DnD-Gate Online Games

Online Boardgames => Der Eiserne Thron => Thema gestartet von: Uthoroc am 30.11.2006, 18:53:13

Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Uthoroc am 30.11.2006, 18:53:13
Wer noch ein wenig über den Spielverlauf fachsimpeln möchte, ist herzlich dazu eingeladen - auch Kiebitzer sind herzlich willkommen.

Mit der Auseinandersetzung zwischen Lannister und Greyjoy und dem Sieg Baratheons ist das Spiel sicherlich nicht ganz untypisch verlaufen. Baratheon hat schon eine starke Position und wenn es von zwei Nachbarn nicht bedroht wird (hier Lannister und Martell), ist es schwer den Hirsch aufzuhalten.

Nachdem meine letzte Online-Partie gar nicht unähnlich verlaufen ist (Sieg Baratheons in Runde 6) stelle ich mal zwei Dinge in den Raum:

1. Der Angriff Greyjoys auf Lannister in Runde 1 ist zwar taktisch möglich und vielleicht sogar kurzfristig sinnvoll, strategisch und diplomatisch aber höchst gefährlich. GReyjoy schaltet damit die Hauptbedrohung für Baratheon aus, ohne sie selber ersetzen zu können. Meistens ist er noch so damit beschäftigt, sich die Reste der Lannisters (deren Spieler verständlciherweise kein Interesse daran hat, es Greyjoy leicht zu machen) vom Leib zu halten, dass er nciht richtig voran kommt.

Ich glaube Greyjoy hat bessere Karten, wenn er sich mit Lannister verbünden kann, so dass die beiden sich erstmal gegenseitig den Rücken freihalten.

2. Der erste Platz auf dem Iron Throne ist viel wichtiger als die meisten glauben. Baratheon hat ihn zwar in unserem einzigen Clash of Kings unnötig teuer bezahlt, aber er hat ihm schließlich den Sieg  gebracht.

In meiner letzten Partie war das genauso. Keiner wollte was für den Iron Throne Track ausgeben außer Baratheon, und der hat zu Beginn der Runde 6 gewonnen, weil ihm keiner mehr dazwischen funken konnte.

Ansonsten wollte ich noch den beiden Neulingen meine Hochachtung aussprechen: Tyrell und Martell. Es ist verdammt schwer, dieses Spiel zum ersten Mal - zumal gegen Veteranen - einigermaßen erfolgreich zu spielen. Matthias hat das als Martell verdammt gut hinbekommen. Holger hat mit Tyrell noch ein paar Fehler gemacht, aber ich denke das sähe beim nächsten Mal auch schon anders aus.

Zum Verlauf im Süden würde ich sagen, dass sich Martell durch seine Erfolge gegen Tyrell etwas zuweit aus der Deckung begeben hat, und so Baratheon am Ende nicht am Einmarsch in Storm's End hindern konnte. Nur eine Musterungskarte hätte etwas ändern können (die Sea of Storms-Karte war nicht entscheiden, es hätte auch ohne sie funktioniert).

Tyrell hätte das Ende noch herauszögern können, wenn er in seinem letzten Marsch der Runde 4 The Reach besetzt hätte. Da man nicht mit einem Marsch zwei Angriffe durchführen kann, hätte das Baratheon daran gehindert direkt von 4 auf 6 Städte zu springen.
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Tahl'am am 30.11.2006, 19:07:26
Ja, ich kann die Punkte nachvollziehen. Ich hatte ein Bündnis mit meinen nächsten Nachbarn und dann wurde es für die anderen schwer an mich heranzukommen.

Baratheon hat den Vorteil, dass er a) King's Landing schnell haben kann, b) zu Anfang den Eisenthron innehat und c) alle benötigten Burgen (bei 6 Spielern) in näherer Umgebung sind.

Ich hatte zunächst überlegt gegen Stark noch stärker zu expandieren. Allerdings ist das zum einen nicht nötig, zum anderen sehr schwer und sehr teuer. Vor allem das Schiff in der Narrow Sea in Verknüpfung mit Unterstützung aus der Shivering Sea ist fast nicht mehr wegzubekommen. Somit bleiben dann Baratheon die oberen Gebiete versperrt.
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Bernand Richtspruch am 30.11.2006, 19:11:14
Ich habs in Runde 3 absolut vergeigt (eigentlich schon in der ersten Runde als ich die Schiffe vernachlässigt habe). Was ich etwas schade finde ist, wenn man sich einmal in eine schlechte Position gebracht hat kann man den Rest des Spiels vergessen (zumindest mein Gefühl).

Also Glückwunsch an Baratheon!!!  :)
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Diebfaenger am 30.11.2006, 19:14:57
Für mich war das eine missliche Situation. Ich hatte als ich das Spiel angefangen habe mir zwei Überlegungen gemacht. Zunächst einmal wollte ich entweder gegen Baratheon oder gegen Tyrell vorgehen, aber nicht gegen beide.
Stefan hat an dieser Stelle besser verhandelt als Holger. ;) Tyrell ist meiner Meinung nach gescheitert, weil er sich von mir zu vielen Angriffen hat provozieren lassen, die für ihn schlecht waren.
Dann kam noch etwas hinzu, was das Bündnis zwischen Stefan und mir gestärkt hat. Ich war davon ausgegangen, dass Greyjoy und Stark sich zu Beginn einfach deshalb verbünden, weil sie sich kennen. Dadurch lag für mich das Bündnis mit Baratheon auf der Hand.
Im Nachhinein betrachtet, wäre vielleicht das Bündnis mit Tyrell vorzuziehen. Aber witzigerweise kamen Holger und ich genauso wie in den Büchern Martell und Tyrell nicht zueinander.
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Jebeddo am 30.11.2006, 19:20:29
Sooo...

In unseren Offlinepartien hat es sich schon beinahe eingebürgert, dass Greyjoy und Lannister sich am Anfang angreifen müssen. Die alternative ist für Greyjoy nicht attraktiv, denn Lannister droht immer, ihm in den Rücken zu fallen. Lannister kommt in den allermeisten Fällen noch gut weg, wenn es die Hauptländer halten kann und wird, wenn das gelingt, im späten Spiel sehr stark (wenn es dazu kommt).

Baratheon hingegen hat sehr gute Karten, vor allem wenn Martell sich komplett zurückhält (meiner Meinung nach der spielentscheidende Fehler zugunsten Baratheons war es, die Sea od Dorne nicht mit drei Schiffen zu besetzen). Wenn dann ein Schiff im Hafen von Storms End steht und Stark mitspielt, kann Baratheon nicht mehr gewinnen.

Ich denke, ich habe mir als Stark eine recht gute Position verschafft und hätte bei einer etwas anderen Konstellation der Karten vielleicht auch noch Siegchancen gehabt, ebenso wie Martell.

Zum Iron Throne: Niemand außer Baratheon braucht bei näherer Betrachtung den Iron Throne wirklich. Die Stärkemarken sind auf den beiden anderen Pfaden besser verteilt, vor allem da Baratheon alles geben wird, um den Thron zu halten (und das ist meist recht viel).

Alles in allem ein sehr ausgeglichenes Spiel, obwohl Martell vielleicht ein wenig zu lange an dem Bündnis festgehalten hatte. Am Ende wurde es sehr knapp und es war eine Frage der Westeroskarten, wer gewinnen würde...

Grüße
Jebeddo Stark
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: RttToEESL#99 am 30.11.2006, 19:23:40
Hm hatte anfangs ein kleinen Fehler gemacht. Riverrun hätt ich zwar trotzdem nicht halten können, aber hätte dann Seagard bekommen. Da die Musterung danach kam hätte ich den Nachteil ausgeglichen und Greyjoy hätte dann arge Probleme. Sicherlich hätte ich dann Baratheon nicht als großen Bruder in der Region gebraucht. ;)
Aber immerhin nicht total eingebrochen =)
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Jebeddo am 30.11.2006, 19:27:42
Zitat von: "Diebfaenger"
Dann kam noch etwas hinzu, was das Bündnis zwischen Stefan und mir gestärkt hat. Ich war davon ausgegangen, dass Greyjoy und Stark sich zu Beginn einfach deshalb verbünden, weil sie sich kennen. Dadurch lag für mich das Bündnis mit Baratheon auf der Hand.

Das war wohl sicher etwas, das falsch rüber kam. Zwischen uns hat nie ein Bündnis bestanden, wir sind einfach beide in die für uns nützlicheren Richtungen gezogen. Dass das so rüberkam, ist natürlich schlechte Publicity gewesen. :wink:
Bei diesem Spiel gewinnt eh eigentlich fast immer derjenige, der es schafft, sich Ärger vom Leib zu halten, durch totalen Angriff kann man eigentlich nicht gewinnen. Insofern führen Bündnisse meist dazu, das der Bündnispartner gewinnt (oder man selbst). In jedem Fall spitzt man dadurch die Spielsituation zu.

Grüße
Jebeddo
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Uthoroc am 30.11.2006, 21:30:16
Zitat von: "Diebfaenger"
Tyrell ist meiner Meinung nach gescheitert, weil er sich von mir zu vielen Angriffen hat provozieren lassen, die für ihn schlecht waren.


Der Fehler mit den bösesten Folgen war meiner Meinung nach der Angriff mit den zwei Schiffen auf die West Summer Sea, bei dem beide Schiffe zerstört wurden. Zu dem Zeitpunkt waren noch 3 Schiffe in den Redwyne Straits und Oldtown Harbor, die Martell nur schwer da heraus bekommen hätte. Und damit als Rückgrat wäre es wahrscheinlich möglich gewesen, das Zentrum des eigenen Reiches zu verteidigen und eventuell (mit etwas Glück) zurück zu schlagen.

Zitat von: "Jebeddo"
Zum Iron Throne: Niemand außer Baratheon braucht bei näherer Betrachtung den Iron Throne wirklich. Die Stärkemarken sind auf den beiden anderen Pfaden besser verteilt, vor allem da Baratheon alles geben wird, um den Thron zu halten (und das ist meist recht viel).


Hmhm... das habe ich schon häufig gelesen. Bin etwas anderer Ansicht, habe aber noch nicht häufig genug gespielt, um wirklich sicher zu sein.
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Diebfaenger am 01.12.2006, 08:34:41
Zitat von: "Uthoroc"

Zitat von: "Jebeddo"
Zum Iron Throne: Niemand außer Baratheon braucht bei näherer Betrachtung den Iron Throne wirklich. Die Stärkemarken sind auf den beiden anderen Pfaden besser verteilt, vor allem da Baratheon alles geben wird, um den Thron zu halten (und das ist meist recht viel).


Hmhm... das habe ich schon häufig gelesen. Bin etwas anderer Ansicht, habe aber noch nicht häufig genug gespielt, um wirklich sicher zu sein.


Ich sehe dies ähnlich wie Ralf. Die Zugreihenfolge ist ein entscheidener Faktor! Gerade deswegen, weil das Spiel ja sofort beendet ist, wenn jemand die Siegbedingungen erfüllt hat. Ich persönlich glaube, dass man gerade durch die Position auf den verschiedenen Leisten viel Potential gewinnen kann. Deutlich wurde dies in dieser Partie auch durch meine Auseinandersetzung mit Holger. Hier war ich am Ende auf allen drei Leisten vor ihm platziert, was ihm dann wenig Chancen ließ.
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Diebfaenger am 01.12.2006, 08:42:25
Zitat von: "Uthoroc"

Der Fehler mit den bösesten Folgen war meiner Meinung nach der Angriff mit den zwei Schiffen auf die West Summer Sea, bei dem beide Schiffe zerstört wurden. Zu dem Zeitpunkt waren noch 3 Schiffe in den Redwyne Straits und Oldtown Harbor, die Martell nur schwer da heraus bekommen hätte. Und damit als Rückgrat wäre es wahrscheinlich möglich gewesen, das Zentrum des eigenen Reiches zu verteidigen und eventuell (mit etwas Glück) zurück zu schlagen.

Der Angriff auf die West Summer Sea war in meinen Augen sinnlos, weil Holger gar nicht gewinnen konnte und bei einem Angriff außerdem der Verlust der Schiffe unvermeidbar war. Sicherlich ein entscheidener Fehler!
Auch der Angriff auf Yronwood war sinnlos, da ich meinen Footman ja vor dem Angriff befördern konnte und Ser Loras damit seine Fähigkeit nicht einsetzen konnte. Daher wäre die Besetzung von The Reach Pflicht gewesen. Gerade deshalb, um bei einer Musterung noch einen Punkt zum Ausheben von Truppen zu erhalten.

Daher war auch mMn. die Nicht-Besetzung von The Reach durch Baratheon ein Fehler. Der zweite Ritter in King's Landing war nicht erforderlich und für einen Sieg war es besser den freeien Stützpunkt zu besetzen.
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Jebeddo am 01.12.2006, 10:04:24
Zitat von: "Diebfaenger"
Ich sehe dies ähnlich wie Ralf. Die Zugreihenfolge ist ein entscheidener Faktor! Gerade deswegen, weil das Spiel ja sofort beendet ist, wenn jemand die Siegbedingungen erfüllt hat. Ich persönlich glaube, dass man gerade durch die Position auf den verschiedenen Leisten viel Potential gewinnen kann. Deutlich wurde dies in dieser Partie auch durch meine Auseinandersetzung mit Holger. Hier war ich am Ende auf allen drei Leisten vor ihm platziert, was ihm dann wenig Chancen ließ.


Natürlich ist der Eisenthron-Pfad sehr wichtig, doch es kann auch Vorteile haben, dort als letzter zu stehen. Im Gegensatz dazu ist der Adelshäuserpfad übeaus wichtiger, mit der valyrischen Stahlklinge kann man Schlachten gewinnen, bei denen man sonst verlieren würde (de facto bringt die +2, da man bei Gleichstand ja auch noch gewinnt). Sternenbefehle sind auch sehr wichtig, da sie direkt die Stärke der Truppen beeinflussen (und man nur so drei Marschbefehle platzieren kann). Gegen diese Pfade ist der Eisenthron-Pfad zunächst einmal vernachlässigbar. Wenn man vor der 10. Runde gewinnen will, braucht man ihn aber natürlich irgendwann (aber im normalfall erst beim zweiten Clash of Kings).

Grüße
Jebeddo
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Diebfaenger am 01.12.2006, 12:12:03
Zitat von: "Jebeddo"


Natürlich ist der Eisenthron-Pfad sehr wichtig, doch es kann auch Vorteile haben, dort als letzter zu stehen. Im Gegensatz dazu ist der Adelshäuserpfad übeaus wichtiger, mit der valyrischen Stahlklinge kann man Schlachten gewinnen, bei denen man sonst verlieren würde (de facto bringt die +2, da man bei Gleichstand ja auch noch gewinnt). Sternenbefehle sind auch sehr wichtig, da sie direkt die Stärke der Truppen beeinflussen (und man nur so drei Marschbefehle platzieren kann). Gegen diese Pfade ist der Eisenthron-Pfad zunächst einmal vernachlässigbar. Wenn man vor der 10. Runde gewinnen will, braucht man ihn aber natürlich irgendwann (aber im normalfall erst beim zweiten Clash of Kings).

Grüße
Jebeddo

Das widerspricht ja nicht meiner Äußerung. Alle drei Pfade sind wichtig. Sicherlich stimmt es, dass es vorteilhaft sein kann, wenn man nach jemandem dran ist und so reakieren kann. Aber ich würde einfach mal behaupten, dass es eher besser ist, das Heft des Handelns in Händen zu halten. :wink:
Titel: Fazit und Analyse
Beitrag von: Jebeddo am 01.12.2006, 14:03:29
Zitat von: "Diebfaenger"
Das widerspricht ja nicht meiner Äußerung. Alle drei Pfade sind wichtig. Sicherlich stimmt es, dass es vorteilhaft sein kann, wenn man nach jemandem dran ist und so reakieren kann. Aber ich würde einfach mal behaupten, dass es eher besser ist, das Heft des Handelns in Händen zu halten. :wink:

Das ist wahr. Im späteren Spielverlauf hätte ich sicher auch viele Marken auf den eisernen Thron geboten, doch am Anfang muss man mit seinem begrenzten Vorrat Prioritäten setzen. Und da sehe ich den Eisenthron bei diesem Spielmodus als eher unwichtig an. Natürlich kommt alles auf die Taktik an.
Im späteren Spiel sind bei den Truppenmassen die Punkte, die die anderen Pfade im Kampf bringen, nicht mehr ganz so existentiell, dann wird der Eisenthron immer wichtiger und ist dann sicher auch der wichtigste Pfad (v.a. wegen den Raids).

Grüße
Jebeddo Stark