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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Pathfinder Chronicles - Die Türme von Xin-Shalast => Thema gestartet von: Zon-Kuthon am 28.09.2008, 13:24:23

Titel: Die Pagode
Beitrag von: Zon-Kuthon am 28.09.2008, 13:24:23
Die dunklen Bäume des Gartens geben den Blick auf die geschwungenen Holzdächer einer kleinen Pagode frei. Auf dem stillen Wasser eines Teichs spiegelt sich das perfekte Abbild des vollen, silbernen Mondes, während in den Schatten unter dem Abbild einer exotischen Gottheit eine geflüsterte Unterhaltung stattfindet.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 28.09.2008, 13:52:30
Ein Mann mittleren Alters kniet hier am See. Seine Kleidung traditionell und rituell, Ruhe herrscht in diesem kleinen Refugium. Langsam zieht er ein gebogenes Schwert mitsamt Scheide aus seinem Gürtel und stellt es in eine Halterung in seiner Nähe. Vorsichtig und bedacht öffnet er ein kleines Kästchen und nimmt einzelne Teeblätter heraus, gibt diese in zwei leere Schalen, welche vor ihm auf einem kleinen Tablett stehen. Aus einer altertümlich anmutenden, irdenen Teekanne gießt er nach und nach immer wieder heißes Wasser auf die Blätter. Ein wohliger Geruch breitet sich in dem kleinen Innenhof, der mehr einem fremdartigen Garten gleicht, aus.
Ein dunkler Rabe sitz auf einem kleinen, scheinbar verkrüppelten Bäumchen, und krächzt ein unverständliches Lied.
Der Mann ehebt sich und der Rabe verschwindet in den frühabendlichen Himmel.
Es klopft an seine hölzerne Gartentüre, die er aufschiebt und in das Gesicht eines Halblings blickt.
"Ich habe euch bereits erwartet, Gareen." spricht er leise, aber deutlich. "Tretet ein, seid mein Gast für den heutigen Abend."
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 28.09.2008, 20:19:16
Ah, ein Priester der Pharasma! der Anblick eines Klerikers der Todes- und Schicksalsgöttin besänftigt den Halbling ein wenig, der - wie üblich - mit düsteren Ahnungen, aber auch ein wenig zu spät zu dem anberaumten Treffen mit einem gewissen Sithkar gekommen ist.
Da die Einladung durch die Pfadfinder erfolgt war, hatte sich der Halbling nicht die Mühe gemacht, sich näher mit diesem Mann zu befassen. Er gehört nicht zu den arroganten Chelaxianern. Pharasma möge sie richten. Trotzdem konnte dieses Treffen nichts Gutes bedeuten. Immer wenn er eingeladen wurde, wartete jemand mit einem Anliegen, das für ihn gefährlich oder zumindest unangenehm war.

Der Schurke, dessen Äußeres eher einem Bettler ähnelt denn einem berühmt- berüchtigten Kundschafter und Fallensucher, lässt sich zu einer leichten Verbeugung hinreißen und murmelt. "S-seid Gegrßt, Sithkk - Sithkar." Wie so häufig stottert der Halbling mit den Narben und verschluckt einige Silben. Aufmerksam sieht er den Mann unter halb geschlossenen Lidern an. Sein Gesichtsausdruck verstärkt dabei jedoch den durch die Sprache hervorgerufenen Eindruck, dass es sich bei ihm nicht um den hellsten Kopf handelt.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 29.09.2008, 22:36:50
"Nehmt Platz Gareen." Sithkar deutet mit einer eleganten Handbewegung und kurzen Verneigung Richtung eines schlichten, rothölzernen Schemels. Vorsichtig, ohne sein rituelles Gewand zu beschmutzen setzt er sich auf einen anderen, ebensolchen Schemel und faltet die Hände in seinem Schoß. Der Blick des Priesters ist unbestimmt, zwischen Neugier und Vorsicht, seine Körperhaltung scheint gespannt. Mit freundlicher Stimme, die seine Haltung Lügen straft fährt er fort: "Ich hoffe meine Tochter hat euch nicht allzu aufdringlich eingeladen. Sie ist noch sehr jung müsst ihr wissen. Aber auch als zwölfjährige hat sie ihr Recht auf Teilnahme an meinem Leben." Er fährt sich langsam durch seine beiden Bartenden, um ein leichtes Schmunzeln zu verbergen. "Sie kommt sehr nach ihrer Mutter, verzeiht ihr ihre Direktheit und ihr ungestümes Wesen..."
Nach einer kleinen Pause, in der sich Sithkar wieder vollends seinem Besucher widmet, fährt er abermals fort: "Kann ich euch noch irgendetwas anbieten, bevor wir mit dem Anlass dieses Treffens beginnen?"
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 30.09.2008, 16:49:29
Der Halbling gleitet mit einer geschmeidigen Bewegung auf den Schemel, die verrät, dass er seinen Körper perfekt unter Kontrolle hat. Er wird mich schon nicht vergiften., Obwohl?  Trotz seines leichten Misstrauens nimmt Gareen einen Schluck des dampfend heißen Tees und beschließt, es darauf ankommen zu lassen.  Überrascht von der Qualität des Getränks murmelt er ein leises "Danke."

Dann fixiert er den Priester mit seinen großen, grünen Augen. Irgend etwas ist faul. Wovor hat dieser Sithkar Angst? Die Sekunden dehnen sich aus und es ist dem Schurken wohl bewusst, dass sein Blick und die Pause für den Kleriker quälend sein müssen.

"Was soll ich tun?" krächzt der Halbling schließlich, um mit gesenktem Blick fortzufahren. "Für wen oder was soll ich Eurer Meinung nach mein Leben aufs Spiel setzen?" Die rechte Hand liegt auf dem dunklen Streitkolben und Gareen spürt das kühle Metall fast durch seine Handschuhe hindurch, die die Narben verdecken. Dieses Gefühl beruhigt den Halbling, der immer noch angestrengt darüber nachdenkt, warum der Priester so angespannt ist.

 "Wo..Wovor ha-habt Ihr A-angst?" stottert er schließlich in seiner direkten Art.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 03.10.2008, 13:40:41
"Nun Gareen, ich weiß nichteinmal ob ihr Derjenige seid, von dem mir meine Freunde berichteten. Angst wäre vielleicht etwas übertrieben, aber verzeiht mir meine Anspannung. Wisst ihr, ich habe zwei Töchter und Feinde wie ihr sie auch habt. Ich muss auf der Hut sein." Sithkar schliesst seinen letzten Satz mit einem ernsten und festen Blick in Gareens grüne Augen.
Kurz lässt sich Sithkar von einem großen, schwarzen Raben ablenken der über den Garten fliegt und wendet seinen Blick zu seiner Haustüre.
Durch diese tritt eine wild aussehende aber anmutige junge Dame von vielleicht zwanzig Jahren, die ein identisches Schwert in ihrem kunstvoll gebundenen Gürtel trägt, wie Sithkar es besitzt. Sie bewegt sich langsam auf die beiden sitzenden Herren zu und verneigt sich kurz, dabei fallen ihr nochmehr dunkle Haarsträhnen ins Gesicht.
"Vater, ich muss Dich kurz sprechen!"
Ein kurzer, knapper und doch sehr autoritärer Ton unterstreicht das "Vater", als sie spricht.
Sithkar lächelt darauf und ihm scheint die Sonne aufzugehen als er sie betrachtet.
"Wie ihr Vater früher..." flüstert er leise, dennoch hörbar.
"Nun Tochter, was liegt Dir auf der Seele?"
"Sie waren wieder hier. Letzte Woche dreimal, diese schon zweimal und sie schickten diesesmal jemanden, der sich von mir nicht abwimmeln liess. Ich habe ihm eine Lektion erteilt, die..." schliesst sie leise ihren letzten Satz.
Lachend erhebt sich Sithkar und an Gareen gerichtet sagt er: "Entschuldigt bitte diese kurze Unterbrechung." Sithkar geht auf seine Tochter zu, nimmt sie kurz in den Arm und flüstert ihr etwas ins Ohr. Darauf schaut sie ihn kurz fragend an und geht ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
Sithkar wendet sich wieder voll seinem Besucher zu: "Entschuldigt, wie ich bereits sagte, wir haben Feinde. Oder besser... wir haben uns Feinde gemacht." Eine kurze Pause und er fährt weiter fort "Ein guter Freund von mir, ihr habt ihn einmal auf einer eurer Reisen getroffen, berichtete mir von euch. Er sagte, ihr wäret ein Pharasmaanhänger, habt Probleme mit der Fraktion Cheliax und wäret immer bereit auf ein Abenteuer auszuziehen.. Das sind drei Dinge, die uns bereits jetzt schon verbinden. Und drei Dinge über die ich gern mit euch sprechen würde."
Sithkars Körper spannt sich wieder leicht, als er Gareen Reaktion abwartet.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 03.10.2008, 20:05:05
Was macht ein Mann, der im Leben so viel Glück hatte, hier? Noch so ein Irrer wie ich. Wer weiß, was ihn an die Pfadfinder bindet? Gedanken wie diese kreisen durch den Kopf des Halblings als er die Interaktion zwischen Vater und Tochter beobachtet. Wie meistens denkt er wehmütig an die überaus kurze Zeit zurück, in der auch er Teil einer heilen Familie war.

Dankbar für die kurze Flüsterpause verscheucht er die Gefühle und die Gedanken an diese Zeit und konzentriert sich wieder voll und ganz auf das Hier und Jetzt, auf die Worte des Klerikers.

Feinde, sieh an. Wer hat die nicht?
"Der Freund ist sicher auch ein Pfadfinder, ich hoffe, er lebt noch."
Wenn er mit mir unterwegs war, war es sicher eine dieser Selbstmordmissionen. Echte Anteilnahme begleitet die schroffen Worte und Gareen blickt kurz zu Boden, um seine Gedanken zu sammeln. Wer könnte diesem Sithkar etwas erzählt haben? Etwa Malik? Ich verdanke ihm mein Leben. Er lügt nie und weiß von den beiden toten Cheliaxianern.
 "War es dieser P-Pa-Paladin?"

Der Halbling atmet hörbar ein und nimmt einen weiteren Schluck des köstlichen Tees.  "Egal. Auf Eure ersten beiden Fragen ein klares Ja. Da habe ich nichts zu verbergen."  Außer zwei oder drei Leichen. Wer weiß schon, ob der dreckige Zauberer überlebt hat.
"Ihr auch?" Zwei- bis dreimal die Woche. Du musst sie ja mächtig verärgert haben, Priester.
Gareens Blick wird noch durchdringender und mit Mühe unterdrückt er seine Emotionen und die innere Anspannung. Darauf konzentriert, nicht mehr zu stottern, spricht er weiter.  "Immer bereit, loszuziehen bin ich jedoch nicht! Um was geht es denn?"

Innerlich seufzt der Schurke, der sich fast schon in sein Schicksal ergeben, hat. Göttin, nicht schon wieder ich. Wie könnte er einem Pharasma Kleriker, der zu den Pfadfindern gehört, auch eine Bitte abschlagen. Du bestimmst mein Schicksal, und er scheint Dein Diener zu sein.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 04.10.2008, 12:23:26
"Ja, ein guter Freund ist mir der Paladin, dem ihr einst begegnetet. Er erzählte mir viel von euch." Der Priester atmet kurz durch, bevor er weiter redet. "Er lebt auch noch und "egal" sollte das nicht sein." Sithkar schaut den Halbling durchdringend, aber nicht unfreundlich an. "Nur geht es ihm zur Zeit nicht sonderlich gut... Auch er hat Feinde."

"Aber tatsächlich ist das nicht das Thema, weswegen ich euch hierher bitten liess."
Sithkar schenkt sich eine weitere Tasse Tee ein und bietet Gareen wortlos an auch noch etwas zu nehmen. Wortkarg, genau wie Malik in beschrieb...
"Wir beide haben Feinde in der Fraktion von Cheliax. Wahrscheinlich sogar in den höheren Logen. Beunruhigend an der Sache ist nur, dass sie eigentlich wissen, dass ich mich einer anderen Fraktion verschrieben habe und trotz alledem ihre Anwerbeversuche nicht unterbinden. Ich habe das Gefühl, das ein Teil dieser Fraktion die hochdekorierten Abenteurer und Pfadfinder anderer Fraktionen abwerben möchte. Zu welchem Zweck ist mir jedoch nicht bekannt." Sithkar unterbricht sein Gerede kurz um etwas Tee zu trinken. "Was für Erfahrungen habt ihr mit diesen vermaledeiten Totenbeschwörern, Dämonenbesessenen und Korrumpierten gesammelt?" schliesst Sithkar seine letzte Frage, etwas leiser und mit einem kurzen Blick zu seiner Gartentüre.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 04.10.2008, 12:46:29
Der Blick des Halblings zeigt nur für den Bruchteil einer Sekunde, dass ihn die Botschaft, Malik gehe  es nicht gut, erschüttert. Ich verdanke ihm mein Leben!

"Die Frak- tionen sind sch.. ü-überf-fl-flüssig. Eine wie die andere." betont Gareen zunächst seine Position. Bisher hat er es geschafft, allen Anwerbeversuchen zu widerstehen und die Konkurrenzen zwischen den Parteien will er gar nicht verstehen. Das, was Sithkar erzählt, verwundert den Schurken jedoch. Wieso bei ihm? Zu wem auch immer er gehört, sie werden ihn erstens schützen und zweitens kaum gehen lassen, wenn er nur halb so fähig ist, wie er wirkt.

Erneut zuckt Gareen die Schultern und legt die Hände in den Schoss.  Der Blick, den Sithkar auffängt ist durchdringend und lässt keinen Zweifel an den Worten des Fraktionslosen aufkommen. "Die mich anwerben wollten, sind tot. Dämonenverehrende Waschlappen und Stinker. Ich hab nicht lange zugehört."  Aus den letzten Worten klingt durch die krächzenden Stimme tiefe Verachtung und auch ein Stück Resignation.
 Die kurz darauf folgende Frage kommt fast zu schnell und wieder blitzen die Augen des Schurken. "Was ist mit Malik?"
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 04.10.2008, 13:41:07
Ein Lachen erhellt den Garten kurz und Sithkar schaut seinen Gast freundlich an.
"Dann habt ihr sehr viel mit meiner älteren Tochter gemeinsam." Wiedereinmal fährt sich der Priester über seinen Bart, um das Lächeln etwas abzumildern. "Sie reagiert änlich allergisch auf diese... "Typen"... Und auch ich bin es langsam leid, mich mit ihnen konstruktiv auseinander zu setzen. Und glaubt mir, niemand droht meiner Familie, niemand!"

Eine kurze, fast schon betretene Pause und Sithkars Gesichtsausdruck wird sehr ernst.

"Wisst ihr, Malik ist änlich wagemutig wie ihr es seid. Nur auf seine, etwas störrische und vielleicht unbeholfene Art. Ein anderer Freund attestierte ihm Todessehnsucht, tatsächlich möchte ich das bei ihm nicht vollkommen ausschliessen... jedoch habe ich ihn aus dem Reich der Toten zurückgeholt." Sithkars Stimme wird leiser und dunkler und damit auch gleichzeitig die Stimmung in dem kleinen, exotischen Garten. Wie bestellt, krächzt der Rabe einmal kurz auf.
"Es war auf unserer letzten Erkundung einer alten Ruine. Wir fanden ihn, er musste bereits einige Tage tot sein. Ich weiß auch nicht, was dort in mich gefahren ist, aber..." Sithkars Stimme ist nur noch ein leises Flüstern und sein Blick ist etwas glasig auf den kleinen Teich gerichtet. "Ich konnte ihn dort so tot liegend einfach nicht ertragen und meine Frau meinte, es sei für ihn noch nicht die Zeit gekommen, zu gehen... ich... habe ihm nur seine wohlverdiente zweite Chance geben wollen. Und jetzt zerbricht er langsam daran."

Langsam und schwermütig blickt Sithkar zu seinem Halblingsgast auf.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 04.10.2008, 14:35:44
Wieder erinnern Sithkars Worte über seine Tochter und die Gefühle, die er ausstrahlt den Halbling an das, was er nicht gehabt hat. Bedächtig gießt er sich die zweite Schale Tee ein, die der Kleriker ihm einige Minuten zuvor angeboten hat. Während er trinkt kreisen seine Gedanken um Malik, um die Chelaxianer und seine eigene Haltung zum Tod und zum Leben.

"Es liegt in Pharasmas Hand." Die gemurmelte Aussage richtet sich weniger an Sithkar, doch dann blickt Gareen den Mann mit dem seltsamen Schwert an. "Hat er sich in seiner Kapelle verkrochen?" Ich werde ihn besuchen und fragen. Wenn er will, wird ihn niemand mehr von den Toten zurückholen. Niemand. Auch Du nicht.

Der kurz aufflackernde Zorn auf den Kleriker spiegelt sich nicht in den Augen und den Gesichtszügen des Schurken. Er hat gelernt, seine Gefühle zu verbergen, wenn es ihm angemessen erscheint.

"Wenn Du weißt, wer dahinter steckt" wechselt Gareen plötzlich das Thema, "werde ich diesen Chelaxianer besuchen. Und berichten. Passt auf Eure Familie auf." Die Worte werden immer leiser und der letzte Satz ist nur noch ein Flüstern.

Der Halbling rutscht auf seinem Hocker nach vorn, bereit aufzustehen, sobald der Priester ihm geantwortet hat.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 04.10.2008, 15:24:01
"Ja, Malik ist in seiner kleinen Kapelle." Schwer liegen die Worte des Priesters in der Luft. "Er wird auch noch heut Nacht Besuch von mir bekommen, und wenn ihr mögt so besuchen wir ihn gern gemeinsam. Ich denke, bekannte Gesichter und ein paar Gespräche über "früher" könnten ihm gut tun. Nur solange er seine Aufgabe nicht gefunden hat, wird im sein Gemüt schwer als Last um die Seele hängen... Aber das, sei seine Aufgabe, sagte Ph... meine Intuition..."

Sithkar schaut in Richtung seines kleinen rothölzernen Häuschens und winkt seiner kleinen Tochter zu, die gerade auf einer Fensterbank balanciert.

An seinen Gast gerichtet fährt er fort, eine bezichtigende Geste mit seiner Hand in Richtung Gareen gewandt: "Nein Gareen, ich denke nicht dass ich euch schicken würde um meine Geschäfte zu... beenden! Aber ich danke euch bereits jetzt für das Angebot, mich und meine Töchter zu beschützen. Eines Tages, das ist sicher, werden wir gemeinsam stehen und uns den Chelixianern stellen."
Prophetisch und irgendwie bestimmt kommen die letzten Worte Sithkars, mit einem unbestimmbaren Unterton über seine Lippen.

Abrupt, etwas brüchern wechselt Sithkar das Thema, irgendetwas scheint ihn zu beschäftigen.
"Was hat euch zu Pharasma geführt, Gareen? Ich bin kein Priester, der bekehrt oder ein Werber irgendeiner Fraktion. Aber ich bin auf der Suche nach Wissen und suche den konstruktiven Austausch zu vielen Themen, die unsere Welt bewegen."
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 05.10.2008, 10:31:09
Auf Sithkars Einladung, Malik gemeinsam zu besuchen, schüttelt der Halbling stumm den Kopf und blickt zu Boden. Unser Trost für ihn unterscheidet sich zu sehr, Kleriker. Du musst damit leben, ihn zurückgeholt zu haben. Das ist nicht meine Sache.

Die Frage nach der Quelle seins Glaubens überrascht Gareen, der die Ablehnung seines Angebotes gleichmütig hingenommen hat. Der Schurke drängt sich ungern auf und akzeptiert daher den Dank des Klerikers wortlos.  

"Sch-schw-schwer zu sa-sa- gen" Solch intime Fragen bringen Gareen meistens zum Stottern und die schwärzesten Momente seines Lebens ziehen rasend schnell an seinem inneren Auge vorbei. "Der Tod ist mir nah."
 Mit diesem Satz meint Gareen, alles gesagt zu haben, was es zu dieser Frage zu sagen gibt. Er selbst hat schon oft auf der Schwelle zum Gerichtssaal der Göttin gestanden und viele hat er über diese Schwelle geschickt. Gleichzeitig vermutet er, dass der Priester dies wohl nicht verstehen wird, und fügt nach einem weiteren Schluck Tee ruhig hinzu. "Seit ich Malik kenne, liegt mein Schicksal in Pharasmas Hand. Alles ist vergänglich. Der Glaube an den Sinn jedes Schicksals, meines Schicksals, hilft mir zu leben."
 Wenn Malik ihm erzählt hat, wo wir uns getroffen haben, wird er verstehen. Sonst kann er sich die Zähne dran ausbeißen. Mühsam unterdrückt der Halbling ein boshaftes Grinsen und mildert damit das Gefühl der Nähe, das er zu diesem Mann in den letzten Minuten entwickelt hat, ein Stück weit ab. Ein Gefühl, das er schwer ertragen kann, und das er sich - wie seine innere Verbundenheit zu Pfadfindern - kaum selbst eingestehen kann.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 05.10.2008, 15:26:13
Etwas verunsichert, ob der Zurückweisung Gareens und dem Bruch in der trauten Stimmung und der friedlichen Atmosphäre im Garten, zieht Sithkar kurz eine Augenbraue hoch und mustert Gareen etwas eingehender. Atmet einmal etwas tiefer durch und wendet seine Aufmerksamkeit für einen kurzen Augenblick ganz seiner Teeschale. Langsam blickt er auf und lächelt wohlwollend. Sein Tonfall wirkt überzeugt und überzeugend zugleich.
"Pharasma hat für einen Jeden ein Schicksal ersonnen. Und der Tod ist uns allen näher, als wir gemeinhin denken. Aber das wisst ihr sicherlich. Und ich möchte euch auch keine Vorträge halten, noch möchte ich allzusehr in eure Privatsphäre eindringen. Entschuldigt meine Offenheit und meine direkte Art. Für den Fall, dass ich euch sinngemäß zu nahe gekommen bin, so tut es mir leid."
Nach einer kurzen Pause fährt Sithkar fort:
"Bevorzugt ihr es eigentlich offiziell beauftragt zu werden, oder würdet ihr meiner Bitte entsprechen und mich bei einer meiner nächsten Expeditionen begleiten kommen? In den nächsten Monaten werde ich einige Reisen unternehmen und mir scheint die Möglichkeit mit euch gemeinsam zu reisen und zu erforschen sehr interessant. Ich könnte mir jemanden mit euren Talenten sehr gut als Weggefährten vorstellen."
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 05.10.2008, 17:12:59
Gareen war schon dabei, sich von seinem Schemel zu erheben, doch die Entschuldigung des Klerikers lässt ihn erneut aufhorchen. Ruhig blickt er dem Mann, der ihm in der kurzen Zeit bereits sympathisch geworden ist, an. Scheint kein schlechter Kerl zu sein. Zumindest besser als viele andere!

"Schon gut." murmelt der Halbling dann mit seiner krächzenden Stimme und nestelt ein wenig an seinen vielen Taschen, um nicht verlegen zu wirken.

"Eine Bitte reicht. Zumindest von Euch, Priester! Wann und wofür soll ich meinen Hals riskieren?" Der letzte Satz rutscht dem Zyniker einfach heraus. Wie immer sträubt sich das misstrauische Wesen des Halblings dagegen, jemanden zu schnell zu vertrauen. Seine Augen blicken jedoch freundlich und aufmerksam, seine Haltung scheint entspannt - jedenfalls ruht seine Hand nicht mehr auf dem Kopf des Streitkolbens.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 06.10.2008, 22:51:40
Sithkar entspannt sich sichtlich und bittet den Halbling erneut Platz zu nehmen.
"Wisst ihr Gareen, es gibt so viele Dinge zu entdecken auf dieser unserer Welt und wir haben die großartige Möglichkeit in unserer Organisation den nötigen Rückhalt zu bekommen, oder die für uns notwendige Unterstützung einzufordern. Ich möchte euch nicht bewerben oder euch etwas anbieten. Jedoch interessiert mich sehr, was euch von den einzelnen Fraktionen genau abhält. Mir geht es einzig darum, euch besser verstehen zu können. Das ist bei unseren Reisen sehr sehr wichtig."
Sithkar atmet einmal kurz durch und steht abrupt auf.
"Wir bekommen ungebetenen Besuch!" leise geht er zu seiner Gartentüre und hat mit einer kurzen, schnellen Handbewegung sein Schwert nahezu lautlos aus der in einer speziellen Halterung stehenden Scheide gezogen.
"Was wollt ihr hier?" spricht er durch die noch verschlossene Tür. Für das geübte Ohr sind jetzt draussen leise Stimmen und Bewegungen zu vernehmen.
"Wir wollen mit euch reden, Priester..." kommt es vieldeutig und etwas spöttisch zurück.
"Schert euch von dannen, es könnte besser für euch sein." In der Drohung von Sithkar schwingt eine Bestimmtheit mit, welche die Stimmen auf der anderen Seite zu verunsichern scheint.
"Dieses ist unser letztes Angebot und den Halbling wollen wir auch sprechen." tönt es provokant zurück.
"Meine Gäste werdet ihr genausowenig belästigen, wie mich und nun fort mit euch Gesindel!" Leise entfernen sich die Schritte und Sithkar kommt langsam zurück, sein Schwert legt er blank auf seine Knie, als er sich im Schneidersitz hinsetzt.

Gareen fällt auf, dass der Rabe kurz vor Ankunft der ungebetenen Gäste kurz krächzte...
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 08.10.2008, 18:02:26
Noch während der Halbling über die Frage des Klerikers nachdenkt, wird dieser von dem Klopfen am Fenster abgelenkt. Froh über diese Unterbrechung schnellt der Schurke elegant und  dennoch in fast atemberaubender Geschwindigkeit hoch und hat einen Pfeil auf der Sehen liegen.

Die Konzentration weicht erst aus Gareens Augen als die Schritte sich entfernen und Sithkar wieder Platz nimmt. "Da..darum.m" murmelt er heiser, während er den Bogen neben sich auf den Boden legt. Ein Blick in die Augen des Priesters genügt jedoch, um ihn davon zu überzeugen, dass diese Antwort hier wohl nicht ausreichen wird.

Gareen räuspert sich geräuschvoll und spricht konzentriert, um ein Stottern zu vermieden. "Die Spaltung schwächt die Pfadfinder nur. Und die Ziel der Fraktionen sind abgehoben und überheblich. Das ist nicht meins!"
Nach einen kurzen Pause fügt er hinzu. "Ich bin froh, wenn ich den nächsten Tag erlebe, da schert mich das wenig."

Anschließend blickt der Halbling durchs Fenster. "Sie kommen bestimmt wieder." Doch selbst in der folgenden Stille nimmt Gareen kein Geräusch von draußen wahr. "Für heute wars das." Der Ton des Schurken ist seltsam bestimmt und überzeugt. Wie immer, wenn Gareen in seinem Element ist.

"Wann und wo treffen wir uns zum Aufbruch? Sithkar." Es ist das erste Mal, dass Gareen den Namen des Klerikers bewusst ausspricht. Er erinnert ihn an Malik. Fremd und doch vertraut.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 10.10.2008, 01:36:09
Gareens Feststellung scheint Sithkar etwas zu erleichtern. An ihn gewand fährt er fort: "Ich kann eure Haltung zu den einzelnen Fraktionen sehr gut vestehen, dennoch möchte ich diese kranken Cheliaxianer nicht in meinem näheren Umfeld wissen und bin froh, nicht mit ihnen kooperieren zu müssen." Was Sithkar dort ausspricht ist ein offenkundiger Bruch mit den Werten und Vorstellungen, welche man gemeinhin mit den Fraktionen und den Pathfindern hat. Jedoch schert es Sithkar keinen Deut, wie es scheint. "Gareen, ich hätte euch gern bei meiner nächsten Erkundung dabei. Es soll nach Xin-Shalast gehen, einer uralten tassilonischen Ruinenstadt. Vorher wird uns der Weg aber nach Sandfleck führen müssen, weil ich dort einen alten Bekannten aufsuchen muss, der noch einige Informationen für mich, beziehungsweise uns hat. Ich möchte euch gern ein wenige Bedenkzeit geben. Wo finde ich euch..." Sithkar lächelt wieder kurz und einer der letzten Sonnenstrahlen trifft für einen Wimpernschlag seine dunklen Augen. "Besser, wird meine kleine Tochter euch wieder finden können? Oder braucht ihr eine neue Unterkunft? Wir hätten noch ein kleines, aber sauberes Gästezimmer frei."
Wie bestellt, kommt Sithkars kleine, zwölfjährige Tochter angerannt und setzt sich wortlos auf dessen Schoß und schaut Gareen mit faszinierend tiefblauen Augen an.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 12.10.2008, 17:00:46
Ein Selbstmordkommando. Ich habs gewusst "Hm. thassilonisches Ru-ru-ine. Gut." Der Halbling schweigt für einige Sekunden und denkt offensichtlich nach. Dann blickt er die Tochter des Priesters an und Wehmut schleicht in seinen Blick. Glückliches Mädchen. Eine echte Familie. ... Malik. Ich muss zu ihm!

"Danke für die Gastfreundschaft. Ab morgen nehme ich sie in Anspruch." Nach diesen knappen Worten verbeugt sich der Halbling und stiehlt sich hinaus in die Dämmerung. Stundenlang irrt Gareen rastlos durch die Stadt und zermarter sich das Gehirn, was er nun tun soll. Nicht nur wegen Malik, auch die Begegnung mit dem Priester und seiner Familie geht ihm nicht aus dem Sinn.

Am nächsten Mittag steht der zerlumpt gekleidete Schurke vor Sithkars Tochter. Seine Augen liegen tief in den Höhlen und er riecht nach Schnaps. Stumm bittet der Halbling um das Obdach, das der Kleriker ihm angeboten hat. Um seinen Hals trägt er eine Kette, die er gestern noch nicht getragen hat. Eine Kette aus Gold mit einem stilisierten Langschwert, dem Zeichen Iomedaes. Kleine, dunkelbraune Flecken verunzieren das Symbol.[/i]
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 12.10.2008, 20:04:32
Sithkar schaut den verlotterten Halbling traurig an. Und gewährt im ebenso wortlos Obdach, wie Gareen darum bat. Er zeigt ihm ein kleines Zimmer, welches sauber und sehr aufgeräumt ist. Kleidungsstücke einer Frau liegen in einem halboffenen Schrank, welchen Sithkar erst schnell, später langsam schliesst und kurz innehält, bevor er Gareen seinen (einen anderen) Wandschrank weist.
Ein letzter, intensiver Blick in Gareen verquollenen Augen und ein kurzer Blick auf das Amulett, welches im wohlbekannt ist. Dann verneigt Sithkar sich kurz und förmlich und schliesst die Schiebetüre hinter sich.

Wenig später im Garten angekommen, zieht Sithkar seine alte Klinge und kniet sich an den See, vor eine kleine Statue mit weiblichen Zügen. Langsam gleitet seine linke Hand über die scharfe Klinge und ein paar Blutstropfen fallen auf die Moose und später auch die Statue. Tief und innig im Gebet versunken erwacht Sithkar erst, als es früher Abend wird und die Sonne sich dem Horizont nähert. Das Schlagen von hölzernen Übungsschwertern ist in dem Garten zu vernehmen und seine größere Tochter übt mit einem gertenschlanken, hochgewachsenen Halbelfen, der in rituelle Kleidung eines Pharasmaordens gekleidet ist.
Sithkar steht auf und begibt sich in die kleine Küche und schon bald darauf erfüllen aromatische, fremde Gerüche den kleinen Garten. Abendbrot wird auf der Veranda, an dem kleinen See serviert. Und an Gareens Tür klopft es zögerlich, ein Klopfen das er von Sithkars kleiner Tochter kennt...
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 13.10.2008, 20:49:28
Der Halbling hat den ganzen Nachmittag stumm in seinem Zimmer gesessen und das Amulett in seinen Händen hin und hergedreht, so dass es fast wieder sauber ist, als Sithkars Tochter an der Tür klopft.

Unwirsch blickt er auf und zwingt sich dann zu einem freundlich gekrächzten "Hherein." Ohne ein weiteres Wort folgt er der hübschen 12jährigen nach unten. Das Amulett steckt er auf dem Weg zum Speiseraum unter sein Hemd, so dass das Gold kalt auf seiner bloßen Haut liegt.
Der Duft, der dem Schurken in die Nase steigt ist fremdartig aber nicht unangenehm. Mit einer leichten Verbeugung lässt sich Gareen an dem ihm zugewiesenen Platz nieder und isst wortlos.

Erst nachdem sie gespeist haben, geht er auf den Kleriker zu und flüstert "Er hat Dir verziehen."
Abrupt wechselt er darauf hin das Thema. "Xin-Shalast? Wenn das Mal k-k-keine F-f-falle is-st." Das plötzliche Stottern macht Gareen unsicher und so wartet er auf die Antwort des Dieners der Göttin.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 13.10.2008, 22:44:34
Kurz vor dem Essen verlässt der unbekannte Halbelf das Gelände und verabschiedet sich mit einem innigen Kuss von Sithkars älterer Tochter, die ihm lange nachschaut.
Bis die kleine Tochter sie an ihrem Gewand zu Abendbrottisch zieht und eine zufriedene, etwas grimmige Miene zur Schau stellt.
Die Kleine setzt sich wie selbstverständlich neben Gareen und beobachtet ihn während des Essens immer mal wieder mit offener Neugier.
Nach dem recht schweigsamen Essen räumen die beiden Mädchen den Tisch ab und lassen Sithkar mit seinem Besucher allein.
Kurz nachdem Garee flüstert, kommt ein großer Rabe angeflogen, setzt sich in ein offenes Fenster und krächzt ein skurriles Lied.
Sithkar nickt kurz und sagt: "Seine Seele ist jetzt bei Pharasma, danke!"
Und über den abrupten Themenwechsel ist er sehr erfreut, denn dunkle Wolken wollten seine doch recht frohen Gedanken verjagen...

"Xin-Shalast..." Wenn der Priester diesen Namen ausspricht, scheint sich die Luft mit einer knisternden Magie zu füllen. Der Name an sich scheint schon magisch.
"Ein Freund hat Informationen über diese uralte Stadt über den Wolken und das ist mein nächstes Ziel. Und ich muss sagen, dass ich sehr dankbar bin, euch dabei zu haben. Hoffentlich hat euch nicht der Sinn nach einem schnellen Ende die Entscheidung für die Unternehmung leichtgemacht." Ein fragender Blick von Sithkar folgt seinen Worten und er lauscht aufmerksam, während er anfängt eine langstielige Pfeife zu stopfen.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 14.10.2008, 18:56:49
Der Halbling, der die Stille beim Essen genossen hat,  schüttelt kurz aber entschlossen den Kopf. "Nein. Dafür sind andere zuständig!" Sein klarer Blick schweift in die Ferne und kehrt dann zu Sithkar zurück. Genauer gesagt zu dem Anhänger mit dem Symbol Pharasmas. Ich werde Deinen Diener begleiten und beschützen. Du bestimmst mein Schicksal.

Nach diesem kurzen stummen Gebet blickt Gareen seinem Gastgeber in die Augen. "Mein Leben ist zwar mies, aber so mies ist es noch nicht. Ich bin nur vorsichtig."

Anschließend trinkt der Halbling bedächtig eine Tasse des köstlichen Tees, der noch auf dem Tisch steht. "L-l-lass u-uns sp-sp a-azieren gehen."
Nach dieser Aufforderung steht der Schurke auf und verlässt, ohne - sichtbar - auf die Reaktion des Priesters zu warten nach draußen. Der Mond steht als helle Sichel am Himmel und die kühle Nachtluft erfrischt Gareen zusehends. Langsam schlendert er aus der Stadt heraus, in Richtung der kleinen Kapelle, in der er gestern Malik getroffen hat.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 14.10.2008, 19:51:15
"Nun Gareen, ich wollte euer Leben auch nicht mies reden. Ich habe euch lediglich auf den Zahn fühlen wollen und einen Anfangsverdacht nicht bestätigt sehen wollen."
Sithkar trinkt bedächtig seine Teeschale leer und steht auf Gareens Geheiß langsam auf. Langsam geht er zu seinem Schwerthalter und bindet sich sein Schwert rituell in seinen breiten Obi, welcher seinen Kimono zusammenhält.
Kurz verneigt er sich noch in Richtung seines Schwertständers und verlässt sein Zuhause, Gareen in einem Schritt Abstand folgend.
"Was nur hat ihm so sehr weh getan, warum ist er nur so verbittert?"
Eine Weile denkt Sithkar über seinen kleinen Begleiter nach und holt dann schnell auf gleiche Höhe zu Gareen auf.
Als Sithkar die Kapelle sieht, huscht ein flüchtiges, trauriges Lächeln über sein Gesicht.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 17.10.2008, 14:27:01
Der Halbling registriert sofort, dass Sithkar ihm folgt, doch lässt er sich dies weder anmerken, noch bringt es ihn aus der Ruhe. Schweigend marschiert er bis zu der kleinen Kapelle, in der Malik immer den Trost und die Stärkung Iomedaes gesucht hatte.

Vor dem Tor zu dem gepflegten und kunstvoll angelegten Garten, in dem das kleine Gebäude aus strahlend weißem Marmor  steht, bleibt Gareen stehen.
Er ist außer Stande, die goldene Klinke des eisernen Tors herunterzudrücken und so betrachtet er das Heiligtum der Göttin des Ruhms und der Ehre aus der Entfernung, während seine Hand mit dem Medaillon spielt, das er seit kurzem trägt.
Einen passenderen Träger hättest Du Dir kaum  suchen können, Göttin der strahlenden Helden und der unangefochtenen Moral. Pah. Ein gequältes Lächeln schleicht sich bei diesem Gedanken in Gareens Gesicht. Es ist nicht seine Göttin und nicht sein Weg, das spürt der Schurke tief im Inneren und wendet den Blick ab.

Den Mann hinter ihm hat er die gesamte Zeit über ignoriert, seine ganze Aufmerksamkeit schien dem Garten und der Kapelle gegolten zu haben. Nun blickt er ihn an. "Es hat sich nichts geändert. Da-Danke für die Begleitung."

Dem Schurken ist es egal, ob Sithkar ihn versteht oder nicht und so tritt er ohne ein weiteres Wort neben den Kleriker und wendet den Blick wieder zur Stadt. Das Amulett hängt lose um seinen Hals und es hat aufgehört, sich abwechselnd heiß und kalt anzufühlen. Geduldig wartet Gareen ab, was der Pharasmapriester vorhat.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 18.10.2008, 01:26:59
Sithkar schaut Gareen einige Zeit an, während dieser seinen Blick zur Stadt gerichtet hat.
Eigentümliches Bürschen und doch so rätselhaft, wie Malik ihn mir beschrieben hatte...
Seinen Gedanken nachhängend, folgt er Gareens Blick und wendet sich dann zur Kapelle um. Langsam nähert er sich der Tür und streicht behutsam über das alte Holz, als wäre es ein Ding der Unmöglichkeit für ihn diese zu öffnen. Ein tiefer Atemzug und er stößt die Tür langsam auf und schaut Gareen fragend an: "Gehen wir zu..." er stockt kurz "...ihm?"
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 18.10.2008, 08:49:07
Der Halbling scheint die Frage des Priesters zunächst nicht zu hören. Zu ihm? Was denkt Sithkar? ...  Malik hat das Vertrauen in sich verloren. Ob er ihn trösten kann? Wer weiß, ob er nicht wieder etwas tut, was er hinterher bereut? Die tiefe Verzweiflung in Maliks Gesicht, die während ihrer letzten Begegnung nicht gewichen war,  und seine in Gareens  Augen dämlich-heroische Anrufung des Schicksals gehen ihm lebhaft durch den Kopf. Er wollte alleine damit klar kommen. Vielleicht ist er gar nicht mehr hier, nur noch sein Blut. So viel Blut.Wer weiß, ob er noch lebt.

Die Augen des kleinen Schurken weiten sich vor Entsetzen als er an das denkt, was er Malik, Nein! Malik sich selbst! angetan hat.

"B-b-esser nicht." Die Worte klingen ernst und endgültig, was Gareen dadurch unterstreicht, dass er aus sich seiner bisherigen Starre löst und mit düsterem Gesichtsausdruck in Richtung Stadt geht. Besser der Priester denkt, dass Malik tot ist. Diesen Kampf musst Du alleine ausfechten, mein Freund und Retter.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 18.10.2008, 13:22:52
Als der Halbling sich Richtung Stadt aufmacht, bleibt Sithkar noch eine zeitlang vor der Kapelle stehen und scheint in ein tiefes Gebet versunken. Als er langsam zu sich kommt, ist Gareen schon einige hundert Meter weg und genauso vorsichtig, wie er die Tür öffnete, schliesst er sie wieder. Ein endgültiges Lächeln huscht über sein Gesicht, freudlos und sarkastisch. Und dann macht auch er sich gen Stadt auf. Ob ich ihn nocheinmal auf Malik ansprechen soll? Und was sollte das Ganze hier eben? Welchen Sinn mochte es für Gareen wohl gemacht haben hierher zu kommen? Tiefmütig hängt er seinen Gedanken nach, bis er Gareen auf halbem Weg zurück eingeholt hat. Schweigend, mit einem Gesichtsausdruck welcher das auch kräftig untermauert, geht er langsamen Schrittes weiter. Pharasma, sei gnädig mit ihm.... und mit mir...
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 18.10.2008, 13:34:18
Der Halbling unterbricht das Schweigen des Klerikers nicht, sondern geht ruhig neben ihm her. Die Tatsache, dass Sithkar - trotz seiner Fragen, die Gareen deutlich spürt - nicht weiter bohrt, beeindruckt ihn außerordentlich.
Ich habe ihn nicht belogen und doch glaubt er die Unwahrheit, ich hoffe er verzeiht mir, wenn er das herausbekommt! Zum ersten mal seit längerer Zeit spielt das, was ein anderer über ihn denkt, eine Rolle...
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 18.10.2008, 13:47:53
Als die Zwei ungleichen Gefährten am Stadtrand ankommen bricht Sithkar das Schweigen vorsichtig. "Meine Einladung euch als meinen Gast Willkommen zu heißen steht weiterhin, wenn ihr mögt." Sithkar schaut den Halbling nicht wirklich an, er scheint mit seinen Gedanken noch woanders zu sein. "Ich werde mich nocheinmal kurz zurückziehen und dann später nachkommen, es sei denn ihr wollt auch auf den Friedhof." Der Tonfall lässt nicht erkennen, ob der letzte Satz eine Einladung war, oder eine freundliche Abweisung. Sithkar zumindest lässt sich und dem Halbling keine Zeit und geht den kleinen Pfad ausserhalb der Stadt entlang, direkt auf den kleinen Friedhof zu.

Dort angekommen geht er zielstrebig auf einen kleinen, moosbewachsenen Grabstein zu, kniet sich nieder und holt aus en Weiten seines Kimonos eine kleine, hölzerne Gebetstafel und spricht ein Gebet in einer fremden, gutturalen Sprache.
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Gareen am 18.10.2008, 16:42:19
Der Halbling verbeugt sich und murmelt dabei leise und als Antwort auf beide Fragen  "Danke".
Dann sieht er Sithkar hinterher und bekämpft etwas in seinem Inneren, das er ebenfalls schon lange nicht mehr empfunden hat. Mitgefühl. Finde Deinen Frieden, Sithkar. Suche Trost bei deiner Familie.

Als der Pharasmapriester außer Sicht ist, schüttelt sich Gareen einmal und nimmt einen Schluck Wasser aus seinem Wasserschlauch. Den Rest schüttet er sich über das Gesicht und reibt dieses anschließend grob mit den Händen trocken, ganz so als müsse er etwas abwaschen, was sich nicht entfernen lässt. Mit leicht geröteten Wangen schleicht er sich in das Haus seines neuen Bekannten. Seines Freundes?
Titel: Die Pagode
Beitrag von: Sithkar am 19.10.2008, 23:25:33
Spät in der Nacht ist es geworden, als der Priester mit versteinerter Miene nach Hause kommt. Er geht nocheinmal zu seinem kleinen Teich und schaut lange auf die spiegelglatte Oberfläche. Er nimmt ein kleines Stück Baumrinde und entzündet ein kleines Räucherstächen. Das kleine Schiffchen setzt er behutsam in den See und gibt ihm einen kleinen Stups. Nur die Sterne und das Glimmen des Stengels spiegeln sich nunmehr im See. Nach einiger Zeit  geht er langsam zu seinem Zimmerchen und setzt sich auf eine flache Matte, überschlägt seine Beine und meditiert bis in den frühen Morgen.