiter, die steigende Sonne wirft ihr Licht erbarmungslos auf das nur selten von einem dann allerdings großen Baum beschattete Land, Feldweg reiht sich an schmalen, vernachlässigten Feldweg - und die Gruppe kommt voran, die Meilen wandern in langsamer, aber stetiger Folge von der Zukunft in die Vergangenheit.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 09.10.2006, 20:35:30
Zu Beginn der Reise wird selbst der gesprächsfreudigen Kylmäveri klar, dass Ruhe angebracht ist. Außerdem freut sie sich über das edle Pferd, das sie ergattert hat und dessen verräterische Wappentücher sie natürlich abgenommen und zusammengerollt hat. Die Bedrückte Stimmung und die warme Luft machen es der Nordländerin jedoch auf Dauer zu schaffen. Das tragische Schicksal Laromirs, dessen niedergeschlagenen Bruder sie nun nach Stormgard geleitet hat sie jedoch ebenfalls mitgenommen.

"Es tut mir wirklich leid, Ser, wegen Eures Bruders Schiksal," spricht sie Schwarzschild an, als das Schweigen unterträglich wird, "ich will hoffen, dass diese Tat nicht ungesühnt bleibt. Doch wozu, bei der Ersten Weisheit, hat es eine so ehrlose Söldnerbande auf euch abgesehen? Waren es denn dieselben, die euch schonmal Schwierigkeiten bereitet hatten, auf Eurem Weg?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 09.10.2006, 22:42:22
Der Mann dankt mit einem Kopfnicken der nordischen Edlen, doch er scheint sich zu sehr auf den Weg konzentrieren zu müssen, um sei ansehen zu können. Angestrengt schaut er auf die unebene Erde - und antwortet: "Ich danke Euch - und ja, auch ich hoffe, dass die Tat nicht ungesühnt bleibt. Doch wichtiger als sein Leben - wichtiger als das Leben eines jeden einzelnen von uns - ist, dass wir unser Ziel erreichen. Das bedeutet wohl, dass mein Leben doch wichtig ist, jetzt, wo die anderen alle tot sind." Er lacht leise, und Kylmäveri meint, unter der Trauer eine große Spur Zynismus zu hören. "Ich weiss nicht, was wir getan haben, um die Aufmerksamkeit jedes Halsabschneiders zwischen Halifar und Eiskapp zu verdienen. Diese jedenfalls kannte ich noch nicht, sie waren andere als die, mit denen wir schon Bekanntschaft geschlossen hatten. Wer weiss, wer noch alles hinter uns her ist." Und leise, kaum zu hören, fügt er hinzu: "... wichtiger als jedes einzelne Leben..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Simon Farell am 10.10.2006, 09:08:11
Gespannt lauscht Simon der Unterhaltung der Nordländerin mit Ruomir, und ist vor allem gespannt auf die Reaktion Ruomirs.

"Wohl wahr diese Taten werden nicht ungesühnt bleiben!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 13.10.2006, 19:59:47
"Ich danke Euch!" antwortet der schwarzgekleidete Ritter. Danach scheint er jedoch unwillig, weiter ein Gespräch zu führen und versinkt in Schweigen - die Zügel hält er schlaff in der Hand, und sein Pferd scheint eher dem Herdentrieb als Ruomirs Führung folgend seinen Platz im Zug zu halten.

Die Reisenden schlagen einen weiten Bogen nach Westen, begleitet von der stetig steigenden und zunehmend brennenden Sonne. Hinter ihnen steigt immer noch eine Rauchsäule in den Himmel - ob die andere Scheune gelöscht oder ihr Rauch schlicht vereinigt ist können selbst scharf schauende Augen aber nicht erkennen. Es dauert jedoch nicht lange, bis sich zu der starken Säule eine Reihe kleinere, diffusere weiter im Norden gesellen, die über die teilweise abgeernteten und braunen Felder hinweg von lodernden Küchenfeuern in Julshagen und einigen davor liegenden Gehöften berichten.

Der Himmel ist von dem in diesem Sommer allgegenwärtigen Stahlblau, nicht eine Wolke ist zu sehen - aber die Reisenden haben Glück und finden drei Stunden, nachdem sie aufgebrochen sind einen kleinen Bach, der zwar nicht allzu sauber aussieht, aber noch genug Wasser führt, um zu fließen. Der Feldweg, dem sie gerade folgen führt direkt auf den Bach zu; an der Stelle, an der der Weg im Bach verschwindet, nur um gegenüber wieder aufzutauchen, steht inmitten einer kleinen Grasfläche eine gewaltige einzelne Weide. Lustig grüßen die gegeneinander verdrehten und in ihrer Farbe changierenden Blätter; einladend erscheint ihr Schatten. Offensichtlich ist dieser Rastplatz beliebt, denn das an und für sich gesunde Gras trägt noch die Spuren fressender Tiere, und eine Feuerstelle ist mit Steinen umlegt.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 14.10.2006, 11:53:00
Der Kopfgeldjäger zügelt sein Pferd.
"Wir machen hier Halt. In fünf Minuten gehts weiter, bleibt zusammen und wachsam."
Hrothgar schwingt sich hinunter und stemmt die Hände in den Waffengurt.
"Tränkt die Pferde die es wirklich nötig haben, wir haben heute noch ein gutes Stück vor uns."
Dann wendet er sich wieder ab, und schaut nach dem gefesselten Gefangen...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 14.10.2006, 20:38:36
"Was für ein nettes Plätzchen!"
Kylmäveri steigt sofort vom Pferd ab und löst dessen Zaumzeug soweit, dass das Tier aus dem Bach trinken kann, und führt es direkt an den Rinnsal heran. "Komm, stärke dich, du Schönheit des Südens," redet die Adlige leise auf das edle Ross ein, und tätschelt es sanft am mächtigen Hals.

'Diese Hektik... am liebsten wäre ich noch ein paar Stündlein hier geblieben...'
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 17.10.2006, 18:07:00
Elegant biegt sich der befreite, von tiefschwarzem Fell bedeckte Hals des Pferdes zum Wasser hinunter, und in tiefen Zügen stillt es seinen Durst. Die Knappen sitzen unterdessen zögernd ebenfalls ab und lassen die Pferde kurz trinken. Dann wird der Sitz von Sätteln, Zaumzeug und Ladung kontrolliert, einige Riemen werden festergeschnallt, und die Karawane setzt sich wieder in Bewegung.

Im Lauf der nächsten Stunde reitet die Gruppe durch sich nur wenig verändernde Landschaft. Manch ein Bach, den sie überqueren besteht nur noch aus einem traurigen braunen Rinnsal, und nicht wenige Felder tragen die unübersehbaren Spuren der Trockenheit, doch es steht immerhin genug Frucht auf den Feldern, dass die örtlichen Bauern beschäftigt sind - und den Durchreisenden erscheint es eigentlich auch, als müsste die Ernte reichen, um eine Hungersnot abzuwenden. Hin und wieder sehen sie sogar grüne Flecken wie den, an dem sie gerastet haben - Quellen oder Bäche, die noch genug Wasser führen, um einen Streifen Gras und einige Bäume an ihrem Rand in tiefes, saftiges Grün zu tauchen.

Die Menschen, denen man begegnet sind einfach, aber ordentlich gekleidet, so, wie auch die meisten Gehöfte eher klein und bar unnötigen Schnickschnacks, aber gut instand gehalten sind.

Kurz, bevor die Sonne ihren höchten Stand erreicht sehen die Reisenden im Nordwesten, also genau in Reitrichtung, eine dunkle, vielleicht zwei Meilen lange waagrechte Linie am flachen, von kaum einer Erhebung unterbrochenen Horizont auftauchen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 17.10.2006, 20:50:15
"Was ist dies dort, was sich am Horizont anzeichnet, kennt einer dieses Gebilde?" Sagt Simon mit einem gerunzelter Stirn, nachdem auf er ein wenig Wasser aufgenommen  und sein Pferd getränkt hat.

'Bis jetzt verlief unsere Reise ja relativ ruhig...wird dies auch so bleiben"Denkt Simon während er Gedankenversunken in Richtung des Horizonts starrt.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 18.10.2006, 08:42:39
Hrothgar schirmt die Augen mit der Hand ab und blickt in Richtung Horizont.
"Das dürfte ein Wäldchen sein. Wenn ich mich in der Gegend nicht irre sogar ein genutztes, also nicht besonders dicht."
Der Kopfgeldjäger zieht seinen Hut wieder ins Gesicht und wendet sich, nach kurzem Nachdenken, halb zu seinen Mitreisenden um.
"Falls wir dort hindurchreiten wären wir kurzzeitig vor neugierigen Blicken sicher - könnten allerdings leicht in einen Hinterhalt geraten...Schwarzschild, ihr kennt eure Verfolger. Was meint ihr?"
'Der Kunde ist schließlich König...'
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 18.10.2006, 10:20:09
"Von den Feinden, mit denen wir schon zu tun hatten dürften wir nach menschlichem Ermessen nichts zu befürchten haben. Wir müssten die letzten Tage eigentlich zu schnell für sie gewesen sein. Doch anscheinend ist uns unser Ruf vorausgeeilt," der Mann lacht bitter, "und es kann sein, dass uns noch andere Straßenräuber erwarten. Andererseits, woher sollten sie wissen, dass wir gerade durch dieses Wäldchen kommen?" Er überlegt. "Ich kenne diese Gegend zu wenig. Aber wir sollten zusehen, dass wir den Norden erreichen, wo wir uns in der Wildnis verlieren können."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 18.10.2006, 13:58:43
"Eben das ist der Plan."
Hrothgar kneift die Augen zusammen, betrachtet die Umgebung und den Sonnenstand. Dann wendet er sich wieder an die Gruppe.
"Falls keiner der Herrschaften Einwände hat werden wir das Wäldchen durchqueren. Vielleicht können wir dort auch von unserer Fährte ablenken, nur für den Fall.
Also, keine Müdigkeit vorschützen, wir sind noch lange nicht da!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 18.10.2006, 18:54:56
"Warum sollte man uns ausgerechnet in diesem kleinen Hain auflauern? Eigentlich sollte überhaupt niemand wissen, wo wir gerade sind," Kylmäveri scheint den Plan, durch das Wäldchen zu reiten, für keine schlechte Idee zu halten. Zwar ist die Nordländerin schon etwas ermattet von dem andauernden, abwechslungslosen Ritt, doch noch überwiegen ihr Stolz und ihre Würde die Müdigkeit, und sie beschwert sich nicht.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 18.10.2006, 21:44:19
Die Pferde werden wieder angetrieben, und der Abstand zum Wäldchen verkürzt sich erst unmerklich, dann rasch. Mehrfach sind die Abenteurer gezwungen, abknickende Feldwege zu verlassen und einige Meter querfeldein zu reiten, um die Richtung auf den Wald zu halten, doch das ist nicht ungewöhnlich - schon den ganzen Morgen wollen die Wege nicht immer so, wie die Gruppe möchte.

Nach zwei einhalb Stunden kommt der Wald so nah, dass man einzelne Bäume unterscheiden kann. Hohe Eichen werden umrahmt von niedrigen Weiden und anderen Laubbäumen, Nadelbäume sind keine zu sehen. Der Feldweg, dem die Gruppe gerade folgt führt geradewegs auf eine ungefähr zwei Meter breite, überschattete Schneise zu. Rechts und links ragen die Bäume in die Höhe, doch es gibt praktisch kein Unterholz, so dass man bequem reiten kann und sich wenig Gelegenhet zum Verstecken bietet.

Huftritte sind in den jahrealten Schichten verrottenden Laubes, dessen erdiges Aroma neben dem stechenden Geruch schwitzender Pferde in die Nasen der Reiter steigt,  nur dumpf zu hören, und eine einsame, trotz der späten Jahreszeit singende, Amsel konkurriert chancenlos mit dem gelegentlichen Klirren von Ausrüstung. Langsam dringt man in das Wäldchen vor...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 21.10.2006, 12:07:44
Sich wachsam umblickend führt Hrothgar die Gruppe noch ein gutes Stück weiter in den Wald. Dann gibt er, scheinbar willkürlich das Zeichen zum halten und wendet sich zu den anderen um.
"Also schön. Wir werden ab hier direkt nach Nordosten in Richtung Grünem Quartex reiten." Der ausgestreckte Arm des Kopfgeldjägers weißt die exakte Richtung, hinunter vom Weg und hinein in den Wald.
"Reitet schonmal langsam vor, ich werde noch eine falsche Fährte legen, ja, das tue ich, nur für den Fall."
Er selbst lenkt sein Pferd ebenfalls abrupt vom Weg hinunter um ein gutes Stück ins lichte Wäldchen hineinreitet. Dann bindet er sein Pferd an und läuft, geduckt wie ein jagendes Tier, zurück zum Weg.
Dort beginnt er mit fachmännischen Händen  während er langsam rückwärtsgeht, alle Spuren die in den Wald hineinführen zu verwischen. Für einen Verfolger wird es so aussehen als ob die Spuren der Gruppe auf einmal vom Weg verschluckt werden stellt der erfahrene Kopfgeldjäger zufrieden fest. Das könnte ihnen bei einem unerfahrenen Verfolger wohlmöglich kostbare Stunden Vorsprung einbringen.
Sobald er auf diese Weise sein Pferd wieder erreicht hat bindet er es mit einem zufriedenen Grinsen los und beeilt sich wieder zur Gruppe aufzuschließen.
"Bevor die sich noch hoffnungslos verirren..."[/b]
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 21.10.2006, 20:02:19
Heute scheint der Tag der Rauchsäulen zu sein.

Doch kurz zurück: Der Boden erweist sich als widerspenstig, und so kommt es, dass Hrothgar nicht mit sich zufrieden ist, als er die verwischte Spur verlässt. Gut, es muss schon ein erfahrener Fährtenleser sein, der den abgeknickten Zweig und die verschiedenen zertretenen Laubhaufen, die der Kopfgeldjäger nicht hat wiederherstellen können erkennt, doch es ist nicht unmöglich - kurz, Hrothgar weiss, dass er es eigentlich besser könnte, doch was soll's.

Er schwingt sich wieder auf sein Pferd, und innerhalb einer Viertelstunde scharfen Reitens hat er das nur eine gute Meile tiefe Wäldchen hinter sich gelassen. Zur rechten ist wie schon zuvor ein Dorf am Rande des Sichtfeldes zu sehen, links in einiger Entfernung ein weiteres Wäldchen, das zuvor von dem gerade durchquerten verborgen war. Voraus erstrecken sich nach wie vor die sanften Hügel des Quartextales, und nur wenige hundert Schritt entfernt reiten seine Gefährten langsam nach Norden.

Nachdem sich die Gruppe wieder vereinigt hat setzt sie die Reise in der normalen Geschwindigkeit fort. Eine lange Weile passiert nichts, die Sonne beginnt merklich zu sinken, und die Bauern, die man trifft sind teilweise schon auf dem Heimweg, sehen zunehmend erschöpft aus - ebenso wie die Pferde der Reisenden. Hrothgars Reittier ist noch recht frisch, doch alle die, die bereits am Vortag oder sogar in der Nacht unterwegs waren zeigen Zeichen der Ermüdung - ein Fehltritt hier, weniger Schnauben und Ohrenspielen, eine Tendenz, langsamer zu werden.

Die Reisenden sind gerade auf der Kuppe einer langen Bodenwelle, die sie entlangreiten, um sich durch den schwachen frühabendlichen Wind wenigsten etwas kühlen zu lassen, ringsum leeren sich langsam die Felder, als vor ihnen eine weitere Rauchsäule aufsteigt. Erst ist sie dünn und kaum zu sehen, Simon und die Ritter müssen erst noch auf sie aufmerksam gemacht werden - doch schon bald folgt der dünnen Fahne eine gewaltige Säule, die, obwohl sie noch viele Meilen entfernt ist doch bedrohlich wirkt, ein verwirbelndes Bild des Desasters  zeichnet, in dem irgend etwas großes, das aber selbst noch außer Sicht liegt, ein Raub der alles verzehrenden Flammen wird...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 22.10.2006, 19:06:28
"Schaut, da!" deutet Kylmäveri aufgeregt auf die gewaltige Rauchsäule. "Das sieht ja nicht nach einem Erntefeuer aus... Ich wüßte nur zu gerne, *was* da so lichterloh brennt, aber wenn dahinter so eine Bande steckt wie die von Kusak, dann sollten wir lieber einen weiten Bogen drum machen."

"Andererseits, so viele Gelegenheiten über den Quartex zu kommen, gibt es ja leider nicht, wenn ich mich recht entsinne," grübelt die Adlige laut.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 25.10.2006, 12:17:04
Ruomir schüttelt den Kopf. "!Was da brennt ist groß. Größer als der Eibenhain. Gibt es in jener Richtung noch weitere große Siedlungen außer Lippoldt? Denn wenn es wirklich Lippodt ist, das da brennt, war es sicher nicht eine Gruppe wie die, die uns überfallen hat, Wenn man dem Ruf der Freys Glauben schenken darf, bräuchte man schon eine größere Armee, um aus ihrem Schloss ein solches Nerirfeuer zu machen." Er lacht bitter. "So ein inkompetenter Haufen wie der, der meinen Bruder ermordet hat schafft das sicher nicht."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 25.10.2006, 17:20:04
Hrothgar erbleicht als er zum Horizont blickt.
"In der Richtung gibts keine Siedlungen mehr...das *ist* Lippoldt!"
Der Kopfgeldjäger verzieht das Gesicht und stößt einen wüsten Fluch aus.
"Wir bringen Schwarzschild in ein Versteck, dann reiten wir zur Festung! Los, weiter!"
Mit wildem Eifer treibt Hrothgar sein Pferd wieder an und steuert direkt in Richtung Fluss.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 25.10.2006, 18:09:54
'Die Welt vergeht in Flammen......irgendwas geht hier vor sich.....irgendein geheimnisvoller Plan beginnt hier und nun sein Werk....wer sollte es schaffen Lippoldt in Flammen zu tauchen.'

Simon lenkt sein Pferd hinter dem davon sprengenden Hrothgar hinterher, wobei er jedoch versucht noch weiter auf der Hut vor Hinterhalten ihrer Verfolger zu sein.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 26.10.2006, 00:23:50
"Das ist doch..." Mit offenem Mund sieht Kylmäveri dem fernen Qualmen zu. "Das ist nicht wahr, oder? Lippold soll brennen? Ist also Krieg ausgebrochen? Wie sollen wir denn nun ungesehen weiterkommen? Es wimmelt in der Nähe womöglich schon vor feindlichen Truppen!"
Die Adlige scheint ziemlich aufgebracht, und ratlos zugleich. "Wo geht es denn jetzt lang?!", ruft sie dem davonpreschenden Hrothgar nach, als sie nach einigen Sekunden des Zögerns das edle Ross zum Galoppieren antreibt.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 26.10.2006, 07:05:22
"Direkt nach Lippoldt natürlich! Diese Freys schulden mir noch meine Bezahlung!!" brüllt der aufgebrachte Hrothgar zurück, mit in den Nacken gerutschten Hut weiter vorpreschend...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 26.10.2006, 21:04:08
Auch Schwarzschild treibt sein widerstrebenden Ross zu einem Galopp an. Über das Schnauben des gequälten Tieres hinweg brüllt her: "Was soll denn das? HALT! Denk Ihr, Ihr könntet Lippold allein zurückerobern? Oder, dass Ihr heute noch ankommt?"

Die beiden Knappen scheinen unterdessen in ihren Sätteln zusammensinken. Tot und Verderben... überall... und nie genug Schlaf sagen sie zwar nicht, doch es ist auf dem unverhüllten Gesicht des einen klar zu lesen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 26.10.2006, 23:01:36
Wütend beißt Hrothgar die Zähne zusammen. Natürlich weiß er auch dass er weder das eine noch das andere kann. Aber...die Freys schulden ihm noch seinen Lohn. Und wenn jetzt alle vorher sterben...?
Zögerlich bringt Hrothgar sein Pferd wieder zum stehen. Ausweichend setzt er seinen Hut wieder auf unnd blickt in die Landschaft ohne sie wirklich zu sehen.
"Also gut. Was schlagt ihr also vor?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 27.10.2006, 23:09:07
"Wir müssen so schnell und so sicher es geht nach Stormgard. Wie Ihr uns da hinbringt es Eure Sache, doch ich denke nicht, dass eine gebrandschatzte Burg der beste Weg ist. Gibt es denn keinen anderen Weg?" Ruomir legt die Stirn in nachdenkliche Falten. Dann wirft er einen Blick auf die druch den kurzen Galopp schaumbedeckte Flanke von Hrothgars Gaul und schüttelt er den Kopf. "Ausserden denke ich nicht, dass wir heute noch weit komemen."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 28.10.2006, 09:38:38
"Natürlich nicht, das weiß ich selbst!" giftet Hrothgar zurück. Er seufzt tief und fährt dann ruhiger fort.
"Es gibt eine ganze Zahl eher 'unoffizieller' Fährleute über den Grünen, kosten gut was, halten dafür aber dicht. Es ist mir durchaus bewusst dass wir nicht die Brückenfestung durchqueren wollen, ja, das ist es, aber..."
Der Kopfgeldjäger betont jedes einzelne Wort.
"Die Schweine die da gerade fertig gemacht werden SCHULDEN MIR NOCH GELD!! Ich habe bisher für jeden erfüllten Auftrag mein Geld bekommen, und nur weil da ein paar Lumpensammler herummarodieren werde ich nicht darauf verzichten, klar?!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 28.10.2006, 18:42:15
"Seid Ihr denn noch ganz bei Trost?!," fährt kylmäveri den aufgebrachten Kopfgeldjäger an, "Die Freys werden gerade besseres zu tun haben, als Euch Euren Lohn auszuhändigen - wenn sie nicht schon alle tot oder in alle Himmelsrichtungen zerstreut sind! Wenn wir eine Möglichkeit haben, unbemerkt über den Quartex zu gelangen, sollten wir sie nutzen!"

An Ruomir gewandt, fragt die Adlige, für alle anderen gut hörbar: "Ser, denkt Ihr nicht, wir sollten einen dieser... schweigsamen Fährleute suchen? So wie ich es verstanden habe, helfen wir kaum Eurer Sache, wenn wir uns in Lippold erwischen lassen, oder?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 29.10.2006, 18:32:06
"Ihr habt recht. So ein unabhängiger Fährmann wird die beste Lösung darstellen. Ihr kennt einen?" Fügt Ruomir an Hrothgar gewandt zu.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 29.10.2006, 21:44:09
Hrothgar nickt knapp. "Tue ich. Wir hatten geschäftlich miteinander zu tun, er hilft meiner Beute über den Fluß und erzählt mir dagegen wohin sie will...guter Geschäftsmann."
Der Kopfgeldjäger grinst ironisch und lenkt sein Pferd dann wieder in nördliche Richtung, allerdings nicht mehr direkt auf das brennende Schloss Frey zu.
"Aber nur um das klarzustellen: Sobald ich diesen Auftrag hinter mir habe treibe ich von den Freys mein Gold ein. Und wenn die alle tot sein sollten eben von deren Mördern und so weiter. Ein Geschäft ist ein Geschäft ist ein Geschäft."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 29.10.2006, 23:23:57
"Wenn wir in Stormgard sind könnt Ihr machen, was Ihr wollt, und wenn Ihr das Gold der Freys in einzelnen Stücken aus der Hölle holt. Aber bringt uns erst zu unserem Ziel!"

Der Ritter nimmt ebenso wie sein Anhang den vorigen Platz in der Marschordnung ein und treibt sein müdes Ross an.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 30.10.2006, 21:36:09
"So's der Plan." brummt Hrothgar mit nicht vollständig zufriedener Zustimmung, treibt  dann auch sein Pferd an und peilt die Richtung des kleinen Flußweilers an in welcher er besagten Müller mit inoffizieller Fährverbindung weiß.
In den folgenden Minuten und Stunden erscheint der Kopfgeldjäger zunehmend unruhiger, er kontrolliert wesentlich öfter und mit verbissen aber leicht abwesendem Blick das Gepäck und den Sonnenstand und wird mit jeder Meile wortkarger und, wenn er denn einmal etwas sagt, unfreundlicher.
Irgendetwas scheint die Nerven des ansonsten recht abgebrühten 'Habichts' zu belasten...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 31.10.2006, 10:43:51
Die Gruppe reitet weiter weiter durch sich nicht wesentlich veränderndes Terrain, doch die Felder um sie herum sind inzwischen weitgehend ausgestorben, und die Pferde straucheln immer öfter, und die Reiter brauchen immer mehr Gewalt oder gutes Zureden, um die Tiere zum Weiterlaufen zu bewegen.

Nach einer Weile treibt Ruomir sein Pferd an, schließt zu Hrothgar auf und sagt: "Unsere Pferde können nicht mehr weiter, ihnen stecken die letzten Tage noch in den Knochen, und wenn wir sie zuschanden reiten haben wir endgültig verloren. Wir sollten rasten! Kennt ihr einen guten Ort?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 31.10.2006, 20:13:54
"Ehrlich gesagt, auch ich hätte nichts gegen eine Rast einzuwenden!," ruft Kylmäveri irgendwann aus, als sie ihre Erschöpfung nicht mehr verbergen kann - und will. "Schaffen wir es denn heute noch über den Quartex? Oder lagern wir diesseits?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 02.11.2006, 19:38:30
"Ich denke nicht, dass uns die Pferde heute noch bis zum Quartex tragen können - wir werden bald einen Rastplatz brauchen, wenn wir sie nicht verlieren wollen", antwortet der bärtige Ritter auf den Ruf der nordischen Edlen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 02.11.2006, 21:49:51
"Weiß ich auch!" knurrt der Kopfgeldjäger und weißt in Richtung Nordosten.
"Dieses Krüppelgehölz was sich 'Wäldchen' schimpft muss wohl für heute reichen. Immerhin eine Chance auf ein wenig Schatten. Wasser kann ich allerdings nicht versprechen."
Und tatsächlich, wer dem begeisterungslos ausgestreckten Arm Hrothgars mit den Augen folgt erkennt in nur wenigen Meilen Entfernung, aus einer langgezogenen Senke hervorlukend, eine kleine Ansammlung von dünnen Bäumen.
"Ich hoffe sehr dass der Ser Schwarzschild und unsere Hochwohlgeborene Dame sich dazu herablassen können diesem Dreckloch ihre Aufwartung zu machen...besser wirds nicht."
Der Kopfgeldjäger grinst sarkastisch und treibt sein müdes Pferd in die beschriebene Richtung an.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 03.11.2006, 02:04:06
"Oh, keine Sorge...wofür haltet Ihr mich eigentlich?," beginnt die erschöpfte Kylmäveri mit wissen die Ersten woher stammenden Kräften zu schwatzen, während sie das entkräftete Ross durch Tätscheln anzutreiben versucht, "nur weil ich adeligen Blutes bin, will es doch nicht gleich heißen, ich hätte von freier Natur keine Ahnung! Warum sollte es mir etwas ausmachen, auf warmer Erde und unter blauem Himmel zu schlafen? Ich bin schließlich schon durch tiefere und wildere Wälder gereist als so einen kleinen Hain wie den hier... Ach ja... Jenseits des Grünen Quartex stehen noch richtige Wälder, dicht wie die Mähne eines Pferdes, geheimnisvoll wie die Nacht, und von Menschen gar unbereist..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 03.11.2006, 07:40:40
"Stimmt." pflichtet Hrothgar bei.
"War auch schon da.
Seinem halb von der Hutkrempe verdeckten Gesicht ist in diesem Fall nicht abzulesen ob er einen Scherz gemacht hat oder nicht...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 03.11.2006, 17:59:58
"Wirklich? Oh, sagt bloß, Ihr seid auch schon in Stormgard gewesen," fragt Kylmäveri, die sich durch Gespräch von ihrer Müdigkeit abzulenken versucht. 'Na, es ist zum Glück nicht mehr weit für heute. Ach, was gäbe ich nicht alles für eine warme Mahlzeit und ein ebenso warmes Bett - so einen furchtbaren Ritt habe ich ja schon lange nicht mehr erlebt...'
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 04.11.2006, 12:17:24
Simon reitet schon eine längere Zeit schweigend neben der Edlen und dem Kopfgeldjäger, als er plötzlich hört, dass die Beiden vom Norden reden, Simons Heimat.
'Diese ewige Hitze ermüdet mich, was würde ich bloß drum geben endlich wieder durch die schneebedeckten Wälder zu streifen.

Weiter trabt Simons Pferd hinter den beiden Anderen her.
"Entschuldigt, Edle. Hörte ich gerade recht, dass ihr vom Norden spracht? Wenn unsere Reise uns wirklich nach Stormgard bringen wird, wird uns noch der ein oder Andere beschwerliche Ritt bevorstehen, wir können nur hoffen dass uns in meiner Heimat nicht ähnliche Temperaturen erwarten" Darauf schweigt Simon kurz und fügt leise hinzu "Der Winter kommt..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 04.11.2006, 21:12:31
Die Adlige grinst Simon an. "Wisst Ihr, der Norden ist auch meine Heimat. Kaldor-Jämeenlinna besser gesagt. Dort, zuhause, habe ich fürwahr noch keine solche Hitze entdeckt, mir ist, als ritten wir durch einen glühenden Ofen. Hoffen wir, dass die Wälder jenseits des Quartex uns vor diesem Himmelsfeuer abschirmen. Die Pferde halten es sonst auch nicht lange aus, fürchte ich," bei diesen Worten tätschelt Kylmäver erneut aufmunternd das majestätische Tier des dahingeschiedenen Antares-Grafensohns.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 05.11.2006, 13:30:09
"Jetzt reißt Euch mal zusammen!" blafft Hrothgar die beiden an während sich die Gruppe dem kleinen Wäldchen nähert. "Wir können's nicht ändern, also ertragts einfach!"
Ruhiger fügt er, an Kylmeväri gewandt, hinzu: "Stormgard hab' ich erst ein paar Mal gesehen, um Eure Frage zu beantworten, aber der Norden ist eigentlich auch mein liebstes Jagdgebiet.
Tja, aber was tut man nicht alles gegen Bezahlung..."
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 06.11.2006, 16:53:10
"Ich bitte Euch! Ich mache mir bloß sorgen um unsere Reittiere! Als ob mir warm wäre!," regt sich die stolze Nordländerin auf, nicht willens, Schwäche zu zeigen.

"Und es ist ja fein, dass Ihr schon soweit im Norden gewesen seid, dann kennt Ihr bestimmt auch die besten Wege," setzt sie nach, und fügt in Gedanken ironisch hinzu: 'Mit Euch mit von der Partie haben wir ja nichts zu befürchten, oh edler Herr...'
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 07.11.2006, 12:17:17
'Vielleicht sollte er sich besser zusammen reißen, denn schließlich war er es doch der völlig übereilt nach der Stadt wollte...'
Simon überlegt kurz wie er auf die Erwiederung des Bluthunds antworten solle, dann sagt er:"Vielleicht habt ihr nicht die Möglichkeit bedacht, dass eine Landschaft und ihr Klima ermüden und  in ihrer Form langweilen kann. Wohl war so meinte ich meine Aussage, und wir werden noch sehen wer sich zusammenreißen werden muss, wenn der Winter kommt." Danach verfällt Simon wieder in schweigen und treibt sein Simon etwas abseits von den Beiden mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 07.11.2006, 17:26:24
Hrothgar schnaubt auf Simons Rede nur verächtlich. Dann noch einmal. Eine Art Husten.
Plötzlich kristallisiert sich ein verhaltenes Lachen heraus welches immer stärker wird, bis der Kopfgeldjäger aus vollem Halse lacht.
Grinsend schiebt er seinen Hut in den Nacken und blickt Simon kopfschüttelnd an.
"Großartig. Einfach großartig.
Ach...nehmts mir nicht übel, werden ja wohl noch ein bisschen miteinander auskommen müssen..."

Hrothgar tätschelt seinem Pferd aufmunternd den Hals, der einladend fleckig-schattige Waldrand ist nur noch wenige Meter entfernt...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 17.11.2006, 23:57:32
Die Gruppe erreicht schließlich den Wald, als die Sonne schon deutlche Anstalten macht unterzugehen und die vor dem Wald verstreut stehenden Bäume lange Schatten auf den lehmigen Boden malen. Die eigentliche Waldkante ist eine scharf gezogene Linie, hinter der Eichen- und vereinzelte Birkenstämme emporragen, dorniges Unterholz kleine Inseln bildet, zwischen denen aber immer Korridore laufen, die ein Fortkommen ermöglichen, und die Spuren der wilden und der nicht ganz so wilden Schweine allgegenwärtig sind. Im Wald ist es schattig, und schon bald ist es so dunkel, dass es sich als einfacher erweist, abzusitzen und die Pferde zu führen, als ständig den nach den Reisenden greifenden Ästen ausweichen zu müssen.

Glücklicherweise findet die Gruppe schon bald einen Rastplatz, der ihnen vielversprechend erscheint. Eine Lichtung mit 30 Schritt Durchmesser, an deren einer Seite ein leise plätschernder Bach in einem viel zu breiten Bett entlangläuft, um in einem entengrützigen Tümpel zu landen - das Wasser läuft zwar noch, doch der Tümpel ist flach, viel zu flach, und das weiterführende Bachbett ist, nach dem vertrockneten, rissigen Lehm, der es bedeckt zu urteilen schon seit einiger Zeit, bar jeden Wassers. Nichtsdestoweniger findet sich an dem Bach eine kleine Matte grünen Grases, das Nahrung für die verschwitzten Pferde verspricht.

An drei Seiten ist die Lichtung mit dichtem, dornigem Unterholz umgeben, das verhindert, dass ein Lagerfeuer weit über die Ebene strahlt, gleichzeitig ist die Lichtung so groß, dass ein erfolgreiches Anschleichen unwahrscheinlich erscheint.

Kaum angekommen sitzen Ruomir und seine Knappen ab. Der eine Knappe beginnt sofort routiniert, sich um die Pferde zu kümmern - der andere zögert kurz, macht Anstalten, sich einfach fallen zu lassen, doch nach einem scharfen, zurechtweisenden Blick des schwarzgekleideten Ritters fängt er ungeschickt an, seinem Kollegen zu helfen und die dampfenden Rösser mit der Satteldecke trockenzureiben. Die Tiere lassen sich alles geduldig gefalllen, doch kaum ist der Knappe mit einem von ihnen fertig und lässt den Zügel los, zieht es sie zu dem Bach, und sie beginnen, in großen Zügen zu saufen.

Ruomir greift sich kurz an das Kreuz und reckt sich, doch er rührt zunächst keinen Finger, dem beiden Jungen zu helfen, sondern wendet sich an die Gruppe: "Was meint Ihr, können wir hier bleiben; wie regeln wir die Wachen, und", er deutet auf den eingeschüchtert auf seinem Pferd sitzenden Gefangenen, "was wollt Ihr mit ihm machen?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 18.11.2006, 09:05:53
Auch Hrothgar führt ersteinmal sein Pferd zum Bach, dann inspiziert er kritisch die Lichtung und nickt dann zufrieden.
"Wir bleiben hier, ja das tun wir. Einen besseren Platz finden wir so schnell nicht. Und wir sind ja auch genug um die Wachen ordentlich einzuteilen, denkt euch was aus."
Der Kopfgeldjäger schultert erneut seinen Rucksack.
"Aber jetzt entschuldigt mich für einen Moment, gibt da was dass ich schon den ganzen, verschissenen Tag lang erledigen will."
Mit langen Schritten geht er auf eine dichtere Baumgruppe außerhalb der Lichtung zu, dann dreht er sich auf halben Wege doch noch einmal um.
"Und wir werden mal schauen wie nützlich dieses Muster ohne Wert dort für uns ist. Wenns uns nichts bringt was er zu sagen hat binde ich ihn morge hier fest und wir reiten weiter. So einfach."
Hrothgar verschwindet nun hinter Bäumen und Gestrüpp außerhalb der Lichtung aus der Sichtfläche der Gruppe...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 19.11.2006, 18:55:43
Im Stillen den Ersten für das vorübergehende Ende dieses Gewaltrittes dankend, gleitet Kylmäveri erschöpft vom Pferd. Beinahe eine Minute lang steht sie bewegungslos da, sich am Sattelrand festhaltend; dank dem schweren Ledermantel bleibt das Zittern ihrer strapazierten, schmerzenden Beinmuskeln für andere unbemerkt.

"Ein wahrlich hübsches Plätzchen hier, ein Glück, das es uns auf dem Weg lag. Hoffentlich hält es auch sein Versprechen von ungestörter Ruhe," äußert die Adlige schließlich ihre Sicht der Dinge, indessen das Zaumzeug von Antares' Ross ablegend, um das Tier trinken und grasen zu lassen. "Ich frage mich bloß, womit *wir* uns stärken sollen, da wo unsere Pferde ja nun ihren Hunger und Durst stillen können. Aber vielleicht findet sich hier ja noch das eine oder andere Langohr..."

Die Nordländerin beginnt, die Lichtung selbst und zugängliche Stellen direkt davor auf Tierspuren, aber auch auf den Pflanzenbestand zu untersuchen.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 19.11.2006, 19:26:32
Doch die Nordfrau hat kein Glück. Wohl findet sie einige Pilze, die in dem weiten Schatten einer Eiche aus dem Boden geschossen sind, doch der leuchtend rote Hut mit den weißen Punkten lässt einen Verzehr eher ungünstig erscheinen. Die dornigen Büsche, die die Lichtung umgeben, scheinen keine Beeren zu tragen, und auch von Hasen oder Rehen scheinen sich nicht auf der Lichtung verewigt zu haben. EInzig das abgenagte Gerippe einer Ente, die wohl einem Fuchs oder einem Wolf zum Opfer gefallen ist, verrät überhaupt, dass Tiere an dem Tümpel und dem Bach trinken.

Unterdessen hat Hrothgar einen abgelegenen Ort gefunden, an dem sich vor neugierigen Blicken sicher fühlt. Einige geübte Handgriffe, und schon wenige Augenblicke später breitet sich das altvertraute Brennen in seinen Adern aus. Die Welt wird schärfer, lebendiger; selbst kleinste Lichtflecken, die noch durch das an Stellen vertrocknete Laub der Bäume fallen lösen in den müden Augen des Kopfgeldjägers Farbeplosionen aus. Zufrieden sackt er, an einen breiten, braunrindigen Stamm gelehnt zusammen und genießt das Schauspiel - doch vor allem genießt er, dass das bohrende Gefühl des Hungers wieder für einige Stunden besiegt ist...

Auf der Lichtung beteiligt sich Ruomir, der dem Kopfgeldjäger kurz kritisch hinterhergeschaut hat, inzwischen am Aufbau des Lagers. Er nimmt einem der Packpferde seinen dunklen Jutesack ab; diesem entnimmt er ein in ein graues Tuch gebundenes Paket, welches er wiederum auspackt - und bei dem Anblick des Inhalts sammelt sich in den Mündern der ausgehungerten Reisenden ds Wasser. Zwei Laibe Brot, ein großes Stück Käse, etwas geräuchertes Fleisch - doch als sie sich umsehen und realisieren, dass es für sieben Personen noch eine Weile reichen muss greift plötzlich so etwas wie Furcht um sich.

Der Ritter setzt sich hin, nachdem ihm der eine Knappe seine Pferdedecke zu einem Sitz zusammengeschlagen hat, und feierlich, mit hoher Konzentration säbelt er von dem Brot sieben genau gleichgroße Stücke herunter und legt zu jedem einen Streifen Käse. Gleich- doch nicht sehr groß... der Löwenanteil des Essens wird wieder weggepackt, verfolgt von den enttäuschten Blicken nicht nur der Knappen. "Hier ist Eure Ration für heute. Kaut langsam und gründlich - wir wissen nicht, wie lange wir mit den Vorräten hinkommen müssen, und Jagen hält uns nur auf," verkündet Ruomir, streng die ihm anvertrauten Kinder, aber auch seine anderen Begleiter anschauent. Dann nimmt er sich seinen Anteil, leht sich ein wenig abseits an einen Baum und beginnt schweigend, in die Ferne blickend mit seinem Nachtmahl, ohne darauf zu warten, dass der Aufbau des Lager fertig oder Hrothgar zurückgekehrt ist.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 19.11.2006, 20:05:53
"Ahhhh...endlich."
Das ist besser. SO viel besser. Lächelnd wischt der Kopfgeldjäger die brutal aussehende Metallnadel ab und verstaut das Teufelswerkzeug wieder im Rucksack.
Dieses Gefühl. Als ob sein ganzes Wesen sich entspannen würde. Hrothgar ist endlich ausgeglichen, ja, sogar beinahe fröhlich!
Grinsend springt er von wieder auf, streckt die Glieder und atmet tief durch. Es ist als ob eine Wolke von seinem Gemüt weggezogen worden wäre, wenn auch nur für ein paar Minuten, das Gefühl tief in ihm drin würde wenigstens ein paar Tage halten. Zufriedenheit. Und Vergessen.

Und seiner guten Laune ist es auch zuzuschreiben dass er seinen Rucksack wieder schultert und seinen neu erworbenen Langbogen zur Hand nimmt. Wäre doch gelacht wenn sich nicht jetzt noch etwas schmackhaftes zu Beißen finden lassen würde...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 19.11.2006, 20:20:47
'Das ist ja wie verhext, so etwas ist mir ja noch nie passiert. Kein Wild, keine Beeren, keine Früchte da, wenn man was zu Essen braucht.' Natürlich ist es nicht das erste Mal, an dem Kylmäveri in dieser Hinsicht Pech hat, doch angesichts ihres Hungers und ihrer Enttäuschung kann sie nicht anders, als so zu denken. Müde schleppt sie sich zum Lager und nimmt mit einem mehr höflichen als wirklich ehrlichem und zufriedenem "Danke vielmals für die Speise" ihre Portion Brot und Käse entgegen.

Nachdem die Adlige sich das karge Abendessen hat, an einen Baumstamm gelehnt sitzend, möglichst genüßlich auf der Zunge zergehen lassen, erhebt sie sich wieder. "Mag sein, dass die Jagd am Tage uns nur hemmen würde, doch ich für meinen Teil wüßte uns gerne mit etwas mehr Proviant ausgestattet," greift sie das Thema wieder auf, sich an den Lichtungsrand begebend. "Es kann ja nicht sein, dass dieses Wäldchen nur Dorfschweine zu ernähren imstande ist."

Auf mehr Glück hoffend, begibt sich die Schwarzgewandete diesmal weiter abseits des Lagers, um nach Essbarem zu suchen; in immer weiter werdenden Kreisen umrundet sie so den von Dornbüschen geschützten Rastplatz.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Seoman am 19.11.2006, 21:11:21
Simon nimmt sich genauso wie die Anderem vor ihm den ihm zustehenden Teil des Provianz und setzt sich dann in den Schatten eines Baumes, und streckt seine Glieder von sich, während er seine karge Mahlzeit. Nachdem er sein Mahl beendet hat, nimmt er sein Familienschwert aus der Scheide und fängt an es zu schärfen, um auf den Wandel in diesen Länder bereit zu sein.

Währenddessen stimmt Simon ein Lied aus seiner Jugend an, welches in einer leisen Pfeifmelodie endet.

Simon schaut den beiden Gefährten noch nach, als diese in den Wald entschwinden, und danach versucht er zu hören worüber sich vielleicht die Knappen unterhalten, oder mit ihrem Herren reden. Zur Tarnung beginnt Simon leise vor sich hin zu schnarchen.

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Geschrieben von Iorondan Mercanor

Die beiden Knappen beeilen sich, ihre Arbeit zu beenden und sich dann mit dem gesunden Heißhunger Halbwüchsiger, die den ganzen Tag unterwegs waren, auf ihre mageren Rationen zu stürzen. Sie sind zu abgekämpft, um viel zu sagen, doch ist es aufschlussreich, dass der kleinere der beiden den anderen mit einem ärgerlichen: "Seir ruhig, dich könnte jemand hören!" zum Schweigen bringt, als dieser ihm mit einem sarkastischen (und nach Simons Meinung eher harsch klingenden) "Hier, Euer königliches Mahl!" die Ration zuwirft? Nach einem letzten: "Aber was denn, der schläft doch!"und einem Seitenblick auf den daliegenden Schurken setzen sich beide auf ihr ausgebreiteten Pferdedecken und verschlingen Brot und Käse.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 21.11.2006, 17:11:38
"Das kann doch nicht sein!"
Ihre Frustration auf keine Weise verbergend, kehrt Kylmäveri ins Lager zurück. Müde streift sie den schweren Mantel ab und breitet ihn auf dem Boden aus, um sich seufzend dadrauf im Schneidersitz niederzulassen. "Nach einem so anstrengenden Tag, einfach gar nichts essbares im Wald zu finden, ist das zu glauben? Auf einen Hirsch hoffe ich ja nicht einmal, aber doch wenigstens einen Hasen oder nur eine Wachtel. Und nein, nichtmal Wildbeeren wachsen hier! Oh, ich für meinen Teil kann es kaum erwarten, den Quartex zu überqueren! Dort, ja dort beginnt die richtige Wildnis, mit Tier und Vogel, wie sie es hier nicht gibt..."
Im Rucksack kramend, lässt die Adlige ihren Unmut laut werden. Sie ist der Ansicht, schon zu lange stillschweigend geritten zu sein.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 21.11.2006, 17:36:19
"Ist es die Amsel oder die Nachtigall die dort so lieblich zwitschert?"
Mit einem breiten Grinsen betritt Hrothgar von Todt wieder die Lichtung - und er hat offensichtlich mehr Glück gehabt als die Adelige.
Über seinen Schultern trägt er einen frischerlegten, jungen Rehbock! Obwohl das mit einem gezielten Pfeil und sauberem Kehlenschnitt erlegte Wild erst kleine Hörnchen sein Eigen nennt ist doch genug Fleisch an ihm um den heutigen Tag für die Reisenden doch noch zu einem Satten zu machen.
"Ich dachte mir: Hrothgar, wenn wir schon eine Gruppe von Hochwohlgeborenen auf Landpartie sind dann darf ein gutes Wildbrett doch nicht fehlen, ja das dachte ich mir."
Der Kopfgeldjäger lässt den Rehbock ins Moos plumsen und rückt grinsend seinen Hut zurecht während er die von Ser Schwarzschild ausgeteilten Rationen betrachtet.
"Oh, ihr habt sogar schon eine kleine Beilage spendiert, sehr löblich, ja das ist es! Aber wer holt jetzt das Feuerholz?"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 21.11.2006, 21:36:49
Als Hrothgar die Lichtung betritt springen die beiden Knappen auf mit deutlicher Begeisterung auf. Rasch sind sind sie mit Feuereifer dabei, genug des reichlich herumliegenden trockenen Holzes für einen mittleren Scheiterhaufen zusammenzutragen - Ruomir scheint aber vollkommen abwesend. Er hat  sitzt weiter ins Nichts guckend und sachte rauchend an seinem Baumstamm.

Bald reckt sich in der Mitte der Lichtung bald ein stolzer Haufen in die inzwischen fast vollkommene, von einer einzelnen schwachen Öllampe erhellte Dunkelheit, und der kräftige Knappe nimmt sich die Lampe, um mit ihr das Feuer anzuzünden...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Hrothgar am 22.11.2006, 17:14:55
Der eben noch fröhlich den Rehbock ausweidende Hrothgar springt plötzlich wie von einer Hornisse gestochen auf.
'Das darf doch nicht wahr sein!!'
"Halt, stopp! Du unseeliger Schafskopf!"
Der Kopfgeldjäger ist mit einem Satz bei dem Knappen und reißt ihm die Lampe aus der Hand.
"Was soll denn dass für ein Feuer werden?! Willst du aus unserem Essen ein Gluronfeuer machen??"
Kopfschüttelnd stellt Hrothgar die Lampe hin und wirft mit einer unbeherrschten Armbewegung den Holzhaufen um.
"So brät man doch kein Wild! Damit kann man höchstens dieses knochentrockene Gehölz hier in Brand setzen! Was wird euch eigentlich beigebracht?! Beiseite, ich mach das selbst...Fräulein von Jämeenlinna, kann ich euch so lange das Zurechtmachen des Bocks überlassen ohne dass ihr ihn völlig massakriert?"
Über die Unfähigkeit der Knappen seufzend schichtet der Kopfgeldjäger das Holz fachgerecht zu einer flachen, länglichen Bahn und befestigt an beiden Ende größere, gegabelte Äste um später das aufgespießte Tier grillen zu können.
"So, einer von euch holt mir...ach, vergesst es."
Immer noch den Kopf schüttelnd stapft Hrothgar kurz davon um einen passenden Ast zum rösten des Tieres zu finden. Dabei hofft er inständig dass wenigstens Kylmäveri etwas vom Zurechtschneiden von Wild versteht...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Kylmäveri Kaldor'ta am 22.11.2006, 22:36:20
Dem Vorbereiten des Lagerfeuers hat die müde Kylmäveri mit zunehmender Skepsis zugesehen, und irgendwie kann sie dem außer sich geratenen Hrothgar diesmal recht geben. 'Auch wenn er ruhig mal höflicher sein kann!'

"Bei mir braucht Ihr keine Sorgen zu haben, ich dürfte mich mit so etwas gut genug auskennen," versichert die Adlige schnaubend, als sie sich zum halbfertigen Rehkadaver hin begibt, um das Werk zu vollenden. "Ich habe zwar gehört, im Süden macht der Adel auf der Jagd nichts als Scherzen und Zechen, doch daheim sind's Graf und Gräfin, Baron und Baronin selbst, die sich im Walde um ihr Großwild kümmern!"
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 24.11.2006, 15:17:14
Mit langen Gesichtern und einem leisen Grummeln verziehen sich die beiden Kleinen und sehen dem grießgrämigen Kopfgeldjäger dabei zu, wie er fachgerechte ein Feuer mit Bratspieß baut, und wie sich wenig später das zerlegte Reh über dem lusitg prasselnden Feuer dreht und einem Duft verbreitet, der Tote wecken könnte - so zumindest ihre Meinung, die deutlich an ihren Gesichtern abzulesen ist.

Selbst die Aufmerksamkeit Ruomirs ist geweckt: Seine Augen schauen nicht mehr ins Nichts, und das gelegentliche Auftauchen eines rotglühenden Punktes auf seiner Pfeife zeigt, dass er jetzt auch am Tabak zieht und die Pfeife nicht nur im Mund hält.

Rund um die Gruppe, deren Feuer eine Insel in der Dunkelheit des Waldes zaubert, brechen langsam die Geräusche eines nächtlichen Waldes aus. Es raschelt, knackt im Unterholz, irgendwo stößt ein Hase den schrillen, einzigen Schrei seines Lebens, der dessen Ende markiert aus und durchdringt damit die sich nur wenig abkühlende Luft -

Schließlich ist das Reh fertig gebraten, zischend landet ein letzter Tropfen ausgeschwitzten Fettes in der heißen Asche, und mit hungrigem, erwartungsfrohem Blick versammelt sich die Gruppe um das unerwartete Festmahl.
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 28.11.2006, 15:20:40
Während des Mahles beleben sich die Lebesgeister deutlich, so dass irgendwann sogar so etwas wie gute Stimmung aufkommt, aus der sich Ruomir jedoch heraushält - er hat sich ein kleines Stück Fleisch geholt, wieder an seinen Baum gelehnt und kaut, mit demselben versonnenen Blick wie zuvor. Auch der kleinere Knappe hält sich nach wie vor zurück, und auch in der Wärme des Feuers legt er seine Kapuze nicht ab -

Der andere hingegen ist lebhaft und fröhlich. Er hat sich eine ganze Keule des Rehs gesichert und kaut, das Fett läuft ihm über die noch selten rasierten Wangen, und er unterhält die neu gebildete Gruppe mit nicht unbedingt neuen Witzen. "Ein Bauer und sein Knecht müssen zur Feldarbeit. Aber erst, als sie am Feld ankommen bemerkt der Bauer, dass er seine Stiefel vergessen hat. Weil er zu faul ist um zurückzugehen, sagt er zum Knecht:

´Du wirst jetzt für mich zurück gehen und meine Stiefel holen! Ich bin der Herr und du der Knecht!´ Sauer stampft der Knecht los. Am Hof angekommen, trifft er dieBäuerin und die Magd. Da kommt ihm eine Idee ---   Hahaha", Er bekommt sich kurz nicht ein vor Lachen - "und sagt zur Magd: ´Schönen Gruß vom Bauer, ich soll euch beide mal so richtig poppen.´ ´Ne´, sagen die beiden, ´das hat der niemals gesagt.´
´Doch´,sagt der Knecht, ´passt auf.´ Er geht zum Fenster und ruft zum Feld rüber: ´Du, Bauer, alle beide?´ ---- Und, was hat der Bauer geantwortet?" Wieder kriegt der Knappe sich einige Minuten nicht ein vor Lachen - Richtig: ´Natürlich, du Idiot!´

Unter solchen Witzen verschwindet bald recht viel des Rehs, und schließlich kommt Ruomir zu den am Feuer sitzenden Begleitern hinüber und sagt, mit nur schlecht versteckten Missfallen ob ihrer guten Laune:  "Denkt daran, morgen müssen wir früh weiter - jetzt sollten wir schlafen. Ich übernehme die erste Wache -" Ohne zu Fragen legt er das fest, und nachdem sich der Rest auf eine Wachreihenfolge geeinigt hat wickeln sich alle in ihre Decken, und Ruomir setzt sich wieder an seinen Baum stopft sich eine neue Pfeife.

Ruhe kehrt ein - Ruhe, in der selbst leise Laute wirken wie schmetternde Fanfaren. Ab und an schnaubt ein Pferd, der kleinere der beiden Knappen wälzt sich hin und her - und als, kurz bevor die Reisenden enschlafen, ein Käuzchen schreit sind alle plötzlich wieder hellwach.

Trotz dieser Widrigkeiten befinden sich alle fünf bald fest in Phtaras Armen...
Titel: Die ersten Opfer
Beitrag von: Iorondan Mercanor am 30.11.2006, 22:48:12
Intermezzo


Der Mann war unruhig. Hektisch ging er in dem Lager, das die geschrumpfte Schar seiner Helfer errichtet hatte umher. Sein Blick wurde wie magisch angezogen von der Stelle, an der vor nicht langer Zeit noch eine dichte schwarze Rauchsäule am sich verdunkelnden Himmel erkennbar gewesen war, doch jetzt sah er nur noch Finsternis, unterbrochen von wenigen Sternen - tatsächlich, wenigen Sternen. Er überlegte. 'Nein, wir müssten die Sterne sehen, wenn der Himmel klar wäre, und er ist die letzten Wochen immer klar gewesen. Sollten das etwa Wolken sein, die sich über Lippoldt versammelt haben?'

Er verschränkte die Hände auf dem Rücken, machte eine scharfe Kehrtwende und ging denselben Weg zurück durch das schlafende Lager -

"Du hast jämmerlich versagt. Sieh zu, dass du deine inkompetenten Idioten loswirst, und komm her zu mir. Ich habe noch Verwendung für dich." Der Mann zuckte zusammen, als er die Stimme seine Meisters so plötzlich aus dem Nichts vernahm - kurz überlegte er, ob er sie sich eingebildet hatte, doch nein. Ärgerlich klang die Stimme, und nicht so, als verstünde der Mann, der da sprach, Spaß. Es gab nur eine mögliche Antwort.

"Ja, Meister."

Der Meister sah Versagen nicht gern. Und der Mann hatte versagt, daran gab es keinen Zweifel. Seufzend machte er sich an die Arbeit.
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