Aerendil nickte der jungen Menschenfrau anerkennend zu. Sie schien einen ebenso großen Sachverstand für Taktik zu haben, wie die Purpurdrachen, denen er während seines Aufenthalts im Cormyr öfters begegnet war.
"Wo ihr den Präsentierteller anspracht, ich denke in diesem Sinne ist es besser, ich lasse den Zauber gleich hier enden, denn ein Pferd erscheint mir zu auffällig."
Mit diesen Worten stieg er behende von seinem Reittier herunter, strich dem Fuchs noch einmal über den Hals und sprach ein leises Wort in einer längst vergessenen Sprache, woraufhin das Pferd langsam verblasste und schließlich ganz verschwand.
Dann drehte er sich zu Azhir, dem weiterhin berittenen Elf um, und ein leicht belustigter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. "Damit sollte sich auch die Namensproblematik erledigt haben, findet ihr nicht?"
"Und nun zu euch, Denuath, so war doch euer Name? Mir scheint, euch ist wirklich noch kein Magier begegnet, geschweige denn ein Thaumaturg, wie ich es einer bin. Der einfache Beschwörungszauber, mit dem das Pferd herbeigerufen wurde, ist ein leichter Taschenspielertrick, es ist nichts im Vergleich zu den Elementargewalten, die ein mächtiger Thaumaturg zu entfesseln im Stande ist. Ich selbst bin zwar noch nicht ganz so mächtig, doch als Absolvent der Ehrwürdigen Magierakademie zu Silbrigmond vermag ich doch einige Zauber zu wirken, die einen Feind in sekundenschnelle in Asche verwandeln können, wenn das eure Frage beantwortet."
Bei den letzten Worten wirkte er nach Menschenmaßstäben stolz, fast schon zu stolz. In seinen Augen erschien ein unheimliches Glühen, wie ein Züngeln von Flammen, während er Denuath fest in die Augen blickte. Als er geendet hatte, fand sich wie so oft der leicht mürrische Ausdruck auf seinem Gesicht wieder.
"Orks!" zischte der Magier, bevor er sich ans Ende der kleinen Gruppe manövrierte. "Ich hätte es wissen müssen, nur diese Kreaturen sind zu solch mutwilliger Zerstörung im Stande. Und mir scheint, ein oder mehrere Oger begleiten sie."
Nach diesen Worten sah man, wie der Sonnenelf kurz in einer seiner Gürteltaschen kramte und ein Stück behandeltes Leder herauszog. Er konzentrierte sich, hielt das Leder vor seinen Körper und sprach ein paar Worte in einer mystischen Sprache. Kurz darauf umgab seinen Körper ein bläuliches Schimmern, kaum sichtbar, aber doch ein Indiz für das magische Kraftfeld, welches den Elf nun schützte. Er verstaute das Leder wieder in einer Tasche und umfasste fest seinen Stab. Seine Augen funkelten entschlossen. "Dann wollen wir doch mal sehen, wer hier die Oberhand behält."
Spoiler (Anzeigen)Mage Armor gewirkt, +4 AC für 3 Stunden; wenn ich kann, dann bereite ich noch ne Aktion vor: Magisches Geschoss auf den ersten Ork oder Oger, der sich mir auf 40 Meter nähert
Der kleine Elf zieht aus einer seiner Gürteltaschen ein Eichenblatt. Als er die Worte "Mein Glaube an die Macht Shevarashs verleiht mir Schutz vor den Angriffen meiner Feinde" spricht, verpufft das Blättchen. Dann legt er, getrieben von dem Durst nach Rache für die dahingemetzelten Dörfler, seinen Bogen an.
Spoiler (Anzeigen)1. Quanxai zaubert Schild des Glaubens auf sich (+2 Ablenkungsbonus auf RK, dauer 3 Minuten)
2. Frage: Wie nah sind wir an den Orks schon dran? Ich frage wegen evtl. Aufschlägen auf meinen Angriff.
Nachdem Sahra unten angekommen ist und sich etwas erholt hat vom Sturz, seht ihr euch in dem Raum um, in dem ihr gelandet seid. An den Wänden hängt alle drei Meter eine Laterne an der Wand, so dass der Raum recht gut beleuchtet ist. Zu eurer Rechten entdeckt ihr eine kleine Kiste, die geschlossen ist. Euch gegenüber seht ihr bereits die ersten Tierkisten. Sie sind recht groß, haben ein Gitter an der Frontseite und dahinter sitzen zwei Schreckensratten und ein Wolf, der sofort aufspringt, wenn ihr euch nähert. Der Raum ist verschlossen durch eine Eisentür.
Spoiler (Anzeigen)Als Sahra als Letzte in den Keller hinab stürzt, sieht der Sonnenelf nicht unweit von sich, die zwei Menschen, mit denen die Anderen wohl schon gesprochen haben. Sie kommen langsam auf Aerendil zu, der Vater humpelt leicht und Beide sehen ziemlich ramponiert aus. Als sie Aerendil sehen, stoppen sie kurz. Das Mädchen bricht in Tränen aus, als sie das Schwert in seinen Händen sieht. "Reilan...", ist alles, was sie sagen kann.
Spoiler (Anzeigen)Der ältere Herr nimmt das Schwert entgegen und betrachtet es. Dann reicht er es an seine Tochter zurück. Er sieht den Sonnenelfen noch immer etwas misstrauisch an. "Nun, Herr, ich weiß nicht, welches Anliegen dieser Magier gehabt haben könnte, unser Dorf zu zerstören. Ich vermute beinah, dass es ihm um nicht mehr ging, als seine Macht zu demonstrieren. Diese Orks haben uns einfach überrannt. Aber...wenn ich es recht überlege. Nun, sie sprachen die ganze Zeit von einem Amulett, das sie suchen würden. Ihr müsst wissen, dass unser Ältester reichlich Bücher besaß...nicht, dass ich gewusst hätte, was da drin steht, aber da waren sicher ein paar Sachen dabei, die so Magier wie euch interessieren könnten. Vermutlich war das alles hier aber mehr ein Spiel für ihn. Er überfiel uns mitten in der Nacht, wir waren völlig machtlos. Und die Blitze haben das Dorf in ein Feuermeer verwandelt."
Plötzlich erhebt sich die Tochter des Mannes und sieht dem Magier fest ins Gesicht. "Wo habt ihr das Schwert gefunden? Lag Reilan bei ihm?"
Spoiler (Anzeigen)Während der Mann von den Geschehnissen der letzten Nacht sprach, vernahm Aerendil das Geschrei aus dem Keller. "Was in den neun Höllen geht da unten vor?" fragte er sich, während er die Stirn runzelte und weiterhin dem Mann zuhörte. Doch er entschied sich, dem vorerst keine weitere Beachtung zu schenken, immerhin war mit Denuath ein fähiger Krieger dort unten.
"Dort drüben, bei dem Ork fand ich das Schwert," antwortete er dem Mädchen mit einer fahrigen Geste in Richtung der Orkleiche. "Aber merkwürdigerweise fand sich in der nächsten Umgebung keine Menschenleiche."
Er blickte wieder zu dem Mann. "Ein Amulett, sagt ihr? Nun, es muss sich dabei schon um einen mächtigen Gegenstand handeln, wenn man solche Heere und Zerstörungen auffährt, um ihn zu bekommen. Und euer Ältester hatte viele Bücher? Wo stand seine Behausung? Möglicherweise findet man in den Überresten noch Dinge, die weitere Hinweise geben können."
Spoiler (Anzeigen)Das Mädchen sieht den Elfen an, in ihren Augen sind Tränen, dann stolpert sie los, zu dem Fundort. Als könnte sie nicht glauben, was Aerendil da gerade von sich gegeben hat.
Ihr Vater sieht ihr dabei zu und meint dann: "Der hat da drüben gewohnt." Er deutet auf ein völlig herunter gebranntes Gebäude gegenüber der Schmiede. "Aber ich glaube kaum, dass von den Büchern noch was über geblieben ist. Um was für ein Amulett es sich handelt, weiß ich nicht. Sagt, ihr gehört doch zu den Vieren, die versuchen, die Kinder zu befreien, oder? Wenn ja, wieso begleitet ihr sie nicht? Wenn ich nur eine Spur kräftiger wäre, ich wäre persönlich da hinunter gestiegen..."
Im selben Augenblick schreit das Mädchen auf. Es ist mehr ein Freudenschrei. "Vater! Vater, Reilan ist nicht tot! Sieh doch! Das sind doch ganz deutlich seine Fußspuren, aber er würde nie, nie in seinem Leben, sein Schwert zurück lassen!"
Spoiler (Anzeigen)Als der Mann ihn auf die illustre Gruppe ansprach, mit der er hier im Dorf aufgetaucht war, funkelten Aerendils Augen kurz.
"Ich würde nicht behaupten wollen, zu ihnen zu gehören. Ich traf sie nicht weit von hier an einer Straßenkreuzung - was uns alle genau zu diesem Zeitpunkt dorthin geführt hat, wissen wohl noch nichteinmal die Götter. Ich kenne keinen einzigen von ihnen länger als wenige Stunden. Und der Grund, warum ich nicht mit ihnen in den Keller hinabgestiegen bin, ist ganz einfach: Ich traue diesem berittenen Elfen einfach nicht. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass sie dort unten hervorragend ohne mich zurechtkommen. Ich hoffe, damit ist eure Frage beantwortet.
Doch zurück zu den Büchern: Besaß euer Ältester nur "normale" Bücher? Oder auch solche magischerer Natur? Haben die Orks hier wahllos alles niedergebrannt oder schien es, als suchten sie etwas? Vielleicht Informationen aus den Büchern eures Ältesten? Fragen über Fragen..."
Die letzten Fragen richtete er halb an den Mann, halb zu sich selbst, denn neben der Bücherfrage beschäftigte ihn auch das "Verschwinden" dieses Reilan, das durch die Worte des Mädchens aufgeworfen wurde. "Fußspuren also, die weg führen, ein zurückgelassenes Schwert, Entführung? Flucht? Beides ist möglich."
"Sagt, hatte Reilan irgendeine Verbindung zu eurem Ältesten? Hätte er etwas wissen können, das den Orks vielleicht so nützlich ist, dass sie ihn entführen wollten?"
Denuath hat kaum ausgesprochen, als etwas erneut gegen die Tür rammt. Mit einem KAWUMM! fliegt die Eisentür auf und ein Eber rennt zu euch hinein. Als er unter dem Grünschleim hindurch rennt, fällt ein Tropfen auf ihn hinab, aber er scheint ihn gar nicht zu bemerken. Instinktiv seid ihr etwas zurück gewichen, aber der Eber ist in unmittelbarer Nähe von Denuath, bereit ihn aufzuspießen. Welch ein gewaltiges Tier!
(http://img177.imageshack.us/img177/17/eber2rh5.jpg)
Spoiler (Anzeigen)Der Mann ist kurz abgelenkt gewesen durch den Schrei seiner Tochter, doch dann wendet er sich dem Elfen zu. "Ich weiß nicht genau, was ihr mit magischen Büchern meint. Ich bin ein einfacher Bauer, ein schlecht ausgebildeter Krieger und von Magie habe ich keine Ahnung. Er besaß halt Bücher...vielleicht auch Bücher, in denen etwas drin gestanden hat, was für Magier wichtig sein könnte. Die Orks haben sich dafür nicht interessiert. Sie haben meine Leute wahllos...nun, ihr seht, was geschehen ist. Aber dieser Magier. Er ließ zunächst das Haus des Ältesten stehen, aber ich weiß nicht, ob er hinein gegangen ist. Ich weiß nur, dass das Haus als Letztes von einem Blitz getroffen wurde. Nun, Reilan war ebenso ein Bauer wie ich, aber er war oft mit dem Ältesten zusammen. Meint ihr etwa, dass er deswegen entführt wurde? Weil er mehr wissen könnte? Aber er war doch nur ein junger Kerl, mehr nicht. Nicht mal besonders gescheit..." Der Mann hält inne und gesellt sich zu seiner Tochter, die sich aber nicht umarmen lassen will, sondern zu dem Elfen rennt und seine Hand ergreift. "Bitte, werter Magier! Helft Reilan! Ich weiß, dass er lebt und er...er wartet doch noch auf eine Antwort von mir."
Spoiler (Anzeigen)Die junge Frau ist etwas irritiert, als der Elf einfach so seine Hand weg zieht. Nur seine Worte scheinen sie ein wenig zu beruhigen, selbst wenn sie in ihren Ohren kalt und abweisend klingen mögen. Ihr Vater nickt, als Aerendil nach dem Ort des Hauses des Ältesten fragt und hindeutet.
Aerendil sucht zwar alles mithilfe seines Zaubers ab, aber er kann nichts finden. Es liegen nur verkohlte Überreste vor seinen Füßen.
Spoiler (Anzeigen)Du versuchst, wenigstens ein paar Details den teilweise bis zur Unlesbarkeit verkohlten Seiten zu entnehmen. Eine Seite am Ende des Buches ist relativ gut erhalten, nur ein paar Worte sind nicht mehr lesbar:
"Das wohl prachtvollste Amulett aber, ist meiner ... nach, das Amulett des fünfköpfigen ... Es soll versteckt sein im ...-Gebirge. Ich habe versucht, es zu ..., aber leider konnte ich wegen einigen Schwierigkeiten mit ... nicht bis zum ... vordringen.
Das Amulett besitzt, wie alle hier ... Amulette, die Fähigkeit einen fünfköpfigen ... zu ... Ich habe allerdings gehört, dass es ... Kräfte haben .... Der Besitzer des Amuletts muss daher ein ... sein. Nun, da ich alle ... verzeichnet ..., werde ich mich aufmachen, um ... noch mehr ... zu finden und sie ... zu überbringen, damit ... sie untersuchen kann. Meine neuen Erkenntnisse könnt ... im zweiten Band von ... der ... lesen."
Damit endet das Buch.
Spoiler (Anzeigen)Kurz nachdem Aerendil wieder herauf gekommen ist, könnt ihr den Klang von pferdehufen hören, die auf trockenen Sandboden treffen. Am Horizont tauchen mehrere Reiter auf, die ihr aber auf die Entfernung nicht richtig erkennen könnt. Linara geht sofort hinter Ismala in Deckung. Auch Ismalas Vater wird unruhig. "Nicht schon wieder...hoffentlich ist das nicht die Nachhut."