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Seine knöchrigen und zerbrechlichen Finger mit gepflegten langen Fingernägeln und der pergamentpapierdünnen Haut streicheln über eine große Anzahl verschieden großer pulsierender Eberron- und Khyberdrachensplitter, welche auf einen großen polierten Tisch aus Tropenholz vor ihm liegen, und er konnte sich sein teuflisches Lächeln nicht verkneifen.
Jahre der Forschung und der nervenzermürbenden Planung in den geliebten Hallen von Arcanix würden schon sehr bald Früchte tragen.
Sein Blick wandert zu einem Gals gekühlten Weißwein und er mußte erneut lächeln, denn sehr bald würde kalter Wein mehr wert sein als ein Beutel voll Drachen.
Es wurde Zeit Rache zu nehmen.
"Diener! Ruft mir eine Himmelskutsche und bringt mir meinen Mantel, sofern es draußen immernoch regnet."
Der alte Druide kommt zusammen mit einigen Höllenhunden hinein und fällt vor seinem Meister auf die Knie.
"Wie ihr befiehlt, Meister! Draußen regnet es immernoch. Habt ihr etwas Neues herausgefunden? Darf ich mich endlich an der karrnthischen Henkerin Hanajima rächen, was sie mir angetan hat? Darf ich endlich den Racheengel für Euch an diesem naturverlassen Ort spielen?"
Erneut rutscht an Lächeln dem Menschen über das Gesicht.
"Bald... sehr bald..."
Mit ernster Miene mustert der Hauptling der Feuerbringer und Hüter des Tempels des
Skorpion Gottes mit seinen bernsteinfarbenen Augen den sonderbaren Gast seines Stammes.
Doch im Gegensatz zu den schwächlichen und feigen Fernländlern, welche nur Grabschändung und Diebstahl im Sinn haben, hatte dieser Gast mehr Interesse geweckt als ein Kriegstrupp von Feuerreisen und Ettins.
Das Herz des Skorpiones brachte genauso wie ihr anderes Geheimnis immer wieder neue und alte Gefahren hierher, doch seine Wächterskorpione, Späher, Feuer-Krieger, Feuerbringer, Giftmischer, Echsenreiter, Schamanen, Druiden, Kaxat-Kämpfer, Aquasa-Krieger und auch sein dunkelelfischer Langdolch konnten ruhig bleiben, denn dieser übermenschliche Gast, auch im Auge eines Drow, wollte nicht ihre Waffen kosten und einige seiner Männer in die ewigen Jagdgründe schicken, sondern kam im Frieden und aus Ehrsamkeit her mitten in das Herz des tiefsten Dschungels, um der Prophezeihung nach zu gehen und der Häuptling ließ ihn wohlwollend vorerst gewähren, denn je mehr er von der Prophezeihung wissen würde, desto mehr könnte er sie gegen seine feigen Feinde und gegen andere Stämme nutzen.
Sein emotionsloses und weiß geschminktes schwarzes Gesicht hinter den langen mit diversen Talismanen verziehrten filzigen Haaren wirkte sogar kurz neugierig als er den unsterblichen Gast mit einer Verbeugung begrüßt, während zwei Priesterinnen im Menschenopfer im Tempel bingen, denn nach den ganzen Fernländlern und ihren Magierschmieden, deren Köpfe an seinem Gürtel aus Menschenhaar und Knochen neben seiner giftgetränkten Skorpionstachelkette hängen, war dieser Gast ein Zeichen von Vulkoor persönlich.
Es wurde Zeit seine Freude zu zeigen und seine beiden hübschen nur zehn Jahrzehnte alten Ehefrauen zu beglücken.