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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Das Zeichen des Vergessens => Thema gestartet von: Aoskar am 07.01.2007, 21:22:58

Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 07.01.2007, 21:22:58
Für ein paar Augenblicke konnte Yushido gar nichts erkennen. Dann gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er erkannte, dass er in einer Art von rechteckigem Tunnel stand, an dessen vorderem Ende, einige Schritte von ihm entfernt, trübes Licht einfiel. Die Luft war dick und abgestanden und roch nach Dreck und Qualm, so dass er zuerst heftig Husten musste. Die Wände neben ihm bestanden aus schweren Steinblöcken, die mit Russ bedeckt waren.
Ein Torbogen in einer recht billigen und schmutzigen Taverne Tiefwasser war das angebliche Portal gewesen. Doch die luskanischen Magier hatten gesagt, es würde sich öffnen, wenn man eine Hand voll Staub in die Luft werfe, an dann laut "Muskelkraft" sagte. Obwohl die Anweisungen zweifellos seltsam waren, tat Yushido wie ihm geheissen, denn die Magier von Luskan zuckten nur mit den Schultern, als sie nach Erklärung gefragt wurden und meinten etwas von "Sigil ist voller Wunder". Der Torbogen schien unverändert, kein Leuchten, kein Geräusch, kein fantastisches Bild einer wundervollen Stadt. Doch als Yushido durch den Torbogen trat, landete er nicht wie erwartet im Schankraum der Taverne, sondern in diesem Tunnel.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 07.01.2007, 21:49:24
Da hätten wir schon das erste Wunder. Ich habe ja mit allem gerechnet, aber nicht damit. Wollen wir erst einmal ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Yushudo greift in seinen Kimono und zieht eine Schriftrolle hervor. Er entrollt die sogenannte Ofuda, murmelt einige Worte und schon erstrahlt die Rolle, hell wie eine Fackel [light].

Das sollte eine halbe Stunde reichen, denke ich. Nun gut. Los geht's. Mal sehen was dieses wundervolle Sigil zu bieten hat - wenn es denn überhaupt am Ende dieses Ganges liegt. Was, wenn die luskanischen Magier mich in eine Falle gelockt haben? Nein, dazu hätten sie keinen Grund. Oder etwa doch?

Die Fragen in Yushudos Kopf waren nicht weniger geworden. Im Gegenteil, er wusste gar nicht, woran er zuerst denken sollte. Voller Spannung, aber auch Zweifel, ging er langsam voran, um den Gang zu erkunden.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 07.01.2007, 22:14:12
Das Licht wird immer heller, bis Yushudo den Ausgang des Tunnels erreicht. Er steht nun in einer schmalen Gasse, gerade einen Schritt breit, in die kaum Licht einfällt. Vier Stockwerke höher liegt ein dunker Nachthimmel, ohne jeden Stern,  über den dicke gelb-braune und schwarze Schwaden ziehen. Die Gebäude auf beiden Seiten bestehen aus schwerem, grauem Stein. Zwischen den einzelnen Stockwerken laufen handbreite Bänder aus rostigem Eisen um die Gebäude, die mit langen Stacheln geschmückt sind, gleich unter dem Dach sind es sogar gut fusslange dünne Klingen. Das einzige sichtbare Fenster liegt im zweiten Stock und  ist mit einem verschnörkelten Gitter aus grün angelaufenem Kupfer versperrt.  Über den Dachrand des einen Gebäudes hängt ein schwerer Wasserspeier, der nur noch wage zu erkennen ist, scheinbar hat eine Art Säure die Statue schwer beschädigt. Der Tunnel, aus dem Yushudo kommt, scheint früher einmal eine Art Gasse gewesen zu sein, aber die Gebäude hinter ihm wurden wohl solange weiter ausgebaut, bis die Gasse vollständig verschwunden ist.
Um die eine Ecke der Gasse biegt eine Person, die im Qualm kaum zu erkennen ist,. bis sie näher kommt und in den Radius von Yushudas Zauber tritt. Sie ist dünn und ausgemergelt, geht gebeugt und trägt grobe braune Kleidung, die mit Russ verschmiert ist und sackartig um den Körper hängt.  Ihr Gesicht hat eine ungesunde, gelbe Farbe und aus ihrer Stirn wachsen zwei dünne Hörner. Als die Gestalt den Mund öffnet, um ausgiebig und tief zu husten, fallen Yushuda zwei kurze Reisszähne im Oberkiefer auf. Das Wesen ist so dünn, dass es kaum feststellbar ist, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.
"Willkommen in Sigil", grüsst die Person dann. "Ihr kommt gerade aus..."
Die Person blickt auf einen kleinen Fetzen Pergament in ihrer Hand
"Tiefwasser, wenn ich mich nicht irre. Seid ihr zum ersten Mal in Sigil? Und, wenn ihr mir die Frage erlaubt, seid ihr ein Magier oder habt ihr diesen Lichtzauber käuflich erworben?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 07.01.2007, 22:55:42
Mit Staunen und Misstrauen beobachtet Yushudo die düstere Umgebung, in der er gelandet ist.

Was ist dies für ein seltsamer Ort?

Als plötzlich die Abscheu erregende Kreatur auftaucht, zuckt Yushudo zusammen und festigt den Griff um seinen Kampfstab. Er überlegt schnell, welche Ofudas ihm helfen könnten, sollte es brenzlig werden. Worauf hatte er sich hier eingelassen? Auch die recht freundliche Begrüßung ändert Yushudos Haltung nicht. Zögerlich antwortet er mit fester Stimme, soweit ihm das gelingt:

"In der Tat, ich komme aus Tiefwasser. Diesen Lichtzauber habe ich selbst gewirkt und doch bezweifle ich, dass ich ein Magier bin, so wie ihr ihn kennt. Doch nun würde mich interessieren, mit wem ich es zu tun habe."

In seiner Stimme schwingt weder Nachdruck, noch Drohung mit. Die Aufforderung ist sehr höflich gestellt. Eine Konfrontation ist das letzte, was Yushudo in diesem Moment gebrauchen könnte.
Yushudo lässt das Licht verlöschen und steckt die Ofuda wieder in seinen Kimono.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 07.01.2007, 23:07:56
Etwas abschätzig bemerkt das Wesen, wie sich Yushudos Griff um den Kampfstab verstärkt.
"Kein Grund, aggressiv zu werden. Ich bin Desragir vom Sigiler Handels-, Zoll-  und Portalministerium.  An Eurer Reaktion erkenne ich, dass Ihr zum ersten Mal hier seid. Normale Einreisegebühren nach Sigil sind 50 Kupferklimer für einfache Reisende, 70 für jene, die magiefähig sind. Habt Ihr Wasser, magisch gespeicherte Luft oder Nahrungsmittel bei Euch? Wie steht es mit schwerem Kriegsgerät?"
Desragir scheint etwas nervös zu sein, als er diese Forderungen aufzählt und Yushudo bekommt das wage Gefühl, dass ihm hier nicht ganz die Wahrheit erzählt wird.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 07.01.2007, 23:26:32
"Aggressiv? Nur vorsichtig. Wer wäre das nicht in einer so fremden Umgebung?"

Yushudo betrachtet Desragir skeptisch, als dieser spricht. Irgendetwas in seiner Stimme, oder vielleicht auch an seiner Haltung lässt ihn vermuten, dass dieser nicht so ehrlich ist, wie er vorgibt zu sein. Womöglich ist es auch einfach nur die Tatsache, dass sein äußeres Erscheinungsbild einen sehr unangenehmen Eindruck vermittelt.

"Ich habe keinen Grund Euch zu vertrauen", gestand Yushudo kühn. "Könnt Ihr mir einen geben? So führt mich doch in Euer Ministerium, sodass ich mich selbst vom Wortlaut Eurer Vorschriften überzeugen kann. Dann will ich das geforderte Geld gern bezahlen. Oder können wir dies Abkürzen, indem Ihr mir einfach sagt, wieviel ich wirklich bezahlen muss? Ich sehe keinen Grund, warum ich Euch einen Wegezoll abtreten müsste. Oder ist Sigil tatsächlich so unaufgeschlossen, gegenüber Fremden?"

Gespannt wartete Yushudo die Reaktion seines Gegenübers ab.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 07.01.2007, 23:38:18
"Ha! Ständig kommen hier planlose Wichte vorbei und meinen, sie müssen schlau werden. Ich bin doch kein Schlepper der Euch gratis durch den ganzen Käfig schleift! Wenn Ihr meint, nicht bezahlen zu müssen, dann solltet ihr nur wissen, dass ich Euch in weniger als einer halben Minute das Harmonium auf die Knochenschüssel jagen kann! Ich werde Euch, weil Ihr  hier fremd seid nicht sofort wegen Ungehorsams gegenüber einem Beamten anzeigen, aber Ihr rückt jetzt sofort 100 Kupferstücke raus, kapiert? Wir haben genug von Horden von Materiellen, die hier rumkriechen und meinen, sie müssten unsere Stadt begaffen! Seid froh, dass ich nicht eine Patrouille hole, die Euch ein bisschen nach Schmuggelware "abklopft""
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 08.01.2007, 14:46:25
Yushudo weiß nicht recht wie er sich verhalten soll.

"Wie kommt Ihr nun auf 100? Ich wieder hole mich. Ich werde gern bezahlen, was ich zu bezahlen habe. Doch erst gebt mir einen Grund, Euch zu vertrauen. Könnt Ihr Euch denn nicht als einen Beamten ausweisen? Oder führt mich zu Eurem Ministerium und lasst mir dort bestätigen, dass Eure Forderungen korrekt sind. Ich werde sicher nicht jedem ersten mein Geld in die Hand drücken, der behauptet von einem Ministerium geschickt worden zu sein. Doch diese Begegnung hier scheint mir ein wenig ... wie soll ich sagen ... inoffiziell. Weist Euch aus und Ihr bekommt das Geld."

Seine feste Stimme ist jedoch mehr Fassade als alles andere. Innerlich bebt Yushudo und hofft, nicht zu weit gegangen zu sein.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 08.01.2007, 14:53:51
Yushudos Gegenüber scheint zuerst wütend, dann beruhigt er sich wieder. Eine Art grimmiges Lächeln, dass die Reisszähne deutlich hervorragen lässt, blitzt kurz in seinen Zügen auf.
"Du bist nicht so planlos wie du aussiehst, Magier. Die meisten drücken einem fast widerspruchslos alles in die Hand, was man verlangt. Ich soltle dich aber warnen: Auf den Ebenen gibt es immer einen grosseren Schleifer als dich.  Wie sieht's aus, brauchst du einen Schlepper  durch den damenverfluchten Käfig? Ich kann dich gegen eine kleine Gebühr an einen guten, zuverlässigen und billigen Wicht vermitteln, echtes Vollblut, kennt das ganze Dunkel und klappert gern darüber."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 08.01.2007, 14:59:34
Yushudo stutzt einen Moment. Dann tritt ein triumphierendes Lächeln auf sein Gesicht. Bei dem Kompliment Desragirs verbeugt er sich leicht.

"Ich danke Euch, für Euren Rat. Ihr meint, Ihr hättet jemanden, der mich ein wenig herumführt? Oh, ich glaube, das ist keine schlechte Idee. Wie hoch soll denn Eure Gebühr sein? Ich hoffe doch Magiebegabte müssen keinen Aufpreis zahlen!"

Den letzten Satz fügt Yushudo mit einem Zwinkern hinzu. Er fühlte sich gleich wohler, jetzt, da die Spannung gelöst war. Und so entspannte er auch seine Haltung, seine Gesichtszüge, sowie den Griff um seinen Kampfstab.

Was wird mich hier nur erwarten?
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 08.01.2007, 15:07:37
"Oh, keine Angst, für einen solch edlen Schleifer besorge ich für nur fünf Kupferstück einen Schlepper."
Mit einem sarkastischen Lächeln auf dem Gesicht verbeugt sich Desragier leicht. Dann steckt er zwei Finger in den Mund und pfeift laut, woraufhin eine zweite Gestalt hinter dem Wasserspeier in der Höhe auftaucht, ein Seil hinunterwirft und sich in Sekundenschnelle herablässt.
Dieses Wesen ist deutlich erkennbar eine Frau, wenn auch nur wenig besser genährt als Desragir und mit ähnlich kränklicher Gesichtsfarbe. Ihre schulterlangen, schwarzen Haare sind zerzaust und strähnig. Sie trägt enge Lederkleidung und eine leichte, geladene Armbrust in einer Hand.
"Schlepper, der Herr?", fragt sie mit einem breiten, einnehmenden Grinsen.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 08.01.2007, 15:15:51
Yushudo fragt sich, was wohl noch hinter diesem Grinsen stecken mag. Doch der Preis von 5 Kupfermünzen scheint ihm nur gerecht. So greift er in seinen Kimono und stellt fest, dass er keine fünf Kupfermünzen parat hat.
"Ich will nicht so sein. Nehmt diesen Silberling!", sagt er und wirft Desragir eine silberne Münze zu.

Mit ähnlicher Skepsis, wie er Desragir betrachtet hatte, blickt er nun auf die Frau.
Wozu mag man wohl eine Armbrust mitten in der Stadt benötigen?

"Seid gegrüßt! Mir wurde erzählt, Ihr könntet mich ein wenig in Sigil herumführen? So will ich mir doch gern zeigen lassen, welche Wunder diese Stadt zu bieten hat."
Yushudo wirft einen weiteren Blick auf die Armbrust und fügt zögerlich hinzu: "Sagt doch. Sollte ich kampfbereit sein?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 08.01.2007, 20:44:57
Die Frau grinst noch ein bisschen breiter.
"Jetzt nicht mehr."
Sie bindet sich die Armbrust mit einem dünnen Lederriemen über den Rücken.
"Nun, was wollt ihr den sehen? Pompöse Gebäude, abenteuerliche Bars, gute Unterkünfte?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 08.01.2007, 20:56:20
Yushudo beschloss seine Skepsis für den Moment beizulegen, um sich voll der Erkundung der Stadt widmen zu können.

"Wie wäre es mit einem bisschen von allem? Ich habe keine Vorstellungen von dem, was mich hier erwartet, muss ich gestehen. Also zeigt mir einfach die Stadt in ihrer vollen Pracht. Vielleicht könntet Ihr mich nebenbei ein wenig über die Gegebenheiten dieses wundersamen Ortes informieren? Die Magier, die mich hersandten, erwähnten etwas, von gewissen Organisationen, die diese Stadt kontrollieren..."

Yushudo war bereit loszugehen.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 08.01.2007, 22:38:31
"Ah ja. Nun, ich kann ja mit ein bisschen allgemeinem Überblick über Sigil anfangen."
Die Schlepperin geht voran, aus der Gasse raus auf eine schmale Strasse.
"Zuerst ein mal, seht bitte nach oben und versucht nicht zu überrascht zu sein. Dort oben seht ihr, warum wir die Stadt den Ring nennen."

Als Yushudo nach oben blickt, kann er in weiter ferne, wahrscheinlich gute zwei Meilen weg, einen Bogen aus Stein und Lichtern erblicken, der aussieht, als würde dort oben ein zweiter Teil der Stadt herunter hängen und sich über den ganzen Himmel ziehen. Dazwischen hängen Wolken und Nebel. Der Himmel ist völlig grau und sternen- und sonnenlos.
"Wir befinden uns im unteren Distrikt, hier befindet sich die ganze dreckige Industrie und portale zu den unteren Ebenen. Gegenüber, dort wo das grosse viereckige Gebäude steht, ist der Gildenhallendistrikt. Es gibt sechs Distrikte in Sigil. Den unteren und den Gildenhallendistrikt habe ich erwähnt. Es gibt ausserdem den Stock, das ist unser Armenviertel, den Marktbezirk, den Beamtenbezirk und den Bezirk der Dame.
Das Gebäude ist das grosse Gymnasium, das Hauptquartier des "Transzendenten Ordens". Seltsame Kerle, die etwas über Einheit mit dem Multiversum und so faseln. Hauptsächlich üben sie, auf einem Bein zu stehen, zu meditieren und einem Kerl in einer halben Sekunde mit blosser Hand das Herz aus der Brust zu reissen. Sie sind einer der Bünde, die Sigil regieren. Wie ihr schon wisst, sind es fünfzehn, wobei sich zwei davon nicht "Bünde" nennen wollen. Wir können wohl bei den meisten Hauptquartieren schnell vorbeigehen, wenn ihr Lust habt. Wir nennen das die "Eiltour für Planlose"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 09.01.2007, 06:19:49
"Ja ich denke, das würde ich gern sehen. Führt mich herum!"

Gespannt wartet Yushudo ab, wohin die Frau ihn wohl führen mag, und hört gespannt zu, was sie ihm über die einzelnen Bünde zu berichten weiß.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 09.01.2007, 11:11:17
"Also. Wir sind hier im unteren Bezirk, wie ich bereits erwähnt habe. Es gibt hier drei Bundeshauptquartiere, die Waffenkammer, die der Verdammniswache gehört, den zerschmetterten Tempel der Athar und die grosse Giesserei der Gläubigen der Quelle. Die Giesserei ist am nächsten, wir sollten zuerst dort hingehen.
Yushudo wird durch mehrere schmale Strassen geführt, meist dunkle, schmale und von Qualmschwaden verhangene Pflasterstrassen, auf denen kaum jemand zu sehen ist. Die wenigen Leute, die hier in der Nacht auf der Strasse zu sein scheinen, sind dünn, wirken kränlich und haben die gleiche grau-gelbe Geischtsfarbe wie Desragir und die Führerin. Auch scheinen ungewöhnlich viele von ihnen einzelne seltsame Merkmaoe aufzuweisen. Manche haben kurze Hörner, grüne, rote oder schwarze Haut, Einzelne Schuppen oder Stacheln, manche sogar dünne Schweife, Krallen oder Hufe. Doch keine zwei sehen gleich aus.
"Wir sind gleich da. Dies hier ist der sogenannte Ambossplatz, hier finden sich einige der besseren Schmiede von Sigil. Das dort drüben ist die Hephaistosstrasse, diese bringt uns zum Hauptquartier der Göttermenschen, wie wir sie auch nennen. Ihre Philosophie ist, dass das Leben ein endloser Test ist und dass jeder, der all diese Tests besteht, zu einem Gott wird oder so. Ganz nette Idee, verglichen mit dem Unsinn, den einige andere produzieren."
Die grosse Giesserei ist eine gewaltige Fabrik, umgeben von einem Gusseisengitter. Hunderte von Fuss hohen Schloten ragen in den Himmel und obwohl es Nacht ist, werden ganze Karren voll Erzen in die Fabrik gebracht.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 09.01.2007, 14:39:01
"Ziemlich geschäftiges Treiben für diese Uhrzeit. Wird hier Tag und Nacht gearbeitet? Was wird hier hergestellt?"

Yushudo denkt darüber nach, was die Schlepperin ihm über die sogenannten Göttermenschen erzählt hatte.

"In der Tat diese Vorstellung ist nicht die schlechteste. Doch ich bezweifle stark, dass sie sich mit meinem Glauben vereinen lässt. Aber sie führt zu einem Leben des Ehrgeizes - und dieser ist, so glaube ich, die wichtigste aller Tugenden.
Wie dem auch sei. Ich will Euch nicht weiter mit philosophischen Fragen konfrontieren. Ihr wollt mir schließlich die Stadt zeigen."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 09.01.2007, 20:36:33
"Die Haupteinnahmequelle der Göttermenschen, wie sie genannt werden, sind Gebrauchsgegenstände. Geschirr, billige Waffen, Baumaterial. Sie übernehmen aber auch spezielle Aufträge für Kunden, die ihre hohen Preise zahlen können."
Sie deutet eine Strasse hinunter, die der Aussenmauer der Giesserei entlangläuft.
"Das ist der Bierstubenweg. Gehen wir am besten hier entlang weiter. Die Giesserei ist zwar eindrücklich, vor allem im Dunklen, aber es kann auch gefährlich sein, wenn gearbeitet wird und die Garnituren um reinzukommen sind immens."
Während um die Giesserei herum vor allem kleine Handwerksbetriebe standen, stehen am Bierstubenweg tatsächlich einige heruntergekommene Tavernen.
"Dort vorne ist der Waffenschmiedegasse. Danach kommt der "Ring der Athar". Ihr werdet sehen warum er so heisst. Dort werdet wir nicht reingehen, es bringt Unglück. Allerdings können wir sicher den zerstörten Tempel bewundern. Er ist das Hauptquartier der Athar, oder wie wir sie auch nennen, der Verlorenen. Diese glauben, dass die Götter gar keine Götter sind, nur mächtige sterbliche und tun alles, um sie zu bekämpfen. Zumindest die meisten von ihnen. Manche beten auch sonst was an. Eine dämliche Philosophie, wenn einem jeder Gott einen Blitz in den Kopf jagen kann, wenn ihr mich fragt. Sie sind nur sicher, weil Götter nicht nach Sigil dürfen."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 09.01.2007, 21:32:41
"Die Giesserei scheint mir in der Tat eindrucksvoll."

Yushudo folgt der Frau durch den Bierstubenweg und betrachtet die schäbigen Gaststätten.
Er lauscht gespannt der nächsten Beschreibung - der der Athar.
"Nun weiß ich, warum Ihr vorhin meintet, die Vorstellungen der Göttermenschen sind nicht so abwegig, wie einige andere."

Bevor er wieder anfängt die Frau mit seinen spirituellen Erörterungen zu belasten, führt er diese lieber in Gedanken, während er ihr zur nächsten Station ihres Rundgangs folgt.
"Wie kann man nur so töricht sein und die Götter derart beleidigen. Selbst wenn man nicht an die Götter glaubt - und dieses Recht werde ich jedem eingestehen, deshalb sind wir Individuen - so ist es doch äußerst gefährlich, sich den Zorn jener aufzubürden, falls sie doch existierten. Und Glauben mit Wissen gleichzusetzen ist ein Akt äußerster Arroganz. Ich befürchte, mit diesen Gesellen werde ich mich nicht so prächtig verstehen."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 09.01.2007, 22:24:56
Ihr geht weiter die Waffenschmiedestrasse entlang, bis ihr schliesslich ihr Ende erreicht. Die Strasse führt direkt auf etwas, das zuerst im Dunklen wie ein freier Platz wirkt. Dann fällt erst auf, dass vor euch ein Gebiet liegt, in dem mehrere Häuserblocks scheinbar eingefallen sind. Ein ganzes Stück in der Ferne, wahrscheinlich gute zweihundert Schritte weg, lässt sich der dunkle Umriss eines grossen, Grösstenteils verfallenen Gebäudes ausmachen.
"Der Zerschmetterte Tempel. Das Hauptquartier der Athar. Wir nennen es den Ring, weil niemand die Ruinen betritt. Das gilt aber nicth für den Rand der Ruinen."
Tatsächlich reihen sich hier ein Geschäft ans andere. Einige Tavernen, Lebensmitteläden und erstaunlich viele Antiquariate und Bücherläden. Hier halten sich mehr Leute auf als in den übrigen, düsteren Strassen des unteren Bezirks. Tavernengäste taumeln durch die Strassen, kleine Jungen mit Stäben, die Licht spenden begleiten andere Leute, die ihnen dafür Geld zustecken, doch kaum jemand betritt die scharf gezogene Linie der zerstörten Zone, bis auf einen gut genährten Gnom, der zwischen zwei Ruinen auftaucht und beginnt den meist genervten Leuten Handzettel zu überreichen.
An die meisten Hauswände wurden grosse Papierbogen geklebt, die mit grossen, handgeschriebenen und selten auch gedruckten Lettern beschrieben sind.
"Lasst euch nicht Unterdrücken!", steht auf einem an einer Hauswand gleich neben Yushudo.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 09.01.2007, 23:24:30
"Lasst uns weitergehen. Dieser Ort ist nicht wirklich nach meinem Geschmack. Was gibt es hier unten noch zu sehen?"

Yushudo fieberte nun schon fast krampfhaft den höheren Bezirken entgegen. Dennoch wollte er sich hier unten alles zeigen lassen. Vielleicht gab es ja doch etwas, das ihm weiterhelfen konnte. Auch wenn er sich fragte, für wie moralisch vertretbar er jede Hilfe von hier unten halten würde.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 09.01.2007, 23:44:23
"Gut. Niemand mag es hier, ausser ein paar Geschäftsmänner, die kräftig abkassieren, weil auch die Athar einkaufen müssen. Wenn wir uns beeilen und aufpassen, können wir einen kurzen Abstecher in die besseren Gebiete des Stocks machen und kurz bei der Leichenhalle und dem Torhaus vorbeisehen."
Während ihr weitergeht, erklärt die Führerin kurz die Strassennamen, jeweils im Abstand von einigen Minuten Gehweg.
"Wir sind nun auf der Rückseite des Tempels, auf der Spinnerstrasse. Das ist der Astrale Spazierweg. Und dies, ist der Letzte Weg, der uns direkt zur Leichenhalle führen wird.
In der Hälfte des Letzten Weges passiert ihr einen breiten Graben, gefüllt mit braun-grüner Flüssigkeit, die unglaublich stark nach Fäkalien und Müll stinkt. Yushudo glaubt kurz, einen Körper darin schwimmen zu sehen, aber vielleicht aht er sich auch getäuscht. Ganz sicher ist aber das blutige und vergammelte Stück, dass an einem Rand des Grabens liegt ein Teil einer Kuh. Eine alte, verhutzelte Frau in einer zerrissenen und verschmierten Robe nähert sich der Kuh und beginnt, mit blossen Händen Fleischstücke herauszureissen.
"Wir nennen das hier einfach den Graben. Er markiert die Grenze zum Stock. Halt die Klappe, wenn dich jemand anspricht, halt deine Waffe bereit und gib niemandem Geld, sonst sind wir schneller tot, als du "Bitte schön" klappern kannst. Die Fleischabfälle stammen von Orsmonders Fleischwaren weiter unten, auf der anderen Seite."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 10.01.2007, 15:52:49
Angewidert betrachtet Yushudo die Frau, wie sie das vergammelte Tier ausweidet.

"Führt mich einfach weiter und erzählt mir doch bitte noch etwas über die anderen Bünde, die hier anzutreffen sind."

Yushudo hoffte bald den unteren Distrikt und den Stock verlassen zu können. Nicht dass er zu denen gehört hätte, die ihre Augen vor dem Leid und der Armut verschließen. Aber er fand, er hatte nun bald genug davon gesehen, um zu wissen, dass er diesen Bereich meiden würde, außer sein Weg würde ihn zu einer der hier angesiedelten Fraktionen führen.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 10.01.2007, 16:22:49
"Keine Angst, die Leichenhalle ist gleich da drüben, ein wirklich eindrückliches Gebäude. Von dort kommen wir dann auch schnell zum Torhaus, dass nur einige Strassen weiter ist. In der Leichenhalle wohnen die Staubies, ein Haufen von verrückten, die glauben, dass sie tot sind. Trotzdem wollen sie nochmal sterben, um wiedergeboren zu werden. Sie dürfen aber nur sterben, wenn sie bereit sind. Oder sowas. Völlig verrückt.
Immerhin sorgen sie aber dafür, dass die Leichen von den Strassen kommen, denn sie übernehmen die Begräbnisse in Sigil und bezahlen Leichensammler. Das ist eine der Hauptindustrien im Stock, neben Raubüberfällen und Prostitution. Ah, dort drüben ist sogar einer. Die braunen Roben bezeichnen Leichensammler oder Staubies. Die Staubies sehen normalerweise etwas traurig in die Gegend, daran erkennt man sie.

Um die Ecke einer schmalen Gasse fährt  ein holpriger Karren aus schmalen Brettern, gezogen von einem Pferd, das nur aus Haut und Knochen besteht.  Nebenher gehen zwei dünne Gestalten, in dreckigen, zerrissenen Roben mit  Kapuzen, die sie über ihre Gesichter gezogen haben. Auf dem Wagen liegen zwei oder drei Umrisse.
"Und das dort drüben ist schliesslich die Leichenhalle. Ich habe gehört, es sei mal eine Kuppel gewesen, aber sie haben soviel Zeugs drübergebaut, dass man kaum etwas erkennt."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 10.01.2007, 16:27:58
...man erkennt sie daran, dass sie traurig umher blicken. So, wie ich das das sehen, blickt hier jeder traurig umher.

"Ich hoffe man muss nicht jede Philosphie der Bünde nachvollziehen können, um hier zu leben", fügte Yushudo mit einem Lachen ein, denn die abstrakten Vorstellungen der sogenannten Staubies fand er einfach nur ... wirr ... lächerlich ... wie auch immer.

Zumindest machen sie sich nützlich.
Gespannt wartet er ab, was ihm wohl über das Torhaus berichtet werden wird.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 10.01.2007, 16:41:50
"Das Torhaus ist noch ein Stückchen tiefer im Stock, aber keine Angst, die wirklich schlimmen Teile sind noch viel schlimmer. In die Schlacke würde ich nicht mit einer Armee einmarschieren. Das Torhaus ist dieses riesenhafte Gebäude da drüben. Es gehört den Trostlosen.
Sie glauben, dass nichts Sinn macht und sind deswegen verzweifelt. Und weil die meisten von ihnen verrückt werden deswegen, haben sie auch gleich ein Irrenhaus aufgemacht. Torhaus heisst das ganze, weil sie ausserdem auch noch gleich einen Haufen Portale besetzen mit ihrem Hauptquartier. Ausserdem kümmern sie sich auch gratis um jede Art von Krankheit und Irrsinn und betreiben Armenhäuser, Suppenküchen und ähnliches Zeugs hier im Stock. Wir gehen jetzt nicht näher ran, es stehen immer Leute an, die reinwollen, meist um den ganzen Block rum und all die Kranken sind nicht sehr appetitlich. Hier in der Nähe ist ein Portal, dass wir benutzen können, um auf die andere Seite des Stocks zu kommen, in die besseren Viertel. In zu durchqueren ist in der Nacht viel zu gefährlich."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 10.01.2007, 17:28:32
"Ist es möglich, dass die meisten der Bünde hier ein wenig irre sind?"
Man konnte Yushudo die Erleichterung förmlich ansehen, als er die Nachricht hörte, sie würden den Stock verlassen. Wenn er sich jedoch in Erinnerung rief, wie imposant hier schon einige Gebäude, wie der alte Tempel, die Giesserei oder auch die Leichenhalle waren, dann fragte er sich, wie es wohl in den besseren Regionen aussehen würde.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 10.01.2007, 22:09:04
"Alle zusammen. Völlig. Aber sie haben Anhänger. Das Harmonium hat einige tausend Soldaten hier in der Stadt. Die Sensaten sind reicher als alle Tempel zusammen. Und jeder braucht die Dienste der Bünde, sonst kommt er nicht weit. So, da ist das Torhaus."
Trotz der späten Stunde haben sich auf dem weiten Platz vor dem beeindrucken riesigen Gebäude mehrere Dutzend Menschen eingefunden, die darauf warten, eingelassen zu werden.Yushudo sieht unter anderem einen Mann mit einer tiefen, blutigen Wunde am Oberarm, ein Wesen mit dem Körper einer Ziege, dem Oberkörper eines Menschen und gedrehten Hörnern auf dem Kopf, dass einen eiternden Auschlag auf der Flanke hat und eine fluchende, um sich schlagende alte Frau, die von zwei jungen Männern festgehalten wird. Ein Wesen, dass aussieht, wie eine menschengrosse, aufrechtgehende  rote Kröte liegt auf dem Boden und rührt sich nicht.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 10.01.2007, 22:29:24
"Gut. Ich werde Euren Rat befolgen. Nun lasst uns diese Viertel verlassen. Auch wenn die Gebäude imposant sein mögen, so fühle ich mich hier doch nicht wohl. Dennoch danke ich Euch schon einmal für diesen Teil der Führung."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 10.01.2007, 23:24:18
"Gut. Das Portal ist gleich dort drüben, um die Ecke..."
Hinter besagter Ecke liegt eine schmale, schmutzige Gasse, in der sich einige Schlammpfützen gebildet haben.
"Noch einige Tips Sigil betreffend: Haltet Euch von diesen Schlammpfützen fern, manche davon packen Euch und versuchen, Euch zu verschlingen. Und betreffend Portale: So gut wie jeder Bogen kann ein Portal sein. Er muss nur rund herum geschlossen sein. Ein Torbogen, ein Fenster, die Beine einer Statue... Die Möglichkeiten sind endlos. Man sagt ausserdem, dass die Dame einen unangenehmen Humor habe. Die Schlüssel sind oft unangenehm oder beinahe unmöglich zu bekommen oder aber die Portale sind an völlig unvorhersehbaren Orten und die Schlüssel sind triviale Dinge wie rote Kleidung oder ein falscher Gedanke. Und Schwupps, landet man im Feuer von Phlegeton. Ihr müsst speziell aufpassen, denn Planlose können Portale nicht sehen."
Ihr biegt um eine weitere Ecke und steht nun vor einem Bogen, der aus zwei Wänden und einem Balken gebildet wird, der über der Strasse liegt. Vor dem Boden sitzt ein alter Mann an der Wand. Seine Kleidung schimmert in allen Regenbogenfarben und besteht aus einer seltsamen Zusammenstellung: Ein knielanger Umhang, kurze Hosen, eine ärmellose Weste, ein Hemd mit nur einem Ärmel und einem Pelzkraen,, einen Stiefel und einen baaren Fuss und alles schimmert seltsam ölig in allen Regenbogenfarben.  Er. hat langes, wirres Haar, dass leuchtend hellblau ist. Eines seiner Augen ist smaragddrün, dass andere weinrot. Als ihr näher kommt knurrt er euch laut an und fletscht die Zähne. Um die Ecke hinter ihm biegt ein schauderliches Wesen, dass aussieht wie eine grosse, weisse Raubkatze, deren Gesicht halb gehäutet wurde, kommt näher und legt sich neben ihn.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 11.01.2007, 06:30:19
Yushudo versucht den Mann und das Wesen an seiner Seite einfach zu ignorieren und geht unbekümmert auf das Portal zu. Gespannt wartet er die Reaktion dieser merkwürdigen Figur ab, sofern sie überhaupt reagiert.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 11.01.2007, 10:12:45
Yushudos Führerin geht unbekümmert auf den knurrenden Mann zu.
"Hallo Wilder, was läuft heute so? Wie geht es Wuffi?"
Sie wendet sich kurz zu Yushudo um.
"Das ist Bellender Wilder. Er ist der Anführer eines RUdels Xaositekten. Sie sind meist irgendwo im Stock zu finden und glauben an das totale Chaos. Meistens ist er harmlos, aber mit den Chaosmännern weiss man nie richtig. Manche sagen auch, er könne die Zukunft vorhersagen."
Bellender Wilder hört auf zu knurren und steht auf. Er überragt euch beide um einen guten Kopf.
"Einig Leere Viele in der sind.", erklärt er euch. Dann beginnt er, mit äusserster Faszination gegen die Wand neben sich zu klopfen und dabei vor sich hin zu summen.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 11.01.2007, 13:08:22
Yushudo hört den Ausführungen seiner Führerin zu und stellt fest, dass die Kleidungswahl dieser armen Kreatur sehr gut zu seiner Einstellung passte.
Noch ein Bund Irrer, denkt er sich.

Als Wilder ihn plötzlich anspricht zuckt er unmerklich zusammen. Es hallt in seinem Kopf nach
Einig Leere Viele in der sind... Leere... Was dieser Mann wohl weiß?
Yushudo wollte gerade nachaken, als ihm die Idee kam, dass es vielleicht besser wäre keine Konversation zu beginnen. Darum fragte er die Schlepperin.

"Wisst Ihr, was er mir sagen wollte?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 11.01.2007, 20:07:40
Die Führerin zuckt mit den Schultern.
"Wer weiss. Sie verdrehen gern die Sätze. Wenn es Euch Spass macht, könnt Ihr ja ein bisschen die Worte umstellen, bis was rauskommt. Gehen wir jetzt durch das Portal."
Sie stellt sich in den Torbogen, hebt die Hand über den Kopf und scheint sich auf etwas zu konzentrieren.
"Folgt mir.", meint sie dann nur, tritt durch den Boden und verschwindet.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 11.01.2007, 20:13:32
"Hmmm...", überlegt Yushudo.
Sind in Leere... nein... Leere in der... auch nicht... hmm... Moment mal. Viele sind in der Leere einig... Das könnte es sein.

Er hat nur keine Zeit weiter darüber nachzudenken, da die Schlepperin plötzlich durch das Portal verschwindet. Da Yushudo schon sehnlich auf diesen Moment gewartet hat zögert er kein bisschen und folgt ihr.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 11.01.2007, 21:53:14
Auf der anderen Seite des Portals liegt eine schmale Strasse. Es ist sofort erkennbar, dass hier ein reicheres Viertel liegt. Die Strassen sind mit hellen Steinen gepflastert, die Hausfassaden nicht mit Russ verschmiert, dafür aber mit braunen Wasserflecken. Die Häuser bestehen immer noch grösstenteils aus schweren Steinblöcken und alle haben lange Metallklingen an den Dachfirsten oder rund um die Stockwerke, doch hier sind sie nicht rostig, sondern blank. Die Häuser sind grösser und die Luft eindeutig besser. Es herrscht leichter Nebel.
"Hier sind wir im Beamtenbezirk.", erklärt Yushudos Führerin. "Wir sind hier in der Gloriumsstrasse, benannt nach einer der Torstädte. Ganz in der Nähe ist die Halle der Aufzeichnungen, die den Eintreibern, oder, wie sie selbst sich nennen, dem Prädestinat gehört. Diese glauben daran, dass jeder für sein Schicksal selbst verantwortlich ist und es in die Hand nehmen sollte. Sie sagen, dass wer weiss, was er will, alles erreichen kann."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 11.01.2007, 22:07:01
Yushudo fiel ein Stein vom Herzen, als er sah, wo er sich befand. So langsam begann ihm alles mehr zu gefallen.

"Eine vernünftige Vorstellung, finde ich. Ich würde mir die Halle gern ansehen, wenn dies keine Umstände macht."

Yushudo dachte im Stillen noch ein wenig über das Prädestinat nach: Ja, Zielstrebigkeit ist wichtig. Und, dass wir unser Schicksal selbst in der Hand haben - möglich wäre es, auch wenn ich dem nicht vollständig zustimmen kann. Man merkt doch gleich, dass man in bessere Regionen gerät.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 11.01.2007, 22:47:46
"Vielleicht etwas vernünftiger, allerdings tendieren die Eintreiber dazu, etwas, nun ja, rücksichtslos zu sein, wenn es um ihre Vorteile geht. Die Halle liegt weiter vorne, in einem kleinen Park. Früher einmal war das Gelände eine Universität, aber die Eintreiber haben sie beschlagnahmt und zu ihrem Hauptquartier gemacht, weil ihr Gründer, ein gewisser Bigby, seine Steuern nicht rechtzeitig zahlte.
Die Halle besichtigen dürfte wohl im Moment aber nicht drin liegen. Es gab eine Art Angriff auf die Halle. Es ist nur wenig bekannt, denn die Eintreiber sprechen kein WOrt darüber. Scheinbar ist jemand in die Halle eingebrochen und hat eines der Gebäude angezündet.. Die Eintreiber sind immer noch an Nachforschungen und lassen niemanden rein. Normalerweise könnte man gegen etwas Handgarnitur die Halle der Aufzeichnungen besichtigen und etwa Grundstücke oder Geburtsurkunden nachschlagen."

Während dieses Gesprächs lauft ihr mehrere Strassen entlang, die mit kleinen Metallplaketten an Hausecken angeschrieben sind:
"Bigby's Strasse -  Boulevard der Möglichkeiten" und schliesslich eine breite Strasse names "Kristalltauweg", auf der sich auch zu dieser späten Zeit noch einige Leute aufhalten. Sie alle scheinen dem Mittelstand anzugehören, Beamte, Tavernenbesitzer und kleine Händler. Sie sind meist einfach, aber sauber gekleidet und bieten einen grösseren Querschnitt an Rassen, als Yushudo jemals gesehen hat. Silberne, goldene, rote, schwarze, grüne, blaue und violette Haut, Hörner, Hufe, Schwänze, Flügel. Wesen die Aussehen wie Kröten, Engel, kleine Teufel oder Zentauren sind vereinzelt zu sehen, doch diese stechen auch hier aus der Menge, der Grundbauplan ist menschengross und humanoid, mit Abweichungen aller Art.
Am Ende der Kristalltaugasse liegt ein offener Platz, auf dem einige Wesen stehen, die aussehen, wie Zentauren, die statt dem Körper eines Pferdes den einer Ziege haben. Sie tragen alle schwere Stäbe und scheuchen Passanten vom Platz, die zu nahe kommen.
Dahinter erhebt sich die Halle der Aufzeichnungen, ein hoher, breiter Turm, um den sich sechs kleinere, ähnliche Türme erheben. Einer dieser Türme weisst tatsächlcih Brandspuren auf.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 12.01.2007, 00:05:08
Yushudo beschloss sich später damit zu befassen was hier passiert war. Die Halle der Aufzeichnungen hätte ihm enorm weiterhelfen können.

"Sodann lasst uns weitergehen", sagte er nach einigen Minuten des Staunens über die vielen verschiedenen Rassen und über den Schauplatz des Attentats.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 12.01.2007, 17:05:09
"Gern. Wir müssen nur den Kristalltauweg runter zum nächsten Gebäude, der Festhalle. Wir werden ein gutes Stück gehen müssen, die halbe Breite des Rings, also über eine Meile. Aber immerhin ist diese Strasse gut erleuchtet und ich habe Zeit genug, Euch die Festhalle zu erklären."
In der Tat gibt es auf dem Kristalltauweg, welcher eigentlich eine voll ausgebaute Strasse ist, mehr als genug Licht. Kinder tragen Fackeln, Laternen oder Zauberstäbe, die Licht abgeben und  es gibt sogar einige Strassenlaternen. Manchmal stehen mitten auf der Strasse Statuen aus Bronze oder Stein, die grosse Helden, berühmte Politiker der Bünde oder mächtige Magier darstellen.
"Die Festhalle gehört den Sensaten. Sie nennen sich selbst Gesellschaft der Empfindungen und genau das ist auch ihr Ziel. Sie glauben, man kann das Multiversum nur erfahren, wenn man alles darin fühlt, mit allen Sinnen, die man hat. Tönt auf den ersten Blick nicht schlecht, aber sobald man einen Sensaten bei der Erwähnung von Folter durch die Yugoloths in Entzücken geraten sieht, weil er sie noch nie erlebt hat, merkt man, wie verrückt die Kerle sind. Trotzdem sind sie der wohl beliebteste Bund, denn sie betreiben fast alle Bordelle, Theater, Schaubühnen, Opernhäuser und Gallerien der Stadt, kurzum, jede halbwegs respektierliche Art der Unterhaltung. Sie sind ausserdem mit Abstand die reichste aller Gruppierungen in Sigil."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 12.01.2007, 17:28:29
"Oh, ihr Reichtum und ihre Beliebtheit verwundern mich nicht in Anbetracht der ihnen gehörenden Institutionen", sagt Yushudo mit einem Lachen.
"Aber sind die Sensaten dann nicht sehr leicht manipulierbar und für jeden Zweck auszunutzen, wenn man ihnen nur erzählt, was sie dabei 'tolles' erleben würden?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 12.01.2007, 17:42:33
Die Führerin lacht leise.
"Wenn man ein bisschen Übung hat schon. Ihr solltet nur wissen, dass die Sensaten alles nur einmal erleben wollen. Ihr solltet ihnen also immer etwas neues bieten. Ausserdem sind sie nicht selbstmörderisch, denn als Bittsteller lässt sich nur noch wenig erleben."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 12.01.2007, 18:02:51
"Ich bezweifle, dass ich mich derartiger Mittel bedienen muss. Doch es ist immer gut solche Dinge im Hinterkopf zu behalten..."
Yushudo geht den restlichen Weg zur Festhalle schweigend, außer wenn seine Führerin noch etwas sagt.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 12.01.2007, 23:06:59
Je weiter ihr die Strasse hinuntergeht, desto farbenfroher werden die Gewänder. Die Passanten sind nun nicht mehr Beamte auf dem Weg nach Hause, sondern junge, reiche Bürger. Obwohl die zweite Hälfte der Nacht schon weit fortgeschritten ist, stehen immer mehr und mehr Strassenmusiker, Pantomimen und Akrobaten am Strassenrand.
Schliesslich kommt ihr auf einen weiten Platz. Vor euch steht die Festhalle, ein Komplex aus verschiedenen grossen Hallen. Auf der grössten prangt eine auffällige Verzierung aus in den Stein gehauenen Händen, Augen, Ohren, Nasen und Zungen. Aus dem Inneren dringt durch farbige Kristallfenster Licht und Musik nach draussen in die kühle Nachtluft und den grauen Himmel, an dem man deutlich dunkle Häuser auf der anderen Seite sehen kann.
Hier flanieren zahllose junge Leute durch die Gegend, tanzen zu der Musik, die Elfen auf Harfen, kleine, grünhäutige Wesen auf Flöten und eine Sängerin mit Schmetterlingsflügeln erzeugen. Zwei Wesen, die Dämonen zu sein scheinen, drei Meter grosse, rothäutige Wesen mit Fledermausflügeln, Hufen und langen, gebogenen Hörnern, jonglieren mit brennenden Krummsäbeln so gross wie ein Mann. Ein Wesen mit überlangen Beinen und einem breiten Körper führt tollkühne Sprünge über den Köpfen der Menge aus. Zwei Zwerge scheinen ein öffentliches Streitgespräch auf einer Art improvisierten Bühne zu führen. Ein Mann mit unglaublichen Muskeln ist dabei, gegen eine Kreatur, die aussieht, wie eine Metallkugel mit menschlichen Armen und Augen Armzudrücken und verliert. Hunderte von Künstlern treten gleichzeitig auf.
Dazu kommen Händler, die tausende verschiedener Speisen anbieten. Grilliertes Fleisch von Tieren, die Yushudo noch nie gesehen hat. Eingelegte Dinge, die er nicht zuordnen kann. Saucen in allen Regenbogenfarben. Ein Händler scheint brennendes Pech mit Schwefel zu verkaufen.
Alles in allem herrscht ein Chaos aus Farben, Bewegung und Düften, die Yushudo fast erschlägt, sobald er den Platz betritt.
"Willkommen in Sigil, der Stadt die niemals schläft!"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 13.01.2007, 14:55:03
Yushudo reißt die Augen auf, als sich vor ihm dieses Spektakel eröffnet. Dies hier verdrängte sofort alle Gedanken an den Stock und Yushudo bestaunte das Treiben. Wie lange würde es wohl dauern, bis man dieses Spektakel als Alltag und Normalität abtut. Würde man das jemals tun? Oder anders gefragt, würde man das überhaupt jemals wollen?
Was würde sich wohl erst in der Halle abspielen?

Die Stadt, die niemals schläft, hallt es in seinem Kopf nach. Oder eher, die Stadt, die immer noch ein Wunder bereithält.

"Wie...", begann Yushudo eine Frage zu stellen, beschloss dann jedoch es sein zu lassen. Vielleicht war es hier angebracht, einfach den Ansichten der Sensaten zu folgen und das Spektakel zu erleben, statt es sich erklären zu lassen. So ging er stillschweigend weiter und versuchte, all das aufzunehmen, was um ihn herum geschah. Doch er konnte sich dem Gefühl nicht entziehen, mindestens zwei Köpfe zu wenig zur Verfügung zu haben. Hätte er genug Zeit, würde er sich wohl tagelang hierher begeben, nur um den Musikern zu lauschen, die Artisten zu bewundern und die Düfte der Speisen zu riechen.
So wartete er darauf, dass seine Führerin ihn zum weitergehen aufforderte und hoffte gleichzeitig, dass dies nicht so schnell geschehen würde.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 13.01.2007, 15:31:32
Die Führerin scheint Yushudos Blicke zu bemerken.
"Wie wärs wenn wir für heute schluss machen? Wir haben jetzt sechs Hauptquartiere gesehen und die Nacht ist schon bald wieder vorbei. Ihr könnt noch ein bisschen die Attraktionen hier ansehen, dann lade ich Euch in einer Unterkunft in der Nähe ab und morgen sehen wir uns die edleren Stadtviertel an. Was meint Ihr?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 13.01.2007, 16:59:37
Yushudo starrt die Führerin verdutzt an. Langsam begriff er, was sie gesagt hatte - er war zu sehr mit dem Treiben um ihn herum beschäftigt gewesen. Das Angebot verblüffte den Elementarmagier, damit hätte er gar nicht gerechnet.

"Das Angebot will ich gerne annehmen. Werdet Ihr mich morgen in der Taverne auch wieder abholen?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 13.01.2007, 20:16:17
Die Führerin grinst breit.
"Na klar! Es wird einfach entsprechend teuerer, wenn Ihr eine zweitägige Führung mit Unterkunft mietet. Sonst kein Problem. Habt Ihr Hunger? Es gibt nichts, was einem so schnell an die Ebenen gewöhnt, wie ein paar der spezielleren Gewürze von Gehenna oder etwas von den seltsameren gebratenen Geschöpfen aus den AUssenländern!"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 14.01.2007, 10:06:27
Yushudo erwidert das Grinsen, da er diese Information fasst schon vermisst hatte.

"Das ist schon klar. Natürlich werde ich den Aufpreis zahlen. Dann lasst uns etwas essen. Ihr entscheidet, was es geben soll, schließlich kennt Ihr Euch ja hier aus."

Yushudo läuft das Wasser im Mund zusammen bei den Gedanken an all die leckeren Speisen, die es hier gibt, begleitet von deren Gerüchen.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 14.01.2007, 21:23:42
"Hmm. Na gut. Immerhin gibt es hier einiges vom aussergewöhnlichsten Essen der Ebenen. "
Die Führerin geht steuert verschiedene Stände an und drückt Yushudo deren Angebot in die Hand.
"Elfenwein aus Arborea, Zwergenbrot aus den Aussenländern und, ähm... Wild aus den Bestienländern, Wasser von den Inseln der Seeligen auf Elysium, Kuchen der Gnome von Bytopia und, ganz speziell, diese Sauce aus Gehenna, von der ich gesprochen habe. Nehmt nur wenig davon."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 14.01.2007, 22:32:58
Yushudo probiert alles, was er in die Hand gedrückt bekommt. Den Wein, das Zwergenbrot, das Wild...

"Ihr stocktet bei dem Wort 'Wild'. Nun da ich es gegessen habe... was war es?"

Yushudo setzt ein amüsiertes und gespanntes Lächeln auf. Nachdem er die - wahrscheinlich mehr oder weniger schockierende -  Antwort gehört hat, versucht er sie wieder aus seinem Kopf zu verdrängen und probiert weiter.
Zuletzt probiert er eine Fingerspitze der besagten Sauce und wartet gespannt ab, was passiert.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 14.01.2007, 22:49:09
"Oh, in den Aussenländern leben alle möglichen Tiere. Es ist der Ort, wo die Geister von toten Tieren hingehen.  Und was immer es war, es war sicher äusserst wild. Ehrlich gesagt, ich weiss auch nicht was es war. Manche sagen, auch die Geister einiger toter, guter Druiden und so gehen da hin, aber das ist, ehrlich gesagt, ziemlicher Unsinn.
Nun, wenn Ihr fertig seid, können wir uns ja ein Gasthaus für Euch suchen."

Der Wein ist süss und leicht, voll im Geschmack und vor Yushodos innerem Auge ziehen wie von selbst Billdern von Lagerfeuern, Jägern und dunklen Wäldern im Sternenlicht vorbei.  Das Zwergenbrot dagegen ist knusprig, aus Vollkorn, frisch und noch warm. Das Wild ist zart und innen noch leicht blutig, es vergeht Yushudo fast auf der Zunge. Das Wasser von Elysium schmeckt süsslich, wie verdünnter Blütennektar und erfüllt Yushudos Magen mit einem sanften Gefühl von Glück und Zufriedenheit, dass ihn fast schläfrig macht. Der Gnomenkuchen ist krümlig und fast zu süss, gefüllt mit einigen Früchten und einer roten Crème.
Dann kommt Yushudo zu der Sauce. Sie ist tiefrot und als er vorsichtig eine Fingerspitze in den Mund steckt, hat Yushudo für eine Sekunde das Gefühl, er hätte eine brennende Fackel in den Mund gesteckt. Dann wird seine Zunge leicht taub und ein angenehm warmes Gefühl breitet sich in seinem ganzen Körper aus.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 17.01.2007, 15:54:06
Fasziniert von all den köstlichen Speisen und ihrem so einzigartigen Aroma bereut Yushudo nicht, von allem ein wenig gekostet zu haben. Und er war sich sicher in diesen Läden noch viel mehr finden zu können. Doch dies sollte für einen Tag reichen.
So viele Eindrücke. Ein Sensat hätte sich wie im Paradies gefühlt, dachte er mit einem Schmunzeln

"Nun lasst uns ein Gasthaus aufsuchen. Ihr wollt ja schließlich auch Eure wohlverdiente Nachtruhe."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 17.01.2007, 21:13:03
"Von Nachtruhe kann man ja kaum mehr sprechen. Ein passendes Gasthaus für Euch... Nun ich denke, Ihr steht weder auf Schwefelbäder noch authentischen Äthernebel in Eurem Zimmer. Es gibt in der Nähe eine nicht zu teure Absteige für Planlose namens "Insomnium". Ich bringe Euch da hin."
Ihr geht ein Stück die Kristalltaustrasse zurück und biegt dann in eine kleine Gasse ein. Dort, etwas abseits der Hauptstrasse, steht ein kleines Gasthaus, dessen Schild "Insommnium" lautet. Die Führerin bringt Yushudo durch die Tür und übergibt ihn einer kleinen molligen Frau, die Yushudo breit lächelnd begrüsst.
"Willkommen! Wir freuen uns immer über ein neues Gesicht, ganz anders als der Rest von Sigil. Mein Mann und ich sind selbst erst vor ein paar Jahren hierher gekommen. Ihr hättet gern ein Zimmer nehme ich an?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 20.01.2007, 22:56:22
Yushudo folgt der Schlepperin. Vor der Tür verabschiedet er sich.

"Vielen Dank für Eure Hilfe. Ihr holt mich morgen früh hier ab?
Habt Ihr eigentlich auch einen Namen?"


Nachdem er die Antworten erhalten hat bedankt er sich erneut mit einer kleinen Verbeugung, wünscht eine geruhsame Nacht und betritt dann die Taverne.
Die freundliche Begrüßung zaubert ein Lächeln auf Yushudos Gesicht.

"Ja, ein Zimmer für eine Nacht zunächst und eine kleine Mahlzeit für morgen früh, bitte."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 21.01.2007, 13:44:12
Die Führerin lächelt leicht.
"Ich komme morgen früh einige Stunden vor dem Höhepunkt vorbei. Dann können wir die restlichen Hauptquartiere ansehen. Mein Name ist Tyori. Wie heisst Ihr denn?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 21.01.2007, 14:41:58
Yushudo stutz bei dem Ausruck des Höhepunkts, doch da er sich hier an einem Ort befindet, an dem die Sonne keine Kreise zieht, vermutet er, dass es ein anderer Ausdruck für Mittag ist.

"Mein Name ist Isawa Yushudo. Oder einfach nur Yushudo. Dann wünsche ich Euch eine geruhsame Nacht, Tyori!"

[OOC: weiteres Verhalten, stand schon im letzten Post]
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 21.01.2007, 16:26:16
Die Führin nickt Yushudo zu und verlässt die Herberge.
"Na dann, kommt mal mit."
Die mollige, grauhaarige Frau, sie scheint wohl schon älter zu sein, nimmt eine Laterne mit, die auf dem Tisch der Reception stand und steigt dann langsam eine schmale Treppe hoch, die neben dem Tisch nach oben führt. Oben zweigen auf einem schmalen Gang vier Türen ab.
"So. Ihr könnt das Zimmer hier haben. Im Moment seid Ihr der einzige Gast."
Sie schiebt eine Türe auf und zeigt Yushudo ein kleines Zimmer, etwa fünfzehn auf zwanzig Fuss, mit einem Tisch und einem Schrank aus Metall, einem Bett aus Holz mit einer Federmatratze, einem Kissen und einer Decke sowie einem kleinen Fenster auf die Seitenstrasse hinaus.
"Schöne Möbel sind es ja nicht", erklärt die Frau Yushudo.
"Aber Holz ist in Sigil teurer als Metall. Man kann es sich kaum leisten."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 24.01.2007, 18:10:13
Yushudo folgt der Gastwirtin nach oben und betritt das ihm zugeteilte Zimmer.

"Macht Euch keine Umstände, ich bin zufrieden mit diesem Zimmer. Das Kloster lehrt Bescheidenheit. Ich wünsche eine geruhsame Nacht. Bis morgen früh."

Yushudo schließt die Tür, legt seine Tasche neben dem Bett ab und zieht den Folianten heraus, der sein Tagebuch darstellt.
Dann begibt er sich an den Tisch, blättert ein wenig und schlägt die erste leere Seite auf. Aufgrund mangelnder Beleuchtung zieht er die entsprechende Ofuda aus dem Kimono, spricht einen Zauber und stellt sie hell leuchtend neben das Tagebuch auf den Tisch [light].

Es gibt viel zu erzählen.

Yushudo zückt das Tintenfässchen und eine Schreibfeder und beginnt, die unzähligen Eindrücke dieses Tages zu beschreiben.

"14. Alturiak im Jahre 1372 DR

Welch merkwürdiger Tag. Noch nie war ich meinem Ziel so nahe und habe mich zugleich so fern gefühlt. Zweifellos haben sich meine Möglichkeiten hier um ein Vielfaches vermehrt und doch habe ich kaum einen Gedanken dem Ziel meiner Reise gewidmet. So sehr war ich damit beschäftigt all die Eindrücke dieser Stadt förmlich aufzusaugen.
Man begegnet merkwürdigen Leuten. Eine heruntergekommene, bemitleidenswerte Kreatur namens Desragir hat mich empfangen und verlangte gleich eine üppige Einreise- und Zollgebühr. Nachdem ich hartnäckig nach einem Beweis der Richtigkeit dieser Gebühr verlangte, gab er zu, dass diese nicht offiziell war und folglich wurde sie mir erlassen. Wenn ich jedoch im Nachhinein darüber nachdenke, so hätte meine Sturköpfigkeit und Hartnäckigkeit auch meinen Besuch in dieser wundersamen Stadt auf wenige Minuten reduzieren können, hätten die Behauptungen Desragirs der Wahrheit entsprochen. Letztendlich vermittelte er mir eine „Schlepperin“, wie er sie nannte.
Die Frau heißt Tyori und ihr verdanke ich einen guten und weit reichenden Überblick über die Stadt. Wir haben uns durch die Armenviertel nach oben gearbeitet und sie hat mir dabei die Hauptsitze einiger Fraktionen gezeigt und mir deren Philosophien erläutert. Diese Fraktionen erinnern mich stark an das, was in vielen Teilen unserer Welt als Gilden bekannt ist, nur scheinen diese Fraktionen alle auf ihre eigene Art und Weise fanatisch zu sein.
Eine Fraktion ist mir besonders ins Auge gefallen. Es war die einzige, die mir einen Eindruck hinterlassen hat, der nichts anderes als einfach nur merkwürdig war. Von diesem Bund habe ich kein Hauptquartier gesehen, sondern nur ein äußerst auffälliges Mitglied. Sie nennen sich die Chaosmänner. Dieser Chaosmann sprach - oder eher bellte - mich an mit den Worten
"Einig Leere Viele in der sind." Die Leere. Ein absolut sinnloser Satz und das wichtigste Wort, welches ich an diesem Tag vernommen hatte, befand sich ausgerechnet in dieser Sammelsurium vermeintlich sinnfreier Wortgruppierungen. Tyori meinte, die Chaosmänner neigten dazu, gern die Worte zu vertauschen. Ich habe eine Weile die Wörter umgestellt. Auf Anhieb ist mir nur eine Umstellung eingefallen Viele sind in der Leere einig. Aber ergibt das Sinn? Gibt es nicht vielleicht noch andere Möglichkeiten? Auf jeden Fall scheinen die Chaosmänner eine gewisse Rolle zu spielen.
Unsere letzte Station war die Festhalle. Sie ist das Zentrum der Macht der so genannten Sensaten. Diese Fraktion hat einen fanatischen Hang dazu, zu erleben. Dies schafft ihnen natürlich eine große Lebenserfahrung, doch zu den von ihnen gewünschten Erfahrungen zählen auch peinigende Foltern durch die grausamsten Kreaturen des Abgrunds. Nichtsdestotrotz ist das Treiben im Bereich der Festhalle ein Ereignis, was sich niemand entgehen lassen sollte. Die Akrobaten, die Speisen, alles… Es ist Wahnsinn. Ich wünschte Dajuke hätte neben mir gestanden und dieses Erlebnis mit mir teilen können.
Tyori holt mich morgen ab, um mir die restlichen Fraktionen nahe zu bringen. Die eine oder andere von ihnen kann mir sicherlich Informationen geben, die mir auf meiner Suche äußerst behilflich werden könnten.
Ich spüre Trauer, wenn ich daran denke, was ich in dieser Stadt alles verpassen werde, und doch muss ich einen starken Willen beweisen und an meinem Ziel festhalten, wenn ich es jemals erreichen und meine Familie wieder sehen will.
So blicke ich mit Freuden dem morgigen Tag entgegen, an dem meine Wünsche sich noch vereinen lassen, da ich die Stadt erkunde, um die Fraktion zu finden, die am ehesten ein Weiterkommen verspricht.

Möge Stille einkehren in meinem Geiste.

Yushudo“


Der Elementarmagier aus den Reichen Rokugans kalligraphierte darunter noch die Zeichen der Isawa-Schule, sowie die des Phönix-Clans und schloss bedächtig das Buch. Er saß einige Minuten einfach nur da und blickte die leere Wand über dem Tisch an. Eigentlich blickte er in sich hinein. Er erforschte seine Gefühle, er stellte Überlegungen an, wie sein weiteres Vorgehen aussehen würde, und allem voran genoss er die Stille.
Er kehrte erst ins Hier und Jetzt zurück, als der Lichtzauber seiner Ofuda versagte und das Zimmer in ein sehr schwaches Licht getaucht wurde, das durch das kleine Fenster schien.
Yushudo legte seine Kleidung ab und setzte sich ins Bett. Er ließ sich in eine tiefe Meditation fallen – ein Zustand so vollkommener Ruhe, Stille und Leere, wie ihn die meisten Sterblichen nie erfahren würden. Nach einer unbestimmbaren Zeit tauchte verließ er diesen Zustand, was eine sofortige Sehnsucht danach auslöste. Doch auch Mäßigung zählte zu den Tugenden seiner Schule und legte er hin und fiel sofort in einen tiefen Schlaf.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 25.01.2007, 12:44:15
Yushudo liegt auf hartem, feuchtem Kopfsteinpflaster. Über ihm spannt sich ein trüber, hellgrauer, sonnenloser Himmel, frei von Wolken. Plötzlich hört er ein Rumpeln und um ihn herum wachsen riesige Gebäude aus rostrotem Eisen und grün angelaufenem Kupfer immer weiter in den Himmel hervor, bis sie den Himmel völlig verdecken. Einige Sekunden passiert nichts, doch dann schiessen aus allen Wänden, Dachfirsten und -rinnen mannslange, nach oben gebogene Metallklingen.
Yushudo fühlt beim Anblick der Klingen Panik in sich aufsteigen. Er hat das irrationale Gefühl, dass die Klingen lebendig sind und sich auf ihn stürzen  wollen. Doch dann steht Tyori neben ihm und er fühlt sich sicherer. Sie jongliert drei Ofudas, die alle hell leuchten.
"Keine Angst, die sind harmlos." versichert sie Yushudo und die Gebäude verschwinden. Er wendet sich zu Tyori um, doch neben ihm steht nun bellender Wilder, der breit grinst.
"Denk an die Leere Ich bin verrückt.", murmelt er Yushudo dann zu. Dann fasst er in seine Tasche und zieht mehrere kleine Figuren hervor, die er kurz schüttelt, worauf sie sich in Menschen verwandeln.
Der erste ist eine schwarzhaarige Frau, in eine simplen Robe.
Wir lauschen dem Puls des Universums.", erklärt sie Yushudo. "Aber wir sind verrückt."
Die zweite Figur ist ein etwas verträumt wirkender Halbelf.
"Das Leben ist ein Test.", erklärt er. "Und mich hat er verrückt gemacht."
Der dritte ist ein älterer Mensch, etwa Anfang sechzig.
"Trau niemals einem Gott.", sagt dieser. "Mich haben sie verrückt gemacht."
Der nächste besteht nur aus einer dunklen Robe, die über dem Boden schwebt. Daraus dringt eine Stimme, die tönt wie der letzte Atemhauch eines sterbenden.
"Du musst den wahren Tod suchen. Ich habe ihn gesucht und bin verrückt geworden."
Der fünfte ist ein Mensch mit total irrem Blick.
"Nichts macht Sinn. Wir sollten am besten alle verrückt werden."
Der sechste ist ein alter, noch rüstiger Mann, mit sorgsam gestutzem Bart, der seine Haare in einer Art Echsenhaut eingeschlagen hat.
"Ich will alles beherrschen.", erklärt er. Darum bin ich verrückt."
Die siebte und letzte Person ist eine schöne Frau Mitte vierzig, mit rotbraunem Haar. Sie wirft Yushudo mit hochgezogener Augenbraue einen kritischen Blick zu, bevor sie meint:
"Ich würde gern von Yugoloths gefoltert werden. Ich bin verrückt.
Nun beginnen sich alle acht im Kreis um Yushudo herumzugehen und dabei zu skandieren:
"Wir sind verrückt. Wir alle sind verrückt. Ganz Sigil ist verrückt."
Dann steht Yushudo wieder auf der Kristalltaustrasse. Um ihn herum stehen tausende humanoide Wesen in allen Farben und starren ihn vorwurfsvoll an.

Dann erwacht er.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 30.01.2007, 20:12:24
Yushudo öffnete seine Augen.
Sein Traum war äußerst sonderbar und merkwürdig gewesen. Und er hatte keine Ahnung, was er zu bedeuten hatte. Genau genommen hatte er nicht einmal eine Ahnung, ob er etwas zu bedeuten hatte.
Bedeutend oder nicht - Yushudo griff augenblicklich in seine Tasche und zog Tinte, Feder und Tagebuch heraus. Er hatte sich angewöhnt alles - auch Träume - was irgendetwas mit seiner Suche zu tun hatte zu erfassen.

"Traum - Nacht vom 14. auf den 15. Alturiak im Jahre 1372 DR

Heute Nacht hatte ich einen äußerst merkwürdigen Traum. Ich kann nicht behaupten, dass es ein Alptraum gewesen wäre und doch überkam mich ein durchdringendes Gefühl von Angst beziehungsweise wohl eher Paranoia.
Ich fand ich mich in einer bedrückenden Stadt wieder, die dem Bild von Sigil nicht unähnlich war. Zunächst sprach Tyori mit mir und dann erschienen nach und nach acht Personen, die verschiedener nicht hätten sein können. Sie alle sprachen genau zwei Sätze. Das erste war meist eine Aussage, die sich einer der verschiedenen Fraktionen zuordnen ließ, die Tyori mir am gestrigen Tag vorgestellt hatte. Darauf folgte immer ein Satz, in dem die Person von Verrücktheit sprach - meist auf sich selbst bezogen.
Am Ende tanzten sie alle um mich herum und redeten auf mich ein und wiederholten immerzu, dass sie und ganz Sigil verrückt seien.
Dies alles vermag ich ohne weiteres einzuordnen - als ein einfaches Verarbeiten der Eindrücke des vergangenen Tages. Und doch gibt es zwei Besonderheiten, die mir zu denken geben. Die erste Person, die als Repräsentant einer Fraktion auftrat war zweifellos einer der Chaosmänner. In seiner Aussage, spielte die Leere eine Rolle. Nein eigentlich war es nicht einmal eine Aussage, es war eine Aufforderung.
"Denk an die Leere!", hatte er mich beschworen. Was hat es mit diesen Chaosmännern auf sich? Bisher sind sie der einzige und zu gleich sehr schwierige Hinweis auf das Bestreben, das ich verfolge. Auch wenn ich nicht sehr erpicht darauf bin, so sollte ich doch baldmöglichst versuchen einen Kontakt zu ihnen aufzubauen.
Mit der zweiten Besonderheit wiederum kann ich rein gar nichts anfangen. Der Traum endete damit, dass ich mich in einer gewaltigen Masse von Wesen befand, die mich vorwurfsvoll anschauten, als hätte ich etwas verbrochen. Was mag das heißen? Heißt es überhaupt etwas? Ich weiß nicht. Die Suche scheint also weiterzugehen.

Yushudo"

Yushudo legte das Tagebuch weg. Er setzte sich auf und ließ sich wieder in seinen meditativen Zustand fallen, um seine Gedanken zu ordnen und danach seinen Geist zu reinigen. Nachdem er in absolute Ruhe verfallen war und so einige Minuten verweilte, öffnete er wieder die Augen, zog sich an und packte seine Sachen zusammen.
Er ging hinunter den Schankraum und rief nach der Mahlzeit, die er am Vortag bestellt hatte. Als diese kam, bedankte er sich höflich, aß sie so gemütlich, wie die Zeit es zuließ und ging dann nach draußen, um das morgendliche Sigil in Augenschein zu nehmen und auf Tyori zu warten.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 30.01.2007, 20:36:57
Obwohl es in Sigil eigentlich schon gegen Mittag zugehen müsste, ist der HImmel nur trübgrau und es ist keine Sonne zu erkennen. Wenn die Wolken aufreissen, kann Yushudo zwar die graubraune Masse der Häuser auf der gebenüberliegenden Seite der Stadt erkennen, die in einem Bogen über ihn hinwegziehen, doch dahinter liegt nur graues nichts.
Nach einer Viertelstunde taucht die gutgelaunte Tyori auf.
"So! Ich habe uns einen Wagen besorgt, sonst wären wir den Rest des Tages am Laufen! Heute stehen die Halle der Redner, das grosse Gymnasium, die Barracken, der Gerichtshof, das Gefängnis und die Waffenkammer auf dem Plan. Ausserdem sollten wir wohl mal in ein paar anderen sehenswerten Gebäuden vorbeischauen, wenn ihr wollt und den grossen Bazar besuchen."
Tyori führt Yushudo auf die Hauptstrasse zurück, wo eine Art kugelrunder, zweiachsiger Kutsche wartet. Gezogen wird sie von zwei Tieren, die aussehen wie Esel, nur dass ihre Ohren gut armlang sind und gerade nach oben stehen. Ausserdem wachsen beiden kurze Tentakel aus der Brust. Das eine Tier hält darin eine Laterne, das andere schlägt zwischendurch nach Fliegen.
Der Kutscher trägt einen hohen Kragen, einen zylinderartigen Hut und eine dunkle Brille, ist also kaum zu erkennen. Trotzdem nickt er Yushudo höflich zu.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 01.02.2007, 19:18:54
Yushudo lauscht gespannt Tyoris Aufzählung und seine Vorfreude auf das kommende steigert sich um einiges.
Dann folgt er ihr zu der merkwürdigen Kutsche mit dem noch merkwürdigeren Gespann. Zunächst betrachtet er das Gefährt mit einigem Misstrauen, doch er erwidert das freundliche Nicken.

"Nach Euch!", meint er mit einem Lächeln höflich zu Tyori.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 01.02.2007, 20:29:00
"Danke. Also. Wir fahren nun über die Poetenstrasse, den Platz der Elemente, die Stolzstrasse und die Teestrasse zur Halle der Redner. Dort wird Sigil verwaltet. Theoretisch kann dort jeder sprechen, aber in der Praxis werden nur wichtige Bürger und Fraktionäre vorgelassen. Die normalen Bürger sprechen in den kleineren Foren im Freien.
Die Halle gehört dem "Zeichen des Einen". Diese Fraktion glaubt daran, dass jeder durch seine Gedanken und Wahrnehmungen das Universum erschafft. Das ginge ja noch, aber daraus folgen sie, dass jeder in seinem ganz eigenen Universum lebt und deshalb dessen mächtigstes Wesen ist. Er hat es durch seine Gedanken kreiert und kann es darum auch formen und jeden einfach wegdenken, der ihn stört. Die meisten halten das für Unsinn, doch die äusseren Ebenen bestehen ja aus dem Glauben der Materiellen und es ist schon mehr als ein Gegner des Zeichens einfach verschwunden."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 02.02.2007, 00:06:48
Um jemanden verschwinden zu lassen, muss man ihn nicht wegdenken können, überlegt Yushudo in Gedanken, spricht es jedoch nicht aus.
Mit einem dankenden Nicken nimmt er die neuen Informationen über die Fraktion an. Dann schaut er aus dem Fenster, beobachtet das geschäftige Treiben und ist gespannt, wo der Kutscher sie als nächstes hinbringen wird.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 02.02.2007, 12:45:57
Nach recht langer Fahrt über einige Hauptstrassen, die verstopft sind mit Fussgängern aller Farben und Formen, Kutschen, Sänften und Trägern von roten Rüstungen, die wohl Stadtwachen sind. Fast jedes Gebäude in diesem Teil von Sigil scheint entweder ein Geschäft oder ein Gasthaus zu sein, manchmal auch beides. Da dies der Beamtenbezirk ist, finden sich hier vor allem Schreiber, Buchdrucker, Übersetzer, Gelehrte, Antiquariate, Geschichtskundige, Auskunftsdienste und ähnliches.
Dann, nach mehr als einer halben Stunde Fahrt, kommt ihr auf einen offenen Platz. Dieser wird völlig überragt von einer grossen Statue aus goldenem Metall. Sie stellt eine Frau dar, die eine Weltkugel auf ihrem Rücken trägt, doch ohne sichtbare Anstrengung auf ihrem Gesicht. Eine Inschrift in Goldbuchstaben verkündet: "DIE MACHT DES EINZELNEN"
 Der Platz selbst ist schwarz verbrannt, scheinbar von einer grossen Hitze, die sogar einige der Kopfsteine geschmolzen hat. Auch die Hauswände sind schwarz, doch eine Gruppe von Wesen mit goldener Haut, regungslosem Gesichtsausdruck,  langen, grünen Gewändern, grossen, weissen Haarschöpfen und zwei paar Hörnern reinigen die Fassaden mit Bürsten und Farbe. Sie scheinen einen Fuss hoch über dem Boden zu schweben.
"Die Statue stellt die Gründerin des Zeichens dar. Die Verbrennungen stammen von einer Art Angriff. Böse Sache, fast hundert Leute sind gestorben dabei und es gab keine Überlebenden.  Man weiss offiziell nicht, wer es war, aber die Hälfte der Fraktionen laufen heiss auf der Suche nach Schuldigen. Und diese Wesen da sind Dabus. Die lasst ihr besser in Ruhe, wenn Ihr weiterleben wollt. Man kann mit ihnen reden, sie geben auch Auskünfte, aber wer sie angreift sollte besser Lebensmüde sein. Unsere...  Dame der unendlichen Gelassenheit mag das nicht."
Beim Ausdruck "Dame" macht Tyori eine kurze Handbewegung, eine Art Fingerzeichen vor ihrem Gesicht.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 08.02.2007, 08:50:35
Yushudo blickt weiterhin aus dem Fenster. Die Dabus betrachtet er mit einiger Ehrfurcht nach dem, was Tyori ihm über sie erzählt hat.
Er mustert die Statue und den verbrannten Platz und fragt sich, was da wohl passiert sei.

"Dame der unendlichen Gelassenheit? Wen meint Ihr?", fragt er Tyori.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 08.02.2007, 11:29:25
"Die Dame der Schmerzen ist wohl das, was ihr eine Herrscherin nennen würdet. Sie erlässt keine Gesetze, sie regiert nicht, sie hat noch nie gesprochen, doch sie tötet jeden, der das Gleichgewicht der Stadt stört oder verbannt ihn in ein extradimensionales Labyrinth. Sie kann alle Portale in Sigil öffnen oder schliessen und benutzt diese Kraft um alle Mächte, das was Ihr wohl Götter nennen würdet, für immer zu verbannen. Und obwohl sie mächtiger ist als die Götter, tötet sie jeden, der sie anbetet oder zu häufig über sie spricht. Möge ihr Schatten nicht über dich fallen."
Während dieser Erklärung sieht Tyori sich nervös um und nachdem sie fertig gesprochen hat, macht sie wieder das selbe Fingerzeichen vor ihrem Gesicht.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 23.02.2007, 14:27:52
Yushudo verzieht ein wenig seine Miene während er das hört.

"In Ordnung. Ich werde Euren Rat berücksichtigen."

Dieser Ort hat etwas äußerst Interessantes an sich - nicht zuletzt aufgrund seines zerstörten Zustandes. Doch Yushudo ist sich bewusst, dass er an diesem Tag noch einiges vorhat. Er bedeutet dem Kutscher weiterzufahren.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 23.02.2007, 16:49:27
"Gut. Das nächste Hauptquartier wäre dann das Grosse Gymnasium. Es gehört dem Transzendten Orden. Sie glauben an Handlung ohne Nachdenken. Ihrer Philosophie nach muss man Handeln können, ohne über die Handlung nachzudenken, denn jedes Denken öffnet den Geist für Zweifel und Zögern. Tönt zuerst ganz nett, aber leider sind manche unerfahrenen Mitglieder halt auch etwas... unüberlegt. Die Älteren sind dafür unglaublich gelassen.
Im Gymnasium findet sich ausserdem eine nette Auswahl an Dampfbädern, Meditationsräumen, Trainingshallen, Ateliers und mehr, allerdings sind die meist nur offen für Mitglieder oder seltener auf Anmeldung. Aber zumindenst in den Hof können wir noch. So, da wären wir, auf dem Platz der Kadenz der Ebenen."

Die Kutsche hält vor einer niedrigen Mauer aus schwarzem Marmor mit goldener Maserung, mit einem Torhaus in der Mitte, vor dem eine Gruppe Leute in einer Schlange steht.
"Im Inneren sind keine Waffen und keine Magie erlaubt. Wir werden sie also abgeben müssen. Dafür sehen wir dann eines der luxuriösesten Gebäude von Sigil."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 24.02.2007, 14:52:47
Eine solche Aufforderung in einer fremden Stadt gefällt Yushudo nicht sehr. Doch inzwischen schenkt er Tyori ein gewisses Mindestmaß an Vertrauen.

Er legt seine Waffen und seine Ofudas ab und reiht sich mit Tyori in die Schlange ein.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 24.02.2007, 21:53:45
Ein junger Mann in einer einfachen weissen Mönchsrobe nimmt die Waffen entgegen und übergibt sie einem etwas älteren Kollegen, der alles auf einem Regal unterbringt. Er gibt euch ein Stück Papier, auf dem alle Besitztümer verzeichnet sind. Dann winkt er euch in den Innenhof.
Das grosse Gymnasium ist ein beeindruckendes Gebäude, mit Säulen aus schwarz-goldenem Marmor, einer breiten Fassade, dunkelrotem Dach und drei grossen Becken mit Wasser im Innenhof, von denen eines dampfend heiss zu sein scheint.
Yushudo bemerkt mehrere Kämpfe oder Duelle, die in den Ecken des Platzes ausgetragen werden, viele unbewaffnet, manche mit Kampfstäben oder Holzimitaten von Klingenwaffen, aber alle in unglaublicher Geschwindigkeit. Bei einigen Gruppen scheint es sich um Lehrer mit Schülern zu handeln, die auf dem Boden oder den Treppenstufen des Haupteingangs sitzen, andere Personen sind daran, mit abwesendem Gesichtsausdruck zu malen, mit grossen Pinseln Kalligraphie zu schreiben oder sich anderweitig künstlerisch zu betätigen.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 24.02.2007, 23:59:52
Yushudo war wieder einmal verblüfft. Das Treiben hier erinnerte ihn stark an die Geschäftigkeit vor der Festhalle der Sensaten. Nur dass es hier nicht darum ging, seine Sinne zu verwöhnen, sondern zu Handeln - und zwar schnell ohne nachzudenken. Dennoch gab es gewisse Parallelen. Überall passierte etwas gleichzeitig - und das auf engstem Raum. Außerdem ging von all dem hier ein unglaubliches Maß an Harmonie aus.

Yushudo fand, dies sei ein Platz, an dem man es sich gut gehen lassen könnte. Mentale Stille und dennoch glorreiches Handeln. Es war durchaus eine Überlegung wert.

Nachdem Yushudo sich alles angesehen hatte, wartete er ob Tyori noch etwas zu erledigen habe, und nachdem auch sie alles getan und gesehen hatte, was sie wollte, begab er sich mit ihr zurück, nahm seine Waffen entgegen und stieg wieder in die Kutsche.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 25.02.2007, 22:18:38
Tyori scheint selbst nichts wichtiges vorzuhaben und lehnt sich an eine Mauer, während Yushudo sich den Hof ansieht.
"Nun steht uns eine längere Fahrt bevor, bis wir zum nächsten Hauptquartier einer Fraktion kommen. Allerdings werden wir quer durch den Marktbezirk fahren, in der Nähe des grossen Bazaar vorbei. Manche nennen ihn das Hauptquartier der Freien Liga. Wir selbst nennen aber den Bazaar werder unser Hauptquartier, obwohl dort viele von uns sind, noch bezeichnen wir selbst uns als Fraktion, obwohl wir wohl die häufigsten sind. Es gab mal eine Zeit, in der fast eine Million unserer Mitglieder im Käfig lebten. Nun, auf jeden Fall, wir sind keine Fraktion, auch wenn manche das behaupten. Wir schauen auf einander, aber wir haben keine offizielle Aufgabe in der Stadt, wir haben keine Führung und unsere einzige Philosophie ist, dass es jedem freistehen muss, zu glauben, was er will."
Als ihr langsam mit der Kutsche vom grossen Gymnasium weg durch den Verkehr fahrt, werden die Gebäude langsam weniger ordentlich und statt den Beamten drängen sich nun mehr und mehr Händler mit improvisierten Ständen oder festen Geschäften auf und an der Strasse. Es sieht so aus, als könne hier fast alles gekauft werden, was sich Yushudo nur vorstellen kann und einiges, von dem er nichteinmal eine wage Ahnung hat, wozu es dienen könnte. Schliesslich zwängt sich die Kutsche durch eine dichte Menge an einem grossen Gewirr aus mit Tüchern überdeckten Marktständen vorbei, viele davon auf einem grossen Platz, aber viele auch in dutzende kleine Gassen gezwängt, die vom Marktplatz abgehen. Dies ist der grosse Bazaar, der vielleicht grösste Markt der Ebenen.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 26.02.2007, 14:54:06
"Ich wollte Euch schon fragen, welcher Fraktion Ihr denn wohl angehört. Aber wenn das so ist... Was seid Ihr dann, wenn Ihr keine Fraktion seid?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 26.02.2007, 18:19:47
"Oh, es gehört noch lange nicht jeder einer Fraktion an! Viele gehören zu einer aber nicht jeder. Wir von der Freien Liga sind einfach eine Gruppe von Leuten, die unsere Freiheit und die Freiheit jedes Einzelnen für äussert wichtig halten. Wir helfen einander wenn wir Probleme haben, aber anders als die Fraktionen üben wir keine Macht aus und haben keine Anführer irgendwelcher Art. Wir glauben, niemand hat den Schlüssel zur Wahrheit. Aber..."
Sie zieht ein flaches Silberamulett aus ihrer Tasche. Es scheint eine Art geflügelte Schlange darzustellen.
"Dieses Symbol kann einem viele Türen öffnen in den Aussenländern und auf dem Basaar. Es kann aber auch gefährlich sein, denn manche fürchten den freien Geist und bekämpfen uns."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 26.02.2007, 19:27:19
"Wenn also jemand von Euch sich einer Fraktion anschließt, ist er draußen?"

Die Philosophie der Freiheit gefiel Yushudo. Sie gefiel ihm sogar sehr. Aber in seinem Hinterkopf schwebte da noch eine gewissen Fraktion herum.
Während er sich mit Tyori unterhielt tasteten seine Augen den Markt nach allem Brauchbaren ab.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 26.02.2007, 19:47:20
"Ja, allerdings. Denn jede Fraktion und jede Sekte will ihren Mitgliedern eine bestimmte Philosophie aufzwingen. Sind sehr offen darin, wen wir aufnehmen, aber wenn sich jemand in eine Struktur wie eine Fraktion einordnen möchte, stellt er damit auch etwas anderes über seine Freiheit."
An der Kutsche zieht eine Karawane aus vierbeinigen und grauschuppigen Echsen vorbei, jede so hoch wie ein Pferd und doppelt so lang. Geführt werden sie von reptilienartigen Humanoiden mit langen Stacheln auf dem Rücken und Köpfen mit langen, zahnbewerten Schnauzen, die denen eines Krokodils ähneln. Jede Lastechse trägt grosse Tuchballen oder geflochtene Körbe. Die Echsen scheinen alle schwer bewaffnet zu sein und drängen grob die Menge zur Seite, als sie sich vorwärtsdrängen. Einzelne Flüche werden kurz laut, aber die Stimmung scheint im ganzen nicht zu aufgeregt, als seien sich die Leute solches Benehmen gewöhnt.
Die Auslagen der Händler reichen von meisterhaft gearbeiteten Waffen über dutzende Sorten Nahrungsmittel bis hin zu einfachen Gebrauchsgegenständen aller Art, Kochtöpfe, Geschirr, Kleidung aller Farben und Qualitäten, Möbel und Krimskrams. Rohstoffe werden angeboten, Hunderte verschiedene Erze und Edelsteine, Myriaden von edlen Hölzern und Steinen, Schmuck und Kunstgegenstände.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 27.02.2007, 14:43:29
"Achso. Was ist nötig um Euch beizutreten? Muss man irgendwo vorsprechen? Muss man eine Art Prüfung bestehen?"

Er erinnerte sich an die Schulen in seiner Heimat. Den Clan konnte man sich nicht aussuchen - da wurde man hinein geboren. Man besuchte zwar meist die Schule der Eltern und die deren Eltern, aber theoretisch konnte man sich diese Aussuchen und musste sich gewissen Prüfungen unterziehen, die sowohl körperliche als auch geistige Disziplin unter Beweis stellten.

"Was sind das für Echsenwesen? Sie scheinen hier bekannt zu sein, wenn man danach urteilt, wie wenig Interesse die Leute an ihnen zeigen.""
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 27.02.2007, 21:29:22
"Das? Khaasta. Eine richtige Plage in den Aussenländern. Sie plündern, rauben Karawanen aus, nehmen Sklaven und treiben nebenbei noch ein bisschen Handel. Die meisten sind primitive Wilde. Einige sind reich geworden mit all dem."
Tyori lehnt sich im Polster zurück.
"Mitglied werden? Da haben wir etwas mit den Fraktionen gemeinsam. Jeder kann sich Mitglied schimpfen. Die Fraktionen nennen dich dann Namensmitglied und geben dir keine Verantwortung, Aufträg oder Privilegien.  Wir nehmen dich auf und geben sowieso niemandem Aufträge oder Privilegien. Allerdings kannst du deine Beziehungen schon etwas verbessern, wenn du klarstellst, wie ernst dir das ganze ist. "
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 28.02.2007, 16:00:20
"Es scheint also als sollte man sich mit diesen Khaasta nicht anlegen?

Man kann hier einfach einer Fraktion beitreten, ohne sich irgendeiner Art Prüfung unterziehen zu müssen?"


Yushudo fand dies ein wenig befremdlich. Nicht nur in seiner Heimat - auch in Faerûn musste man irgendwie beweisen, dass man für eine derartige Organisation geeignet ist.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 28.02.2007, 22:45:52
"Hier gibt es vieles, womit man sich nicht anlegen sollte. Khaasta, Tanar'ri, Baatezu, Slaadi, Archons, Magier...  Am besten geht man allem aus dem Weg, das entweder ein starker Bittsteller, schwer bewaffnet oder einfach schlecht gelaunt ist.
Und was die Fraktionen angeht: Es hindert niemand irgend jemanden daran, so laut er will zu verkünden, er sei Anhänger der Verdammniswache oder der Bruderschaft der Ordnung. Es ist nicht wirklich ein Beitritt, aber wenn ihr genug von den Idealen einer Fraktion überzeugt seid, dann manifestiert auch etwas von der Fraktion an euch. Natürlich müsst ihr Prüfungen bestehen, wenn ihr einen Rang einnehmen oder Vorteile geniessen wollt. Bei manchen ein philosophisches Gespräch, beim Harmonium ein halbes Jahr Rekrutenausbildung auf Menausus."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 02.03.2007, 20:41:39
"Achso. Wieder einmal danke ich Euch für Euren Rat", sagt Yushudo mit einem höflichen Zwinkern.
"Ich frage mich, wie ich wohl ohne Euch hier zurecht kommen sollte",  fügt er noch mit einem Lachen hinzu.

Dann versinkt er in seinen Gedanken und wartet ab, wo der Kutscher sie wohl noch hinführen wird.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 03.03.2007, 13:50:29
"Kein Problem."
Tyori lächelt.
"Wenn Ihr sterbt, dann kann mich niemand mehr bezahlen..."
Die Kutsche fährt lange Zeit, wahrscheinlich mehr als zwei Stunden lang weiter. Die kleinen Geschäfte, Marktstände und Handwerker weichen langsam grösseren und teureren Gebäuden, mit breiten Fassaden, gelegentlichen Marmorfassaden oder Höfen mit hohen, Klingengekrönten Mauern. Auch die Zahl der Wachen in roten, schweren Rüstungen nimmt zu, die durch die Strassen patrouillieren.
Schliesslich kommt ihr vor einem grossen, recheckigen, schweren, grauen Steingebäude an. Es wirkt mehr wie eine kleine Festung, als wie ein Hauptquartier, mit niedrigen, kurzen klingenbewehrten Türmen an allen Ecken, Zinnen auf allen Mauern und einem schweren, aber offenen, metallbeschlagenen Holztor, durch das Truppen von Wachen hinein- und hinausmarschieren.
"Und hier haben wir das Hauptquartier des Harmoniums. Sie bringen Friede, Gerechtigkeit und Harmonie auf alle Ebenen. Schönes Ziel, nur leider sind sie ein bisschen strikt gegen alle, die andere Vorstellungen von Frieden und Harmonie haben als sie. Seit einigen Jahrhunderten sind sie hier, immer mit einigen tausend Soldaten. Die Ebene von Arcadia gehört ihnen praktisch und man sagt, dass sie eigentlich von der Materiellen kommen. Nachdem was ich so gehört habe, stammen sie von einer Gruppe Abenteurer ab, die es geschafft hat, das Chaos auf ihrer Welt auszulöschen und allen Frieden zu bringen. Leider mussten dabei auch ein paar weniger harmonische und friedliche Völker wie Feen und Elfen dran glauben."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 05.03.2007, 12:48:11
Bei Tyoris Kommentar bezüglich der Bezahlung musste Yushudo auflachen. Er kam inzwischen recht gut mit ihr aus und doch fand er es nach wie vor befremdlich, dass jemand so auf materielle Dinge Wert legt. Aber er konnte es akzeptieren.

Er hörte sich die Beschreibung des Harmoniums an und so langsam kannte er die Struktur dieser Beschreibungen. Zuerst kam das löbliche Ziel einer jeden Fraktion direkt gefolgt von ihren fanatisch übertriebenen Umsetzungen. Auch dieses immer wiederkehrende Schema ließ Yushudo Grinsen.

"Seit wann fehlt es denn den Feen und Elfen an Harmonie?"

Fanatiker, dachte er.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 05.03.2007, 14:15:07
"Naja, diese Abenteurer, die die Gruppe gegründet haben, verstanden unter Harmonie eben ein befolgen von Gesetzen und ein sich einordnen in eine Hierarchie. Die Elfen waren nicht damit einverstanden, von einem "Harmoniumsrat" regiert zu werden, der zuerst in ihre Heimat einmarschiert und ihnen dann vielleicht einen Sitz in der Regierung verspricht, die tausende Meilen weg ist. Und die Elfen waren ja nicht die einzigen. Ich glaube, ausser Menschen, Zwergen, ein paar wenigen Orks und ich glaube seltsamerweise auch diesen fliegenden Dingern mit den vielen Augen gibt es da gar nichts mehr.
Auf jeden Fall hat das Harmonium wohl die meisten Mitglieder. Ein guter Teil ihrer Heimatwelt sind aktive Mitglieder, auf Arcadia gibt es Millionen davon und hier in der Stadt Tausende.
Sie kamen hierher auf die Ebenen, als sie herausfanden, dass das Chaos immer wieder auf ihre Welt zurückkehrte. Zuerst schickten sie einige hunderttausend Soldaten in den Abgrund, sture Dummköpfe, die sie sind. Sie wurden von den tausend Portalen bis in die Schädelhöhlen getreten und wieder zurück. Ich glaube, kaum einer hat überlebt."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 11.03.2007, 09:37:40
Yushudo verzog angewidert das Gesicht. Für derartige Anschauungen und Methoden hatte er absolut kein Verständnis. Wie konnte man in seinem Wahn nur so blind werden?
Damit ließ er das Thema auf sich beruhen und schaute erneut aus dem Fenster.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 15.03.2007, 20:18:52
Die Kutsche fährt nach einer kurzen Pause weiter, auch wenn sie immer wieder anhalten muss, um Patrouillen durchzulassen, die ohne darauf zu achten, im Laufschritt über die Strasse marschieren.
Die Häuser, die bereits in der nähe der Barracken gross und gut geschützt waren, werden nun ncoh grösser und eindeutig reicher. Reliefs, Statuen aus teuren Steinen, protzige Wandgemälde, übergrosse Wasserspeier verzieren die Gebäude, jemand hat sogar die Dachklingen, die hier zur allgemeinen Architektur zu gehören scheinen vergolden lassen. Statt Mauern stehen hier dezent hinter dicken Marmorsäulen verborgene Wächter oder unauffällige magische Runen und Zeichen an Torbögen. Stattdessen sind hier ganze Stadtviertel von dicken Mauern aus massiven Steinen begrenzt.
 Wenige Leute sind auf den Strassen, dafür sind grosse und reich verzierte Sänften zu sehen, oft getragen von mehreren Bariauren, geschmückt mit Federn, teuren Vorhängen und geschnitzten Wappentieren.
"Die Uhrturmstrasse, Klingenstrasse, Axiomenplatz, Gerechtigkeitsalle und hier, der städtische Gerichtshof."
Dieses Hauptquartier steht auf einem wuchtigen Fundament aus Granit, auf dass eine breite Treppe hinaufführt. Darüber erhebt sich eine breite Säulenfront.
"Hauptquartier der Bruderschaft der Ordnung. Stellen Richter und Anwälte und verzeichnen die Gesetze, die in der Halle der Redner beschlossen werden. Sie glauben daran, dass alles, wirklich alles nach Regeln funktioniert, einfache oder enorm komplizierte. Ihrer Meinung nach muss man nur die Regeln kennen, dann kann man sie auch ausnutzen und manipulieren. Deshalb forschen sie überall und sammeln Gesetzmässigkeiten über alles mögliche. Eigentlich ein recht langweiliger Haufen von alten Schreibern mit verstaubten Büchern."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 01.04.2007, 10:38:27
"Hier wird sogar das Gericht von einer Fraktion geführt? Wie können denn da noch unparteiische Verhandlungen gewährleistet sein?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 02.04.2007, 11:25:03
Tyori verzieht ihren Mund zu einem ironischen Grinsen.
"Unparteiisch? Was glaubt Ihr, warum wir bei dem ganzen Zeug nicht dabei sein wollen?
 Das Gericht wird von einer Fraktion geführt, aber die Gesetze werden von allen zusammen in der Halle der Redner beschlossen. Die Wache wird vom Harmonium übernommen und die Gnadentöter leiten das Gefängnis und die Hinrichtungen. Das heisst, das ganze System liegt in den Händen dieser drei Gruppierungen."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 02.04.2007, 23:17:31
In diesem Moment wurde Yushudo zum ersten Mal das Ausmaß des Ganzen klar. Was passiert wenn alle wichtigen Ämter und Institutionen einer Stadt von fanatischen Gruppierungen beherrscht werden. Man musste sich nur Sigil anschauen und wusste es. Chaos, wohin man auch blickte.
So tief in Gedanken versunken, versäumte er es sogar Tyori etwas zu erwidern und ließ einfach die Kutsche weiter entlang des Weges rollen.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 04.04.2007, 09:37:32
"Und nun, gleich einige Ecken weiter, kommt der dritte Teil dieses wunderschönen Triplets der Gerechtigkeit. Die Gnadentöter. Ihr Hauptquartier ist das Gefängnis."
Der Karren biegt um einige Ecken und kommt in ein weiteres Quartier, das düsterer wirkt als alle bisherigen. Kaum jemand ist auf der Strasse zu sehen, nur einige wenige Wachen mit grimmigen Mienen.
"Dies sind die von uns allen geliebten Gnadentöter. Sie glauben an Bestrafung. Strafe ist für sie einerseits der Weg, wie sich die Gesellschaft, und auch Individuen an Verbrechern rächt, andererseits aber auch der einzige Weg für einen Verbrecher, über seine Sünden hinauszuwachsen und sich zu bessern. Im Endeffekt sind sie die Ritter des blattlosen Baums, wie man so schön sagt. Sie knüpfen haufenweise Leute auf, für jede Art von Verbrechen."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 06.04.2007, 22:27:41
"Oh das beruhigt. Zumindest eine Gruppierung, von deren Zielen man sich sofort distanzieren kann. Das schränkt das Auswahlfeld erheblich ein."
Eine gewisses Maß an freundlicher Ironie ist in seiner Stimme zu hören. Dann lacht er auf.

Eigentlich hatte er schon recht präzise Vorstellungen, bei welcher Fraktion er sich zunächst ein wenig genauer umschauen wollte. Dennoch war nicht abzustreiten, dass fast alle Organisationen recht löbliche Ziele und Vorstellungen hatten - nur deren Verfolgung und Ausübung war oft fragwürdig.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 07.04.2007, 14:40:17
"Oh, da sind sie nicht die einzigen."
Tyori kichert leise.
"Die nächsten werden auch gute Kandidaten. Die Verdammniswache. Sie glauben an Entropie. Daran, dass das Multiversum untergehen sollte. Wisst ihr, vor langer Zeit gab es dutzende Fraktionen in Sigil, die sich alle bekriegten. Dann hat die Dame ein Dekret erlassen, dass bestimmt hat, dass es nur noch fünfzehn geben soll und dass jeder, der sich nicht daran hält sterben wird. Gab einen ziemlichen Kampf in Sigil. Die Folge waren die, die es heute gibt. Darin ist dann die freie Liga wieder eingeschlossen, aus irgendeinem Grund. Nun, auf jeden Fall gab es viel mehr als nur fünfzehn. Viele kamen einfach zur Liga, es war unsere Glanzzeit mit mehr als einer Million Mitgliedern allein hier in der Stadt. Es gab aber auch fast ein dutzend apokalyptische Kulte, die sich zur Verdammniswache zusammenschlossen. Die Wache teilt sich wiederum in vier Gruppierungen auf, benannt nach den vier negativen Quasielementen. Sie alle glauben, dass Multiversum sei nach seiner Schöpfung am besten gewesen und seit dann immer mehr zerfallen. Deshalb wollen sie, dass es untergeht und ein neues, besseres entsteht.
Die Aschewache glaubt, dass die Entropie im Moment zu schnell vorwärtsgeht und sie gebremst werden muss, damit das Multiversum im richtigen Moment untergeht. Ihr Gegenteil ist die Salzwache. Sie glauben, je schneller das Multiversum untergeht, je besser und darum versuchen sie, soviel wie möglich zu zerstören. Die wohl moderatesten sind teil der Vakuumwache. Sie glauben, dass die Entropie selbst ihr Tempo findet und das man allem seinen Lauf lassen sollte. Dann gibt es noch die Staubwache, die eigentlich einfach ziemlich verrückt ist. Diese glauben, dass die Entropie sie persönlich berührt hat, durch Magie, Einfluss einer Ebene oder eine Verletzung. Sie rennen im Prinzip einfach rum und sprengen Zeugs in die Luft.
Und nun kommt das grösste Problem: Das Hauptquartier der Verdammniswache ist die Waffenkammer von Sigil. Sie haben die meisten mächtigen magischen Waffen, Belagerungsgeräte und zerstörerischen Magien, darunter einige Eigenerfindungen. Man munkelt, sie hätten mächtige Artefakte geschaffen, die "Sphären der Annihilation"."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 29.04.2007, 15:59:08
"Klingt interessant - wenn auch äußerst verrückt, wenn nicht sogar gefährlich. Was vermögen diese Sphären der Annihilation zu tun?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 30.04.2007, 12:22:55
"Es ist nicht so genau bekannt, ehrlich gesagt. Sie wurden selten eingesetzt und meistens gab es wenig Überlebende. Man sagt, es seien schwarze Kugeln aus purer Entropie, die alles auflösen und zerstören, dass in ihre Nähe kommt. Ausserdem seien sie schwer zu kontrollieren, weil sie nur mit Gedankenkraft lenkbar sind.
Tja, und das wäre die letzte offizielle Fraktion gewesen. Man sagt, normalerweise es gebe fünfzehn, wobei dann auch die Freie Liga, die keine Fraktion sein will, und die Revolutionäre Liga, die verboten sind, und die Fraktionen bekämpfen dabei sind. Sie leben versteckt in kleinen, geheimen Zellen, deshalb können wir sie nicht aufsuchen. Die Chaosmänner haben einen Haufen dreckiger Hütten im tiefsten Stockbezirk, den Stock, da machen wir besser genauso einen Bogen drum.
Das es fünfzehn Fraktionen sind, hat historische Gründe, weil die Dame die Anzahl auf Fünfzehn festgelegt hat. Das habe ich bereist erwähnt, nicht?
Nun, auf jeden Fall, nun habt ihr alle offiziellen Orte der Macht in Sigil gesehen. Es gibt tausend weitere Sehenswürdigkeiten hier, zu viele, um alle aufzuzählen. Möchtet ihr etwas bestimmtes sehen? Tavernen, Glücksspiel, Badehäuser, Denkmäler?"

Tyori sieht Yushudo fragend an.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 05.05.2007, 22:38:22
"Zunächst möchte ich mich herzlich für diesen interessanten kurzweiligen Rundgang bedanken. Es war wirklich sehr informativ. Mich würde interessieren, wo man hier am besten die Suche nach Informationen beginnen soll. Und zwar eine Suche nach wissenschaftlichen Informationen. Welche Archive etc. sind geeignet, oder gibt es Persönlichkeiten, die für ihr großes Wissen bekannt sind, und dies gern teilen?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 05.05.2007, 22:45:11
Tyori grinst bei Yushudos Wunsch.
"Sigil, ist, wie gesagt, riesig. Hier findest du alles und mir fallen auf Anhieb genug Leute ein, die dir ihr Wissen mitteilen könnten. Die Frage ist, was für Wissen suchst du? Es gibt die Halle der Aufzeichnungen oder die Halle der Informationen für allgemeines über Sigil, jede Fraktion hat Bibliotheken, vor allem die Bruderschaft,  die Sensaten haben Erfahrungsteine, wenn du etwas über die Ebenen wissen willst, kenne ich einige echte Vollblute und Schläger, es gibt Büchereien und genug Orte für anderes Wissen aller Art. Du sagst wissenschaftlich. Welche Wissenschaft? Geographie, Alchimie, Magie, Kreaturenkunde, Metaphysik, Medizin?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 06.05.2007, 17:32:39
"Ich suche speziell nach Wissen über die Elemente. Und, ja, ich denke Informationen über die Ebenen könnten mir auch weiterhelfen."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 07.05.2007, 23:47:36
Tyori denkt eine Weile lang angestrengt nach.
"Elemente... Schwierig. Wir könnten nach Mephits oder Genasi suchen, aber mir fällt gerade keiner ein, der viel weiss. Die Bibliotheken sind nur für die Herrschner, wie wir die Bruderschaft der Ordnung nennen. Die Gesellschaft des Erleuchtenden Äthers wüsste wohl alles, aber die sagen nichts.
Was soll's gehen wir zu Kesto Hellaugen. Der kleine hat fast alles. Hat sich zur Aufgabe gemacht, allen Leuten Wissen zu geben oder so. Allerdings müssen wir rüber in den Unteren Bezirk."

Tyori schaut sich suchend um, dann geht sie zielstrebig in eine Gasse, wo sie beginnt, eine Wand abzuklopfen. Schliesslich nickt sie zufrieden und tritt einen Schritt zurück. Vor ihr scheinen nacheinander die Ziegel in die Wand hineingesaugt zu werden und zu verschwinden. Sie tritt hindurch und weisst Yushudo an, ihr zu folgen.
Auf der anderen Seite erwartet euch wieder die stickige Luft des unteren Bezirks. Nur wenige Schritte entfernt beginnt der Ruinenzirkel des Zerschmetterten Tempels der Athar.
Sie führt Yushudo zu einer wahrhaft spezielle Fassade. Zahlreiche runde Glasfenster geben Einblick auf einzelne Bücher, die dahinterliegen, jedes Fenster von anderer Grösse und Position.
Als ihr eintretet, bemerkt Yushudo überrascht, dass dies tatsächlich ein wahrhaftiger Bücherladen ist: Der Boden besteht aus nebeneinandergelegten Büchern und sogar die schiefen Wände, die lange Gänge bilden bestehen aus gestapelten Folianten aller Grössen.
Aus dem Nichts ertönt eine laute  Stimme: "Wissen ist wie das Licht, dass die Nacht der Ignoranz zurückdrängt und dich den Tag der Erkenntnis sehen lässt. Willkommen im geteilten Schleier!
Kurz darauf scheint jemand tiefer im Laden hektische Aktivität zu entfalten. Mit schnellen Schritten kommt ein scheinbar uralter Gnom, mehr hüpfend als gehend zu euch. Mit fröhlicher Stimme begrüsst er euch:
"Hallo! Ich bin Kesto, willkommen in meinem Laden! Ja, ich bin ein verückter, verlorenen Athar, damit dass auch erledigt ist.  Was für ein Buch hättet ihr gern? Das Buch der invertierten Dunkelheit? Die komplette Geschichte von Ortho und des Aufstiegs des Harmoniums? Oder etwas... spezielles?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 30.05.2007, 16:11:52
Fasziniert tritt Yushudo in den Laden ein. Nicht nur, dass es ein gewaltiger Bücherladen war - er bestand sogar aus Büchern. Hier fühlte er sich sofort wohl. Umgeben von Wissen.

So in Gedanken versunken schrak er plötzlich auf, als er den alten Gnom bemerkte. Der kleine gewitzte Kerl zauberte augenblicklich ein amüsiertes und freundliches Lächeln auf Yushudos Lippen.

"Ich... äh... ja... etwas... also... ja, 'Spezielles'...", antwortet er mit einem Zwinkern. "Ich suche nach Informationen über die Natur der Elemente. Womöglich auch planares Wissen."

Immer noch lächelnd wartet er darauf, was der Gnom ihm anbieten wird.
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 30.05.2007, 21:19:34
"Ah ja."
Der Gnom denkt kurz nach.
"Wie sehr in die Details wollt ihr über die Elemente gehen? Die Geographie der Inneren Ebenen? Elementare Magie? Wilde Theorien?"
Er lacht kurz auf und kratzt sich an der Nase.
"Das letzte ist so eine Art Steckenpferd von mir. Neulich hat mir doch tatsächlich jemand einen Mimir mit einer "Atomtheorie der Elemente" vor die Tür gestellt. Sehr interessant, aber völliger Schwachsinn."
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Isawa Yushudo am 04.06.2007, 20:14:59
"Elementare Magie hört sich zunächst sehr hilfreich an. Was für Werke könnt Ihr mir in dieser Richtung anbieten?"
Titel: Ein Planloser im Käfig
Beitrag von: Aoskar am 06.06.2007, 09:56:00
"Elementare Magie... Gut, gut, gut..."
Der Gnom verschwindet in einem der Gänge, aber Yushudo kann hören, wie er durch Stapel von Büchern sucht und schliesslich wiederkommt, einige Schriftrollen in der Hand.
"Irgendwo hatte ich ein Buch mit Effekten der Ebenen auf die Elemente... Nun, hier sind auf jeden Fall einige Schriftrollen mit Elementarzaubern, wenn ihr interessiert seid. Sie sind einfach zu wirken, wenn ihr höherstufe wollt, fragt danach. Ich gehe mal weitersuchen."
Er drückt Yushudo die Schriftrollen in die Hand und verschwindet wieder. Die Schriftrollen haben an beiden Enden Holzgriffe, auf die jeweils der Name der Sprüche geschrieben steht:
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Der Gnom kehrt zurück.
"Das dumme Buch mit den Effekten muss irgendwo sein, lest solange das hier."
Er drückt Yushudo ein dünnes Büchlein in die Hand:
"Die Kosmologie der Inneren Ebenen."
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