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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => Engel: Gefahren der Vergangenheit => Thema gestartet von: Tex am 27.10.2007, 17:54:39

Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 27.10.2007, 17:54:39
Langsam senkte sich Dunkelheit über Gratianopel, die hufeisenförmig angelegte Stadt am Fuße der Weißalpen und Hauptstadt Raphaelslands. Der Lacdrac glitzerte, als die letzten Sonnenstrahlen seine Oberfläche berührten und der strahlendweiße Himmel der Raphaeliten war in ein goldenes Licht getaucht. Unten in der Stadt wurden nacheinander die großen Laternen angezündet, die die breiteren Straßen beleuchteten, und die auf den Feldern um die Stadt herum - auf denen hauptsächlich Arzneipflanzen angebaut wurden, die dann im Himmel der Raphaeliten und in den unzähligen Klöstern in der und um die Stadt herum zu den hochklassigen Medikamenten, für die der Orden Raphaels bekannt war, verarbeitet wurden - arbeitenden Menschen kehrten in die Stadt zurück, um den Abend geruhsam zu verbringen  oder - was weitaus häufiger war - im Vergnügungsviertel der Stadt, dem Loin, mit seinen unzähligen Tavernen, Theatern und kleinen Bühnen, ihr hart erarbeitetes Manna auszugeben. Gratianopel war eine malerische, wunderschöne Stadt am Westrand der Alpen, für die es seit der Ankunft des Ordens des Heilenden Erzengels nur bergauf ging. Die Ordensoberen ließen den Einwohnern große, in anderen Gegenden Europas fast undenkbare Freiheiten, und die Einwohner dankten es dem Orden mit unerschütterlicher Treue und glühender Verehrung. Und so wuchs Gratianopel zu der Metropole heran, die es heute ist: Zwar weitaus kleiner als etwa Roma Æterna oder der riesige Moloch Nürnberg, doch für Pilger fast genauso wichtig.

Von alledem konnte man hoch oben im Himmel der Raphaeliten wenig mitbekommen, einfach deshalb weil die Menschen, ja selbst die großen Kirchen und Bauten der Stadt von dort oben winzig klein wirkten. Ihr befandet euch in eurer Scharcella, einem kargen, im allgegenwärtigen Weiß Raphaels getünchten Raum, in dem außer den Hockern, auf denen die Engel die Nacht verbrachten, und einem großen Tisch keine besonderen Möbelstücke zu sehen waren. Dennoch war dies eine besondere Cella, denn sie lag an der Außenwand von Raphaels Leib, und so hatte man durch die riesigen Glasfenster einen atemberaubenden Blick auf Gratianopel im Vordergrund und die schneebedeckten Gipfel der Alpen, die sich bis an den Horizont erstreckten. Adomiel, der Urielit eurer Schar, blickte verträumt durch ebenjene Fenster und beobachtete den Einzug der Dunkelheit, jener Zeit, die der Erzengel Uriel besonders gesegnet hatte. Jesaiel, eure Ramielitin saß wie fast immer an dem großen Tisch, vor sich ein dickes, aufgeschlagenes Buch und war vertieft in die Lektüre. Euch erschien es immer wie ein Wunder, wie man in den kryptischen Symbolen und Strichen, die in einem solchen Buch aneinandergereiht, Seite um Seite, auftauchten, einen Sinn erkennen konnte, doch war dies die Segnung, die der Erzengel Jeremiel, der Bewahrer des Wissens, seinen Engeln mitgab. Der einzige eurer Schar, der fehlte, war Azariel, der Michaelit eurer Schar. Er befand sich gerade wohl bei Priorin Swantje, die ihn aus euch noch unbekannten Gründen zu sich gerufen hatte. Und so wartetet ihr nun auf seine Rückkehr...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 28.10.2007, 13:16:53
Ilael saß auf seinem Hocker, beide Hände um die Sitzfläche geschlungen, verkrampft und ein Bein über das Andere geschlagen. Er starrte zu Boden. Er war nicht ungeduldig, keine Eigenschaft lag ihm ferner als ungeduldig zu sein, aber dass Azariel von der Priorin noch nicht zurück gekehrt war, machte ihm Sorgen. Welche Aufgabe sollte ihnen zuteil werden? Wieso hatten sie nicht alle mit ihr gehen können? Wie sehr er doch die Geheimnistuerei der hohen Würdenträger hasste. Doch hatte er sich den Befehlen seines Scharführer gebeugt, waren sie ihm doch so heilig wie Gottes Wort selbst.

Er sah zu Adomiel hinüber. Der Ausblick in die Nacht schien den Urieliten zu erfreuen. Er selbst liebte das Licht und das Weiß des Tages. Auf die Erde hinab zu blicken, machte ihm dagegen keine Freude. War Gratianopel zwar ein scheinbar friedlicher Ort, so gab es doch dort unten soviel Leid, das er nicht lindern konnte. Jede Minute, die sie hier verbrachten, war eine verschwendete Minute, in der er hätte helfen können. So aber war er dazu verbannt, zu warten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 28.10.2007, 17:06:34
Sereniel war gereizt. Es lag im nicht herumzuhocken und nichts zu tun. Er hatte heute zu wenig Bewegung gehabt und das merkte er nun. Nicht einmal das pedantische Reinigen seiner Waffen und seines Schulterpanzers konnte ihn ganz beruhigen. Der Himmel der Raphaeliten ging im irgendwie auf die Nerven. Alles war so lasch, so geschniegelt, so freundlich. Sereniel hätte es zwar nicht zugegeben doch der harsche, militärische Umgangston seines eigenen Himmels begann ihm zu fehlen. Dort wusste man immer woran man war und musste niemanden mit Samthandschuhen anfassen.

'Hoffentlich können wir bald weiter!' dachte der Gabrielit bei sich, während er die Reinigungsutensilien für die Waffen sorgsam verstaute und dabei gleich noch einmal den Inhalt seiner Tasche überprüfte und ordnete - zum sicherlich dritten Mal in der letzten Stunde. Dann verschloss er die Tasche und begann seine Votivbänder zu ordnen und neu umzubinden. Noch waren es nicht viele aber Sereniel war fest entschlossen, dass es bald schon mehr sein würden.
'Verdammt wo bleibt Azariel nur! Wie kann eine Besprechung so lange dauern? Besprechung! Pha!' Sereniel musste sich zusammenreissen um sitztenzubleiben, seine grossen, silbergrauen Schwingen zusammengefaltet zu lassen, den zweiten Teil seiner Seele in seiner Scheide zu lassen. Grimmig sass er auf seinem Stuhl und beobachtete seine Schargeschwister.
'Wenn man mit ihnen wenigstens einen Übungskampf absolwieren könnte...'
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 28.10.2007, 18:41:29
Nach einer euch fast unendlich lang erscheinenden Zeit - draußen war es mittlerweile tiefste Nacht geworden - schlug endlich die Tür auf und Azariel platzte herein. Sofort setzte sich der kleine Michaelit auf den Tisch und ließ die Beine baumeln. Fröhlich blinzelte er euch an, wobei er jedoch die neugierigen Blicke, die ihn direkt trafen, ignorierte. Wieder einmal machte er sich einen Spaß daraus, die Worte, die er sicher zu verkünden hatte, hinauszuzögern. Als die Spannung fast knisterte und selbst Jesaiel von ihrem dicken Wälzer aufsah, begann der Michaelit endlich:

"Ich habe Neuigkeiten für euch. Die Priorin hat uns neue Aufträge erteilt. Allerdings müssen wir uns leider trennen. Sie meinte, wegen der Invasion Britanniens hätte sie viel zu wenig Scharen zur Verfügung, um alles Anstehende zu erledigen. Also: Jesaiel, du sollst in deinen Heimathimmel fliegen und dort in den Archiven deines Ordens nach einem bestimmten Buch suchen, das irgendein hochstehender Erzbischof hier im Himmel dringend benötigt. Irgendwas mit neuer Arznei und altem Wissen und so. Ich soll dich dabei begleiten. Adomiel, du sollst für Botenflüge hier in Raphaelsland eingesetzt werden, bis unsere Schar wieder komplett ist. Ilael und Sereniel, für euch hat die Priorin mir einen weiteren Auftrag mitgegeben: Ihr sollt euch morgen früh auf den Weg nach Friburgum im Silva Nigra aufmachen und im dortigen Raphaelisstift den Bericht eines gewissen Fra Valery abholen. Der hätte eigentlich schon vor ein paar Wochen hier sein müssen, aber irgendwas verzögert den Bericht. Ich weiß nicht, was euch genau erwartet, aber das werdet ihr ja schon früh genug erfahren. So, das war's. Die Priorin meinte noch, wir sollten uns ausruhen und dann beim ersten Morgenlicht aufbrechen."

Fröhlich blickte Azariel in die Runde und wartete auf die Reaktionen seiner Schargeschwister. Adomiel nahm seinen Auftrag mit der ihm eigenen, stoischen Ruhe auf und nickte nur knapp. In all der Zeit, die ihr nun zusammen verbracht hattet, konnte der hagere Urielit durch nichts aus der Ruhe gebracht werden, was waren da schon ein paar Botenflüge? Ganz anders Jesaiiel: Die Aussicht darauf, eine Zeit in den riesigen Archiven des Ramielis-Ordens verbringen zu können, schien wie ein Traum für die Ramielitin. Sie platzte schier vor Freude, was man ihr auch ohne Worte ansah.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 28.10.2007, 19:43:09
Ilael hörte geduldig die lange hinaus gezögerten Worte des Michaeliten an. Er sollte nach Friburgum? Einen Bericht abholen? Wurde er nun von einem Heiler zu einem Boten hinab gestuft? Eine Welt brach in ihm zusammen. Man hatte ihn abkommandiert, man wusste seine Künste nicht mehr zu schätzen. Sie waren zu wertlos, um sie noch einzusetzen. Äußerlich blieb alles an ihm ruhig. Er wartete, bis Azariel ausgesprochen hatte, beobachtete noch, wie Jesaiiel scheinbar in Freude ausbrach. Dann ergriff er endlich das Wort: "Nach Friburgum? Wieso? Wegen eines Berichtes? Liegt mein Aufgabenbereich nicht woanders?"

Plötzlich sah man ihm seine Fassungslosigkeit deutlich an. Er versuchte, seine Fassung zurück zu gewinnen. Adomiel schien es auch nicht zu kümmern, dass er nur Bote war. Vielleicht überschätzte er sich einfach. Vielleicht musste er eben auch diese Dinge erledigen, bis er für Höheres auserwählt wurde. Er atmete tief durch und nickte dann, nur um seinen panischen Fragen ein einfaches "Gut." hintan zu fügen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 28.10.2007, 21:32:36
"Ich glaube nicht, dass es mit dem Abholen des Berichts einfach so getan ist", antwortete Azariel dem Raphaeliten. "Das hätte auch ein Monach erledigen können, oder eine Armatur Templer. Wenn sie schon zwei Engel schicken, dann muss mehr dahinter stecken, ich weiß aber beim besten Willen nicht, was. Bitte seid vorsichtig, was immer euch erwartet."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 28.10.2007, 23:21:46
Sereniel war keineswegs Begeistert von seiner nächsten Aufgabe doch er hätte sich eher die Zunge abgebissen als sich etwas anmerken zu lassen. Aber andererseits war die Tatsache dass er selbst mitgeschickt wurde ein kleiner Hoffnungsfunke. Die Priorin schien zu glauben, dass seine Kampfkraft gebraucht werden könnte. Sicherlich waren Ketzer oder Traumsaat für die Verspätung der Nachricht verantwortlich! Und er, Sereniel, wurde gebraucht um Gottes reinigendes Feuer über diese Kreaturen des Herrn der Fliegen zu bringen. Schon malte er sich seine Schlacht gegen diese Kreaturen aus - riss sich dann jedoch zusammen.

"Ich höre und gehorche!" Waren seine ersten Worte als Reaktion auf die neue Aufgabenverteilung. Als Ilael Azariels Befehl hinterfragte schickte Sereniel ihm einen schneidenden Blick zu. Erst als Azariel wieder sprach, schaute der Gabrielit zu den anderen. Auf die Bitte des Michaeliten vorsichtig zu sein verzog sich Sereniels Miene zu einem halben Grinsen.
"Wann bin ich je etwas anderes als vorsichtig?" meinte er ironisch bevor er fortfuhr. "Nur keine Sorge Azariel, ich bringe Ilaels Hintern wieder ganz zurück zur Schar. Egal was uns an Hindernissen erwartet, lange werden sie uns nicht im Weg stehen."
Sereniels kurzes Streichen über sein Flammenschwert machte deutlich, dass er mit dem "uns" nicht sich und Ilael gemeint hatte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 29.10.2007, 00:40:59
Ilael bemerkte den stechenden Blick des Gabrieliten zunächst nicht. Erst, als er die Stimme hob, wurde ihm bewusst, dass er nicht allein würde gehen müssen. Ihm behagte der Gedanke jedoch nicht, dass er ausgerechnet mit diesem Kampfengel, wie er ihn gedanklich gerne nannte, gehen müsste. Das konnte unter Umständen Schwierigkeiten bringen.

Ilael hoffte zwar, dass so, wie Azariel gesagt hatte, mehr hinter dem Auftrag steckte, andererseits war er nicht erpicht darauf, mit dem Gabrieliten in einen Kampf mit einer Traumsaat zu geraten. Die Schar gehörte doch zusammen und ohne seinen Scharführer würde er auf sich gestellt sein. Den Befehlen des Gabrieliten zu gehorchen schien ihm nicht geheuer, waren sie doch nicht so wohl überlegt wie die von Azariel.
"Lass uns morgen so früh wie möglich aufbrechen. Je eher du wieder unter Azariels Kommando stehst, umso sicherer werde ich mich fühlen."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 29.10.2007, 11:25:50
Sereniel überlegte kurz ob Ilaels letzte Bemerkung als Beleidigung gemeint war - wischte dann den Gedanken aber beiseite. Dass würde sich doch niemand trauen. Nicht bei ihm. Sereniels Selbstvertrauen war wirklich unerschütterlich.
"Morgen in aller Frühe also!" Damit war für Sereniel die Sache vom Tisch. Er versuchte seine Anspannung abzuschütteln und es sich wieder bequem zu machen. In Gedanken war er wieder bei seinen Schlachten gegen Ketzer und Traumsaat und malte sich aus, welchen Gefahren er begegnen würde, was er sagen würde, wie er siegreich zurückkehren würde ...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 29.10.2007, 18:42:06
Azariel ignorierte die kleinen Sticheleien zwischen seinen Schargeschwistern. Mittlerweile hatte er sich an die kleinen Macken des Gabrieliten und des Raphaeliten gewöhnt, nichtsdestotrotz wollte er keinen von beiden missen. Dann drehte er sich zu Jesaiel und vertiefte sich mit ihr in ein Gespräch über ihre eigene Reiseroute und den Himmel Jeremiels in Prag. Währenddessen stand Adomiel, der wortkarge Urielit immer noch am Fenster und starrte in die Nacht. Keinerlei Gefühlsregung ließ sich an seinem Gesicht ablesen, und so wusste keins seiner Schargeschwister, was er über seinen eigenen Auftrag dachte.

Der Rest des Tages verlief recht eintönig: Adomiel bewegte sich kaum von seinem Fensterplatz fort, Azariel und Jesaiel unterhielten sich immer noch, nur kurz unterbrochen von kleineren Phasen, in denen die Ramielitin sich in ihre Gedankenwelt vertiefte. Ansonsten geschah nichts Erwähnenswertes und irgendwann begab sich die Schar auf ihre Hocker, um dort in Meditation zu versinken, um wieder voll zu Kräften zu kommen. Morgen würde ein anstrenger Tag werden.... Wie im Flug verging die Nacht und so wurdet ihr aus eurer Meditation geweckt durch die frühe Dämmerung. Der quirlige Michaelit war wie immer als Erster auf den Beinen und schien auch bereits länger wach zu sein als ihr, denn als ihr endlich eure Meditation beendet hattet, stand auf dem Tisch bereits ein großes Tablett mit einem Krug Wasser, mehreren Bechern und einem kleinen Haufen Mannariegel. Azariel wies grinsend auf das Manna. "Nehmt euch nur, die Priorin hat dafür gesorgt, dass wir bestens gestärkt unsere Aufgaben angehen können. Und der Monach, der uns das gebracht hat, hat mir auch gleich gesagt, dass sich Adomiel so schnell wie möglich bei den Scriptoren melden soll. Der Ab hat wohl eine dringende Nachricht für den Debellator, die so schnell wie möglich überbracht werden soll. Soweit so gut, frühstücken wir nun und dann auf!"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 29.10.2007, 22:03:05
Sereniel hatte sich bereits gewaschen und seine Haare gekämmt. Wie immer perfekt ordentlich zurechtgemacht goss er sich einen Becher Wasser ein und nahm sich einen Mannariegel. Um sicherzugehen, dass er auch genau wusste wohin er zu fliegen hatte fragte er Adomiel nochmals nach den wichtigsten Orientierungspunkten für die Reise nach Friburgum. Noch zwei-drei Male wiederholte er die Angaben im Geiste während er seinen Mannariegel ass und das Wasser trank. Schliesslich griff er noch nach einigen Riegeln und steckte sie in eine Dose, die er sorgsam in seiner Tasche verstaute.
Dann schaute er zu Ilael. "Und? Kanns losgehen?" Die Frage war eher rhetorisch, denn in Gedanken war Sereniel bereits unterwegs. Allein die Tatsache, dass noch nicht alle mit dem Essen fertig waren hielt den Gabrieliten davon ab, aus der Tür zu stürmen und sich von der Flugplattform in die Winde zu stürzen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 30.10.2007, 11:36:18
Ilael erwachte seiner Meinung nach viel zu spät. Er hätte die ruhige Zeit, ohne seine Schargeschwister lieber noch anderweitig genutzt. Als der Gabrielit fragte, war Ilael noch dabei, seine Haare zu ordnen. Er griff zu einem Becher Wasser, leerte ihn in einem Zug und nahm sich einen Mannariegel, den er zwar nicht hinunter schlang, aber doch in einem schnellen Tempo aß. Er nahm sich fünf Riegel und steckte sie in seine Tasche. "Ja, wir können." Dann wandte er sich noch an seinen Scharführer. "Ich wünsch euch viel Glück. Ich werde es vermutlich brauchen." Er warf einen Blick zu Sereniel hinüber und folgte dann dem Gabrieliten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 30.10.2007, 13:08:05
Sereniel nickte den Anderen zum Abschied noch kurz zu und stapfte dann hinaus zur Flugplattform. Bei Gabriel, war er froh endlich hier wegzukommen! Der Raphaelitische Himmel war ja so etwas von langweilig. Sorgsam darauf achtend, dass Ilael ihm folgte schaute sich der Gabrielit kurz um, bevor er sich von der Plattform in die Lüfte warf. Er mochte das Gefühl des Windes in seinem Gesicht und in den Federn, die Bewegung der Flugmuskulatur ... nur den Regen mochte er nicht wirklich. Aber egal! Auch daran hatte er sich gewöhnt.
Nun galt es Kurs zu nehmen und wachsam zu sein. Schliesslich war ja Adomiel mit seinen scharfen Sinnen nicht dabei und Gefahren konnte überall lauern ... 'Sollen sie doch kommen!' dachte Sereniel herausfordernd, während er kurz über sein Flammenschwert strich.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 30.10.2007, 17:57:19
Ilael drehte sich auf der Plattform noch einmal um. Sein Begleiter, so er denn überhaupt daran interessiert war, würde nicht erkennen, woran er dachte. Dann wandte er sich um und stürzte sich kurz nach Sereniel von der Plattform, nur um dann umso eleganter hinauf zu schwingen. Er konnte nur hoffen, dass der Gabrielit so ein guter Führer war wie Adomiel.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 30.10.2007, 18:32:58
Es war ein wunderbares Gefühl, sich von der kleinen, an den Leib Raphaels geschmiegten Plattform in die Tiefe zu stürzen. Der Wind in den Federn, das Rauschen beim freien Fall, der Ruck, als ihr eure Flügel ausbreitetet und begannt, mit kräftigen Schwüngen weit über dem Erdboden zu schweben. Das Wetter hingegen war kaum als schön zu bezeichnen. Die tiefhängenden Wolken, die ihre über dem Mittelmeer aufgenomme Wasserlast an den westlichen Ausläufern der Alpen in einem feinen, doch steten Nieselregen, der alles durchdrang, abluden, sorgten dafür, dass ihr relativ tief fliegen musstet. Dazu kam, dass Sereniel, der schnell die Führung über die unvollständige Schar übernahm, nicht im Ansatz ein ebenso guter Wegfinder war wie Adomiel, markante Landschaftspunkte benötigte, um sich zu orientieren. Adomiel hatte euch kurz vor der Abreise noch geduldig erklärt, woran sich Sereniel genau orientieren sollte, und so flogt ihr den ersten halben Tag gen Norden, immer die schroffen Hänge der Weißalpen zur Rechten. Etwa zur ersten Stunde nach Mittag konntet ihr in der Ferne einen großen See glitzern sehen...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 31.10.2007, 10:18:37
Ilael war dem Gabrieliten ohne Worte gefolgt. Er hielt treu zu seinen Schargeschwistern, was der Scharführer sagte, wurde ausgeführt, selbst wenn er Zweifel hatte. Sereniel nun zu folgen, kostete ihn mehr Anstrengung, aber er äußerte sich dazu nicht. Der Nieselregen fühlte sich zwar unangenehm an, doch er dämpfte die Wärme, die in seiner leiblichen Hülle während des Fliegens aufstieg. Er schien etwas unruhig ohne Scharführer, vielleicht war es aber auch nur die Sorge, Sereniel könnte sich verflogen haben. Als der See in Sicht kam, genoss Ilael den Anblick. Er flog ein wenig schneller, ohne den Gabrieliten überholen zu wollen, der das wahrscheinlich eh nicht geduldet hätte. Wie hieß der See? Wie hatte Adomiel ihn genannt? Er wollte zuerst Sereniel fragen, aber er ließ es, er wollte dem Gabrieliten nicht seine Schwächen vor die Nase halten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 31.10.2007, 20:25:42
Beim Anblick des Sees konnte sich Sereniel ein Grinsen nicht verkneifen. Er mochte den Anblick von Wasserflächen. Dabei war es egal ob es sich um Flüsse oder Seen handelte. Obwohl er Regen nicht mochte hatten Wasserflächen etwas erheiterndens an sich - fand zumindest Sereniel.

Der Gabrielit blieb weiter auf dem von Adomiel beschriebenen Kurs und blickte immer wieder nach hinten um sicherzugehen, dass es Ilael gut ging. Schliesslich hatte er Azariel versprochen, dass er den Raphaeliten unversehrt zurückbringen würde. Sereniel hatte nicht vor dieses Versprechen zu brechen. Zwar hätte er es nie offen zugegeben, doch nicht nur das Versprechen und der Wunsch sich zu Beweisen waren Grund für seine Sorgfalt ... Sereniel hatte in der kurzen Zeit die er nun mit seiner Schar unterwegs war auch begonnen eine Art Beschützerinstinkt für seine Schargeschwister zu entwickeln. Zwar stichelte er gerne einmal die Anderen ... aber wehe jemand der nicht zur Schar gehört würde so etwas versuchen!
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 01.11.2007, 11:47:14
Tief unter den beiden Engeln befand sich die riesige graue Wassermasse des Sees. Der Regen, der nun schon den ganzen Tag über fiel, sorgte dafür, dass es recht diesig war, unten auf dem See bildeten sich große Nebelschwaden und es war allgemein nicht gerade einladend. Am Südufer tauchte plötzlich eine riesige Stadt auf, von vier gewaltigen Ringen einer Stadtmauer umgeben. Natürlich! Das konnte nur Genf sein, also waren sie hier über dem Genfersee. Wie Adomiel geraten hatte, machten die Engel einen großen Bogen um Genf, der Trutzburg des starrköpfigen Diadochen Sten, und hielten aufs Nordufer zu. Irgendwo dort musste Losann sein, ein kleines Fischerdorf, das trotz der Nähe zu Genf treu zum Orden der Heilenden Hände des Herrn stand. Adomiel hatte sie gewarnt, hinter dem Genfersee würde es nicht einfach werden mit der Orientierung, da dort die Alpen weit hinter ihnen lagen und das Rheinmeer noch weit entfernt war, und er hatte Recht behalten - natürlich, denn der Urielit war wie kein zweiter mit der Landschaft Europas vertraut und konnte sich fast instinktiv orientieren. Unter den beiden Engeln waren nur noch hügelige Landschaften zu sehen, große Wälder, ab und zu kleinere Dörfer, doch nicht mehr die markanten Punkte, die sie mit dem Westrand der Alpen zuvor gehabt hatten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 02.11.2007, 09:58:31
Ilael flog ein wenig langsamer und sah zu Sereniel hinüber. Wusste er noch, wo es lang ging? Er war unsicher, er konnte nichts tun, hatte er doch nicht aufmerksam auf die Worte des Urieliten gehört. Sereniel wollte der Anführer sein, so hatte er ihm diesen Posten gerne überlassen. Er wünschte nur, dass sein "wahrer" Scharführer jetzt hier wäre, Azariel hatte immer eine gewisse Ruhe ausgestrahlt.

Zum wiederholten Male fragte er sich, was sie wohl erwarten würde. Warum war der Bericht noch nicht angekommen? Gab es einfach nur eine kurze Verzögerung oder steckte womöglich etwas Anderes dahinter? Innerlich kämpfte er gegen den Gedanken an, dass es womöglich die Traumsaat gewesen sein könnte, die die rechtzeitige Ablieferung des Berichtes verhindert hatte. Er wollte zunächst noch darauf hoffen, dass es sich einfach um einen kleinen Amtsfehler handelte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 03.11.2007, 11:52:51
Sereniel hielt kurz inne, um sich zu orientieren. Unter ihnen erstreckten sich sattgrüne Wiesen, dunkle Wälder, Reisfelder, kleine Ortschaften...aber keine Punkte, die einem über längere Strecken Orientierung bieten konnten. Keine Berge, keine großen Städte, keine großen Seen. Doch so leicht wollte sich Sereniel nicht aufgeben, dazu war in ihm zuviel von dem typischen Stolz, den die Todesengel aus Nürnberg fast immer verinnerlicht hatten. Sereniel wählte einen freistehenden, uralten Baum aus in der Richtung, in die er meinte fliegen zu müssen und flog immer weiter in diese Richtung. Sicher, damit ging er ein Risiko ein, bestand doch die Gefahr, dass sie sich damit hoffnungslos verflögen, doch der Erzengel Gabriel belohnte Mut, und genau dessen bedurfte es in einer solchen Situation. Was hätten die beiden Engel auch sonst tun sollen?
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 04.11.2007, 15:51:19
Eine ganz Weile lang flogen die beiden Engel schweigend nebeneinander her. Gegen Mitte des Nachmittages - der feine Regen hatte schon vor ein, zwei Stunden aufgehört, die Wolken waren aber immer noch genauso dicht wie vorher - stießt ihr auf einen gewundenen Flusslauf. Sereniel entschied, sich dem Fluss ein wenig zu folgen, um wieder einen Anhaltspunkt zu haben, und tatsächlich: Nach einer weiteren Stunde konntet ihr am Horizont eine geradezu riesige Wasserfläche ausmachen. Der Fluss, dem ihr gefolgt wart, musste also der Rein sein, und das Meer, in das er mündete, war folglich das Reinmeer, das größte Binnenmeer Europas, das westliche Ende Gabrielslands. Sereniel hatte also die richtige Entscheidung getroffen, und wie immer hatte Gabriel Mut und Risikobereitschaft belohnt. Jetzt galt es nur noch, Friburgum zu finden. Adomiel hatte irgendetwas von Ostufer gesagt...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 04.11.2007, 16:35:47
Ilael betrachtete die Wasseroberfläche. In ihr schimmerten die grauen Wolken, die nun keinen Regen mehr auf sie hernieder gehen ließen. Er sah zu Sereniel hinüber, der schweigend neben ihm geflogen war. Hatte er den Weg also doch gefunden. Vielleicht hatte der Gabrielit ja Qualitäten, von denen er gar nichts wusste. Andererseits schien es ihm zwischenzeitlich, als hätte Sereniel den Weg nur geraten. So berief er sich in Gedanken auf ein altes Sprichwort mit einem blinden Huhn und senkte sich langsam nieder.

"Wir sollten vorsichtig sein, wenn wir runter gehen. Wer weiß, was sich dort unten verbirgt", bemerkte Ilael noch misstrauisch, bevor er diesmal voran flog.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 05.11.2007, 20:29:02
"Sind wir das nicht immer?" Rief Sereniel seine Antwort über das Rauschen des Flugwindes seinem Scharbruder zu. Seine ansonsten finstere Miene zu einem seltenen, kindlichem Grinsen verwandelt. Serenie freute sich über seinen Erfolg. Gabriel hatte ihn belohnt und bald würden sie in Friburgum aufräumen. An seine finstere Todesmaske - wie er es für sich nannte - dachte er für den Augenblick nicht.

Auch dass Ilael sich an die Spitze setzte störte den Gabrieliten vorerst nicht. Erst im allerletzten Teil der Reise - kurz vor der Landung - würde Sereniel wieder darauf bestehen, vorne zu fliegen und als erster zu landen. Schliesslich konnte man nie wissen was einen erwartete sobald man gelandet war. Und Sereniel war fest entschlossen seinen Scharbruder so wenig Gefahren wie möglich auszusetzen - er hatte das Azariel versprochen. Mit diesen Gedanken verflog sein fröhliches Lächeln wieder und seine finsteren Blicke suchten die Umgebung nach möglichen Gefahrenquellen ab.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 05.11.2007, 20:46:43
Nach einer Weile tauchte am Ufer des Meeres, am Fuße dichtbewaldeter Hügel - Adomiel hatte sie die "Breisgau-Hügel" genannt - eine kleine Stadt auf, die wohl Friburgum sein musste. Die Stadt war nicht sehr groß und wirkte recht... verschlafen - um es beschönigend auszudrücken. Die Stadtmauer war nichts weiter als ein Erdwall mit einem kleinen Mäuerchen oben drauf, keine Spur von den für Gabrielsland so typischen Festungswällen. An den beiden Stegen, die den Hafen der Stadt bildeten waren nur ein paar kleine Schaluppen festgemacht, mit denen die Bewohner wohl auf Fischfang gingen, sowie eine kleine Templergaleere, deren schwarze Segel ordentlich festgezurrt waren. Etwas von der Stadt entfernt konntet ihr eine große, freie Fläche in den dichten Wäldern ausmachen. Hier hingegen war schon aus der Luft rege Betriebsamkeit auszumachen: Beim Näherkommen waren viele Menschen zu sehen - viele davon in den leuchtendweißen Gewändern des Ordens des Heilenden Erzengels -, die im rechteckigen, von einer grauen Mauer umschlossenen Innenhof umherwuselten, von einem Gebäude ins andere, auf den kleinen Beeten arbeiteten oder kleine Tierherden in ihren Gattern versorgten. Das konnte nur das Raphaeliten-Kloster sein, das ihr gesucht hattet.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 06.11.2007, 10:56:11
"Scheint, als sei soweit alles in Ordnung", bemerkte Ilael anhand der Regsamkeit, die sich vor ihren Augen auftat. Er bewunderte unterdessen die kleine Stadt Friburgum. Keine Festungswälle. Ein fast angenehmer, aber auch beunruhigender Anblick. Sie würden nicht genug geschützt sein, sollte die Traumsaat jemals über sie herfallen. Andererseits war die Idylle, die er hier fand, auch erholsam. Auf dem letzten Stück ließ er Sereniel überholen und flog langsamer, um den Anblick von der Luft aus, noch einen Moment länger zu genießen. Dann schloss er auf seinen Scharbruder auf.

"Es ist übrigens das erste Mal, dass ich dich hab lächeln sehen", meinte Ilael noch leise, bevor er wieder ein Stück zurück fiel, um dem Gabrieliten seinen Vorrang zu lassen, den er für gewöhnlich immer einklagte. Diesmal schien er sich aber direkt um Ilael zu sorgen, was den Raphaeliten deutlich verunsicherte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 06.11.2007, 11:15:47
Sereniel betrachtete Friburgum und das Raphaelitenkloster erst misstrauisch, dann enttäuscht. Irgendwie hatte er mit etwas anderem gerechnet. Hier schien alles so ... langweilig. 'Am Ende müssen wir doch nur einen lahmen Botengang übernehmen und gar nicht gegen Ketzer kämpfen.' Dachte der Gabrielit und merkte wie seine Enttäuschung sich zu Missmut und Groll wandelte. Zu Ilaels Bemerkung nickte er nur bevor er schnell und heftig auf der Landeplattform des Klosters landete.
Nach der Landung schaute er sich gereizt um, doch fielen ihm keine Gefahrenquellen auf. 'Auch gut.' Grimmig stapfte er zum Klostereingag. "Wenn wir schon Brieftaube spielen müssen, dann können wir das auch schnell hinter uns bringen." Meinte er gereizt zu Ilael während er nach einem Menschen ausschau hielt, der sie zum Abt führen würde.
Zwar hätte Sereniel es niemals zugegeben, doch er fühlte sich ohne den Rest der Schar nicht sonderlich wohl.

'Wenigstens ist Ilael auch hier...'
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 06.11.2007, 18:44:36
Nur kurze Zeit, nachdem die Engel auf der kleinen Landeplattform des Klosters gelandet waren, erschien ein rundlicher Mann in der Ordenstracht der Raphaeliten und begrüßte euch.

"Seid willkommen im Spital zu Friburgum! Was ist euer Begehr?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 06.11.2007, 19:19:23
"Wir sollen einen Bericht von Fra Valery abholen, der noch nicht eingetroffen ist." fasste sich Ilael so kurz es ihm nur möglich war, bevor er einen abschätzigen Blick an dem Mann herab gleiten ließ. Er zollte ihm nicht den Respekt, dem die anderen Buckler ihm zollen mochten, doch versuchte er sich Höflichkeit zu bewahren, auf die Azariel ihn schon mehrere Male hingewiesen hatte. Sie waren nun einmal die höhen Würdenträger, ihnen mussten sie gehorchen, so sehr Ilael das auch zu missfallen schien.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 06.11.2007, 20:37:52
"Was für ein Bericht? Von Bruder Valery? Den habe ich schon lange nicht mehr gesehen, vielleicht ist ihm etwas zugestoßen?"

Das Gesicht des Monachen war von Sorge erfüllt.

"Ich sollte euch am Besten direkt zu Ab Theodor bringen.", verkündete der Monach dann und setzte sich sofort in Bewegung.

Der DIener Raphaels führte euch durch die weitläufigen Gänge des Spitals. Allesamt weiß getüncht und mit weißen Fliesen ausgelegt, bildeten die herrlichen Zeichnungen und Bilder an den Wänden einen schönen, stimmigen Kontrast. In den Gängen wuselten die Klosterbewohner umher. Viele hatten - wie Ilael erkennen konnte - das Zeichen der Menser auf ihren Roben, der Untergruppe der Heilenden Hände, die sich der Heilung des Geistes mit Hilfe diversester Tabletten, Pillen und Pülverchen verschrieben hatten. Es schien sich hier also um ein Menser-Kloster zu handeln, worauf auch die großen Beete für Heilpflanzen hindeuteten, die man durch die großen Fenster der Flure sehen konnte. Nach einer Weile blieb der Monach vor einer reich verzierten Tür stehen, an die er kurz anklopfte, bevor er sie öffnete. Hinter der Tür verbarg sich wohl das Arbeitszimmer des Abs des Spitals. Allerdings war es kaum das, was man von einem solch hochgestellten Würdenträger erwarten würde: Kreuz und quer verstreut lagen Papiere mit unverständlichen Piktogrammen, die Ilael jedoch als die Raphaelitische Ikons-"Schrift" erkennen konnte, mit der die Heilenden Hände ihre Arzeimittelrezepte für die Nachwelt festhielten, ohne gegen das göttliche Gebot der Schriftlosigkeit zu verstoßen und sich damit schwer zu versündigen. An einer langen Wand stand ein geradezu riesiger Schrank mit unzähligen Schubladen, von denen manche offenstanden. In fast jeder Ecke standen Tische, auf denen wild verstreut und ohne erkennbares System kleine Papierstücke lagen, auf denen einzelne Zutaten für Arzneimittel aufgehäuft waren. Hier ein Häufchen glitzerndes, weißes Pulver, dort ein paar Beeren, auf einem anderen Papier zwei kleine Steinchen. Mitten in diesem Chaos stand Ab Theodor an einem Tisch und war gerade mit einer goldenen Waage und ebenso goldenen kleinen Gewichten solche Zutaten am Abwiegen. Auf dem Tisch standen ebenfalls noch ein Mörser, eine Retorte, ein Kalzinierofen und unzählige klein Gläser, Fläschchen und Tiegelchen- kurz, alles, was man zum Herstellen von Medikamenten brauchte.

Als der Monach zusammen mit euch eintrat, blickte der Ab wie gebannt auf ein Glas mit einer violetten Flüssigkeit, in das er gerade eine Prise irgendeines weißen Pulvers streute. Sofort entwickelte sich ein bläulich-lilaner Rauch - anscheinend zur Unzufriedenheit des Abs, wie sein Gesichtsausdruck deutlich verriet. Er seufzte tief und wandte sich dann zu euch um.

"Ah, Guillaume, wen hast du mir denn da mitgebracht? Seid gegrüßt, Engel. Was kann ein bescheidener Diener des Herrn für euch tun?"

Die Bescheidenheit, die der Ab im letzten Satz äußerte, wirkte nicht im Geringsten aufgesetzt, sondern tief verinnerlicht, was auch dadurch zum Ausdruck kam, dass der Ab keineswegs die aufwändigen Prunkgewänder trug, die andere Äbte bevorzugten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 07.11.2007, 16:27:35
Ilael war erstaunt, als er das Arbeitszimmer des Abs betrachtete. Ein Chaos, das er selten in den Zimmern dieser Würdenträger gesehen hatte. Selten war wohl noch untertrieben. Eigentlich hatte er so etwas noch nie gesehen. Da er sich als Raphaelit mehr mit dem Orden verbunden fühlte, trat er vor, ohne auf Sereniels Führungsanspruch Rücksicht zu nehmen, wobei er jedoch kurz zu ihm sah, um ihn nicht zu verärgern.

Schließlich wandte er sich an den Ab: "Wir wurden geschickt, um einen Bericht von Fra Valery abzuholen, der ausgeblieben ist. Der Monach sagte uns bereits, dass Bruder Valery verschwunden sein soll oder er ihn zumindest schon längere Zeit nicht gesehen hat. Könnt Ihr uns wohl Genaueres dazu sagen?" Ilael versuchte, möglichst nicht zu neugierig ob des Chaos des Abs zu wirken. Auch wenn er sie verachtete, aber dieser Ab beeindruckte selbst ihn.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 07.11.2007, 19:33:27
"Bericht? Was für ein Bericht? Ist schon wieder Zeit für die jährlichen Reporte nach Gratianopel, Guillaume?", fragte der Ab, während er an seinem schlohweißen Haarschopf herumnestelte.

Guillaume schüttelte den Kopf. "Nein, Hochwürden, dazu ist noch genug Zeit."

"Hmmm, und Bruder Valery soll also einen Bericht außer der Reihe abschicken? Naja, er wird schon wissen, was er tut. Die Priorin Swantje war neulich bei ihrem Besuch sehr angetan von seinen Forschungen. Er müsste unten in den Apothecarien sein, wenn ich mich nicht irre."

"Hochwürden, wie ich auch den Engeln eben gesagt habe: Fra Valery habe ich schon länger nicht gesehen. Es könnte ihm etwas zugestoßen sein.", unterbrach Guillaume den Ab, der in seinem Redefluss etwas zerstreut wirkte.

"Oh, das ist in der Tat beunruhigend. Ich habe Bruder Valery immer gemocht. Etwa in meinem Alter. Genialer Mann. Es wäre tragisch, wenn ein solch großartiges Mitglied unseres Ordens einfach so verschwinden würde."

Der Ab überlegte einen kurzen Augenblick. Dann blickte er Sereniel und Ilael an.

"Engel, könnt ihr dem Spital einen Gefallen tun, und bei der Suche nach Bruder Valery mithelfen?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 08.11.2007, 13:12:37
Sereniel hatte den Ordensbruder der sie auf der Plattform begrüsst hatte nur kalt angestarrt und war ihm wortlos gefolgt.  Das Chaos im Arbeitszimmer des Abts sprach Sereniel so gar nicht an und so war er auch heimlich froh darüber, dass Ilael die Initiative ergriffen hatte. Ausserdem war es ja nur angemessen und gerecht wenn der Raphaelit sich mit seinen Leuten abgeben musste. Trotzdem setzte Sereniel seine grimmigste Mine auf nur um klarzustellen mit wem hier überhaupt nicht zu scherzen war.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 09.11.2007, 10:31:48
Ilael folgte gespannt dem Gespräch zwischen dem Monach und dem Ab. Er warf einen kurzen Blick auf Sereniel, der von all dem wenig begeistert schien, schließlich antwortete er auf die Frage des Abs: "Wir sind hier, um den Bericht von Fra Valery zu holen. Und wir werden wohl dahin gehen müssen, wo sich der Bruder aufhält. Also werden wir zwangsweise auch dem Spital einen Gefallen erweisen müssen. Könntet ihr uns wohl sagen, wo es am wahrscheinlichsten ist, wo er sich aufhält?" Die Lobhymnen des Abs auf den Bruder schienen ihm übertrieben, aber er wollte nichts sagen und den ihm eigentlich sympathischen Mann, der so anders war, als der Rest der Bande, nicht beleidigen oder kränken.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 09.11.2007, 12:33:09
"Es betrübt mich, aber ich habe nicht die geringste Ahnung, wo sich Bruder Valery aufhalten könnte. Am Besten fragt ihr unten in den Apothecarien nach, dort wird man sicher besser Bescheid wissen", sagte der Ab noch, bevor er sich wieder seinen Experimenten zuwandte. Guillaume blieb bei seinem Ab und schloss die Tür hinter euch.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 09.11.2007, 13:02:42
Sereniel musterte den Abt und den Ordensbruder kalt bevor er den Raum verliess. Der Abt verwirrte ihn. Einerseits lobte er Valery in den Himmel, andererseits schien ihn das Schicksal des Mannes nicht gross zu interessieren. Zum grossen Ärger des Gabrieliten schien es so, als hätte sich der Abt durch ihre Hilfe einfach einer lästigen Pflicht entledigt und das passte Sereniel überhaupt nicht.

Finster hielt er den ersten Menschen an, der ihm begegnete und fragte etwas brüsk: "Wo sind die Apothecarien?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 09.11.2007, 13:14:23
Die junge Novizin, die Sereniel so brüsk festhielt, ließ beinahe den Stapel Tücher fallen, den sie gerade trug, so sehr erschrak sie.

"D....Die Apothecarien? Draußen, das kleine rechteckige Gebäude neben den Beeten. Das mit dem Schornstein..."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 09.11.2007, 14:28:49
Der Gabrielit wollte die Novizin schon links liegen lassen und zu den Apothecarien weiterstapfen als ihm einfiel, dass Azariel meinte es sei immer gut höflich - wenn schon nicht freundlich - zu sein. Beinahe gegen seinen Willen hielt Sereniel deshalb inne, schaute der Novizin in die Augen und meinte nach einigen Augenblicken "...Danke."
Dann drehte er sich um und machte sich zielstrebig auf zu den Apothecarien. Nach einigen Schritten sah er sich um ob Ilael ihm auch folgte. Dann ging er weiter voran, betrat das Gebäude, sah sich kurz um und überliess es wieder Ilael mit den Apotecarii zu sprechen. Im Augenblick hatte er überhaupt keine Lust darauf irgendwie höflich zu sein ...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Ilael am 10.11.2007, 11:01:59
Ilael fühlte sich raus geschmissen, dem Zimmer des Abts verwiesen, wobei er ihnen doch hätte Respekt zollen sollen. Hatte er sich doch in dem Ab getäuscht? Als Sereniel die Novizin so erschreckte, dass sie ihre Tüchter fallen ließ, bückte sich der Raphaelit und half ihr, die Tücher wieder aufzuheben. Leise meinte er zu ihr: "Vielen Dank und entschuldigt meinen stürmischen Freund, er ist nicht so, wie er wirkt." Ein Lächeln rang Ilael sich noch ab, bis er dem Garieliten folgte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 10.11.2007, 11:35:51
Über den weiten, ummauerten Innenhof des Spitals mit seinen kleinen, fein säuberlich angelegten Beeten, wo die verschiedensten Pflanzen - gerade einmal die Hälfte kannte Ilael und Sereniel überhaupt keine - wuchsen, gingt ihr hinüber zu den Apothecarien des Klosters. Ilael wusste, dass dort die meisten Arzneien hergestellt wurden und auch ein Großteil der Forschungsarbeiten eines Raphaeliten-Klosters dort stattfand. Genau das erwartete euch auch, als ihr das Gebäude betratet:

Die riesigen Regale, die trotz der hohen Decke des Raumes bis an ebendiese reichten, erinnerten euch an das Arbeitszimmer des Abs, doch wirkte hier alles bedeutend aufgeräumter. Vor den Regalen standen zwei hohe Leitern, die ständig von Novizen hin und hergeschoben wurden, damit andere Novizen die Zutaten aus den kleinen Fächern entnehmen konnten. In der Mitte des Raumes - eigentlich war es fast schon eine Halle - standen, von der riesigen, gläsernen Fensterfront ausreichend beschienen, zwei lange Reihen mit Tischen, und an jedem dieser Tische hatte ein Monach seinen Arbeitsplatz. Es herrschte eifrige, wenn auch ruhige Betriebsamkeit. Jeder ging seiner eigenen, speziellen Aufgabe nach. Laut wurde es nur sehr selten, wenn irgendwo eine Flasche zu Bruch ging, ein Novize stolperte oder einem Novizen ein Regelfach aus der Hand glitt. Die arbeitenden Monachen beachteten euch kaum, jeder war zu sehr in seine Arbeit vertieft. Dann jedoch wandte sich einer der anscheinend etwas höhergestellten Monachen an euch, auf dessen weißer Robe mit Silberfäden ein Symbol in Form zweier gefalteter Engelsschwingen prangte - was, wie Ilael wusste, das Zeichen der Menser war, jener Gruppierung innerhalb der Raphaeliten, die sich der Heilung des Geistes mithilfe von verschiedentlichen Medikamenten verschrieben hatte.

"Seid gegrüßt, Engel, in den Apothecarien des Klosters. Wie können wir euch behilflich sein? Benötigt ihr ein bestimmtes Medikament? Sucht ihr gewisse Heilkräuter?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 18.11.2007, 20:06:28
Als Ilal auf die Fragen des Monachen nicht gleich antwortete da er offenbar gerade in Gedanken versunken war, übernahm Sereniels Führungswille wieder die Zügel. Wenn der Raphaelit sich nicht konzentrieren konnte blieb es eben wieder einmal an ihm hängen!
So dauerte es einige Augenblicke, bevor Sereniel dem Monachen antwortete: "Nein! Brauchen wir nicht. Wisst ihr, wo wir Fra Valery finden können?" Fragte der Gabrielit vieleicht etwas allzu direkt. Erst nach einigen Augenblicken, kurz bevor der Monach antworten konnte, fügte Sereniel noch an: "Der Ab hat uns darum gebeten ihn zu finden." Mit einem Seitenblick musterte er kurz Ilael bevor er sich wieder auf den Monachen konzentrierte und versuchte möglichst furchteinflössend auszusehen. Er hatte nicht vor hier Zeit zu verschwenden!
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 18.11.2007, 20:50:09
"Fra Valery? Eigentlich müsste er in seinem kleinen Labor sein, allerdings haben wir ihn schon seit ein paar Wochen nicht mehr gesehen. Wir haben uns nur wenig Sorgen gemacht, denn das macht er öfters. Einfach verschwinden und niemandem sagen, wohin."

Der Monach dachte einen Moment nach, und plötzlich zeigten sich Sorgenfalten auf seinem Gesicht.

"Wobei, wenn ich es mir recht überlege, sonst kam er immer nach etwa vier Wochen zurück, diesmal sind es schon über fünf. Ob ihm wohl doch etwas zugestoßen ist?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 19.11.2007, 12:27:01
'Schon wieder so einer?' dachte Sereniel bei den ersten Worten des Monachen. Hier schien ja niemand zu wissen, was der andere gerade machte. Dieses Chaos war dem Gabrieliten äusserst suspekt. Wie sollte irgendetwas richtig funktionieren, wenn man nicht einmal wusste, wo die eigenen Leute waren?

Sich schwerstens zusammenreissend um den Monachen nicht zu packen und zu schütteln um aus ihm etwas nützliches herauszubekommen, presste Sereniel stattdessen zwischen den Lippen hervor:
 "Sonst würden wir ihn wohl kaum suchen! Wenn du also nicht willst, dass die Traumsaat Fra Valery bei lebendigem Leibe frisst oder Ketzer ihm das noch schlagende Herz herausschneiden solltest du dafür sorgen, dass wir alles über ihn und seinen letzten bekannten Aufenthaltsort und seine Pläne erfahren ... oder?"

Sereniel beachtete Ilaels hochgezogene Augenbrauen nicht. Ihm war eigentlich egal was mit diesem Valery war - nur der Bericht interessierte ihn. Wenn dieser Fra so ein Stümper war wie die Menschen hier, dann war er wahrscheinlich von einem Stuhl gefallen und hatte sich dabei das Genick gebrochen. Aber wie auch immer, Sereniels gute Laune war inzwischen gänzlich verschwunden und langsam verlor er die Geduld. 'Wie erträgt Azariel nur solche Menschen? Bin ich froh, wenn wir wieder zurück sind und er das wieder übernimmt!'
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 19.11.2007, 15:58:37
Bei der Erwähnung von Traumsaat und Ketzern vertieften sich die Sorgenfurchen auf der Stirn des Monachen.

"Wenn ich seinen Aufenthaltsort kennen würde, würde ich ihn euch nennen. Das hier ist keine gabrielsländische Klosterkaserne, in der alles von oben herab geregelt wird. Fra Valery forscht - nunja - unabhängiger. Um genau zu sein, weiß niemand, woran er genau arbeitet, nur dass es anscheinend auf Geheiß der Priorin oder des Abs persönlich geschieht. Er hielt sich die meiste Zeit in seinem Labor auf, vielleicht solltet ihr dort nach Hinweisen suchen?"

Der Monach zog von der dicken Kordel, die seine Roben zusammenhielt einen großen Bund mit einer Vielzahl von Schlüsseln. Nach etwas Suchen unter lautem Klimpern - woraufhin ein paar der arbeitenden Monachen den Kopf hebten und die Nase rümpften ob dieser Störung - löste er einen kleinen Schlüssel aus dem Bund und hielt ihn Sereniel hin.

"Das ist der Schlüssel zu seinem Labor. Ich muss leider hier bleiben und die Monachen beaufsichtigten, aber ich würde euch wahrscheinlich sowieso nur im Weg stehen."

Die letzten Worte wirkten fast wie eine Ausrede, und man merkte dem Monachen deutlich an, dass ihm die Gesellschaft des finsteren Gabrieliten nicht gefiel - obwohl er dennoch allen Respekt zeigte, der den Menschen gegenüber Engeln geboten war.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 19.11.2007, 17:50:37
Sereniel hob beide Augenbrauen und starrte den Schlüssel einige Augenblicke an bevor er ihn an sich nahm. Schon wieder wurden sie vertröstet und weitergeschickt! Man konnte dem Gabrieliten wohl sehr gut ansehen, dass er überhaupt nicht glücklich war.
"Wo ist dieses Labor?" fragte er grollend. Kurz überlegte er sich, ob er laut alle anwesenden Monachen danach fragen sollte ob sie etwas über Fra Domenico wussten. Schon allein die Tatsache dass sie Lärm offenbar gar nicht mochten, liess ein schelmisches Glitzern in Sereniels Augen aufleuchten. Doch dann dachte er an Azariel und Ilael hinter sich ... und an Gabriel. Sicherlich würde er weder Gabriel noch seiner Schar auch nur die kleinste Schande bringen - auch wenn es noch so spassig wäre. Knapp konnte sich der Gabrielit ein Seufzen verkneifen als er seinen Blick kurz über die still arbeitenden Monachen schweifen liess.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 19.11.2007, 18:00:02
"Den Gang dort hinten hinunter. Die letzte Tür auf der rechten Seite.", erklärte der Monach.

Die beiden Engel machten sich sofort auf den Weg. Die Tür war wie erwartet verschlossen, und der Monach hatte euch glücklicherweise den richtigen Schlüssel mitgegeben, so dass ihr kurze Zeit später im Labor von Fra Valery standet.

Alles wirkte seltsam... geordnet. Ganz so, als hätte hier jemand für eine längere Abwesenheit geplant und alles aufgeräumt. Die Flaschen und Flakons auf dem großen, aus gebranntem Ton bestehenden Tisch waren fein säuberlich in Reih und Glied aufgestellt, alle ausgewaschen und sauber. Kein Zettel lag herum - nicht so wie im chaotischen Büro des Abs - keine Ingredienzien waren verstreut.

Ansonsten war das Labor ebenso karg eingerichtet wie die restlichen Räumlichkeiten des Klosters, mit Ausnahme des großen Schreibtischs, der anscheinend uralt und mit reichen Schnitzereien verziert war. Dahinter stand ein kleiner Schemel, der so gar nicht zu dem Schreibtisch passen wollte. Von der Seite konnte man erkennen, dass in den Schreibtisch mehrere Schubladen eingelassen waren, von denen eine einen kleinen Spalt offenstand.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 19.11.2007, 19:48:44
Die Ordnung behagte Sereniel und kaum hatte Ilael die Tür hinter ihnen geschossen, entspannte sich der Gabrielit sichtlich. Wenigstens war kein Mensch hier um ihn zu nerven! Neugierig schaute er sich um und fragte sich gleichzeitig wie sie hier herausfinden sollten, wohin Fra Valery gegangen war. Auch Ilael sah sich um und schien ebenso ratlos zu sein wie der Gabrielit. "Das ist wohl ein Griff in den Ofen!" meinte Sereniel beiläufig und obwohl er nicht ganz genau wusste was das Sprichwort bedeutete. Ein Templer im Himmel von Nürnberg hatte es einmal in seiner Nähe benutzt und irgendwie gefiel es Sereniel einfach. Er benutzte es jetzt immer, wenn ihm etwas nutzlos erschien. Und das hier war wohl so etwas von ober-nutzlos!
Mässig interessiert ging er zum Schreibtisch und begann die Schubladen aufzuziehen während Ilael noch den Raum musterte um zu sehen ob ihm vieleicht doch etwas auffiel.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 19.11.2007, 20:59:54
Eifrig durchsuchte Sereniel die Schubladen des Schreibtischs. Zu seiner Verwunderung waren die meisten davon leer. In einer lagen mehrere Bögen Papier und Kohlestifte, wohl zum Anfertigen von Zeichnungen, in einer anderen ein paar Werkzeuge. Erst in der Letzten - natürlich, warum hätte es auch so einfach sein sollen? - stieß Sereniel auf etwas, das wirklich seine Aufmerksamkeit weckte. Der Gabrielit zog ein kleinen Bogen Papier aus der Lade, der aufwendig bemalt war. Es schien sich um eine Karte (http://games.dnd-gate.de) oder so zu handeln, jedenfalls waren Flüsse, Gebirge und Straßen eingezeichnet. Die Schriftzeichen konnte Sereniel jedoch nicht deuten, was aber deutlich hervorstach, war, dass am Rande eines großen Sees etwas mit einem dicken Kreuz markiert war....
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 20.11.2007, 10:15:07
"Ilael. Schau mal hier!" Sereniel zeigte dem Raphaeliten sein Fundstück. "Eine Karte. Weisst du wo das ist?" Fragte der Gabrielit. Doch Ilael schüttelte nur den Kopf.
"Naja. Wir werden schon jemanden finden der uns sagt was oder wo genau das ist." Schnell schaute sich Sereniel noch einmal im Raum um, ob ihm möglicherweise etwas entgangen war, dann stapfte er aus der Tür. Er sah sich nach dem Monachen um, der mit ihnen gesprochen hatte und ging schnurstracks zu ihm, sobald er ihn gefunden hatte.

"Weisst du wo das ist?" fragte er den Mann und streckte ihm die Karte hin. "Oder gibt es hier einen Urieliten oder Ramieliten den wir fragen könnten?"
Sereniel hasste es den Monachen fragen zu müssen. Eigentlich hätte ja die Schar hier sein sollen und dann wäre das hier kein Problem gewesen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 20.11.2007, 18:35:04
Der Raphaelit warf nur einen kurzen Blick auf die Karte. Wahrscheinlich konnte er die Zeichen genausowenig lesen wir Sereniel.

"Es tut mir leid, aber in unserem Spital gibt es weder Urieliten noch Ramieliten, nur die Diener Raphaels. Am besten geht ihr zurück zum Ab, er wird euch bestimmt mehr über dieses Stück Karte sagen können."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 20.11.2007, 19:08:06
Sereniel zog die Karte wieder zurück und musterte den Monachen mit leicht zusammengekniffenen Augen. Schon wieder wurden sie weitergeschoben! Doch statt etwas dummes zu sagen oder zu tun, drehte der Gabrielit dem Monachen einfach den Rücken zu und stapfte aus dem Raum. Er musste sich schwer zusammenreissen um nicht vor sich hinzugrummeln - schliesslich wollte er ja seinen eigenen Abgang nicht versauen. Ohne sich nach Ilael umzusehen - dieser würde ihm ja sowieso folgen - machte sich Sereniel wieder auf dem Weg zum Abt. Wie eine düstere Gewitterwolke zog er durch das Spital nur um wieder dort zu enden, wo er losgeschickt worden war. Sein letztes Bisschen Höflichkeit zusammenkratzend klopfte - oder besser polterte - er zweimal laut an der Tür des Abts bevor er, ohne auf Antwort zu warten, einfach eintrat.
Wenn etwas sicher war, dann die Tatsache, dass Gabriel Sereniels Geduld auf die Probe stellte ...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 20.11.2007, 19:49:41
Als Sereniel und Ilael das Arbeitszimmer des Abs betraten, war dieser gerade in ein Gespräch mit einer Begine vertieft. Anscheinend ging es um irgendwelche Forschungen, denn immer wieder deuteten sie auf ein Blatt Papier, das vor ihnen ausgebreitet lag, und diskutierten.Von dem was ihr mitbekommen konntet, hatte das alles mit irgendeinem neuen Heilmittel zu tun, doch da sich Sereniel dafür nicht interessierte hörte er auch kaum zu. Die beiden Menschen waren derart in ihr Gespräch vertieft, dass sie die beiden Engel zuerst nicht bemerkten. Erst als Sereniel mit einem lauten Husten auf sich aufmerksam machte, hoben beide die Köpfe. Die Begine rollte ihr Papier zusammen und zog sich sofort gesenkten Hauptes zurück, während der Ab sitzenblieb.

"Ah, da seid ihr ja wieder. Habt ihr etwas Neues über Fra Valery herausgefunden?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 20.11.2007, 22:30:43
Sereniel war erst ehrlich erstaunt, dass sein Klopfen nicht gehört worden war. Schliesslich hatte er beinahe eine Delle in der Tür hinterlassen.
"Hier!" Sereniel hielt dem Ab die Karte unter die Nase. "Der Aufsichts-Monach mit den Schlüsseln wusste nichts darüber und ihr scheint hier niemanden haben, der das Ding lesen  oder entschlüsseln kann. Wo also finden wir den nächsten Urieliten oder Ramieliten?"
Offenbar hatte der Gabrielit aufgehört zu hoffen, jemand im Spital könnte überhaupt etwas nützliches wissen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 21.11.2007, 11:28:19
Der Ab sah Sereniel, der anscheinend kurz vor einem gewaltigen Wutausbruch stand, leicht belustigt an.

"Ihr könntet auch einfach mich fragen, wenn ihr wissen wollt, was auf der Karte steht. Dazu müsst ihr nicht erst einen Ramieliten finden. Der Herr befand mich für stark genug im Glauben, dass er mir die Gabe des Lesens schenkte, also zeigt mir euren Fund doch bitte."

Dann nahm er das Kartenstück und legte es auf seinen Tisch. Mit dem Finger deutete er auf den eingekreisten Punkt.

"Das hier ist Friburgum, wo wir uns gerade befinden."

Er fuhr mit dem Finger den gepunkteten Weg entlang.

"Dort, wo das Kreuz ist, befindet sich der Lacus Brigantinus. Ein ziemlich großer See. Früher wurde er, lasst mich überlegen, ja, Bodensee genannt."

Er überlegte einen Moment.

"Ich würde sagen, Fra Valery ist dorthin gereist", stellte der Ab das Offensichtliche fest. "Ich habe nur keine Ahnung, was dort sein soll. Ich hole am besten mal Guillaume dazu."

Dann ging er zur Tür und rief ein kurzes, aber lautes "GUILLAUME" in den Flur. Nur Sekunden später stand der euch bereits bekannte Monach im Raum und blickte interessiert auf die Karte, die ihm der Ab erläuterte.

"Nein, Hochwürden, ich kann euch da nicht weiterhelfen. Aber ich wüsste da vielleicht jemanden. Soweit ich weiß, war Idoriel schon oft in der Gegend, um in den Dörfern die Kranken zu heilen und ihnen Gottes Segen zu bringen. Wartet einen Moment, ich hole sie gerade."

Und schon war der Monach verschwunden.

==============================================

Idoriel war gerade in den Krankenzimmern des Spitals, wo sie den dort tätigen Monachen und Beginen half, die schwereren Fälle, bei denen die mundanen Mittel der menschlichen Diener Raphaels versagten, zu heilen. Es war eine anstrengende Tätigkeit, dennoch erfüllte es einen mit einer gewissen Genugtuung, wenn man die Dankbarkeit in den Augen der Geheilten sah.

Gerade trat sie aus einem Zimmer auf den Flur heraus, als Guillaume, die rechte Hand des Abs, an sie heran trat.

"Entschuldigt, Idoriel, aber könntet ihr vielleicht ein paar Minuten eurer Zeit opfern, und mich zum Zimmer des Abs begleiten? Wir stehen dort vor einem kleinen Problem, das vielleicht mit eurer Hilfe gelöst werden kann."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 21.11.2007, 13:36:03
Idoriel ist anfangs etwas betrübt gewesen als sie dem Raphaelitenspital Friburgum zu geteilt wurde, anstatt wie ihre Freude einer Schar. Es war im ersten Moment ein sehr schlimmer Schlag für die arme Idoriel, doch inzwischen hat sie ihre Aufgabe akzeptiert und mit jedem dankenden Blick eines geheilten Menschen wurde der Schmerz über ihre Situation weniger bis er inzwischen völlig verstummt ist und Idoriel ihrer Aufgabe mit ganzem Herzen nach geht, auch wenn sie immer noch hofft eines Tages andere Engel zu treffen und endliche eine Schar kennen lernen durfte, um den Menschen überall zu helfen. Sie hat zwar inzwischen auch die Monachen von Friburgum ins Herz geschlossen, doch würde sie bei jeder Gelegenheit mit einer Schar abhauen, wenn sie die Chance dazu hat.

Gerade hat sie wieder jemand geheilt, als sie mit einem zufriedenen Lächeln aus der Tür tritt. Sie will fast schon anfangen eine Melodie zu summen, als sie Guillaume erblickt. Idoriel lächelt ihn mit einem breiten Grinsen an und antwortet vergnügt.
"Natürlich, wenn ich helfen kann, helfe ich doch immer gern. Das wisst ihr doch."
Dann folgt sie Guillaume.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 21.11.2007, 14:38:51
Endlich wusste mal jemand etwas, ohne dass Sereniel durch das halbe Spital stapfen musste. Ungeduldig wartete er auf den Engel, der scheinbar - und überhaupt nicht überraschend - mehr wusste als die Menschen hier.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 21.11.2007, 17:21:42
Der Monach führte Idoriel durch die langen, weißen Gänge des Spitals. Kurze Zeit später standen sie vor der Tür zum Arbeitszimmer des Abs. Ohne Anzuklopfen betrat Guillaume das Zimmer wieder, gefolgt von Idoriel.

Der Ab lächelte Idoriel an, wie die meisten anderen Raphaeliten im Spital mochte er den kleinen Engel.

"Seid gegrüßt Idoriel. Diese beiden Engel hier sind auf der Suche nach Fra Valery, der irgendwie verschwunden ist. In seinem Labor wurde ein Stück Karte gefunden, das einen Teil des Lacus Brigantinus zeigt. Könnt ihr uns etwas mehr über die Gegend erzählen?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 21.11.2007, 17:34:42
Idoriel schenkt allen Anwesend ein fröhliches und beherztes Lächeln, als sie den Raum betritt. Doch als sie die beiden Engel erblickt, schaut sie einen winzigen Moment etwas betrübt, doch dann erhellt sich ihr Gemüt wieder.
'Ob eine ganze Schar hier ist? Endlich lerne ich mal Engel andere Orden kennen. Hm der eine ist auch ein Raphelit, wie langweilig, da kenne ich doch schon so viele.' denkt sie etwas betrübt, doch von dem anderen Engel werden ihr Blicke magische angezogen.
'Das ist bestimmt einer dieser Todesengel. Er sieht so grimmig und furchteinflößend aus und so viele Muskeln wie bei diesem Templern. Ob sie wirklich nur Tod bringen? Ach die sind bestimmt trotzdem ganz nett.'
Über ihre Gedanken hinweg, hat Idoriel fast vergessen, weswegen sie hier ist, doch dann wendet sich ihren fast schon starrend Blick von Sereniel ab und schaut entschuldigend zum Abt.
"Ja, äh natürlich. Also als ich das letzte Mal dar war, grassierte eine schreckliche Seuche, wirklich schlimm. All diese armen leidenden Menschen. Nun ansonsten ein paar einfach Dörfer wieso?" fragt sie erstaunt und kratzt sich am Hinterkopf, wobei sie plötzlich noch anfügt, nachdem sie einen Moment zu überlegen scheint.
"Ach und da ist eine versunkene Kathedrale am Westufer und die Leuten sagen, dass es dort spucken soll. Angeblich sind Einige rein gegangen und nie wiedergekehrt. Klingt richtig gruslig, aber da war ich nie, leider gab es zu viel zu tun."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 21.11.2007, 17:55:02
Als die Raphaelitin eintrat musterte Sereniel sie kurz von Oben nach Unten. Damit hatte sich sein Interesse an ihr schon beinahe erschöpft. Raphaeliten hatte er in Gratianopel genügend gesehen. Als er aber bemerkte, wie Idoriel ihn anstarrte musste er sich beherrschen um ihr nicht schelmisch hinter dem Rücken des Abts die Zunge hinauszustrecken - etwas, dass schon so manchen neugierigen Raphaeliten in Gratianopel geschockt hatte. Stattdessen blickte er weiterhin so finster wie möglich, bis Idoriel die versunkene Kathedrale erwähnte.
'Traumsaat!' War der erste Gedanke welcher dem Gabrieliten dabei kam und er merkte kaum, wie ein kleines, grausames Lächeln sich auf sein Gesicht schlich und er beinahe unbewusst über den Knauf seines Schwertes strich. In Gedanken war er schon in einen Kampf verwickelt, den er natürlich siegreich beenden würde ... Dann schüttelte er den Kopf um sich wieder zu konzentrieren und augenblicklich verschwand das Lächeln wieder.
"Ist die Kathedrale dort wo das Kreuz ist?" fragte er stattdessen sowohl den Ab als auch Idoriel indem er auf die Karte zeigte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 21.11.2007, 18:02:39
Idoriel scheint einen Moment zu überlegen, wobei sie intensive auf die Karte starrt und so tut, als würde sie alles darauf verstehen und antwortet wahrheitsgemäß mit einer übertrieben selbstsicheren Stimme.
"Ich bin zwar nicht so bewandert wie ein Urielit, aber ich glaube in der nähe der Kathedrale dürfte das Kreuz sein."
'Schaut er jemals nicht grimmig oder macht er das mit Absicht?' fragt sie sich in Gedanken und lächelt den Gabrieliten an, um ihn fröhlicher zu stimmen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 21.11.2007, 18:14:34
"Gut. Dann sollten wir wohl dorthin und diesen Fra aufsammeln." Meinte Sereniel und fügte in Gedanken hinzu: 'Oder zumindest seinen Bericht.'
"In welche Richtung müssen wir fliegen um dorthinzukommen?" Fragte er Idoriel. Offenbar war der Gabrielit in Gedanken praktisch schon aufgebrochen und schien das Lächeln der Raphaelitin kaum wahrzunehmen. Er wollte hier nur so schnell wie möglich wegkommen bevor die hiesigen Monachen ihm den letzten Rest seiner Geduld raubten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 21.11.2007, 18:24:21
Idoriel scheint einen Moment zu überlegen.
'Ob ich sie überreden kann, mich mit zu nehmen? Hm, wenn ich mich dumm anstelle, also dümmer als sonst, klappt es bestimmt.'
Idoriel legt ihren Zeigefinger auf die Lippen und scheint intensive zu überlegen. Dann zeigt sie in irgendeine Richtung im Raum und antwortet.
"Also nun in die Richtung, an diesem Wald vorbei, immer am See lang oder wie war das?" scheint sie mit sich selbst zu ringen, doch dann antwortet sie mit einem verschmitzten Lächeln.
"Ach ich zeige es euch am Besten oder?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 21.11.2007, 18:32:33
"Ja, ich denke auch, es wäre geboten, schnell nach Fra Valery zu suchen", sprach der Ab nach einer kurzen Pause, in der er anscheinend über die Worte der Engel nachdachte.

"Wer weiß, welche Schrecken ihm dort auflauerten. Was auch immer er dort wollte."

Eine weitere Pause.

"Es dürfte das Sinnigste sein, wenn Idoriel euch begleitet, immerhin ist sie die einzige, die bereits in der Gegend war, und dementsprechend sollte sie sich dort auch etwas auskennen.."

Der Ab wurde jedoch von Guillaume unterbrochen.

"Hochwürden, ihr könnt Idoriel nicht fortschicken. Wir haben in der Krankenstation Kranke, die der dringenden Behandlung durch einen Engel bedürfen, und solange Mariel und Haludiel in Gratianopel sind, haben wir nur Idoriel. Bedenkt das!"

Eine weitere, lange Pause entstand, in der der Ab über das Dilemma nachdachte, in dem er steckte. Wenn er Idoriel fortschickte, würden vielleicht Menschen sterben, weil die Monachen sie ohne Hilfe der Engel nicht heilen konnten, wenn er Idoriel zum Bleiben verwies, würden eventuell die beiden anderen Engel Fra Valery nie finden.

Erst als Ilael, der lange Zeit einfach nur schweigend dabeigestanden hatte, sprach, war eine Lösung in Sicht.

"Wenn es euch nichts ausmacht, kann auch ich mich um eure Kranken kümmern. Sereniel wird sicherlich auch eine Weile ohne mich auskommen, und anscheinend ist Idoriel die Einzige, die weiß, wo diese vermaledeite Kathedrale liegt. Also muss sie wohl oder übel mit Sereniel dorthin fliegen. Ich bleibe solange hier."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 21.11.2007, 18:47:56
Als Idoriel den Dialog der beiden Menschen verfolgt schlägt ihr Herz abwechselnd höher und rutsch ihr wieder runter. Doch als sie der andere Raphealit dafür opfert, damit sie endlich hier raus kommen kann, ist sie überglücklich und ihre Augen fangen vor Aufregung und Fröhlichkeit an zu strahlen, da sie endlich etwas erleben konnte und niemand der armen Menschen darunter leiden muss.
Sie hätte am liebsten Ilael umarmt. Doch sie geht nur zu ihm hin, lächelt ihn an und verneigt sich kurz.
"Danke für eure Mühe, wir werden ihn sicher finden und ich sorge auch dafür, dass niemanden etwas passiert."
Dann dreht sie sich um und fegt wie ein Wirbelwind durch das Zimmer, wobei sie den Gabrieliten anstrahlt und ihn an der Hand packt, um ihn mit sich zu ziehen.
"Also los kommen, wir wollen doch nicht, dass jemand auf uns wartet. Außerdem willst du die schaurige Kathedrale doch auch sehen oder?" bei diesen Worten zwinkert sie Sereniel schelmisch zu.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 22.11.2007, 11:05:06
Als Idoriel Sereniels Hand packte befreite sich dieser blitzschnell und packte seinerseits die Raphaelitin nicht gerade sanft am Handgelenk. Hätte ein Mensch gewagt ihn so plötzlich anzufassen, hätte der Gabrielit ihm wohl mindestens die Hand gebrochen. Bei einem Engel konnte sich Sereniel jedoch beherrschen. Auch wenn er es nicht unbedingt mochte angefasst zu werden jetzt liess er Idoriel nicht los sondern wandte sich an Ilael.
"Bist du sicher, das du das tun möchtest? Du weisst was ich Azariel versprochen habe und ich wäre sehr ... unglücklich ... wenn ich dieses Versprechen nicht halten könnte."
Der letzte Satz hörte sich aus dem Mund des Gabrieliten mehr wie eine Drohung an, als als irgend etwas anderes. Doch Ilael kannte Sereniel und wusste wie es gemeint war. Der Raphaelit schaute Sereniel entschlossen in die Augen und nickte kurz. Das genügte dem Gabrieliten der sich daraufhin Idoriel zuwandte und nun erst beiläufig dessen Handgelenk losliess.
"Du solltest erst deine Sachen holen und etwas Proviant für dich besorgen. Wir treffen uns auf der Plattform." Nun da es weiterging schien Sereniel nicht mehr so grimmig. Das Geschwatze war nun endlich vorbei.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 22.11.2007, 11:27:54
Idoriel ist im ersten Moment völlig überrascht von der Reaktion des Gabrieliten. Sie keucht vor Schreck sogar fast auf und schaut Sereniel völlig entgeistert an, während sie noch im Griff des Engels verweilt, und sagt fast schon trotzig, wobei sie in ihrer Heimatsprache verfällt.
"Was, was soll das denn? Hast du etwas gegen meine Berührung? Hey, könntest du mich bitte loslassen? Das tut weh."
Doch Sereniel redet weiter mit dem Raphealiten und Idoriel schaut etwas traurig zu den Anderen im Raum und hofft, dass Sereniel sie endlich los lässt.
Als es dann soweit ist, reibt sich Idoriel das schmerzhafte Handgelenke und schaut etwas betrübt zu Sereniel, während er redet, doch da es endlich los geht, ist sie schon wieder fröhlich aufgelegt und lächelt voller Tatendrang.
"Ach ja Proviant und meine Sachen, ich wusste da war noch etwas."
Dann will sie auch schon los eilen, um ihre Sachen zu holen, doch kurz bevor sie den Raum verlässt, dreht sie sich noch einmal um, lächelt den Gabrieliten entschuldigend an und streckt ihm die Zunge heraus ehe sie verschwindet, um ihre Sachen sowie Proviant zu holen, um dann zur Plattform zu eilen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 22.11.2007, 14:20:38
Sereniel bauschte etwas die Federn seiner Flügel auf um noch beeindruckender und gefährlicher auszusehen als Idoliel ihm die Zunge hinausstreckte. Irgendwie war er beleidigt, dass sie ihm seine Idee mit dem Zungeausstrecken geklaut hatte.
Ein kurzes "Bis nachher!" musste Ilael, dem Ab und Guillaume als Abschied genügen, bevor Sereniel sich die Karte schnappte und aus der Tür stapfte. Er wollte irgend eine Sicherheit bei sich haben, denn die Raphaelitin schien ihm keine besonders vertrauenswürdige Führerin. Ausserdem erinnerte er sich nur zu gut an den Flug nach Friburgum wo er selbst ein kleines "Risiko" eingegangen war.
Nicht allzuschnell lief Sereniel zur Plattform. Diesmal nahm er sich sogar Zeit um darauf zu achten niemanden umzurennen und sich etwas umzusehen. In Gedanken überlegte er wie er das Spital vor Angriffen verteidigen müsste. An der Plattform angelangt schaute er nochmals alle seine Sachen durch, welche - wie immer - noch immer an ihrem Ort waren, und wartete auf Idoriel.
Die Raphaelitin schien noch nicht viele Gabrieliten zu kennen aber Sereniel war zuversichtlich, dass er ihr den richtigen Eindruck vermittelt hatte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 22.11.2007, 16:40:06
Idoriel eilt schnell in ihre Zimmer, um ihre braune Tasche zu holen und in Windeseile alle ihre Sachen zusammen zu packen. Dabei achtet sie darauf alles mit zu nehmen und auch keine wichtigen Pillen, Verbände oder Handwerkzeuge zu vergessen. Sie hofft sie hat alles und besorgt sich schnell etwas Essen, wobei sie wir ein kleiner Wirbelwind durch das Kloster rast und immer wieder zurück muss, da sie etwas vergessen hat. Nach mehreren Versuchen, hat sie dann endlich alles zusammen und erscheint mit voll gepackten braunen Umhängetasche auf der Plattform. Als sie Sereniel entdeckt, winkt sie ihm schon von weitem zu und als sie mit einigen schnellen Schritten bei ihm ist, lächelt sie ihn an und sagt erwartungsvoll mit großen Augen.
"Wollen wir los?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 22.11.2007, 18:53:12
Als Idoriel auf ihn zugehetzt kommt hebt Sereniel etwas skeptisch die Augenbraue und nickt. Doch bevor die übereifrige Raphaelitin startet meint er noch:
"Wir schauen uns erst in den Dörfern um die Kathedrale um. Vieleicht ist Fra Valery ja dort hängengeblieben. Wenn nicht, wissen die Leute in den Dörfern vieleicht etwas genaueres darüber, was bei dieser Kathedrale vor sich geht. Wenn es Ketzer sind brauchen sie von irgenjemandem in der Nähe Nahrung. Ansonsten wird es sich wahrscheinlich um Traumsaat handeln. Aber was auch immer sich dort verkrochen hat: Wir werden diese schwelende Eiterbeule ausbrennen!"
Sereiniel war zutiefst überzeugt davon, dass er mit allem was in der Kathedrale auf ihn warten mochte fertig werden würde. Doch andererseits wollte er die Raphaelitin auch beeindrucken und gab mit seinem strategischen Wissen an. Wenn sie ihn jetzt bei dieser Mission als Anführer akzeptierte konnte er sich später auch in brenzligen Situationen besser auf sie verlassen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 22.11.2007, 23:31:48
Idoriel schaut Sereniel neugierig an, während er seine Erläuterungen tätigt.
’Der macht sich ja Gedanken, aber Ketzer? Bestimmt nicht und Traumsaat, hm besser nicht. Ach mir wird schon nichts passieren, Sereniel ist ja hier.’
Idoriel nickt bei den Ausführungen.
"Hm ja tolle Idee, wäre ich nie drauf gekommen. Ich wäre einfach los geflogen und hätte mir die gruselige Kathedrale angeschaut." meint sie vergnügt mit einem Lächeln.
"Aber dein Plan ist viel, viel besser." Gibt sie freimütig zu.
Dann schaut sie verschwörerisch zur Seite und flüstert mit großen Augen.
"Wenn dort Traumsaat ist, beschützt du mich doch oder?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 23.11.2007, 06:36:10
Gerade wollten die beiden Engel ihren Flug beginnen, als Guillaume durch die große Tür der Plattform trat. Er wirkte etwas außer Atem, als sei er den ganzen - langen - Weg vom Zimmer des Abs bis hierhin gerannt, um die Engel einzuholen.

"Hochwürden...bat....mich.....noch, euch.. folgendes mitzuteilen: Ihr sollt Fra Valery anschließend, wenn ihr ihn gefunden habt ins Gabrielitenklöster Meersburg bringen. Das liegt am Nordrand des Sees. Dort sollte er fürs Erste in Sicherheit sein. Und wenn ihr in der Kathedrale wider Erwarten auf größeren Widerstand trefft, dann könnt ihr euch auch von dort Hilfe holen. Der Herr sei mit euch!"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 23.11.2007, 09:11:46
"Ich werd deinen Hintern schon ganz wieder hierherbringen. Keine Sorge." Meinte Sereniel zu Idoriel und es schlich sich sogar ein kleines Grinsen in sein Gesicht. Das verschwand aber sofort als Guillaume auf der Plattform erschien.
Sereniel nickte um dem Moachen zu zeigen, dass er verstanden hatte und einverstanden war. Dann wandte er sich an Idoriel. "Auf gehts!"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 23.11.2007, 09:20:03
Idoriel bemerkt das kurze Grinsen von Sereniel und freut sich innerlich, darüber und erwidert es kurz, doch dann kommt auch schon der Monach und Idoriel nickt ebenfalls.
Doch dann wendet sie sich Sereniel zu.
"Also dann auf gehts."
Idoriel breitet ihre Flügel aus, fängt an zu schlagen und rennt einige Schritte vorwärts, um sich dann mit Kraft in die Luft zu stoßen, sie fällt dabei einen kurzen Moment ehe sie sich abfängt und in die Luft gleitet. Sie dreht sich, dabei um, um nach Sereniel zu schauen und sagt mit einem glücklichen Lächeln, da sie endlich wieder fliegen kann und das mit einem anderen Engel.
"Also komm schon, wir wollen ja nicht ewig brauchen."
Dann beschleunigt sie noch etwas in ihrer kindlichen Überheblichkeit und fliegt in Richtung des Dorfes, wobei sie sich konzentriert zu erinnert versucht, da sie sich nicht blamieren möchte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 23.11.2007, 10:54:54
Auch Sereniel nahm ein paar grosse Schrite Anlauf und stiess sich dann mit einem kräftigen Sprung ab. Schnell hatte er Idoriel eingeholt überliess ihr aber natürlich die Führung. 'Hoffentlich finden wir diesen Valery auch schnell.' dachte er und begann wieder die Umgebung zu beobachten. Wenigstens musste er sich im Flug mit niemandem unterhalten. Davon hatte er im Spital für den heutigen Tag wirklich mehr als genug gehabt.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 23.11.2007, 18:58:29
Entschlossen, vor dem Gabrieliten eine gute Figur zu machen, flog Idoriel los. In der näheren Umgebung des Spitals kannte sie sich so gut aus wie kein anderer, viele Male schon war sie in den umliegenden Dörfern gewesen, hatte ein bestimmtes Kraut für ein bestimmtes Heilmittel gesucht oder einen wichtigen Kranken eskortiert - der dann meist im Gegenzug dem Spital ein reichhaltiges Geschenk machte.

Auch diesmal war es für die kleine Raphaelitin ein Leichtes, sich zurechtzufinden. Die Zeichen auf der Karte konnte sie zwar nicht entziffern, aber anhand der ebenfalls eingezeichneten geographischen Merkmale konnte sie sich ganz gut orientieren.

Es dämmerte schon, als die beiden Engel nach einem langen Flug den Nordrand des Sees entdeckten. Wo genau ihr gelandet wart, war kaum zu bestimmen. Es musste allerdings die Nordseite sein, denn im Süden ragten am Horizont die schneebedeckten Gipfel der Weißalpen auf. In östlicher Richtung lag wahrscheinlich die versunkene Kathedrale. Im westen die Gabrielitenfestung Meersburg.

Gerade als ihr zur Landung am Ufer des Sees ansetzen wolltet, entdeckte Sereniel etwas versteckt unter einer großen, uralten Eiche einen Lagerplatz. Ein kleiner Kreis aus Steinen bildete eine kleine Feuerstelle, doch brannte dort kein Feuer. Mehr konnte der Gabrielit aus der Entfernung - und in Anbetracht der aufkommenden Nacht - nicht erkennen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 23.11.2007, 22:39:24
Sereniel zog mit einer fliessenden Bewegung sein Flammenschwert und holte Idoriel mit wenigen Flügelschlägen ein. Er winkte der Raphaelitin ihm zu folgen und leise zu sein und zog dann eine scharfe Kurve nach unten auf die Feuerstelle zu. Es schien beinahe als ob er fallen würde, doch Sereniel wusste was er tat. Sobald er die Äste der Eiche über sich wusste fingen seine Flügel wieder den Wind. So landete der Gabrielit hart auf dem Boden, konnte sich jedoch auf den Beinen halten. Augenblicklich sah er sich nach möglichen Gefahren um, den zweiten Teil seiner Seele kampfbereit erhoben.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 23.11.2007, 23:02:49
Idoriel nickt bei der Geste von Sereniel und hält dann vor Schreck fast die Luft an, um ja kein Geräusch zu verursachen, lässt es aber sein, als sie merkt, dass sie die Luft niemals so lange anhalten kann.
Doch dann folgt sie ihm einfach und armt dabei seine Flugbahn möglichst genau nach, was ihr zum Teil sogar gelingt, auch wenn sie weniger hart aufkommt, sondern lieber etwas langsamer fliegt und dafür normal aufkommt.
Unten angekommen, schaut sie sich interessiert um.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 24.11.2007, 16:38:56
Angespannt blickte sich Sereniel auf dem verlassenen Lagerplatz um. Die Asche war schon lange kalt und heruntergebrannt, von den letzten Regenschauern nass. Insgesamt schien es so, als ob der oder die, die dieses Lager angelegt hatten, schon seit Wochen wieder fort waren. Als klar wurde, dass von dort keine Gefahren drohten, entspannte sich Sereniel wieder. Lustlos stocherte er in der Asche herum, bis auf einmal ein kleines Stückchen Papier seine Aufmerksamkeit weckte: Es war ein Stück Pergament, eher ein kleines Fragment, doch war deutlich ein Teil des Angelitischen Schwingenkreuzes zu erkennen. Dies musste ein Lagerplatz von Fra Valery gewesen sein, wer sonst sollte im Besitz solcher Dokumente sein? Sie waren also auf dem richtigen Weg!

Unterdessen versuchte Idoriel es dem Gabrieliten bei der Landung nachzutun. Die kleine Raphaelitin landete zwar deutlich sanfter, doch erwischte sie eine schlechte Stelle: Augenblicklich versank sie knöcheltief im Matsch einer Pfütze. Gerade als sie ein Bein herausgezogen hatte, sank das andere noch ein Stückchen tiefer ein und sie trat auf etwas Spitzes, im Schlamm verborgenes. Schmerz zuckte ihr Bein hinauf.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 24.11.2007, 17:56:03
Idoriel tritt auf das Spitze und sofort kommt ein Schmerzensschrei über ihre Lippen und sie verzieht schmollendes das Gesicht.
"Aua, wer wirft das so etwas einfach in den Matsch. Das tut doch weh"
Sie versucht sie aus der Pfütze zu befreien, den Gegenstand raus zu holen und dann ihre schmerzende Stelle zu untersuchen, doch würde sie keinen Augenblick zögern, Sereniel um Hilfe zu bitten, falls es erfoderlich wird.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 25.11.2007, 12:04:49
Mit ein wenig Vorsicht gelingt es Idoriel nach einigem Hin und Her, ihre Beine aus dem Matsch zu befreien. Als sie den Schlamm von ihren Füßen strich, sah sie eine kleine, blutende Wunde, nicht mehr als ein Kratzer, aber dennoch schien dort in dem Schlammloch etwas verborgen zu sein.

Die kleine Raphaelitinversenkte ihre Arme in den Matsch, um den Gegenstand zutage zu fördern. Nach längerem, vorsichtigen Tasten fuhr ihre Hand an einer scharfen Kante vorbei. Das musste der Gegenstand sein! Sofort versuchte Idoriel einen festen Griff um das Ding zu bekommen, ohne sich weiter zu verletzen, und förderte den Gegenstand zutage und befreite ihn von dem Matsch, in dem er gelegen hatte.
Es war eine - hmm - Art Plakette, aus einem schimmernden Metall. Anscheinend uralt, mit großer Wahrscheinlichkeit noch aus der Zeit davor. Die einstmals wohl blaue Farbe war kaum noch zu erkennen, so sehr war sie verblasst, doch das Merkwürdigste war die Aufschrift: Ein einzelnes Wort. In der Sprache Gottes. Wie konnte das sein? Es war doch allgemein bekannt, dass die Sprache der Kirche in der Zeit Davor in Vergessenheit geraten war? Und warum nur dieses einzelne Textfragment ohne weiteren Zusammenhang? Die Plakette schien vollkommen ganz zu sein, es war kein Stück abgebrochen. Ein Mysterium...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 25.11.2007, 13:12:11
Idoriel beachtet ihren kleinen Kratzer nicht weiter, da sie viel zu Neugierig ist, was wohl im Schlamm verborgen liegt und ihr überhaupt weh getan hat. Sie fängt also gleich wieder an im Matsch zu suchen, doch als sie es endlich zu tage gefördert hat, springt sie freudig auf mit den Worten.
"Ich habs!", doch als sie auf ihre wunde Stelle tritt, verzieht sie sofort das Gesicht und jammert leise.
"Aua." Sie lässt sich zu Boden fallen und bleibt erst mal sitzen, während der kurze Schmerz abebbt. Sie betrachtet interessiert die Plakette, wendet sich und versucht sie irgendeinen Reim darauf zu machen.
'Äh wie kommt das denn hier rein? Außerdem das ist doch bestimmt schon Uralt, was wohl drauf steht? Schade, dass wir keinen Ramieliten bei uns haben, aber der Abt könnte es doch lesen.'
Idoriel schaut fragend zu Sereniel.
"Äh, weißt du was das soll?" dabei hält sie ihm die Plakette entgegen, wobei sie die Plakette stolz wie eine Trophäe präsentiert, doch nachdem sie die Plakette los geworden ist, versorgt sie erst einmal ihre Wunde, reinige sie von dem Schlamm, verbindet sie fein säuberlich mit einigen Dingen aus ihrer Tasche und polstert sie ab, da sie wegen sie einer kleinen Wunden nicht ihre Kräfte verschwenden will.
Doch ansonsten macht sie nichts und sieht aus wie ein kleiner Dreckspatz, wobei der braune Matsch einen krassen Gegensatz zu dem sonst strahlenden Aussehens Idoriels bildet.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 25.11.2007, 13:47:44
Als Idoriel aufschreit zuckt Sereniels Hand blitzschnell zu seinem Schwert. Doch als klar ist, dass keine Gefahr droht wendet er sich wieder um und pult das Papierstück vorsichtig aus der Asche. Vorsichtig verstaut er es so, dass möglichst wenig Schmutz und Asche von dem Papier in seine Tasche gelangt. Danach säubert er sich penibel die Hand.
Als Idoriel ihn anspricht dreht er sich zur Raphaelitin um und sieht diese erst einmal erstaunt von oben bis unten an. 'Warum hat sich Idoriel im Dreck gewälzt?' die Frage schoss ihm durch den Kopf bevor er sich ansah, was Idoriel ihm hinstreckte. Mit zwei Fingern klaubte er die Plakette von Idoriels Hand um so wenig Schmutz wie möglich abzubekommen und schaute sich das Ganze an. Die gemalten Zeichen erinnerten ihn an die Zeichen auf seinem Votivband. Schade dass Jesaiael nicht hier war!
Sereniel wusch die Plakette sorgsam in etwas Wasser und reinigte sich dann die Hände. Das Fundstück versorgte er in seiner Tasche und schaute dann zu Idoriel.
"Ist hier in der Nähe ein Dorf wo wir übernachten könnten? Sonst werden wir einfach hier auf die Morgendämmerung warten."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 25.11.2007, 13:53:03
Idoriel schüttelt den Kopf.
"Ich glaube das nächste Dorf ist etwas weiter weg, wenn ich mich nicht irre. Außerdem ist es so dunkel, dass ich mich nie im Leben zu recht finden würde." wobei sie ihre Aussagen mit einem noch heftigeren Kopfschütteln unterstreicht.
Dann fängt sie allerdings auch an, sie zu reinigen, damit sie wieder so strahlt wie vorher.
Als sie mit ihrem Ergebnis zufrieden ist, versucht sie vorsichtig wieder aufzustehen und belastet ihren verwundeten Fuß nur leicht, während sie zu der Feuerstelle hüpft, um sich dort niederzulassen.
"Ich denke wir sollten bis zum Morgengrauen warten."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 25.11.2007, 14:01:06
"Gut. Dann machen wir das!" Etwas erleichtert sah Sereniel, dass Idoriel sich wieder sauber machte. Wenn er etwas nicht mochte, dann waren das schmutzige Engel. Klar, im Kampf konnte man nicht sauber bleiben doch abgesehen davon ... und irgendwie gab es erstaunlich viele Engel denen es egal war ob sie sauber oder dreckig waren.
In Gedanken versunken und doch wachsam setzte sich Sereniel zu Idoriel. Er suchte sich eine bequeme Stellung, zog Sereniel aus der Scheide und begann das Schwert zu putzen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 25.11.2007, 14:11:23
Idoriel macht es sich ebenfalls bequem und nimmt ihre Tasche hervor, wobei sie noch mal schaut, dass sie nichts vergessen hat, doch er blickt schweift immer wieder rüber zu Sereniel, welche seine Waffe säubert. Sie schaut ihm dabei etwas verstohlen, aber auch interessiert zu.
'Was er wohl sonst macht, wenn er nicht kämpft oder fliegt? Bestimmt hat er auch noch andere Dinge die er gern macht oder? Ob ich ihn fragen sollte? Warum säubert er überhaupt sein Schwert? Ich meine so dreckig ist es jetzt auch nicht'
Idoreil schaut zu Sereniel, sagt allerdings kein Wort, da sie nicht so richtig weiß was sie sagen soll, außerdem scheint es ihr, als wenn er dabei nicht gestört werden will.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 26.11.2007, 09:18:04
Sereniel lässt sich Zeit mit der Pflege seines Schwertes, doch schliesslich steckt er den zweiten Teil seiner Seele wieder in seine Scheide. Die Blicke Idoriels hatte er zwar gespürt aber ignoriert. Nun jedoch wandte er sich der Raphaelitin zu.
"Was?" fragte er etwas schroff aber nicht genervt oder böse. Wenn sie ihn etwas fragen wollte sollte sie das doch tun anstatt ihn anzustarren wie der Bauer den Festtagsbraten!
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 26.11.2007, 10:34:35
Sereniel schreckt trotzdem kurz etwas zusammen, als Sereniel sie etwas schroff anspricht. Allerdings fängt sie sich schnell und ordnet ihre Gedanken im Kopf, um die Fragen zu sortieren, welche sie so brennend interessieren.
"Äh, warum hast du dein Schwert so lange gepflegt? Es sah doch vorher schon gut aus."
Ihre Worte kommen etwas holprig hervor, da sie irgendwie Angst hat ihn mit dieser Frage zu beleidigen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 26.11.2007, 15:12:43
Sereniel hebt bei der eigenartigen Frage die Augenbrauen.
"Es ist der andere Teil meiner Seele und auch er sollte gepflegt werden." Sereniel hatte nicht die geringste Lust der neugierigen Raphaelitin zu erklären, dass es ihm ein Gefühl der Sicherheit und des Ganzseins vermittelte wenn er seine Waffe berührte. Vieleicht hätte er es ihr gesagt, wenn sie eine Scharschwester gewesen wäre - aber nur vieleicht.
"Bist du schon mit einer Schar geflogen?" Vieleicht liess sich Idoriel von einer Frage ablenken. Sereniel hatte zwar nicht gross Lust sich zu unterhalten doch würde er dem wohl nicht entkommen können. So ergab er sich in sein Schicksal und versuchte das Gespräch auf ein Thema zu lenken wo die Raphaelitin möglichst viel zu sagen hatte ... und vor allem er selbst möglichst wenig.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 26.11.2007, 15:33:38
Idoriel lauscht gespannt seinen Worten und will schon eine weitere Frage stellen, als Sereniel im Gegenzug selbst eine stellt. Bei dieser wirkt Idoriel allerdings selbst etwas traurig und kauert sich etwas zusammen, wobei sie anfängt unsicher im Boden mit der Hand Figuren zu zeichnen. Sie überlegt erst einige Zeit ehe sie stockend anfängt zu erzählen.
"Nun, ich, leider nein. Es war alles so toll bei der Engelsweihe, so atemberaubend, so viele verschieden Engel und alle wurden einer Schar zu gewiesen." ihre Stimme wird, dabei immer trauriger und es ist, als wenn eine alte Wunde, welche sie weites gehend verarbeitet hat, wieder aufreißt.
"Alle hatten eine Schar, nur ich nicht. Ich war so traurig an dem Tag und hatte schon Angst, ich hätte etwas falsch gemacht. Die Monachen versuchten mich zwar zu überzeugen, aber irgendwie musste ich doch selbst schuld sein oder?" fragt sie ihn mit einem flehenden und traurigen Ausdruck den Tränen nahe ehe sie sich allerdings wieder abwendet und zu Boden schaut.
"Und dann wurde ich hier her geschickt, anstatt zu einer Schar. Ich meine es ist auch schön, aber warum darf ich nicht in einer Schar fliegen?" beendet sich betrübt.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 26.11.2007, 16:24:09
'Na toll!' Sereniel ärgerte sich über sich selbst. 'Ich will sie ablenken und jetzt muss ich sie trösten!' Das schlechte Gewissen meldete sich bei Sereniel als er sah, dass Idoriel beinahe in Tränen ausbrach. Er hatte keine Ahnung was er tun sollte. So etwas war ihm nie beigebracht worden. Allerdings hätte auch kein Gabrielit sich je so gehen lassen. Trotzdem fiel es Sereniel schwer die Raphaelitin wegen ihrer Selbstzweifel zu verachten obwohl er selbst solche gar nicht kannte. Unbeholfen boxte er sie deshalb in die Seite - nicht zu fest, schliesslich wollte er ihr nicht weh tun - und meinte herausfordernd:
"Heulsuse!" Solche Sticheleien brachten die meisten seiner Schargeschwister so schnell zum kochen oder zum zurücksticheln, dass sie meist vergassen weshalb sie gerade schlechte Laune hatten. Vieleicht klappte es bei Idoriel ja auch? Doch im selben Augenblick als er die Stichelei aussprach bezweifelte er das jedoch schon wieder und fügte zur Sicherheit noch an:
"Ich hab schon Sigil-Engel gesehen die nur herumwarteten um einer Schar zugeteilt zu werden. Du hast wenigstens etwas zu tun!" Schliesslich wollte der Gabrielit hier nicht mit einer in Tränen aufgelösten Raphaelitin übernachten ... ausserdem brauchte Idoriel ja nicht zu wissen, dass besagte Sigil-Engel selten lange auf eine Schar gewartet hatten...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 26.11.2007, 16:36:11
Idoriel ist etwas überrascht von dem leichten Boxer in ihrer Seite, doch viel ändert es an ihr auch nicht, da sie nur überrascht aufkeuchte und gerade etwas erwidern will, als Sereniel noch etwas hinterher setzt. Bei diesen Worten scheint Idoriel sich allerdings wieder zu beruhigen und ein leichter Hoffnungsschimmer tritt in ihre Augen und sie fragt etwas unsicher.
"Wirklich? Ich bin also kein Einzelfall? Ich dachte nur, weil irgendwie alle nach der Engelsweihe eine Schar hatten, aber wenn das so ist."
Sie schaut dabei wieder etwas unsicher zu Boden, allerdings hat sie sich etwas beruhigt.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 26.11.2007, 17:23:28
'Glück gehabt!' Dachte sich Sereniel erleichtert. Und wirklich belogen hatte er die Raphaelitin ja auch nicht. Vieleicht nicht alles gesagt ... aber das war ja nicht lügen.
Der Gabrielit blieb stumm neben Idoriel sitzen. Er wollte sie lieber nichts mehr fragen nachdem sein letzter Versuch ein solcher Griff in den Ofen gewesen war. Sonst begann sie vieleicht noch zu weinen.
Er wartete ab, ob die Raphaelitin ihn noch etwas fragen wollte. Ansonsten würde er eine Weile beten, da er sowohl das Gebet zu Mittag als auch jenes zur Vesper im Flug nicht wirklich gut hatte halten können. Sich mit Gott und Gabriel zu insbrünstig zu unterhalten war schwierig, wenn man gleichzeitig nach Gefahren Ausschau hielt.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 26.11.2007, 17:43:36
Idoriel bleib trotzdem noch etwas in sich zusammen gesunken sitzen. Sie starrt in die abgebrannte Feuerstelle und malt gedankenverloren im Boden.
Richtig glücklich ist sie nicht mehr mit ihrer Situation, zu mal sie eigentlich mit diesem Thema abgeschlossen hat, doch ein einfaches Gespräch hat schon gereicht, um diese Wunde wieder aufzureißen, was Idoriel nur zeigt wie wenig sie es schon verarbeitet hat.
Sie blieb also ebenfalls Stumm sitzen und schließt die Augen, da sie Sereniel nicht unnötig nerven will und er auch nicht so gesprächig scheint wie sie gehofft hat.
Also wartet sie etwas in Trauer versunken, wenn auch ohne Tränen, auf den Morgen, wobei sie versucht zu meditieren.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 26.11.2007, 19:39:28
Die Nacht verlief insgesamt ruhig. Die meiste Zeit hielt Sereniel Wache, und nur einmal schreckte er auf, als ein dunkler Schemen dicht über sie hinwegflog und in der Eiche über ihnen landete und zwei große, orange Augen die Engel anblickten. Doch als Sereniel näher nachsah, konnte er an den typischen Federgeraschel und dem "Hoooot-Hooooot" erkennen, dass es sich nur um eine Eule handelte, die die Eiche als Ausgangspunkt für ihre nächtliche Jagd nutzte.

Sereniel entspannte sich wieder und wachte weiter. Nach einer endlos erscheinenden Zeit wagten sich die ersten Lichtstrahlen über den Horizont. Ein neuer Tag brach an, und langsam erwachte auch die Natur um die beiden Engel herum wieder zum Leben. Überall konnte man kleine Vögel singen hören, auch wenn der bedeckte Himmel keinen schönen Tag versprach. Es sah aus, als würde es jeden Moment wieder anfangen zu regnen - wie fast immer im Europa dieser Zeiten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 26.11.2007, 20:39:27
Als Sereniel merkte dass es heller wurde stand er auf, ging einige Schritte, zog sein Schwert und steckte es vor sich in den Boden. Dann kniete er sich richtung Sonnenaufgang hin und begann zu beten. Das Gebet dauerte eine Weile doch schliesslich stand der Gabrielit wieder auf, zog das Schwert aus dem Boden, reinigte es und versorgte es wieder.
Mit dem aufkommenden Tag und nach der wohltuhenden Ruhe der Nacht waren Sereniels Lebensgeister wieder geweckt. Zwar hätte er es nicht zugegeben, doch er vermisste Ilael ein wenig. Den Raphaeliten am morgen zu ärgern gehörte zu Sereniels Lieblingsbeschäftigungen. Aber vielleicht liess sich in dieser Hinsicht ja was machen.
Immer noch mit stoischer Miene aber mit Schalk in den Augen drehte er sich zu Idoriel um und schaute ob sie wohl schon bereit zum Aufbrechen war.
"Wer als Letzter über dem See ist, ist eine lahme Ente!" Meinte der Gabrielit während er mit einigen schnellen Schritten eine Stelle erreichte die günstig zum Starten war. Mit einigen kräftigen Sprüngen schwang er sich in die Luft und flog so schnell er konnte in Richtung des Sees nachdem er sich mit einem Blick nach hinten versichert hatte, dass Idoriel seine kleine Herausforderung annahm.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 26.11.2007, 21:25:12
Idoriel hat keine richtig ruhige Nacht verbracht und selbst das Meditieren, welches ihr sonst so leicht fällt, erschien ihr unendlich schwer durch die aufgerissene Wunde, doch als die Natur, um sich herum wieder erwacht und der Morgen anstand, weckte dies auch wieder ihre Lebensgeister und stimmt sich etwas versöhnlich. Doch während Sereniel betet, streckt sie sich ausgiebig und gähnt erst einmal herzhaft. Sie fühlt sich danach schon besser, wenn auch nicht unbedingt in Topform, doch langsam kommt ihr Freude wieder und der Reiz des Unbekannten, immerhin würde es jetzt weitergehen. Doch ehe sie etwas machen kann, stürzt Sereniel auch schon los und fordert sie heraus.
Idoriel kann sich dies natürlich nicht gefallen lassen zumal, sie es dem Gabrieliten zeigen will. Sie stürzt also hinterher, breitet ihre Flügel auf und stößt sich ebenfalls von Boden ab, wobei sie ihm schnell folgt und versucht zu überholen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 27.11.2007, 00:24:44
Sereniel hatte wirklich einen guten Start erwischt. Doch wie sollte es auch anders sein? Jetzt als es hell wurde und Sereniel zu Gott und Gabriel gebetet hatte fühlte er sich so voller Energie dass es sich anfühlte als würde er platzen wenn er sich nicht bewegen würde. Schnell und geschickt erhob sich der Gabrielit über die Bäume hinaus und wandte sich in Richtung des Sees. Er genoss den Wind in den Flügeln und die angenehme Kühle des Morgens im Gesicht. Es dauerte nicht lange bis er den See erreicht hatte. Triumphierend und mit einem breiten Grinsen im Gesicht flog der Gabrielit tiefer und drehte eine kleine Kurve um zu sehen wo Idariel blieb.
Das würde ein wundervoller Tag werden. Da war sich Sereniel absolut sicher.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 27.11.2007, 00:40:25
Idoriel spürt schon nach den ersten Metern ihre Müdigkeit durch die unerholte Nacht und scheltet sich selbst für ihre Gedankenlosigkeit sich überhaupt mit einem Garbieliten auf so einen Wettflug eingelassen zu haben. Ihre Flügel schmerzen, während Sereniel ein immer kleiner Punkte vor ihrem Auge wird.
'Was habe ich mir auch dabei gedacht, so früh am Morgen nach dieser Nacht, wäre ich doch lieber im Kloster geblieben. Nein so ein Blödsinn, eigentlich ist es doch genau, dass was ich mir gewünscht habe. Aber dieser Gabreilit irgendwann, bekomme ich ihn schon noch.'
Doch so in ihren Gedanken versunken, passierte das Unglück, in einer Mischung aus Idoriels Gedankenlosigkeit, ihrer Übermüdung und ihrer schlechten Laune heraus, verschätzt sich einige Meter vor dem Ziel in ihrer Flugbahn und prallt unsanft mit ihren Flügel gegen einen einzelnen Stein, welcher aus dem See ragt wie ein kleiner Turm, Idoreil kracht so aus der Flugbahn gebracht ins Wasser. Sie fängt sich jedoch schnell, läuft aber die letzten Meter lieber bis zum Ufer.
Sie kommt tropfnass und mit einem unglücklichen Gesicht bei Sereniel an.
Sie äußert kein Wort, sondern zieht nur ein schmollendes Gesicht.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 27.11.2007, 22:33:10
Sereniel grinste über das ganze Gesicht als er Idoriel schmollend und nass auf sich zustapfen sah. Er war zwar etwas verwundert, dass die Raphaelitin beim Fliegen ins Wasser gefallen zu sein schien, doch hielt ihn das nicht davon ab leicht mit den Flügeln zu wehen und ein:
"Quack, quack!" von sich zu geben.

Der Gabrielit war gut gelaunt und ausnahmsweise interessierte ihn einmal die Ernsthaftigkeit die er als Todesengel ausstrahlen sollte keinen Deut. Keiner war hier der ihn kritisieren oder verpetzen würde und dieses Schnuppern an der Freiheit gefiel dem jungen Gabrieliten irgendwie, auch wenn er es nicht zu deuten vermochte - schliesslich war ihm seine Schar ja das Allerwichtigste und sein Michaelit liess ihm auch recht viele Freiheiten...

"Du siehts aus wie eine nasse Ratte!" meinte er wenig charmant und immer noch mit einem Lächeln im Gesicht zu Idoriel. "Vielleicht solltest du dich etwas abtrocknen bevor wir ins nächste Dorf fliegen, sonst erschrecken sich die Menschen noch."
Sereniel hielt inne und hielt sich überlegend und nachdenklich einen Finger an sein Kinn, so wie es die Ramielitin seiner Schar manchmal tat und meinte dann - indem er Jesaiel nachahmte - "Es könnte jedoch die Möglichkeit bestehen, werte Schwester, dass die Menschen sich aber noch mehr ab unserem Bruder, dem werten Todesengel, erschrecken ..." Sereniel gab die Imitation wieder auf und sprach nun normal und jedenfalls halbwegs ohne Grinsen im Gesicht ..."also solltest wohl eher du mit den Menschen hier sprechen. Ich glaube sowieso nicht, dass ich ihren Dialekt gut verstehe ... und selbst wenn ... irgendwie finden sie mich immer irgendwie furchteinflössend. Keine Ahnung weshalb!" Bei den letzten Worten war seine steinerne Mimik wieder zurückgekehrt und er fuhr leicht mit seiner Hand über den Knauf seines Flammenschwertes. Dann kam mit einem Schlag das Grinsen zurück.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 27.11.2007, 22:42:28
Idoriel mustert Serniel, während seine Verspottung, mit einem schmollenden Mund böse, doch lange kann sie diesen Zustand nicht aufrecht erhalten, da sie eigentlich niemand wirklich lange böse sein kann und sie sich auch in ihren Inneren freut, diesen ernsten Todesengel zum Lächeln gebraucht zu haben, wenn auch nur durch ihre eigene Gedankenlosigkeit und auf ihre Kosten.
'Dir Zahle ich es heim, na warte.'
Idoriel geht einige Schritte auf Sereniel zu, nachdem er zu ende gesprochen hat, wobei sie in diesem Moment schon wieder angefangen hat zu Lächeln. Doch auf einmal, schüttelt sie sich und ihr Gefieder kräftig, um Sereniel mit einem Mal ebenfalls mit einigen Spritzern Wasser nass zu machen und lacht schelmisch, wobei sie die Zunge herausstreckt.
"Ja trocken ist es gleich viel besser, da hast du recht und ich rede schon mit ihnen. Wenn sie schon Angst vor einer nassen Ratte haben und noch mehr vor einem Todesengel, wie viel Angst haben  sie dann erst vor einem nassen Todesengel." antwortet sie mit einem Grinsen und kann die Ernsthaftigkeit ihre Worte, keine Sekund aufrecht erhalten, doch dann erhebt sie sich in die Luft und fliegt in Richtung des Dorf, wobei sie Sereniel herausfordernd anschaut.
"Na los komm, wir wollen doch niemand warten lassen."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 28.11.2007, 00:36:43
Fast hätte Sereniel nach Idoriels herausgestreckter Zunge gegriffen und sie festgehalten. Das hatte ein älterer Engel mal mit ihm gemacht und es war Sereniel furchtbar peinlich gewesen. Seither hatte er unter den Gabrieliten einen Erzrivalen. Doch daran mochte Sereniel nicht denken. Seine Laune war zu gut und er wollte auch nicht das Risiko eingehen dass Idoriel wieder schlechte Laune bekam oder ihn vieleicht doch noch bei irgendwem verpetzte.
Die Wassertropfen ignorierte er - es würde ja sowieso bald wieder regnen. Stadtdessen rief er, noch während die Raphaelitin am starten war:
"Sicher mehr als vor einer vorlauten kleinen Ente!" Mit einem breiten Grinsen und einem kräftigen Sprung hob er vom Boden ab und schwang sich in die Lüfte um Idoriel zu folgen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 28.11.2007, 22:23:00
Idoriel legt ein schnelles Tempo vor, um möglichst bald das nächste Dorf aufzusuchen, damit sie endlich diese versunkenen Kathedrale erkunden kann. Sie ist schon ganz aufgeregt bei dem Gedanken, doch die Stichelein von Sereniel reißen sie schnell wieder in das Realität zurück. Sie dreht sich um Flug kurz um, wird langsam, um auf eine Höhe mit dem Gabrieliten zu kommen. Sie lächelt ihn verschmitzt an.
"Besser eine vorlaute Ente, als eine griesgrämiger Engel, den niemand versteht." sagt sie neckend und leg wieder an Geschwindigkeit zu, um wieder vor ihn zu kommen und ihn erneut heraus zu fordern.
’Hm er ist gar nicht so verschlossen und Ernst wie ich dachte. Trotz des kleinen Rückschlages von mir. Na es wird bestimmt noch besser, wer hätte gedacht, dass Reisen mit anderen Engel so viel Spaß macht.’ denkt sie, während sie vergnügt durch den Himmel fliegt.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 29.11.2007, 19:46:03
"Oh, uns versteht man schon in den wichtigen Dingen!" antwortete Sereniel während er mit der Hand über den Griff seiner Seele strich. Grinsend den Flug geniessend folgte er schnell Idoriel. So hetzten sie durch den Himmel, bis sie das Dorf erreichten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 01.12.2007, 11:33:01
Während die beiden Engel zu dem Dorf flogen, das laut Idoriel in der Nähe der versunkenen Kathedrale lag, zog unter ihnen die Landschaft vorbei: Das Land um den Lacus Brigantinus  war seit jeher sehr fruchtbar, und so wechselten sich die sumpfigen, terrassenartig angelegten Reisfelder mit den großen Äckern, auf denen die in ganz Europa beliebten Tomoffeln angebaut wurden, ab. Auch wenn hier kein Korn angebaut wurde, so war die Gegend doch als Gabriels Kornkammer bekannt, sorgten die hier angebauten Nahrungsmittel doch dafür, dass die unter ihrer Flüchtlingslast ächzende Metropole Nürnberg zumindest mit dem Nötigsten versorgt werden konnte.

Die Engel waren schon recht früh auf den Beinen, und so erreichten sie das gesuchte Dorf schon vor dem Mittag. Das Dorf wirkte verhältnismäßig leer, die meisten Dorfbewohner waren auf den Feldern in der Umgebung zur Arbeit, und so begegneten den beiden Engeln nur wenige Menschen, die aber respektvoll Abstand hielten. Manche erkannten jedoch Idoriel als den Engel, der ihnen schon einmal in schwerer Not beigestanden hatte, und winkten ihr freundlich zu.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 01.12.2007, 14:18:09
Sereniel stapfte auf die Kirche des Dorfes zu. Das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden und nur noch der grimmige Todesengel war zurückgeblieben. Zu Idoriel gewandt meinte er:
"Wir sollten mit der Mater oder dem Pater sprechen. Wir wollen wissen ob Fra Valery hier gewesen ist, was sie über die versunkene Kathedrale wissen, ob hie in letzter Zeit etwas ungewöhnliches vorgefallen ist, ob sich hier Fremde herumtreiben und ob sie mehr Nahrungsmittel oder sonstiges Zeug das Menschen brauchen verkaufen als sonst." Sereniel zählte die Punkte auf die ihn interessierten und fügte dann noch an. "Sonst fällt mir nichts ein. Dir?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 01.12.2007, 14:21:52
Idoriel landet mit einem Lächeln auf dem Lippen und winkt den Menschen, welche sie erkennen fröhlich zurück, wobei sie natürlich auch für alle anderen Menschen ein Lächeln übrig hat. Sie schaut sich kurz um und versucht zu überlegen, ehe sie sich zu Sereniel umdreht und ihre Hände hinter dem Rücken verschränkt und zu ihm schaut.
"Dann suchen wir also den Pater des Dorfes auf oder war es die Mater? Hm ich weiß es nicht mehr so recht. Ach wir finden sie schon, aber mehr fällt mir auch nicht ein."
Dann betritt sie die Kirche, um den Pater oder die Mater aufzusuchen und die Fragen zu klären.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 02.12.2007, 12:50:39
Die kleine Kirche des Dorfs war dunkel. Durch die kleinen, größtenteils verhüllten Fenster drang kaum Licht ins Innere der Kirche. Auch die Kerzenhalter an den Wänden des kleinen Kirchenschiffs waren leer, was auch nicht verwunderlich war: Kerzen waren teuer, und die kleinen Gemeinden konnten es sich kaum leisten, die Kirche auch außerhalb der Gottesdienste zu beleuchten. Auch ansonsten war die Kirche leer, die Dorfbewohner waren, wie die beiden Engel schon auf dem Flug hierhier festgestellt hatten, samt und sonders auf den umliegenden Feldern.

Nach einer Weile des Wartens tat sich dann aber doch etwas: Die Tür, die vom Altarraum in die kleine Sakristei führte ging auf, und ein älterer Mann betrat die Kirche. Er trug eine mit Sägespänen bedeckte Schürze und begutachtete von unten aus die Dachkonstruktion der Kirche, wobei er sich ständig mit der Hand über den fast kahlen Kopf fuhr. Erst auf den zweiten Blick konnte man erkennen, dass es sich hier um den Pater des Dorfes handelte, denn unter der Schürze trug er die normale Kleidung, die für diese Diener der Kirche so typisch war. Die langen Ärmel der Robe hatte er zurückgekrempelt, so dass seine durchaus kräftigen Unterarme sichtbar wurden. Erst nach ein paar Augenblicken bemerkte er, dass er nicht alleine war, dann jedoch ging er sofort auf die beiden Engel zu, wobei er Idoriel besonders freundlich anblickte.

"Seid gegrüßt!", sprach er die beiden Engel an, wobei er in Richtung von Sereniel eine leichte Verbeugung andeutete. "Ihr mögt mir meinen Aufzug vergeben, aber es sind dringende Reparaturen an der Kirche nötig, sonst regnet es uns beim nächsten Gottesdienst hinein. Aber egal, es ist mir eine große Freude, euch wieder hier begrüßen zu dürfen, Idoriel. Was führt euch diesmal in unser Dorf? Wie kann ich euch helfen?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 02.12.2007, 14:30:08
Idoriel begrüßt den Pater mit einem freundlichen Lächeln und stört sich nicht weiter an der etwas unpassenden Kleidung des Mannes der Kirche. Außerdem ist es Idoriel auch egal und sie muss ja selbst zugeben, dass solch eine Aufgabe ebenfalls wichtig ist und erledigt werden muss. Sie antwortet wie immer etwas vergnügt und freundlich.
"Nun ich bin mit Sereniel hier. Einem Engel der Gabrieliten und nun er sucht einen gewissen Fra Valery, welcher wohl zuletzt in diese Gegend aufgebrochen ist. Kennt ihr ihn oder wisst ihr etwas über ihn? Ach und ihr kennt doch die gruslige alte Kathedrale, von welcher ihr mir erzählt habt? Wisst ihr sonst noch etwas darüber? Oder hat sich irgendetwas Neues ereignet?" Dann legt sie ihre Finger auf das Kinn und überlegt etwas geistesabwesend, ob sonst noch etwas zu fragen ist. Aber es fällt ihr nichts weiteres ein und so verschränkt sie die Arme hinter ihrem Rücken, wobei sie sich lächelnd zu Sereniel umdreht.
"War sonst noch etwas, was du wissend wolltest?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 04.12.2007, 10:05:31
Sereniel versuchte dem zu folgen, was Idoriel sagte. Der Gabrielit sprach und verstand das Common nicht gerade sehr gut doch gerade gut genug um in etwa zu verstehen wass die Raphaelitin sagte.
'Warum spricht sie Common, wenn der Pater Latein versteht?' fragte er sich verwundert bevor er von Idoriels Frage abgelenkt wurde. Schnell überlegte er sich, wass er glaubte verstanden zu haben und fügte dann hinzu:
"Sind hier in letzter Zeit Fremde aufgetaucht oder habt ihr Nahrungsmittel an euch fremde Händler verkauft ... oder von anderen Dörfern etwas ähnliches oder ungewöhnliches gehört?" Fragte der Gabrielit so kurz angebunden wie möglich.
Was sollte das? War Idroiel nicht einmal in der Lage sich ein paar Frage zu merken? Sereniels Laune war gerade dabei sich zu verschlechtern.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 04.12.2007, 18:42:55
Der Pater überlegte gerade noch an den Fragen, die Idoriel ihm gestellt hatte, als Sereniel die seinen hinterherschickte.

"Langsam, Langsam, eins nach dem anderen. Zuerst Idoriel: Nein, der Fra, den ihr sucht, ist mir nicht bekannt. Und über die alte Kathedrale am Ufer des Sees weiß ich heute auch nicht mehr, als damals, als ihr das letzte Mal hier wart. Manche sagen, es wäre ein Hort von Ketzern, andere sagen, dort würde sich Traumsaat herumtreiben. Warum fragt ihr?

Nun zu den anderen Fragen: Fremde sind hier in der näheren Umgebung nicht gerade häufig. Die großen Pilgerstraßen und Alpenpässe verlaufen recht weit von hier, also kommen nicht viele Reisende durch unsere Gegend. Es wäre mir aufgefallen, wenn jemand Fremdes Nahrung erworben hätte. Aber ich denke auch, dass es nicht nötig ist, hier Nahrunsmittel zu kaufen. Man kann schon eine Weile von dem leben, was man in den Wäldern findet. Und Ungewöhnliches - abgesehen von der Kathedrale - ist mir auch nicht zu Ohren gekommen."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 05.12.2007, 16:36:43
Idoriel schüttelt etwas enttäuscht den Kopf ehe sie den Mund schmollend verzieht, doch das macht sie nur kurz, da sie eigentlich nicht wirklich böse auf den Mann ist.
"Nun wir suchen Fra Valery und er hat wohl eine Reise in diese Gegend unternommen. Da er bisher nicht wieder aufgetaucht ist und mir diese Kathedrale einfiel, dachte ich er wäre vielleicht dort oder ist hier vorbei gekommen. Aber anscheinend nicht. Trotzdem danke für die Auskunft."
Dann dreht sie sich zu Sereniel um und wartet, ob er noch etwas zu sagen hat.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 05.12.2007, 20:11:08
"Danke!" Meint der Gabrielit etwas schroff zum Pater und dreht sich bereits um um zu gehen. Idoriel hört ihn noch etwas über einen Ofen murmeln, bevor Sereniel auf dem Marktplatz anhält.
"Das war wohl nichts! Wir sollten jetzt wohl gleich zur Kathedrale fliegen und keine Zeit mehr in den Dörfern verschwenden. Du führst. Sobald wir die Kathedrale sehen gehe ich nach vorn und du hältst hinten die Augen offen. Einverstanden?"
Die letzte Frage schien rhetorisch zu sein. Trotzdem wartete Sereniel noch auf Idoriels Zustimmung bevor er sich in den Himmel warf.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 05.12.2007, 20:27:05
Idoriel folgt Sereniel mit einigen hastigen Schritten und nickt zustimmend auf seinen Vorschlag.
"Gut, dann werden wir mal diesen Kathedrale aufsuchen in welches es spuken soll. Ich bin schon ganz aufgeregt. Also kommen schon."
Sie schwingt sich in den Himmel und rast mit einem Bauch voller Schmetterlinge in Richtung der Kathedrale, da sie endlich etwas aufregendes erleben wird. Sie versucht dabei selbstsicher den Weg zu finden und beschreitet diesen ohne einen Moment zu zörgern.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 06.12.2007, 13:53:46
Sereniel folgt Idoriel mit grimmiger Miene. In Gedanken schob er den Misserfolg mit seiner Idee beiseite und begann sich mit möglichen Kampftaktiken zu beschäftigen. Sollten sie erst die Kathedrale umkreisen? Sollten sie direkt landen und versuchen den Vorteil der Überraschung auszuspielen? Die Möglichkeit, dass es bei der Kathedrale zu keinem Kampf kommen würde kam Sereniel gar nicht. Ketzer oder Traumsaat, eines von beiden würde auf sie warten. Wobei Sereniel hoffte dass es sich um Ketzer handelte, dann könnte Fra Valery sogar noch am Leben sein und Sereniel entsprechend seinen Auftrag erfüllen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 07.12.2007, 13:32:28
Da keiner der beiden Engel wusste, wo die Kathedrale genau lag, flogen sie ersteinmal in Richtung des Lacus Brigantinus. Nach einer knappen Stunde - genau konnte es keiner der beiden erkennen, da die tiefhängenden, dicken Wolken die Sonne verdeckten - tauchte am Ufer des Sees, der schon aus weiter Entfernung sichtbar war - ein halb verfallener, schräg stehender Turm auf. Beim Näherkommen wurden immer mehr Details sichtbar: Offensichtlich handelte es sich hier um eine ehemalige Kathedrale, die jedoch schon vor langer Zeit aufgegeben wurde. Die Natur hatte sich die Gegend zurückerobert, und so waren die im Moor halb versunkene Kathedrale und wenige kleinere Gebäude - Sereniel meinte aus der Entfernung sogar, die letzten Überreste einer Maschine aus dem Morast ragen zu sehen, kein Wunder, dass die Stadt, die hier einmal stand, von Gott gestraft wurde - die einzigen von Menschenhand geschaffenen Dinge in diesem tiefen, dunklen Moor, doch nur die Kathedrale hatte den Naturgewalten zumindest zum Teil standgehalten. Einige uralte, verkrüppelte und halb kahle Bäume standen um die Kirche herum, die eine interessante Mischung aus verschiedenen Baustilen darstellte, und gaben der ganzen Szenerie einen gespenstischen Anstrich.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 07.12.2007, 15:10:17
Sobald sie die Kathedrale entdeckt hatten, überholte Sereniel Idoriel und zog vorsichtshalber sein Schwert. Er beschleunigte den Flug etwas und hielt angespannt nach Gefahren oder nach etwas das sich bewegte Ausschau. Noch hatte er sich nicht entschieden ob er die Kathedrale umfliegen sollte. Er würde sich erst entscheiden können, wenn er mehr Details ausmachen konnte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 07.12.2007, 23:15:40
Idoriel lässt Sereniel im ersten Moment vorbei ziehen und bewundert das uralte Bauwerk.
'So sieht also diese Kathedrale aus, ganz schön versunken. Hoffentlich spukt es wirklich da drin und wir finden nicht nur alte Räume und noch mehr Wasser. Wenigstens wären wir nicht mehr im Regen.'
Sie versucht wieder mit dem Gabrieliten gleich zu ziehen, was ihr allerdings etwas schwerer fällt, als er erwartet, doch nach einigen mühevollen Augenblicken schafft sie es doch und fliegt lächelt neben ihn, wobei sie einen respektvollen Abstand zu seinem Schwert wahrt.
"Wollen wir landen oder willst du noch einige Runden drehen? So spannend sieht sie ja nicht aus, aber wer weiß, was wir tollen im Inneren finden." fragt sie völlig ausgelassen und sich keiner Gefahr bewusst.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 08.12.2007, 17:46:25
Die Engel umkreisten die Kathedrale mehrmals. Offenbar war sie einst reichhaltig verziert, doch nun waren viele der steinernen Bögen, die das Kirchenschiff umgaben abgebrochen, Teile waren eingestürzt, Statuen kopflos und verwittert, die unteren Bereiche der Wände von allerlei Pflanzen überwuchert. Dort, wo sich vor langer Zeit wohl mal wunderschöne Glasfenster befanden, klafften nun dunkle Löcher, teilweise noch mit den scharfkantigen Resten der Fenster versehen.

So sehr sich die beiden Engel auch umsahen, nichts Verdächtiges war zu sehen. Es schien alles ruhig.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 09.12.2007, 12:58:06
Sereniel ignorierte Idoriel und versuchte so gut es ging alles in der Umgebung zu erfassen. 'Ist es denn so schwer zu tun was ich sage? Hintenbleiben und Augen offenhalten. Dass kann doch sogar für einen Raphaeliten nicht so schwer zum begreifen sein nervte sich Sereniel und hielt schliesslich nach einem geeigneten Platz zum Landen ausschau. Schliesslich wollte er nicht gleich im Morast versinken und sich ausserdem die Möglichkeit zum Durchstarten offenhalten. Man wusste schliesslich nie, was einen erwartete.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 09.12.2007, 14:15:25
Nach kurzer Suche entdeckte Sereniel eine geeignete Stelle zur Landung. Sowohl durch zwei knorrige Bäume vor eventuellen Gefahren aus Richtung der Kathedrale geschützt, als auch derart freiliegend, dass im Notfall ein problemloses Abheben in die Lüfte möglich war.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 09.12.2007, 17:38:54
Sereniel gab Idoriel ein Zeichen kurz zu warten und landete dann an der ihm ideal scheinenden Stelle. Misstrauisch und mit gezogenem Flammenschwert wartete er einige Augenblicke und suchte misstrauisch die Umgebung ab, bevor er Idoriel zuwinkte, dass sie landen sollte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 09.12.2007, 20:18:45
Idoriel beobachtet aufmerksam die Kathedrale, auch wenn sie die Ignorierung von Sereniel etwas verstimmt und nervt, doch sie sagt lieber kein weiteres Wort und wartet auf sein Zeichen. Als er dann endlich zur Landung ansetzt, will sie schon hinterher, doch sie bemerkt noch rechtzeitig seine Anweisung und dreht noch ein paar Runden ehe sie ihm folgt und ebenfalls landet. Sie schaut sich um und schweigt, etwas sehr seltenes bei ihr.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 10.12.2007, 10:16:45
Konzentriert schaut Sereniel sich um, bevor er sich Idoriel zuwendet und den Zeigefinger an die Lippen hält, bevor er sich misstrauisch und mit gezogenem Schwert der Kathedrale nähert. Inzwischen rechnet er nicht mehr mit Ketzern, sondern definitv mit Traumsaat. Wenn sich hier Menschen aufhalten würden, hätte man dies sicherlich von Oben entdecken müssen. Traumsaat hingegen ...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 10.12.2007, 19:30:36
Bis auf das gelegentliche Zwitschern eines kleinen Vogels und das leise Plätschern der Wellen ans Ufer des Sees kann Sereniel keine Geräusche hören. Auch entdeckt er außerhalb der Kirche keine Anzeichen von Gefahr, keine der typischen Spuren von Traumsaat, auf die zu achten er im Himmel der Gabrieliten so eingehend vorbereitet wurde.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 10.12.2007, 19:49:17
Idoriel schaut Sereniel ungeduldig bei seinen Beobachtungen über die Schulter und fragt sich insgeheim, was er wohl sucht, denn mehr als Sumpft und die alte Kathedrale kann sie beim besten Willen nicht entdecken. Sie würde am liebsten mit ihrer Frage heraus platzen, doch möchte sie ihn nicht schon wieder unnötig verärgern. Allerdings fällt ihr das mehr als schwer und ihre unruhige Art würde auch einem Blinden verraten, was sie will.
Doch so wartet sie einfach ab und platz fast vor Aufregung.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 10.12.2007, 20:37:40
'Wenigstens hat sie soviel Verstand und macht keinen Lärm!' dachte Sereniel bei sich als er der unruhigen und zappeligen Raphaelitin einen schnellen Seitenblick schenkte. Dass er selbst keine Spuren von Traumsaat entdecken konnte beruhigte den Gabrieliten keineswegs. Die Dämonen des Herrn der Fliegen waren trickreich. Trotzdem entspannte er sich unwillkürlich etwas.
Mit leiser Stimme aber ohne zu flüstern meinte er schliesslich zu Idoriel: "Ich gehe voraus. Achte darauf wo du hintrittst und behalte unseren Rücken im Auge! Wir wollen schliesslich nicht überrascht werden. Traumsaat kann überall lauern." Ohne auf Idoriels Bestätigung zu warten begann der Gabrielit schnell und leise auf die Kathedrale zuzueilen, darauf achtend weder im Morast zu versinken, noch von Vorne oder von den Seiten überrascht zu werden.
Überraschend geschickt - wenn man Sereniel nur durch die Gegend hatte stampfen sehen - näherte sich der Gabrielit mit dem Schwert in der Hand der Kathedrale.
Langsam hatte sich Sereniel zwar darauf eingestellt nicht auf Traumsaat zu treffen, doch hielt ihn dass nicht davon ab vorsichtig zu sein. Schon allein der Gedanke an die Schmach von einem Traumsaatdämon überrascht zu werden kratzte an Sereniels Ego. Er würde sich sicherlich nicht überrumpeln lassen!
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 10.12.2007, 21:24:40
Idoriel nickt aufmerksam bei den Worten des Gabrieliten, auch wenn dies überhaupt nicht ihre Neugier befriedigt, aber irgendwie würde sie auch einfach rein gehen und nach schauen, aber sicherlich hat Sereniel mehr Erfahrung entscheidet sie für sich und folgt ihm geschickt in einem kleinen Abstand, wobei sie sich immer wieder umsieht und darauf achtet nicht schon wieder im Schlamm zu versinken.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 12.12.2007, 10:00:17
Langsam näherten sich die beiden Engel der Kathedrale. Der Eingang mochte einmal mit reich verzierten, steinernen Bögen geschmückt gewesen sein, doch nun fanden sich dort nur noch verwitterte Überreste der Statuen und anderen Verzierungen. Durch den Bogen konnte man ins Innere der Kathedrale blicken: DIe steinernen Säulen, die das riesige Tonnengewölbe stützten, waren zwar deutlich in den Morast eingesunken und standen etwas schief, doch standen sie immer noch stabil, es waren jedenfalls keine tiefen Risse zu sehen, die auf eine unmittelbare Einsturzgefahr hindeuteten. Auch der Boden fiel leicht ab, so dass sich an einer Seite das Wasser sammelte und sich so ein kleiner See im riesigen Inneren der Kathedrale aufgestaut hatte.

Währenddessen begann es draußen heftig zu regnen, wie die langsam den ganzen Tag über aufgezogenen Wolken bereits seit Längerem vermuten ließen. Ein dumpfes Rauschen, verursacht durch den prasselnden Regen, erfüllte die Kathedrale, und an vielen Stellen ergoßen sich kleine Rinnsale durch das undichte Dach ins Innere der Kathedrale.

Idoriel hatte gerade hinter Sereniel einen Fuß in die Kathedrale gesetzt, als etwas Glitschiges, Schuppiges ihre Knöchel berührte...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 12.12.2007, 13:07:46
Während Idoriel sich langsam der Kathedrale nähert, schaut sie konzentriert in sein Inneres und hält ihren Atem unbewusst vor Spannung an. Sie bereitet sich innerlich darauf vor, etwas gruseligen oder tolles in ihrem Inneren zu erblicken, doch dann spürt sie plötzlich dieses glitschige, schuppige Ding an ihrem Knöcheln. Sie schreit ungewollt auf. "IIIIIIIIH"
Sie schaut mit einem Mal nach unten und stößt sich in die Luft ab, um dem Wesen zu entkommen und es in Ruhe betrachten zu können.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 12.12.2007, 14:17:41
Angespannt hatte Sereniel in die Kathedrale gespäht und den einsetzenden Regen der von seinem Gefieder kullerte und augenblicklich Haare und Kriegsrock durchnässte nur am Rande wahrgenommen. Als er Idoriel hinter sich aufschreien hörte drehte sich der Gabrielit blitzschnell um. Mit dem Schwert in beiden Händen nahm er sich einen Augenblick Zeit um die Situation einzuschätzen, um zu vermeiden, dass er versehentlich Idoriel verletze.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 12.12.2007, 15:50:34
Blitzschnell drehte sich Sereniel um und suchte nach dem, was Idoriel so plötzlich verschreckt hatte. Aus dem Augenwinkel konnte der Gabrielit eine leichte Bewegung wahrnehmen, als ob eine kleine Kreatur sich in einen dunkle Stelle im Morast zurückgezogen hätte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 13.12.2007, 10:49:37
Verärgert biss Sereniel die Zähne zusammen. 'Eine Ratte, sie macht so einen Aufstand wegen einer Ratte!' Der Gabrielit drehte sich wieder um und spähte in die Kathedrale. Wenn hier irgend etwas feindlich gesinntes drinn war, war es jetzt sicherlich alarmiert.
"Hör auf hier so einen Aufstand zu machen und schau wo du hintrittst!" Zischte er düster nach hinten bevor er in die Kathedrale stapfte. Er hielt sich von dem kleinen See ers einmal fern und begann sich systematisch in dem alten Gebäude umzusehen. Die Hoffnung hier Fra Valéry zu finden hatte sich bereits in Luft aufgelöst.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 13.12.2007, 14:05:37
Idoriel zuckt bei den Worten des Gabrieliten stärker zusammen als durch die Berührung des grässlichen schuppigen Wesen.
'Was, was habe ich denn falsch gemacht? Da war etwas und was wenn es doch etwas gefährlicheres gewesen wäre? Ach warum trittst du nur immer in die Fettnäpfchen seid du mit ihm unterwegs bist?' denkt Idoriel betrübt.
Sie landet wieder, wobei sie ihm weiter vorsichtig folgt und sich ein schmollender Ausdruck auf ihrem Gesicht abzeichnet. Doch ihr Blick bleibt nicht starr nach vorn oder zur Seite gerichtet, sondern sie dreht sich immer wieder um, da sie hofft vielleicht noch mal einen Blick auf das Wesen zu erhaschen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 14.12.2007, 19:34:41
Gerade als Sereniel Idoriel angezischt hatte, gellt ein halb unterdrückter Schrei durch die Kathedrale. Offenbar schrie dort jemand vor Schmerz auf, bekam aber sogleich etwas in den Mund gestopft. Der Schrei musste von weiter hinten aus der Kathedrale kommen, aus der Sakristei oder der Krypta - obwohl Letztere wahrscheinlich schon seit Langem im Morast versunken war.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 14.12.2007, 22:17:42
Der Schrei war noch nicht verklungen, als der zweite Teil von Sereniels Seele auffauchte und in Flammen aufging. Der Gabrielit drehte sich mit einer fliessenden Bewegung um und stürmte mit brennendem Schwert durch die Kathedrale. Die Überraschung war nun Dank Idoriel nicht mehr auf ihrer Seite. Das bedeutete, dass nun Schnelligkeit seine einzige Alternative war.
Der Gabrielit war sich nur allzudeutlich bewusst, dass dies alles auch eine Falle sein konnte. Doch trotz der fehlenden Schar in seinem Rücken blieb ihm keine andere Wahl als vorzustürmen. Er war ein Streiter Gottes, ein Kind Gabriels. Kein Feind des Glaubens und keine Kreatur des Wiedersachers würde seinem Zorn entgehen!
Sereniel fühlte wie die Entschlossenheit und Taubheit des Kampfes in auszufüllen begann. Beinahe ohne nachzudenken begann seine Haut zu ziehen. Ein leichtes Kribbeln seiner Signumslinien sagte dem Gabrieliten, dass seine göttliche Kraft ihn nun vor dem Feuer seiner Seele schützen würde. Sereniel war bereit zu kämpfen!

~Daniels Geschenk~
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 15.12.2007, 00:37:24
Idoriel wird etwas überrascht vom dem Schrei und ehe sie überhaupt irgendwie reagieren kann, ist Sereniel schon auf halben Weg mit seinem flammenden Schwert. Idoriel, welche noch nie an einem echten Kampf teilgenommen hat und bei den Schulungen sich lieber mit einigen Zeichnungen abgelenkt hat oder gar ganz ausblieb, ist im ersten Moment völlig verunsichert, was sie machen soll.
Doch der Schrei rüttelt auch wieder eine ihrer dringlichsten Pflichten in ihr wach. Sie spannt sich ungewollt etwas an und versucht dann Sereniel zu folgen, wobei sie darauf achtet ihm weder zu nahe zu kommen, noch zu weit zurück zu fallen, da sie wohl so muss sie sich eingestehen im Kampf nutzlos ist. Doch immerhin ist da drinnen ein Mensch, welche Schmerzen leidet und dies kann sie immerhin ändern.
Sie beeilt sich also hinter her zu kommen und dem kriegerischen Engel zu folgen. Allerdings kann sie ihrer Unsicherheit kaum verbergen, denn ihre Schritte wirken etwas zittriger als sonst, ihre Hände angespannter und ihr Gesicht ungewöhnlich Ernst.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 15.12.2007, 12:31:57
Sereniel erhob sich mit zwei kräftigen Schwüngen in die Luft und hatte die Kathedrale schon einen Augenblick später durchquert. In der zentralen Vierung, dort wo sich in der Zeit Davor  der Altar befunden hatte, blickte er sich um. Der Schrei war aus der hinteren Ecke gekommen, und ja dort war ein Durchgang in einen verborgenen Raum, in dem eine halb verfalleneTür lag. Durch die fehlenden Bretter der Tür drang der flackernde Schein einer oder mehrerer Kerzen ins Kirchenschiff.

Gerade als Sereniel die Tür näher in Augenschein nehmen wollte, öffnete sie sich einen Spalt breit. Ein schmales Gesicht, eingerahmt von schmutzigen, blonden Locken erschien in der Tür und blickte den Engel entsetzt an. Für einen Moment schien alles still zu stehen, während sich der Engel und die Frau ansahen. Dann schlug die Frau die Überreste der Tür wieder zu und ein lautes "ENGEL!" war zu vernehmen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 15.12.2007, 19:46:01
'Also doch Ketzer!' Blitzte es Sereniel durch die Gedanken bevor die Türe vor seiner Nase zugeschlagen wurde. Zorn flackerte in seinem Inneren auf und die Zeichnung Gottes auf seiner Haut begann erneut zu kribbeln als Sereniel auf die Türe zuschritt, den Türknauf packte und herunterdrückte. Sereniel spürte wie die Kraft Goliaths sich heiss und schnell in seinem Körper ausbreitete. Mit Wucht und Schnelligkeit öffnete er die Tür ohne sie aufschlagen und zurückschnellen zu lassen.


~Goliaths Kraft~
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 15.12.2007, 21:46:27
'Was, was haben sie denn? Warum haben sie Angst vor uns? Haben sie etwas dem Menschen da drin etwas getan? Aber wieso?' Ist das erste was Idoriel durch den Kopf schießt, da sie sich wirklich fragt, was diese Menschen dazu bringen kann. Doch sie hat leider keinerlei Ahnung und Sereniel scheint ihr auch jegliche Initiative zu nehmen. So kann sie nur noch zu schauen und darauf warten, was passieren würde, wenn Sereniel die Tür durchtreten hat.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 16.12.2007, 10:00:33
Sereniels harter Schlag ließ die vermoderten Überreste der Tür bersten und in den dahinterliegenden Raum fliegen. Doch gerade wollte er seinen Kopf durch den Durchgang stecken, um die Lage im Raum dahinter auszukundschaften, als eine Reihe ohrenbetäubender Schüsse ertönte. Sereniel konnte seinen Kopf gerade noch zurückziehen, als die Salve auch schon im harten Granit des Türrahmen einschlug.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 17.12.2007, 11:44:29
Verflucht! Ketzerwaffen! Blitzte es durch Sereniels Gedanken. Er konnte unmöglich einfach in den Raum stürzen. Das wäre ein Selbstmordkommando. Wenn er wenigstens einen Blick in den Raum hätte werfen können. Wo waren die Urieliten, wenn man sie brauchte? Angestrengt dachte Sereniel nach, wie er vorgehen sollte. Zu seinem Ärger wollte ihm nichts einfallen. Zuerst musste er wissen, wie es innen aussah.
Plötzlich erinnerte er sich an einen Templer im Nürnberger Himmel. Er hatte von einer ähnlichen Situation erzählt ...
Hastig winkte Sereniel Idoriel zu sich. Die Flammen seiner Seele erstarben und als die Raphaelitin bei ihm angekommen war, beugte er sich zu ihr und flüsterte:
"Die Ketzer haben Schiesswaffen. Ich bücke mich gleich, wenn ich mit dem Kopf nicke wedelst du kurz mit der Flügelspitze etwas über der normalen Kopfhöhe herum. Der normalen Kopfhöhe, nicht meinem Kopf! Steck aber nur soviel vom Flügel in die Tür, dass die Schüsse höchstens deine Federn treffen können. Verstanden?"
Auf das Ja von Idoriel wartend kramte Sereniel in einer seiner Taschen und nahm schliesslich seinen Handspiegel hervor. Sobald er ihre Zustimmung hattte würde er sich hinkauern und auf das Zeichen hin den Spiegel am Boden so vor die Tür halten, dass er den Raum - und was sich darin befand - sehen konnte. Die Ablenkung mit den Flügelfedern würde hoffentlich ausreichen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 17.12.2007, 13:31:51
Idoriel erschrickt als sie den Knall des Schusses hört. Allerdings kann sie gerade noch die Hände vor den Mund nehmen, um den Schrei zu unterdrücken. Doch sie ist im ersten Moment völlig überfordert, doch wenigstens sieht sie, dass Sereniel nicht verletzt ist, was ihr wenigstens ein beruhigendes Gefühl gibt.
Tortzdem kreisen in ihrem Kopf Hunderte von Gedanken, warum überhaupt auf sie geschossen wird, was sie denn dazu treibt und warum mit diesen gottlosen Waffen?
Doch als Sereniel sie zu sich winkt, ist sie sofort da und nickt zögerlich bei seinem Vorschlag. Dann hält sie sich auf sein Zeichen bereit, um ihm wie abgesprochen zu helfen, auch wenn sie sich dabei sehr unsicher fühlt und Angst hat, etwas falsch zu machen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 18.12.2007, 11:42:04
Auf Sereniels Zeichen hin ließ Idoriel ihre äußersten Flügelspitzen in den Raum hineinragen. Gleichzeitig blickte an der unteren Kante des Durchgangs Sereniel durch einen Spiegel in den Raum. Wie erwartet ließen die im Raum versammelten Ketzer direkt eine Salve auf Idoriels Flügel los, die jedoch nur zwei Federn traf. Vor Schreck zog Idoriel sofort ihre Flügel zurück, doch hatte Sereniel Zeit genug gehabt, sich den Raum eingehend anzusehen.

In dem Raum standen zwei Tische: An dem einen saß, gefesselt, ein älterer Mann. Die weißen Roben ließen vermuten, dass es sich um einen Raphaeliten handelte, doch waren die Roben aufgeschlitzt. Auf seine nackte Brust waren mehrere... Plättchen aufgeklebt, an denen seltsame, dünne Kabel hingen, die in einen metallischen Kasten auf dem Tisch führten. Der Raphaelit war anscheinend geschlagen worden, sein Körper war übersät von blauen Flecken, und die rechte Gesichtshälfte war etwas angeschwollen, ganz so, als hätte man ihn wiederholt mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen.
Ein weiterer Tisch war umgestürzt worden und diente nun als Stellung, hinter der sich die Ketzer verschanzten. Ein Ketzer war deutlich zu sehen, er zielte mit seiner Waffe direkt auf den Türrahmen, die Stelle, an der sich gerade noch Idoriels Flügel befunden hatte. Eine weitere Ketzerin - es war die, die Sereniel schon vorher gesehen hatte -, gekleidet in eine seltsam fleckige Weste in verschiedenen Grüntönen, hielt eine weitere, kleinere Waffe auf den Raphaeliten gerichtet und blickte mit einer Mischung aus Herausforderung und Wahnsinn in Richtung Tür.

Dann bemerkte jedoch der Ketzer den Spiegel und ließ direkt eine Salve darauf los. Sereniel konnte jedoch seine Hand schnell genug zurückziehen, so dass die Kugeln im schlammigen Morast versanken.

"VERSCHWINDET!", ertönte die schrille, kreischende Stimme der Ketzerin, "ODER WIR WERDEN EUREN FREUND ERSCHIESSEN!"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 27.12.2007, 10:30:51
Kurz dachte Sereniel nach. Die Worte der Ketzerin hatte er nicht genau verstanden, doch es war nur zu deutlich, was die Ketzer wollten. Das ging natürlich gar nicht! Sie konnten die Ketzer auf keinen Fall entkommen lassen, selbst wenn dies Fra Valérys Tod bedeutete. Andererseits konnte er seinen Auftrag nicht erfüllen, wenn der Kirchenmann starb. 'Blöd!' zuckte es durch Sereniels Gedanken. Doch dann dachte er an das Fenster. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. 'Gabriel belohnt die Mutigen!' dachte er bei sich bevor er sich Idoriel zuwandte.
Leise flüsterte er der Raphaelitin zu: „Ich verstehe die Ketzer nicht gut. Sprich du mit ihnen. Bleib in Deckung! Ich bin gleich wieder zurück. Sag denen aber bloss nicht, dass ich weg bin! Sonst kommen sie noch raus und versuchen dich mit ihren Ketzerwaffen zu töten!“
Kurz wartete er Idoriels Zustimmung ab, bevor er versuchte sich möglichst schnell und leise zu entfernen. Erst als er sich definitiv ausser Sicht- und Hörweite wusste, breitete er die Flügel aus und flog zum Eingang der Kathedrale. Dort landete er kurz, schritt durch das Tor und stiess sich wieder in den Himmel ab.

Nachdem er das gewünschte Fenster entdeckt hatte, zählte er zweimal alle Finger ab bevor er ein kurzes Gebet zu Gott und Gabriel sandte.
'Gott, Herr über alles, schenke mir Kraft. Gabriel, Schwert Gottes, schenke mir Schnelligkeit. Steht mir bei, so dass ich die Feinde der Kirche zerschlagen und bestrafen kann und Gottes Diener retten kann. Amen!'
Schöne und geschliffene Gebete lagen Sereniel nicht. In seinen Gebeten sagte er einfach was er wollte und was ihn beschäftigte. Gott und Gabriel konnten in sein Herz sehen und deshalb waren die Worte sowieso zweitrangig.
Noch während des Gebets spürte Sereniel wie die Gotteslinien zu kribbeln, ja fast schon zu brennen begannen. Der Gabrielit fasste das Fenster ins Auge, zog sein Schwert und raste plötzlich mit atemberaubender Geschwindigkeit auf das Fenster zu, während er Gott und Gabriel um ihren Beistand bat.

~~Davids Flinkheit~~
~~Goliaths Kraft~~
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 27.12.2007, 14:11:59
Idoriel erschrickt und zuckt zusammen als der Schuss ertönt und ihrem Flügel zwei Federn raubt, welche sanft zu Boden schweben. Doch zum Glück ist ihr nichts passiert, doch die Worte der Ketzer treffen sie noch mehr und lassen ihre Gedanken kurz taumeln.
"Warum tun sie so etwas? Warum bringen sie sich gegenseitig um? Die Kirche ist doch gütig, was haben sie ihnen denn jemals getan? Warum greifen sie uns an? Gibt es wirklich so missratene Manschen? ob sie vom Herrn der Fliegen besessen sind? Nein sicherlich ist es nur ein Missverständnis. Genau, es lief nur alles aus dem Ruder, sicherlich kann man mit ihnen reden."
Während Idoriel den Gedanken und Entschluss fasst, unterbreitet Sereniel seine Bitte.
Sie nickt nur eifrig und flüstert.
"Ich, ich versuche es, bestimmt sind sie nur etwas verwirrt oder es gibt ein Missverständnis."
Sie dreht sich wieder um und versucht einen Augenblick zu überlegen, doch dann dreht sie sich noch einmal um und sagt zu ihm leise.
"Aber pass auf dich auf."
Dann wartet sie bis Sereniel weg ist und ruft den Ketzern zu, um ihre Gründe zu verstehen. Ihre Stimme klingt, dabei ungewöhnlich fest, doch auch sehr sanft, fast so als würde sie verständniss für die LEute haben.
"NEIN, BRINGT IHN NICHT UM. NIEMAND MUSS STERBEN. WIR MÖCHTEN EUCH HELFEN. WARUM, WARUM TUT IHR DAS ALLES? WAS IST EUCH WIEDERFAHREN; DASS IHR SO ETWAS TUT?",
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 29.12.2007, 16:11:21
Ein paar Sekunden war es in der Kathedrale still. Anscheinend hatten die Ketzer nicht damit gerechnet, dass die Engel mit ihnen reden wollten.

Idoriel konnte einen kurzen Augenblick lang aufgeregtes Flüstern vernehmen, ganz so als ob der Mann auf die Frei einreden würde. Dann jedoch erklang wieder die laute, schrille Stimme der Ketzerin:

"WAS WOLLT IHR? VERSCHWINDET SOFORT! WIR HABEN KEIN INTERESSE AN EUREN LEEREN WORTEN!"

Dabei klang die Stimme jedoch nicht so fest wie noch zuvor, eher unsicher, fast schon brüchig und ungewiss.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 30.12.2007, 03:22:11
Idoriel nimmt das leise Flüstern wahr, kann es aber nicht wirklich verstehen, doch ein kleiner Keim der Hoffnung wächst in ihrem Herzen, dass niemand verletzt werden muss und es doch nur ein Missverständnis ist.
Die leichte Veränderung lässt sie weiter hoffen und Idoriel überlegt ihre nächsten Worte genau, denn sie sind entscheidend. Doch gleichzeitig fragt sie sich was Sereniel vor hat.
"WIR WOLLEN, DASS NIEMAND VERLETZT WIRD. WEDER IHR, NOCH DER MONACH, NOCH JEMAND VON UNS. BITTE WIR KÖNNEN SICHER ÜBER ALLES REDEN ODER?"
Idoriels Stimme klingt dabei klar durch die Halle. Ein freundlicher Ton schwingt dabei mit und ihre kindliche Stimme lässt das ganz so erscheinen, als ob sie nie im Leben Lügen könnte oder würde. Doch sie meint es auch ernst, obwohl in ihrer Stimme bei der letzten Frage einen leichten Anflug von Angst mitschwingt. Ihr Gedanken rotieren, dabei weiter.
’Hoffentlich wird niemand verletzt. Ich bin sicher wir können es schaffen, doch was macht Sereniel? Ich hoffe nichts dummes. Was wenn er sie angreift, während wir miteinander reden, was wenn alles schief geht? Was wenn sie mich anlügen?’
Leichte Zweifel über ihre Situation schleichen sich in ihren Verstand.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 30.12.2007, 10:55:31
Als Antwort auf Idoriels Worte kommt nur ein schrilles, fast schon wahnsinniges Lachen aus dem Raum.

"REDEN? HIER GIBT'S NICHTS ZU REDEN! VERSCHWINDET, ODER WIR BLASEN EUREM SPEICHELLECKER HIER DIE RÜBE WEG!"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 30.12.2007, 14:47:24
Idoriel erschrickt selbst vor diesem Lachen und ein kleiner Entsetzendschrei kann sie sich nicht unterdrücken. Leise Verzweiflung kriecht ihren Verstand hoch und schickt einen kleinen Schauer über den Rücken.
'Sie, sie sind vom Herrn der Fliegen besessen eindeutig, sie sind, einfach nur wahnsinnig. Ein Geschöpf Gottes würde so etwas doch nie tun, niemals. Wo bleibst du Sereniel.'
Idoriel ist völlig aus dem Konzept gebracht und sie ringt lange mich sich ehe sie noch etwas sagt. Es erscheint ihr zwar hoffnungslos, aber vielleicht ist nur einer vom Herrn der Fliegen besessen.
"NEIN, TUT DAS BITTE NICHT. BITTE NICHT. ABER DARF ICH WNIGSTENS WISSEN; WARUM IHR DAS MACHT?"
Ihr Stimme wirkt dabei einen Tick aufgeregt und auch ängstlicher als zuvor.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 05.01.2008, 17:10:32
"WARUM? WARUM???"

Wieder erklang das hysterische Lachen der Frau.

"WARUM TUT DIE KIRCHE DAS, WAS SIE TUT, DAS IST DOCH DIE FRAGE! WARUM ERMORDEN EURE SCHWARZGEFIEDERTEN ENGEL EINFACH SO GUTE MENSCHEN, NUR WEIL DIE SICH NICHT DER KIRCHE BEUGEN WOLLEN?"

Die Stimme der Frau klang nun fanatisch, ganz so als würde sie sich in Rage reden und hätte diese Worte schon hunderte Male genau so gesprochen.

"WARUM WERDEN GANZE STÄDTE NIEDERGEBRANNT, NUR WEIL SIE NACH ETWAS MEHR FREIHEIT STREBEN? WARUM VERDAMMEN EURE SENILEN KLERIKER IN DER KANZEL DIE ACH SO VERDERBLICHE TECHNIK UND NUTZEN SIE NACH DER PREDIGT SELBER? WARUM...."

Der Rest ihrer Worte ging in einem ohrenbetäubenden Lärm unter. Ganz in ihrer Rede versunken, hatte die Ketzerin nicht das Auftauchen Sereniels am rückwärtigen Fenster des Raumes bemerkt. Auch der Mann schien viel zu sehr mit dem Durchgang beschäftigt zu sein, als dass er den Todesengel in seinem Rücken bemerkt hätte. So schoss Sereniel einem Pfeil gleich  durch die große Fensteröffnung und geradewegs auf die Ketzerin zu. Und jetzt geschah alles ganz schnell: In einer fließenden Bewegung packte der Gabrielit das Handgelenk der Ketzerin, so dass sie die Pistole fallenließ. Mit einem hässlichen Knirschen brach das Handgelenk unter der ungeheuren Kraft, die Sereniel entfesselte. Mit einem Ruck riss er die Frau herum und schleuderte sie von dem verletzten Monachen fort auf den zweiten Ketzer zu. Wimmernd ging die Ketzerin zu Boden, betäubt von den bestialischen Schmerzen. Doch noch bevor Sereniel den zweiten Teil seiner Seele ziehen konnte, hatte der Ketzer schon gehandelt. Den Tisch, hinter dem er sich verborgen hatte, zur Seite schleudernd, hetzte er aus dem Raum heraus in das Schiff der Kathedrale, die immer noch neben dem Durchgang stehende Idoriel brüsk zur Seite stoßend, so dass die kleine Raphaelitin nach hinten taumelte und auf ihr Hinterteil fiel. Und schon war der Ketzer verschwunden, versteckt hinter einer der vielen steinernen Säulen, die das Kirchenschiff säumten....
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 06.01.2008, 12:47:19
Sereniel fauchte enttäuscht als der Ketzer durch die Tür entkam. Einen kurzen Herzschlag lang hoffte er darauf, dass Idoriel den Mann zu Fall bringen würde, doch das war wohl zuviel erwartet. Die Raphaelitin war schliesslich ebenso überrascht, wie die Ketzer.
"KOMM REIN!" Brüllte er Idoriel zu während er sich wieder auf die schreiende Frau stürzte und sie unsanft auf die Füsse und in richtung Tür zog. Ihr Gewimmer und Geschrei ignorierte er. 'Verdammt!' Der Ketzer hatte sich in der Kathedrale versteckt. Ohne Urielit würde es sehr schwierig, den Mann zu fassen. Und Sereniel selbst musste bald mit seinen Kräften haushalten, wenn er sich nicht zu sehr erschöpfen wollte. Trotzdem, der Ketzer durfte auf keinen Fall entkommen!
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 06.01.2008, 13:22:48
Idoriel wird völlig überraschend von den Worten des langsam durch drehenden Ketzern getroffen. Die Worte hallen hart in ihrem Kopf wieder, während ihr Verstand sich weigert es überhaupt wirklich zu verstehen, da es doch keinen Sinn ergibt.
'Was gibt es daran überhaupt zu zweifeln? Was ist denn daran so schlimm? Raphael hat doch noch nie Leid über die Menschen gebracht und die Leute sind glücklich. Warum? Warum passiert so etwas, wenn Gott doch alle Menschen liebt, warum wenden sich welche ab?'
Sie wird je aus ihren Gedanken gerissen durch den ohrenbetäubenden Lärm.
'Was? Was?'
Sie ist genauso überrascht wie die Ketzer und bevor sie auch nur aus ihrer Erstarrung erwachen kann, ist alles vorbei. Sie will gerade vorsichtig hinter der Ecke hervor treten, als sie auch schon umgerannt wird. Sie fällt hart zu Boden und gibt ein "Au" von sich, wobei sie den Mann nur noch aus dem Augenwinkel hinter den Säulen verschwinden sieht.
Doch Idoriel stolpert von einem Schreck zum nächsten, als sie Sereniels Schrei hört, doch dies bringt ihr auch Erleichterung, da es heißt, dass er noch lebt und alles gut gegangen ist.
Sie richtet sich blitzschnell auf und stürmt durch die Tür zu Sereniel, wobei sie das gesamte Ausmaß der Szene erblickt. Doch sie überlegt nicht lange und stürmt sofort zum verwundeten Mann der Kirche, wobei sie seine Brust berührt und in ihn eintaucht. Sie benutzt ihre Gott gegebene Kraft, um in sein Innerstes zu schauen, den Lebensbahnen zu folgen, die Verletzungen zu finden und zu wissen, was ihm alles verfehlt. Ihr Verstand sichert, dabei langsam aber sich in den Mann, während ihr Wahrnehmung sich auf seinen Körper konzentriert.

[ Das sehende Auge]
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 06.01.2008, 19:33:37
Die Ketzerin, die Sereniel so harsch mit sich schleifte, schien durch die Schmerzen in ihrem Arm halb ohnmächtig, und so kam nicht mehr als ein leises Wimmern von ihr.

Währenddessen nutzte Idoriel ihre gottgegebenen Kräfte und widmete sich dem Monachen. Nach ein paar wenigen Augenblicken stellte sie etwas erleichtert fest, dass dem Monachen nicht viel fehlte. Anscheinend hatten die Ketzer ihn wieder und wieder geschlagen, was zu den vielen blauen Flecken und dem verschwollenen Gesicht führte, und er war auch etwas ausgehungert und dementsprechend schwach, doch befand sich der Raphaelit nicht in Lebensgefahr. Mit etwas Pflege sollte er schnell wieder vollkommen gesund sein.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 06.01.2008, 22:57:21
Idoriel atmet erleichtert aus, als sie feststellt, dass es dem Monachen gut geht und er nicht in akuter Lebensgefahr schwebt. Trotzdem sieht sie sein Leiden nicht gern und erbarmt sich nach kurzer Zeit für diese.
Sie schließt noch einmal die Augen und flüstert kurz zu ihm, selbst wenn er sie nicht hören kann.
„Es wird alles gut. Gleich hören die Schmerzen auf und es wird dir viel besser gehen als vorher, ok?“
Dann berührt sie noch einmal seine Brust und sein Gesicht, worauf die schwarze Tinte in ihren Händen beginnt zu fließen. Sie tropft langsam von ihrem Händen auf den Körper des kirchlichen Würdenträgers und bildet seltsame Muster ähnlich den ihrigen nahe seine Verletzungen. Für einen kurzen Moment erinnert es fast an die göttlichen Tätowierungen der Engel und der Monach gleicht einem Engel. Die Verletzungen verschwinden langsam wie von selbst und richten das Gewebe an dieser Stelle wieder her.
Idoriel öffnet wieder ihre Augen und beginnt zu lächeln, als ihre Arbeit beendet ist. Die Tinte fließt langsam wieder in ihre Hände zurück und sie steht erleichtert auf, wobei sie sich Sereniel zu wendet.
„Ist alles okay mir dir? Hast du dir auch nichts getan?“
Doch dann sieht sie die sich windende Ketzerin und selbst dieser Bild lässt die junge Raphaelitin nicht unberührt und sie schaut mit ein flehenden Blick zu Sereniel.
“Was machen wir mit ihr? Wir können sie doch nicht so doll leiden lassen?“

[heilende Hände]
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 07.01.2008, 10:20:43
Sereniel spähte vorsichtig aus der Tür, die Ketzerin fest im Griff. Er wollte sichergehen, dass zumindest diese ihm nicht entkommen konnte. Auf Idoriels Frage hin meinte er achselzuckend. "Wir können sie jetzt richten, dann "leidet" sie nicht mehr. Oder sie ganz bewusstlos schlagen, dann ist sie für den Augenblick keine Gefahr mehr." Der Gedanke, dass man die Frau heilen konnte schien Sereniel gar nicht zu kommen. In der Tat waren seine Gedanken mehr bei dem entkommenen Ketzer und die Frau war ihm nur noch lästig. Sobald er die Idee mit dem K.O.-Schlagen ausgesprochen hatte, schien ihm dies die kurzfristig beste Lösung also schlug er ohne weiter zu überlegen den Kopf der Frau gegen die Wand. Fest genug um ihr Bewusstsein zu rauben, aber nicht so fest um ihr bleibende Schäden beizubringen ... nach Sereniels Einschätzung.
"Ich muss mich noch um den anderen Ketzer kümmern. Fessle du die hier wenns irgendwie geht aber heile sie bloss nicht und lass sie nichts machen oder sagen. Wer weiss, was diese Ketzer sonst noch bei sich haben!"

Mit diesen Worten duckte er sich und rannte flink und behende aus der Tür zur nächsten Säule, wo er sich möglichst gut versteckte und lauschte. Er würde von Säule zu Säule zu rennen, dabei auf den Ketzer lauschen und gleichzeitig möglichst schnell versuchen zum Eingang zu gelangen um seiner Beute den Weg abzuschneiden.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 07.01.2008, 10:35:46
Hart krachte der Kopf der Ketzerin auf den uralten Granits der Wand, mit einem so hässlichen Geräusch, dass es Idoriel kalt den Rücken hinunter lief. Sofort sackte die Frau leblos in sich zusammen, aus einer klaffenden Platzwunde an ihrer Schläfe sickerte rotes Blut auf den Boden.

Daraufhin verschwand der Gabrielit aus dem Raum und suchte sofort Deckung hinter einer der massiven Säulen. Angespannt lauschte er, doch bis auf die wenigen Geräusche der in der Kathedrale lebenden Tiere war nichts zu hören.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 07.01.2008, 12:21:02
Möglichst leise und schnell bewegte sich Sereniel zur nächsten Säule. Mit Sicherheit würde er diesen Ketzer nicht entkommen lassen! Kurz überlegte er ob er einfach zum Eingang rennen sollte, doch das würde ihn für die Ketzerwaffe angreifbar machen. Ein Gedanke, der Sereniel nicht unbedingt gefiel.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 07.01.2008, 13:06:44
Idoriel erschrickt über die pure Gewalt mit welcher Sereniel die arme Frau in das Reich der Träume schickt. Sie ist für einen Moment wie gelähmt und ein flaues Gefühl breitet sich in ihrem Magen aus. Sie stottert noch.
"Was? Warum?" doch da hat der Gabrielit schon lange den Raum verlassen, doch Idoriel wird aus ihrem Schock gerissen als sie die stark blutende Kopfwunde sieht. Sereniel hat ihr zwar verboten die Frau zu heilen, aber sterben lassen würde Idoriel sie auf keinen Fall.
Sie eilt also schnell zu der bewusstlosen Frau und legt ihre Hände auf ihren schlaffen Kopf und versenkt ihren Geist in ihren Körper. Fast macht sich Idoriel schon darauf gefasst irgendetwas widernatürlich zu finden, welche die Frau als Ketzerin brandmarkt, doch sie würde alle Schaden finden und dann die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, damit die Frau nicht stirbt, allerdings würde sie sich dabei auf mundane Mittel beschränken und zu ihrer Umhängetasche greifen.

[Das sehende Auge]
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 07.01.2008, 17:25:12
Flink huschte der Gabrielit von einer Säule zur anderen, immer darauf bedacht, möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Gerade hatte er eine Säule in der Mitte des Längsschiffs erreicht und spähte um den massiven Steinkorpus herum, als drei kurze, dafür aber umso lautere Schüsse ertönten und die kleinen Kugeln in den Stein über Sereniel einschlugen. Tausende Splitter rieselten auf Sereniel hinab, und der Gabrielit musste kurz blinzeln, um den Staub aus den Augen zu bekommen.

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Währenddessen untersuchte Idoriel mit Hilfe seiner Mächte auch die Ketzerin. Der erste Angriff des Gabrieliten hatte ihr nicht nur das Handgelenk gebrochen, nein, auch der halbe Unterarm bestand nur noch aus Knochentrümmern. Weitaus schwerwiegender war jedoch die Kopfverletzung: Hätte Sereniel sie nur ein wenig fester an die Wand geschlagen, sie hätte es kaum überlebt. Selbst jetzt waren im Schädelknochen mehrere Brüche zu erkennen, und aus der Platzwunde an der Schläfe floß unaufhörlich Blut, das bereits eine Laache um den leblosen Körper der Frau bildete. Idoriel wusste, dass mundane Mittel hier nicht ausreichen würden, ohne ihr Eingreifen würde die Ketzerin die nächste Stunde nicht überleben...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 07.01.2008, 20:09:15
Idoriel ringt einen Moment mit sich, da ihr es eigentlich verboten wurde von Sereniel sie zu heilen. Aber auf der anderen Seite war, nein ist es ihre Pflicht den Leuten zu helfen und kann sie sich eh wieder im Spiegel anschauen, wenn sie einen Menschen sterben lässt, welchen sie hätte retten können? Sicherlich nicht. Also zögert Idoriel nicht lange mit sich, da für die Ketzerin jede Sekunde zählt und es für Idoriel keinen Unterschied macht, ob dort ein Ketzer oder ein Gläubiger liegt. Jeder verdient ihre Hilfe, wenn sie die Möglichkeit dazu hat. Sie presst also ihre Hände erneut auf den Brustkorb der Frau, um ihre Tinte langsam auf ihren Körper fließen zu lassen. Sie konzentriert sich darauf die Frau vom Rand des Todes zurück zu holen und sie soweit zu heilen, dass sie es sicher überlebt und nicht in das dunkle Jenseits abrutscht. Sie gibt sich dabei alle Mühe und konzentriert sich stark auf die Heilung, wobei ihre Wahrnehmung einen Moment verblasst.

[heilende Hände]
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 08.01.2008, 20:05:33
Langsam sickerte die Tinte aus Idoriels Fingern in den Körper der Ketzerin und bildete dort dieselben Muster, die auch die kleine Raphaelitin zierten. Sofort versiegte der Blutstrom aus der Wunde an ihrem Kopf und Idoriel spurte, wie sich die Knochen im Körper der Frau langsam wieder zusammenfügten. Doch dann zog die Raphaelitin ihre Heilenden Hände zurück. Die Frau war nun außer Lebensgefahr, doch die Brüche noch nicht komplett verheilt, und auch die Wunde an ihrem Kopf nicht ganz geschlossen. Immer noch betäubt von dem Schock und außer Bewusstsein, atmete die Ketzerin jedoch nun wieder regelmäßig.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 08.01.2008, 20:45:44
Sereniel rieb sich mit der Hand verärgert den Staub aus den Augen. Wie konnte es dieser Ketzer nur wagen auf einen Engel, einen Boten des Herrn zu schiessen? Doch der Gabrielit zwang seinen Zorn zur Seite. Ohne eine Schar an seiner Seite konnte er sich nur auf sich selbst verlassen. Angestrengt versuchte er zu lauschen ob der Ketzer weiter floh, oder sich verschanzt hatte.
Im ersten Fall würde er ihm folgen ... traf das letzte zu, musste sich der Gabrielit etwas neues überlegen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 09.01.2008, 00:28:36
Idoriel atmet beruhigt auf, als sie sieht, dass die Ketzerin nicht sterben wird. Trotzdem tut ihr der elendige Anblick dieser Frau leid. Sie greift also in ihre Umhängetasche, um wenigstens die Platzwunde am Kopf zu verbinden, den Bruch zu stabilisieren und dafür zu sorgen, dass er nicht unnötig schief wird. Während sie dieser Arbeit nachgeht, flüstert sie leise zu der Frau.
"Es tut mir leid, dass ich dir nicht sofort helfen kann. Aber du kommst sicher wieder auf die Beine."
Sie verrichtet ihr Arbeit mit einem zufriedenen Lächeln und schaut, dann ob die Frau irgendwelche Waffen hat, um sie dann ihr weg zu nehmen. Sie legt ihr keine Fesseln an, da dies nur den Bruch verschlimmern würde. Allerdings verbindet sie ihre Füße, damit sie wenigstens notfalls nicht weg laufen kann.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 09.01.2008, 19:39:25
Als sie mit dem Verbinden der Ketzerin fertig war, begutachtete Idoriel ihr Werk, doch fand sie keine Kritikpunkte. Alle Verbände waren sauber gelegt, der gebrochene Arm professionell geschient, es hätte nicht besser sein können.

Neben der kleinen Handfeuerwaffe, die Sereniel aus den Händen der Ketzerin gewunden hatte, trug sie in ihrem Gürtel noch ein merkwürdiges langes Messer. Die Klinge war gezackt und bis auf die äußerste Schneide vollkommen schwarz. Vorsichtig nahm die Raphaelitin der Ketzerin die Waffe weg und bracht sie aus ihrer Reichweite.

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Währenddessen lauschte Sereniel angestrengt nach dem Ketzer, der sich irgendwo in der Kathedrale versteckt hielt. Unendlich lang wirkende Momente lang hörte der Gabrielit nichts, dann jedoch war aus einer entfernten Ecke ein leises Klicken zu hören, gefolgt von einem nur halb unterdrückten, geflüsterten Fluch. Dort musste der Ketzer sich verbergen!
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 10.01.2008, 10:00:45
Die Hände Sereniels fassten den Griff seiner Seele stärker. Dem Gabrieliten blieb keine Zeit zu überlegen was er machen wollte. Offenbar hatte der Ketzer irgend ein Problem und der Engel musste sofort handeln um den Vorteil aus der Situation zu ziehen.
Noch immer spürte Sereniel das Pochen seiner Signumslinien und langsam aber sicher war seine Geduld am Ende. Ohne gross zu überlegen schoss er so schnell wie möglich auf den Ketzer zu während er gleichzeitig  versuchte möglichst lange im Schutz der Säulen zu bleiben und sich danach möglichst klein zu machen. Erst im allerletzten Augenblick fiel ihm ein, dass er mit Davids Flinkheit versuchen konnte den Kugeln auszuweichen. So folgte plötzlich ein abrubter Richtungswechsel bevor sich Sereniel mit all seinem Zorn auf den Ketzer warf um Gottes Strafe über ihn zu bringen.

~~Davids Flinkheit
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 11.01.2008, 14:12:19
Sereniel verlor keine Zeit, die Schwäche des Ketzers auszunutzen. Alleine dem leisen Klicken folgend, schoss der Gabrielit durch die Kathedrale. Dort war er, hinter der übernächsten Säule!

Doch auch der Ketzer wurde dem Engel gewahr, sofort stürzte er wieder in die vermeintliche Sicherheit einer weiteren Säule, um den gerechten Zorn des Gabrieliten zu entgehen. Doch Sereniel folgte ihm, unnachgiebig, unerbittlich. Erst im allerletzten Moment riss der Ketzer wieder seine Waffe hoch und drückte den Abzug durch. Wie Paukenschläge hallten die einzelnen Schüsse durch die Kathedrale. Offensichtlich hatte die ketzerische Technik den Mann nur für kurze Zeit im Stich gelassen. Die Kugeln flogen geradewegs auf Sereniel zu, dem es nur dank seiner gewaltigen Flinkheit gelang, den todbringenden Geschossen auszuweichen. Dennoch musste er den Angriff abbrechen und es ein weiteres Mal versuchen...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 16.01.2008, 14:48:25
Sereniel sah, wie der Ketzer langsam die Waffe in seine Richtung hob und warf sich in letzter Sekunde nach rechts hinter eine Säule. Die Schüsse knallten ohrenbetäubend und Steinsplitter lösten sich von der Säule und rizten die Haut des Gabrieliten. Sereniel versuchte sich hinter der Säule möglichst klein zu machen und hielt den zweiten Teil seiner Seele dicht an seiner Brust. Sein Herz hämmerte wie wild und seine gesamte Haut kribbelte inzwischen von der gewaltigen Macht Gottes, die durch ihn hindurchfloss. 'Das war knapp!' schoss es Sereniel kurz durch den Kopf, bevor er den Gedanken unterdrücken konnte und sich wieder vollkommen auf die Geräusche die vom Ketzer ausgingen konzentrierte. Wenn der Ketzter jetzt abgelenkt würde, könnte Sereniel ihn  erreichen und unschädlich machen ... es konnte reichen, wenn der Ketzer versuchte davonzurennen. Still betete der Gabrielit und lauschte gleichzeitig angestrengt auf sich schnell entfernende Schritte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 19.01.2008, 20:09:46
Angestrengt horchte Sereniel nach dem Ketzer, der sich nur ein paar Säulen weiter verschanzt hatte. Ein paar unendlich lang erscheinende Momente lang geschah gar nichts, dann vernahm Sereniel eine Art Klicken, und dann - hinter sich! - ein Klappern, als ob etwas hohles, leeres gegen den massiven Granit der Säule hinter dem Engel geprallt wäre.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 20.01.2008, 16:53:15
Für den Bruchteil eines Augenblicks war Sereniel verwirrt. Was sollte das nun schon wieder sein?
Doch anstatt lange zu überlegen nutzte er die noch in ihm wirkende Macht Gottes um einen Scheinausfall nach Rechts zu machen, dann jedoch wieder hinter die Säule zurückzuspringen und zu versuchen über die Linke Seite näher an den Ketzer heranzukommen. Er war jetzt schon so nahe an diesem Mann dran, dass er ihn sicherlich nicht entkommen lassen wollte. Doch Sereniel war nur allzu bewusst, dass er sich gerade jetzt keinen Fehler leisten konnte. Idoriel war ohne ihn dem Ketzer mit seiner Schusswaffe ausgeliefert...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 20.01.2008, 21:10:51
Die Finte Sereniels schien Wirkung zu zeigen. Kaum war der Engel auf der rechten Seite erschienen, hastete der Ketzer nach links, ohne dem Engel weiter groß Beachtung zu schenken. Anscheinend war er davon überzeugt, dass sein eigenes Ablenkungsmanöver gewirkt hatte und der Engel sich davon verwirren ließ. Eine falsche Annahme, derer er sich aber erst bewusst wurde, als der schwarzgewandete Todesengel direkt vor ihm wieder auftauchte. Gerade noch im letzten Moment riss er mit schreckgeweiteten Augen die ketzerische Feuerwaffe hoch, richtete sie auf Sereniel und zog den Abzug durch, doch diesmal erklang statt der den Tod ankündigenden, peitschenden Schüsse nur ein leises Klicken. Offenbar hatte den Ketzer sein Glück diesmal verlassen...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 21.01.2008, 20:19:26
In Gedanken frohlockte Sereniel bereits, doch dann sah er wie die Waffe des Ketzers sich gegen seine Brust richtete. Beinahe ohne zu denken und mit einer Schnelligkeit die seine Bewegungen verschwimmen liess, entflammte das Schwert und schoss auf die Hand zu. Doch das Schwert erreichte die Hand erst nach dem lauten Klicken, dass Sereniel einen Schauer über den Rücken sandte.
Ein markerschütternder Schrei begleitete das Fauchen von Sereniels Waffe, als diese durch Fleisch und Knochen schnitt und die Hand samt Schusswaffe vom Arm des Ketzers trennte. Gleichzeitig drehte sich der Gabrielit ab und prallte mit voller Wucht mit Schulter und Flügel gegen den Ketzer, so dass dieser den Halt verlor und gegen eine nahe stehende Säule schlug. Beinahe augenblicklich erstarb der Schrei wieder. Sereniel nutzte den Schwung seines Schwertes für einen erneuten Angriff auf den Ketzter. Den Todesstoss. Schon zog das brennende Schwert eine Linie in Richtung Hals des Ketzers um den Kopf von dessen Körper zu trennen, doch im allerletzten Augenblick - wenige Milimeter bevor es die Haut berührte - hielt es inne, verbrannte Haare, versengte Haut und erlosch.

Schweisstropfen perlten von Sereniels Stirn und sein Atem ging bereits schwer, als er sein Schwert wieder wegsteckte und den bewusstlosen Ketzer an seinem unverletzten Arm packte und zurück zu dem Raum schleppte, wo Idoriel auf ihn wartete.

Dem Gabrieliten war im ersten Augenblick selbst nicht ganz klar weshalb er den Ketzer nicht sofort gerichtet hatte - schliesslich hatte dieser versucht ihn zu töten. Ihn, einen Engel Gottes! Zögern und Nachsicht waren keinesfalls angebracht. Andererseits wurde Sereniel bewusst, dass der Mann irgend etwas von dem Monachen hatte haben wollen. Ansonsten wäre der Fra schon längst tot und die Ketzer weg. Möglicherweise waren diese Informationen wertvoll für die Mutter Kirche. Ansonsten konnte er den Ketzer auch noch nachher richten.
Zufrieden mit dieser Erklärung, erschien ein kleines, grausames und grimmiges Lächeln auf Sereniels Lippen als er seine Beute durch die Tür schleppte. Er hatte gesiegt! Mit Gottes  und Gabriels Hilfe hatte er die Ketzer zur Strecke gebracht und den Fra gefunden!
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 21.01.2008, 23:53:19
Jeden Schuss, welches Idoriel, während ihrer Arbeit hört, lässt sie kurz aufschrecken und eine sorgenvolle Mine annehmen. Es gefällt ihr gar nicht, was sie hört, doch sie traut sich auch nicht den Kopf raus zu stecken in der Angst, dass etwas schlimmes passieren würde. Außerdem hat sie zum Glück noch keinen Schmerzenschrei gehört.
Also beobachtet sie kurz die Ketzerin, während sie die Waffen so vorsichtig wie möglich aus der Reichweite der Frau bringt.
Sie wird allerdings immer unruhiger je länger der Kampf dauert, da sie leider überhaupt nichts tun kann und sie sich nutzlos vorkommt. Absolut nutzlos.

Doch dann wird sie endlich erlöst und Sereniel tritt mit dem Ketzer durch die Tür. Sie springt sofort auf und überwindet die letzten Meter mit unglaublicher Schnelligkeit, wobei sie ihm fast in die Arme läuft, doch sie Stopp kurz vor dem möglichen Zusammenstoß, um den Engel zu betrachten. Sie stellt erleichtert fest, dass es ihm gut geht.
„Ein Glück dir ist nicht passiert, ich dachte schon...“ sie beendet den Satz nicht, sondern kniet sich hin, um in ihre Tasche zu greifen und den Mann am verbluten zu verhindern, dabei redet sie weiter.
„Ich habe die Frau versorgt. Sie wäre gestorben, musstest du sie so grob gegen die Wand hauen? Aber was machen wir jetzt?“ fragt sie auch etwas ratlos.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 22.01.2008, 09:57:52
Sereniel liess den Ketzer achtlos auf den Boden fallen und wischte sich mit einer Hand den bereits trocknenden Schweiss von der Stirn. Das Kribbeln der Gotteslinien hatte inzwischen gänzlich nachgelassen und liessen den Gabrieliten ausgelaugt und müde zurück. Natürlich würde er dies nie zugeben! Trotzdem war er froh, dass heute kein Langstreckenflug mehr vor ihm lag.

Idoriels Vorwurf wegen seinem groben Umgang mit der Ketzerin wischte Sereniel mit einem: "Ja!" beiseite. Dann spähte er zu dem Kirchenmann hinüber bevor er fortfuhr.
"Was wir machen? Wir begleiten Fra Valéry und die beiden Ketzer nach Sigena. Dort schreibt der Fra seinen bericht und die Ketzer werden verbrannt." Mit Abscheu im Gesicht betrachtete er die beiden bewusstlosen Ketzer bevor er wieder zu Idoriel und dann zu Valery schaute.
"Was wollten die Ketzer eigentlich von dir und was waren das für komische Dinger die sie an dir befestigt haben?" fragte er den Kirchenmann. Der Gedanke, dass es sich bei diesem auch nicht um den gesuchten Fra Valéry handeln konnte, kam Sereniel gar nicht.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 23.01.2008, 21:18:41
Während Idoriel die Blutung stoppt, schaut sie schmollend zu Sereniel, als dieser ihre Frage mit einem einfachen Ja abschmettert, anderseits hat er ja recht, denn anscheinend sind sie bereit gewesen sie und ihn zu tötet. Allein der Gedanke ist ihr unverständlich, doch dann wirft sie noch etwas ein.
" Sigena ist doch etwas weit weg oder? Wollen wir nicht lieber zu Gabrieliten-Burg Meersburg, die ist am Nordufer des Sees. Außerdem freust du dich doch sicher wieder in einem Standort deines Ordens zu sein oder? Ich denke das wäre vielleicht besser und weniger anstrengend oder?"
Dann schaut sie zum Frau und wartet ebenfalls gespannt auf die Antwort.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 24.01.2008, 09:55:12
Bei Idoriels Worten wandte sich Sereniel wieder von dem Monachen ab und schaute zur Raphaelitin. Schliesslich zuckte er mit den Schultern. "Du kennst dich hier aus, nicht ich. Je früher wir die Ketzer loswerden desto besser! In Meersburg brennen sie sicherlich ebensogut wie in Sigena!"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 24.01.2008, 18:09:01
Auf Sereniels Frage antwortete der Monach, der die ganze Zeit über mit geschlossenen Augen auf dem Boden, gelehnt an eine Wand, saß, nicht. Zu nahe waren noch die Erinnerungen an die schreckliche Gefangenschaft, den Ketzern ausgeliefert, die ihm diese verderbte Technik auf die Brust setzten.

Ihm schien so gut wie alles recht zu sein, so lange er nur weg kam von diesem Ort.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 24.01.2008, 18:26:56
Idoriel ist im ersten Moment etwas erschrocken über die Art wie Sereniel geantwortet hat. Aber leider wird es wohl darauf hinaus laufen. Dann schaut sie jedoch wieder etwas ruhiger und sagt zu Sereniel.
"Dann sollten wir am Besten gleich los oder? Äh wie transportieren wie sie am Besten und was machen wir mit ihren Merkwürdigen Waffen? Wir können sie doch nicht einfach hier liegen lassen oder?"
Sie lässt dabei ihren Blick durch den Raum schweifen, während sie überlegt.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 27.01.2008, 18:14:43
"Hmm. Die Waffen. Am besten ist es wohl, wenn wir sie einfach mitnehmen und zusammen mit den Ketzern abgeben." Überlegte der Gabrielit laut. Dann schaute er zu den beiden arg malträtierten und noch bewusstlosen Ketzern. Im Augenblick würden sie wohl nirgendwohin laufen. Tragen wollte der Gabrielit auch keinen der Beiden. Es waren schliesslich Ketzer und er wollte sich nicht beschmutzen.
"Was die Ketzer angeht. Wir können warten bis sie wachwerden und selber laufen können und einer von uns fliegt los und gibt in der Gabrieliten-Burg Bescheid. Die können dann Templer schicken die uns entgegenkommen. Dann sind wir die Ketzer schneller los und können den Monachen auf einem Pferd nach Singena verfrachten. Wenn er die ganze Strecke zu Fuss laufen muss, kommen wir dort nie an ..."
Nachdenklich schaute der Gabrielit zu Idoriel und wartete darauf was sie zu diesem Plan zu sagen hatte. Schliesslich würde das heissen, dass sich die beiden Engel würden trennen müssen und Sereniel war sich nicht so sicher ob ihm der Gedanke gefiel. Schliesslich gehörte es ja auch zu seiner Aufgabe seine Schwester zu beschützen ... und das konnte er schlecht, wenn er oder sie nach Meersburg flog.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 27.01.2008, 19:59:12
Idoriel hört aufmerksam den Worten des Gabrieliten, wobei sie einen neugierigen Ausdruck auf ihrem Gesicht trägt, welcher allerdings gegen Ende des Vorschlages in ernste Zweifel umschlägt.
“Allein los fliegen? Ich kann doch nicht allein auf die Ketzer aufpassen oder doch? Aber er kennt den Weg nicht, aber was wenn ich mich verfliege? Was wenn etwas anderes schlimmes passiert. Ich bin noch nie allein gereist. Aber einen besseren Plan weiß ich leider auch nicht. Aber was wenn, es kann so viel schief gehen.“
Sie steht auf, nachdem sie den Ketzer versorgt hat und schaut mit Zweifeln im Gesicht, welche sich auf in ihrer Stimme zusammen mit Unsicherheit wiederspiegeln, zu Sereniel.
„Ich, ich weiß nicht so recht. Was besseres fällt mir allerdings auch nicht ein. Leider. Aber wer geht bescheid sagen? Ich, ich meine ich kenne den Weg, glaube ich. Aber was wenn ich irgendetwas unterwegs begegne?“
Dann atmet sie entnervt aus, um sich zu beruhigen und schaut betreten zu Boden.
„Also gut, machen wir es so, willst du oder soll ich vorfliegen?“
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 27.01.2008, 20:43:44
"Wenn du mir sagst wo ich die Burg finden kann, kann ich fliegen. Dann sollten wir aber vorher von hier verschwinden. Vielleicht hat es hier ja noch andere Ketzer."
Sereniel war etwas besorgt. Andererseits sollte diese Gabrieliten-Burg ja nicht allzuweit entfernt sein und er wäre schnell wieder zurück.

Dass Idoriel die beiden Ketzer in Schach halten konnte, daran zweifelte der Gabrielit nicht. Schliesslich konnten beide nur eine Hand benutzen. Da reichten zwei Stricke und die Ketzer würden keinen Schritt mehr machen. Selbst der Monach alleine könnte das. Andererseits durften sie Fra Valéry nicht alleine zurücklassen, jetzt wo sie ihn endlich gefunden hatten. Sereniel hatte keine Lust den Kirchenmann nochmals zu suchen...
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 27.01.2008, 21:08:23
Idoriel nickt und setzt wieder ein leichtes Lächeln auf, da sie wenigstens nicht allein fliegen muss. Jetzt muss nur noch die Ketzer in Schach halten, aber das hofft sie dürfte kein Problem sein.
"Ja wir sollten erst mal von hier verschwinden. Dann sage ich dir, wie du am besten dorthin kommst."
"Wenn ich mich recht erinnere." setzt sie etwas zweifelnd in Gedanken hinten dran und macht sich daran alles einzupacken, um dann zu Sereniel zu schauen.
"Von mir aus können wir los. Willst du dich Waffen nehmen? Sonst packe ich sie in meine Tasche." schlug sie vor und macht sich dann zum Gehen bereit.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 28.01.2008, 08:08:08
"Ich nehme sie schon." Meinte Sereniel. Mit Wiederwillen und Ekel bückte er sich nach der Waffe der Ketzerin und holte noch die andere, die irgendwo neben der abgetrennten Hand des Mannes liegen musste. Er konnte diese Dinger nicht ausstehen, doch hier liegen lassen ging überhaupt nicht.  Vorsichtig stopfte er die Dinger in seine Tasche bevor er sich wieder an Idoriel wandte. "Kannst du die Beiden aufwecken? Oder zumindest einen? Oder magst du einen tragen?"
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 28.01.2008, 11:49:52
Idoriel schaut auf und scheint zu überlegen.
"Wir könnten sie mit etwas Wasser wecken, allerdings weiß ich nicht wie schwer ihre Verwundungen ihren Zustand beeinträchtigen. Es könnte gut passieren, dass es besser ist, wenn wir sie ohne Bewusstsein lassen. Ich würde auch versuchen einen von beiden zu tragen. Am besten die Frau, die sieht etwas leichter aus." sagt sie mit einem Lächeln, wobei fast so etwas wie Sorge in ihrer Stimme mitschwingt, da sie die Ketzer als ihre Patienten sieht, und schaut, ob sie die Kraft hat, um die Frau hier raus zu bringen.
"Wenn wir sie wecken wollen, müsste ich entweder alle Verletzungen behandeln oder wir versuchen es mit etwas Wasser wie schon gesagt.."
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 28.01.2008, 17:04:15
Sereniel zuckt mit den Schultern. "Du bist die Heilerin. Von mir aus können wir die beiden auch tragen." Der Gabrielit war sich zwar nicht sicher ob Idoriel das Gewicht der Ketzerin tragen konnte, aber schlussendlich musste sie das auch selber wissen.
Er packte den bewusstlosen Mann und hob ihn hoch. Allein die Grösse des Ketzers machte das Ganze etwas ungemütlich aber andererseits war es Sereniel auch egal wenn noch die Hälfte des Mannes am Boden schleifte.
"Kommst du?" fragte er den zusammengesunkenen Monachen etwas grob.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 29.01.2008, 19:19:27
Langsam und mühselig erhob sich der Monache, immer noch geschwächt von den Torturen, die er durchmachen musste in der Hand der Ketzer. Hastig auf den Boden geworfen und von den Ketzern nicht weiter beachtet lag neben dem umgestürzten Tisch ein Umhang, den sich Fra Valery auch sofort umwarf, zum Schutz gegen den Regen, der draußen immer noch prasselte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 30.01.2008, 01:04:57
Idoriel hilft der bewusstlosen Ketzerin auf die Beine und versucht so gut es dem zierlichen Engel überhaupt möglich ist, die bewusstlose Frau nach draußen zu bringen, wobei sie darauf achten den gebrochenen Arm möglichst still zu halten.
Idoriel müht sich allerdings schwer ab, weswegen es sie mehr Kraft kostet als erwartet, doch sie wahrt einen neutralen Gesichtsausdruck, um ihre Strapazen zu überspielen, um dann immer weiter nach draußen zu gehen und Sereniel zu folgen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 30.01.2008, 14:49:34
Nachdem Sereniel einen Blick nach draussen geworfen hatte, schleppte er den bewusstlosen Ketzer aus der Kathedrale. Wachsam beobachtete er die Umgebung und alles was sich bewegte um im Notfall schnell handeln zu können. Er versuchte sich möglichst vom Morast fern zu halten und eine Stelle zu finden die ein gutes Versteck abgeben würde. Schliesslich wollte er ja, dass Idoriel und der Monach in der Zeit seiner Abwesenheit möglichst sicher waren.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 30.01.2008, 18:38:06
Draußen vor der Kathedrale konnte Sereniel keine verdächtigen Bewegungen ausmachen. Der Regen hatte vor wenigen Momenten aufgehört, und so waren ab und zu noch die stetigen Ströme an Tropfen zu hören, die aus den Baumkronen in die vielen Pfützen auf dem Boden fielen.

Nicht weit von der Kathedrale entfernt konnte Sereniel ein geeignetes Versteck ausmachen. Von drei Seiten aus durch Felsvorsprünge geschützt, bot es auch genug Platz für die beiden immer noch bewusstlosen Ketzer und den apathischen Monachen sowie die kleine Raphaelitin.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 30.01.2008, 20:06:13
"Da!" Meinte der Gabrielit und steuerte auf die Stelle zu. Kaum angekommen liess er den Ketzer zu Boden plumpsen und schaute sich aufmerksam um. "Das hier sollte reichen!" Meinte er schliesslich zur Raphaelitin, als auch sie angekommen war. "Wir sollten erst die Ketzer an den Beinen fesseln und ihnen einen Knebel verpassen."
Sereniel hatte bereits begonnen aus den Kleidungsstücken des Ketzers Streifen zu reissen und damit seine Füsse zu fesseln. Mit dem Rest der Streifen bastelte er einen Knebel und band die noch vorhandene Hand des Ketzers an dessen Gürlte. Der Mann würde so schnell nirgendwohingehen! Zufrieden betrachtete der Gabrielit das Resultat seiner Bemühungen bevor er sich wieder Idoriel und dem Monachen zuwandte.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 30.01.2008, 21:55:37
Idoriel sieht die Stelle und eine inner Erleichterung erfüllt sie bei dem Gedanken endlich diese viel zu schwere und unbequeme Last los zu werden, im selben Zug ermahnt sie sich allerdings selbst, denn sie sollte einen Menschen nicht als pure Last ansehen.
Sie lässt also die Frau vorsichtig zu Boden gleiten, wobei Idoriel darauf achten den gebrochenen Arm nicht zu bewegen.
Als das Werk vollbracht ist, atmet sie erleichtert auf. Da die Frau schon an den Füssen gefesselt ist, unternimmt sie nichts weiter, sondern dreht sich zu Sereniel. Einen Kneble will sie der Frau nicht verpassen, da es bestimmt ein schreckliches Gefühl sein muss vor allem, wenn sie aufwachen sollte.
"Also wirst du jetzt los fliegen?"
Während sie fragt, versucht sie sich an den Weg zu erinnern, damit sie dem Engel kurz darauf eine Wegbeschreibung geben kann.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 31.01.2008, 19:10:20
Sereniel hob etwas zweifelnd die Augenbrauen als er sah, dass Idoriel die Ketzerin nicht knebelte. Dann zuckte er dei Schultern. Idoriel musste selbst wissen, was sie machte. Als die Raphaelitin ihn schliesslich ansprach, nickte der Gabrielit kurz und lauschte konzentriert der Wegbeschreibung. Als Idoriel fertig war, wiederholte er die Beschreibung kurz um sicherzugehen nichts vergessen zu haben. Dann schaute er erst zum Monachen - ob dieser ihm vielleicht noch etwas mitzuteilen hatte - und wandte sich dann nochmal an Idoriel.
"Falls die Ketzerin aufwacht sieh zu, dass sie keine Geräusche macht! Die Gegend ist abgelegen und von Ketzern bis zu Traumsaat kann es hier alles geben. Ich will nicht, dass dir etwas zustösst! Verstanden?" Der Grimmige Blick Sereniels verlor durch die offensichtliche Sorge des Gabrieliten um den heilenden Engel jegliche einschüchternde Qualität.
Schnell und beinahe geräuschlos verliess der Gabrielit das Versteck und eilte zu einer freien Stelle von der er starten konnte. Mit wenigen schnellen Schritten holte er Anlauf und stiess sich vom Boden weg um sich in die Lüfte zu erheben. Tief über den Baumwipfeln flog er Meersburg entgegen.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 01.02.2008, 17:08:44
In Meersburg wurde Sereniel von der dortigen Templer-Garnison mit dem gebührenden Respekt empfangen. Es dauerte nicht lange, da war der Gabrielit schon zum dortigen Armatura gebracht, der sich Sereniels Schilderungen geduldig anhörte. Als Sereniel geendet hatte, zögerte er nicht, sondern ließ sofort nach einem Dutzend Templern schicken, die den Engel begleiten und anschließend die Gegend um die Kathedrale nach weiteren Ketzernestern durchkämmen sollten. So schnell wie Sereniel gekommen war, so schnell war auch sein erster Besuch in Meersburg vorbei und er flog über den Baumwipfeln zurück zu Idoriel, Fra Valery und den beiden - hoffentlich immer noch bewusstlosen - Ketzern, gefolgt von einem Dutzend berittener Templer, die ihre Pferde gnadenlos antrieben, um mit dem geflügelten Diener Gabriels mitzuhalten.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 02.02.2008, 02:01:36
Während Sereniel langsam am Horizont verschwinden sieht, lässt sich der kleine Engel im geschützten Bereich nieder, um auf die Rückkehr des Gabrieliten und der Templer zu warten.
Sie wirft ab und zu einen Blick auf die bewusstlosen Ketzer und den Monach, wobei sie für ihn ein Lächeln übrig hat.
Doch ansonsten genießt sie den regenfreien Himmel und wartet etwas lustlos ab, wobei sie sich allerdings selbst ermahnt sich nicht ablenken zu lassen, da sie immerhin über die Ketzer wachen soll.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 03.02.2008, 12:36:59
Eigentlich hatte Sereniel vorgehabt bereits vorzufliegen, doch tatsächlich wäre es für die Templer schwierig gewesen ohne seine Hilfe die Kathedrale zu finden. So geduldete sich der Gabrielit und betete zu Gott und Gabriel, dass sie Idoriel beschützten während er nicht da war um diese Pflicht zu übernehmen.
Es schien ihm ewig zu dauern, bis er endlich die Kathedrale erspähte. 'Endlich!' Mit diesem Gedanken flog er tiefer, so dass die Templer ihn gut sehen konnen und rief gut verständlich: "Die Kathedrale ist nicht mehr weit in diese Richtung! Ich fliege voraus!" Ohne abzuwarten schwang er sich wieder höher und eilte auf die Kathedrale zu. Misstrauisch beäugte er die Umgebung, bevor er landete und schnell in Richtung des Versteckts lief.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 04.02.2008, 16:16:54
Kurz nach Sereniel trafen auch die Templer an dem Versteck ein. Der Armatura stieg von seinem schnaubenden Schlachtross ab und begutachtete die Szenerie, insbesondere die beiden Ketzer ausgiebig.

"Diese beiden habt ihr in der Kathedrale aufgestöbert? Gute Arbeit!"

Der Templer rieb sich den vollen Bart und nickt anerkennend. Dann gab er mit kurzen Handzeichen knappe Befehle.

"Roland, Ulrich, ihr bleibt hier und begleitet die beiden Engel nach Meersburg. Der Rest kommt mit mir. Sollte sich noch ein Ketzer hier in der Gegend aufhalten, wir finden ihn. Ihr werdet jeden Stein umdrehen, in jedes Loch krabbeln, jedes Ketzernest ausfindig machen. Wir werden diese schwärenden Wunden ausbrennen", kündigte er grimmig an, bevor er wieder auf sein Pferd stieg und ihm die Hacken seiner Stiefel hart in die Flanken trieb. Sofort sprintete das Ross los und hinter dem Armatura die restlichen Templer bis auf zwei, die bei den beiden Engeln blieben und offensichtlich darauf warteten, dass Sereniel ihnen Befehle gab.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Tex am 04.02.2008, 16:49:43
Kurz nach Sereniel trafen auch die Templer an dem Versteck ein. Der Armatura stieg von seinem schnaubenden Schlachtross ab und begutachtete die Szenerie, insbesondere die beiden Ketzer ausgiebig.

"Diese beiden habt ihr in der Kathedrale aufgestöbert? Gute Arbeit!"

Der Templer rieb sich den vollen Bart und nickt anerkennend. Dann gab er mit kurzen Handzeichen knappe Befehle.

"Roland, Ulrich, ihr bleibt hier und begleitet die beiden Engel nach Meersburg. Der Rest kommt mit mir. Sollte sich noch ein Ketzer hier in der Gegend aufhalten, wir finden ihn. Ihr werdet jeden Stein umdrehen, in jedes Loch krabbeln, jedes Ketzernest ausfindig machen. Wir werden diese schwärenden Wunden ausbrennen", kündigte er grimmig an, bevor er wieder auf sein Pferd stieg und ihm die Hacken seiner Stiefel hart in die Flanken trieb. Sofort sprintete das Ross los und hinter dem Armatura die restlichen Templer bis auf zwei, die bei den beiden Engeln blieben und offensichtlich darauf warteten, dass Sereniel ihnen Befehle gab.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 05.02.2008, 02:04:06
Idoriel ist endlich froh, als Sereniel mit den Templern zurückkehrt und sie endlich aus ihrer Pflicht entlassen ist. Noch froher ist sie allerdings, als weder ihr noch ihm etwas passiert ist. Sie erhebt sich schnell, um mit einigen kurzen Schritten zu Sereniel zu schreiten.
Dabei fällt ihr Blick auf die Templer, welche sie im ersten Moment mit einem Lächeln beschenkt, doch als sie die harte Worte hört, schreckt sie etwas zusammen und fühlt sich unwohler in ihrer Nähe, da sie solche Worte sonst nicht kennt oder nur selten und wenn dann von den Prüfern gehört hat. Eine Gruppe, welche sie nie mochte oder verstand.
Sie schaut also zu Sereniel und fragt etwas verschüchtert.
„Können wir jetzt gehen?“
Dabei blickt sie auch etwas bedrückt zumindest zu der Frau, welche wohl bald ein schlimmes Schicksal ereilen wird und deren Gründe sie immer noch nicht versteht.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Sereniel am 09.02.2008, 18:07:16
Sereniel nickte grimmig und wandte sich den beiden Templern zu. Ihr packt die beiden Ketzer ein. Wir werden über euch fliegen und dafür sorgen, dass es keine Überraschungen gibt."
Schnell wandte er sich Fra Valéry zu.
 "Kommst du alleine aufs Pferd rauf oder soll dir einer der Beiden dabei helfen?"
 Irgendwie schien der Gabrielit dem Monachen nicht besonders viel zuzutrauen, doch das war noch bei sehr vielen Menschen der Fall.

Der Gabrielit wartete ab, bis die Templer und der Monach bereit waren, gab Idoriel ein Zeichen und erhob sich in die Luft, von wo aus er die Gruppe und die Umgebung genauestens im Blick behielt. Schliesslich wollte er nicht riskieren, dass im allerletzten Augenblick etwas schief ging.
Titel: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
Beitrag von: Idoriel am 10.02.2008, 17:03:26
Idoriel erhebt sich auf das Zeichen hin ebenfalls in die Luft, um Sereniel zu folgen. Sie versucht dabei auf seiner Höhe zu bleiben und nicht zurück zu fallen. Doch sonst macht sie keinerlei Anstalten. Weder lächelt sie, noch spricht sie, noch scheint sie die Fliegen zu genießen. Sie scheint völlig in Gedanken versunken zu sein, während sie Sereniel folgt.