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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => Engel: Gefahren der Vergangenheit => Thema gestartet von: Tex am 22.07.2007, 12:30:02

Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 22.07.2007, 12:30:02
Als Gloriel und die beiden Monachen aus der Halle heraus waren, legte sich eine bedrückende Stille über die Trainingshalle. Erst nach ein paar Minuten durchbrach die Stimme des Priors das Schweigen. Alle Glattheit war von ihr abgefallen und die gewohnte Strenge und Kälte war wieder zurückgekehrt, der Prior wirkte vollkommen unbeeindruckt vom gerade Geschehenen.

"Damit wäre euer Training abgeschlossen. Ich werde euch nun euren nächsten Auftrag verkünden: Ihr werdet Roma Æterna verlassen und unverzüglich und ohne viel Zeit zu verlieren nach Urbs Sigena aufbrechen. Die Stadt liegt in Gabrielsland, am östlichen Ufer des Rheinmeeres. Die Reise sollte etwa zwei Tage dauern, euer Urielit wird euch gewiss sicher leiten. In Sigena angekommen, meldet ihr euch bei Ab Decius, dem Ab des dort ansässigen Ramieliten-Klosters. Er erwartet eure Ankunft und ihr werdet ihm bis auf Weiteres unterstellt sein und selbstverständlich jeder seiner Anweisungen Folge leisten."

Der Prior schaute euch noch einmal kurz an, drehte sich dann abrupt um und verließ dann mit seiner Leibwache die Halle, euch alleine dort zurücklassend.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 22.07.2007, 19:05:42
Artael fühlte ein wenig Trauer in ihr aufkommen, als ihr klar wurde, dass sie nun von Gloriel Abschied nehmen mussten. Doch sie wusste auch, dass es sich auch für sie und ihre Schar um einen bedeutungsschweren Augenblick handelte. Sie hatten ihr Training beendet und standen nun vor ihrem ersten Auftrag. Einerseits freute sich Artael darauf und sie konnte es kaum erwarten zu erfahren, um was es sich handelte. Andererseits wusste die Michaelitin, dass sie sich ab nun keine Fehler mehr erlauben durften. Nach Außen hin war Artael bemüht, sich keines ihrer Gefühle anmerken zu lassen, sondern stark zu wirken, dennoch konnte sie nicht gänzlich verheimlichen, dass sie ein wenig traurig war, dass ihr engagierter Mentor nun "sterben" würde.
*Danke für alles.*, antwortete Artael, als Gloriel sich verabschiedete. Als er nur zu ihr sprach, fühlte Artael sich ein wenig geehrt. *Ich werde mich bemühen.* Zum Abschied sprach Artael noch *Dann bis später.* und lächelte aufmunternd.

Dann wurde ihnen der Auftrag verkündet. Artael hörte dem Prior schweigend zu. Als er fertig gesprochen hatte, nickte sie nur um zu zeigen, dass sie alles verstanden hatte. Sie sagte die ganze Zeit über nichts, da sie das Gefühl hatte, dass es besser wäre einfach zu gehorchen.

Als dann der Prior den Raum verlassen hatte, wandte sie sich an ihre Schar. *Dann lasst uns unsere Sachen packen*, sagt sie motiviert und gut aufgelegt. Sie wollte unter ihren Gefährtinnen und Gefährten eine Aufbruchsstimmung vermitteln, freute sich aber auch selbst über den Auftrag.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 22.07.2007, 22:19:01
Langsam glitt Navarìel zu Boden, als der Prior das letzte Training beendete.
Ihre Augen fokussierten den Prior, bevor dieser zu Sprechen begann. Erst dann löste sich Navarìels Blick und sie lauschte seinen Worten aufmerksam.
Als der Abt Gloriels Leistungen hervorhob, nickte Navarìel leicht mit dem Kopf, lediglich Camael konnte die Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnehmen.
Gloriel konnte Stolz auf sich sein, dachte der Engel, er hatte sie zu einer Schar geschmiedet.

Als der Abt ihren Auftrag bekanntgab, freute sich Navarìel innerlich, ihre ersten Aufgaben im Dienste eines Ramilieten-Abtes zu erfüllen. Sie würde sich besonders anstrengen, schwor sie sich.

Lange brauchste Artael keine Aufbruchsstimmung bei Navarìel verbreiten, denn diese freute sich bereits auf die Reise und die Ankunft. Neue Bücher konnte sie vielleicht in der Kirchte der Ramieliten vorfinden...
Zusammen mit den anderen verließ sie mit diesem Gedanken den Trainingsraum, um ihre wenigen Habseligkeiten für den Flug zu packen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 23.07.2007, 17:05:14
Elysehel erfreute das Lob des Priors. Er war froh und stolz an diesem Training teilnehmen zu dürfen, was seinen konzentrierten ernsten Blick zu einem leichten lächeln werden ließ. Zum Abschied nickte er Gloriel stumm zu, und ging mit den anderen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 26.07.2007, 10:45:11
Camael jubelte innerlich bei den Worten des Priors. Endlich konnte sich er und seine Schar beweisen.
Als er Gloriels Stimme hörte, verflog die Freude für einen Moment und Trauer stieg in ihm auf. Gloriel war ein guter Trainer gewesen und er war Camael ans Herz gewachsen.
'Was wird nun mit ihm geschehen?', dachte er, als er sah, wie er hinaus geführt wurde.

Wisst ihr, was nun mit Gloriel geschehen wird?, fragte er die anderen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 29.07.2007, 19:41:08
In Sanguiel waren wieder einmal die Selbstzweifel erwacht, und sie konnte nur hoffen, das sie gut genug für die Schar sein würde.
Dann ging sie mit den anderen in ihre Cellae und packtre ihre wenigen Sachen, und war bald zur Abreise bereit.
Ihr Atem ging stoßweise vor Nervosität, als sie Camael ansprach:
"Werden wir sonst noch etwas brauchen?"
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 30.07.2007, 10:01:35
Mach dir keine Sorgen, Camael. Gloriel hat seinen Dienst für Gott geleistet. Er hat bis zum Ende sein Bestes gegeben und wird jetzt das Beste widerfahren, was einem Engel wiederfahren kann., versuchte Navarìel den Urieliten aufzubauen.
Auch sie hatte mittlerweile alles eingepackt und für die Reise verstaut, von dem sie dachte, dass sie es benötige.
Abreisefertig blickte sie zuerst Camael an, dann die Michaelitin und Scharführerin Artael.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 30.07.2007, 18:58:14
Artael nickte bei Navariels Worten zustimmend. Dann begann auch sie ihre Sachen zu packen. *Habt ihr irgendwelche Ideen, um was es sich bei dem Auftrag handeln könnte?*, fragte sie derweil die anderen.

Als dann alle mit dem Packen fertig waren, ließ Artael ihren Blick noch einmal durch die Runde streifen. *Seid ihr bereit zum Aufbruch?*, erkundigte sie sich dann noch, *Camael, ich würde vorschlagen, dass du derweil die Führung übernimmst, da du wahrscheinlich der einzige von uns bist, der den Weg kennt.*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 01.08.2007, 18:31:08
*Bereit.
Vielleicht sollen wir, nachdem wir viel für den Kampf geübt haben, Ketzer aufspüren und jagen?
Damit stellt Sanguiel sich an die Seite der Michaelitin.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 03.08.2007, 21:51:20
Wir werden es sehen. Macht euch nicht zu viele Gedanken. Man wird uns unterweisen. Dem bin ich sicher., mahnte Navarìel ihre Gefährten und blickt erwartungsvoll Camael an, auf dass dieser sie hinausführen würde.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 03.08.2007, 22:14:02
Elysehel packte den Rest seiner Habseligkeiten in seine große weiße Umhängetasche.

Ich bin mir sicher, das es sich nicht um einen normalen Auftrag handeln wird. Warum sonst sollten sie uns diesem Speziellen Training unterzogen haben. Aber vielleicht hat das auch jeder junge Engel hinter sich, wir hätten Gloriel mal fragen sollen. Weiss einer von euch ob hier mehrere Trainingshallen dieser Art existieren?

Elysehel hatte seine Sachen gepackt, und nahm seine Tasche an die Seite, was von einem leichten Klirren begelitet wurde, und wartete auf die anderen, bereit zum Aufbruch.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 05.08.2007, 19:02:34
Camael führte seine Schar sicher durch das mittlerweile vertraut gewordene Gewirr von Gängen, das den Himmel der Michaeliten ausmachte. Euer Auftrag führte euch quer über den Kontinent, in den Norden des Festlands. Würdet ihr Roma Æterna so schnell wieder sehen? Die Wege des Herrn waren unergründlich, niemand wusste, welche Aufgaben die Schar noch vor sich hatte. Doch mit dem erweiterten Training war euer Selbstbewusstsein gestiegen, so dass ihr euch sicher wart, alle Aufgaben, die euch in Zukunft auferlegt würden, sicher und zufriedenstellend zu lösen.

Niemand - außer vielleicht Camael - konnte sagen, wie lange ihr bereits unterwegs wart. Minuten? Stunden? Die immer gleichen Gänge wirkten endlos für euch. Doch eins konntet ihr mit Bestimmtheit sagen: Es ging immer weiter hinauf. Vorbei an unzähligen Sälen, Hallen, Räumen, durch die Stockwerke, in denen sich die Quartiere der dauerhaft im Michaeliten-Himmel stationierten Scharen, vorbei an versiegelten Portalen, auf denen groß das angelitische Schwingenkreuz prangte. Je höher ihr kamt, desto geringer wurde der Anteil an menschlichen Dienern Gottes, und desto mehr Engeln begegnetet ihr. Schließlich führte euch Camael in eine große Halle, an deren entgegengesetztem Ende sich ein großes Portal, flankiert von mehreren Michaelis-Templern, befand.

*Wir sind fast da, hinter diesem Tor befindet sich die Flugplattform des Himmels.* teilte Camael den anderen telepathisch mit, und in seinen Worten schwang auch ein wenig Stolz mit, dass er den ersten Teil seiner Aufgabe, die Schar sicher an ihren Auftragsort zu führen, erfüllt hatte. Doch ein weitaus größerer Teil lag noch vor ihm und seinen Schargeschwistern.

Kaum hatte Camael euch dies mitgeteilt, eilte auch schon ein Monach herbei, der euch sogleich ehrerbietig begrüßte.

"Seid gegrüßt, Engel. Ich nehme an, dass ihr den Himmel verlassen wollt. Es ist unsere, uns vom Prior zugedachte Aufgabe, sämtliche Flugbewegungen aufzuzeichnen, wenn ihr mir also bitte folgen wollt..."

Mit diesen Worten drehte er sich um und bedeutete den Engeln mit einer knappen Geste, ihm zu folgen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 06.08.2007, 19:49:55
Artael folgte Camael immerzu. Anfangs versuchte sie noch, die Übersicht darüber zu behalten, wohin sie flogen, doch schon bald musste sie dies wieder aufgeben. Solange Camael bei ihnen war, musste Artael sich ohnehin nicht um Wege und ähnliches kümmern. Der Engel schien tatsächlich einen hervorragenden Orientierungssinn zu besitzen.

*Danke!*, sagte Artael zu Camael, als sie das Tor erreichten, und spendete dem Engel ein anerkennendes Lächeln. Bevor sie mehr sagen konnte, eilte auch schon der Monach herbei. Artael wandte sich ihm zu, antwortete aber nur mit einem knappen "Selbstverständlich." Schade. Artael hatte sich schon darauf gefreut, den Himmel zu verlassen und endlich die Welt zu entdecken. Naja, vielleicht würde diese - bestimmt notwendige - Verzögerung gar nicht allzu lange dauern.
Dann begann Artael dem Monachen zu folgen, bemüht, sich ihre Ungeduld nicht anmerken zu lassen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 06.08.2007, 21:54:58
Obwohl Artael sich bemühte, ihre Ungeduld zu verbergen, blieb sie dennoch dem Monachen nicht verborgen. Anscheinend hatte er dies schon tausende Male durchgemacht.

"Seid unbesorgt, es wird kaum eine Verzögerung für euch darstellen."

Mit diesen Worten führte der Monach die Schar zu einem großen Schreibtisch, hinter dem ein weiterer Monach saß. Augenscheinlich war dies jedoch kein Michaelit, sondern ein Diener Ramiels, der euch mit einem fast schon bürokratisch zu nennenden, bebrillten Blick musterte. Auf dem Schreibtisch vor ihm lag ein dickes aufgeschlagenes Buch, dessen Seiten über und über mit einer kleinen, klaren Handschrift beschrieben waren, die ihr aber - mit der Ausnahme Navariels - nicht lesen konntet. Es reichte vollkommen, wenn sich der Orden Ramiels mit den sündigen Fertigkeiten des Lesens und Schreibens befassten. Mit einer flinken Bewegung nahm der Ramielit seine Schreibfeder zur Hand, tunkte sie kurz in das bereitstehende Tintenfass ein und sah Artael erwartungsvoll an.

"Wenn ihr bitte Fra Jiri hier euren Namen nennen würdet, Engel Michaels, sowie euer Ziel und eure Mission," Er lächelte kurz. "sofern diese nicht geheimzuhalten ist. Sodann steht es euch frei, den Himmel zu verlassen. Der Herr sei mit euch."

Kaum hatte der Michaelis-Monach den Satz beendet, war er auch schon entschwunden.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 07.08.2007, 09:17:02
Artael nickte, als der Michaelis-Monach erklärte was zu tun sei. Dann wandte sie sich dem Fra Jiri zu, lächelte kurz und sprach: "Mein Name ist Artael", sie machte eine kurze Pause, "Was unsere Mission betrifft...nun, wir wurden damit beauftragt nach Urbs Sigena zu reisen und uns dort bei Ab Decius, dem Ab des dort ansässigen Ramieliten-Klosters, zu melden. Mehr kann ich Euch im Moment leider auch nicht sagen. Da müsstet Ihr Euch schon an Prior Gianfranco di Spetia wenden, von welchem wir diesen Auftrag bekommen haben."
Erwartungsvoll blickte Artael den Monachen dann an. Sie hoffte, der Name des Priors hätte vielleicht ein wenig Eindruck gemacht.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 07.08.2007, 09:21:42
Navarìel begleitete Artael zu dem Ramieliten und nickte diesem kurz zu, ganz so, als heiße sie seine Arbeit im Himmel der Michaeliten für gut.
Dennoch hielt sie sich aus dem Gespräch zwischen Artael und den Monachen heraus.

Stattdessen bereitete sie sich geistig auf den langen Flug vor, der vor ihr liegen würde.

Während sich Artael mit den beiden Menschen noch unterhielt, drehte sich Navarìel um und überlegte, was sie über diese Stadt wusste...
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 07.08.2007, 09:45:24
Der Name des Priors ließ den Ramieliten gänzlich unbeeindruckt.

"Ah, also eine ganz normale Verlegung einer Schar an einen anderen Einsatzort."

Mit feinen, geschwungenen Buchstaben notierte er die Angaben, die Artael gemacht hatte, fein säuberlich in dem vor ihm liegenden Buch. Als er damit fertig war, sah er zu euch auf und lächelte kurz.

"Habt Dank für eure Geduld, Engel. Damit wären die Formalitäten auch erledigt. Mögen der Herr und die acht Erzengel mit euch sein auf eurer Reise."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 08.08.2007, 23:02:44
Als der Monach ihnen eine gute Reise wünschte, drehte sich Navarìel wieder von dem Tisch weg in Richtung der anderen Engel ihrer Schar.
Artael begleitend, kehrte sie wieder in die Reihen der ihren zurück, nahm ihr Hab und Gut an sich und erhob sich als erste vom Himmel der Michaeliten in Richtung der wenigen Sonnenstrahlen, die sie im Moment trafen.
Und dennoch hellten diese das Gesicht der jungen mädchenhaften Gestalt auf.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 09.08.2007, 10:01:23
Artael bedankte sich bei dem Monachen kurz dafür, dass die Formalitäten so schnell erledigt waren. Dann verabschiedete sich noch der Etikette entsprechend.
Nun war es also endlich geschafft und sie hatten die geschützte Welt des Trainings hinter sich gelassen. Artael freute sich darüber, da sie das Gefühl hatte nun tatsächlich ihren Dienst für Gott anzutreten. Gleichzeitig machte sie sich aber auch keine Illusionen: vor ihnen lagen unzählige Gefahren und schwere Prüfungen.

Artael stießt sich vom Himmel der Michaeliten ab und flog empor. Sie genoss die wenigen Sonnenstrahlen und den Wind, der leicht wehte. Dann drehte sie sich zu ihrer Schar um, lächelte zufrieden und meinte voller Tatendrang: *Los geht's!*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 10.08.2007, 19:17:56
Auch Camael schwang sich mit einem starken Schlag seiner Flügel in den Himmel empor. Es war ein gutes Gefühl, wieder die Luft zwischen den Flügeln spüren zu können. Schnell und geschickt, flog er etwas umher, bis er die Stimme Artaels in seinen Gedanken vernahm und sich zu den anderen begab.

*Der direkteste Weg würde uns nun strikt nach Norden führen, doch ich fürchte, dass das Meerstück, das wir zu überfliegen hätten, zu groß ist. Deswegen schlage ich vor, dass wir erst nach Canossa fliegen. Von dort aus setzen wir dann nach Bergamo über. Bis dorthin werden wir schätzungsweise 2 Tage brauchen.  Dann überfliegen wir die Alpen, dass wird sicherlich einen Tag in Anspruch nehmen. Im Anschluss fliegen wir bis nach Stuttgartia und von dort aus in nord-nord-westlicher Richtung direkt auf Urb Sigena zu. Alles in allem dürften wir in 5 Tagen dort sein. Was haltet ihr von dem Plan? *
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 11.08.2007, 16:31:24
Angesteckt von Artaels Eifer flog Elysehel eine große Steilkurve.

*Camael, ich kenne mich mit Geographie ebenso aus wie ein Mensch mit dem Fliegen, was unseren Weg angeht, so vertraue ich dir voll und ganz.*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 12.08.2007, 11:56:37
*Ja, das klingt gut.*, antwortete Artaek Camael, *Aber du kennst dich mit Geographie mit Abstand am Besten von uns allen aus, daher vertraue ich dir da voll und ganz. Bedenke aber bitte auch, dass wir auch rasten werden müssen.*
Als sie dann losflogen, meinte Artael noch lächelnd *Übrigens freue ich mich schon, die ganzen Landschaften zu sehen. Vor allem auf die Alpen bin ich gespannt.*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 13.08.2007, 19:10:35
In Erwartung der Dinge, die euer neuer Auftrag wohl mit sich bringen würde, bracht ihr gegen Nachmittag vom Himmel der Michaeliten aus auf nach Urbs Sigena. Wie üblich übernahm Camael, der Urielit der Schar, die Führung der Schar auf der Reise. Camael wusste zwar fast schon instinktiv, welchen Weg er nehmen musste, dennoch benötigte selbst er Anhaltspunkte, um sich orientieren zu können, weshalb ihr knapp unter der Wolkendecke flogt. Dies gab aber auch den anderen die Gelegenheit, das Land, über das ihr hinwegflogt, eingehender zu beobachten. Langsam aber sicher verschwand der riesige Himmel der Michaeliten hinter dem Horizont. Selbst aus der Entfernung schien dieser Fanal angelitischer Baukunst immer noch beeindruckend - und von den oberen Bereichen war gar nichts zu sehen, waren sie doch durch die dichte Wolkendecke dem Blick der Menschen entzogen. Überhaupt, wie selten mussten die Menschen Europas die Sinne zu Gesicht bekommen? Die Wolkendecke schien undurchdringlich, grau-weiß, wie eine Wand. Der Tag eurer Weihe, an dem die Sonne so herrlich strahlte, musste etwas ganz Besonderes sein, für die Menschen ein Zeichen, dass Gott wohlwollend auf euch herabsah.
Die Landschaft unter euch wirkte schlammig uns nass, teilweise geradezu giftig und verdorben. Doch die Menschen machten das Beste aus ihrem Land: Es reihte sich Reisfeld an Reisfeld, nur unterbrochen von Wegen, die so undurchdringlich und schlammig wirkten wie die Felder selbst. Nur selten wurden die Felder unterbrochen von Wiesen, kleinen Wäldern und Ortschaften. Diese Ortschaften bestanden meist aus ein paar aus Brettern zusammengezimmerten Hütten. Sie schienen nicht gerade einen stärkeren Wind aushalten zu können, und doch boten sie vielen Familien Obdach. Welch ein Unterschied waren aber die kleinen Kirchen, die jede Ortschaft besaß: Meist wachte ein steinerner Turm über den kleinen Ort, und fast immer schmückten Banner mit dem Wappen des Michaelis-Ordens und dem Schwingenkreuz der Angelitischen Kirche den Bau. Diese Banner waren im ständigen Grün-Brau-Grau der Landschaft auch die einzigen Farbtupfer.
Wie um die Trostlosigkeit der Landschaft zu betonen, setzte nun auch noch ein schwacher, doch stetiger Nieselregen ein. Langsam saugten eure Kriegsröcke das Nass auf, dicke Tropfen liefen an euren Armen und Beinen herunter. Ständig musstet ihr euch Tropfen aus den Augen wischen, um Camael weiter folgen zu können.

Michaelsland war bekanntermaßen ein sicheres Gebiet, in dem man nur sehr selten der Traumsaat begegnete. Am frühen Abend des zweiten Tages, als ihr bereits die Region Emilia im nördlichen Michaelsland erreicht hattet, führte euch Camael einen Flusslauf entlang, den er als geographischen Anhaltspunkt nutzte. Aufgrund der beginnenden Dämmerung hattet ihr euch entschieden, etwas näher am Boden zu fliegen, und so konntet ihr den Fluss besser betrachten. Er plätscherte langsam vor sich hin, die Bäume an seinen Ufern bildeten einen mangrovenartigen Wald. Fast schon idyllisch konnte man die sich euch darbietende Szenerie nennen. Wasserhyazinthen bedeckten jedoch einen großen Teil des Flusses, so dass er an manchen Stellen mehr wie eine von weißen und rosafarbenen Blumen geschmückte Straße als wie ein Fluss aussah. Diese Blumen mochten zwar schön aussehen und das Auge erfreuen, doch gleichzeitig stellten sie eine große Last für die Schifffahrt dar: Oft wurde durch sie das Flusswasser für Boote undurchdringlich.

Und tatsächlich: Bald konntet ihr im Dickicht der Wasserhyazinthen ein großes Floß ausmachen, das festzustecken schien. Die Menschen darauf sahen hoffnungsvoll zu euch hoch, als schienen sie Hilfe zu benötigen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 13.08.2007, 19:19:00
Camael verlangsamte seinen Flügelschlag, bis er schließlich in der Luft zu stehen schien.
*Sollen wir diesen Menschen helfen?*, fragte er die anderen, insbesondere Artael.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 14.08.2007, 16:10:07
Artael genoss den Flug. Mit großem Interesse blickte sie sich die Landschaft und vor allem die kleinen Dörfer an. Wie es wohl ist, als Mensch zu leben?, fragte sie sich. Die Trostlosigkeit und Einfachheit der Dörfer stimmte die Michaelitin ein wenig traurig. Gleichzeitig rührte und beeindruckte es sie, dass die Menschen dennoch so viel Energie darauf verwendeten, das Beste aus ihrem Schicksal zu machen und das Land, das Gott ihnen anvertraut hatte, in mühsamster Arbeit bebauten und fruchtbar machten. *Ist es nicht wundervoll zu sehen, dass in jedem noch so kleinen und armen Dorf eine schöne Kirche steht und den Glauben der Menschen zu Gott ausdrückt?*, ließ Artael die anderen an ihren Gedanken teilhaben.

Dann erblickte auch Artael das Floß. *Selbstverständlich müssen wir diesen Menschen helfen.*, antwortete sie Camael, setzte aber noch nicht zur Landung an, *Es scheint, als würden sie zwischen all den Pflanzen festhängen. Wir werden also die schönen Blumen zerschneiden müssen, eine Aufgabe, die mir gar nicht gefällt aber vermutlich unumgänglich ist.* Artael machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu, *Wobei es mich schon ein wenig wundert, dass diese Menschen sich nicht selber helfen können.* Dann blickte sie die anderen an und wartete noch auf eine Antwort, bevor sie zur Landung ansetzten würden.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 14.08.2007, 16:28:53
Elysehel sah auf die Menschen herab.

'Ich habe ein ungutes Gefühl dabei unsere Reise zu unterbrechen, aber das sieht immerhin nach keiner großen Unterbrechung aus'

*Dann lasst uns beeilen!*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 15.08.2007, 12:39:50
*Wir sollten schauen, dass wir dadurch nicht allzu viel Zeit verlieren. Beeilen wir uns also - lassen wir unsere Vorsicht aber dennoch nicht gänzlich fallen. Überall können Gefahren lauern.*

Nachdem sie das gesagt hatte, flog Artael in Richtung der Menschen los. Sie flog nicht übermäßig schnell, sodass sie noch rechtzeitig reagieren könnte, sollte eine Gefahr drohen. Etwa 15 Meter über dem Boden verlangsamte sie ihren Flug sogar noch einmal, um sich die Menschen ansehen zu können. Sollte sie nichts Gefährliches oder zumindest Besonderes entdecken, würde sie anschließend landen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 15.08.2007, 15:58:15
Navarìel genoss das Land der Menschen, welches sich unter ihr erstreckte und konnte ihre Augen nicht von den bestellten Feldern und Wiesen ablenken, welche sich unter ihr ausbreiteten.

So fiel sie manchmal aus ihrer Position einige Meter zurück, die sie dann gerne wieder aufholte, als der Nieselregen einsetzte.

Als Camael die Menschen erblickte, war sie ebenfalls dafür, ihnen zu helfen. Es würde zwar ein oder zwei Stunden dauern, bis sie die Menschen frei bekamen, dennoch würde der Glaube der Menschen dann verstärkt und die Schar hatte den ersten guten Dienst am Menschen verrichtet.

So nickte sie nur und folgte Artael auf ihrem Weg nach unten.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 15.08.2007, 16:42:35
Als ihr dem Floß näherkamt, konntet ihr mehr erkennen: Es war zum größten Teil aus Holzstämmen gebaut, doch den Menschen dienten beim Bau offenbar auch vorsintflutliche Materialien: Ihr konntet blaue Fässer aus Kunststoff erkennen, eine Art durchsichtige Folie, Wellblech...
Auf dem Floß war eine kleine Hütte errichtet, offenbar war man mit dem Floß tagelang unterwegs, wovon auch die vielen Kisten und Fässer kündeten, die Lebensmittel, Stoffe und andere Handelswaren enthielten und mit denen das Floß beladen war.
Als ihr auf dem Floß landetet, wurdet ihr sofort von ein paar Kindern umringt, die euch mit großen Augen anstarrten, doch stets einen gewissen Abstand wahrten. Die Erwachsenen hielten sich mehr zurück. Aus ihren Reihen trat eine Frau hervor, offenbar eine Art Anführerin, und näherte sich euch schüchtern und gesenkten Hauptes. Etwa eine Armlänge vor Artael blieb sie stehen, sagte jedoch kein Wort. Offenbar wartete sie darauf, angesprochen zu werden.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 15.08.2007, 17:48:51
Lächelnd blickte Artael die Kinder an, bevor sie sich an die Frau wandte. "Gott zum Gruße", begann sie das Gespräch und lächelte freundlich. Sie war bemüht, den Leuten ihre Furcht zu nehmen oder sie zumindest nicht noch weiter einzuschüchtern. Daher blieb sie auch an ihrem Platz stehen und bewegte sich von sich aus nicht näher auf die Menschen zu. "Ich hoffe wir stören Euch nicht", fuhr sie dann fort, während sie die Frau, die die Anführerin zu sein schien, anblickte, "Aber wir glaubten gesehen zu haben, dass sich das Floß in den Pflanzen verhangen hat und wollten unsere Hilfe anbieten." Als Artael mit dem Sprechen geendet hatte, blickte sie die Frau an, als erwarte sie eine Antwort. Doch noch bevor diese reagieren konnte, fügte die Michaelitin hinzu "Mein Name ist übrigens Artael und das hier ist meine Schar." Letzteres sagte sie mit ein klein wenig Stolz in der Stimme und blickte sich dabei nach den anderen Engeln um. Jetzt hatte Artael fürs Erste tatsächlich genug gesagt und ließ nun den Engeln Raum um sich vorzustellen und der Frau um zu reagieren.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 15.08.2007, 19:14:51
Immer noch gesenkten Hauptes antwortete die Frau, ihre Worte waren deutlich vom michaelsländischen Dialekt des Common eingefärbt:

"Der Herr und der Erzengel Michael seien gepriesen, dass sie euch zu unserer Hilfe entsandten. Ja, es stimmt, unser Floß steckt fest. Die Pflanzen sind zu dicht, und wir haben Schwierigkeiten, uns mit unseren einfachen Werkzeugen" - bei diesen Worten wies sie auf einen Stapel einfacher Stangen, manche mit improvisierten Messern an der Spitze - "aus dem Wasserhyazinthen zu befreien. Es wäre uns mehr als nur eine Ehre und eine große Freude, wenn ihr uns helfen könntet."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 15.08.2007, 19:28:10
*Ich denke es ist am Besten, wenn Sanguiel, Camael und ich uns darum kümmern, da wir geeignete Waffen haben. Es mir sehr recht, wenn ihr, Navariel und Elysehel, euch derweil weiter mit den Menschen unterhaltet. Ich wüsste zu gerne, wie es mit ihrem Glauben steht, denn einige der Gegenstände an Bord kommen mir ein wenig seltsam vor.*, teilte Artael den anderen mit.
Dann antwortete sie der Frau "Kein Problem - ich denke, dass sollten wir schnell erledigt haben. Es ist nur rechtens, dass ihr keine Waffen besitzt und wie ihr wisst, sendet Gott allen Gläubigen Hilfe in Zeiten der Not."
Dann machte sie sich mit den beiden anderen Engeln zur Spitze des Bootes auf. Dort angekommen, blickte sie sich die Pflanzen noch einmal aus der Nähe an. Würde es möglich sein, sie zu entfernen ohne dabei ins Wasser tauchen zu müssen? Dann machte sie sich an die Arbeit.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 15.08.2007, 19:33:27
Gerade als Artael gehen will, fällt ihr auf, dass der Blick der Frau merkwürdig glasig wird. Sie scheint durch Artael hindurchzusehen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 15.08.2007, 20:16:32
Als Artael den Blick bemerkte, sprang sie instinktiv schräg nach rechts in die Höhe. [i*]Achtung, die Frau.*[/i], teilte sie den anderen dabei mit und zückte ihre Waffe. Dann flog sie im Zickzack herum und begab sich ein paar Meter vom Floß weg - ohne die Frau jedoch jemals aus den Augen zu lassen. *Ich weiß nicht, was es ist, aber sie schien plötzlich mit einem glasigen Blick durch mich durch zu blicken.* Noch wusste Artael nicht, um was es sich handelte. Doch sicherheitshalber versuchte sie einstweilen auf alles gefasst zu sein. Vielleicht wusste ja einer der anderen, worum es sich handelte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 15.08.2007, 20:23:09
Artael starrte die Frau irritiert an. Sie schien auf nichts mehr zu reagieren. Plötzlich löste sich ein Blutstropfen aus ihrem Mundwinkel, der langsam an ihr herunterläuft. Dem Tropfen folgend, erkennt Artael einen schwarzen Chitinstachel, der aus dem Bauch der Frau ragt und sich in diesem Moment mit einem hässlichen, schmatzenden Geräusch zurückzieht. Die offensichtlich tote Frau klappt zusammen. In der nächsten Sekunde bricht auf dem Floß Chaos aus. Die Menschen auf dem Floß sind so überrascht wie ihr, die Kinder laufen schreiend zu den Erwachsenen. Von überall her winden sich Tentakel aus dem Wasser auf das Floß, und alle hben sie scharfe Schneiden an ihrem Ende! Traumsaat! Ein Kampf beginnt...
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 15.08.2007, 20:26:26
Elysehel sprang überrascht in die Höhe. Er wusste zwar nicht warum Artael so aufgeschreckt wurde, befolgte ihre Anweisung aber ohne zu zögern und flog in die Defensive.

*ARTAEL, WAS IST GESCHEHEN?!*

*Ah, ich sehe es, die Traumsaat! Wer hilft den Menschen?*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 15.08.2007, 21:10:11
Artael wusste, dass sie schnell reagieren musste und so gab sie sogleich die ersten Anweisungen.
*Sanguiel, Camael und ich kümmern uns um die Traumsaat!*, rief sieden anderen mit fester Stimme zu, *Der Rest bringt die Menschen weg, vor allem die Kinder - Elysehel, bitte koordinier du letzteres und sieh zu, dass die Menschen nicht in Panik verfallen*
Artael war es nicht gewohnt, Verantwortungen zu deligieren - aber wenn sie sich auf zwei Handlungen gleichzeitig konzentrieren würde, würde sie eher Fehler machen. Außerdem hatte ihre Schar ihr bisher keinerlei Grund gegeben ihr nicht zu vertrauen.
*Greift sogleich an - wir müssen die Traumsaat zumindest lange genug in Schach halten, dass die Menschen gerettet werden können. Haltet außerdem nach Schwachstellen Ausschau und bleibt stets in Bewegung.*, teile Artael Sanguiel und Camael mit.
Dann setzte sie zu ihrem ersten Angriff an und noch im Flug rief sie allen zu *Seid nicht tollkühn, aber beeilt euch!*[/i]
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 15.08.2007, 22:46:52
Navarìel wusste nicht, wie sie auf den Angriff der Kreatur reagieren sollte.
Auch sie war erschrockenen Flügelschlages zwei Meter in die Höhe gestiegen, als die Kreatur das Boot angriff.
Dann besann sie sich wieder ihrer Aufgabe, die ihr von Artael zugeteilt wurde.
Allerdings wirkte sie unsicher. Sie schwebte einen Meter über dem Floß, während ihre Schwingen beständig schlugen.

*Wir können sie nicht schnell genug vom Boot schaffen, Elysehel. Es sind zu viele und zu zweit wird das zu anstrengend. Wir sollten sie lieber verteidigen.* Navarìel holte den Stab hervor, als sie mit Elysehel kommunizierte und nahm ihn vor die Brust, als sie den Menschen einige Worte zu rief:
"Kinder Gottes, sammelt euch in der Mitte des Bootes. Achtet auf die Klauen der Traumsaatkreatur. Wir werden euch helfen."
Dann sank Navarìel auf das Boot hinab und blickte zu Elysehel, was diese tun wollte.
*Die Hütte, Elysehel...* warf sie ihre gedachten Worte dem Engel Raphaels zu.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 16.08.2007, 12:52:00
"IN DIE HÜTTE!", schrie Elysehel aus vollem Halse, als er neben Navariel landete.

*Du hast recht, Navariel, es sind zu viele, hoffen wir das die Hütte Schutz bietet.*

Elysehel versuchte die Menschen mit halb ausgebreiteten Flügeln vor den Tentakeln zu schützen während sie in die Hütte gingen, und versuchte verletzte auszumachen.

"Haltet euch von den Fenstern und der Tür fern und duckt euch, wir werden euch beschützen. Achtet darauf das euch eure Kinder folgen!"

Elysehel zog seinen Dolch, und versuchte die Front und rechte Seite der Hütte zu verteidigen, immernoch ein Auge auf die Menschen darin.
*Navariel, nimm du die andere Seite.*
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Beitrag von: Camael am 16.08.2007, 13:24:53
Camael sprang einen Moment nach Artael in die Luft. Als er die sich windenden Tentakeln sah, kroch ein unbeschreiblicher Ekel in ihm herauf. Er wusste, dass er die Traumsaat, diese   minderwertigen Kreaturen mit aller Inbrunst von Antlitz dieser Welt tilgen wird. Mit einer raschen Bewegung hatte er seinen Bogen gezogen und einen Pfeil angelegt.
*Artael, was sollen wir angreifen? Wenn ich auf die Tentakeln schieße, wird das keinen Effekt haben*[/i]. Auf eine Antwort wartend, kämpfte er weiter die Übelkeit nieder.

Uriel, steh mir bei, fügte er in Gedanken hinzu.
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Beitrag von: Tex am 16.08.2007, 13:47:58
Während die Engel versuchten, sich der Lage auf dem Boot klar zu werden, herrschte dort das reinste Chaos. Unbarmherzig stachen die Tentakel der Traumsaatkreatur auf die hilflosen Menschen ein. Zwei, Drei der Erwachsenen lagen bereits blutend auf den Planken des Floßes, einem hatte eines der Tentakel offenbar ein Bein abgerissen. Unter die Schreie der Panik mischten sich nun auch Schmerzensschreie, so dass man seine eigenen Worte kaum hören konnte. Dennoch bekamen ein paar der Menschen die gerufenen Befehle Elysehels mit und lotsten sich und ihre Kinder in die Hütte auf dem Floß, während zwei der kräftigeren Männer sich die improvisierten Werkzeuge griffen und die Tentakel angriffen. Doch es war ein sinnloses Unterfangen, mehr als ein paar kleinere Kratzer konnten sie dem Vieh nicht beibringen.. Elysehel hingegen stand breitbeinig vor der Hütte und versuchte, sie zu verteidigen. Plötzlich jedoch fegte mit einem gewaltigen Hieb eines der Tentakel über das Floß und riss einen Teil des notdürtig zusammengezimmerten Daches der Hütte hinweg. Zu allem Überfluss wurden von dem Tentakel auch noch ein paar der Kinder erwischt, die den vermeintlichen Schutz der Hütte noch nicht erreicht hatten und so über Bord geschleudert wurden. Panisch versuchten sie sich über Wasser zu halten, was bei den vielen Wasserhyazinthen, die den Fluss überwucherten, sehr schwer war.

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Sanguiel quittierte den Befehl Artaels nur mit einem knappen Nicken. Mit einer bereits tausendmal geübten Bewegung zog sie ihr Flammenschwert, welches sogleich von lodernden Flammen umzüngelt wurde. Geschickt flog sie ein paar Meter höher, um einen Überblick über das Geschehen zu bekommen. Von der Traumsaatkreatur waren nur die Tentakel zu sehen, die das Floß bedrängten, also entschied die sich, ebendiese anzugreifen. Doch gerade als sie sich im Sturzflug befand, überkam sie eine große Müdigkeit. Was war mit ihr los? Hatte der lange Flug von Æterna aus sie so erschöpft? Doch Sanguiel versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Sie wollte ihrer Schar, ihrem Orden, ihrem Erzengel keine Schande machen, indem sie hier versagte. Und so legte sie ihre gesamte Kraft in einen Hieb. Doch der Hieb war nicht so kräftig, wie sie gehofft hatte, uns so brauchte es einen zweiten, um den Tentakel durchzuschlagen. Dampfend spritzte schwarzes Blut aus dem Stumpf hervor, das obere Ende fiel leblos auf den Teppich aus Wasserhyazinthen. Ein paar Spritzer des Blutes der Kreatur benetzten ihre Unterarme, und es brannte höllisch. Doch Sanguiel ertrug die Schmerzen. *Gebt acht vor dem Blut!*, sandte sie an ihre Schargeschwister.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 16.08.2007, 14:38:12
Als Elysehel den Mann sah, erstarrte er für eine Sekunde, bevor er sich aufraffte.

*Navariel, kümmere dich um die Menschen, dass sie alle in die Hütte finden! Dieser Mann braucht sofort Hilfe!!*

Elysehel kannte jede Art von Verletzungen, hatte die wenigsten aber schoneinmal außerhalb von Bildern gesehen. Er kniete sich neben den Mann, und sah direkt, das ihm nur noch Gottes direkte Kraft helfen konnte, und legte seine Hände auf den Beinstumpf, während betete.

"Herr, lass diesen frommen Mann noch nicht aus dem Leben scheiden, verschone seine Frau und seine Kinder von dem Schmerz seines Verlustes." [ Heilende Hand ]

Noch während der Mann vor Schmerzen schrie, verschloss sich der zerrissene Beinstumpf langsam, bis nach einigen Sekunden nur noch das Blut an den Händen des Engels übriggeblieben war. Elysehel sackte nach dieser Anstrengung etwas in sich zusammen, war aber über das Ergebnis froh.
Er versuchte den Mann zu stützen, und zum Haus zu führen, und die über Bord gefallenen zu erspähen

Sichtlich angestrengt sagte er zu Navariel:
*Die Kinder, wo sind die Kinder die über bord fielen?*[/color]
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 16.08.2007, 14:42:39
Die Schreie der Kinder motivierten Artael dazu, all ihre Kräfte zu mobilisieren und ohne Rücksicht auf Verluste diese schreckliche Kreatur anzugreifen. *Greift die Tentakeln an, solange noch nichts anderes zu sehen ist.*, teilte sie Sanguiel und Camael mit und betete insgeheim, dass es ihnen gelingen würde, die Aufmerksamkeit der Traumsaat auf sie und somit weg von den Menschen zu verlagern.
Doch ohne lange zu zögern oder in Gedanken versunken zu sein, startete Artael nun auch schon ihren zweiten Angriff. Sie umgriff ihre Waffe mit beiden Händen und stürzte mit voller Geschwindigkeit auf eine der Tentakeln, die das Floß hielten, nieder. Ganz knapp über der Tentakeln drehte sie dann, wobei es ihr gelang die Geschwindigkeit, die sie durch den Sturzflug gewonnen hatte, dazu zu verwenden, dem Schlag mehr Kraft zu geben. Zwar hatte sie die Warnung Sanguiels gehört, aber sie würde sich nicht - aus Angst vor ein paar Blutspritzern - aufhalten lassen. Nicht jetzt, wo das Leben so vieler Unschuldiger in Gefahr war.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 16.08.2007, 14:56:59
Navarìel unterstützte Elysehel so gut sie konnte beim Schutz der Menschen, dennoch spürte sie, dass sie alleine nicht viel vollbringen konnte.
Es waren zu viele Tentakel und sie selbst war nicht wirklich gut im Kampf ausgebildet worden, daran konnten auch die letzten Trainingstage nicht viel ändern.

Sie stand vor dem Eingang der Hütte in die Richtung blickend, aus der der letzte, verheerende Tentakel kam, als sie Elysehel antwortete:
*Dort, sie sind dort im Wasser* rief sie Elysehel auf geistigem Weg zu, während ihre Linke in Richtung der Kinder deutete, die recht hilflos im Wasser trieben und gegen das Untergehen ankämpften.
Kurz darauf drehte sie den Kopf in Richtung der Menschen, die bereits den Schutz der Hütte genossen:
"Duckt euch und bleibt unten. Der Herr ist mit euch, Bewohner des Michaelislandes. Glaubt..." rief sie den verängstigten Menschen zu, woraufhin sie erneut eine Verteidigungshaltung einnahm.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 16.08.2007, 16:52:49
Mit einem kurzen Hieb ihres Langschwerts durchtrennte Artael einen weiteren Tentakel. Auch hier spritzte wieder das schwarze Blut der Kreatur aus dem Stumpf, doch Artael konnte dem Zeug ausweichen. Stattdessen traf das Blut auf die Planken des Floßes, dort, wo es sofort zischt und sich durch das Holz fraß.

Währenddessen war einer der beiden Männer, die die Kreatur mit den langen Stangen angegriffen hatten, von einem der Chitinstachel aufgespießt worden. Der Tentakel schleuderte ihn herum und ließ ihn dann wuchtig gegen eine Seitenwand der Hütte prallen. Dem glasigen Blick konnte Elysehel entnehmen, dass er für diesen Mann nichts mehr tun konnte. Der andere Mann, der eben noch gekämpft hatte, ließ bei diesem Anblick die Stange fallen und flüchtete sich in Panik zu den anderen in die Hütte. Hier, von Elysehel und Navariel beschützt, kauerten die Menschen zwischen Fässern und Kisten, und hofften, dass dieser Alptraum bald vorüber ginge. Auch der Mann, dessen Beinwunde Elysehel behandelt hatte, saß dort, immer noch benommen, doch ständig ein leises Dankgebet an den Herrn aufsagend.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 17.08.2007, 19:10:22
*BEEILT EUCH!*, brüllte Artael den anderen Kämpfern zu, nachdem sie die Tentakel durchtrennt hatte und nun wieder ein paar Meter empor geflogen war und neuen Schwung zu holen. Schnell zog sie ihren Dolch und warf ihn nach unten aufs Floß - vielleicht würde die zusätzliche Waffe nützlich sein um die Menschen zu verteidigen.
Artael kümmerte sich allerdings nicht weiter darum, was mit dem Dolch passierte - diese Zeit gönnte sie sich nicht. Schon hatte sie die nächste Tentakel im Visier. Das Langschwert fest umklammert raste sie auf jene zu. All ihre Gedanken kreisten um das Wesen. Sie hatte keine Angst mehr vor dem Blut und nahm um sich herum nicht viel mehr war als die Tentakeln und die Schemen ihrer Kampfgefährten. Fast wie in Ekstase und blind vor Wut gegen die Traumsaat griff sie an - ohne Rücksicht darauf, dass sie selbst verletzt werden könnte. Dieses Gefühl, dass nur noch der Kampf zählte, und diese Riskiobereitschaft hatte Artael in den Trainingskämpfen nie gespürt. Hoffentlich, würden sie sich als nützlich erweisen.
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Beitrag von: Tex am 18.08.2007, 08:18:54
Wie Artael flog auch Sanguiel Angriff um Angriff auf die Tentakel der Traumsaatkreatur. Als sie wieder einmal hoch über dem Schlachtfeld schwebte, versuchte sie in einem Moment der Konzentration, eine verwundbare Stelle zu finden.'Bei Gabriel, hat diese Kreatur denn überhaupt keine Schwachstellen?', dachte sie. 'Jedenfalls keine, die man sehen kann. Man müsste das Vieh aus dem Wasser bekommen...' [Samsons Haar]
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Beitrag von: Camael am 18.08.2007, 10:32:14
Camael begann einen Pfeil nach dem anderen zu verschießen, obwohl er sicher war, dass es nicht funktionieren würde. Doch bis niemand eine bessere Idee hatte, beschloss er weiter zu schießen und hatte dabei ein Auge ob eine der Tentakeln in Richtung der Menschen geht um sofort darauf schießen zu können. [/i]
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Beitrag von: Tex am 18.08.2007, 10:37:45
Je mehr Pfeile Camael in die Tentakel versenkte, desto wilder wirbelten diese herum. Er mochte vielleicht mit seinen Pfeilen die Tentakel nicht durchtrennen können, doch Schmerzen fügte er der Kreatur dennoch zu. Eines der noch intakten Tentakel traf Artael genau in dem Moment, als sie mit ihrem Langschwert zuschlagen wollte. Der schwarze Chitinstachel bohrte sich in ihren Unterschenkel und riss eine tiefe, lange Wunde. Ein dünnes doch stetiges Rinnsal an Blut lief an ihrem Fuß herunter und tropfte auf die Planken des Floßes.
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Beitrag von: Elysehel am 18.08.2007, 11:19:06
Elysehel, der sich mit große Schritten der Stelle wo die Kinder über Bord gingen näherte, bekam im ersten Augenblick nichts von Artaels Verletzung mit, da er zusehr damit beschäftigt war die Kinder zu retten.
Elysehel versuchte, mit der Stange, die er sich im vorbeigehen gegriffen hatte, die Kinder zu erreichen, und hielt sie so, das das provisorisch angebundene Messer auf seiner Seite war.

"Versucht die Stange zu ergreifen, Kinder!", rief er ihnen angestrengt entgegen!
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 18.08.2007, 11:54:21
Entsetzt musste Navarìel mit ansehen, wie Artael von der Traumsaatkreatur am Oberschenkel getroffen wurde.
Sie stand noch immer vor der Hütte, den Stab quer vor ihrer Brust um die Menschen dahinter zu schützen. Sie blickte sich um, was sollte sie tun?
Elysehel versuchte den Kindern zu helfen, doch das könnte zu lange dauern.
Ihr selbst fiel nichts zu der Kreatur ein, die dort aus dem Wasser heraus attackierte.

"Gelobter Herr", flüsterte die Ramielitin, während sie durchatmete, "ich brauche deine Führung, deine Erfahrung und deine Weisheit, damit den Menschen geholfen wird." [Innere Ruhe]

Langsam beruhigte sich der Puls Navarìels, ihre innere Ruhe kehrte zurück, sie konnte wieder klar denken.
Noch einmal blickte sie zu ihrer Schar, die tapfer gegen die Kreatur kämpfte oder versuchte, die Kinder zu retten.
Dann schritt sie auf Elysehel zu.
*Hilf du den anderen. Menschen wie Engel. Sie brauchen dich bei Verletzungen. Ich helfe den Kindern.*,
sprach sie zu ihm, als sie ebenfalls die Stange ergriff und den Raphaeliten anblickte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 18.08.2007, 11:56:26
Artael schrie vor Schmerz auf, als die Tentakel sie traf. Sie versuchte den Schmerz und die Angst, was mit der Wunde passieren könnte, zu ignorieren. Dafür war jetzt wirklich keine Zeit.
Artael schwebte ein paar Meter über dem Floß. Sie atmete tief durch und versuchte ihre Kräfte zu sammeln. Dabei stellte sie fest, dass ihre Wunde wohl etwas schlimmer war, als sie es sich im Moment eingestehen wollte. Gleichzeitig beobachtete sie den Kampf für einige Augenblicke. Die Engel kämpfen gut und auch die Menschen verhalten sich in Ordnung. Trotzdem werden wir schwere Verluste hinnehmen müssen, wenn mir nicht bald etwas einfällt, dass die Schlacht entscheiden könnte. Angestrengt dachte Artael nach. Sanguiels Einfall war nicht schlecht - aber wir könnte er umgesetzt werden?
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 18.08.2007, 14:54:47
Elysehel schaute Navariel direkt in die Augen, als diese neben ihr stand. In seinem Blick spiegelte sich Ehrgeiz und Verbissenheit.

*In Ordnung, hier, nimm!*[/color]

Und drückte ihr den Stab fest in die Hände.
Er drehte sich einmal um seine eigene Achse, um die Situation zu Überblicken, und erkannte direkt das Artael verwundet war. Er schaute sich nochmal um, und wenn er keine Menschen erblickte, die sofort seine Hilfe benötigten würde er er direkt in Artaels Richtung loslaufen.

*Artael, zu mir! Ich werde dich heilen!*[/color]
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 18.08.2007, 15:05:41
Navariel übernahm die lange Stange von Elysehel und hielt sie weiter den im Wasser strampelnden Kindern hin. Eins der Beiden griff auch sofort nach der Stange und hielt sich daran fest, doch das zweite trieb leblos im Wasser. Ob es nur bewusstlos oder schon tot war, konnte Navariel auf die Entfernung nicht beurteilen.

Währenddessen teilte Sanguiel den anderen ihre eben gefassten Gedanken mit. Sie atmete noch einmal tief durch und konzentrierte sich. Sie versuchte, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden, und wie durch ein Wunder verließ ein Teil der Müdigkeit ihre Glieder. Sie ging in den Sturzflug, um der Kreatur einen weiteren ihrer todbringenden Stacheln zu nehmen. Das Flammenschwert knisterte, als es in einer galanten Bewegung durch das Fleisch schnitt. Wieder einer weniger! *Artael, es sind noch drei Tentakel übrig! Wir müssen erst diese unschädlich machen, vielleicht kommen wir dann an die eigentliche Kreatur heran!*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 18.08.2007, 16:28:37
"Halt dich gut fest!" rief Navarìel dem Kind zu, bevor es noch einmal zu dem anderen treibenden Kind blickte.
Ihre innere Ruhe ließ sie sich umschauen, bevor sie den Stab mit dem Kind aus dem Wasser zog. Meter für Meter zog sie das kleine Kind heran und als es gerade am Boot ankam, verließ das kleine Mädchen die Kräfte.
Navarìel griff sofort nach ihr und zog sie aus dem Wasser, um sie daraufhin so schnell sie konnte in Richtung der Hütte zu tragen, mit ihren Flügeln sich und das kleine Menschenkind schützend.
Sie gab das kleine Wesen in die Obhut der ersten Frau, die in der Ecke der Hütte kauerte, bevor sich Navarìel wieder umdrehte und zu dem anderen Kind blickte.

*Elysehel, ich fliege zu dem anderen Kind*, noch einmal atmete Navarìel durch, als sie all ihren Mut zusammennahm, um sich vom Boot abzustoßen und, die Tentakel möglichst umgehen, wie sie es im Training mit den Schusswaffen gelernt hatte, ihnen auszuweichen und sie dennoch im Auge zu behalten.
Dann trugen ihre Flügel sie zu dem Kind, welches von den Algen nach oben gehalten wurde, wo sie versuchte, es aus dem Wasser zu fischen und zurück zum Boot zu bringen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 18.08.2007, 16:36:16
Problemlos konnte Navariel das kleine Kind aus dem Wasser fischen. Navariel konnte auf den ersten Blick keine Lebenszeichen erkennen, doch wusste sie, dass Elysehel solche Dinge besser beurteilen konnte. Gerade als sie, das Kind an ihren selbst noch so kleinen Körper gepresst, wieder zurück zum Floß fliegen wollte, erwischte sie eines der verbliebenen Tentakel. Doch anstatt mit dem Chitinstachel zuzustechen, wand sich der Tentakel um ihre Beine und versuchte sie mit stählernem Griff ins Wasser zu ziehen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 18.08.2007, 16:41:48
*Artael! Artael hilf mir*, verzweifelt versuchte Navarìel über die geistige Kommunikation Artael anzurufen.
Ihre Schwingen kämpften gegen die Kraft der Traumsaatkreatur an, doch Navarìel wusste nicht, wie lange sie noch gegen halten konnte.
Das kleine Menschenkind presste sie dagegen fest an ihren Körper, während sie Flügelschlag auf Flügelschlag versuchte, sich dem eisernen Griff der Traumsaatkreatur zu entwinden.
*Artael! Schnell!*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 18.08.2007, 18:30:24
Jeder nimmt sich noch eine Tentakel., teilte Artael ihren Kampfgefährten mit, nachdem sie Sanguiels Hinweis erhalten hatte.

Artael hielt gerade nach einer weiteren Tentakel Ausschau, nachdem es ihr gelungen war, den brennenden Schmerz so weit zu unterdrücken, dass sie wieder klar denken konnte. Da hörte Elysehels Hilfeangebot. Sie wusste, dass sie kämpfen sollte und sie wusste, dass Elysehel den Menschen helfen sollte. Dennoch zögerte sie und überlegte, sich soweit heilen zu lassen, dass sie wieder all ihre Kräfte für den Kampf gegen die Kreatur aufwenden konnte.
Noch bevor sie eine Entscheidung gefasst hatte, erreichte Navariels Hilfegesuch. Entsetzt blickte die Michaelitin sich um und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen? Wo war Navariel? Da entdeckte sie ihre Gefährtin, wie sie von der Traumsaat - Kreatur gehalten wurde. Unbewusst verhärtete sich der Griff, mit dem Artael die Waffe in der Hand hielt. Nun waren all ihre Überlegungen hinfällig. Ohne zu zögern, stürzte sie auf die Tentakel zu. Ihre Konzentration kreiste beinahe ausschließlich darum, Navariel und das Kind nicht zu verletzen, als sie zu einem wuchtigen Schlag ausholte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 18.08.2007, 18:50:53
Camael schoß weiter auf die Tentakel, doch es schien keinen großen Effekt zu haben. Doch da er nichts anderes wusste, schoss er einfach immer weiter.
*Wie sollen wir diese Traumsaat besiegen? Können wir sie überhaupt besiegen?*, fragte er sich in Gedanken.
Der Hilferuf Navariels riss ihn aus seinen Gedanken und sofort verdammte er sich für seine Unachtsamkeit. In dem Moment, in dem Artael auf Navariel zuschoss, spannte er einen Pfeil auf seine Sehne, zielte eine Sekunde und entließ den Pfeil, der nun genau auf die Tentakel zuschoss.

*Navariel, kannst du dich schnell genug wieder in die Luft begeben, wenn die Tentakel dich freilässt? Oder kann Sanguiel dich auffangen?*, fragte er, nachdem er den Pfeil entlassen hatte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 18.08.2007, 19:18:26
Artael bekam nur aus dem Augenwinkel mit, wie der Pfeil von Camaels Bogen an ihr vorüberzischte und den Tentakel durchbohrte. Doch war sie schon zu sehr in ihrer Bewegung, als dass sie sich noch irritieren lassen konnte, und so schwang sie in einer wuchtigen Bewegung ihr Langschwert, das den grüngefiederten Pfeil spaltete und den Tentakel mit einem ekelerregenden Schmatzen durchtrennte. Navariel war frei! Zwar hing der abgeschnittene Teil des Tentakels immer noch an ihren Beinen, doch konnte sie sich mit einem beherzten Flügelschlag aus der Gefahrenzone retten und mit dem immer noch leblosen Kind auf dem Floß landen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 18.08.2007, 20:32:49
Schnell und kräftig trugen Navarìels Flügel die beiden Wesen auf das Boot hinab, wo Navarìel etwas außer Atem landete. Sofort wandte sie sich an Elysehel:
*Elysehel, das Kind. Kannst du ihm noch helfen?*
Hoffend blickte die Ramieliten ihren Schargefährten an, bis sie das Kind sanft neben der Hütte abgelegt hat.
Dann erst versucht sie vorsichtig den Tentakelarm von ihrem Bein zu entfernen, während sie sich an ihre Scharführerin wendet:
*Danke für deine Hilfe, Artael*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 19.08.2007, 10:46:54
Elysehels Aufmerksamkeit richtete sich von Artaels Verletzung zu dem Kind, was Navariel leblos in ihren Händen hielt.
Um ihm zu helfen, musste Elysehel erst einmal herausfinden was ihm fehlte, und legte dem kleinen Kind beide Hände auf die Stirn.
"Herr, lass mich erfahren wo ich heilen kann."  [Das allsehende Auge]
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 19.08.2007, 11:04:44
Der Herr schien gnädig mit dem kleinen Kind zu sein, denn als Elysehel mit seiner gottgebenen Macht den Zustand des Kindes erforschte, konnte er noch den Lebensfaden des Kindes erkennen, der seine Seele an die irdische Welt band. Schwach zwar, doch immernoch da. Aber nun galt es schnell zu handeln, um das Kind aus der Bewusstlosigkeit zu holen. Fast wie automatisch leitete der Engel die nötigen Handgriffe ein, und schon nach wenigen Sekunden schlug das Kind die Augen auf. Es hustete noch einmal kurz Wasser, doch dann fing es an, zu weinen und nach seiner Mama zu rufen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 19.08.2007, 11:29:52
Artael verspürte Erleichterung, als ihre Gefährtin aus den Fängen des Ungeheuers befreit war. Nun würde Elysehel sich allerdings um das Kind kümmern müssen, was bedeutete, dass Artaels Verletzung noch warten musste. Stattdessen gab sie nun ihrer Schar wieder ein paar Anweisungen. *Sanguiel, es sind nur noch zwei Tentakeln übrig - also eine für jeden von uns. Ich vermute, dass die Kreatur ihren Körper zeigen wird, sobald wir ihr alle Tentakeln abgehack haben. Camael, halte du dich also bereit um sofort auf Schwachstellen am Körper des Vieches zu schießen, sollte ich Recht haben. Navarìel und Elysehel, ihr macht eure Aufgabe gut. Bleibt weiter bei den Menschen, aber seid darauf gefasst, dass die Traumsaat - Kreatur bald auftauchen könnte.*.
Artael hatte diese Rede unter einigem Keuchen hervorgebracht. Nun holte sie noch einmal tief Luft, biss die Zähne zusammen und flog einen Angriff - mit etwas Glück den letzten auf eine Tentakel.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 19.08.2007, 16:43:00
Elysehel strahlte, als das Kind aufatmete, und wieder Leben in den Körper kam.
Das, zusammen mit Artaels Lob spendete erneute Energie und Kraft.

Zusammen mit Navariel versuchte er weiterhin die Menschen mit seinem Dolch vor den Klauen die aus dem Wasser kamen zu beschützen und blickte dabei in den kleinen Pulk Menschen, um Verletzte auszumachen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 19.08.2007, 22:11:16
Camael lauschte den Worten Artaels und nickte ihr kurz zu. Sogleich flog er ein bisschen höher um einen besseren Überblick zu haben. Mit einer schnellen Bewegung setzte er einen Pfeil auf und schärfte seine Augen. Die Kreatur konnte kommen, er war bereit.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 20.08.2007, 23:10:17
Sanguiel hörte die Anweisung ihrer Scharführerin, aber ihre Worte konnten sie nicht überzeugen, sie konnte nicht glauben, das es so "einfach" werden würde.
*Wie du befiehlst, aber warum sollte es sich zeigen? Die Kreaturen des Versuchers sind nicht dumm.*
Damit stieß sie sich in Richtung der nächsten Tentakel ab, und auch wenn die Erschöpfung sie zu überkommen drohte, ließ die göttliche Macht in ihr sie ihr Schwert sicher gegen eine der letzten Tentakeln führen.
Mit großer Anstrengung hiebte sie ihren Tentakel durch, doch machte sich ihre Erschöpfung bemerkbar und ein Strahl des heißen Blutes der Kreatur ergoß sich über ihr Gesicht da ihre Reflexe sie für einen Augenblick im Stich ließen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 21.08.2007, 10:32:12
Mit einem kraftvollen Hieb durchtrennte Sanguiel den letzten der Tentakel der Kreatur. Für ein paar Sekunden wurde es unnatürlich ruhig auf dem Floß, welches ein Bild der Verwüstung bildete: Überall lagen abgehackte Tentakel, tote Menschen, Blut, Trümmer...

Plötzlich jedoch schäumte das Wasser an der Backbordseite, dort wo Navariel stand, um die Hütte zu verteidigen. Aus dem schäumenden Wasser tauchte unvermittelt ein ekliges Geschöpf auf. Aus riesigen Facettenaugen heraus blickte sie Navariel an, die fast wie erstarrt vor der Kreatur stand. So etwas hatte selbst die Ramielitin noch nicht in ihren Büchern gesehen: Der aufgedunsene, spinnenartige Leib war über und über mit Haaren bedeckt, und am nicht minder spinnenartigen Kopf klickerten die Mandibeln in Vorfreude auf ein reiches Mahl. Zwar hatte die Kreatur die meisten ihrer Tentakel verloren - dort wo diese einmal waren, sah man nun nur noch blutige Stümpfe - dennoch bäumte sie sich auf und ließ ihren Körper auf das Boot knallen. Navariel konnte sich im letzten Augenblick erst retten, doch der fallende Körper verursachte für wenige Momente eine gewaltige Schräglage: Vieles von dem, was auf dem Floß herumlag, wurde ins Wasser geschleudert und verschwand unter dem dicken Teppich aus Wasserhyazinthen. Unter das Getöse mischten sich nun auch die verzweifelten Schreie der Menschen, die überhaupt nicht wussten, was mit ihnen geschah. Dann jedoch brach das Floß mit einem furchterregenden Knacken auseinander: An der Stelle, wo die Kreatur ihren Leib auf das Floß stürzte, klaffte nun ein riesiges Loch. Der Hunger der Traumsaatkreatur nach Zerstörung und Tod war anscheinend immer noch nicht gestillt, denn sie erschien wieder an der Wasseroberfläche und machte sich zu einem weiteren Angriff bereit.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 21.08.2007, 13:13:28
Als der grobschlächtige Körper der widerwärtigen Kreatur auf das Boot knallte, war Navarìel entsetzt einen Meter zurückgewichen, hatte sich um haaresbreite mit einem kräftigen Flügelschlag vom Boot entfernt.
Entsetzt blickte die Ramielitin die Gestalt an, die das Boot schwer beschädigt hatte.
Einem weiteren solchen Angriff konnte das Boot nicht standhalten...
*Haltet sie auf! Ihr müsst sie aufhalten!* kommunizierte Navarìel mit ihrer Schar, als sie sich immer noch starr vor Schreck in der Luft hielt.
Ihre Augen wandten sich der Hütte zu, in der die Menschen nun beinahe wie Gefangene auf ihr Schicksal und die Hilfe Gottes hoffen mussten. Nur die drei kämpfenden Engel ihrer Schar konnten sie nun retten und Navarìel fühlte sich machtlos, als sie den Stab fest umgriff, den sie in ihrer linken Hand hielt.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 21.08.2007, 13:57:29
*Camael, schieß auf die Augen! Sanguiel, flieg los und attackiere!*

Auch wenn sie mit dem Auftauchen der Kreatur gerechnet hatte, so überraschte und schockierte der Anblick Artael. An eine Heilung für ihr Bein war jetzt nicht zu denken. SIe konnte nur hoffen, dass der Schmerz sie nicht bewusstlos werden lassen würde.

In dem Kampfgetümmel und bei dem Anblick der Verwüstung, war es nicht leicht, sich in Ruhe zu konzentrieren und dennoch zwang Artael sich dazu, nicht sofort anzugreifen, sondern sich erst für einen Moment Überblick zu schaffen und etwaige Schwachstellen der Kreatur, aber auch der Schar, zu entdecken. [Innere Ruhe]

Dann umklammerte Artael ihr Langschwert und preschte auf die Kreatur zu um einen heftigen Angriff zu führen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 21.08.2007, 14:54:21
Obwohl Camael sich innerlich auf das Wesen vorbereitet hatte, so erschreckte es ihn alleinig durch dessen Aussehen. Ein Schauer überfiel ihn, doch ignorierte er diesen. Er hörte   Artaels Ruf und entließ daraufhin den Pfeil, der surrend auf das Auge des Wesens zuflog. Im gleichen Moment zog er den nächsten Pfeil und schoss ihn hinterher. In Gedanken betete er.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 22.08.2007, 13:17:07
*Sanguiel, flieg los und attackiere!* hörte sie die Stimme ihrer Scharführerin in ihrem Geist und sie hatte Recht.
Sie stieß sich ab um über die ekeleregende Kreatur zu kommen und lies den zweiten Teil ihrer Seele hell auflodern. Dafür war sie gesandt worden! Sie studierte ihr Opfer und bat Gabriel ihren Stoß zu führen Samsons Haar, bevor sie mit aller Kraft und ihrem Schlachtruf: "Für Gott und Gabriel!" auf das Monster herabstieß um ihre flammende Klinge im Leib der Kreatur begrub.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 22.08.2007, 13:45:14
Camaels Pfeil flog schnurgerade in eines der großen Facettenaugen des riesigen Spinnenmonsters und drang tief in eben dieses ein, nur noch das grüngefiederte Ende des Pfeils war zu sehen. Sofort schickte Camael einen weiteren Pfeil hinterher, der jedoch durch einen kleinen Windstoß abgelenkt wurde und im behaarten Hinterleib der Kreatur steckenblieb. Anscheinend war das Monster nicht wie so viele andere Traumsaatkreaturen von einem schützenden Chitinpanzer umgeben.

Von Camaels Pfeil teilweise geblendet sah die Kreatur den Angriff Sanguiels nicht kommen. Sanguiel holte zu einem gewaltigen Hieb aus und versenkte ihr flammendes Schwert tief in der besonders weichen Stelle zwischen Kopf und Hinterleib. Zischend zog sie die Klinge wieder heraus, und ein Sturzbach des ätzenden Blutes ergoss sich aus der Wunde. Sanguiel konnte dem Blut gerade noch ausweichen, doch dann bäumte sich die Kreatur mit einem markerschütternden Schrei auf und fuhr zu Sanguiel herum. Den Bruchteil einer Sekunde lang starrten sich der Engel und die Traumsaatkreatur in die Augen, dann jedoch schnappten die messerscharfen Mandibel des Monster zu. Sanguiel spürte, sah die schwarzen Chitinscheren ihren Schwertarm umschließen. Tief drangen die Mundwerkzeuge in das weiche Fleisch ihres Arms ein. Brutal wurde sie herumgeschleudert, als das Monster seinen Kopf hin und her wand, um ihr weiteren Schaden zuzufügen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 22.08.2007, 18:02:35
Sanguiel blickte der Bestie in die Augen und spannte sich, ihr Flammenschwert erneut in der Kreatur zu versenken, doch die Bestie war schneller.
Höllische Schmerzen durchschoßen sie, als die Bestie sich in ihren Arm biß und sie konnte nur noch daran denken ihre Waffe nicht fallen zu lassen.
Mit der anderen Hand tastete sie nach ihrem Dolch, doch da begann das Monster schon, sie wie eine Puppe herumzuwirbeln. Sie fühlte nur noch die Schmerzen in ihrem Arm und vor ihren Augen tanzten Punkte.
Nicht Loslassen!, das war alles woran sie denken konnte.

Sie hörte das knacken bevor sie den Schmerz fühlte und sah wie von hoch oben, wie ihre Klinge ihren tauben Fingern entglitt und ins Wasser viel.
Eiskalter Schrecken durchfuhr ihren Körper und wie in Trance griff ihre Hand nach dem Dolch. Durch einen roten Schleier stieß sie Blindlings auf das Monster ein, sie fühlte nur noch den Hass auf die unheilige Bestie!
Die ganze Zeit schrie sie wie verrückt, doch sie war sich dessen nicht im geringsten bewusst.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 22.08.2007, 18:20:07
Ruhig betrachtete Artael das Schlachtfeld, das sich vor ihr darbot. WIe in Zeitlupe lief alles vor ihr ab: Das tosende Wasser, Elysehel und Navariel, wie sie versuchten, die kleine Hütte auf dem Boot zu schützen, in der Hütte die kauernden, betenden Menschen, neben sich Camael, der einen Pfeil auf die Sehne legte und schoß, unter sich Sanguiel, die die Kreatur angriff...
All das spielte sich langsam vor Artael ab. Doch nach einem kurzen Augenblinzeln kehrte sie wieder in die Realität mit ihrer normalen Geschwindigkeit zurück, doch nun mit dem großen Vorteil, einen genauen Überblick über die gesamte Szenerie zu haben. Nach einem kräftigen Stoß ihrer Flügel ging sie in den Sturzflug über, mit ausgestrecktem Langschwert, um das Monster anzugreifen. Sie erreichte es genau in dem Moment, als Sanguiel von den messerscharfen Kauwerkzeugen der Kreatur gepackt und herumgeschleudert wurde. Sanguiel hatte ihr Flammenschwert verloren, stellte Artael entsetzt fest, und hieb umso heftiger nach dem Hinterleib der Traumsaatkreatur. Ihr Schwert hinterließ eine klaffende Wunde in der haarigen Haut, doch schien das Biest davon unbeeindruckt.

Währenddessen ließ Sanguiel schreiend mit dem Dolch in ihrer freien Hand eine wahre Kaskade von Stichen auf den Kopf der Kreatur niederprasseln. Wieder und wieder fuhr ihr Dolch auf die weiche Haut zwischen den Augen nieder, während die Mandibeln sich immer tiefer in ihren Arm bohrten und ein widerliches Kratzen erklang, als Chitin auf Knochen traf. Auch wenn ihre wütenden Stiche tausend blutige Wunden rissen, so war ihre Lage unverändert schlecht, wenn nicht sogar noch schlechter, denn je mehr Stiche sie dem Biest zufügte, desto wütender wurde sie selbst herumgeschleudert. Hätte die Kreatur noch ihre Tentakel besessen, so wäre Sanguiel sicher schon von mehreren aufgespießt worden, doch so hatte sie noch die Chance, lebend davonzukommen.
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Beitrag von: Elysehel am 23.08.2007, 10:30:06
Aus den Augenwinkeln sah Elysehel, was mit Sanguiel geschah, und wandte sich besorgt der Stelle zu, an der sie von der Kreatur heruntergezogen wurde.
Er wartete darauf das sie wieder in seine Sichtweite kam, bereit sofort zu ihr zu eilen, denn eins war sicher, diese Attacke des Monsters würde tiefe Wunden hinterlassen haben.
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Beitrag von: Artael am 23.08.2007, 10:40:29
Ein Schock durchfuhr Artael, als sei merkte, was Sanguiel widerfahren war. Ohne sich auf einen weiteren heftigen Angriff vorzubereiten, schlug sie mit ihrem Langschwert einfach weiter auf die Kreatur ein. Sie vertraute darauf, intuitiv die verletzlichen Stellen zu treffen und hoffte, dass die Kreatur so von Sanguiel ablasen würde. *Halt durch*, teilte sie ihrer Gefährtin dabei mit und betete, dass Sangiel nich allzu schwer verletzt war.
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Beitrag von: Camael am 23.08.2007, 11:46:35
Camael sah mit Entsetzen, wie Sanguiel von den Mandibeln der Kreatur durch die Gegend geschleudert wird. Die Augen schienen die einzige Stelle zu sein, wo die Kreatur verletzbar war. Er legte einen Pfeil auf seinen Bogen auf und zielte. Das Toben der Kreatur, der Anblick von Sanguiel erschwerte ihm das Ziel. Er musste seinen Kopf freibekommen. Für einen Moment schloss er die Augen, um kurz darauf sie mit grimmiger Entschlossenheit wieder zu öffnen.
Er hatte das andere Auge nun im Visier und entließ den Pfeil, nur um direkt danach einen zweiten hinterher zu schicken.
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Beitrag von: Tex am 23.08.2007, 11:54:14
Camael hatte sorgfältig gezielt, und so drang sein Pfeil tief ins noch unversehrte Auge der Kreatur ein. Camael sandte direkt einen zweiten hinterher, und auch dieser traf das große Facettenauge. Zusätzlich geschwächt durch die harten Hiebe von Artael auf die weiche Haut zwischen Kopf und Hinterleib, bäumte sich die Kreatur dennoch in einem letzten, fast verzweifelten Akt noch einmal auf und ließ einen markerschütternden Schrei los. Für eine Sekunde lockerte sich der eiserne Griff der Mandibeln um Sanguiels Arm...
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Beitrag von: Navarìel am 25.08.2007, 20:57:13
*Los! Komm schon Sanguiel!* hörte man Navarìels unterstützende Stimme in den Köpfen der Engel sprechen. Sie schwebte noch immer außer Reichweite der Kreatur, ein Auge auf der Hütte, das andere auf Sanguiel gerichtet, die mit der Kreatur focht.

Krampfhaft ballte die Ramielitin die Faust, da sie wusste, dass sie Sanguiel nicht helfen konnte - nicht mit ihren Kampffertigkeiten. Außerdem war sie selbst noch etwas außer Atem von dem plötzlichen Angriff der Kreatur.
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Beitrag von: Sanguiel am 26.08.2007, 18:42:35
Als der eiserne Griff der Zangen um Sanguiels Arm kurz nachließ rutschte sie nach unten und konnte sich mit einem kräftigem Flügelschlag befreien, doch für mehr reichte ihre Kraft nicht mehr, weshalb ein paar Meter von der Traumsaat entfernt auf dem Boot landete.
Ihr Arm schmerzte höllisch und Blut floss an ihm herunter.
Sie atmete tief durch und versuchte die Schmerzen auszublenden. Sie  musste ihren Gefährten beistehen!
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 27.08.2007, 13:02:50
Elysehel sah voller Entsetzen was die Kreatur mit Sanguiel angestellt hatte. Er schätzte das Sanguiel noch so eine Attacke nicht überstehen würde und rannte zu ihr,  ungeachtet dessen, das das Monster immernoch ein paar Meter weiter wütete.

*Sanguiel! Halte durch, ich bin bald bei dir!*

Schützend hockte sich Elysehel vor Sanguiel, den Rücken zur Traumsaatkreatur, und legte seine warmen Hände auf Sanguiels Arm und Schulter. Die Wärme durchströmte nun ihren gesammten Oberkörper, und der Schmerz lies nach. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sich Elysehel auf die Heilung des Engels.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 29.08.2007, 16:22:55
Langsam ließ der unmenschliche Schmerz in Sanguiels Schwertarm nach, als Elysehel seine raphaelitischen Mächte einsetzte. Die tiefe Wunde, die die Mandibeln der Traumsaatkreatur gerissen hatten, schlossen sich, zurück blieb nur eine fast den ganzen Arm umfassende Narbe. Sanguiel war zwar erschöpft, aber dennoch wieder bereit, sich dem Monster entgegenzustellen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 30.08.2007, 14:11:40
Artael war zwar erleichtert, als ihre Gefährtin sich aus den Fängen der Kreatur befreien konnte, allerdings könnte sie sich keine Zeit zum Verschnaufen. Erneut griff sie an, um die Traumsaat nun endlich zu zerstören. Dabei nahm sie keinerlei Rücksicht auf ihre Erschöpfung und auf ihre Schmerzen. Wenn es sein müsste, würde Artael bis zum Tod kämpfen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 02.09.2007, 15:16:24
In einem letzten, unglaublichen Kraftakt, flog Artael noch einmal auf die Traumsaatkreatur zu, welche aufgrund ihrer Blindheit ihren Körper ziellos und wütend, geradezu rasend, herumschleuderte. Fast schon instinktiv trieb Artael ihr Langschwert in die weiche Stelle zwischen Kopf und Körper, die auch schon vorher Ziel ihrer Angriffe gewesen war. Der Hieb konnte zwar wegen dem sich bewegenden Monster nicht präzise geführt werden, war jedoch hart geführt, so als hätte Artael ihre gesamten verbleibenden Kräfte in diesen einzigen Hieb gelegt. Tief fuhr das Langschwert in die Kreatur, durchtrennte Muskeln, Fleisch, Sehnen. Blut spritzte fontänengleich aus der Wunde, bedeckte Artaels Beine, doch spürte sie das Brennen nicht einmal. Einmal noch bäumte sich die Traumsaatkreatur auf, ließ einen dröhnenden Schrei los, dann war der Spuk vorbei. Der Körper der Kreatur sank direkt, eine Laache aus Blut zurücklassend,  ins Wasser zurück, der abgetrennte Kopf lag trophäengleich zur Hälfte auf dem Floß.

Eine unnatürliche Stille machte sich auf dem Floß breit, ganz so als hätte die Welt während dem Kampf den Atem angehalten und wagte es noch nicht, wieder auszuatmen. Der Kampf war vorbei!
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 02.09.2007, 20:51:00
Camael atmete einmal tief durch und landete auf dem Boot. Nun brauchte er erstmal eine laaaange Pause.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 02.09.2007, 22:18:28
Ein wohltuende Erleichterung machte sich in Artael breit. Erschöpft aber sichtlich zufrieden landete sie auf dem Boot, wo sie, nachdem sie tief durchgeatmet hatte, ihrer Schar zunickte: *Ich bin stolz auf euch!*
Dann wendete sie sich den Menschen zu: "Es ist schrecklich was passiert ist und ich hoffe für euch, dass Eure Wunden - seelisch und körperlich - bald heilen werden. Nichts desto trotz habt ihr aber Glück gehabt. Euer Glaube muss sehr stark sein, denn diese Kreatur hätte noch um einiges verheerendere Folgen haben können." Sie machte eine kurze Pause und blickte die Menschen an, bevor sie fortfuhr: "Aber bevor wir zu viel Zeit mit Reden vergeuden: Gibt es unter den Eurigen noch welche, die dringend verarztet werden müssen?"
Artael war sich bewusst, dass die Schar auf die Schar einen sehr imposanten Eindruck haben musste und sie unternahm nichts, um dem entgegenzuwirken. Im Gegenteil - sie wählte ihre Worte sorgfältig und bemühte sich ernst, zuversichtlich, aber auch erhaben zu wirken.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 03.09.2007, 10:38:41
Hinter Artael landete Navarìel, setzte beinahe gleichzeitig ihren Stock auf den Planken des Floßes auf.

*Artael, die Menschen müssen hier weg. Erinnerst du dich, was ich über diese Verderberlibellen gesagt habe? Wenn sie wirklich den Tod eines der ihren spüren, könnten sie bereits auf dem Weg sein. Die Menschen müssen hier weg.*

Die Worte klangen bittend in den Ohren der Michaelitin, während Navarìel ihren Rücken anblickte.
Die Flügel schlugen sich schützend um die Arme der Ramielitin, als sie sich nach Elysehel umblickte und immer wieder die Reihen der menschlichen Gesichter absuchte, wie diese sich fühlten.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 04.09.2007, 18:59:50
Nach dem Kampf wagten sich ein paar Menschen langsam aus der Hütte. Das Boot bot ein regelrechtes Bild der Zerstörung: Das Dach der Hütte fehlte zur Hälfte,an der Backbord-Seite, dort wo immer noch der abgetrennte Kopf der Kreatur lag, fehlte ein großes Stück, die Kisten und Fässer, die vor dem Kampf noch schön geordnet auf den Planken gestapelt standen, lagen samt Inhalt wild verstreut auf dem Floß oder im Wasser, überall waren Laachen aus Blut - das schwarze, dickflüssige Blut der Traumsaatkreatur fraß sich säuregleich langsam durch das Holz des Floßes und hinterließ breite Löcher -, abgetrennte Tentakeln und Gliedmaßen.

Einer nach dem anderen kamen die Menschen aus der Hütte. Dem Anschein nach hatten sie sich bereits selbst geholfen, ihre Verletzungen zu versorgen, denn viele trugen Verbände aus weißem Leinen. Insgesamt waren noch 7 Erwachsene übrig, sowie alle 6 Kinder, darunter auch der Mann mit dem abgetrennten Bein und das fast ertrunkene Kind, die Elysehel gerettet hatte. Von diesen tritt einer vor, ein älterer Mann, dessen Hände immer noch zittern. Langsam und undeutlich spricht er mit gesenktem Haupt zu Artael:

"Der Herr sei gepriesen, dass er euch zu unserer Rettung sandte. Ohne euch wären wir alle tot. Es wäre uns eine Ehre, wenn ihr mit uns kämt, und die hereinbrechende Nacht in unserem Dorf verbringen würdet, wo wir euch ein Dankgottesdienst ausrichten werden.  Das wäre das Mindeste, was wir für euch tun können. Es ist nicht weit, etwa eine Wegstunde von hier den Fluß hinab."

Und tatsächlich setzt langsam die Dämmerung ein, in etwa 2 Stunden würde es wohl vollkommen dunkel sein. Zusätzlich ließ bei den Engeln langsam das Adrenalin nach, und so machte sich eine allgemeine Erschöpfung breit. Nicht nur das, plötzlich begannen Artaels Beine höllisch zu schmerzen, so als ob man sie über einem Feuer rösten würde. Als sie an sich heruntersah, bemerkte sie, dass ihre Beine immer noch mit dem schwarzen Blut der Traumsaatkreatur bedeckt waren.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 05.09.2007, 12:29:45
Artael zuckte kurz zusammen als sie den Schmerz spürte und blickte zu ihren Beinen herunter. "Gerne kommen wir auf euer Angebot zurück.", antwortete sie dem Mann, bemüht sich ihre Schmerzen nicht anmerken zu lassen, "Aber bitte entschuldigt mich für einen Moment, ich würde gerne meine Verletzung auswaschen."

*Navarìel, du hast recht. Ich kümmere mich kurz um meine Verletzung, kannst du derweil mit den Menschen darüber reden und den Transport organisieren?*

Artael wusste, dass das eigentlich ihre Aufgabe war. Doch die Zeit drängte und ihm Moment war es eben nötig, dass sie alle einander unterstützten und Artael zweifelte nicht daran, dass Navarìel der Aufgabe gut nachkommen würde.

Dann ging die Michaelitin an den Rand des Floßes. Sie blickte ins Wasser, um zu sehen, ob dieses zumindest halbwegs sauber war, dann setzte sie sich und ließ die Beine ins Wasser gleiten. Sie biss die Zähne zusammen, da die Verletzungen durch das Wasser im ersten Moment nur noch mehr brannten, doch nach und nach gewöhnte sie sich daran. Da Artael das gefährliche Blut nicht mit ihren Händen berühren wollte, hoffte sie, dass die Kraft der Strömung reichte, um das meiste davon wegzuspülen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 05.09.2007, 18:24:01
Die Strömung des Flusses war zwar gering, doch reichte schon das bloße Eintauchen der Beine in das kühle Nass aus, um einen Großteil des säureartigen, schwarzen Blutes abzuspülen. Als Artael ihre Beine aus dem Wasser zog, bekam sie einen kleinen Schreck: Gerötet, an einigen Stellen sogar blutig - das Blut der Traumsaatkreatur hatte ihr deutliche Verätzungen zugefügt.

Währenddessen versuchten die überlebenden Menschen, auf dem Floß wieder etwas Ordnung zu schaffen. Die Toten wurden nebeneinander auf die fast unversehrte Steuerbordseite gelegt und mit Tüchern bedeckt, die umgestürzten Kisten wieder sauber gestapelt, und zwischen all der erleichterten Geschäftigkeit hörte man immer wieder Lobpreisungen der Engel und Dankgebete an den Herrn.

Der alte Mann, der nun offensichtlich der Anführer dieser kleinen Gruppe Menschen war, wandte sich nun an Navariel. "Es scheint mir zwar anmaßend, nach allem, was ihr bereits heute für uns getan habt, um einen weiteren Gefallen zu bitten, doch könntet ihr uns mit euren Klingen helfen, das Boot aus den Pflanzen zu befreien? So können wir uns direkt auf den Weg in unser Dorf machen." Erwartungsvoll sieht der Mann die Engelsschar an.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 05.09.2007, 21:20:06
Elysehel hörte den Mann reden, und erinnerte sich mit einem Schlag an Artaels Verletzung. Er eilte zu ihr, und betrachtete die Wunde.

*Entschuldige Artael, das ich so spät reagiere, aber ich bin ein wenig erschöpft. Lass Gott deine Wunden heilen.*[Heilende Hand]

Die verätzte Haut heilte, und das brennen verwandelte sich in in ein kribbeln, was dann nachließ. Diese zusätzliche Anstrengung bracht Elysehel dazu sich hinzusetzen und gegen eine Kiste zu lehnen, die in der Nähe lag.

*Wie werden wir nun vorgehen? Einerseits können wir diese Menschen hier nicht ihrem Schicksal überlassen, andererseits sollten wir keine allzugroßen Unterbrechungen in Kauf nehmen.[/color]
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 06.09.2007, 10:18:28
Sanguiel tat es ihrer Scharführerin gleich und wusch sich das ätzende Blut vom Körper und stellte sich dann in mit hängenden Schultern Artaels nähe.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 06.09.2007, 12:14:18
Nachdem sie das Blut abgewaschen hatte, kehrte Artael zu den anderen zurück und bedankte sich bei Elysehel für die Heilung. Dann überlegte sie einige Momente, wie sie am Besten vorgehen sollten. Anschließend teilte sie ihrer Schar mit:

*Wir werden das Floß befreien - dass sollte nicht allzu lange dauern. Und dann bin ich dafür, dass wir die Menschen zu ihrem Dorf begleiten. Das ist zwar eine kleine Verzögerung, aber ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ich wüsste, dass ihnen auf dem Weg etwas zugestoßen ist. Seht sie euch an! Sie haben heute bereits so viel Schmerz erfahren müssen. Ich denke, da ist es nur angebracht, wenn wir dafür sorgen, dass sie sicher nach Hause kommen. Gibt es irgendwelche Einwände?*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 06.09.2007, 14:38:26
Als Artael der Ramielitin die Aufgabe zuteilte, mit den Menschen zu kommunizieren, freute sich Navarìel innerlich ob der Aufgabe, die ihr zu Teil wurde.

*Ich unterstütze deine Idee, die Menschen nach Hause zu geleiten. Sie brauchen noch Hilfe mit den Pflanzen. Camael? Kannst du dich schnell daraum kümmern, bis Artael und Sanguiel Luft geschnappt haben? antwortete Navarìel der Schar, bevor sie sich dem Menschen zuwandte.

"Wir werden euch nach Hause begleiten. Und euch natürlich aus den Pflanzen befreien. Eine Rast in eurem Dorf scheint unserer Scharführerin zuzusagen." antwortete die Ramielitin dem Menschen, bereits in der Hoffnung, einiges dem Wissen über die Menschen hinzufügen zu können, wenn sie die Nacht dort verbringen würden.
Dann sprach sie weiter: "Die Kinder sollen in der Hütte verbleiben die letzte Stunde. Beschäftigt sie. Nur die nötigste Besatzung sollte im Freien bleiben, wir wissen nicht, was noch kommt. Sobald wir das Floß befreit haben, geht die Heimreise weiter."

Dann blickte die Ramielitin ihre Scharführerin an, während der Anführer der Gruppe ihre Anweisungen begann auszuführen.
*Artael, ich würde mich gerne mit den Menschen über ihr Leben hier unterhalten. Ein paar Dinge in Erfahrung bringen, die uns vielleicht später dienlich sein können. Was sie ihren Lebtag über tun, welchen Tätigkeiten sie nachgehen."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 06.09.2007, 16:15:00
*Sehr gerne, Navariel, aber ich habe nur meinen Bogen zur Hand, und für diese dicken Pflanzen braucht man schon eine Klinge. In Urielsland haben die Bewohner der Dschungel spezielle Messer, die fast so lang wie mein Arm sind und noch viel schwerer, damit wäre es kein Problem, aber ich nehme nicht an, dass wir hier auf dem Boot so etwas haben?*, antwortete Camael der Ramielitin.

Der Anführer der Flößer nickt dagegen nur bei Allem, was Navariel sagt, dann zieht er sich kurz zurück und gibt die Befehle an die Seinen weiter.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 07.09.2007, 11:49:10
*Das ist sicher eine gute Idee, Navariel, aber sei nicht zu neugierig und denke bitte daran, dass diese Menschen heute schon sehr viel durchgemacht haben. Wir müssen alle versuchen, Ihnen Trost zu spenden. Alle, die geeignete Waffen haben, helfen mir bitte dabei die Pflanzen zu durchtrennen.*

Nachdem sie das gesagt hatte, machte Artael sich auch schon auf den Weg zu den Pflanzen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 07.09.2007, 16:24:15
Nachdem sie sich einigermaßen erholt hatte, versuchte sie sich zu erinnern, wo sie ihr Flammenschwert verloren hatte, und sprang an dieser Stelle ins Wasser.
Ich bin gleich wieder da
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 07.09.2007, 17:40:57
Sanguiel tauchte in das kühle Wasser ein und suchte ihr Schwert. Durch die aufkommende Dämmerung und den den Fluss bedeckenden Teppich aus Wasserhyazinthen konnte man unter Wasser kaum etwas erkennen, und so musste sich Sanguiel auf ihren Tastsinn verlassen. Es dauerte eine ganze Weile, sie musste zweimal wieder auftauchen, um Luft zu holen, doch dann ertastete sie ihr Flammenschwert auf dem schlammigen Grund des Flusses. Als sich ihre Finger um den Griff des zweiten Teils ihrer Seele schlossen durchfuhr sie ein warmer Schauer.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 09.09.2007, 15:02:28
Endlich. Nichts kann unsere Verbindung trennen, keine noch so tobende Traumsaat!
Sie genoss noch einen Augenblick das Gefühl, ihren zweiten Teil wieder in der Hand zu halten. bevor sie zurück an die Oberfläche tauchte und erst einmal nach Luft rang. Dann steckte sie ihre Klinge zurück und kletterte wieder an Bord des Schiffes.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 13.09.2007, 00:26:27
Dass Sanguiel auf das Boot zurückkehrte bemerkte Navarìel nur am Rande, da sie sich bereits den Menschen auf dem Boot zu gewandt hatte.

Dennoch antwortete sie Artael, bevor sie zu sprechen begann.
*Ja, Artael. Ich werde einfach versuchen, sie ein wenig abzulenken. Vielleicht denken sie nicht mehr so stark an das, was passiert ist, wenn sie mir über ihr Leben berichten können. Es dauert auch nicht lang, bis wir in ihrem Dorf sind.*

Dann betrat sie die Hütte, in der die Menschen untergebracht waren, schaute in die einzelnen Gesichter der Menschen und versuchte, mit einem aufmunterndem Lächeln ihnen Hoffnung zu spenden.

Sie hoffe, den Mann zu treffen, dem sie vorhin einige Anweisungen gab, um sich mit ihm zu unterhalten. Und dennoch wollte sie, dass alle zuhörten und sich einbrachten in das Gespräch.
"Macht es euch etwas aus, über das Leben hier auf den Bauernhöfen zu erzählen? Ich bin sehr interessiert an dem Leben, welches ihr führt und erfahre immer gerne neues." Aus freundlichen Augen blickte sie in die Gesichter der Menschen, die um sie herumstanden und saßen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 14.09.2007, 13:08:07
Artael besah sich die Pflanzen, die das Floß fest umschlungen hielten. Anscheinend mussten die Menschen schon etwas länger hier feststecken, denn manche Triebe der Wasserhyazinthe wuchsen bereits um die Fässer und Bretter des Floßes herum - das, oder die Pflanze wuchs unglaublich schnell. Dann nahm Artael ihr Langschwert und versuchte, einen der Triebe zu durchtrennen, was auch ohne Probleme ging. Die Pflanze ließ sich relativ einfach durchschneiden. Das Befreien des Floßes war also kein Problem - es kostete nur einige Zeit, sämtliche Hyazinthen zu entfernen.

Währenddessen spach Navariel auf dem Floß zu den Menschen. Zuerst wurde sie nur mit großen Augen angesehen, zurückhaltend, fast schon verängstigt betrachteten die zum größten Teil verwundeten Menschen sie. Was konnte ein Engel, dieses höchste aller Geschöpfe, vom Herrn selbst geschickt, von einem einfachen Menschen wollen? Die meisten hatten in ihrem ganzen Leben noch nicht einmal einen Engel gesehen, und jetzt SPRACH einer mit ihnen?
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 17.09.2007, 10:34:23
Artael war bemüht schnell voranzukommen, indem sie nicht nur wild auf die Pflanzen einhackte sondern ein auch ein bisschen systematisch und strategisch vorging. Die Arbeit war mühsam und weder sonderlich spannend noch ehrenvoll. Dennoch war sie notwendig und Artael motivierte ihre Gefährten durchzuhalten. Dabei hatte der Tag auch die Michaelitin erschöpft und sie freute sich bereits darauf zu rasten.
Während sie die Pflanzen entfernten blickte Artael sich immer wieder um und versuchte, ihre Umgebung aufmerksam im Auge zu behalten. Sie konnten nicht wissen, ob für heute tatsächlich alle Gefahren gebannt waren und Artael wollte nicht erneut von der Traumsaat überrascht werden. Allerdings sprach sie ihre Gedanken nicht aus, da sie niemanden unnötig verängstigen wollte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 18.09.2007, 17:28:43
Artael musste einmal um das Floß herumhacken, um es endlich loszubekommen. Als sich das Boot langsam in der leichten Strömung des Flusses in Bewegung setzte, eilten sofort zwei Männer mit langen Stangen herbei, die das Floß weiterstakten und versuchten, die Wasserhyazinthen, die ihnen den Weg versperrten, aus dem Weg zu schieben. Dann endlich war das Floß komplett frei und trieb auf dem Fluss in Richtung des Dorfes der Menschen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 19.09.2007, 20:06:51
Schweigend und mit gutmütigem Blick blieb Navarìel vor den Menschen stehen, wartete, ob sie etwas sagten, doch als nach einigen Sekunden noch immer keine Regung kam, wandte sie sich um und setzte ihren Weg hinaus fort, unter den freien Himmel der Erde.

*Behaltet den Himmel im Auge, meine Freunde. Wenn es wirklich diese Verbindung zwischen den Kreaturen der Traumsaat gibt, müssen wir befürchten, dass sie auf uns aufmerksam geworden sind. Hoffentlich ist das Dorf weit genug entfernt.*, wandte sich Navarìel an ihre Schar.

'Wieso wagten die Menschen es nicht, zu sprechen, ihr gegenüber? Waren sie eingeschüchtert von der Macht der Engel, obwohl wir ihnen nur halfen?' fragte sich Navarìel, als sie an den Rand des Bootes trat, um ins Wasser zu blicken.
Dann blickte sie nach oben in den Himmel und begann, nach schwarzen Punkten am Horizont zu suchen, welche von der Ankunft der Verderberlibellen kündigten.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 22.09.2007, 16:22:43
Angestrengt blickte Navariel zum Himmel, um die verräterischen schwarzen Punkte, die vom Kommen der Verderberlibellen künden, frühzeitig zu erkennen. Doch trotz der aufkommenden Dämmerung und dem damit einhergehenden Zwielicht konnte sie keine solchen Punkte entdecken. Das Floß fuhr ruhig und stetig den Fluss hinab.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 23.09.2007, 14:54:44
Sanguiel hielt am Ende des Floßes Wache, und achtete gleichermaßen auf das Wasser wie auf den Himmel.
Wie konnte ich nur so versagen? So ein Anfängerfehler, und das vor den Augen aller!
Gabriel, steh mir bei, hilf mir, ich will dir dienen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 23.09.2007, 16:21:07
Ein paar Minuten noch blickte Navarìel gen Himmel, bevor sie zu den Menschen in der lädierten Hütte blickte.

Trauer überkam sie, da sie sich von ihnen abgewandt hatte, als diese nicht sofort antworteten. Trauer und Enttäuschung über ihr Weggehen.
Langsam ging sie zur Hütte zurück. Sie blickte sich um. Suchte sich eine junge Frau aus, die auf am Boden saß.

"Nicht mehr lange und wir kommen in eurem Dorf an.", sie setzte sich schräg gegenüber der Frau, legte die Flügel zurück und wenn man es nicht besser wusste und die Flügel nicht sah, könnte man meinen, Navarìel wäre eines der Menschenkinder.
Sie blickte die Frau an.
"Erzähl mir. Was wartet in dem Dorf auf euch? Weswegen ward ihr unterwegs? Gott hat ein Auge auf die Menschen, deshalb sind wir hier." Ein schmales Lächeln umspielte die Lippen Navarìels als sie die Frau anblickte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 24.09.2007, 14:27:30
Genauso wie Sanguiel hielt auch Artael Wache. Sie betete zwar, dass nicht noch weitere Traumsaatkreaturen erscheinen würden, allerdings war es besser vorsichtig und vorbereitet zu sein. Artael nützte die Zeit, um ihren Gedanken nachzugehen. Sie fragte sich, ob sie den Kampf - bei all den Verlusten - überhaupt gewonnen hatten und sie fragte sich, ob man Kämpfe denn überhaupt gewinnen kann. Sie hatten sich alle darauf gefreut nun endlich Gott dienen zu dürfen, doch sie hatten wahrscheinlich alle nicht daran gedacht, dass sie dabei auch sehr viel Leid und Schmerz sehen und erleben müssten.
Ich darf jetzt nicht depressiv werden., redete Artael sich ein, Ich muss Zuversicht ausstrahlen. Außerdem waren wir gar nicht so schlecht. Wir haben unser möglichstes gegeben und wir haben den Schaden in Grenzen halten können. Wir sind eine tolle Schar Tatsächlich gelang es Artael, wieder Mut zu gewinnen und auch ihr Gesichtsausdruck war nun nicht mehr ganz so ernst.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 24.09.2007, 14:56:17
Die junge Frau, neben die sich Navariel setzte, war offenbar weniger scheu als die anderen, die sofort zurückwichen, als der Engel die Hütte wieder betrat. Die Dankbarkeit den Engeln gegenüber war ihr ganz besonders ins Gesicht geschrieben.

"Unser Dorf besteht aus einfachen Bauern und Händlern. Einmal im Monat beladen wir dieses Floß hier und fahren den Fluss hinauf, um unsere Tomoffeln und unseren Reis an die anderen Dörfer zu verkaufen. Doch dieses Jahr waren die Wasserpflanzen zu dicht und wir blieben stecken. Und dann kam....dieses Monster noch dazu...", antwortete sie nach kurzem Zögern in einem stark michaelsländisch geprägten Common. Doch dann bricht sie in Tränen aus. "Wenn...wenn ihr nicht da gewesen wärt, wir wären alle tot, ich meine Kinder, meine Verwandten. Alle. Danke..Danke für alles, was ihr heute getan habt.", ergänzt sie schluchzend.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 25.09.2007, 14:12:15
Elysehel hielt nach Verletzten Ausschau, und blickte immer wieder, wie die anderen in Richtung Horizont, um weitere Traumsaatkreaturen früh genug zu bemerken.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 25.09.2007, 20:41:34
"Dankt nicht mir. Der Herr entsandte uns auf eine Reise, die unseren Weg zur Überschneidung brachte.", antwortete die Ramielitin der Menschenfrau.
Dann wartete sie kurz, überlegte, bevor sie weitersprach:
"Erzähl mir von eurem Dorf. Habt ihr einen Vorsteher? Wie viele Menschen leben dort? Wurde das Dorf bereits von den Kreaturen des Bösen angegriffen?"

Interessiert blickte Navarìel aus freundlichen Augen die Menschenfrau an, als sie ein wenig auf ihrer Kiste umherrückte, um eine bequemere Sitzposition zu finden. Dann blickte sie kurz über Elysehel, der gerade einige Wunden versorgte, um dann wieder ihre ganze Aufmerksamkeit der Frau zu widmen.
'Hoffentlich waren sie bald da...', wünschte sich Navarìel...
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 27.09.2007, 20:59:59
DIe aufmunternden Worte Navariels schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben, denn das Schluchzen wurde langsam weniger, auch wenn immer noch ein paar dicke Tränen über die Wangen der Frau kullerten, was aufgrund des Erlebten mehr als verständlich ist.

"Es tut gut, zu wissen, dass der Herr immer da ist. Das sagt unsere Mater auch immer."

Dann entstand eine längere Pause, bevor sie auf die Fragen Navariels antwortete.

"Wir sind nur ein kleines Dorf. Vielleicht 80 Einwohner. Einen richtigen Vorsteher haben wir nicht, unsere Mater erledigt das wenige, was es zu verwalten gibt und fährt einmal im Monat nach Genua, um dort dem Bischof ihre Aufwartung zu machen. Ansonsten hatte auf dem Boot immer Eleonora das Kommando...bis.....das Monster..."

Bei der Erinnerung daran, wie die Anführerin von dem Tentakel durchbohrt wurde, brach die Frau wieder in Schluchzen aus. Langsam trat ein älterer zu ihr hin, ließ sich neben ihr nieder , und tröstete sie. Während der Mann die Frau im Arm hielt, wandte er sich an Navariel, offensichtlich weit gefasster als die Frau.

"Ihr habt gefragt, ob wir oft von der Traumsaat angegriffen werden. Wir sind ein gottesfürchtiger Ort, und bis jetzt hat uns der Herr vor den Kreaturen des Herrn der Fliegen bewahrt. Ich weiß nicht, was wir getan haben, um so bestraft zu werden."

Bei den letzten Worten klang er leicht verzweifelt.

Plötzlich erschallte von draußen jedoch ein kurzer Ruf: "Wir sind gleich da!". Allen Anwesenden stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 29.09.2007, 10:55:32
Auch Artael atmete erleichtert durch, als sie hörte, dass sie fast da waren. Dennoch blieb sie wachsam, einzig ihre Anspannung fiel ein wenig ab. Nichts desto trotz waren sie auch jetzt nicht sicher vor weiteren Angriffe und Artael überlegte nach wie vor, ob die Anwesenheit der Engel nicht auch eine Bedrohung für die Menschen sein konnte, da sie sie so zu einem attraktiveren Ziel der Traumsaat machten. Aber wie dem auch sei, sie hatten beschlossen die Nacht hier zu verbringen und - so Gott will - würde schon alles gut gehen.

Artael hielt die Augen offen nach der Siedlung. Sie war neugierig zu erfahren, wie die Menschen so lebten, wollte aber auch wissen, ob hier noch alles in Ordnung war.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 30.09.2007, 20:37:54
Ein gewisser Abstand musste gewahrt werden, entschied Navarìel und wagte es nicht, der schluchzenden Frau die Hand auf die Schulter zu legen, um diese zu beruhigen.
"Der Herr hat die Eure bei sich aufgenommen.", kurz schwieg die Ramielitin, beobachtete die Frau bei ihren Worten, als diese weitersprach.

Aufmerksam lauschte der junge Engel der Frau bei ihren Ausführungen über die kleine Siedling, nickte bestätigend, als die Frau endete.
"Es ist Schlimmes geschehen. Doch seht nicht das, was geschehen ist als Strafe. Lebt euer Leben weiter. Denkt an die, die zurückblieben."
Mit diesen Worten stand Navarìel auf, als gerade der Ruf vom Bug des Floßes kam.
'Wir sind da. Der erste Reisetag ist bald zu Ende.", dachte die Ramielitin glücklich, als sie nach einem kurzen Blick über die Schulter, in die Gesichter der Menschen, aus der Hütte trat.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 30.09.2007, 21:37:29
Elysehel war erleichtert bald das Ufer erreicht zu haben, und freute sich bald einen Raum zu haben wo er mit den anderen Engeln alleine sein konnte. Ständig hatte er das Gefühl von Blicken auf sich, was ihm sichtlich Unbehagen bereitete, und ständig fühlte er sich beobachtet. Er fühlte sich hier ganz und garnicht wohl, und hoffte das Artael sich doch noch dafür entscheiden würde seperat zu den Menschen die Nacht zu verbringen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Sanguiel am 01.10.2007, 19:41:03
Sanguiel war froh, dieses Boot bald verlassen zu können, da sie hier immerzu an ihren Fehler erinnert wurde, bemühte sich jedoch weiter wachsam zu sein.
Sie wollte fragen ob schon einmal jemand das Dorf absuchen sollte, lies es dann aber bleiben, da sie heute schon genug Fehler gemacht hatte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 03.10.2007, 14:26:10
Still wurde es auf dem Floß, als jeder seinen Gedanken nachhing und versuchte, das Geschehene zu verarbeiten. Der Fluss machte viele Biegungen, und gerade, als das Floß mal wieder eine solche hinter sich gelassen hatte, konnte man in kurzer Entfernung einen kleinen Steg erkennen, von dem aus ein Pfad einen sanften Hügel hinaufführte. Auf der Spitze des Hügels war ein kleines Dorf zu erkennen. Aus der Entfernung - und auf Grund der aufkommenden Dunkelheit konnte man nur die groben Umrisse einer kleinen Kirche und ein paar Hütten erkennen. Mehr nicht.

Die Flößer stakten das Floß auf ebendiesen Steg zu. Gerade als das Floß festgemacht wurde und die Menschen es verließen, konntet ihr eine Gestalt den Pfad herunterkommen sehen. Eiligen Schrittes ging sie auf das Floß zu. Beim Näherkommen konntet ihr erkennen, dass es eine Frau war, gekleidet in ein einfaches Gewand, einen breiten Strohhut auf dem Rücken hängen. Der einzige Zierrat an ihr war das geschnitzte Schwingenkreuz, welches an einer langen Kette um ihren Hals hing, und so konnte man sie eindeutig als gabrielitische Mater identifizieren.

"Warum seid ihr schon zurück? Ist euch etwas zugestoßen? Wo ist Eleonora?", fragte sie, und die Verwunderung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Dann jedoch entdeckte sie die Engel, die ebenfalls an Bord waren. Sofort wandelte sich der Gesichtsausdruck in Ehrfurcht um, und sie verbeugte sich tief. "Entschuldigt, ich wusste ja nicht.. Eure Anwesenheit ehrt unsere kleine Gemeinschaft..."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 03.10.2007, 17:32:11
*Sanguiel, bitte halte weiterhin Ausschau nach der Traumsaat. Ich muss mich jetzt um die Menschen kümmern.*

"Gott zum Gruße!", grüßte Artael die Frau freundlich und höflich, darauf bedacht, ihr ein wenig die Angst vor den Engeln zu nehmen. Dann fuhr die Michaelitin jedoch mit ernster Mine fort, "In der Tat gibt es einiges zu berichten. Doch ich würde vorschlagen, dass wir zuerst ins Dorf gehen, wo es sich bestimmt angenehmer Reden lässt."
Danach blickte Artael kurz auffordernd an, bevor sie ihren eigenen Gedanken nachging. Wie soll ich ihr das Ganze schonend beibringen? Soll das überhaupt ich machen oder währen die Freunde und Verwandten der Frau da nicht besser geeignet? Aber stehen die nicht selbst noch unter Schock?
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 05.10.2007, 10:25:37
Verblüfft, dass der Engel sie auf Common ansprach, verfiel auch die Mater wieder in die Gemeinsprache, doch hatte ihr Common eine deutliche gabrielsländische Färbung. Sanguiel konnte erkennen, dass sie wohl aus dem Umland der Hauptstadt Gabriels, Nürnberg, kam. Doch dazu kam noch eine Vielzahl michaelsländischer Ausdrücke in ihren Worten, was zusammen einen interessanten Dialekt ergab.

"Natürlich. Ins Dorf. Wollt ihr euch ausruhen? Ihr könnt meine Hütte haben. Für die Nacht. Für die Woche. Wie ihr wünscht. Ich werde sofort einen Gottesdienst vorbereiten, um euch gebührend zu empfangen."

Dann winkte sie einen jungen Burschen heran, der nach ihr den Hügel herabgekommen war.Den ähnlichen Gesichtszügen könnte es ihr Sohn sein. Sie sprach gedämpft, doch da Artael nahe genug war, konnte sie die Worte deutlich verstehen. "Sante, geh schnell zurück ins Dorf und richte unsere Hütte her für unsere hohen Gäste. Dann läute die Glocke, dass sich alle in der Kirche treffen." Sie gab dem Burschen noch zwei Klappse auf den Rücken, worauf dieser wieder zum Dorf eilte. Dann wandte sie sich wieder den Engeln zu, faltete die Hände vor ihrem Schoß und blickte sie offen an.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 06.10.2007, 18:52:28
Auch Navarìel war von Bord gegangen, als das Floß am Steg angelegt hatte.
Sie verhielt sich still, wartete auf die Worte der Mater und überließ Artael das Reden.
Stattdessen half sie den Verwundeten Menschen von Bord, sofern diese ihre Hilfe annahmen. Aufmunternd nickte sie den teils noch veränstigten Menschen aufmunternd zu und schenkte ihnen ein freundliches Lächeln.
Dann wandte sie sich wieder ihrer Schar zu und schloss zu Artael auf, um mit den anderen Engeln ins Dorf zu gehen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 08.10.2007, 14:38:42
Artael hörte der Mater aufmerksam zu, kümmerte sich jedoch eher um den Inhalt des Gesagten als um den Dialekt. Dann antwortete sie freundlich lächelnd:

"Vielen Dank für euren netten Empfang. Tatsächlich sind wir sehr müde und würden uns freuen die Nacht bei Ihnen verbringen zu dürfen. Wir werden allerdings bereits in den Morgenstunden wieder aufbrechen und weiterreisen. Kümmert Euch derweil aber nicht weiter um uns. Einige der Eurigen sind verletzt, viele traumatisiert. Neben dem Gottesdienst muss ihre Versorgung natürlich höchste Priorität haben, wobei wir Bedarf auch mitanpacken können. Aber lasst und nun zu dem Dorf gehen."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 09.10.2007, 11:32:03
Bei der Erwähnung der Verletzten weiteten sich die Augen der Mater. Dann schien sie, die bis gerade nur Augen für die Engel gehabt hatte, die verwundeten Menschen erst wahrzunehmen. Der Schreck stand ihr dabei ins Gesicht geschrieben.

"Was ist geschehen? Wie konnte das passieren?" Kurz scheint sie der Verzweiflung über die Verletzten, über die zu wachen ihr von der Kirche aufgetragen wurde, nahe, doch dann fasste sie sich wieder und winkte einen weiteren Jungen heran. "Pietro, geleite unsere Gäste zu ihrer Unterkunft." Dann wandte sie sich wieder an euch. "Verzeiht, aber ich muss mich jetzt um meine Leute kümmern. Pietro hier wird euch ins Dorf bringen."

Mit diesen Worten verließ die Mater euch kümmerte sich ihrerseits um die Dorfbewohner, die nacheinander das Floß verließen. Der Junge, der euch ins Dorf bringen sollte, - Pietro - war ein Knabe von vielleicht sechs oder sieben Jahren, der wenig Scheu vor euch zeigte. Er berührte Artael sachte am Arm und wies in Richtung des Dorfes. Dann lief er ein paar Meter, drehte sich wieder zu euch um und blickte euch erwartungsvoll an.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 09.10.2007, 16:08:24
"Selbstverständlich.", antwortete Artael knapp um nicht noch mehr Zeit zu vergeuden. Dann wandte sie sich dem Jungen zu. Dass dieser keine Scheu zeigte fasste sie nicht negativ auf - sie war nicht auf übermäßigen Respekt eines Kindes angewiesen und die Menschen in dem Dorf hatten momentan wohl genug anderes, dass ihnen Angst machte. Ein wenig bewunderte sie fast die Unbeschwertheit des Knaben, doch bevor sie in weitere Grübeleien verfallen konnte, war dieser bereits ein paar Meter gelaufen. Sie drehte sich kurz um, damit sie sehen konnte, wie es den Verwundeten ging und ob die anderen Engel ihr folgten. Dann eilte sie auch schon Pietro hinterher.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 09.10.2007, 17:00:53
Sanft strich Navarìel über ihren Rock, als die Mater an ihnen vorbeigeschritten war und wandte sich Artael und dem Jungen zu.
Als sich ihre Führerin zu ihr umwandte, nickte die Ramielitin, dass sie bereit war und ging dann schließlich hinter dem Jungen her, als auch Artael begann, zu dem kleinen Dorfbewohner aufzuschließen.
Ohne ein Wort zu sagen, machte sich Navarìel daran, alles über das Dorf zu entdecken, was es zu entdecken gab: Die Hütten der Dorfbewohner, die Wege, die Menschen, die vor den Hütten standen. Über all das versuchte sich der Engel ein Bild zu verschaffen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 14.10.2007, 10:06:59
Auch Camael, der bisher eher in Gedanken versunken war, machte Anstalten dem kleinen Jungen zu folgen.
"Hoffentlich wird die Traumsaat dieses Dorf nie erreichen, dachte er sich, als er die Verwundeten sah, die aus dem Boot herausgeleitet wurden.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 14.10.2007, 18:33:17
Elysehel folgte, wie die anderen dem Jungen, und freute sich, sich in der Hütte ausruhen zu können.
In Gedanken war er bei den Verwundeten, tröstete sich aber damit, sie während der Bootsfahrt bestens versorgt zu haben, und das er gerufen würde, sobald er gebraucht wird.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 15.10.2007, 16:00:49
Der Junge führte euch ins Dorf, das aus der Nähe noch deutlich kleiner wirkte als aus der Ferne: Vier Hütten, eine kleine Kirche, ein kleiner Platz mit Brunnen vor der Kirche, mehr nicht. Die Hütten waren aus groben Latten gezimmert, mit Reet gedeckt und recht geräumig. Pietro hielt auf die augenscheinlich größte der Hütten zu, aus deren kleinem Schornstein ein dünner Faden Rauch sich in den Himmel kringelte. Die Tür quietschte grässlich in ihren Angeln, als Pietro sie öffnete. Innen konntet ihr etwa 10 bis 15 Lagerstätten, jeweils dünne Strohmatrazen mit Wolldecken, erkennen, genug, dass gut und gerne drei oder vier Familien in der Hütte wohnen konnten. Auf dem langen Tisch mit den ebenso langen Bänken stapelte sich das Geschirr, einfache Teller aus Ton mit aus Holz geschnitzten Gabeln und Löffeln. Anscheinend hatte man eben erst gegessen, und so hing noch ein Hauch von Reiskuchen in der Luft, den ihr sogleich erschnuppern konntet. Im offenen Kamin, der gleichzeitig als Kochstelle fungierte, wie ihr an dem großen Kessel darin erkennen konntet, brannte ein behagliches Feuer, dass euch die durch den überstandenen Kampf schweren und durchnässten Glieder in Erinnerung rief.

Am erneuten Quietschen der Tür konntet ihr dann erkennen, dass Pietro euch verlassen hatte, und so wart ihr fürs Erste euch selbst überlassen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 18.10.2007, 17:23:16
Artael blickte sich kurz um, blieb aber am Eingang der Hütte stehen. Sie wollte nicht weiter als nötig in die Privatsphäre dieser Menschen eindringen, vor allem nicht, solange diese selbst nicht anwesend waren. Sie lächelte aufmunternd, als die das Wort an ihre Schar richtete:

*Wir müssen uns ansehen, wo wir hier noch helfen können. Einige Menschen müssen verarztet werden, alle brauchen Trost und Hoffnung. Auch wenn die meisten sehr müde sein werden und einen anstrengenden Tag hatten, muss es heute noch ein Abendgebet geben. Ansonsten bin ich dafür, dass wir zur Sicherheit heute Nachtwachen halten. Auch wenn ich nicht glaube, dass wir noch einmal angegriffen werden, wird das den Menschen auf jeden Fall Zuversicht geben. Morgen sollten wir allerdings so früh wie möglich aufbrechen. Wir haben viel Zeit verloren, die es so gut als möglich aufzuholen gilt.*

Artael machte eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr:

*Gibt es irgendwelche anderen Vorschläge oder Anmerkungen? Was will denn ein jeder von euch vor dem Schlafengehen noch unternehmen?*

Artaels Augen schweiften von einem Engel zum nächsten. Dann fügte sie hinzu:

*Ich wollte euch noch sagen, dass ich sehr stolz auf euch bin und auf das was ihr heute geleistet habt.*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Elysehel am 20.10.2007, 15:13:03
Elysehel ging zur Feuerstelle und setzte sich davor.
*Lass mich noch ein paar minuten Kräfte sammeln, Artael, danach werde ich draußen nach den Verletzten sehen.*  
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 23.10.2007, 19:15:59
Camael genoss die wohlige Wärme, die von der Feuerstelle ausging.

*Ich werde mir unsere Umgebung etwas anschauen und mich orientieren, damit wir morgen rasch ohne Verzögerung weiterziehen können*, sagte er zu den anderen seiner Schar.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 23.10.2007, 21:28:44
Navarìel setzte sich auf eines der Betten, welche in dem Raum standen und hörte den Worten der anderen zu.
Sie schien zu überlegen, wie sie der Gruppe am Besten helfen konnte, doch schien sie nicht zu einem Schluss zu kommen.
Die Menschen erneut auszufragen war ihr unangenehm, Elysehel konnte sie nicht wirklich helfen, ebenso wenig wie Camael.

*Ich werde vorerst hier bleiben, ein bisschen Luft schnappen. Vielleicht ziehe ich mich später noch in meine Gedanken zurück und hoffe auf neue Erkenntnisse.*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 28.10.2007, 10:01:29
Artael nickte zufrieden und meinte dann:

*In Ordnung. Navariel, vielleicht übernimmst du dann gleich die erste Wache. Sanguiel, wie geht es dir? Kannst du die zweite Wache machen? Dann nehme ich die dritte. Camael, möchtest du die letzte Wache haben? Dann kannst du dich bereits auf die Reise vorbereiten. Vier Wachen zu je höchstens zwei Stunden müssten reichen, länger sollten wir uns ohnehin nicht hier aufhalten. Elysehel, du kannst dich also ruhig erholen, schließlich hast du viel von deiner Kraft heute verwendet. Wenn möglich, kümmere dich aber bitte noch um Sanguiel.*

Sie blickte die Schar an, um zu sehen, ob alle einverstanden waren. Dann fügte sie noch hinzu: *Ich werde noch einmal zu den Menschen sehen. Wahrscheinlich wird es heute noch einen Gottesdienst geben.*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 28.10.2007, 12:40:10
Langsam aber sicher zollten eure Körper dem langen und anstrengenden Kampf Tribut. Schwere kehrte in eure Glieder, und besonders Sanguiel sah durch die erlittene, schwere Verletzung noch erschöpfter aus als die anderen Engel.

Elysehel nickte nur knapp als Erwiderung auf Artaels Worte und begann sofort, sich um die kleine Gabrielitin zu kümmern. Sanguiel selbst antwortete ihrer Scharführerin ausführlicher: *Natürlich übernehme ich die zweite Wache. Das ist doch nur ein kleiner Kratzer.*. Doch der verzerrte Gesichtsausdruck, als sich Elysehel um ihren Arm kümmerte, strafte ihre Worte Lügen, auch wenn die Gabrielitin krampfhaft versuchte, keine Schwäche zu zeigen.

Unterdessen ertönte von der Tür her ein leises, zaghaftes Klopfen. Nach einer angemessenen Wartezeit öffnete sich mit einem Quietschen die Tür, und die Mater des Orts stand im Türrahmen.

"Vielen Dank nocheinmal für die Hilfe, die ihr uns zukommen habt lassen. Wenn es irgendetwas gibt, was wir für euch tun können, dann braucht ihr es nur zu sagen. Ich werde euch gleich auch Wasser und Essen bringen lassen, damit ihr euch stärken könnt. Gleich beginnt auch der Gottesdienst, den wir zu euren Ehren abhalten. Es wäre uns eine Freude, wenn ihr als Ehrengäste daran teilnehmen würdet."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 28.10.2007, 14:12:08
Artael wandte sich nun der Mater zu und lächelte dankbar:

Vielen Dank für Eure Bemühungen, aber wenn ihr uns Wasser bringen lasst, reicht das vollkommen. Wir ernähren und von Manna und davon haben wir selber genug mitgebracht. Ansonsten gibt es zur Zeit nichts, womit Ihr uns helfen könnt. Was den Gottesdienst betrifft, daran werden wir selbstverständlich teilhaben. Aber es wäre denke ich besser, wenn ihr in zu Ehren Gottes abhaltet, denn auch wir sind nur Diener des Allmächtigen.

Dannach drehte sie sich wieder zu ihrer Schar: *Seid Ihr alle in der Verfassung um an dem Gottesdienst teilzunehmen? Dann lasst uns aufbrechen.*

Artael, die in der letzten Stunde viel geredet hatte und stets um das Wohlergehen der anderen besorgt gewesen war, begann nun langsam selber die Nachwirkungen des Kampes zu spüren. Sie merkte, wie es ihr immer schwerer fiel, zu lächeln und aufmunternd zu wirken, da auch sie nun langsam von Müdigkeit übermannt wurde. In einer unbeobachteten Sekunde, verzog sie auch ihr Gesicht einen Augenblick vor Schmerz. Es kostete sie einige Kraft, sich nichts von ihren Wunden anmerken zu lassen. Dennoch folgte sie der Mater in ihrem üblichen schnellen und aufrechten, fast ein wenig würdevollem, Gang.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 28.10.2007, 19:43:48
Navarìel hatte sich im Schneidersitz auf einem der Betten niedergelassen und ruhte sich aus, als Artael die Aufgaben verteilte. Sie teilte ihr Einverständnis mit einem kurzen Nicken mit und war froh, die erste Wache übernehmen zu können, sodass sie danach durchschlafen konnte.

Als die Mater eintrat, blieb Navarìel jedoch zuerst noch auf der etwas weichen Matratze sitzen und erst als Artael sich entschloss, der Frau zu folgen, stand Navarìel vom Bett auf und ging hinter der Michaelitin her, um in Richtung des kleinen Gotteshauses zu gehen. Nur kurz blickte sie sich um, ob die anderen ihr folgten, dann richtete sich ihr Blick wieder nach vorne, bis sie die Behausung verlassen hatten. Fortan wanderten ihre Blicke umher. Sie konnte das Interesse an den von Menschenhand gebauten Gebäuden nicht verleugnen. Ebensowenig, wie es offenkundlich war, dass sie sich sehr für das Wissen der Menschen interessierte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 28.10.2007, 21:44:21
Der Blick der Mater war nach Artaels Worten voller Unverständnis. "Wir halten alle unsere Gottesdienste zur Ehre des Herrn ab. Aber was könnte falsch daran sein, seine gesegneten Diener auf Erden besonders in die Gebete einzuschließen?"

Dann schob sie diese theologische Diskussion in ihren Gedanken etwas beiseite und widmete sich wieder praktischeren Gedanken. "Selbstverständlich, dann nur Wasser, wie ihr wünscht."

Dann eilte sie in Richtung Kirche, wohin auch schon vereinzelt weitere Dorfbewohner schritten, nicht ohne verstohlen zu jener Hütte zu blicken, in der die Engel untergebracht waren. Artael und die anderen Engel folgten der Mater zur kleinen, hölzernen Kirche in der Mitte des Dorfs. Die Kirche bot vielleicht Platz für fünfzig Menschen und war sehr spartanisch eingerichtet, dennoch zeugten die wunderschönen Bilder - die anscheinend größtenteils Heilige der Angelitischen Kirche zeigten - an den Wänden von einer tiefen Hingabe an den Angelitischen Glauben - wie sie typisch für Michaelsland war. Unzählige Kerzen erhellten das Kirchenschiff, und von draußen, von oben von dem kleinen, gedrungenen Kirchturm herunter, drang das einsame Schlagen der kleinen Glocke, die die Dorfbewohner in die Kirche rief.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 31.10.2007, 18:02:55
Artael folgte der Mater zur Kirche. Als sie das kleine Gebäude betrat, verspürte sie Ehrfurcht und auch ein wenig Rührung über den Glauben der Menschen. Auch wenn sie nicht viel Materielles besaßen, war es ihnen gelungen, eine würdige Kirche zu errichten. Die Michaelitin drehte sich kurz lächelnd zu ihrer Schar um, damit sie sehen konnte, ob es den anderen ähnlich erging.
Dann suchte Artael sich einen Platz am Rand und setzte sich. Fasziniert betrachtete sie die Bilder und nahm auch sonst alles mit großem Interesse auf. Ihr Blick schweifte immer wieder aufs Neue durch den Raum und wirkte dabei in keinster Weise gelangweilt. Schweigend, aber nicht ungeduldig, wartete sie auf den Anfang der Messe.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 31.10.2007, 18:33:33
Camael ließ die Kirche auf sich wirken. Er hatte bisher vorallem die Kirchen aus dem Urielsland gesehen. Neugierig sog er alle Eindrücke, die er hier erhaschte. Während er neben seiner Schar herlief, betrachtete er verstohlen die anderen. Besonders Sanguiel schien doch schwerer verletzt zu sein, als sie zugab. Insgeheim machte er sich Sorgen um sie. Obwohl sie sich noch nicht sehr lange kannten, verspürte er schon ein großes Gemeinschaftsgefühl. Er würde sie später einmal darauf ansprechen, doch nun schenkte er dem Gottesdienst seine volle Aufmerksamkeit.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 01.11.2007, 11:35:45
Die kleine Kirche füllte sich nur langsam, doch als dann schlussendlich alle Dorfbewohner versammelt waren - selbst diejenigen, die auf dem Floß verletzt waren und euch nun mit ehrfürchtiger Dankbarkeit in den Augen ansahen - begann die Mater mit dem Gottesdienst. Dieser unterschied sich deutlich von allem, was ihr bisher in euren Himmeln miterleben durftet. Nachdem die Mater die Dorfbewohner und insbesondere euch im Hause des Herrn begrüßt und den Anlass des Gottesdienstes herausgestellt hatte, begann die kleine Gemeinde ein Lied, das höchstens Sanguiel entfernt bekannt vorkam. Es schien uralt zu sein, war es doch in einem archaischen Dialekt des Common verfasst, doch den singenden Leuten schien das nicht aufzufallen. Als das Lied endete, begann die Mater ihre Predigt, in der sie noch einmal besonders auf die Geschehnisse des Tages einging und wie die Engel ihren Schäflein aus höchster Not geholfen hatten. Die Darstellung der Geschehnisse ging fast nahtlos in eine Geschichte über einen der zahllosen Heiligen der Angelitischen Kirche über. Höchstens Navariel, die während ihrer Ausbildung zahllose Bücher über die Heiligen lesen musste, erkannte den Heiligen, doch erzählte die Mater dessen Geschichte sehr lebhaft und verwies währenddessen ständig auf die bunten Bilder an den Wänden, um ihre Worte zu unterstreichen, so dass auch die anderen Engel der Geschichte gut folgen konnten. Die Geschichte handelte vom Heiligen Phillip, der - ebenso wie die Dorfbewohner - von einer Schar Engel vor dem sicheren Tod gerettet wurde und dann zum glühenden Beispiel von Ehrlichkeit und Aufopferungsgabe für seine Kirche heranwuchs. Nur zwei Jahre nach seinem Tod wurde er vom Pontifex Maximus Petrus Secundus heilig gesprochen und zum Schutzpatron der Beutereiter ernannt. Ihn, so sagte die Mater, sollten die Dorfbewohner als Beispiel dafür nehmen, wie sehr die Begegnung mit Engeln einen Menschen verändern kann - natürlich zum Positiven hin. Bemerkenswert an der Predigt war, dass die Mater anscheinend alles frei vortrug, ganz im Gegensatz zu den von Erzbischöfen und noch höheren Dienern Gottes zelebrierten Gottesdiensten in den Himmeln, die oft die bewundernswerte Glaubensstärke besaßen, aus Büchern die Geschichten vortragen zu können. Dieser Gottesdienst war anders, einfacher gehalten zwar, aber von der Mater mit einer solchen Inbrunst und Freude vorgetragen, dass in der Gemeinde eine ausgelassene Stimmung herrschte, in der sie immer wieder mit Liedern die Gnade Gottes priesen. Mit einem ebensolchen Lied endete auch der Gottesdienst, und nachdem die Mater die abschließenden Worte gesprochen hatte und den Segen des Herrn erteilt, stellten zwei der Söhne der Mater einen Weidenkorb mit kleinen Küchlein neben das hölzerne Portal. Von den Dorfbewohnern, die dann langsam aus der Kirche und in ihre Hütten strömten, nahm sich jeder eines, die meisten Kinder jedoch mehr, drei, vier, dazu noch eins direkt verzehrt, was aber natürlich toleriert wurde, nahmen doch die Kinder im Angelitischen Glauben einen besonderen Platz ein.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 03.11.2007, 23:26:21
Mit regem Interesse nahm Navarìel an dem Gottesdienst teil, saß dabei neben Artael und verfolgte jede Bewegung der Mater sowie der um die Engel sitzenden Menschen mit Begeisterung.
Endlich konnte sie vieles von dem, was sie bisher nur theoretisch unterrichtet bekommen hat, bei den Menschen erleben.
So war sie die ganze Zeit schweigsam, verfolgte den Gottesdienst aufmerksam und nahm sich wie all die anderen, die am Gottesdienst teilgenommen hatten, eines der kleinen Küchlein, obwohl sie es nicht aß.
Stattdessen behielt sie es in den Händen und steuerte auf ihre Unterkunft zu.
*Ich werde mich schon in die Unterkunft begeben.*, teilt sie ihr Vorhaben den anderen Engeln mit und machte sich sofort auf in die kleine Hütte.
Dort stellte sie das Küchlein auf einen kleinen Schemel, der umherstand und setzte sich auf eines der Betten, die umher standen.
So dachte sie über den eben erlebten Gottesdienst und das Leben der Menschen nach, bis die anderen ihrer Schar in ihrem Nachtquartier eintrafen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 04.11.2007, 11:44:29
*Ich werde mich auch schon in die Unterkunft aufmachen, um Sanguiels Wunden zu versorgen. Sie sind zwar nicht lebensbedrohlich, aber selbst Kleinigkeiten müssen gut behandelt werden, ansonsten kann sich so etwas ganz schnell verschlimmern*, erläuterte Elysehel und ging dann mit der schweigenden Sanguiel ebenfalls in die Hütte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 04.11.2007, 18:45:19
Artael folgte dem Gottesdienst aufmerksam und es fiel ihr, trotz des aufregenden Tages, leicht, ihre Gedanken nicht abschweifen zu lassen, sondern nur auf die Bedeutung der Worte zu hören. Erst als sie aus der Kirche hinaus waren, dachte Artael über die Art des Gottesdienstes nach. Er war anders gewesen. Nicht so pompös, eher schlicht und lebendig. Die Mater hatte frei gesprochen. Was, wenn sie einmal eines der Worte falsch sagte? Nichts desto trotz hatte der Gottesdienst Artael sehr gut gefallen?
Zurück bei den Unterkünften fragt die Michaelitin die anderen:

*Wie hat Euch der Gottesdienst gefallen? Was haltet ihr von der Art, ihn so zu praktizieren?*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 09.11.2007, 16:15:08
Gerade als Artael zur Tür hereinkommt, blick Navarìel von ihrem Bett auf und antwortet der Scharführerin:

*Mir hat er sehr gut gefallen. Eine schöne Art der Predigt, sie frei vorgetragen zu praktizieren. Und auch die Lieder klangen sehr schön. Es wird interessant werden, den anderen Wissenshütern davon zu berichten, wenn wir am Ziel unserer Reise ankommen. Ich denke, es ist auch gut, dass sich die Gottesdienste der einfachen Menschen von den unseren unterscheiden.*, antwortet Navarìel Artael, während man merkt, wie sie im Kopf nochmal den Gottesdienst durchgeht, und sichtlich damit zu Frieden ist, wie der Gottesdienst praktiziert wurde.
Dann stützt sich die Ramielitin mit den Händen nach hinten auf dem Bett ab und legt den Kopf zurück, um ein wenig zu entspannen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 14.11.2007, 18:34:14
*Wahrscheinlich hast du Recht.*, antwortete Artael zögerlich. Offensichtlich war sie sich der Sache doch noch nicht ganz so sicher. Die Michaelitin überlegte, die anderen - speziell Navarìel, die besonders gebildet war - an ihren Gedanken teilhaben zu lassen, entschied sich dann allerdings dagegen. Der Tag war ohnehin anstrengend genug gewesen und es war besser, Fragen, die nicht dringend waren, auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

*Nagut.*, sagte Artael schließlich und fuhr in freundlichem, fast schon sanftem, Tonfall fort: *Wir hatten einen anstrengenden Tag und sollten bald zu Ruhe kommen. Wir sollten morgen zeitig aufbrechen, falls ihr also hier noch etwas erledigen wollt, so tut das jetzt. Ich wünsche euch allen eine erholsame und ruhige Nacht.*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 16.11.2007, 22:29:40
Camael genoss den Gottesdienst der anderen Art sichtlich, war in Gedanken allerdings immer noch bei dem Kampf, der ihm nun nachging.

*Welche Abarten der Traumsaat es da draußen wohl noch geben mag*, schwirrte ihm durch den Kopf. Als der Gottesdienst zu Ende war, begab er sich ebenfalls in die Hütte und ruhte sich für den näcshten Tag aus.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 17.11.2007, 16:46:40
Erschöpft vom anstrengenden Tag versankt ihr fast augenblicklich in tiefe Meditation. Eine ganze Weile lang war nur das leise Atmen von fünf Engeln zu vernehmen. Der Mond schien durch ein kleines Fenster der Hütte und hüllte alles in ein sanftes, bläuliches Licht. Auch im restlichen Dorf war es still.

Plötzlich wurde die Stille jedoch jäh unterbrochen: Lautes Hufgetrappel dröhnte durch das Dorf, wie von etwa einem Dutzend schwer beladener Schlachtrösser. Dumpf drang eine tiefe, laute Männerstimme, vermutlich von einem der Reiter, an eure Ohren, während eure Nasen einen ungewohnten, öligen Gestank wahrnahmen:

"VERSAMMELT EURE KINDER!"
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 17.11.2007, 18:17:54
Navarìel, welche Wache gehalten hatte, drehte den Kopf herum, ebenso schnell reagierten aber auch die Anderen.
Was los war, wusste die Ramielitin nicht, doch sofort schwang sie ihre Beine vom Bett und ging in Richtung Fenster, um vorsichtig hinauszuspähen.

Dabei kam sie an Artael vorbei und legte ihr die Hand auf die Schulter.
"Artael. Schnell. Männer scheinen in das Dorf gekommen zu sein. Es klingt verängstigend."
Dann drehte sie sich wieder zum Fenster um, um hinauszublicken.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 17.11.2007, 18:22:58
Auf dem vom Mond beschienenen Dorfplatz vor der Kirche bot sich eine gespenstische Szenerie. Etwa ein Dutzend dick vermummter, schwarz gekleideter Männer auf ebenso pechschwarzen Pferden hatte dort Aufstellung genommen. Ihre schwarzen Mäntel glänzten im Mondlicht etwas. Vor der Reihe Reiter ritt ein weiterer, offenbar der Anführer, hin und her. Das Hufgetrappel dröhnte laut durch das kleine Dorf.

"BRINGT EURE KINDER HERAUS! IM NAMEN DER ANGELITISCHEN KIRCHE, DER ZEHNT IST FÄLLIG!"

Mittlerweile wagten sich auch schon ein paar Dörfler hinaus, in hastig übergeworfenen Kleidungsstücken, ihre noch halb im Schlaf versunkenen Kinder hinter sich her ziehend.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 18.11.2007, 11:06:48
Camael schreckte augenblicklich aus seiner Meditation auf. Während er den Schrei vernahm, packte er seinen Bogen, da er erst an Räuber dachte. Bei der Erwähnung der Kirche stutzte er:

*Warum müssen Sie ihre Kinder nach draußen bringen?*, fragte er die anderen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 18.11.2007, 11:13:25
Gleich nachdem Navarìel sie geweckt hatte, ging Artael zum Fenster und blickte nach draußen. Als sie die Männer sah, schluckte sie schwer, auch wenn sie nicht wusste, um was es genau ging. Am liebsten hätte sie einfach ihre Mediation fortgeführt und so getan, als hätte sie nichts mitbekommen. Doch das kam für sie natürlich nicht in Frage und als sie bemerkte, dass die Männer anscheinend irgendetwas mit den Kindern vor hatten, spürte Artael Wut in sich aufsteigen und das Bedürfnis zu handeln.

Sie atmete einmal tief durch und wandte sich dann Navarìel zu. Mit ernstem Gesichtsausdruck und fester, bestimmter Stimme teilte sie dem anderen Engel mit: *Hilf mir, die anderen zu wecken.* Danach begann sie ebenfalls den Rest der Schar zu wecken und erkundigte sich bei Navarìel während dessen: *Weißt du irgendetwas darüb?*

Als die anderen munter sind, gibt Artael ihnen einen kurzen Überblick über das, was sie selbst bisher mitbekommen hat. Während sie selbst schnell überlegt, was sie tun wollte, gab sie den anderen die Möglichkeit selbst durchs Fenster zu blicken, wobei sie allerdings zur Eile trieb.

*Wir müssen da raus.*, stellte sie dann fest, *Zumindest um festzustellen, was da los ist. Allerdings habe ich kein sehr gutes Gefühl. Gibt es irgendwelche Vorschläge, wie wir genau vorgehen sollen? Die Waffen sollten wir auf jeden Fall mitnehmen und ich wäre auch dafür, dass wir sogleich ein paar Meter in die Höhe fliegen. Dass verschafft uns Respekt - zumindest wenn es sich um Menschen handelt - und einen Vorteil, sollte es zu einem Kampf kommen. Einverstanden? Und gibt es weitere Ideen?*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 18.11.2007, 21:11:05
*Nein, ich weiß nichts darüber...* gestand Navarìel ihrer Scharführerin, offenkundlich schockiert. Sogleich nahm die Ramielitin ihren Stab und wandte sich der Tür zu.

*Lasst uns noch nicht losfliegen. Erst einmal schauen wir, wie sie auf unsere Anwesenheit reagieren.*

Mit diesen Gedanken öffnete Navarìel die Tür und trat ins Freie, wo sie sich den Fremden zuwandte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 18.11.2007, 21:19:35
Mittlerweile hatten sich die Dorfbewohner alle auf dem Platz vor der Kirche versammelt. Die Reiter hatten ihre starre Linie aufgebrochen und sich rund um das Dorf versammelt, in ihrer schwarzen Kleidung kaum auszumachen. Nur der ölige Gestank verriet ihre Anwesenheit.

Anstelle der schwarzen Reiter hatten nun die Kinder des Dorfes mehr oder minder widerwillig in einer Reihe Aufstellung genommen, die nun von dem Anführer der Reiter abgeschritten wurde. Er begutachtete jedes Kind genau, manche fanden offenbar sein Gefallen, diese wurden aussortiert und von einem weiteren Reiter wenig zimperlich in die Dunkelheit weggeführt. Durch die Nacht schallte nun vielfaches Weinen der von ihren Eltern getrennten Kinder, die zappelten, traten und schlugen, doch nichts konnte die Reiter von ihrem Tun abhalten.

Als ihr aus der Hütte kamt, hielt der Anführer der schwarzen Reiter nur kurz inne, offenbar etwas irritiert, euch zu sehen. Doch dann fasste er sich wieder, nickte nur kurz und fuhr mit seiner Begutachtung fort.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 20.11.2007, 12:01:01
Navarìel, die als erste ihre Hütte verlassen hatte, stelle entsetzt fest, was sie schon vermutet hatte: Den Dorfbewohnern wurden die Kinder genommen.

*Ich weiß nicht, ob dies hier ein Brauch ist, den die Raphaelitische Kirche abzuhalten pflegt. Doch sollten wir mit dem Mann reden. Die Kinder sind die Zukunft des Dorfes, Artael.*, fragend, bittend, blickte Navarìel ihre Scharführerin an, während sie selbst bereits keine drei Sekunden später nach der Mater Ausschau hielt, während sie langsam in Richtung der Kinder und des Kriegers schritt.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 20.11.2007, 17:24:25
Artael trat mit einem kräftigen Schritt aus der Tür hervor und postierte sich mit durchgestreckter Wirbelsäule und leicht erhobenem Kopf so, dass sie bei Bedarf schnell losfliegen konnte. Währenddessen forderte sie ihre Schar dazu auf, möglichst alle Anwesenden im Blick zu behalten und bei jede - egal wie kleinen - Auffälligkeit sofort Bescheid zu geben. Dann wandte sie sich an den Anführer, wobei sie ihrer festen und lauten Stimme noch einen besonderen Klang gab, sodass sie einschüchternd, aber irgendwo auch erhaben wirkte.

'Guten Abend! Dürfte ich erfahren, was hier vorgeht?'

Sie blickte dem Anführer dabei direkt in die Augen und konzentrierte sich vollends auf ihn und seine Reaktion auf ihr Erscheinen und ihre Frage - hoffend, dass der Rest der Schar die anderen musterten.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 20.11.2007, 18:32:51
Die Menschen in der näheren Umgebung Artaels zuckten kurz, als sie den merkwürdig einschüchternden Klang ihrer Stimme vernahmen. Die meisten Dorfbewohner sahen auf den Boden, noch ehrfürchtiger wirkend als zuvor.

Nur der Anführer der Reiter wirkte unbeeindruckt. Die mit irgeneinem öligen Zeug getränkten Mäntel der Reiter trieben Artael fast Tränen in die Augen, doch sie konnte sich gerade noch so beherrschen. Er wandte sich dem Engel zu, sein Gesicht unter der Kapuze des Mantels halb verborgen. Die andere Hälfte war schwer vernarbt, fast schon entstellt, ganz so als hätte der Mann viele, viele Kämpfe gefochten und gewonnen. Dazu passte auch die kräftige Statur und das an einem Gürtel baumelnde Langschwert. Er musterte Artael lange und eingehend.

"Ich hatte nicht erwartet, hier auf Engel zu treffen", erschall eine befehlsgewohnte Stimme. "Sei es wie es sei, wir treiben den Zehnt ein und wären dankbar, wenn ihr uns nicht weiter behelligen würdet."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 21.11.2007, 14:16:37
*Achtung - ich spüre etwas Gefährliches von dem Anführer ausgehen. Die öligen Mäntel treiben mir die Tränen in die Augen und ich habe das Gefühl, dass er mit der Kapuze bewusst einen Teil seines Gesichtes verdeckt. Navariel, fällt dir dazu etwas ein? Wie schaut es ansosnten bei den restlichen Reitern aus?*

Während Artael dem Mann zuhörte, verhärteten sich ihre Gesichtszüge etwas. Ihre Muskeln spannten sich an und ihre Hand verkrampfte sich um das Schwert, bereit es bei Bedarf sofort zu ziehen. In der selben Stimme wie zuvor, vielleicht ein wenig zorniger, fuhr sie fort, unbeeindruckt von der Antwort des Mannes


'Wer seid Ihr und in wessen Namen handelt ihr? Was ist der Grund dafür, dass ihr hier - entgegen Gottes Willen - unschuldige Kinder von ihren Familien trennt?'
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 21.11.2007, 17:33:26
Der Anführer lachte Artael nur aus. Offensichtlich hatte er deutlich weniger Respekt vor Engeln als es üblich - und geboten - war.

"Entgegen Gottes Willen? Nun, Engelchen, dann sag mir doch, warum der alte Bischof von Genova mich und meine Rotte hiermit beauftragt hat? Die Kirche bekommt, was ihr zusteht, und das sind nun einmal die Kinder des Dorfes. Die Balgen bekommen mehr als dieses armselige Dorf ihnen bieten kann, wenn sie erst zu Kirchendienern ausgebildet sind."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 25.11.2007, 16:13:38
Nur einige wenige Sekunden muss Navarìel überlegen, um zu einer Entscheidung zu kommen:

*Ich habe noch nie etwas von Dingen gehört, die Engelskräfte aufhalten, Artael. Irgendetwas stimmt hier nicht.*

Vorsichtig schaut sich die Ramielitin um, um die anderen Reiter zu entdecken, während sie dich an Artael Seite bleibt.
Und nach noch jemandem suchten ihre Blicke - die Mater des Dorfes musste irgendwo zu entdecken sein. Aufmerksam blickte sich das junge Engelskind nach der Dorfvorsteherin um.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 26.11.2007, 19:42:37
Die Mater des Dorfes befand sich auch auf dem Platz, wie Navariel nach kurzer Suche feststellte. Sie ging zwischen den umherstehenden Eltern der Kinder hin und her und sprach leise mit ihnen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 27.11.2007, 11:48:09
Sofort, als Navarìel die Mater entdeckte, entschied sie, zu ihr zu gehen und sie zu fragen.

*Ich werde mit der Mater sprechen, Artael. Redet ihr mit den Männern.*

Dann ging sie auf die Dorfvorsteherin zu, versuchte in ihrem Blick zu lesen, was sie fühlte.

"Mater, was geht hier vor? Weshalb nehmen sie euch die Kinder weg und stellen dies als Anspruch der Kirche dar? Ist das wirklich in deren Sinn? Wohin kommen die Kinder und zu was werden sie benötigt?" sprach die Ramielitin leise mit der Dorfältesten, immer ein bedachtes Auge auf die Ritter werfend.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 27.11.2007, 19:44:38
Sehr gut. Teile mir bitte sofort mit, was du erfährst. Danke. Achja, und weißt du irgendetwas Besonderes über den Bischof von Genova?. Artael fand Navarìels Vorschlag sehr gut, antwortete dem Engel aber nur schnell und kurz, da sie sich fast ausschließlich auf den Mann vor sich konzentrierte.

'Der Bischof von Genova. Gut zu wissen.', antwortete Artael immer noch mit donnernder Stimme. Sie versuchte nun auch ein wenig Zeit zu gewinnen, bis sie Antwort der Mater kannte, wusste aber gleichzeitig, dass sie damit auch ein Risiko einging. 'Und wer seid Ihr? Ihr wirkt, als wäre die Gegenwart von Engeln Euch nichts gänzlich Unbekanntes.' Während Artael redete, versuchte sie auch, den Teil des Gesichtes von dem Mann zu erblicken, der unter der Kapuze verborgen war, wobei sie dabei eher einer Intuition folgte, als einer konkreten Vermutung. Anschließend fügte sie noch hinzu: 'Und wenn dies alles hier in Gottes Willen geschieht, dann wird es Euch doch bestimmt nicht weiter stören, wenn wir Euch begleiten, um persönlich mit dem Bischof sprechen zu können.' Mit entschlossener Miene blickte sie dem Mann direkt in die Augen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 28.11.2007, 14:24:43
Der Anführer der Reiter ließ sich immer noch nicht durch Artaels donnernde Stimme beeindrucken, ganz im Gegensatz zu den umstehenden Dorfbewohnern, die bei jedem einzelnen Wort zusammenzuckten.

"Uns zum Bischof von Genova begleiten?" Der Mann lachte laut auf, dann verfinsterte sich jedoch der sichtbare Teil seines Gesichts. "Träum weiter, Engelchen. Meinst du wirklich, der Bischof gibt sich mit unsereins ab? Nein, der hockt schön in seinem Palast. Die Kinder liefern wir im nächsten Kloster ab, wo wir auch unseren Lohn empfangen. Dem Bischof ist es verdammt nochmal egal. Er vergibt nur die Muniæ, die Drecksarbeit erledigen und zu den ganzen Dörfern zu reisen, um den Zehnt einzutreiben, das dürfen wir machen."

Mit einem Ruck zog er seine Kapuze herunter. Darunter verborgen war ein entstelltes Gesicht: Eine dicke Wulst aus Narbengewebe zog sich über die bis eben noch nicht sichtbare Hälfte von der Stirn bis zum Kinn.

"Siehst du diese Narbe, Engelchen? Die hat mir eine verdammte Mutter mit einem Küchenmesser beigebracht, als ich ihr Kind für die Kirche ausgewählt hatte. Ich habe sie dafür halbtot geprügelt und das Kind trotzdem mitgenommen. Die Kirche bekommt immer, was ihr zusteht, und auch ein Engel wird das nicht verhindern."

Währenddessen war Navariel an die Mater des Dorfes herangetreten und hatte sie befragt. Die Antwort kam prompt:

"Die Beutereiter kommen einmal im Jahr in unser Dorf und nehmen ein paar Kinder mit. Das ist der Zehnt, den jedes Dorf an die Kirche abgeben muss. Die Kinder werden in ein Kloster gebracht und dann zu Monachen und Beginen ausgebildet, eine rosige Zukunft, wenn man sich ansieht, wie arm die meisten Dörfer doch sind, nichtsdestotrotz ist es immer sehr traurig, wenn eine Familie auseinandergerissen wird. Aber es ist nunmal der Wille Gottes, verkündet durch den Pontifex Maximus Petrus Secundus."

Die beiden letzten Sätze wirkten etwas resigniert.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 29.11.2007, 11:03:51
Auch wenn der Anblick des Gesichtes bei Artael Übelkeit erweckte, ließ sich sich die Michaelitin den Ekel nicht anmerken. Sie fühlte sich unwohl, ob der Situation, fuhr aber mit ihrer kräftigen Stimme fort ohne den Blickkontakt zu dem Mann auch nur eine Sekunde zu unterbrechen.

'Ihr habt mir meine zweite Frage nicht beantwortet.'

Das Begleiten sprach sie nicht noch einmal an, wenn sie wollten könnten sie den Männer ohnehin auch ohne deren Einwilligung folgen. Während sie sprach, hoffte Artael, bald eine Nachricht von Navarìel zu bekommen, um ein wenig Licht auf diese Sache werfen zu können. *Navarìel, wie schaut es aus? Erkundige dich doch bitte auch, ob dieser Zehnt schon immer eingefordert wurde, oder seid wann das so ist.*, teilte sie der anderen noch mit.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 01.12.2007, 11:30:26
*Sie kommen einmal im Jahr im Auftrag der Kirche, um in Klöstern ausgebildet zu werden. Die Mater hat sich damit abgefunden, dass es der Wille des Pontifex Maximus Petrus Secundus ist.*
Die letzten Worte sprache Navarìel mit dem gebührenden Respekt aus, als sie den Namen des Papstes erwähnt.

Der Mater hingegen nickte Navarìel lediglich zu.

"Das klingt traurig. Doch, sagt. Seit wann wird dieser Tribut von euch gefordert? Und habt ihr bereits eines eurer Kinder jemals wieder gesehen, nachdem es ausgebildet wurde?"
Die letzte Frage war wohl mehr zur Beruhigung von Navarìels Gewissen gedacht als um Artael zu helfen. Man könnte der Ramielitin anmerken, dass das nicht das war, was sie von den Menschen erwartet hatte.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 01.12.2007, 11:49:51
Die Mater wirkte etwas verwundert ob der Fragen, die Navariel ihr stellte.

"Der Zehnt? Er wird schon seit jeher gefordert. Er ist eine der Grundfesten, auf denen die Kirche steht. Es wundert mich, dass das nicht Teil eurer Ausbildung war. Als ich in Nürnberg auf meine jetzige Aufgabe vorbereitet wurde, war klar, dass ich den Eltern der mitgenommenen Kinder Trost spenden würde müssen."

Als die Sprache auf ihre eigenen Kinder kam, stockte sie kurz.

"Zwei meiner eigenen Kinder haben die Beutereiter mitgenommen. Ich erinnere mich noch genau, es war eine dunkle Nacht wie diese, und der Komtur- nicht derselbe, der heute die Aufgabe wahrnimmt - wählte ohne zu zögern meine beiden Zwillinge aus. Es war der einzige Tag, an dem mir selbst Zweifel kamen, doch habe ich es überwunden, in der Gewissheit, dass es ihnen als Monachen und Beginen im Dienst der Kirche weitaus besser geht als hier. Wiedergesehen habe ich aber keinen von beiden."

Bei den letzten Sätzen wurde die Stimme der Mater zittrig, und Navariel konnte eine einzelne Träne in ihren Augen entdecken.

Währenddessen hörte man den Komtur der Rotte wieder laut lachen.

"Meinen Namen willst du wissen? Massimo di Firenze. Zufrieden? Oder willst du noch die Namen eines jeden einzelnen aus meiner Rotte?", antwortete er Artael zunehmend ungeduldiger.

Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort:
"Ich wäre sehr dankbar, wenn du meine Rotte weiter ihre Arbeit machen lassen würdest. Wir haben in dieser Nacht noch zwei weiteren Dörfern unsere Aufwartung zu machen."
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 02.12.2007, 12:57:08
Mit einem Nicken nahm Navarìel die Erklärung der Mater hin, auch als sie von ihren eigenen Kindern erzählte.

Dennoch wandte sie sich in Gedanken an Artael:
*Seit jeher, Artael. Schon immer kamen die Männer der Kirche und holten die Kinder. Auch die Kinder der Mater gingen einst mit ihnen.*

Trauer klang in den Gedanken Navarìels mit, die erkannte, dass das Leben der Menschen viele Entbehrungen beinhaltete und dass sie selbst noch viel lernen musste.

"Ich danke euch, Mater, für eure ehrlichen Worte." Ein Nicken zurücklassend, drehte sich Navarìel um und ging langsam in Richtung ihrer Schar zurück.
'Sie mussten die Kinder wohl gehen lassen.', dachte der Engel.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 15.12.2007, 10:11:59
Froh, nicht weiter von den Engeln belästigt zu werden, fuhr der Beutereiter weiter in seinem Tun fort. Nach einer Weile hatte er anscheinend genug Kinder ausgewählt, und ließ seine Rotte wieder aufsitzen. Die ersten Reiter preschten schon los, als der Anführer der Reiter sein Pferd nocheinmal umwandte und Artael ansah. Der Zorn, der eben noch in seinem Gesicht stand, war verflogen, stattdessen sah er den Engel nachdenklich an.

"Lasst mich euch noch einen Rat geben: Vertraut nicht allzu sehr darauf, dass die Welt so ist, wie es euch beigebracht wurde. Möglicherweise findet ihr Wahrheiten, die euch nicht gefallen. Lebt wohl."

Mit diesen Worten trieb er seinem Pferd die Hacken in die Flanken und ritt davon, in die Dunkelheit. Nach einer Weile war nur noch das entfernte Trappeln der Hufe zu hören sowie das leise Wimmern der Mütter, deren Kinder die Beutereiter mitgenommen hatten.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 15.12.2007, 12:51:50
Artael blickte den Männern noch eine Weile hinterher. Sie hatte sich nicht durchgesetzt und fühlte sich deswegen ein wenig gedemütigt. Doch die Trauer um die Kinder und der Zorn über diese Ungerechtigkeit überwiegten eindeutig. Schlecht gelaunt drehte sie sich um, um ins Innere der Hütte zu gelangen. Dabei teilte sie den anderen noch mit:

*Wir wissen, zu wem die Kinder gebracht werden und wir werden bei den entsprechenden Stellen nachfragen, ob das soweit rechtens ist. Wir haben schon mehr als genug Zeit verloren und nachdem wir jetzt alle wach sind, können wir auch gleicht weiter reisen. Viel Schlaf werden wir heute ohnehin nicht mehr finden. Ich gehe hinein und packe unsere Sachen, es wäre sicher nicht schlecht, wenn derweil jemand die Menschen tröstet und ihnen mitteilt, dass wir aufbrechen.*


Artael war sich darüber im Klaren, dass letzteres eigentlich mit zu ihren Aufgaben gehörte. Doch sie wollte jetzt erstmal alleine sein und hoffte, bald durch die Luft fliegen zu können und die kühle Nachtluft auf ihrem Gesicht zu spüren.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 20.12.2007, 13:26:43
Mehr gleichgültig als interessiert nahm Navarìel das Abziehen der Männer hin, als Artael ihre Worte an die Schar übersandte.

Dann nickte sie ihr zu und ging sogleich in ihre Unterkunft. Dort griff sie schnell nach dem Beutel und ihrem Stab, welche bereits beide vorbereitet auf ihrer Schlafstätte lagen, dann drehte sie sich um und verließ das Haus wieder mit den Worten, der Mater des Dorfes ihren Aufbruch anzukündigen.

Eiligen Schrittes ging sie wieder auf den Dorfplatz, wo sie die Dorfvorsteherin beim Trösten der Menschen und zerrissenen Familien vermutete.
Sie ließ der Frau noch genügend Zeit, einer schluchzenden Mutter über den Verlust ihres Kindes hinwegzutrösten, bevor sie sich an sie wand:
"Mater? Nur einen Augenblick. Meine Schar bedankt sich von ganzem Herzen bei eurem Dorf. Habt Dank für die Schlafstätte und den Gottesdienst, welcher mir sehr gefiel. Bleibt im Glauben an Gott so stark wie bis jetzt. Doch wir müssen aufbrechen."

Aus dankbaren Augen blickte die Ramielitin die Frau an, eine Hand den Stab haltend, die andere an ihrer Seite baumelnd.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 21.12.2007, 16:23:52
Die Mater wandte sich gerade von der schluchzenden Mutter ab, als sie Navariels Anwesenheit bemerkte.

"Ihr wollt bereits aufbrechen? Obwohl es finsterste Nacht ist? Naja, ich denke, ihr werdet wissen, warum. Lasst mich euch noch einmal meinen Dank aussprechen. Ohne euch wären wir verloren gewesen."

Der Blick der Mater sprach Bände, wenn ihr kein Engel gegenübergestanden hätte, wäre sie Navariel wohl vor Dankbarkeit um den Hals gefallen, so jedoch sah sie, leicht betreten, zu Boden.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 22.12.2007, 13:08:11
"Ja, wir müssen weiter. Führt eure Gemeinde weiterhin so gut und seid ihr ein Trostspender wie bisher, Mater."
Ein aufmunterndes Lächeln begleitete die Worte der Ramielitin.

Nickend wandte sich Navarìel von der Dorfvorsteherin ab, jeden zweiten Schritt mit ihrem Stock begleitend, ging sie schließlich zu ihrer Unterkunft zurück, um vor der Hütte auf das Heraustreten der anderen Engel zu warten, um mit ihnen weiter auf ihrer Reise zu ziehen im Nachthimmel.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 23.12.2007, 10:44:08
Als Artael ihre Sachen gepackt hatte, trat sie wieder hinaus in die Nacht. Sie wirkte immer noch bedrückt, doch strahlte ihr Gesichtsausdruck auch Entschlossenheit aus. Nachdem sie sich kurz umgeblickt hatte, schritt sie auf die Mater zu. "Wir werden nun aufbrechen. Ich danke Euch vielmals für Eure Gastfreundschaft. Bahaltet Euren starken Glauben und führt Eure Gemeinde weiterhin so gut. Gott legt uns viele Prüfungen auf, doch wer seinen Glauben behält, kann sich auch seiner Hilfe gewiss sein., sagte sie zu der Mater. Dass sie vorhatte, sich wegen den Kindern zu erkundigen, ob dies rechtens sei, verschwieg sie um der Frau keine Hoffnungen zu machen, die womöglich nicht erfüllt würden. Zum Abschluss lächelte sie der Mater noch einmal aufmunternd zu und wandte sich dann ihrer Schar zu. *Lasst und aufbrechen!*

Artael stieß sich kräftig vom Boden ab und flog einige Meter nach oben. *In welche Richtung müssen wir?*, erkundigte sie sich, während sie die kühle Nachtluft genoss.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 29.12.2007, 22:26:01
Camael beobachtete die gesamte Szenerie, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Er sprach selten über seine Gefühle und auch im Trösten der Menschen hatte er kein besonderes Händchen dessen war er sich sicher.

*Wohin bringt uns unsere Reise nun? Nach Genova oder nach Urbs Sigeria?, fragte er Artael.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 31.12.2007, 18:52:42
*Nach Urbs Sigeria.*, antwortete Artael knapp, begründete ihre Antwort nach einer kurzen Pause jedoch noch: *Wir haben versprochen, uns so schnell wie möglich dort hinzu bewegen und wegen dem Bischof aus Genova sollten wir ohnehin nicht auf eigene Faust agieren, sondern zuerst mehr darüber erfahren und hohen Würdeträgern von unserem Erlebnis berichten.*
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 02.01.2008, 11:04:00
Kurz blickte Navarìel den beiden Engeln nach, wie sie sich vom Boden abstießen, nickte dann noch einmal aufmunternd in Richtung Mater, welche zufällig das Starten der Engel mit anblickte, dann erfolgte auch ein kräftiger Flügelschlag der Ramielitin und sie erhob sich in die Lüfte, um Artael und Camael einzuholen.

*Es heißt Sigena*, meint Navarìel mit einem Lächeln, als sie Artael und Camael eingeholt hat. Dann bereitete sich auf einen weiteren, langen Flug vor.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 02.01.2008, 13:23:48
* Wir fliegen von hier aus nun weiter nach Bergamo, wo wir an unsere ursprüngliche Route anknüpfen werden und dieser folgen werden. Also müssen wir nach Norden fliegen.*
Camael wartete auf das Nicken von Artael, bevor er seine Flügel ausbreitete, kurz in der Luft absackte, um dann wenige Sekunden später wieder in luftige Höhen aufzusteigen. Er orientierte sich schnell und flog dann Richtung Norden. Er schaute öfters nach hinten, um sich zu vergewissern, dass seine Schar noch hinter ihm war.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 07.01.2008, 01:36:57
Navarìel versuchte, so gut sie konnte, sich an die Fersen Camaels zu heften, um möglichst gut mit dem flinken Engel mitzuhalten. Ab und an fiel sie zwar einige Meter zurück, jedoch verlor sie nie den Anschluss an die Schar. Ansosnten war die Ramielitin während des Fluges recht ruhig, zu viel ging wohl im Kopf des jungen Engels vor, während unter ihr die Felder und Äcker dahnzogen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 07.01.2008, 17:31:58
Eintönigkeit machte sich unter der Schar breit, während sie viele, viele Kilometer ohne bedeutende Ereignisse zurücklegten. An ihnen zogen schneebedeckten Gipfel der Weißalpen Raphaelslands vorbei, die grünen Hänge des Schwarzwalds, die blauen Weiten des Rheinmeeres.

Einzig das Wetter bildete eine unangenehme Konstante. Stetig prasselte der Regen aus dicken, grauen Wolken auf die Erde, ganz so als hätte Gott die Schleusen des Himmels geöffnet um eine weitere Flut hervorzurufen. Das war natürlich Unsinn, wusste doch jeder, dass Gott die Engel auf die Erde geschickt hatte, um die Menschen genau vor diesem Schicksal zu bewahren und sie auf den rechten Weg zurückzuführen. Dennoch konnte man sich beim Anblick des nassen Landes, der unzähligen kleinen Seen, unterbrochen von sumpfigen Feldern und schlammigen Wegen, dieses Eindrucks kaum erwehren. Auch die Engel waren von Kopf bis Fuß bis auf die Knochen durchnässt. Schwer klebten die vollgesaugten Waffenröcke an ihren Körpern, die Haare hingen in schweren Strähnen an ihnen herab, versperrten die Sicht, das Wasser lief in Bächen an ihnen herunter. Keine gute Zeit, eine solch weite Reise zu unternehmen, doch hatten sie eben genau diesen Auftrag bekommen...
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Camael am 07.01.2008, 17:44:45
Immer wieder wischte sich Camael das Regenwasser aus dem Gesicht, dass seine Sicht trübte. Lange dürfte unsere Reise nicht mehr dauern, dachte er sich. Wenn das Land unter ihm mal wieder nicht mehr als Eintönigkeit preisgab, musste er an den Gottesdienst der Mater denken, der so anders, als alles bisher erlebte war.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 07.01.2008, 19:47:26
Während Artael sich mit dem Regen anfangs noch hatte anfreunden können, das leichte Nieseln fast als angenehme Abwechslung wahrgenommen hatte, kämpfte sie nun mit den kalten und nassen Tropen, die unbarmherzig auf sie hereinprasselten. Die Trostlosigkeit des Wetters und der Landschaft besserten die Stimmung der Michaelitin nicht gerade auf und ließen Artael in Gedanken immer wieder zu jenen fürchterlichen Menschen zurückkehren, die die Kinder gestohlen hatten.
Doch bevor sie es zuließ, dass ihr Trübsal die Überhand gewann, beschloss Artael sich lieber etwas zu überlegen, um die Stimmung der Gruppe zu heben. Nachdem ihr kein passendes Diskussionsthema einfiel, meinte sie stattdessen zu den anderen:

 *Meint ihr, wir können so unter- und hintereinander fliegen, dass möglichst viele von uns möglichst wenig Regen abbekommen, in dem wir uns gegenseitigen vor den Tropfen schützen?*

Artael wusste, dass ihr Vorschlag kindisch war. Aber Ernsthaftigkeit hatte jetzt lange genug die Stimmung der Gruppe beherrscht und auch wenn ihre Frage nur müde Lacher hervorrufen sollte, war das doch zumindest immer noch mehr als nur Schweigen.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Navarìel am 10.01.2008, 00:05:42
Merklich langsamer flog Navarìel, als es zu regnen begann. Die Schar merkte, dass die Ramielitin nicht glücklich über den Regen war.
Kein einziger Blick folgte den Tropfen nach unten, keinen einzigen Blick schickte sie den tropfen entgegen, die von oben unbarmherzigen an dem jungen Engel zogen.
Die Worte Artaels nahm sie erst nach kurzer Zeit wirklich wahr und sie brauchte einige Zeit, bis sie ihrer Scharführerin antworten konnte, denn was sollte sie ihr entgegnen?

*Um einen von uns vor dem Regen zu schützen, ist es denke ich zu spät, Artael. Wir sind alle komplett nass. Wir sollten schauen, dass wir den Rest des Weges oder den für heute geplanten Weg hinter uns bringen.*, antwortete Navarìel der Michaelitin, während sie sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht wischte. In dicken Strähnen hing dem Engel das schwarze Haar ins Gesicht, während von ihrem Waffenrock ein stetiger Fluss an Wasser herabrann.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Tex am 20.01.2008, 21:05:56
Es kam einem wie eine halbe Ewigkeit vor, so lange mussten die Engel durch den nicht enden wollenden Regen fliegen. Der Regen verlangsamte jedoch ihre Reisegeschwindigkeit  signifikant, so dass es fast zwei ganze Tagesreisen dauerte, bis die Schar die nördlichen Küsten des Rheinmeeres, dieses riesigen Binnenmeeres an der - ehemaligen, so musste man wohl sagen, seit der Orden Gabriels so rücksichtslos das Land an der Westküste an sich gerissen hatte - Grenze zwischen Gabriels- und Raphaelsland, erreichte. Sigena, das lang ersehnte Ziel ihrer Reisen, konnte jetzt kaum noch ein paar Wegstunden entfernt sein, lag die Stadt doch nach allem, was sie wussten - und der nicht zu verwirrende Orientierungssinn Camaels war zusätzlich mehr wert als jedes Wissen - an der Rheinschlundbucht, dort, wo das Rheinmeer über einen breiten Fluss überging in die Nordsee.
Titel: Pars Prima: Urbs Sigena
Beitrag von: Artael am 31.01.2008, 18:24:42
Interessiert studierte Artael die Landschaft, die sie unter sich erblickte. Das Klima wirkte hier rauer als in Rom, von wo aus sie aufgebrochen waren, doch musste Artael zugeben, dass auch diese Gegend etwas Faszinierendes hatte.

*Navarièl, Camael - wisst ihr irgendetwas über dieses Land hier?*, erkundigte sie sich bei beiden Engeln und ihrer Stimme war anzuhören, dass die Michaelitin froh war, nun bald den Zielort erreicht zu haben.