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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Nocturnum => Thema gestartet von: SH-01 am 16.01.2008, 01:31:03

Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 16.01.2008, 01:31:03
(http://img153.imageshack.us/img153/7305/visitinghl2.jpg)

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Wann immer der heilige Geist Clyde Darrow erleuchtet kann dieser nichts anderes tun als zu sprechen. Es ist dabei egal ob er gerade an einer Straßenecke steht, im Bus sitzt oder hier mit all den Verrückten eingesperrt ist - es gibt Dinge die einfach gesagt werden müssen...und es ist seine Aufgabe dies zu tun.

"Sehet! Ich sah ein großes Feuer in den Himmeln. Und es roch nach Tod, nach kochender See und..."

"Halt die Klappe, Darrow. Ich bin nicht in Stimmung."

Darrow wirbelt herum und starrt den neuen Patienten an. Er hat eine Nachricht für diesen da, eine Nachricht von Gott. Aber...diese eine will er nicht aussprechen. Er will es ihm nicht sagen.

"Was? Hör auf mich anzuglotzen du alter Zausel!"

"Siehe," sagt der alte Mann traurig, "ich habe den Zorn des gottlosen Tieres gesehen, der, der unter der Erde kriecht. Ich sehe einen kalten metallenen Tod für dich kommen, mein Freund. Noch heute Nacht.
Amen."


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Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 21.01.2008, 20:34:12
27. Oktober 2006 - Irgendwo über dem Mittleren Westen - 10.00 Uhr

Mehr als drei Stunden sind inzwischen vergangen, seit die kleine Boingmaschine der Delta Airlines das vertraute San Francisco hinter sich gelassen und Kurs auf die Zwischenstation Chicago genommen hat. Zwar hatte es beim Einchecken keinerlei Probleme gegeben - auch wenn den Ermittlern bei jeder Erwähnung ihres falschen Namens beinahe das Herz stehenblieb - doch ist die Nervosität auch inzwischen nicht von den Vieren abgefallen.
Mehr noch, die Stunden der Reise fordern allmählich ihren Tribut: Die stetige leichte Übelkeit hat das spartanische, pappige Bordfrühstück im Magen in einen bitteren Klumpen verwandelt, die trockene, umgewälzte Luft scheint kaum in den Lungen anzukommen und das monotone Dröhnen der Triebwerke betäubt Ohren und Geist.
Die Landschaft, welche hin und wieder durch Wolkenlöcher sichtbar wird, ist eintönig und von Menschenhand in unnatürliche Formen gepresst, die Gesichter der desinteressiert vor sich hin starrenden Passagiere wirken maskenhaft und voller freiwillig gewählter Apathie. Von irgendwoher schleicht die seltsame Sicherheit, diese Menschen würden auch dann weiterhin mit angestrengter Konzentration regungslos ins Nichts glotzen, wenn Parker die kataklysmischen Aufzeichnungen aus seinem Handgepäck reißen und das Ende allen Lebens in grauenerregend ununmstößlichen Fakten deklamieren würde.
Und während die so kostengünstig wie möglich zusammengenietete Metallröhe der 737, vollgestopft mit mörderischem Kerosin und zusammengepferchtem Menschenvieh, mit wahnwitziger Geschwindigkeit durch die eisige Luft gepeitscht wird, verstärkt sich bei den vier Reisenden das Gefühl, trotz der drangvollen Enge inmitten der unwissenden Passagiere völlig einsam zu sein...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 22.01.2008, 09:32:26
Jayden, gepresst in den engen Sitz am Gang kann merklich aufatmen, als das Signal gegeben wird, dass man die Sicherheitsgurte lösen kann.
Er blickt zu den anderen, Christopher Lloyd, der direkt neben ihm sitzt und Yuki, die einen Platz weiter sitzt. Ryan hingegen hat einen Platz auf der anderen Gangseite bekommen.

Jayden versucht irgendwie zu Schlafen, doch das gelingt ihm nicht. Stattdessen schafft er es nicht einmal, ein Gespräch mit den anderen anzufangen. Die beklemmende Enge des Flugzeugs macht auch ihm das Nachdenken schwer. Immer wieder laufen Leute an ihm vorbei in dem engen Flugzeugrumpf. Dann kommt eine der Stewardessen vorbei, reicht ihm das Tablett mit Essen, doch jeder Bissen fällt dem früheren Automechaniker schwer.

'Was würde mein Dad wohl denken, wenn er hier sitzen würde. Wenn er in meiner Situation wäre?' überlegt der neugeborene Versicherungsprüfer, weil ihm schlichtweg nichts anderes einfällt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Thomas Craig am 22.01.2008, 13:38:17
Der Mann der eigentlich nicht Ryan heißt schaut sich unbehaglich um. Die anderen sitzen ebenfalls zusammengepfercht auf der anderen Seite des Ganges.
Jetzt weiß ich wieder warum ich fliegen hasse...
Mühevoll versucht er sich in eine bequemere Position zu wälzen, doch ... scheitert kläglich.
Shit.
Trübsinnig schaut er auf die Rückenlehne des Sitzes vor ihm... unfähig zu schlafen.
Man, bin ich müde...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 27.01.2008, 10:58:22
Christopher, der den Fensterplatz in der nähe der Tragfläche bekommen hat versucht sich abzulenken. Gelangweilt blättert er in einer der langweiligen Zeitschriften die er am Terminal in einem Shop gekauft hat und raschelt leise mit einer Tüte Kekse, welche er in der Ritze zwischen Bordwand und Sitz platziert hat. "Die Menschen haben auch Probleme..." mit einem grimmigen Gesichtsausdruck blättert er eine Seite weiter. Doch nach einiger Zeit lässt er seine Lektüre in dem Gepäcknetz an der Rückenlehne des Sitzes vor ihm verschwinden. "Man ärgert sich ja doch nur über diese Ignoranz, dieses Unwissen..." In den letzten Stunden scheint sich der Mann, der einst Richard Parker war, stark verändert zu haben. Seine Stirn legt sich in Falten als er aus dem Fenster in die leere Weite des Wolkenbehangenen Himmels blickt. "Bad Moon rising..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 27.01.2008, 22:57:27
Yuki Fujiwara lehnt mit dem Kopf an der Rückenlehne des Sitzes und hat die Augen geschlossen. In ihren Ohren stecken Knopfhörer ihres MP3-Players, zum ersten Mal seit der Flucht aus Arthur Walters Observatorium. Mit der Musik hofft sie, ihre nur noch wie Steine nach unten zerrenden Gedanken zum Verstummen zu bringen.
"Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Nur noch voran. Voran für Kay. Und Nakamura und Onkel Ken und überhaupt, für uns und unsere Familien. Lass' bloß den Kopf nicht hängen, Æri... Jaja, weil jemand früh genug dafür sorgen wird... Ach Gott, das reicht!," wälzt die junge Frau den Kopf nach einer Seite, als würde sie damit die innere Stimme abschütteln wollen. Die stumpfen, deprimierenden, unwissenden Mienen der anderen Fluggäste tragen allerdings nicht zur Aufheiterung der Schwedin bei.
Und in ihre Ohren fließen auch nicht gerade nach strahlender Zukunft klingenden Worte eines inzwischen recht alten japanischen Rockliedes:

"...weekend, weekend, I'm on my wits' end..." (http://youtube.com/watch?v=YKYJpr34ZW8)
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 28.01.2008, 15:23:44
Den vieren fällt erst auf, dass auch sie in ein mattes Dahindämmern verfallen waren, als der am Gang sitzende 'Jayden' von einer jungen Schwarzen ungeschickt angerempelt wird. Eine kaum hörbare Entschuldigung stammelnd, stolpert sie eilig mit wackeligen Schritten weiter nach hinten, in Richtung Toiletten, wobei sie die Hände schützend über ihren deutlich gerundeten Bauch legt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 28.01.2008, 17:42:18
Jayden hatte die Frau gar nicht wirklich herannahen sehen. Stattdessen sitzt er in seinem Sessel, hat eine der Broschüren aufgeklappt und hält diese mehr zur Zierde vor sich als dass er wirklich darin lesen würde.

Doch als die Frau den ehemaligen Mechaniker rempelt und augenscheinlich nicht ganz kontrolliert weitergeht, blickt der junge Amerikaner der Frau hinterher.
'Ob das Fliegen eine so gute Idee war mit dem Kind?', überlegte Nic, als er den Kopf wieder nach vorne drehte. Sie war augenscheinlich schwanger und musste auf die Toilette. Interessiert blickte Nic hoch, wer noch alles die Frau bemerkt hatte.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 28.01.2008, 17:56:56
Die Bewegung durch den Mittelgang reißt die Goth aus dem in leise Musik gefärbten dämmrigen Halbschlaf und lässt sie den Kopf, ohne ihn von der Lehne zu heben, zu Durchgang wenden. Aus halb geöffneten Augen nimmt sie die junge Frau wahr, wie sie wankend die Toilette ansteuert und dabei Nic, nunmehr Jayden, anrempelt.
"Wenn sie wüßte, was wir wissen, würde sie bestimmt nicht ans Kinderkriegen denken,.." denkt sich die 'Versicherungsprüferin', während das monotone Rauschen der Triebwerke sie allmählich zurück in den Dämmerschlaf zerrt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 29.01.2008, 13:48:23
Doch offensichtlich nimmt keiner der anderen Fluggäste auch nur ansatzweise Notiz von der Schwangeren, während diese mit hastigen, unsicheren Bewegungen auf der Bordtoilette verschwindet.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 01.02.2008, 07:41:02
"Ich hoffe, es geht ihr gut.", überlegt Nicholas, als er noch einmal zur Bordtoilette zurück blickt.

Dann wendet er sich wieder dem kleinen Magazin in seinen Händen zu, doch entscheidet, dass er nicht den Kopf dafür hat. Stattdessen nimmt er einen Schluck aus der Cola und stöpselt die Kopfhörer in die Anlage, während er sich die Lautsprecher lediglich um den Hals legt. Lustlos zappt er durch das Radioprogramm, welches ihm dargeboten wird, in Erwartung, dass diese langwierige Flugstrecke sich langsam ihrem Ende entgegensehnt.
Tristigkeit, Langeweile und die Monotonie des Fluges haben recht schnell eine einschläfernde Wirkung, doch das Wissen kehrt immer wieder zu dem Geschehenen zurück und zwingt Jayden in das Hier und Jetzt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 01.02.2008, 22:24:25
Der gellende Schrei, erfüllt von rasendem Schrecken, Panik und Schmerz der kurz darauf aus der engen Bordtoilette gellt, wird von der billigen Kunstofftür nur unwesentlich gedämpft und lässt den vier ohnehin nervlich vorbelasteten Ermittler das Blut in den Adern gefrieren!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 02.02.2008, 01:33:58
Die Goth schreckt zusammen und wird von einem Moment auf den nächsten kreidebleich. Die Panik, die im Schrei mitschwingt, droht, Yuki so gut wie widerstandslos zu überwältigen. Obwohl sie den Kopf reflektorisch herumreißt, bleibt die Schwedin trotzdem zunächst an ihrem Platz sitzen, mit wild pochendem Herzen.
Angst überkommt sie - auch wenn ihr Verstand der, inzwischen ehemaligen, Medizinstudentin sagt, dass die Schwangere  lediglich ihre Wehen bekommen haben mag, so erdichtet das Gedächtnis und die an Paranoia grenzende Furcht gleich um vieles schrecklichere Szenerien.

Unentschlossen bleibt die junge Frau die nächste halbe Minute sitzen, mit dem Blick durch die Kabine schweifend. Die Ohrstöpsel des MP3-Players zieht sie halb unbewußt heraus und wickelt das Kabel um den kleinen Stick.
Einerseits möchte Yuki einfach die Augen schließen und ja nicht weiter auffallen, andererseits - was ist, wenn es an Bord sonst niemanden gibt, der eine Geburt empfangen könnte? Die 'Versicherungsprüferin' ist zwar nicht sonderlich von ihren Fähigkeiten als Hebamme überzeugt, aber immerhin hat sie bereits mehrere Semester Medizinstudium hinter sich.
Nachdem sie mit den anderen Ermittlern fragende Blicke ausgetauscht hat, erhebt sich die Schwedin und durchquert die Kabine in Richtung der Toilette, sich ständig wie gehetzt umsehend. Sie hofft, unterwegs auf eine Flugbegleiterin oder sonst jemanden vom Personal zu treffen. Sie hofft, es handelt sich wirklich "nur" um unerwartete Geburtswehen. Sie hofft, weil sie der Tätigkeit einer Laienärztin Vorzug gibt vor der ständigen, nagenden Unruhe.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 02.02.2008, 08:20:52
Auch Nic schreckt hoch, als der Schrei durch die Druckkabine dringt.
Sein Kopf schnellt zur Bordtoilette, von woher er den Schrei vermutet.
Als sich seine Blicke mit Yuki's schneiden, erkennt sie in seinem, dass sie helfen müssen, egal in welcher Situation sie sich befinden.

Schnell steckt er die Broschüre weg, legt die Ohrstöpsel weg und blickt nochmals zu der ehemaligen Medizinstudentin, welche sich nun ebenfalls erhoben hat. Sofort eilt er hinter Yuki her, während er sich umblickt, wie die anderen Passagiere auf die Situation reagieren. Vielleicht ist unter den Passagieren ein Arzt, sodass Æringa nicht in Gefahr gerät, sich zu verraten.
Genauso wie sie alle. Schweiß steht punktweise auf Jaydens Stirn, als er hinter Yuki in Richtung Bordtoilette geht.
Was würde sie nun schon wieder erwarten?
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Thomas Craig am 02.02.2008, 11:08:12
Thomas Craig, der nicht mehr Thomas Craig heißt, bleibt auf seinem Platz sitzen. Gelangweilt blättert er durch die Zeitschriften und setzt seine Kopfhörer auf.
Immer der gleiche Scheiß. Gleich fängt bestimmt noch ein Kind an zu brüllen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 02.02.2008, 16:04:40
Die meisten anderen Fluggäste haben ihre Köpfe nach hinten umgewand und glotzen Nicholas und Æri hinterher. Ihre eigenen, halbherzigen Ansätze ebenfalls aufzustehen und zu Helfen ersterben durch den Einsatz der beiden allerdings; einige Passagiere wenden sich nun auch bereits wieder ihrer Zeitung zu oder demonstrieren auf sonstige Weise ihre Nichtbeteiligung. Später werden sie ihre Untätigkeit mit der Ausrede verteidigen können, "es habe ja schon jemand geholfen" oder "man wollte sich nicht in persönliche Dinge einmischen" - doch der wahre Grund ist, dass das Heraustreten aus der schützenden Anonymität einen namenlosen Schrecken birgt, dessen instinktive Bedrohung wohl im Nachhinein selbst kaum Jemand nachvollziehen werden kann.
Doch in diesem konkreten Augenlick bleiben die beiden Helfer ganz allein vor der Tür der Bordtoilette, welche, wie sie feststellen müssen, von Innen verriegelt ist! Niemand kommt um zu helfen. Man kauert sich im Sitz zusammen, vermeidet es andere anzusehen und hofft, nicht gesehen zu werden.  Jeder ist froh, die Verantwortung auf andere Schultern abgewälzt zu sehen - auf diese Schultern, die doch bereits eine so schwere Bürde tragen müssen...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 02.02.2008, 23:12:16
Noch im Gehen wird es Yuki klar, dass wirklich fachkundige medizinische Beihilfe und wahrscheinlich auch moderne Technik vonnöten ist, denn soweit sie es erkennen konnte, befand sich die Frau erst in etwa im siebten Schwangerschaftsmonat.
"Es...muss ein Frühchen sein," teilt sie leise und mit besorgter Stimme Jayden, der ihr gefolgt ist, mit - hinter der Feststellung verbergen sich unverhohlene Zweifel, das Problem meistern zu können.

Da die Tür von innen abgeschlossen ist, klopft die Schwedin dreimal mit den Fingerknöcheln gegen. "Miss?! Alles in Ordnung?! Brauchen Sie Hilfe?!," ruft sie der Frau jenseits der Tür zu und schaut wieder zu ihrem Begleiter. "Warum kommt niemand vom Personal?," runzelt sie die Stirn, "Ni... äh, Jayden, kannst du bitte wen holen?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 03.02.2008, 13:02:18
Schnell nickt der Versicherungsprüfer, dreht sich um und lässt Æringa an der Bordtoilette stehen.
Er wendet sich dem kleinen Zwischenbereich zwischen First Class und Economy zu, wo er die Stewardessen vermutet. Dabei kommt er an Richard und Thomas vorbei und deutet nur eine beruhigende Geste mit der Hand an, dass sie sitzen bleiben sollen.

Sofort daraufhin wendet er sich an eine der Stewardessen:
"Bitte, sie müssen helfen. Auf der hinteren Bordtoilette ist eine schwangere Frau. Sie hat soeben geschrieen. Wir wissen nicht, was mit ihr los ist. Meine Kollegin versucht mit ihr zu sprechen. Wir brauchen einen Arzt."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 03.02.2008, 14:53:00
Während Nicholas den wohl reichlich überforderten Stewardessen die Lage so rasch und eindringlich wie Möglich schildert, steht plötzlich eine andere Dame neben Æringa. Die Studentin schätzt sie auf Mitte Dreißig, ihr Gesicht ist ebenmäßig aber eher unscheinbar und ihr schwarzes Haar zu einem einfachen Knoten hochgesteckt. Beruhigend lächelt die neu hinzugekommene Passagieren mit ihren dunklen Augen der Schwedin zu. "Warten Sie. Ich kenne mich mit soetwas aus."
Die Fremde legt ihre Hand auf die Tür der Flugzeugtoilette, als wolle sie irgendetwas zu der Schwangeren dahinter sagen - doch in dem Moment, als ihre Finger die Tür berühren, erfasst ein großes Luftloch die Maschine und lässt sie, von einem kollektiven Aufschrei der Passagiere begleitet, unsanft ein gutes Stück absacken! Schwerelosigkeit, Vertigo, Loslösung.
Als sich Æringa wieder gefangen hat, steht die Tür zur Toilette weit offen, und die Goth erkennt, wie sich die hilfbereite "Hebamme" bereits über die wohl bewusstlos und verkrümmt am Boden der Toilette liegende Schwarze gebeugt hat...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 04.02.2008, 09:58:29
Christopher, der gerade im Begriff war aufzustehen, lässt sich wieder in seinen Sitz zurücksacken, als Jayden an ihm vorbeiläuft und andeutet er solle doch sitzen bleiben. Beunruhigt blickt er zu Ryan herüber. Hoffentlich bringt das nicht noch mehr Ärger... wir dürfen nicht auffallen.

Als dann das Flugzeug plötzlich absackt, bleibt Christopher für einen kurzen Moment das Herz stehen, das als er seine Fassung wiedererlangt befreit er sich ersteinmal von den Keksen, welche vorher neben seinem Sitz und jetz auf seinem Anzug verteilt sind. Ok. Luftlöcher. Was kommt als nächstes? Dann blickt er aus dem Fenster, als ob er erwarten würde dort etwas zu sehen. Wurden wir entdeckt? Kommt Temco jetzt mit einem Jägergeschwader? Christopher schüttelt den Kopf und wendet den Blick in Richtung Gang. Was ist denn dahinten los...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 04.02.2008, 17:46:29
Yukis Erleichterung, dass unter den Fluggästen anscheinend wirklich jemand Fachkundiges im Bereich Geburtshilfe dabei ist, hält höchstens eine Sekunde lang an - dann setzt das allumfassende Mißtrauen ein. "Wieso kommt sie jetzt erst?!"
Kurz werden die unruhigen Gedanken der Goth unterbrochen, als ein Luftloch sich ein Spiel mit der Flugmaschine erlaubt. Die junge Frau schnappt nach Luft, die ihr für einen Moment weg bleibt, und versucht sich mit einer Handfläche an der Wand abzustützen.
Die Schwerelosigkeit vergeht genauso schnell, wie sie eingesetzt hat, aber nun muss sich die 'Versicherungsprüferin' in einer neuen Situation zurechfinden.
"Wer hat denn das Schloss aufgemacht?!"
Die Schwedin zögert nicht, ebenfalls neben der Bewußtlosen in die Hocke zu gehen - dabei mustert sie die selbsternannte Hebamme aber auch mißtrauisch.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 04.02.2008, 22:26:49
Bei dem Anblick der am Boden liegenden Schwangeren verkrampft sich unwillkürlich Etwas in Æringas Eingeweiden. Die Frau ist von der Hüfte abwärts nackt, ihre Hose ist eilig heruntergezogen worden. Ein kleiner Fleck frischen Blutes hat sich zwischen ihren Beinen verteilt - und in dem fahlen, kalten Licht der Neonröhe erkennt die Schwedin perplex, dass der Bauch der Schwarzen nicht länger gewölbt, sondern wieder fast so wie gewöhnlich ist! Ein schwerer, undeutlicher Geruch liegt in der Luft, eine Gänsehaut überkommt Æri gleichzeitig heiß und kalt und eine schreckliche, unformulierte Idee flackert in ihrem Hinterkopf auf. Langsam, wie gegen einen Widerstand ankämpfend, hebt die Goth ihren Kopf und blick die Fremde an, deren Gesicht nur eine halbe Armlänge von dem Ihren entfernt ist - und während das Blut dröhnend in den Schläfen der Studentin rast, stockt ihr der Atem.
Die Frau, welche ihr vorher unscheinbar und gewöhnlich vorgekommen war, umgibt nun eine mit den menschlichen Sinnen nicht zu erfassende Aura von natürlicher Erhabenheit und urtümlicher Sexualität, die Æringa sprachlos erstarren lassen. Die Glutaugen der Fremden funkeln lustvoll, amüsiert und bedrohlich zugleich wie die scharlachverschleierten Wüstensonnen über den Anfängen der Geschichte. Ihre Haare sind wie flüssiges Ebenholz, als sie sich ohne Hast aufrichtet und die Kabine in würdevollen Schritten verlässt. Bevor sie auf den Gang tritt, wendet sich die Fremde noch einmal zu Æringa um - und ihre Zunge leckt die letzte Spur des warmen, frischen Blutes von ihren makellos geschwungenen Lippen!

Als Nicholas in diesem Moment endlich einer der Stewardessen den möglichen Ernst der Lage erklärt hat, eilen diese und der ehemalige Automechaniker nach Hinten zur Bordtoilette, wo sie Æringa mit schreckgeweiteren Augen und starr geöffnetem Mund noch immer neben die bewusstlose Frau gekniet vorfinden.
Hätte Nic das gesehen, was die Medizinstudentin gerade erlebt hätte, wäre es ihm wohlmöglich seltsam vorgekommen, dass ihm auf dem Mittelgang niemand entgegenkam.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 05.02.2008, 00:06:35
Vor Schock völlig bewegungslos, gibt Æringa erst Lebenszeichen von sich, als 'Jayden' mit einer Stewardess im Gefolge bei ihr ankommt. "Haltet diese Irre fest!," schnappt sie atemlos, die beiden Amerikaner mit einem Blick durchbohrend, der vor ungeheurem Schreck kündet. "Wo ist sie?!," setzt sie eine Sekunde später hinzu, beinahe panisch. Ja, wo steckt denn auf einmal diese... "Frau? Dieser Dämon? Sie hat doch nicht echt das Kind gefressen?" Die Gedanken der Goth werden ohne ihren Einfluss zu gefüsterten Worten.

Mit zusammengeschnürter Kehle und kalten Händen versucht Yuki, sich um die reglose Schwarze zu kümmern. Mit einem Stück Toilettenpapier wischt sie das Blut weg und zieht die Hose hoch. Dann tastet sie nach dem Puls der Frau.
"Ist das nur ein Traum, nur ein Albtraum? Was passiert hier?! Großer Gott, was ist das für ein Wahnsinn?!..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Thomas Craig am 05.02.2008, 12:43:46
Die Laune von Ryan hat sich durch die kurzzeitige Schwerelosigkeit nicht gerade gebessert. An Schlafen ist jedoch überhaupt nicht mehr zu denken. Er wechselt den Radiosender auf Hip-Hop und dreht die Lautstärke solange auf, bis er nichts mehr hört außer dem rhytmischen Wummern der Musik (http://www.youtube.com/watch?v=pKz-RXSeIYA).
Leicht grinsend packt er ein Päckchen Erdnüsse aus seiner Tasche und öffnet es. Genußvoll wirft er die erste Hand Erdnüsse in seinen Mund und zerkleinert sie ausgiebig.
Hoffentlich gibt es hier an Bord Essen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 05.02.2008, 20:14:05
Das Luftloch hatte Nicholas mehr schlecht als recht überstanden und führt jetzt schnellen Schrittes die Stewardess nach hinten.
Er kommt als erstes zurück zu der Bordtoilette, wo Æringa es wohl irgendwie geschafft hat, die Toilettentür auf zubekommen. Nic steht noch immer zwischen der Tür und der Stewardess und blickt Yuki fragend an, welche sich noch um die Frau kümmert.

Fassungslos hält Nic sich den Mund zu, als er erkennt, dass irgendwas mit Æringa nicht stimmt.
Entsetzt wartet er auf ein Zeichen der ehemaligen Medizinstudentin, dass es der Frau den Umständen entsprechend geht.
Kein Wort kommt dabei über die Lippen des Versicherungsprüfers. Stattdessen blickt er nur schweigsam in das kleine Abteil, welches der schwarzen Frau zum Verhängnis wurde.
'Was war passiert?', fragte sich Nic.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 08.02.2008, 00:31:14
Doch immerhin in einem Belang wird Nicholas positiv überrascht: Die Bewusstlose scheint sich wieder zu erholen. Mit undeutlichem Stöhnen bewegt sie den Kopf hin und her, und unter den geschlossenen Lidern bewegen sich die Augen spastisch zuckend. Ihr Zustand ist zwar noch längst nicht wieder gut, jedoch scheint sie außerhalb von akuter Gefahr - wenn da nicht ihr überraschend abgeschwollener Bauch und die halb verwischten Blutspuren auf dem Boden wären...!
Nachdem die blonde Stewardess ihren ersten Schock beim Blick in die Bordtoilette überwunden hat, scheint ihre eingeimpfte Routine wieder zu greifen und sie dazu anzuleiten, die Situation mit sanfter Gewalt unter Kontrolle zu bringen. "Würden sie bitte meine Kollegin holen? Und dann setzen sie sich am Besten wieder hin, wir werden gleich landen. Vielen Dank!" drängt sie sich vor Nic' und beginnt konzentriert und fürsorglich mit der Ersten Hilfe für die Schwarze, nachdem Æringa sich bereits von selbst aufgerichtet und immernoch benommen das Feld geräumt hat.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 08.02.2008, 20:27:58
Æringa zögert, sich einfach wieder auf ihren Platz zu begeben. Nicht, dass sie sich in den letzten Tagen je sicher gefühlt hätte, aber nach dem Zwischenfall gerade eben sieht sie in jedem Fluggast einen getarnten, aber blutrünstigen Dämon.
"Wo ist diese Frau?," dreht sich die Schwedin nach ein paar wie in Trance hinter sich gebrachten Schritten zurück zur überforderten Stewardess um, "Also, die mit den dunklen Haaren - in einem Knoten," deutet sie mit Gesten an, "sah etwa zwischen dreißig und vierzig aus. Haben Sie sie gesehen? Ich glaube, sie hat... was mit der Schwangeren gemacht," fragr Yuki mit etwas zitternder Stimme.
"Und was ist, wenn die Stewardess auch eine von *Ihnen* ist?!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 12.02.2008, 16:32:47
"Miss?" fragend blickt die Stewardess auf, nachdem die immernoch benebelte Schwarze sich zumindest wieder hinsetzen und verwirrt die Augen aufschlagen konnte. "Außer ihnen war hier niemand! Das hätten wir gesehen." Kurz blickt sie fragend zu Nicholas, ehe sie erneut Æringa zuspricht. "Sie müssen sich getäuscht haben. Aber jetzt ist ja alles gut. Setzen sie sich am Besten wieder hin und entspannen sie sich."
In diesem Moment tritt ein freundlicher aber recht fit aussehender Steward ebenfalls hinzu und legt Goth beruhigend die Hand auf den Unterarm. "Kommen sie, Miss, ich bringe sie zu ihrem Platz zurück..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 12.02.2008, 20:48:24
"Was, wie bitte?" Die Goth scheint wie zu einer Salzsäule erstarrt, nicht von der Stelle zu weichen. "Spinn' ich also wirklich? Ich meine, die Frau ist schwanger gewesen, und jetzt auf einmal nicht mehr! Für ein Spontanabort ist es leicht zu spät gewesen, meinen Sie nicht?"
Anstatt an ihrer Wahrnehmung zu zweifeln - in den letzten Tagen hat Yuki schreckliche Dinge gesehen, die sich als nur zu real entpuppt haben - stellt sie die der Stewardess in Frage.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 14.02.2008, 21:52:42
"Kein Problem, Ma'am. Ich bringe sie zurück." wehrt NIcholas die Stewardess ab.

Dann nimmt er Yuki bei den Schultern und dreht sie in Richtung ihres Sitzes.
"Yuki," spricht er gedämpft zu ihr, "komm mit. Ich glaube dir, doch wir müssen uns ruhiger verhalten." versucht der Mechaniker die Frau zu überzeugen, auch wenn er selbst nicht so recht daran glaubt.

Langsam schiebt er Æringa vor sich her und befördert sie wieder auf ihren Platz, während er versucht, ihr klar zu machen, dass sie nichts dafür konnte, was auch immer passiert ist.
Unverständnis liegt dabei jedoch in den Augen Nics und so scheint er es aufzugeben, als sie bei den anderen beiden ankommen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 24.02.2008, 14:54:12
Christopher blickt die beiden fragend an, als Yuki und Jayden wieder an ihren alten Plätzen ankommen. Yuki ist deutlich anzusehen, dass etwas nicht stimmt. "Was war dahinten los?" flüstert er dem jungen Mann zu der Yuki zu ihrem Platz begleitet. "Irgendwas muss da doch passiert sein. Sie ist ja völlig aufgelöst."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 27.02.2008, 17:53:29
Umsichtig wartet Nic, bis Æringa sich auf ihren Platz gesetzt hat.
Dann erst macht er es sich wieder in seinem Sessel bequem und lehnt den Kopf zurück, um erst einmal durchzuatmen.
Man meinte fast, er hätte Richards Frage überhört, als er den Kopf zu ihm dreht.

"Ich weiß es nicht. Diese Frau hatte sich eingeschlossen. Und während ich Hilfe holen war, ist Yuki in die Bordtoilette gelangt. Ich weiß nicht wie. Sie meinte, eine andere Frau wäre hier und hätte etwas mit der Schwangeren gemacht. Ich ... ich kann es mir nicht erklären. Ich habe niemanden gesehen."
Die letzten Worte waren deutlich mehr ein Flüstern als alle davor, so dass nicht ein mal Æringa etwas davon mitbekommt.

Und als Richard in das Gesicht Nic's blickt, erkennt er wirkliche Ratlosigkeit.

"Wir sollten uns ruhiger Verhalten. Bei allem was wir wissen, können wir uns so etwas nicht noch einmal leisten, ohne aufzufallen."
So kalt und sorglos Nic bei diesen Worten klingt, merkt man ihm an, dass er nicht davon überzeugt ist, was er von sich gibt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 02.03.2008, 00:18:26
In diesem Moment klingt ein hell-verzerrter Ton beinahe unwirklich durch die Maschine, als die kleinen Leuchtanzeigen das Wiederanlegen der Sicherheitsgurte anmahnen. Kurz darauf erfolgt auch die übliche Durchsage des Kapitäns, dass man sich nun im Landeanflug auf den Zwischenstop Chicago befindet, was die Fluggäste nun endgültig zum Anlass nehmen, die zwei Stewardessen und den störenden Vorfall im hinteren Teil des Fliegers auf sich beruhen zu lassen. Und während sich abgegriffene Gurte über wohlgenährte Bäuche spannen, knistern die Worte des Kapitäns monoton und unendlich gleichgültig aus den Lautsprechern.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 06.03.2008, 22:46:09
Wie in Trance lässt sich Yuki auf ihrem Plattz nieder und bekommt es auch kaum bewußt mit, wie ihre Hände die Schnalle betätigen. Nach etwa einer halben Minute dreht sie endlich den Kopf nach vorne.
Die Goth fühlt sich völlig geschafft. Das grausame 'Abenteuer', in das sie unfreiwillig gestürzt ist, zehrt Minute für Minute unermüdlich an ihren Nerven, und im Augenblick ist die ehemalige schwedische Medizinstudentin soweit, dass sie sich die tonnenschwere Bürde von der Seele heulen will. Die Stärke, die sie die letzten Tage aufrecht gehalten hat, droht bald zu versagen.
Es ist einfach zu viel... Zu viel, für jemand, der einfach ein normales Leben leben will...
Noch bleibt die bleiche junge Frau standhaft, hinter einer brüchigen Fassade der Apathie, mit der sie sich bestens in die Masse fügt. Dennoch spürt sie, dass ihre Angst beständig an ihrem Verstand nagt, und ihr sogar bange macht, die Augen zu schließen.
Wozu aber auch - der Schlaf hat längst aufgehört, Erholung zu spenden...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 15.03.2008, 21:41:31
Doch so düster und trostlos die Lage auch aussehen mag: Wenn die vier Ermittler wüssten, welchen Gefahren sie in letzter Minute dank der Hilfe des mysteriösen 'Roland's entronnen sind, würden sie ihre Situation vielleicht ein wenig mehr zu schätzen wissen. Denn noch während urplötzlich aufflackernde Buschfeuer die Bergungsteams vom komplett verschütteten Dorf Still Mountain abdrängten und von TEMCO wie Marionetten gelenkte Streifen von Polizei und FBI das Land durchkämmen, betreten zwei dunkel gekleidete Herren einer dritten Partei das schäbige Motel, in welchem die Gejagdten nur wenige Stunden zuvor ihr Lager aufgeschlagen hatten. Und es bedarf nicht einmal des Anblicks der schallgedämpften Automatikwaffen, dass der Portier sich fragen beginnt, wem genau der vermeintliche Reporter eigentlich das Fax geschickt hat...


27. Oktober 2006 - New Hampshire, weit abseits der Straße zwischen Manchester und Salem - 15.00 Uhr

Am anderen Ende der USA stellt der Mann, der früher unter dem Namen Nicholas Dunn bekannt war, den Motor des Wagens aus, dessen dumpfes Brummen ihm die ganze Fahrt über unsympathisch und falsch vorgekommen war. An dem geräumigen dunkelblauen Kombi mit dem kleinen Schriftzug der fingierten Versicherungsfirma ist natürlich nichts zu bemängeln, wie die Ermittler bereits am Flughaftenparkplatz in Manchester erkennen konnten, jedoch ist und bleibt es einfach nicht Nic's geliebter Chevrolet.
Blechern wird nun das Prasseln der dicken Regentropfen auf dem Dach hörbar; ein nicht endenwollender Wolkenbruch der über dem Wagen zu hängen scheint, seitdem dieser von der großen Straße abgebogen war. Zwar hatten sie ihre neuen Identitäten schon ein wenig länger, doch erst als ihr Wagen über den holprigen Kiesweg durch den Wald rollte und rings umher  die alten Laubbäume in blutigem Rot und nassem Gelb durch das regnerische Grau leuchteten, schienen die vier tatsächlich ihr altes Leben hinter sich gelassen zu haben.
Keine Spur mehr von dem Kalifornien, das sie verlassen hatten - dies hier ist Neuengland. Das Land der ersten puritanischen Siedler, welche in einsamen Blockhütten, umgeben von rauher Wildniss ihren düsteren religiösen Impulsen nachgingen; Jahrhunderte zuvor das Land der Indianer und Brutstätte ihrer heute vergessenen und unnennbaren Riten; und Jahrtausende zuvor das Land jener Dinge, der wabernder, archaischer Geist all dies beseelte...
Diese Gegend hat wohl mehr Menschen zur Niederschrift grauenerregender Geschichten inspiriert als jede andere, von H.P. Lovecraft bis Stephen King - und als die vier Ermittler aussteigen, sich dem aus nieversiegenden Quellen eiskalt herabstürzenden Nass aussetzen und den glatten Asphalt wie ein unzureichend dünner Sargdeckel über uraltem Schrecken unter ihren Schuhen spüren, wissen sie auch warum.

Als der ungewohnt holprige Wagen vor einigen Minuten mitten im Wald ein weit offenstehendes rostiges Eisentor innerhalb einer von Vegetation nahezu vollständig zurückeroberten Mauer durchfahren hatte, und an einem Torflügel ein schief hängendes Schild mit der Aufschrift Gibson Mental Hospital zu sehen gewesen war, hatte manch einer unter ihnen das Auftauchen eines granitsteinernen Molochs aus dem vorletzten Jahrhundert oder eines knarrenden und windschiefen Herrenhauses erwartet, wohl aber nicht den Anblick, der sich ihnen nun bietet.
Die frischernannten 'Versicherungsprüfer' stehen mitten im Wald auf einem regenüberschwemmten Parkplatz - außer von ihrem eigenen Auto nur noch von einem grünen Kleinwagen genutzt - und betrachten das moderne, eingeschossige Gebäude aus sauber verfugten Ziegelsteinen wobei die in dieser urtümlichen Umgebung beinahe schmerzhaft unpassend wirkende Nüchternheit der Heilanstalt ihnen eine scheinbar völlig irrationale Abneigung durch die Nervenenden jagt...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 17.03.2008, 01:12:37
In einen schlicht geschnittenen, hüftlangen Mantel über ebenso unscheinbarem, schwarzen Rollkragenpulover und schwarzer, baumwoll-synthetischer Hose, bekleidet, fröstelt Yuki Fujiwara trotzdem, als sie nach mehreren Kilometern monotoner Fahrt im Herzen einer wahrlich deprimierenden Gegend aus dem Auto steigt. Dabei fehlen hier ja schon die blinden, ahnungslosen Menschenmassen, die mit ihrer naiven Teilnahmslosigkeit die ohnehin beanspruchten Nerven der ehemaligen Medizinstudentin immer wieder strapazieren, die das Pech hatte, den Splitter einer entsetzlichen Wahrheit beschauen zu dürfen.

Nach einigem, etwas paranoid wirkendem Hin- und Herschauen nimmt die junge Frau, die die Arme fest verschränkt hat, das merkwürdige Gebäude, ihr derzeitiges Ziel, genauer in Augenschein. Eigentlich ist an diesem Gebäude wenig merkwürdiges zu erhaschen - wenn es in einer Stadt oder an deren Rand stehen würde. Hier, in der spukhaften, mit schweren, erbarmungslosen Farben kolorierter einsamen Gegend, ist das Gibson Mental Hospital ein wurmender Einstich in das unterbewußte Empfinden der ästhetischen Zusammenhänge.

"Ist ja fast einladend," bemerkt die Goth mit freudloser Ironie und zieht den Mantel enger um den Leib, obwohl die Umgebungstemperatur in diesem Augenblick nicht einmal vorhat, sich zu ändern. "Wir sind also Versicherungsprüfer...  Wie kommen wir also an diesen Timothy Ekloff?," überlegt sie laut, während ihre Vorstellungskraft nach und nach immer mehr ins Bizarre gehende Bilder des Inneren der Einrichtung hervorbringt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 17.03.2008, 16:25:24
An der unspektakulären Front des Gebäudes gibt es nicht viel zu entdecken: Zentral eine breite Fensterfront, deren von Regenschlieren undurchsichtig gemachte Scheibe zusätzlich mit vertikalen Gitterstäben geschützt ist; und linkerhand der überdachte Eingang zu ebener Erde, deren weiße, leicht verschrammte Kunststoffoberfläche das wahre Material der Tür - zweifellos Stahl oder andere, sichere Materialien - zu kaschieren sucht. An der ansonsten kahlen Wand unter dem Vordach aus dickem Blech ist eine moderne Gegensprechanlage sowie eine kleine halbkugelförmig verkleidete Kamera zu erkennen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 19.03.2008, 09:54:20
"Vermutlich müssen wir durch den Eingang gehen und an der Rezeption uns zu ihm durchfragen.", antwortet der neue Jayden Blaine - seines Zeichens Versicherungsprüfer - Yuki.

Nicholas hat den Wagen abgestellt, der für ihn die ganze Zeit über falsch geklungen hatte, doch er wusste nicht, was es war.
Die bequeme Jeans zu etwas dezenteren Schuhen als seinen ehemaligen Armeestiefeln und dazu eine Lederjacke, ist alles, was Jayden vor dem Regen schützt. Seine Haare sind bereits durchnässt, kurz nachdem er den Wagen abgeschlossen hat, als alle ausgestiegen sind.
Seine Hände mit dem Wagenschlüssel vergräbt er sofort in den Jackentaschen, um sie vor dem Regen ein wenig schützen zu können, obwohl die Regentropfen wie große Perlen an einer Schnur gezogen unaufhörlich seine Jacke hinabrinnen.

'Nur ein Wagen? Wie viele Personen arbeiten hier?', fragt sich Nic, als er beginnt, auf den Eingang zuzugehen. Der Kies knirscht mit einer mahnenden, unruhigen Stimme, als ihn seine Schritte in Richtung des schützenden Eingangsbereichs tragen.
'Was würde sie dort, hinter der schweren Tür erwarten?', überlegt der Versicherungsprüfer.
Dennoch dreht er sich ein weiteres Mal zu Richard um, blickt ihn an.
"Übernimmst du das Reden? Oder du, Yuki? Ich glaube nicht, dass ich die Sprachgewohnheiten eines Versicherungsprüfers drauf habe."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 19.03.2008, 12:22:18
Parker, immernoch etwas unentschlossen bei halb geöffneter Tür im Wagen sitzend, blickt Nicholas zweifelnd an. "Ich...hatte ja eigentlich gehofft einfach hier zu warten...?" bringt 'Christopher Lloyd' wenig überzeugend hervor. Mit mehr als sarkastischem Blick öffnet Thomas ihm dann aber die Autotür und macht eine einladende Armbewegung, worauf Richard dann doch seufzend aussteigt, seine Tasche mit den apokalyptischen Aufzeichnungen stets an sich gepresst.
"Deine Artillerie?" weißt Ryan den ehemaligen Antiquar auf dessen Waffe hin, welche samt Holster unter einem Vordersitz versteckt ist - seine eigene Schrotflinte im Kofferraum erwähnt er dagegen nicht. Christopher blickt fragend in Yukis und Jaydens Richtung...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 19.03.2008, 13:21:09
Nach einem Moment scheinbarer geistiger Abwesenheit dreht Yuki den Kopf vom Gebäude weg und schaut zunächst Ryan und Christopher etwas schockiert an. "Ihr wollt doch nicht wirklich mit Waffen da rein spazieren?," dämpft sie unwillkürlich die Stimme, als würde sie erwarten, dass die Wände der Einrichtung Ohren hätten.

"Irgendwer muss es ja machen," versetzt die junge Frau schließlich nachdenklich auf Jaydens Frage hin. Sie glaubt kaum, dass sie einen Beruf, von dem sie kaum Ahnung hat, besser darstellen kann, aber... "Das müssen wir jetzt tun. Für Kay und Ken und Nakamura und die anderen, die gestorben sind. WIr können jetzt nicht einfach aufgeben!"
Zum zigsten Mal merkt die Goth, wie erbärmlich ihre Selbstaufmunterungsversuche sind. "Achja? Weißt du überhaupt, welche Firma du vertreten sollst, Mädel?! Kriegst du überhaupt noch was mit?!"
Jeglicher Elan verschwindet rasch aus dem Blick der ehemaligen Medizinstudentin. In Gedanken geht sie nochmal die Papiere durch, die 'Mr. Roland' ihr überlassen hat. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist diesmal nicht unbegründet.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 19.03.2008, 14:22:30
Entschuldigend hebt Ryan die Hände und Christopher verlässt den Ford mit der schlichten 'Eastern Mutual Insurance'-Aufschrift schließlich unbewaffnet. "Also, klingeln wir jetzt?" drängt er, während die beiden aufschließen. Der prasselnde Regen und der aufwabernde Geruch des alten brütenden Waldes ringsum lässt den Aufenthalt auf dem Parkplatz zu einer recht ungemütlichen Erfahrung werden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 19.03.2008, 20:59:32
Mit den anderen in seinem Rücken, wartet Jayden Blaine an der Türe, bis diese zu ihm aufgeschlossen haben.

Erblickt nochmals fragend in die Runde, ob alle bereit zu sein scheinen, nickt ihnen nochmals aufmunternd zu.
Unwillkürlich fällt dabei jedoch sein Blick auch zurück in den etwas dunkel daliegenden Wald, die schützende - andere würden sagen einsperrende - Mauer und kurz kommt der Gedanke auf, ob dass, was sie hier tun, überhaupt richtig ist.
Doch die Selbstzweifel gilt es nun zu bekämpfen versucht Nic sich selbst zu überzeugen.
Er ist mit seinen Kollegen hierher gekommen, weil sie einen Versicherungsfall prüfen sollen.

Jayden tritt neben die Klingel, überläßt einem der anderen das Reden und sobald Christopher oder Yuki nicken, betätigt er die Klingel.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 21.03.2008, 15:05:56
Die männliche Stimme die beinahe augenblicklich aus der Anlage antwortet ist erstaunlich klar, so dass man sogar die leicht näselnde Einfärbung heraushören kann. "Ah, sie müssen von der Versicherung sein! Pünktlich, pünktlich!" wischt der Sprecher fröhlich die Sorgen der Ermittler einfach vom Tisch, während das zyklopische Kameraauge kurz wie zur Begrüßung ein Surren von sich gibt. "Nur immer herein in die gute Stube!"
Von einem elektrischen Brummen begleitet wird klickend die Tür entriegelt und wartet nur darauf, dass die Besucher eintreten. Eine Böe treibt eine handvoll leuchtend gelber Blätter wie irrsinnige Tänzer über den regentriefenden Parkplatz.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 21.03.2008, 17:39:52
Die Begrüßung fällt wärmer aus, als Yuki erwartet hat, und irritiert die junge Frau sehr. "Kann das sein, dass ich mir von jedem Quatsch 'nen Mordsschreck einjagen lasse? Wie lange das noch gut gehen wird..."
Sollte jemand ihrer Leidensgefährten so galant sein und ihr die Tür auf halten, geht die frischgebackene Versicherungsprüferin hinein, mit etwas Zögern in den Bewegungen. "Was soll hier schon schlimmes passieren? Wir müssen nur mit Alan Ekloff reden, mehr nicht... Ach du weißt doch, was alles schief gehen kann!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 22.03.2008, 11:00:53
Nicholas, der neben der Tür steht, drückt diese nach innen, als das Surren des Türschlosses die Stille unter den Leidensgefährten durchdringt. Als alle drei Versicherungsprüfer hindurch gegangen sind, kommt auch Nicholas - alias Jayden Blaine - hinterher.
Er schließt zu Yuki auf und blickt sich in dem Eingangsbereich um, in der Hoffnung, auf jemanden zu treffen, der sie erwartet.
"Das könnte wirklich unheimlich werden...", denkt der Automechaniker, der zum ersten Mal eine solche Heilanstalt von innen sieht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 24.03.2008, 18:19:20
Etwas überrascht betritt Christopher das Haus. "Man hat also auf uns gewartet... Mit einer schnellen Handbewegung zieht er eine Mappe mit einigen Papieren, auf der das Logo der 'Eastern Mutual Insurance' prangert, aus der Aktentasche, die er bei sich trägt. Diese Klemmt er unter den Arm und wischt danach mit einem sauberen Stoff-Taschentuch die Regentropfen von der Brille. Erwartungsvoll und dennoch vorsichtig blickt er sich um, in der Hoffnung einen der Pfleger zu entdecken.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 25.03.2008, 17:33:19
Erleichterung steigt in den Ermittlern auf, als sie die Tür hinter sich schließen und die Kälte, Nässe und unheimliche Umgebung aus dem länglichen Foyer aussperren; der prasselnde Regen nur noch als fernes Trommeln zu vernehmen ist und wohltuende Wärme die Eintretenden umgibt. Die mit zwei breiten Kunstdrucken geschmückte Wände des Raumes sind sauber in warmen Erdtönen getüncht und der griffige PVC-Boden quietscht leicht unter den nassen Schuhen. Durch von der Decke hängenden einfachen, breiten Lampenschirme aus Metall sanft beleuchtet offenbart der Raum, dessen einziges Mobiliar ein breiter Schreibtisch aus schlicht verkleidetem Edelstahl ausmacht, im hinteren Teil zwei Zimmertüren zur linken und zentral eine schwere hochmoderne Sicherheitstür.
Es ist jedoch - ganz entgegen der fürchterlichen Dramatik, welche die Ermittler sonst zu verfolgen scheint - die hintere der weißen Holztüren, welche sich nun geflissentlich öffnet und aus welcher der Gastgeber für den heutigen Abend beschwingt hervortritt: Ein hagerer Mittvierziger in locker sitzender Jeans und schlichtem weißem T-Shirt, dessen zurückgekämmte braune Haare seine fortschreitenden Geheimratsecken beinahe stolz zur Schau stellen. Seine überschatteten, tief liegenden Augen haben einen einen unterschwellig traurigen Blick, doch sein von etwas eingefallenen Wangen eingerahmtes Lächeln ist trotz der unregelmäßigen Zahnreihe warm und freundlich.
"Hallöchen miteinander!" begrüßt der Mann die 'Versicherungsprüfer' herzlich, wobei seine nasale, leicht in hohe Tonlagen springende Stimme als die aus der Sprechanlage zu identifizieren ist. Mit Schritten die seinen dünnen und eher unsportlichen Körperbau erkennen lassen ist er rasch bei den Gästen und begrüßt diese nacheinander mit weichem Händedruck. "Nash mein Name, Doktor Jarvis Nash. Schön dass sie gekommen sind! Hatten sie eine gute Fahrt?" plaudert er mit einnehmender Fröhlichkeit. Sein Erscheinung, seine Sprechweise und nicht zuletzt sein hin und wieder ein wenig abgelenktes Wesen bestärken nur voll und ganz die Einschätzung Dr. Nashs als möglicherweise etwas weltfremden doch angenehmen und liebenswerten Akademiker. "Ich muss sie nun nach Waffen durchsuchen. Das ist reine Routine und zu ihrer eigenen Sicherheit." lächelt der Gastgeber entschuldigend.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 27.03.2008, 16:00:47
"Jayden Blaine.", Nicholas streckt dem Doktor die Hand entgegen, nachdem dieser sich vorgestellt hat und der Doktor bei ihm angekommen ist.

"Die Fahrt war etwas verregnet, aber ich denke, wir haben gut hergefunden.", antwortet der Automechaniker Dr. Nash.
Als ihr Ansprechpartner sie schließlich nach Waffen durchsuchen will, blickt Jayden kurzzeitig fragend die anderen an, zuckt mit den Schultern und tritt dann jedoch auf den Arzt zu und hebt beide Arme in die Höhe, um sich abtasten zu lassen.

"Die Einrichtung liegt sehr abgeschieden, hat das einen besonderen Grund?", frägt Nicholas interessiert den Akademiker.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 28.03.2008, 12:51:10
Doktor Nash holt aus einer abgeschlossenen Lade im Tisch einen stabförmigen Metalldetektor und widmet sich so bewaffnet Jayden, welchen er mit ein wening peinlich berührten Bewegungen abtastet und dann das Gerät am Körper des jungen Mannes entlangführt. Dabei unterhält er sich weiterhin offen mit seinen Gästen.
"Tja, hier an dieser Stelle stand schon früher ein Sanatorium, irgendwann Anfang des letzten Jahrhunderts erbaut. Dr. Hall hat...äh..." Der Akademiker beendet seine Überprüfung bei Jayden, selbstredent ohne etwas zu finden. Lächelnd fährt er fort. "...sie hat das alte Gebäude abreißen lassen als sie seinerzeit die Anstalt übernommen hat. Die Lage ist aber schlicht ideal. Frieden und Ruhe sind essentiell für Menschen, deren Geist die geregelten Bahnen verlassen hat..." erläutert Nash in seiner nasalen Stimme und wendet sich dann den anderen 'Versicherungsprüfern' zu, den Metalldetektor fragend erhoben.
"Und sie sind gleich nochmal wegen wem hier?" setzt er das Gespräch beinahe nahtlos fort, ganz offensichtlich sehr erfreut, Gesprächspartner zu haben.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 28.03.2008, 13:14:41
"Yuki Fujiwara," hat sich Aeringa durchaus lakonisch und etwas zu steif vorgestellt. Die freundliche, gesprächige Art des Arztes verunsichert sie sehr - es ist noch nicht sehr lange her, dass sich ein vermeintlich netter und hilfsbereiter Mann als eine Monstrosität entpuppt hat, an deren Wirklichkeit der Verstand der Goth noch immer nicht bereit ist zu glauben - aber es trotzdem tut.
Die bevorstehende Untersuchung bereitet der jungen Frau noch mehr Unbehagen; der Plaudertasche vom Doktor will sie nicht unbedingt in die Pranken geraten. Den Unwillen schafft sie nicht, von ihrem Gesicht zu verbannen.
"Wir sind wegen Mr. Ekloffs Angelegenheit hier, Doctor," antwortet sie dem Arzt leicht zögerlich und verflucht sich innerlich für diesen jämmerlichen Auftritt. "Ich sollte lieber die Klappe halten, wenn ich nicht professionell wirken kann..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 28.03.2008, 14:44:11
"Ekloff...ach ja, schlimme Sache." erinnert der Arzt sich. Unterdessen verschafft Ryan Malkovich der Goth einen kleinen Aufschub, indem er sich als nächsten von Dr. Nash auf Waffen abtasten lässt. Munter erzählt der hohlwangige Mann unterdessen weiter. "Echte menschliche Tragödie - aber genau Fälle wie dieser machen meinen Beruf ja so interessant!" gelingt es Nash offensichtlich auch diesem Schicksal eine glückliche Seite abzugewinnen. "Wie denkt denn ihre Firma darüber? Oder können sie zu...he...laufenden Ermittlungen keine Angaben machen?" erkundigt sich Nash mit unverholenem, fachlichen Interesse und einer recht flachen Anspielung auf gängige Polizeiserien, während er sich bereits der Abtastung Christophers widmet.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 30.03.2008, 11:48:42
"Was... ", kurz wartet der vermeintliche Versicherungsprüfer, bis der Arzt Ryan nach Waffen untersucht hat, "..was können sie uns denn zu seinem Fall sagen? Das würde es uns eventuell einfacher machen, uns ein Bild von seiner Situation zu machen. Unsere Firma kann sich vermutlich erst  nach unserem Gespräch ein Bild machen, denn genau um ein solches zu erstellen, sind wir hier, Doktor.", meint der ehemalige Automechaniker mit einem freundlichen Lächeln.

'Es wird Zeit... Ich will hier eigentlich schon wieder raus... Die Rolle des Versicherungsdetektiven steht mir ganz und gar nicht.'
Leicht fragend betrachtet Nic die Untersuchung Christophers, dass einer der anderen Nic ein klein wenig bei seiner Gesprächsführung unterstützt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 31.03.2008, 11:46:31
"Wir müssen uns erst einmal mit Mr. Ekloff beschäftigen." Entgegnet Christopher dem Arzt mit freundlichem Tonfall. "Wissen Sie, wir müssen uns ja auch an den Datenschutz halten und können nicht alle Einzelheiten ausplaudern." gibt er mit einem Zwinkern zu. "Das hat uns grade noch gefehlt. Ein kleiner Hilfssheriff..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 02.04.2008, 19:56:04
"Verstehe, verstehe..." nickt Dr.Nash während er seine ergebnislose Suche beendet und den Metalldetektor wieder in der Schublade verstaut. Mit einem einladenden Lächeln weißt er dann auf die Tür, aus der er gekommen ist. "Wollen wir uns in Ruhe in meinem Büro über die Sache unterhalten oder wollen sie erst..." Er deutet mit dem Kopf auf die stählerne Sicherheitstür hinter ihm und blickt die Ermittler fragend an.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 02.04.2008, 20:18:53
Die Goth ist erleichtert, dass Dr. Nash die Durchsuchung aufgegeben hat. "Wenn dieser Typ Sympathien gewinnen will, dann hat es wohl nicht bei allen von uns funktioniert," denkt sie voller Mißtrauen.
Auf seine Frage hin schaut Yuki zwischen der Bürotür und der Sicherheitstür. "Ich wäre dafür, dass wir uns zunächst persönlich dem Fall widmen und danach eine Nachbesprechung halten," antwortet sie nach zwei-drei Sekunden des Zögerns, diesmal jedoch weitaus gefasster, als sie vorhin noch geklungen hat. "Ist das in Ordnung?," schaut die junge Frau zu ihren 'Versicherungsprüfer-Kollegen' und hofft, dass sie nichts dagegen haben. Es widerstrebt ihr, sich noch länger von dem allzu freundlichen Dr. Nash aufhalten und bequasseln zu lassen. "Und wenn er in Wirklichkeit mit TEMCO unter einer Decke steckt? Oder mit den...Dingen...? Wenn er uns gleich 'ne Pistole vor die Köpfe hält?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 06.04.2008, 18:56:17
"Ganz wie sie meinen!" stimmt der Doktor vergnügt zu und bedueutet den vier Gästen, sich der modernen Sicherheitstür am Ende des Foyers zu nähern. "Ekloff ist zwar psychisch gestört aber harmlos. Er wird sich über Besuch freuen." stellt Nash schmunzelnd in Aussicht, ehe er die Versicherungsagenten stehen lässt und sich seinem Arbeitszimmer zuwendet. "Ich werde euch über das Überwachungsystem begleiten und euch durchsummen. Wir haben außerdem überall Gegensprechanlagen, falls euch da unten ne lustige Geschichte einfällt..."
Doktor Nash kichert auf seine nasale Art und Weise und verschwindet mit einem wohl mehr rethorisch gemeinten "Alles klar soweit?" in seinem Zimmer. Wenige Augenblicke später ertönt ein lautes Summen als die Stahltür elektronisch entriegelt wird und sich erstaunlich leichtgängig gelagert aufziehen lässt. Kühlere, andere Luft entströmt aus der geöffneten Pforte.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 14.04.2008, 16:09:44
"Hm... Durch 'leere' Gänge laufen und mich von Lautsprechern zur nächsten Tür führen lassen? Na das kann ja heiter werden." geht durch Christophers Kopf, der sich als erster überwinden kann, durch die gerade geöffnete Tür zu treten. Fragend blickt er die anderen an und deutet ihnen zu folgen. "Also dann, Doktor. Wie geht es weiter?" fragt er in den Raum hinein, in der Hoffnung, er wird über die Gegensrechanlage gehört. Kurz sieht er sich um, ob er die erste Kamera entdecken kann.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 14.04.2008, 17:28:34
Die anderen folgen Parker mehr als zögerlich, denn der Raum, den sie betreten müssen ist kaum mehr als zwei mal zwei Meter groß und komplett mithilfe eines weißen Strahlers ausgeleuchtet. Direkt gegenüber liegt eine weitere Sicherheitstür aus schwerem Stahl, die in den inneren Bereich des Sanatoriums führen muss. Den Investigatoren wird mulmig und beklemmend als sich die Tür mit dumpfem Geräusch hinter ihnen schließt und sie in der nackten Sicherheitsschleuse einsargt. Klaustrophobische Panik bahnt sich gerade den Weg nach oben, als sich endlich die weiterführende Pforte öffnet und Doktor Nash's fröhliche Stimme aus einer Gegensprechanlage ertönt.
"Jetzt wenden sie sich nach rechts und betreten den Fahrstuhl." lotst der Psychiater die Versicherungsprüfer weiter durch den inneren Bereich, der sich allerdings kaum vom Eingangsbereich unterscheidet, wenn man einmal von den Kunstoffpolstern an allen Kanten und dem fehlen von diversen bewglichen Gegenständen absieht. Tatsächlich wirkt sogar der mit Plastikmöblierung ausgestatte und momentan unbeleuchtete Gemeinschaftsraum absolut steril.
"Nur keine Sorge, alle unsere Patienten sind in ihren Zellen." beruhigt Nashs Stimme die sich umblickenden Investigatoren, wobei vor allem Ryan Malkovich ungewöhnlich geistesabwesend und unsicher wirkt. In der gedämpften Stille des Flurs zischt das öffnen der breiten Aufzugtüren direkt voraus erschreckend laut und gefährlich wie eine gereizte Schlange. "Hereinspaziert bitte! Sie werden wissen welchen Knopf sie drücken müssen - es gibt nur einen!" erklingt es scherzhaft durch die Elektronik, während eine am langen Ende des Ganges platzierte Überwachungskamera surrend den Weg der nicht ganz freiwilligen Gäste verfolgt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 14.04.2008, 23:58:35
Yuki hofft inständig, dass die Kameras nicht zuviel von ihrem Ausdruck und ihrer Blässe preisgeben. Herzrasen überkommt die junge Frau, als die sterile Leere des Innentraktes die Ermittler begrüßt, unheimlich in ihrer lauernden, unnatürlichen Stille. Die Luft kommt der Goth sauerstoffarm und stickig zugleich, weshalb sie in tiefen Zügen und etwas unregelmäßig atmet.
"Jetzt krieg' dich endlich ein. Und du sollst Medizin studieren?! Es ist nur eine gewöhnliche Klinik, nur bis zum geht nicht mehr gesichtert, weil die Patienten so... anders sind..."
Wie schon so oft zuvor, entlarvt die 'Versicherungsprüferin' ihre Selbstaufmunterungsversuche gleich als lächerlich. Nur die Anwesenheit dreier Leidensgenossen gibt ihr etwas Halt und Trost.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 15.04.2008, 00:00:05
Eine Art Unwohlsein steigt in Nicholas auf, als die vier Ermittler alleine sind.
War es der beengende - nein, eher beklemmende - Fahrstuhl und die Sicherheitsschleuse?

Oder war es die Tatsache, auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden?

Nicholas wusste es nicht. Er wusste nur, dass es ihm noch gefiel.
Dennoch hielt er sich an die Anweisungen des Doktors über die Gegensprechanlage.

Er biegt nach rechts ab, in Richtung des Fahrstuhls und sofort blickt er zuerst in das metallene Auge der Kamera, welche sie auf Schritt und Tritt verfolgt.
Erst dann hat er Zeit, sich mehr um die lebenden Seelen zu kümmern, die um sie herum in ihren Zimmern eingeschlossen waren. Zum Schutz vor sich sich selbst und anderen - so vermutete der Versicherungsprüfer.

"Doktor Nash. Eine kurze Frage, wenn sie erlauben.", Jayden blickt in das Gesicht der metallenen Kamera, ganz so, als würde er Dr. Nash ansehen, als er vor dem Aufzug steht.
"Das Gespräch, welches wir mit ihrem Patienten führen ist diskreter Natur. Wäre es möglich, es ohne Überwachung durchzuführen?"
Fragend blickt Jayden Blaine in die Kamera. Er weiß, dass er vielleicht provokant war, doch sie konnten nicht vor Dr. Nash über all das Reden.
Seine Frage stellte Nic somit vorsichtig und es schien ganz so, als wäre es eine ernst gemeinte Bitte.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 15.04.2008, 02:10:34
Erneut ist die entstehende Pause beunruhigend und Nicholas fühlt sich von dem zyklopischen und lidlosen Auge der Kamera geradezu durchbohrt. Nash's Antwort durch die Sprechanlage ist jedoch heiter wie immer, sofern man das durch die elektronische Verfremdung sagen kann. "So leid es mir tut, das ist wohl nicht machbar, die Überwachung muss lückenlos bleiben, darauf legt Doktor Hall größten Wert! Die Behörden sitzen uns wie ein Falken im Nacken..." Das Kichern klingt kratzig durch den Lautsprecher, dann ist es wieder Still und Nash scheint auf das Einsteigen der Versicherungsprüfer zu warten.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 15.04.2008, 14:12:22
Enttäuscht nickt Jayden in Richtung des Kameraauges, bevor er als Erster in der Fahrstuhl eintritt.

"Dann wird es ein schwieriges Gespräch." vermutet der Versicherungsprüfer, an seine Begleiter gewandt.
Im Fahrstuhl stellt er sich neben das kleine Schaltfeld und wartet dort, bis alle eingestiegen sind, um dann den einzigen Knopf zu betätigen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 15.04.2008, 16:19:26
Parker läuft ein kalter Schauer über den Rücken. "Na hoffentlich kommen wir hier auch wieder ordentlich raus..."

Dann steigt er zu Jayden in die kleine Kabine des Aufzugs und wartet darauf, dass die Fahrt los geht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 16.04.2008, 15:05:15
Nachdem auch Yuki und Ryan den Aufzug betreten haben und der tatsächlich einzige, unbeschriftete Knopf gedrückt wird, schließen sich die Türen erneut mit triumphierendem Zischen und ein leichtes Gefühl der Höhenangst stellt sich ein, als der Fahrstuhl hinabsteigt, in den uralten Schoß neuenglischer Erde.
Der Halt ist sanft und fließend und die Schritte der Aussteigenden klingen weich und beinahe unwirklich auf dem Kunststoffboden des Kellergeschosses. Wände und Decken sind mit blauen und grauen Verkleidungen versehen und darin eingelassene Neonröhren werfen kaltes Licht in die Gänge, die auf irgendeine Weise unpassend neuartig wirken.
"Allan Ekloffs Zimmer hat die Nummer 13. Gehen sie nach Rechts und dann geradeaus, der zweite Raum. Kontaktieren sie mich wenn sie da sind und ich schließe ihnen auf." gibt Nash in etwas gedämpfterer Stimme die Anweisungen, während sich die Aufzugtüren wieder mit endgültigem Geräusch hinter den Gästen schließen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 16.04.2008, 22:15:59
Nicht gerade aufgemuntert von Dr. Nashs Auskunft, die geradezu ihren Verfolgungswahn anzustacheln scheint, betritt Yuki den Aufzug und verschränkt die Arme. Sie fühlt sich immer beengter und weniger wohl, je tiefer die Ermittler ins Koplex vordringen.
"Wäre es zumindest möglich, für eine kurze Zeit die Tonaufnahme abzustellen, Dr. Nash?," hebt die 'Versicherungsprüferin' dann vor dem Verlassen des Fahrstuhls den Kopf, um mit müde wirkenden Augen in die Kamera zu sehen, "Im Sinne des Datenschutzes."
"Zimmer 13... So ein toller Zufall auch... Werd' ich jetzt abergläubisch?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 17.04.2008, 09:51:07
Hinter Yuki geht Jayden vorbei an ihr, bleibt einen Meter neben ihr stehen und blickt sich im Gang um. Dann wartet er auf eine Antwort von Dr. Nash, während er mit sich in dem Gang langsam beginnt, unwohl zu fühlen.
Diese Plastik- oder Gummimöbel wirken surreal auf den Mechaniker, der es gewohnt war, an metallenen Automobilen und großeren Fahrzeugen herumzuschrauben. Die Wände, die sehr betrübend wirken, all das realisiert der Mechaniker erst jetzt, als er hoch zu der Kamera blickt, die auf Yuki gerichtet ist.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 17.04.2008, 13:13:23
"Tja..." beginnt Nashs Stimme unsicher über die nächste Sprechanlage an der Wand und scheint die Sache abzuwägen, ehe er zustimmt, wenn auch ohne großen Elan: "Ich denke dass muss dann wohl so sein, was? Na gut. Den Weg finden sie, ja?" Die Frage scheint eher rethorischer Natur zu sein und mit einem elektronischen Knacken lässt der Doktor die Versicherungsagenten in den Kellergängen allein. Doch...nicht ganz allein wie die vier nun bemerken: Denn ganz leise und gedämpft vernehmen sie Flüstern und Murmeln verschiedener Stimmen die - und Ryan schüttelt sich unwillkürlich - wie Eiswassertropfen den Nacken herunterrinnen...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 17.04.2008, 21:38:22
Christopher holt tief Luft und schnauft dann leise aus sich heraus. "Na dann... also weiter." Dann geht er den Weg, welchen der Doktor ihm beschreiben hat und achtet stets auf die Kameras um ihn herum. Unwillkührlich, als scheint er Einen 'Kontakt' zur Aussenwelt halten zu wollen. Weiterhin prüft er die Namensschilder an den Türen und geht sie leise durch. Ein unverständliches murmeln begleitet seine Schritte bis er vor der richtigen Tür steht. Dann schaut er die anderen an, bevor er dem Doktor, durch ein nicken in die Kamera ein Zeichen gibt. "Hier müsste es sein." Nervös fährt er sich durch die Haare und kontrolliert abermals den richtigen Sitz seiner Brille.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 17.04.2008, 22:43:25
Jayden steht rechts von Christopher, blickt die Tür an.
Jeder Schritt seit sie um die Ecke gebogen waren ist schwerer als der nächste, so bleibt er schließlich erleichtert vor der Türe stehen, die Ekloffs Namen preis gibt.

"Na dann mal los." bestätigt der Versicherungsprüfer, als auch er den Namen des Patienten als ihre Kontaktperson identifiziert hat.

Gespannt wartet Nicholas, was sie hinter der Tür erwartet.
Ein verrückter, der sogleich auf sie losstürmt? Ein brabbelnder Mann, der in der Ecke kauert. Oder doch jemand, der etwas Ähnliches wie sie erlebt hat?
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 18.04.2008, 02:40:17
"Einen Augenblick..." bestätigt Doktor Nash durch die Intercom-Konsole direkt neben der Tür. "Ja, er schläft im Moment. Aber er wird schon nichts dagegen haben wenn sie ihn wecken." Mit diesen Worten folgt ein elektrisches Summen als die Stahltür mit der Nummer 13 entriegelt wird. "Ich schalte dann jetzt das Mikrofon aus; sie signalisieren mir einfach, wenn sie fertig sind." gibt der Psychater beschwingt letzte Anweisungen, ehe die Sprechanlage knackend erstirbt.
Die Nerven so dicht vor dem Ziel und in dieser höchste beunruhigenden Umgebung bis aufs äußerste angespannt betreten die vier Ermittler nacheinander den Raum, in welchen nur der schwache Lichtschein des Ganges fällt und tiefe Schatten über die Silhoutten wirft. " Hallo? Mr. Ekloff?" fragt Ryan mit belegter und sonderbar klingender Stimme in den Raum. "Wie kann man denn hier Licht machen...?"
In diesem Moment flammt eine nackte Glühbirne an der Decke der Zelle auf, donnernd schlägt die Stahltür ins Schloss und verriegelt sich mit einem Klacken wie von Gewehrbolzen. Die vier sind eingeschlossen. Und allein.
Die Zelle ist leer.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 18.04.2008, 16:38:28
Keinen Ton gibt Christopher von sich, als er bemerkt, das Ekloff nicht da ist. Seine Stirn legt sich in Falten und er nimmt die Brille von der Nase. Mit einer Hand reibt er sich die Augen und seine Gesichtszüge verfinstern sich zusehns. "Ok, Mr. Ekloff. Ich hätte da ein paar Fragen!" sagt er laut und voller Sarkasmus, während er die Kamera in der Zelle ausfindig machen will.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 18.04.2008, 16:48:42
Neben Christopher tritt Jayden in das Zimmer des Patienten und ist ebenso wie dieser überrascht, dass niemand sich darin aufhält.
Als sich die Türe hinter ihm schließt, steigt mehr und mehr als unbehagliches Gefühl in dem ehemaligen Automechaniker hoch und sorgsam mustert er den Raum, in dem sie eigentlich ihre Kontaktperson trefen sollten.
Nicholas macht einige Schritte auf das Bett zu, blickt sich sorgsam in dem Raum um, ob er einen Hinweis darauf finden kann, ob vor kurzem noch jemand hier war. Dennoch berührt er nichts, sondern wartet auf eine weitere Reaktion von Christopher oder den anderen.
Dennoch erkennt man Ratlosigkeit auf seinem Gesicht...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 18.04.2008, 21:43:07
Doch was die beiden in dem nun von einer in der bloßen Fassung baumelnden Glühbirne beleuchteten Raum sehen, lässt nichts Gutes hoffen: Das Bett ist nicht mehr als eine Gitterpritsche mit fleckiger Matratze, Tisch und Wände sind kahl und in den Zimmerecken kleben Spinnweben. In diesem Raum hat schon seit einiger Zeit niemand mehr gelebt. Zudem fällt auf, dass weder Sprechanlage noch Kamera existieren - von hier aus dem Doktor ein Zeichen geben zu wollen wäre also von Vornherein zum Scheitern verurteilt!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 18.04.2008, 22:22:24
"Ist das der richtige Raum?", frägt Nicholas seine Gefährten und man merkt, wie unwohl dem Mechaniker dabei ist.
Er schaut sich in dem Raum um, doch immer mehr merken nun auch die anderen, wie unruhig der Mann wird.

'Schon wieder unter Tage. Schon wieder müssen wir raus. Doch wer steckt dahinter? Dr. Nash?' Nicholas schüttelt den Kopf, während er sich in ihrem Gefängnis umsieht.
Nichts was sie weiterbringt, kann man hier entdecken.

Ratlos blickt er die anderen an.
Zögernd hebt er die Schultern, nicht wissend, was sie tun könnten.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 19.04.2008, 02:16:16
In diesem Moment dringt durch die Tür Doktor Nash's Stimme, frohgemut wie immer. Offensichtlich nutzt er erneut die Sprechanlage neben der Zelle und ist trotz der Abdämpfung nur zu gut zu verstehen. "Ich muss mich in aller Form für diese Unannehmlichkeit bei Ihnen entschuldigen!" näselt es elektronisch verzerrt. "Aber ich bin vor Ihnen gewarnt worden und musste leider diesen etwas unorthodoxen Weg wählen, sie unter Kontrolle zu bekommen, bitte nehmen sie mir meinen kleinen Streich nicht übel!" bittet der Doktor mit mildem Bedauern und vor dem Inneren Auge der Ermittler sehen sie den Akademiker förmlich mit leicht geistesabwesendem Lächeln vor dem Mikrophon sitzen.
"Meine Herrin" - Nash's Stimme zittert leicht bei diesem seltsamen Ausdruck - "wird schon sehr bald hier sein, sie wird sich dann Ihrer annehmen, keine Sorge." Ein beunruhigendes Glucksen ist zu erahnen, ehe der Doktor im entnervenden und geradezu groteskt anmutenden Plauderton fortfährt: "Wie kann ich Ihnen die Wartezeit denn versüßen? Hat vielleicht jemand einen Musikwunsch? Wir im 'Gibsons' tun beinahe Alles um unseren Gästen den Aufenthalt so angenehm wir möglich zu machen!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 19.04.2008, 15:41:37
Nicholas, der gerade am Bett steht, als die Stimme des Doktors ertönt, lässt den Kopf sinken.
'Wie konnten wir auf ihn hereinfallen?', überlegt der Mechaniker, als der Arzt eine kleine Sprechpause macht.
'Wer will da mit uns sprechen? TEMCO ? '

Enttäuscht setzt sich Nic auf das Bett, starrt auf die Tür und wartet darauf, dass einer der anderen dem Doc was erwidert, er selbst scheint sich damit abgefunden zu haben, hier gefangen zu sein, nachdem, was er bisher hier gesehen hat.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 19.04.2008, 22:55:52
Als Yuki die leere, angestaubte Kammer betritt und sich im Halbdunkel wiederfindet, ohne auch nur eine Spur von Alan Ekloff zu entdecken, klingeln in ihrem Kopf die Alarmglocken - zu spät. Mit einem nach Endgültigkeit und Auswegslosigkeit klingendem Geräusch schließt sich die Tür hinter den Ermittlern.
Von einem Augenblick auf den nächsten erbleicht die Goth völlig, Kälte und Wärme durchfluten ihren Körper zur gleichen Zeit, ihre Augen weiten sich panisch. "Wie konnt' ich nur so blöd sein?! Dieser Mistkerl!...das war doch vom Anfang an klar! Wie...konnte ich nur?!"
In einem Schwung dreht sich die junge Frau um und schlägt in hilfloser Wut mit beiden Händen gegen die Tür, welche sich, wie nicht anders zu erwarten, völlig unbeeindruckt zeigt. "Was wollen Sie von uns?! Was haben Sie vor?! Lassen Sie uns raus, hören Sie?!," schreit die enttarnte 'Versicherungsprüferin' den irgendwo in der Sicherheit seines Büros sitzenden Doktor an, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass ihre Stimme womöglich überhaupt erst nicht bei ihm ankommt, und ohne seinen verstörenden, grotesken Plaudereien zuzuhören. Ein Zittern kann Yuki nicht unterdrücken, und ihre Augenwinkel glitzern feucht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 21.04.2008, 16:58:56
Nur wenige Meter entfernt von dem Gefängnis der vier Ermittler, hinter einer nahezu identischen Zellentür mit der Nummer 19, erwacht ein junger Mann in seiner Zelle aus dem unruhigen Dämmerschlaf, der ihn an diesem Nachmittag überkommen hatte. Seine Sinne sind noch immer etwas vernebelt und mit nur milder Überraschung erkennt er, dass sein Tablettenbecherchen neben der Pritsche leer ist, obwohl er sich nicht erinnern kann, wann er seine Medizin genommen haben soll.
Nicht sicher was ihn geweckt hat richtet sich der Mann auf, dessen Plastikbändchen am Handgelenk ihm sagt, dass sein Name "Marino, Jess" ist. Alles scheint wie immer zu sein, bis auf die erfreuliche Tatsache, dass seine bohrenden Kopfschmerzen ein wenig abgeklungen sind - und die nicht greifbare Vorahnung, dass sich dies bald wieder in das krasse Gegenteil umkehren wird, sobald die Doktorin Hall wieder mit ihren endlosen, verwirrenden Sitzungen beginnen wird...


Das Kichern Nash's ist für die eingekerkerten 'Versicherungsprüfer' selbst durch Sprechanlage und Zellentür schauderhaft deutlich zu hören. "Wie ich schon sagte, Doktor Hall liegt sehr viel an der Ruhe unserer Patienten, ihre bahnbrechende Arbeit darf unter keinsten Umständen gestört werden!" Deutlich macht sich die anbetende Bewunderung des Psychiaters für diese Person bemerkbar während er spricht. "Vor allem Mr.Ekloff darf unter keinsten Umständen gestört werden! Aber genug geplaudert, ich habe noch leidigen Papierkram zu bearbeiten." bedauert Nash. "Machen Sie es sich bequem, meine Herrin wird sich Ihrer annehmen, sobald sie zurückkehrt; sie wird erfreut sein, Sie hier zu sehen! Zu liebt neues...Material!" Nashs schrilles, verzerrtes Lachen ist wie das Kratzen auf einer Schultafel und es ist sowohl Folter und Wohltat zugleich als es unvermittelt abbricht, die Sprechanlage auf dem Gang endgültig schweigt und die vier in der klaustrophobischen Stille der unterirdischen Zelle zurücklässt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 22.04.2008, 09:12:58
"Jemand eine Idee?", frägt Nic in der Kargheit des Raumes seine Leidensgenossen als die Stimme Dr. Nashs verstummt.
"Wir müssen hier raus. Ich habe eigentlich keine Lust, als Versuchskaninchen zu Enden...", diesmal ist die Stimme Nics lediglich ein Flüstern, sollte Dr. Nash die Gegensprechanlage wieder aktiviert haben.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 22.04.2008, 14:50:07
Immer noch mit benebelten Sinnen richtet er sich langsam auf. Sein Blick schweift unruhig im Raum umher, während seine Augen förmlich von einer Seite des Raumes zur Anderen zu springen scheinen. Er kann seinen Blick kaum fokussieren und fühlt seinen Verstand nur träge arbeiten. Doch mit einem Augenblick versteift sich sein benommener Blick auf das Plastikbändchen am Handgelenk. Er scheint intensive zu überlegen, während sein Blick langsam klarer wird.
Hm...mein Gehirn fühlt sich an wie Mus. Ich erinnere mich schon gar nicht mehr, warum ich hier bin. Wenigstens sind die Kopfschmerzen weg...Aber warum bin ich überhaupt hier? Irgendwie erscheint mir das alles so verschwommen. Ich...ich glaube ich brauche einen klaren Kopf...
Jess schaut immer noch leicht verwirrt auf und sein Blick fällt auf den Medikamentenbecher.
Was fehlt mir überhaupt...Wann habe ich die überhaupt genommen und warum? Mist, mein Kopf scheint im Moment nur Brei zu sein...Wenn ich mich nur erinnert könnte...bin ich zu recht hier? Wo ist überhaupt hier?
Er versucht sich zu konzentrieren, einfach zu erinnern, aber je länger er darüber nachdenkt, desto mehr entgleitet ihm seine eigentliche Frage. Er seufzt resigniert.
Ich...pah...ich glaube...diese verdammten Tabletten und Ärzte. Was ist nur mit mir los...warum bin ich überhaupt hier...was ist nur passiert...“
Jess stellt sich immer wieder dieselben Fragen, während er sich versucht zu erinnern, warum er überhaupt in dieser Anstalt ist. Aber er kommt im Moment nicht weiter, nur das langsam bedrohlicher werdende Gefühl, dass er nicht hier sein soll, bleibt bestehen und verschwindet nicht.
Jess fängt an in seinem Zimmer auf und ab zu laufen in der Hoffnung einen klaren Kopf zu bekommen, die Wirkung der Medikamente abzuschütteln und vielleicht einige Antworten in seinem Kopf zu finden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 22.04.2008, 16:05:26
Relativ schnell beruhigt sich der aufgebrachte Christopher wieder. Er setzt sich auf das alte Bett und stützt die Ellbogen auf die Knie. "Also was ich ja gerne wissen würde... ob die uns enttarnt haben, oder doch nur verhindern wollen, dass jemand zu Eckloff Kontakt aufnimmt." flüstert er leise. "Aber wie wir hier rauskommen könnten... keine Ahnung." Dann beginnt er Æringa zu mustern. "Beruhige Dich, wir kommen hier schon raus." versucht er der Goth gut zuzureden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 23.04.2008, 01:45:43
"Als was?!," zischt Yuki den ehemaligen Antiquar, der sie bloß zu beruhigen versucht, förmlich an. Erst einige Sekunden später ereilt sie das Schuldgefühl über diesen Ausbruch. "Sorry... Tut mir leid... Ich ärger' mich so über mich selbst," murmelt sie entschuldigend, "dass wir auf diese Plaudertasche reingefallen sind... Ist einfach nicht wahr..."
Statt aufgeregt zu sein, wirkt die Goth nunmehr resigniert; die Arme verschränkt, lehnt sie sich in eine der vorderen Ecken des Raumes, während ihre Augen die karge Kammer forschend, aber mit wenig Hoffnung, absuchen.
"Kann jemand von euch zufällig Schlösser knacken?," fragt die junge Frau in die Runde, "sonst seh' ich hier keinen anderen Ausweg, außer auf diese Irre zu warten und mit uns weiß Gott was anstellen zu lassen!"
Bilder von Ken und Kay tauchen im gestressten Verstand der Schwedin auf, mit verstörender, Panik einflößender Schärfe. Wieder beginnt sie zu zittern und verkrampft die Hände um die Oberarme.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 23.04.2008, 14:37:21
Während die vier Ermittler ein sehr leises, gedämpftes Rumpeln von irgendwoher über ihnen erahnen, stellen sich bei dem ebenfalls gefangenen Jess langsam und quälend die Erinnerungen wieder ein, wobei ein kaum greifbarer Nebel zähflüssiger Worte sie verschleiert, die Stimme der Doktorin, unverständlich und doch von einschneidender Macht. Er erinnert sich an seine Vergangenheit bis hin zu diesem Unfall...doch was dann?
Seit wann ist er hier? Ein Sanatorium hat man ihm gesagt, 'Traumata' hat man ihm gesagt...Tage, Wochen oder gar Monate und Jahre? Das Stöhnen und Plappern der unsichtbaren Wahnsinnigen in den Nebenzellen und - Schmerz durchzuckt seinen Schädel wie glühende Nadeln - die Sitzungen mit Dr. Hall. Endlos, quälend...was sucht sie bei ihm, in seinem Geist? Ist da nicht etwas an dass Jess sich einst zu erinnern glaubte...?
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 24.04.2008, 16:12:29
"Ich denke nicht, dass es derart einfach wird, aus diesem ... Gefängnis auszubrechen...", erwidert Nic enttäuscht seiner Gefährtin.

Etwas enttäuscht, doch nicht bereit, aufzugeben, steht der Mechaniker auf und schaut sich die Tür genauer an.
'Wenn alles hier so alt ist wie das Zimmer, dann wohl auch die Tür.', überlegt der Mechaniker.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 24.04.2008, 16:37:47
Jess spürt den Schmerzen der glühenden Nadeln in seinem Kopf, während er sich versucht an alles zu erinnern. Als dann auch noch zu seinem Leidwesen, dass Stöhnen und Plappern aus dem Wahnsinnigen in der Nebenzelle sein gemartertes Gehirn weiter belastet, tickt er einen kurzen Moment aus und schlägt mit voller Wucht gegen die Wand. Es gibt einen harten Aufprall als seine geballte Fast gegen die Wand trifft, um seinen Nachbarn zur Ruhe zu bringen. Jess schreit im selben Moment völlig entnervt, um seine Schmerzen zu unterdrücke.
"RUHE! VERDAMMT!"
Im gleichen Moment wird ihm allerdings bewusst wie dumm diese Aktion war, denn so würde er nur Aufmerksamkeit erregen und vielleicht würden sie dann wiederkommen, ihm neue Medikamente geben.
Dann taumelt er allerdings einen Moment zurück und ist dankbar, dass der Schmerz in seiner Hand den in seinem Kopf mildert, doch das Gefühl des Schwindels und der Desorientierung kann er nicht unterdrücken. Er taumelt einen Moment länger und lässt sich dann auf die Liege fallen, um dort entnervt sitzen zu bleiben. Er hält seinen Kopf mit den Händen und beugt sich weit nach vorne über, während er die Bruchstücke seiner wiederkehrenden Erinnerung zusammensetzt.
Der Unfall...plötzlich...richtig ich hatte einen Unfall und bin hier aufgewacht. Aber warum? Traumata haben sie gesagt, was für ein Traumata? Sollte ich nicht in einem richtigen Krankenhaus sein...warum bin ich überhaupt gefahren...ich wolle von der Universität weg...Warum? Stress...nein nicht dass ich wüsste...wegen meiner kriminellen Vergangenheit? Nein, dass habe ich abgeschlossen...oder fast. Oder irre ich mich...nein...also gut, warum bin ich weg gefahren und in diesen Unfall geraten?...Diese Kopfschmerzen...genau deshalb, ich glaube ich wollte eine Pause machen, um sie los zu werden...etwas ausspannen und wieder kreative werden...genau ich hatte sogar meine Spraydosen eingepackt...aber nein...da war noch mehr glaube ich...aber was? Irgendetwas war noch, nicht nur diese Kopfschmerzen...verdammt mir fällt es nicht ein...ist es deswegen...was will die Doktorin überhaupt von mir...verdammt ich bin doch nur ein armer Student...das ergibt alles keinen Sinn...wie lange ich wohl hier bin? Vermisst mich niemand...meine Familie sicher nicht...meine Freunde...wer weiß, vielleicht denke sie auch ich spanne immer noch aus...verdammter Mist auch...aber ich glaube ich muss hier raus...wenn ich das Schloss...nein dann wäre ich sicher schon weg oder? Ich weiß es nicht.“
Jess versucht langsam gegen die Schmerzen an zu kämpfen und seinen Geist etwas zu beruhigen. Als er halbwegs wieder klar denken kann, erhebt er sich wieder.
“Vielleicht finde ich doch etwas?“
Auch wenn er es kaum glaubt, sieht er sich einen Moment in seinem kargen Zimmer um, um vielleicht doch etwas zu finden, irgendetwas.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 26.04.2008, 14:01:55
Der mittlerweile etwas resigniert wirkende Mann steht langsam vom Bett auf und versucht zusammen mit Nic irgendetwas brauchbares zu entdecken. "Ist schon gut." meint er mit leiser, aber freundlicher stimme zu Æri als er an ihr vorbei geht. "Hier muss doch irgendwie ein weg raus zu finden sein."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 28.04.2008, 18:57:27
Yuki nickt Christopher eifrig und dankbar zu und verfällt für in etwa eine Minute erneut in eine Art Strarre. Allmählich hebt sie aber den Kopf ein wenig an und betrachtet zunächst die Tür, dann den kargen, lange unbenutzten Raum. Unbewußt hält sie nach einem Ventilationsgitter oder ähnlichem Ausschau.
"Es wird hier doch was geben..."
Anfangs apathisch, geht die junge Frau die Suche bald mit immer mehr Elan an, sie geht durch das Zimmer und betrachtet Wände, Decke, Boden und das minimalistische Möbliar.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 28.04.2008, 22:59:13
Zwar findet die Goth eine runde, mir Kunststofflamellen verkleidete Ventilationsöffnung, jedoch ist diese kaum mehr als faustgroß und somit kaum für Fluchtversuche geeignet. Auch die Untersuchung der Tür ist ernüchternd. Das blanke Metall bietet keinerlei Angriffsfläche und ein schwerer Stahlrahmen versperrt den Zugriff auf die Scharniere. Zu allem Überfluss ist das Schloss - wie Nicholas erkennen muss - elektrisch gesteuert und durch manuelle Gewalt vermutlich nicht zu überwinden.


In der anderen Zelle entdeckt Jess allerdings etwas, als er unter die leidlich bequeme Pritsche seines Gefängnisses blickt: Ein hastig beschriebenes Blatt Papier! Die wachsamen Augen - wessen? - müssen es übersehen haben! DIE ZEIT DRÄNGT! SIE KOMMT!!
Doch könnte es nicht auch eine Falle sein? Jess ist sich nicht sicher, wie er auf diesen Gedanken kommt, aber eine wachsende innere Unruhe warnt ihn. Er weiß, ihre Methoden um seinen Willen zu brechen sind unzählbar und er spürt, wie gefährlich dünn das Spinnenseil über dem bodenlosen Abgrund ist, auf dem sein Geist im Moment tanzt...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 28.04.2008, 23:05:46
Jess hält sich etwas verwirrt den Kopf und ringt einen kurzen Moment mit sich. Doch dann verbannt er für einen Moment alles aus seinen Kopf, atmet tief durch und beginnt langsam an zu denken, was ihm allerdings nicht gelingt.
"Wie konnte jemand so etwas übersehen? Oder war es vorher nicht da? Ich muss hier raus, sofort, möglichst bald. Ich muss einfach weg aus diesem Irrenhaus. Verdammte Scheiße."
Je länger Jess zögert, desto größer wird das erdrückende Gefühl, dass ihm etwas schlimmes bevor steht, dass seine Zeit unweigerlich davon läuft, dass er sich beeilen muss. Da ihm nichts anderes übrig bleibt, kniet er sich hin und versucht den Zettel unter dem Bett zu erreichen. Er versucht dabei um jeden Preis das geheimnisvolle Schriftstück zu ergattern, fast als wenn sein Leben daran hängt, doch dann hält er plötzlich inne, als ihn etwas davon abzuhalten scheint.
"Könnte es wirklich eine Falle sein? Hätte ich es nicht schon vor langer Zeit finden müssen, wenn es schon lange da ist? Wenn sie wieder nur ihre Spielchen mit mir spielen. Aber wer sind sie? Verdammt noch mal."
Jess ist sich mit einem Mal völlig unsicher wie er reagieren soll. Doch dann steht er auf und schüttelt über sich selbst den Kopf. Doch während er so völlig ziellos im Raum steht, fragt er sich, was er tun soll. Irgendetwas muss er doch tun können, außer in der Zelle zu warten.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 01.05.2008, 14:57:08
In diesem Augenblick - während Nicholas Dunn zwischen Zellentür und ungesicherter Glühbrine hin und herschaut und eine Idee im Kopf des elektronisch versierten Mechanikers aufkeimt - stockt Jess Marino das Herz und er bleibt wie angewurzelt stehen, als mit einem vernehmlichen Plitsch etwas warmes, nasses direkt in seinen Nacken tropft und langsam und kribbelnd durch die aufgestellten Härchen hinab in den Kragen rinnt...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 01.05.2008, 16:27:36
Enttäuscht gibt Nic die Suche an der Türe auf, als er erkennt, dass diese elektronisch gesichert ist.
Er dreht sich zu Yuki um, welche in dem Raum steht. Plötzlich fällt sein Blick auf die Glühbirne, welche den Raum sanft in ein tristes Licht hüllt, als ihm eine Idee kommt.

Sorgsam spricht er etwas leiser: "Mir ist da eben etwas eingefallen. Wir könnten die Türe aufbekommen. Allerdings weiß ich nicht, wie wir aus diesem Keller dann entkommen sollen. Wir könnten versuchen, einen Kurzschluss an dieser Lampe zu erzeugen. Vielleicht entriegelt sich dadurch die Tür. Aber aus diesem Keller... So weit bin ich noch nicht. Wenn wir einen Kurzschluss erzeugen, funktioniert der Aufzug vermutlich nicht. Aber ich denke, dass es trotzdem eine Fluchtmöglichkeit geben muss. Eine Treppe oder dergleichen."
Bei den letzten Worten sinkt die Stimmung des Mechanikers, welcher bereits etwas enthusiastisch an dem Ausbruchsplan feilt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 01.05.2008, 18:17:40
"Ein Kurzschluss?" rutscht Christopher mit leichter Skepsis in der Stimme raus. Unschlüssig betrachtet er die Lampe an der Decke. "Und Du glaubst das klappt? Nicht, dass wir nachher im Dunkeln sitzen..." gibt er zu verstehen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 01.05.2008, 18:37:43
Jess bleibt einen Moment wie angewurzelt stehen. Seine Glieder versteifen sich ungewollt und eine unbestimmte Furcht packt ihn fest in seinem Herzen. Er spürt das warme, nasse Etwas hinab in seinen Kragen rinnen und der junge Mann ringt mit sich selbst, Angst davor zu erfahren was es ist.
Was, was verdammt. Beruhige dich. Es ist bestimmt nichts schlimmes, Bestimmt nicht. Es ist bestimmt nur ach verdammt was weiß ich. Ich sollte mich erst einmal beruhigen ehe ich noch wegen etwas wie Wasser austicke oder einer einfach klebrigen Flüssigkeit. Aber, was wenn...nein ich sollte aufhören mir Hirngespinste in den Kopf zu setzen. Sonst drehe ich noch durch."
Jess kann seine Neugier und seine aufkeimend Panik kaum unter Kontrolle halten, doch in kurzer Zeit siegt die Neugier und obwohl er Angst davor hat, was er finden wird, tastet er nach dem Etwas, um es zu sehen. Sein Blick schaut allerdings nachdem er einen Schritt zur Seite gemacht hat auch noch nach oben.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 01.05.2008, 23:23:16
Auch Nic schaut zu der kleinen Glühbirne an der Decke.
"Ja, dass wir im Dunkeln sitzen ist dann sehr wahrscheinlich. Ich kann leider nicht genau sagen, inwiefern die beiden Stromkreise zusammen hängen..."
Kurz wartet der Mechaniker, während er ein wenig nachdenkt und sich wieder aufs Bett setzt.
"Wir müssen dennoch wissen, was wir danach tun. Wir kennen uns hier beinahe nicht aus. Hat jemand von euch einen weiteren Weg nach oben entdeckt?" Hoffnungsvoll blickt er die anderen an.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 05.05.2008, 13:35:08
"Nein, ich hab nichts bemerkt. Aber es gibt bestimmt sowas wie einen Notausgang oder so..." meint Christopher. "Hoffentlich..." Nachdenklich wägt er die möglichkeiten ab. Seine Blicke schweifen immer wieder zwischen Tür und Glühlampe hin und her.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 06.05.2008, 19:11:17
"Gut, dann müssen wir es einfach so hinkriegen. Sollen sie wissen, dass es nicht so leicht wird mit uns..."
Dann beginnt der Mechaniker den Raum nach etwas abzusuchen, um einen Kurzschluss zu verursachen.
"Ich brauche etwas, um den Strom kurzzuschließen, ohne vielleicht dabei drauf zu gehen."
Nics letzte Worte klingen sehr ironisch, doch wer schon einmal einen elektrischen Schlag bekommen hat, weiß, wieso der Mechaniker dennoch versucht, vorsichtig zu sein...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 15.05.2008, 12:48:39
Jess fühlt sich, als hätte man sein Inneres aus dem Gleichgewicht gebracht, als er dunkles, warmes Blut an seinen Fingern erkennt. Sein Herzschlag pocht wie Donner in den Ohren, als er quälend langsam und wie gegen einen unsichtbaren Widerstand, nach oben blickt - direkt in das Gesicht der jungen Asiatin, von unzähligen langen Nadeln gespickt; und während aus dem dünnen gebohrten Loch in ihrer Stirn ein weiterer schwerer Blutstropfen wie in Zeitlupe auf Jess hinabfällt, ist es fast so, als würde ihr verzerrter Mund seinen eigenen Schrei ausstoßen!
Dann ist nur noch Dunkelheit.

Während im anderen Zimmer Nicholas von dem wackeligen Stuhl hinuntersteigt und das umwickelte Stück Draht wieder einsteckt, mit dem er den Kurzschluss ausgelöst hatte. Und die vollkommene Finsternis, das Nichts, die das Sanatorium verschluckt hat, scheint für diesen Moment auch alle Geräusche beendet zu haben: Aus keiner Zelle ist mehr ein Murmeln zu vernehmen; allein das Atmen der Gefangenen erscheint beklemmend laut, alles andere scheint nicht länger zu existieren.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 15.05.2008, 20:30:51
Zwiespältig hat Yuki die Idee des Automechanikers aufgenommen. Ein rettender Strohhalm? Oder ein blödes Unterfangen, das es nur schlimmer macht?
Unschlüssig, hatte sie abgewartet, bis Jayden etwas gefunden hat, womit er den Kurzschluss auslösen konnte. Ein Augenblick, und -
Dunkelheit und Stille.
"Hat... es funktioniert?," bricht die Goth nach einer halben Minute das drückende, unheilvolle Schweigen; ihre Stimme ist lediglich ein Flüstern. Unsicher, tastet sie sich zur Tür und versucht, diese aufzuschieben oder zu -drücken.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 16.05.2008, 08:55:44
Der letzte Funken, der Nic kurz blendet, hinterlässt für einige Sekunden einen Lichtblitz in Nics Blickfeld und so vergehen einige Sekunden, bis dieser verschwindet und Nic's AUgen sich an die Dunkelheit gewöhnen.
Dann erst geht er zu Æringa und legt die Hände an die Türe.
"Das werden wir jetzt sehen...", murmelt der Automechaniker seiner Kollegin zu, dann versucht er ebenfalls, die Türe zu öffnen, die sie vielleicht in die Freiheit entlassen könnte.
"Wir müssen ein paar der anderen Zellen ebenfalls öffnen, damit die Wärter beschäftigt sind!!!" sagt der Versicherungsprüfer Jayden Blaine in Richtung von Richard und Thomas, bevor er weiterschiebt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 16.05.2008, 18:46:43
Mit donnernden Herzschlag, welcher vielfach in seinen Ohren wiederhallt, beobachtet er in den kritischen Sekunden ehe das Licht ausgeht das Gesicht der jungen Asiaten. Den Blutstropfen, welche sich unaufhaltsam auf ihn zu bewegt. Mit jedem Augenblick, mit jedem Millimeter, welcher der Tropfen nähert kommt, verschnellerst sich sein Atem.
Was? Wie? Das kann doch nicht...wie? Warum? Was...
Doch in dem Augenblick als das Licht mit einem Schlag ausgeht, wird auch seine Lähmung aufgehoben, sein Moment des Grauens und das Gleichgewicht im Inneren überträgt sich auf seine Äußeres. Er stürzt panisch und mit schnellen Atem nach hinten, um dem Tropfen zu entgehen, um von dem schrecklichen Bild wegzukommen. Sein Atem beschleunigt sich zusammen mit dem Herzen und verursache das einzige Geräusch, welches er hört. Leise flüstert er.
Ich...muss hier raus, sofort, dass das kann gar nicht sein. Das ist unmöglich. Das ist...warum ist das Licht überhaupt aus?
Wie von einem Grauen gepackt, richtet er sich wieder auf und versucht die Tür zu finden. Panisch tastet er sich vorwärts. Er will nur noch hier raus und denkt nicht mal daran, dass die Tür immer noch zu sein könnte.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 18.05.2008, 19:06:42
Tatsächlich scheint das Glück für den Moment auf Seite der Gefangenen zu sein: Die Türen sind entriegelt und lassen sich aufschieben, wobei sie sich wie in einer zähen Flüssigkeit zu bewegen scheinen. Jess und die drei Versicherungsprüfer betreten beinahe zeitgleich den Gang, als plötzlich das obligatorische Notstromagregat einsetzt un flackernde, rötliche Lampen die Finsternis in lange Schatten verwandelt.
Und dann ist das Stöhnen und Murmeln zu vernehmen, als schlurfende Gestalten des Wahnsinns, wie aus Fieberträumen erwacht, überall ihre Zellentüren aufschieben und sich befreien...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 19.05.2008, 11:41:58
Christopher bwegt sich langsam durch die Tür und schaut sich um. "Ok, die Notbeleuchtung ist eingeschaltet, ob die Kameras wohl auch funktionieren?" murmelt er leise, als er sich den anderen zuwendet. "Wie auch immer... Wir sollten versuchen so schnell wie möglich hier heraus zu kommen."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 19.05.2008, 22:00:54
Jess reißt förmlich an der Tür und das zähe Aufschieben zehrt nur noch mehr an seinen Nerven, doch zu seiner Freude bewegt sie sich wenigstens wirklich. Kurze Zeit später stürzt er immer noch außer Atem und vor Furcht gepeinigt aus der Tür.
Endlich raus...endlich weg von...von dieser Leiche? Es war eine Frau, aber wer macht so etwas krankes und sie...sie schien zu leben, das kann doch nicht sein...das ist unmöglich.
Sein Verstand scheint immer noch gegen das Gesehene zu rebellieren und als die Notbeleuchtung anspringt, fast er ungläubig zu seinem Hals und besieht seine Hand in der Hoffnung, dass er dort kein Blut sieht und alles nur eingebildet ist, selbst wenn das heißt, dass sein Geist alles andere als gesund ist, wäre die Alternative noch schlimmer.
Doch dann hört er wie sich die anderen Gefangen befreien und Jess sieht sich panisch um, während er versucht sich an irgendetwas zu erinnern. Irgendeinen Weg zu finden, wo er lang gehen muss oder einen Hinweis zu finden, wo es raus geht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 21.05.2008, 20:04:03
Jess kann nicht leugnen, dass seine Hand und Schulter blutbefleckt ist, muss jedoch feststellen, dass seine Zelle mit der Nummer 19 ebenso leer ist wie immer...die starken Kopfschmerzen rauben dem jungen Mann zudem jede Erinnerung an irgendeinen Ausgang.
Und währenddessen treten mehr und mehr ausgemergelte, in fahles Blau gehüllte Gestalten auf die Flure, wo die flackernden Notlampen mehr Schatten als Licht zu verbreiten scheinen. Teils langsam und schlurfend, aber auch kichernd, zitternd oder kriechend beginnen die befreiten Insassen umherzuirren.
Und den vier Gefangenen, die Gerade dem Raum 13 entkommen sind kommt es so vor, als würden Dunkelheit und Kälte geradewegs aus dem uralten Boden rundherum durch Wände, Böden und Decken sickern und langsam die kahlen Gänge wie zähflüssiger Teer füllen...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 21.05.2008, 21:39:12
Kurz orientiert sich Nicholas im Halbdunkel, als mit einem einschüchternden Flackern die Notbeleuchtungen anspringen.
Schnell schaut er sich erneut um, mehr gehetzt und eingeschüchtert vor den Wänden als orientierungslos.
Dann fällt ihm ein, dass er eine kleine Türe vom Fahrstuhl aus entdeckt hat.
"Los, wenn wir rauswollen: Hier entlang." schnell schlägt er den Weg in Richtung Fahrstuhl ein, um schließlich nach rechts zu blicken.
Kurz bleibt sein Blick an einem der Patienten hängen und fliegt schließlich weiter in Richtung seines Ziels.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 21.05.2008, 21:44:18
Jess ist sich unsicher, was das Blut und seine leere Zelle zu bedeuten hat, doch ehe er sich irgendeinen Gedanken dazu machen kann, nehmen seinen Kopfschmerzen schon wieder überhand. Sie pochen heftig in seinem Kopf und verhindern jegliches rationales Denken. Er hält sich einen Moment den Kopf und bleibt wie angewurzelt stehen.
Doch dann reißen ihn die Insassen aus seinen Schmerzen, einen kurzen klaren Moment kann er denken.
Ich muss hier raus, sofort. Wer weiß was für Spinner hier sind.
Jess schaut sich kurz um, um sich dann in die Richtung zu wenden, wo der Gang nicht einfach nur in eine Kurve endet, sondern in mehrere Abzweigungen aufteilt. Er läuft los und hofft irgendeinen Hinweis auf den Ausgang zu finden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 22.05.2008, 19:55:49
"Es hat geklappt," überrascht der Erfolg der Aktion die Goth, die zunächst unsicher in den Gang späht, bevor sie heraustritt. Anscheinend aber sind nicht nur die Ermittler ihrem Kerker entronnen, denn obwohl Yuki in der Finsternis trotz der kargen Notbeleuchtung in den ersten Minuten nichts sehen kann, hört sie viele andere Türen aufgehen und viele Schritte, die nicht von den vier gescheiterten 'Versicherungsprüfern' stammen.
Ein kalter Schauer läuft der jungen Frau über den Rücken. Umgeben von Wahnsinnigen zu sein, von denen man so gut wie alles erwarten könnte, ist wirklich keine beruhigende Vorstellung.
"Sollen wir den Aufzug probieren?," fragt die Schwedin leise und nicht sehr überzeugt in die Runde, "aber wenn wir da stecken bleiben, dann ist es vorbei..."
Fest steht nur - Yuki möchte hier so schnell wie möglich weg.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 25.05.2008, 21:21:12
"Bitte bleiben sie wo sie sind!" ertönt auf einmal Doktor Nashs näselnde Stimme gehetzt und verzerrt durch die Sprechanlage. "Die Patienten sind in instabilem Zustand! Stören sie sie bloß nicht!" bittet er aufgeregt, während seine Stimme rauher, gepresster und kurzatmiger zu werden scheint. "Ich komme zu ihnen...!" Gequältes Keuchen dringt furchteinflößend durch den Lautsprecher, dann ein markerschütternder Schrei, der die Anlage knacken lässt, gefolgt und begleitet von ekelerregenden knirschenden und reißenden Geräuschen - dann ist die Verbindung beendet. Und leise summend bewegt sich der Fahrstuhl nach oben...

Die vier Ermittler sehen sich inzwischen halbdunklen Gängen gegenüber, in allen Richtungen angefüllt mit vor der Welt weggesperrten Wahnsinnigen, alle Barfuß und in die gleichen dünnen grünen Hemdchen gehüllt, das Plastikarmband als einziges Zeugnis ihrer Existenz auf diesem Planeten. Manche hocken zusammengekrümmt in den Ecken, wippend und flüsternd; andere bewegen sich wie Schlafwandler oder im Drogenrausch durch die Gänge und wieder andere schleichen wie mörderische Raubkatzen, kichernd und mit verdrehten Augen.
"Hallo! Könnt ihr mir wohl hier raushelfen? Bitte!" Die junge Frau mit zerzausten dunklen Haaren lächet die vier Versicherungsprüfer - insbesondere Nicholas - entschuldigend und hoffnungsvoll an und dreht sich hilflos in der eng geschnallten Zwangsjacke, die in einem morbiden Kontrast zu ihrem schmalen Gesicht und den offenen klugen Augen steht.

Währenddessen erblickt Jess etwas seltsames: Menschen die keine Anstaltskluft tragen und doch ebenfalls hier gefangen zu sein scheinen! Drei Männer, davon einer recht beleibt und der andere mit Dreadlocks und eine junge Schwarzhaarige, direkt am anderen Ende des Ganges, auch wenn sie ihn scheinbar noch nicht bemerkt haben, da sie sich gerade mit Julie (Julie?) unterhalten...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 27.05.2008, 14:27:18
Verwirrt denkt Nic zuerst, sein Gehirn hätte ihm einen Streich gespielt, als er die Frau mit der Zwangsjacke entdeckt - und stehenbleibt.
'Soll - kann - darf ich ihr helfen?', beginnt sofort ein Gewissenszweikampf in dem Mechaniker. 'Was spricht dagegen, der Frau zu helfen, außer, dass sie keine Zeit haben?'
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 27.05.2008, 15:11:00
Jess vernimmt einen Moment die Stimme durch die Lautsprecher. Er schüttelt kurz den Kopf, um die Kopfschmerzen, wenn auch mit wenig Erfolg abzuschütteln. Sein Gesicht wirkt immer noch gequält, während er überlegt.
Das könnte dir so passen. Ich werde sicher nicht warten bis ihr mich wieder einsperrt. Aber wohin? Ich habe keinerlei Ahnung und ich glaube allein komme ich nicht weit.
Während er noch überlegt und einige Schritte nach vorne taumelt, erblickt er die Gruppe aus Leuten, welche so gar nicht in diese Umgebung zu passen scheinen. Er bleibt einen Moment wie angewurzelt stehen, um dann auch Julie zu erblicken, welche gerade mit ihnen spricht.
Julie? Woher kenne ich überhaupt ihren Namen? Ach...mein Kopf fühlt sich immer noch wie Brei an...aber wer sind diese Leute, seit wann sperren sie unschuldige ein...halt ich gehöre ja auch dazu, auch wenn man etwas Anderes denken könnte im Moment. Sollten ihnen vielleicht das Gleiche passieren wie mir oder ist es etwas Anderes? Sicherlich könnten sie mir helfen, wenn sie mich nicht für verrückt halten.
Jess versucht wieder gegen die Kopfschmerzen anzukämpfen und überlegt fieberhaft.
Allein komme ich hier wahrscheinlich nicht raus...soll ich einfach...aber das Blut...ich muss es wohl probieren. Auch wenn ich verzweifelt nach einem Strohhalm greife.
Jess schaut sich kurz um und versucht dann das Blut zu verdecken oder sich wenigstens so ihnen zu nähern, dass sie es nicht sehen.
Er nähert sich mit offenen Händen, wobei er versucht trotz seines zermaterten Kopfes einen freundlich und vor allem normalen Eindruck zu machen. Irgendwie zweifelt er daran, dass es viel Erfolg dabei helfen wird.
Als er nahe genug ist, amtet er tief durch und spricht sie an.
“Ihr seht aus, als wenn ihr nicht hier her gehört und ich könnte eure Hilfe brauchen. Ich gehöre hier auch nicht her. Wirklich nicht. Ich weiß es klingt komisch und ich mache nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck, aber ich brauche wirklich eure Hilfe.“
Jess kommt sich völlig bekloppt vor, als er diese Worte spricht und fragt sich immer noch, ob er nicht doch hier her gehört, aber diesen Gedanken will er nicht akzeptieren.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 27.05.2008, 18:46:51
Die Hektik und Furcht in Dr. Nashs plötzlich erneut ertönenden Stimme weckt in Yuki einen kurzen Anflug von Schadenfreude, doch wie alles, was auch nur ansatzweise mit Freude zu tun hat, hat eine solche Regung schon seit Tagen keine Chance mehr, länger in ihrem Geist zu verweilen.
Die Verzweiflung, der Fatalismus, nehmen bei der Schwedin schnell wieder Überhand, und der bittenden, in Zwangsjacke gebundenen Frau schaut sie mit unverhohlenem Mißtrauen entgegen.
"Nein... Tut mir leid, das geht nicht. Können wir nicht," schüttelt sie reserviert und ablehnend den Kopf und bedenkt ihre Leidengenossen mahnender Blicke. "Die kann noch so unschuldig gucken, wer weiß was sie im Kopf hat! Und wenn das sogar diese Irre Dr. Hall ist, die uns für blöd verkaufen will?!"
Auf Æringas Hilfe kann die Frau anscheinend nicht bauen.
Anders wird der Goth aber, als plötzlich der nächste 'Bittsteller' auftaucht - ein gutaussehender junger Mann, dessen Hände mit Blut befleckt sind! Auch wenn sein Tonfall die ehemalige Medizinstudentin zum Zuhören zwingt, weicht sie dennoch zurück und sieht äußerst mißtrauisch drein.
"Und wen haben Sie da gerade umgebracht?", stellt sie bereits die Frage, bevor sie ihr bewußt wird, und zeigt dabei auf Jess' Hände, während sie noch einen Schritt nach hinten macht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 27.05.2008, 19:45:25
Jess versucht im ersten Moment das Blut zu verstecken, als er die Frage der Frau hört, doch dann lässt er es bleiben, da es eh keinen Sinn hat.
Super gelaufen. Was soll ich ihr erzählen? Ach verdammt, wenn ich die Wahrheit sagen halten die mich doch für verrückt, wenn ich etwas an den Haaren herbeiziehen bin ich auch nicht besser dran...ach verdammt, ich darf es nicht verbocken.
Jess lässt seine Schultern sinken und gibt ein resigniertes Seufzen von sich, um dann zu antworten.
“Ich habe niemand umgebracht...wirklich nicht...das Blut ist...wenn ich ihnen das erzähle halten sie mich für verrückt...falls sie es nicht sowieso schon tun...macht also keinen Unterschied oder?“
Er wirkt einen Moment unsicher und versucht dann eine Erklärung.
“Das Blut...ist von der Decke meiner Zelle getropft...von...“
Er zögert noch etwas länger, da er selbst nicht so recht glauben kann, was passiert ist. Aber der unumstößliche Fakt, dass das Blut da ist, verbleibt leider.
“von einer Person...ich habe sie nur kurz gesehen...eine Asiaten mit unzähligen Nadel gespickt und einem Loch in der Stirn, woher das Blut stammt...verdammt wer macht so etwas krankes?“
Jess hält sich die Stirn und murmelt dann.
“Warum habe ich das erzählt? Jetzt halten sie mich sicher für verrückt. Ich habe auch keinen Beweis, außer das Blut. Aber bitte sie müssen mir glauben, ich gehöre wirklich nicht hier her.“
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 27.05.2008, 21:51:49
Mit schreckensgeweiteten Augen und offenem Mund starrt die Goth Jess an und macht unwillkürlich noch einen Schritt zurück.
"Kay,.." stößt sie atemlos aus, "Sie haben Kay gesehen! Aber das ist unmöglich! Unmöglich!"
Die junge Frau schüttelt entsetzt den Kopf und fasst sich an die Schläfen. "Das kann unmöglich Kays Blut sein! Aber Sie *haben* anscheinend gesehen, was sie mit ihr gemacht haben... Nein, Sie sind nicht verrückt, ich bin's..."
Ein sardonisches Lächeln umspielt Yukis Lippen für eine Sekunde, dann seufzt sie und legt ratlos eine Hand auf die Stirn.
"Weg hier, bevor diese "Ärzte" kommen," murmelt sie.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 27.05.2008, 23:45:26
Parker schaut die Junge Bittstellerin verwundert an. "Wer weiß, was die hier verloren hat... ok. Was haben wir hier eigentlich verloren?!" Ratlos blickt er in die Runde, als plötzlich der blutbefleckte junge Mann auftaucht.

Entsetzt weicht er kurz zurück, als er erfährt woher das Blut stammen soll."Völlig unmöglich!" platzt ihm kurzerhand heraus. "Oder etwa doch?!" Er ist hin und hergerissen zwischen Realität und Wahnsinn. "Wie auch immer..." resigniert Christopher. "Wie Sie schon sagt. Wir brauchen einen Ausweg. Und das möglichst bald." versucht er die anderen anzutreiben.

"Nur was ist mit dieser Frau?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 28.05.2008, 00:00:51
Jess schaut einen Moment verwundert als er die Reaktion der Goth bemerkt. Er scheint völlig perplex zu sein, wenn auch in seine Augen ein Funken von Hoffnung tritt.
Sie glauben nicht ich bin verrückt, zumindest die Frau nicht...aber wer ist Kay und warum soll sie verrückt sein? Was...das es unmöglich ist weiß ich selbst.
Auch wenn er immer noch erstaunt ist, bringt er erleichtert klingend hervor.
"Sie...sie glauben mir etwa? Aber wer ist Kay? Was habe ich gesehen? War...war das wirklich echt...das hat jemand einer Person angetan? Ich meine...ich habe es gesehen...aber es ergibt keinen Sinn....die Zelle war davor und danach leer und wer macht so etwas...das ist grausam, abartig, unmenschlich...außerdem warum sollten sie verrückt sein? Sie machen zumindest weniger den Eindruck, als wahrscheinlich...als wahrscheinlich ich im Moment..."
Er schaut zu Parker und schüttelt resigniert den Kopf.
"Wahrscheinlich...unmöglich...wenn ich es nicht gesehen hätte...nicht das Blut wäre...ich würde es auch nicht glauben. Aber raus müssen wir wirklich...ich habe keine Lust wieder in der Zelle zu landen und meinen Kopf noch einmal zu Muss verarbeiten zu lassen."
Jess wirft auch einen Blick auf die Frau in der Zwangsjacke und versucht sich an irgendetwas zu erinnern.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 28.05.2008, 01:02:01
"Es ist aber wahr. Das was Sie gesehen haben, ist wahr! Wir haben es... wir haben..." Die Stimme der Goth, kurze Zeit so energisch, versiegt, und die junge Frau dreht sich hastig um, um den Kampf gegen die aufkommenden Erinnerungen, von Tränen emporgetragen, auszufechten.

"Unmöglich... Nein, nichts ist unmöglich! Das sind Dämonen,.." hört man die aufgelöste Yuki leise und fassungslos vor sich hin murmeln.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 28.05.2008, 06:19:37
Einige Sekunden des Gesprächs zwischen Æringa und dem Unbekannten Mann bekommt Nic gar nicht mit, da er irgendwie noch mit sich zu kämpfen scheint, als Yuki ihm die Entscheidung abnimmt, in dem sie die Frau ablehnt...

Noch zwei Sekunden vergehen, dann kann sich Jayden von ihr losreißen, so schwer es ihm fällt, so intensiv er vielleicht auch einen inneren Zweikampf ausficht.
Doch die Frau verliert.
'Wir müssen hier raus. Jetzt.', gibt es nur noch einen Gedanken in seinem Kopf und ruckartig reißt Jayden Blaine den Blick von der Frau los, wieder in Richtung ihrer einzigen Fluchtrichtung.
"LOS!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 28.05.2008, 16:03:26
Jess taumelt einen Moment erschrocken zurück, als er die ersten Worten von Yuki hört.
Was...das ist wirklich jemand passiert? Aber...aber warum habe ich es gesehen, warum macht jemand so etwas...was ist mit mir los? Bin ich vielleicht doch verrückt oder zu recht hier drin? Nein...das darf...kann nicht wahr sein.
Jess schüttelt den Kopf, als wenn er sich selbst von dem Gedanken befreien will. Doch als er sieht und auch hört was die Goth leise vor sich hin murmelt, überkommt ihn eine Mischung aus Furcht und Mitleid. Er will fast schon die Hand ausstrecken, ihr irgendetwas sagen, doch dann lässt er es bleiben, da dies einfach zu merkwürdig im Moment wäre. Außerdem kennt er die Frau kaum, auch wenn ihre Worte ihn sehr beunruhigen.
Nichts ist unmöglich? Dämonen? Wer sind diese Leute? Hoffentlich mein Ticket nach draußen. Aber was ist ihnen passiert? Was ist mit diese Asiaten...warum habe ich sie gesehen?
Er schaut trotzdem hilfesuchend zu den drei anderen Männern, da sie Yuki sicher länger kennen und ihr eher helfen können.
Allerdings vernimmt er dann das energische Rufen von Jayden.
Jess har nichts dagegen, auch wenn er einen zweifelnden Blick zu der Frau wirft.
"Ihr wollt sie zurücklassen?"
Doch dann schüttelt er den Kopf.
"Nein schon okay, ich will hier ehrlich gesagt einfach nur raus."
Er würde also ihnen sofort folgen, obwohl er sich fragt, wo wohl seine Sachen sind.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 28.05.2008, 23:16:23
Die Fliehenden lassen die junge Frau in der Zwangsjacke stehen und hasten durch die düsteren, kalten Gänge, ringsherum ein schreiendes Pandemonium des Wahnsinns. Ein Mann rollt panisch kreischend in zusammengekrümmter Haltung auf dem Boden, unablässig "Nein! Nein! Bitte nicht! Aufhören!" schreiend; ein anderer hockt vor der Wand und schlägt seinen Schädel mit aller Kraft immer wieder krachend gegen die Kunststoffverkleidung, das Gesicht zu einem blutigen Brei zerstört; eine dürre, kahlköpfige Frau vollführt wie in Trance einen staksenden Waltzer durch die flackernde Szenerie, zu einem Takt den nur sie hören kann, doch ihr Gesicht ist zu einer Fratze tödlicher Angst verzerrt. "Ich halt' das nicht mehr aus...!" keucht Ryan Malkovich gepresst und mit weit aufgerissenen Augen. Sein Gesicht wirkt fahl und aufgedunsen und die rechte Hand krallt sich krampfhaft über der Brust zusammen.
Plötzlich, im Zentrum des rasenden Wahnsinns, steht ein alter Mann vor den Ausbrechern. Seine grauen Haare und der lange Bart sind verfilzt und ungepflegt, das zerfurchte Antlitz von Alkohol und grauenhaften Erlebnissen gezeichnet. "Hört! Ich habe das Große Buch gesehen! Menschen werden gemäht wie reife Ähren, das Fleisch wird eingeschmolzen werden! Erkennet das endlose Nichts!" ruft der Alte mit heiserer Stimme und das harte Licht wirft tiefe Schatten über sein verzerrtes Gesicht während seine Kutte um den abgemagerten Leib schlackert. "Was lebt wird ausgelöscht, was begraben war tritt hervor! Kniet und verbrennt eure Seelen!" Jayden, Yuki und Christopher erkennen den Mann als dessen aufgerissenen Augen sich zitternd auf sie richten. Eigenartig, wie diese kleine Erinnerung plötzlich nach oben drängt. Es ist derselbe predigtenschwingende Obdachlose wie er ihnen in San Francisco vor das Taxi gelaufen war! "Sehet! Das gläserne Meer verschlingt den schwarzen Stern! Das Siegel der Vernichtung wird aufgebrochen! Kniet! Kniet!!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 30.05.2008, 21:41:21
"Komm schon, Ryan. Weiter." kurz bleibt Jayden stehen, um auf Ryan zu warten und diesen auf sich stützen zu lassen.
"Weiter. Wir müssen weiter!"
Doch gerade will Jayden sich mühselig wieder in Bewegung setzen, als der Obdachlose zwischen den Verrückten auftaucht und vor den Gefangenen steht.
'Ich verstehe nicht, was er mir sagen will, aber wir müssen hier raus.', ist Nics erster Gedanken, noch immer mühsam den schweren Ryan stützen.
'Wir müssen an ihm vorbei, obwohl wir ihn dann erneut ignorieren.', schießt es Jayden plötzlich durch den Kopf.
'... Gläserne Stadt? Und wieso hinknien und unsere Seelen verbrennen lassen?'
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 01.06.2008, 16:50:53
Während Jess den drei Leuten folgt, welche sein Ticket in die Freiheit darstellen, deren Identität ihm aber immer noch unbekannt sind, beobachtet er mit Schrecken den Wahnsinn um ihn herum. Die schrecklichen Zerrbilder der Menschen, welche vom Wahnsinn getrieben werden. Die gesamte Szenerie lässt ihn schwer schlucken und um sich selbst fürchten.
Würde ich auch so enden, wenn nicht...wenn nicht jemand, wer auch immer, diesen Zwischenfall produziert hätte? Oder bin ich schon auf diesem Weg...bin vielleicht doch schon auf den ersten Schritten des Wahnsinns...nein, ich muss einfach hier raus. Einfach hier raus.
Er läuft weiter und versucht nicht mehr auf die Bilder zu achten, welche wie zersprungene Mosaike des menschlichen Verstandes erscheinen. Doch dann hört er den dickeren Mann aufschreien und sich an die Brust fassen. Sein Freund ist schon bei ihm und Jess atmet erleichtert auf, wenn er den Mann auch gut verstehen kann.
Ich...muss ruhig bleiben. Ich bin bald draußen, also beruhige dich. Dann ist alles okay.
Doch gerade will er weitergehen, als der irre Prediger vor sie tritt. Er weicht einen Schritt zurück und schüttelt den Kopf über die Worte.
Nur ein weiterer Verrückter, doch warum bleiben die Anderen stehen, kennen sie ihn.
Er schaut unsicher zu den Anderen.
"Wir müssen weiter oder? Also los."
Ohne den Mann zu beachten und wenn ihn niemand aufhält, würde er sich weiter den Weg bahnen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 01.06.2008, 17:55:08
Mr. Craig! Wir schaffen's schon," kann die Goth es nicht lassen, wieder einmal motivierende Worte von sich zu geben - an die sie letztlich selbst nicht glaubt und an dieser Farce verzweifelt.
Der Anblick der ungezügelten Wahnsinns um sie herum setzt der angeschlagenen Psyche der jungen Frau schwer zu, und sie versucht, nur geradeaus zu schauen.
Gerade dem Obdachlosen entgegen, der unvermittelt und brüllend vor den Fliehenden auftaucht.
Der Funke des Wiedererkennens schlägt wie ein Blitz in Yukis Geist ein, und sie bleibt abrupt stehen. "Sie!.." Die Worte des verrückten Propheten donnern auf sie ein, und hätte sie derlei Gerede noch vor wenigen Tagen lachend als Unsinn abgetan, fühlt sie nun, dass der Mann die Wahrheit spricht, sie gesehen hat.
"Hey! Woher wissen Sie das? Was für Gläserne Stadt, wo ist sie? Wann wird es geschehen?" löchert die ehemalige Medizinstudentin den Prediger hektisch mit Fragen - um sie zum Weitergehen zu bewegen, müsste man sie mitzerren, hat es den Anschein.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 02.06.2008, 22:38:28
Jess verharrt mitten in seiner Bewegung als die junge Frau den verrückten Prediger anspricht. Er bleibt wie vom Blitz getroffen mit einem verwunderten Ausdruck stehen.
"Sie, sie kennt ihm? Aber worüber redet sie überhaupt und was erhofft sie sich? Glaubt sie ihm? Ich meine...es ist doch nur ein weiterer armer Irrer?"
Jess ist sich unsicher, was er tun soll. Immerhin würde er seine vermeintlichen Retter nicht einfach vor den Kopf stoßen, doch es mutet ihm sehr seltsam an. Sein Blick gleitet hilfesuchend zu den drei Männern.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 03.06.2008, 19:57:08
Die wenigen Meter, die Nic seinen schwergewichtigen Freund nach vorne getragen hat, erschöpfen den Mechaniker schon etwas, als er sich immer noch auf den Unheilsprediger konzentriert.
'Was will der hier? Das kann doch kein Zufall mehr sein...'
Unsicherheit macht sich in Nicholas' Gesicht breit, als er noch immer in Richtung des Mannes starrt, der vor ihnen im Gang steht. Wie ihn der andere zu ihnen Gestoßene dabei anblickt, bemerkt er gar nicht.
Stattdessen versucht er mitzubekommen, was der alte Mann Yuki erzählt, obwohl sie eigentlich keine Zeit haben.
"Los, Yuki. Wir müssen weiter" sagt er leise aber bestimmt zu der Asiatin.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 03.06.2008, 20:23:17
Die Goth reagiert auf Jayden leidglich mit einem kurzen Seitenblick, um dann wieder stillstehend den Prediger anzustarren.
"Sagen Sie's uns! Bitte!," verlangt sie ungeduldig nach dem schleierhaften Funken der Erkenntnis im bleischweren Nebel des Unswissens und Schreckens.
Um sie von der Stelle zu bewegen, müsste man Yuki offenbar wirklich gewaltsam wegzerren.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 03.06.2008, 21:10:16
Tatsächlich fokussieren der bebende Alte Yuki für einen Moment, als sie ihn anspricht und seine Stimme wird zu einem eindringlichen Raunen. "Der Tag ist nicht mehr fern; es wird eine Hinrichtung ohne Richtspruch und die Henker legen ihre Masken ab!" Der irre Prediger nähert sich der Goth, so dass diese die Falten und Poren in seinem von verfilztem grauen Haar umrahnten Gesicht erkennen kann und ihr ein fauliger Geruch aus dem schiefen Mund entgegenschlägt. Langsam und beschwörend doch nähern sich die ausgestreckten Hände des Mannes ihrem Hals, ohne das dieser es zu bemerken scheint! "Noch ehe ein weiterer Zyklus die Sterne zeichnet wird es geschehen. Oh ja, ich habe die Stimmen gehört, doch hier findet er mich nicht...!" murmelt der Zitternde eindringlich.
Doch dann, seine schwieligen Hände sind nur noch Zentimeter von Yuki entfernt, schreit der Alte plötzlich gellend auf und taumelt wie von einem Hieb getroffen gegen die Wand zurück. Todesangt verzerrt sein Gesicht zu einer bleichen Maske und bebend bricht er zusammen, aus vollem Halse schreiend. "Nein! NEIN!! DU BIST ES! DU BIST ES!!" In wahnsinniger Furcht versucht der Mann von Yuki wegzukriechen, doch sein Körper gehorcht ihm kaum noch. "Seine Augen ruhen auf dir! Er hat bereits sein Zeichen in deine Seele gesetzt! Lass mich! LASS AB VON MIR!! DEIN SCHATTEN IST NICHT DER DEINE!!" kreischt der Wahnsinnige. "Ich wurde gewarnt! Der Schwarze Mann wandelt auf deinen Pfaden und DU WIRST SEINE BRAUT WERDEN!!" Panisch schreiend und röchelnd kann der Prediger die rasenden Augen nicht von der Goth wenden, während er überhastet versucht zu fliehen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 03.06.2008, 21:49:58
Faszniert starrt Yuki in die Augen des verrückten Alten, als dieser zu sprechen beginnt. Unwillkürlich zurückweichend, gibt sie sich alle Mühe, seine kryptischen und durch den Wahn verschleierten Botschaften laut zu entziffern.
"'Die Henker legen ihre Masken ab'? Sind das Dämonen? Die Temco? Was sind sie?!... 'Ein Zyklus der Sterne' - ein Jahr?"
Dass die Hände des Predigers sich ihrem Hals nähern, irritiert und ängstigt die Goth und zwingt sie, noch einen Schritt nach hinten zu tun - bis der Prophet losbrüllt und selbst in Panik flüchtet. Seine Worte lassen die junge Frau vor Schreck die Augen aufreißen. "Wer? Was? Hinter mir her? Ja, sind hinter uns nicht alle her? Aber wen meint er? Braut? Was soll das? Was wird geschehen?!"
"He, warten Sie!," schreit die ehemalige Medizinstudentin dem fliehenden Verrückten nach, einen Arm ausgestreckt, "Was soll das alles heißen?! Wer? Das...darf doch nicht sein!"
"Warum ich? Was habe ich getan?.. Du hast Kay sterben lassen. Und Nakamura... Ja wie hätt' ich's denn verhindern sollen?..  Gar nicht, ich bin zu schwach, nur eine kleine Schachfigur..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 04.06.2008, 01:43:12
"Der Alte redet genau so wirres Zeug wie damals. Lass dich nicht von ihm irritieren!" redet Christopher auf die Goth ein. Energisch greift er ihren, nach dem Mann ausgestreckten, Arm um sie wachzurütteln. "Komm schon. Wir müssen weiter." spricht er unablässlich auf die junge Frau ein. Dann schaut er sich nach den anderen um. Nic, der den angeschlagenen Craig stützt und dieser fremde, der ihnen folgt. Doch der junge Mann, welcher blutbeschmiert, aber scheinbar zurechnungsfähig zu sein scheint, stört ihn nicht. "Wer ist hier eigentlich Wahnsinnig? Wir oder..." Kurz wirft er einen Blick zu dem Alten herüber "DIE?!"

Trotz der wiedrigen Umstände versucht er Ruhe zu bewahren und spornt die anderen an. Weiter... bevor es zu spät ist!" "Zu spät für was? schießt ihm durch den Kopf, bevor er den Satz überhaupt vollendet hat.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 05.06.2008, 00:29:49
Seltsamerweise ist das leise Signal des Aufzugs trotz der wahnsinnigen Kakophonie ringsum zu hören und es fährt den Flüchtenden durch Mark und Bein. Der Aufzug ist bereits wieder auf dem Weg nach unten!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 05.06.2008, 00:39:40
Ob es Parkers Zug oder das Geräusch des Fahrstuhles ist, das die Goth wieder in Bewegung bringt, weiß sie selbst nicht. Dennoch eilt sie los, während das Gefühl kalter Furcht ihre Kehle zuschnürt, ihr Herz schneller und unrhythmischer schlagen lässt und ihre Hände abkühlt, bis sie sich steif, wie ausgetrocknete Krallen anfühlen.
"Wo sollen wir nur hin? Was können wir noch tun? Hilfe, ich... halt' das kaum noch aus! Überall, überall ist man hinter uns her, und etwas wird geschehen, etwas ganz schreckliches!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 05.06.2008, 01:15:06
Jess schaut einfach nur immer noch erstaunt zwischen dem alten Mann und der Goth hin und her.
Was? Was? Warum? Glaubt sie ihm etwas? Was muss einem Menschen widerfahren, um so einen hirnverbrannten Mist zu glauben? Oder sind sie doch verrückt? Nein...sie machen sonst nicht den Eindruck, außerdem haben helfen sie mir oder zumindest lassen sie mich nicht einfach liegen. Vielleicht erfahre ich dann auch, was hier überhaupt los ist, warum ich überhaupt hier bin...
Wie auf ein Stichwort nehmen seine Kopfschmerzen wieder zu und unterbinden einen weiteren Gedanken in diese Richtung. Jess verzieht nur kurz die Miene und versucht sich durch tiefes Ein- und Ausatmen zu beruhigen.
Doch dann reißt er sich los, als die Goth letztendlich auch wieder weiter geht. Das Geräusch des Fahrstuhls hingegen stimmt ihn nicht sehr positive. Da er allerdings sowieso keine klaren Gedanken fassen kann, folgt er einfach den Anderen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 07.06.2008, 19:56:10
'Dieser Alte Man, seine Worte ... Darüber müssen wir später reden. Doch jetzt erstmal raus hier!' sagt sich Nic immer wieder.

"Los, weiter zu der Tür dort." mit einem Kopfnicken unter Thomas' Schulter weißt Nic die vier auf eine Türe in der Wand hin, welche gegenüber des Aufzugs in die Wand eingelassen ist, welche er als einzige Fluchtmöglichkeit sieht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 09.06.2008, 18:48:57
Die Ausbrecher bahnen sich einen Weg durch die dunkele Kakophonie des Wahnsinns und erreichen nach wenigen Metern, die sich allerdings zu dehnen scheinen wie in Eiswasser, die metallene Doppeltür; der Notausgang wie das unruhig flackernde Leuchtschild darüber kündet. Doch in diesem Augenblick ertönt erneut das gnadenlose Geräusch des Fahrstuhls durch die unterirdischen Flure und mit gravitätischer Lautlosigkeit öffnet sich die stählerne Tür.
Das Licht, welches aus dem Inneren des Lift herausfällt ist schwach, doch angesichts der lähmenden Finsternis rundum schneidet es wie ein Blitzstrahl bis tief hinter die Augen der Fliehenden. Und langsam, unwirklich, schält sich die Silhoutte des Doktor Nash aus der gleißenden Pforte. Doch etwas stimmt nicht. Der Schattenriss ist knotig angeschwollen und gekrümmt, zur Tierhaftigkeit verzerrt! Dann durchdringt das scharrende Geräusch von messerscharfen Klauen und bedrohlichem Schnüffeln die flirrende Luft und als die roten Augen wie glühende Kohlen aufflammen macht ein längst vergessener archaischer Urtrieb jedem unmissverständlich klar:
Die Jagd ist eröffnet!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 10.06.2008, 20:52:45
Jess sieht das rettende grüne Flackern des Notausganges und in seinen Augen glimmt etwas Hoffnung, während sich in seinem geschundenen Geist einige wenige Wort bilden.
Der Ausgang, der einzige Ausgang...diese Tür ist der einzige Ausgang.
Im selben Moment wie ihn dieser Gedanken kommt, fragt er sich woher er es überhaupt weiß. Doch da die Kopfschmerzen überhand nehmen, schaltet er jeden weiteren ernsthaften Gedanken ab, um dann den Fahrstuhl zu hören. Erschrocken dreht er sich um. Seine Augen werden sofort von dem Licht geblendet und ein leises „Verdammt.“ entfährt ihm deswegen, doch im nächsten Moment wäre er schon wieder lieber geblendet. Denn die Silhouette, welche er wahrnimmt, verursacht ihm eine Gänsehaut und die Geräusch zusammen mit dem bedrohlichen Flackern der roten Augen lassen regelrecht seinen Magen zusammensacken. Er fühlt die nackte Angst in seinem Kopf und dreht sich um, während er zu den anderen ruft.
“Wir müssen hier raus. Sofort durch die Tür.“ seine Stimme zittert durch die Panik und er rennt durch die Tür, um hier heraus zu kommen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 11.06.2008, 11:30:23
Krachend und schmerzhaft prallt Jess gegen den Stahl der Fluchttür, die kaum einen Zentimeter nachgibt. Sie muss irgendwie von der anderen Seite versperrt worden sein! Und die kreischenden Choräle der aufgescheuchten und vor dem sich öffnenden Aufzug fliehenden Insassen werden übertönt von den heiseren Rufen des alten 'Predigers'. "Das Tier, der Diener des Drachen, wird über die Menschheit kommen und sie in die Dunkelheit treiben! Bereuet! Bringt dar Weihrauch und Essenz vor dem Tempel des Heiligen Geistes! Bereuet...!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 11.06.2008, 14:42:50
Auch Christopher macht einen Panikartigen Satz in Richtung der Tür, als er nach Bruchteilen von Sekunden realisiert, was sich dort im Aufzug zu befinden scheint. Als sich die Tür nicht öffnen lässt beginnt er mit aller Gewalt dagegen zu pressen, da er keinen anderen Ausweg aus dieser Situation zu erkennen vermag. "Verdammt! Wir sitzen in der Falle! Ich muss... Wir müssen hier raus..." Adrenalin durchflutet seinen Körper. Seine Pupillen weiten sich. Mit einem Gesichtsausdruck, wie man ihn bei dem sonst relativ abgeklärten Mann nicht kennt, brüllt er den Mechaniker in seiner Todesangst an. "Komm schon und hilf uns! Drück die Tür auf, verdammt nochmal!" Immer wieder hämmert er mit aller Macht gegen die Tür.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 11.06.2008, 14:59:05
"Verdammt!" flucht Jess als er gegen die Tür prallt, doch der junge Mann hat keine Zeit sich über die Schmerzen weiter aufzuregen, denn die Geräusche hinter ihm verheißen nichts gutes. Er stemmt sich gegen die Tür und als er kurze Zeit später Hilfe von Parker bekommt, ruft er zu den Anderen.
"Helft uns, wir müssen hier raus. Einen anderen Weg gibt es nicht."
Jess stemmt sich gegen die Tür, immer noch von purer Angst erfüllt, und versucht mit Parker die Tür zu öffnen, während er auf weitere Hilfe hofft.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 11.06.2008, 15:10:28
Als die ersten beiden Männer es nicht vermögen, die Tür aufzubekommen, lässt Nic so vorsichtig und gleichzeitig schnell wie möglich Thomas zu Boden sinken und stürzt sich ebenfalls auf die Türe, welche ihr einziger Ausweg zu sein scheint...
'Wäre da nicht der Fahrstuhl, welcher jetzt wieder ...' Nic will sich gar nicht umsehen, wie nah ihnen das Ungetüm bisher gekommen ist.
Stattdessen nimmt er alle Kraft zusammen, die er aufbieten kann und drückt ebenso gegen die Tür wie Parker und der Fremde es tun, um ihre scheinbar einzige Fluchtmöglichkeit zu öffnen.

'Weshalb sollen wir bereuen und Opfer darbringen...?' schießt es Nic durch den Kopf als er über die Worte des alten 'Verrückten' Mannes nachdenkt...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 11.06.2008, 20:07:39
Als die Goth sich umdreht, überkommt sie wieder einmal das Gefühl, in einem schrecklichen Traum gefangen zu sein, ohne Macht zu haben, aufzuwachen. Ihr Gehirn weigert sich vehement, das gesehene als das, was es ist, zu akzeptieren, doch sie weiß nur zu gut, dass es wahr sein muss. Dass der Albtraum real ist. Es immer bleiben wird...

Yuki stößt einen kurzen Schrei aus; ihre Gedanken überschlagen sich, doch genauso wenig wie ihre Leidensgenossen möchte sie an Ort und Stelle bleiben. Zu ihrem Schrecken sieht die junge Frau, dass die Tür nicht aufgehen will. "Gefangen?! Ausgeliefert?! Nein, nein, nein!"
"Öppna dig, du djävla dörren!*," befiehlt die Schwedin der unnachgiebigen Barriere und folgt Cristophers und Jaydens Beispiel, indem sie sich mit der Schulter gegen die Tür wirft - dass es weh tut und wohl einen hässlichen blauen Fleck, wenn nicht sogar einen Bluterguss geben wird, ist ihr angesichts der drohenden Gefahr völlig egal.

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Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 12.06.2008, 01:11:17
Die Schwedin wirft sich gegen das kalte Metall, ohne etwas auszurichten. Doch nur eine Bruchsekunde später fährt ein rasender Körper wie ein Donnerkeil in die Gruppe und sprengt mit seiner bloßen Wucht die Tür auf, wobei die fünf Flüchtenden wie von einem Rammbock getroffen in alle Richtungen davongeschleudert werden und krachend gegen Wände und Boden prallen. Dann ist für ein paar Momente alles wie in einem bösem Traum: Die kreischenden Geräusche des Sanatoriums verebben zu einem fernen Rauschen und Klingeln, die grellen Lichtblitze leuchten gedämpft und nachschimmernd wie tanzendes Wetterleuchten und ein schwereloses Gefühl wie auf Watte umschließt den benommenen Körper.
Und in Zeitlupe, einem grotesken lebendigen Kunstwerk gleich, dreht sich das haarige, sehnige Ding auf verkrümmten Hinterbeinen um und fletscht die gewaltige Zähne der rattenhaft verlängerten Schnauze zu einem nur als blasses Echo vernehmbaren Schrei, und die glühenden Augen funkeln in einer schmerzverzerrten Fratze, die zu einer grausamen Karikatur des Doktors verkommen ist.
Doch dann reißt es die Welt wieder zurück in die Realität und Lärm, Schmerz und rasende Angst schlagen gnadenlos über den beiseite geworfenen zusammen. Æringa und Jess sind vom Aufprall durch die Tür in einen stockfinsteren Gang geschleudert worden, welcher unbehauen und klamm seine Finger nach ihnen ausstreckt. Auf der anderen Seite des Durchganges, noch immer im blasphemischen Sanatorium, rappeln sich gerade die anderen drei auf und sehen sich dem abscheulichen, mannsgroßen Rattenwesen gegenüber, dass einst Jarvis Nash war.
Es ist nicht der animalische Tötungsinstinkt in seinen glimmenden Augen, welcher die brüllende Angst tief in die zusammengekrampften Eingeweide der Gejagten schickt. Es ist der letzte, nicht zu leugnende Funke des Menschen darin.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 18.06.2008, 19:51:53
Jesss Sicht verschwimmt mit einem Mal als er von der Kreatur getroffen und gegen eine Wand geschleudert wird. Alles fühlt sich für einen Moment weit entfernt an, fast vergessen und Jess fühlt sich als wäre alle seine Probleme weit entfernt.
Was? Was ist passiert?
Dringt trotzdem langsam...unglaublich langsam durch seinen Verstand und mit einem Mal kehren seine Sinne wieder, die Schmerzen und das schreckliche Bild vor seinen Augen. Er jappst erschrocken nach Luft und versucht sich aufzurichten, nach den Anderen zu schauen. Doch nur die Goth ist offensichtlich auf der anderen Seite des Ganges gelandet zusammen mit ihm. Er richtet sich taumelnd auf und versucht der Frau aufzuhelfen. Er flüstert dabei leise.
“Steh auf, wir müssen hier weg. Sofort. Ich weiß nicht, ob wir deinen Freunden helfen können.“
Eigentlich sollte ich abhauen, froh sein auf der richtigen Seite gelandet zu sein. Aber sie haben mir immerhin geholfen...aber wie könnte ich ihnen helfen.
Sein Blick schwankt zurück zu dem schrecklichen Wesen.
Was in Gottes Namen ist dieses Ding? Wo bin ich hier gelandet? So etwas kann es doch gar nicht geben, so etwas gibt es doch nur in schlechten Horrorfilmen und nicht in der Wirklichkeit.
Hadert sein Verstand immer noch mit sich selbst und sieht die ausweglose Situation der anderen Leute. Doch dann ruft er sichtlich panisch und mit zitternder Stimme ihnen zu.
“Einer von euch muss es ablenken. Wenn es in diesen Gang kommt, könnten wir einen Problem haben. Wir müssen uns aufteilen, damit er nur einer Person folgen kann und hoffen, dass wir es alle hier her schaffen. Also los!“
Jess würde sicher nicht den Helden spielen, außerdem wäre es der sichere Tod das Vieh zu ihnen zu locken. Er ergreift Yukis Hand und flüstert zu ihr.
„Wir müssen rennen und hoffen. Wenn das Monster hier rein kommt vor den Anderen sind sie geliefert.“
Er hofft die Frau würde es verstehen und zusammen mit ihm tiefer in den Gang laufen, notfalls würde er sich mitziehen, wenn er dazu überhaupt in der Lage ist.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 18.06.2008, 20:15:13
Gleichzeitig mit Jess hebt auch Nic seinen Kopf, nachdem er an der Wand neben der Tür gelandet ist.
Vorsichtig richtet er sich auf, wackelig auf den Beinen doch bestimmt.
Langsam klären sich seine Sinne, als er erkennt, was da vor ihm steht...

 'Was ist nur mit diesem Arzt passiert, der sich für seine Patienten so eingesetzt hat...' fährt es Nic durch den Kopf, als er eine Idee hat.

Er richtet sich nochmals auf, blickt Parker an und Thomas, ob sie bereit sind, in den Gang zu eilen, wenn sich eine Möglichkeit bietet.
Dann schallt Nics Stimme durch den Gang, ganz so als wolle sie sicher gehen, diesen letzten Funken Mensch zu erreichen, der in dem Untier steckt:
"Dr. Nash!! Die Patienten... Sie müssen ihnen helfen...." ein Hustenanfall schüttelt an Jaydens Körper, als seine Hand langsam auf die Person deutet, die mit blutüberströmtem Gesicht an der Wand kauert und nun lediglich sporadisch den Kopf gegen den Verputz schlägt.
"Helfen sie ihnen, Doktor. Sie sind der einzige, den sie noch haben..." flehend blickt Nic die Gestalt vor ihm an, die sich bei seinen ersten Worten zu ihm umgedreht hat.

Dann beginnen die bangen Sekunden, wo Nicholas wartet, wie Dr. Nashs Reaktion ausfällt.
Zur Not müsste er an dem ... Nic fällt gar keine Bezeichnung dafür ein ... Ding vorbeilaufen und einfach immer weiterlaufen, doch dann würden sie Thomas verlieren...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 18.06.2008, 20:27:38
Das Gefühl kommt der Goth bekannt vor. Gedämpfte Geräusche, zu scharfe Kontraste, eine Art unsichbarer Nebel im Kopf. Ein Gefühl der Unwirklichkeit. Und zugleich das panikaufwirbelnde Wissen, dass es dennoch wahr ist.
Yuki lässt sich von Jess wieder auf die Beine helfen, doch mit geweiteten Augen, leicht geöffnetem Mund und abwesend wirkend, starrt sie zurück, auf das unmögliche Geschöpf, und ihre Leidensgefährten dahinter.
Als der junge Mann sie mitziehen will, wehrt sich die ehemalige Medizinstudentin zunächst vehement. "Nein! Wir haben schon Kay verloren an ein Monster! Wir müssen sie da raus kriegen!" Es fällt ihr allerdings schwer, lange gegen die Panik anzukämpfen, gegen das Bedürfnis, hier so schnell wie möglich zu verschwinden. Die Hand, die Jess ergreift, fühlt sich kalt und zittrig an.
Ihre ganze Kraft zusammennehmend, wartet die Schwedin eine Sekunde, wie Dr. Nash, oder was aus ihm geworden ist, auf Nics Worte reagieren würde.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 18.06.2008, 20:34:32
Als Jess widerstand bemerkt, die kälte ihrer Hand und die Worte von Yuki hört, hält auch er kurz inne.
Kay? War das nicht die Person, welche ich angeblich gesehen habe, in der Zelle. Das was nicht sein kann? Sie wurde auch von so einem Ding getötet? Aber was muss das für ein Wesen sein? Ich habe ihre Verwundungen gesehen. Jesss Verstand weigert sich ein Bild zu diesem Monster auszumalen und stattdessen dreht er sich mit einem Schwung um. Dabei bemerkt er den Versuch des Mannes und er schaut mit Schrecken in Richtung des Monster.
"Das...das ist verrückt. Das kann nicht klappen oder doch?" tönt er ungläubig und schaut immer noch fassungslos, um dann zu der Asiaten zu schauen.
Sie hatten ebenso Angst wie ich und trotzdem steht sie immer noch hier und ich ebenfalls, aber warum? Ich sollte rennen.
Doch keine Bewegung kommt in Jess Körper, da er keine Hoffnung hat die Frau mitzuziehen und alles von diesem Moment abhängig könnte. Er tritt einen Schritt näher an Yuki heran, um sie vielleicht beim Scheitern des Versuchs zu retten.
Sein Blick bleibt auf das Monster gerichtet.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 19.06.2008, 15:30:02
Es ist wie ein Wunder inmitten des tobenden Chaos, doch tatsächlich scheinen Jaydens Worte irgendwo in dem Ding, das auf pervertierte Art und Weise noch immer der Psychiater sein muss, einen wunden Punkt getroffen zu haben; eine Stelle an der sich Pflichtbewusstsein, Schmerz, Hingabe und Furcht vereinen und die durch jahrelange Belastung geschwächt wurde.
Beinahe meint man, in den glühenden Augen der verkrümmten Monstrosität ein Flackern von Unentschlossenheit zu erkennen und für einen kurzen Augenblick wendet sich Nash von dem rettenden Durchgang ab und tappt zwei halbe, unkoordinierte Schritte in Richtung der Amok laufenden Patienten, die nun bereits in mörderischer Absicht selbst wie Raubtiere übereinander herfallen und sich gegenseitig mit bloßen Händen zerfetzen. Doch für die fünf Fliehenden ist der Weg frei - zumindest für die paar Sekunden, die Nicholas Trick ihnen im Angesicht von stählernern Klauen und Zähnen geschenkt hat.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 19.06.2008, 16:31:36
"Helfen sie Ihnen Doktor Nash. Bitte, sie haben das nicht verdient hier alleine gelassen zu werden." die Stimme Nicholas' ist bittend, verleiht den Worten, die er bereits gesagt hat einigen Nachdruck.
Dann nickt der Mechaniker Christopher und Thomas zu und läuft los, wobei er so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen versucht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 19.06.2008, 22:26:28
Christopher, der vorsichtig aufgestanden ist, während der junge Mann auf Nash eingeredet hat, lehnt noch an der Wand. Etwas benommen verfolgt er Nics Versuch, das Untier von ihnen abzulenken. Als er bemerkt, das Nash sich abwendet, zögert er nicht lange und packt die Gelegenheit beim Schopf. Krfätig stößt er sich von der Wand ab und hechtet in Richtung Ausgang, der für wenige Augeblicke frei zu sein scheint. Gehetzt wartet er darauf, dass auch Nic endlich durch die aufgebrochene Stahltür eilt. "Thomas?!" "Komm schon. Beeil dich!" schreit der angeschlagene Mann mit verzeifelter Stimme.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 19.06.2008, 22:44:26
Yuki ist wirklich erstaunt, dass Nics verzweifeltes Einreden auf Dr. Nashs verbliebene Spur der Menschlichkeit einzureden, tatsächlich gefruchtet hat. Ungläubig folgt sie dem Rattenwesen mit dem Blick, bevor ihre Gefährten losrennen.
"Mr. Craig! Sie auch, los!," schreit die Goth dem völlig geschafften Detektiv zu, hin- und hergerissen zwischen dem Drang, dem Ruf des Gewissens zu folgen und dem Mann irgendwie zu helfen, und dem Bedürfnis, schlichtweg die Gelegenheit zu nutzen und zu rennen.
Der Instinkt gewinnt die Oberhand, und die junge Frau gibt Jess' Zerren nach, um selbst mit überdurchschnittlicher Flinkheit die Flucht anzutreten, in den dunklen Gang, das schreckliche Bild der Monstrosität immer noch vor den starr wirkenden Augen habend.
"Auch hier... sie sind überall... was sollen wir nur tun?!," denkt und murmelt die Schwedin vor sich hin.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 20.06.2008, 00:31:57
Jess schaut einen Moment ungläubig als das Rattenwesen wirklich auf die Worte des Mannes reagiert. Er verharrt einen Moment völlig bewegungslos auf der Stelle.
“Unglaublich...eigentlich nicht mehr als diese Monstrosität. Verdammt ich muss hier einfach raus...verdammt ich will hier einfach raus...in was für einer Freakshow ich auch immer gelandet bin, dass kann nicht normal sein.“
Erst als Jess die Worte von Christopher hört, reißt er sich aus der Trance und sofort kehrt der Fluchtinstinkt wieder zumal die Anderen jetzt endlich eine Chance haben. Er ruft ebenfalls.
“Los kommt endlich, wir müssen hier raus.“
Zu seinem Glück scheint auch endlich Yuki seinem Zerren nachzugeben und er rennt ebenfalls los, weiter in den Gang hinein, weg von dem Monster und hoffentlich der Freiheit entgegen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 23.06.2008, 19:18:06
Beinahe verpasst der überforderte Thomas Craig die wankelmütige Gunst der Stunde die das Ablenkungsmanöver beschert hat, doch auch ihm gelingt schließlich schnaufend die Flucht in den Tunnel, ehe der pervertierte Doktor Nash auf ihn aufmerksam wird.
In rasender Eile rennen die fünf durch den offensichtlich natürlichen aber seltsam gleichförmigen Gang, keine Abzweigung zwingt sie zu Entscheidungen, nur weg von dem Hort des Wahnsinns. Doch schon nach wenigen Metern hat der uralte Felsboden die Fliehenden mit wabernder und vollkommener Finsternis verschluckt und immer wieder stürzt einer von Ihnen oder reißt sich die Haut am scharfkantigen Stein auf. Der fleigende Atem hallt wie in klagender Chor von den röhrenartigen Wänden wieder und das Herz schlägt donnernd und schmerzend in den Hälsen.
Dann plötzlich spürt Æringa, die schnellste der fünf, aufplatschendes, eiskaltes Wasser um ihre Beine, welches im abschüssigen Gang auf ganzer Breite zu stehen scheint und fast stürzt die Schwedin in die nach feuchter Verwesung stinkende Brühe. Und schon hallt durch den Gang das rasch näherkommende Schnüffeln, begleitet vom Kratzen scharfer Klauen auf rauhem Höhlenboden, was den Flüchtenden wie Nägelgekreisch auf Schultafeln durch die Glieder fährt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 24.06.2008, 00:31:40
Das Rennen im Dunkeln würde der Goth ebenso unwirklich vorkommen, wie der schockierende Anblick Dr. Nashs zuvor, würde sie die Anstrengung, die Schmerzen nicht spüren, den schweren Atem ihrer Gefährten nicht hören.
Völlig unvorbereitet stolpert Yuki in irgendein unterirdisches Gewässer, das alles andere als frisch riecht. Ihre Hose saugt sich rasch bis zu den Knien mit kalten Wasser voll, sodass die junge Frau wie von bleiernen Gewichten angesichts der immer näher kommenden Monstrosität verlangsamt wird.
"Igitt! Was ist das hier für ein Ort?! Warum stinkt es hier nach Verwesung?!"
Am liebsten will die Schwedin gar nicht darüber nachdenken, und die Zeit dafür hat sie auch nicht. Stattdessen versucht sie hektisch, die Wand der Höhle zu ertasten, damit die Fliehenden nicht durch das abscheulich riechende Wasser, über dessen Tiefe und Weite sie nur rätseln kann, waten müssen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 26.06.2008, 22:43:49
Jess rennt, rennt um sein Leben und hofft einfach inständig mit seinem Leben davon zu kommen. Je mehr die Dunkelheit sie allerdings verschlingt, desto geringer wird seine Hoffnung. Das Dunkle der Gänge legt sich einem eisernen Griff gleich, um sein Herz. Doch sobald er die schreckliche Geräusch des Monsters hört, überkommt ihn ein neuer Schub der Angst und des Adrenalins. Er rennt weiter ohne auf Schmerzen in seinen Beinen, am Körper und das Rasseln seiner Lunge zu achten.
Als er jedoch den Laut von Yuki hört, bleibt er plötzlich stehen.
"Was ist los? Hat irgendwer von euch etwas Licht? Ich sehe kaum noch etwas."
Das Geräusch des sich nähernden Monster treibt Jess allerdings weiter noch vorne zu gehen in das unbekannte Dunkel und zu Yuki.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 27.06.2008, 14:37:06
Auch Christopher, der sich gerade hastig wieder aufgerappelt hat, nachdem er gestürzt war, bemerkt plötzlich die Veränderung der Bodenbeschaffenheit. "Mist! ... geht es hier irgendwo weiter? Links oder Rechts?" Sofort beginnt er sich an der Wand entlang zu tasten, wobei er langsam tiefer in das Wasser hineinwatet. "Nash kommt immer näher. Wenn nötig müssen wir schwimmen oder tauchen." Doch dann bemerkt er auch den widerwärtigen Gestank, der von der Brühe zu stammen scheint, in der er gerade herumirrt. Ein leichtes Gefühl der Übelkeit steigt in ihm auf, welches aber gleich von panischer Todesangst übertüncht wird, als er wieder die Geräusche aus dem Gang wahrnimmt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 28.06.2008, 12:20:58
Nicholas, der auf der selben Höhe wie Parker läuft, wagt es nicht, sich im Laufen umzudrehen. Stattdessen bleibt er kurz hinter Æringa, als diese sich an der Wand entlang zu tasten scheint.
Den widerwärtigen Geruch, der in Nicholas' Nase steigt, versucht er zu ignorieren. Doch Jayden schafft es nicht. Übelkeit steigt in ihm hoch, als er Yuki folgt und versucht, sich selbst auch von dem Wasser fern zu halten, so gut es geht.
"Weiter, Yuki..." gepresst kommen die Worte von Jaydens Mund, als er seine Freunde auf ihrer nächsten Flucht durch einen düsteren Gang versucht anzutreiben.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 28.06.2008, 14:00:40
"Los, macht schon! Rein da, es ist der einzige Weg!" schnauft Thomas wässrig, schiebt sich hektisch an den anderen vorbei und stapft platschend in die stinkende Brühe, während das blutgefrierende Schnüffeln und Kratzen nur noch wenige Meter entfernt sein kann - wer zögert wird schon in wenigen Sekunden von messerscharfen Klauen und Zähnen zerrissen werden!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 28.06.2008, 14:35:13
"Er hat Recht!!!" hört man Jayden nur kurz hervorgepresst, dann läuft auch er mit in die Brühe, die sich vor den Leidensgenossen erstreckt.
Der erste Ekel wirkt überwunden, als die ekelerregenden Gerüche an Jayden entlangkriechen, sich in seine Kleidung, seine Haare fressen und dieser ist sich bewusst, dass es viele Duschen brauchen wird, bis er den Gestank wieder los werden wird.
Doch darüber kann Jayden gerade nicht nachdenken. Zu real sind die Geräusch, dich aus seinem Rücken kommen, von wo Jagd auf sie gemacht wird.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 28.06.2008, 22:01:10
Verdammt. denkt Jess nur noch bei den Worten von Thomas also doch in dieser Brühe hinein. Na besser diese Brühe als mein Leben. Die sich nähernden grausigen Geräusche zerstören auch seine letzten Zweifel oder gar Hemmungen. Jess rennt also los und mitten in das Wasser hinein, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dabei schaut er allerdings auch nach den anderen Personen und hofft, dass sich Niemand zieren würde. Zwar schmeckt ihm dieser kleine Schwimmausflug nicht, aber es geht um Leben oder Tod.
Er pirscht also weiter vor und bahnt sich den Weg durch das Wasser, den Anderen hinterher.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 29.06.2008, 23:50:45
"Hey! Lasst mich nicht alleine hier!," wird Yuki panisch, als sie neben sich mehrmaliges Aufplatschen hört, das davon kündet, dass ihre Begleiter sich allesamt ins stinkende Wasser stürzen.
Ohne lange zu überlegen, folgt die Goth ihnen, erfüllt von Todesangst, Ekel und gleichzeitig dem Gefühl, neben sich zu stehen und die groteske Situation gar nicht wirklich zu erleben.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 02.07.2008, 14:23:35
Das schleimige Wasser ist eiskalt und gräbt sich wie ein verschlingendes Maul in Gliedmaßen und Körper der Fliehenden und schon nach wenigen Schritten über den abschüssigen Boden schwappt die stinkende Flüssigkeit bereits bis an den Mund - und die rauhe Decke senkt sich ins tiefschwarze Wasser hinab.
"Wir müssen tauchen!" blubbert Thomas. "Schwimmt einfach geradeaus bis euch die Strömung erfasst! Lasst euch mittreiben und bei der ersten größeren Biegung taucht auf und klettert raus!" befiehlt der Detektiv hektisch und mit einem schmatzenden Geräusch hat ihn die das Wasser auch schon verschluckt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 02.07.2008, 17:57:22
"Nein nein, komm hier rüber!" ruft Christopher der jungen Frau zu während er versucht nach ihr zu tasten. "Ich bin hier drüben an der Wand." macht er deutlich. "Also tauchen..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 03.07.2008, 22:47:21
Yuki reagiert sofort auf Christophers Stimme und tastet sich gehetzt in seine Richtung, bis sie den Mann mit den tastend ausgestreckten Fingern antippt. "Ah, was jetzt, tauchen? Igitt! Na dann aber los," gibt sie beinahe völlig wirres Zeug von sich. Mit zitternder Hand krallt sich die Goth in den Oberarm des Antiquars und folgt ihm tiefer in die abstoßende Brühe.
Schnell verliert die junge Frau den Boden unter den Füßen und packt instiktiv fester zu, als sie versucht, den Kopf über Wasser zu halten. Die Geräusche des immer näher kommenden Monstums zwingen sie jedoch gleich dazu, von Christopher abzulassen, tief Luft zu holen und, ohne mittlerweile geistig ganz dabei zu sein, Thomas' Aufforderung zu folgen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 04.07.2008, 00:54:07
Jess hört den Vorschlag des Tauchens und bleibt einen Moment unschlüssig in der Brühe stehen.
Verdammt in diese Brühe rein? Gibt es keinen besseren Weg? Ich hasse dieses Abwasser jetzt schon, wenigstens versaue ich mir keine Klamotten, denn ich habe ja keine an.
Während er noch mit sich ringt, hört er allerdings wieder das Fauchen des Monsters, welches ihm jedem Zweifel aus den Gedanken treibt und ihn zum Überleben treibt. Er schaut in der Dunkelheit nach den Anderen.
“Viel Glück, ich hoffe wir sehen uns lebend wieder.“
Dann holt er einmal tief Luft und macht sich bereit.
Dann los...ich hoffe ich komme lebend hier raus und begreifen irgendwann, was hier überhaupt los ist.
Jess taucht mitten in die stinkende Brühe hinein, schwimmt um sein Leben und folgt den Anweisungen des Mannes, um vielleicht endlich einen Ausgang zu erblicken.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 04.07.2008, 08:24:41
Kurz blickt Jayden den anderen hinter her, sieht das Richard noch nicht getaucht ist.
"Los. Jetzt wir!" ruft er dem Antiquar zu und taucht dann ebenfalls, das Ekelgefühl unterdrückten in die stinkende Brühe ein.

Dunkelheit umgibt den Mann, dessen Kleider sich binnen kürzester Zeit vollsaugen und an ihm zerren. Dann beginnt er den anderen hinterher zu tauchen in der Hoffnung, bald den rettenden Ausgang zu erreichen, um dem zu entgehen, was hinter ihnen aufgetaucht war.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 06.07.2008, 18:54:40
Christopher taucht gleichzeitig mit Jayden in die Brühe ab, in der Hoffnung am anderen Ende eine Luftblase oder einen trockenen Gang zu erreichen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 08.07.2008, 00:12:14
Gierig verschlingt die stinkende Masse die Körper der Fliehenden und mit einem Schlag sind diese umgeben von nachtschwarzem Wasser, welches mit kaltem Griff die Brust umklammert, schmerzend gegen Ohren und Augen sticht und nach wenigen Bewegungen das Schwimmen zu einer muskelzerreißenden Qual werden lässt. Und dann ergreift die Strömung die Tauchenden, wie Thomas es gesagt hatte.
Wie ein unendlich Schwall lautlos rauschenden Eises packt es die zappelnden Leiber, deren Lungen unter der Anstrengung zu bersten drohen und sich im Leib zu windenden, glühenden Kohlen verwandeln. Krampfhaft versucht jeder, nicht die Orientierung zu verlieren und die Kontrolle über sich zu behalten, doch scharfe Steine reißen Kleidung und Fleisch auf und das Donnern in den Ohren wird betäubend, während das wahnsinnige Gewitter der nahenden Bewusstlosigkeit über die Sinne hinwegfegt. Dann, nach einer Unendlichkeit der Folter, die Biegung des unterirdischen Stromes und ein anderes Rauschen wie aus der Ferne kündet von einer hasserfüllten Begegnung des dahinjagenden Wassers mit offener Luft.
Eine letzte Kraftanstrengung, die aus dem reinen, uralten Überlebensinstinkt entspringt und mit keuchenden, flammenden Atemzügen füllen sich die Lungen endlich wieder mit beißender Luft, als die fünf Fliehenden sich an den schroffen Felsen der finsteren Höhle festklammern und ihr kleines bisschen Leben dem in unnennbare Tiefen herabströmenden Wassern entringen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 09.07.2008, 16:15:28
Jess taucht in das kalte, nachschwarze Wasser ein. Doch der junge Mann hat einfach nicht damit gerechnet wie schlimm dieses Tortur für seinen Körper werden würde. Denn das kalte Wasser sticht überall auf seiner Haut und die unergründliche Schwärze lassen seinen Puls vor Angst in die Höhe schnellen. Eine regelrechte Panikattacke befällt ihn, weswegen seine Schwimmversuche in einem panischen Gestrampel enden, welche ihn nur noch mehr seiner Kraft kosten und noch mehr erschöpfen. In seiner Angst will er fast schon nach Luft schnappen, doch im letzten Moment ergreift ihn die Strömung und verhindert diese Dummheit, welche ihm das Leben gekostet hätte.
Sein Körper wird von der Strömung regelrecht durch das Wasser gezehrt, gegen die Wände geschleudert und seine Haut droht durch die scharfkantigen Felsen aufgeschnitten zu werden. Mit viel Mühe und unter großen Aufbringen seiner Willenskraft schafft es Jess irgendwie seinen Körper und seine Panik unter Kontrolle zu bekommen. Er kann allerdings kaum verhindern, dass die Steine seine Kleidung und ein wenig seiner Haut aufreißen, doch er verhindert wenigstens direkt von ihnen aufspießt zu werden. Doch je länger der Trip dauert, desto mehr schmerzen seine Lungen, brennen seine Muskeln und er fühlt sich als würde sein Körper jeden Moment kollabieren, sein Brustkorb bersten und sein Kopf platzen. Die Kontrolle über seinem Körper entgleitet ihm mit jedem Moment etwas mehr und sein Körper wird wieder ein Spielball der Strömung, während sein Bewusstsein langsam in die Schwärze gleitet.
“Ich werde hier sterben...verdammt ich werde sterben...nackt irgendwo in einem Gewässer, wo mich niemand findet...ich werde sterben...“
Doch diese Erkenntnis löst eine Panikattacke in dem jungen Mann aus, weswegen er erschrocken nach Luft schnappt und doch noch Wasser seine Lungen fühlt. Doch gleichzeitig reißt ihn die erbarmungslose Kälte aus seiner Lethargie. Mit letzter Kraft,  bricht er durch die Oberfläche und krallt sich an einem Stein fest. Sein gesamter Körper brennt wie Feuer und er will gierig die Luft einatmen, doch im selben Moment überkommt ihn ein würgendes Gefühl und er kotzt das Wasser in seinen Lungen aus. Schwächlich, mit kaum noch etwas am Leib und einigen blutigen Schnitten, klammert er sich am Felsen fest. Sein Körper hapert immer noch mit der körperlichen Belastung und ein leises, schmerzerfülltes Wimmern geht von dem jungen Mann aus.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 09.07.2008, 20:57:47
Die Goth fühlt und versteht kaum, was ihr Körper macht, während sie sich vom puren, tiefverwurzelten Überlebensinstinkt leiten lässt. Ihre Sportlichkeit kommt der jungen Frau zugute und bringt sie, zusammen mit dem rasenden Adrenalin, erstaunlicherweise sicher durch das rauschende, von spitzen Kanten und Felsen erfüllte Gewässer; dennoch ist diese wahnsinnige Schwimmpartie keine angenehme Erfahrung für Yuki, die schließlich entkräftet den Kopf aus dem strömenden Wasser reckt und keuchend einatmet.
Ihre Hände krallen sich verkrampft an den Fels, und schwer atmend versucht die ehemalige Medizinstudentin, aus dem stinkenden, herunterziehenden Wasser herauszukommen. Immer wieder spuckt sie die eklige Brühe aus, die ihr unterwegs in den Mund gelangt ist.
Die Schwedin hört Bewegungen in der Nähe, kann sie aber, benommen und in völliger Dunkelheit, keinem ihrer Gefährten zuorden. "Hey! Seid ihr alle hier?," ruft Yuki und zerrt sich weiterhin ins Trockene, "Nic... äh, Jayden? Christopher?  Ryan? ...Jess?" Die neuen Namen der Eingeweihten fallen ihr nicht sofort ein, und überhaupt fühlt die frierende 'Versicherungsprüferin', dass das Denken ihr gerade vor Panik, Kälte, schmerzenden Prellungen und Orientierungslosigkeit sehr schwer fällt. "Wo seid ihr? Alles okay? Wo ist das Ding?!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 09.07.2008, 21:05:10
Kurz nachdem Yuki sich umblickt und Nics Namen ruft, taucht dieser einen Meter entfernt von ihr auf.
Auch auf seinem Gesicht hat die rasante Wasserfahrt Spuren hinterlassen. Ein Cut über dem Auge zeugt von einer nicht sehr sanften Berührung mit dem Felsgestein.
Mühsam hält der Mechaniker an einem kleinen Felsvorsprung fest, welches sich ihm eröffnet hat.
Nur langsam macht er die Augen auf, atmet langsam und tief ein und aus, um seinen noch immer hämmernden Puls zu beruhigen.
Mit der rechte streift er über sein Gesicht, spuckt noch einmal die Reste der stinkenden Brühe zurück, sodass lediglich der Geschmack des Gewässers in seinem Mund zurück bleibt.

Erschöpft, außer Atem und verunsichert blickt Nic sich um, um sich zu orientieren. "Wo sind wir hier? Wie kommen wir hier raus?" die Stimme des Mechanikers ist mehr ein Keuchen als eine feste Stimme und dennoch schwingt eine Spur weit Entschlossenheit in ihr mit, weiter vor diesem Untier zu fliehen, welches sie verfolgte...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 11.07.2008, 12:07:34
Jess bleibt noch einige Augenblick einfach nur erschöpft am Felsen hängen, während sein Kopf sich immer noch nicht entschieden hat ihn in die Bewusstlosigkeit zu schicken oder endlich seine Sinne wieder zurückkehren zu lassen. Sein Kopf pocht schmerzhaft, seine Lunge brennt und sein gesamter Körper zittert vor Kälte, während gleichzeitig einige Schmerzen wellenartig seinen Körper durchfließen. Wie durch eine große Schicht Watte dringen die Worte seiner Retter an sein Ohr. Jess blinzelt einige Augenblicke ehe er ihren Wortgehalt wirklich verstanden hat und ihre Bedeutung in seinem umnebelten Kopf klar wird. Doch dann ringt er sich durch und antwortet erschöpft.
“Ich bin hier...aber ich...“ ein kurzen Moment ist nur ein Schmerzenswimmern zu hören “...ich...es schmerzt und brennt...ich glaube ich brauche Hilfe...schnell...“
Jess klammert sich mit aller Kraft am Felsen fest ohne einen echten Fortschritt zu machen, aber wenigstens scheint die Bewusstlosigkeit auszubleiben und er rutscht nicht wieder zurück ins Wasser. Sein verschwommener Blick schweift allerdings hilfesuchend und leicht panisch durch die Höhle, um irgendjemand zu entdecken oder etwas zu erkennen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 11.07.2008, 13:50:03
Doch es ist stockfinster in der Höhle, deren Ausmaße keiner der Geflohenen zu bestimmen mag, anhand des Echos jedoch immerhin mehr zu sein scheint als eine kleine Luftkammer. Aber was ist, wenn es sich um ein undurchdringliches Gewirr von Kammern handeln, völlig ohne einen Ausgang an die Oberfläche?! Gefangen in der Finsterniß vergessener Zeitalter oder gar ein Schacht in ungenannte Tiefen der Erde? Und warum antworten Thomas und Richard nicht?!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 11.07.2008, 22:04:13
Doch in dem Moment ist ein lautes Plätschern, das an den Höhlenwänden immer wieder und wieder zurückgeworfen wird zu vernehmen. Christopher, der wohl länger als er sich es gewünscht hat in der Kalten Brühe zubringen musste taucht mit panischen schwimmbewegungen, die das Wasser nur so aufwühlen inmitten der anderen auf. Flache schnelle Atemzüe saugen mit einer Urgewalt, die nur noch das nackte überleben zu sichern versucht Luft in die zusammengepressten Lungen und drücken das Wasser aus den Atemwegen.

Es dauert einen Moment, bis er realisiert, dass er nicht mehr Gefangener der reißenden Fluten , sondern, zumindest vorerst, gerettet ist.

Dann tastet er im Dunkeln... "Æri? Bist du hier?" Die junge Frau versteht vielleicht seine Aufregung. Schließlich war sie kurz dem Abtauchen noch fest an seinen Arm geklammert, doch dann plötzlich verschwunden...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 12.07.2008, 22:43:32
"Rich... Christopher?!" Ein wenig Erleichterung klingt in Yukis Stimme mit, aber eben nur ein wenig. Die nassen, klebrigen Haare wischt sie sich aus dem Gesicht und strengt mit aller Kraft die Augen an, in vergeblichem Versucht, die Dunkelheit zu durchdringen.
"Hey, wo seid ihr alle?! Ryan?! Seid ihr verletzt?!" Die Goth bewegt sich, ohne aufzustehen, ein kleines Stück auf das unsichtbare Felsufer zu, um dort, wo sie die Stimmen der anderen hört, notfalls zu Hilfe zu eilen. Hilfe könnte allerdings sie selbst gut gebrauchen, kaum medizinische, denn zum Glück ist sie nur mit einigen blauen Flecken davongekommen, sondern jemanden, der sie geistig stützen könnte.
"Es ist schlimmer als ein Albtraum! Wo sind wir? Wie kommen wir hier raus?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 13.07.2008, 22:42:31
Jess liegt immer noch schmerzend und mit dröhnend Kopf am Felsen, wo er sich mit aller Kraft fest klammert. Allein in der Dunkelheit, während die Stimmen der Anderen langsam an sein Ohr dringen. Aber anscheinend hat ihn Niemand gehört oder war es etwas Anderes? Sein Verstand fühlt sich im Moment wie Watte an und er versucht sich am Stein etwas nach oben zu ziehen, etwas näher an das Land heran.
“Haben es alle geschafft? Aber war da nicht noch ein dritter Mann? Warum hilft mir keiner? Es schmerzt so sehr...so...ich muss endlich raus aus diesem eiskalten Wasser...aus diesem Alptraum...“
Während er immer noch etwas kraftlos am Felsen hängt, versucht er noch einmal tief einzuatmen, um auf sich aufmerksam zu machen.
“Ich...bin hier drüber und...verdammt ich brauche Hilfe...ich glaube es ist was ernstes...zumindest schmerzt es...mir ist so kalt...und ich habe kaum noch Kraft...“
Jess verstummt wieder und sammelt Kraft, denn er möchte endlich aus dieser Kälte heraus.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 13.07.2008, 23:29:49
"Warte... bin gleich da," verspricht Yuki und tastet sich langsam und vorsichtig in die Richtung vor, aus der Jess' Stimme gekommen ist. Für einen Augenblick verharrt sie an Ort und Stelle und fragt sich, ob sie wirklich diesem wildfremden Mann helfen soll, ob sie überhaupt irgendeinen Grund hat, ihm nicht zu mißtrauen. Unschlüssig ringt sie mit sich selbst, gibt aber letztendlich dem Mitgefühl nach, das die verzweifelte Stimme des jungen Mannes in ihr geweckt hat. "Wenn er uns verrät, werden wir eh nicht überleben, in diesem kalten, nassen... Grab."

"Hier! Nimm meine Hand," sucht die Goth tastend nach Jess Händen, als sie glaubt, ihn erreicht zu haben, und wenn sie diese fühlt, versucht sie, den Verletzten aus dem kalten stinkenden Wasser zu ziehen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 14.07.2008, 00:51:07
Ein Funken Hoffnung keimt in Jess auf, als doch noch jemand auf seine Stimme reagiert. Vorsichtig und angestrengt hebt er den Kopf, um in die Dunkelheit zu starren. Seine Hand lässt kurz von dem Felsen ab und Jess streckt sie in die Dunkelheit, blind umhertasten bis er plötzlich die Hand von Yuki spürt. Ein Funken menschlicher Wärme. Er umfasst ihre Hand und versucht mit ihrer Hilfe endlich das eiskalte Wasser verlassen. Mit dem letzten Rest seiner Kraft versucht er es ihr so leicht wie möglich zu machen und schafft es letztendlich an das Land. Sein Körper schmerzt und Jess lässt sich erschöpft auf den Boden sinken, wo er sitzend verharrt. Sein Körper ist übersäht mit einigen Schnitten, wobei er auch einige im Gesicht hat. Allerdings ist nun auch für jeden sichtbar, wenn er nah genug ist, dass die Kleidung durch den Ritt völlig zerfetzt wurde und Jess nackt ist. Dieser ist allerdings zu fertig, um das wirklich zu merken. Er ist einfach nur dankbar zu leben.
„Vielen Dank. Ich dachte schon...ich dachte schon ich muss doch noch sterben.“
Seine Stimme klingt immer noch angestrengt und unglaublich erschöpft.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 14.07.2008, 23:32:29
Die Zeit, in der Yuki zu Jess schwimmt, versucht Nic sich in der dunklen Höhle umzusehen.
Die Kälte des Wassers zerrt an ihm und er versucht eine Stelle zu finden, an der er aus dem Wasser kommen kann.
Langsam tastet er sich in der Dunkelheit an der Wand entlang, fühlt und erahnt den Weg mehr als dass er ihn sieht.

"Vergesst nicht, dass wir hier auch noch raus müssen." Ganz so, als blicke er zum Himmel, versucht Nic die Höhe der Höhle abzuschätzen, so lange er sich im Wasser fortbewegt.

Dann findet er endlich eine geeignetere Stelle, zieht sich langsam auf den Absatz, wobei er bemerkt, dass er neben Yuki liegt, welche sich gerade um Jess zu kümmern scheint.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 19.07.2008, 16:28:14
Endlich retten sich die Überlebenden aus dem reißenden, eiskalten Wasser auf den vergleichsweise trockenen, zerklüfteten Höhlenboden, wo ihr bebender Atem vom Tosen des in die Tiefe stürzenden Flusses fortgerissen wird. In vollkommener Lichtlosigkeit ist es unmöglich, irgendetwas zu erkennen; die Augen sind vollkommen nutzlos in dieser unbekannten, wiederhallenden Kammer, die vielleicht noch nie ein Sonnenstrahl berührt hat. Und noch immer meldet sich Thomas nicht. Nur das ewige zornige Rauschen des Wassers und die beengende Schwere der undurchdringlichen Finsternis.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 19.07.2008, 17:32:22
Vorsichtig, so gut es seine Sinne zulassen, versucht Nic sich aufzurichten, darauf bedacht, nicht gegen eine sehr niedrige Höhlendecke zu stoßen.

Dann tastet sich der Mechaniker in Richtung einer Wand vor, um sich irgendwo abzustützen zu können.
Daber setzt er sehr vorsichtig einen Fuß vor den anderen, um nicht wieder in die Wassermassen zu stürzen.

"Los, beeilt euch, wir müssen hier raus. Oder zumindest müssen wir feststellen, ob wir nochmal eine Runde Schwimmen müssen."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 19.07.2008, 22:23:31
"Wir... brauchen Licht... so wird das nichts," tastet die Goth sich in völliger Dunkelheit um. "Sorry. Ist sehr schlimm?," tippt sie dabei unwillkürlich Jess an und fürchtet, eine wunde Stelle erwischt zu haben.
Immer noch bangt die Goth um den verschollenen Detektiven und befürchtet bereits das Schlimmste. "Ryan?!," ruft sie noch einmal ohne wirkliche Hoffnung in die Dunkelheit. Nur das Echo antwortet ihr.
"Kannst du aufstehen," fragt die junge Frau den verwundeten Jess und versucht sich selbst aufzurichten und nach Wänden, an denen sie sich stützen und orientieren könnte, in ihrer Nähe zu fühlen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 19.07.2008, 23:49:23
Jess beißt die Zähne zusammen als Yuki ihn antippt, aber er lässt keine Silbe über seine Lippen kommen, da er die Frau nicht beunruhigen möchte. Allerdings braucht er einen kurzen Moment ehe er seine Stimme wiederfindet. Zwischen den Zähnen hervor gepresst, antwortet er Yuki.
„Ich...ich weiß es nicht...es schmerz nur...sehr...ich glaube aber ich kann aufstehen...ich hoffe es...“
Unschlüssig, ob er es wirklich kann, steht Jess vorsichtig auf. Allerdings durchzucken immer wieder Schmerzen seinen Körper, wenn er sich abstützen will. Man hört nur eine leises schmerzvolles Wimmern, während er sich immer wieder aufrichtet.
Als er endlich steht, schaut er in die Dunkelheit und spricht.
“Ich...denke ich kann gehen...zumindest stehen geht, aber ich weiß nicht, ob ich im Dunkeln so gut voran komme.“
Er schaut sich verwirrt um und blinzelt mehrmals bis er sich sicher ist, dass es wirklich nur stockfinster ist.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 22.07.2008, 18:57:33
Als Christopher die Stimmen der anderen wahrnimmt und bemerkt, dass Æri auch unter ihnen ist beruhigt er sich wieder etwas. Ein schwaches keuchen ist zu vernehmen und während er versucht an Land zu gelangen rutscht er, auf Grund seiner Erschöpfung, kurz nocheinmal in die eiskalten Fluten, aus denen er beinahe nicht enrkommen wäre. Mit zusammengebissenen Zähnen fängt er an zu sprechen. Sind wir in Sicherheit? Haben es alle geschafft?" fragt er in die Dunkelheit. "Wo sind wir hier nur wieder hingeraten...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 22.07.2008, 23:40:28
In diesem Moment, Parker ist nur ein paar Schritt aus dem reißenden Wasser herausgekommen, stolpert der ehemalige Antiquar über etwas, das reglos auf dem zerklüfteten Höhlenboden liegt. Etwa mannsgroß, doch kalt und haarig-nass; nachgiebig und nach Fäulnis stinkend...kein Zweifel, er war soeben in der beengenden Dunkelheit lang über einen alten Kadaver gefallen, seine Finger hatten sich deutlich durch die zerfallende Haut gebohrt und waren in das glitschige, halbverweste Fleisch gedrungen...!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 25.07.2008, 16:42:04
Sofort reißt er seine Hand zurück und bleibt für einen kurzen Moment erstarrt vor Schreck. "Was um alles in der Welt ist das!" ein Gefühl von Übelkeit steigt in ihm auf als er hastig wieder in Richtung Wasser stolpert und sich eilig seine Hand in der stinkenden Brühe zu waschen versucht. "Ab! Ab... ich muss das abwa..." in dem Moment kommt ihm ein Geistesblitz, warum das Wasser wohl zu so einer modrigen Brühe geworden ist. Kurzzeitig verliert er die Kontrolle über sich selbst, als ervon dem Gefühl der Übelkeit übermannt wird.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 27.07.2008, 20:55:06
Als sie unweit entfernt in der Dunkelheit hektisches Plätschern hört, bleibt auch die Goth erschrocken still stehen.
"Was ist los?!," ruft sie in die Richtung, aus der die Geräusche kommen, während sich ihre Eingeweide vor aufsteigender Panik verkrampfen. "Ist das *Ding* schon hier?! Oder ist das nur Thomas?! Verflucht, verflucht soll dieser ganze Höllenritt sein!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 29.07.2008, 20:51:22
Jess bleibt immer noch unschlüssig und von regelmäßigen Schmerzen gebeutelt stehen. Unsicher wie er sich verhalten soll, bleibt er einen Moment unruhig stehen, doch als er ebenso das hektische Plätschern hört, will er sich umdrehen. Schnell verdrängt er dieses Unternehmen wegen seines schlechtes Zustandes. Außerdem hat Yuki schon gefragt.
Er zittert leicht und versucht immer noch verzweifelt irgendetwas zu erkennen. Unsicher fragt er.
“Hat...hat irgendjemand einen Weg gefunden oder irgendetwas?“
Er fühlt sich zwar etwas unwohl bei der Frage, aber allein würde er es nie hier heraus schaffen, auch wenn er jetzt versucht sich vorsichtig voran zu tasten.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 29.07.2008, 23:28:54
Einige Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit vorkommen, tastet sich Nic nach vorne, Schritt für Schritt, darauf achtend, nicht ins Wasser zu fallen oder sich den Kopf an der Decke zu stoßen, dann plötzlich mach die Wand eine leichte Biegung und ein Frösteln zieht sich über Nics Arme: Kalte Luft von draußen lässt den Mann frieren.

"Hier, hier. Ich hab vielleicht was gefunden. Einen Weg nach draußen. Ich spüre einen Luftzug." teilt er den anderen mit, die sich noch immer irgendwo hinter ihm befinden.
"Kommt, lasst uns erstmal an die frische Luft kommen. Ich hoffe, das Loch ist groß genug."
Sorgsam streckt er die Hand nach hinten aus, um den anderen zu helfen, ihn selbst erst einmal in der Dunkelheit zu finden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 30.07.2008, 00:56:06
Als Jess die Stimme von Jayden hört, keimt etwas Hoffnung in dem jungen Mann auf. Die Zähne zusammenbeißend und seine Schmerzen verdrängend, versucht er den Ort der Stimme auszumachen. Allerdings kann er sich ein Wort der Erleichterung nicht verkneifen.
„Gott sei dank. Ich hoffe es ist wirklich ein Weg nach draußen.“
Etwas unschlüssig wegen seiner noch fremden Gesellschaft, versucht er Jayden zu finden, um den Weg zu beschreiten, welchen dieser gefunden hat.
Ich hoffe ich komme hier raus, aber ich glaube ich brauche einen Arzt. Wer weiß, was ich mir getan habe und irgendwie ist es ziemlich kalt hier. Ich brauche endlich wieder etwas Licht. Ich weiß fast nicht mehr wie die Sonne aussieht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 01.08.2008, 16:17:47
Der aufgebrachte Mann, versucht sich wieder zu beruhigen um die Panik in den anderen nicht noch weiter zu schüren. "Es ist alles in Ordn..." unterbricht er den angefangenen Satz. "Wir sollten lieber schnell hier verschwinden... ich bin hier auf etwas gestoßen... und das ist äusserst unangenehm." versucht er den anderen mit schwächlicher Stimme klar zu machen. Doch als er von Nics entdeckung hört, scheint das wieder einen funken Hoffnung in ihm zu wecken. "Ein Weg?! Sehr gut! Dann schnell hier raus!" hastig rappelt er sich auf, angetrieben von der kurz zuvor gemachten Entdeckung.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 03.08.2008, 16:33:22
"Okay, ich gehe vor." spricht Nic mit der Dunkelheit, aus der die Stimmen seiner Freunde kommen.

Dann versucht er den Rand des Loches zu ertasten, um sich hindurchzubeugen und dann hoffentlich irgendwann ans Tageslicht zu kommen. Dennoch verharrt er sofort nach dem Durchgang, dass sie alle beisammen bleiben.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 07.08.2008, 23:43:27
Yuki beschließt lieber nicht zu fragen, was der Antiquar da entdeckt hat - ohne dieses Wissen wäre sie besser dran, vermutet sie, wenn sie übehaupt noch irgendwie "besser dran" sein könnte.
Jaydens Entdeckung verleiht der Goth einen Anflug von neuem Mut und Hoffnung, sodass sie sich entschieden vortastet; nach ein paar Sekunden hält sie jedoch inne. "Cristopher, Jayden? Jess? Wir... sollten uns an den Händen fassen, damit wir uns nicht verleiren," schlägt sie vor und sucht blndlings nach Cristophers und Jess' Händen. "Hat niemand von euch Thomas entdeckt?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 10.08.2008, 12:32:44
Jess unterdrückt seinen Schmerzen weiter als sie endlich auf den Weg nach draußen sind. Allerdings tritt auch verstärkt eine Panik auf, da er immer noch keine Ahnung hat, was überhaupt passiert ist und langsam fragt er sich wie es überhaupt weitergehen soll. Anstatt jedoch in diesen Gedanken zu versinken atmet er mehrmals tief ein in der Hoffnung sich zu beruhigen.
Bei der Stimme von Yuki nickt er unscheinbar in der Dunkelheit und tastet unsicher bis er ihre Hand gefunden hat. Er schließt sie fest um die Hand der Frau, wodurch er sich noch etwas mehr beruhigt. Bei ihrer Frage jedoch schluck er.
„Nein...ich fürchte...“
Allerdings spricht er nicht weiter, sondern konzentriert sich darauf kein Hindernis darzustellen und folgt den Anderen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 11.08.2008, 11:34:03
Erst jetzt scheint der Mechaniker zu realisieren, dass der oftmals behäbige Thomas nicht mehr hinter ihnen ist.
"Ich dachte, er ..." dann stockt der Mechaniker.
'Was nun? Sollen sie auf ihn warten? Das wäre irgendwann Selbstmord. Wer weiß, ob das Rattenvieh noch hinter ihnen her ist. Sie hatten einen guten Vorsprung, den sie nicht verbauen sollten.', denkt der Mechaniker, dennoch plagen ihn Gewissensbisse, den Freund, den er erst vor Kurzem kennengelernt hatte, einfach so hinter sich zu lassen.
Schweigend blickt er in die allumfassende Dunkelheit zurück, einige Sekunden auf ein Lebenszeichen von Thomas wartend, ohne wirklich selbst daran zu glauben.
Dann spürt Richard, den Nic an der Hand hat ein Ziehen. Nic hat seine Entscheidung getroffen, er wird nicht mehr auf Thomas warten und setzt seinen Weg fort.
Trauer quillt in dem ehemaligen Mechaniker auf, schon wieder einen Freund verloren zu haben.
'Es war meine Idee, den Gang entlang zu fliehen...'
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 12.08.2008, 00:09:27
Jede Sekunde die verstreicht lässt die Furcht zur Gewissheit werden: Thomas Craig hat es nicht geschafft. Der Privatdetektiv wurde von den gurgelnden Abgründen der unterirdischen Welt verschlungen und sein Leben - vor wenigen Tagen noch das eines ganz normalen Menschens - endete nach Erlebnissen voller unfassbarem Schrecken auf fürchterliche Art und Weise. Und die Welt dreht sich unbeirrt weiter...
Noch dreht sich die Welt, und es liegt möglicherweise in der Hand der Überlebenden für wie lange noch! Es ist der Überlebenswille und die lastende Aufgabe auf ihren Schultern, die sie weitertreibt. Im Stockfinstern der Höhle fassen sie sich an den Händen, ein kleiner Funke Beruhigung inmitten heulendem Grauens. Langsam, einer nach dem anderen pressen sie sich dann durch den schmalen, glitschigen Spalt der das Atmen abschnürt und mit dem Gewicht aller tausend Tonnen Gestein über ihren Köpfen zu pulsieren scheint. Doch schweigend, nur begleitet von ihren keuchenden Atemzügen, gelangen die Fliehenden schließlich hindurch.
Der Gang in dem sie sich nun befinden ist zwar um keinen deut heller, jedoch bemerken die zerschundenen Ermittler bereits nach wenigen vorsichtigen Schritten etwas, dass ihnen vor nur mühsam unterdrückter Erleichterung beinahe das Herz stehenbleiben lässt: Boden, Wände und Decken sind noch immer uneben und rutschig, jedoch viel zu einheitlich in ihren Ausmaßen um natürlich gewachsen zu sein! Und tatsächlich ertasten die zitternden Hände schon bald einen modrigen hölzernen Stützpfeiler, dann einen weiteren - sie befinden sich in einem alten Minenstollen! Schneller und schneller eilen udn stolpern die Flüchtenden nun immer dem kalten Luftzug, dem Sirenengesang von Freiheit und Normalität hinterher; alles Zeitgefühl hat die wummernden Herzen des verzweifelten Blindenzugs bereits verlassen, als endlich:
Licht!
Tatsächlich, es ist keine Täuschung der überforderten Nerven; es ist echt und sticht mit einer undenkbar Wohltuenden Helligkeit aus dem Durchbruch am Ende einer steilen, schlammigen Rampe in die Augen der Ermittler!
Licht. Sie haben den Ausgang gefunden!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 15.08.2008, 17:31:32
Als Nicholas den Stollen betritt blickt er sich ungläubig um, beinahe vergisst er, die anderen nachkommen zu lassen, beinahe hatte er vergessen, wie Licht aussieht, so sehr hat die Dunkelheit erneut an seinen Nerven gezehrt.
Erst nach einigen Augenblicken begreift er, dass sie nun den Ausgang gefunden haben, auf den sie so gehofft hatten. Jetzt mussten sie nur so schnell wie möglich weg von hier.

Langsam führt der Mechaniker seine Freunde in Richtung des Lichtes, während er anfängt zu überlegen, wohin sie nun sollen.
'Irgendwie müssen wir Roland kontaktieren'. Zumindest glaubte Nic, dass das das Beste im Moment wäre. Ansonsten würden sie den weiten Weg, den sie mit dem Auto hierher gemacht hatten, wohl zu Fuß zurücklegen müssen.
'Und dieser würde wohl länger als ein paar Stunden dauern', dachte Jayden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 17.08.2008, 19:46:58
Jess denkt nicht über den Verlust dieses Mannes nach, welchen er erst vor kurzen überhaupt getroffen hat. Er kannte ihn nicht und wird auch nie wieder in den Genuss kommen es zu tun, denn er war tot. Jess jedoch hat genug Angst, um sein eigenes Leben weswegen er einfach nur stur die Hand hält und sich durch das Dunkel tastet. Immer weiter einem möglichen Ausgang entgegen. Er versucht an nichts zu denken und einfach vorwärts zu kommen.
Nach einer unendlich erscheinenden Zeit in der puren Dunkelheit und dem beklemmenden Gefühl schon tot zu sein, in seinem eigenen Grab zu schlummern, spürt er die Pfeiler. Hoffnung keimt in ihm auf und er beschleunigt ungewollt seinen Schritt etwas. Immer weiter nach oben, dem möglichen Ausgang entgegen und dann trifft ihn das Licht unvermittelt hart in den Augen. Ungewollt kneift er sie zusammen und dennoch ist es im Moment das schönste, was er sich vorstellen kann. Nach ewigen Zeiten in Dunkelheit, in Gefangenschaft und in Ungewissheit, sieht er die Sonne wieder.
Er braucht einige Zeit bis er wieder einigermaßen sehen kann, aber dennoch zwingt die Sonne ihn immer wieder zum Blinzeln. Aber einen weitere Effekt hat das Licht auch. Erst jetzt ist offensichtlich, dass der junge Mann fast nichts mehr am Leib trägt.
Dies bemerkt Jess im ersten Moment nicht mal, da er einfach hier raus will, dem Licht entgegenstrebt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 18.08.2008, 23:52:06
"Licht..." Dieses schmerzhafte Etwas, das sich unerwartet in Yukis Augen bohrt, wirkt für einen Moment surreal auf sie; zu schnell hat sie sich von Dunkelheit und Verzweiflung überwältigen lassen. "Wir haben's geschafft!.. Fast..."
Die Schmerzen in den Augen weichen allmählich, ein blasser, vager Schimmer der Hoffnung traut sich in den Verstand der Goth. Zweifel und Furcht wollen ihn sofort niederkämpfen. "Wie sollen wir diesen Roland jetzt finden? Wo sollen wir überhaupt hin?!"
Je heller es im verlassenen Stollen wird, desto besser erkennt die ehemalige Medizinstudentin, wie arg Jayden und vor allem Christopher unter dem höllischen Tauchgang gelitten haben. Sie dreht sich um, um zu schauen, wie es dem fremden jungen Mann ergangen ist, und muss verlegen den Blick abwenden. "Mein Gott, er kann doch jetzt nicht immer so rumlaufen!.. Aber gut sieht er aus, der arme Kerl... Verdammt, hab' ich keine anderen Sorgen?!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 19.08.2008, 20:42:39
27. Oktober 2006 - New Hampshire, irgendwo zwischen Manchester und Salem - 19.00 Uhr

Wie eine verheißungsvolle Brücke des Lichts leuchten die Sonnenstrahlen den in Finsternis, Kälte und Schrecken gefangenen entgegen und wie magnetisch angezogen hasten diese immer schneller und schneller der rettenden Öffnung entgegen, wo die Erde in den alten Stollen abgesackt ist. Sie stolpern über die verrosteten und verrotteten Reste alter, längst aufgegebener und zurückgelassener Gleise, und unter ihren Füßen knirschen die bleich schimmernden Knochen der Tiere die hier zum Sterben hereingekrochen waren. Doch all diese Eindrücke verschwimmen und rauschen vorbei während die vier Flüchtenden auf allen Vieren die schlammige Rampe aus loser Erde heraufkriechen, Wurzeln und Grassoden bei Seite wühlen und endlich ihre zerschundenen Hände hinauf ins wärmende, rettende Licht strecken.

Die Helligkeit der Abendsonne, die Weite der Landschaft und die Höhe des Himmels wirkt im ersten Moment schlicht überwältigend auf die zitternden, nassen und verdreckten Gestalten, die sich nun tatsächlich im Freien wiederfinden. Die vier stehen auf halber Höhe eines mit schattigem Farnkraut und farbigen Laubbäumen überwucherten Hanges, der sich zu beiden Seiten in großzügigen Windungen steil hinab ins Tal senkt. Von unten gluckert schwach ein vom dichten, feuchten Bewuchs verdeckter Fluss herauf und die Stimmen unzähliger Vögel und summender Insekten erfüllt die klare, kühle Luft. Das über dem gegenüberliegenden Hang langsam schwindende Licht verstärkt die leuchtenden Herbsttöne der Bäume und der Geruch der regennassen Erde weht über alles.

Sie sind entkommen und sind nun umgeben von der urtümlichen und friedlichen Schönheit des Abends. Und sie sind so allein wie die letzten Menschen auf der Welt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 19.08.2008, 21:11:16
Jayden ist der erste, der den rettenden und lange Ersehnten Ausgang, das Ende der dunklen Gefangenschaft erreicht.
Einen großen Ast beiseite schiebend, erreichen seine Füße das beinahe duftende Gras mit einer sagenhaften sanften Berührung.
Er geht beiseite, dass die anderen nachkommen, setzt sich in das einige Zentimeter hohe Gras.
Als Jess aus dem Dunkel hervorkommt entdeckt Jayden dessen Blöße und nimmt schnell seine Lederjacke von seinen Schultern, reicht dem Mann die Jacke.

"Hier." ein aufmunterndes Lächeln begleitet die Geste der Freundschaft, als die nassen Klamotten langsam von der Abendsonne getrocknet werden.
Sanft ziehen noch einige Wassertropfen ihre Spuren durch Nics Gesicht, doch diese scheint der ehemalige Automechaniker nicht zu registrieren.
Stattdessen stützt er die Ellbogen auf die Kniee, die er angezogen hatte und legt sein Kinn auf die Unterarme, während er in das Tal unter ihnen blickt.
"Lasst uns kurz ein wenig ausruhen, dann überlegen wir, wo wir hin sollen." meint Nic nachdenklich.

Und dennoch flackert ein kleiner Schein der Trauer in Jaydens Gedanken umher, wenn er daran denkt, was er schon alles zurücklassen musste.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 19.08.2008, 21:37:20
"...wo wir hin sollen... Ja, wohin auch?"
Nachdem sie aus der Öffnung geklettert ist, bleibt Yuki eine Weile lang auf den Knien hocken, erschüttert von dem Kontrast zwischen dem durchlebten Schrecken und der nur allzu friedliche, idyllischen Natur.
Die junge Frau weiß einfach nicht weiter - wohin sollen die Unglücklichen schon gehen, zerschrammt, verdreckt, ohne einen Cent in der Tasche, ohne einen Funken Hoffnung?In der abendlichen Brise friert die durchnässte Goth immer stärker, als sie aber in Jess' Richtung sieht, fühlt sie Röte im Gesicht aufsteigen und mit ihr etwas Wärme. Ein kleines, verlegenes Quäntchen Wärme, das von der Aussichtslosigkeit und Verzweiflung beinahe sofort gierig verschlugen wird.
"Geht's?," fragt die ehemalige Medizinstudentin ihre Leidensgenossen, im Gegensatz zu welchen sie topfit aussieht, "wir müssen irgendwie durchhalten, bis wir an die Zivilisation 'rankommen." Krampfhaft versucht sie dabei, Jess nicht anzusehen. "Ich schau' mal, ob's hier wenigstens Spitzwegerch gibt," will Yuki sich ablenken, indem sie nach dem einfachsten natürlichen Wundmittel sucht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 19.08.2008, 22:07:47
Mühsam kämpft sich Jess mit den Anderen vorwärts, immer dem Licht entgegen und weg von der Dunkelheit. Weg von den Schrecken seiner Gefangenschaft, von den Schrecken der verschwommenen Bilder in seinen Kopf. Weg von seinen Kopfschmerzen, auch wenn er bezweifelt, dass sie so schnell verschwinden werden. Etwas sagt ihm, dass da noch mehr war, aber sein geschundener Verstand weigert sich vehement das Detail preis zu geben.
Jedes Brennen in seinen Augen und der schwache Hauch von Sonne schenkt seinem Körper immer wieder kleine Kraftschübe, welche sein geschundener Körper dringend nötig hat. Nur so schafft er den restlichen beschwerlichen Weg.
Dann ist der Ausgang endlich erreicht, die Sonne kribbelt auf seiner Haut und das satte Grün der Wiese scheint ihn fast schon zu überwältigen. Selbst für Jess, als Stadtkind, wirkt diese Idylle wie aus einem Traum. Aus einem schrecklichen Alptraum, wenn er an die Geschehnisse der letzten Zeit denkt. Dennoch atmet er erleichtert aus und spürt langsam das gesamte Ausmaß seiner Erschöpfung. Sein Körper schmerzt und er fühlt sich als wenn er keinen Meter mehr gehen könnte. Dennoch stapft er einige Schritte nach vorne und bekommt die Jacke von Jayden angebogen. Einen Moment schaut er irritiert, doch als ein kalter Luftzug über seine Haut streicht, wird er sich endgültig seiner Blöse bewusst. Sofort springt ihm das Blut in das Gesicht wegen diesem peinlichen Moment. Dankbar nimmt er die Jacke an und bringt zögerlich hervor.
„Danke.“
Die Tatsache, dass Yuki da ist, scheint für ihn die Situation nicht besser zu machen. Schnell streift er deshalb die Jacke über und kauert sich so im Gras zusammen, dass möglichst wenig seiner nackten Haut zu sehen ist. So verbleibt er einige Augenblick und schließt die Augen, als wenn er einfach nur abschalten wollte.
Erst Yukis Frage, bewegt ihn wieder zu einer Antwort. Dennoch ist ihm die Situation zu peinlich, weswegen er dem Blick der jungen Frau ausweicht.
„Ich...ich weiß nicht. Es schmerzt sehr, aber es wird schon gehen. Denke ich.“
Dann schaut er zu Jayden und Christopher.
„Ich glaube ich weiß alle eure Namen noch nicht oder? Zumindest kann ich mich nicht erinnern und könnte mir irgendjemand erklären was hier los ist? Oder wer ihr seid?“

Klingt er ein wenig verzweifelt und völlig ratlos.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 20.08.2008, 18:28:42
Auch Christopher quält sich langsam aus dem Schlund der finsteren Tiefe und erblickt die schwindende Abendsonne. "Was für ein Glück! Endlich *frei* ?!" Tief atmet er ein, so als wolle er die gewonnene Freiheit in sich aufsaugen. Das erste was ihm einfällt ist nach einiger Zeit des verschnaufens zu fragen "Wie gehts jetzt weiter?" Unsicher schaut er hinunter in das Tal, als er von dem Halbnackten Mann angesprochen wird. Erst jetzt wird ihm bewusst, dass der Junge Mann nahezu nackt ist. Etwas irritert sottert er "Ja richtig... öhm... also ich bin Christopher... und ähm ja..." Verunsichert blickt er zu Nic herüber.

Dann wird ihm plötzlich etwas bewusst. Hastig tastet er sich in Brusthöhe ab. Erleichterung scheint sich in seinem Gesicht abzuzeichnen, als er ein durchnässtes Lederbündel hervorzieht. "Ich habe es noch... aber ist das etwas Gutes?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 20.08.2008, 22:10:41
"Ich bin Jayden.", reicht Nicholas dem bis jetzt Fremden seine Hand zu Begrüßung.

'Es war wohl besser, ihn noch im Unwissenden zu lassen, bis sie Roland getroffen hatten.', überlegte Nic, bevor er weitersprach:
"Wir sind Versicherungsprüfer und wollten eine Person in diesem Sanatorium aufsuchen, als dieser verrückte Doktor uns eingesperrt hat." beendet Nic eine doch etwas dürftig ausgefallene Vorstellrunde, wobei er zu Yuki blickt, sodass diese sich dem Mann selbst vorstellen kann.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 21.08.2008, 01:51:24
Jess ist froh endlich ein paar Namen zu den Gesichtern seiner Retter zu erhalten, auch wenn ihn das Zögern von Christopher sehr verwirrt. Etwas unsicher schaut er deshalb zu Jayden.
Was hat er denn? Stimmt etwas irgendetwas nicht oder wollen sie es mir nur nicht sagen, weswegen er darauf warten, dass jemand Anderes eine Ausrede erfindet.
Jess erwidert den Händedruck kräftig und stellt sich noch mal kurz für alle vor, da er sich einfach nicht mehr erinnern kann, ob er es schon getan hat.
"Jess."
Dann lauscht er den Ausführungen von Jayden, da es ihn wenigstens etwas ablenkt, aber die Worte kommen ihm sehr merkwürdig vor und sein Gegenüber scheint auch kein guter Lügner zu sein.
“Was ist also wirklich passiert. Die können keine einfachen Versicherungsprüfer sein. Allein schon wegen diesem Mädchen...Kay hat sie sie genannt. Außerdem Dämonen. Das erscheint mir alles nicht so recht zusammen zu passen.“
Jess schaut entschuldigend und etwas verwirrter.
„Ohne dir zu nahe zu treten, aber so recht glauben will ich euch das nicht. Nicht nachdem ich dieses Mädchen gesehen habe...Kay glaube ich hat jemand von euch gesagt. Wer ist sie, was hat sie damit zu tun? Wer tut so etwas grausamen?Ihr habt auch etwas von Dämonen gesagt und diesen verrückten Prediger gekannt.“
Bringt er etwas aufgebracht klingend hervor, doch dann lächelt er schief.
„Außerdem bist du nicht gerade der geborene Lügner Jayden.“
Im nächsten Moment verzieht er kurz das Gesicht, da eine kleine Schmerzenswelle seinen Körper durchzieht. Offensichtlich hat er seinen Körper falsch bewegt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 21.08.2008, 02:47:18
Die Augen der Goth sondieren die Gräser in der unmittelbaren Nähe beinahe obsessiv, lassen sie für eine halbe Minute die Schrecken und die Kälte verdrängen. Als würde der feuchte Boden sich endlich erbarmen, entdeckt sie schließlich ein paar von Schnecken leicht angenagte Exemplare der gesuchten, weit verbreiteten Pflanze.
Die Stille der abendlichen Natur lässt die ehemalige angenende Medizinerin das Gespräch klar und deutlich vernehmen. Nachdem sie sich mit einer Handvoll frisch gepflückter Wegerichtblätter zu den Männern gesellt, stellt sie sich etwas zögerlich, ja verlegen, vor: "Ich bin Yuki..."
Bevor sie etwas zu Jaydens linkischem Bluffversucht sagt, reicht sie die Bläter ihren Gefährten. "Hier, das ist Spitzwegerich. Ist zum Desinfizieren und Versorgen von Wunden. Ein altes Omamittelchen, aber soll ja nicht schlecht sein... und was besseres haben wir eh nicht mehr," seufzt sie. "Einfach durchkauen und auf die wunden Stellen tun," erklärt 'Frau Doktor' die Verwendung des Krauts.
Dann trifft ihr Blick Jess' Augen. Schützend fallen Yukis Lider zu, sie atmet tief durch. Sie hat Mitleid mit dem armen Burschen, der wie die Ermittler so jäh in einen Albtraum hineingezogen wurde, den sie keinem Menschen wünschen würde. Und noch ahnt er die wahren Ausmaße gar nicht. "Und wieso sollten wir ihm überhaupt vertrauen?," meldet sich unweigerlich der Verfolgungswahn im Verstand der jungen Frau. Ja, warum eigentlich? "Vielleicht weil er mit uns allen fast draufgegangen ist und jetzt selbst nicht weiter weiß?! Wir können ihn doch nicht alleine lassen!"
"Jess... es ist eine lange Geschichte," fängt die Schwedin langsam an, ziellos in die Landschaft schauend, "die würdest du auch niemals glauben... Wenn du Dr. Nash nicht gesehen hättest," erschaudert sie und kauert sich frierend zusammen, die angezogenen Knie mit den Armen umschlingend, "und wir haben noch schlimmere...Wesen gesehen. Wir haben versucht, Kay zu retten, aber... wir haben's nicht geschafft!" Die Erinnerungen prasseln mit solch vernichtender Macht auf die Goth ein, dass sie zu schluchzen beginnt und bald in Tränen ausbricht, halb vergessend, was sie gerade noch sagen wollte. "Wir sind alle verdammt! Alle! Was können wir noch tun?! Wir haben alles in den Sand gesetzt!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 21.08.2008, 09:05:03
"Sorry, Jess. Dass ich versucht habe, dich anzulügen." entschuldigt sich der Mechaniker bei dem jungen Mann.
"Wir wissen nicht, wem wir vertrauen können. Meistens können wir nicht mal mehr unseren Sinnen vertrauen. Wir sehen manchmal Dinge, die eigentlich gar nicht da sind, so sehr hat uns das alles zugesetzt. Wir kennen uns nun selbst erst seit ein paar Tagen. Ein gemeinsamer Freund hat uns zusammengeführt, weil er unsere Hilfe brauchte."
Kurz hält Nic inne, überlegt, wie ausschweifend er werden soll.
Dabei nimmt er eine Pflanzen entgegen, die Yuki ihm entgegen hält, steckt sie in den Mund und kaut darauf herum.
"Wir müssen zu demjenigen, dem wir am meisten vertrauen. Und hoffen, dass er uns weiterhilft. So lange ist es vielleicht besser, wenn du nicht noch mehr weißt. Ich hoffe, dass wir dann alles aufklären können..."
Entschuldigend blickt Nic dem jungen Neuling in die Augen.
'War das dort unten alles, was Jess gesehen hatte bisher oder gab es etwas, über was der Mann nachgrübelte?', begann Nic zu überlegen, verwarf den Gedanken doch wieder.
'Wer einige Tage oder gar Wochen in diesem Irrenhaus verbracht hatte, konnte durchaus etwas durch den Wind sein.'
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 21.08.2008, 21:43:04
“Kein Problem, Jayden. Immerhin hast du nicht mal einen Grund mir irgendetwas zu erzählen. Ich bin schon froh, dass ihr alle mich nicht zurückgelassen habt. Danke noch mal dafür.“
Erwidert er mit einem durch die Schmerzen gequälten Lächeln auf die Entschuldigung von Jayden. Aber irgendwie erinnern ihn seine nächsten Worte an etwas. Etwas dass immer noch tief in seinem Verstand sitzt. Aber immer wenn er glaubt es zu haben, entzieht es sich wieder. Es ist ein befremdliches Gefühl für den jungen Studenten, weswegen er sich versucht auf das hier und jetzt zu konzentrieren.
“Also so wie ich dieses Mädchen gesehen habe und ihr alle seid auch nur unfreiwillig in diese Sache geraten? Wie sie auch immer aussieht.“ hackt er bei Jayden nach, um dann zu bemerkt, dass die junge Frau sich zu ihnen gesellt hat.
Immer noch etwas peinlich berührt schaut er zu Yuki als sie sich ebenfalls vorstellt.
Wenigstens weiß ich jetzt ihr Namen, aber was soll jetzt nur werden. Ich weiß nicht mal wie lange ich da drin war. Nicht mal, wo ich bin. Außerdem sind alle meine Sachen weg, ich komme nicht mal in meine Wohnung und dann dieser Schlammassel mit den Ausweisen.
Fangen seine Gedanken fast schon wieder in das abstrus banales abzudriften und er muss kurz den Kopf über sich schütteln.
Ich habe ganz andere Probleme.
Er nimmt das Kraut ebenfalls zögerlich entgegen und vermeidet dabei unabsichtlich ihre Hand zu berühren. Dann fängt er an darauf herum zu kauen wie sie es vorgeschlagen hat.
“Ich kann dich auch schlecht dazu zwingen mir etwas zu erzählen und vielleicht hast du auch recht. Dass ich nicht mehr wissen sollte. Aber hat jemand von euch eine Ahnung, wo wir sind? Oder wie ich Kleidung herbekomme? Irgendein Laden reicht im Notfall.“
Kurz darauf erzählt jedoch schon Yuki ihre Geschichte und ihre Worte, die gesamte Reaktion der Frau überraschen und erschüttern ihn etwas. Er schaut völlig ratlos und hilflos zu Jayden und Christopher.
Was ist ihnen widerfahren? Es muss ja schrecklich gewesen sein. Sollte ich vielleicht doch lieber so schnell wie möglich verschwinden? Wo bin ich hier hinein geraten und warum? Das ist alles viel zu gruselig. Fast wie in einem schlechten Horrorfilm, nein eher wie in einem Psychofilm, wenn ich Yuki sehe. Sie müssen wirklich etwas furchtbares erlebt haben.
Immer noch unschlüssig was er sagen soll, versucht er trotzdem auf die Goth einzureden.
“Ist schon okay, ich konnte ja nicht ahnen...wenn du nicht darüber reden willst...wenn es so schwer für dich ist...“
Er kommt sich total blöd bei den Worten vor und schaut immer noch hilfesuchend zu den beiden Männern, welche sie wenigstens etwas länger als er kennen und damit das Ausmaß des Schreckens.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 22.08.2008, 18:41:19
Während Jess spricht, nimmt Nic den grünen Klumpen Spitzwegerich und streicht die Paste auf eine kleine Risswunde am Unterschenkel, während er dem neuen Freund zuhört.

"Wir haben alle keine Ahnung, wo wir sind, fürchte ich. Am besten, wir suchen eine Straße und dann den nächsten Ort. Wer weiß, wie weit das von hier weg ist, doch eine andere Alternative haben wir nicht, sollten wir nicht nochmal zum Sanatorium und unserem Auto zurückwollen." schlägt Jayden den anderen vor.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 24.08.2008, 18:29:52
Indess verschleiert sich die wehmütige rote Abendsonne tiefer und tiefer in die blassen Wolkenschichten über dem dicht bewaldeten Hang auf der anderen Seite des steilen, urtümlichen Tals. Ein stummer Schatten legt sich langsam und nachsichtig über die Landschaft und ein kühler Wind lässt die Vogelstimmen ringsum zerbrechlich werden oder ganz verstummen. Ein weiterer Tag neigt sich dem Ende zu und mit ihm geht ein weiterer Funken der Hoffnung. Das Licht schwindet in schweigender Trauer. Und die Nacht fällt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 25.08.2008, 23:00:50
"Schon gut. Du kannst ja nix für," bringt Yuki unter Schluchzern hervor. Sie fühlt sich elendig, und doch tut es gut, sich einmal auszuweinen, oder, besser gesagt, täte es, wenn sie nicht durchnässt, frierend und verzweifelt der einbrechenden Nacht entgegen bangen würde.
"Wir sind alle ganz beschissen dran," hebt die junge Frau irgendwann den Kopf; die nassen Haare, die ihr Gesicht verdecken, wegzustreichen, macht sie sich keine Mühe. "Du jetzt auch, Jess. Sorry. Du hast jetzt Dinge gesehen...und gehört, für die sie dich nie mehr in Ruhe lassen."
Was die Ermittler am besten unternehmen sollten, weiß die ehemalige Medizinstudentin nicht so recht, allerdings weiß sie, was sie am besten nicht tun sollten, nämlich hier sitzen bleiben. "So oder so sollten wir gehn. Bevor es Nacht wird und wir hier zu Tode frieren. Oder uns irgendein Vieh anfällt... Das Auto wär' schon nicht schlecht, aber...ich weiß nicht. Vielleicht warten diese Irren nur drauf, das wir wiederkommen," klingt Yuki mit jedem Wort immer unwohler.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 26.08.2008, 17:51:37
Hastig verstaut er Walters Aufzeichnungen wieder.

"Ich denke auch, dass wir erst einmal versuchen sollten einen guten Platz zu finden wo wir die Nacht verbringen können." meint Christopher nachdem er das Ringbuch sorgfältig verpackt hat. "Hier zu bleiben ist jedenfalls keine Gute Idee. Sie werden uns sicher schon auf den Fersen sein..." "Was meint ihr?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 26.08.2008, 20:32:56
Während Jess den Anderen zuhört, macht er sich daran das zerkaute Kraut aus seinem Mund zu nehmen. Allerdings hält er es unsicher in der Hand und weiß nicht so recht bei welcher der vielen Wunden, die er schon im ersten Moment sieht, anfangen sollen. Um sich abzulenken zögert er dann allerdings nicht lange und fängt bei einigen Schrammen an der Brust und den Beinen an.
Die Worte seiner Retter verheißen jedoch nichts gutes. Bei Jaydens Vorschlag nickt er nur zögerlich und senkt den Kopf etwas in Verzweiflung, um dann hervorzubringen.
“Schade, dass Auto würde sicher helfen, aber wenn diese Verrückten...nein ich will nicht zurück, nicht dorthin...“
Schüttelt er vehement den Kopf und wie als Antwort spürt er einen leichten Schmerz im Kopf, eine fahrige Erinnerung, welche seinen Händen so schnell entgleitet wie sie gekommen ist.
Jess misst dem jedoch keine Bedeutung bei, da er es immer noch als Folgen seinen Aufenthalts abtut. So schweift sein Blick zu Yuki und er ist ein wenig froh, dass die junge Frau sich fängt und ihn nicht noch unnötig beschuldigt. Ihre Worte schenken ihm allerdings auch nicht mehr Kraft, aber entlockt ihm eine Frage.
“Ihr könnt ja nichts dafür, immerhin könnte ich noch beschissener dran sein, wenn ich immer noch dort drin wäre. Bei diesen Doktoren. Aber wer sind sie?“
Aber dann wirft Christopher schon ebenso den Vorschlag des Aufbruchs ein und Jess nickt.
„Dann sollten wir wohl los ehe die Nacht hereinbricht und wir nichts mehr sehen.“
Unsicher wegen seiner mangelnden Bekleidung steht er nicht als Erster auf.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 29.08.2008, 17:08:15
Langsam erhebt sich Nicholas vom Boden, blickt die anderen auffordernd an.
"Und dennoch kommen wir hier am besten weg, wenn wir das Auto haben. Ansonsten lasst uns eine Straße suchen und in der Nähe davon übernachten so gut es geht.", schlägt der Automechaniker vor.

Dann blickt er sich um und überlegt, in welche Richtung sie gehen müssten um am schnellsten in eine Ortschaft oder an eine Straße zu kommen.

"Da fällt mir etwas ein ... " dreht sich Jayden plötzlich zu Æringa und Christopher um:
"Rolands Handy... es... ist noch im Auto." gibt der Mechaniker zu bedenken.
'Wenigstens ist es nicht kaputt...'
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 31.08.2008, 18:16:10
Erschrocken blickt Christopher den jungen Mann an. "Verdammt du hast Recht!" "Wir müssen das Telefon zurückbekommen. Egal wie. Sonst bekommen wir noch Probleme mit Roland..." Etwas verunschiert schaut er zu Æri herüber.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 31.08.2008, 23:28:46
Jess bleibt im ersten Moment sitzen und bei der Erwähnung des Auto schaut der junge Student ziemlich unsicher. Furcht tritt in seine Augen, doch schon einen Augenblick später schaut er beschämt zu Boden.
“Ich will nicht dorthin zurück, aber Anderes kommen wir nicht weg. Verdammt warum muss ihr Auto gerade dort stehen. Was wenn sie uns erwischen...ich will nicht wieder in die Zelle zurück, in die Anstalt. Verdammt ich sollte mich zusammen reißen...einen besseren Weg gibt es nicht.“
Jess bleibt immer noch etwas aufgelöst wirkend sitzen, aber mit einem Mal schaut er verwirrt zu Jayden.
“Ich weiß ich sollte nicht fragen, aber wer ist Roland und warum ist dieses Handy so wichtig?“
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 31.08.2008, 23:48:59
Die Goth zuckt zusammen, als sie sich an die ausdrückliche Mahnung Rolands, das Handy auf keinen Fall zu verlieren, erinnert. "Oh nein," flüstert sie mehr, als dass sie es deutlich sagt. Unsicher sieht sie Jayden an.
"Wir...müssen wohl oder übel hin, richtig? Oh Gott, es wird immer komplizierter..."
Auch Christophers Blick erwidert sie ziemlich unbestimmt; offenbar nicht besonders begeistert von der Aussicht, zur Anstalt zurückzukehren, aber andererseits auch nicht willens, den letzten Hoffnungsschimmer zu verlieren.
"Roland, er ist unsre einzige Chance," erklärt die junge Frau Jess, "wenn er uns nicht aus dem Dreck ziehen kann, dann haben wir überhaupt niemand..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 03.09.2008, 08:24:58
"Ja....", stimmt Nic resignierend Æringa zu. "wir müssen da wohl nochmal hin."
Kurz blickt er sich um.
"Ihr wisst nicht zufällig, in welche Richtung wir genau müssen? Ich würde diese vorschlagen."
Seine Hand deutet grob in der Richtung, durch die sie zuletzt im Stollen hervorgekommen sind.
"Dennoch - lasst uns das morgen versuchen."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 05.09.2008, 17:08:14
Jess verfolgt das Gespräch am Boden sitzend und nimmt die Antwort von Yuki vorerst hin, da ihm im Moment auch nicht der Sinn danach steht tiefer zu bohren. Außerdem fühlt er sich immer noch fertig und etwas ausgelaugt.
Er schaut am Ende nur zu Jayden, um resigniert zu fragen.
“Wollen wir trotzdem schon einmal loslaufen? Vielleicht schaffen wir es noch irgendwohin ehe die Sonne untergeht. Ansonsten habe ich keine Ahnung, wo ich bin und was für einen Tag wir haben.“
Unsicher ob es nun weitergeht und unsicher wegen seiner mangelnden Kleidung bleibt er jedoch sitzen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 06.09.2008, 02:52:35
Doch kaum sind die letzten Worte im Herbstwind verklungen, kapitulieren die letzten Sonnenstrahlen hinter dem gegenüberliegenden Berghang mit einem unhörbaren Seufzen und nehmen das warme Gold und Rot des abendlichen Waldes mit sich. Mit erschreckender Abruptheit lässt die Dunkelheit nun die hohen Bäume drangvoll zusammenrücken und löst alle Umrisse in einem langsam wabernden Schattenschleier auf.
Die Nacht ist hereingebrochen, und hier, in einer Landschaft, die den kürzlichen und kurzlebigen Schritt des Menschen wohlmöglich noch garnicht wahrgenommen hat, hat die Nacht alle Romantik verloren, ja sie hat dergleichen niemals besessen. Denn die Nacht ist weit mehr und weit schlimmer als die vorrübergehende Kühle und Finsternis zwischen Unter- und Aufgang einer immer verlässlichen Sonne. Sie ist der schleichende, geduldige, niemals aufgebende Tod allen Lebens und wartet beständig darauf, dass dem Licht eines Morgens die Kraft fehlen wird, die nie ermüdende Dunkelheit wieder zu verdrängen.
Der Schrei eines Käuzchens ist plötzlich das einzige Geräusch der atmenden Welt, auf die eisig glimmende Sterne aus unendlicher Entfernung voll geistloser Grausamkeit herabstarren. Und es ist die gnadenlose und ewige Kälte des Alls, welche nun beginnt, durch die dünne Atmosphäre zu dringen und sich die schutzlose Erde zu Eigen zu machen. Zu einer weiteren toten Welt in einem sinnlosen Universum ohne Zweck für Begriffe wie Raum und Zeit. Oder Hoffnung.

Doch noch ist die Nacht jung und die Erinnerung an den Tag hält einige Herzen noch warm. Und zwischen den Sträuchern, Farnen und Bäumen des abfallenden Hanges dringt nun von den Ufern des glucksenden Flusses schwach und flackernd der Schein eines noch immer trotzigen Lagerfeuers hinauf in die schimmernden Augen der Lebenden...!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 08.09.2008, 14:49:08
Jess sieht mit Unsicherheit wie die Nacht nun leider doch noch hereinbricht. Die Dunkelheit der hereinbrechenden Dunkelheit erinnert ihn sofort an die unzähligen grausamen Stunden tief in den Eingeweiden des schrecklichen Kolosses von Anstalt, welcher ihn fest im Griff hielt. Bis seine Retter auftauchten und ihn in etwas Anderes hinein gezogen haben, etwas anscheinend viel schlimmeres als alles zuvor. Unwillkürlich fängt er leicht an zu zittern und fasst sich an den Kopf.
Immer mit der Ruhe. Es ist nur Nacht, du bist raus da. Frei. Oder doch nicht? Was wenn dieser Roland denkt du weiß zu viel. Nein hör auf mit den Blödsinn immerhin leben die Anderen auch. Aber was wenn sie doch lügen? Sie haben es einmal...ich sollte aufhören. Der Tag war einfach zu lang...
Wie ein Hoffnungsschimmer durchbricht das Licht des Feuers die verschlingende Schwärze. Sofort ruckt Jess Kopf in die Richtung und der Gedanke an Wärme, vielleicht sogar etwas Leben erfüllt ihn.
“Sollten wir nicht nachschauen? Allerdings sollte ich vielleicht nicht als Erster gehen.“ lächelt er schief, um seine Verlegenheit zu überspielen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 13.09.2008, 20:02:13
Besser fühlt sich die Goth nicht, angesichts der Perspektive, die Nacht mitten in der Wildnis zu verbringen und zu hoffen, bis zum Morgengrauen nicht erfroren zu sein. An Schlaf denkt Yuki erst gar nicht, nicht einmal länger die Augen schließen möchte sie.
Als die Dunkelheit schließlich nach dem Landstrich greift, wird der jungen Frau ganz schlecht vor Nervosität und Verzweiflung. Krampfhaft hält sie die Arme um die Knie geschlungen und zittert vor Kälte und Furcht.
Auch das in der Ferne aufflackernde Feuer macht es ihr nicht besser, sondern schürt nur noch die Ängste der ehemaligen Medizinstudentin. "Wer weiß... was da auf uns wartet. Vielleicht ist es wer aus der Anstalt... will uns herlocken," schüttelr sie leicht den Kopf und muss im nächsten Moment gegen einen Anflug von Übelkeit ankämpfen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 14.09.2008, 00:08:12
Auch Nicholas entdeckt nach einigen Sekunden der Dunkelheit, wie das schwache Leuchten des Lagerfeuers im Wald erkennbar ist.
Dennoch scheint er sich nicht entscheiden zu wollen.
"Ich gebe euch beiden Recht. Wir wissen nicht, was dort unten wartet. Und dennoch könnte es die Rettung sein, die wir dringend nötig haben.", gibt Nic zu bedenken.
Der junge Automechaniker steht neben Yuki und blickt die ehemalige Medizinstudentin aufmunternd an.
"Komm, das wird schon wieder."
Ein hoffnungsvoller Blick wandert zu seiner Freundin, dann dreht er sich zu den anderen beiden um.
"Was meint ihr, sollten wir es vielleicht wagen? Vielleicht kann man uns helfen. Sehr viel schlimmer kann es bald nicht mehr werden..." und dennoch fürchtet Nic das genaue Gegenteil...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 15.09.2008, 17:02:29
Jess erhebt sich langsam und ein Zittern geht durch seinen Körper, da die kalte Nachtluft eine größere Angriffsfläche als zuvor hat. Er schaut etwas unsicher wegen seiner mangelnden Kleidung und nickt dann zustimmend.
“Alles ist besser als in dieser kühlen Nachtluft zu frieren. So schlimm wird es schon nicht oder? Immerhin kann euer Feind doch nicht überall sein oder? Aber ihr solltet vorgehen und wenn ihr wollt, können wir uns auch vorsichtig nähern. Vielleicht finden wir dann heraus, wer dort ist. Okay? Ich bin sicher so schlimm wird es nicht werden.“
Versucht er in einem Anflug von Mut und Hoffnung die Anderen etwas aufzumuntern, auch wenn ihn die Erinnerungen an die Dunkelheit, die Anstalt und die Spritzen in Wirklichkeit sehr zu setzen. Das Zittern seines Körpers kommt nicht von der Kälte allein, wenn er es sich auch nie eingestehen würde.
“Also gehen wir.“
Stimmt er zu und würde den Anderen als Letzter folgen, sobald alle soweit sind.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 22.09.2008, 12:25:30
Nachdem sich alle kurz beraten haben, steht Christopher auf. "Wir sollten nachsehen wer da unten ist. Denn hier oben sitzen zu bleiben und zu frieren ist sicher keine gute Idee." dann blickt er zu Jess herüber. "Und ich glaube wir können uns auch nicht leisten noch ernsthaft krank zu werden." "Wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen."

Dann geht er einige Schritte, doch bleibt kurz darauf stehen und schaut zu den anderen zurück.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 22.09.2008, 22:53:06
Resigniert seufzt Yuki, als sie aufsteht und Hose sowie Pullover abklopft. Nicht etwa, weil die Entscheidung ihr nicht zusagt, sondern weil sie einfach bei jedem Schritt das Schlimmste befürchtet.
"Tja, viel schlimmer kann's kaum werden," verunstaltet sie Jess' Worte mit einer Portion Pessimismus. Mißtrauisch bleibt der Blick der Goth auf dem fernen Flackern haften. "Oder doch," gibt sie schulterzuckend noch eine Prise hinzu und setzt langsam und zitternd einen Fuß vor den anderen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 25.09.2008, 09:16:26
"Dann lasst uns gehen." noch einmal blickt Nic alle an, die gerade in der einbrechenden Dunkelheit um ihn herumstehen.
Dann geht er selbst los, den Blick immer wieder in Richtung des Feuers werfend, um es nicht aus den Augen zu verlieren.
So recht will ihm nicht einfallen, über was die Freunde reden sollten, um die Stille zu brechen. Lediglich ab und an wird sie von dem Knacken eines kleinen Astes unterbrochen.
Dennoch versucht der Automechaniker, die Anderen so zielstrebig wie möglich in Richtung des Feuers zu führen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 29.09.2008, 01:02:29
Das weiche Schwarz der nächtlichen Bäume nimmt die vier dumpfer Selbstverständlichkeit in sich auf, als diese sich hinab zum flackernden Feuerschein hin aufmachen. Mit abgestorbenen Blättern bedeckt und vom erst kürzlich gefallenen Regen durchtränkt, gibt der üppige und urtümliche Waldboden bei jedem Schritt raschelnd und schmatzend nach, während die Rufe der Nachtvögel wie anklagend verstummen, wenn die abgekämpfe Prozession vorbeizieht. Der abschüssige und trügerische Untergrund macht das Stolpern und Rutschen durch das Waldstück zu einem reinen Glücksspiel, zumal nach dem Untergang der Sonne die verschiedensten Arten von ineinander fließender Dunkelheit, für die die modernen Menschen der Städte längst keine Namen mehr haben, über allem liegen. Doch diese Schatten sind eine lindernde Wohltat verglichen mit den schwarzen Abgründen vernichtender Leere, mit denen es jeder der späten Wanderer innerhalb der letzten Tage und Wochen zu tun gehabt hat.
Wie zitternde Vorhänge teilen sich dann schließlich die durch den Feuerschein geworfenen Schatten, als die unfreiwilligen Ermittler sich diesem Zeichen menschlicher Gegenwart inmitten archaischer Wildniss nähern. Der Boden ist wieder flacher und fester, steiniger geworden und das glitzernde, gurgelnde Band des sich dahinschlängelnden Flusses zeichnet sich nur wenige Meter voraus vor dem auf der anderen Seite wieder steil ansteigenden Hang ab. Auch die Bäume stehen hier weniger dicht und der klare Sternenhimmel funkelt nun, nachdem der Schrecken des Sanatoriums zumindest für den Moment überwunden scheint, friedlich und ruhig herab. Beinahe erstaunt es die vier Flüchtigen selbst, wie rasch sich der Eindruck ihrer Umwelt ändern kann, doch dann erkennen sie den Grund: Auf halbem Weg zwischen ihnen und dem Bachbett lodert das hoffnungsspendende Lagerfeuer, dessen Licht geradezu spürbar Wärme und Trost auszustrahlen scheint.
Erst auf den zweiten Blick lässt sich das etwas abseits stehende Campingzelt erkennen, dessen Reißverschluss just in diesem Moment mit vor der Naturkulisse eigentümlich unpassend wirkenden Surren geöffnet wird. Und mit dem rascheln von Kunstoffplane erhebt sich tatsächlich eine menschliche Gestalt daraus. Der Mann - denn ein solcher muss die recht untersetzte Gestalt in dicker Jacke sein - reckt seine Glieder ächzend und tritt an sein Lagerfeuer. Er hat seinen Beobachtern den Rücken zugedreht und sein Schatten fällt, grotesk vergrößert, direkt auf Æringa, Richard, Nicholas und Jess, deren Anwesenheit sich der Fremde offensichtlich nicht bewusst zu sein scheint.. Ein kurzes Klicken, die Flammen werden für einen Augenblick von einem kleineren Abbild begleitet, und dann mischt sich der gekräuselte Qualm einer wohlverdienten Zigarette in den Rauch des knisternden Feuers.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 01.10.2008, 18:04:17
Jess ist froh, als es endlich weiter geht. Weiter durch die unergründliche Dunkelheit und weiter weg vor den Schatten, welche unstetig auf seine Seele fallen. Die Erinnerungen an den Aufenthalt in der Anstalt.
Dennoch verlangt ihm der rutschige, nasse Boden einiges ab und je länger er auf diesem marschiert, desto unangenehmer wird die Kälte für ihn. Langsam ergreift ihn immer mehr das Zittern, das Gefühl der Taubheit in den Füßen und die kriechende Nässe. Er beißt die Zähne zusammen und versucht das Zittern zu unterdrücken. Einen Schritt vor den Anderen zu setzten in der Hoffnung näher an die lebensspendende Wärme zu kommen. Näher an das Leben und nicht die verschlingende Nacht des Todes.
Als endlich der hoffnungsvolle Schein des Feuers auf ihn fällt, fühlt er sich schon selbst halb-erfroren. Fast schon will er schnell zum Feuer stürmen, als er das Geräusch aus dem Zelt vernimmt. Die Auftauchende Gestalt und ihr Schatten. Unsicher bleibt er stehen und flüstert aus Spaß zu den Anderen.
“Noch...noch können wir...wir ihn überwältigen, falls...falls er zu euren Feinden gehört.“
Ein leichtes Lächeln kommt immer seine Lippen, welches durch die Kälte schnell verschwinden.
“Aber...aber ich sollte vielleicht nicht...nicht anfangen. So...so wie ich aussehe. Aber...Aber ich helfe...helfe euch gern, wenn...wenn es Probleme gibt.“
Bietet er zitternd an und hält sich wegen seinem jämmerlichen Zustand zurück.
“Aber beeilt euch.“
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 03.10.2008, 20:24:38
Mit jedem Schritt in Richtung des letzten bisschen Zivilisation, das für die Gruppe in nächster Zeit erreichbar scheint, wird Nic noch ein bisschen mulmiger und dennoch versucht er zuversichtlich in Richtung des Lagerfeuers zu gehen.
Neben ihm geht Jess, leicht bekleidet und so hört Nic auch dessen Worte, als sie in der Nähe des Baches ankommen.

Unwissend, wie er den Mann, der soeben - zu Nics Erschrecken - aus dem Zelt kommt, ansprechen soll, schluckt Nic nochmals den Kloß in seinem Hals runter.
Zuversichtlich tritt schließlich der ehemalige Automechaniker in den Schein des Lagerfeuers hinaus.

Nochmal schaut er seine anderen beiden Begleiter an, dann räuspert er sich, sodass der Mann auf die Gruppe aufmerksam wird.
"Entschuldigung"
'Hoffentlich ... '
Weiter will Nic den Gedanken gar nicht denken, schon jetzt sind seine Nerven bis zum Zerreißen gespannt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 14.10.2008, 11:25:10
Wie von einem Peitschenhieb getroffen wirbelt der Fremde auf seinen nur nachlässig geschnürten Stiefeln herum und starrt Nicholas wie einen aus dem Boden gewachsenen Engel des Jüngsten Gerichts an. Der unruhige Feuerschein wirft tiefe Furchen über das stoppelbärtige Gesicht und lässt den untersetzen Mann in schmuddeliger Jagdkleidung älter aussehen als er ohnehin schon ist. Das Knallen der verbrennenden Äste bleibt für einige Sekunden das einzige Geräusch. Die Hände des Fremden zucken unkontrolliert. Dann endlich antwortet der Mann in einer Stimme, die von Alkohol und Zigaretten vernarbt ist. "Ja...?!" Was er sagt ist ruhig, doch der ehemalige Mechaniker hat den Eindruck, dass der Fremde sich mühsam von irgendetwas abhält und es hinter den geradezu konzentriert auf Nic' fixierten Augen fanatisch arbeitet.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 23.10.2008, 16:47:30
Frierend und erschöpft schleppt sich die Goth neben ihren Leidensgenossen her. Sie hört, wie sie ständig auf knacksende Zweige tritt und fürchtet, zu viel Lärm zu machen, hat aber kaum noch Kraft, es besser zu machen.
Die Szenerie am Lagerfeuer kommt ihr sonderbar vor; einerseits beunruhigend - wer weiß schon, ob der rauchende Mann nicht auch ein getarntes Monstrum ist? - andererseits erstaunlich, dass er nichts von den vier sich nähernden Menschen mitbekommt. Aber auch darüber nachzudenken, hat Yuki keine Kraft.
"Überwältigen?," weiß sie nicht, ob Jess es ernst meint oder nicht. Sie selbst hat keine Ahnung, was eigentlich besser und sicherer wäre.
Eine Sekunde, nachdem der Fremde sich umgedreht hat, steht die junge Frau zitternd und unschlüssig da. "Was machen Sie hier?!;" platzt es dann aus ihr heraus, noch bevor sie richtig über die Frage nachdenken kann.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 25.10.2008, 18:07:19
Gespannt erwartet der Automechaniker die Antwort des Unbekannten, darauf gefasst, dass sich dieser gleich in ein Ungetüm verwandelt und auf die Freunde losgeht.
Etwas unruhig blickt er dabei auf die Flammen des kleinen Lagerfeuers, die verspielte Schatten auf die Umgebung werfen.
'Hoffentlich kann der Mann uns weiterhelfen und lässt uns in Frieden...' befürchtet Nic das Schlimmste, nachdem Æringa ihn angesprochen hat.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 26.10.2008, 23:27:52
Erneut schreckt der stoppelbärtige Fremde zusammen als Æringa ebenfalls spricht, hatte er zuvor doch nur Nicholas gesehen und erkennt nun mit flatterndem Blick, dass noch weitere Gestalten ihn hier in der Wildnis gefunden haben.
"Ich? Angeln." antwortet der Mann knapp, auch wenn es eher klingt, als würde er einen schlechten Geschmack aus dem Hals hervorwürgen. "Aber was habt ihr hier verloren?! Ich will meine Ruhe haben!" fügt er schroff hinzu.
Noch immer steht der Fremde wie angewurzelt zwischen Pickup, Lagerfeuer und Zelt und macht nicht die geringsten Anstalten sich zu bewegen oder sich den vier Flüchtenden zu öffnen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 29.10.2008, 18:32:29
Jess versucht möglichst etwas mehr im Schatten zu bleiben, damit der Mann nicht seine mangelnden Kleidung bemerkt. Auch wenn die Kälte immer mehr in seine Knochen kriecht, ebenso wie die Dunkelheit der Nacht. Das Feuer wirkt mit jeder Sekunde verlockender und nur ein kleiner Teil seines Verstandes hält ihn noch davon ab weiter vorzugehen. Als das Gespräch allerdings ins rollen kommt, kann Jess nicht anderes als sie einzumischen.
“Entschuldigen sie, aber wir haben uns verlaufen und sind weit vom Weg abgekommen. Wir haben keinerlei Orientierung mehr und wissen nicht mal mehr wo wir sind. Als wir das Lagerfeuer sahen, dachten wir wir könnten hier Hilfe bekommen.“
Klingt er fast ein wenig flehend und verzweifelt, was er auch wirklich ist. Er hofft die schroffe Art des Mannes einfach zu überspielen und ihn zur Hilfe zu überreden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 08.11.2008, 22:11:35
"Tja, falsch gedacht!" blafft der unrasierte Mann zurück und seine belegte Stimme klingt bedrohlich laut durch die menschenleere Wildniss des Tales. "Und jetzt seht zu dass ihr dass ihr Land gewinnt!"
Doch die vier Flüchtlinge bekommen mehr und mehr den Eindruck, dass der Fremde nicht einfach nur unfreundlich ist, sondern regelrecht versuchen muss, eine Panikattacke niederzukämpfen. Im zuckenden Schein des Lagerfeuers sind glitzernde Schweißperlen auf seiner ungewaschenen Stirn zu sehen und mehr als einmal huscht der Blick seiner tiefliegenden Augen zu seinem Pickups hinüber, der nur ein paar Meter weiter wie ein metallenes Relikt auf dem unebenen Waldboden steht.
Und war da nicht gerade die Bewegung eines Schattens hinter dem beschlagenen Glas der Fahrerkabine?
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 14.11.2008, 17:13:18
Seltsamer Weise frägt Nic sich, wie er mit dem Mann umgehen soll...

Sie sollten die Nacht über hier bleiben, nicht einsam draußen im Wald. Doch wieso weißt dieser Kerl sie ab.

Misstrauisch folgt Nics Blick denen des Mannes, als er plötzlich schluckt. Hatte er die Bewegung wirklich gesehen oder spielten ihm seine strapazierten Nerven einen weiteren Streich?
Unschlüssig, ob er den Mann unter Druck setzen soll, versucht er zu deuten, ob seine Freunde die Bewegung auch gesehen haben.
Doch Nic konnte seinen Sinnen bisher immer am besten vertrauen... Wie weit trauten die anderen ihren Sinnen?
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 15.11.2008, 16:00:01
Jesss Körper durchfährt wieder ein leichtes Zittern und durch harte Abfuhr des Mannes, strapaziert seine Nerven noch etwas mehr. Die Schmerzen verbessern seine Laune ebenso wenig wie die Aussicht irgendwo mitten in der Kälte zu nächtigen, während direkt vor seiner Nase ein Lagerfeuer brennt. Unsicher wie er weiterhin mit dem Mann reden soll, schweigt er im ersten Moment.
Aber plötzlich nimmt er eine Bewegung war. Sein Kopf ruckt in die Richtung und versucht etwas zu erkennen. Seine Augen kneift er ein wenig zusammen.
’Was war das? Hängt das mit seiner Nervosität zusammen? Ist da irgendjemand? Hat er jemand entführt? Oder spinnen meine Sinne nur durch den anstrengend Tag? Irgendwie...’
Jess fällt es nicht gerade leicht sich zu konzentrieren wegen der Umstände. Er fällt einen Schritt zurück und flüstert dennoch zu den Anderen leise.
“Habe...bilde ich mir es nur ein oder ist da was oder wer?“
Dann richtet er seinen Blick auf den Mann.
’Was geht hier nur vor? Warum kann er nicht einfach...einfach uns etwas Ruhe gönnen.’
Er überlegt etwas zu sagen, aber was?
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 15.11.2008, 20:33:02
Das Blaffen des Fremden versetzt die körperlich und geistig erschöpfte Yuki in Rage; ein letzter Stoß Adrenalin vernebelt ihren Verstand und lässt sie den Mann anfahren:
"Sie sind der letzte Egoist! Fällt Ihnen was ab, wenn Sie uns helfen, oder wie?! Wir haben keinen so schönen Tag gehabt wie Sie! Meinen Sie, Sie sind der König hier?!"
Schwer atmend holt die junge Frau Luft, ihre Fäuste sind so stark geballt, dass die Knöchel weiß hervortreten; nun zittert sie nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Wut.
Doch was ist das dort hinten?
Der Blick der Schwedin lässt sofort von dem unfreundlichen Angler ab und schnellt zum Pickup, um mehrere Sekunden lang die Dunkelheit zu durchbohren.
"Was ist dort?," starrt sie sogleich wieder den Fremden an,  und jetzt erst nimmt sie seine Nervosität wahr, "Was geht hier vor sich?! Los, antworten Sie!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 24.11.2008, 18:13:46
Die von überspannten Nerven zu schriller Lautstärke angewachsene Stimme der Goth hallt schrill durch das von Bäumen gesäumte Tal. Dann für einen weiteren Moment Stille, nicht einmal das Feuer knackt als halte es den Atem an, während das teigige Gesicht des Fremden mit seiner Entgleisung ringt.
Dann platzt die dünne Schale auf.
"Also gut, eure Schuld!" In der behaarten Hand des Mannes blitzt auf einmal eine automatische Pistole auf, die er unverwandt auf die durchgefrorenen und zerrissenen Schutzsuchenden richtet. "Ihr wolltet ja nicht abhauen!" brüllt der Fremde, verärgert über den Verlauf der Ereignisse und in höchster Panik, offensichtlich nur knapp an einem kompletten Kontrollverlust entlangschrammend. "Auf den Boden legen! SOFORT!!"
Die kreisrunde Mündung der Waffe sticht wie ein bodenloser Schacht aus dem Schattenspiel hervor und zieht die zitternden Blicke der vier wie magnetisch an. Nur im Augenwinkel erkennen sie, dass dort im Auto tatsächlich eine Bewegung ist.
Ein nackter, dünner Arm tastet hilfesuchend und kraftlos an der Scheibe entlang...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 29.11.2008, 00:53:23
Jess erschreckt sich etwas als er den scharfen Ton von Yuki hört. Einen Moment vergisst er das Zittern seines Körpers und schaut gespannt auf die Reaktion des Fremden. Doch was er da zu sehen bekommt, lässt ihn fast das Herz in die Hose rutschen, wenn er eine hätte. Mit einem ungläubigen Blick starrt er mitten auf den Lauf der automatischen Pistole, vernimmt die Worte nur gedämpft. Seine Augen wandern weiter zu den Händen, den Augen des Mannes und sein Umgang mit Menschen verrät ihm leider die bittere Wahrheit über die Absichten dieses Irren.
’Er wird uns niemals gehen lassen. Aber was soll ich tun? Ich bin halberfroren und fast tot? Ich dachte der Tag könnte nicht schlimmer werden...was soll ich machen? Weglaufen und hoffen, dass er Niemanden erwischt? Denke schnell...verdammt...’
Je länger er in den Lauf der Waffe start desto mehr Adrenalin strömt durch seinen Körper, aber auch mehr Angst. Sein Magen fühlt sich wie ein Klumpen Eis an und so steif wie seine Glieder. Er war kein Held und dennoch verurteilt er jemanden mit seiner nächsten Handlung zum Tode. Das wusste er, als er den Arm wahrnahm.
“Ich habe zu oft weg geschaut...außerdem werde ich sonst da draußen erfrieren.“
Jess versucht in einem Ausbruch von Adrenalin und Dummheit einen Versuch zu wagen die fremde Person zu retten, den Fremden zu überrumpeln. Er versucht irgendeinen Gewinn aus seiner Kickboxausbildung zu ziehen, während er auf den Mann zu rennt. Versucht ihn zu entwaffnen oder hart genug am Kopf zu treffen.
“Hoffentlich schießt er noch schlechter, als ich erwartet habe.“
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 29.11.2008, 11:04:42
'Was wollte der Mann von ihnen?', erkennt Nick erschrocken, als der Mann bereits die Waffe zieht und sie auf die Gefährten richtet.
Sofort wird Nics Mund trocken und er zuckt merklich zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet...
Als er plötzlich den Arm am Auto entdeckt...
Nick fängt an zu überlegen, was er tun könnte, wie - oder ob - sie den Mann überwältigen könnten. Sie könnten alle bei dem Versuch sterben, das war ihm klar.

'Und keiner wird mich hier draußen finden...', denkt Nic, als Jess plötzlich auf den Mann zuspurtet. 'Hilf ihm', schreit Nics Unterbewusstsein erbärmlich, als langsam Bewegung in seine Glieder kommt. Dem Lauf der Waffe ausweichend, sprintet auch Nic auf den Fremden zu, einen letzten kurzen Anblick des verzweifelten Arms hinter der Autoscheibe erhaschend.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 30.11.2008, 22:05:29
"Was zum..." Yuki erstarrt, bleich und atemlos, als der fremde Mann unvermittelt seine Pistole zieht und sie seine unglückseligen Gäste richtet. Ein Kloß bildet sich in ihrem Hals, und die Goth traut sich im ersten Moment nicht, sich zu bewegen, auch wenn ihre Knie bald nachzugeben scheinen.
Jess' plötzlicher, kopfloser Vorsturm jagt einen neuen Schreck durch das Mark der jungen Frau und dämpft die ohnehin strapazierte Sicherung in ihrer Psyche.  Ohne sich noch groß Rechenschaft für das, was sie tut, geben zu können, prescht die Hobby-Kampfsportlerin vor in der Hoffnung, den 'Angler' zu erreichen, bevor dieser seinen Finger am Abzug bewegen kann, und ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 01.12.2008, 12:37:53
"He!" Das plötzliche Lospreschen von dreien der Bedrohten scheint den Mann völlig kalt zu erwischen, offensichtlich hatte er nicht mit einer derartigen Entschlossenheit gerechnet - aber er kannte ja auch die Vorgeschichte seiner Gegenüber nicht.
Unentschlossen weiß der Fremde garnicht, auf wen er die Waffe zuerst richten soll, da hat Yuki ihn bereits mit einem gezielten Schlag entwaffnet. Die Pistole landet anderthalb Meter weiter auf dem Felsuntergrund. Doch nun bemächtigt sich der Mut der Verzweifelung des nun waffenlosen Mannes: Mit einem Hechtsprung, dessen unsanfte Landung sicherlich ein oder zwei Rippen in Mitleidenschaft zieht, jagt er der Pistole nach, wirft sich herum und drückt im Liegen zweimal direkt nacheinander ab.
Das trockene Krachen der Schüsse scheint die nächtliche Landschaft zu erschüttern und die Blitze des Mündungsfeuers lassen für Sekundenbruchteile die Welt zu einem zweidimensionalen Schattenriss verkommen.
Dann reißt ein Streifschuss die Hose des linken Oberschenkels der Goth auf und ein Strahl glühenden Metalls scheint sich gegen die Seite des Beins zu pressen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 01.12.2008, 17:15:41
Jess prescht los, doch der junge Mann merkt schnell, dass sein Körper viel zu langsam reagiert. Erschöpft und ausgelaugt durch die Flucht, die Wunden und die Anstahlt. Er kann nur sehen wie Yuki an ihm vorbei zieht, die Waffe aus der Hand des Mannes schlägt. Innerlich will der junge Mann schon aufatmen, aber seinen Lauf unterbricht er dennoch nicht. Doch dann hechtet der Mann weg, zwei Schüsse ertönen. Fast vor Schreck bleibt Jess stehen, schließt mitten im Lauf die Augen wegen des Knalls und erwartet den Schmerz. Aber keiner kommt. Er reißt sie wieder auf und stürmt mitten auf den liegenden Mann zu. Er weiß nicht, ob es jemand erwischt hat, aber es ist ihm egal. Mit der vollen Wucht seiner Kickboxsausbildung schlägt er mit dem Fuß gegen die Hand des überraschten Mannes, hofft die Waffen wegzuschleudern und würde dem Mann am liebsten die Seele aus dem Leib prügeln.
“Du verdammtes Drecksschwein.“ brüllt er ihn dabei an und vergisst für einen Moment dank des Adrenalins seine Schmerzen, die Kälte und seine fehlende Kleidung, während die Waffe durch die Wucht des Schlages in die Luft katapultiert wird. Aufgepeitscht durch den Rausch, schnappt der junge Mann blitzschnell nach der Waffe und richtet sie auf den Mann. Der pure Hass steht darin geschrieben und Jess richtet sie mitten auf das Gesicht des Fremden. Seine Finger zucken am Abzug und es sieht fast so aus, als würde er jeden Moment abdrücken.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 05.12.2008, 11:03:34
Doch selbst Jess ist vor Schock erstarrt, als sich im selben Augenblick krachend ein weiterer Schuss aus der warmen, gierigen Waffe löst und mit ekelerregend dumpfem Schlag sich ein Geschoss aus nächster Nähe in das zitternde Gesicht des Mannes frisst und den Körper zum Stillstand bringt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 05.12.2008, 17:38:13
Mitten im Laufen kommt Nic zum Stehen, sein Herz sackt ihm in die Hose, als sich krachend ein Schuss aus der Waffe löst.
Sekundenlang starrt er von der Waffe hin zu dem am Boden liegenden Toten und wieder zurück.
"Was ... Was hast du getan?", frägt der ehemalige Automechaniker den jungen Mann, der noch immer lediglich die Lederjacke trägt.
Langsam wandert sein Blick zu dem Truck, in dem sie vorher noch den hilfesuchenden Arm entdeckt hatten.
Verwirrung ist auf dem Gesicht des Mannes aus L.A. zu erkennen, als er in das Gesicht seiner Freunde blickt... und Ratlosigkeit.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 05.12.2008, 19:47:56
Als der Schuss sich löst, sind Jesss Augen starr auf den Mann gerichtet. Mit weit aufgerissenem Mund starrt er den Leichnam an und sein Kopf will einfach im ersten Moment den Fakt nicht erfassen. Das Rauchen der Pistole, der blutige Anblick des Kopfes und die peitschende Kälte nichts davon dringt in seinen Kopf ein.
Seine Hände zittern und mit jeden Augenblick verfliegt das Adrenalin, der Rausch des Kampfes. Seine verkrampfte Hand lockert sich um den Griff der Pistole und die Wahrheit schwappt langsam hinein, sickert immer tiefer in ihn ein.
’Ich...ich habe ihn ermordet...einfach so...abgedrückt...er ist tot...’
Sein Verstand weiß nicht, was ihn mehr erschrecken soll. Dass er ihn getötet hat, dass er im ersten Moment keine Reue empfindet oder dass er gerade zum Mörder geworden ist.
’Wollte ich nicht aus diesem Kreislauf raus? Aus der Gewalt...was soll jetzt...was soll jetzt geschehen...’
Die bittere Wahrheit kostet den jungen Mann nur noch mehr Kraft und die anklagenden Worte klingen hundertfach in seinen Ohren wieder.
’Was habe ich getan? Ich habe ihn eiskalt getötet...einfach...so...’
Die Waffe rutscht ihm aus der Hand und klatsch auf den Boden. Sein Körper zittert und er bringt nur hervor.
“Ich...ich...ich...wollte...nicht...ich...“
Jess steht offenbar immer noch unter Schock und sackt vor dem Toten auf die Knie. Die Kälte zieht sich durch den ganzen Körper und breitet sich nicht nur von Außen aus, sondern auch von Innen. Von seinem Magen und seinem betäubenden Verstand.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 07.12.2008, 03:00:30
Der plötzliche Schmerz reißt die Goth für eine Sekunde aus dem Hier und Jetzt; sie schreit auf und presst die linke Hand instinktiv auf die Wunde, während ihr ganzer Körper von einer Schockwelle durchströmt wird.  Die junge Frau ist für einen Moment hin- und hergerissen zwischen dem Drang, sich schnell außer Reichweite zu bringen und dem Ansporn, dem liegenden Schützen kräftig in die Weichteile zu treten.
Die Entscheidung wird ihr von Jess' Unbewußtsein schnell abgenommen, als ein weiterer Schuss durch die panikgeladene Luft kracht.
Die Schwedin schluckt schwer und vergisst für einen Herzschlag den sengenden Schmerz. Ihr Tag ist nicht der schönste gewesen, aber mit einem solchen Abschluss hatte sie wirklich nicht gerechnet, auch wenn sie heimlich noch schlimmeres befürchtet hat.
"Jess?," bringt sie fast stimmlos hervor, mit der Situaiton überfordert. Leichen hat die ehemalige Medizinstudentin zwar bereits zur Genüge gesehen, aber nie dabei gewesen oder gar daran teilgenommen, wie man welche "herstellt". Einerseits bekommt sie Angst vor dem neulich befreiten jungen Mann, andererseits merkt sie nur zu gut, dass er kein kaltblütiger Mörder ist.
Eher aus Ratlosigkeit, als aus Hoffnung, hinkt Yuki zum leblosen Körper und kniet sich ebenfalls vor ihm hin, immer noch die Wunde festhaltend, und schaut, ob der Fremde wirklich tot ist - als ob die Diagnose nach dem direkten Kopfschuss noch nötig wäre.
Während ihre Gedanken wirr kreisen, löst sich in ihrem Verstand pure Rationalität heraus, mit der die Goth nun handelt, eine unsichere, aber rettende Fassade. "Jess? Bring mir bitte den Verbandkasten aus dem Wagen," kommandiert sie den verzweifelten Mann zum Truck ab, mit erstaunlich gefasster Stimme, über die sie sich selbst wundert.
Damit will die Europäerin drei Fliegen auf einen Streich töten - zum Einen, Jess von der Leiche wegschaffen, zum Anderen, ihre Verletzung behandeln, bevor sie sich Wundbrand oder etwas Schlimmeres holt und zum Dritten, dass endlich jemand nach der im Wagen gefangenen Person schaut. Sie erschaudert, als sie merkt, was sie selbst gerade tut - nämlich mit dem Jackensaum des Toten gründlich die Pistole abwischen, um Fingerabdrücke zu vernichten.
"Es wird immer schlimmer.... Oh Gott, jetzt sind wir auch noch *richtg* kriminell geworden..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 07.12.2008, 12:48:56
’Ich habe ihn einfach getötet...aber war es nicht Notwehr? Aber trotzdem...es ist eigentlich so furchtbar...falsch...ich wollte doch nicht...nein...’
Schaut Jess immer noch starr auf die Leiche des Mannes. Merkt nur am Rande wie sein Körper weiter auskühlt, merkt wie sein Verstand weiter darin arbeitet den Anblick zu ertragen. Aber gleichzeitig saugt er das schreckliche Schauspiel auf wie einen Schwamm.
“Ich...ich wollte nicht...aber...aber...er...“
Ehe Jess weiter vor sich hinstammeln kann, nimmt er die gefassten Worte von Yuki wahr. Irgendetwas in ihm ist froh, dass er nicht noch eine anklagende Stimme hört. Irgendwie dringen die Worte sogar zu ihm hindurch. Irgendwie reagiert er sogar drauf. Für Jess unendlich langsam scheinend, dreht er sich mit einem verwirrten, verzweifelten Ausdruck zu Yuki. Unsicher nickt er und versucht sich zu erheben. Mobilisiert noch einmal ein wenig Kraft und kommt auf die Beine.
Fast wie in einem Traum und unsicher wie ein Zombie geht er zu dem Wagen. Erinnert sich an den Arm, aber nicht daran, wo sich eigentlich der Verbandskasten befinden sollte. Sein betäubter Verstand arbeitet, aber spielt immer nur die Bilder der letzten Sekunden ab.
Er kommt am Pick-Up an und irgendetwas schreit danach in der Fahrerkabine zu schauen. Er hat keine Ahnung wo er suchen soll, auch wenn die Worte Kofferraum in seinem Verstand wiederhallen. Er glaubt nur keinen zu sehen und geht zu der Fahrertür. Da wo der Arm war. Versucht rein zu schauen und sie zu öffnen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 07.12.2008, 15:57:50
Jayden ist immer noch geschockt von dem Anblick und auch zu ihm dringt nur langsam die Stimme Yukis durch. Ja, eigentlich bemerkt er die junge Frau erst wieder, als Jess neben ihm steht und langsam in Richtung Jeep geht.
Schnell holt er die drei Schritte auf, die der Mann mit seiner Lederjacke bereits vor ihm läuft. Doch was er zu ihm sagen soll, weiß er nicht. Schweigend geht er neben dem jungen Mann her, lässt ihn gewähren und dann blickt Nic an der Seite des Jeeps entlang zu dem Fenster, an dem sie die Hand entdeckt hatten.
"Unter dem Fahrersitz." meint Nic tonlos, darauf hinweisend, wo sich bei diesem Modell normalerweise der Verbandskasten befindet.
Anspannung steigt wieder in dem Mann auf, nicht wissend, was ihn erwartet.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 07.12.2008, 23:34:10
Langsam kriecht Christopher aus dem Gebüsch, in das er sich in seiner Panikattacke geflüchtet hatte. Man erkennt die Scham in seinem Gesicht. "Keine Glanzleistung... einfach so zu flüchten." Vorsichtig hockt er sich zu der Goth "Ich komme gleich und helf dir mit deinem Bein." flüstert er ihr zu bevor er sich wieder erhebt. Langsam verflüchtigt sich das Adrenalin in seinen Adern wieder, als er das Zelt des Fremden begutachtet.

Kurz darauf kehrt er mit einem Schlafsack, welcher er aus dem Zelt geholt hat, zurück und breitet ihn hinter der Goth aus. Dann blickt er zu den beiden Männern herüber, die den Verbandskasten im Truck suchen. "Hoffentlich werden sie bald fündig."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 18.12.2008, 01:01:49
Der reglose Leib des Erschossenen kühlt langsam im nächtlichen Wind aus und die Scheiben des Pickups sind von Innen beschlagen als die Männer sich ihm nähern. In der feuchten Schicht ist tatsächlich der verwischte Abdruck einer Hand erkennbar, Ausdruck eines stummen Hilferufs und Greifen nach Rettung.
Jess öffnet die Fahrertür. Das in dieser uralten Umgebung unpassend modern klingende Geräusch lässt die Umstehenden unwillkürlich zusammenzucken. Ein unangenehm körperlicher Geruch schlägt aus dem Wagen entgegen und das flackernde Licht lässt schattenrissartig Lenkrad, eine fast leere Wasserflasche und die fleckige Sitzbank erkennen.
Und darauf, an der Beifahrertür ängstlich zusammengekauert, ein dünner, blonder Junge von vielleicht sieben oder acht Jahren. Seine Kleidung ist unorderntlich, sein Gesicht schmutzig und seine Haare verklebt.Und in seinen vom Feuer beschienenen Augen der Blick eines in die Enge getriebenen Tieres.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 18.12.2008, 10:58:37
Mit allem hatte Nic bereits gerechnet, doch nicht mit einem kleinen Jungen nicht.
Jaydens Augen strahlen plötzlich eine Traurigkeit aus, als er realisiert, in welcher Situation sich der Junge, in welch panischer Angst er sich befunden haben muss.
Langsam, Zentimeter für Zentimeter streckt er leicht die offene Hand nach dem Jungen aus, sofort anhaltend, als dieser leicht zurück zuckt.
"Es ist vorbei, mein Kleiner. Wir wollen dir helfen."
Eine Sorgsamkeit liegt in Nics Stimme, die er von seinem kleinen Bruder kannte - und plötzlich realisierte Nic, weshalb ihm eigentlich ein Kloß im Magen lag. Der kleine Junge vor ihm, erinnerte ihn an Frederic, auf den er früher aufgepasst hatte, wenn seine Mutter nicht da war. "Komm, wir wollen dir helfen.", versucht Jayden den Jungen zu beruhigen. "Wie heißt du denn?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 20.12.2008, 13:58:23
Jess nimmt die Worte von Jayden mit einem Nicken entgegen.
’Unter dem Fahrersitz?’
Wiederholt er die Worte in seinem Kopf, welcher gedanklich in einer Schleife festsitzt. Auch wenn sie mit jedem Schritt, welcher ihm vom Tatort entfernt, schwächer wird.
Dann öffnet er schon die Tür. Der Geruch schlägt ihm entgegen und seine Augen schweifen schnell durch das Auto. Nehmen den Anblick wahr und den Jungen. Im ersten Moment durchbricht sein Kopf die Bilder, um Platz für einen neuen Gedanken zu machen. Eine neue Schuld.
’Hat er ihn eingesperrt? Ist es sein Sohn? Habe ich seinen Vater...seinen Vater umgebracht? Habe ich wirklich...aber wenn der Junge, dann war es gerecht...aber Mord ist...ist niemals gerecht...die Strafe...die Strafe...“
Unsicher und schwer schluckt Jess bei seinen Gedanken und erst die Worte von Jayden reißen ihn etwas aus den Gedanken. Etwas starr will er einen Blick unter den Fahrersitz werfen, aber dann schaut er zu dem armen Jungen. Seine Augen wirken immer noch etwas starr vor Entsetzen. Seine Stimme rasselt ein wenig kraftlos.
“Es ist wirklich alles in Ordnung. Alles ist in Ordnung. Alles.“
Klingt es fast schon wie ein Mantra in seinen Ohren, während sein Verstand über die Falschheit förmlich aufschreien will.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 27.12.2008, 00:27:39
Doch scheinbar ist der plötzliche Anblick zweier wildfremder Männer genau das falsche für den wohl unter einem schweren Trauma der Misshandlung stehenden Jungen und die gut gemeinten Worte der beiden machen alles nur noch schlimmer:
Völlig verängstigt presst sich der Junge nur noch mehr in die hinterste Ecke des Wagens, und während seine großen, panischen Augen starr auf Nicholas und Jess gerichtet sind, bricht sich der Schrecken der vergangenen Tage seines Martyriums Bahn. Der Junge stößt ein trockenes Schluchzen und unartikuliertes, kleinkindartiges Schreien aus, welches sich in der Einsamkeit des Waldes mitleidserregend direkt bis ins Herz bohrt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 27.12.2008, 02:49:23
Kraftlos lässt sich Yuki auf der von Christopher ausgestreckten Schlafmatte nieder, das Gewicht auf die rechte Hüfte und eine Hand verlagernd. Im trüben Feuerschein kann sie an der Wunde nicht viel erkennen, außer dem dunklen Glänzen des Blutes.
Weit kommt die Goth mit ihrer Untersuchung ohnehin nicht, denn der herzzerreißende Schrei aus dem Wagen lässt sie aufschrecken. "Was ist los?," ruft sie und rappelt sich schnell auf. Kaum auf den Beinen muss die junge Frau vor Schmerz zusammenzucken und fällt beinahe hin. Mehrere Schmerzwellen begleiten sie auf dem Weg zum Truck, an dessen Tür sie sich festhalten muss. Ein Blick hinein lässt die ehemalige Studentin erstarren. Kalter Schweiß tritt ihr auf die Stirn - oder besser gesagt, merkt sie ihn nun, während ein Schaudern ihren geschwächten Körper erfasst.
Plötzlich findet sie Jess' Tat überaus gerechtfertigt und will dem verzweifelten jungen Mann fast danken.
"Du musst vor uns keine Angst haben," sagt sie zu dem Jungen in der Kabine mit schwacher Stimme und durch steife Lippen. "Vor uns nicht."  Die Schwedin zerrt sich zum Rand des Fahrersitzes und stützt sich daran ab, während sie gleichzeitig die beiden Männer etwas in den Hintergrund drängt.
"Oh Gott. Der arme Junge. Und wie sollen *wir* ihm jetzt helfen? Ausgerechnet wir..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 28.12.2008, 13:18:27
Jess vernimmt durch die geistige Blockade das herzzerreißende Schluchzen des Kindes. Es bohrt sich direkt in seinen Kopf und stößt durch die schreckliche Szene in seinem Kopf. Die Worte von Yuki hingegen bleiben im ersten Moment draußen.
’Was hat dieser Mann nur getan? Wenn das sein Sohn ist...sein Sohn...dann...nein dennoch...dennoch gibt es wichtigeres...wichtigeres als grübeln...’
Der junge Mann bemerkt Yuki erst, als sie plötzlich bei ihnen steht. Er bemerkt die Wunde und schaut einen Moment erschrocken.
“Solltest du nicht...ich meine...geht es?“
Bringt er etwas verwirrt hervor und lässt sich zur Seite drängen. Dennoch fällt ihm der erste Hilfe Koffer wieder ein.
“Warte kurz.“
Er beugt sich etwas in den Wagen hinein und sucht den Kasten unter dem Sitz wie es Jayden gesagt hat. Sollte er Erfolg haben, würde er ihn herausholen und einen Blick auf den Jungen werfen.
’Ich glaube das hat keinen Sinn so...das arme Kind.’
Jess scheint durch das zweite schreckliche Bild das erste langsam zu verdrängen und wieder etwas klarer im Kopf zu werden. Er schaut zu Jayden und Yuki.
“Vielleicht sollten wir ihm etwas Abstand lassen und etwas weg gehen?“
Der junge Mann schaut zu dem Jungen und flüstert beruhigend.
“Wir tun dir nichts und werden gehen. Wenn du dich bereit fühlst, komme einfach heraus oder sage etwas. Wir wollen dir nichts tun und dir helfen. Deshalb werden wir dich auch nicht bedrängen.“
Unsicher tritt er zurück und entfernt sich nur wenige Schritte vom Wagen.
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Beitrag von: SH-01 am 02.01.2009, 00:31:57
Der Junge bleibt, noch immer zusammengekauert, im Wagen zurück, starr vor Angst. Doch immerhin meint Æringa, einen kleinen Funken von heraufdämmernder, verblüffter Hoffnung in seinen Augen zu erkennen, als die Fremden so behutsam mit ihm umgehen. Wenn es gelänge, diesen Funken zu nähren und ihm Zeit zum wachsen zu geben, wäre es wohl möglich das Kind aus seiner Starre zu lösen...
Vorerst macht sich jedoch die pochende und blutende Wunde der Schwedin in der kalten Luft des Tals nur zu deutlich bemerkbar. Der alten verbeulten Verbandskasten, den Jess tatsächlich unter dem Sitz finden kann ist glücklicherweise jedoch - sofern man es bei den schlechten Lichtverhältnissen ausmachen kann - noch recht gut ausgestattet!
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Beitrag von: Æringa am 02.01.2009, 01:41:38
Die Goth fühlt sich wie gelähmt vor Schmerzen, Angst und dem mulmigen Gefühl im Magen, das ihr der Blick ins Wageninnere beschert hat. Gleichzeitig verspürt sie Mitleid mit dem Jungen und führt auch eine paranoide Furcht im Sinn, er könnte in Wahrheit ein schlimmes Monstrum sein, wie der scheinbar harmlose Mönch in Still Mountain.
"Wir lassen dich in Frieden, ja? Wenn du was brauchst, komm ruhig raus oder ruf uns. Ich bin Yuki," redet sie beschwichtigend auf den Kleinen ein und stellt sich mit ihrem falschen Namen vor. "Wenn er ein Dämon ist, sind wir sowieso aufgeschmissen..."
Mit einem matten "Danke" nimmt sie den Verbandskasten von Jess entgegen. Etwas mühsam stößt die junge Frau sich vom Wagensitz ab. "Ich denke, ich komme alleine klar," kündigt sie allen drei Gefährten an - für eine anständige Wundversorgung würde sie wohl oder übel die Hose ausziehen müssen. "Darf ich nur eben die Matte haben?"
Wenn ihr jemand die von Christopher rausgeholte Schlafmatte geben sollte, sucht die ehemalige Medizinstudentin sich humpelnd einen möglichst vom Geschehen abgewandten Platz am Feuer und setzt sich seitlich hin, um die verletzte Hüfte nicht zu belasten. Dort zieht sie, nicht ohne sich mehrmals gequält auf die Unterlippe zu beißen, die immer noch nasse Hose aus und breitet diese vor dem Feuer aus. Aus dem Erste-Hilfe-Kasten sucht die Schwedin Desinfiziermittel, Salben oder Cremes für Wunden und Verbrennungen, Verbandsmaterial und eine Aspirintablette.
Sollte alles Gesuchte drin sein, würde Yuki es der Reihe nach behutsam anwenden, nicht ohne sich ständig angstvoll umzusehen.
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Beitrag von: Nicholas am 02.01.2009, 20:22:51
Aufmunternd und freundlich blickt Nic nochmal den Jungen an, dann zieht auch er sich zum Feuer zurück.
"Wir warten am Feuer auf dich, Kleiner." sagt er zu dem Kleinen, bevor er sich vom Fahrzeug abwendet. Dann geht er schnell zu Yuki und flüstert ihr zu: "Beeil dich, der Junge soll den Kerl hier nicht so liegen sehen. Wir sollten ihn abdecken." meint der Mechaniker mit einem Nicken zu dem noch am Boden liegenden Toten.

Dann wendet sich der Mechaniker von Yuki ab, lässt sie sich verbinden und wärmt sich am Feuer.
Seine Gedanken schweifen ab, genau wie sein Blick der durch die Gegend wandert, bis er wieder bei Jess landet.
"Jess, du kannst mal schauen, ob du hier frische Kleidung findest. Ich denke, die wäre eventuell angebracht."
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Beitrag von: Jess am 03.01.2009, 16:01:30
Jess gibt Yuki ohne zu zögern den Verbandskasten und irgendetwas in ihm ist innerlich froh, dass der Junge scheinbar nicht noch verstocker wird. Im ersten Moment will er sogar seine Hilfe beim Verarzten anbieten, aber dann kommt er sich blöd vor und wird sogar einen Moment rot. Jess schaut deshalb ein letztes Mal zum Jungen.
“Ich bin Jess. Wenn du willst komm ruhig. Wir werden warten.“
Der frierende junge Mann, welcher langsam wieder zu sich kommt, entfernt sich vom Auto. Der Wind streift über seinen nackten Körper, aber er traut sich nicht wirklich an das Feuer. Seine Flammen züngeln zwar verlockend, aber die Bilder der Leiche schießen ihm genauso durch den Kopf. Erst Jayden reißt ihn heraus. Etwas überrascht und zögerlich nickt er. Gegen die Kälte ankämpfend nähert er sich dem Zelt und wirft auch einen Blick in das Auto auf der Suche nach wärmender Kleidung. Nach Kleidung, damit er sich nicht mehr so peinlich vorkommen muss.
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Beitrag von: SH-01 am 07.01.2009, 22:20:35
Tatsächlich findet Jess eine zerknautschte Sporttasche mit Kleidung. Dem säuerlichen Geruch zu Folge jedoch Kleidung, die der Tote mehr als lang in den vergangenen Tagen seines...Ausflugs getragen hatte und die Zeuge der unaussprechlichen Dingen waren. Der schauderhafte Gedanke drängt sich auf, dass sich die sauberste Kleidung wohl noch am Körper des Mannes befindet...

Eine Bewegung lässt derweil Nicholas aufblicken. Nachdem sie ihre eigene Wunde versorgt hatte, hatte Æringa auch die seinen mit dem restlichen Verbandszeug versorgt und wendet sich gerade Parker zu.
Die kleine, unsicher tappende Gestalt bewegt sich jedoch zögerlich aber gegen die eigene Angst ankämpfend auf 'Jayden' zu. Der Junge war tatsächlich aus dem Wagen gekrabbelt. Im Schein des langsam verglimmenden Feuers ist das Zittern seines Gesichts und die aufeinandergepressten, mit Blut verkrusteten Lippen zu erkennen. Und seine Hände, die kleinen Hände des sieben- oder achtjährigen Jungen, die in hilfloser Geste halb erhoben wie nach dem rettenden Ufer greifen wollen...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 08.01.2009, 11:17:23
Jayden, der noch bei Æringa an den Feuerresten sitzt, bemerkt plötzlich den Jungen, will ihn gerade ansprechen, als er die erhobenen Hände des Jungen sieht.
Langsam erhebt er sich langsam und vorsichtig, wobei er seinen Arm merklich am Körper hält. Mehrere kleine Hautrisse, die Yuki verbunden hat, schmerzen mehr, als er bisher bemerkt hatte.
"Hey Kleiner... " will Nic den Jungen gerade vorsichtig ansprechen, als er die merkwürdige Armhaltung entdeckt, wobei er Yuki einen Blick zuwendet, ob sie den Jungen ebenfalls gesehen hat.

'Schlafwandelt der Junge etwa? Wie sollte man sich dann verhalten? Nicht aufwecken?', das war es, was Jayden als erstes durch den Kopf geht.

Vorsichtig beobachtet er den Jungen weiter, verhält sich allerdings ruhig dabei.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 09.01.2009, 20:02:33
Jess nimmt den Geruch der Sporttasche wahr und ein leichter Würgereiz überkommt ihn. Schwindel wirbelt zusammen mit schlimmen Gedanken durch seinen Kopf. Einen Moment hält er sich unsicher am Wagen fest. Sein Blick wirkt einen Moment glasig.
“Verdammt...ich kann doch nicht diese Sachen anziehen...aber vom Toten...nein...“
Eine kalte Briese streift über seine Haut, als wenn sie seine Entscheidung beeinflussen möchte. Sein Körper beginnt zu zittern und sein Blick gleitet hilfesuchend zu den Anderen. Etwas beschämt und verlegen winkt er zu Jayden. Sollte dieser der Aufforderung nachkommen, würde er etwas unsicher zu ihm flüstern.
“Ich habe zwar Kleidung gefunden...aber...aber...verdammt ich glaube ich kann die nicht anziehen...nicht bei diesem Geruch...“
Er verzieht das Gesicht und zögert etwas.
“Ich...ich...ich weiß es klingt...morbid...aber der Tote...die Kleidung...“
Jess ringt sichtlich gegen die Bilder seines Mordes. Er wirkt wieder bleicher.
“Die Kleidung...vielleicht wäre...wäre sie...besser...aber ich kann nicht...nicht jetzt dorthin gehen...und der Junge...“
Etwas panisch wirft er dem armen Jungen einen Blick zu und wechselt sofort wieder zu Jayden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 12.01.2009, 01:01:10
"Hey." Die Stimme des Jungen ist heiser und tränenerstickt. Er bleibt vor Nicholas stehen, einen Schritt zu weit weg um ihn mit der Hand zu erreichen. Ihm fehlt einer seiner Turnschuhe und sein T-Shirt ist ausgeleiert. Seine großen, dunklen Augen blicken den Mechaniker an. Kinn und Mundwinkel im schmutzigen Gesicht verraten einen nur mühsam unterdrückten Heulkrampf.

Hunderte von Meilen weiter weg drückt in diesem Moment ein hagerer, mit abblätterndem schwarzen Nagellack bemalter Finger eine leise quietschende Taste auf einem alten Kassettenrekorder.

Der Junge steht da. Er zittert in der Kälte Seine Arme hängen nun völlig hilflos an seinen Seiten herunter. "Ich will nach Hause." Er ist sieben, vielleicht acht Jahre alt.

Hunderte von Meilen weit weg beginnt der alte Kasettenrekorder blechern zu spielen. Und der Zuhörer schließt die blauen Augen und senkt den Kopf, wobei ihm einige wiederspenstige schwarze Haarsträhnen ins müde Gesicht fallen.


No more will, nothing more to say.
Another shotgun blow me away.
There is something inside of me,
There is nothing inside of me, no.

Something strange so deep inside.
There is something inside my mind,
There is something inside of me you'll never see.

I don't care about me, let this dead end be.
(http://www.youtube.com/watch?v=GZd418EAI0w)
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 13.01.2009, 23:45:40
Parker, der Æri geholfen hat, sich zu verbinden, schaut sich an dem Lagerplatz um, um möglicherweise etwas Feuerholz zu finden, um das glimmende Lagerfeuer erneut zu entfachen. Etwas abseits der anderen, im Schatten des Pickups liest er einige wenige Stöcke auf. Kaum genug das Feuer lange im Gange zu halten aber... "Damits wirds wenigstens wieder angehen..." Als er sich umdreht und zurück gehen will sieht er, dass der Junge aus dem Wagen gekommen und auf den jungen Mechaniker zugegangen ist. Überrascht und doch etwas abwesend betrachtet er das grotesk anmutende Schauspiel. Er hört nur schwach die zitternde Stimme des Kindes, das mit dem Rücken zu ihm steht. "Wer weiß was dieses Monster ihm nur angetan hat." Dann geht kehrt er langsam zurück. Als er aus dem Schatten tritt, in diese unwirklich scheinende Szene aus Blut, Angst und Leid, gleitet ihm einer der Stöcke aus der Hand. Als 'Jayden' auf ihn aufmerksam wird, deutet er ihm, er solle den Jungen etwas zur Seite nehmen, damit er den Leichnahm des Mannes aus dem Sichtfeld bringen könne. Er hebt den Stock auf, begibt sich zu den glimmenden Überresten des Feuers, dessen Schein sie noch vor kurzer Zeit in weiter Distanz als einen Funken Hoffnung erkannten und der sich doch in eine weitere Szenerie grausamer Perversion wandelte. Die Stöcke legt er am letzen dicken Scheit an und hofft, dies würde das Feuer wieder in Gang bringen. Dann wartet er ab, dass sich jemand dem Jungen annimmt und ihn ablenkt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 16.01.2009, 06:38:40
"Hey, Kleiner." erleichtert blick der sich wieder setzende Jayden zu dem kleinen Jungen.
"Komm, setz dich." Vorsichtig bietet Nic dem Jungen einen Sitzplatz am Feuer an.
Dankend nickt Jayden zu Richard, welcher Feuerholz bringt - daran hatte er noch gar nicht gedacht.
Dann wendet der junge Automechaniker seine Aufmerksamkeit wieder dem kleinen Jungen zu.
"Das wollen wir auch. Allerdings schaffen wir das erst morgen. Das wird heute zu spät werden. Wir sind alle sehr erschöpft. Ist das okay?" vorsichtig achtet Nic auf jede Regung des Jungen, um ihn nicht zu überfordern.

'Was machen wir nur? Bringen wir ihn zu Roland? Oder wirklich nach Hause? Was würde ihn dort erwarten? Eine tote Mutter?', angestrengt dachte Nic nach, während er dem Jungen Zeit ließ, zu antworten und sich an sie zu gewöhnen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 17.01.2009, 20:53:04
Jess sieht mit Verzweiflung wie Jayden ihn scheinbar ignoriert. Unsicher bleibt er beim Wagen stehen und ein Fluch entfährt ihm.
“Verdammter Mist. Was soll ich jetzt machen? Vielleicht kann ich jemand anderes fragen? Vielleicht den anderen Mann?“
Immer noch unentschlossen sucht er sich einen Platz am Auto, wo er sich wenigstens setzen kann. Die Erschöpfung kriecht ihm nämlich immer deutlicher in die Knochen und dennoch traut er sich nicht an das Feuer. Wegen dem Jungen. Seiner mangelnden Kleidung. Sein Blick gleitet in die Richtung der Anderen und ein Zittern befällt seinen völlig ausgebrannten Körper.
’Was jetzt? Ich brauche Kleidung...dringend...aber die Leiche...das...nein ich kann nicht...aber wenn ich erfriere? Ich....’
Jess versucht das Gefühl abzuschütteln und wieder versucht er die Aufmerksamkeit eines der anderen Personen zu erhaschen. Macht Zeichen, dass jemand zu ihm kommen soll.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Æringa am 17.01.2009, 21:40:10
Yuki schreckt auf, als die nachgeworfenen Stöcke im Feuer knisternd auflodern. "Hab ich geschlafen?," reißt sie etwas desorientiert den Kopf hoch. Anscheinend überwältigt sie die Erschöpfung mittlerweile. Der Sekundenschlaf.
Dabei hat die Goth Angst, einzuschlafen. Angst vor dem, was draußen in der dunklen Nacht, so nah am Sanatorium, lauern mag, und besonders vor dem, was sie in ihrem eigenen Kopf erwartet.
Müde reibt die junge Frau sich die geröteten Augen und zieht sich näher an Jayden und den kleinen Jungen heran. "Heute ist es schon spät. Wir müssen leider hier übernachten," sagt sie mit einem bitteren Lächeln. Aus dem Augenwinkel sieht die ehemalige Studentin, wie Jess unentschlossen und unruhig auf einer Stelle herumtritt und versucht, jemanden auf sich aufmerksam zu machen. "Jayden? Hilfst du eben Jess?," bittet sie ihren Leidensgenossen und widmet sich wieder dem Kleinen zu. "Wie heißt du denn?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 24.01.2009, 17:48:58
Während Yuki und Jayden auf den Jungen einreden und versuchen seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, begibt sich Christopher zu dem dürftig abgedeckten Leichnahm des Mannes, den sie noch vor kurzer Zeit als einen Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit gesehen hatten. Leise versucht er den leblosen, und langsam auskühlenden Körper ausser Sichtweite zu schleifen. Ein mulmiges Gefühl steigt in ihm auf während er sich schrittweise der Dunkelheit nähert und letztendlich hinter einem größerem Gebüsch in den Schatten untertaucht. "Was mache ich hier eigentlich..." doch weiter lässt er den Gedanken nicht in sein Innersten vorstoßen. Die Erlebnisse haben ihn abstumpfen lassen. Stärker als er gedacht hätte, wie ihm gerade in dem Moment bewusst wird, als er den kaltblütig erschossenen, schlaffen Körper des Mannes entkleidet und versucht die Sachen so gut es geht mit feuchtem Moos abzuwischen. Als er fertig ist, deckt er den Leichnahm halbherzig mit einigen Ästen ab, bevor er sich auf den Weg zu Jess macht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 25.01.2009, 00:40:30
Parkers Hände sind klamm von seiner grausigen Arbeit. Der Körper ist schlaff und schwer und im Dunkeln klebt das Blut wie ein schwarzer Krebsbefall auf dem Mann. Abscheu überkommt den Antiquar, als er den übelriechenden Leichnam aus seiner Kleidung zerrt und er ist nassgeschwitzt und atmet schwer als er fertig ist. Die Kleider sind nur notdürftig sauber. Der Tote liegt nun nackt und in unnatürlicher Haltung auf dem Waldboden. Ein entwürdigter, gebrochener Überrest eines Lebewesens. "Wie schnell aus einem Menschen Abfall wird."

"Alex." Der Junge setzt sich zitternd zwischen Yuki und Jayden. "Mein Name ist Alex." Eine lange Pause, das Kind starrt auf das Feuer, blind für das was jenseits mit der Leiche seines Peinigers geschieht, und unfähig seine Scheu zu überwinden und einen seiner Retter nun direkt in die Augen zu schauen. Er schlingt die Arme um die aufgeschrammten Knie und legt wie schutzsuchend das Kinn darauf.
"Ich will nach Hause." wiederholt er nochmal leiser, jedoch scheinbar einsehend, dass dies noch ein wenig dauern kann. Dann noch eine Pause, noch länger. Dann: "Danke." Der Junge starrt weiter ins Feuer, die schmalen Schultern hochgezogen und zitternd.
Ein seltsames, dünnes aber spürbares Band legt sich um die am einsamen Feuer versammelten. Zu unbestimmt um es auszusprechen, aber doch klar genug um es zu spüren: Sie waren verbunden durch das Grauen das sie gezeichnet hatte. Und keiner von ihnen würde je wieder zu seinem alten Leben zurückkehren können.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 27.01.2009, 22:19:39
Um dem Jungen ein Gefühl von Geborgenheit zu geben, bleibt Nic neben Alex sitzen, rückt ihm allerdings nicht zu nahe, um ihm die Zeit zu geben, die er braucht.

"Ich bin Jayden.", stellt sich der Automechaniker erneut dem Jungen vor.
"Wenn du dich hinlegen willst, sag einfach Bescheid, dann suchen wir dir einen Platz zum Schlafen.", fährt Jayden fort, in der Hoffnung, dass der Junge sehr bald einfach vor Erschöpfung einschläft.

Langsam schaut er sich um, was die anderen seiner Begleiter unterdessen machen. Ein klein wenig bedrückend wirkt die Umgebung auf den Mann aus San Francisco, und so rückt er ein bisschen näher ans Feuer, sofern es die Hitze zulässt.
"Wir müssen uns noch um Schlafplätze kümmern, Yuki.", spricht er die Medizinstudentin in seiner Nähe an.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 03.02.2009, 18:15:52
Jess sieht mit Verzweiflung wie Jayden ihn scheinbar weiterhin ignoriert. Mit dem Gedanken ringend selbst zum Leichnam zu gehen, bleibt er erschöpft an das Auto gelehnt.
’Ich kann doch nicht einfach...nein das ertrage ich nicht...eigentlich ist schon die Kleider zu tragen...aber ich brauche etwas...diese Kälte...diese unsägliche Kälte und die Müdigkeit...’
Einen Moment muss der junge Mann mit dem Wach bleiben kämpfen, aber am Ende rappelt er sich auf. Mit einem bitteren Lächeln fällt er eine Entscheidung, aber dann fällt ihm das Fehlen des zweiten Mannes auf. Unsicher schaut sich Jess um und tatsächlich erblickt er ihn irgendwann. Mit den Sachen des Toten in der Hand. Nicht wissend, ob er wegen dem Gedanken sie wirklich zu tragen würgen oder sich wegen der Hoffnung auf Wärme freuen soll, stolpert er auf den Mann zu. Seine Augen fixieren die Kleidung er streckt hilfesuchend wie ein Ertrinkender die Arme aus. Schwach flüstert er.
„Darf ich? Und danke...“
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 04.02.2009, 03:09:55
Als Christopher aus dem Gebüsch, auf der vom Feuer abgewandten Seite, hervortritt bemerkt er, wie der junge und halb nackte Mann auf ihn zu kommt. Eilig reicht er den hilfesuchenden Händen des stolpernden Mannes das Bündel mit der Kleidung des Toten herüber. Mit strengem Blick drängt er ihn herüber zum Wagen. "Nicht hier. Nicht, wenn der Junge es sehen könnte." flüstert er ihm zu. "Kein Problem...", erwiedert er auf den Dank, bevor er sich zu den Gestalten am Feuer umdreht. Sanft zeichnen die leicht auflodernden Flammen seine Silhouette gegen die Dunkelheit ab, als er sich ihnen nähert. Als er am lagerfeuer ankommt hockt er sich neben Yuki ab. "Seid ihr soweit in Ordnung? Und wie gehts dem Jungen?"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 04.02.2009, 18:01:56
Jess lässt sich ohne Wiederstand zum Auto drängen und nickt dann einfach nur zustimmend. Nur wenige Augenblicke nachdem Christopher verschwunden ist, zieht sich Jess hinter das Auto zurück. Er hofft der Junge würde es nicht bemerken. Dann breitet er das Kleidungsbündel aus und nimmt von der Kleidung was er brauchen kann. Schuhe, Hosen und etwas für den Oberkörper. Die Jacke von Jayden behält er lieber an. Jegliche Unterwäsche nimmt er lieber nicht, denn Jess möchte nicht wissen, was alles daran klebt. Er tut sich schon schwer genug die normalen Kleidungstücke des Toten überzuziehen. Aber der pfeifende Wind und sein Überlebensdrang zwingen ihn dazu. Als endlich fertig ist, atmet er etwas erleichtert auf und schleicht sich erschöpft zum Feuer. Jess bleibt nicht mehr viel Kraft als er sich einfach an der nächsten freien Stelle beim Feuer niederlässt. Erleichtert spürt er die Wärme und hat endlich einen Moment wohlige Ruhe seit dem Ausbruch. Aber seine Gedanken haben sich immer noch kaum geordnet und die Müdigkeit verwehrt ihm im Moment jegliche tiefgreifende Gedanken. Am liebsten würde er einschlafen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 05.02.2009, 10:14:50
Nicholas blickt zu den beiden, die vom Wagen nacheinander kommen und ist wieder froh, dass sie unbeschadet hier am Feuer sitzen können - doch dann gleitet sein Gedanke zu Thomas ab, der es nicht geschafft hat.
Und der Junge, der neben ihm sitzt, den sie vielleicht vor Schlimmerem bewahrt haben. Es ist so viel passiert in den letzten Stunden, dass Jayden froh ist, einfach in der Nähe der wärmenden Flammen zu sitzen.
Er gibt dem Jungen neben ihm die Zeit, die er braucht, um zu antworten.
"Sollen wir abwechselnd schlafen?" fragt Jayden plötzlich in die Runde, als er merkt, dass Jess bereits müde wirkt. Und auch er selbst ist nicht mehr der fitteste, muss er sich eingestehen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 18.02.2009, 23:53:27
28. Oktober 2006 - New Hampshire, irgendwo zwischen Manchester und Salem - 07.30 Uhr

Als die vier Gestrandeten am nächsten Morgen nach und nach ihre dunkel umschatteten Augen aufschlagen ist die Welt scheinbar eine andere geworden. Kühler Tau bedeckt ihre Gesichter und Nachtlager, die Asche des verloschenen Feuers verbreitet einen heimeligen Geruch und das Zwitschern einiger Vögel mischt sich mit dem munteren Gurgeln des Flusses während die Sonnenstrahlen durch die Bäume tanzen.

Der Schlaf war tief und dunkel gewesen, die andauernden Strapazen hatten ihren Tribut gefordert. Doch zumindest war man von quälenden Alpträumen verschont geblieben, gleich so als hätte der Geist sich seine Ruhepause erzwungen. Die klare und reine Luft im morgendlichen Tal wirkt wohltuend und beruhigend und die noch gestern Nacht erlebten Schrecken scheinen zumindest für den Moment weit entfernt zu sein. Selbst der gerettete Junge scheint friedlich zu schlafen. Er hatte sich während der Nacht schutzsuchend an Nicholas gekuschelt.

Der Pickup, das Zelt und nicht zuletzt das Wissen, dass einige Meter entfernt der Körper des Fremden nun kalt dem Verfall überlassen liegt erinnert die unfreiwilligen Ermittler mit schmerzlichem Stich daran, dass alles doch nicht bloß ein böser Traum war und sie möglicherweise nie wieder zu ihrem alten Leben zurückkehren können.
Für den Moment jedoch wirkt alles ruhig und friedlich und zudem wollen profanere Probleme gelöst werden: Hungrig knurrend fordern die leeren Mägen Beachtung und außerdem sollte darüber entschieden werden, wie es nun weitergehen soll. Denn trotz der wilden Romantik des Tals ist ein längerer Aufenthalt hier riskant. Das grausige Sanatorium der Doktor Hall ist nur zu Nah...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 23.02.2009, 19:59:41
Jess war schon lange eingeschlafen im sitzen und erwacht am nächsten Morgen etwas schwer. Seine Glieder fühlen sich steif an und ebenso klamm durch den frischen Tau. Der junge Mann öffnet etwas unsicher die Augen und sieht die erloschen Flammen, den Pickup, aber auch die Anderen, die fremden Leute, welche ihn gestern gerettet haben. Jess steht langsam auf und versucht sich zu Strecken, sich zu erinnern. Sein Körper dankt ihm die Bemühung nur mit einem Knurren des Magens und einigen Schmerzen durch die Verletzungen.
„Mist...“
Entfleucht ihm dabei. Er sackt fast zusammen wegen der Schwäche und den Schmerzen. Etwas unsicher bleibt er stehen und spürt leichte Kopfschmerzen aufkeimen. Die Stirn haltend stöhnt er kurz wegen der Schmerzen.
’Mist...aber jetzt erinnere ich mich wenigstens wieder...das Sanatorium...die Flucht...dieses Mädchen und das M...der Doktor...der Mann...der Schuss...’
Jess schüttelt den Kopf und stolpert auf den Pickup zu. Versucht sich anzulehnen.
’Mist...hätte es nicht nur ein Traum sein können? Was mache ich denn jetzt...mist ich habe ihn wirklich erschossen...’
Die Kleidung erinnert ihn nur zu gut daran. Mit verzweifelten Blick starrt er niedergeschlagen zu den Anderen, wartet dass sie aufwachen, während er das Auto als Lehne benutzt.
“Was nur verdammt...was mache ich...’
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 23.02.2009, 20:59:41
Auch Nic wacht nach einigen Momenten, in denen Jess an dem Pick-Up lehnt auf. Kurz blickt er sich nach den anderen um. Æringa, Richard, der kleine Junge. Sie waren da. Doch wo war der Neue? Wo war Jess?
Besorgt blickt Nic sich um, nach allem, was gestern passiert ist, hatte es Jess wohl am schwersten von Ihnen.
Doch da entdeckte er den jungen Amerikaner am Pick-Up lehnen. Vorsichtig, ohne den Jungen zu wecken, steht Nic von seinem Schlafplatz auf. Nur schwer gelingen ihm elegante erste Schritte. Ein bisschen Steifigkeit in den Gliedern und die Müdigkeit kämpfen noch mit dem jungen Automechaniker, als er sich zu Jess begibt.
"Was soll ich ihm sagen? 'Gut gemacht', triffts wohl nicht so gut", versucht sich der junge Mann zu ermuntern, dem Neuen die Last von den Schultern zu nehmen.
Sie alle trugen jetzt wieder eine etwas schwerere Bürde.
"Guten Morgen, Jess. Ausgeschlafen?" beginnt Nic ein Gespräch.
"Was denkst du, wir sollten schauen, dass wir hier weg kommen. Begleitest du uns? Du wirkst nicht so, als würdest du wieder zurück wollen. Genauso wie wir."
Ein erzwungenes Lächeln andeutend, blickt Nic zu seinen beiden Gefährten, die noch am Feuer schlafen.
"Wir bringen den Jungen in Sicherheit. Und uns."
Erwartungsvoll blickt der Mechaniker zu seinem Gegenüber, während er sich am Fahrerhaus anlehnt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 23.02.2009, 23:50:20
Jess sieht mit etwas zweifelnden Blick wie Jayden zu ihm kommt.  Er wirkt einen Moment verschlafen und erwidert den guten Morgen eher zögerlich, während er Halt am Pickup sucht.
“Morgen. Na ja so gut es den Umständen entsprechend geht...“
Jess schüttelt kurz den Kopf und wirkt einen Moment etwas zusammen gesunkener, als er die nächsten Worte des Mannes hört. Etwas verzweifelt schaut er zu Boden und faltet die Hände vor seinem Gesicht. Dann antwort er.
“Nein verdammt...ich will nicht in dieses Irrenhaus zurück und ich weiß nicht mal wo ich bin. Aber ich weiß nicht mal was hier überhaupt los ist. Ich habe immer noch nicht verstanden, was da gestern passiert ist. Dieses Mädchen, der Doktor und dann das hier...“
Jess wirkt etwas verzweifelt.
“Ich habe ihn einfach erschossen...was soll ich denn jetzt tun?“
Er wirkt einen Moment noch aufgelöster, aber dann dringen die Worte weiter durch und er schaut traurig zu Jayden.
“Wo ist diese Sicherheit? Und ich fürchte ich habe keine andere Wahl. Wenn ich nur verstehen würde, was hier los ist...“
Jess reibt sich die Stirn.
“...und dann diese Kopfschmerzen.“
Klagt er immer noch etwas niedergeschlagen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 26.02.2009, 17:23:19
"Für uns ist das hier auch neu. Wenn auch nicht ganz so sehr wie für dich. Für uns hat es vor einigen Tagen begonnen...", beginnt Nic.

Der junge Mechaniker versucht, Jess die Angst etwas zu nehmen, in dem er fort fährt.
"Wo wir hier sind, weiß ich auch nicht. Aber dass wir hier weg müssen, das wissen wir. Und wir wissen auch schon, zu WEM wir gehen werden, denke ich. Ein ... Freund ... nenne ich ihn mal. Er weiß weiter.", erklärt der junge Mann, den Jess noch immer als Jayden kennt.

"Doch bis dahin müssen wir noch überlegen, was wir mit dem Jungen machen. Und wir müssen herausfinden, wo unser Freund ist.", stellt Nic etwas niedergeschlagen fest, dass sie das Handy nicht bei sich tragen.

"Warten wir, bis die anderen wach sind. Sollen wir uns mal nach etwas zu essen umsehen?", schlägt der Mechaniker Jess vor, dass sich beide etwas ablenken können.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 27.02.2009, 02:50:38
Ein kühles Kribbeln durchfährt Christophers Körper. Langsam schlägt er die Augen auf. Er spürt die Kühle des Morgens und die Feuchtigkeit der Nacht. Langsam dreht er den Kopf und schaut sich um. Schemenhaft erkennt er die zwei Gestalten am Pickup. "War es alles nur ein Traum? Wieder und wieder?..."  Immer mehr kehrt er aus seinem Dämmerzustand zurück und realisiert wo er gerade ist. In irgend einem Tal. Neben einem Zelt. Die Kleidung noch klamm von der Nacht im Freien. Hastig tastet er neben sich herum, bis er endlich seine Brille findet. Und plötzlich wird die schemenhafte Welt um ihn herum klarer. An der verloschenen Feuerstelle sieht er den Jungen liegen. "Ich hatte gehofft aufzuwachen... zu Hause..."  Vorsichtig rappelt er sich auf. Versucht die Kälte aus den Gliedern zu schütteln und sieht zu den 2 Männern am Wagen herüber. Er nickt ihnen zu und begibt sich ein Paar schritte in ihre Richtung.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 28.02.2009, 19:03:16
Jess lehnt sich immer noch etwas zusammengesunken an den Pickup und lauscht den Ausführungen von Jayden, versucht einen Trost in den Worten zu finden. Aber so recht scheint Jess nicht Mut daraus zu schöpfen. Streckend, richtet er sich etwas auf und schaut zu Jayden.
“Dann hoffe ich euer Freund weiß etwas. Auch wenn ich gehofft hatte irgendwie wieder daraus zu kommen. Aber wenn ich dich höre sieht es damit wohl schlecht aus.“
Einen Moment grübelt er ehe er weiterspricht.
“Auch wenn ich nichts verstehe. Verdammt ich weiß nicht mal mehr, wie ich in diese Anstalt gekommen bin und dann dieses Mädchen...“
Ungläubig schüttelt der junge Mann den Kopf und nickt dann.
“Ja schauen wir danach. Alles was mich ablenkt...“
Dann sieht er auch den zweiten Mann wach werden und erwidert das Nicken ohne Worte.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 02.03.2009, 18:10:45
"Rechne mal nicht damit. Aber wir leben ja auch noch, wie du siehst." versucht Nic mit ein klein wenig Ironie ihren neuen Freund aufzumuntern.

Er nickt Christopher ebenfalls zu, als dieser ihnen entgegen kommt.
"Das Mädchen, kennst du sie? Ich fürchte, sie ist das selbe Mädchen, weshalb wir drei ... vier ... uns kannten oder kennen." etwas traurig muss Jayden an Thomas denken, der es nicht aus der Höhle geschafft hat.
"Ihr.. Name ist Kay. Sie war ... eine gute Freundin von mir." man merkt, wie schwer Nic plötzlich die Worte fallen. Schließlich hatten sie bis vor einigen Tagen noch gehofft, seine Freundin lebend zu finden.

"Okay. Christopfer, hilfst du uns, etwas zu Essen zu suchen. Ich denke, wir haben alle Hunger. Anschließend schaue ich mal nach dem Wagen. Und dann brechen wir auf... Es gibt dann nur noch eine Sache zu klären..." beschließt Nic und dreht sich zum Fahrerhaus des Trucks um, um einen Blick hineinzuwerfen. Vielleicht würde er dort etwas zu Essen finden.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 03.03.2009, 01:51:57
Jess kann sich eines grimmigen, kurzes Lächelns nicht verwehren, auch wenn es schnell abstirbt als Jayden von dem Mädchen erzählt. Dem Mädchen, welches er glaubt gesehen zu haben. Dem Mädchen mit den schrecklichen Verletzungen. Unwillkürlich muss der junge Mann sich schütteln und ein kalter Schauer überfällt ihn. Unsicher schaut er zu Jayden.
“Ich...nein ich kenne sie nicht. Ich habe keine Ahnung...aber das was ich gesehen habe...war...war furchtbar. Diese Verletzungen...das ist grausam. Ich habe auch keine Ahnung, warum ich sie gesehen habe, aber wahrscheinlich...wahrscheinlich sollte ich mich glücklich schätzen. Ohne sie hätten ihr mich wohl für einen weiteren Verrückten gehalten...“
Jess schüttelt den Kopf und steht auf.
“Schon verrückt das Ganze, aber suchen wir lieber etwas...“
Der Student schaut sich kurz um und versucht sein Glück beim Zelt des verstorbenen Mannes, auch wenn er keine große Hoffung hat. Aber besser als grübeln und rumstehen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 14.03.2009, 20:25:49
Nic bleibt vorerst bei dem Jeep stehen, um sich darin etwas nach dem Essen zu suchen.
Dabei schaut Jayden auch gleich, ob er die Autoschlüssel oder gleiches in dem Wagen findet und was sich sonst noch an nützlichen Dingen finden lässt, um ihnen den Weg zurück in die Zivilisation zu erleichtern.
Er findet ein paar Schokoladenriegel, nicht mehr ganz intakt, doch vielleicht noch genießbar.
Nic steckt die Riegel in seine Jackentasche und blickt sich noch etwas in der Fahrerkabine des Wagens um.

Nach einiger Zeit des Suchens begibt er sich schließlich wieder zurück ans Lagerfeuer zu den Anderen, um mit ihnen zu frühstücken und dass sie besprechen können, wie sie weiter vorgehen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 16.03.2009, 18:44:13
Jess durchsucht ebenso das Zelt. Allerdings scheint die Ausbeute mehr als mager, aber anderseits hat er auch nicht viel erwartet unter den gegeben Umständen. Schnell packt er seinen Fund ein, welche nur aus etwas Dosenravioli und einem passenden Öffner besteht. Schnell kehrt er an das Lagerfeuer zurück, wo Jayden schon wartet. Etwas missmutig hält er das Essen in der Hand und lächelt gequält.
“Besser als nichts...aber nicht viel.“
Etwas unsicher schaut er sich um und spürt seinen Magen laut grummeln.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 23.03.2009, 19:20:28
Eine nicht näher gezählte oder gar wahrgenommene Anzahl Sekunden und Minuten vergeht während die Vier etwas essen, die blassen Sonnenstrahlen genießen und einfach versuchen wieder zu sich selbst zu finden. Selbst die Gedanken an eine Absprache des weiteren Vorgehens bleiben unausgesprochen. Zu nah sind wohl noch die schrecklichen Erinnerungen, als dass man die kostbare Ruhe mit ihnen stören will.

Doch etwas anderes nimmt darauf offenbar keine Rücksicht: Das durch die Bäume gedämpft herannahende Geräusch eines Motors und das Knirschen von Reifen auf rauhem Untergrund. Ein weiterer Geländewagen nähert sich ganz offensichtlich dem kleinen Fleckchen Erde am Flusslauf!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 28.03.2009, 10:43:56
Nic hatte gerade seine Portion gegessen und war aufgestanden, um sich wieder dem Wagen zu widmen, als an seine Ohren das Geräusch von dem wohl nahen Weg dringt.

Erschrocken bleibt er stehen. Sorgenvoll blickt er die anderen an, speziell den Jungen, der noch an den Feuerresten sitzt.

"Alex. Wir brauchen jetzt deine Hilfe. Wieso ... ", man merkt, dass es Jayden schwer fällt, den Jungen darauf anzusprechen. "Wieso wart ihr hier im Wald? Wenn das dort auch böse Männer sind, müssen wir hier weg."

"Und eigentlich müssten wir auch weg, wenn es Gute sind, denn dann suchen sie uns auch.", geht Nic durch den Kopf.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 30.03.2009, 21:34:27
Jess wird unvermittelt aus seinen monotonen Essbewegungen heraus gerissen und schaut einen Moment verwirrt. Der junge Mann scheint wirklich geistesabwesend zu sein und braucht einen Moment die sorgenvollen Blick zu begreifen.
“Vielleicht ist es auch Hilfe? Oder jemand der uns nichts antun will?“
“Und wenn es die Klinik ist? Was dann? Verdammter Mist.“
Jess steht etwas zu ruckhart auf und ein schmerzhaftes Keuchen entfährt ihm. Er sammelt sich aber schnell.
“Was nun? Mist...vielleicht sollten wir doch schauen gehen oder doch lieber abhauen?“
Klingt der Student unsicher.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 02.04.2009, 20:53:44
Auch Nic ist bereits der Gedanke gekommen, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Freunde handelt, doch die Zahl derer war in letzter Zeit eher gering.

"Ja, du könntest natürlich Recht haben, Jess." antwortet Nic.
Unschlüssig, was er tun sollte, blickte er die anderen an - auch Alex.
"Wir müssen ihn in Sicherheit bringen und uns auch. Wir müssen wieder Kontakt mit Roland aufnehmen.", bringt Nic ihren wohl einzigen Freund ins Spiel.

Unsicherheit ist in Nics Augen zu lesen, als er diese Worte sagte.
"Wir sollten auf alle Fälle in Deckung gehen, der Wagen könnte noch funktionieren."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 05.04.2009, 22:52:05
Jess scheint einen Moment ebenso unsicher und verloren zu wirken. Aber dann nickt er und versucht sich selbst etwas entschlossener zu geben.
“Vielleicht sollte jemand schauen gehen wer dort kommt, während der Rest etwas zurückfällt? Oder wir machen eine schnelle Flucht mit dem Auto. Irgendwo muss der Schlüssel ja schließlich sein. Mist...wo bin ich nur reingeraten.“
Fragt er sich wieder einmal und nicht zum ersten Mal.
“Wir sollten schnell etwas tun.“
Jess versucht die Richtung aus der das Auto kommt zu bestimmen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 10.04.2009, 23:35:22
Der Junge scheint unsicher und sich nur ungern, quälend langsam, mit Nic's Frage auseinanderzusetzen. "Ich weiß nicht wie ich hergekommen bin. Er hat mich einfach mitgenommen. Ich wollte das doch nicht!" Der Mechaniker spürt, wie Alex unwillkürlich dessen Hand greift und sich an ihn drückt, während die Geräusche des nahenden Motors immer lauter werden. Nur noch Sekunden und der fremde Wagen würde die kleine Lichtung erreichen!
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 11.04.2009, 11:50:30
Noch einen kleinen Augenblick gönnt der Mechaniker dem Jungen die Ruhe an seiner Seite, umfasst seine Schulter, sodass der kleine Junge sich an ihm festhalten kann.
"Wir gehen zum Wagen. Jess, sind die Schlüssel dafür in der Kleidung des Mannes? Alex, du gehst in Deckung. Lasst uns hoffen, dass es nicht die Komplizen oder irgendwelche Parkranger sind." meint Nic zu den anderen und insgeheim betete er, dass es endlich wieder Hilfe ist, nach allem, was sie durchgestanden haben.
Dennoch mussten sie vorsichtig sein.
"Los. Zum Wagen."
Denn schiebt er den Jungen an seiner Seite mit sich mit, um an der Fahrerseite des Wagens bei der Ladefläche stehen zu bleiben.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 17.04.2009, 13:44:58
Etwas hilflos tastet er seine ungewohnten Sachen, deren Herkunft er lieber verdrängen will, ab und schüttelt den Kopf.
"Nichts da...mist."
Jess hört die Motorgeräusche näherkommen und wirkt etwas panisch, aber dann läuft er einfach zum Wagen und ruft zu den Anderen.
"Los kommt. Verschwinden wir. Hoffentlich finden wir einen Weg..."
Murmelt er dabei zu sich selbst am Schluss und macht sich daran in den Wagen zu steigen. Das nähernde Fahrzeug lässt sein Adrenalin etwas sprießen und seine Restschmerzen vergessen.
“Hier ist der Schlüssel...“
Ruft er dabei, als er beim Wagen angekommen die Autoschlüssel stecken sieht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 27.04.2009, 21:43:38
"Ihr habt Recht. Alle rein. Richard, hinten drauf, Jess auch. Yuki und Alex mit mir ins Führerhaus. Es geht los." ruft der Mechaniker den anderen zu und reißt selbst die Fahrertür des Pickups auf.
Schnell sitzt er im Wagen, der ihn sich wehmütig an seinen alten Wagen zurückwünschen lässt, doch dann dreht er den Schlüssel im Zündschloss herum und startet den Wagen.

Behende versucht er den Truck auf der Lichtung zu wenden und einen Weg zurück auf die Straße zu finden.
Dennoch versucht er, zu erkennen, wer ihnen da gerade entgegen kommt, denn seine Hoffnung, dass es sich um einen Freund handelt, hat sich nur minimal getrübt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 28.04.2009, 21:58:21
Jess nickt wenig überzeugt und macht sich daran trotz der Verletzungen auf die Laderampe zu klettern. Dabei beißt er unwillkürlich die Zähne zusammen und plumpst etwas unelegant zu Boden. Schnell richtet er sich auf und ist bereit. Mehr oder weniger.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 29.04.2009, 00:38:30
Eilig krabbelt Christopher auf die Laderampe und reicht Jess, der etwas unbeholfen zu sein scheint die Hand. "Wir müssen uns beeilen." Dann schiebt er eine zerrissene Plane, die auf der Ladefläche liegt in der Kante vorn, am Fahrerhaus, zusammen um nicht auf dem blanken Metall der Ladefläche sitzen zu müssen. Dann sucht er halt am Überrollkäfig des Pickups. "Halt dich gut fest. Das könnte eine holperige Fahrt werden." "Ich hoffe wir kommen hier auch heil heraus..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 02.05.2009, 14:15:44
Jess lässt sich gerne helfen und nickt einfach nur erschöpft. Aber dann wird er sich gewahr wie holprig die Fahrt werden könnte und er folgt dem Rat. Schnell sucht er sich etwas zum Festhalten und klammert sich regelrecht daran, während er leise murmelt.
“Hoffentlich geht dieser Alptraum irgendwann vorbei...“
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 12.05.2009, 22:35:24
Yuki hilft in aller Eile noch dabei, den Jungen mit an Bord zu hieven, da drückt Nicholas auch schon das Gaspedal des Trucks herunter. Mit Reifen wie knirschenden Kiefern reißt der Mechaniker den Wagen herum und jagd zurück auf die holprige Waldpiste - zwangsläufig muss er den herannahenden Fremden ein Stück entgegenfahren um auf einen anderen Waldweg zu gelangen.
Mit nun verdoppelter Geschwindigkeit nähern sich die Geräusche des anderen Wagens - dann die Abzweigung! Nicholas kurbelt am Lenkrad, doch der störrische, ungewohnte Wagen und der tückische Untergrund gepaart mit der geistigen Überlastung lassen ihn die Kontrolle verlieren!
Alles vor seinen Augen scheint wie im Stakkato abzulaufen. Ein Moment in dem der Pickup die Bodenhaftung verliert. Zu unhörbaren Schreien des Erschreckens verzerrte Gesichter. Und dann der schier riesenhafte Baumstamm, der die gesamte Welt zu sein scheint...
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 17.06.2009, 13:48:13
Dunkelheit. Für wie lange? Flackerndes Licht bricht herein, blendend sengend. Alle Farbe ist aus der Welt gewichen. Das Klirren und Klingeln wird zu einem nicht enden wollenden Pfeifen, dass der schmerzende, schwer auf dem knackenden Hals sitzende Kopf nicht auszublenden vermag. Langsam zeichnet sich der flimmernden, verzerrten Umrisse des Wageninneren auf der schreienden Netzhaut ab. Das Fahrzeug ist völlig demoliert, Rauch steigt zischend auf und der Baumstamm ist metallgeschmückt viel zu nah an der Fahrerkabine.

Jess, Nicholas und Richard blicken sich suchend mit angeknacksten Rippen, blutenden Schnitten schmerzhaften Prellungen um. Dem Jungen geht es den Umständen entsprechend gut, er hat sich im Fußraum zusammengerollt. Æringa allerdings scheint das Bewusstsein verloren zu haben, Blut sickert ihr aus einem Ohr. Allmählich kommt der Gedanke zurück, warum sie sich eigentlich hier befinden und der Blick schweift aus den zersplitternten Fenstern nach Hinten.

Ein massiger geländegängier Wagen, dessen glänzend-schwarzer Lack von frischen Schlammspritzern verunziert ist hält in nur wenigen Metern Entfernung. Der Motor wird nicht ausgeschaltet, sein subsonores Brummen untermalt die Szenerie. Drei Männer in maßgeschneiderten Anzügen steigen aus. Langsam. Dunkle Lederschuhe auf Geröll und Reflektorsplittern. Licht tanzt durch die Bäume, aus denen Vögel hervorjagen. Die Männer, Silhuetten im Gegenlicht, nähern sich dem qualmenden, zerschmetterten Wrack und den fünf gequälten Leibern darin.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 18.06.2009, 19:16:50
"Wie konnte das nur passieren?" unscharf und sehr langsam formte sich der Gedanke in Nicholas' Kopf, es schien ihm so, als brauchte er sehr lange, um den Gedanken überhaupt zu begreifen - zu begreifen, was eben geschehen war.

Er bewegte sich nicht - konnte sich nicht bewegen. Schmerzverzerrt versucht der Mechaniker, seine Hand zu bewegen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht. Das schrille Pfeifen in seinem Kopf verhinderte jegliche, klare Gedanken und seine Augen wagte er gar nicht zu öffnen - oder konnte es nicht.

Es war so, als griff die Schwärze wieder nach dem jungen Mann, als er wieder die Besinnung verlor, der Gedanke verschwand und er nicht wusste, wie viel später er langsam unter Stöhnen seine Hand bewegte.
Langsam öffnet Nic die Augen, versucht sich um zu blicken, schafft es jedoch nicht einmal, zum Beifahrersitz zu schauen.

"Sie haben uns verfolgt." - wieder einer dieser unvollständigen Gedanken, der sich bildete, als sein Blick auf das grelle Licht links von ihm blickte - der Scheinwerfer im Rückspiegel, ein Schatten der sich davor schob.
So sehr er es wollte, Nic konnte sich nicht bewegen, nicht mehr als ein Stöhnen von sich geben, gar so, als wollte er die anderen warnen. Vor den Leuten, die nur Silhuetten in dem Lichtkegel waren.
Dann schloss Nic die Augen wieder unter Schmerzen. Er konnte keinen Widerstand mehr leisten, so sehr er es wollte.
Und dennoch hoffte er nur, dass sie vielleicht doch in Sicherheit waren - dass all die Gräuel, die sie erlebt hatten in den letzten Wochen, nun endlich vorbeiwaren.
Das waren seine Gedanken, als er mit letzter Kraft am Türgriff zog und die Tür mehr durch seinen daran lehnenden Körper als durch seine Hand leicht aufgedrückt wurde.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 22.06.2009, 18:18:34
Einen Moment von Schmerzen gepeinigt schaut sich Jess um. Sein Kopf pfeift und sein Körper rebelliert gegen jede Anstrengung. Seine Augen zeichnen nur sein letztes Bild ab. Seine Hand, welche sich festklammert. Christopher neben ihm. Die Ladefläche des Pickups. Die holprige Straße. Dann die scharfe Kurve, der Überschlag und Dunkelheit. Jesss Körper kann immer noch nicht richtig verarbeiten was passiert ist, aber als er an sich herunter schaut, verdüstert sich das Bild. Mit trockener Kehle ruft er verzweifelt Hilfe, aber er hört nur sein eigenes Blut rauschen. Sein Atem wird vor Panik immer schneller und der Student versucht unter dem Wrack hervorzukommen. Zentimeter für Zentimeter mit immer größeren Pausen. Doch kaum sieht er wieder etwas und saugt gierig die Luft ein, erspäht er die Gestalten und das Auto. Seine Alarmglocken schrillen auf. Hektisch versucht er vorwärts zu kommen und handelt sich nur noch stärker Schmerzen ein, welche seinen Körper krümmen lassen.
’War es das? Wie in einem schlechten Agentenfilm...’
Ein leise Schmerzenschrei kommt über seine Lippen, als er einen weiteren Versuch unternimmt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 24.06.2009, 01:46:20
Christopher findet sich in einer unwirklichen Szenerie aus Schmerz, Licht und dem dröhnen in seinen Ohren wieder. Langsam realisiert er was geschehen sein muss. "Sind wir entkommen?!" Langsam wird aus dem Trüben gewirr der Schatten und des  Tageslichts, was durch die Baumwipfel fällt, ein klareres Bild. "Offensichtlich... nicht?" schießt es ihm durch den Kopf als er die Gestalten sieht, die aus dem Schweren Geländewagen aussteigen, vor dem sie eigentlich fliehen wollten. Sehr schnell wird er wieder aus den Gedanken gerissen als er versucht sich aufzurichten. Ein knirschen fährt ihm durch den Körper und schnell greift er sich an die Brust. "Eine Rippe hat es wohl erwischt..." Er versucht den Schmerz abzuschütteln und sich herumzudrehen um in die Fahrerkabiene zu schauen. Doch das Bild, das sich ihm dort bietet erschreckt ihn. Æri scheint stark verletzt zu sein. Und die, eher müden, Versuche des jungen Fahrers führen die schwere des Unfalls eindrucksvoll vor Augen. Den Jungen scheint er jedoch nicht entdecken zu können. "Jess? Kannst du aufstehen?" faucht er durch die zusammengebissenen Zähne des schmerzverzerrten Mundes. Schnell versucht er von der Ladefläche herunterzukommen. In seiner Panik schießt das Adrenalin nur so durch die Adern und unterdrückt vorerst den Schmerz in der Brust, als er sich über die Boardwand der Ladefläche auf die Fahrerseite fallen lässt um Nic aus dem Wagen zu holen.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 25.06.2009, 17:55:26
Jess hört endlich eine Stimme und zieht sich mit neuer Kraft nach oben.
“Ich hoffe es...“
Bringt er nur mit zusammengebissenen Zähnen hervor und versucht gegen seinen rebellierenden Körper noch etwas weiter zu kommen. Vielleicht endlich weit genug um aufzustehen. Mit einem letzten Ruck befreit er seinen Körper und versucht aufzustehen, nach den Anderen zu schauen.
“Wie geht es den Anderen?“
Fragt er dabei Christopher und versucht seine Orientierung wiederzufinden, wobei ihm die fremden Gestalten sofort wieder ins Auge springen. Das Adrenalin durch seinen Körper sprießen und ihn etwas besser fühlen lässt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 10.07.2009, 22:12:10
Die Befreiungsversuche ziehen sich quälend in die Länge während das schmerzhafte Keuchen und Flirren über allem zu pulsieren scheint. Aus dem Augenwinkel registrieren die Verunglückten noch das Ankommen eines weiteren schwarzen Geländewagens, der schräg hinter dem ersten hält. Die Männer in den Anzügen sind nun ganz nah. Haben sie Waffen gezogen? Werden sie im nächsten Augenblick mit kalten, schallgedämpften Schüssen aus automatischen Waffen diese kleinen, davonkriechenden Leben auslöschen?

"Hilf mir! Ich will hier weg!" Die tränenerstickte Stimme von Alex dringt an Nic's Ohr und er spürt den tastenden Griff des Jungen am Ärmel. "Diese Männer sind böse!"

Äste knacken, der schlammige Waldweg, gespickt mit Plastiksplittern seufzt unter den Körpern der aus dem Wrack kletternden Fliehenden. Plötzliche verstummt das leise Zischen des Motors. Sogar, auf einen Schlag, verstummen auch die kreischenden Vögel in den Bäumen. Eine gefährliche Stille legt sich über die Szenerie. Die Fremden in den maßgeschneiderten Dreiteilern sind in einem Halbkreis um das Wrack stehen geblieben. Nichts rührt sich.

"Es besteht keine Veranlassung zur Panik." Eine schlanke Hand klopft sich ein welkes Blatt vom Anzug, während sich dessen Träger nach vorn schiebt und mit gelassenem aber akkuratem Schritt näher kommt.  Der Mann tritt aus dem Halbschatten hervor. Die markanten Geheimratsecken, die eingegrabenen Falten unter den Mundwinkeln, der europäische Akzent - der mysteriöse Gönner namens Roland steht wie aus dem neuenglischen Boden gewachsen vor den unfreiwilligen Helden!

(http://img261.imageshack.us/img261/2185/rolandkr1.jpg)
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 14.07.2009, 14:09:34
Unwillkürlich drückt sich Jess gegen den Wagen und versucht sich vor den immer näher kommenden Fremden zu verstecken. Aber es hat keinen Sinn wie der Student schnell merken muss und er spürt die pure Angst in ihm aufsteigen. Leise flüstert er immer wieder.
“Verdammt ich will nicht sterben...verdammt...ich will nicht sterben...“
Aber dann hört er plötzlich die Worten eines der Männer und sein Kopf will es im ersten Moment überhaupt nicht glauben. Jess schaut völlig verständnislos zu dem Fremden.
“Es...was...wer seid ihr überhaupt...?“
Fragt er völlig verwirrt und von Schmerzen gepeinigt, aber dann fällt ihm der kurze Blick auf Yuki wieder ein.
“Verdammt dann helfen sie uns auch und vor allem ihr...Yuki...“
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 15.07.2009, 15:09:41
Auch Nic hat es schlussendlich geschafft, sich aus dem Wagen zu befreien - dabei ist er allerdings mehr vom Fahrersitz gefallen als gestiegen - und sich schließlich an die Fahrertür zu lehnen.

Erschöpft mit hängendem Kopf versucht er, sich so gut es geht zu erholen, um dem entgegen zu treten, was sie nun erwartet.
Vorsichtig tastet er dabei über den Cut über seinem Auge, aus welchem ein schwacher aber beständiger Blutfluss läuft und zuckt unwillkürlich zusammen, als die Wunde brennt.

Dann hört er die Stimme des kleinen Jungen und schaut sich sorgenvoll um, als auch Alex schließlich aus dem Wagen geklettert kommt und sich zu ihm begibt.

Schützend hält er den Arm vor den unschuldigen Jungen, der nur durch sie hier reingezogen wurde, als die schwarz gekleideten Männer auf sie zukommen.

Angespannt blickt er zu den anderen, die ebenfalls den Unfallwagen verlassen haben, wie die auf die Ankunft der Männer reagieren.
Dann hört Nicholas eine vertraute Stimme. Unsicher, wem er sie zuordnen soll - auch da sein Kopf noch stark von dem Aufprall brummt - blickt er hoch zu dem Mann, der sich aus den Reihen der mysteriösen Verfolger schält.
Dann schlussendlich beginnt sich Nic zu entspannen, was auch Alex mitbekommt.

"Roland...", mehr ein Keuchen, als etwas anderes, schafft es das vertraute Gesicht, ein kleines Lächeln auf Nic's Lippen zu zaubern. "Jess ... das ist Roland." stellt er ihrem neuen Gefährten den relativ unbekannten Verbündeten vor.
"Schön, ... sie zu sehen.", begrüßt Nic den Mann, wobei er immer noch schützend Alex halb hinter sich hält.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 25.07.2009, 00:02:06
"Die Freude ist ganz auf meiner Seite. entgegnet der Mann unterkühlt. Sein Blick streift kurz und relativ uninteressiert Alex schmale Gestalt, welche sich Schutz suchend hinter Nicholas drückt. Die Augen des Jungen sind fest auf Roland geheftet und voller Furcht und Abscheu. "Lass ihn nicht näher kommen...bitte!" flüstert er. Roland scheint dies jedoch zu überhören.

"Wie ich sehen muss waren ihre Bemühungen von keinem besonders...großen...Erfolg gekrönt?" Irgendwo im sanften aber dennoch schneidenden Bariton des geheimniskrämerischen Anzugträgers schwingen gleichzeitig Sarkasmus, Verärgerung und Enttäuschung mit. "Wir können das unterwegs besprechen. Steigen sie ein!" Mit dezenter Bewegung weißt Roland auf die beiden intakten Geländewagen hinter sich.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Mr. Parker am 25.07.2009, 17:09:05
Unschlüssig schaut Christopher an Roland herauf. Dann fällt sein Blick wieder ins Wageninnere. Wo der zusammengekauerte Junge hockt und Æri regungslos auf dem Beifahrersitz verharrt.

Er ist jedoch noch zu benommen um das flüstern des Kindes wahrzunehmen. "Erfolg?..." er schüttelt den Kopf. Seine Enttäuschung über das offensichtliche Versagen scheint er schwer verbergen zu können. "Wie gehts jetzt weiter?" blickt er Roland an. "Und was ist mit ihm..." leicht deutet er in Richtung des Jungen. Was mit der jungen Frau geschehen ist kann sich Christopher schon denken.

"Ich hoffe nur, ihm wird nichts geschehen... zu viel Leid säumt unseren Weg... Ich frage mich, wie das alles nur so geschehen konnte..."
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 26.07.2009, 20:26:27
"Er muss nach Hause... In Sicherheit."
Nic's Stimme ist erschöpft, er hält seinen rechten Arm fest, der zu schmerzen scheint, als er sich erhebt.
Vorsichtig belastet der Mechaniker seine Beine, dann steht er, an den Jeep gelehnt vor Roland, Alex immer noch hinter sich.

"Und wir ..." er blickt zu den anderen, vor allen Dingen zu Æringa, die noch immer bewusstlos und schwer verletzt im Wagen liegt, "wir brauchen Ruhe. Dann müssen wir weiter sehen."
Nic's Blick ist fragend, als er zu Roland schaut, ob er ihnen das ermöglichen kann.

'Wieso waren sie bei Roland, was hatte er ihnen versprochen...' Langsam, nachdem Alex ebenfalls hinter Nic aufgestanden war, macht er den ersten Schritt in Richtung der wartenden Fahrzeuge.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 29.07.2009, 11:47:20
Im ersten Moment schaut Jess nur immer noch verwirrt als Jayden den Namen Roland ausspricht und irgendetwas in ihm wach rütteln will. Der verletzte Mann schüttelt nur den Kopf und braucht einen Augenblick, um wieder zu Ruhe zu kommen. Der Schmerz brennt immer noch heiß und Jess schüttelt den Kopf.
“Wir sollen einfach so...ach...ich vergaß...und was wird aus mir?“
Fragt er unsicher und versucht sich aufzurichten. Seine Vorsicht und auch ein wenig Abscheu gemischt mit Angst steht im deutlich auf dem Gesicht geschrieben. Eher langsam schafft der Student es auf die Beine zu kommen und stütz sich am Auto ab. Allerdings schlägt Jess die andere Richtung ein und stürzt zur Fahrerkabine, um zu sehen, ob er Yuki aus dem Wrack helfen kann. Immer wieder presst er dabei zwischen den Zähnen einen Schmerzenslaut hervor.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 10.08.2009, 20:12:56
"Wir machen das schon." Rolands Antwort scheint alle Fragen gleichzeitig zu beantworten, und nichts in seiner ruhigen Stimme ließe darauf schließen, dass er diese Versicherung nicht ernst meint. Mit einer dezenten Handbewegung weißt er seine umstehenden Anzugträger an, den Verunglückten zu helfen. Zu dritt wird Yukis regungsloser Körper aus dem Autowrack geborgen. Roland selbst blickt die Goth prüfend an, als sie an ihm vorbei in den hinteren Wagen getragen wird, nickt dann beruhigt.
Die restlichen Handlanger stützen unterdess Richard, Nicholas und Jess und führen sie mit sanfter Gewalt auf den breiten und wohltuend sanften Rücksitz des anderen Autos. Yuki ist fort. Es riecht nach Kunstoff und frischer Lederpolitur. Beruhigend. Friedlich. Rettend.

"Nein! Nein! Ich will nicht! Lasst mich los!" Aus der noch immer geöffneten Tür des Geländewagens ist zu sehen, wie zwei der fremden Männer Alex über den knirschenden Waldboden schieben und zerren, hin zum zweiten Wagen, in den bereits Æringa gebracht wurde. Doch der Junge wehrt sich mit Leibeskräften, strampelt und tritt um sich. Und sein hilfesuchender Blick fällt auf seine drei Retter. Roland, gerade im Begriff auf der Beifahrerseite einzusteigen, hält inne und zieht missbilligend die Brauen zusammen, scheint jedoch abwarten zu wollen, bis seine Männer den Jungen verstaut haben.
"Jayden! Ich will nicht! Hilf mir!"
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 11.08.2009, 14:43:35
Erleichterung macht sich in Nic breit, als er, gestützt voon seinen Freunden, im Wagen ihrer Retter Platz nimmt.
Er schließt erholsam seine Augen, um seine AUgen zu entspannen, als das Schreien des Jungen wie Nadelstiche an seinen Ohren zu spüren ist.

"Hey, was ist los? Alex? Wieso willst du nicht mit? Tun sie ihm nicht weh, verdammt!" die letzten Worte hatte Nic beinahe geschrien, als er sieht, wie sich der Junge gegen die rabiat zupackenden Männer versucht zu wehren.
Nic will gerade versuchen, wieder auszusteigen, als ein Schmerz in seinem Oberschenkel sich ausbreitet, als er das Bein unvorsichtiger Weise komplett belastet.
Sorgenvoll blickt er zu Roland, der ebenfalls noch nicht eingestiegen zu sein scheint.
"Was soll das? Lassen sie ihn in Frieden."
Verzweifelt versucht er Alex' Augen zu fixieren, ganz so, als wolle er ihn fragen, weshalb er nicht mit wolle.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 16.08.2009, 12:50:21
Jess lässt sich einfach kaputt auf die Rückbank fallen und schließt mit einem Seufzen die Augen. Der junge Mann fühlt sich einfach fertig nach den Schmerzen und Strapazen der letzten beiden Tage. Die Wunden lassen ihn mehr als einmal ein kurz aufzucken beim Finden einer bequemen Position. Dann hört er aber den Jungen und Jayden.
“Was ist los...“
Fragt er fertig und etwas überrascht, als ihm die Situation langsam klar wird. Jess schaut unsicher zwischen allen drei Beteiligten umher.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 26.08.2009, 01:39:54
Nic's Protest führt immerhin dazu, dass die Männer innehalten und ebenfalls fragend zu Roland herüberschauen. Alex lassen sie jedoch nicht los, dieser hört aber auf sich zu wehren und blinzelt unsicher in die plötzlich eintretende Stille. Nach einer kurzen Pause erklärt er zögernd: "Sie...sie sind böse! Ich weiß es." Wieder die Stille. Das leise Flüstern. Des Waldes?
Roland steht unbeweglich neben der Szenerie, wiederspricht dem Jungen beängstigenderweise jedoch nicht. Mit leiser Stimme meint er nur ins Wageninnere, ohne hinzusehen: "Wir können ihn nicht hier lassen. Sie wissen das." Kein Satz der Hilfsbereitschaft, wie der dezent bei Seite geschlagene Mantel demonstriert: Roland enthüllt einen schlanken Pistolenhalfter. "Er soll einsteigen!" Seine Stimme ist ein kaltes Skalpell.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 28.08.2009, 09:10:08
"Warum, Roland? Alex?", verwirrt blickt Nicholas zwischen Alex, Roland und der Waffe hin und her.

'Waren sie dem einen Gefängnis entkommen, um in das nächste zu geraten? Und wieso sollte Roland der Böse sein?'
Zweifelnd blickt Nicholas zu dem Mann im Mantel.
"Wie kommt er darauf?" frägt er ihren bisherigen Freund. Doch plötzlich, so sehr er sich dessen Hilfe hierher gewünscht hat, ist Nic nicht mehr so sicher. Doch wer war er, dass er urteilen konnte? Er kannte Alex so gut wie Roland...
Nic wartet auf Rolands Antwort.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 04.09.2009, 21:45:12
"Kindisches Gerde." zischt Roland. "Wir haben keine Zeit mehr! Wenn wir bleiben sterben wir alle!" Seine letzten Worte sind formuliert mit der äußersten Dringlichkeit, die der Anzugträger aufzubringen scheint. Seine Handlanger scheinen gleichermaßen nervös. Und Alex, zwischen ihnen, bleibt sprachlos. Hilflos. Er blickt seine Retter flehentlich an, jedoch unfähig seine Anschuldigungen irgendwie zu begründen. "Bitte!" ist alles was er tränenerstickt herausbringt.
Die unheimliche Stille des Waldes wird nervenzerfetzend zerrissen von einem kreischenden Vogelschwarm, der aufgescheucht irgendwo aus den Baumwipfeln aufsteigt. Warum klingen den drei Überlebenden die ehrfurchtsvollen Worte des monströsen Dr. Nash über seine "Herrin" auf einmal im Ohr wieder? Alle warten auf ihre Entscheidung. Wer würde sie fällen? Wie wird sie lauten?
Es ist eine Entscheidung über Leben und Tod.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 07.09.2009, 23:15:40
Hilflos lässt Nicholas seinen Kopf hängen, als er sich den Worten Rolands geschlagen gibt.

Wortlos setzt er sich auf die Rückbank des Jeeps, die er eben noch verlassen wollte, seine Schmerzen holen ihn ein, doch nicht nur physisch geht es dem jungen Amerikaner von Minute zu Minute schlechter, auch sein schlechtes Gewissen holt ihn ein. Wohin hatten sie den Jungen mit hineingezogen?

Wortlos sitzt er auf der Rückbank neben Richard und Jess, sein Kopf hängt träge herab, die Augen sind geschlossen, während der Kopf jede Unebenheit des Waldweges mitmacht.

Schweigsam wartet er darauf, wohin Roland ihn und seine Freunde bringen wird.
Und, wie es Æringa geht.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 17.09.2009, 01:55:11
Mit diesem Zeichen der Resignation gibt auch Alex schweigend den Widerstand auf und lässt sich in den zweiten Wagen bringen, worin bereits Æringas regungsloser Körper verschwand. Roland und seine Handlanger steigen nun ebenfalls ein und mit rumpelnden Reifen braust die Kolonne in hohem Tempo über die Waldwege davon. Eine weitere Etappe neigt sich dem Ende zu. Eine Etappe des Schmerzes, der Angst, des Wahnsinns und des Verlusts. Doch noch immer besteht Hoffnung. Und sollte diese verloren werden; es wäre das Ende der Existenz wie wir sie kennen. Wie weit können einfache, aus ihrem Leben gerissene Menschen diese schreckliche Bürde tragen?

"Entspannen sie sich. Wir bringen sie in Sicherheit." erklärt Rolands leise Stimme vom Beifahrersitz nach Hinten, während der breitschultrige Fahrer den schweren Wagen mit traumwandlerischer Sicherheit über die bucklige Piste donnern lässt. Hände groß wie Schaufelblätter, jedoch vollkommen haarlos liegen auf dem Lenkrad, gewaltige Muskeln zeichnen sich durch den Anzug ab. Im Rückspiegel nur zu deutlich zu erkennen: Die große, verspiegelte Sonnenbrille. Entstellenden und zugleich furchtbar vertrauten Insektenaugen gleichend. "Sie haben Allan Ekloff also nicht finden können sagten sie?" Rolands blonder Hinterkopf wendet sich leicht um. Draußen fliegt die hügelige Waldlandschaft Neuenglands vorbei.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 22.09.2009, 08:03:21
Die Worte Rolands schicken Nicholas in eine Entspannungsphase, aus der sich der Mann eigentlich nicht mehr lösen will. So ruhig ist das sitzen in dem Sessel, keine Dämonen, die einen jagen.
Der Mechaniker aus San Francisco blickt in die Landschaft, welche für seinen jetzigen Zustand so schnell vorbei fliegt, dass er sich wieder abwenden muss, als Roland sie auf Alan Ekloff anspricht.
Sein Kopf bringt gerade ein leichtes Verneinen zustande, bevor er den Mund zu einem kurzen "Nein..." öffnet.

Sein Kopf wendet sich in Richtung Roland. "Er war dort nicht, aber was... was machen Sie hier?"
Nicholas Kopf hat sich mittlerweile von der Kopfstütze auf der Rückbank entfernt und blickt Roland fragend an.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 22.09.2009, 11:45:46
Jess bleibt weiter flach atmend auf dem Rücksitz sitzen und öffnet nur sporadisch die Augen. Die Szene mit dem Kind hat ihn noch etwas nervöser gemacht und er fürchtet, um die Entscheidung seines neuen Gastgebers.
Dennoch kommt kein Wort über seine Lippen, weil er einfach viel zu fertig, angespannt und auch ein wenig ängstlich ist.
“Ob ich hier lebend rauskomme? Und wie es Yuki geht? Verdammt wo bin ich nur reingeraten?“
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 22.09.2009, 16:39:07
Ein unerfreutes Zucken geht über Rolands Gesicht, dann dreht er sich wieder nach vorn und betrachtet scheinbar geistesabwesend aus dem Fenster, wo die Sonne langsam blass durch die Baumwipfel steigt. "Dann war es für ihn wohl bereits zu spät." murmelt der Europäer leise, antwortet dann: "Sie glauben doch nicht, dass wir kein Auge auf sie haben? Wir verfolgen jeden ihrer Schritte." Eine Drohung oder eine Beruhigung?
"Allerdings müssen wir nun Boden gut machen, wenn wir das Spiel nicht verloren geben wollen. Wir schicken sie nach Sav..." Roland unterbricht seinen soeben wieder anlaufenden Andrang von Anweisungen und wendet sich zu Jess zu. Die durchdringenden Augen taxieren den entflohenen Insassen ein paar Sekunden zu lang. "Und was machen wir mit ihnen, hm?" Der rechte Mundwinkel verzieht sich zu einer eiskalten Imitation eines Lächelns, und auch der gewaltige Fahrer blickt sich langsam um.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 22.09.2009, 19:20:46
Nur halbherzig hört Nicholas die ersten Worte Rolands.
"Mmhmm..." und ein Nicken sind die Antwort des jungen Mannes auf die Erklärung, dass jeder ihrer Schritte verfolgt werden würde, ganz so, als hatte er es kommen sehen.

"Ein Spiel sagen sie? Ein Spiel?", platzt es Nicholas heraus, dennoch beruhigt er sich fast ebenso schnell, als eine Erschöpfungswelle über ihn hereinbricht.

Erst als Roland erneut spricht und die Sprache auf Jess bringt, wagt es Nic noch einmal:
"Er hat uns dort unten geholfen, dem Gefängnis zu entkommen." sind die einzigen Worte, die er zur Verteidigung Jess' hervorbringt.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 23.09.2009, 20:43:31
Jess schluckt unwillkürlich als plötzlich über sein Schicksal entschieden wird. Seine Augen flattern auf und sein Gesicht wirkt mit einem Mal noch bleicher. Unsicher schaut der junge Mann zwischen den beiden Männern, welche ihn aufgelesen haben hin und her.
“Und nun werde ich wie in einem schlechten Film beseitigt? Nein wir sind doch in einem Rechtsstaat. Damit kommen sie doch nicht davon oder doch? Immerhin bin ich auch dort unten verschwunden. Was soll ich nur sagen.“
Jess schaut zu Roland.
“Ich...könnt ihr mich nicht einfach gehen lassen? Wahrscheinlich nicht oder? Zumindest klang es schon vorher so. Vielleicht kann ich euch auch helfen und ihr mir? Ich verstehe so vieles nicht und vielleicht...bitte...“
Bringt Jess furchtvoll hervor.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 23.09.2009, 21:13:25
"So ist das also, ich verstehe..." Tatsächlich scheint Roland interessiert, und auch der Fahrer mit der Insektenbrille vernachlässigt den Blick auf die Straße mörderisch lange und es ist geradezu ein beunruhigendes Wunder, dass der schwere Wagen dennoch präzise und sicher über die Waldwege fliegt.
"Dann betrachten sie sich als eingewechselt Mr. Mariano! Wir sind im letzten Quarter und die andere Mannschaft braucht nur noch einen Touchdown zum Sieg...!" Ein heiseres, halb verschlucktes und irgendwie jungenhaft wirkendes Lachen und kurz darauf sogar ein unsicherer Blick des geheimnisvollen Strippenziehers. "Verzeihung. Ich wollte mich nur anpassen. Nun ja, dann nicht."
Keine Gefühlsregung des muskelbepackten Fahrers und auch Roland wird wieder ernst.
"Nein. Nein, wir können sie nicht einfach gehen lassen. Aber helfen können wir uns gegenseitig sicherlich." Mit einem leisen Seuzen dreht sich der Europäer wieder nach vorn um, und auch der Fahrer widmet seine Aufmerksamkeit glücklicherweise wieder der Straße. Rund um diese lichtet sich der Wald allmählich und weicht sanfter geschwungenen Hügeln und Äckern. Auch der zweite Wagen ist noch immer dicht auf.
"Im nächsten halbwegs ordentlichen Restaurant werden wir alles weitere besprechen. Bis dahin ruhen sie sich am besten ein wenig aus. Sobald die Öffentlichkeit von unserem kleinen Geheimnis erfährt, werden wir Hektik genug bekommen." Mit wissendem Nicken galt diese letzte Anspielung dem zusammengesunken da hockenden Richard Parker.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 27.09.2009, 14:11:26
Erleichtert, dass Roland sich nicht aggressiv gegenüber Jess verhält, lehnt sich Nicholas im Wagen zurück, wie Roland es ihnen vorgeschlagen hat.

Noch einmal nickt er Jess aufmunternd zu, dann gleitet er sanft in das Reich der Träume über, in dass ihn die Fahrt des Wagens langsam schaukelnd überführt. Die Erschöpfung und die Verletzungen tun ihr übriges, dass Nic froh ist, die Schmerzen ausblenden zu können und so genießt er das gedämpfte Licht im Innern des Jeeps und die angenehme Kühle der Klimaanlage.

Als er einschläft kreisen seine Gedanken um all die unnatürlichen Dinge, die sie in den letzten Wochen erlebt haben.
Das Verschwinden Kai's, der Dämon in der Höhle unter Mt. Handemo und all die Gefahren, denen sie auf ihrer Reise ausgesetzt waren, bis zu ihrem Besuch und Gefangennahme im Gibbson Mental Hospital. Dennoch genießt sein Körper die erholsame Ruhe des Schlafes, sodass seine Erschöpfung verebben kann.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Jess am 27.09.2009, 14:48:56
Jess atmet hörbar und erleichtert aus, als die Entscheidung gefällt wird und er doch nicht mit einer Kugel im Kopf im nächsten Fluss endet. Der junge Mann nickt einfach, auch wenn ihm das Danke angesichts der Umstände mehr als im Hals stecken bleibt. Dennoch ringt er sich zu einer Frage durch.
“Besteht die Chance, dass ich etwas zum Anziehen irgendwo herbekomme? Etwas passenderes und weniger...etwas sauberer.“
Fragt der Student kurz von Ekel gepackt wegen der Erinnerung ehe er ebenfalls langsam in den hoffentlich erholsamen Schlaf abdriftet.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 29.09.2009, 23:16:54
Roland lacht trocken auf. "Aber natürlich Mr. Mariano. Wir helfen ihnen, damit sie sich selbst helfen können! Und nebenbei der ganzen Menschheit." War das ein kurzes Grinsen im Gesicht des gewaltigen Fahrers? Dann wieder nur das sonore, einschläfernde Brummen des Autos.
Zerrissen von dem schrillen Piepen eines Funkgeräts am Armaturenbrett! Selbst der sonst so ruhige Maßanzugträger zuckt sichtlich zusammen und reißt förmlich das flache Gerät an den Mund. "Was gibt es?!" blafft Roland gereizt. "Mr. Delmont? Wir...der Junge...er will sie sprechen!" hören die drei unfreiwilligen Helden aus dem Lautsprecher knarzen. "Und warum sollte ich das wollen?" Eine kurze Pause und die Nervosität des unsichtbaren Gegenübers im anderen Wagen ist beinahe hörbar.
"Er sagt er sei der Sohn von Allan Ekloff." Die Pause wird lang. Die Männer in Schwarz sind kollektiv sprachlos.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: Nicholas am 05.10.2009, 19:55:48
Genauso sprachlos wie auch Roland ist Nicholas, als er die Worte aus dem Funkgerät vernimmt.
Er weiß weder, was er sagen soll, noch was das für Auswirkungen haben wird.

So wartet er gebannt darauf, wie Roland reagiert, beobachtet den Europäer im Sitz liegend und entspannend zwischen seinen Dreadlocks hindurch.
Titel: [IC] Visiting Hours
Beitrag von: SH-01 am 16.10.2009, 13:33:34
Der Ort, an dem die großen Geländewagen mit auf Kies knirschenden Reifen halten, ist auf morbide Art und Weise passend für die Unterredung, die sich nun bildet. Hinter dem hohen, von Kletterpflanzen überwucherten Bauzahn neben der Straße erstreckt sich ein verlassener Vergnügungspark, dessen rostige Gerippe von Schmutz und Rost überkrustet in den kühlen Himmel ragen. Wie ein zurückgelassener Besucher steht der kleine Alex vor dem alten Schild "Betreten Verboten!", vor ihm Roland Delmont und seine drei Retter. Die übrigen Anzugträger halten sich dezent im Hintergrund.
"Du sagst also, du wärst hier her gekommen, weil du wusstest, dass dein Vater hier festgehalten wird?"
Ein Nicken. "Und was ist mit Timothy? Deinem Onkel? Es ist sehr wichtig, dass wir ihn finden! Er ist in großer Gefahr!" Roland bietet all seine Überzeugungskraft auf. Alex quittiert dies mit einem weiteren Nicken. "Ja, ich weiß. Aber er ist bereits fort. Nach Moskau." Der Junge nennt diese essentiellen Informationen mit einer Selbstverständlichkeit, die sogar Roland stocken lässt.
Dann springt der Europäer auf und wendet sich mit rascher Bewegung an die unfreiwilligen Investigatoren. "Er ist bereits in Russland! Wir müssen ihn aufspüren! Wenn sie..."

Eine Wolkenbank schiebt sich vor die blasse Sonne und eine plötzliche Kühle lässt die Umstehenden schaudern, als Alex, ebenso beiläufig hinzufügt: "Werden sie sie auch essen? Die Frau im Auto. So wie sie die anderen zerlegt und gegessen haben?" Roland Delmont erstarrt wie von einem eisigen Blitz durchbohrt. Die Handlanger tauschen nervöse Blicke aus. Langsam dreht Delmont sich auf dem Absatz um und seine Augen sind flackernd auf den blonden Jungen geheftet.
Das rostige Riesenrad gibt ein gequältes, lang gezogenes Quietschen von sich. In der gleichen Sekunde schlüpft eine einzelne Nachricht durch das feinmaschige Netz der in Alarmstufe Rot befindlichen Regierungsorganisationen. Sie konnten die Flut an Privatastronomen nicht mehr eindämmen. Und schon läuft das Getriebe der gierigen Medien an. Damit ist es öffentlich. Ein Asteroid nähert sich. SH-01. Das Ende naht.

In der gleichen Sekunde streichen in einer namenlosen Fußgängerzone irgendwo auf der Welt schlanke Finger über die Seite einer akkustischen Gitarre.

...
You can hear the whistle, you can hear the bell
From the halls of heaven to the gates of hell
And there's room for the forsaken if you're there on time
You'll be washed of all your sins and all of your crimes
If you're down there by the train
Down there by the train
Down there where the train goes slow
... (http://www.youtube.com/watch?v=0vleVf-YPTE&hl=de)

Ein erwartungsfrohes Lächeln umspielt die blaugrauen Augen des einsamen Musikers.
Das Ende naht.