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Irgendwo aus den Mienen tief unter Dreadhold...
Genüsslich und laut schmatzend vernichtet der vernarbte alte Zwerg die kostbaren Speisen vor sich.
Volle Teller mit Austern, Hummer, Kavier, Gänsebraten mit Soße, Flammkuchen mit Entenleber und Filet vom Dreihorn verputzt der Drachenmalträger nach und nach, als auf einmal ein weiterer Zwerg, leicht eingeschüchtert und sich tief verneigend reinkommt.
"Herr..."
"Was ist denn? Ich ess gerade...", unterbricht der alte Zwerg den Wachmann zornig und mit vollem Mund, wobei ihm die Hälfte seines Essens im Mund auf den Schoss fällt.
"Wie immer, Du fetter alter Sack!"
"Es gibt wichtige Nachrichten aus den Mienen, Hauptmann.
Wir sind auf Kreaturen aus Khyber getroffen..."
"Und weiter?", fragt der alte Zwerg zurück, während er seine Leibwächter verflucht, weil sie diesen nervigen Untergebenen hereingelassen haben.
"Müsst ihr keine Nachricht Euren Vorgesetzten in Dreadhold machen?"
"Wozu? Meint ihr, dass interessiert unsere Verwandten da oben überhaupt?
Nein, lasst also weiter graben und kümmert Euch um Eure Sachen, anstatt Euch in die Meinigen einzumischen!
Und jetzt raus hier!"
Hotarus Geist blüht im Kuss auf, und sie spürt den erstarkenden Wellengang kaum. Die Erinnerungen an die durchlebten Schrecknisse weichen zurück, sowie jeder Ärger und Groll - es bleiben nur noch Harmonie und Erfüllung, ein warmes und angenehmes Gefühl. So wie sie in Not den Schmerzen verbieten kann, Einzug in ihre Sinne zu halten, so bannt die Adeptin nun das Wissen um die geringe Dauer dieser glückseligen Augenblicke.
Die Haut der Argonesserin erwärmt sich allmählich, jedoch fühlt sie sich nicht fiebrig an, sondern nur durch und durch lebendig. Den Kuss wagt sie nicht zu unterbrechen und genießt ihn so lange, wie Yorihisa ihn ihr gewähren würde. Schließlich lehnt sie den Kopf an die Schulter des edlen Kriegers und spricht leise und melodisch, in der argonischen Sprache:
"umi to kaze
kuchizuke o shite
nemuriyuku"
Die lebhafte Betrieb und das bunte Treiben am Hafen sind jedoch sehr anstrengend zu ertragen, vorallem wenn man sich mitten am Hafen noch befindet, ohne einer Tätigkeit nachzugehen und nur als Beobachter rumzustehen, jedoch scheint die Situation keineswegs gefährlich zu sein für die Helden z.Zt., jedoch fällt jedem der Abenteurer und Gefährten auf, dass sie ab und zu misstrauisch oder skeptisch beäugt, gemustert und kurz beobachtet werden von den arbeitenden und sich untereinander unterhaltenden Seeleuten und Hafenarbeitern.
Öfters ist dabei das Wort "Landratten" aus dem Geräuschpegel am Hafen zu hören.
Kalter Wind pfeift immer stärker vom Meer gegen die Küste und gegen die auf den weißen Klippen errichtete Stadt und der Siberys kündigt mit schwarzen Wolken bereits den nächsten Wolkenbruch an, während der ständige Rauch der Stadt auch so schon das Sonnenlicht stark mindert.
Die Helden lassen sich dadurch jedoch nicht ablenken und beobachten weiter ihre Umgebung.
Dabei fällt Cauniarma jedoch ein ziemlich bleicher Elf auf, welcher in einer schwarzen Lederrüstung gekleidet sich mit zwei stämmigen Menschen und drei Halborks leise unterhält und dabei ab und zu zu den Helden rüber schaut aus dem Augenwinkel.
Der elfische Priester hat bei der ganzen Sache daraufhin ein ungutes Gefühl.
Scheinbar hat niemand außer ihm den bleichen Elfen bisher entdeckt.
Yorihisa entdeckt währenddessen ein kleines Haus am Hafen, welches scheinbar das Büro des Hafenmeisters ist.
Jedoch stehen zwei stämmige und pockennarbige Zwerge vor der Eingangstür Wache.
Der alte Pirat schaut freundlich zu Alanna d'Ghallanda und antwortet:
"Sehr gerne helfe ich Euch weiter, verehrte Dame!
Geht in die alte Schusterergasse und fragt dort nach einem Troldin, dem Einäugigen - er wird Euch bestimmt weiterhelfen können!"
Mit diesen Worten ziehen die beiden Piraten ab, ohne ein weiteres Wort mit der Fechterin bzw. den restlichen Helden zu wechseln.
Kurz darauf sind die beiden Seeeleute in der Masse wieder untergetaucht.
Spoiler (Anzeigen)Turandil merkt just in diesem Moment wie seine Ohren anfangen schmerzhaft zu pfeifen und seinen Drachenmal fängt an zu pulsieren, doch bevor der Valenar etwas sagen oder machen kann, beginnt sich ein Tagtraum, eine Mischung aus Vision und Blick in die Vergangenheit, in seinen Kopf zu hämmern und erscheint vor seinen Augen:
Der Valenar sieht eine epische Schlacht zwischen einer riesigen Armee von Drachen und Dämonen und Kindern des Khybers vor seinen Augen, wobei die Bilder mit einem starken Lichtblitz beendet werden.
Daraufhin sieht folgende Bilder vor seinen Augen:
(http://www.wizards.com/dnd/images/4e/20071015_drfe_2th.jpg)
(http://img139.imageshack.us/img139/6363/104126vf5.jpg)
Und daraufhin eine riesige Horde von Serenstämmen, welche gegeneinander kämpfen, während ein riesiger drachenartiger Schatten über den Köpfen hin und her fliegt.
Die Bilder werden wieder von einem Lichtblitz beendet, woraufhin der schwarze Valenar kurz verschwommen sieht und sich dann wieder am Hafen am Boden liegend wieder findet.
Metallischer Geschmack bildet sich im Mund des sonderbaren Kriegers, während Turandil bemerkt, dass er aus Nase und Mund blutet.
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Dunkele Schatten sind alles, was sie sieht.
Alles, was sie spürt.
Schwindel, Körperlosigkeit und das Nichts-Sein löschen langsam alle Gedanken an das, was einmal war.
Wie konnte es nur so weit kommen?
Die Verfehlungen, vorallem gegenüber der geliebten und vergötterten Fürstin, trüben die rastlose Seele in ihrer Wanderschaft durch die Dunkelheit und des Nichts.
Wie konnten diese niederen Ausgeburten sie und vorallem ihren Liebhaber Arielon, hoher Kapitän der Bloodsails, nur vernichten?
Warum diese Verfehlung nach all der Planung?
Jetzt würde sie niemals mehr diesen jungen beeinflussbaren Mann zwischen ihren Schenkeln spüren können.
Niemals würde sie ihn mehr küssen können und sein Blut schmecken.
Keine Gebete würden ihr jetzt mehr helfen.
Nun war dort nicht mehr als diese Stille und Dunkelheit.
Irgendwo müsste sich auch seine Seele hier befinden, doch bisher hat sie niemanden gesehen.
Angst und Schrecken ergreifen ihre Körperlose Seele wie ein schmerzendes Feuer.
Hatte die Göttin sie bestraft, sodass ihre Seele niemals mehr eine andere Seele spüren oder finden würde.
Einsamkeit bis zum Ende aller Tage?
Würde sie nun bald dem Raffer zum Opfer fallen?
Ganz im Gegenteil, denn Angst und Schrecken verschwinden und machen aufeinmal Wahnsinn und einer sonderbaren Kälte Platz in ihrem toten Herzen und Seele - eine Kälte, welche von unendlicher Bösartigkeit, Wut und einen unstillbaren Hunger gefolgt wird.
Sie öffnet ihre bleichen glühenden Augen und spürt ihren kalten Körper voller inster Magie durchströmt, während der Geschmack von kalten schwarzen Blut sich in ihrem Mund sammelt und sie den Geruch von Menschenfleisch in ihrer Nähe genießt und noch hungriger wird.
Ohne jemals mehr atmen zu müssen, spricht die Priesterin Dura ir'Matellan mit kehliger kratziger Stimme ein Stossgebet zu ihrer Göttin voller Demut und Dank.
Vol hat ihr noch einmal eine letzte Chance gegeben...eine letzte Chance um sich an den Abenteurern zu rächen und den Auftrag doch noch für ihre Göttin erfolgreich zu beenden...
Dame Alanna d'Ghallanda und der als erster Gefährte folgende Cauniarma betreten einen bunt gefüllten Schankraum voller angetrunkener Seeleute und scheinbar gut gelaunter Piraten.
Während an einer riesigen Orgel, welche neben der kleinen Theke mit Küchentür steht, ein alter Hobgoblin mit Klappauge und schwarzen Kopftuch Musik macht, tanzen und singen etliche Gäste auf den Tischen und auf einer kleinen Tanzfläche, wobei leicht bekleidete Menschen- und Orkfrauen die Stimmung anheizen.
An etlichen kleinen Tischen sitzen währenddessen andere Seeleute bei Essen, beim Kartenspielen oder Würfeln, beim Diskutieren oder beim Rum trinken, wobei eigentlich auf jedem Tisch, wenn nicht darauf getanzt wird, eine Flasche Rum steht.
Sehr wenige Tische sind unbesetzt und werden meist von den Gästen als provisorische Trommeln und Pauken lautstark für die Musikuntermalung benutzt.
Es herrscht insgesamt eine rauhe feuchtfröhliche Stimmung!
Der Wirt, ein kleiner Halblingmann in einem Anzug ein Schöngewebe, mustert mit stechenden Augen und mit aufgesetzter bze. gespielter freundlicher Miene alle Gäste, während seine drei Bedienungen kaum mit der Arbeit nachkommen.
Insgesamt ist es sehr voll, wobei es einen abgesperrten Teil im Schankraum hinten auf einem Plateau gibt, auf welchem drei Seemänner mürrisch an einem Tisch sitzen, die Gäste mustern und scheinbar etliche Rumflaschen schon geleert haben bzw. leeren.
Der abgespeerte Teil selbst wird von einem stämmigen hühnenhaften Kriegsknecht bewacht, dessen rostiger Körper mit Muscheln und Algen übersät ist, und einem riesigen zahnlosen Halbork, welcher drei Entermesser an seinem Gürtel trägt und Kautabak kaut.
Während zwei dieser bärtigen Piraten am VIP-Tisch schon so aussehen, als hätten sie ihre besten Tage hinter sich, denn ihre Haare sind schon deutlich weniger auf dem Kopf bzw. sind ergraut, sieht der dritte Seemann so aus, als hätte man ihm übel mitgespielt:
Alanna begibt sich an die Seite der Argonessin und beteiligt sich an dem leisen Zwiegespräch. "Ich glaube, wir sollten dem Hause Lyrandar nicht unbedingt erzählen, was wir hier machen oder als nächstes planen. Sie haben uns gegenüber doch keinen anderen Status als die Bediensteten auf einem Zug des Hauses Orien, oder?"
Die Halblingsfrau wischt sich den Regen aus dem Gesicht und verflucht zum wiederholten Male ihr Los als kleine Person. "Wir sind denen doch keine Erklärungen schuldig. Ich würde denen nichts erzählen. Je mehr wir von unserem Ziel erzählen, desto gefährlicher wird dies für uns."
Dann zuckt sie mit den Achseln: "Über euren Auftraggeber kann ich mir kein Urteil erlauben, aber ich denke, er wäre zufrieden, dass wir eine Möglichkeit gefunden haben an die Informationen zu kommen, die wir dringend benötigen."
Schließlich blickt sie auf den am Ende der Gruppe taumelnden Cauniarma. "Ich bin dagegen ihn zurückzulassen, selbst für eine kleine Zeitspanne. Er ist einfach zu unberechenbar in seiner Art und Weise. Vielleicht könntet ihr werter Yorihisa uns hier etwas helfen."
Sie gibt dem Samurai ein Zeichen, dass er sich weiter zu ihr herunterbeugen soll. Spoiler (Anzeigen)"Auf einem meiner früheren Schiffe haben wir die besoffenen Matrosen mit dem Kopf in ein Faß voll Wasser gesteckt. Wenn man sie zwei oder dreimal untertaucht, werden sie schneller nüchtern als man glaubt."
An Bord des Schiffes angelangt, ruft die unsichtbare Hotaru nach ihren Gefährten, um zu ihrer Erleichterung festzustellen, dass alle, die das brutale Gefecht mit den verteidigern des Docks überlebt hatten, es auch auf Schiff geschafft haben.
Völlig erschöpft und überfordert, gelingt es der Adeptin noch gerade so, ihren ebenso unsichtbaren Verlobten zu finden; dann aber geben ihre Beine nach und sie fällt gleich auf Deck in Ohnmacht, zugedeckt von dem gepanzerten Arm Yorihisas, wie vom schützenden Flügel eines jungen Drachen.
Die Argonesserin verliert in den ständig wiederkehrenden Albträumen und Visionen des Schreckens das Zeitgefühl; manchmal öffnet sie die Augen, ohne etwas zu sehen, oder langt mit einer Hand in die Luft, ohne etwas zu ertasten oder sich dessen gar bewußt zu sein. Gefangen in düsteren, verzweiflung schürenden Traumbildern, will das Unterbwußtsein der Elementaristin ihnen entfliehen, doch jeder geistige Fluchversuch führt die fieberträumende junge Frau zurück, in die Schlacht am Dock, wo sie immer und immer wieder tatenlos zusehen muss, wie Cauniarma fällt, von einem gewaltigen Bolzen durchbohrt. Versagerin!, hört sie die eigene Stimme sie verhöhnen, und dann spießen neue Bolzen auch ihre anderen Gefährten auf - zuletzt Yorihisa, der mit einem verzweifelten und verliebten Blick zugleich vor ihren Augen stirbt.
"Yame ne~e! Dame desu wa yo!*," wacht die Argonesserin schließlich mit rasendem Herzen und glänzenden Schweißperlen auf der Stirn auf; mit flehender, angsterfüllter Stimme ruft sie in ihrer Heimatsprache, der Schrecken solle aufhören.
Nur langsam kommt die Drachenpriesterin wieder zu sich; ihre Erinnerung setzt sich nach und nach zusammen, doch sie ist heilfroh, dass die Tode in ihren Visionen lediglich Traumgesichter waren.
Bis auf Cauniarmas Tod.
"Danke, dass ihr euch um uns gekümmert habt," zollt die edle Fremdländerin der Höflichkeit Tribut, während ihr allmählich dämmert, wie sehr die Piraten, sollten sie wirklich der Abschaum sein, für den sie sie vorhin gehalten hatte, über den eigenen Schatten gesprungen sind. "Bitte sagt uns, wie lange wir nicht Herren unsere Sinne waren," möchte sie außerdem ihrem verlorenen Zeitgefühl wieder auf die Sprünge helfen.
Den Verweis auf das Haus Tarkanan nimmt Hotaru aber mit Unverständnis wahr. "Ich gehöre dem Clan Nagoya an, und bald, so hoffe ich innigst, dem Clan Sakurazukamori," deutet sie mit einem sanften Blick auf Yorihisa und wendet sich wieder mit fragendem Gesichtsausdruck an den Kapitän. Für die Argonesserin zählen nur diese Familien- und Verwandtschaftsbande; die schwarzen Male verbinden sie zwar schon mit ihren anderen Gefährten, aber auf eine andere Art und Weise.
Nachdem die Piraten die Abenteurer zunächst in Ruhe gelassen haben, beginnt die junge Adeptin, etwas träge ihre zerknickte und zerzauste Gestalt wieder herzurichten, und sieht sich mit müdem, trüben Blick um. Viele Sorgen beschweren ihr Herz, und die größte Sorge gilt ihrem Verlobten, um dessen Bürde sie nur zu gut weiß.
"Yorihisa-sama?," spricht sie den Samurai leise, fast flüsternd an. Die Zaubergelehrte fragt nicht, wie ihr Liebster sich fühlen mag, denn sie kennt die Antwort bereits. Sie möchte einfach in seine Augen sehen, seine Bürde auf sich nehmen, seine Seele ein Stück weit befreien.
Yorihisa hält seinen Blick starr auf Hotaru gerichtet, während er seine Umwelt für einen kurzen Augenblick einfach ignoriert. Dem Samurai ist in diesem Moment einfach nicht danach sich der Realität zu stellen, auch wenn er weiß, dass er es in kürze muss und vor allem tun wird.
Er erwidert Hotarus stummen Blick ebenfalls und kein Wort verlässt seine Lippen, während er versucht Trost in ihren Augen zu finden, zu letzt leider vergeblich. Bei ihren Worten horcht er allerdings auf, wobei seine Augen einen traurigen und wissenden Ausdruck annehmen. Er nickt einfach nur verstehend, da er glaubt dieselben Träume und Visionen gesehen zu haben. Dies beruhigt ihn sichtlich nicht, doch er sagt kein Wort, um sie nicht weiter zu beunruhigen.
Als Hotaru seine Hände ergreift, langsam nach oben dreht und Trauer in ihre Augen tritt, schaut Yorihisa besorgt nach unten. Was er dort entdecken sollte, würde ihn sichtlich verunsichert. Denn als die Handflächen nach oben gedreht sind, prangt auf seiner rechten Hand mahnend dasselbe anormale Spoiler (Anzeigen)(http://tn3-2.deviantart.com/fs29/300W/f/2008/149/f/3/aberrant_Dragonmark_couple_by_Luther_Engelsnot.jpg)
Dasselbe Mal, welches Hotarus linke Hand ziert. Yorihisa zieht scharf die Luft vor Schreck ein und senkt seinen Kopf in Trauer. Sein Blick wird allerdings immer wieder zu dem Mal gezogen, während seine Gedanken kreisen.
"Ist das die Strafe für meinen Taten? Ist es Fluch oder Segen? Wollen die Götter mich strafen? Verdient habe ich es...aber es, es ist dasselbe Mal, welches Hotaru trägt. Was bedeutet das...ist es nicht ein Zeichen der Verbundenheit? Oder wollen die Götter uns nur Beide strafen? Was bedeutet das...wie passiert so etwas? Aber ist es wirklich Fluch? Wirklich Segen?"
Yorihisa habt seinen Blick und schaut unsicher, verzweifelt und von Trauer erfüllt zu ihr.
Er flüstert nur leise.
„Hotaru...“ während er immer noch rätselt, was das alles zu bedeuten hat.