Stirnrunzelnd stand Naoko auf, warf sich seinen Mantel um und folgte den anderen nach draußen, wo ihn die kühle Winterluft empfing. Er sah, dass Ciarán zu Boden gegangen war und beschleunigte seine Schritte.
Als er sah, was los war, sprach er Ciarán an: "Was habt Ihr getan? Ist das einer Eurer Zauber?" Naoko ging neben dem Elf in die Hocke.
Seine linke Hand tastete nach dem Lederbeutel mit der Heiligen Erde an seiner Brust. Er machte sich bereit, den bösen Geist notfalls gewaltsam auszutreiben. 'Oh, mächtige Pah, Schwester der Sonne! Der Nachtfuchs bittet um deinen Beistand.'
"Habt keine Angst", versuchte der kleine Schamane den Magier zu beruhigen.
Spoiler (Anzeigen)Sollte das Ding Ciarán oder jemand anderem offensichtlichen Schaden zufügen oder Ciarán mich entsprechend bitten, werde ich ein Chastise Spirits raushauen. 4d6 Schaden gegen Spirits, Will DC 18 halbiert. Ob es als Spirit zählen kann, weiß ich nicht.
In diesem Moment meldete sich Ciaráns neues Anhängsel doch noch, wenn auch nur der Elf selbst sowie Naoko die Worte in ihrem Geist entstehen hören konnten.
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Ich bin... wo bin ich? Ein Traum? die schlafende Schlange... Freiheit...muss...
Ein Wirrwarr der verschiedensten Gefühlseindrücke ging von diesen Worten aus. eine unbestimmbare furcht, grenzenlose Verwirrung, aber auch eine gewisse Hoffnung waren in ihnen zu spüren, doch waren sie bar jeglicher Bösartigkeit, wie man sie durch das Erscheinungsbild der Fratze und durch das Ergebnis von Reinas Zauber vielleicht hätte erwarten können.
"Nun, wenn ihr Rat in arkanen Angelegenheiten sucht, hättet ihr sicher eine schlechtere Entscheidung treffen können, als Euch an die Herrin des Unbekannten zu wenden. Wartet bitte einen Moment in der Empfangshalle, ich werde nachfragen, ob einer der ranghöheren Priester einen Moment für Euch erübrigen kann."
Der junge Mann ließ die Gruppe stehen und verschwand durch eine Seitentür. In diesem Moment meldete sich das Wesen an Ciaráns Hand wieder. Und wieder konnte auch Naoko die Worte in seinem Geist entstehen hören.
Spoiler (Anzeigen) Ich bin... der Traum. Ein Bote. Habe Fragen. Ich... wo sind wir? Ich spüre...Magie um uns, starke Magie.
Spoiler (Anzeigen)Beeil Dich? Die lautlose Stimme drückte Unverständnis aus, als wäre ihr dias Konzept der Eile vollkommen fremd. Gebt mir einen Befehl, dem ich gehorchen kann.
Es dauerte nicht allzulange, da kehrte der junge Priester mit einem älteren Mann in prächtigen Magierroben zurück. "Magiehüter Ilbrost Mythyl hat sich großzügigerweise bereit erklärt, eurem Anliegen Gehör zu schenken." Es lag gerade soviel Betonung auf dem Wort "großzügigerweise", dass die so Angesprochenen heraushören konnten, dass diese Großzügigkeit eine Erwiederung erwartete.
Ilbrost, gepflegter Schnauzbart in braungebranntem faltendurchfurchten Gesicht fuhr sich, als sein Name genannt wurde, unwillkürlich durch das schon etwas schüttere, streng nach hinten gekämmte graue Haar. Die sonore, freundlich distanzierte Stimme verriet aber nichts von dem Alter, dass der Tethyrianer bestimmt schon erreicht hatte.
"Der junge Belton hier meinte, eure Situationsbeschreibung sei etwas dürftig ausgefallen. Immerhin konnte ich seinen Worten entnehmen, dass an Eurer Hand", er nickte zu Ciarán hin, "etwas ist, was dort nicht hingehört. Dürfte ich einen Blick auf dieses etwas werfen? Und wäret Ihr so freundlich, mir bei dieser Gelegenheit zu erklären, wie Ihr an dieses etwas gekommen seid?"
"Hat dieses...Ding... irgendetwas getan außer zu erscheinen? Man könnte es fast für ein intelligentes Wesen halten, wenn diese Intelligenz auch eher bösartiger Natur zu sein scheint. Könnt Ihr mir vielleicht noch etwas über die Umstände dieses Portaldurchgangs sagen? Da ihr schon die beiden Ereignisse selbst miteinander in Verbindung bringt?"
Spoiler (Anzeigen)Ich...erinnere mich nicht. Jemand braucht Hilfe, aber wer? Habe lange geschlafen und bin erst wieder erwacht.
Spoiler (Anzeigen)Ich...Ziel gespürt...festgeklammert. Aber...etwas ist falsch. DU...bist falsch.Und jetzt kann ich Ziel nicht mehr spüren.
Ilbrost schaute Ciarán zweifelnd an.
"Ich muss zugeben, so etwas noch nie gehört oder gesehen zu haben. Was Ihr da schildert, also die emotionale Verbundenheit, sollte euch zumindest in der Theorie bekannt sein. Jeder Zauberer, der sich einen Vertrauten erwählt, kennt dieses Gefühl. In eurem Fall kann aber, wie es scheint, von Wahl nicht die Rede sein."
Ilbrost zögerte kurz, dann setzte er eine geschäftsmäßige Miene auf.
"Ich muss zugeben, neugierig zu sein und möchte gerne mehr herausfinden. Allerdings verbieten es mir die Regeln des Tempels, ohne Not die Macht der Göttin zu verschwenden. Ich frage mich daher, ob wir vielleicht zu einer Übereinkunft kommen können, die unser beider Interessen dienlich ist."
Forschend blickte der Priester von einem zum anderen, dann nickte er leicht und sprach weiter.
"Könntet Ihr Euch vorstellen, zu gegebener Zeit unserer Herrin einen Dienst zu erweisen, wenn sie Eurer Dienste bedarf? Im Gegenzug würde ich es wagen, in dieser Angelegenheit ihren Rat zu erbitten und um Auskünfte über dieses seltsame Wesen nachzufragen.
Denkt darüber nach, bevor ihr antwortet. Das Angebot ist ernst gemeint, doch wird auch Eure Antwort ernstgenommen werden."
Spoiler (Anzeigen)Du bist nicht das Ziel. Du hättest mich kennen sollen.
Unsicherheit klang in der mentalen Stimme mit, nur in einem schien sie sicher zu sein.
Und jetzt muss ich dir dienen.
Ilbrosts Blick war auf Ciaráns Antwort hin deutlich kühler geworden, der Elf hatte offenbar nicht in seinem Sinne geantwortet. Seine Stimme blieb aber unverändert freundlich.
"Wie Ihr wünscht. Es steht euch frei, den Preis alleine zu entrichten. Doch wisset, dass meine Herrin nicht handelt. Ich...."
abrupt hielt er inne und blickte zum Eingang zurück, durch den gerade ein Neuankömmling getreten war.
"...bin, überrascht, dass Ihr uns mit unserer Anwesenheit beehrt." beendete er den Satz etwas lahm.
"Bin auch schon so gut wie wieder weg." lautete die zerstreute Antwort des recht betagten alten Mannes, der soeben das Heiligtum betreten hatte. "Oder,ach nein, ich wollte ja zu Melegost, und dann hab ich, ach ja genau, Ugnor, seid Ihr das?"
Nun erkannte auch der Halbork den Mann, den er zum letzten Mal vor etwa 10 Jahren gesehen hatte wieder. Er war damals in den Silbermarschen schon eine Berühmtheit gewesen und Ugnor wusste nicht, wovon er mehr überrascht sein sollte. Das Sandrew der Weise sich nun in Tiefwasser aufhielt? Oder dass er sich an ihn mit Namen erinnerte, obwohl ihre Begegnung schon so lange zurücklag und er damals nur ein unbedeutender junger Mann, fast noch ein Kind, kurz vor dem Erwachsenwerden gewesen war.
Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis Ciaráns neuer Gefährte sich wieder zu Wort meldete.
Spoiler (Anzeigen) Largo....Nein. Fühlt sich falsch an. Falscher als Du. Ich...erinnere mich...nicht. Aber sein wichtig. Muss Kontakt herstellen... und warnen.
Spoiler (Anzeigen)Ich erinnere mich nicht genau. Die Gedanken des Wesens wurden langsam flüssiger. Meine Herrin schläft und antwortet nicht. Sie wird nicht wach. Nicht wach. Und der Kreis beginnt sich zu schließen. Gefahr! Für Herrin! Für diese Welt!
Jonatos schaute Naoko für einen Moment starr an. Dann lösten sich seine Gesichtszüge zu einem verlegenen Lächeln.
"Das haben wir Euch damals wirklich nicht gezeigt, oder? In dem Depot, in dem wir uns kennengelernt haben, führte ein Geheimgang zu einem Altarraum, der von einer großen Schlange dominiert wurde. Ich habe inzwischen ein paar Recherchen angestellt und bin sicher, dass es sich dabei um einen Altar Sseths handelte. Wenn das stimmt, wenn es also einen Zusammenhang zwischen dem Kreis und dieser Religion gibt, kann uns das Buch vielleicht wertvolle Aufschlüsse darüber geben, was hier eigentlich vor sich geht. Yuki? Ugnor? Sagt mir bitte nicht, dass Ihr es irgendwo unterwegs habt liegen lassen?"
Spoiler (Anzeigen)]Das Wesen auf Ciaráns Hand schien mental zurückzuzucken, als der Elf den letzten Satz sprach.
Karish'vatriya... er ist der Feind, der General einer Armee, die Tod und Verderben über Faerûn bringen soll. Hüte dich vor ihm.
Dann schlug der fühlbare Hass in Misstrauen um.
Woher kennst Du diesen Namen?
"Das ist gut."
Jonatos brachte seine Gesichtszüge wieder in Ordnung.
"Vater Sandrew zeigte sich ziemlich zuversichtlich, den Inhalt des Buches enträtseln zu können, wenn er genug Zeit bekäme, um sich damit auseinanderzusetzen. Und das halte ich für eine recht gute Idee, wir können es uns vielleicht nicht leisten, diese Informationsquelle außer Acht zu lassen, wenn wir mehr über den Kreis und seine Ziele erfahren wollen. Und ehrlich gesagt halte ich Sandrew für eine der vertrauenswürdigeren Personen in dieser Stadt. Gar nicht auszudenken, wenn Ihr mit dem Buch schnurstracks zum Mystra-Tempel gerannt wäret."
Sandrew prustete los.
...
Spoiler (Anzeigen)Für einen Moment war es still. Als habe das Wesen einen Schock erlitten.
Mir bleibt nichts übrig, als dir zu vertrauen. Ich spüre keine Falschheit in dir. Du glaubst, was Du sagst. Aber wisse, dass ich , wenn ich die Macht dazu hätte, dich und die Karish'vatriya in diesem Moment töten würde, nur um sicher zu gehen.
Das Wesen zögerte kurz. Die nächsten Worte kamen langsam, sie schienen ihm unsäglich schwer zu fallen.
Dann lass mich wenigstens dein Verbündeter sein. Vielleicht kann ich dir helfen, deine Sinne zu schärfen und so dazu beizutragen, dass Du rechtzeitig erkennst, falls deine Einschätzung sich als falsch erweist.
"Ist es wegen Eurer Hand?" Sandrew schaute Ciarán verstehend und gleichzeitig nachdenklich an. Plötzlich wirkten seine Augen wie kleine Dolche.
"Redet sie mit Euch? Und Euch gefallen die Dinge nicht, die sie zu Euch sagt?"
Genau in diesem Moment meldete sich Jay'lan ein weiteres Mal zu Wort.
Spoiler (Anzeigen)Ich treffe keine Entscheidungen. Und Macht... ich scheine einstmals Macht gehabt zu haben, aber jetzt bin ich nicht mehr als ein kleines, nahezu nutzloses Anhängsel. Mir bleibt nichts, als Dir zu vertrauen. Du kannst entscheiden, ob Du mir vertrauen oder mich entfernen willst. Du hast eine Wahl. Ich nicht.
Doch spüre ich, dass die Kraft der Magie in dir wirkt. Sie zieht mich an, und ich glaube, wenn wir zusammenarbeiten, kann ich als Verstärker deiner Macht wirken. Und dir damit Zugang zu Wissen ermöglichen, die nicht vielen Zauberern zu Teil wird.
Ciarán "wusste", dass die Stimme nicht log. Zugleich aber hörte er die Berechnung in der Stimme und wusste, dass er, wenn er das Angebot einging, auch in Zukunft wachsam sein musste.
Du hast die Wahl. Du entscheidest.[/code]
"Es ist der Stein", sagte Naoko und blickte zu dem auf dem Boden liegenden Feueropal.
"Etwas hat versucht, sich meines Geistes zu bemächtigen. Vielleicht der Stein selbst, vielleicht ein Geist, der den Stein als Medium benutzt hat. Fasst ihn lieber nicht an!"
Naoko stand auf und erklärte: "Glücklicherweise habe ich mich durch ein Ritual vor derartiger Geisteskontrolle geschützt. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn jemand von euch den Stein bei sich getragen hätte.
Lasst uns morgen früh darüber reden."
...[verschoben]
Naokos ballte seine rechte Hand zur Faust, stand auf und zog seinen Rucksack unter dem Bett hervor. Nachdem er eine Laterne entzündet hatte, öffnete er die Tasche mit den Schminkutensilien und blickte in einen kleinen Handspiegel. Der Anblick seines eigenen blassen Gesichts erschreckte ihn. Langsam öffnete er eine der Farbdosen, tauchte seinen Finger hinein und malte eine erste graue Linie auf seine rechte Wange...
Allzu lange hatte er das Ritual vernachlässigt, hatte sich entfernt von den Bräuchen und Traditionen seines Volkes. Mit jedem Farbstrich, den Naokos Finger nun auf seiner Gesichtshaut hinterließ, fühlte er wie neues Leben in ihn zurückkehrte und wie er langsam den Respekt der Ahnen und das Bewusstsein für die Geisterwelt zurückerlangte.
Es dauerte schließlich mehrere Stunden bis aus dem blassen eingeschüchterten Halbling wieder der stolze Geisterschamane geworden war, der einst angetreten war, die Zukunft seines Stammes zu verteidigen.
Erneut deutete Naoko auf den Feueropal und ließ diesen vom Boden auf seine linke Hand schweben. Nach einem letzten misstrauischen Blick verstaute er ihn wieder in seiner Tasche. So schrecklich diese Erfahrung auch gewesen war, so sicher war sich Naoko, dass sie die Macht des Steines womöglich eines Tages noch brauchen würden.
Spoiler (Anzeigen)
Detect Spirits,
Erneuerung des Blessings,
Zauber memorieren,
-1 Anwendung des Schminksets
Als Reina die Tierleichen bemerkte blieb sie neben Mirrasshi stehen ~*~ und warf einen zweiten Blick auf das was da am Boden lag. Normalerweise hätte sie das was sie sah für unmöglich gehalten, wenn sie etwas Ähnliches nicht schon vorher gesehen hätte. Troglodyten denen Sicheln aus den Armen wuchsen... Tiere die zu Monstern verformt waren?
Dies musste ein weiteres dieser kranken Experimente sein!
Aber warum lagen die Tiere hier draussen? Das war merkwürdig.
"Was haltet ihr davon?" fragte sie, auf diese Szenerie des Grauens deutend.