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Heftiger feuchtwarmer Regen, welcher einige Mitglieder etwas an die Erzählungen aus ihrer Kindheit über Xend'rik, die alte ruhmreiche Geburtstätte ihres Volkes, erinnert, fällt sturmflutartig gnadenlos vom sonst zu hitzigen Siberys, während die feuchtwarme Luft und schwüler Wind die Haut klebrig und schwitzig macht.
Eigentlich regnet es hier in dieser Gegend fast das ganze Jahr über, doch daran gewöhnen werden er und seine tapferen Blutsbrüder sich wohl kaum im Gegensatz zu seinen ferneren Verwandten aus dieser Gegend.
Schließlich waren seine Waffenbrüder staubige, sandige und trockene Wüsten und Steppen gewöhnt und nicht diese sumpfige bewaldete Gegend und Moorlandschaft, welche nun fast schon fünf Jahre ihr neues Zuhause ist.
Doch bis auf das Wetter hat sich für die stolzen Tairnadal sich nichts verändert, denn Jahre täglicher blutiger Auseinandersetzung und tödlicher Kämpfe liegen hinter ihnen und enden auch nicht in der Gegenwart.
Nur der Feind hatte sich über die Jahre verändert:
Waren es zu Beginn ihres Ankommens Druidenzirkel und Feenwesen gewesen, welche den ehemaligen Siyal Marrain der Tairnadal ihr neues Leben schwer gemacht haben, weil niemand außer ein paar wenigen ortsansässigen Elfen ihnen Glauben geschenkt hat, dass sie anders waren als ihre Verwandten aus ihrer Heimat, denn sie hatten ihre Ahnen, den Krieg, ihre traditionelle Kleidung, ihre Pferde, ihre Waffen und ihre Werte vollkommen zurückgelassen, um ein neues völlig anderes Leben weit weg von ihrer alten Heimat und Zuhause zu beginnen, als Verbannte und Verräter an ihrer eigenen Rasse, und so waren es kurz darauf Truppen aus Aundair, Aschejünger, ein wahnsinnig gewordener Zentaurenstamm und Monster des Drachens aus der Tiefe, welche ihre neue Heimat bedrohten.
Doch all diese Feinde konnten den kampferfahrenen Tairnadal nichts anhaben.
Zwar waren sie fast alle nun keine Rastlosen und Krieger mehr, sondern eher den Frieden und die Natur liebende Mitglieder der Greensinger, der Gate Keeper und des Waldhüterzirkels, welche nicht mehr zu den Ahnen beteten, doch in ihrem Blut steckten immernoch die Fähigkeit und der Willen eines Volkes, welches praktisch für den Krieg und den Kampf geboren worden ist.
Kein Feind konnte sie wirklich besiegen oder vernichten.
Seit dem Ende des letzten Krieges wurde es jedoch ruhiger, denn außer gegen die Stämme von saurierartigen Wandlern, welche meist unter dem Sammelbegriff Echsenvolk in der Gegend bekannt und nordöstlich von den Ruinen beheimatet sind, gab es keinen Krieg mehr.
Doch alles war nur die Ruhe vor einem neuen noch viel mächtigeren Sturm als den Gefahren des letzten Krieges:
Ein neuer Feind bedrohte ihre neue Wahlheimat und das Leben jedes Bewohners des Sumpfes und der Wälder seit einigen Wochen.
Ein neuer Feind, welcher mächtig genug Schmerz und Leid unter ihnen zu verbreiten und wirklich auch Mitglieder des Zirkels zu töten.
Ein neuer Feind, dessen Banner ein blutrote krallenbewehrte Goblinhand ist.
Killiar Arrowswift landet mit seinem treuen Reittier, einer riesigen Eule, im Hain der Elfen, und auch seine drei Begleiter, Krieger des stolzen Tiri Kitor-Clans landen mit ihren gefiederten Reittieren kurz darauf neben ihrem Anführer.
Die Eulen waren in dieser sumpfigen und gefährlichen Wildnis tausendmal besser geeignet und zu bebrauchen als ein valenarisches Reitpferd oder ein talentischer Reitdino und die Valenar lieben diese ruhigen majestätischen und loyalen Geschöpfe genauso wie einst ihre geliebten Reitpferde.
Um so mehr schmerzt Killiar der heutige Verlust von zwei dieser Geschöpfe und kommt fast an den Schmerz heran, welcher der Valenar damit verbindet, dass gestern einer seiner Waffenbrüder im Kampf gegen den neuen Feind gefallen ist.
Tränen vermischen sich schon seit dem Rückflug mit dem Schweiß und dem ständigen Regen, welcher in sein Gesicht niedergeprasselt ist, und Kiliar muss dagegen kämpfen erneut zu weinen, denn auch wenn er nun ein Tiri Kitor und kein Tairnadal nun war, so war Weinen immernoch ein Zeichen von Schwäche.
Er würde mit Trellara Nightshadow und mit Sellyria Starsinger über den Tag und die nächsten Pläne reden müssen und ihre Heilung benötigen, denn zwar tropfte und klebte immernoch Blut seines Feindes an seiner vom Regen völlig naßen Rüstung und Kleidung, aber auch das Seinige.