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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Ruins of Adventure => Thema gestartet von: Thanee am 18.07.2004, 21:58:54
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Tag 9 des Mirtul, 1348 DR (Frühling) - später Nachmittag
L´nyr, Andrigi und Evander gehen zusammen mit Baran an Bord des Schiffes, während der Rest noch am Ufer beim letzten Wagen darauf wartet, dass es zum zweiten Mal anlegt.
Erleichtert stellt L´nyr fest, dass die Soldaten ihm keinerlei Beachtung schenken.
Nachdem alles verladen ist, legt das Schiff ab und fährt das kurze Stück Richtung Hafen. Vom Wasser her steigt ein sonderbar stechender Geruch herauf, welcher Ähnlichkeit mit dem Geruch von Säuredämpfen hat, wie Andrigi feststellt.
Es dauert nur einige Minuten, bis das Schiff schließlich im Hafen von Neu-Phlan anhält. Man kann nun auch sehen, dass noch zwei kleinere Boote im Hafen liegen, welche vom Ufer aus nicht zu erkennen waren.
Aus der Nähe kann man auch sehen, dass die Gebäude im zivilisierten Bereich der Stadt ausgebessert und zum Teil wohl komplett neu errichtet wurden. Zumindest im Zentrum machen sie einen recht ordentlichen Eindruck. Dort befindet sich auch das größte Gebäude in diesem Teil der Stadt, die Ratshalle von Neu-Phlan.
Einige Tavernen und Gasthäuser, zwei Kasernen, eine Trainingshalle für die Soldaten, eine Schmiede, mehrere Krämerläden, sowie ein kleiner Tempel sind um das Zentrum herum gelegen. Der Rest von Neu-Phlan wird von zum Teil zerfallenen Wohnhäusern gebildet. Etwa ein Drittel der Gebäude, vor allem im Aussenbereich, ist noch nicht wieder instandgesetzt. An einigen wird gerade gearbeitet.
Die Lagerhäuser in Hafennähe sehen größtenteils ebenfalls ziemlich heruntergekommen aus. Auch was man von den Häusern am Stadtrand sehen kann, sieht nicht besonders einladend aus. Die meisten dieser Häuser werden wohl noch immer verlassen sein.
Am Hafen kann man noch eine handvoll Stände ausmachen, welche einen kleinen Markt bilden, und wo allerlei Waren angeboten werden. Vor allem Fisch kann man dort kaufen, aber der eine oder andere Stand führt auch andere Güter, Lederwaren, Seile, Werkzeug, sogar alchimistische Mixturen kann man dort erspähen.
Vom Hafen aus lässt sich auch schon ein Blick auf die große Mauer werfen, welche den zivilisierten Teil vom Rest der Stadt trennt. Das Tor steht offen und ist schwer bewacht. Alleine dort stehen fast zwei Dutzend Soldaten. Oben auf der Mauer sind ebenfalls mehrere Wachen postiert. Auch sonst patroullieren überall kleinere Wachtrupps und vermitteln ein Gefühl von Sicherheit.
Als das Schiff angelegt hat, werden wieder Planken angelegt, um die Wagen herunterzubefördern und schon wenige Augenblicke später betreten die drei zusammen mit Baran die Stadt.
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"Das ist also Neu-Phlan. Hier wurde wahrlich schon viel Manneskraft in den Aufbau investiert und mit Euren Waren, Baran, wird der Aufbau sicher noch weiter voranschreiten können."
Andrigi schaut sich am Ufer um und versucht den Männern beim Entladen nicht im Weg zu stehen. Auch wenn ihn die neue Stadt fasziniert und er gerne einen Blick auf die Marktstände werfen würde, möchte er nicht alleine weiterziehen, sondern beschließt auf Zedrick und die anderen zu warten.
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Misstrauisch beäugte Evander während der Überfahrt den grünen Schleier auf der Wasseroberfläche. Vorsicht schnüffelnd stand er an der Reling und versuchte sich einen Eindruck über das Phänomen zu verschaffen.
Schließlich wandte er sich an einen der Schiffsleute.
"Schaden die Dämpfe nicht dem Schiff und der Besatzung? Oder ist nur das Wasser ungenießbar?"
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Auch L´nyr schaut sich das Wasser etwas genauer an. Ein kaltes lächeln huscht unter dem Gugle, welches fast sein Gesicht verdunkelt.
Dieses Lächeln scheint weniger bösartig sondern als wäre ihm eher eine Idee in den Sinn gekommen.
Wärend der ganzen Überfahrt hält er sich bedeckt und redet kein Wort.
Er hilft wieder beim Ausladen der Wagen auf das Festland, dann begibt er sich in die Nähe von Andrigi und Evander, wo er dann ungeduldig sich umherschaut. Sine Augen wandern blitzartig über seine ganze Ungebung und bleiben für einen Augenblick bei jedem interessanten Gebäude oder Person.
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“Ungenießbar... ja, so könnte man es nennen.” Einer der Männer an Bord fängt bei dem Gedanken, jemand könnte tatsächlich aus dem Fluss trinken, an, leicht zu lachen. “Der Schiffsrumpf ist besonders widerstandsfähig, aber weiter oben den Flusslauf hinauf, wo dieses ätzende Zeug noch nicht so verdünnt ist wie hier unten, würde es uns glatt ein Loch ins Holz fressen. Schwimmen würde ich hier allerdings nicht empfehlen.”
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Am Hafen fällt, nachdem sich die ersten Eindrücke gelegt haben, noch ein Krieger auf, welcher in einen schweren Kettenpanzer gehüllt ist, welcher teilweise mit einem blauen Überwurf verdeckt wird, auf dem ein Schild abgebildet ist, in dem eine auf einem Hammerkopf balancierte Waage zu sehen ist. An seiner linken Seite hängt ein Langschwert in einer schlichten Schwertscheide, rechts am Gürtel ein Paar Panzerhandschuhe. Der Mensch hat dunkelbraunes Haar und einen gepflegten Bart. Er wird vielleicht so Ende Zwanzig sein.
(http://www.wizards.com/dnd/images/FR_ART/HolySymbols/Tyrsymbol.jpg)
Während er die Ankömmlinge argwöhnisch beäugt, vollführt er mit der rechten Hand einige einfache Gesten und murmelt einige Worte vor sich hin. Nach etwa einer halben Minute nickt er den Wachen am Hafen zu.
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Dalaars Blick wandert immer wieder auf die noch verbliebenen Gefährten und das am Hafen angelegte Schiff.
So als würde ihn sein Bogen beim Lehnen an den Wagen stören, nimmt er ihn ab und lehnt ihn neben sich gegen den Wagen.
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Nachdem die beiden Wagen auch von Bord geschafft wurden, werden die Planken wieder eingeholt und das Schiff läuft aus, um den dritten Wagen und die verbleibenden Passagiere abzuholen.
Einige Zeit später sind dann auch Dalaar, Zedrick und Igan zusammen mit dem dritten Wagen am Hafen angelangt, und ihnen bietet sich das gleiche Bild wie den anderen.
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Bei dem Anblick des Wappens, scheinen L´nyrs Augen sich ins Unermessliche zu weiten. Seine Kinnlade fällt nach unten.
"Bei Tymora, nicht das auch noch!", flucht er leise.
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Igan schaut sich die Szenerie schon von Bord aus an, und nickt zufrieden.
"Hier werden wir sicher sein."
Als er dann den Priester des Tyr entdeckt, muss er unwillkürlich schmunzeln.
"Ich habe allerdings das Gefühl, dass ein gewisser Halbdrow diese Sicherheit nicht schätzen wird.
Schließlich verlässt er das Schiff mit den Anderen, und betritt endlich Neu-Phlan - das vorläufige Ziel seiner Reise. Als er den Mann, welcher das Symbol Tyr's trägt, erblickt, hellen sich seine Augen auf. Er schreitet auf diesen zu, und verbeugt sich leicht.
"Ich grüße den Diener des Gerechten. Es ist gut zu sehen, dass er seine Hand über diesen Ort hält. Mein Name ist Igan - und wie darf ich Euch nennen, Herr?"
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Als Igan auf L'nyr zu sprechen kommt, kann sich Dalaar ein Schmunzeln nicht verkneifen.
"Er wird sich wohl daran gewöhnen müssen."
Obwohl er relativ positiv dem Menschen gegenüber eingestellt zu sein scheint, widmet er ihm dennoch nicht die Aufmerksamkeit, die Igan vorzeigt. Lieber hält sich Dalaar im Hintergrund des Geschehens und betrachtet währenddessen die Stadt.
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Andrigi wendet sich an die bei ihm stehenden Gefährten: "Meint ihr, wie sollen uns alsbald um eine Unterkunft für die nächsten Tage kümmern oder ist noch Zeit, ein wenig an den Marktständen vorbeizuschlendern?"
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Der Krieger nickt Igan kurz zu.
“Mein Name ist Amgard Telon, Paladin Tyrs. Was führt euch nach Neu-Phlan?”
Die Stimme des Mannes klingt autoritär, aber nicht unhöflich oder abweisend. Seine stahlblauen Augen blicken Igan durchdringend an, während er auf eine Antwort wartet.
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"Wie wäre es mit folgendem Vorschlag, Andrigi:
Ich könnte mich mit Evander um eine Unterkunft bemühen, während ihr euch auf dem Markt umsehen könnt."
Scheinbar verlor bei Andrigis Frage der Paladin Tyr's Dalaars Aufmerksamkeit vollkommen.
"Was haltet ihr von diesem Vorschlag, Evander?"
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"Ich kann nur für mich sprechen - in der Tat befinde ich mich auf dem Heimweg. Doch auf der Reise hierher sind einige Dinge geschehen, die mich wohl zum Verweilen bewegen könnten.
Wir wurden von einer Patrouille der Zhentarim überfallen. Und einem Priester ihres lausigen Gottes."
Wie um seine Aussage zu unterstreichen blickt er finster über die Schulter zurück über den Fluss.
"Nun ja. Ihm ist die gerechte Strafe widerfahren, und Kelemvor wird über hin richten. Baran, der Händler dessen Wagen wir begleitet haben, zeigte uns eine Karte dieser Stadt. Es scheint hier einen Tempel der Schwarzen Hand zu geben, und Orks sollen dort hausen. Ist das wahr? Denn wenn dies so wäre, dann wäre ein Jedes für sich allein genommen schon Grund genug, meinen Schwertarm für eine gerechte Sache einzusetzen."
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Andrigi wendet sich an Dalaar und Evander:
"Man sagt uns Gnomen zwar nicht unbedingt Ängstlichkeit nach, aber manchmal ist doch etwas Vorsicht angebracht. Ich werde meine Neugier bezüglich des Marktes noch etwas zügeln können - die paar Büdchen können auch warten. Laßt uns zusammen nach einer Herberge suchen, dann ist niemand allein in der fremden Stadt. Außerdem habt ihr dann ein Augenpaar mehr, was auf L'nyr Acht gibt. Vielleicht hat Baran ja auch schon etwas organisiert."
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Offensichtlich scheint dem Paladin zu gefallen, was er hört, denn seine Miene lockert sich etwas auf, bei dem was Igan sagt. In ernstem Ton antwortet er.
“Das ist wahr, ja. Im alten Tempel hausen nun Orks, und es wurde auch einer mit den Zeichen des Dunklen dort gesichtet. Dieses Gesindel ist uns schon lange ein Dorn im Auge. Wendet euch an das Oberhaupt des Tempels hier in Neu-Phlan, wenn ihr helfen wollt, er kann euch näheres dazu sagen.”
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Als Andrigi seinen Namen erwähnt, kommt Baran zu ihnen herüber.
“Unsere gemeinsame Reise ist nun beendet. Ich muss euch meinen tiefen Dank aussprechen, denn ohne eure tatkräftige Hilfe wären wir wohl niemals heil hier angekommen. Wenn ihr eine Unterkunft sucht, so kann ich euch bestimmt behilflich sein. Es gibt hier einige wenige ordentliche Gasthäuser, wenn auch nicht von solcher Qualität wie das Schild, aber wo gibt es das schon. Im Zweifelsfall kann ich euch zumindest einen guten Preis heraushandeln.” Verschmitzt zwinkert der alte Mann, bevor er fortfährt. “Wenn ihr länger bleiben wollt, vielleicht kann euch der Rat ja sogar ein Quartier zur Verfügung stellen, wenn ihr ihnen eure Dienste anbieten wollt. Genug freie Häuser sollte es hier immer noch geben. Ihr solltet mich auf jeden Fall noch zur Ratshalle begleiten, auf diese Weise kann ich euch an den Formalitäten vorbeischleusen, und ihr könnt gleich mit den Ratsherren sprechen. Das wird zumindest das einfachste sein, um sich wenigstens einmal vorzustellen. Ansonsten soll es hier irgendwo auch ein schwarzes Brett geben, an dem Aufträge angeschlagen sind, welche derzeit vom Rat vergeben werden.”
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"Wir haben zu danken, dass ihr uns auf Eurem Trek mitgenommen habt, Baran. Und zu den Ratsherren der Stadt möchte ich Euch auf alle Fälle begleiten. Darüber hinaus wäre ein Becher Wein zur Feier unserer glücklichen Ankuft in Phlan heute abend durchaus auch angemessen. Ihr leistet uns doch Gesellschaft, oder?"
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Noch immer den stechenden Geruch in der Nase und den Fluss vor Augen, bemerkt Evander Dalaar erst nicht. Auch Andrigis Antwort entgeht ihm völlig. Erst Barans tiefe Stimme reißt ihn aus seiner Grübelei.
"Wie? Was? Habt ihr etwas gesagt?"
Etwas verdutzt blickt er in die Gesichter seiner Gefährten, bevor er sich Baran zuwendet.
"Ah, Meister Baran, mir müsst ihr nicht danken. Ihr habt mir das größte Abenteuer meines bisherigen Lebens bereitet und ich würde jederzeit wieder mit euch reisen. Ich denke ich spreche für den Rest, wenn auch ich sage, dass wir fürs erste mit euch gehen sollten, die Stadt selbst läuft uns nicht weg."
Von Barans verschmitztem Ausdruck angesteckt, fügt Evander grinsend hinzu.
"Außerdem liegt mein Gepäck noch auf eurem Wagen."
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"Ich werde euch sicherlich zu den Ratsherren begleiten, Baran. Dies sei euch versichert. Schließlich bin ich aus einem speziellen Grund nach Neu-Phlan gekomen und ich will zumindest versuchen, den Ratsherren mein Angebot zu unterbreiten, auch wenn ich nichts dagegen hätte, diese Gruppe weiter zu begleiten."
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Igan nickt dem Paladin ebenso ernst zu, und verabschiedet sich:
"Danke für Eure Hilfe, Amgard. Möge Euer Auge wach, und Euer Urteil stets gerecht sein."
Damit wendet er sich um, und schließt wieder zu den anderen auf, die sich gerade daran machen, mit Baran in Richtung der Ratsherren loszuziehen.
"Ja, in der Tat", meint er zu Andrigi. "Diesen Abend sollten wir in Ruhe verstreifen lassen. Nachdem wir doch so große Abenteuer hinter uns haben. Was mag uns hier nur erwarten..."
Er grinst Evander zu, offensichtlich Spaß daran findend, den scheinbar weitaus weniger abgebrühten Mann zu necken.
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"Nun, mehr Abenteuer möchte ich doch hoffen. Heute abend würde ich mich jedoch auch mit einer Flasche Wein, gutem Essen und einem hübschen Mädchen auf meinem Schoß begnügen."
Obgleich als scherzhafte Erwiderung auf Igans Worte gesprochen, funkeln Evanders Augen dabei unternehmungslustig.
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"Euch die Mädchen, und mir deren streitlustigen Brüder, oder wie?" Igan kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
"Es wird schon jeder auf seine Kosten kommen. Wollen wir nur hoffen, dass die Abenteuer bis morgen warten wollen."
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"Wollen wir hoffen, dass es so kommt, wie ihr sagt, Igan, und wir heute keinen Ärger mehr bekommen."
Dalaar mustert die einzelnen Häuser an denen die Gruppe vorbeigeht immer wieder und sieht sich auch die Personen an, die hier leben.
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"So hatte ich mir das eigentlich vorgestellt", grinst Evander. "Doch vielleicht finden wir auch ein hübsches Mädchen mit einer streitlustigen Schwester, dann hätten wir beide unsere Freude. Ich habe nämlich gehört, wahre Abenteurer würden ihre Schätze teilen."
Fröhlich klingt Evanders Lachen durch die Straßen von Neu-Phlan.
"Aber ihr habt wahrscheinlich recht. Wir sollten den Ärger nicht suchen, er wird uns früh genug selber finden. Außerdem haben wir ja noch L'nyr."
Suchend blickt er sich nach dem Halbdrow um.
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Evander bemerkt diesen etwas abseits der Gruppe, hinter irgend etwas suchend. Er blickt immer wieder zum Paladin des "Ach, so Gerechten".
Aber anscheinend sucht er etwas völlig anderes.
Verwunderlich ist auch, dass seine Gefährten mehrere Male über ihn gesprochen haben, doch L´nyr, entgegen seinem üblichen großen Mundwerk, sich das ohne zu verteidigen diese einfach zu überhören schien.
Wie aus heiterem Himmel fragt er Baran,
"Gibt es hier ein Freudenhaus?"
Eine durchaus merkwürdige Frage und völlig unpassend zu sein jetziges Verhalten.
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“Hmm... nein, davon ist mir zumindest nichts bekannt. Vielleicht gibt es etwas derartiges im Armenviertel jenseits der großen Tore, aber dort lungert auch allerlei zwielichtiges Gesindel rum. Das wäre sicher nicht das wonach ihr sucht.”
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Igan schaut den Halbdrow nur schüttelnden Kopfes an und grinst dann stumm ob Barans Antwort.
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Ein zufriedenes Lächeln huscht über L´nyrs Gesicht.
"So, so!", denkt er halblaut.
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Begleitet von fröhlichem Lachen und interessierten Blicken macht sich die Gruppe zusammen mit Baran und seinen Wagen auf den Weg zur Ratshalle von Neu-Phlan. Die Müdigkeit nach der langen Wanderung scheint den Reisenden überhaupt nichts auszumachen, die Erwartung dessen, was nun vor ihnen liegen mag, übertrifft bei weitem das kaum spürbare Gefühl der Erschöpfung.
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Eine Weile später hat man sich durch die Straßen von Neu-Phlan bis zum Zentrum vorgearbeitet. Das Bild, welches sich vom Hafen aus bot, bestätigt sich immer mehr. Die Gebäude sind ziemlich dicht aneinandergebaut, schließlich muss man derzeit noch mit dem geringen Platz vorlieb nehmen, welcher damals einmal das Hafenviertel von Phlan war. Auf ordentlich gepflasterten Straßen, welche sich zwischen den Häusern in Richtung des Zentrums winden, klappern die Pferdehufe in gleichmäßigem Takt.
Überall ist geschäftiges Treiben, Menschen laufen umher, Handwerker bauen oder bessern aus, Soldaten patroullieren durch die Straßen. Die schwerbewachte Mauer ist noch gewaltiger je näher man ihr kommt. Die hohen Wachtürme überragen alle anderen Gebäude von Neu-Phlan. Die riesige Mauer erweckt den Eindruck als könne sie allem standhalten, was sich auch immer auf der anderern Seite befinden mag. Welche Gefahren mögen wohl hinter ihr lauern?
Mit der Ankunft vor der Ratshalle, werden die Gedanken abrupt unterbrochen. Auch dieses Gebäude strahlt eine gewisse Imposanz aus, wenngleich sie nicht von diesen Mysterien umwittert wird, wie die große Mauer. Doch auch hier würden sich wichtige Dinge abspielen, welche über das Schicksal der Region und den Fortbestand von Neu-Phlan entscheiden sollten.
Entschlossen folgen die Reisenden Baran ins Innere des Gebäudes, während sich die Wagenlenker draussen um die Pferde und die Wagen kümmern. An der Eingangstür hängen einige Blätter, welche bei einem kurzen Blick offenbar verschieden Aufträge beschreiben, welche derzeit von der Stadt ausgeschrieben sind. Die Wachen vor dem Eingang nicken euch höflich zu, nachdem Baran ihnen ein Schreiben vorgelegt hat, welches offensichtlich seine Berechtigung in die Ratskammer vorzudringen bestätigt.
In einem kleinen Empfangszimmer direkt hinter der Eingangstür muss Baran erneut sein Schreiben vorzeigen und die Gruppe wird schließlich durch einen breiten Korridor und ein Doppelportal in eine große Halle geführt. Der saalartige Raum ist an den Wänden mit Teppichen, welche Szenen aus der Vergangenheit Phlans darstellen, sowie alten Schilden und Waffen geschmückt, die vielleicht Überbleibsel von der Schlacht sein könnten, in der Phlan unterging.
Vier Personen befinden sich ausser zwei Wachen, die links und rechts vom Eingang postiert sind, in der Halle. Ein mittelalter Mann mit kantigen Gesichtszügen und kurzen bräunlichen Haaren, dem man seine Kriegerlaufbahn durchaus ansieht, allem Anschein nach auch eine Führungspersönlichkeit, steht neben einem älterlichen Mann mit kahlem Haupt, welcher die Ankömmlinge misstrausch mustert. Der ältere trägt typische Händlerkleidung aus besten Seidenstoffen und mit Pelzabsätzen veredelt, während der andere Mann in etwas schlichteres, aber gut gepflegtes und teilweise auch verziertes Leder gekleidet ist. Ein jüngerer Mann mit langen schwarzen Haaren, der einen recht aufgeweckten Eindruck macht und ebenso wohlhabend, wenn auch nicht so pompös, gekleidet ist, schlendert im hinteren Teil der Halle umher, wo sich auch ein in priesterliche Gewänder gehüllter vierter Mann aufhält, dessen grauer Haarschopf ebenfalls schon auf ein fortgeschrittenes Alter schließen lassen. Die reichverzierten, purpurnen Roben zeigen das Symbol Tyrs, welches auch schon der Paladin am Hafen auf seinem Schild trug.
“Ahhh... Herr Baran.” Der ältere Mann mit dem kahlen Haupt reibt sich die Hände, während ein hintergründiges Grinsen über sein Gesicht huscht. “Es ist uns eine Freude, euch wiederzusehen. Was bringt ihr uns denn diesmal schönes?”
Der Mann neben ihm mustert unterdessen Baran's Begleiter eingehend. Es scheint ihm zu gefallen, was sein prüfender Blick bei den jungen Reisenden sieht, was man von seiner Mimik her erkennen kann.
Der Priester hält sich weiterhin im Hintergrund, doch auch der jüngere Mann tritt nun heran, um die Neuankömmlinge zu begutachten.
“Ich habe vor allem Lebensmittel, Werkzeuge und Baumaterialien geladen, welche dem Rat sicher von großem Nutzen sein werden,” antwortet Baran.
“Nun, warum stellt ihr uns eure Begleiter denn nicht vor? So wie ich euch einschätze, habt ihr sie ja nicht ohne Grund mitgenommen,” sagt der jüngere Mann lächelnd, während er die sechs Reisenden nacheinander anblickt, und sogleich fortfährt, ihnen die vier Ratsmitglieder vorzustellen.
“Aber lasst mich doch beginnen. Der werte Herr, mit dem Baran gerade spricht, das ist Ulrich Eberhard, das Oberhaupt des Rates von Neu-Phlan. Neben ihm steht Werner von Urslingen, dort hinten der Bischof Braccio und meine Wenigkeit, Porphyrys Cadorna, zu euren Diensten.” Nach einer höflichen Verneigung wartet er ersteinmal ab.
Baran selbst scheint noch im Gespräch mit Ulrich Eberhard vertieft und hat wohl nur mit einem Ohr hingehört. Jedenfalls antwortet er nicht.
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Zedrick war gerade dabei diesen Mann zu betrachten, als er die Anwesenden musterte und so ist er auch derjenige, der die Vorstellung nach einer leichten Verbeugung übernimmt.
Mein Name ist Zedrick, so wir diese denn kurzhalten wollen, und dies hier ist mein Cousin Andrigi. Unser Mann des Glaubens hier ist bekannt als Sa'Ro'Dalaar und neben ihn seht ihr Evander, der weit mehr als nur sein Musikinstrument beherrscht. Der Mann zu dessen Rechten ist bekannt als L'nyr Rakaza und die Axt von Igan, ihm am nächsten, wünscht man sich stets auf seiner Seite.
Man merkt Zedrick an, dass er nach dem Erreichen der Stadt gut gelaunt ist und auch seine unter Umständen etwas zu wortreiche Vorstellung wurde nur durch ein kleines Stocken bei L'nyr gehemmt.
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L´nr hat wärendessen eine ungewöhnlich steife Haltung angenommen und blickt starr in eine wohl mittlerweile für die Gefährten deutliche Richtung. Der Bishof. Mit dem verfluchten Emblem!
Ein Vespennest!
Können sie sich in seinen Gedanken versetzten.
Aber immernoch scheint er nichts sagen zu wollen.
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Als sein Name fällt führt Evander eine formvollendete Verbeugung aus. Zum einen wohl ein antrainierter Reflex, zum anderen um sein Schmunzeln, ob der mehrdeutigen Bemerkung mit der Zedrick ihn vorstellt, zu verbergen.
Mit der bekannten Geste streicht er sich die Haare aus dem Gesicht, um ihre Gastgeber genauer in Augenschein zu nehmen. Allein beim Oberhaupt des Rates nimmt seine fröhliche Miene einen leicht zweifelnden bis ablehnenden Ausdruck an. Schnell versucht er diesen zu verbergen, indem er sein Interesse auf die Inneneinrichtung der Ratshalle richtet.
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Wie schon gut gelernt verbeugt sich auch der Halb-Elf vor den Anwesenden.
"Nun, ohne Grund hat Herr Baran uns sicherlich nicht mitgenommen, allerdings soll er Ihnen dies wohl am besten selbst erklären."
Wie um seine Wort zu unterstreichen macht der Kleriker einen kaum merkliche Bewegung, dass es aussieht, als würde er Baran einen Vortritt gewähren wollen.
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Als Dalaar seinen Namen nennt, dreht sich Baran kurz um. Ulrich Eberhard scheint unterdessen über etwas nachzudenken, verschiedene Optionen abzuwägen.
“Nun, diese tapferen, jungen Männer hatten mich ursprünglich auf meiner Reise von Schattental hierher begleitet, und es hat sich als eine glückliche Fügung erwiesen, da wir alle wohl ohne ihre Hilfe nicht lebend hier an unserem Ziel angekommen wären. Und daher wollte ich sie euch vorstellen, da ich sicher bin, dass sie auch für Neu-Phlans Ziele eine große Bereicherung sein können. Ihr wisst ja, wie sehr mir diese Stadt am Herzen liegt.”
Als er sich dann wieder zu seinem Gesprächspartner umdreht, streckt dieser ihm seine rechte Hand entgegen und meint: “Gut, dann sind wir uns also einig.” Mit einem zufriedenen Lächeln schlägt Baran ein.
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Auf dem Weg zur Ratshalle verfolgte Igan das Treiben in den Straßen Neu-Phlans mit wachsender Zufriedenheit. Diese Stadt würde einem Mann seine Schlages einiges bieten können.
In der Ratshalle selbst verfolgt er das Gespräch schweigend, und als Zedrick ihn vorstellt nickt er nur knapp. Er mustert die Männer nacheinander eingehend, und ohne dem Blick seines Gegenübers auszuweichen.
Von welchem Schlage diese Männer sein mochten, würde er noch früh genug heraus bekommen. Für den Augenblick genügt es ihm dann, sich das Gesicht des Bischofs einzuprägen.
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"Eine schöne Sammlung habt ihr hier", bemerkt Evander sich wieder dem jungen Ratsherren zuwendend. "Bei Gelegenheit würde ich sie mir gerne genauer anschauen. Besonders die Wandteppiche dort scheinen sehr interessant zu sein."
"Zuvor würde ich mich jedoch freuen, wenn ihr uns etwas über eure Stadt berichten könntet. Herr Baran hat uns auf der Reise schon ein wenig erzählt, doch von den Entwicklungen der letzten Zeit dürfte auch er kein Wissen haben."
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Auch Andrigi folgt dem Gespräch im Ratshaus eher schweigend und im Hintergrund. Dabei schaut er sich im Raum um und denkt sich: Falls jemand von mir etwas will, dann wird er sich schon an mich wenden.
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Wenn man sich die Wandteppiche genauer ansieht, kann man erkennen, dass sie wohl eine kontinuierliche Geschichte erzählen. Ganz links neben dem Eingang sieht man, wie die Stadt errichtet wird. Schiffe und Wagen bringen Steine herbei, Häuser und Mauern werden errichtet. Männer und Frauen werden bei der Arbeit dargestellt. Dann kann man die Stadt Phlan in ihrer vollen Pracht bewundern, Handelskaravanen kommen und gehen, überall stehen Männer und Frauen verschiedener Völker auf gefüllten Marktplätzen. Das Wasser des Stojanow ist blaugefärbt. Etwas weiter sieht man, wie Flüchtlinge aus dem Norden nach Phlan strömen. Die Vorzeichen der kommenden Schlacht. Dann wird der Angriff auf Phlan abgebildet. Das Bild verbreitet eine düstere Stimmung, die wenigen Wachen sind den angreifenden Truppen aus Goblinoiden und den aus dem Himmel herunterstürzenden, Feuer und Säure speienden Drachen hoffnungslos unterlegen. Danach wird die Flucht aus Phlan angedeutet, ein gewaltiger Menschenstrom verlässt die Stadt in Richtung der Zivilisation. Zum Teil werden die Flüchtlinge verfolgt und niedergetrampelt. Das nächste Bild zeigt die Ruinenstadt Phlan, ähnlich wie sie sich aus der Ferne abgezeichnet hat, als die Reisenden sie vor wenigen Stunden zum ersten Mal erblickt haben. Hier erkennt man auch, dass das Wasser des Flusses nun nicht mehr blau, sondern in ätzendem Grün verbildlicht wird. Es geht weiter mit den ersten neuen Siedlern. Soldaten landen mit einem Schiff im Hafen und vertreiben die dort ansässigen Kreaturen in einem tapferen Kampf. Verschiedene Banner sind zu sehen, unter anderem das Symbol Tyrs, aber auch andere Zeichen und Wappen. Einige der Personen, haben bei näherem Hinsehen verblüffende Ähnlichkeit mit den anwesenden Ratsherren, welche als Anführer der Soldaten und der Siedler dargestellt werden. Das letzte Bild schließlich zeigt die aktuelle Situation, das Gebiet um den Hafen herum ist gesichert, die große Mauer ist hier besonders hervorgehoben, und wieder werden Männer und Frauen dargestellt, wie sie Häuser aufbauen oder ausbessern und andere handwerkliche Arbeiten verrichten.
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"Sehr interessant!", murmelt Andrigi vor sich hin, als er die Wandteppiche betracht. Besonders der grüne Fluss hat seine Aufmerksamkeit erregt.
"Ich möchte nicht neugierig klingen, wehrte Ratsherren, aber kann mir jemand von Euch mehr über den Fluss erzählen. Es bedarf keiner besonders guten Auffasungsgabe festzustellen, dass mit dem Wasser etwas nicht stimmt, aber meine feine Nase sagt mir bei der Überfahrt, dass das Wasser sehr stark mit Säure versetzt ist. Wo kommt die Säure her?"
"A propos Säure, gibt es in Euren Diensten schon Leute, die sich mit Alchemie beschäftigen? Wenn ja, würde ich diese gerne kennenlernen. Diesen Fluss wieder in seine natürliche Form zu bringen, wäre ein erstrebenswertes Ziel. Wurden schon Versuche in diese Richtung unternommen?"
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Der junge Porphyrys Cadorna antwortet Evander: “Was ist in letzter Zeit passiert? Nun, die Arbeiten hier in Neu-Phlan gehen langsamer voran, als es uns lieb ist, da bin ich ehrlich. Es muss Material beschafft werden, um die Häuser auzubessern und natürlich haben wir hier auch allerlei Pflichten zu erfüllen, unter anderem die tapferen und fleissigen Siedler, die mit uns hergekommen sind, mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Es sind aber wieder einige Häuser dazugekommen. Das Zentrum hier ist jetzt fast fertig, die Arbeiten gehen nun weiter und weiter in die Randbezirke, und ich finde, dass der Fortschritt schon deutlich erkennbar ist, auch wenn wir natürlich alle wissen, dass unser Vorhaben nicht in wenigen Wochen oder Monaten vollendet sein wird. Aber es braucht mehr, als ein paar Drachen und Goblins, um uns davon abzuhalten!”
“Es gab ein paar Vorstöße in die angrenzenden Gebiete, jenseits der Armenviertel, doch diese waren bislang nicht sehr erfolgreich. Banden von Goblins und anderen Kreaturen haben sich dort eingenistet und lassen sich nur schwer vertreiben. Immerhin scheinen sie auch genügend Respekt vor uns zu haben, dass sie selbst keine oder kaum Übergriffe auf das gesicherte Gebiet machen. Leider haben wir auch nicht genügend Soldaten hier, da die Sicherheit von Neu-Phlan natürlich Vorrang hat, und wir brauchen jeden Mann hier, um auf alles vorbereitet zu sein. Wir sind daher noch auf der Suche nach tapferen Recken, welche diese Aufgaben für uns übernehmen können. Einige einzelne Abenteurer hatten sich bisher gemeldet, doch allein können wir sie natürlich nicht auf so einen Auftrag entlassen, das wäre verantwortungslos. Wenn ihr also Unterstützung sucht, werdet ihr sicher keine Schwierigkeiten haben, hier jemanden zu finden. Aber ihr seht so aus, als ob ihr ein gut eingespieltes Team seid, wahrscheinlich kommt ihr auch so bestens zurecht. Draussen an der Tür zur Ratshalle sind meist einige Aufträge angeschlagen, ihr könnt, wenn Interesse besteht, einfach das Blatt abreissen, um den jeweiligen Auftrag zu übernehmen. Am besten aber meldet ihr dies auch kurz im Empfangszimmer an, ist immer besser, wenn jemand weiss, dass ihr da draussen unterwegs seid.”
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“Was den Barren River angeht, so wissen wir leider auch nicht genau, was damit los ist. Säure, Gift, diese unheilige Brühe ist wirklich abstoßend. Er ist schon seit vielen Jahren in diesem Zustand, wie man uns berichtet hat. Es ist natürlich naheliegend, dass es irgendwo aus dem Norden kommt, da die Verschmutzung dort auch um einiges stärker ist. Man kann dort nichtmals mit einem Boot fahren, ohne Gefahr zu laufen, dass das Holz angefressen wird, und es kentert. Ich vermute ja, dass es mit den Drachen zusammenhängt, den Geschichten nach haben sie ja auch Säure versprüht. Da muss man nur eins und eins zusammenzählen! Am Hafen ist ab und zu ein Alchimist, der dort seine Waren anbietet, jedoch steht er nicht direkt in unserem Dienst. So gern wir dieses Phänomen auch erklärt oder gar beseitigt wüssten, es gibt derzeit einfach wichtigere Dinge, denen wir uns zuwenden müssen. Aber das soll natürlich nicht heissen, dass wir kein Interesse an einer Aufklärung hätten.”
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Igan lauscht dem Wortschwall des jungen Mannes eine Weile aufmerksam, und filtert dann alles, was ihn interessiert heraus:
Wir brauchen tapfere Recken. Aufträge hängen an der Tür.
Zufrieden nickt er, und verlässt die Halle, um sich einmal durchzulesen, was denn da an der Tür angeschlagen steht. Dort verweilt er, bis sich die anderen schließlich auf den Weg in ihre Unterkunft machen, und schließt sich diesen dann an.
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Nachdem Igan den Saal verlassen hat, meldet sich Dalaar zu Wort und wendet sich an die Stadtherren.
"Auch für mich gab es ein Anliegen nach Neu-Phlan zu kommen, werte Stadtherren. Ich hörte schon vor geraumer Zeit, dass das ehemalige Phlan neu aufgebaut werden solle. Und ich dachte, ich könnte meine diplomatischen Fähigkeiten hier einsetzen, sollten sie verlangt werden. Sei es, um Handelsverträge zu schließen oder um sich um Stadtinterne Probleme zu kümmern."
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Porphyrys Cadorna sieht Dalaar mit interessiertem Blick an, während er ihm zuhört.
“Ihr besitzt also ein besonderes Verhandlungsgeschick... Saa... Roo... Dalaar?” Sein fragender Blick ist wohl mehr darauf aus, zu erfahren, ob er den Namen richtig ausgesprochen hat. “Nun, wir werden sicherlich auf euch zurückkommen, wenn wir eure diplomatischen Fähigkeiten benötigen werden. Es wird in Zukunft ohne Frage noch allerlei Aufgaben geben, denen wir uns gemeinsam stellen müssen, und es ist gut zu wissen, wenn wir dann auf eure Hilfe zählen können. Ich werde das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Vielen Dank für euer Angebot!”
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Aufmerksam lauscht Evander Cadornas Worten. Als der dieser auf den Fluss zu sprechen kommt, wirft Evander Andrigi einen vielsagenden Blick zu. Auch er scheint begierig darauf das Rätsel des Barren River zu ergründen.
"Habt Dank für eure freundlichen Worte, Ratsherr Cadorna. Doch unserem Krieger sind der Worte scheinbar schon zu viele gesprochen worden und auch ich denke wir sollten eure Zeit nicht über Gebühr beanspruchen. Wir werden sicher noch genug Gelegenheit haben miteinander zu sprechen, aber nun wäre es wohl gut sich eine Unterkunft für die Nacht zu suchen."
Er schaut in die Gesichter seiner Gefährten, ob sie sich seiner Meinung anschließen.
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Zedrick nicht bekräftigend.
"Mich würde diese Flußangelegenheit besonders interessieren. Was meinst du Cousin, sollen wir unser Augenmerk darauf richten?"
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Andrigi antwortet seinem Cousin auf gnomisch. Anschließend verläßt er mit einem kurzen Zwinkern die Halle und gesellt sich zu Igan und den Aushängen.
"Na, habt ihr schon was interessantes gefunden, wo Eure Axt sehr dienlich sein könnte?"
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Auch die Antwort erfolgt auf gnomisch, aber schon nach kruzer Zeit wendet Zedrick sich Zedrick wieder an ihr Gegenüber.
"Entschuldigt unsere Unhöflichkeit. Wir werden uns mit den Anderen nach Aufträgen umsehen. Lebt wohl!
Damit verneigt er sich noch einmal leicht und geht dann ebenfalls raus.
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Zweimal nickt der Halb-Elf freundlich, einmal, als Cadorna zu Ende gesprochen hat und einmal, als Evander vorschlägt, sich nach einem Zimmer umzusehen.
Nach Zedrick verlässt der Kleriker nach einer kurzen Verbeugung den Raum und gesellt sich zu der Anschlagtafel und den anderen.
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Wie sein Schatten verlässt der Schurke ebenfalls den Raum zusammen mit dem Kleriker.
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“Viel Erfolg!” wünscht Cadorna noch, ehe die sechs Abenteurer nach und nach die Halle verlassen.
Schließlich wendet er sich leise an Baran, was nur noch L´nyr mit einem Ohr mitbekommt: “Na, die Sechs scheinen ja wirklich voller Tatendrang zu stecken. Ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache, sie werden uns sicher von großem Nutzen sein und den Ausbau von Neu-Phlan weiter vorantreiben können. Ihr habt gut daran getan, sie herzuführen.”
Begleitet von einem zufriedenen Lächeln klopft er dem alten Mann auf die Schultern, während dieser das Lächeln erwidert.
Die Ratsherren und Baran unterhalten sich noch eine Weile, ehe der alte Händler dann auch wieder nach draussen kommt. Dort haben sich die Sechs mittlerweile vor dem schwarzen Brett versammelt, an dem sie neugierig die Aushänge lesen, welche dort angeschlagen sind.
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Das schwarze Brett
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Da er ewas später kam als beispielsweise Igan, dauert es eine Zeit, bis Zedrick alles aufgefasst hat, aber während die anderen wohl noch grübeln, setzt er schon zum Sprechen an.
"Alle diese Aufgaben scheinen wichtig für den Ort und einige sind lukrativer als andere. Meiner Meinung nach der wichtigste Anfangspunkt wäre der Zweite: auch wenn es vorsichtig formuliert ist, scheint es sich um das Wirken von zum rastlosen Leben erweckten Totenzu handeln. Dieses widerliche Treiben ist nicht nur völlig gegen den Lauf der Natur, es ist auch das Zeichen von bösen Kräften, die über beachtliche Macht verfügen muß, wohl im Schutze einer dunklen Gottheit. Hier sind direkt Lebewesen betroffen, ich werde jedenfalls versuchen, hier zu helfen. Die Stadt an sich ist im Moment gesichert, so dass die anderen Aufgaben wohl noch etwas warten können.
Ich würde mich freuen, wenn einige von euch sich mit mir zusammenschließen würden, denn bisher denke ich, haben wir sehr gut gearbeitet. Ich weiß, dass einige wohl das schnelle Gold mehr reizen wird, aber ich denke diese Aufgabe drängt am meisten und die Anderen können wir wohl später immer noch angehen."
Sein Blick schweift über die Gruppe, angefangen von seinem Cousin, bei dem er sich wohl der Hilfe am Sichersten fühlt, bis hin zu L'nyr. Er scheint nach der Ansprache etwas peinlich berührt, aber dennoch fest entschlossen und sein Gesicht umspielt ein schüchternes Lächeln.
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"Ich werde mit Euch gehen", erwidert Igan. Er schaut den Gnom mit einem aufmunternden Zusammenpressen der Lippen an, das bei anderen Personen wohl ein Lächeln geworden wäre, und fährt dann fort:
"Morgen, wenn es Euch nichts ausmacht. Jetzt bin ich erst einmal hungrig."
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L´nyr, nun gerade auch eben heraus gekommen, lauscht den Worten des Gnomes, dann Igans.
Schliesslich ergreift er auch das Wort.
"Herr Zedrik, ich wieß nicht ob ihr bemerkt habt..." eine kurze Pause dramatsisiert sein tratschiges Flüstern, bäugt sich leich nach vorne und schaut aus den Augenwinkeln nach links und rechts, "Diese ganze Stadt scheint vom Bösen geplagt zu sein."
Wieder mit normaler Stimme, "Mir ist es im Grunde genommen egal wo wir anfangen. Und da ich sowieso vorhabe hier mal zu hausen, sollte es mich auch kümmern. Irgendwo muss man ja schliesslich anfangen. Und das Geld kommt wenn man es braucht. Darüber mache ich mir weniger Sorgen."
Wiede nach einer kurzen Pause,
"Zumal ich noch nie Untote gesehen habe, geschweige den gekämpft."
Sein typisches Grisen strahlt unter dem Gugel hervor. Seinbar scheint er über irgendetwas glücklich zu sein, denn sein Grinsen verrät wahre Freude.
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Als L´nyr anspricht, dass er plant hier in Neu-Phlan zu bleiben, sagt Baran: “Nun, dann könnte das Folgende für euch vielleicht von Interesse sein. Ich habe gehört, dass der Rat anstelle von Belohnungen durchaus auch gewillt ist, Grundbesitz zu vergeben. Wie genau das aussieht, weiss ich nicht, aber die Möglichkeit besteht, da bin ich sicher.”
“Wie dem auch sei. Ich glaube ihr sucht erstmal ein Gasthaus? Kommt mit!”
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"Das ist eine gute Idee, Baran. Laßt uns ein schönes Plätzchen für die Nacht suchen. Mir wäre nach einem schönen Becher Wein."
Dann streckt Andrigi sich und reißt den Zettel mit dem zweiten Auftrag vom Schwarzen Brett ab.
"Da die Mehrheit dafür ist - ich werde natürlich mit Zedrick gehen - fangen wir also hier an. Seid ihr auch dabei, Dalaar? Denn sollten es wirklich rastlose Tote sein, die die reichen Leute plagen, dann könnten Eure Gebete sicher sehr dienlich sein."
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Evander schien sich nicht besonders für die Aushänge zu interessieren. Mit seinen Gedanken irgendwo anders, gibt er erst spät seine Meinung kund.
"Was meine bisherigen Pläne anging seid ihr bereits im Bilde. Was meine zukünftigen sind, bin ich mir noch nicht ganz sicher, doch dieser Fluss lässt mir keine Ruhe. Er erinnert mich an etwas, dass ich nicht ganz greifen kann..."
Er richtet seinen Blick auf die beiden Gnome.
"Da es euch ebenso zu beschäftigen scheint, möchte auch ich mit euch zusammenbleiben, bis sich die Gelegenheit ergibt der Ursache auf den Grund zu gehen. Der Gedanke an Friedhöfe lässt in mir zwar keine fröhlichen Gefühle aufkommen, ein nettes Gasthaus und ein Glas Wein aber schon eher."
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“Hier in der Nähe gibt es zwei Gasthäuser, die in Frage kommen. Einmal die Zerbrochene Krone, ein sehr ruhiges und friedliches Haus, aber die Zimmer sind dort auch nicht gerade preiswert, wobei ich denke, dass sich da durchaus etwas machen lässt. Und dann gibt es noch die Tanzende Maid, wie der Name schon sagt eine etwas belebtere Taverne mit Gasthaus, wo abends immer gute Stimmung herrscht, was man so hört. Es gibt noch ein paar andere, aber die sind nicht so gut, oder haben zumindest einen ziemlich schlechten Ruf. Aber alle Gasthäuser kenne ich natürlich auch nicht. Ich selbst werde mit meinen Leuten in der Krone übernachten, aber auch in den nächsten Tagen wieder abreisen, wenn hier alles soweit erledigt ist.”
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Andrigi blickt in die Runde.
"Eigentlich würde ich ja die Krone bevorzugen, aber wenn ich Euch richtig einschätze, dann bevorzugt ihr eher die Mädchen. Ich werde Euch auch dahin begleiten, denn ich würde gerne mit einem Becher Wein auf unsere gemeinsame Zukunft mit Euch anstoßen."
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An Andrigi gewandt, erwidert der Halb-Elf:
"Ihr könnt in diesem Fall auf meinen Bogen und meine Gebete zählen. Ich werde euch begleiten."
Dies sind die einzigen Worte, die der Kleriker erwiderte, ansonsten geht er wortlos den anderen nach.
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"Nicht nur die Mädchen...", meint Evander mit einem Blick in seinen Geldbeutel.
"Eigentlich wäre es mit egal, nur sehe ich nicht, wie ich mir im Moment ein Zimmer in der Krone leisten soll."
"Ach was soll's", grinst er schließlich, "heute abend wird es schon langen. Also wohin nun?"
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Zedrick wirkt recht zufrieden über die Zustimmung zu seinem Vorschlag und seine Haltung ist jetzt wieder entspannter. Während er Barran davon abbringt, allein durch die Gegend zu streifen, antwortet er Evander:
"Mir ist es im Prinzip egal, aber Ruhe würde mir bestimmt gut tun. Vor allem wenn wir morgen früh aufbrechen wollen. Wir sollten alle verbliebenen Wunden nocheinmal gut versorgen, so dass wir mit frischen Kräften ans Werk gehen können.
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“Na, dann kommt doch einfach mit in die Krone. Die Tavernen laufen ja nicht weg, die sind auch morgen abend noch hier.”
Zielstrebig schlägt Baran dann den Weg zur Zerbrochenen Krone ein.
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Wenig später kommt die Gruppe beim Gasthaus “Die Zerbrochene Krone” an. Wie erwartet ist es in einer relativ ruhigen Lage nicht weit vom Zentrum von Neu-Phlan entfernt gelegen. Das Gebäude selbst ist unscheinbar, ein einfaches, mehrstöckiges Steingebäude mit hölzernen Fensterläden und einem Holzschild über dem Eingang, auf dem eine an mehreren Stellen gebrochene Krone abgebildet ist. Vor dem Eingang sind ein paar Zierpflanzen in Kübeln eingepflanzt. Insgesamt macht das Haus einen sehr gepflegten Eindruck.
Drinnen ist eine kleine, gemütliche Schankstube hinter der noch ein kurzer Gang weiterführt, wo auch eine Treppe zu sehen ist. Es gibt noch einige Nebenzimmer, eins davon scheint die Küche zu sein, die anderen sind wohl noch kleinere Speisezimmer. Hinter dem Tresen steht ein mittelalter Mann mit einer weissen Schürze, der gerade dabei ist, einige Gläser zu säubern. Es sind ausserdem noch einige Gäste anwesend, die sich ruhig unterhalten. Dem Aussehen nach sind die meisten von ihnen zumindest der gehobenen Mittelschicht zuzuordnen.
Baran kann den Wirt überzeugen, den Abenteurern zwei Viererzimmer zum Preis von 2 Goldstücken pro Person und Tag zu vermieten - aus dem Gespräch geht hervor, dass der Normalpreis immerhin stolze 5 Goldmünzen gewesen wäre. Die Argumentation, dass durch die zunehmende Sicherheit, welche durch das Ausweiten des zivilisierten Stadtgebietes erreicht wird, auch wieder mehr Reisende nach Phlan kommen werden, wovon automatisch auch die Krone profitieren wird, und dass das Gasthaus so auch ein wenig zum Erfolg beitragen könne, war aber auch durchaus überzeugend. Mit der Beute von der Zhentilarpatrouille würde es kein Problem sein, hier eine ganze Weile unterzukommen.
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Während Baran noch mit dem Wirt verhandelt blickt sich Dalaar in der Gaststätte um.
Mit weniger interessiertem Blick fällt auch mal der ein oder andere Augenschein auf die Straße, ansonsten verhält sich der Kleriker Erevan Ileseres ruhig, bis er sich an Evander wendet:
"Wollt ihr euch noch ein wenig in der Stadt umsehen? Ich würde euch ein wenig auf den Marktplatz begleiten. Vielleicht auch, um mich bei den Bürgern Neu-Phlans umzuhören."
Augenscheinlich war diese Frage jedoch nicht nur an Evander gerichtet. Jeder der anderen könnte auch angesprochen worden sein.
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Zedrick antwortet auf die Frage, wenn auch nicht ganz in diesem Kontext:
"Überanstrengen sollten zumindest Igan, ihr und ich noch nicht. Vielleicht solltet ihr für unseren Zhentarim Spalter noch einmal die Gnade eures Gottes anrufen. Ich werde mir eure Wunden noch einmal ansehen und hoffe, ihr werdet auch mir eure Fürsorge zu Gute kommen lassen."
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"Keine schlechte Idee!", meint der Schurke zu Dalaar. "Ich komme mit!"
Seine Augen fuklen voller Tatendrang unter seinem Gugel.
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"Ihr habt Recht, Zedrick, auch wenn ich heute für Igan nichtmehr sehr viel tun kann. Nur eine geringe Gunst wird mir mein Gott heute noch gewähren, dann muss anderweitig für eure Gesundheit aufkommen, Igan, so Leid es mir tut."
Drei kurze Berührungen kann Igan spüren,als ein Teil seiner Lebenskraft durch göttliche Energie in seinen Körper zurückfließt.
"Morgen denke ich, bin ich in der Lage, eure restlichen Wunden zu schließen."
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Die wohldosierte Heilkraft Erevan Ileseres lässt nach der dritten Berührung auch Igans letzte Wunde verschwinden. Der Krieger fühlt sich nun wieder kräftig genug, um die nächste Zhentilar Patrouille anzugehen, auch wenn er dazu im Moment wohl etwas zu müde ist, schließlich stecken ihm, wie den anderen auch, noch einige Stunden Wanderung in den Knochen.
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Nach diesem Erfolg versucht auch Zedrick die Macht der Natur an Dalaar anzuwenden, um dessen Wunden zu versorgen.
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Nachdem Zedrick seine verbleibenden Heilzauber auf Dalaar angewendet hat, sind dessen Wunden ebenfalls zu großen Teilen geschlossen. Nur noch eine leichte Verletzung, die wohl am nächsten Morgen verheilt sein wird, so sich Zedrick weiter um seinen Patienten kümmert, verbleibt.
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"Ich glaube mir ist heute abend nicht mehr nach herumlaufen, lieber nach einer anständigen Mahlzeit und etwas Wein. Die Stadt wird morgen auch noch da sein."
Nachdem er seinen Rucksack auf eines der Zimmer gebracht hat, setzt er sich zu Baran an den Tisch und genießt erstmal Speis und Trank des Hauses.
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Während sich Andrigi, Evander, Igan und Zedrick zusammen mit Baran einen Tisch suchen, um in Ruhe zu speisen und den Abend so ausklingen zu lassen, machen sich Dalaar und L´nyr nach einer kurzen Stärkung nocheinmal auf den Weg zum Markt, um vielleicht noch etwas Wissenswertes zu erfahren.
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Als sie zusammensitzen meint Zedrick grinsend zu den anderen:
"Hoffen wir mla, dass L'nyr ohne neue Probleme zurückkommt. Wer weiß, ob er nicht versucht, die Tyr Priesterschaft mit seiner Herkunft einzuschüchtern."
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"Ich danke euch, Zedrick." sind die Worte, die der Gnom noch vernehmen kann, als sich der Kleriker abwendet, um in die Stadt zu gehen.
Als er zusammen mit L'nyr die Taverne verlassen hat und die Straße in eine Richtung entlanggehen will, bleibt er aprupt stehen.
"Eins noch, L'nyr. Keine solchen Aktionen wie damals. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine." meint der Kleriker.
Kurz wartet er, dann fügt er noch hinzu:
"Ihr scheint sowieso schon kein Freund Tyr's zu sein, also macht es nicht schlimmer, indem ihr es euch mit den ehrenwerten Bürgern Neu-Phlans verscherzt."
Damit wendet er sich zum weiter gehen, L'nyrs Antwort auf dem Weg zu hörend.
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"Ich werde heute mit Sicherheit niemand anrempeln. Die Stadt ist nicht so überwältigend, wie die andere." , macht eine abweisende geste mit 2 seiner Finger. "Nicht mal annähernd!", sein Blick wandert über die beschäftigten Leute. L´nyrs Stimme ist ein Hauch Enttäuschung zu entnehmen.
"In der Tat, ich kann Tyrs Anhänger nicht leiden. Aber nur, weil sie mich nicht leiden können. Ich habe es mir nicht ausgesucht. - Aber wie kamt Ihr darauf, Dalaar? War ich so offensichtlich?"
L´nyr folgt aufmerksam, leicht hinter dem Kleriker. Unscheinbar, doch fällt Dalaar auf, dass es der typische Gang eines Dieners, der seinem Herren beistehen muß, wie es üblich ist. Ein Gang, den L´nyr unabsichtlich angenommen hat.
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Die beiden Halbelfen gehen so gemeinsam durch die Straßen von Neu-Phlan, in denen noch immer fleißig gearbeitet wird. Eine größere Truppe Soldaten ist von der Kaserne her unterwegs zum Tor, vermutlich, um eine Wachablösung durchzuführen.
Immer wieder kommen sie auf ihrem Weg auch an Anwohnern, Handwerkern oder Wachsoldaten vorbei. Die meisten grüßen freundlich, sehen aber ansonsten so aus, als ob sie wichtigen Dingen nachgehen würden.
Nach einer Weile haben sie das zivilisierte Stadtgebiet durchquert und sind an dem kleinen Markt angekommen, welcher sich in Hafennähe befindet. An den Ständen wird noch immer Fisch angepriesen, während hier und da auch andere Güter, Lederwaren, Seile, Werkzeug oder auch alchimistische Mixturen verkauft werden.
Ansonsten fällt den beiden eine Taverne auf, in der zur frühen Abendstunde einiges los zu sein scheint. Auf dem Schild über dem Eingang ist ein Schwert zu sehen, welches nach unten zeigt. Desweiteren sehen sie einen Menschen, welcher gedankenversunken vom Hafen aus über den Fluss hinaus blickt.
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"Moment!", verweist L´nyr.
Lagsam geht er zu dem in Gedanken versunkenen Mann.
Seine in dunklen Farben gekleidete Gestalt wirkt wie der lebendig gewordene Schatten des Mannes.
L´nyr wandert langsam neben ihn. greuzt die Arme und starrt nachdenklich ebenfalls zum Fluss.
"Ein Kreuzer für Euere Gedanken! - Ihr Scheint Sorgen zu haben."
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“Sorgen?” Der Mann dreht sich um, und schaut dem fremdartig wirkenden L´nyr in die Augen, wobei er aber erstmal einen Schritt zurückgeht. “Nein, wirklich nicht, nicht mehr als jeder andere hier. Ich komme nur ab und an gerne her und schaue herüber zu der alten Festung.” Er deutet auf den Fluss hinaus, wo die kleine, vorgelagerte Insel mit der Festungsruine von Sokol Keep liegt.
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"Was ist mit der Festung?", nickt L´nyr in die Richtung wo die Festung zu sein scheint.
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Nicht daran denkend, dass L'nyr ihn gar nicht sieht, nickt Dalaar, bevor der Halb-Drow zu dem Mann hinüber geht.
Eine Weile blickt er den beiden zu, bis er schließlich zu einem der Stände geht, nicht ohne dabei einen Blick in die Taverne zu werfen.
Bei dem Händler angekommen, sieht er sich eine Zeit lang seine Obstwaren an.
Schließlich versucht er, mit ihm ins Gespräch zu kommen.
"Preist ihr eure Waren schon längere Zeit hier an?"
Im Laufe des Gesprächs, während er L'nyr öfters mal ins Auge fasst, folgen schließlich weitere Fragen.
"Was haltet ihr von den Stadtherren hier? Fühlt ihr euch sicher in dieser Stadt? Kommen viele Abenteurer hier her? Wie heißt die Taverne dort gegenüber? Welche Art von Leuten kann man dort begegnen? An wen muss man sich wenden, wenn man etwas unbekanntere Legenden, Tratsch oder Geschichten über Neu-Phlan erhalten will?"
Obwohl der Kleriker Erevan Ileseres sein Gespräch relativ kurz hält, versucht er einige Informationen von dem Händler zu erhalten, bevor er diesem ein paar Äpfel abkauft.
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“Die Festung? Das ist Sokol Keep, einst dafür verantwortlich, den Seeweg nach Phlan zu sichern. Die Festung hat am längsten durchgehalten, als Phlan damals überrannt wurde. All die Reichen und Mächtigen hatten sich mit ihren besten Truppen dorthin zurückgezogen. Geholfen hat es am Ende aber auch nicht.” Der Mann tritt wieder einen Schritt an L`nyr heran und spricht nun etwas leiser. “Wisst ihr, mein Bruder war einmal drüben, mit einem der kleinen Boote hier, welches er gemietet hatte. Er hat mir erzählt, dass das Gemäuer voller Untote sei. Untote, genau! Bisher habe ich aber noch keinen entdecken können...”
Derweil unterhält sich Dalaar angeregt mit einem Obsthändler, welcher offensichtlich auch recht gesprächig ist. Er scheint hier in Phlan zu wohnen, und seine Waren per Schiff geliefert zu bekommen. Dementsprechend sind auch die Preise deutlich höher, als andernorts, aber andererseits gibt es hier in der Gegend auch nicht gerade viele andere Möglichkeiten an halbwegs frisches Obst zu gelangen.
“Die Stadtherren, naja, viel weiss ich nicht von ihnen. Dieser jüngere ist wohl ein Abkömmling einer der alten Händlerfamilien hier aus Phlan, welche damals geflohen sind, als die Stadt fiel. Aber eins steht fest, sie kümmern sich um die Sicherheit hier. Ja, also da kann man wirklich nicht klagen. Wart ihr mal oben am Tor? Da wimmelt es nur so von Soldaten. Kein Wunder, dass sich dort niemand hereintraut! Die Taverne dort drüben meint ihr, ach das ist die Bittere Klinge. Ein übler Schuppen sag ich euch, das letzte Gesindel trifft man dort an. Aber wenn ihr die neuesten Gerüchte, Geschichten und Tratsch hören wollt, dann seid ihr dort vermutlich genau richtig.”
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Als der Mann die Taverne beim Namen nennt, blickt sich Dalaar kurz um, scheint das Schild zu mustern und sein Blick gleitet instinktiv über L'nyr, der sich angeregt zu unterhalten scheint, was wohl Gutes verheißen möchte.
"Ich danke euch, mein Herr." will sich Dalaar von dem Händler verabschieden. "Ich hoffe, ich kann mich bei weiteren Fragen an euch wenden, sollten mich die Ideen oder Meinungen des Volkes interessieren."
Dann scheint ihm noch etwas einzufallen und er beugt sich etwas über den Stand, während seine Hand ein paar (4) Goldmünzen aus einem Beutel herausbefördern.
"Eins noch, Herr: Was könnt ihr mir über den Valhinger Friedhof sagen, ich habe Gerüchte darüber gehört."
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“Der alte Friedhof? Da kann ich euch auch nicht viel sagen, aber ich habe gehört, der Rat würde gut dafür bezahlen, wenn jemand dorthinreist, und einen Lagebericht abliefert. Angeblich sollen dort die Toten aus ihren Gräbern auferstanden sein.”
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"Diese...Reichen,", L´nyr neigt sein Kopf leicht seitlich zum Mann, wärend er immer noch auf die Ruine blickt.
"Sind alle dort drinnen gestorben, konnte keiner entkommen?", fragt er leise.
"Ich würde gerne Eueren Bruder kennenlernen. Wenn er in der Tat es schafte den Untoten zu entkommen, dann würde ich gerne seine Geschichte hören."
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Der Mann lacht, als L´nyr die Frage nach den Reichen stellt. “Na, da müsstet ihr schon selbst nachsehen, so genau weiss ich das auch nicht. Das mit meinem Bruder wird leider schwierig, da er nicht mehr hier ist, er ist auf eine längere Reise gegangen und wird frühestens in einigen Monaten wieder hier sein.”
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"Schade! Ich danke Euch trotzdem! Wünsche noch einen schönen Tag."
L´nyr verabschiedet sich und geht wieder genauso geisterhaft wie er gekommen war.
Wieder neben Dalaar.
"Ein netter Mann!"
"Was denkt Ihr, sollen wir uns kurz in der Gaststätte umschauen?"
Dann zum Obsthändler:
"Was verlangt Ihr für ein paar Äpfel?"
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“Ein Silber für das Pfund,” antwortet der Mann.
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L´nyr überlegt kurz, "Macht mir ein Rabatt von 4 Kupfer auf ein Kilo und ich kaufe 2. Was sagt Ihr? Ein fairer Handel für uns beide!"
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Der Mann versteht wohl nicht so ganz, was L´nyr da nun genau meint.
“Also zwei Pfund wollt ihr? Das macht 2 Silber dann.”
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Verdutzt über die Antwort meint L´nyr leicht verärgert,
"Könnt Ihr nicht mal wenigstens so tun als würdet Ihr handeln?"
"Ich möchte 2 Kilo, also 4 Pfund. Und 4 Kupferlinge pro 2 Pfund Nachlaß, dann wäre ich bereit Euch die 4 Pfund abzukaufen!"
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“4 Pfund sogar. Hmm... also gut, ich gebe euch die 4 Pfund für 3 Silber und 6 Kupfer. Einverstanden?”
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Während der Halb-Drow ziemlich wirr zu verhandeln scheint, beißt Dalaar in einen seiner zwei Äpfel und blickt in Richtung der Taverne.
"Ja, wir werden uns noch in der Taverne umhören, dann kehren wir zurück in die Gaststätte. Allerdings nicht zu zu später Stunde."
Dann scheint der Kleriker abzuwarten, bis L'nyr fertig gehandelt hat.
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"3 Silber und 4 Kupfer! Ihr könnt nicht erwarten, dass ich ernsthaft mehr bezahle.Vergesst nicht, es sind nur Äpfel. Schlagt ein und das Geld ist Euer!", versucht es L´nyr hartnäckig weiter.
Aus den Augenwinkeln blickt er kurz zu Dalaar. "Gut, sobald wir fertig gehandelt haben."
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“Dann tut es mir leid, aber weiter kann ich euch da nicht entgegenkommen,” sagt der Händler resolut. L´nyr ist sich ziemlich sicher, dass es keinen Zweck hat, weiter zu handeln.
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L´nyr überlegt für einen Augenblick.
"Abgemacht!", nickt er dann.
Er kramt aus aus seinem Geldbeutel die 3 Silber und 6 Kupfer und reicht sie dem Händler.
"Eine Bedingung, ich suche mir die Äpfel aus und Ihr wiegt sie, damit es fair bleibt.", fügt er noch hinzu.
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“Ganz wie ihr wünscht,” antwortet der Händler, während er die Waagschale vorbereitet und Gewichte in die zweite Schale legt. Nachdem L´nyr die Äpfel ausgewählt und in einem kleinen Beutel verstaut hat, wünscht der Händler den beiden Halbelfen noch einen schönen Abend und beginnt damit die Äpfel zu sortieren, damit sie ein schöneres Bild darstellen, und keine großen Lücken zu sehen sind.
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Von aussen betrachtet, macht die Taverne eigentlich einen recht guten Eindruck. Die Nähe zum Hafen macht die Bittere Klinge vermutlich zur ersten Wahl für Reisende, die neu nach Phlan kommen, und als erstes eine Bleibe suchen. Genauso wird man hier viele der einfacheren Arbeiter antreffen können, die in der Taverne den Abend bei einem Krug Met ausklingen lassen wollen. Stimmengemurmel, Gläserklirren und ab und an auch lautes Gelächter dringen nach draussen und zeugen von der gehobenen Stimmung in der bitteren Klinge. Da die Dämmerung auch langsam einsetzt, dringt durch die getönten Glasscheiben bereits Laternenschein hinaus auf die Straße.
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"Gut, lasst uns hineingehen, L'nyr."
Langsam und sehr bedacht, geht der Halb-Elf auf die Schenke zu.
"Dennoch sollten wir nicht zu lange drin bleiben, wir haben schließlich auch eine schwere Reise hinter uns."
Sobald das letzte Wort gesprochen wurde, betritt Dalaar als erster die Taverne, blickt sich kurz um und scheint zielstrebig auf den Tresen zuzugehen.
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Als die beiden die Taverne betreten, finden sie eine recht typische Hafenkneipe vor. Ein großer Tresen, wo vor allem Met ausgeschenkt wird, ein paar gut besetzte Tische, sowie zwei Türen, die noch weiter in das Gebäude hineinführen, eine davon in der Nähe des Tresens. Es sind etwa zwei Dutzend Gäste anwesend, die zumeist mit ihren Tischnachbarn in Gespräche vertieft sind, welche, was man so mithören kann, recht belanglose Themen behandeln. Viele der Gestalten sehen so aus, als ob sie der Arbeiterschicht entstammen, einige von ihnen, welche sich meist in irgendwelchen dunklen Ecken aufhalten, machen einen durchaus finsteren Eindruck, und sehen so aus, als ob man sie besser nicht stören sollte. Von weiter hinten, kann man auch noch Stimmengemurmel vernehmen, welches gedämpft durch die zweite Tür dringt. Die Stimmung ist gehoben, die meisten der Gäste scheinen auch schon zumindest leicht angetrunken zu sein. Einen freien Tisch gibt es nicht mehr, aber es sind noch vereinzelt Plätze frei.
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"Dann sollten wir zusehen, dass wir Informationen über diesen Friedhof besorgen und was dort so vor sich geht. Ich wende mich an den Wirt." spricht Dalaar zu L'nyr, jedoch so, dass höchstens die nächsten Anwesenden etwas von der Aussage mitbekommen.
Sogleich begibt sich der Halb-Elf auf den Tresen zu, hinter dem er den Wirt vermutet.
"Einen Krug Met, Wirt.", versucht er den Mann hinter em Tresen in ein Gespräch zu verwickeln:
"Ach, und noch etwas. Ich habe seltsame Gerüchte über den Valhinger Friedhof gehört. Könnt ihr mir Näheres darüber berichten? Ich bin sehr interessiert an solchen Gruselgeschichten und hoffe, ihr könnt mir weiter helfen."
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L´nyr nickt zu Dalaar, bewegt sich dann langsam durch die engen Gänge zwischen den Tischen. Er tut so als würde er einen Platz suchen. Dabei lauscht er hier und da über alles Mögliche was sich die Leute an die er vorbei läuft erzählen. Dabei lässt er sich Zeit.
Ebenso nimmt er die düsteren gestalten in den Schatten etwas näher in Augenschein. dank seiner Drowherkunft sieht er sie klar und deutlich.
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Dalaar bekommt für fünf Kupfermünzen einen großen Krug Met serviert. Während er gemütlich einige Schluck nimmt, plaudert er etwas mit dem Wirt, der zumindest recht gesprächig scheint.
“Der alte Friedhof. Naja, angeblich soll es dort ja spuken, Geister und so. Bisher ist aber noch niemand mit einem glaubhaften Augenzeugenbericht zurückgekehrt, zumindest wüsste ich nichts davon. Der Rat hat eine Belohnung dafür ausgesetzt, die wäre ja schon ausgezahlt worden, wenn jemand mehr wüsste. Auch hat mit gerade eben erst jemand erzählt, dass das Blatt von der Tür abgerissen wurde. Was das heisst, wisst ihr ja sicher, dass sich jemand dieser Sache annehmen will. Ihr müsst also vielleicht nur ein paar Tage warten, bis es genaueres über die Geschehnisse am Friedhof zu berichten gibt. Aber sagt, was ist denn das für ein interessantes Zeichen auf eurer Brust? Ein Wappen? Ist mir jedenfalls nicht geläufig.”
Unterdessen versucht L´nyr die Gespräche an den Tischen möglichst unauffällig zu belauschen. Neben viel harmlosem Geschwätz kann er sich aus den Gesprächsfetzen zusammenreimen, dass einige der Anwesenden wohl nicht so sehr mit den Ansichten des Rates übereinstimmen, und die Rückeroberung Phlans für keine gute Idee halten. Weiterhin kann er einem Gespräch entnehmen, dass der wunderschöne Rosengarten des Schlosses angeblich zu einem Labyrinth aus Giftpflanzen und anderen Widrigkeiten verkommen sei. Dann ist er auch schon einmal durch den Schankraum hindurch und es wäre wohl langsam auffällig sich noch weiter ‘nach einem freien Tisch umzusehen’.
Immer wieder, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, schaut er sich dabei die lichtscheuen Gestalten etwas näher an. Seiner Einschätzung nach handelt es sich, wie erwartet, um Personen, die einem eher weniger ehrbaren Handwerk nachgehen, aber wirklich sicher ist er sich nicht. Jedenfalls sollte man hier auf seinen Geldbeutel aufpassen, soviel ist gewiss.
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In der Zwischenzeit in der Krone.
"Möchte jemand noch etwas Wein? Ich hätte noch Lust auf einen zweiten Becher. Wir sollten zwar nicht solange machen, damit wir morgen früh ausgeruht sind, aber solange L'nyr und Dalaar nicht da sind, können wir uns ruhig noch etwas entspannen."
Andrigi wartet kurz auf eine Reaktion der anderen, dann wandert er mit seinem Becher in Richtung Theke und läßt ihn sich nachfüllen.
"Ein recht angenehmer Jahrgang, den ihr da ausschenkt. Woher bezieht ihr euren Wein?"
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Während Andrigi über den Wein siniert....
... führt Dalaar sein Gespräch mit dem Wirt fort.
"Nun, es scheinen wirklich nicht viele Leute näheres über den Friedhof zu wissen. Eigentlich alles, was ihr mir berichten konntet, wusste ich schon."
Während seiner Worte wandert eine Silbermünze über den Tresen. "Behaltet den Rest"
Kurz blickt der Halb-Elfe auf seine Brust herab und erkennt, dass er sein Zeichen offen getragen hatte. Langsam verhängt wieder der schwere Reisemantel die Lederrüstung, bevor er fortfährt.
"Ich komme aus einem Dorf, bei dem mein Gott..." kurz deutet er auf das nichtmehr sichtbare Zeichen Erevan Ileseres "für Unrecht und Unordnung sorgt, wenn ihr es so wollt. Jeder geht seinen Tricks und Lügereien nach. Und so kam ich zu meinem Glauben. Aber nennt mich nicht Gottes-Mann, sonder ich bin wohl eher einer, der seinem Glauben nur treu bleiben will."
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“Nun, wie ihr meint,” sagt der Wirt lächelnd, während er die Silbermünze durch die Finger gleiten lässt. “Ihr wisst ja, Reden ist Silber und Schweigen ist Gold heisst es.”
“Es ist schade, dass ich euch nicht weiterhelfen konnte, aber da müsstet ihr wohl schon selbst zum Friedhof reisen, oder abwarten bis jemand mit Neuigkeiten von dort zurückkehrt, wenn ihr mehr wissen wollt.”
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Ziemlich ruhig sitzt Zedrick da und lauscht den Gesprächen der anderen.
Letztlich meint er aber:
"Ich werde bald zu Bett gehen, meine Wunden sind immer noch nicht vollständig verheilt. Vorher will ich nur noch einmal den Fluß etwas genauer ansehen. Wenn mich jemand begleiten will, ist er herzlich eingeladen.
Er wartet kurz und geht dann zumindest mit allen interessierten Begleitern los.
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Der gute Wein der in der zerbrochenen Krone serviert wird und die Anstrengungen der letzten Tage haben Evander deutlich zugesetzt. In seinen Stuhl versunken fallen ihm fast die Augen zu. So beteiligt er sich auch kaum an den Gesprächen und reagiert nur mit einem müden Kopfschütteln auf Andrigis Frage.
Mit einem herzhaften Gähnen rappelt er sich schließlich auf und folgt Zedrick.
"Ein wenig frische Luft würde mir jetzt gut tun", murmelt er dabei.
Draußen vor dem Gasthaus atmet er tief die kühle Luft ein und sein Blick klärt sich leicht. Auf dem Weg zum Fluss wendet er sich an Zedrick.
"Glaubt ihr auch die Geschichte mit den Drachen? Ich meine natürlich zweifle ich nicht an den Erzählungen, nur scheint es mir doch unwahrscheinlich, dass ihr Odem solche andauernden Auswirkungen haben soll. Auf der anderen Seite weiß ich nicht allzuviel über diese Geschöpfe. Nur das was ich in Büchern über sie gelesen habe, aber fasziniert war ich immer von ihnen."
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Achselnzuckend meint Zedrick:
"Ich weiß es nicht. Drachen sind unsagbar mächtige Wesen, wer weiß was sie alles verursachen können. Vielleicht verwest irgendwo an der Quelle solch ein Wesen. Mir gefällt es auf jeden Fall ganz und gar nicht. So wie er jetzt ist, ist der Fluß eine gefahr für alles Leben."
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Wärend der Wirt seinen letzten Satz sagte, kehrte L´nyr wieder zu Dalaar zurück.
"Ach, da ihr gerade von Schweigen sprecht..."
"Was für Leute sind dort vergraben? Welchen Stand hatten sie durchschnittlich hier in der Stadt? Reich, arm, Magier, Kleriker, Kireger, Menschen, Elfen... Ihr wisst schon was ich meine." , spielt er auch mit einer Silbermünze zwischen seinen Fingern.
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"Hmm, ein verwesender Drache. Eine unglaubliche Vorstellung, aber vielleicht habt ihr recht. Immerhin waren auf den Wandteppichen Drachen zu sehen deren Odem aus Säure bestand."
Eine zeitlang geht Evander schweigend neben Zedrick her bevor er wieder das Wort an ihn richtet.
"Diese Friedhofsgeschichte derer wir uns angenommen haben, bereitet mir auch ein wenig Kopfzerbrechen. Ich weiß so gut wie nichts über wandelnde Tote. Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen gemacht?"
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“Nun, es gab wohl nur den einen Friedhof hier, somit wurden natürlich alle dort begraben, ob reich oder arm, jung oder alt, Mensch oder auch nicht. Weiter im Zentrum gibt es einige Krypten aus schönem Marmor, während im Aussenbereich eher normale Gräber zu finden sind. Wer da wo liegt, dürfte nicht so schwer zu erahnen sein.”
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Unterdessen sind Evander und Zedrick in Richtung des Flusses unterwegs, Andrigi ist ihnen ebenfalls gefolgt, da ihn das Thema genauso brennend interessiert, während Igan weiterhin Baran Gesellschaft leistet. Nach wenigen Minuten sind sie auch schon am Stadtrand angelangt, auf der südwestlichen Seite, wo es am anderen Ufer nicht von Orks wimmelt. Der Fluss ist ruhig, die dunkelgrüne Flüssigkeit, Wasser kann man es eigentlich nicht mehr nennen, fliesst bedrohlich dahin, bereit alles zu verschlingen, was sich in sie hineinwagt. Der ätzende Geruch ist hier wieder stärker wahrzunehmen, aber die Dämpfe haben immerhin etwas nachgelassen. Weiter draussen sieht man die kleine Insel auf der immer noch die alte zerfallene Festung steht, welche einst den Seeweg nach Phlan gesichert hat.
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Nach dem Andrigi sich den Fluß eine Weile angeschaut hat, wendet er sich etwas außer Atem an Zedrick.
"Mußtest Du so schnell aufbrechen? Ich hätte gerne noch meinen Becher in Ruhe gelehrt. Ich weiß, so ein Fluß fließt, aber er fließt doch nicht weg, oder?"
Er lächelt seinen Cousin an und fährt dann in ruhigem Ton auch an Evander gewand fort.
"Der ätzende Geruch ist sehr stark, wenn ihr mich fragt. Um ein fließendes Gewässer so zu verunreinigen, braucht es schon enorme Mengen an Säure. Wie das Wasser wohl weiter oben aussieht? Mir fällt keine bessere Ursache ein als die von Euch erwähnten Drachen. Aber wie groß muss ein solcher Drache sein, dass er über Jahre verwest und den Fluss vergiftet. Und könnte ein einzelner Drache überhaupt soviel Säure erzeugen? Das ist alles sehr interessant. Hat jemand von Euch ein Glasfläschchen dabei, ich würde gerne eine Probe von diesem Wasser hier nehmen."
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Zedrick grinst ob Andirgis Vorwurf, bevor er erst Evanders Frage beantwortet:
"Nein, ich selbst wurde bisher - Segojan sei Dank - von diesen Kreaturen verschont. Man kann viel über das Große Tal sagen, aber in der Hinsicht ist es nicht belastet. Doch allein die Vorstellung, dass der natürliche Kreislauf des Lebens auf so widerwärtige Art durchbrochen wird, ist mir ein Greuel. Es ist ein Verbrechen am Geschenk des Lebens, ein seelenloses Wesen zu 'beleben'."
Nach kurzer Pause antwortet er Andrigi
"Nein, ich habe leider kein Glas bei mir. Ich vermute mal, dass das Wasser näher an der Quelle immer schlimmer verseucht ist. Wenn nicht, wissen wir wenigstens, dass wir hier nach der Ursache suchen müssen."
Nachdenklich setzt er sich ans Ufer und betrechtet die Strömung.
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Hinter Zedrick stehend schnuppert Evander vorsichtig.
"Wäre das ganze nicht so übel für die Bewohner dieser Stadt, würde ich seine Beseitigung gar nicht wollen. Es ist ein wahrhaft wundersames Ding in dieser Welt."
Daraufhin kramt er in seiner Gürteltasche und zaubert eine kleine Phiole hervor, die er Andrigi reicht.
"Hier, nehmt diese. Ihr solltet sie aber ausspülen, denn es sind noch ein paar Tröpfchen Heiltrank darin. Nicht dass ihr die heilende Wirkung dem Fluss zuschreibt."
"Das wäre wohl nicht komisch", grinst Evander.
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"Oh, habt Dank. Sonst hätte wohl möglich der Alchemist, den wir am Hafen gesehen haben, aushelfen können, aber den hätte ich jetzt nicht mehr aufsuchen wollen."
Freudig ergreift er das Fläschchen, welches Evander ihm reicht, und geht damit sofort zum Wasser runter. Für einen Moment scheint es so, als würde er überlegen, was nun zu tun ist.
"Ach was, meine Hände werden sich schon nicht gleich auflösen.", murmelt er in seinen Bart. Vorsichtig hält er das Fläschen in die Strömung. Er läßt es ein paar mal volllaufen und, nur um den Inhalt sogleich wieder auszuleeren.
Dann holt er einen Faden aus einer seiner Taschen und macht sich daran, das Fläschen an seinem Wanderstab festzubinden. Sorgfältig überprüft er den Halt des Gefäßes und hält dann den Stecken weit in die Fluten.
"So, das hätten wir.", läßt er zufrieden grinsend verlauten. Nachdem er wieder den Stopfen auf die Phiole gesteckt hat, verstaut er das Fläschchen in seiner Gürteltasche.
"Bei Gelegenheit sollten wir noch an anderen Stellen Wasserproben nehmen. Aber für heute reicht es wohl. Oder was meint ihr?"
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Als Andrigi das Fläschchen zunächst ins Wasser hält, spürt er gleich, dass es mehr als unangenehm ist, mit der ekelhaften Flüssigkeit in Berührung zu kommen. Es brennt leicht auf der Haut, doch der Gnom zieht seine Hand schnell zurück und kann so noch rechtzeitig verhindern, dass schlimmeres passiert.
Der Inhalt des Fläschchens ist eine dunkelgrüne Masse, in der einige Partikel schwimmen, und die von schwarzen Schlieren durchzogen ist.
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Mit einem Mal sackt Andrigi zusammen. Schweissperlen bilden sich auf seiner Stirn und er atmet schwer. Als Zedrick sofort zu ihm eilt, um zu sehen, was los ist, stellt er einerseits erleichtert fest, dass Andrigi noch bei Bewusstsein ist, und es zumindest nicht lebensbedrohlich ist, aber seine Gesundheit scheint stark angegriffen zu sein. Offenbar ist das Flusswasser mit einem starken Gift versetzt. Leider ist es schon zu spät, so dass er seinem Cousin nicht mehr helfen kann, den Schaden abzuwenden. Es wird einige Tage dauern, bis er wieder völlig bei Kräften ist.
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Sofort nachdem Andrigi grundlegend versorgt war, hat sich sein Cousin an Evander gewandt:
"Lauft bitte zur Krone und holt Igan, wir werden ihn wohl tragen müssen!
Seitdem kümmert er sich um Andrigi, indem er ihn zwingt ruhig zu liegen und ihm Mut zuspricht.
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Aufstehen und normal laufen kann Andrigi schon, nur fühlt er sich sehr schwach im Moment.
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Unter Gähnen meint Evander. "Ja, ich denke wohl es reicht für heute..."
Plötzlich bricht Andrigi zusammen. Hilflos muss er zusehen, wie Zedrick sich um seinen Cousin kümmert. Froh etwas tun zu können will er gerade losrennen, als er sieht dass Andrigi sich mit Zedricks Hilfe wieder aufrappelt. Mit besorgtem Gesicht kehrt er zu den beiden zurück und hilft so gut er kann Andrigi zurück zur zerbrochenen Krone zu bringen.
Als sich die drei vom Fluss entfernen wirft Evander noch ein Blick zurück und murmelt.
"Soviel zu unserer Theorie und meinem Wunsch. Das ist eine wahrlich üble Brühe!"
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"Ein Teufelszeug, wahrlich. Da steckt mehr als nur etwas Säure drin ... ich fühl mich echt matt. Kommt, laßt uns zur Taverne zurückgehen und schlafen."
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Noch einmal blickt sich Dalaar in der Taverne um, bevor er an L'nyr gewandt meint:
"Lasst uns aufbrechen, ich dene nicht, dass hier noch jemand mit mehr Informationen ist, als die, die wir bereits bekommen haben. Oder wollt ihr noch jemand ansprechen?"
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"Nein, wir sollten gehen.", und wirft den Wirt den Silberling zu.
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“Dann noch einen schönen Abend die Herren und viel Erfolg wünsche ich,” sagt der Wirt noch, während er die Silbermünzen in seiner Tasche verschwinden lässt.
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Nach und nach treffen alle wieder in der Zerbrochenen Krone ein, wo Igan und Baran noch immer am Tisch sitzen. Die anderen Gäste sind mittlerweile auf ihre Zimmer verschwunden, so dass der Schankraum ansonsten leer ist.
Auch nachdem der erste Schock überwunden ist, sieht Andrigi noch immer so aus, als ob er etwas Ruhe vertragen könne. Zedrick schätzt, dass es mindestens drei Tage dauern dürfte, bis er wieder vollkommen genesen ist, oder sogar länger, wenn er dabei nicht die meiste Zeit ruht.
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Als sich die Taverne wieder mit seinen Reisebegleitungen füllt schaut Igan von seinem Becher auf.
"Alle wieder beisammen. Ich hoffe, ihr habt Eure Neugier befriedigen können. Der Wein war jedenfalls vorzüglich. Die Stille auch.
Er grinst, und schaut dann Andrigi besorgt an. "Ihr seht aber blass aus. Naja, die dunklen Gassen einer Grenzstadt sind wohl nicht für jedermann etwas."
Er zuckt mit dern Schultern, und schenkt sich noch Wein nach.
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"Wenn ich mich nicht gerade so schwach wie ein Elf fühlen würde, könnte ich richtig Gefallen an Eurem Sarkasmus finden."
Nachdem Andrigi sich auf einen Stuhl gesetzt, beginnt er in seiner Tasche zu wühlen. Demonstrativ stellt er Igan das Fläschchen mit dem Flusswasser vor die Nase.
"Ich habe befürchtet, dass ihr die Ruhe und Sicherheit dieser schönen Stadt nicht so ganz verkraftet und einige Becher Wein mehr zum friedlichen Einschlafen benötigt. Deshalb habe ich extra für Euch noch einmal den Weg zum Fluss gemacht und dies vorzügliche Schlafmittel besorgt. Zugegeben, es brennt etwas im Rachen, aber dann macht es Müde wie nach 3 Wochen Dauerwanderung."
Anschließend hält er das Fläschen etwas gegen die Flamme der Tischkerze und schüttelt es. Dabei bewundert er die schwarzen Schlieren, die sich durch die grünliche Flüssigkeit ziehen.
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"Scheint mir es hat Euch erwischt, Herr Gnom. Ihr scheint ziemlich blass um die Nase. Von wo habt Ihr die Probe gesammelt und wie habt ihre sie entnohmen? Habt Ihr etwa daran genippt?", fragt L´nyr deutlich interessiert an das Geschehene.
Dabei beobacht er das Fläschen deutlich wärend Andrigi es ins Licht hält.
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"Nein, eigentlich hänge ich sehr an meinem Leben. Ich habe lediglich das Fläschen im Uferwasser ausgewaschen. Dabei habe ich natürlich etwas von dem Wasser auf mein Haut bekommen. Es hat etwas gebrannt, was ich erwartet habe, aber das es wie ein Gift wirkt, hat mich doch sehr überrascht.
Meiner Meinung nach die größte Gefahr in dieser Stadt ist von einem der Boote in das Wasser des Flusses zu fallen. Nicht auszudenken.
Und ich bin in der Tat sehr schwach. Ich werde mich jetzt auch besser hinlegen. Vielleicht geht es mir dann morgen schon wieder besser."
Mit diesen Worten steckt er das Fläschchen wieder ein und geht auf sein Zimmer.
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"Zedrick, wenn ihr Hilfe benötigt, um Andrigi zu helfen, so sagt es und wir kümmern uns zu zweit um ihn."
Der Halb-Elf setzt sich an den Tisch und beobachtet noch, was Andrigi mit der Flussprobe macht.
"Sagt, Andrigi, wer brachte euch diese ... Techniken bei?"
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Bei Igans Bemerkung stiehlt sich auch auf Evanders Gesicht wieder ein kleines Lächeln und die Besorgnis über den Vorfall weicht einer erleichterten Müdigkeit.
Nachdem er allen eine gute Nacht gewünscht hat begibt er sich in Richtung der Zimmer, doch dreht er sich noch einmal um.
"Gibt es Wünsche hinsichtlich der Zimmerbelegung? Nicht das es besonders wichtig wäre, ich wollte mich nur erkundigen.
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Igan schaut Evander besorgt an, die Stirn kraus ziehen, und meint dann: "Ja. Ich schlafe allein."
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L´nyr schaut den Krieger kühl an, dann wendet er sich an die anderen,"Ich werde nicht hier schlafen. Zu teuer, zu laut und zu hell."
"Eine der verfallenen Häuser wird vorerst meinen Vorstellungen völlig langen, bis ich die Möglichkeit haben werde mir ein eigenes zu kaufen."
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Etwas verwirrt versucht Evander aus dem Gesagten schlau zu werden. Er scheint kurz nachzurechnen, bevor er unter Gähnen erwidert.
"Nun wir haben zwei Viererzimmer und wenn L'nyr nicht hier nächtigen will, dann könnt ihr vier Betten für euch allein haben. Ich würde im Moment sowieso überall schlafen."
Mit diesen Worten verabschiedet er sich endgültig für heute.
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L´nyr schaut in die übriggebliebene Runde zuckt mit den Achseln, als hätte er kein Wort verstanden was Evander sagte, dann,
" Ich treffe Euch Morgen früh! Eine gute Nacht wünsche ich." Steht wieder auf, setzt sein Rucksack auf und begibt sich nach draußen.
Mittlerweile scheint es schon duklel zu sein. Er zieht sich in eines der Schatten zurück, holt einen Bolzen heraus und steckt ihn in seinem Ärmel. Dann macht er sich daran eine Ruine zu finden, die noch einigermaßen intakt ist, wo er dann übernachten möchte. Dabei versucht er so gut wie möglich den partoullierenden Wachen aus dem Weg zu gehen. Ein Halbdrow im Dunkeln in solch einer Stadt ist mehr als verdächtig, das weiß er nur zu gut.
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In der Tat ist es für L´nyr überhaupt kein Problem ein passendes Quartier zu finden. In den Aussenbezirken sind noch genug halbzerfallene Häuser, an denen derzeit nicht gearbeitet zu werden scheint, und er findet dort auch eines, was noch soweit intakt ist, dass es als Schlafstätte ausreichen würde.
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Andrigi hatte Dalaars Frage wohl nicht mehr gehört und verschwand dann auch gleich auf seinem Zimmer.
Auch der Rest macht sich, nachdem man Baran eine Gute Nacht gewünscht hat, dann in Richtung der beiden angemieteten Zimmer auf. Dalaar und Zedrick kümmern sich abwechselnd darum, dass Andrigi möglichst schnell wieder auf die Beine kommt, aber natürlich sind auch ihre Heilkünste begrenzt, und das Gift scheint trotz der geringen Dosis noch immer recht stark zu sein.
Bis darauf, dass Andrigi von leichten Fieberanfällen geplagt wird, vergeht die Nacht ruhig. Auch L´nyr verbringt eine für ihn recht angenehme Nacht in der verlassenen Häuserruine. Dass gelegentlich eine Ratte durch seine Schlafstätte huscht stört ihn dabei wenig.
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Tag 10 des Mirtul, 1348 DR (Frühling)
Am nächsten Morgen geht es Andrigi schon etwas besser, aber er ist bei weitem noch nicht wieder im vollen Besitz seiner Kräfte. Mit ausreichender Nachtruhe würde es bei seinem derzeitigen Zustand noch zwei Tage dauern, wenn er sich tagsüber auf leichte Aktivitäten beschränkt. Auch Dalaars und Zedricks Wunden sind mittlerweile vollständig verheilt.
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"Wacht auf, Zedrick. Der Morgen bricht an." Ohne den Gnom auf ruppige Art wachzurütteln, sieht der Halb-Elf nochmals nach Andrigi, bevor er sich bereit macht, in den Speisesaal zu gehen.
Sobald Zedrick einigermaßen wach ist, beginnt Dalaar ihm von der gestrigen Nacht zu erzählen:
"Leider konnten wir nicht sonderlich viel in Erfahrung bringen, gestern abend. Die Leute wissen wirklich nicht viel über den Friedhof."
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Nur langsam beginnt Andrigi seine Glieder zu schütteln.
"Es fühlt sich alles recht schwer an. Unangenehme Brühe."
Nachdem er sich aus dem Bett gerappelt hat und seine Roben zurecht gezupft hat, geht er zu Dalaar, dem einzigen der schon wach ist, herüber.
"Ich hatte gestern abend noch etwas Zeit, die Flüssigkeit zu untersuchen. Das war übrigens eine meiner Aufgabe in der Gnomsiedlung in der ich gelebt habe, bevor ich mit Zedrick auf Wanderschaft gegangen bin. Ich habe unbekannte Flüssigkeiten analysiert und versucht sie zu reproduzieren. Diese Flüssigkeit ...", er holt das Fläschchen mit dem Flusswasser hervor, "... enthält in der Tat eine schwache Säure, welche für den beißenden Geruch verantwortlich ist. Was aber viel schwerwiegender ist, und womit ich absolut nicht gerechnet habe, es ist auch noch ein starkes Gift in dem Wasser. Ich konnte es mit einem Zauber gestern abend eindeutig nachweisen. Die Auswirkungen konnte mir der Zauber allerdings nicht verraten, dafür reichen aber meine Erfahrungen: Es greift die Widerstandskraft an und schwächt den gesamten Körper."
"Da ihr Euch mit Heilkunde auskennt, wisst ihr vielleicht auch viel über Gifte. Wollt ihr Euch das Fläschchen mal näher anschauen?"
Andrigi reicht Dalaar das Fläschchen. Anschließend begleitet er ihn und Zedrick in den Speisesaal.
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Trotz der Umstände kann sich Dalaar bei Andrigis Ausführungen über die Auswirkungen des Giftes ein Lächeln nicht verkneifen.
"Das bekommen wir schon wieder hin."
"Lasst mich mal kurz nachdenken. Vielleicht habe ich schon einmal etwas über ein Gift dieser Art nachdenken. Nach dem Frühstück kann ich euch vielleicht mehr sagen."
Sollte Zedrick auch irgendwann fertig sein, geht Dalaar bereitwillig mit hinunter.
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Eine kurze Zeit später, nachdem Dalaar die Probe entgegengenommen hat, gibt er sie Andrigi zurück.
"Es tut mir Leid, Andrigi, ich kann euch nicht sagen, welches Gift in dem Fluss ist, allerdings sind mir einige Gifte bekannt, die dieselben Symptome zeigen, wie sie es bei euch taten.
Darunter fallen Formen eines Natterngiftes, des Lotusgiftes, aber auch von einem Gift des Lindwurms habe ich schon gehört, das solche Wirkungen zeigen sollen."
Mittlerweile hat es sich Dalaar wieder auf dem Bett bequem gemacht.
"Einige der genannten werde wohl nur Auswirkungen zeigen, wenn sie in Wunden gelangen, andere allerdings auch schon bei Hautkontakt. So genau hatte ich mich allerdings noch nie damit beschäftigt - ich hätte es wohl besser getan."
Kurz scheint sich der Kleriker noch auszuruhen, dann wendet er sich abermals an den Magier:
"Vielleicht kann uns hier in der Stadt jemand weiterhelfen, der sich mit Giften besser auskennt. Eventuell kann er auch Geräte zur Verfügung stellen, mit dem ihr die Probe genauer untersuchen könnt."
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Auch Andrigi sitzt wieder auf seinem Bett. Neben ihm liegt sein Frettchen Pugg immernoch eingerollt in die Bettdecke.
"Das ist sicher ein gute Idee. Ich hätte auch eine großes Interesse, so jemanden in dieser Stadt kennen zu lernen. Vorallem auch, um später mal seine Geräte zu benutzen, denn mein Labor fehlt mir auf Reisen doch ein wenig."
Ein Leuchten ist in den Augen des Gnomes zu sehen. Dann fährt er fort:
"Aber ich denke, fürs erste reicht es auch zu wissen, dass das Wasser im Fluss extrem giftig ist. Um das warum können wir uns auch später kümmern. Jetzt haben wir erstmal eine andere Aufgabe."
Er holt zwei Bücher aus seinem Rucksack. Das eine schlägt er nur kurz auf, um demonstrativ den Anschlag, den er vom Rathaus abgerissen hat, herauszuholen und damit seine letzte Aussage zu unterstützen. Dann setzt er sich gemütlich aufs Bett und beginnt das zweite Buch zu studieren, wie er es fast jeden Morgen tut.
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"Und du, Cousin, wirst heute besonders großen Abstand von dem Wasser halten; ich verordne dir nämlich strikte Bettruhe. Es hilft uns nichts, wenn wir wirklich auf Probleme stoßen und dich dann retten müssen. Der Friedhof wird noch einen Tag warten können und wir können diese Zeit auch nutzen. Dalaar und ich werden uns hauptsächlich um dich kümmern, während die anderen sich nochmals umhören können. Auch wird es nicht schaden, wenn wir erst einmal ein bißchen Ortskenntnisse sammeln. Sieh es positiv: mit deinen Büchern und dem Gift kannst du dich ja im Bett auch beschäftigen. Seht ihr das nicht ebenso, Dalaar?"
Mit den letzten Worten, wendet sich Zedrick an den Halb-Elfen, auf der Suche nach Unterstützung.
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"Ihr habt sicherlich Recht. Das wäre jetzt das Beste, um eure Heilung zu unterstützen und voranzutreiben.", begleitet von einem Nicken fügt Dalaar Zedrick hinzu.
"Aber lasst uns zuerst einmal etwas essen gehen, eine Stärkung wird uns gut tun. Dann können wir auch den anderen gleich auftragen, sich um Informationen zu kümmern,wähend wir uns um deinen Cousin kümmern, Zedrick."
Damit erhebt sich der Halb-Elf und blickt die beiden Verwandten auffordernd an, ihm nach unten zu folgen.
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"Ich dachte eigentlich schon, dass wir heute mal zum Friedhof schauen. So ein kleiner Spaziergang tut doch auch sicher der Heilung gut, oder nicht?"
Schelmisch grinst Andrigi. Als er aber den ernsten Blick von Zedrick sieht, fügt er schnell hinzu:
"Ist ja schon gut ... dann werde ich halt den Tag im Bett verbringen. Und ich beschäftige mich auch nicht mit der Wasserprobe - ich könnte mir ja etwas über die Hand gießen."
Er legt seine Bücher in seinen Rucksack zurück und läßt sich aufs Bett fallen.
"Dann habt ihr ja auch sicher nichts dagegen, wenn ich noch ein Weilchen schlafe und mich auskuriere. Ihr könnte mir ja etwas vom Frühstück mit hochbringen."
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Auch Dalaar kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, bevor er wieder ernst wird:
"Das wäre sicherlich das beste. Wir bringen dir dann was hoch, bevor die anderen los gehen."
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Nachdem das Frühstück beendet und auch Andrigi vorerst versorgt ist, kümmern sich Dalaar und Zedrick weiterhin um die Genesung ihres Patienten, während der Rest noch ein wenig den zivilisierten Teil der Stadt erkundet.
Wie es eigentlich zu erwarten war, findet sich niemand, der genauere Informationen zur Lage auf dem alten Friedhof geben kann. Einige ältere Bürger können mitteilen, dass vor vielen Jahren noch alles ruhig war, aber seitdem wohl kaum jemand dort gewesen sein dürfte. Einige der Bewohner Neu-Phlans wissen nichtmals von den Gerüchten, die sich um den Valhinger Friedhof drehen. Die meisten jedoch können sehr vage Auskünfte geben, dass es dort spuken soll, dort lebende Tote umherwandeln und arglose Reisende anfallen, oder ähnliche Geschichten, die wohl mindestens zur Hälfte frei erfunden oder ausgeschmückt worden sind.
Am Hafen kann man immerhin einen Seeman ausfindig machen, der mit einem Reisenden gesprochen haben will, welcher angeblich Zeuge war, dass einer seiner Mitreisenden von Skeletten in der Nähe des Friedhofs angefallen wurde. Der Reisende ist aber wohl schon lange nicht mehr in Phlan.
Was man aus den Gesprächen generell erkennen kann, ist eine gewisse Besorgnis. Natürlich weiss jeder, dass es hier nicht gerade der sicherste Platz auf Toril ist, aber dennoch ist die Präsenz untoter Wesen in der Nähe der Stadt etwas, was vielen zu denken gibt. Wo kommen die Wesen her? Und noch wichtiger, was werden sie tun?
Unterdessen langweilt sich Andrigi zunehmend auf seinem Zimmer, viel lieber wäre er heute unterwegs, um seine Neugier zu stillen, aber auch er muss einsehen, dass ein eventuell nicht zu vermeidendes Aufeinandertreffen mit untoten Kreaturen seine gesamte Kraft erfordern könnte und es leichtsinnig wäre in seinem geschwächten Zustand loszuziehen, auch wenn es natürlich nicht die Absicht ist, es zu einem Kampf kommen zu lassen, schließlich will man sich ja nur ein Bild von der Lage machen, oder?
Dem strengen und besorgten Blick seines Cousins entimmt er aber, dass dies wohl keine Option darstellt.
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Mehrmals in diesen Stunden geht Dalaar nach unten in die Wirtsstube und holt eine Kleinigkeit zu Essen für die drei.
Zwischenzeitlich langweilt sich auch Dalaar ein wenig, besonders, wenn sich gerade Zedrick um Andrigi kümmert.
Immer wieder unterhält er sich dennoch auf Gnomisch mit den beiden.
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Nach der ruhigen Nacht, und dem ausgiebigen Frühstück fühlt Igan sich bereit, aufzubrechen. Dass Andrigi von seinem Cousin allerdings strikte Bettruhe verordnet bekommt, hatte er nicht eingeplant.
"Beim Gerechten. Was macht ihr bloß für Sachen? - Dann will ich mal hoffen, dass ihr schnell gesundet..., meint er zu dem Gnom, diesen ein wenig besorgt beäugend.
"Nun gut. Ich werde wohl mal dem Tempel von Tyr einen Besuch abstatten. Dieser Paladin, Amgard sagte, der Bischof wüsste mehr über die Orks im Tempel von Bane. "
Mit diesen Worten steht er auf, und verabschiedet sich. Bevor er aufbricht, legt er Rüstung und Waffen an, und marschiert dann zügig in Richtung des Tempels von Tyr.
Dort angekommen, verharrt er eine Weile nach dem Eintreten, als er ein Stück Heimat in sich aufnimmt. Schließlich atmet er durch, und macht sich auf die Suche nach dem Bischof.
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Wärend Igan auf dem Weg zum Tempel ist, begegnet ihm L´nyr, der gutgelaunt an einem Apfel kaut.
"Einen schönen guten Morgen!", wünscht der Halb-Drow.
"Wohin des Weges, Herr Igan?"
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"Zum Tempel des Tyr. Beten - und mit dem Bischof sprechen. Wollt ihr mitkommen? Ihr könntet dort mit Sicherheit noch etwas lernen", antwortet der Mensch dem Halbdrow, und geht dann, ohne zu warten, weiter in Richtung des Tempels.
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Den Tag über kümmert sich Zedrick wie zu erwarten um Andrigi und spielt mit seinen Freunden. Im Laufe des Nachmittags nimmt er sich dann auch ein bisschen Zeit, um sich das Wasser nochmal anzusehen: Er spricht mehrere Zaubersprüche und zwischendrin verändert sich das Wasser tatsächlich, letztendlich wirkt er aber nur noch mehr verwirrt.
"Gift und Magie, welcher Art auch immer. Ob das unserer These widerspricht, oder sie bestätigt...?"
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"Du erzählst mir nichts neues, Cousin. Welche These haben wir denn eigentlich?"
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"Ich meinte die Drachengeschichte, Cousin Grimmbart", entgegnet Zedrick.
"Ich hab nur zusätzlich überprüft, ob es nur so wirkt und durch natürliche Verunreinigungen auf absurden Wegen entsteht, oder ob die Herkunft ebenso ernst ist, wie das Ergebnis."
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"Klar, warum nicht!", meint L´nyr.
"Es wird mir nicht schaden mehr über Tyr in Erfahrug zu bringen. Jedoch lernen, wie Ihr es meint, ... nun sagen wir es so, es ist nicht mein Glaube. Und dabei belasse ich es auch.", folgt er Igan mit raschen Schritten.
L´nyr holt ihn ein und läuft dann paralell zum Krieger. Holt aus seinem Rucksack 2 neue Äpfel. Einen bietet er Igan an, in den anderen beißt er genüsslich hinein.
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Igan und L`nyr brauchen nicht lange, um den Tempel ausfindig zu machen. Es handelt sich um ein verhältnismäßig kleines Gebäude, welches offensichtlich nicht darauf ausgelegt ist, auf längere Zeit als Haupttempel zu fungieren. Das Wappen Tyrs ist auf zwei großen Schilden links und rechts vom Eingang zu sehen.
Im Inneren befindet sich die Gebetshalle, welche den größten Teil des Gebäudes einnimmt. Vor dem schmucklosen Altar steht ein kleiner Holztisch, auf dem ein großes ledergebundenes Buch ruht. Alles in allem ist die Halle eher karg eingerichtet. An der linken Seite führen drei Holztüren offenbar in kleinere Kammern, während sich rechts nur eine etwas größere Tür befindet.
Der Bischof, den man schon in der Ratshalle gesehen hat, ist anwesend, und neben ihm noch zwei weitere Priester. Im Gegensatz zu Bischof Braccio tragen die beiden eher schlichte blaue Gewänder.
“Willkommen in den Hallen des Gerechten, Fremde. Was führt euch zu uns?”
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Igan verneigt sich knapp, und antwortet leise: "Habt Dank. Mein Name ist Igan, das hier ist..." er schaut auf den Halbdrow und seufzt innerlich "..L'nyr."
"Ich sprach bei meiner Ankunft in Neu-Phlan mit Amgard Telon. Ich hatte von der Anwesenheit der Orks, die unter dem Zeichen des Tyrannen ihr Unwesen treiben, gehört. Er sagte, für den Fall dass ich mehr darüber erfahren wolole, sollte ich hierher kommen. Und ich sehe es als eine Ehre an, mein Schwert für eine gerechte Sache zur Verfügung zu stellen."
Dann schaut er auf seine Hüfte, und zuckt mit den Schultern. "Oder diese Axt."
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Die letzte Bemerkung, die sich Igan mal wieder nicht verkneifen konnte an L´nyrs Aresse, lässt dieser links liegen.
Mit einem ungewöhnlich überfreundliches Verhalten schüttelt er übereifrig die Hand des Bischoffs.
"Auch mir ist es eine Ehre in so einem hochangesehenem Tempel mein Schritt zu setzen, wehrter Herr Bischoff!"
"Sagt uns, wärt Ihr und Euere Brüder bereit uns bei der Befreiung des besetzten Tempels behilflich zu sein? Und wenn ja, wie weit würde Euere Hilfe gehen?"
Dann völlig unpassen und etwas ernster wirkend, "Sagt, Herr Bischoff, bietet Tyrs Tempel auch Absolution, oder nur Vollführung der Gerechtigkeit?"
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“Der Tempel,” beginnt einer der Priester Igan zu antworten, “ja, es ist wahr, dass Orks sich dort eingenistet haben, im ganzen Gebiet am anderen Ufer, und es stimmt auch dass sie das Zeichen der Schwarzen Hand tragen. Damals war der alte Tempel Ilmater geweiht, doch die Zeiten, dass seine Güte dort die Hallen erhellte sind lange vorbei. Wir wissen nicht, wie es im Tempel genau aussieht, doch müssen wir leider davon ausgehen, dass er entweiht wurde und nun Messen des Dunklen Lords dort abgehalten werden. Dies können wir natürlich nicht dulden und würden es gerne sehen, wenn der Tempel wieder in zivilisierter Hand wäre. Nur zu gern würden wir die Flagge des Gerechten dort hissen und die Schänder der heiligen Hallen ihrer gerechten Strafe zuführen. Allerdings ist dies keine einfache Aufgabe, denn ganze Horden von Orks leben dort in der Umgebung, mehrere Dutzend werden es auf jeden Fall sein. Wenn ihr es tatsächlich vollbringen solltet, den Tempel zurückzuerobern, dann stünden wir tief in eurer Schuld.”
Unterdessen antwortet der Bischof, offenkundig etwas irritiert aufgrund des Auftretens des Halbdrow, L´nyr: “Die Vollführung der Gerechtigkeit, wie ihr es nennt, ist keine einfache Sache. Sie muss mit äusserster Sorgfalt abgewägt werden, ehe ein gerechtes Urteil gefällt werden kann. Natürlich stehen wir zur Verfügung, wenn es darum geht Tyrs Willen walten zu lassen und Gerechtigkeit zu verüben. Aber auch Tyrs Nachsicht ist etwas, dessen wir uns tagtäglich bewusst sein sollten. Menschen machen Fehler, aber wenn jemand Reue zeigt und ein Wille zur Besserung erkennbar ist, dann kann ihm selbstverständlich auch die Absolution erteilt werden, solange die Schwere seiner Taten nicht zu stark auf seiner Seele lastet. Auch das ist Tyrs Wille.”
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Igan nickt, nicht geneigt, den Priester länger als nötig aufzuhalten.
"Habt Dank. Wie es scheint, braucht Neu-Phlan an allen Ecken und Enden Hilfe. Ich werde wohl noch länger hier verweilen. Und ich hoffe, ich werde einige Mitreisende dazu bewegen können, es mir gleich zu tun.""
Er verneigt sich kurz vor dem Priester, dann vor dem Bischof.
"Bischof Braccio." Damit dreht er sich um, und verlässt den Tempel wieder, L'nyr einen scharfen Blick zuwerfend.
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"Ich sollte es meinem... Freund, hier, ... gleich tun."
"Ich danke Euch Herr Bischoff für Euere Erklärungen und wünsche Euch noch einen schönen Tag.", schüttelt L´nyr wieder die Hand des Bischoffs energisch wie zuvor, dann folgt er dem Krieger.
Auf dem Rückweg:
"Euere Freudlichkeit, mir gegenüber scheint sich in Grenzen zu halten, damit habe ich kein Problem, aber passt auf dass Ihr es nicht übertreibt Mensch."
"Zuviel Antipatie kann sehr ungesund werden.", sagt L´nyr grimmig zu Igan.
-
Igan bleibt abrupt stehen, und dreht sich schwungvoll zu L'nyr um, diesen am Kragen packend.
"Versuchst Du, mir zu drohen? Darüber solltest Du noch einmal GUT nachdenken. Ich nehme meinen Glauben ernst. Verleite mich nicht dazu, Dir klarzumachen, wie ernst."
Er stößt den den Halbdrow fort, und schaut ihn ernst an.
"Du nimmst besser einen anderen Weg. Ich könnte mich sonst vergessen."
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Evander hat sich nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kurzen Kondolenzbesuch beim geschwächten Andrigi alleine aufgemacht die Stadt zu erkunden.
Auf Fragen was er denn vorhabe, antwortet er: "Ich möchte die Bewohner der Stadt besser kennenlernen. Bis jetzt ist dies nur eine weitere Stadt in Schwierigkeiten, wenn auch ganz besonderen. Aber was ich suche ist etwas, das der ganzen Sache ein Gesicht verleiht."
"Ich werde wohl den ganzen Tag unterwegs sein", fügt er hinzu.
-
L´nyrs Augen glühen vor Hass wärend Igan ihn festhält. Seine Hand wandert vorsichtig unter seinem Mantel. Als Igan ihn schliesslich wieder weg stößt und die letzen Worte sagt. stößt L´nyr zu. Seine dünne Klinge rasst gen Igan. Dabei faucht er, "Ich habe genug von dir!"
-
Igan kann die Klinge, die L´nyr unter seinem Mantel bereitgemacht hatte, nicht rechtzeitig erkennen, als sie auch schon auf ihn zuschnellt. Auch seine Kettenrüstung kann ihn vor dem kaltblütigen Angriff des Halbdrow nicht bewahren und so dringt das Kurzschwert tief in seine Seite ein. Mit einem selbstsicheren Grinsen nimmt L´nyr seinen Treffer zur Kenntnis, auch wenn Igan sich durch die Wunde, die einen durchschnittlichen Menschen mit Sicherheit zu Boden befördert hätte, kaum beeindruckt zeigt.
“WAFFE RUNTER!” erschallt nur Sekunden später ein Ruf von der Seite, wo gerade eine Wachpatrouille entlangmarschiert. Die beiden Soldaten eilen sofort in Richtung des Kampfes, um diesen zu unterbinden.
Igan hat die Situation mittlerweile vollkommen erfasst und ist handlungsbereit, wenn auch immer noch etwas irritiert, denn mit dieser Reaktion des Halbdrow hatte er beim besten Willen nicht gerechnet. Die Wunde schmerzt, doch noch zeigt der Krieger keine nennenswerte Reaktion auf die Verletzung, er hatte schon weit schlimmere Wunden in vergangenen Kämpfen davongetragen.
-
"Du kleiner, hinterhältiger BASTARD!"
Igan schaut L'nyr wutentbrannt an, der Schmerz in seiner Seite spürend. Doch fast sofort weicht die Zornesröte in seinem Gesicht einem kalten, grimmigen Lächeln.
Im selben Moment erschallt der Ruf der Wache, und Igan nickt.
"Ich hätte wissen sollen, dass ein Halbblut wie Du eine dreckige Ratte ist... und jetzt wirst Du die gerechte Strafe erhalten."
Während er einen schnellen Schritt um L'nyr herum macht, um diesen zwischen sich und die heraneilenden Wachen zu bringen, gleitet die Axt in seine Hand, und er holt zu einem mächtigen Schlag gegen die Beine des Halbdrow aus. Es hat nicht den Anschein, als habe er vor, den Halbdrow entkommen zu lassen.
-
Der Schurke zögert einen Augenblick, wägt seine Chancen erst jetzt ab. Dann blickt er grimmig in Richtung Igan: "Du kriegst mich nicht, Mensch!", faucht er. Täuscht, als würde er in Igans Richtung wollen, doch Kurzerhand dreht er sich um und versucht zwischen den Wachen umher zu turnen.
-
Igan reagiert schnell und seine Axt trifft den Halbdrow mit tödlicher Präzision direkt am Oberschenkel, wo sie eine tiefe Wunde reisst. L´nyr stolpert nach hinten, doch anscheinend hat er dies nur angetäuscht und sofort wendet er sich um, und läuft wild duckend an Igan und einer der Wachen vorbei, welche ihm den Weg versperren wollte. Zwar macht ihm die Beinwunde zu schaffen, doch das ist momentan sein geringstes Problem. Der Wachmann schaut zunächst verdutzt, hebt dann aber seine Hellebarde und setzt dem Halbdrow nach, der offensichtlich zu fliehen versucht, während der andere sich weiter auf Igan zubewegt, die Hellebarde in einer Hand, um anzuzeigen, dass er nicht auf einen Kampf aus ist.
“Was ist hier los!?”
-
L´nyr versucht so schnell wie möglich weiter zu laufen, doch keine 10 Schritte und sein verletztes Bein streikt. Es kann ihn nicht halten und so fällt er zu Boden, versucht sich zwar anzurollen, doch das misslingt ihm gründlich. Er versucht sich aufzurappeln und bedroht die Wache, die ihn eingeholt hatte mit seinem Kurzschwert.
"Sussun, bleib mir vom Leib, Rivvil!" Sein Gugel, der einigermassen sein Gesicht verdeckte ist bei dem Fall vom Kopf heruntergerissen worden und so starrt die Wache in das finster wirkende, schwarze Gesicht eines Drows.
-
Igan scheint nicht gewillt, sich auf eine längere Diskussion einzulassen, und bewegt sich zügig weiter auf L'nyr zu.
"Der kleine Bastard wollte mich abstechen. Und jetzt wird er dafür bezahlen, bei Tyr. Kümmert Euch um ihn, oder ich erledige das selbst."
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Igan läuft an der Wache vorbei, welche nach kurzem Zögern hinter ihm herläuft.
L´nyr versucht unterdessen von der anderen Wache loszukommen, doch diesmal will es ihm nicht so recht gelingen, und mit einem Feger reisst ihn die Hellebarde der Wache von den Füßen und er verliert die Besinnung, als sein Kopf auf das harte Pflaster aufschlägt. Die Wache kniet sofort neben ihm nieder, um ihn zu stabilisieren.
Kurz darauf sind dann auch Igan und die zweite Wache angekommen. Auch wenn sie ihn nicht direkt mit ihren Hellebarden bedrohen, so sieht man den beiden Wachen die Anspannung deutlich an und sie halten den Krieger genau im Auge.
“Also nocheinmal, was ist hier losgewesen!?”
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Igan schaut auf den bewusstlosen Halbdrow, und nickt zufrieden. Langsam wischt er seine Axt an seinem Mantel ab, und befestigt diese dann wieder an seinem Gürtel, bevor er antwortet, sein Atem wieder langsamer werdend.
"Ich kam von einem Besuch im Tempel des Gerechten. Wir hatten Streit. Er drohte mir. Ich packte ihn am Kragen und sagte ihm, er solle sich solche Dinge besser gut überlegen. Dann stieß er mir unvermittelt seine Klinge in die Seite. Das habt ihr bereits gesehen."
Er seufzt. "Ihr werdet wissen, was mit ihm zu geschehen hat. Ich habe mich nur verteidigt. Doch am Besten sorgt ihr dafür, dass er Neu-Phlan verlässt. Sonst werde ich die Bestrafung nach meinem eigenen Ermessen vornehmen, wenn ich ihn noch einmal sehe."
Dann wird seine Stimme ruhiger. "Ich halte mich in der Zebrochenen Krone auf. Falls ihr noch Fragen habt, würde ich Euch diese lieber später beantworten, und erst meine Wunde versorgen lassen. Mein Name ist Igan."
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“Also gut, Herr Igan, ich denke die Sache ist für den Moment geklärt. Den Angriff haben wir gesehen, daran besteht kein Zweifel. Streiten ist eine Sache, aber gleich zur Waffe zu greifen... Das sieht wirklich nicht besonders gut aus, lassen sie die Wunde besser schnell versorgen, aber sie kennen sich mit soetwas ja bestens aus, wie es den Anschein hat. Wenn noch Fragen sind, wird man sich an sie wenden. Bis dahin noch einen ruhigen Abend.”
Nachdem das geklärt ist, schnappen sich die beiden Wachen L´nyr und tragen ihn in Richtung der Südkaserne davon. Ein paar Anwohner stehen tuschelnd in einiger Entfernung und schauen sich die Angelegenheit genau an, während Igan auch schon wieder schnellen Schrittes unterwegs zur Krone ist.
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Ohne Umschweife kehrt Igan indes in die zerbrochene Krone zurück. Dort angekommen schmeisst er seinen blutbefleckten Mantel über einen Stuhl, lässt sich selbst auf einen Zweiten fallen, und starrt missmutig auf die Wand der Schenke.
Dann winkt er die Bedienung heran, und bestellt einen Krug Ale, leert diesen, und bestellt sogleich noch einen. Bis zum Eintreffen eines anderen seiner Mitreisenden bleibt er dort stumm sitzen, den stumpfen Schmerz in seiner Seite ignorierend, wenngleich das rot glänzende Metall an seiner Flanke Bände spricht.
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Etwas später kommt dann tatsächlich Zedrick runter, um Essen für Dalaar, seinen Cousin und sich zu besorgen. Als er Igan sieht erhellt sich seine Miene etwas und während er auf ihn zugeht begrüßt er ihn schon:
"Schon zurück, Igan? Ich wollt grad was zu essen holen, wollt ihr auch...
Überrascht weiten sich seine Augen als er das Blut sieht und schnell läuft er hin. Als er dann auch noch sieht, dass das Blut wirklich aus Igans Seite kommt, ruft er erstmal lautstark Dalaar nach unten bevor er die Wunde umsorgt. Währenddessen spricht er mit seinem neuen Patienten
"Wie ist das passiert und habt ihr noch irgendwo Wunden?
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"Sagen wir einfach, dass L'nyr uns morgen nicht begleiten wird, um den Friedhof zu besichtigen. Er verbringt einige Zeit hinter Gittern... oder was auch immer die Justiz für richtig hält. Je nach dem, was die hiesigen Gesetzte für einen bewaffneten, hinterhältigen Angriff fordern."
Er trinkt noch einen Schluck Ale, und zuckt dann in dem Versuch, seine Schmerzen zu überspielen, mit den Schultern.
"Wird schon wieder. Der Knabe hat mich kalt erwischt, aber ein paar Jahre in den Bergen Damaras und man gewöhnt sich an Vieles. Ich hoffe Eurem Cousin geht es ein wenig besser?"
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Überrascht und dann betrübt blickt Zedrick Igan an, als er den kurzen Bericht hört.
"Es sollte mich wohl nicht sonderlich überraschen, meine Freunde konnten sich nie mit ihm anfreunden, während sie alle anderen Begleiter schnell akzeptiert haben. Aber dass es gleich soweit kommt...."
Er schüttelt den Kopf und fährt erst nach ein paar Sekunden konzentrierter Wundreinigung fort:
"Andrigi wird schon wieder, genau wie ihr. Sein Stolz ist ernsthafter verletzt, aber wenn er sich erst wieder nütztlich machen kann, wird auch das kein Problem sein. Und bei euch bin ich mir sicher, dass Dalaar seinen Gott um dessen Hilfe bitten wird, deswegen versuche ich im Moment auch nur, die Blutung zu stillen und die Wunde zu reinigen. Dennoch, L'nyr muss euch sehr nahe gewesen sein, dass er euch so schwer erwischen konnte. In einem offenen Kampf würde ich ihm keine solchen Chancen einräumen."
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"Wem würdet ihr keine Chancen einräumen?"
Der Halb-Elf kommt kurz nach Zedricks Rufen die Treppe hinunter, wenn auch nicht überhastet.
"Ah, Igan, ihr seid zurück."
Erst als der Kleriker näher an dem Menschen herantritt, erkennt er die Wunde an seiner Seite, welche zuvor von Zedrick verdeckt wurde.
Schnell verschwindet der Schock von Dalaars Gesicht, nachdem er die Wunde entdeckt hatte.
Dann kniet er sich neben Igan nieder.
"Ich werde schnell meinen Gott bitten, ein paar der Wunden zu heilen."
Ein kurzes Gebet, gefolgt von einer flüchtigen Berührung an der Stelle und gleich darauf schließen sich ein paar der Wunden.
"So sagt, wer war das, Igan?"
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Die wohltuende Wirkung der Heilkraft schließt einen Teil der Wunde und auch die schmerzhafte Nachwirkung des Schwertstichs wird stark gelindert. Dalaars und auch Zedricks Einschätzung nach würde ein weiterer Zauber genügen, damit Igan am nächsten Morgen wieder bei vollen Kräften sein kann, wenn die Reise zum Friedhof dann endlich beginnen soll.
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Als er dies erkennt, bittet der Heiler nochmals um die Hilfe Erevan Ileseres, um die Wunden zu schließen.
Ein leicht bläuliches Leuchten geht von seinen Händen aus, als er die letzten Formeln gesprochen hat.
Wieder schließen sich en paar der Wunden.
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Nachdem Dalaar den zweiten Zauber vollendet hat, ist Igans Wunde vollkommen verschwunden. Was bleibt ist noch ein leichtes Ziehen in der Seite, und natürlich die roten Flecken auf Rüstung und Kleidung, welche langsam dabei sind, zu trocknen.
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"Das sollte genügen."
Langsam erhebt sich der Kleriker wieder, blickt dann Igan an.
"Doch erzählt, was ist euch zugestoßen? Ihr wart doch hoffentlich nicht ohne uns auf dem Friedhof?"
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"Habt Dank, Dalaar. Ich war im Tempel von Tyr. Auf dem Weg dorthin habe ich diesen kleinen dreckigen Bastard von einem Drow getroffen. Er hat mich dorthin begleitet und sich völlig ungebührlich benommen. Und auf dem Rückweg meinte er plötzlich, mir aufgrund meiner Abneigung ihm gegenüber drohen zu müssen. Da hab ich ihn am Schlawittchen gepackt, und ihm geraten, sich gut zu überlegen, WEM er drohen wollte."
Igan schüttelt den Kopf, und schnaubt unwillig.
"Ich sagte ihm, er solle besser einen anderen Weg zur Krone nehmen, bevor ich mich vergäße. Und dann rammte er mir unvermittelt seine Klinge in die Seite."
Der Krieger scheint ob des Vorfalls sichtlich aufgewühlt, scheinbar fassungslos, wie wenig Ehre der Halbdrow besitzt.
"Aber wie ihr seht, hat dies nicht gereicht - und das war sein Pech. Zwei Wachen sahen, wie er mich angriff, und haben ihn mitgenommen. Aber nicht bevor ich ihm nicht ein Andenken verpassen konnte. Ohne einen guten Heiler wird er noch lange humpeln."
Igans Gesicht verfinstert sich, als er seinen Bericht abschliesst, und leise spricht:
"Und sollte ich dieses Stück Dreck noch einmal zu Gesicht bekommen, werde ich selbst über ihn richten. Bei Tyr."
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Sichtlich enttäuscht über den Halb-Drow, lässt Dalaar kurzden Kopf hängen.
Scheinbar hätte er gedacht, den Mann zu leutern.
Dennoch blickt er kurz darauf wieder zu Zedrick.
"So könnten wir doch Andrigi herunterholen und gleich hier speisen, was meint ihr?"
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Andrigi lässt sich nicht lange bitten, als Zedrick zu ihm ins Zimmer kommt, und springt sofort auf und folgt seinem Cousin nach unten. Auf dem Weg dorthin lässt er sich kurz berichten, was Igan zu gestoßen ist.
"Das hätte ich von L'nyr nicht gedacht. Paranoid zu sein ist ja eine Sache, aber Freund nicht von Feind unterscheiden zu können, eine ganz andere."
Unten angekommen, schaut Andrigi zuerst auf Igan, kann aber außer ein paar trockenen Blutflecken auf seiner Rüstung wenig erkennen.
"Mir scheint, Dalaar und Zedrick haben sich bereits um Euch gekümmert, denn ihr seht so robust wie immer aus. Nur Eure Rüstung und Eure Kleidung könnte etwas Wasser vertragen. Aber mir geht es dank der Hilfe unserer beiden guten Geister auch schon wesentlich besser als heute morgen. Noch etwas Ruhe heute und morgen werden wir schauen, wer sich so auf dem Friedhof rumtreibt."
Erst jetzt bemerkt Andrigi, dass Evander gar nicht da ist, erinnert sich aber daran, dass er erst am Abend wieder kommen wollte.
"Was wohl Evander so in der Stadt erlebt. Hoffentlich ergeht es ihm nicht so wie Euch, Igan."
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"Ich denke mal, L'nyr wird den Rest des Tages damit verbringen, aus seiner Ohnmacht zu erwachen. Und sich dann damit anfreunden müssen, die Konsquezenzen für sein Handeln zu tragen. Und Evander kann schon auf sich aufpassen."
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Zedrick hat anscheinend beschlossen, dass genug Trübsal geblasen wurde:
"Ein Gutes hat die Sache: wir müssen unsere...Fundstücke nur noch unter uns aufteilen."
Wieder etwas ernster fährt er fort:
"Evander wird uns kaum Probleme machen, ich halte große Stücke auf ihn und vielleicht findet er ja sogar noch etwas interessantes heraus. Was mich zur nächsten Frage bringt, Igan: habt ihr im Tempel noch etwas erfahren können?"
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Unterdessen ist Evander allein unterwegs in den Straßen von Neu-Phlan. Wie am Vortag schon, kann er vielerorts Handwerker bei der Arbeit beobachten, sowie Wachen, die durch die Straßen patroullieren. Die Stadt vermittelt ein Gefühl von Pioniergeist. Auch wenn dies natürlich nicht die ersten Menschen sind, die diesen Ort bevölkern, so ist es doch etwas Neues, was hier entsteht. Man kann den Enthusiasmus, mit dem sie ihre Arbeiten verrichten deutlich spüren, der übliche Drang der Menschen, sich nicht unterkriegen zu lassen und allen Gefahren zum Trotz weiter auf ihr Ziel zuzusteuern, sowie etwas Bleibendes zu schaffen, ein Monument für ihr Leben zu hinterlassen, treibt auch hier die Arbeiten voran.
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Der junge Barde, der von dem ganzen Drama nichts weiß, schlendert derweil durch Phlans Straßen. Sich hier und dort mit den Bewohnern der Stadt unterhaltend folgt er keiner festen Route oder Ziel.
Gegen Mittag kauft er sich für ein paar Kupfer Brot, Käse und Obst und stillt seinen Durst an einem der Brunnen.
Dort ruht er sich eine Weile aus und beobachtet die Vorbeigehenden. Ihm scheint zu gefallen was er bis jetzt gesehen und gehört hat. Höfliche Leute, freundlich und so gar nicht abweisend gegenüber Fremden, obwohl sie hier von Feinden und Gefahren umzingelt sind.
In sichereren Städten ist das anders, hier haben die Leute wohl einfach besseres in Sinn, denkt er sich und lächelt dabei leicht.
Schließlich erhebt er sich und klopft sich den Straßenstaub von den Kleidern. Genug für heute.
Langsam lenkt Evander seine Schritte zurück zur Krone.
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So vergeht auch dieser Tag und gegen Abend finden sich die noch verbleibenden fünf wieder gemeinsam in der Krone ein, wo sie auch Baran wiedersehen, der ihnen berichtet, dass er am Morgen abreisen wird, und ihnen allen viel Glück und Erfolg bei den ihnen bevorstehenden Aufgaben wünscht. Über den Vorfall mit dem Halbdrow zeigt er sich sichtlich schockiert, er hatte den jungen Mann wie die meisten wohl anders eingeschätzt, aber so kann man sich irren.
Der Abend vergeht ansonsten ruhig und als schließlich die Nacht hereinbricht, verschwinden alle auf ihren Zimmern, um sich nocheinmal gründlich auszuschlafen, ehe es dann morgens endlich losgehen soll. Der nicht ganz eingeplante Ruhetag hat sein Übriges getan, die Abenteuerlust der jungen Männer zu entfachen, und so können sie es kaum erwarten, bis endlich die Sonne aufgeht.
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Fortsetzung...