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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Gegen den Kreis => Thema gestartet von: Wormys_Queue am 29.09.2008, 12:44:14

Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 29.09.2008, 12:44:14
17. Ches des Jahres 1374 DR, im Jahr der Blitzstürme
geschehen zur 10. Stunde


...das Gebäude, in dem sie wieder aufgetaucht waren, war vollkommen leer gewesen, ein Relikt aus einer Zeit, als diese Ebenen des Unterbergs noch stärker bewohnt gewesen waren. Nicht dass sie sofort gewusst hatten, wo sie hingeraten waren, zunächst hatten sie nur erkennen können, dass sie sich in einem lichtlosen Komplex aufhielten, der ihnen keine Hinweise darauf gab, wo sie die Reise durchs Portal hinverschlagen hatte.

Ciarán war es schlussendlich gewesen, der die Antwort hatte geben können. Er war schon mal hier gewesen, kurz bevor seine Häscher ihn in die Troglodytenhöhle verschleppt hatten, hergelockt durch die Spur, die Chek'rai unfreiwillig für ihn gelegt hatte.

Doch bevor sie die Antwort erhielten, mussten sie warten, warten bis Ciarán, der direkt nach seiner Materialisation schreiend zusammengebrochen war, wieder aus der gnädigen Ohnmacht erwacht war, in die er Sekunden später gefallen war. Es hatte keine Erklärung für die Ohnmacht gegeben, und auch Mirrasshi, die ihn sofort untersucht hatte, konnte keinen Grund für diese Ohnmacht feststellen. Und auch der Elf selbst hatte keine Antwort, als er schlussendlich wieder erwacht gewesen war.

Immerhin schien er keinen Schaden genommen zu haben, und dank seines Erinnerungsvermögens vermochten sie bald festzustellen, wo sie hingeraten waren. Besser noch, Ciarán gelang es, sie heil wieder aus dem Unterberg hinauszuführen, zurück in die Herberge "Zum Gähnenden Portal", wo sie zum ersten Mal seit langem wieder in zivilisierte Regionen zurückkehrten. Nach Tiefwasser, der Perle Faeruns, der Stadt des Glanzes.

In der Annahme, auch Largo habe diesen Weg genommen, begannen sie sofort mit Erkundigungen. Zu ihrem großen Entsetzen mussten sie erkennen, dass die Reise durch das Portal sie nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit geführt hatte. Es war schon mitten im Winter und natürlich konnte sich niemand mehr daran erinnern, ob in den letzten beiden Monaten eine Person, auf die die dürftige Beschreibung der Helden gepasst hätte, ebenfalls hier verweilt hätte.

Stattdessen hatten sie eine andere Überraschung erlebt. Ein Brief Chek'rais hatte auf Ciarán gewartet. Wie es schien, war es Felyn gelungen, mit den Troglodyten zu einer Übereinkunft zu kommen. Nachdem Chek'rai etwa eine Woche nach ihrem Verschwinden erwacht war, hatten die beiden Dunkelelfen mit Hilfe der Höhlenbewohner die unterirdische Anlage komplett zerstört, um sich dann ihrerseits auf die Suche nach ihren Gefährten zu machen. Es war Chek'rais Idee gewesen, hier eine Nachricht zu hinterlassen, da die Herberge schon früher zur Nachrichtenübermittlung zwischen den beiden gedient hatte. Die beiden hatten allerdings nicht warten können, denn wo ein Drow vielleicht noch als einigermaßen harmlos durchgehen konnte, erregten zwei viel zu viel Aufsehen, dass sich auf Dauer als zu gefährlich hätte herausstellen können. Chek'rai und Feyln hatten versprochen, in regelmässigen Abständen wieder hierherzukommen, doch hatten sie sich seitdem nicht wieder gemeldet.

Ciarán hatte seinerseits eine Nachricht für seinen Freund hinterlassen, dann war man dem Rat Naokos gefolgt und hatte den Handelsherrn Aubreck Dallion besucht, der dem Hin vor gefühlten Ewigkeiten von Dediana Extaminos empfohlen worden war. Dieser hatte sie auch herzlich aufgenommen, und das um so mehr, als er von Baron Aulbes in einem langen Brief über die bisherigen Geschehnisse aufgeklärt worden war und somit auch von den Taten seiner Besucher gehört hatte. Wie Aulbes auch hatte er keine Ahnung gehabt, wie sein Konterfei in die Hände des "Kreises" hatte gelangen können. Tatsächlich hatte ihn diese Nachricht mehr als beunruhigt, denn, wie er befürchtete, konnte dieses nur bedeuten, dass der Kreis ihn im Auge behielt, möglicherweise sogar mehr über ihn wusste, als ihm recht sein konnte. Sofort ließ er die Sicherheitsmassnahmen um seine Villa verstärken und stellte sogar seinerseits eine Gruppe von Abenteurern als persönliche Leibwache ein. Seine Gäste lud er ein, sich in seinem Haus willkommen zu fühlen und sich von den Strapazen der letzten Zeit (denn für sie war der Zeitsprung nicht mit entsprechender Erholung verbunden gewesen) auszuruhen. Er selbst ließ unverzüglich seine Kontakte spielen, um herauszufinden, ob etwas über den Mann namens Largo herauszufinden sei, doch blieb alle Mühe vergebens. Largo schien sich in Luft aufgelöst zu haben.

Und dann waren die Winterstürme gekommen, so dass es angeraten schien, erst den beginn des Frühjahres abzuwarten, bis man weitere Schritte unternahm, die anscheinend nur ins Blaue hineinverlaufen konnten.


Inzwischen hatte der Winter an Kraft verloren. Warm konnte man es noch nicht nennen, aber immerhin hatte die Sonne inzwischen immer wieder den Weg durch die dicken Schneewolken gefunden und es sogar geschafft, das Eis im Hafen von Tiefwinter aufzutauen und damit den Handelsschiffen wieder freie Ein- und Ausfahrt zu gewähren. Und diese kamen nun wieder häufiger, denn nachdem sich die Nachricht vom Ende der Drachenflüge, die Teile Faeruns in Schutt und Asche gelegt hatten verbreitet hatte, begann nun überall der Wiederaufbau, so dass das Treiben in Tiefwasser eine für die Jahreszeit untypisch hohe Frequenz erreicht hatte.

Dazu kam noch, dass das "Erwachen der Flotte" kurz bevorstand, das jährlich zum Frühlingsbeginn gefeierte zehntägige Fest der Seefahrer, dass gerade die Bezirke zum Wasser hin in einen geschäftigen Bienenschwarm versammelte.

...

Scheinbar unberührt davon saßen 7 Personen, die unterschiedlicher kaum sein konnten, gemeinsam um einen reichhaltig gedeckten Frühstückstisch und ließen es sich schmecken. Aubreck Dallion hatte sie bereits verlassen, da der Bote eines befreundeten Geschäftspartners um eine Unterredung gebeten hatte, hatte aber versprochen, sich später wieder zu seinen Gästen zu gesellen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 29.09.2008, 13:04:45
Schweigsam betrachtete Ciarán die vor ihm liegenden Speisen. Er sollte hungrig sein, doch seit ihrer Ankunft im Unterberg hatte ihn eine seltsame Unruhe erfasst, und dazu kamen die Alpträume...

Abrupt stand der Elf auf und ging zum Fenster. Lange blickte er hinaus in den Schnee, aber natürlich konnte er auch dort keine Antworten finden. Betrachte den Schwarm...

In diesem Moment wusste er, was zu tun war. "Ich bin bald zurück", erklärte er seinen Gefährten, und verließ den Raum, bevor einer von ihnen auch nur die Gelegenheit hatte, zu reagieren. Er erwartete ohnehin nicht, dass sie ihn aufhielten, denn natürlich war ihnen seine innere Unruhe und das häufige Verlangen nach Zurückgezogenheit nicht entgangen.

Zielstrebig suchte er eine möglichst unangetastete, gerade Schneefläche, um seine Gedanken mit den Geistern des Winters zu teilen...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 29.09.2008, 14:55:36
Tiefwasser. Naoko hatte keine Vorstellung davon gehabt, was ihn hier erwarten würde und hätte man es ihm gesagt, hätte er es wohl nicht geglaubt.

Einerseits faszinierte ihn die Stadt. Mit ihren unendlichen Häuserschluchten, den Unmengen an fremden Völkern, Sprachen, Geräuschen und Gerüchen übte sie einen geheimnisvollen Reiz auf Naoko aus, dem er sich nur schwer entziehen konnte.

Doch spürte er auch - mehr als wohl jeder andere - wie sich die Geister aus diesem Ort der Zivilisation und des technischen Fortschritts zurückgezogen hatten. Es war das gleiche Gefühl, das ihn damals beim Besuch in Westtor befallen hatte. Weniger bedrohlich diesmal, doch ungleich intensiver.

Der plötzliche harte Wintereinbruch war ebenfalls eine neue Erfahrung für den Hin aus dem Chondalwald. In seiner Heimat war Schnee praktisch unbekannt und die Kälte machte Naoko anfangs schwer zu schaffen, da seine Kleidung natürlich völlig unpassend gewesen war.

Erst nachdem er sich einen Wintermantel und andere wärmende Kleidung zugelegt hatte, stieg auch seine Laune wieder etwas an und er versuchte sich so gut es ging mit der Situation zu arrangieren.

Mit der Zeit gelang es ihm, sich auch äußerlich der neuen Umgebung anzupassen. Die wilde harzgefestigte Frisur und die aschefarbene Gesichtsbemalung verschwanden fürs Erste und zum Vorschein gekommen war ein ansehnlicher junger Halbling mit etwas blasser Haut, und klugen aber nachdenklichen grünen Augen.
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Naoko ließ sich das Essen schmecken. Er war guter Laune und lächelte in letzter Zeit viel. Nur ab und an wenn ihn Gedanken an seine Heimat und an das Haus des Kreises einholten, wurde er nachdenklich und spürte, dass der Drang, loszuziehen und weiterzukämpfen noch nicht erloschen war - und niemals erlöschen durfte!

Schweigend blickte er Ciarán hinterher. Der Elf schien seit ihrer Ankunft in Tiefwasser einen inneren Kampf auszufechten, den sich Naoko nicht recht erklären konnte, und er sah ziemlich miserabel aus als hätte er in letzter Zeit kaum Ruhe gefunden.

Mittlerweile hatte Naoko großes Vertrauen zu den drei neuen Mitstreitern gefasst. Doch Ciarán war für ihn immer noch ein großes Rätsel. Naoko vermutete, dass die Gedanken des Elfen zu oft um irgendwelche arkanen Formel kreisten und da er selbst davon keine Ahnung hatte, hielt er es für das beste, sich nicht übermäßig viel in Ciaráns Angelegenheiten einzumischen.

Naoko hielt ein dampfende Kanne in die Luft und schaute fragend in die Runde. "Tee?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 29.09.2008, 20:38:41
"Aye!" Reina hielt ihm ihren Becher unter die Nase.

Wie seltsam dass das Portal von einem düsteren Ort zu einem so bequemen und angenehmen geführt hatte. Noch nie war Reina in einer so grossen Stadt gewesen, also hatte sie die Zeit genutzt sich überall umzusehen.
Doch sie waren nicht zum Vergnügen hier. Wohin war Largo geflüchtet?
Natürlich war es unmöglich ihn in der ganzen Stadt zu suchen und sein seltsamer zeitlicher Vorsprung machte es nicht leichter ihn zu verfolgen.
Es war erfolgversprechender sich eine neue Spur zum Kreis zu suchen...

Nachdem die Halbelfe die Tasse ausgetrunken hatte lief sie ungeduldig um den Tisch herum. "Was machen wir heute? Unser Gastgeber ist nicht zuhause, also sollten auch wir hier nicht rumsitzen!"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 30.09.2008, 01:25:55
Ciarán griff sich einen einfachen, aber stabilen Stock, als er eine passende Schneefläche gefunden hatte. Beinahe hektisch zeichnete er Symbole in den Schnee - Symbole, die für ihn Ereignisse der letzten Zeit darstellten. Ereignisse, aber auch Gefühle, die seltsame Unruhe, die Alpträume...

Alles fügte sich zu einem Bild zusammen. Es war fast, als würde seine Hand von einer fremden Kraft geführt, bis das Bild schließlich vollständig war. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er das Ergebnis. Der Schwarm...

Erst nach einigen Sekunden merkte er, dass er sich an der Innenfläche seiner rechten Hand kratzte. Verwundert blickte er nach unten. Seine Hand... er hatte einen seltsamen Fleck auf der Hand. Einen Fleck, der sich bewegte... sich veränderte... und zu einer monströsen Fratze wurde. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Ciarán auf seine Hand, als der Schmerz allmählich seinen Arm hinaufkroch.

Er stolperte rückwärts in den Schnee, versuchte, die Fratze in seiner Hand im Schnee abzuwischen, doch sie blieb, starrte ihn an aus grün funkelnden Augen.

"Was bist du? WAS BIST DU?" schrie er mit Entsetzen in der Stimme. Sein Entsetzen wurde nur noch größer, als er die finstere Stimme in seinem Kopf hörte: "Jay'lan. Mein Name ist Jay'lan."

Laut schreiend wälzte sich Ciarán im Schnee, und hielt dabei seinen Arm fest, die Augen starr auf die Fratze in seiner Hand gerichtet.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 30.09.2008, 18:02:39
Mit allen Sinnen genoss Mirrasshi ihr Frühstück. Seit einigen Tagen hatte sie nun gelernt ihre derzeitige Situation zu akzeptieren und ihren Nutzen daraus zu ziehen. Die zwei Monate, die sie durch die Reise durch das Portal verloren hatten, hatten dafür gesorgt, dass die Priesterin nun ihren ersten Winter im Norden miterleben musste. Trotz ihres dichten Fells machten die niedrigen Temperaturen der Katzenfrau schwer zu schaffen und nur widerwillig lief sie tatsächlich einmal durch den Schnee oder ließ es zu, dass die kalten Wasserkristalle auf sie hinabfielen. Trotzdem konnte sie nicht leugnen, dass ihr die Annehmlichkeiten, die sie im Hause ihres Gastgebers erfuhren durchaus behagten und so verbrachte sie den größten Teil ihrer Zeit damit, vor dem Kaminfeuer zu liegen und sich zu wärmen.

Gemeinsam mit Reina und Naoko trank sie nun zum Abschluss des Frühstücks noch eine Tasse dampfenden Tees und lehnte sich dabei gemütlich zurück. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Ciarán den Raum verließ, machte aber keine Anstalten, ihn aufzuhalten. "Er hat seinen Freund zurückgelassen und macht sichvermutlich jetzt noch Vorwürfe deswegen.", überlegte sie sich, "Ich kann das schon verstehen, aber zumindest wissen wir nun, dass er überhaupt wieder erwacht ist."

Gerade dachte Mirrasshi über eine passende Antwort auf Reinas ungeduldige Aufforderung nach, als sie auch schon von draußen Ciaráns Schreien hörte. Erschrocken sprang sie auf, warf sich ihren dicken Wintermantel über, den sie sich vor Kurzem gemeinsam mit Naoko erworben hatte und lief zur Tür um zu sehen, was den Elf so aus der Fassung gebracht haben könnte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 30.09.2008, 19:46:26
Reina lief direkt hinter ihr her. Was könnte ihm hier zugestossen sein?
Ein Monster?! Ein Troglodyt? Oder hatte er irgendwelche seltsamen Probleme die sie nicht verstand?
Der Anblick der sich ihr draussen bot deutete eher auf Letzteres hin.
"Was ist passiert?!" Reina starrte genauso besorgt wie befremdet auf den am Boden liegenden Elfen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 30.09.2008, 20:12:02
Ciarán saß im Schnee und starrte mit weit aufgerissenen Augen seine Hand an. Er schrie nicht mehr, aber sein Entsetzen war ihm immer noch anzusehen. Als Mirrasshi und Reina kamen, beachtete er sie zunächst scheinbar nicht - dann drehte er seine Hand, so dass die beiden Weggefährtinnen seine Handfläche sehen konnten.

Was sie dort erblickten, machte ohne weitere Erklärungen klar, weshalb er geschrieen hatte.

(http://www.web-lions.de/symbiont.jpg)

Die Fratze starrte die beiden mit einem Grinsen an, das das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 30.09.2008, 20:47:18
Die Halbelfe starrte zurück. "Wie.... was...... ...?"
Das kann nicht sein. Hä? Ich träume bestimmt noch.
Sie schüttelte den Kopf, dann sah sie wieder die Fratze an...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 01.10.2008, 19:40:52
"Es... es war einfach da!"

Noch immer hielt der Elf sein Handgelenk fest, als sei seine Hand ein gefährlicher Fremdkörper. Und vielleicht war das nicht einmal falsch...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 01.10.2008, 20:01:37
Brrruuuah....! Ugnor tauchte prustend aus dem Waschzuber auf und schüttelte den Kopf. Wie herrlich war das Lavendelbad, wie wohltuend nach all den Strapazen der letzten Wochen. Ugnor atmete tief durch. Er fühlte sich wie der König der Welt.
Ugnor wischte das beschlagene Waschraumfenster frei. Dort lag sie unter ihm. Die Metropole Tiefwasser, Stadt der begrenzten Unmöglichkeiten. Durch die Schlieren des kondensierten Wassers verzerrt, erschienen die Gebäude und Häuser noch unwirklicher und mysthisch.
Ugnor reckte seinen Kopf ein wenig. Das Wasser plätscherte dabei und trat kurz über den Rand. Trotz der Jahreszeit war ein reges Treiben auf den Straßen. Irgendein Fest stand bevor, Ugnor runzelte die Stirn. Er hatte vergessen, welches.

Bei Tempus, das Wasser ist herrlich...

Seit einigen Tagen residierten sie alle in Tiefwasser und Ugnor hatte es genossen. Es gab so viel zu sehen und Ugnor hatte bisher nur den geringsten Teil erforscht. Er glaubte sogar, leibhaftige Oger gesehen zu haben, wie sie beim Bau eines Hauses halfen. Vielleicht waren es aber auch nur häßliche, große Menschen.

Zufrieden lehnte er sich zurück und versuchte mit seinem Arm an das kleine Tischchen etwas abseits zu gelangen, auf dem ein kleines Tablett mit Teigtaschenlag. Diese Teigtaschen waren unglaublich. So etwas Leckeres hatte Ugnor noh nie gegessen. Ein seltsam schlitzäugiger Mensch hatte sie verkauft. Und er hatte einen lustigen Akzent gehabt. Er kam bestimmt von weit her.

Mit seinem Bauchladen und den Dingern wird er es noch weit bringen. Ugnor stopfte sich eine ganze Tasche in den Mund und kaute genüsslich. Nachdem seine Hand übe rdas leere Tablett tastete und er einen unwilligen Laut von sich gab, erhob er sich und machte sich reisefertig, bereit, einen weiteren Teil dieser Metropole zu erkunden.

Erfrischt ging er in den Frühstücksraum und sah den Rest an einem Tisch sitzen. Gerade wollte er die anderen begrüßen, ertönte ein Schrei von außerhalb des Hauses. Es war Ciaran.

Braucht das Spitzohr wieder mal ne Amme?? Ugnor hatte sofort schlechte Laune. Schnell stürmte er die Türe hinaus und zog seine Axt dabei. Der Luftzug verteilte den leichten Duft von Lavendel im Raum.
Guten Morgen! Was ist hier los?, rief Ugnor ernst, als er Mirrashshi und Reina bei Ciaran erblickte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 01.10.2008, 20:07:39
Was auch immer das sein mochte, es war offensichtlich echt.
Reina betrachtete das Grinsen mit düsterem Blick und versuchte die Aura des Bösen zu erspüren die zweifelsohne von ihm ausgehen musste.

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 01.10.2008, 22:22:17
Tatsächlich erwies sich Reinas Ahnung als richtig und die merkwürdige Fratze als böse, auch wenn der Zauber ein recht merkwürdiges Nebenergebnis zeigte. Die Aura schien nämlich zu oszillieren, als würde sie von Ciaráns eigener Aura überlagert und würde sich gegen ihn zur Wehr setzen müssen, als würde Ciaráns Aura versuchen, das Wesen zu absorbieren.

Was irgendwie zum Gesichtsausdruck der Fratze passte, denn diese wirkte bei aller nach außen zur Schau gestellten Boshaftigkeit angestrengt, als unterliege sie schlimmen Schmerzen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 02.10.2008, 02:04:40
Stirnrunzelnd stand Naoko auf, warf sich seinen Mantel um und folgte den anderen nach draußen, wo ihn die kühle Winterluft empfing. Er sah, dass Ciarán zu Boden gegangen war und beschleunigte seine Schritte.

Als er sah, was los war, sprach er Ciarán an: "Was habt Ihr getan? Ist das einer Eurer Zauber?" Naoko ging neben dem Elf in die Hocke.

Seine linke Hand tastete nach dem Lederbeutel mit der Heiligen Erde an seiner Brust. Er machte sich bereit, den bösen Geist notfalls gewaltsam auszutreiben. 'Oh, mächtige Pah, Schwester der Sonne! Der Nachtfuchs bittet um deinen Beistand.'

"Habt keine Angst", versuchte der kleine Schamane den Magier zu beruhigen.

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 02.10.2008, 08:05:41
"Kein... kein Zauber", erklärte Ciarán. "Es ist einfach erschienen. Anfangs hatte ich Schmerzen, aber... ich... ich glaube, ich konnte es zurückdrängen."

Mit einem Mal weiteten sich seine Augen. "Das Portal! Nach dem Portal, die Schmerzen... es fühlte sich genauso an!"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 02.10.2008, 09:40:36
Ugnor wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Ängstlich sah er auf siene Hand, ob dort nicht auch eine Fratze war, schließlich war auch er durch das Portal getreten. Aber da war nichts.

Geht zur Seite, wir müssen ihm die Hand abschneiden! Ciaran halt still, ich werde es entfernen.

Ugnor war bereit, Ciaran von diesem Monsterding zu befreien. Etwas, das gegen den eigenen Willen an einem wuchs, konnte nichts Gutes bedeuten.

In Tiefwasser gibt es wirklich alles, sogar Warzen mit Gesichtern....
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 02.10.2008, 10:30:39
"Whou whou whou!" Naoko stellte sich schützend vor Ciarán. "Ehe wir nicht wissen, was es ist, sollten wir hier niemandem mal eben eine Hand abhacken."

An Ciarán gewandt, fügte er hinzu: "Wenn es nicht einer Eurer Zauber war, sollten wir Euch zu einem Tempel bringen und Euch dort untersuchen lassen. Vielleicht kann man Euch dort helfen. Wir dürfen Euch jedenfalls erstmal nicht aus den Augen lassen.

Welche Tempel sind hier in der Nähe?"
, fragte Naoko in die Runde. Bisher hatte er sich für derlei Dinge nicht sonderlich interessiert.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 02.10.2008, 12:06:44
Wieso, ich hab neulich jemanden gesehen, der hat jemandem nen Bein wieder nachwachsen lassen. Zu dem gehen wir dann und Ciaran hat wieder eine normale Hand.
Auf Naokos ungläubigen Blick darauf schnaubte Ugnor. Naa gut, aber sagt nicht, ich hätte nichts unternehmen wollen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 02.10.2008, 13:46:56
Für einen Moment scheint Ciarán das Gespräch über das Abschlagen seiner Hand nicht mitzubekommen. Auf einmal sagt er leise: "Es hat Schmerzen. Ich... ich kann es fühlen. Es... ja, es fühlt sich übel an, aber auch... verloren."

Ciaráns Gesichtsausdruck lässt sich am besten mit einem Wort beschreiben: Verwirrung.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 02.10.2008, 15:49:58
Ugnor... das sah ihm ähnlich dass er gleich zu so drastischen Maßnahmen greifen wollte.
Obwohl, hatte sie selbst nicht die selbe Idee gehabt?
Ich könnte... Für einen Moment war Reina versucht die Fratze tatsächlich zu verprügeln, doch würde das Ciarán von diesem bösen Wesen befreien?
"Nein... Lasst uns schnell zum nächsten Tempel gehen!"
Mit festem Griff packte die Paladinin den Elfen und zog ihn mit sich.
Bestimmt können die Priester ihm besser helfen als ich.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 02.10.2008, 15:57:30
"Wartet!" ruft Ciarán, wehrt sich aber nicht gegen Reinas Griff. "Es... es ist an mir dran. Ich will wissen, was es ist, bevor ich damit zu einem Priester gehe. Wenn so jemand vorschnell einen Zauber auf mich anwendet, kann er vielleicht auch mir schaden. Es - es hat zu mir gesprochen. In Gedanken. Vielleicht kann ich erst selbst mehr herausfinden."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 02.10.2008, 16:07:04
"Zu gefährlich. Stell dir vor was es mit dir machen könnte!"
Irgendwie stimmte es allerdings schon. Was wenn sie an einen Stümper gerieten?
Wie immer liess sich schnell eine passende Antwort finden.
"Wir können ja mehrere Tempel aufsuchen. Es ist nicht so dass wir dem Priester erlauben würden dich zu braten oder so etwas."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 02.10.2008, 17:48:00
"Reina hat Recht. Wenn dieses Ding böse sein sollte, dürfen wir nicht warten bis es sich Eures Verstandes bemächtigt hat. Erinnert Euch, was mit Lysander damals passiert ist."

Naoko schaute sich um. Er wusste, dass es in der Nähe einen Tempel Mystras, der Göttin der Magie, gab. Besser als nichts!

"Kommt, bringen wir Euch zum Haus der Magie! Es ist nicht weit von hier.
Und keine Angst: Vorschnell werden wir niemanden an euch rumpfuschen lassen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 02.10.2008, 22:03:18
Ciarán schüttelte den Kopf. "Naoko, Euch vertraue ich. Ihr könnt Eure Geister befragen. Wenn uns das nicht weiterbringt, gehe ich mit zum nächsten Tempel."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 02.10.2008, 23:57:36
Naoko schien wenig begeistert von Ciaráns Vorschlag. Warum sträubte sich der Elf so sehr gegen klerikale Hilfe? Etwas hilflos blickte der Schamane in die Runde ob jemand einen konstruktiven Vorschlag unterbreiten würde.

Er überlegte kurz und nickte dann etwas widerstrebend. "Also gut. Ich kann es probieren. Steht auf! Wir sollten vielleicht lieber rein gehen ehe uns noch jemand sieht.

Doch macht Euch nicht zu große Hoffnungen."
Irritiert blickte Naoko auf Ciaráns Hand. "Die Verbindungen zur Geisterwelt sind sehr schwach innerhalb der Mauern dieser Stadt."

Als Ciarán einen Augenblick nicht in Naokos Richtung schaute, wurde dessen Blick für die Dauer eines Herzschlages leer und abwesend als er sein Bewusstsein für die Geisterwelt öffnete.

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 03.10.2008, 00:13:05
"Naoko, Euch vertraue ich."
Mir etwas nicht? dachte Reina ein wenig genervt.
Da will man mal jemandem was Gutes tun und der weigert sich einfach! Statt den Elfen loszulassen zog sie ihn jetzt in die andere Richtung, ins Haus zurück, so wie Naoko vorgeschlagen hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 03.10.2008, 01:54:25
Ciarán ließ sich ohne Widerstand von Reina mitziehen, während sein Blick zwischen seiner Hand - oder vielmehr dem Ding an seiner Hand - und Naoko hin- und herwanderte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 05.10.2008, 12:46:03
Zu seiner Überraschung stellte Ciarán fest, dass Naoko stehen geblieben war, den Blick starr auf ihn gerichtet und scheinbar unfähig jeder Bewegung. Für einen Moment schien es, als sei jedes Leben aus ihm gewichen, dann fing er unkontrolliert an zu zittern und sank schwer atmend zu Boden.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 05.10.2008, 13:22:16
Noch immer leichenblass blieb Naoko eine Weile auf Knie und Hände gestützt vornübergebeugt im Schnee hocken, den Mund geöffnet und den leeren, erschrockenen Blick nach unten gerichtet. "Oh, steh uns bei...", hauchte er schließlich, dann ließ er sich von jemandem hochhelfen und versuchte, seine zitternden Knie zu beruhigen.

"Es geht schon wieder", sagte er leise, deutete auf den Hauseingang und nickte nur.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 05.10.2008, 14:34:18
Sofort liess Reina den Elfen wieder los um Naoko zu helfen.
Was konnte ihn an der Grimasse so erschreckt haben? Gut, sie war böse, aber besonders stark schien sie eigentlich nicht zu sein.
Als alle im Haus waren schloss sie die Tür und begann ihn mit Fragen zu überhäufen.
"Was ist los? Was habt ihr gesehen?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 05.10.2008, 19:21:43
Mit einem Gesichtsausdruck irgendwo zwischen brennender Neugier und tiefster Verunsicherung folgte Ciarán den Anderen ins Haus, wo er gebannt auf Naokos Erklärung wartete.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 05.10.2008, 23:29:38
Naoko zog sich einen der Stühle vom Frühstückstisch heran und setzte sich. Noch immer lagen große Verwirrung und Schrecken auf seinem Gesicht, doch langsam schien er sich wieder zu fassen.

"Es... es war eine Vision", antwortete er gedankenverloren auf Reinas Frage während sein Atem sich allmählich wieder beruhigte. "Sie war... überwältigend. Viel stärker als damals... Damals als ich vor dem drohenden Untergang meiner Heimat gewarnt und in den Norden geführt wurde." Naokos Stimme wurde drängender. Er blickte in die Gesichter der Gefährten. "Die große Schlange wird bald erwachen wenn nichts geschieht. Das Haus des Kreises steht kurz davor, sein Ziel zu erreichen." Er hob seine Hand. "Es muss jetzt nur noch danach greifen", Naokos Finger griffen symbolisch ins Leere "und die Welt wie wir sie kennen wird untergehen."

Er schüttelte energisch den Kopf und stand auf.

"So weit darf es nicht kommen! Wir haben lange genug untätig rumgesessen und Winterschlaf gehalten. Genug damit!

Es ist nicht nur unser Schicksal, das auf dem Spiel steht. Daher werden die Götter und Geister uns Hilfe zur Seite stellen. Und vielleicht werden wir diese Hilfe manchmal dort finden, wo wir es am wenigsten vermuten."
Damit blickte Naoko wieder Ciarán und dessen Hand an. "Ciarán. Dieser fremde Geist in eurem Körper... auch seine Existenz wäre durch ein Erwachen der großen Schlange gefährdet. Unter anderen Umständen, hätte ich vielleicht Ugnors Vorschlag zugestimmt. Doch ich glaube, dass es sich um ein Zeichen der Geisterwelt handelt. Ich glaube, dass dieses ungewöhnliche Ereignis einem höheren Zweck dient, den wir jetzt noch nicht abzuschätzen vermögen. Fürchtet Euch nicht davor."

Naoko schritt auf Ciarán zu und bedeutete ihm, seine Hand vorzuzeigen.
'Warum bist du hier? Was ist deine Bestimmung?' fragte Naoko das Wesen in der lautlosen Sprache.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 06.10.2008, 00:09:54
"Heisst das er muss dieses Ding mit sich herumtragen?!"
Das konnte Reina sich kaum vorstellen. Sie zumindest würde es zu gerne loswerden, dieses verschlagene Grinsen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 06.10.2008, 01:10:13
"Ich weiß es nicht", antwortete Naoko ohne sich zu Reina umzudrehen. "Aber möglicherweise kann es uns ja Auskunft geben..."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 06.10.2008, 07:42:08
Ciarán nickte - er schien nicht den Eindruck zu machen, als überraschten ihn die Worte des Halblings. "Jay'lan. Das Wesen heißt Jay'lan."

Warum bist Du hier? Und... warum ich? fragte er das Wesen in Gedanken.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 06.10.2008, 08:26:13
Ich traue dem Ding nicht. Die Hand sollte ab. Ich will selbst bestimmen, woher ich Hilfe bekomme und woher nicht, das da kann nicht gut sein und ich werde mir doch nix von ner Warze mit Gesicht sagen lassen.
Außerdem, wer sagt, daß wir Hilfe benötigen? Wir haben es bis jetzt auch so ganz gut hinbekommen, trotz
, und dabei schaute er Ciaran und Reina lange in die Augen, gewisser Behinderungen. Ciaran sollte zu nem Tempel und wir sollten mehr über das Ding herausfinden. Ich will wissen, was es alles vermag, und wer sagt uns denn, daß es nicht Ciarans geist übernommen hat? Weg damit, sage ich!
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 06.10.2008, 14:52:04
Einige Monate zuvor:
Besorgt und ungeduldig hockte Yuki mit den anderen bei Ciaràn und wartete darauf, dass der Elf aus seiner Ohnmacht wieder erwachte. Als er kurz nach durchqueren des Portals schreiend zusammengebrochen war, hatte es sich furchtbar erschreckt, aber Mirrasshi hatte behauptet, dass er vermutlich bald wieder erwachen würde und inzwischen vertraute es der Katzenfrau soweit, dass es bereit war, erst einmal abzuwarten.
Doch die Zeit wurde ihm zu lang und es suchte etwas, um sich zu beschäftigen und seinen Geist von den Sorgen abzulenken, die es mit jeder verstreichenden Minute immer mehr quälten. Der Beutel, den sie in Sae'Taz' Höhle gefunden hatten, hatte seine Neugier geweckt und so nahm es ihn an sich, um herauszufinden, was es mit der seltsamen pelzigen Kugel in seinem inneren auf sich hatte. So griff es hinein und nahm die Kugel, die der einzige Inhalt des Lederbeutels zu sein schien hinaus und unterzog sie einer genaueren Betrachtung.
Schnell erstarb jedoch sein Interesse wieder, als es feststellte, dass es sich offensichtlich um nicht mehr als das handelte, wonach es aussah: eine Kugel mit Pelz drumherum. Also entschloss es sich, stattdessen den Beutel genauer zu untersuchen und warf abei das kleine pelzige Ding achtlos beiseite...

Jetzt:
Entsetzt betrachtete Yuki die teuflische Frtze, die sich in Ciaràns Hand gebildet hatte.
Wie kann so etwas geschehen? Woher kommt das? Was ist das?
Seine Gedanken überschlugen sich und lange war es nicht fähig, sich auf einen bestimmten Gedanken zu konzentrieren, geschweige denn, ihm mit Worten Ausdruck zu verleihen.
Doch bei all dem Schrecken konnte es auch nicht verhindern, dass es von Neugier gepackt wurde, so hörte es genau zu, was die anderen sagten und auch als es ihnen wieder ins Haus gefolgt war, lauschte es aufmerksam den Worten der Klügeren in der Gruppe - als Naokos und Ugnors.
Ugnors Meinung, man solle die Hand einfach abschlagen fand es ein wenig radikal, doch wenn es keine andere Möglichkeit gäbe, würden sie das wohl tun müssen. Naoko hingegen hatte wohl irgendwie mit dem Ding gesprochen und glaubte jetzt, es könne ihnen helfen...
"Auf einen Versuch können wir es doch mal ankommen lassen." schlug es deshalb insbesondere an Ugnor gewandt vor.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 06.10.2008, 15:25:01
Es wurde eine böse Wesenheit festgestellt, und zwar von Reina, Naoko reagiert entsetzt und Ciaran weigert sich, einen Tempel aufzusuchen, um fachmännischen Rat einzuholen, das sieht für mich danach aus, daß er sich vor irgendetwas fürchtet, aber weshalb, wir wollen ihm helfen oder weiß er etwas, das er uns verheimlicht, womit ich wieder ganz schlechte Laune bekomme und zu drastischen Mitteln greifen werde, wenn ich mich gezwungen sehe?
Oder das Ding da hat ihn in seiner Gewalt, wo wir sofort handeln müssen, weil niemand das Recht hat, des anderen Geist zu annektieren. Und wenn das so ist, dann kann ich verstehen, weshalb Ciaran sich weigert, denn er ist nicht mehr er selbst und wir haben die Pflicht, ihn davon zu erlösen. Ich werde das Ding nicht dulden, solange wir nicht alles genau wissen, und unsere Fähigkeiten in allen Ehren, wir sind hier in Tiefwasser und haben hier bestimmt kompetentere Ratgeber in der Nähe. Ich lasse mir nicht einreden, das Ding da könne hilfreich sein. Ich will entweder wissen, was es ist oder nicht wissen und es loswerden. Angesichts der Möglichkeit, daß Ciaran nicht mehr Ciaran ist, empfehle ich Arrestierung und sofortige Überbringung in einen Tempel, der uns weiterhelfen kann. Da Ciaran irgendwie was mit Magie am Hut hat, sollten wir sofort!!!!! zu einem dafür zuständigen Tempel gehen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 06.10.2008, 16:04:48
"Ugnor hat Recht", erklärte Ciarán. "Ich weiß zwar, dass ich noch ich selbst bin, ich weiß aber nicht, welche Macht das Wesen noch auf mich ausüben kann. Der Grund dafür, dass ich in keinen Tempel will, ist, dass ich weiß, dass Priester und Kleriker oftmals... ihren eigenen Regeln folgen, auch wenn das vielleicht nicht dem entspricht, was Suchende sich erhofft haben. Ich möchte niemandem mein Schicksal anvertrauen, den ich nicht kenne. Ich möchte mein Schicksal aber auch nicht in die Hand dieses... Wesens legen. Gleichzeitig... es ist schwer zu erklären, aber ich spüre etwas an diesem Wesen. Ich kann zwar auch das Böse an ihm wahrnehmen, aber da ist noch mehr... eine Art... Übereinstimmung. Auf magischer Ebene."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 06.10.2008, 18:10:05
Gut, da ist schon der Beweis, daß Ciaran noch er selbst ist. Nur noch zu klären, was es genau ist. Wissen wir, wo dieser Msytradings steht? Dann lasst uns da hin.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 06.10.2008, 23:18:41
Naoko nickte. Er war etwas enttäuscht, dass das Wesen sich nicht äußern zu wollen schien. Doch dass Ciarán immerhin noch zu Vernunft und Einsicht fähig war, beruhigte ihn.
"Ja, ich weiß es und ich hielte es auch für das Beste, dort hin zu gehen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 07.10.2008, 00:03:57
Ciarán nickte, dann blickte er zuerst Naoko, dann Reina an. "Ich will auch wissen, was hier passiert. Aber... ich möchte auch selbst entscheiden, was mit mir und... meiner Hand geschieht." Bei diesen Worten blickte er kurz zu Ugnor, dann wieder zu Reina. "Bitte versprecht mir, dass ihr mich unterstützt, dass ich selbst entscheiden kann. Es ist... ich spüre da etwas. Es ist wichtig."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 07.10.2008, 02:30:45
"Natürlich wirst du deine Hand behalten, wir sind doch keine Barbaren!" versicherte Reina. "Die Priester sicher auch nicht. Wenn doch werde ich sie aufhalten damit du entkommen kannst."
Obwohl es garantiert nicht nötig sein wird.
Ein wenig fühlt Reina sich wie eine Kindergärtnerin die mit ein paar besonders anstrengenden Kindern redet.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 07.10.2008, 02:46:09
Lange fehlten Mirrasshi die Worte, seit sie das kleine Gesicht erblickt hatte, welches in Ciaráns Hand erschienen war. Überraschung und Ekel vermischten sich, konnten aber nicht eine gewisse Faszination an diesem merkwürdigen Ding vertreiben. Erst Naokos Vision riss sie wieder aus ihrer scheinbaren Geistesabwesenheit.

"Es handelt sich hier offensichtlich um eine Art Parasit.", erklärte sie nüchtern, "Ob er bösartig oder gutartig ist, hängt letzten Endes nur davon ab, ob er Ciarán schadet oder nicht. Wir sollten also einfach abwarten, ihn beobachten und das Beste hoffen. Wenn sich herausstellt, dass es ein schädlicher Organismus ist, werden wir ihn herausschneiden. dafür muss Ciarán nicht unbedingt die ganze Hand verlieren."

Vertrauensvoll wandte sich die Priesterin dann an Naoko: "Ich glaube zwar nicht, dass uns dieses Ding irgendwie von Nutzen sein kann, aber ich habe schon häufiger gesehen, wie mein Onkel Parasitenbefall behandelte und ich bin sicher dass uns diese Operation mit eurer Hilfe, Herr Ajani, jederzeit gelingen kann. Alles was wir dafür benötigen ist starker Alkohol, ein heißes Messer und viel sauberes Verbandsmaterial."

An Ugnor gewandt ergänzte sie aber noch: "Ich bin zwar der Meinung, dass wir uns möglichst bald Herrn Ajanis Weisung zufolge darum kümmern sollten, dass das Haus des Kreises seine verderblichen Ziele nicht erreicht, aber den Tempel der Mystra aufzusuchen kann auf keinen Fall schaden. Aus verschiedenen Gründen."

Mit diesen Worten nahm sie Ciarán an der Hand - jene, die kein Gesicht zeigte - und führte ihn aus dem Haus und in Richtung des Mystra Tempels. Sie war der Meinung, dass dieses Vorhaben nun auf allgemeine Zustimmung gestoßen war und sie war nicht bereit bei einem bereits gefassten Plan unnötig Zeit zu verschwenden.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 07.10.2008, 10:38:22
In diesem Moment meldete sich Ciaráns neues Anhängsel doch noch, wenn auch nur der Elf selbst sowie Naoko die Worte in ihrem Geist entstehen hören konnten.

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 07.10.2008, 11:41:15
Was mit der Hand geschieht, wird sich im Tempel weisen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 09.10.2008, 11:01:42
Mit einem Blick auf Ugnor entschied sich Ciarán, seine Verwunderung nicht weiter zu zeigen. Er blickte Naoko direkt in die Augen, dann noch einmal kurz zu Ugnor, in der Hoffnung, dass der Schamane verstand.

Was bist du? Von was für einem Traum sprichst du?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 09.10.2008, 21:09:20
Wer bist Du? lautete die einfache Gegenfrage, während sich die kleine Gruppe durch das dichte Gedränge auf der Straße der Singenden Delphine nach Süden bewegten. Überall erkannte man schon Anzeichen für die Festvorbereitungen, wurden Stände aufgestellt. Eifrige Lastenträger schoben Karren mit allen möglichen kulinarischen Kostbarkeiten vor sich  her, obwohl es dafür noch eigentlich viel zu früh war. Man konnte aber sicher gehen, dass nichts davon in den drei Tagen bis zum Festbeginn schlecht werden würde. Die Händler ließen sich nur das Zusatzgeschäft nicht entgehen, dass ihnen die Vorfreude der Einheimischen speziell nach dem schweren letzten Jahr und dem harten Winter einbringen würde.

Hier und da wurden die ersten Girlanden aufgehängt und mehr als ein stolzer Hausbesitzer stand mit einem Eimer Farbe auf einer Leite und verpasste dem Anstrich seines Domizils den letzten Schliff. Ein rauschendes Fest stand bevor, soviel konnte selbst der Ortsunkundige erkennen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 09.10.2008, 21:58:51
Ich... bin Ciarán. Und du... bist an meiner Hand. Was einige meiner Gefährten dazu bringt, darüber nachzudenken, mir die Hand abzuschlagen. Deshalb wären Antworten gut...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 11.10.2008, 07:09:03
Vor ein paar Tagen:
Yuki nutzte seinen Aufenthalt in der Stadt, um sich endlich einmal die Zeit zu nehmen und die restlichen gefundenen Gegenstände etwas genauer anzusehen. Außerdem gab ihm das die Möglichkeit, sich nicht um kompliziertere Fragen zu kümmern. Der graue Beutel in dem die pelzige Kugel bereits wieder aufgetaucht war, hatte sich schon als interessanter herausgestellt, als er schien. Die Fledermaus, in die sich die Kugel verwandelt hatte, kaum dass Yuki sie weggeworfen hatte, brachte es allerdings auf eine weitere Idee...
Irgendwann schaffte es, Ugnor davon zu überzeugen mit ihm zu einem Schmied zu gehen, wo es dann die Blechkrone hervorbrachte, die zuvor dem Goblinkönig Krig gehörte.
"Könntest Du die vielleicht ein bisschen kleiner schmieden?" fragte es den Mann höflich und auf dessen fragenden Blick fügte es noch schnell an: "Naja, ich meine so, dass sie auch einer Fledermaus passen könnte."

Jetzt:
"Es wurde eine böse Wesenheit festgestellt, und zwar von Reina." brummelte Yuki missmutig vor sich hin, während es den anderen folgte.
Als ob das etwas zu bedeuten hätte. Selbst wenn Ugnor ihr glaubt, auf die Meinung der Halbdunkelelfe pfeif ich doch!
Die Tatsache, dass die Paladin das Gesicht in Ciarans Hand als böse ansah war für Yuki eher ein Grund zu glauben, dass es ihnen vielleicht doch helfen konnte. So hielt es sich nun auf dem Weg dicht bei Ciaran und Mirrasshi, einerseits aus Sorge um den Elfen, der sich auch irgendwie Gedanken um Yuki gemacht zu haben schien, andererseits aus Neugier, was es nun mit diesem merkwürdigen Wesen auf sich haben mochte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 11.10.2008, 17:42:53
"He, da seid ihr ja endlich!" Geradezu überfallartig sprang eine unpassend fröhliche Veleri aus einer der vollgestopften Seitgassen hervor und schloss sich ihren Gefährten an. Die Kriegerin, deren Bedürfnis nach Schlaf noch immer nicht zurückgekehrt war, hatte sich bereits vor dem Frühstück verabschiedet hatte um in der schillernden Stadt herumzustreunen, ihr liebster Zeitvertreib seit ihrer Ankunft in Tiefwasser. Von dem seltsamen Gast, der Ciarán befallen hatte wusste sie daher noch garnichts und strahlte bis über beide Ohren. "Ihr glaubt nicht, was ich inzwischen alles gemacht habe!"
Allerdings ist es - durchaus nicht zum ersten Mal innerhalb der zurückliegenden Wintermonate - Veleri deutlich anzusehen: Ihr inzwischen beinahe vollständig dicht und schwarz nachgewachsener Haarschopf war zu einer waghalsigen und verunglückten Frisur aufgetürmt, welche von einem großen, löchrigen Damenhut gekrönt wurde. Diesen hatte sie, ebenso wie ihre anderen Röcke, Blusen, Mäntel und Tücher mit den sie sich völlig chaotisch behängt hatte, nach Gutdünken bei Altkleiderhändlern in den Straßen erworben. Dass sie Auswahl und Zusammenstellung ihres neuen Äußeren jeden Tag aufs Neue ohne jegliche modische oder geschmackliche Treffsicherheit vonstatten ging, dämpfte Veleris Freude an ihrer neugewonnenen Ausdrucksmöglichkeit nicht im geringsten.
Überhaupt war Tiefwasser zu einem befreienden Ort für die Kriegerin geworden, und es war bisher kaum ein Tag vergangen, in dem sie nicht mit sich überschlagender Begeisterung durch die Gassen gelaufen wäre und sich an den Wundern der Hafenstadt ergötzt hätte. Seien es farbige Glasbläserarbeiten, magische Spielereien, fremdartige Speisen und Gerüche oder einfach die sonderbaren Tagtäglichkeiten der Stadtbewohner - wie ein kleines Mädchen hatte Veleri alles bestaunt, untersucht oder zu imitieren versucht. In einer kosmopolitischen Stadt wie Tiefwasser fiel sie dabei sogar weit weniger auf als man denken könnte und keine kleineren Missverständnisse konnten sie davon abhalten, ihre gestohlene Kindheit nachzuholen.
"Stimmt irgendetwas nicht?" bemerkte nun aber sogar die von den aufregenden Festtagsvorbereitungen benebelte die ungute Stimmung der Gefährten und blickte, sogleich nüchterner geworden, fragend in die Runde. Dabei legte sie sogar ihr erst zur Hälfte geglücktes Vorhaben, den Halbork Ugnor in eine irgendwo stibitzte bunte Girlande einzuwickeln zeitweilig auf Eis und ein ahnungsvoller Schatten legt sich über die zuvor leuchtenden grünen Augen der Elan.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 11.10.2008, 17:52:07
Ugnor sah Veleri etwas ratlos an und antwortete starr:
Ciaran hat ne Warze mit Augen an seiner Hand...

Diese Stadt war wirklich zu skurril.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 11.10.2008, 19:28:42
Ciarán seufzte, und zeigte dann Veleri seine Hand. Schulterzuckend erklärte er: "Wir versuchen gerade, herauszufinden, was es ist."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 13.10.2008, 20:59:20
Es dauerte nicht lange, da hatte die Gruppe den langen, endlos erscheinenden Treppenaufgang aus blauem Marmor erreicht, der hinauf zum Haus der Wunder führte. Natürlich wurde ihre Ankunft bemerkt und so erwartete sie beim Eingang zum eigentlichen Tempelkomplex bereits ein junger Priester, der ihnen Mystras Segen entbot und sie nach den Gründen ihres Hierseins fragte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 13.10.2008, 21:46:26
"Ein seltsames Ding an der Hand dieses Magiers." erklärte Reina.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 14.10.2008, 18:00:00
"Wir benötigen die Dienste eines erfahrenen Heilers.", ergänzte Mirrasshi die Worte ihrer Freundin, so als ob sie deren Gedanken übersetzen müsse.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 14.10.2008, 18:43:34
"Eigentlich", warf Naoko nun auch noch ein "wollen wir nur wissen was es ist. Was wir brauchen wäre also ein Gelehrter. Heilung benötigen wir nur, wenn es sich als gefährlich herausstellen sollte."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 14.10.2008, 19:37:10
Scheinbar ein wenig überfordert von den vielen Wortmeldungen hielt sich Ciarán mit weiteren Erklärungen zurück. Tatsächlich aber lauschte er noch immer auf die fremde Stimme, die sich in seinen Geist geschlichen hatte. Er hatte das Gefühl, als sei der Kontakt zu dem Wesen - was auch immer es sein mochte - noch etwas schwach, und die Stimme konnte einfach noch nicht zu ihm durchdringen. Ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen war, wusste er noch nicht so genau...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2008, 20:07:04
"Nun, wenn ihr Rat in arkanen Angelegenheiten sucht, hättet ihr sicher eine schlechtere Entscheidung treffen können, als Euch an die Herrin des Unbekannten zu wenden. Wartet bitte einen Moment in der Empfangshalle, ich werde nachfragen, ob einer der ranghöheren Priester einen Moment für Euch erübrigen kann."

Der junge Mann ließ die Gruppe stehen und verschwand durch eine Seitentür. In diesem Moment meldete sich das Wesen an Ciaráns Hand wieder. Und wieder konnte auch Naoko die Worte in seinem Geist entstehen hören.

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 19.10.2008, 23:32:23
Ein wenig frustriert betrachtete Ciarán seine Hand. Das war nicht sehr hilfreich. Das Wesen begriff offenbar nicht die Situation, und vermutlich würde er am schnellsten ans Ziel kommen, wenn er einfach die Fragen des Wesens zuerst beantwortete. Auf der anderen Seite hatte er zu dem Ding, dass so plötzlich an seiner Hand aufgetaucht war, nicht unbedingt großes Vertrauen.

Es war ein Risiko. Aber es war ein ebenso großes Risiko, auf die Priester zu warten.

Also gut, erklärte er. Stell deine Fragen. Wir sind im Tempel der Mystra, und gleich kommt ein Priester, um dich zu untersuchen und herauszufinden, was du bist. Also beeil dich.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 21.10.2008, 20:08:51
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Es dauerte nicht allzulange, da kehrte der junge Priester mit einem älteren Mann in prächtigen Magierroben zurück. "Magiehüter Ilbrost Mythyl hat sich großzügigerweise bereit erklärt, eurem Anliegen Gehör zu schenken." Es lag gerade soviel Betonung auf dem Wort "großzügigerweise", dass die so Angesprochenen heraushören konnten, dass diese Großzügigkeit eine Erwiederung erwartete.

Ilbrost, gepflegter Schnauzbart in braungebranntem faltendurchfurchten Gesicht fuhr sich, als sein Name genannt wurde, unwillkürlich durch das schon etwas schüttere, streng nach hinten gekämmte graue Haar. Die sonore, freundlich distanzierte Stimme verriet aber nichts von dem Alter, dass der Tethyrianer bestimmt schon erreicht hatte.

"Der junge Belton hier meinte, eure Situationsbeschreibung sei etwas dürftig ausgefallen. Immerhin konnte ich seinen Worten entnehmen, dass an Eurer Hand", er nickte zu Ciarán hin, "etwas ist, was dort nicht hingehört. Dürfte ich einen Blick auf dieses etwas werfen? Und wäret Ihr so freundlich, mir bei dieser Gelegenheit zu erklären, wie Ihr an dieses etwas gekommen seid?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 21.10.2008, 22:29:55
Stell deine Fragen, antwortete er dem Wesen knapp. Er würde sich wohl erst daran gewöhnen müssen, mit diesem Etwas zu kommunizieren. Oder auch nicht... je nachdem, was der Priester sagte. Allerdings schreckte ihn etwas an dem Priester ab, und er stellte sich schon jetzt auf eine mögliche Flucht ein.

Ein wenig zögerlich hielt Ciarán dem Priester zuerst die obere Seite seiner Hand hin. Dann drehte er sie um und präsentierte so die seltsame Fratze, die dort erschienen war.
"Ich kenne den Ursprung nicht genau. Wir sind durch ein Portal gegangen, vor einiger Zeit. Ich hatte Schmerzen und verlor das Bewusstsein. Danach war erstmal nichts. Heute kamen die Schmerzen wieder... und damit dieses... Ding."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 21.10.2008, 22:46:55
Naoko, der beide Hände in seinen Manteltaschen vergraben hatte um sich vor der Kälte zu schützen, blickte erwartungsvoll zu dem braungebrannten Priester, der ihnen als Ilbrost vorgestellt wurde. Während dieser noch redete, sprach Naoko, der schräg hinter Ciarán stand, bereits wieder lautlos zu dem unbekannten Wesen. 'Wenn du ein Bote bist, wie lautet dann deine Nachricht und für wen sollst du sie überbringen?'
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 26.10.2008, 20:56:33
"Hat dieses...Ding... irgendetwas getan außer zu erscheinen? Man könnte es fast für ein intelligentes Wesen halten, wenn diese Intelligenz auch eher bösartiger Natur zu sein scheint. Könnt Ihr mir vielleicht noch etwas über die Umstände dieses Portaldurchgangs sagen? Da ihr schon die beiden Ereignisse selbst miteinander in Verbindung bringt?"

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 26.10.2008, 21:32:07
"Es spricht. In Gedanken. Angeblich ist es ein Bote, bisher allerdings kein besonders effektiver. Was es eigentlich will, hat es noch nicht geäußert."

In Ciaráns Stimme ist deutlich eine gewisse Ungeduld zu spüren, dann aber scheint er sich auf etwas zu besinnen. Ruhiger fügt er hinzu: "Ich spüre es. Eine Art... emotionale Verbundenheit. Ob es nun gut oder schlecht ist, ob es mir schadet oder nicht... aber das Wesen fühlt sich verloren. Das habe ich von Anfang an gespürt."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 26.10.2008, 21:33:48
Wieso hast du dich an mich geheftet? fragt Ciarán in Gedanken. Zufall, oder hast du mich ausgewählt? Hat es etwas mit meinem magischen Studien zu tun?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 26.10.2008, 23:21:51
Während die anderen diese vertrackte Situation zu entwirren versuchten, tat Veleri das was sie am Besten konnte: Sie war abgelenkt. Mal mit großen, staunenden Augen, mal nachdenklich den Kopf schieflegen und dann wieder angewiedert das Gesicht verziehend betrachtete die Psionische Kriegerin die verschiedenen Symbole, Texte und Darstellungen der Götter, welche die Wände der Empfangshalle oder auch der abzweigenden Gänge schmückten.
Wie eine kritische Kundin beim Kaufen eines teuren Pelzmantels ging Veleri mal hierhin und mal dorthin, schien die verschiedenen Götter geradezu "anprobieren" wenn sie vor deren Symbolen stand, wobei sich schlagartig ihre gesamte Körperhaltung und Ausdruck änderten und nur kurz darauf ebenso rasch wieder abzufallen, wenn eine andere Gottheit ihre Aufmerksamkeit erregte.
Dieses seltsame Schauspiel mochte etwaigen Zuschauern, die mit Veleris Launen noch nicht vertraut wären, befremdlich vorkommen, ein erfahrener Priester jedoch würde in ihren Augen nur zu deutlich den Wunsch nach Leitung und Lehre von und über den Beistand der Göttlichen erkennen können, der ihr bisher vorenthalten geblieben war...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 27.10.2008, 04:05:18
Auch Yukis Interesse schien nach und nach von Ciaràns Gesicht - also dem in seiner Hand - wieder abzufallen. Stattdessen schaute es, während die Männer sich unterhielten, interessiert in der Halle umher, bis sein Blick letztlich wieder auf dem Mystra-Priester zum ruhen kam.
Der kann uns sicher auch nicht helfen, auch wenn der so schlau tut. schloß es während es den Kopf nach rechts neigte. Jedoch sprach es seine Gedanken vorerst nicht laut aus, um den Mann nicht zu verärgern.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 30.10.2008, 20:06:41
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Ilbrost schaute Ciarán zweifelnd an.

"Ich muss zugeben, so etwas noch nie gehört oder gesehen zu haben. Was Ihr da schildert, also die emotionale Verbundenheit, sollte euch zumindest in der Theorie bekannt sein. Jeder Zauberer, der sich einen Vertrauten erwählt, kennt dieses Gefühl. In eurem Fall kann aber, wie es scheint, von Wahl nicht die Rede sein."

Ilbrost zögerte kurz, dann setzte er eine geschäftsmäßige Miene auf.

"Ich muss zugeben, neugierig zu sein und möchte gerne mehr herausfinden. Allerdings verbieten es mir die Regeln des Tempels, ohne Not die Macht der Göttin zu verschwenden. Ich frage mich daher, ob wir vielleicht zu einer Übereinkunft kommen können, die unser beider Interessen dienlich ist."

Forschend blickte der Priester von einem zum anderen, dann nickte er leicht und sprach weiter.

"Könntet Ihr Euch vorstellen, zu gegebener Zeit unserer Herrin einen Dienst zu erweisen, wenn sie Eurer Dienste bedarf? Im Gegenzug würde ich es wagen, in dieser Angelegenheit ihren Rat zu erbitten und um Auskünfte über dieses seltsame Wesen nachzufragen.

Denkt darüber nach, bevor ihr antwortet. Das Angebot ist ernst gemeint, doch wird auch Eure Antwort ernstgenommen werden."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 30.10.2008, 21:26:03
"Was für Dienste?" Reina hatte keine Lust sich zu irgendetwas unbekanntem zu verpflichten, vor allem wenn das Angebot von einem so ominösen Priester kam.
"Die Macht der Göttin zu verschwenden" ?!
Wie kam er auf die Idee dass es "Verschwendung" war Ciarán zu helfen?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 30.10.2008, 21:40:16
Ciarán zögerte nur einen winzigen Augenblick, bevor er antwortete. "Unter der Voraussetzung, dass Ihr nichts tut, dem ich nicht zustimme, und dass der Dienst, den ich der Göttin erweisen soll, nicht gegen meine Ethik verstößt, bin ich einverstanden. Aber Ihr würdet diesen Handel nur mit mir eingehen. Meine Gefährten haben damit nichts zu tun."

Bevor der Priester zu einer Antwort kam, blickte Ciarán wieder auf seine Hand. Dann, als wären die vorherigen Worte Ilbrosts erst jetzt in seinen Gedanken angekommen, wurden seine Augen groß. "Ein Vertrauter? Das... macht Sinn. Auf gewisse Weise."

Was genau hast Du gespürt? fragte er zugleich das Wesen an seiner Hand. Wonach hast du gesucht, was jetzt nicht mehr da ist?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 31.10.2008, 01:48:08
Naoko hätte etwas einwerfen können, doch er wollte die Sache nicht noch weiter hinauszögern. Diese ganze Angelegenheit kostete zwar unnötig viel Zeit, die ihnen eigentlich schon zwischen den Fingern zu zerrinnen schien - so kam es dem Schamanen zumindest seit der Vision vor. Doch verstand Naoko auch, dass es zumindest für Ciarán äußerst wichtig war, mehr über die Natur Jay'lans herauszufinden. Und so schwieg der Halbling während er ein paar Schritt tiefer in den Tempel hineinging in der Hoffnung, dass es drinnen etwas wärmer wäre als draußen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 31.10.2008, 13:46:56
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Ilbrosts Blick war auf Ciaráns Antwort hin deutlich kühler geworden, der Elf hatte offenbar nicht in seinem Sinne geantwortet. Seine Stimme blieb aber unverändert freundlich.

"Wie Ihr wünscht. Es steht euch frei, den Preis alleine zu entrichten. Doch wisset, dass meine Herrin nicht handelt. Ich...."

abrupt hielt er inne und blickte zum Eingang zurück, durch den gerade ein Neuankömmling getreten war.

"...bin, überrascht, dass Ihr uns mit unserer Anwesenheit beehrt." beendete er den Satz etwas lahm.

"Bin auch schon so gut wie wieder weg." lautete die zerstreute Antwort des recht betagten alten Mannes, der soeben das Heiligtum betreten hatte. "Oder,ach nein, ich wollte ja zu Melegost, und dann hab ich, ach ja genau, Ugnor, seid Ihr das?"

Nun erkannte auch der Halbork den Mann, den er zum letzten Mal vor etwa 10 Jahren gesehen hatte wieder. Er war damals in den Silbermarschen schon eine Berühmtheit gewesen und Ugnor wusste nicht, wovon er mehr überrascht sein sollte. Das Sandrew der Weise sich nun in Tiefwasser aufhielt? Oder dass er sich an ihn mit Namen erinnerte, obwohl ihre Begegnung schon so lange zurücklag und er damals nur ein unbedeutender junger Mann, fast noch ein Kind,  kurz vor dem Erwachsenwerden gewesen war.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 31.10.2008, 19:44:10
Auf einmal weiteten sich Ciaráns Augen, und er blickte Naoko direkt an. "Largo! Wenn es auf ihn gewartet hat... und nun ist es hier. Das könnte eine riesige Chance sein." Erst dann schien er den Neuankömmling zu bemerken. "Oh, verzeiht."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 01.11.2008, 03:10:43
Ugnor war bis jetzt teilnahmslos mitgelaufen. Von dem magischen Kram hatte er keine Ahnung und es war ihm recht gleich, er wartete nur auf das endgültige Ergebnis, doch als er Sandrew erkannte, fing er sofort an, nachzudenken. Er wusste es nicht mehr aber er war sicher, ihn schon einmal gesehen zu haben.

J...ja. Ja das bin ich., gab er langsam und mit gerunzelter Stirn als Antwort.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 01.11.2008, 20:21:43
Befriedigt grinste Sandrew den Halb-Ork an.

"Wusste ichs doch. Ihr habt damals ganz schön für Aufregung gesorgt, als Ihr Sundabar verlassen habt. Gibt nicht viele Halb-Orks, die es schaffen, dass Menschen große Stücke auf sie setzen."

Der Priester Oghmas kicherte.

"Wussten nicht, ob sie Euch als undankbar abtun oder mit Gewalt in die Akademie verfrachten sollten, um ihre Investition zu schützen. Zum Glück ist Helm Zwergenfreund ein vernünftiger Mann. Ich glaub sogar, dass er eure Beweggründe mehr als gut verstanden hat und sogar ein klein bißchen neidisch auf Eure neue Freiheit schien.

Aber macht euch nix draus, als ich nach Tiefwasser aufgebrochen bin, hat man mich auch für verrückt gehalten. Eine Einschätzung, die so mancher Tiefwasseraner wohl teilt,"
fügte er mit einem listigen Seitenblick auf Ilbrost hinzu, der sich wieder mal nervös durchs schüttere Haupthaar fuhr. Ohne den Mystrapriester zu Wort kommen zu lassen, redete Sandrew weiter

"Hätte allerdings nicht erwartet, euch ausgerechnet vor dem Haus der Wunder wiederzutreffen. Tempus schien nach allem, was man so hörte, eher Euer Fall zu sein. Ihr habt nicht zufällig Lust, einem alten Mann zu erzählen, was Euch hierherverschlagen hat? Vielleicht bei einem Krug kräftigen Bier und nem saftigen Braten? Eure Freunde wären natürlich auch eingeladen?"

Erwartungsvoll blickte er Ugnor an.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 02.11.2008, 11:04:56
Ich habe Aufruhr geweckt? Schien mir eher so, als würde man sich nicht sehr darum kümmern, wer im Corpse ist und wer nicht. Und von den großen Stücken, die Zwergenfreund auf mich hält, weiß ich nix. Mir ging es auf die Nerven, die tägliche Exerzizia durchzuführen, für nichts und wieder nichts. Ich konnte nicht kämpfen, nur üben und trainieren, nem albernen Hauptmann mit Stock im Hintern gehorchen und das war's auch.
Der Ruhm und das Abenteuer aber liegt hier draußen, darin hätte Zwergenfreund investieren sollen, dann wäre ich geblieben. Dennoch habe ich gemerkt, was die Ausbildung bewirkte. Er hat ein gutes Corpse, er sollte allerdings ausrücken, damit es was zu tun hat, ansonsten ist es nutzlos.

Was den Rest betrifft, so nehme ich gerne die Einladung an, doch eins sei gesagt, das Haus der Wunder interessiert mich einen Dreck, wir sind nur hier, da unser Kameradenspitzohr nicht aufpassen kann und ne fette Warze bekommen hat, ich halte mich nur bereit, falls ein sofortiger medizinischer Eingriff benötigt wird. Aber es scheint doch seltsam, daß wir uns gerade vor dem Haus der Wunder treffen....Komm, ich erzähle dir alles Weitere beim Essen. He Ciaran, Naoko, was ist jetzt mit dem Ding da?


Ugnor deutete mit der Axt in seiner Hand auf Ciarans Arm.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 02.11.2008, 11:52:34
Der Halbling kam zu Ugnor herüber gelaufen, nickte dessen Bekannten freundlich zu und reichte ihm die Hand. "Naoko Ajani. Freut mich Eure Bekanntschaft zu machen." Dann wandet  er sich sogleich Ugnor zu. "Bei dem Ding scheint es sich um einen magischen Vertrauten zu handeln wie viele Magier ihn haben. Ciarán vermutet, dass es eigentlich für Largo bestimmt war. Dadurch dass wir ihn wahrscheinlich bei seinem Ritual gestört haben, muss irgendwas schiefgelaufen sein und nun steht das Wesen offenbar unter Ciaráns Kontrolle." Er nickte wie um seine eigenen Worte zu bestätigen.

"Das würde auch meine Vision erklären. Mein Vorschlag wäre, dass wir zunächst abwarten und schauen wie Ciarán mit der neuen Situation umzugehen vermag. Wenn er lernt es noch besser zu kontrollieren, wird ihm dies in seinem arkanen Potential sicher zum Vorteil gereichen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 02.11.2008, 12:08:09
Largos Vermächtnis...., Ugnor konnte sich eines Feixens nicht verwehren. Los, los, lasst uns darauf einen Trinken gehen!
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 02.11.2008, 16:21:19
"Etwas zu trinken könnte ich definitiv gebrauchen." Damit wandte sich Ciarán wieder an den Priester. "Aber natürlich will ich auch mehr hierüber erfahren. Soll ich zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen, damit wir in Ruhe die Untersuchungen durchführen können, oder wollt Ihr es euch lieber jetzt sofort ansehen?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 04.11.2008, 14:37:47
Wieder wurde Ilbrost von Sandrew unterbrochen, bevor er etwas herausbekam.

"Oh ich bin sicher, Ihr müsst die Hilfe Mystras gar nicht strapazieren. Der gute Ilbrost hat bestimmt eine Menge zu tun, und wir Oghma-Priester sind so etwa wie Berufsneugierige. Wenns über euren neuen Freund etwas herauszufinden gibt, schaffen wir das bestimmt. Und wenn nicht, könnt ihr ja immer noch hierher zurückkehren. Macht es gut, Ilbrost, sagt Eurer Göttin einen schönen Gruß, und natürlich Melegost. Sagt ihm, ich komm ein anderes Mal wieder vorbei."

Ilbrost nickte nur ergeben und nickte den Anwesenden zu, dann machte er sich, als ob er einen Stock verschluckt hätte, von dannen. Sandrew zwinkerte Ugnor zu.

"Ganz so zufällig war das gar nicht," erwiderte er in gedämpftem Tonfall. "Falls ihr mir folgen wollt, habe ich eine kleine Überraschung für euch. Ich würde Neu-Olamn vorschlagen, dort könnten wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Ich hab dort ein paar Freunde, die euch gerne behilflich sein werden, mehr über Ciaráns komischen Vertrauten herauszufinden. Ganz zu schweigen davon, dass es dort den besten tethyrischen Wein in ganz Tiefwasser gibt. Wie stehts? Ich lad euch ein."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 04.11.2008, 14:57:28
"Nun gut", erklärte Ciarán leise, "allzu vertrauenserweckend fand ich Ilbrost ohnehin nicht. Allerdings... wüsste ich ganz gerne, wer Ihr eigentlich seid, und Eure Freunde, von denen Ihr sprecht, bevor ich irgendwelche Untersuchungen an mir durchführen lasse. Ugnor kennt Euch vielleicht, ich aber nicht."

An das seltsame Wesen an seiner Hand - seinen Vertrauten? - gewandt, dachte er:

Antworte: Kennst du den Namen Largo?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 04.11.2008, 15:30:39
Ugnor kennt auch deinen Kameraden nicht und hat auf ihn warten müssen. Sie es als Ausgleich an.

Zu Sandrew gewandt nickte er freudig. Natürlich, wie du willst. Dennoch war er vorsichtig, Überraschungen gab es in letzter Zeit genug und stetig von schlechter Natur, sodaß Ugnor wachsam blieb.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 04.11.2008, 20:58:16
"Ihr habt recht, ich sollte mich vorstellen."

Sandrew grinste knapp, während er die Gruppe durch die Straßen Tiefwassers führte.

"Ich bin Sandrew, manche nennen mich einen Gelehrten, andere einen Weisen, aber in Wahrheit bin ich nur ein einfacher Mann, den sein Glaube nach einigen Wirren zu etwas ähnlichem wie dem Hohepriester Oghmas in dieser fürchterlich ungläubigen Stadt gemacht hat."

Nun grinste er offen.

"Wie Freund Ugnor hier stamme ich aus den Silbermarschen und wie ihm wurde es mir auch dort etwas zu langweilig. Ich hatte nur eine bessere Ausrede als er, Gemeindegründung in Tiefwasser klingt viel besser als "Abenteuer und Schätze". Aber wenn ich ehrlich bin, kommt es auf ziemlich das selbe hinaus."

Sandrew wandte sich wieder Ciarán zu.

"Ilbrost ist eigentlich kein schlechter Kerl. Ich halte ihn sogar für sehr fähig, er wäre sicher ein besserer Hohepriester als dieser Barbar Melegost. Nur zu zögerlich. Aber irgendwie befürchte ich, dass Ihr in ein paar ziemlich hässliche Intrigen verwickelt worden wäret, wenn Ihr euer Geschäft mit ihm gemacht hättet. Und ich glaube nicht, dass Ihr die Zeit dazu habt.Doch seht, der Markt."

Tatsächlich öffnete sich vor ihnen nun eine riesige Freifläche, auf der sich unzählige Zelte, Stände und provisorische Holzläden in einem scheinbar völlig chaotischen Durcheinander aneinanderdrängten.

"Passt auf eure Geldbörsen auf. Die verliert man hier sehr leicht."

Hinein ging es in das Labyrinth aus Händlern und Kunden, doch schin Sandrew guter Dinge zu sein, sich nicht zu verlaufen und schritt lustig vorneweg.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 05.11.2008, 08:36:29
Während Ciarán gut auf seine Besitztümer acht gab, sprach der Elf leise zu Ugnor: "Obwohl er einer Eurer Bekannten ist, mag ich ihn irgendwie."

Nur der winzige Ansatz eines Grinsens zeigte, dass dieser Satz weniger ein Angriff, als ein verdecktes Friedensangebot war.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 05.11.2008, 09:52:50
Hm! Sieh es mal so, obwohl du mir auf die Nerven gehst, respektiere ich deinen Nutzen im Kampf, war das einzige, was Ugnor erwiderte. Er beschleunigte seine Schritte, um neben Sandrew zu gelangen.
Es war sehr lange her, seit Ugnor Sandrew zum letzten Mal gesehen hatte und die Nachricht über den Aufruhr, den er angeblich verursacht hatte, machte ihn misstrauisch. Adel war nunmal Adel und spann unzählige Intrigen, um die eigenen Investitionen zu schützen. Gut möglich, daß Sandrew die undankbare Aufgabe hatte, Ugnor auf diplomatischen Wege zurückzubringen, was Ugnor wiederum gar nicht behagte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 05.11.2008, 23:02:34
Naoko hatte mit seinen kurzen Beinen einige Mühe, seinen hochgewachsenen Gefährten im Gedränge des Marktes zu folgen. Wie Sandrew geraten hatte, hielt der Halbling vorsichtshalber seine Hand auf die Geldbörse am Gürtel unter dem Wintermantel.

"Was ist dieser Oghma für ein Gott?" fragte er Mirrasshi und Reina, die in seiner Nähe waren, während er staunend die angebotenen Waren und die zahlreichen Marktbesucher in Augenschein nahm.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 09.11.2008, 05:52:23
"Nun, er (sie? es?) ist..."
Uh, wer war das nochmal...? Reina setzte ein nachdenkliches Gesicht auf und versuchte sich zu erinnern. Da war irgendwas. Etwas das sie nicht besonders interessiert hatte und somit keinen grossen Eindruck hinterlassen hatte...
"Oghma ist... eine Gottheit des Wissens."
Um ihr Gedächtnis nicht weiter beanspruchen zu müssen wechselte sie das Thema, in der Hoffnung Naoko würde es nicht bemerken. "Sicher weiss dieser Sandrew eine Menge, wir sollten ihn also ausfragen." flüsterte sie ihm verschwörerisch zu.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 09.11.2008, 20:16:50
"Ein Gott des Wissens?" echote Sandrew. Ungläubig starrte er Reina und Naoko an. "Ihr müsst von wahrhaft weit herkommen, wenn ihr noch nie vom Fürsten des Wissens gehört habt, Er, der den Dingen ihren Namen gab und damit Ordnung in eine Welt voller Chaos brachte." Der Priester kicherte leise. "Ein Gott des Wissens, also wirklich. Ich bin erschüttert."

Sandrew schien den kurzen Wortwechsel wirklich außerordentlich belustigend gefunden zu haben. Für den Rest des Weges kicherte er immer wieder leise vor sich hin, während er sie vom Markt aus westwärts an den Hallen der Gerechtigkeit ("Seht, dort drüben, die Heimstatt Tyrs") und dem Quell des Wissens ("wir haben nicht den größten Tempel der Stadt, aber sicherlich die größte Bibliothek") scheinbar geradewegs auf die nördlichen Ausläufer des Tiefwasserberges zuführte. Vor einem großen Tor im Berg selbst blieb er stehen und wechselte ein paar kurze Worte mit den vier Wachsoldaten. Sofort wurde das Tor geöffnet und bald fanden sich die Gefährten in einem langen Tunnel wieder, der in regelmäßigen Abständen durch ewige Flammen erhellt wurde.

"Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, wenn wir den bequemen Weg nehmen." erklärte Sandrew. "Aber in meinem Alter wird man kurzatmig, und der Weg nach oben ist schon steil genug, auch ohne dass einem die vom Meer hereinbrausenden Winde den Atem rauben."

Es dauerte nicht lange, dann hatten sie den Tunnel wieder verlassen. Nur wenige Schritte später standen sie vor den Eingangshallen zu Neu Olamn, der erst wenige Jahre zuvor neu gegründeten Schule, die sich als Ausbildungsort für Barden und allgemein als Ort der Gelehrsamkeit dennoch bereits eine beträchtliche Reputation erworben hatte. Zielstrebig steuerte Sandrew die Mensa an, die um diese Tageszeit gut gefüllt war und führte seine Begleiter an einen großen Tisch, an dem eine einsame Gestalt bereits Platz genommen hatte und seine alten Freunde breit grinsend erwartete.

"Olore, meine Freunde, ich habe gehofft, euch eines Tages wiederzusehen."

Jonatos Norell schien nicht mehr ganz so steif wie zu seiner Zeit, als er noch mit Ugnor und den anderen zusammen geritten war . Er wirkte gereift, obwohl er sich äußerlich nicht verändert hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 09.11.2008, 23:19:16
"Wer ist das?" erkundigte sich Reina nun bei Naoko.
Noch ein Freund von Ugnor? Es fiel ihr schwer zu glauben dass er so viele Freunde hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 10.11.2008, 01:07:21
"Jonatos!", rief Naoko erfreut aus als er den alten Gefährten erkannte und stürmte sogleich auf ihn zu um ihm breit grinsend die Hand zu schütteln.

"Das nenn ich mal ne Überraschung. Wusste ich's doch, dass sich unsere Wege noch einmal kreuzen würden. Wie ist es dir ergangen? Erzähl!"

Dann suchte sich Naoko erstmal einen geeigneten Sitzplatz.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 10.11.2008, 11:02:10
Jonatos....

Daß man Jonatos ausgerechnet hier wieder begegnete...Ugnor war sichtlich überrascht. Dennoch war Ugnor nicht froh über das Wiedersehen, hatte Jonatos sie doch alle heimlich verlassen und hinterließ damit den Eindruck eines Feiglings bei ihm.

Na sieh mal an, wen seine grazilen Beinchen hierher getragen haben. Bist ja ganz schön flink, wenn es sein muß.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 10.11.2008, 17:34:50
"Hui!" gab Veleri von sich und kommentierte damit auf zusammenfassende Art und Weise den vor Eindrücken übersprudelnden Weg durch das lebendige Tiefwasser, die Aussagen Sandrews und das Wiedersehen mit dem alten Gefärten. Mit fröhlichem Lächeln eilte die noch immer in zusammengewürfelte Stadtkleidung aus Zweiter Hand gehüllt war zu Jonatos und schlang ihre Arme um den Elfen, wobei sie ihn ein gutes Stück vom Boden hob und einen dicken Kuss auf die Nase drückte, ob der Gelehrte dies nun wollte oder nicht. "Hättest ruhig tschüss sagen können...!" meint Veleri dann mit tadelnd zusammengezogenen Brauen, ohne Jonatos aus der Umklammerung zu lösen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 11.11.2008, 10:08:29
"Nicht so hastig." Ja, Jonatos errötete leicht ob der stürmischen Umarmung Veleris, tat aber sein Bestes, um sich nichts anmerken zu lassen.

"Setzt Euch doch erst mal, dann erzähl ich euch, wie es mir ergangen ist. Vielleicht wollt ihr mir aber noch eure neuen Begleiter vorstellen?

Interessiert blickte er Ciarán, Mirrasshi und Reina an, ersten durchaus freundlich, zweite mit offener Neugier und dritte mit einem gewissem Mass an Skepsis, obwohl sein Blick keine Feindseligkeit enthielt.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Calfay Rin am 11.11.2008, 11:39:38
Reina erwiederte den Blick und wartete darauf dass jemand sie bekannt machte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 11.11.2008, 12:32:24
"Das sind Mirrasshi, Reina und Ciarán", stellte Naoko die drei der Reihe nach vor.
"Wir haben sie damals in der Höhle getroffen, kurz nachdem du verschwunden warst. Sie haben uns in etlichen Kämpfen dort unten gegen die Schergen des Kreises beigestanden und ich würde jedem von ihnen mein Leben anvertrauen."

Naoko winkte die drei herbei.
"Kommt. Nehmt Platz. Das ist unser alter Gefährte Jonatos Norrel."

Etwas ruhiger fuhr er an Jonatos gewandt fort: "Stedd hat es leider nicht geschafft. Er ist im Kampf gegen Lysander gefallen, der unter Largos magischer Kontrolle zu stehen schien. Largo selbst ist entkommen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 11.11.2008, 13:36:59
"Ich würde nicht jedem von ihnen mein Leben anvertrauen." meldete sich Yuki zu Wort, das die anderen endlich eingeholt hatte, wobei es keinen Zweifel ließ, wem aus der Gruppe es immer noch nicht vertraute, "Aber Ciaràn und Mirrasshi sind in Ordnung."
Nachdem es seinen bissigen Blick von Reina gelöst hatte, legte Yuki den Kopf wieder nach links und schaute Jonatos freundlich an. "Ich bin aber froh, Dich wieder zu treffen." erklärte es, "Wirst Du jetzt wieder mit uns weiterziehen?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 11.11.2008, 20:59:28
Betroffen schaute Jonatos Naoko an. Einen kurzen Moment war es still und in genau diese Stille hinein fielen Yukis Worte.

"Das tut mir leid, er war ein guter Mann. Und auch das tut mir leid, Yuki, denn ich werde nicht wieder mit euch reisen können." Er warf einen Blick zu Ugnor. "Fall das überhaupt von allen gewollt würde."


Sein Blick wurde versonnen, während er seine Gedanken sammelte, dann sprach er weiter.

"Ich schulde euch eine Erklärung, warum ich damals einfach so gegangen bin. Ihr müsst wissen, und das hätte ich euch damals schon sagen sollen, mir wurde damals eine Vision zuteil, in der der Schwarzstab höchstpersönlich mit aufforderte, zu ihm nach Tiefwasser zu kommen. Ihr werdet euch erinnern, dass ich damals immer wieder die Rede auf Tiefwasser brachte, doch führte unser Weg uns immer wieder in eine andere Richtung. Noch dazu fühlte ich mich zunehmends von den Ereignissen überrollt, bis ich selbst nicht mehr wusste, was richtig und was falsch war."

Jonatos seufzte leise.

"Wer weiß, wenn ich euch damals reinen Wein eingeschenkt hätte, vielleicht wäre Stedd dann noch am Leben. Doch ich war zu stolz, wollte die Auszeichnung nicht mit euch teilen und befürchtete, dass ihr mir nicht einmal Glauben schenken würdet. Also ging ich den Weg des Feiglings und bin bei der ersten Gelegenheit einfach verschwunden. Es tut mir leid!"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 11.11.2008, 21:50:06
Na es scheint, als hattest du einen wichtigen Grund... wie dem auch sei, schön, dich wiederzusehen. Natürlich kannst du mitreisen.

Ugnor war froh darüber, daß wieder mehr ihm bekannte Gesichter auftauchten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 13.11.2008, 12:53:36
"Danke." war die einfache Erwiederung des Elfen. "Aber vielleicht kann ich euch hier besser behilflich sein. Es gibt fast nichts, was man in dieser Stadt nicht in Erfahrung bringen könnte, wenn man weiss, wo man suchen muss. Und" ,für einen kurzen Moment schimmerte wieder seine alte Eitelkeit durch, " es scheint, als hätte ich ein ausgesprochenes Talent dafür, an den richtigen Stellen zu suchen. Eine Frage: Habt Ihr das Buch noch, das wir damals auf dem Altar Sseths in dem Depot gefunden haben? Ich glaube nämlich, genau die richtige Person gefunden zu haben, die uns bei der Entzifferung des Textes behilflich sein könnte. Aber ihr habt meinen guten, alten Freund Sandrew ja schon kennengelernt."

Der so angesprochene grinste verschmitzt. "Ja, in den letzten drei Monaten haben wir sehr viel miteinander gesprochen, dafür bräuchten andere sicher Jahre."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 13.11.2008, 14:27:03
Der Elf grüßte Jonatos knapp - nicht unfreundlich, aber auch nicht freundlich. Er war sich noch nicht sicher, was er von dem früheren Gefährten der Gruppe halten sollte.

Während sich die anderen unterhielten, konzentrierte sich Ciarán erneut auf seinen "Vertrauten". Wenn er sich entschied, diese Kreatur zu - behalten? -, würde die ganze Sache nur funktionieren, wenn er richtig mit ihr kommunizieren konnte.

Antworte, dachte er an Jay'lan gerichtet. Kennst Du den Namen Largo?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 14.11.2008, 20:51:35
Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis Ciaráns neuer Gefährte sich wieder zu Wort meldete.

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 15.11.2008, 15:16:25
Wieder richteten sich Ciaráns Gedanken an das seltsame Wesen.

Antworte: Wovor musst du warnen?

Die Kreatur war also kein Instrument Largos. Es stellte sich die Frage, ob Jay'lan überhaupt etwas mit den aktuellen Geschehnissen zu tun hatte, oder ob er vielleicht sogar für jemand ganz anderen bestimmt gewesen war. Die Möglichkeit bestand. Ciarán hoffte, die nächste Antwort des Wesens würde ihm genaueren Aufschluss geben.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 16.11.2008, 20:25:10
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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 16.11.2008, 21:22:47
Überrascht blickte Ciarán zu Naoko. Er sprach zwar nicht direkt, doch sein Gesichtsausdruck sagte umso mehr.

Deine Herrin? Antworte: Kennst du den Namen Veleri? Oder den Namen Karish'vatriya?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 16.11.2008, 22:00:55
Auf Naokos Gesicht spiegelte sich Verwunderung und ein wenig Sorge. Ciaráns Frage überraschte ihn ein wenig und Naokos Augen wanderten sogleich zu der jungen Elan hinüber. Seine eigenen Gedanken hatten in eine andere Richtung gedeutet, doch nun lauschte er gespannt auf die lautlose Antwort des Wesens.

Währenddessen sagte er: "Yuki oder Ugnor müssten ein Buch bei sich tragen. Ihr habt es von einem Sseth-Altar?", fragte er verwundert.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 17.11.2008, 11:33:39
Jonatos schaute Naoko für einen Moment starr an. Dann lösten sich seine Gesichtszüge zu einem verlegenen Lächeln.

"Das haben wir Euch damals wirklich nicht gezeigt, oder? In dem Depot, in dem wir uns kennengelernt haben, führte ein Geheimgang zu einem Altarraum, der von einer großen Schlange dominiert wurde. Ich habe inzwischen ein paar Recherchen angestellt und bin sicher, dass es sich dabei um einen Altar Sseths handelte. Wenn das stimmt, wenn es also einen Zusammenhang zwischen dem Kreis und dieser Religion gibt, kann uns das Buch vielleicht wertvolle Aufschlüsse darüber geben, was hier eigentlich vor sich geht. Yuki? Ugnor? Sagt mir bitte nicht, dass Ihr es irgendwo unterwegs habt liegen lassen?"


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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 17.11.2008, 15:01:20
Ich glaube, ich habe es beim Glücksspiel verloren.... kann aber auch sein, daß es Füße bekommen hat und dir hinterhergerannt ist Ugnor ergötzte sich an dem Gesichtsausdruck von Jonatos, lachte dann aber kurz auf.
Ha, du solltest dich sehen, natürlich haben wir es mitgenommen, Yuki hat es.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 17.11.2008, 15:58:56
Noch immer seinen Blick auf Naoko gerichtet, erklärte Ciarán in Gedanken:

Die Karish'vatriya hat sich befreit... zumindest für den Moment. Sie sollte Tod und Verderben über Faerun bringen, doch nun will sie Tod und Verderben über ihre früheren Herren bringen. Sie sucht einen Weg, sich endgültig von den Fesseln des Kreises zu befreien. Die Karish'vatriya ist eine Kriegerin, vor der man sich hüten muss. Aber sie ist auch ein junges Mädchen, das Angst hat und frei sein will. Dieses junge Mädchen zähle ich zu meinen Freunden.

Nun wandte Ciarán den Blick ab und sah direkt auf seine Hand - oder vielmehr, auf das Wesen, das sich dort festgesetzt hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 18.11.2008, 22:52:59
"Das ist gut."

Jonatos brachte seine Gesichtszüge wieder in Ordnung.

"Vater Sandrew zeigte sich ziemlich zuversichtlich, den Inhalt des Buches enträtseln zu können, wenn er genug Zeit bekäme, um sich damit auseinanderzusetzen. Und das halte ich für eine recht gute Idee, wir können es uns vielleicht nicht leisten, diese Informationsquelle außer Acht zu lassen, wenn wir mehr über den Kreis und seine Ziele erfahren wollen. Und ehrlich gesagt halte ich Sandrew für eine der vertrauenswürdigeren Personen in dieser Stadt. Gar nicht auszudenken, wenn Ihr mit dem Buch schnurstracks zum Mystra-Tempel gerannt wäret."

Sandrew prustete los.

...

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 18.11.2008, 23:49:19
Für einen kurzen Moment verfinsterte sich Ciaráns Miene, genau in dem Moment, als Sandrew losprustete. Für alle, die das geistige Gespräch nicht hörten, musste es so wirken, als wäre der Elf über Sandrews Verhalten erbost.

Und woher soll ich wissen, ob ich Dir vertrauen kann? Ich weiß nicht, wem du dienst, und nach welchen Regeln du deine Entscheidungen triffst. Und ich kenne nicht die Grenzen deiner Macht.

Bevor Jay'lan antworten konnte, fügte Ciarán noch hinzu:

Ich verstehe, dass du die Karish'vatriya töten würdest; es erscheint auf den ersten Blick als die logischste Entscheidung. Doch sie alleine ist nicht das Problem. Jene, die die Welt in Blut tauchen wollen, würden es auch ohne sie schaffen. Die Karish'vatriya ist eine Gefahr, aber sie kann auch die stärkste Waffe im Kampf gegen den Kreis sein. Deshalb muss sie leben.

Obwohl sich sein Geist dagegen sträubte, stellte Ciarán fest, dass sein Herz sich bereits entschieden hatte: Er würde das Angebot dieser seltsamen Kreatur annehmen. Es behagte ihm nicht, diese seltsame Fratze an seiner Hand zu haben, und er befürchtete, dass die Kreatur andere ethische Prinzipien hatte als er selbst. Aber dennoch... er spürte diese Verbindung. Er spürte, wie Jay'lan sich fühlte. Diese Mischung aus Verlorenheit, Wut und Bestimmtheit...

Genau so hatte Ciarán sich gefühlt, als er seine brennende Heimat hinter sich gelassen hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 19.11.2008, 02:37:43
Als sie dem fremden Elfen vorgestellt wurde, nickte Mirrasshi ihm nur freundlich zu, blieb aber ansonsten still. Zu viele Dinge gingen ihr durch den Kopf.

Zum einen achtete sie die ganze Zeit bereits auf Ciaráns Verhalten, das sich eindeutig verändert hatte seit der seltsame Parasit in seiner Hand erschienen war. Im Geiste bereitete sich die Priesterin bereits darauf vor, das Wesen doch entfernen zu müssen.
Zum anderen kam es ihr seltsam vor, dass dieser "Freund" von Ugnor genau im richtigen Moment aufgetaucht war, als hätte er nur auf sie gewartet und dann war er auch noch mit diesem Jonatos bekannt. Mit einem Schlag tauchten plötzlich Leute aus der Vergangenheit der Gruppe und an solche Zufälle glaubte die misstrauische Katzenfrau einfach nicht.
Außerdem tauchte nun schon wieder dieser Sseth auf und obwohl sie vor sich selbst zugeben musste, dass sie nicht besonders viel über die Götter der Yuan-Ti wusste, war das was sie von ihrem Onkel gelernt hatte ausreichend um sie mehr als unruhig zu stimmen.

Und dann ärgerte sie sich auch noch über das kalte Wetter hier im Norden. Sie war es nicht gewohnt, dass ihr eigentlich sehr dichter Pelz nicht mehr ausreichte, um sie warm zu halten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 20.11.2008, 01:20:57
"Klar hab ich das Buch." beteuerte Yuki, "Aber ich hab's grad nicht dabei."
In der Aufregung über das seltsame Gesicht, das plötzlich auf Ciaràns Hand erschienen war, hatte es nicht angenommen, dass es vielleicht seine Sachen hätte mitnehmen sollen.
"Aber ich kann es holen gehen." bot es an.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 20.11.2008, 20:05:30
Sandrews lauthalses Lachen ging in ein mühsam unterdrücktes Kichern über, als er die säuerliche Miene Ciaráns bemerkte. Beschwichtigend hob er die Hände.

"Ich hab nicht wegen euch gelacht, bestimmt nicht. Der gute Jonatos hier weiss aber noch gar nicht, wie ich Euch getroffen habe."

In aller Kürze erzählte er dem Elfen, wie er auf die Gruppe gestoßen war. Da er immer noch kicherte, war es nun an Jonatos, säuerlich dreinzublicken. Irgendwann aber hatte Sandrew sich wieder beruhigt.

"Ihr müsst wissen, das Jonatos es mit seinem äußerst einnehmenden Wesen im Nu geschafft hat, sich Freunde hier zu machen. Und da er sich sicher war, dass Ihr eines Tages den Weg hierher finden würdet, hat er uns gebeten eine Auge aufzuhalten. Das ich euch getroffen habe, war wohl ein glücklicher Zufall, da ich Ugnor sofort erkannte, als ich ihn auf der Straße sah. Ich wäre euch eigentlich nur gefolgt, um herauszufinden, wo ihr wohnt, aber als ihr dann schnurstracks in den Mystratempel hineingerannt seid, hielt ich es für besser, euch anzusprechen und direkt zu Jonatos zu verfrachten."

"Ich bin übrigens überrascht, dass Sandrew euch mitten in der Stadt getroffen hat." warf Jonatos ein. "Tatsächlich hätte ich erwartet, eine Nachricht zu erhalten, wenn ihr das Stadttor durchrittet oder in den Hafen einfuhret. Seid ihr heimlich in die Stadt gekommen?Und wo wohnt ihr, wenn ich fragen darf? Yukis Angebot entnehme ich, dass ihr bereits ein Domizil in der Stadt habt?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 20.11.2008, 21:10:39
Als Ciarán Sandrews Reaktion bemerkt, schüttelt er den Kopf, lässt den Priester aber zuerst seine Geschichte erzählen. "Ich habe nicht wegen euch finster geschaut, aber das nur am Rande."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 22.11.2008, 20:59:36
"Ist es wegen Eurer Hand?" Sandrew schaute Ciarán verstehend und gleichzeitig nachdenklich an. Plötzlich wirkten seine Augen wie kleine Dolche.

"Redet sie mit Euch? Und Euch gefallen die Dinge nicht, die sie zu Euch sagt?"

Genau in diesem Moment meldete sich Jay'lan ein weiteres Mal zu Wort.

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 22.11.2008, 22:01:41
"Mir gefällt im Moment so einiges nicht", erklärte Ciarán, ohne Sandrews Frage direkt zu beantworten. "Aber auf jeden Fall kennt das Wesen die Karish'vatriya, und betrachtet sie und ihre Herren als Feinde. Offenbar wurde es geschickt, um den Kreis aufzuhalten."

In Gedanken antwortete er Jay'lan:

Ich muss darüber nachdenken. Wir haben die gleichen Ziele, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob unsere Methoden zusammen passen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 23.11.2008, 15:22:34
Na, da hat sich der Pickel ja einen schönen Platz dafür ausgesucht. Wie will....es...das denn schaffen? Gehst du dahin und zeigst mal schnell deine Hand? Klingt für mich nach einem Trick. Das Ding veralbert dich. Du bleibst schön bei uns, dadurch habe ich ein Auge auf dich und unseren...Gast, damit du dir nicht im Schlaf noch was antust.
Eigentlich meinte Ugnor eher die anderen, das ließ sein Blick deuten, denn Elfen schliefen bekanntlich ja nicht.

Die Fragen von Jonatos ignorierte er. Irgendwie hatte er wieder so ein gefühl, daß etwas nicht stimmte. Jonatos hatte sie getäuscht, rannte davon, und jetzt kam er wie der Segen persönlich und plauderte auch noch mit einem von Ugnors Bekannten....Ugnor war wieder genervt.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 24.11.2008, 14:26:51
"Es scheint nützliches Wissen zu haben", erklärte Ciarán. "Und offenbar kann es die Kraft eines Magiers stärken. Sollte ich mich entscheiden, das Risiko einzugehen, stimme ich dir allerdings zu: Ihr solltet das Wesen und mich im Auge behalten. Nach allem, was ich bisher sagen kann, dürfte es nicht in der Lage sein, mich zu kontrollieren, aber ich würde gerne genauere Untersuchungen abwarten, bevor ich mich darauf wirklich verlasse."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 24.11.2008, 17:58:20
Die Wiedersehensfreude und die Neuigkeiten, was unterdessen mit Jonatos geschehen war, nahmen Veleri ganz in Beschlag und aufmerksam folgte sie den Berichten. Bald jedoch waren es Ciaráns Worte, die die so bezeichnete Karish'vatriya aufhorchen und sich mit misstrauischem Blick dem Magier und dessen Anhängsel zuwenden ließ. Und den immerwiederkehrenden Gesichtsausdruck des Elfen wusste sie auch nur zu Gut einzuordnen: Er lauschte auf den Rat körperloser Sprecher...
"Überleg' dir gut was du tust." meinte Veleri zu Ciarán mit einem Ernst, der so garnicht zu ihrem farbenfrohen Äußeren passen wollte. "Wer einmal den Stimmen eines Chores erlaubt hat einem zu...helfen...der wird sie möglicherweise länger und öfter hören als ihm lieb ist. Du wirst dir die Ohren zu halten können, doch die Stimmen von dort..." Die Kriegerin tippte mit ihrem Zeigefinger auf die Stirn des Elfen, "...schweigen nicht so leicht. Ich weiß wovon ich spreche."
Eindringlich blickt die während ihres Tiefwasser-Aufenthalts merklich sprachgewandter gewordene Karish'vatriya in Ciaráns Augen um dort eine mögliche Entscheidung erkennen zu können. Dann senkt sie ihren Blick mit beinahe komischer Grimmigkeit auf die Fratze und bewegt erst zwei Finger zu den eigenen Augen, ehe sie das Zeichen drohend in Richtung des Dings vollendet und ist beinahe wieder ganz die Alte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 24.11.2008, 18:16:42
Mirrasshi ärgerte sich. Obwohl sie nun einen potentiellen Hinweis hatten, der sie in ihrem Vorhaben dieses sogenannte "Haus des Kreises" unschädlich zu machen, wurde diesem nicht nachgegangen. Wie die meisten Katzenmenschen konnte sie es nicht ertragen, wenn unnötige Verzögerungen ihre Pläne aufhielten.

"Wenn wir ein Buch haben, das uns Informationen über diesen Kult geben kann und nun außerdem die Möglichkeit haben, es zu übersetzen, dann sollten wir es jetzt besser holen gehen.", stellte sie deshalb fest und in ihrer Stimme konnte man ihre Ungeduld  deutlicher hören, als sie es beabsichtigt hatte.

Streng ließ sie ihren Blick von Yuki über Ciarán zu Ugnor gleiten, um schließlich abwartend das Zwielicht anzuschauen. "Wollen wir gehen?", fragte sie es, wobei sie bewusst versuchte, ihre Stimme mehr auffordernd als befehlend klingen zu lassen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 24.11.2008, 19:34:15
Mit einem kurzen Blick zu Sandrew erwiderte der Elf: "Ich denke nicht, dass wir alle gehen müssen. Wenn möglich, würde ich... das hier... gerne schnellstmöglich von jemandem untersuchen lassen, der sich genauer damit auskennt."

An Veleri gewandt, erklärte er: "Die Stimmen der Vergangenheit verfolgen mich ohnehin schon. Vielleicht ist dies eine Möglichkeit, die Zukunft zu gestalten. Und... es geht nicht nur um mich."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 24.11.2008, 23:17:17
"Habt keine Angst, Ciarán. Ich konnte die Worte des Wesens auch verstehen und ich glaube, uns droht im Moment von dieser Seite keine Gefahr", sagte Naoko. "Und notfalls gibt es hier immer noch einen Geisterschamanen, der sich ein wenig auf das Austreiben böser Geister versteht", fügte er schief grinsend hinzu.

Dann wandte sich der Hin an Jonatos. "Wir haben die Stadt weder durch ein Stadttor noch über den Hafen betreten. Wir sind direkt durch ein magisches Portal hier her gelangt als wir Largo verfolgten. Dabei haben wir offenbar zwei Monate Zeit verloren. Jedenfalls war der Winter bereits hereingebrochen und so haben wir leider Largos Spur verloren und warten seitdem mehr oder weniger auf das Ende des Frostes. Zwar konnten wir hier und da ein paar Informationen gewinnen aber es ist noch nicht ganz klar wie unsere nächsten Schritte aussehen könnten - was umso tragischer ist, da ich befürchte, dass das Haus des Kreises keinen Winterschlaf gehalten hat und seinem Ziel vielleicht schon sehr nah gekommen ist."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 25.11.2008, 21:52:23
Ciarán hörte ein mentales Zischen, als Veleri sich dem Wesen auf seiner Hand näherte, dann verstummte es und er lernte ein ganz neues Gefühl kennen, eigentlich ein altbekanntes, dass er aber erst jetzt richtig zu schätzen wusste: Er war wieder in seinem Körper alleine. Zumindest konnte er nichts mehr von der mentalten Präsenz Jay'lans spüren.

"Ich glaube nicht, dass ich noch mehr wissen muss." warf in diesem Moment unvermittelt Sandrew ein, der Naoko plötzlich mit neuerwachter Neugierde beobachtete. "Eure letzten Worte und die Information, dass der Schamane das Wesen ebenfalls hören kann, haben mich auf eine Idee gebracht. Ich werde allerdings noch ein paar alte Schriften studieren müssen und vielleicht auch Oghmas Weisheit erflehen müssen, und bitte Euch daher um etwas Geduld. Kommt bitte morgen nachmittag zum Oghma-Tempel. Ich hoffe, bis dahin einige Antworten auf eure Fragen geben zu können."


"Das könntet Ihr auch gleich zum Anlass nehmen, Vater Sandrew das Buch zu überreichen." Jonatos seufzte. "Wenigstens verstehe ich jetzt, warum meine Augen und Ohren euch nicht gefunden haben. Hätte wissen müssen, dass Ihr nicht den Haupteingang benutzt, wenn ihr es vermeiden könnt."

Er grinste schief.

"Ich entnehme euren Worten, dass Largo sich auch hier in der Stadt aufhalten könnte? Wenn ihr wollt, höre ich mich gerne um, ob ich etwas darüber in Erfahrung bringen kann. Ihr wisst ja nun, wo ihr mich finden könnt."

Jonatos erhob sich von seinem Sitz.

"Leider muss ich mich nun aber von euch verabschieden. Ich habe eine wichtige Verabredung, die ich unbedingt wahrnehmen muss."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 25.11.2008, 22:10:16
Überrascht blickte Ciarán zu Veleri. "Du hast es vertrieben", erklärte er. Sofort blickte er auf seine Hand, um zu prüfen, ob die Kreatur noch an seiner Hand zu sehen war.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 26.11.2008, 03:58:16
Unter dem strengen Blick der Priesterin schrumpfte Yuki ein wenig in sich zusammen. Soviel passierte wieder gleichzeitig, dass es nicht gewußt hatte, was es zuerst tun sollte. Wenn es ehrlich mit sich selbst war, war es eigentlich ganz froh, dass jemand ihm sagte, was es zu tun hatte.
"Ähm, ja, dann geh ich es jetzt mal holen. Kommt jemand mit?"
Gerade war Yuki auf halbem Weg zur Tür, als Ciaràn behauptete, Veleri hätte sein 'zweites Gesicht' vertrieben und schon war seine Planung wieder dahin. Schnell lief es zurück zu dem Mondelf und stellte sich auf die Zehenspitzen, um zu sehen, ob die seltsame Kreatur tatsächlich aus seiner Hand verschwunden sei.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 26.11.2008, 22:32:12
Die Fratze war nach wie vor deutlich zu erkennen, hatte im Moment aber die Augen geschlossen. Es sah fast aus, als ob sie schliefe.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 27.11.2008, 07:56:13
Mit einem leicht hämischen Grinsen blickte Ciarán zu Veleri. "Du wirkst offensichtlich als Schlafmittel für dieses Wesen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 27.11.2008, 18:21:23
"Pure Angst." kommentierte Veleri mit einem Blick, der von leicht gekränktem Stolz spricht, den Rückzug der Kreatur und verschränkt die Arme. Dieses seltsame Ding tat nur recht daran, sich vor ihr zu hüten! Vielleicht sollte sie es öfter im Auge behalten...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 27.11.2008, 19:21:22
Ciarán reagierte auf Veleris Worte mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln - etwas, das man in der letzten Zeit nicht bei dem Elfen beobachten konnte. Dann wurde er wieder ernst.

"Ehrlich gesagt denke ich, du hast Recht. Was mir für den Moment aber auch ganz gut passt."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 29.11.2008, 01:46:32
Naoko zwang seine Gedanken weg von der Fratze und hin zum eigentlichen Problem.

"Yuki", wandte er sich an das Zwielicht. "Hol doch bitte das Buch, ja? Mirrasshi wird dich begleiten und wir werden solange hier warten."

Dann sagte er zu Jonatos: "Wenn du etwas über Largo rausfinden könntest, wäre das natürlich sehr hilfreich. Schade, dass du schon wieder gehen musst. Was ist das denn für eine wichtige Verabredung?" 'Das war ja ein kurzes Wiedersehen. Immer auf dem Sprung dieser Elf.'
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 29.11.2008, 13:38:32
Ach ja! Da war doch was. erinnerte sich Yuki bei Naokos Worten.
"In Ordnung. Ich bin gleich wieder da." versprach es und verließ noch vor der Priesterin die Mensa, um auf das Anwesen Aubreck Dallions zuzuhalten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 29.11.2008, 14:15:48
"Warte, ich komm mit", erklärte Ciarán.

Wenn Sandrew ohnehin mehr Zeit brauchte, konnte er Yuki auch auf dem Weg begleiten. Ein Spaziergang, um seinen Kopf frei zu bekommen, würde ohnehin nicht schaden.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 29.11.2008, 21:39:03
Jonatos lächelte etwas verlegen.

"Wenn ihrs unbedingt wissen müsst, habe ich die Gelegenheit wahrgenommen, mein Wissen über die arkanen Mächte zu erweitern und zu verfeinern. Leider sind die Lehrer hier in Neu Olamn alles andere als großzügig. Kommt man auch nur einen Augenblick zu spät in ihrer Stube an, kann es sein, dass sie sich weigern, den ausgemachten Unterricht zu erteilen. Was sie nicht daran hindert, die Gebühr für den Unterricht einzustreichen, da sie sich den Termin immerhin freigehalten haben."

Tatsächlich verriet seine Miene leichte Besorgnis, als er sich nun von den anderen verabschiedete und mit einer für ihn ungewöhnlichen Hast den Saal verließ, nicht ohne noch seiner Hoffnung Ausdruck gegeben zu haben, man möge sich am nächsten Tag wiedersehen.

Wie angekündigt, machten sich Ciarán, Mirrasshi und Yuki nun auf, um zum Hause Aubreck Dallions zurückzukehren. Dieser begrüßte sie freundlich, schien aber mit seinen Gedanken nicht ganz bei der Sache zu sein und versuchte nicht einmal, die drei in ein Gespräch zu verwickeln, was diesen aber gar nicht so unrecht war, weil sie natürlich schnell wieder bei ihren Gefährten sein wollten.

Wieder in Neu Olamn angekommen, überreichten sie Sandrew das Buch, das dieser mit allen Anzeichen wissenschaftlicher Begeisterung entgegennahm.

"Ich kann euch leider keine Versprechungen machen, was die Dauer der Entzifferung angeht, verspreche aber, mein Möglichstes zu tun, um euch bald Ergebnisse präsentieren zu können. Zuvor natürlich," er nickte Ciarán zu, " ist euer Rätsel an der Reihe, da sollte die Beantwortung hoffentlich nicht so lange auf sich warten lassen."

Auch der Oghma-Priester stand nun auf, um sich zu verabschieden. "Wir sehen uns morgen. Es war mir ein Vergnügen, eure Bekanntschaft zu machen und wieder mal ein Gesicht aus der Heimat zu sehen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 05.12.2008, 21:44:22
Es dunkelte schon, als die Gruppe sich wieder im Anwesen Aubreck Dallions zum abendlichen Mahl versammelte. Ciarán hatte die Gelegenheit genutzt und sich ein paar Handschuhe gekauft, die die seltsame Fratze auf seiner Hand zu verdecken halfen. Auch die anderen hatten sich die Stadt noch etwas angesehen, bevor sie wieder in ihr momentanes Heim zurückgekehrt waren.

Der Hausherr selbst beehrte sie zwar mit seiner Anwesenheit, war aber die ganze Zeit über sehr schweigsam und blickte immer wieder nervös zur Zimmertür hinüber, als würde er auf etwas warten. Bis dann endlich die Tür aufging und ein hochgewachsener, gutaussehender Mann , einen Brustpanzer über der Kleidung, ein Bastardschwert am Gürtel und Arroganz in der Miene, den Raum betrat.

Aubreck war gespannt wie eine Armbrust, als er den Neuankömmling begrüßte.

"Ah, Tolien, ich hab mich schon gefragt, ob euch etwas zugestossen sei. Hattet Ihr Erfolg?"

"Natürlich hatten wir das." erwiderte Tolien selbstbewusst. "Ich hab die Informationen, die ihr haben wolltet."

Kritisch betrachtete er die übrigen Anwesenden.

"Ich nehme an, dass sind die Personen, die Ihr in dieser Angelegenheit um Rat fragen wollt? Seid Ihr sicher, Euch nicht lieber meinen Preis leisten zu wollen?"

Dallion lächelte säuerlich.

"Sehr diplomatisch, vielen Dank. Tatsächlich bin ich mir sicher, mir Euren Preis nicht leisten zu können, mein Lieber, und dass ihr nicht zu handeln bereit seid, habt Ihr mir ja deutlichst klar gemacht. Aber kommt, setzt Euch zu uns, ich bin sicher, wir können noch irgendwo einen Kelch Wein für Euch auftreiben."

Während Tolien sich setzte, wandte sich der Handelsherr an die anderen.

"Das ist Tolien Kientai, der Anführer der Jaderaben, einer Gruppe von Abenteurern, die sich hier in der Region eine gewisse Reputation erworben haben. Tolien erklärte sich bereit, mir bei einem kleinen Problem behilflich zu sein, indem er ein paar für mich äußerst wichtige Informationen beschaffte. Ich würde gerne eure Weisheit in Anspruch nehmen, falls ihr mir den Gefallen tun würdet und Toliens bericht Gehör schenktet."

Fragend sah er die Gruppe an.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 05.12.2008, 22:07:34
Der Elf blickte den Neuankömmling kritisch an.

Arroganz ist eine Schwäche. Doch wer schwach ist, darf sich keine Arroganz leisten. Der Mann ist ein Dummkopf.

Nach kurzem Zögern setzte sich Ciarán auf einen der Stühle im Raum. "Dann erzählt mal, Tolien."
Obwohl seine Körpersprache deutliche Ablehnung zeigte, war seine Stimme freundlich und aufgeschlossen - soweit dies bei Ciarán überhaupt der Fall sein konnte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 06.12.2008, 02:38:02
Naoko hatte gerade den Mund voll und machte daher lediglich eine auffordernde Handbewegung in Richtung des Gastes.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 06.12.2008, 12:59:22
Nachdem sich Mirrasshi mit den anderen von Sandrew verabschiedet hatte, war sogar sie noch ein wenig in der Stadt geblieben, bevor sie sich wieder zum Anwesen Dallions aufgemacht hatte. Sie hatte da nämlich ein interessantes Lokal entdeckt das heiße, aromatisierte Milch servierte, ein Getränk von dem sie einfach nicht genug kriegen konnte. Insbesondere da man es im Inneren des Gasthauses vor einem gemütlich prasselnden Feuer genießen konnte.

Schließlich hatte sie sich aber doch losreißen können, um sich wie verabredet mit ihren Gefährten zu treffen. Doch über die Ankunft des "Jaderaben" Tolien war sie ebenfalls sehr überrascht. Es verwunderte sie außerdem, dass ihr Hausherr zuvor nichts diesbezüglich erwähnt hatte.

"Unsere Weisheit will er in Anspruch nehmen, aha. Mal sehen, ob unsere Weisheit für seine Zwecke ausreicht." Auf jeden Fall war Mirrasshi entschlossen, Aubreck zu helfen, wenn sie es konnte. Immerhin hatte er ihnen auch geholfen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 06.12.2008, 14:55:23
Jemanden abhorchen? Kein Problem.

Ugnor stand auf und nickte kurz dem Neuankämmling mit seinem unnützen Zahnstocher am Gurt entgegen und ging wie teilnamslos zur Tür und lehnte sich an den Pfosten, derweil einen kleinen Apfel schälend.

Was ist denn der Preis von Tolien?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 08.12.2008, 11:52:46
Wieder zog Aubreck eine säuerliche Miene, während Tolien selbstzufrieden grinsend auf einen Beutel an seinem Gürtel klopfte, der prompt vielverheissend klingelte.

"Einer, der mir ein Leben nach meinem Geschmack ermöglicht."

Dann wurde er aber wieder sachlich und kam Dallions Aufforderung nach.

"Herr Dallion hat mich und meine Freunde mit gewissen Nachforschungen bezüglich einer frechen Piratenbande beauftragt, die seinen Schiffen seit geraumer Zeit das Leben schwer macht. Es hat eine Weile gedauert, aber gestern hat einer unserer Kontakte uns benachrichtigt, dass er Informationen über den Aufenthaltsort dieser Bande habe."

Lässig warf der Stutzer einen versiegelten Brief auf den Tisch, dann erhob er sich.

"Hier drin steht alles, was ihr wissen müsst. Ich verbürge mich mit meinem guten Namen für die Richtigkeit der darin enthaltenen Informationen. Leider scheinen weiter vorzunehmende Schritte Herrn Dallions finanzielle Kräfte zu übersteigen, aber vielleicht überlegt er es sich ja noch."

Ein knappes Neigen des Kopfs zum Handelsherren hin.

"Ihr wisst ja, wo Ihr uns im Falle des Falles finden könnt. Wie immer?"

Aubreck nickte.

"Gut. War mir ein Vergnügen, mit Euch Geschäfte zu machen. Auf bald?"


"Habgieriger Idiot!" murmelte Aubreck Tolien hinterher, nachdem sich die Tür hinter diesem geschlossen hatte. Dann wandte er sich den anderen zu.

"Tut mir leid. Kientai nimmt mir wohl übel, dass ich ihn und seine Leute nach eurer Ankunft temporär aus meinem Dienst entlassen habe. Ihr müsst wissen, dass die Jaderaben schon seit jeher für die Dallions als Leibwächter arbeiten. Ich hätte sie wahrscheinlich nicht vor den Kopf stoßen sollen, aber als ihr ankamt, hab ich befürchtet, dass sie euch provozieren würden, um klarzustellen, wer der bessere ist. Ich befürchte, dass Geld, was mich dieser Brief gekostet hatte, war ein deutlicher Ausdruck ihrer Unzufriedenheit."

Hastig riss er den Umschlag auf und begann zu lesen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 08.12.2008, 12:24:28
Reina war mit ihrem Abendessen beschäftigt und warf nur ab und zu einen zweifelnden Blick auf den Besucher.
Die Hilfe dieses Möchtegern-Ritters sollte wirklich so teuer sein?
Sie wartete bis ihr Gastgeber zuende gelesen hatte und fragte "Ihr wollt uns um Rat fragen? Warum das?"
Natürlich, sie waren ihm etwas schuldig, doch Piratenbanden waren eher ein Fall für die Küstenwache als für einen Paladin.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 08.12.2008, 12:55:17
Als Aubreck wieder aufblickte, sagte Naoko: "Solltet Ihr überlegen, uns damit zu beauftragen, diese Piraten auszuräuchern, so kann ich Euch sagen, dass das nicht unbedingt unser Spezialgebiet ist. Andererseits schulden wir Euch noch einen Gefallen und würden Euch vermutlich im Falle eines Falles einen besseren Preis machen als dieser Tolien."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 08.12.2008, 16:34:14
Als Tolien an Ugnor aus der Türe trat, sprach Ugnor ohne von seinem Apfel aufzublicken.

Was soll das Gerede von wegen überlegen? Wenn er das Geld nicht hat, hat er es nicht. Was man sich aber mal überlegen könnte, ob man sowas nicht auch um der Sache willen macht und nicht wegen dem Geld. Geld gibst du aus, der Ruf bleibt an dir haften und verbraucht sich nicht.
Denk mal drüber nach Tolien, vielleicht hast du Konkurrenz bekommen und vielleicht heißt es irgendwann, daß Tolien nicht verlässlich ist. Schonmal Loyalität gehört? Wenn nicht, geh zum Oghmatempel, die wissen viel, die können dir auch sagen, was das heißt.


Danach stieß er sich vom Türpfosten ab und kaute mit leicht verzogenem Gesicht auf dem sauren Stück Apfel. Ich bin dabei.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 08.12.2008, 20:41:28
Geräuschvoll ließ Yuki seinen Löffel in den nun leeren Teller fallen. Der Besuch von diesem Tolien schien sich für sie gelohnt zu haben. Von Piraten hatte Yuki zwar schon gehört, aber noch nie einen zu Gesicht bekommen. Das würde wieder eine interessante neue Erfahrung werden. Die Möglichkeit, etwas neues zu lernen.
Indem es Ugnors lässige Geste zu imitieren versuchte, stieß es sich von seinem Stuhl ab, schnappte sich seinen letzten Kanten Brot und kaute mit grimmigem Ausdruck darauf herum.
"Ich auch." verkündete es.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 08.12.2008, 22:51:27
Ciarán nickte. "Sobald ich weiß, dass..." Er blickte kurz zu ihrem Gastgeber, sah dann wieder in die Gruppe. "Dass meine aktuellen Probleme niemanden gefährden, und unsere eigentliche Mission dadurch nicht vernachlässigt wird, bin ich dabei."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 09.12.2008, 00:39:42
Ugnor grinste, als er Yukis kleine Darbietung sah. Du gäbst einen guten Ugnor ab.

He, Ciaran, wenn wir wissen, daß dein Gast ein Problem darstellt, wird er von mir fix entfernt, mach dir darum also keine Gedanken.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 09.12.2008, 11:07:02
"Ich vertraue da lieber auf die Fähigkeiten der Priester", erklärte Ciarán mit einem finsteren Blick zu Ugnor.

Ich frage mich, ob er tatsächlich so nervtötend ist, oder ob er es einfach nur darauf anlegt? grübelte er im Stillen...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 09.12.2008, 11:29:26
Mirasshi verdrehte die Augen. "Noch mehr Hindernisse." Es war ja auch zu schön, um wahr zu sein. Sie hätte sich denken können, dass dieser Mann sie nicht nur aus reiner Herzensgüte beherbergen würde, aber konnten sie sich weitere Verzögerungen leisten?

"Es tut mir leid, Herr Dallion", begann sie sich zu entschuldigen, "aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir dazu die Zeit aufbringen können. Gerade haben wir in unserer eigenen Angelegenheit eine neue Spur gefunden und..."

Mirrasshi suchte krampfhaft nach den richtigen Worten, sodass ihre Absage trotzdem höflich klingen würde. Das enttäuschte Gesicht Aubrecks machte ihr die Aufgabe auch nicht einfacher. "Verdammt, wir müssen irgendetwas für ihn tun, jetzt wo er uns so lange aufgenommen hat." Mit Schaudern musste Mirrasshi wieder an das Winterwetter draußen denken.

Die Priesterin atmete einmal tief ein, um die Luft mit einem Seufzen wieder aus zu stoßen. "Was denkt ihr, wie viel Zeit eure Aufgabe in Anspruch nehmen wird ?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 15.12.2008, 09:28:35
Dallion hatte inzwischen das Schreiben Toliens gelesen und blickte nun mit leichter Enttäuschung zu Mirrasshi, die sich aber umgehend wieder in ein freundliches Lächeln verwandelte.

"Tatsächlich glaube ich, dass die Ereignisse, über die ich mit euch sprechen möchte, auch für euch von Interesse sein könnten. Doch lasst mich zuerst die Frage Reinas beantworten: Ich wende mich an Euch aus zweierlei Gründen. Zum einen, weil die Jaderaben nicht alles über mich wissen, und auch nicht wissen müssen, und zum anderen, weil eure Erlebnisse in der Vergangenheit durchaus in Verbindung zu diesem Fall stehen."

Aubreck vergewisserte sich, dass die Türen in den Speisesaal alle verschlossen und dass sie ungestört waren.

"Ihr wisst, dass ich hier in Tiefwasser nicht nur als einfacher Handelsherr tätig bin. Nicht umsonst hat Matriarchin Extaminos Naoko seinerzeits an mich verwiesen. Ich gehöre zu ihren Augen und Ohren hier in Tiefwasser und habe den Auftrag, Informationen über alles zu sammeln, was ihre Herrschaft in Hlondeth gefährden könnte. Dazu gehören auch die Umtriebe der Yuan-Ti, denen die freundschaftliche Zusammenarbeit von Yuan-Ti und den anderen Völkern unter Dedianas Herrschaft ein Dorn im Auge ist.

Der Seehandel ist also nur Tarnung, und in unregelmäßigen Abständen nutze ich die Schiffe auch zur Übermittlung von Botschaften an die Matriarchin, wie ich auch umgekehrt auf diesem Wege Anordnungen erhalte."

"Ich habe nun den Verdacht, dass man auf meine Tätigkeit hier aufmerksam geworden ist. Die Piraterie hier an der Schwertküste war schon immer ein Problem, aber es ist schon sehr auffällig, wie gezielt auf meine Schiffe Jagd gemacht wird.

Eines der Schiffe, die "Seeschlange", fiel meinen Gegnern nun zum Opfer, wie ich vermuten muss. Es hätte schon vor einem Monat hier ankommen müssen, traf aber nie ein. Ich habe unauffällig Nachforschungen anstellen lassen, und heute habe ich die Bestätigung von Tolien erhalten, dass das Schiff tatsächlich geentert wurde.

Ich weiss sogar, wo es hingebracht wurde. In die Blutbucht, eine Bucht etwa eine Tagesreise nördlich von Tiefwasser, wenn man einen kleinen Segler  benutzt, um dorthin zu gelangen.

Ihr werdet sicher verstehen, dass ich brennend daran interessiert bin zu erfahren, ob an dem Schiff sensible Informationen versteckt waren, die besser nicht in die Hände der Feinde der Matriarchin gelangen sollten. Ihr versteht aber sicher auch, warum ich nicht unbedingt das Auge der Öffentlichkeit darauf richten möchte. Die Matriarchin wünscht keine diplomatischen Verwicklungen, und der Ruf der Yuan-Ti ist nicht besonders vertrauenserweckend, darüber ist sie sich vollkommen im klaren.

Ich möchte euch daher bitten, sofern eure Zeit es erlaubt, dort nach dem Rechten zu sehen und, sofern das möglich ist, die Piraten zu vertreiben und das Schiff zu bergen. Ich würde euch mit einem Segler hinbringen lassen, der stark genug bemannt ist, um auch das Schiff wieder sicher nach Tiefwasser zurückzubringen, falls die Besatzung der Seeschlange, wie leider zu vermuten ist, ermordet wurde."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 15.12.2008, 09:41:17
Inwieweit kann man Tolien vertrauen? Kann er für die Überfälle auf deine Schiffe in Frage kommen? Ihn würde ich als erstes filzen wollen.Wir könnten dann hier noch etwas in verweilen und noch nach Largo suchen, denn leider müssen wir den auch aufspüren. Ich nehme an, der segler muß sowieso noch vorbereitet werden, sodaß noch  ein oder zwei Tage Zeit bleibt oder?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 15.12.2008, 15:04:43
"Wenn das so ist bin auch ich bereit euch zu helfen." meldete Reina sich zu Wort. Gute Beziehungen zwischen den Völkern waren immerhin etwas für das sie als Paladin eintreten sollte und nachdem sie schon so viel Zeit verloren hatten würden 2 oder 3 Tage mehr keinen grossen Unterschied machen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 15.12.2008, 19:11:12
Mirrasshi war noch nicht überzeugt. Sie wußte nicht auf welche Weise das Lösen von Dallions Problem sie ihrem Ziel näher bringen sollte und so blickte sie abwartend zu Naoko, um von ihm eine Erklärung zu den Anspielungen bezüglich seiner Vergangenheit zu erhalten.

In Gedanken jedoch hatte sie sich schon fast damit abgefunden, zusammen mit den anderen auf "Piratenjagd" zu gehen. "Wenn Reina dieser Meinung ist, dann kann es ja nicht so schlecht sein.", sinnierte sie und stellte dabei fest, wie sehr sie der Paladin schon vertraute.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 16.12.2008, 02:32:50
Naoko nahm einen kräftigen Schluck Wasser, stellte den Becher dann vor sich auf den Tisch und sagte zu Aubreck: "Wenn die Piraten es tatsächlich vor allem auf EURE Schiffe abgesehen haben, spricht das schon sehr stark dafür, dass sie mit dem Haus des Kreises unter einer Decke stecken. Immerhin beweist der Fund Eures Portraits, dass das Haus von Euch weiß - wie auch von Baron Joaquin." Nach einer kurzen Pause fügte der Schamane noch hinzu: "Ihr solltet allerdings wissen, dass unsere Loyalität nicht Dediana gilt. Wir haben nur zufällig den gleichen Feind. Hätten die Geister meines Stammes mich damals nicht zu ihr geführt, gäbe es überhaupt keinen Grund, ihr - oder Euch - zu vertrauen.

Dennoch habt Ihr in den letzten Monaten viel für uns getan und wir werden es Euch nicht vergessen. Darum könnt Ihr in dieser Angelegenheit auf unsere Hilfe zählen. Womöglich ergeben sich auf diesem Wege ja sogar neue Erkenntnisse über die Hintermänner des Kreises hier in Tiefwasser."
Naoko nickte zufrieden. Endlich hatten sie wieder ein Ziel vor Augen und konnten vielleicht sogar Largos Fährte wieder aufnehmen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 16.12.2008, 07:57:51
Ciarán nickte. "Bisher ist es die beste Spur, die wir haben", sagte er knapp.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.12.2008, 11:52:53
"Ich halte Tolien für einen arroganten, eitlen Geck, aber auch für einen ehrlichen Mann. Nein, ich glaube nicht, dass er damit etwas zu tun hat.

Ansonsten habt Ihr recht, es wird wohl wenigstens einen Tag dauern, bis ich ein Schiff habe vorbereiten lassen, dass euch da hoch bringen wird. Falls Ihr also noch etwas dringendes in der Stadt zu erledigen habt, könnt Ihr das sicherlich noch vorher tun."


Dallion blickte zu Naoko hinüber.

"Ihr braucht Dediana nicht zu vertrauen, Naoko, um ehrlich zu sein, traue ich ihr auch nur, weil ich es muss. Aber zum ersten Mal in der Geschichte Faeruns haben die Yuan-Ti einen Sieg über die Menschen errungen, ohne uns komplett zu vernichten oder völlig zu versklaven. Es mag gut sein, dass nur die Matriarchin und das Haus Extaminos zwischen uns und der völligen Zerstörung Hlondeths steht. Meine Loyalität gehört der Stadt, und wenn ich dazu mit den Yuan-Ti kooperieren muss, tue ich das.

Allerdings muss ich zugeben, dass Hlondeth schon von schlechteren menschlichen Herrschern regiert wurde. Dediana herrscht mit leichter Hand, wir könnten es also wesentlich schlechter getroffen haben.

Genug davon. Jedenfalls danke ich euch, dass ihr mir helfen wollt. Eure Hilfe soll auch nicht unbelohnt bleiben. Angesichts der schweren finanziellen Einbußen, den mir ein Verlust der Seeschlange bescheren würde, wäre es mir eine Freude, jedem voneuch bei eurer Rückkehr ein kleines Geschenk machen zu dürfen. Einhundert Sonnen für jeden von euch, wenn ihr das Schiff und seine Ladung, sofern diese noch vorhanden ist, sichern könnt und herausfindet, wer hinter den Übergriffen steckt."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 20.12.2008, 11:46:22
Mirrasshi wäre mit Informationen mehr geholfen gewesen als mit Edelmetallen, doch für diesen Mann war es sicherlich einfacher an Geld zu kommen, als an Informationen. Außerdem würde ihr das Geld dabei helfen, die Dinge selbst in Erfahrung zu bringen, die sie wissen musste. In ihrer Zeit in der Stadt hatte sie nämlich herausgefunden, dass Menschen für Geld fast alles bereit zu tun waren.

Langsam nickte die Katzenfrau. "In Ordnung, wir werden euch in dieser Sache helfen.", erklärte auch sie ihre Bereitschaft und wandte sich dann an ihre Gefährten: "Und wenn wir noch einen Tag Zeit haben, sollten wir diesen dazu nutzen, uns so bald wie möglich mit diesem Sandrew auseinandersetzen. Das heißt: nach Möglichkeit gleich morgen früh, damit wir noch so viel aus dem Buch erfahren können, wie es geht."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 23.12.2008, 01:28:39
"Ausgezeichnet." Auch Veleri war, in der Welle der allgemeinen Zustimmung aufgestanden. Der Söldner war ihr nicht so unsympathisch wie den anderen, schließlich lebte und überlebte auch er nurch durch den Einsatz seiner Fähigkeiten im Kampf - ein Konzept, dass der Elan trotz ihrer Abkehr von der eigenen Vergangenheit noch immer eingeimpft ist. Seine Prahlerei darüber jedoch verhinderte, dass sie sich näher mit ihm befasste. Daher hatte sie sich auf die pantomimische Imitation eines Vogels beschränkt, welcher sich mit weiteren Erklärungen Dallions zu einer sich windenen Schlange verwandelte, wobei Veleri mit hervorschnellender Zungenspitze von ihrem Stuhl unter den Tisch glitt.
Auf der anderen Seite war sie wieder hervorgekrochen und stand nun hinter Mirrasshi. Veleris linker Arm lag unter dem Kinn der Katzenfrau, als würde sie deren Kopf halten, und mit der Rechten strich sie langsam über den pelzigen Kopf. Nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen. "Ich mache ihm ein anderes Boot dass er nicht ablegen kann..." antwortete Veleri generös auf den angebotenen Auftrag mit rauher, schleppender Stimme und einer theaterhaft verzogenen Miene mit herabgezogenen Mundwinkeln und hängenden Lidern.
Nach einer kurzen Pause schien sie sich plötzlich dem Unsinn ihrer Worte wieder bewusst zu werden, schüttelte kritisch den Kopf über sich selbst und meinte dann, wesentlich klarer: "Natürlich komme ich mit. Irgendetwas klingelt bei der Sache in meinem Gehirn. Und zwar anders als sonst!" erklärte die Kriegerin misstrauisch, ohne jedoch das gedankenverlorene Streicheln zwischen Mirrasshis Ohren zu unterbrechen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 26.12.2008, 15:08:13
Für kurze Zeit war von Mirrasshi ein leises Schnurren zu hören, während sie sich an Veleri schmiegte, bevor sie sich wieder gefangen hatte und sich der Ernsthaftigkeit der Situation bewusst wurde. Auch ihr war das sich ändernde Verhalten der Elan in der letzten Zeit aufgefallen. Sie verhielt sich zwar nicht weniger wie ein Kind, doch glaubte Mirrasshi, dass ihr die Entwicklung gefiel.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 26.12.2008, 20:50:51
"Ich danke euch."

Dallions Erwiderung war schlicht, kam aber von Herzen.

"Ich werde dafür sorgen, dass bis zum frühen Abend ein Fischerboot bereit liegt, dass über Kajüten für eure Nachtruhe verfügt. Ihr würdet dann am darauffolgenden Tag ebenfalls am frühen Abend dort ankommen und könntet dann die Dunkelheit nutzen, um euch ungesehen an die Piraten anzuschleichen. Den Brief hier geb ich euch mit, darin findet ihr eine recht genaue Beschreibung des kleinen Fjords, indem die Piratenbande sich versteckt hält."

"Ich wünsch euch allen Erfolg bei euren morgigen Erledigungen. Ich denke, zum Frühstück werde ich noch anwesend sein, um euch zu verabschieden, danach werde ich mich persönlich in den Hafen begeben, um dafür zu sorgen, dass alles zu eurer Zufriedenheit vorbereitet ist. "

Der Handelsherr erhob sich.

"Ich wünsche euch angenehme Nachtruhe."

Und die hatten unsere Helden dann auch.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 03.01.2009, 20:37:35
18. Ches des Jahres 1374 DR, im Jahr der Blitzstürme
geschehen zur 14. Stunde


Am nächsten Morgen - der relativ spät begann, da alle sich in weiser Vorausssicht eine Extraportion Schlaf gegönnt hatten - begaben sich Ugnor und die anderen nach einem ausgiebigen Frühstück in die Stadt, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben, bevor man sich zum Oghmatempel aufmachen wollte.

Die Stadt war schon wieder sehr geschäftig, überall bereitete man sich auf das "Erwachen der Flotte" vor. Anwohner schmückten ihre Häuser, Händler legten Waren in ihren Ständen aus, Artisten und Akrobaten übten für die Darbietungen, die sie an den Festtagen präsentieren wollten. Seeleute aus allen Teilen der Reiche begafften das Geschehen, in ihren Augen war deutlich die Faszination zu erkennen, die Tiefwasser auf jede Person ausüben musste, die in einer kleineren Umgebung aufgewachsen war.

Ständig gab es neues zu bestaunen,  die Zeit verging also recht schnell und schon war der Nachmittag angebrochen, als die kleine Gruppe die Hallen der Justiz hinter sich ließen und die Pforten zum Quell des Wissens betraten, dem kleinen Tempel Oghmas, der unter der Leitung Sandew des Weisen entstanden war.

Sandew erwartete sie bereits, begrüßte Ugnor herzlich und hatte auch für die anderen ein freundliches Lächeln übrig.

"Ihr kommt gerade recht, um die Ergebnisse meiner Nachforschungen zu erfahren." begann der alte Priester,nachdem alle sich in seinem Arbeitszimmer versammelt hatten. "Ich habe nicht alles erkennen können, manches ist mir ein Rätsel geblieben, aber das wenige, was ich erklären kann, teile ich euch natürlich gerne mit."

In ziemlich weitschweifigen Ausführungen erläuterte der Gelehrte und Priester, dass es sich bei der Dämonenfratze um ein extraplanares Wesen handle, dass den Dämonen des Abyss oft als Vertrauter diene und wie seine Herren selbst eine Quelle der Korruption und des Bösen sei.

"Aber zieht keine falschen Schlussfolgerungen, die Kreatur an Ciaráns Arm hat einige Besonderheiten." versuchte er sogleich, aufkeimenden Protesten die Spitze zu nehmen. "Die Kreatur sieht zwar so aus, hat aber einige Charakteristiken, die nicht zu dieser Grundbeschreibung passen wollen."

Er habe , nachdem seine Bücher ihm nicht mehr weiterhelfen konnten, Oghma selbst um Hilfe angefleht und auf diesem Wege versucht, Antworten zu erhalten.

"Und so merkwürdig das auch klingen mag, doch auch der Herr allen Wissens konnte mir nicht weiterhelfen, was den genauen Ursprung dieses Wesens anging. Offenbar verhindert eine andere göttliche Präsenz, dass er Zugriff auf dieses Wissen erhält.  Nur dass diese Kreatur keine Gefahr für euch ist, sondern tatsächlich ein wenn auch unwahrscheinlicher Verbündeter, soviel konnte er mir mitteilen. Und einen Spruch, wohl ein Rätsel, dessen Lösung wohl die Antwort auf eure Fragen sein dürfte:

"Ein Traum nimmt Form an,
verlässt seinen schlafenden Herrn.
Die Schlange kämpft gegen ihren falschen Bruder.

Der Bote fast das Ziel erreicht.
Er führt ans Ziel die Retter
des träumenden Gottes."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 04.01.2009, 12:22:28
Nachdenklich sah Ciarán seine Hand an. Die Fratze hatte sich seit der Begegnung mit Veleri nicht wieder gemeldet. Er klopfte mit dem Zeigefinger seiner anderen Hand auf das Gesicht, und rief dem Wesen ein gedankliches "Hey, Du!" zu.

Tatsächlich öffneten sich die Augen des Vertrauten und starrten ihn an.

Ich habe entschieden, dass Du bleiben kannst. Wir werden gemeinsam gegen das Haus des Kreises kämpfen und das Unheil aufhalten, dass die Welt bedroht. Aber nur unter einer Bedingung: Egal, um welches Thema es geht, du handelst nie ohne Absprache mit mir. Die letzte Entscheidung bleibt immer bei mir.


Er wartete einen Moment, um die Worte ankommen zu lassen.

Haben wir eine Vereinbarung?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 04.01.2009, 14:52:40
Ugnor rollte bei dem Vers mit den Augen.

Tempus zieht körperliche Aufgaben den geistigen vor. Können die Götter nicht einmal klare Worte sprechen? Laßt uns den Boten finden, dann haben wir's.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 04.01.2009, 21:04:38
Ich handle auf deinen Befehl.
Bestätigend schloss die Fratze kurz die Augen.
Was bleibt mir auch sonst übrig.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 04.01.2009, 23:02:13
Obwohl es noch ziemlich verschlafen war, da alle wieder viel zu früh aufstehen wollten war Yuki auch heute wieder von dem Treiben und der Geschäftigkeit der Stadt schwer beeindruckt. Ob es in Sphur Upra auch so zugehen mag? überlegte es sich, während es versuchte, Tiefwasser mit der halb in der Schattenebene liegenden Stadt zu vergleichen, die es schon so lange einmal besuchen wollte.
So fasziniert war es von den ganzen Festtagsvorbereitungen gewesen, dass es ganz die Zeit vergessen hatte und ganz froh war, dass es schließlich von seinen Freunden zum Oghmatempel gebracht wurde. Dort hörte es sich genau an, was Sandrew zu sagen hatte und als er das Gedicht vortrug, stütze es sein Kinn in Daumen und Mittelfinger, wobei sein Zeigefinger quer über den Lippen zum liegen kam.
"Hmmhmm." machte es mit einem besonders klugen Gesicht, sagte aber sonst nichts, damit die anderen nicht bemerken sollten, dass es als Einziges die Bedeutung der Worte nicht verstanden hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 05.01.2009, 01:42:28
Stirnrunzelnd wandte sich der Elf an Sandrew.

"Ich verstehe kein Wort. Gibt es das nicht auch in weniger kryptischer Form?"

In Gedanken sandte er seinem Vertrauten - das war die Fratze in diesem Moment wohl geworden - eine weitere Botschaft.

Ich vertraue Dir. Zeige mir, dass mein Vertrauen von dir nicht mißbraucht wird, und ich werde dich schützen wie...

Ein Bild blitzte in seinen Gedanken auf, ein elfisches Mädchen, noch ein Kind...

Ich werde dich besser schützen als mein eigenes Fleisch und Blut.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 05.01.2009, 19:57:38
Mirrasshis Reaktion war völlig untypisch für die ansonsten so lebensfrohe Katzenfrau: Nachdem Sandrew zu Ende geredet hatte, stand sie einige Sekunden nur mit offenem Mund da und starrte ihn an. Erst Ciaráns Worte schienen sie wieder zu Sinnen zu bringen.

"Ihr könnt nicht erwarten, die Worte eines Gottes so leicht verstehen zu können, wie die eines gewöhnlichen Predigers. Ihr seid nur ein Sterblicher.", fauchte sie den Elfen auf seine respektlose Bemerkung hin an. Außer der Empörung schwangen aber auch Erstaunen und Verwunderung und eine Spur Neid in ihrer Stimme mit. Allerdings konnte sie ihren Zweifel an den Worten Sandrews auch nicht ganz verbergen. Der Mann war ihr schon zuvor verdächtig vorgekommen und nun erzählte er ihnen von einer direkten Botschaft seines Gottes, so als sei dies die normalste Sache der Welt.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 06.01.2009, 02:06:20
Naoko, der bislang nachdenklich hin und her gelaufen war, blieb stehen, nahm Ciaráns und Mirrasshis Meinungsverschiedenheit schweigend zur Kenntnis und fragte Sandrew geradeheraus: "Wer ist der träumende Gott?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 06.01.2009, 13:06:43
Um Naoko und Sandrew nicht zu unterbrechen, sprach Ciarán leise, als er Mirrasshi antwortete. "Nichts anderes habe ich behauptet", erklärte er. "Ich kann komplexe Zauber verstehen, daran ist alles logisch. Aber Versdeutung... ist nicht gerade meine Stärke. Ich wollte weder die Götter noch deinen Glauben beleidigen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 06.01.2009, 22:26:30
"Bestimmt wollte Oghma uns damit sagen 'Wer wissen will muss sich auch anstrengen'" bemerkte Reina.
Auch sie fand den Vers nicht besonders hilfreich, Gedichte waren halt da um schön zu klingen und nicht um informativ zu sein.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 07.01.2009, 00:02:58
Wir sind ja richtige Philosophen hier...wie sieht's aus, wollen wir was essen? Denken macht hungrig.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 07.01.2009, 09:39:34
"Wenn Sandrew uns nichts mehr zu sagen hat..."
Wer weiss wann es wieder was Gutes gibt. Die Piraten werden uns bestimmt nicht bekochen.....
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 07.01.2009, 11:11:47
"Versteht bitte, dass ich jetzt nur spekuliere," mischte sich Sandrew etwas zögerlich ein, "aber vielleicht kann ich wenigstens einen Teil dieses Spruchs erhellen. Nach allem, was ich bisher von euch und auch von Jonatos erfahren habe, steht dieser ominöse Kreis in irgendeiner wie auch immer gearteten Verbindung zu den Yuan-Ti in Hlondeth. Da fällt es leicht, in dem träumenden Gott die Große Schlange Sseth selbst zu vermuten, von der es heisst, dass sie in Träumen mit ihren Anhängern spricht und deren Heimat im Abyss liegt, was zur Herkunft dieses Wesens auf eurer Hand passen würde."

Sandrew seufzte besorgt..

"Der Rest ist mir selbst ein Rätsel, reicht aber aus, um mich mehr als besorgt zu machen. Wenn die Schlange wirklich Sseth ist, dann muss der "falsche Bruder" ein sehr mächtiges, gottgleiches Wesen sein, um den Kampf mit der Schlange aufnehmen zu können. Und wenn Götter miteinander kämpfen, sind es meist die Sterblichen, die darunter zu leiden haben.

Vielleicht kann das Buch, dass ihr mir übergeben habt, weiter helfen, aber es wird Zeit brauchen, die Verschlüsselung zu durchschauen. Es tut mir leid, aber im Moment kann ich euch leider nicht weiterhelfen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 07.01.2009, 16:46:29
Wieder an Jay'lan gewandt, sandte der Elf eine kurze Frage aus.

Dienst du der Gottheit Sseth?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 09.01.2009, 19:05:21
Ciaráns Antwort beruhigte Mirrasshi wieder etwas und sie konzentrierte sich wieder auf das, was Sandrew noch zu sagen hatte. Zwar war der Mann ihr immer noch suspekt, doch hatten seine Worte auch etwas Wahres. Ein Kampf zwischen den Göttern wäre mit das Schlimmste was ihnen bevorstehen könnte und für sie als Sterbliche gab es so gut wie keine Möglichkeit, diesen zu verhindern.

"Egal wer gewinnt, wir verlieren.", kommentierte sie an niemanden im besonderen gewandt Sandrews Vermutung, um dann wieder ihn direkt anzusprechen: "Wir haben keine Wahl. Das Beste was wir jetzt tun können ist, euch die Zeit zu geben das Buch zu übersetzen. Währenddessen müssen wir uns um... Dallions Angelegenheiten kümmern."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 10.01.2009, 20:10:49
Ich diene dir. Wer ist Sseth?

19. Ches des Jahres 1374 DR, im Jahr der Blitzstürme
geschehen zur 1. Stunde


Naoko erwachte. Außer dem Plätschern des Wassers, dass sich am Rumpf der "Seehüpfer" brach und dem Flattern der durch den Wind prallen Segel war nichts zu hören. Dennoch war er aus dem traumlosen Schlaf erwacht, geweckt durch einen unbestimmten Instinkt, dem Gefühl, dass sich etwas böses zutrug, von dem er unbedingt wissen sollte.

Nach dem Gespräch mit Sandrew hatte man sich wie abgemacht gegen Abend bei Aubreck Dallion gemeldet, der tatsächlich einen kleinen Fischkutter hatte bereitmachen lassen, schnell genug, um die Gruppe zügig an ihr Ziel zu bringen, klein und flachgängig genug, um sich nahe des Ufers halten und rechtzeitig verstecken zu können, falls ihnen unterwegs ein anderes Schiff begegnen sollte. Die "Seehüpfer" hatte zwar nur die typisch engen Kajüten, immerhin aber waren diese einigermaßen bequem eingerichtet gewesen, so dass es Naoko - und den anderen - tatsächlich möglich gewesen war, zur Ruhe zu kommen.

Bis jetzt. Was auch immer den Geisterschamanen geweckt hatte, sein Gefühl sagte ihm, dass es ganz in der Nähe sein musste. Unwillkürlich spannte er alle seine Sinne an, doch konnte er trotz aller Konzentration nicht ausmachen, wovor ihn sein Unterbewusstsein warnen wollte.

Dann sah er es. Durch den Stoff seiner Oberkleider hindurch drang ein gedämpftes Leuchten, dass langsam immer stärker wurde, bis es sich zu einem gleißend hellen Punkt verfestigt hatte. Gleichzeitig spürte Naoko einen unermesslichen Zorn in sich erwachen, den puren Drang nach Zerstörung, so stark, dass er aus dem Bett sprang und wild schreiend mit blosen Händen um sich schlug, als habe er einen unsichtbaren Gegner, mit dem er in einen Kampf auf Leben und tot verwickelt sei.

Das Leuchten verblasste wieder, und mit ihm schwand seine Wut. Schwer atmend ließ er die Fäuste langsam sinken. Es dauerte einen Moment, bis er wieder klar denken konnte. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit seinem Wams zu und zog aus der Tasche, aus der das Leuchten hervorgedrungen war, den kleinen, wie ein Feueropal gemaserten Stein, den er in Aulbesmühle der Leiche Marelas weggenommen hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 11.01.2009, 13:15:29
Naoko ließ sich erschöpft auf den Schiffsboden sinken und lehnte sich gegen die knarzende Kajütenwand während er mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination den Edelstein in seiner Hand betrachtete und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. 'Was bist du...?' hauchte er misstrauisch und ließ den Opal los. Daraufhin begann der Stein auf etwa Armeslänge vor Naokos schweißnassem Gesicht zu schweben - gehalten von der telekinetischen Kraft, die nun durch den ausgestreckten Finger des Geisterschamanen wirkte.

Seine geschärften Sinne waren mittlerweile auf die Geisterwelt gerichtet und der Nachtfuchs versuchte, die Witterung des Bösen aufzunehmen, welches sich soeben durch den Stein hindurch gezeigt hatte.

Mit der linken Hand hielt Naoko den kleinen Lederbeutel auf seiner Brust unklammert und er spürte mit Bedrückung, wie schwach das schützende Band mittlerweile war, welches ihn mit den Ahnen- und Tiergeistern seiner fernen Heimat verband.

Da zeichnete sich mit einem Male neue Entschlossenheit auf Naokos Gesicht ab.
'Du hast keine Macht über uns. Nicht über mich und nicht über sie.' Sogleich fiel der Opal mit einem dumpfen Krachen auf die Planken hinab als wöge er mehrere Pfund und blieb still und bedrohlich liegen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 14.01.2009, 13:38:09
Schreie. Wütende Schreie. Sie kamen aus weiter Entfernung, und bis sie zu Ciaráns Geist durchgedrungen waren, hatten sie auch schon wieder aufgehört. Erst da, ganz plötzlich, wurde ihm bewusst, dass Schreie meist Gefahr bedeuteten, und er kämpfte sich aus seinem außergewöhnlich tiefen Schlaf, und schlug die Augen auf.

Irritiert sah er den Halbling-Schamanen an.

"Naoko? Ist alles in Ordnung?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 14.01.2009, 13:57:58
Seit sie dieses Schiff betreten hatten, war Mirrasshi nicht ganz wohl in ihrem Pelz. Sie hatte immer wieder mit Übelkeit zu kämpfen und der Gedanke dass um sie herum nur Wasser war, ließ sie nicht gut schlafen. Heute hatte sie es endlich geschafft, doch einzuschlafen, aber schon nach kurzer Zeit wurde sie wieder unsanft geweckt.

Entsprechend schlecht gelaunt stieg sie aus ihrer Hängematte um demjenigen, wer auch immer so rücksichtslos geschrien hatte ihre Meinung zu sagen. Als sie dann aber Naoko völlig erschöpft an der Kajütenwand lehnen sah, wechselte ihr Zorn sofort in Sorge um und sie eilte zu dem kleinen Schamanen um su sehen, ob sie ihm helfen konnte.

"Herr Ajani. Was ist mit euch? Habt ihr schlecht geträumt?", fragte sie ihn und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 14.01.2009, 14:43:38
Ugnor war sauer. Die Kojen waren zu klein für ihn und sofort ging er an Deck und richtete sich dort einen Schlafplatz ein, auch wenn die Mannschaft das nicht gerne sah.
Aber das war ihm gleich. Er war ein wenig besorgt, er hatte lieber festen Boden als ein wackeliges Bootchen unter den Füßen. Er war absolut kein Seemann, er war Soldat der Streitkräfte von Fürst Zwergenfreund.

Doch hatte die Seeluft eine Reinheit, die Ugnor angenehm auf sich wirken ließ.
Das Salz prickelte mit jedem Windstoß ein wenig auf der Haut und gab den Reden einiger Seebären hier Bestätigung. Die See war rauh.

So stand er an der Reling und sah den emsigen Schiffsmänenrn bei der Arbeit zu.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 15.01.2009, 11:33:50
"Es ist der Stein", sagte Naoko und blickte zu dem auf dem Boden liegenden Feueropal.
"Etwas hat versucht, sich meines Geistes zu bemächtigen. Vielleicht der Stein selbst, vielleicht ein Geist, der den Stein als Medium benutzt hat. Fasst ihn lieber nicht an!"

Naoko stand auf und erklärte: "Glücklicherweise habe ich mich durch ein Ritual vor derartiger Geisteskontrolle geschützt. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn jemand von euch den Stein bei sich getragen hätte.

Lasst uns morgen früh darüber reden."


...[verschoben]

Naokos ballte seine rechte Hand zur Faust, stand auf und zog seinen Rucksack unter dem Bett hervor. Nachdem er eine Laterne entzündet hatte, öffnete er die Tasche mit den Schminkutensilien und blickte in einen kleinen Handspiegel. Der Anblick seines eigenen blassen Gesichts erschreckte ihn. Langsam öffnete er eine der Farbdosen, tauchte seinen Finger hinein und malte eine erste graue Linie auf seine rechte Wange...

Allzu lange hatte er das Ritual vernachlässigt, hatte sich entfernt von den Bräuchen und Traditionen seines Volkes. Mit jedem Farbstrich, den Naokos Finger nun auf seiner Gesichtshaut hinterließ, fühlte er wie neues Leben in ihn zurückkehrte und wie er langsam den Respekt der Ahnen und das Bewusstsein für die Geisterwelt zurückerlangte.

Es dauerte schließlich mehrere Stunden bis aus dem blassen eingeschüchterten Halbling wieder der stolze Geisterschamane geworden war, der einst angetreten war, die Zukunft seines Stammes zu verteidigen.

Erneut deutete Naoko auf den Feueropal und ließ diesen vom Boden auf seine linke Hand schweben. Nach einem letzten misstrauischen Blick verstaute er ihn wieder in seiner Tasche. So schrecklich diese Erfahrung auch gewesen war, so sicher war sich Naoko, dass sie die Macht des Steines womöglich eines Tages noch brauchen würden.

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 15.01.2009, 12:59:48
Etwas irritiert betrachtete der Elf den Halbling, nahm aber die Verlegung des Gesprächs auf den nächsten Tag gerne an. Seine Traum-Meditation war tief gewesen, tiefer als er es von sich kannte.

Jay'lan? Warum habe ich heute nacht so tief geschlafen?

Sofort schlug das seltsame Gesicht an seiner Hand die Augen auf und sah ihn an.

Zugang zu Wissen... kam nach kurzem Zögern die Antwort. Ich habe dir Zugang zu magischem Wissen versprochen. Ich lehre dich im Traum.

Überrascht sah Ciarán das Wesen an seiner Hand an. Ja, tatsächlich, er erinnerte sich an etwas... es war noch vage, unvollständig, aber er ahnte, in welche Richtung es ging.

Sofort legte er sich wieder hin und schlug die Augen zu.

Mach weiter, erklärte er in Gedanken, begierig auf das neue Wissen...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 16.01.2009, 01:05:37
Naoko war nicht der einzige, der sich geschminkt hatte. Kaum hatten die Gefährten das Schiff betreten und ihr Gepäck in der Kajüte verstaut, hatte Yuki auch schon seinen eigenen Schminkkoffer geöffnet und sein Gesicht mit einigen künstlichen Narben zurechtgemacht, sich ein Kopftuch angezogen und sogar eine Augenklappe umgebunden. Den Rest des Abends hatte es jeden seiner Sätze mit einem überzeugten "Harr!" beendet und schien sich damit bei der gesamten Mannschaft mittlerweile nicht gerade beliebt gemacht zu haben.
Das kleine Schattenwesen störte sich aber wenig daran. Zu aufregend war die neue Erfahrung, endlich einmal auf einem Schiff zu fahren wie ein richtiger Pirat. Seit endlich die Sonne untergegangen war, hatte es stundenlang an Deck verbracht und saß nun auf der Reling, ließ sich den Wind um die Nase wehen und blickte auf das weite Meer hinaus, gespannt darauf, was sie hier noch alles erleben könnten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 16.01.2009, 10:40:24
19. Ches des Jahres 1374 DR, im Jahr der Blitzstürme
geschehen zur 5. Stunde


Ich sach dir, Tamm, wenn das Ding noch einmal "Harr" sagt, dann schmeiß ichs ins Wasser.

" Pst, nicht so laut." flüsterte Tamm mit einem ängstlichen Seitenblick auf den in einigen Schritten Entfernung unbeteiligt an der Reeling stehenden Ugnor hinzu. Tamms Gefährte verstummte abrupt und hatte es plötzlich sehr eilig, mit hochrotem Kopf unter Deck zu verschwinden, während Tamm selbst sich angelegentlichst seiner  Aufgabe widmete, das Deck zu schrubben. Was um so merkwürdiger wirkte, als es um diese frühe Stunde eigentlich noch viel zu dunkel war, um sich dieser Pflicht mit der gebotenen Sorgfalt zu widmen.

19. Ches des Jahres 1374 DR, im Jahr der Blitzstürme
geschehen zur 16. Stunde


"Herr Ugnor? Das Boot ist bereit und wir können Euch nun jederzeit an Land bringen." Kapitän Drells hatte kurz, bevor sich dieser Teil der Schwertküste zu einer weitausladenden Bucht erweiterte, den Befehl gegeben, vor Anker zu gehen. Die Reise war bis hierher ziemlich ereignislos verlaufen. Mehrere Male war in der Entfernung ein Segel eines anderen Schiffes aufgetaucht, diese aber zogen die Tiefen des Meeres der Ufernähe vor, es war also nie zu direkten Kontakten gekommen .

"Von hier aus, führt ein Weg nach oben auf die Klippen. Von dort aus solltet ihr vielleicht am ehesten Spuren des genauen Aufenthaltsort der Piraten finden können. Ich vermute, dass sie Unterschlupf in einem der kleinen Fjorde auf dieser Seite der Bucht gefunden haben. Ihr werdet also wohl etwas suchen müssen.
Nachdem wir euch abgesetzt haben, werden wir ein Stück weiter im Süden auf Fischfang gehen. Morgen und Übermorgen um dieselbe Uhrzeit werden wir wieder hier sein, um euch aufzunehmen. Sagt mir Bescheid, wenn ihr zum Landgang bereit seid."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 16.01.2009, 12:32:13
An der Tür zu den Kajüten stehend, hörte der Elf Kapitän Drells Erklärungen zu. Gemütlich näherte er sich dem Seemann und dem nahe stehenden Halbork.

"Wenn nichts dagegen spricht, können wir sofort an Land. Ich bin zwar nicht See-scheu, aber gegen festen Boden unter den Füßen hätte ich nichts einzuwenden."

Während er sprach, wirkte Ciarán seltsam abgelenkt, so als würde er gleichzeitig über etwas anderes nachdenken. Nachdem er ausgesprochen hatte, wandte er sich auch wieder halb von Ugnor und dem Kapitän ab, und sein Blick wanderte über seine Umgebung, als würde er etwas suchen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 16.01.2009, 17:50:18
Natürlich. Habt Dank. Wenn wir sofort anlegen können, so sollten wir keine Zeit vergeuden.
Ugnor machte sich bereit, wiedre an Land zu gehen. Er hatte sich die verbleibene Zeit köstlich amüsiert. Yuki gab sich wie ein Pirat und trieb die Leute zur Verzweiflung. Dazu noch die Kleidung...Zu drollig...

Er ging unter Deck, um die Anderen zu informieren.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 18.01.2009, 22:43:49
Ciarán folgte Ugnor unter Deck, um auch schnellstmöglich seine Sachen zusammen zu suchen. Dabei wirkte er wie schon den ganzen Tag leicht abwesend, was aber in der allgemeinen Aufbruchsstimmung nicht weiter auffiel.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.01.2009, 22:01:26
Nachdem sie ihre Sachen im Boot verstaut und sich vom Kapitän verabschiedet hatten, wurden sie ans Land gerudert und nahmen den Weg zu den Klippen hinauf in Angriff. Sie hatten damit gerechnet, längere Zeit nach dem Unterschlupf der Piraten suchen zu müssen, das stellte sich aber als Fehlannahme heraus. Denn sobald sie den Aufstieg geschafft hatten, konnten sie in etwa 2 km Entfernung Rauchwolken erkennen, die aus einem der Seitenarme der Bucht emporstiegen und etwas zu dick waren, um mit einem Lagerfeuer erklärt werden zu können. Es sah eher so aus, als wären  gleich mehrere Brände dort entfacht worden.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 19.01.2009, 23:16:53
"Denkt dran", erläuterte Naoko während des Aufstiegs schwer atmend. "Aubreck geht es vor allem um Informationen - Briefe oder dergleichen - die eventuell auf der Seeschlange zu finden sind und die seine Verbindung nach Hlondeth verraten könnten. Das Schiff zurückzubringen ist unser zweites Ziel. Die Piraten zu beseitigen steht nur an dritter Stelle."

Dann hatten sie den höchten Punkt der Klippen erreicht und sahen die Rauchsäulen.
"Nanu, das sieht nach einem größeren Brand aus, oder? Los kommt!" Sofort beschleunigte Naoko seine Schritte. Er war froh, dass es nun wenigstens nicht mehr bergauf ging.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 20.01.2009, 01:40:32
Ugnor schob sich an einem etwas steileren Stück empor. Hrrrch! Wenn wir sie zuerst beseitigen, können wir in Ruhe suchen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 20.01.2009, 12:03:33
Mit gerunzelter Stirn sah Ciarán in Richtung der Rauchwolken.
"Wir sollten uns beeilen. Möglicherweise ist uns jemand zuvor gekommen."

Ohne auf die Reaktion der anderen zu warten, beschleunigte er seine Schritte, um schneller die Quelle der Rauchsäulen zu erreichen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 20.01.2009, 20:37:10
''Gut, vielleicht gibt's dann ein wenig mehr als nur einen Botengang.'' Ugnor beeilte sich und holte die anderen schnell ein.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 21.01.2009, 11:07:26
"Wie sollen wir herausfinden ob die Piraten die Briefe gefunden haben?" dachte Reina laut. Wenn das der Fall war konnten sie sie nicht einfach laufen lassen, sie deshalb umzubringen wäre allerdings auch falsch.
Ob wir sie noch im Laderaum verstauen könnten? Beim Gedanken daran wie der Geruch eines Haufens dreckiger, schwitzender Piraten durchs Schiff zog schauderte die Paladinin.
Urgh, nein. Nun ja, sehen wir erstmal wie viele es sind.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 23.01.2009, 09:21:47
"Indem wir", antwortete der Elf auf Reinas Frage, "nicht einfach gleich alle abschlachten, sondern sie erstmal nur außer Schach setzen, soweit möglich, und dann befragen. Wenn überhaupt noch einer von denen lebt - erstmal müssen wir herausfinden, warum es brennt."

Mit diesen Worten bemühte sich der Elf, Ugnor hinterher zu kommen. Hätte nicht gedacht, dass der alte Stinkstiefel so schnell sein kann, ging es ihm durch den Kopf.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 23.01.2009, 11:02:38
Ugnor verfiel in einen Dauerlauf, um Kräfte zu sparen aber er woltle so schnell wie möglich erfahren, was dort vor sich ging. Diese körperlichen Übungen hatte er in der Ausbildung schon gemocht und gehörte immer zu den besten Soldaten.

Auch die Worte Ciarans hatte er vernommen.

Gut, soll er von mir das Schlimmste denken.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 24.01.2009, 05:38:29
Auch Mirrasshi konnte es nicht erwarten, von dem Schiff an Land zu kommen und endlich wieder festen Boden unter den Tatzen zu spüren. Also sammelte sie schnell alle ihre Habe zusammen und lief den anderen hinterher. Anders als Ugnor jedoch hielt sie nicht viel von Dauerläufen. Kurze Sprints waren eher ihre Angelegenheit und so hatte sie den Halbork schon bald überholt und war ein ganzes Stück voraus gelaufen, um sich dann wieder zurückfallen zu lassen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 25.01.2009, 14:30:59
Yuki beteiligte sich nicht an den Spekulationen. Dafür war es viel zu müde. So konzentrierte es sich allein darauf, mit den anderen mitzuhalten und war ganz froh darüber, dass Mirrasshi nun auf es zu warten schien. Außerdem war es ganz froh darüber, dass es noch die Augenklappe hatte, obwohl es sich auch noch eine für das andere Auge gewünscht hätte.
Es wusste, dass es noch lange dauern würde, bis die Sonne endlich unterging.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 25.01.2009, 23:37:42
Schon bald zeigte sich, dass hier mehr im Argen lag als "nur" ein Brand an der vermutlichen Lagerstätte der Piraten. Auch hier oben war das karstige Gelände aumbewachsen, doch von  von der damit normalerweise einhergehenden Fauna war nichts zu hören. Stattdessen herrschte Todesstille, als hätte hier alles Leben aufgehört zu existieren.

Und so war es auch. Das erste Anzeichen für die Katastrophe fand Mirrasshi, die nach wenigen hundert Metern an der Spitze lag, als sie plötzlich mitten auf dem Weg mehrere Tierkadaver liegen sahen. Die Leichen waren fürchterlich deformiert, zu Karikaturen der ursprünglichen Tiere verzerrt. Reißzähne wuchsen aus dem Maul von einstigen Vegetarieren, Pfoten waren zu Klauen verkrümmt und es war offensichtlich, dass diese Tiere - auch einstige Pflanzenfresser -  blindwütig übereinander hergefallen waren.

Mirrasshis Vorsprung war nicht so groß, als das die anderen sie nicht bald eingeholt gehabt hätten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 26.01.2009, 12:37:24
Als Reina die Tierleichen bemerkte blieb sie neben Mirrasshi stehen ~*~ und warf einen zweiten Blick auf das was da am Boden lag. Normalerweise hätte sie das was sie sah für unmöglich gehalten, wenn sie etwas Ähnliches nicht schon vorher gesehen hätte. Troglodyten denen Sicheln aus den Armen wuchsen... Tiere die zu Monstern verformt waren?
Dies musste ein weiteres dieser kranken Experimente sein!
Aber warum lagen die Tiere hier draussen? Das war merkwürdig.
"Was haltet ihr davon?" fragte sie, auf diese Szenerie des Grauens deutend.
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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 26.01.2009, 17:32:07
Wie angewurzelt blieb Mirrasshi stehen, als sie der Unnatürlichkeiten ansichtig wurde. Angewidert betrachtete sie den abscheulichen Fund.

"Was kann das nur bewirkt haben?", brachte sie schließlich hervor, "Welche Macht kann alle Tiere gleichzeitig so verderben?"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 26.01.2009, 21:09:22
Die Stinker!, dachte Ugnor laut. Er fand die pervertierten Troglodyten schon abscheulich aber das hier war noch widerlicher.

Er spie auf den Boden. Soll Tempus Axt über diesen kranken Geist kommen! Lasst uns sehen, ob wir etwas finden, das uns weiterhilft...

Ugnor kniete nieder und untersuchte den Boden vor sich. Er ließ sich dabei viel Zeit.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 26.01.2009, 22:57:31
Jay'lan! Kannst du mir sagen, was hier passiert ist?

Während er auf die Antwort seines Vertrauten wartete, versuchte Ciarán, selbst etwas über die Geschehnisse herauszufinden. Handelte es sich vielleicht um einen Zauber, der noch Reste magischer Ausstrahlung aufwies?

Leise begann er, die arkanen Worte zu sprechen, während seine Hände das magische Netz woben...

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Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 27.01.2009, 21:29:55
Die einzigen Spuren, die Ugnor finden konnte, waren die der Tiere, die sich an diesem Ort gegenseitig abgeschlachtet hatten. Auch fand er weitere Tierkadaver am Rande des Wegs, die ihm zeigten, dass jedes Tier davon betroffen worden war, unabhängig davon, wie friedlich diese sich im Normalfall verhalten würden.

Ciaráns Zauber blieb hingegen erfolglos. Falls es sich bei der Transformation dieser Wesen um die Wirkung eines Zaubers gehandelt hatte, hatte sich dieser inzwischen anscheinend verflüchtigt und war nicht mehr feststellbar.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 28.01.2009, 01:42:31
Als Naoko schließlich als letzter die Szene erreichte, weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Einige Momente stand er nur da und ließ seinen Blick über die grausam zugerichteten und missgestalteten Tierkadaver schweifen.
Er hatte fast Angst, seine Aufmerksamkeit auf die Geisterwelt zu richten - stand doch zu befürchten, dass die Qualen und der Tod dieser zahlreihen Seelen dort noch intensiv nachwirkten und fast greifbar sein würden.

Bedächtig schloss der Schamane die Augen und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Als er sie wieder öffnete, waren sein Blick bereits ins Jenseits gerichtet. Sein Atem stockte, seine Zähne waren fest aufeinandergebissen und seine Muskeln bebten vor Anspannung.

Detect Spirits
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 29.01.2009, 14:34:56
"Keine magischen Spuren", erklärte Ciarán. Wenn die Szenerie in ihm irgendeine Emotion auslöste, so war dies nicht zu erkennen. "Vermutlich wurden sie auf eine ähnliche Weise verändert wie die Stinker... was ich sehr beunruhigend finde. Was hier geschehen kann, könnte auch in Städten und Dörfern geschehen. Und da lässt sich leicht erkennen, wie das Land in Blut und Krieg getaucht werden soll."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 30.01.2009, 01:34:18
Pietätvoll nahm Veleri den mottenzerfressenen Damenhut ab, als sie zur Gruppe aufschloss und die grausige Szenerie erblickte. "Arme Tierchen." Mit echter Betroffenheit schüttelte sie den Kopf. "Arme, dämliche Monstertierchen." Schweigend betrachtet sie die entstellten Kreaturen, stützt sich dabei nachdenklich auf ihre Lanze. Dann, als habe sie etwas zu rechtfertigen, blickt die Kriegerin Ugnor an.
"Sie konnten nichts dafür." verteidigt sie die dahingerafften Tiere. "Eigentlich sind sie nett, aber etwas, dass sie nicht verstehen hat sie übernommen." Veleris Stimme ist dabei ein wenig belegt und ihre Augen bleiben noch ein paar Sekunden forschend an Ugnor hängen, ehe sie sich löst und ein paar Schritte geht um die weitere Umgebung im Auge zu behalten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 31.01.2009, 15:43:41
Das will ich für uns hoffen. Wir können doch nicht die ganzen Tiere im Wald jagen oder einsperren. Tempus steh bei uns, auf daß wir das schnell erledigen. He, Ciaran, sollten wir noch einmal ein paar Schleimbottiche finden....diesesmal streite ich nicht herum sondern handele.

Ratlos blickte er sich an dem Ort um. Und nun?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 31.01.2009, 22:03:49
"Ulp!" war Yukis wenig eloquente aber doch unmissverständliche Meinung zu der Szenerie. Sofort war es hinter einem Busch verschwunden, von dem dann eine Weile lang Würgegeräusche zu hören waren, bevor es wieder auftauchte. Die Augenklappe hochgeklappt und sich den Mund abwischend setzte es sich dann einfach auf den Boden und sah aus, als würde es angestrengt nachdenken.
Vielleicht versuchte es aber auch nur, einen weiteren Brechreiz zu unterdrücken.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 01.02.2009, 10:43:13
Auf Ugnors Worte hin nickte der Elf nur kurz. "Einverstanden."

Dann wandte er sich zu Yuki um, und kniete sich neben das kleine Geschöpf. "Geht es? Vielleicht hilft es, wenn du dich hinlegst und zum Himmel blickst, bis wir hier fertig sind."

Verstümmelte Körper, Elfen, die sich im Kampf miteinander gegenseitig abschlachteten, Zauber, die Angreifer ebenso wie Verteidiger in Stücke rissen... die Bilder waren noch immer lebhaft präsent in Ciarán Geist. Er konnte sich sehr genau vorstellen, wie Yuki sich fühlte.
Was war eigentlich mit ihm selbst? Er fand schrecklich, was er hier sah, aber er konnte damit umgehen. Was war mit ihm geschehen, seit... seit damals?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 01.02.2009, 11:10:52
Yuki, ist alles in Ordnung? Hier, probier das. kau auf dem Kraut herum, das lenkt dich ab und hilft dir, den Brechreiz zu unterdrücken.

Ugnor kramte einen kleinen Beutel hervor, die Medizin der Soldaten.... Es war allerdings weniger eine medizin als ein Sammelsurium an stimulrierenden Kräutern, um die Schrecken der Schlachten zu ertragen. Ugnor hatte sie nie benutzen müssen, doch jetzt nahm auch er eine Handvoll und kaute darauf herum.
Nach einigen Momenten entfaltete sich ein angenehmes Aroma, Minze, Zitronenmelisse und ein anderes Kraut, das ein wenig betäubend auf den Hals wirkte lenkten Ugnors Gedanken von den Kadavern und verstümmelten Körpern ab.

Seltsam, eigentlich könnte man meinen, die Mühle hätte mich abgehärtet....
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 02.02.2009, 10:42:27
Reina indes dachte über Veleris Worte nach. Diese Tiere waren alle mutiert... es war irgendwie anders als letztes Mal. Es waren nicht nur ein paar... es waren alle!
Wie war das passiert? Dies war sicher nicht das Werk von normalen Piraten...
"Ob Largo hier ist?" dachte sie laut.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 04.02.2009, 18:57:42
Das hoffe ich nicht für ihn. Lasst und weiter zum Brandherd.

Ugnor nahm an, daß es irgendwo ein Feuer geben musste. Er verlor keine weitere Zeit mehr und lief weiter in Richtung des Qualms.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 06.02.2009, 21:50:07
Mirrasshi nickte knapp und setzte sich auch wieder in Bewegung. Nach kurzer Zeit hatte sie selbst Ugnor schon wieder überholt.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 07.02.2009, 21:39:25
Je näher die Läufer sich dem Rauch näherten, um so deutlicher wurde es, dass es sich dabei um mehr als nur ein einzelnes Feuer handeln musste. Der Rauch löste sich in mehrere Rauchschwaden auf, man musste annehmen, dass da drüben mehrere Objekte brannten, wenn es sich nicht sogar um einen Flächenbrand handelte.

Gleichzeitig wurde ihnen klar, dass die Katastrophe noch nicht ihr Ende gefunden hatte. Noch gab es Leben in diesem Gebiet, schreckliches, deformiertes Leben. Überall lagen Tierleichen, doch erhaschten die Helden sogar mehrfach einen Blick auf noch lebende, sich gegenseitig zerfetzende Kreaturen, ertönten aus den Bäumen, die die Hang bedeckten, schmerzhafte, manchmal auch triumphierende Tierschreie, die alle vom selben wahnsinnigen Unterton gekennzeichnet waren.

Hier jagten mehrere Eichhörnchen mit schrecklich langen Fangzähnen und unter dem Fell pulsierenden Beulen einen schwer verwundeten Fuchs zu Tode, dort wand sich ein Affe im Todeskampf in den Fängen einer giftigen Schlange, während er gleichzeitig mit seinen Klauen wie rasend große Fleischbrocken aus ihrem Körper riss und sie dabei halb zertrennte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 07.02.2009, 23:55:21
Reina lief weiter auf das Feuer zu. Sie versuchte nicht auf die noch lebenden Tiere zu achten, denn es gab nichts das die Paladinin für sie tun konnte. Wir hätten das blöde Buch einfach da lassen und sofort losgehen sollen! Wären wir ein paar Stunden eher gekommen...
Doch das waren sie nicht. Hoffentlich war es noch nicht zu spät die Mistkerle die das getan hatten zu erwischen! Die würden allerdings kaum den Wald anzünden in dem sie sich versteckt hielten. Bedeutete der Qualm dass die Schurken schon weg waren?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 08.02.2009, 11:13:30
Ohne ein Wort zu sagen, folgte Ciarán so schnell er konnte der Gruppe, achtete aber zugleich darauf, dass niemand zurückblieb.
Die noch lebenden Monstrositäten, die einst Tiere gewesen waren, jagten ihm einen Schauder über den Rücken, doch er verdrängte das Gefühl. Was immer hier geschehen war, war nur ein Mosaikstein in einem größeren Plan. So viel Mitgefühl, wie er mit den Opfern auf dieser Insel hatte, wusste er doch, dass ihr Schicksal nur eine geringe Rolle spielte.

Wenn es uns nicht gelingt, den Kreis aufzuhalten, dann wird ein solches Schicksal über die ganze Welt einbrechen. Gelingt es uns aber, dann wird auch diese Insel eines Tages wieder vom normalen, gesunden Leben zurückerobert werden.

Und es würde ihnen gelingen. Daran ließ Ciarán keinen Zweifel zu.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 08.02.2009, 20:37:26
Plötzlich, es mochte nur noch einige Minuten hin in Richtung des Brandes sein,  hob Ugnor die Hand und hielt unvermittelt inne. Mirrasshi, die kurz hinter ihm folgte, erkannte sofort, was den Halbork zum Anhalten gebracht hatte.

Vor ihnen auf dem Weg saß eine kleine Schar Affen, die sich um irgendetwas von ihrer Position aus nicht erkennbares herumscharten. Allerdings löste sich die Schar gerade auf und wich ein Stück zurück. Eine grünlich schimmernde Pfütze wurde sichtbar, doch bevor sich Mirrasshi Gedanken darüber machen konnte, was das nun wieder zu bedeuten haben konnte, wandte einer der Affen den Kopf. Ein kurzes Schnattern und schon sprangen die kleinen Tiere auf die Neuankömmlinge zu. Und die gefletschten, für die geringe Größe der Affen viel zu langen Fangzähne sowie das irre Glimmern in ihren Augen verriet die mörderische Absicht der wahnsinnig gewordenen Bestien.


weiter gehts im Kampfthread, ich bitte um etwas Geduld
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 26.03.2009, 23:01:06
[Platzhalter für die Kampfzusammenfassung]
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 29.03.2009, 23:27:51
Mit einem Wink entließ Naoko die Wölfe zurück in ihre Ebene. Noch immer völlig irritiert überpfüfte er mittels eines Zaubers, ob es sich bei der grünen Säure vielleicht um eine Art Gift handelte.

"Was war das? Haben sie aus der Pfütze da vorn getrunken?" Der Halbling machte eine Kopfbewegung zu der Stelle, wie die Affenbande versammelt gewesen war.

"Wir haben Glück, dass es nur Affen waren. Wenn wir auf Wölfe oder Raubkatzen getroffen wären, hätte das ganz anders enden können." Naoko schauderte.

"Zeit, dass wir dem ein Ende setzen. Lasst uns schauen, wo der Rauch herkommt."

ooc: Detect Poison
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 30.03.2009, 11:04:33
Naoko fand keine Anzeichen dafür, dass die Säure über ihre ätzende Wirkung hinaus giftig war. Außerdem ließen die Knochen, die in der Pfütze lagen, vermuten, dass es sich auch hierbei um eines dieser Monstertiere gehandelt habe. UNd dass die Säure sich alsbald verflüchtigte, passte gut ins Bild, denn dasselbe geschah ja auch ein klein wenig später mit den andern Pfützen, die ihr Kampf mit den Affen geschaffen hatte.

Wenig später hatte die Gruppe ohne weitere Zwischenfälle den Ort erreicht, von dem die Rauchsäulen emporstiegen. Vom Rand der Klippen aus bot sich ihnen ein Blick auf eine kleine, geschützte Bucht, in der die Piraten bisher wohl ihren Unterschlupf gehabt hatten. Und auf ein Inferno.

Das Meer selbst schien zu brennen. Offenbar war Öl oder eine andere brennbare Flüssigkeit ausgelaufen und in Brand geraten, so dass ein dichter Feuerteppich den Blick aufs Wasser an vielen Stellen verhinderte. Es war von oben nicht genau auszumachen, wo das Feuer denn seinen Anfang genommen hatte, aber es war klar, dass die Schiffe, die vor Anker lagen und ebenfalls in Brand geraten waren, nicht mehr zu retten sein würden. Mit Ausnahme einer dreimastigen Karavelle, die abseits lag und weit genug von dem Inferno entfernt war, um nicht ebenfalls in Gefahr zu geraten.

Das Kliff hinabzuklettern schien eine nicht ganz einfache, aber machbare Angelegenheit zu sein. Einfacher noch schien aber der Abstieg über den Holzweg zu sein, der von der anderen Seite aus vom Kliff auf den Strand hinabführte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 30.03.2009, 22:45:14
"Schnell!" entschied Yuki, "Wir müssen runter und nachsehen, ob jemand unsere Hilfe braucht."
Ohne auf eine Antwort zu warten - es war der Meinung, dass alle anderen der gleichen Ansicht waren - lief es los und folgte dem Holzweg hinab zum Strand. Dort angekommen sah es sich um und suchte nach Überlebenden.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 01.04.2009, 01:37:23
Ohne zu Zögern lief Mirrasshi dem Zwielicht hinterher. Kurzzeitig erweckte sie den Eindruck, als würde sie sich dafür auf alle Viere begeben, so stark lehnte sie sich vor als sie beschleunigte, lief dann aber auf den Hinterbeinen weiter und überholte das langsamere Yuki alsbald sogar. Innerhalb kurzer Zeit hatte sie die Klippen umrundet und war am oberen Ende des Holzsteges angekommen, wo sie wieder kurz wartete. Gemeinsam mit Yuki lief sie diesen dann hinab und half ihm beim Suchen nach Verletzten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 01.04.2009, 07:14:14
Auch Ciarán beeilte sich, Yuki und Mirrasshi zu folgen, achtete dabei aber mehr auf mögliche neue Gegner oder sonstige Probleme aus ihrer Umgebung, als auch möglichst hohe Geschwindigkeit.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 01.04.2009, 10:02:46
Ugnor schüttelte stumm mit dem Kopf.

Wir können nicht einfach weiter, wenn solche harmlos aussehenden Wesen schon ware Monster sind, was wird uns dann dort unten erwarten? Wir sollten nicht unvorsichtig sein.

Aber sein Rufen blieb wohl ungehört, denn schon waren drei von ihnen weitergelaufen.

Ugnor hatte es indes nicht eilig, in ein weiteres Verderben zu rennen. Etwas ratlos stand er mit Reina und Veleri auf dem Kampfplatz.

Gut gekämpft. Und...danke Veleri, daß du mich beschützt hast

Mehr wusste er nicht zu sagen und ging los, aber er rannte nicht blindlings hinter den anderen her.

Untaktisches Vorgehen und Leichtsinn...Tempus gib ihnen Kraft!
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 01.04.2009, 10:24:42
Als er Ugnors Rufen hörte, blieb Ciarán tatsächlich stehen, kehrte dann mit einem Blick auf die voranlaufenden Gefährten zunächst zu dem Halbork zurück.

"Ich will die anderen nicht alleine vorlaufen lassen. Braucht ihr Hilfe? Ich habe noch Heiltränke für den Notfall, würde es aber vorziehen, wenn die Heiler sich darum kümmern würden."

Mit einem unruhigen Blick zu den sich weiter entfernenden Gefährten Yuki und Mirrasshi fügte er hinzu: "Ich hätte nichts dagegen, wenn du in taktischen Situationen die Führung übernimmst, Ugnor. Aber dann musst du auch dafür sorgen, dass die anderen nicht gleich losstürmen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 01.04.2009, 11:11:04
Ich brauche keine Hilfe, danke, aber wir soltlen nicht überhastet handeln, das brachte immer Probleme aber andererseits wissen wir nicht, weshalb da vorne Rauch ist.

Wir haben keinen Grund, anzunehmen, daß wir dort jemanden retten müssen, im Gegenteil, diese kleinen Biester hier sind viel zu gefährlich. Bedenke, was aus diesen harmlosen Tieren geworden ist, wer sagt, daß dies nicht auch mit den Pflanzen passiert? Wir laufen ohne taktische Aufklärung blind in unser Verderben. ich ziehe Vorsicht im Augenblick vor, tot und abgehetzt, nützen wir niemandem!

Jeder, der einem Angriff solcher Biester ausgesetzt ist, und überlebt, ist mindestens so stark, wie wir alle zusammen, ein einfacher Bauer hat keine Chance. Manchmal kann man nicht sofort helfen und niemand wird den aufrichtigen Willen von uns anzweifeln können, auch wenn wir vorsichtig bleiben. Ich habe während meiner Ausbildung bei Lord Zwergenfreund die Übereifrigen gehen sehen, aber nur teilweise wieder zurückkehren...


Die zweideutige Bedeutung der letzten Worte ließ Ugnor ungeklärt.

Im Übrigen bin ich selber sehr unerfahren, nur zeigte sich bisher, daß die Ausbildung, die ich genossen habe, zum größten Teil sinnvoll war. Fast ein wenig schade, daß ich die Sicherheit des Ausbildungslagers aufgegeben habe. Und jetzt Beeilung, Veleri, Reina, los, wer weiß, ob wir die anderen nicht wieder mal retten müssen...

Damit versuchte er, die anderen einzuholen. Unterwegs dachte er über Ciarans Angebot nach.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 01.04.2009, 11:15:08
Ciarán nickte nur kurz bei Ugnors Ausführungen. Als der Halbork fertig war, gab der Elf nur eine kurze Erwiderung. "Du hast immer noch mehr Erfahrung als jeder andere, wenn es um Führung im Kampf geht."

Dann beeilte auch er sich, Mirrasshi und Yuki einzuholen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 01.04.2009, 12:38:38
Ein plötzlicher doppelter Schreckensschrei verriet Ugnor und den anderen Nachzüglern, dass die Aufforderung des Halborks, etwas umsichtiger vorzugehen, gar nicht so unberechtigt gewesen war. Mirrasshi und Yuki waren zu schnell auf den nach unten führenden Holzsteg gelaufen und hatten dabei vergessen, wie glatt feuchtes und teilweise mossüberwachsenes Holz sein kann. Yuki schaffte es noch gerade so, sich in die Lüfte zu erheben und damit einen Sturz zu vermeiden. Mirrasshi hingegen schlitterte haltlos den Weg nach unten und konnte noch von Glück reden, dass sie einen Fall in die Tiefe vermeiden konnte. Zum Glück schien ihr nichts schlimmeres passiert zu sein, jedenfalls kam sie unten sofort wieder auf die Beine. Dennoch war ihr kleines Missgeschick eine deutliche Warnung an den noch oben stehenden Rest der Gruppe, vorsichtig beim Abstieg über den verräterischen Holzsteg zu sein, der bei näherem Hinschauen auch schon bessere Tage gesehen hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 02.04.2009, 21:38:37
Trotz aller Vorsicht musste Naoko einen seiner Zauber einsetzen, um sich vor einem Sturz in die Tiefe zu retten. Ciarán hingegen hatte Glück. Zwar wäre auch er beinahe zweimal gestürzt, konnte sich aber jedesmal abfangen und kam schließlich heil unten an. Fehlten noch Ugnor, Veleri und Reina, die sich das Schauspiel von oben her hatten genau ansehen können.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 02.04.2009, 23:32:20
Ugnor eilte seinen Kameraden zu Hilfe, so schnell er konnte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 04.04.2009, 11:51:41
Naoko hatte sich auf die rutschigen Planken vorgetastet, doch schnell eingesehen, dass er wohl schon hätte kriechen müssen um nicht auszurutschen.

So beschwor er die Kräfte des Adlers und schwang sich auf großen geisterhaften Schwingen in die rauchigen Lüfte. Er nutzte die Wirkungsdauer des Zaubers um sich einen besseren Überblick über die brennenden Schiffe zu verschaffen und nach Überlebenden Ausschau zu halten.

Schließlich setzte er sanft neben Yuki, Mirrasshi und Ciarán auf.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 05.04.2009, 08:27:14
Wenig elegant, aber dafür um so schneller war Mirrasshi den Holzweg hinab mehr gerutscht als gelaufen. Immerhin hatte dies zur Folge, dass sie recht schnell unten angekommen war. Ein wenig erinnerte sie das an die Spiele, die die Kinder ihres Stammes immer spielten. So hatte sie neben ihrem Gleichgewicht auch ihr Selbstvertrauen schnell wieder erlangt und blickte nun hoch zu Reina.

"Wo bleibst du so lange?", neckte sie sie freundlich.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 05.04.2009, 11:02:03
Nach dem Kampf war Reina zu sehr damit beschäftigt gewesen die Säureflecken aus ihrem Kleid zu wischen um zu bemerken dass die Anderen schon weitergelaufen waren. Erst als sie ihren Namen hörte blickte sie auf. "Hä?" murmelte sie, mit den Gedanken immer noch bei diesem dummen Fleck der sich in ihren Ärmel gefressen hatte und partout nicht rausgehen wollte. Jedoch war niemand mehr da der zuhörte, da der Halbork sich gerade umgewandt hatte und davonlief. Von dem bösen Säurefleck ablassend rannte Reina hinterher und kam gerade rechtzeitig an dem Holzsteg an um Mirrasshis Worte zu hören.
"Sorry" rief sie hinunter "es ist nur, dieser Fleck, der will einfach nicht rausge...huh?"
Kaum hatte sie den Steg betreten, rutschte sie aus und musste sich an der Wand festhalten um nicht runterzufallen.
Wieso sagte ihr niemand dass dieser Weg rutschig war?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 06.04.2009, 11:27:53
Bei den anderen angekommen, sah sich Ciarán kurz in der Runde um. "Sind alle in Ordnung? Oder ist jemand verletzt?"
Dabei beobachtete er auch die Nachzügler, abwartend, ob er jemandem zu Hilfe kommen musste. Als Reina ihr Gleichgewicht verlor, fluchte er kurz. "Ich dachte, alle hätten mitbekommen, dass der Weg nicht ganz problemlos ist."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 06.04.2009, 19:14:03
Veleri wollte noch eine Antwort an Ugnor stammeln und ihm erklären, warum es ihr so wichtig gewesen war, den Halbork zu beschützen, aber dann ging es doch wieder alles zu schnell und außer einem sinnlosen Stammeln kam von ihrer Seite nichts. Dann beeilte sie sich den anderen nachzueilen.

Am Rande des Kliffs jedoch blieb sie abrupt stehen als ihr die mögliche Gefahr des Abstiegs und die Tiefe des Abhanges sah. Irgendetwas in ihr befahl ihr wie angewurzelt stehen zu bleiben. Doch es war nicht wie sonst die innere Macht des Chores. Dieser schwieg im Moment und ließ sich bis auf ein waberndes Rumoren im Hintergrund - wohl durch das Chaos ringsum beschäftigt - überhaupt nicht blicken.
Veleri ertappte sich dabei, wie sie zitternd einen halben Schritt zurückwich und sich unsicher auf die Lippe biss.

"Das ist aber...rutschig...und...und ziemlich hoch...!" Unwillig stampfte Veleri auf und schimpfte stumm mit sich selbst. Wo blieb denn der antreibende, furchtlos machende Chor?! Allmählich begann Veleri die Konsequenzen ihrer neugewonnen Freiheit kennenzulernen. Und sie gefielen hier ganz und garnicht.
"Äääh...kann mir jemand helfen...vielleicht...bitte?" Vor ihr schien der Abhang ins Bodenlose zu verschwimmen während sich die Augen der Kriegerin mit vorher ungekannter Höhenangst mit trotzigen Tränen füllten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 09.04.2009, 11:11:39
Reina, die sich ebenfalls wieder auf festeren Boden zurückgezogen hatte hielt Veleri ihre Hand hin.
"Nimm meine Hand. Wir gehen zusammen runter." bot sie an, wobei sie ein entschlossenes Gesicht aufsetzte. Eigentlich war sie selbst nicht so scharf darauf diesen Steg hinunterzugehen, doch oben zu bleiben war keine Alternative.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 09.04.2009, 22:41:31
Als es sah, wie Reina die Hand nach der verängstigten Veleri ausstreckte, konnte sich Yuki nur zu gut ausmalen, was die heimtückische Halbdunkelelfe vorhatte. Wie der Blitz war es zu den beiden hinaufgeflogen und schlug Reinas Hand weg, bevor diese die arme Veleri in die Tiefe stoßen konnte. "Finger weg!" fauchte es sie dabei an, "Ich weiß, was du vorhast."
Yuki warf der verblüfften Paladin noch einen bösen Blick zu, bevor es sich an Veleri wandte: "Komm, Veleri, ich flieg neben dir her und halte dich fest falls du ausrutschst." Dann lehnte es sich etwas zu ihr rüber und flüsterte ihr ins Ohr: "Außerdem macht das eigentlich Spaß, aber du solltest es nicht zu weit oben versuchen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 11.04.2009, 11:18:19
Unsicher wackelte Ugnor hin und her. Kommt zu mir Leute, zusammen können wir das leichter packen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 19.04.2009, 21:13:19
"So, weisst du das!" entgegnete Reina. "Was denn?"
Schon wieder dieses Yuki! Es liess keine Gelegenheit aus sie vor den anderen schlechtzumachen. Und warum? Nur wegen ihrem Aussehen? Es selbst war ja nun auch nicht gerade vertrauenerweckend!
Reina hatte es satt. Ugnors Hilferuf hatte sie zwar gehört, doch zunächst würde sie mit Yuki abrechnen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Veleri am 21.04.2009, 19:13:50
"Dann...geh ich schonmal..." Mit auf einander gepressten Lippen löst sich Veleri von den beiden und tappt nach vorn. Langsam und vorsichtig schiebt die Kriegerin sich an die Klippe heran und macht sich an den Abstieg. Während sie angespannt vor sich hin murmelt und die Augen auf Ugnor und nicht auf die Tiefe richtet versucht Veleri das Zittern ihres Körpers zu unterdrücken und hofft einfach nur noch, dass sie nicht abstürzen wird...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 21.04.2009, 19:28:24
Genau, Veleri, greif meine Hand... Ugnor machte eine wedelnde Handbewegung in Veleris Richtung.

He ihr zwei da, was is? Erst kontnen wir es nicht eilig genug haben und jetzt trödelt ihr rum?

Ugnor wusste nicht, was schon wieder los war aber es ärgerte ihn, daß es wieder länger dauerte, als nötig war.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 22.04.2009, 01:17:15
Nur beiläufig registrierte Naoko, dass einige der Kameraden noch Schwierigkeiten mit dem Abstieg zu haben schienen. Doch er machte sich darüber eigentlich keine Gedanken. Er wusste, dass diese erfahrenen und kampferprobten Recken wohl kaum vor einem etwas abschüssigen Holzweg kapitulieren würden.

Stattdessen war er schon ein Stück vorgelaufen um einen Blick auf das noch intakte Schiff zu erhaschen, welches er von oben gesehen hatte. Auch die brennenden Schiffe, die hier in der Bucht vor Anker lagen, musterte er neugierig.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 22.04.2009, 23:59:26
"Geht schonmal vor, ich passe solange auf Euch auf." rief Yuki Ugnor und Veleri zu, um dann seinen ganzen Mut zusammenzunehmen und sich vor Reina aufzubauen, damit es den anderen einen gewissen Vorsprung verschaffen konnte. Dann erst antwortete es der Paladinin: "Ich hab doch gesehen, wie ängstlich Veleri war. Und du wolltest das ganz hinterhältig ausnutzen, jawohl. Aber solange ich hier bin, stößt du niemanden irgendwo runter."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 24.04.2009, 11:09:08
Ugnor und Veleri machten sich langsam an den Abstieg. Es dauerte nur ein paar Schritte, bis ihnen klar wurde, dass es ein Fehler gewesen wäre, wenn die beiden anderen sich gleichzeitig mit ihnen auf den Weg gemacht hätten. Das Holz bog sich unter ihrem Gewicht unter verräterischem Knarren, eine noch grössere Last hätte der Steg wohl kaum ausgehalten.

Entsprechend versuchten der Halbork und die Elanfrau, ihr Gewicht so gut wie möglich zu verteilen, mussten sich aber so stark auf ihren Abstieg konzentrieren, dass sie dabei einen Augenblick ihre Umwelt aus den Augen verloren.

Der simultane Warnruf Naokos und Ciarans änderte das schlagartig. Das schreckensbleiche Gesicht des Geisterschamanen erstarrte vor dem Feuerinferno hinter ihm zur Maske und als Veleri und Ugnor seiner ausgestreckten Hand folgten, erstarrte auch ihnen das Blut in den Adern.

Alle Vorsicht außer Acht lassend, rannten sie los, dem rettenden Ufersaum zu. Prompt rutschten sie natuerlich aus, und schlidderten unkontrolliert nach unten, nahmen sich aber kaum die Zeit, sich unten wieder aufzurappeln, bevor sie weiterrannten, so weit wie möglich von dem Steg weg, der kurz darauf unter einem heftigen Schlag erzitterte, als er von einem der brennenden Schiffe gerammt wurde, dass sich von seiner Ankerposition gelöst hatte und langsam über die Bucht getrieben war, und sich nun ebenso langsam wie hartnäckig in das Kliff bohrte.

Reina und Yuki mussten von oben her zusehen, wie der Steg dem Druck des Schiffes nicht mehr länger standhalten konnte. Wie in Zeitlupe begannen sich die Bohlen zu biegen, explodierten die Halterungen aus der Wand. Ein lautes Krachen, dann neigte sich das obere Ende langsam der Meeresoberfläche entgegen, während weiter unten Steg und Schiff schon nicht mehr voneinander unterscheidbar waren.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 24.04.2009, 12:53:53
"Als ob ich so etwas tun würde!" empörte sich Reina "Heute schonmal diesen Knubbel benutzt?!"
Dabei tippte sie gegen seine Stirn, holte Luft und wollte weiterreden als der Steg den sie noch benutzen wollte nen Abgang machte und irgendwo jenseits der Felskante verschwand. Ungläubig sah sie ihm nach, dann fauchte sie das Zwielicht an. "Na super! Weil du streiten musstest sitze ich nun hier fest!!"
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 25.04.2009, 23:36:40
Yuki sprang einen Satz zurück, als Reina ihre Hand seinem Kopf näherte. Diese Dunkelelfen konnten die schlimmsten Dinge mit den kleinsten Berührungen ausrichten. "Dunkelelfen tun böse Dinge." gab es einfach nur zurück, "Das weiß doch jedes Kind."
Als es den Krach hörte, wandte es sich trotz allem kurz von Reina ab und blickte erschrocken auf die Zerstörung hinab, die unten angerichtet wurde. Dass Reina dadurch der Weg nach unten abgeschnitten war, bemerkte es erst, als diese es in ihrem Vorwurf erwähnte. Es verkniff sich ein böses Lächeln und antwortete: "Dann wird es wohl Zeit, diesen Knubbel da zu benutzen." äffte es ihre Worte nach und deutete dabei auf ihren Kopf. Anschließend flog es schnell zum Strand hinab und ließ die Paladinin einfach oben stehen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 26.04.2009, 01:38:35
Und schon hatte sich Yuki verkrümelt. Es schien ihm überhaupt nichts auszumachen dass sie nun den langen Weg nach unten nehmen musste.
Doch dass die Brücke gefallen war, war es wirklich Zufall gewesen? Sicher war dort unten etwas... oder jemand.
Ugnors liegengelassenes Seil war Reina sehr willkommen. Schnell hob sie es auf und suchte nach einem Ort an dem sie zu den anderen herabklettern konnte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 26.04.2009, 10:39:56
Tempus steh uns bei... war das einzige, was Ugnor noch denken konnte, bevor sein Überlebenswille überhand nahm und er mit den anderen losrannte.

Der Anblick des brennenden Schiffes, das sie beinahe zermalmt hatte war furchteinflößend. Die gequälten Diehlen und Balken pfiffen und ächzten und die Hitze der Flammen war so nahe, daß Ugnor das Gefühl hatte, seine Augenbrauen würden jeden Moment in Flammen aufgehen.

Geradenoch konnten sich alle in Sicherheit bringen und schon donnerte es. Man hörte mannstarke Balken brechen und bersten.
Das ganze Schiff schien wie ein großes Ungeheuer zu brüllen, als es sich in das Kliff schob. Danach sah man nur noch Rauch und kleine feurige Holzfragmente regneten um Ugnor herum auf den Rest des noch intakt gebliebenen Stegs.

Zuerst sah sich Ugnor besorgt nach Veleri um und entdeckte sie etwas abseits von ihm. Doch Yuki fehlte. Und Reina.

Yuki!!...Reina!!!, rief er, der Qualm und der Rauch erschwerten seine Sicht. Zwischen den Rauchschwaden konnte er allerdings zeitweise eine Gestalt auf der anderen Seite des Stegs erkennen. Das musste Reina sein.

Reina..., wo ist Yuki, seid ihr verletzt?.

Egal, wie der Zustand der beiden war, viel schlimmer erschien Ugnor die Tatsache, daß sie getrennt waren und es wohl keinen Weg über den Abgrund gab.

Ugnor suchte sofort nach einer Möglichkeit, den Angrund zu überqueren.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 26.04.2009, 14:19:37
Als Ciarán die Gefahr erkannte, warnte er sofort Reina und Yuki, um dann so schnell wie möglich einen Fluchtweg zu suchen. Er blickte sich kurz zu seinen Gefährten um, griff Mirrasshi am Arm, um sie mit sich zu ziehen, und rannte dann so schnell er konnte in Sicherheit.

Nur kurz blitzten Erinnerungen in ihm auf... ein Feuerball, der nur eine Armlänge von ihm entfernt vorbeirauschte, um im nächsten Moment Tirla und Sheroan in verkohlte Leichen zu verwandeln...

Mit einem wütenden Schrei vertrieb er die Erinnerung, und konzentrierte sich darauf, sich weiter von der Gefahr zu entfernen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 26.04.2009, 19:36:34
Reina hatte sich inzwischen ein Stück abseits einen Baum gesucht, um den sie das Seil geschlungen und mit einem festen Knoten verschnürt hatte. Vorsichtig und sorgsam liess sie sich dann die Felswand hinab und stand kurz darauf bei den anderen.

Nun, wo alle heil unten angekommen waren, war auch endlich Zeit sich genauer umzusehen. Der Strand selbst war, abgesehen von dem einen glücklich dem Inferno entkommenen Schiff ein Ort der Zerstörung. Zertrümmerte Fässer, in Stücke gerissene Leichen, das Feuer, alles machte den Eindruck einer allumfassenden Wut, die hier geherrscht haben musste.

Ein Stück weit weg führte ein Gang in eine Kaverne hinein. Vom Eingang aus konnte man noch erkennen, dass dieser Gang sich gabelte,die beiden Abzweigungen verschwanden dann aber schnell im Dunkeln. Am anderen Ende des Strandes führte eine kleine Seilbrücke über das Wasser zu einem anderen Strandstück. Auch dort schien ein Gang ins Höhleninnere zu führen.

(http://img219.imageshack.us/img219/3338/strand.jpg) (http://img219.imageshack.us/my.php?image=strand.jpg)
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Beitrag von: Naoko am 27.04.2009, 19:43:51
"Geht es allen gut?", fragte Naoko mit erhobener Stimme über das Prasseln der Flammen und das Tosen der Brandung hinweg. "Wohin jetzt?" Er deutete auf das unversehrte Schiff. "Wenn wir Glück haben, ist das hier Aubrecks Schiff. Wie war doch gleich der Name?" Sogleich fügte er hinzu: "Vielleicht sollten wir uns vorher mal diese Höhle da anschauen." 'Was ist hier bloß passiert' fragte er sich und blickte besorgt auf die Zerstörung und die Leichenteile am Strand. Für einen Moment erlaubte er sich, einen Blick in die Geisterwelt zu werfen. Vielleicht war das Unglück noch nicht lange her - was die Möglichkeit offenließ, dass die Geister der Gefallenen noch immer am Ort des Todes verweilten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 27.04.2009, 20:17:44
Tatsächlich konnte Naoko noch die Schemen mehrerer Geister erkennen, die allerdings seltsam blass wirkten, als hätten sie sich schon längst aufgelöst haben müssen, wenn sie gewusst hätten, wohin. Ihre Form mochte ein Grund sein, sie wirkten seltsam verzerrt, bestienhaft, ihre Gesichter zu hasserfüllten Fratzen erstarrt.

Und Ciarán spürte eine Regung, eine dumpfe Warnung, die von seinem neuen Begleiter auszugehen schien.

Dann drehten sich die Schemen um, als seien sie sich ihres stummen Beobachters gewahr geworden. Sie rasten auf ihn zu, schlugen mit ihren Klauenhänden nach ihm, die ihn durchdrangen ohne auch nur den geringsten Schaden anzurichten. Dann spürte der Schamane einen Kontakt, als einer der Schemen die Perle berührte, die er mit sich trug. Für einen kurzen Moment wallte Hass in Naoko auf, unbändiger, zielloser Hass, der aber schnell wieder verschwand.

Und mit ihm verschwanden die Schemen, so als sei alles nur ein Spuk gewesen, eine Kreation seines überreizten Gehirns.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 27.04.2009, 21:32:11
Naoko schrie vor Schreck auf und schlug wild um sich als würde er von einem Hornissenschwarm angegriffen. Dann verblassten die Schemen und der Halbling kam allmählich wieder zu sich. Mit weit aufgerissenen Augen und zittrigem Atem war er wieder im Hier und Jetzt angekommen. "Es sind die Geister..." ächzte er. "Sie.. sie sind so voller Hass... und sie können diesen Ort noch nicht verlassen. Etwas muss ihre Seelen entstellt und sie ihrer Essenz beraubt haben..." Verwirrt und besorgt blickte Naoko in die Gesichter der anderen. "Wir sollten uns beeilen. Die Geister schienen es auf Marelas Stein abgesehen zu haben. Er hat versucht, sich meines Willens zu bemächtigen. Ich verstehe das alles nicht..."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 01.05.2009, 14:30:18
Überrascht und verwirrt sah Ciarán den Geisterschamanen an. "Was ist Marelas Stein? Hast du ihn von Largo?"

Was ist? Was spürst du? horchte er gleichzeitig auf die Stimme seines neuen Vertrauten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 03.05.2009, 21:13:44
Die Perle...sie darf nicht zerstört werden. Eine andere hat dies hier ausgelöst. Seid vorsichtig.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 03.05.2009, 22:17:38
Die Perle? Ist sie Marelas Stein, von dem Naoko gesprochen hat?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 03.05.2009, 23:10:53
Eine Weile blickte Naoko Ciarán nur an und schien nachzudenken. Schließlich sagte er: "Das hier ist Marelas Stein." Er öffnete seine Tasche und ließ Ciaran einen Blick hinein auf den Stein werfen, der wie ein Feueropal aussah. "Wir haben ihn einer Verbündeten Largos namens Marela abgenommen nachdem sie uns angegriffen hatte und wir sie töten mussten. Sie hatte sich als Bedienstete Baron Joaquins ausgegeben. Ihre wahren Motive haben wir allerdings nie ganz durchschaut."

"Letzte Nacht auf dem Schiff hat dieser Stein plötzlich angefangen zu leuchten und ich spürte, wie er... wie er Besitz von mir ergreifen wollte. Eine unzähmbare Wut stieg plötzlich in mir auf. Und das gleiche Gefühl hatte ich gerade eben nochmal gehabt... Noch schützen mich die Geister vor der Macht des Steins. Doch langsam hätte ich gerne ein paar Antworten."

Der kleine Schamane schien mit sich zu ringen. "Am liebsten würde ich diesen Stein einfach fort werfen. Aber ich vermute, dass wir wir die Probleme damit nicht lösen und dass wir ihn früher oder später vielleicht noch einmal brauchen werden - und sei es nur um ihn endgültig zu vernichten."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 04.05.2009, 01:03:03
Ciarán nickte. "Der Stein darf nicht zerstört werden. Zumindest noch nicht. Ich denke, es gibt weitere Steine wie diesen."

Habe ich dich richtig verstanden? fragte er bei seinem "kleinen Begleiter" nach.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 04.05.2009, 21:52:19
Wenn es so etwas wie ein mentales Nicken gab, dann war es das, was Ciaráns nun wieder stummer Begleiter ausstrahlte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 05.05.2009, 17:25:03
Ugnor näherte sich indes den brennden Wracks und sah sich nach möglichen Spuren um.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 05.05.2009, 20:55:29
Reina überlegte ob sie sich über Yuki beschweren sollte, doch diese Steingeschichte war gerade so interessant.
"Dass ein Wutstein böse Geister anzieht macht schon Sinn aber... was sagt uns das?"
War es ein Stein wie Marelas der die Tiere in Monster verwandelt hatte? Oder war es eher eine Art von Schleim oder Säure gewesen?
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 05.05.2009, 23:05:12
"Ein Stein ähnlich dem von Naoko hat das alles hier ausgelöst. Das sagt jedenfalls..."
Der Elf zögerte kurz, und sah auf seine Hand. Dann traf er eine Entscheidung.
"Mein Vertrauter."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 06.05.2009, 13:43:52
"Dann tu den lieber ganz weit weg von Dir." wies Yuki Naoko an, "Sonst passiert Dir nachher womöglich auch noch sowas schlimmes wie den anderen da." Die Sorge um Halbling überwog den Ärger darüber, dass Reina nun doch einen Weg zu ihnen gefunden hatte.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 07.05.2009, 00:18:31
"Keine Sorge, Yuki", sagte Naoko. "Der Stein ist bei mir am sichersten. Ich habe mich durch ein Ritual vor seiner beherrschenden Magie geschützt. Und selbst wenn dieser Schutz einmal versagen sollte, dürfte es euch nicht schwerfallen, mich zu überwältigen", analysierte der Halbling nüchtern.

"Das Problem ist, dass es momentan keinen sicheren Ort gibt, an dem wir den Stein verwahren könnten. Wir haben gesehen, was passieren kann wenn er in die falschen Hände fällt. Soetwas darf sich nicht wiederholen. Deswegen verbleibt der Stein vorerst bei mir." Naoko hoffte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ganz wohl war ihm nicht dabei. Zu lebendig war noch die Erinnerung an den Wutanfall, den er gerade durchgemacht hatte. Noch immer schlug sein Herz beschleunigt. Er atmete ein paarmal tief durch um sich zu beruhigen.

"Höhle oder Schiff?" lenkte er die Aufmerksamkeit wieder auf ihre eigentliche Aufgabe.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 07.05.2009, 09:44:55
"Höhle." sagte Reina. "Das Schiff scheint hier einigermassen sicher zu sein, wir könnten aber auch eine Wache da lassen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 07.05.2009, 13:07:45
Mirrasshi war sichtlich erleichtert dass Reina doch noch einen Weg nach unten gefunden hatte. Nachdem das unkontrollierte Schiff den Weg nach unten zerstört hatte und nur Yuki wieder unten angekommen war, hatte die Priesterin sich eine Zeit lang tatsächlich Sorgen gemacht, ihrer Freundin könne etwas geschehen sein.

Deshalb reagierte sie auf Reinas Vorschlag, Wachen aufzustellen auch etwas heftiger als beabsichtigt: "Wir dürfen uns nicht trennen.", bestimmte sie bevor sie sich wieder gefasst hatte und in ihrer gewohnten, zielgerichteten Art weiter erklärte: "Ein einzelner ist zu schwach und wird gegen diese Kreaturen nichts ausrichten können." Daraufhin blickte sie in die Richtung der Höhle, auf die Reina gedeutet hatte. "Also werden wir uns gemeinsam umsehen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 08.05.2009, 22:43:01
Nachdem Reina keine weiteren Einwände vorbrachte betrat die kleine Gruppe in aller Vorsicht die Höhle. Die darin herrschende Kühle wirkte nach der Hitze des draußen herrschenden Feuerinfernos erfrischend, und auch der Lärm des prasselnden Feuers war hier nur noch gedämpft hörbar.

Nach ein paar Schritten war es vollends still, bis auf ein regelmäßiges Klopfen, das aus dem linken Gang der Wegabzweigung vor ihnen kam, und das fast so klang, als würde jemand Holz hacken.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 09.05.2009, 15:51:18
Was weißt du über diese Steine oder Perlen? Sag mir alles, was dir bekannt ist, egal wie unwichtig es dir erscheinen mag forderte Ciarán von seinem Vertrauten.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 10.05.2009, 18:44:55
Kaum in der Höhle blieb die Paladinin stehen.
"Was ist das??" fragte sie sinnloserweise, da die anderen es wohl kaum wissen konnten. In Gedanken stellte sie sich schon ein grosses, holzhackendes Monster vor, das sie mit ihrem Schwert aus dem Weg schaffen musste.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 10.05.2009, 21:20:43
ich...erinnere mich nicht. Ich weiß. Werkzeuge der Vernichtung sind sie, geschaffen von einem Mächtigen. Beim letzten Mal dienten sie dem Untergang einer mächtigen Zivilisation. Wenn sie zerstört werden, fallen die Schwachen der grenzenlosen Wut anheim und greifen alles an, was nicht so ist wie sie.

Ciaráns Vertrauter wirkte ratlos.

Ich weiß nicht, woher das Wissen kommt und warum ich das weiß. Wenn ich mich nur erinnern könnte[/i]
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 10.05.2009, 21:39:49
Ernst blickte Ciarán zum Geisterschamanen. Er sprach nicht, öffnete aber seinen Geist, so gut er konnte, in der Hoffnung, dass Naoko nicht nur seinen Vertrauten, sondern auch ihn hören würde.

Wer oder was ist ein Mächtiger? Sprichst du von Göttern? Und - gibt es eine Möglichkeit, die Steine zu neutralisieren, ohne dass eine solche Katastrophe daraus resultiert?

Dann, nur an seinen Vertrauten gewandt, fügte er hinzu: Wenn ich etwas tun kann, um dir dabei zu helfen, dich zu erinnern, werde ich mein Bestes versuchen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 10.05.2009, 22:52:31
..Tock.....Tock.....Tock....
Das klopfende Geräusch das unaufhörlich im Hintergrund zu hören war raubte Reina ihren letzten Nerv.
"Ich werde das abstellen!" verkündete sie, bevor sie entschlossen in Richtung der linken Abzweigung verschwand.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ugnor am 11.05.2009, 18:02:51
Bleib hier, bei Tempus! Wie oft muß man eigentlich noch Kindermädchen spielen? Naokos Vision ist beängstigender als irgendetwas anders hier. Wenn jemand nachsieht, dann ich, ich verstehe mich auf das Schleichen, du verstehst dich auf Fettnäpfchen! Und deshalb wirst du schön hier bei den anderen warten und dir Gedanken machen, was es mit den Visionen auf sich hat!

Noch kurz vor sich hin grummelnd ging Ugnor voran in Richtung des Geräusches und bewegte sich dann stumm und so leise er konnte vorwärts.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Reina am 11.05.2009, 21:22:10
Reina liess sich durch Ugnors Zuruf nicht bremsen, kam ihm aber dadurch entgegen dass sie sich etwas leiser und langsamer auf den Gang zubewegte, auch wenn dies nach der dröhnenden Stimme des Halborks in der fast lautlosen Höhle ein wenig unangebracht schien.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 13.05.2009, 23:07:46
Auch Yuki fand das regelmäßige, klopfende Geräusch unheimlich, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Das gelang ihm jedoch nur unterdurchschnittlich gut. Misstrauisch betrachtete es die Haldunkelelfe, die sich in Richtung des gruseligen Geräusches bewegte und versuchte herauszukriegen, was sie diesmal wohl aushecken mochte. Es traute sich aber nicht alleine, ihr hinterherzugehen, Deshalb war es recht froh, dass Ugnor das tat.
"Sei bloß vorsichtig." empfahl es dem Halbork und folgte den beiden in einigem Abstand, aber gerade dicht genug, um sie noch beide im Blick halten zu können.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 14.05.2009, 08:10:52
Irritiert sah Ciarán zuerst Reina hinterher, dann Ugnor und schließlich Yuki.

"Wir brauchen dringend mehr Organisation", sagte er, mehr zu sich selbst. Dann, an die verbliebenen Gefährten gewandt, "Wir sollten die anderen nicht alleine lassen. Gehen wir mit Abstand hinterher, am besten auf Yukis Höhe."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 15.05.2009, 11:42:14
Weiß nicht, wie ich mich erinnern soll. Wäre leichter, wenn Du nicht der falsche wärst.

Ciarans Vertrauter wirkte immer noch verwirrt, der Elf konnte aber erkennen, dass die Besorgnis ob der von der Perle ausgehenden Gefahr nicht nur gespielt war.

Inzwischen war Reina weiter in den Gang vorgedrungen, der sich bald zu einer kleinen Höhle erweiterte, die von einer Fackel erhellt wurde, die am anderen Ende des Raums in eine Halterung in der Wand eingelassen worden war. Unter dieser Fackel stand ein großer Küchentisch und hier befand sich auch die Quelle des Klopfens, dass die junge Paladine vorher vernommen hatte.

Hinter ihr zog Ugnor scharf den Atem ein. Einen Moment später realisierte auch Reina, was sie da eigentlich sah. Auf dem Tisch lag der Körper eines toten Seemanns, und vor dem Tisch stand eine Kreatur, die nur noch entfernte Aehnlichkeit mit dem mensch hatte, der sie einstmals gewesen sein musste. Die grotesk verzerrten Gesichtszüge, die Knochen, die überall aus der Haut zu platzen drohten, vor allem aber der kleine, zweite Kopf, der dem Wesen aus dem Hals wuchs, waren Zeuge einer Verwandlung des Schreckens, die durch die nadelspitzen Reißzähne in seinem grotesk vergrößerten Maul nur noch verzerrt wurde. Es wirkte fast absurd, wie diese Kreatur, eine Schürze umgebunden und eine Kochsmütze auf dem Hauptkopf, mit einem Fleischerbeil in der Hand fachmännisch die Leiche filetierte, während zwei weitere, ähnlich hässliche Kreaturen zähnebleckend und Schmatzgeräusche machend darauf warteten, dass der Koch die Mahlzeit fertig angerichtet haben würde.

Entsetzt prallte Reina zurück... und gegen die Wand des Ganges,aus dem heraus sie die Szenerie betrachtet hatte. Sofort ruckten die Köpfe der drei Monsterpiraten herum. Ihre Augen leuchteten bösartig auf, als sie die Beilage zu ihrem Mittagessen entdeckten, die nur darauf wartete, von ihnen geschlachtet zu werden.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 08.07.2009, 13:01:07
Ugnor interessierte die Szenerie herzlich wenig, er nahm sofort drei Ziele war und Reina hatte es mal wieder geschafft. Er bereute sein Lob bei den Affen sofort. Wie konnte man nur so unvernünftig und spontan Entscheidungen treffen angesichts des Todes?
Reina, dies war das letzte Mal!

Ugnor war verärgert. Doch was sollte er tun? Er nahm seine Axt und hoffte, daß Tempus ihm wohlgesonnen war.

Plötzlich ertönte Kampflärm von weiter vorne. Schnell eilte Naoko herbei um zu sehen, was dort vorging. Gefolgt von Ciaran, der schon einen Pfeil auf der Sehne liegen hatte.

Mit gebleckten Zähnen kamen die drei Piraten auf Reina zu, und es war augenblicklich klar, dass ihnen eine lebende Mahlzeit viel besser zu munden schien, als eine bereits tote; jedenfalls war die Gier in ihren Augen unverkennbar, obwohl die Gesichter selbst zu einer Fratze der Wut verzerrt waren. Der "Koch" schien besonders viel Vorfreude zu empfinden, geradezu gemütlich bewegte er sich hinter den anderen beiden her, so als sei er schon ein besonders leckeres Rezept am Durchdenken.
Dann waren die ersten beiden Piraten herangekommen und hieben mit ihren Krummsäbeln auf Reina ein, während sie gleichzeitig mit ihren Zähnen nach ihr schnappten. Doch stand Reina wie ein Fels in der Brandung und wehrte alle Angriffe ab, ohne auch nur einen Millimeter zurückzuweichen. Nachdem die ersten Angriffe an ihrem Schild abgeprallt waren, machte sie ihrerseits einen Schritt zu ihren Gegnern hin und schlug mit dem Schwert zu. Ugnor tat es ihr gleich, bewegte sich neben Reina und griff ebenfalls an.

Diese Höhlenbewohner waren eindeutig mal was anderes. Aber zumindest wusste Veleri nun wieder was zu tun war. "Essen fassen! Essen: Fass!" Mit einer Bewegung schob die Kriegerin sich an Ugnor vorbei - dem Halbork ein Augenzwinkern zuwerfend - und brachte die Glefe nach vorn. Diesem Küchentrupp wollte sie die Suppe ordentlich versalzen.

Nur zäh drangen die Waffen durch die beinahe ledrig zu nennende Haut der Monsterpiraten. Aber immerhin, sie drangen. Veleri musste dennoch feststellen, dass ihr Hieb, der einen normalen Menschen mühelos gefällt hätte, bei diesem Wesen, obwohl er ihm den Brustkorb aufriss, keinerlei Wirkung zeitigte. Erst Ugnors Hieb, verbunden mit dem plötzlich von hinten heranzischenden Pfeil Ciaráns schafften es, dem ersten der drei Angreifer den garaus zu machen. Noch im Fallen verrenkte dieser seinen Hals im Versuch, seine Zähne in Reinas Bein zu schlagen, doch hatte diese keine Probleme, mit einem kräftigen Tritt der Gefahr Herr zu werden.
Und dann geschah zum Entsetzen der Helden mit dem Piraten dasselbe, was auch schon mit den mutierten Affen geschehen war, denen sie auf dem Weg hierher geschahen war. Plötzlich schlug die Haut des Leichnams Blasen und platzten auf, eine grünliche Flüssigkeit spritzte von dem Körper weg, der in Sekundenschnelle in sich zusammenschmolz, bis nur noch eine schillerndgrüne Pfütze auf dem Boden zu sehen war.

Ugnor konnte den Spritzern ausweichen, Reina hingegen hatte weniger Glück und schrie auf, als sich die Säure in ihr Bein fraß. Der Schrei übertönte fast das wütende Fauchen Mirrasshis, die in der Erkenntnis, nicht ganz nach vorne gelangen zu können, ihren Wurfspeer nach dem noch stehenden Piraten geschleudert hatte, allerdings zu hoch angesetzt hatte, um ihre Gefährten nicht zu treffen.
Reinas Verletzung hatte allerdings eine unverhoffte Nebenwirkung. Für einen kurzen Moment geriet sie ins Wanken, weil sie unwillkürlich ihr Gewicht auf das andere Bein verlagerte. Die damit verbundene Bewegung reichte aus, um den Angriffen ihres Gegners zu entgehen, der sie weiterhin wütend Angriff.
Weniger Glück hatte Ugnor. Der "Koch" war inzwischen herangekommen und offenbar hatte er beschlossen, den Halbork zu tranchieren. "Ich schneid dich in Scheiben." knurrte er mit fast nicht verständlichem Grunzen, dann explodierte er förmlich und bevor Ugnor es sich versah, hatte der Pirat, der im Gegensatz zu seinen Kumpanen in ein mit Nägeln verstärktes Lederwams gerüstet war, seine Deckung durchbrochen.
"Wenn hier jemand wen ausweidet, dann bin ich das! Kusch!" schrie Veleri dem Mutanten entgegen und versuchte diesen mit Stichen ihrer Schwertlanze aus der zweiten Reihe von Ugnor zu verscheuchen. Innerlich machte sie sich jedoch bereit, ihre Taktik zu verändern, da die Kriegerin in diesem Gedränge mit ihrer Stangenwaffe nur suboptimal aufgestellt war. Ihre grünen Augen suchten flackernd nach einer Lücke in der Schlachtreihe, um in eine bessere Position zu gelangen.

Yuki hatte keine Ahnung, wie Reina es geschafft haben konnte, hier einen Hinterhalt gegen die Gefährten vorzubereiten, doch wusste es ganz sicher, dass dies im Moment auch nicht wichtig war. Als es sah, dass Ugnor angegriffen wurde, wusste es, dass es jetzt zuerst dafür sorgen musste, dass der niederträchtige Plan der Halbdunkelelfe nicht aufgehen würde. Hastig fischte es nach seinem Zauberstab und katapultierte sich gleichzeitig mit einem kräftigen Schlag seiner Flügel über die Köpfe seiner Freunde und Gegner hinweg in die Höhle hinein. Bald landete es, so wie es geplant hatte, hinter den Piraten und hatte freies Sichtfeld auf die beiden verbliebenen. Ugnor stellten sich die Nackenhaare auf, als er schon wieder Yukis Stimme rufen hörte: "Augen zu!" doch hatte das kleine Schattenwesen scheinbar seit seinem letzten Versuch dazu gelernt. Der von seinem Zauberstab ausgehende Lichtblitz wurde durch die Piraten, die von ihm getroffen wurden, von seinen Gefährten und auch von Reina abgeschirmt. Doch nicht das leichteste Stocken, nicht das geringste Verharren deutete darauf hin, dass die beiden Freaks Yukis Zauber überhaupt bemerkt hatten. Statt dessen drangen sie weiter auf Ugnor und Reina ein, die alle Hände voll zu tun hatten, sich ihrer Gegner zu erwehren. Veleri versuchte sie mit ihrer Glefe auf Distanz zu halten, kam aber aufgrund der räumlichen Enge nicht zum Zug. Immerhin gelang Ugnor ein Treffer, mit dem er sich ein wenig Luft verschaffen konnte.



Da Reina bereits schwer angeschlagen schien, musste Naoko nicht lange überlegen. Fast reflexartig legte er ihr eine Hand auf den Rücken. "Halt kurz still, Reina", bat er sie. Dann schoss auch schon die heilende Kraft in ihren Körper und begann langsam damit, ihre Wunden zu schließen.

Die Enge in dem Gang machte Mirrasshi zu schaffen. Sie konnte nicht gut genug sehen, was weiter vorne vor sich ging und es war auch nicht genug Platz, um ihre Waffen wirkungsvoll einsetzen zu können. Bevor sie sich jedoch dichter an den Gegner heran trauen konnte, musste sie sich ohnehin noch vorbereiten. So schickte sie ein Stoßgebet an ihre Göttin und spürte auch sogleich, wie deren stärkende Kraft sie durchströmte. Durch die Kraft ihrer Göttin wieder gestärkt und durch die Tatsache dass nur noch ein Gegner steht ermutigt, stürmt nun auch Mirrasshi vor, sich an Veleri und Ugnor vorbei drückend, und greift den verbleibenden Piraten mit einem wilden Schlag ihrer Klaue an.


Ein weiterer Pfeil zischte zwischen Ugnor und Reina hindurch und bohrte sich in die zum Angriff erhobene Hand von Reinas Gegner. Er stolperte einen Schritt rückwärts, was der Paladin geistesgegenwärtig ausnutzte und ihm ihr Schwert in die Brust rammte. Verzweifelt schnappten seine Zähne nach ihrer Hand, dann brach er tödlich getroffen zusammen, um gleich darauf in einer Säurepfütze zu verschmelzen.  Diesmal hatte Reina keine Chance, den Säurespritzern zu entkommen, während Ugnor geistesgegenwärtig eine Ausweichbewegung machte und daher nichts von der ekelerregend stinkenden Brühe abbekam.
Nun war nur noch ein Gegner übrig. Der Koch, der mit unverminderter Wut weiter auf Ugnor einhackte, ohne diesen aber treffen zu können. Ugnor bemerkte, dass er im Gegensatz zu seinen beiden Kumpanen in eine beschlagene Lederrüstung gehüllt war, dass es also noch schwerer werden würde, ihm den Gar aus zu machen.

Naoko beobachtete mit wachsender Beunruhigung das Kampfgeschehen. Konnte er es sich noch länger leisten, nicht einzugreifen? 'Ach was solls?' Die Macht des Feuergeistes anrufend intonierte der Schamane einen Zauber woraufhin Flammen aus den Fingerspitzen seiner rechten Hand züngelten. "Vorsicht!", rief er noch ehe er das flammende Geschoss auch schon auf den Gegner schleuderte. Doch er hatte kein freies Schussfeld. "Reina, lass mich durch!", bat er die Halb-Drow während das erste Feuergeschoss verpuffte.

Ihr innerer Kampfinstinkt wurde für Veleri nun unüberhörbar. Sie brauchte einfach Platz zum Manövrieren, und zwar sofort! So schnell es ging wand sich die Kriegerin mit vor ihrem Körper vertikal aufgestellter Lanze durch die Schlachtreihen und versuchte den Schlägen des Koches so gut wie möglich auszuweichen. Vor allem aber wollte sie hinter die Kampflinie kommen, um frei mit ihrer gezahnten Waffe agieren zu können und den abartigen Metzger einzukreisen. Der erwartete Angriff kam, doch duckte sich Veleri gewandt unter ihm hinweg, um dann aus dem Lauf heraus abrupt anzuhalten, und mit dem Schwung ihrer Drehung ihre Schwertlanze auf den Gegner herabsausen zu lassen; dieser wich aber ebenso gewandt aus, wie er auch den Angriffen Mirrasshis und Reinas, die ihn in die Zange nahmen, auswich.
Dem gleich darauf folgenden Angriff Ugnors, den der soeben erlittene Schaden so erzürnt hatte, dass er alle Vorsicht fallen ließ und mit lautem Kampfschrei auf den Feind eindrang, hatte er hingegen nichts entgegenzusetzen, und auch das magische Geschoss Yukis fand sein Ziel. Zwar ging der Monsterkoch sofort zum Gegenangriff über, doch war Ugnor wieder zurückgesprungen, um erneut Maß zu nehmen, was ihn knapp außer Reichweite des Feindes brachte.

Naoko war sich nicht sicher ob Reina ihn über den Lärm des Kampfes überhaupt wahrgenommen hatte. Doch plötzlich hatte er freies Schussfeld auf den grotesken Gegner. Mit aller Macht, konzentrierte er sich darauf, so viel magisches Feuer wie möglich, in seine Hand fließen zu lassen, während er bereits zum Wurf ausholte.

Der "Koch" schrie auf, als er plötzlich in Flammen gehüllt zwischen seinen Feinden stand. Der Schrei wurde zu einem Wimmern, dann erstarb er. Noch während der nunmehr leblose Körper zu Boden sank, schien er zu schmelzen. Blasen bildeten sich auf der Haut, die aufsprangen und ihren Inhalt, die bereits bekannte grüngelbliche Säure, durch die Luft spritzte. Doch diesmal waren Mirrasshi, Reina und Ugnor darauf vorbereitet und sprangen geistesgegenwärtig aus der Reichweite der Säure.






Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 08.07.2009, 21:43:18
Mit angewidertem Gesicht betrachtete Ciarán die Überreste. "Es funktioniert also offensichtlich nicht nur bei Tieren. Wir müssen dem hier so schnell wie möglich ein Ende machen."
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 15.07.2009, 23:31:53
"Ulp." erwähnte Yuki schon zum zweitenmal an diesem Tag, brachte es diesmal aber irgendwie fertig, sich nicht zu übergeben. Nachdem es sich wieder einigermaßen gefasst hatte, blickte es Ciaràn an, der als erster die Sprache wiedergefunden hatte. "Du hast recht." bestätigte es ihn "Erstmal müssen wir uns hier genauer umsehen." ergänzte es und begann auch gleich damit, das Vorhaben in die Tat umzusetzen.[1]
 1. search: 9 War wohl nix ^_^;
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 16.07.2009, 18:25:05
Der Raum selbst enthielt nichts besonderes. An einer der Wände hatten mehrere Fässer gestanden, die aber der sinnlosen Zerstörungswut der mutierten Piraten nicht stand gehalten hatten. Eingelegtes Sauerkraut, gepökeltes Fleisch und Trockenfisch waren hier nun heillos mit einander vermengt, und es war wohl nur der Kühle der Höhle zu verdanken, dass es noch nicht zu stinken begonnen hatte.

Noch unappetitlicher war nur noch der große Tisch, auf dem der "Koch" seinem Handwerk nachgegangen war. Er war beim Filetieren des Leichnams nicht besonders sachgerecht vorgegangen und schien - abgesehen von den Extremitäten, die fein säuberlich abgetrennt worden waren, einfach nur wild drauflos gehauen zu haben, so dass der Torso inzwischen eine einzige blutige Masse war. Das Blut selbst rann langsam an beiden Seiten des Tisches hinab, fing aber schon an zu gerinnen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 17.07.2009, 11:29:55
Während die anderen auf die Schnelle die Höhle nach Hinweisen durchsuchten, hatten Naokos Augen wieder jenen glasigen Blick angenommen, der verriet, dass er sich auf die Geisterwelt konzentrierte. Langsam ließ er den Blick durch den Raum schweifen und machte sich schon auf das schlimmste gefasst. Zu jung war noch die schreckliche Erfahrung draußen am Strand. Doch Naoko zwang sich, seine Angst zu überwinden und umklammerte mit der linken Hand seinen Lederbeutel mit der heiligen Erde. 'Bei den Ahnen! Reiß dich zusammen, Nachtfuchs! Wenn du die Geister nicht im Zaum halten kannst, wer sonst?'

Detect Spirits und Spirit Sense
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Mirrasshi am 17.07.2009, 17:53:41
Als dieser grausame Kampf endlich vorbei war, schickte Mirrasshi unwillkürlich ein Stoßgebet zu ihrer Göttin, um ihr zu danken dass sie alle mehr oder weniger wohlbehalten entkommen waren. Direkt als nächstes jedoch kümmerte sie sich um die Verletzungen ihrer Gefährten.

Nachdem sie auf diese Weise ihrer priesterlichen Pflicht nachgekommen war, nahm sie sich wieder die Muße, um sich ihrer angeborenen Neugier hinzugeben. Zwar blickte sie sich auch noch in dem Raum um, hatte aber wenig Hoffnung etwas von Interesse zu finden, da die anderen bei diesem Versuch auch schon erfolglos geblieben waren. Sie warf aber auch einen Blick in zweiten den aus der Höhle hinausführenden Gang, wagte sich jedoch nicht zu weit hinein solange sie nicht wusste, ob ihre Gefährten sie begleiten würden.

OOC: Falls die Werte in "Ilmaters Lazarett" noch stimmen wirke ich Cure Light Wounds auf Reina und vier mal Cure Minor Wounds auf Ugnor.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 24.07.2009, 19:29:38
Ciarán sah sich nur kurz um, um sicherzugehen, dass keine erneute Gefahr bevorstand, dann sah er sich nach den restlichen Mitgliedern der Gruppe um. Er wollte sichergehen, dass alle zusammen waren, und dass es allen - mehr oder weniger - gut ging.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 25.07.2009, 12:07:24
Zunächst sah er nichts. Dann schien die Luft um ihn herum Form anzunehmen. Aus dem Nichts bildeten sich kleine Nebelschwaden, die um einander zu kreisen begannen, sich miteinander in Spiralen vereinigten, und immer größer wurden, bis sich aus ihnen die Geister der verstorbenen Piraten schälten. Naoko schrak vor der von ihnen ausgehenden Bösartigkeit zurück. Das waren nicht die Geister, wie er sie bei anderen Todesfällen hatte beobachten können. Es waren Karikaturen ihrer selbst, so wie sie zu Lebzeiten  noch als Karikatur ihres früheren menschlichen Selbst gewesen waren.

Am Rande seines Bewusstseins schien Naoko ein Summen zu hören, fast eine Art Gesang, die er überhaupt nicht zuordnen konnte, die aber von den Geistern auszugehen schien. Die sich langsam, aber zielstrebig und unaufhaltsam auf den Geisterschamanen zubewegten.

Als der Chor plötzlich wieder in ihrem Bewusstsein aufbrandete, wusste sie sofort, dass gleich etwas Schreckliches geschehen würde, zu triumphierend war der Unterton des Gesangs, der ihre Glieder zu lähmen schien und es ihr sogar unmöglich machte, den anderen eine Warnung zu übermitteln, bevor gleich die Katastrophe eintreten würde.

Hilflos, mit weit aufgerissenen Augen, unfähig, auch nur einen Ton von sich zu geben, starrte sie auf ihre nichts ahnenden Gefährten. Nur Naoko zeigte ebenfalls Anzeichen äußerster Beunruhigung. Doch sie wusste, was er auch versuchen würde, es würde zu spät kommen...



Naoko starrt wie hypnotisiert auf die Geistwesen, die ineinander zu fließen beginnen, miteinander verschmelzen und eine neue Form bilden. Die Form einer riesigen Schlange, von deren Fangzähnen gelbgrünes Gift tropft, während ihre bernsteingelben Augen den Hin für einen Sekundenbruchteil fixieren. Dann stößt die Schlange zu. Ein lautloser Entsetzensschrei hallt durch die Köpfe der Helden. Ciarán weiß als einziger, dass dieser Schrei von seinem neuen Begleiter ausgestoßen wurde. Eine Warnung. Die zu spät kommt. Der Schrei nimmt eine neue Qualität an, nun wird er hörbar. Naoko fällt zu Boden. Unkontrollierte Zuckungen lassen seinen Körper aufbäumen, dann wieder in sich zusammensacken. Ein Knacken, als sein ein fester Gegenstand zerborsten. Eine gelbgrüne Gaswolke breitet sich in Sekundenschnelle im Raum aus, vor der es kein Entkommen gibt. Unbändige, ungezähmte Wut steigt in den Helden auf, ein mörderischer Zorn auf alles, was lebt. Dann erlischt das bewusste Denken in diesem Raum.

Die Herrschaft des Wahns begann.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 25.07.2009, 13:02:01
Naokos Hände krallten sich in den Höhlenboden, Speichel lief aus seinem Mund und seine Augen waren vor Entsetzen geweitet während ihm Tränen die Sicht verschleierten. Er blickte auf. Da war sie. Die große Schlange. Naoko wollte davonlaufen, doch seine Muskeln versagten ihm den Dienst. Der kalte Blick der Schlange war auf ihn geheftet und schon öffnete sie ihr riesiges Maul mit den gifttriefenden Fangzähnen.
Plötzlich hörte Naoko hinter sich ein lautes Brüllen. Ein riesiger Schatten sprang über ihn hinweg und stellte sich schützend zwischen ihn und die Schlange. Der geisterhafte Bär richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sein ohrenbetäubendes Brüllen hallte in Naokos Kopf wider.
'Uzima!' "Uzima!" wollte er rufen, doch es war zu spät. Die Luft war mittlerweile erfüllt von giftigen gelben Gasen und Naoko spürte wie ihm die Sinne zu schwinden begannen. Mit seinem nächsten Atemzug hatte Naoko bereits die Kontrolle über sein Bewusstsein verloren.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 25.07.2009, 14:03:16
Zuerst verspürte Ciarán Entsetzen, und vollkommene Angst. Nur in den Tiefen seines Unterbewussten spürte er, dass die Angst weniger ihm selbst galt, als seinen Gefährten - und dem Rest der Welt, der durch diese Bedrohung in Gefahr war. Dann kam die Wut. Unbändige, alles überflutende Wut. Seine erste Reaktion war, dagegen anzukämpfen. Er kannte diese Wut. Es war die Raserei des gnadenlosen Hasses, jene Wut, die alles zerstören würde, am Ende sogar sich selbst.

Er hatte sie schon einmal erlebt. Und als einziger seines Stammes überlebt. Bilder stiegen in ihm auf, Bilder von Blut und Gewalt. Er tauchte in sie ein, wissend, dass er es schon einmal geschafft hatte, die Wut zu beherrschen...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 04.08.2009, 11:06:20
An einem Ort ganz in der Nähe...

Oh, nein, nicht schon wieder!

Harliss Javells gequälter Unterton in der Stimme war die einzige Vorwarnung die Ilmari erhielt. Dann schwappte Wut in ihm hoch, unermesslicher Zorn, dasselbe Gefühl, dem er schon einmal nur knapp widerstanden hatte und das für die Katastrophe verantwortlich war, die ihre kleine Flotte nahezu vollständig zerstört hatte. Das kleine Grüppchen hier war aus denjenigen zusammengesetzt, die beim ersten Mal dem fremden Einfluss hatten widerstehen können. Unter der Führung ihrer Kapitänin hatten sie sich hier in die Höhle hineingerettet, und es bisher geschafft, ihre zu Monstern mutierten Crewmitglieder davon abzuhalten, sie zu überrennen. Allerdings hatte jeder Angriff Opfer gekostet, und ewig würde man das nicht aushalten können.

Womit aber keiner gerechnet hätte, war, dass sich das Ereignis nun wiederholte. Und diesmal waren auch die übrig gebliebenen Seeleute geschwächt genug, um dem Einfluss anheimzufallen. Ilmari kannte die Schreie. Er hatte sie schon beim ersten Mal vernommen, als sich die Knochen der betroffenen Matrosen bogen, um- und neu anordneten und aus ihnen diese wilden, nur auf Zerstörung ausgerichteten Kreaturen gemacht hatten.

Diesmal mischten sich seine eigenen Schreie in die der anderen, und für einen Bruchteil einer Sekunde war er nicht sicher, ob er vor Entsetzen oder vor Schmerzen schrie.

Doch er widerstand. Langsam ließ die Wut nach, schwanden die Schlieren vor seinen Augen und ließen ihn wieder klar sehen. Nicht, dass ihm gefallen hätte, was er da sah. Er schien der einzige zu sein, dessen Wille stark genug gewesen war, um  nicht zu einem Monster zu werden. Nicht so wie die anderen, die sich in Sekundenschnelle in deformierte Monstrositäten verwandelt hatten, und bereits zum Angriff übergingen.

Nicht auf ihn, der sich glücklicherweise in eine der Nischen zurückgezogen hatte, um ein wenig Ruhe zu finden, und daher dem Anblick der Kannibalen entzogen war. Sondern auf Kapitän Javell, deren Sturkopf offenbar zu dick war, um sich irgendwelchen Flüchen zu ergeben. Für einen kurzen Moment brandete Hoffnung in dem Genasi auf. Schwand aber schnell wieder, denn obwohl die Piratin eine grandiose Fechterin war, musste sie der hier vorhandenen Übermacht unzweifelhaft erliegen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ilmari Makari am 04.08.2009, 22:16:23
Verzweifelt versuchte sich der junge Genasi seiner Haut zu erwehren. Seine Nische bot ihm Schutz. Wichtigen Schutz. So konnte er seinen Crewmitgliedern mittels seiner magischen Fähigkeiten helfen. Sie unterstützen. So schossen farbige Strahlen aus seinen Handflächen und liessen Feinde erblinden. Er erzeugte Konfusion in den Gedanken Einzelner, dass diese ihre Handlungen vergaßen. Alles, um seinen Kameraden einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Doch die Übermacht war schier erdrückend und sie selbst waren angeschlagen. Geradezu dezimiert.
Schließlich erhob sich der blauhäutige Überlebenskünstler und schwebte auf einen kleinen Überhang im Felsen und postierte sich oberhalb der kämpfenden Masse. Dort suchte er sich seine Opfer einen nach dem Anderen aus. Doch seine Pfeile allein vermochten nicht viel gegen diese Ungeheuer, seine ehemaligen Kameraden, auszurichten. Doch immerhin unterstützte er seine Jungs und die Kapitänin nach besten Kräften.
Er war es ihnen schließlich schuldig und heute würde er viele offene Gefallen einlösen. Schulden begleichen.

Zwischen den einzelnen Pfeilschüssen, streckte er seine Hand gegen seine Feinde und öffnete diese schlagartig. Ums ein oder andere Mal schienen unsichtbare Schläge auf einzelne, ausgewählte Monstrositäten hinabzuprasseln.

Und die Lage wurde immer hoffnungsloser.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Yuki am 12.08.2009, 11:01:44
Yuki konnte noch feststellen, dass sich Naoko plötzlich ungewöhnlich verhielt. Dann war das einzige, was es noch spüren konnte Furcht. Unbezähmbare und unerträgliche Furcht, die es zu überwältigen drohte. Es wollte weglaufen, aber seine Glieder waren gelähmt. Es wollte schreien, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht.
Es wollte weinen, doch es wurde von etwas daran gehindert. Etwas im Schatten begann sich zu rühren. Etwas Böses. "Hab keine Angst. Ich werde dich beschützen." Das Zwielicht trat ans Licht und sein Gesichtsausdruck veränderte sich zu einer boshaften Grimasse. Es bleckte die Zähne und knisternde Energien sammelten sich in seinen Händen.
Yuki aber zog sich vollständig in den Schatten zurück, um nicht mitansehen zu müssen, was nun geschehen würde.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 18.08.2009, 20:35:57
"Achtung!"

Reina gehorchte ohne nachzudenken. Instinktiv riss sie ihr Schwert hoch und konnte gerade noch Veleris Hieb abblocken, der ihr ansonsten wohl mit einem Hieb den Kopf vom Körper getrennt hätte.  Aus der Bewegung heraus revanchierte sie sich, indem sie zurücksprang und dabei Ugnor anrempelte, wodurch dessen Axthieb aus der Bahn gelenkt wurde und harmlos an Mirrasshi vorbeifuhr.

Es war die Hölle.

Die Halb-Drow und die Katzenfrau waren die einzigen, die sich dem fremden Einfluss hatten widersetzen können. Ihren Gefährten war hingegegen nicht nur der Verstand, sondern auch jede Form von Menschlichkeit abhanden gekommen. In Sekundenschnelle hatten sie sich in monsterhafte Wesen verwandelt, die sehr den toten Piraten ähnelten und waren sofort zum Angriff übergegangen. Glücklicherweise schienen wenigstens Ciarán und Naoko noch Widerstand leisten zu können. Beide standen wie erstarrt immer noch am gleichen Fleck, verwandelt, aber inaktiv, als würde sie ein fremder Einfluss zurückhalten. Die Monsterfratze auf Ciaráns Hand schien zu glühen, und um Naoko herum hatte sich ein Hauch von Nebel gelegt, der in kleinen Wirbeln immer neue Formen annahm, obwohl hier drin völlige Windstille herrschte.

Yuki lag besinnungslos an der Wand. Mit einem wütenden, hasserfüllten Schrei hatte es sich auf Reina gestürzt, als plötzlich ein kleiner Schatten auf es zugeflattert war und sich in seinem Hals verbissen hatte. Für einen kurzen Moment irritiert, hatte Yuki damit Reina die Gelegenheit gegeben, es mit einem Hieb der flachen Schwertseite aus der Luft zu fegen. Yuki war gegen die Wand geprallt und daran heruntergeglitten, ohne sich seit diesem Moment wieder bewegt zu haben.

Nur noch zwei Gegner also. Doch ausgerechnet die beiden vielleicht gefährlichsten. Wie die Berserker hackten Ugnor und Veleri auf ihre weit unterlegenen Gegner ein und Mirrasshi wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis sie eine falsche Bewegung machen und sich damit dem Tod ausliefern würde. Was auch das Schicksal des Paladins neben ihr besiegeln würde.

Verzweifelt unterlief sie einen Schlag Ugnors und holte mit ihren Krallen zum Gegenschlag aus. Erst als es zu spät war und ihr schon Ugnors hämisches Lachen in den Ohren klang, erkannte sie die Falle. Sie war auf eine Finte hereingefallen und hatte keine Chance mehr, dem Schlag auszuweichen,

der nie kam. Es war nicht ihr weiches Fleisch, in dass sich Ugnors Axt bohrte, sondern das von Reina. Die junge Frau musste gesehen haben, welche Gefahr Mirrasshi drohte und hatte sich in die Bahn der Axt geworfen, ohne auf das eigene Leben zu achten.

Doch auch für Ugnor war es der letzte Hieb. Noch während seine Axt den Brustkorb der Elfenfrau zerfetzte, schoss Blut aus seiner von Reina mit einem einzigen Schlag zerfetzten Kehle. Tödlich getroffen, brach er zusammen, während Reinas Finger sich von ihrem Schwert lösten.

Gepeinigt schrie Mirrasshi auf. Doch war keine Zeit zum Trauern. Noch war die Gefahr nicht gebannt. Sie sprang auf und wandte sich Veleri zu, die

mit einem verwunderten Gesichtsausdruck auf Reinas Schwert blickte, das glatt ihre Rüstung durchschlagen und sich in ihre Brust gebohrt hatte. Ein dünner Blutfaden rann ihr Kinn hinab und vereinigte sich mit vielen anderen dünnen Blutbahnen, die aus den Poren ihres Gesichts traten.

"Der Chor...er ist...verstummt."

Zum ersten Mal, seit Mirrasshi Veleri kannte, lächelte sie glücklich. Dann sackte sie zu Boden.


Halte durch, nur einen Moment noch, dann ist es überstanden. Jay'lans Stimme. Was noch von Ciaráns Persönlichkeit übrig war, fand Trost darin, dass sein neuer Vertrauter ihn in der Realität verankert hielt, während der vielstimmige Wahnsinn darum kämpfte, ihn in sich hineinzuzerren und zu seinem ergebenen Diener zu machen.

Halte durch, nur einen Moment noch, dann ist es überstanden. Der Nachtfuchs. Naokos Körper schien ihm nicht mehr zu gehören, doch sein Geist war klar. Tiefe Geborgenheit umgab ihn und schützte ihn sogar vor dem schrecklichen Geschehen vor seinen Augen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 20.08.2009, 00:45:22
Eine seltsam friedliche Stille umfing den Nachtfuchs. Es war eine Stille, wie man sie vielleicht in der frühen Morgendämmerung eines lauen Sommertages erwartet hätte. In diesem Moment war er eins mit der Geisterwelt. Das unsichtbare Band, das ihn stets mit dem Körper des Schamanen Naoko Ayani und dessen Leben und Leiden verbunden hatte, schien nicht mehr zu existieren. Sehr langsam und seltsam unwirklich drangen die grausamen Bilder des Kampfes durch den schützenden Schleier der Ahnengeister in das Bewusstsein des Nachtfuchses vor. Beinahe unbeteiligt und vollkommen machtlos sah er mit an, wie Naokos Freunde Ugnor, Veleri und Reina sich gegenseitig in ihrem Wahn töteten. Einen Moment lang fragte er sich, ob die Bilder nicht Trauer, Wut oder Verzweiflung in ihm hätten auslösen müssen, doch schien es so, als hätten all diese vergänglichen Gefühle der Lebenden in der Unendlichkeit der Geisterwelt ihre Bedeutungen verloren.

Der Nachtfuchs blickte auf Naoko hinab. Dieser kauerte immer noch auf dem Höhlenboden, während kleine ätherische Nebelgestalten ihn umhüllten. Naokos Atem ging schnell und seine linke Hand krampfte sich so stark um den kleinen Lederbeutel an seinem Hals, dass die Knöchel weiß hervortraten. Seine Augen waren weit aufgerissen und seltsam milchig trüb. Sie blickten unentwegt auf den kleinen leuchtenden Feueropal in seiner rechten Hand.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 20.08.2009, 10:45:45
Die Kakophonie der Stimmen überwältigte Ciarán. Mit aller Kraft versuchte er, seinen Geist zu fokussieren, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren, doch die Flut der Eindrücke, die flammende Wut und die Vielzahl der Stimmen überschwemmten ihn. Er verlor jedes Zeitgefühl, wusste nicht, ob es Sekunden oder Stunden waren, bis er die Kontrolle verlor, mitgerissen wurde von der Macht, die ihn zu beherrschen versuchte. Sein Geist, sonst so klar und zielgerichtet, verlor sich im Chor.

Doch etwas blieb.

Es war nicht sein scharfer Verstand, sein durch Meditation und Studien so klar gewordenes Bewusstsein. Tief in ihm, verborgen hinter den Erfahrungen von Jahrzehnten, kam ein kleiner Junge zum Vorschein, dessen unverdorbenes Herz ganz klar wusste, was richtig und was falsch war. Er blieb verborgen, versteckt vor dem Chor, und bewahrte den Seelenfunken, jene mystische Kraft, die ihn zu dem machte, was er war...
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Wormys_Queue am 22.08.2009, 12:36:53
Der Feueropal hatte seine klare Farbe verloren und schien nun merkwürdig getrübt. Milchige Schlieren waberten über seine einst glatte, nunmehr von Rissen überzogenen Oberfläche, so als habe das Juwel, die Geister, die ihn angegriffen hatten, in sich aufgesogen. Dann spürte der kleine Junge, wie die Wut um ihn herum abebbte, wie das Falsche schwächer wurde und der Chor verstummte. Der Nachtfuchs verzog seine Lefzen zu einer Art Grinsen und Ciarán spürte wieder die Präsenz seines neuen Begleiters, der sich ebenfalls vor dem Chaos zurückgezogen hatte. Und Naoko spürte wieder sich selbst.

Langsam klarte sein Blick wieder auf. Seine Hände entkrampften sich langsam und gaben seinen Beutel wieder frei. Er spürte Schmerz, als sein Körper sich langsam wieder zurückverformte, seine alte Gestalt annahm. Doch dieses Mal war ihm der Schmerz willkommen.

Yuki lag immer noch besinnungslos am Boden, auch es wieder in seinem alten Körper, aber unbeachtet von Mirrasshi, die fassungslos auf den Leichnam Veleris starrte. Auch Naoko war überrascht, denn eigentlich hatte er gedacht, als einziger über die Gabe zu verfügen, die Geister der Verstorbenen zu sehen. Noch überraschter war er allerdings über das, was er sah. Die Schleier über Veleris Körper verdichteten sich und nahmen die Form einer Zwergin an, die er in was ein früheres Leben zu sein schien einst gekannt hatte. Audhild breitete die Hände aus, streckte sie den Seelen Ugnors und Reinas entgegen, die langsam auf sie zuschwebten. Sie lächelte, und trotz des Anblicks der blutüberströmten Körper auf dem Boden schien sich in diesem Raum eine Blase friedfertiger Stille zu bilden.

Der Kreis hat heute eine entscheidende Schlacht verloren. Nicht mit Absicht, verbunden mit eurem Leid habt ihr ihm heute doch zwei Waffen aus der Hand geschlagen, die ihm in den noch kommenden Schlachten einen großen Vorteil verschafft hätten. Der Blick der Götter ruht mit Wohlwollen auf euch. Empfangt ihren Segen.

Silbriges Licht entsprang ihren Fingerkuppen und umhüllte die anderen. Sie spürten wie ihre Wunden sich schlossen, neuer Lebensgeist sie erfüllte, die Strapazen von ihnen abzufallen schienen[1].
 1. Alle Überlebenden sind voll geheilt, und haben alle Fähigkeiten wieder, als ob sie eine Rast eingelegt hätten
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Ciarán am 23.08.2009, 00:58:33
Fassungslos starrte Ciarán auf die toten Körper seiner Gefährten.

Wieder. Es war wieder geschehen. Gefährten, die ihm ans Herz gewachsen waren, hatten ihr Leben verloren, in einem Kampf, der so fürchterlich unnötig war.

Er musste stark sein. Starr blickte er auf die Szenerie, während seine Gefühle allmählich in einen schwarzen Strudel tief in seinem Herzen hinabgezogen wurden. So hatte er immer reagiert, so hatte er immer seine Stärke behalten.

Doch etwas war anders. Er spürte sie noch. Irgendetwas hatte sich in ihm verändert, war an die Oberfläche gelangt, und nun blieb ein kleiner Rest der Gefühle erhalten, die er doch unbedingt vor sich selbst verschließen wollte. Panik überkam ihn. Es würde ihn überwältigen, mitreißen wie eine Flutwelle im Meer vor Tiefwasser. Es durfte nicht sein, er musste... er musste...

In dem Moment fiel der Elf auf seine Knie, und schlug die Hände vor sein Gesicht, als die Tränen aus ihm hervor brachen.
Titel: Kapitel 4 - Das Schicksal der Seeschlange
Beitrag von: Naoko am 23.08.2009, 01:13:26
Naoko stand unter Schock. Seine Augen waren wieder klar, doch auch sein Blick verriet - wie der Ciaráns - völlige Fassungslosigkeit. Während er langsam wieder die Kontrolle über seinen Körper und seiner Gedanken zurückerlangte und der Situation gewahr wurde, entrang sich ein leises Stöhnen seiner Kehle, das aber sogleich zu einem lauten Schrei des Entsetzens anwuchs. "Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!!" Hastig steckte er den Stein weg und torkelte hinüber zu den drei Leichen. "Nein, nein, nein..." Hilflos versuchte er, mit seinen heilkundigen Händen, die Blutungen zu stoppen, doch es war bereits zu spät. Ugnor, Veleri und Reina waren bereits tot. Resigniert blickte Naoko zum Geiste Audhilds. Als er ihre Segnung empfing, fühlte er sich wie betäubt. Nur langsam drangen die Worte der Zwergin in sein Bewusstsein vor. Wie hatte das nur passieren können? Tränen liefen über Naokos Gesicht. "Yuki!", keuchte er und taumelte hinüber zu dem Zwielicht. Es atmete und schlug sogar die Augen auf. "Yuki!" Insinktiv riss Naoko das kleine geflügelte Wesen an sich und umarmte es erleichtert mit seinen blutigen Händen. "Ich dachte schon, wir hätten dich auch verloren."