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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Vordenker => Thema gestartet von: Dan Che Zia am 14.10.2008, 04:47:45

Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 14.10.2008, 04:47:45
Mit der Zeit gewöhnte sich Norna an das Alleinsein. Ab und zu unternahm sie noch Spaziergänge durch den umgebenden Wald, doch da ihre schiefen Knochen und Gelenke im Alter immer stärker zu schmerzen begonnen hatten und sie meist zu bequem war, sich durch Zaubertricks Linderung zu verschaffen, verbrachte sie mehr und mehr Zeit in dem Schaukelstuhl beim Kamin und träumte von den fliegenden Schiffen und den goldenen Türmen des fernen Landes Halruaa.

Bis es eines Tages an ihrer Tür klopfte...

Nach mehreren Tagen kam Thotham im Wald an und betrat ihn. Ungewohnt war es, und seltsam dunkel. Ein wenig unheimlich, er sah den Himmel nicht mehr und die Luft war geschwängert von den Düften und Aromen des Waldes. Feuchtes Moos, verrottendes Holz, Pilze aller Art. Verlassen wirkte alles. Aber schließlich stieß er auf eine Spur. Er folgte ihr und fand sich an einer Hütte wieder. Sie wirkte aufgegeben. Er gewahrte den Teil der Untenlandhausung, den man ‚‘‘Türe‘‘ nannte. Lautstark klopfte er an…
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 14.10.2008, 09:08:22
Norna fuhr erschrocken in ihrem Schaukelstuhl zusammen. Die Katze sprang von ihrem Schoß und verschwand im Gewühl des Raumes, wobei sie scheppernd einige Vasen umwarf.

"Nanu..." krächzte die Alte leise wie zu sich selbst.
'Was war denn das? Ein Keiler?' Norna stand umständlich aus ihrem Schaukelstuhl auf, griff sich ihren knorrigen Gehstock und schlurfte missmutig zur Tür.
"Na warte, Freundchen. Du landest heute noch auf dem Grill wenn du dich nicht benimmst", brummelte sie.
Sie öffnete die quietschende Tür und blickte verärgert auf ein Paar kräftiger Unterschenkel. Dann wanderte ihr Blick langsam an der riesigen Gestalt nach oben bis sie schließlich in ein Gesicht blickte, das aus Stein zu bestehen schien und auf sie herab blickte. Erst jetzt erschrak Norna und gab einen glucksenden Laut von sich.
"Whaaa! Doch kein Wildschwein!" Norna musterte den Riesen misstrauisch, wobei sich ihre gelben Augen zu Schlitzen verengten. "Wer bist du denn, dass du hier so einen Lärm machst?" Noch ehe der Fremde antwortete, lehnte sich Norna mit ihrem ganzen Körper ein Stück zur Seite um an ihm vorbei zu blicken, wobei sie misstrauisch den Mund verzog als hielte sie nach einem Hinterhalt Ausschau.. 'Der hat bestimmt mein ganzes Gemüse zertreten.'
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 15.10.2008, 10:08:12
Thotham konnte es dem kleinen Mütterchen nicht verdenken, daß sie sich derart erschreckte, außerdem hielt er seine Waffe in der Hand...man konnte ja nie wissen.

''Ich folgte einer Spur, die mich schließlich zu deinem Haus führte. Wenn ich dich aufgeschreckt habe, so tut's mir leid, ich bin ein Wanderer, der Unterkunft sucht. Und falls du mir Rat geben kannst, wie ich zu den Untenländern kommen kann, wäre ich sehr dankbar.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 15.10.2008, 14:42:20
Die Alte stand eine ganze Weile bewegungslos da, als sei sie zu einer Statue geworden. Offenbar dachte sie angestrengt über das eben Gehörte nach. Dann erwachte sie plötzlich wieder zum Leben und krächzte während sie bereits wieder in die Wohnstube zurückschlurfte: "Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Komm erstmal rein, mein Junge. Das Essen ist schon so gut wie fertig. Setz dich doch." Sie hielt inne. "Oh... warte."

Die kleine Stube war kaum groß genug, dass Thotham darin hätte aufrecht stehen können. Keines der Möbelstücke erweckte auch nur annähernd den Anschein als könne es sein Gewicht tragen. Da ging Norna zu einem Holzstuhl an einer Art Esstisch, legte ihre linke Hand auf die Rückenlehne, den Gehstock auf den Tisch und vollführte mit der rechten - vierfingerigen - Hand ein paar Gesten während sie einen Zauberspruch murmelte.

Da verformte sich vor Thothams Augen der Stuhl zu einem dreibeinigen Schemel, der äußerst robust aussah. "So, das sollte genügen."

Norna ließ den Schemel stehen, nahm ihren Gehstock wieder auf und ging zu einer kleinen Feuerstelle hinüber, über der ein großer Kessel hing, aus dem es einladend dampfte und duftete.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 15.10.2008, 19:07:21
''Danke.''

Thotham betrat etwas unsicher das kleine Heim und war überrascht, daß die kleine Frau, die wohl alt war, so selbstverständlich Magie anwendete.

Das erinnerte Thotham an Maevois Demonstrationen, die Magie zu nutzen, um die Natur zu formen.
Thotham setzte sich, wenn auch sichtlich unsicher. Ein massiver Sitzblock wäre ihm lieber gewesen.

''Wann wurdest du ins Exil geschickt?''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 15.10.2008, 20:29:25
Norna schlürfte gerade vorsichtig an einer dampfenden Suppenkelle - wohl um ihren Eintopf abzuschmecken. Sie runzelte nachdenklich das Gesicht. "hmmmm.... Da fehlt noch Petersilie." Schon sprach sie ihren nächsten Zauberspruch und plötzlich erschien neben ihr eine grünlich schimmernde, durchsichtige Gestalt - gerade so groß, dass sie ihr bis zu den Knien reichte. "Geh und bring mir etwas Petersilie aus dem Garten. Los, los!"

Daraufhin schwebte der kleine grüne Geist zum Fenster hinaus.
Norna rührte unterdessen weiter in dem Kessel.

"Exil? Was denn für ein Exil? Willst du etwa wissen, wie lange die alte Norna schon hier wohnt?"
Da wurde ihr Blick mit einem Mal nachdenklich, fast traurig. Doch nur einen Moment lang. Dann zuckte sie mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Es spielt ja auch keine Rolle."

In diesem Moment schwebte das grüne Wesen wieder zum Fenster herein. In seinen kleinen Armen hielt es ein Büschel Petersilie, das es sogleich in Nornas ausgestreckte Hand fallen ließ. "Dankeschön. Hier, nimm den Löffel und rühr ein bisschen weiter." Sie gab dem Geist den Kochlöffel und zupfte etwas von der Petersilie ab um es in die Suppe zu geben. Während der Geist zu rühren anfing, wandte sich Norna ihrem Gast zu, schwieg aber zunächst. Die ganze Situation kam ihr außerordentlich skurril vor. Was war das für ein sprechender Steinklotz?

"Welcher Spur bist du denn gefolgt? Meine wird es wohl nicht gewesen sein."
Sie kicherte leise und setzte sich dann umständlich in ihren Schaukelstuhl.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 15.10.2008, 23:31:57
Thotham war etwas verwirrt, anscheinend waren die Bräuche doch recht unterschiedlich.

''Wenn du nicht ins Exil geschickt wurdest, wieso lebst du dann nicht bei denem Stamm? Gehörst du zu den Völkern der Ebenen?..Ach die Spur, ein Trampelpfad, könnte auch ein Tier gewesen sein.''

Thotham dachte nach, er war plötzlich alarmiert. Aber er verwarf den ersten Gedanken sofort wieder, einen Bären hätte er sofort erkannt.

Er zuckte ratlos mit den Schultern und sah zur Stelle, wo das magische Wesen wieder ins Haus flog.
''Man nennt mich Thotham.'', sagte er.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 16.10.2008, 00:10:02
Langsam schaukelnd lauschte Norna Thothams Worten während das behagliche Prasseln des Feuers vertraute Gemütlichkeit verbreitete.

"Mein Name ist Norna. Ich habe ihn lange nicht mehr gehört..."

Eine Katze kam unter einigen Möbelstücken hervorgeschlichen, schnupperte und rieb sich an Thothams Beinen und ging dann weiter zu Norna um sich auf ihren Schoß zu setzen.

Während sie dem Tier durch das dunkle Fell strich fuhr Norna fort:
"Weißt du, Thotham, noch nie in all den Jahren hat sich jemand hier her verirrt. Ich habe vergessen wie es war als ich noch unter den Menschen lebte... als ich noch ein junges Mädchen war..." Nornas Gedanken schienen abzuschweifen.

"der große Markt... der Spielmannszug... die fliegenden Schiffe... oder gab es die nur in dem Buch?" Dann wurde ihr Blick wieder klarer.

"Ich gehöre zu gar keinem Volk", sagte sie. "Ich gehöre hier her. Von Ebenen weiß ich nichts." Wie auf ein stilles Kommando sprang die Katze nun wieder von Nornas Schoß ehe sich die alte Frau aus ihrem Stuhl erhob und wieder zum Kessel hinüberging. "Ja, ja, ja, nun ist er fertig. Bring uns zwei Schüsseln, ja?" Der grüne Geist gehorchte und Norna füllte etwas von dem Eintopf in jede der Tonschüsseln.
"So... jetzt stell beide Schüsseln auf den Tisch. Aber nicht kleckern! Und bring noch zwei Löffel!" Selbst diese Aufgaben meisterte der kleine Helfer ohne Probleme, sodass Norna ihn mit einem zufriedenen Lächeln nach draußen entließ um Brennholz zu sammeln.

Vor Thotham stand nun eine dampfende Schüssel mit schmackhaft duftendem Eintopf. Norna selbst nahm am Kopfende des Tisches Platz und begann sogleich zu essen. "Woher kommst DU eigentlich und warum bist DU nicht bei deinem... Stamm?", fragte sie ihn.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 16.10.2008, 09:16:33
Thotham roch zweifelnd an dem Eintopf und beachtete den Löffel gar nicht, sondern nahm das kleine Schüsselchen in die Hände.

''Wie ich schon sagte, ich bin Wanderer und ich komme aus den Bergen. Ich möchte die Welt kennenlernen....in der Sprache der Untenländer werden wir 'Goliath' genannt, doch die Sprache der Erde gab uns den Namen Gol-Kaa.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 16.10.2008, 11:27:05
Norna nickte.
"Soso, ein Wanderer aus den Bergen." Sie löffelte langsam ihren Eintopf während sie über Thothams Worte nachzusinnen schien.

"Ich wollte auch einmal die Welt kennenlernen, weißt du? Hatte schon meine Tasche gepackt. Doch dann habe ich mich gefragt, wer in der ganzen Zeit auf das Haus aufpassen wird... und auf den schönen Garten."
Sie ließ missmutig den Kopf hängen und blickte in ihre Suppe.

"Außerdem gehört die Welt da draußen den Menschen - bösen Menschen. Sie hassen mich. Für sie bin ich wie... wie  Ungeziefer, das getreten und vertrieben werden muss.

Wenn sie nicht wären... ja dann vielleicht.. wer weiß?"


Jetzt schüttelte sie den Kopf. "Nimm dich vor ihnen in Acht. Dich werden sie auch nur solange freundlich behandeln wie sie Angst vor dir haben."

Dann wechselte sie abrupt das Thema und ihre Augen blitzten interessiert und aufgeregt: "Sag mal, Thotham, warst du auf deinen Reisen schon einmal in dem Land Halruaa?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 16.10.2008, 12:13:40
''Nein. Ist es weit von hier?''

Er schlürfte ein wenig aus der Schüssel.

''Ich kenne keine Länder der Ebenenvölker...ich kenne nur die Berge, wohl aber kamen die Ahnen von weit her, woher weiß ich jedoch nicht.''

Das wäre ihm noch von Maevoi beigebracht worden.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 16.10.2008, 13:40:40
Norna machte ein etwas enttäuschtes Gesicht und seufzte laut. "Schade... Ich hätte zu gern noch mehr über dieses Land erfahren."

Als sie sah, wie nun auch Thotham von dem Eintopf probierte, hellte sich ihre Miene wieder auf. "Ja, iss, iss. Es ist noch genug da."

Sie legte ihren Löffel zur Seite und stand auf. Dann ging sie zu einer großen, alten Holztruhe und öffnete den quietschenden Deckel. Nach kurzem Suchen hatte sie etwas gefunden und holte es hervor. Es war ein kleines aber dickes Buch mit einem zerfetzten Ledereinband und etwa 100 vergilbten Seiten aus Papier. Norna schloss die Truhe wieder, ging zu Thotham und überreichte ihm das Buch. Auf dem uralten Einband stand in ausgeblichenen goldenen Lettern "Geschichten aus Halarahh".

"Alles was ich über die Stadt Halarahh und das Land Halruaa weiß, habe ich aus diesem Buch. Du kannst es behalten. Ich schenke es dir." Dann ging sie zu ihrem Platz zurück, nahm den Löffel wieder auf und aß weiter.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 16.10.2008, 14:58:33
''Wieso gehst du nicht dahin?''

Thotham betrachtete etwas ratlos das komische Ding, das vor ihm lag. ''Malt ihr so eure Worte?''

Langsam öffnete er den Buchdeckel. Der Geruch von vergilbtem Papier stieg ihm in die Nase.
Ihr solltet sie in Stein meißeln, das hält ewig. Thotham kniff seine Augen zusammen. Er war es nicht gewohnt, so kleine Schrift zu lesen. Und sie war auch nicht in Gebete verfasst. Er hatte manche Zwergengelehrte über riesigen Exemplaren lesen sehen, als er mit Maevoi die Schmieden des begabtesten Völkchens der Erde besuchte.

Thotham fasste einen Entschluß, er musste weg von seinem Stamm, er würde wiederkehren, wenn er einen Weg gefunden hatte, Maevoi wiederzubeleben und sich an dem Riesen zu rächen.

''Ich werde dahingehen! Kannst du mich führen?''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 16.10.2008, 15:27:53
"Ich dich führen?" beinahe hätte Norna sich an ihrem Eintopf verschluckt.

Sie kicherte in sich hinein. Der Vorschlag schien sie köstlich zu amüsieren. Doch dann verebbte ihr Lachen allmählich und stattdessen schlich sich Nachdenklichkeit in ihren Blick. Schweigend musterte sie den Goliath, während sie allmählich zu begreifen schien, dass der seinen Vorschlag durchaus ernst gemeint hatte.

"Ich werde darüber nachdenken und morgen früh die Knochen befragen..." sagte sie schließlich mit ernster Stimme.

"Vielleicht hat er ja Recht..." murmelte sie leise und nachdenklich. "Wer weiß, wieviel Zeit mir noch bleibt... wann mich der Herr des Waldes zu sich ruft?" Sie blickte aus dem Fenster.

"Ja... Halruaa, die goldenen Dächer, die prächtigen Paläste, die Musik... Gerne würde ich einmal der schönen Musik lauschen... Früher habe ich Musik immer gerne gehört."

Sie lächelte schief. "Du bleibst doch noch bis morgen, oder?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 16.10.2008, 15:34:32
Thotham sah sich um, das Haus war eng, er war es gewohnt, die Sterne zu sehen, wenn er schlafen ging.

''Ja. Wenn du es erlaubst...Kann ich auf's Dach?''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 16.10.2008, 16:51:12
"Aufs Dach?" Norna verstand erst nicht, warum Thotham nach einem derart außergewöhnlichen Schlafplatz fragte, doch dann dämmerte es ihr.

"Ah, ich verstehe. Du schläfst wohl lieber auf einem erhöhten Platz als auf dem Bodens des Waldes oder in einer engen Hütte, nicht wahr?

Nun, ich befürchte leider, dass das Dach unter der dicken Moos- und Strohschicht schon recht morsch ist und unter deinem Gewicht vermutlich zusammenbrechen würde."


Norna deutete nach oben. Es gab hier keine Zwischendecke, sodass man das dunkelbraune Stohdach erkennen konnte, das auf etlichen altersschwachen Dachbalken ruhte, von denen die meisten mit irgendwelchen Zwiebeln oder Kräutern behangen waren. Von außen betrachtet hätte man gesehen, dass das ganze Dach mit einer dichten Schicht aus Moos überzogen war.

"Und das wollen wir doch nicht. Du kannst es dir also entweder hier oder im Garten gemütlich machen. Oder..." Sie beugte sich fast verschwörerisch in seine Richtung.

"Ich kenne eine Stelle im Wald, die dir bestimmt gefallen würde. Einen Aussichtpunkt. Dort ist es recht felsig und der Boden fällt entlang einer breiten Kante steil ab. Von dort oben kannst du den ganzen westlichen Wald überblicken - bis zu den Bergen."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 16.10.2008, 18:48:16
Thotham nickte stumm und schlürfte den Rest Eintopf aus der Schüssel. ''Danke für die Mahlzeit, ist doch schon was anderes als Beeren und Eßsteine. Nein, laß nur, danke, ich werde dann hier übernachten.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 17.10.2008, 01:29:32
"Gut, gut, gut. Machs dir gemütlich. Und nimm dir ruhig noch einen Nachschlag, mein Junge. Ein großer Kerl wie du muss doch hungrig sein, nach tagelangem Beerenessen." Norna deutete auffordernd auf den Kessel.

In diesem Moment sah man am Fenster ein grünliches Glimmen und kurz darauf hörte man ein hölzernes Poltern. Norna schien es nicht zu wundern. Vermutlich hatte der kleine Geist ihren Auftrag ausgeführt und das gewünschte Brennholz herbeigeschafft.

"Komm herein", rief sie nach draußen. Daraufhin kam das kleine Wesen zum Fenster hereingeschwebt. "Nimm meinen Teller und säuber ihn in dem Eimer dort." Sie reichte dem Geist ihren Teller und deutete auf einen wassergefüllten Eimer nahe der Feuerstelle.

"Sehr praktisch, diese Waldgeister", erklärte sie zufrieden während der Geist ihren Befehl ausführte. "Der Herr des Waldes meint es wohl gut mit mir. Selbst in meinem Alter lerne ich immer neue Geheimnisse kennen." Plötzlich gab es ein lautes Scheppern als das kleine grünen Wesen den nun sauberen Teller fallenließ und dieser auf dem Boden in mehrere Scherben zerschellte.

"Oh, du Tollpatsch!", entfuhr es Norna und sie schickte ihn in eine Ecke während sie sich von ihrem Stuhl erhob und die Scherben einzeln auflas. Dann ging sie zurück zu ihrem Platz, legte die Scherben vor sich auf den Tisch und arrangierte sie vorsichtig so, wie sie einst aneinandergepasst hatten. Erneut sprach sie einen Zauber und fuhr dabei mit der vierfingerigen Hand langsam über die Bruchstücke, die sich daraufhin wieder zu einem intakten Teller zusammenfügten.

"Naja, besonders talentiert sind sie leider nicht..." bemerkte sie trocken.
"Könntest du deinen Teller selbst abzuspülen wenn du fertig bist?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 28.10.2008, 12:11:24
Thotham säuberte sein Besteck und sah sich unschlüssig um, am besten wäre wohl ein Schlafplatz direkt neben der Türe. Geräuschvoll ließ er sich nieder und sah in dem herrschenden Halbdunkel beinahe wie ein großer Felsblock aus.

Wann wollen wir aufbrechen?
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 29.10.2008, 18:03:28
Es dauerte eine Weile bis Norna antwortete. Sie stand am Kamin und stocherte mit einem Eisen in der Glut um das Feuer vor Einbruch der Nacht nochmal anzuschüren. Sie legte auch einige frische Holzscheite nach, die sie sich von dem Waldgeist anreichen ließ.

"Dieses Haus und der Garten sind alles was ich habe, weißt du? Ich möchte sichergehen, dass alles noch steht wenn ich wiederkomme. Schlaf du dich nur in Ruhe aus. Ich werde dir ein Frühstück vorbereiten und noch vor Sonnenaufgang im Wald ein paar Erledigungen machen. Und ich werde die Knochen befragen, ob die Zeit des Abschieds bereits gekommen ist." Jetzt drehte sie sich zu Thotham um.

"Ich weiß nicht, wie weit es nach Halruaa ist. Ich weiß noch nicht einmal, in welcher Richtung es genau liegt - irgendwo im Süden sicherlich - und ob der Weg dorthin gefährlich ist. Aber das stört dich wohl nicht, hm?" Sie kicherte leise und blickte aus dem Fenster hinaus in den dunklen Wald.

"Wenn ich morgen früh zurückkomme, werde ich vielleicht nicht alleine sein. Ich werde meine alte Freundin Zahira fragen, ob sie uns begleiten möchte. Jaaa.. das würde ihr bestimmt gefallen.

Oh, sie ist kein Mensch, wenn du das denkst",
warf Norna ein noch ehe Thotham eine entsprechende Frage stellen konnte. "Sie ist ein Bär - und doch kein gewöhnlicher Bär. Nein, nein, nein. Kein gewöhnlicher Bär." Wieder kicherte sie in sich hinein.

"Schlaf nun. Schlaf. Ruh dich aus von der langen Reise."

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Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 07.11.2008, 10:52:09
Am nächsten Morgen begutachtete Thotham seine Habe und bereitete sich darauf vor, daß die alte Frau wiederkam. Er suchte sich ein karges Mahl im Wald, er wollte nicht ungefragt die Speisen seiner Gastgeberin verzehren.

Thotham wusste nicht weshalb, vielleicht lag es daran, daß Norna ebenfalls die Magie der Natur nutzte aber das alte Untenländerweib kam ihm vertraut vor. Sie schien außerdem mit einem Tier befreundet. Der Gedanke daran ließ wieder die Erinnerung an Maevois Tod aufkommen.

Als die Sonne aufging, betete Thotham, wie es der Brauch der Gol-Kaa verlangte. Er sang das Lied der Morgenröte, aber sehr leise, mehr zu sich als zu Kavaki.

Kavaki, du bist höher als die Berge und ewiger als die Sterne. Du siehst auf mich herab. Doch du siehst Schande. Dennoch bitte ich dich um deine Gnade.

Nach dem Gebet erwartete er Norna.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 08.11.2008, 23:23:34
Als die Morgendämmerung langsam hereinbrach und Norna von einer ihrer Katzen geweckt worden war, hatte sie die kleine Hütte zur Hintertür verlassen und war durch den kühlen, taufeuchten Wald zu einer kleinen Lichtung gegangen. Mitten auf der Lichtung lag ein großer flacher Stein ähnlich einem Tisch und direkt daneben ein umgestürzter Baum. Norna setzte sich auf den Baumstamm, holte ein Ledersäckchen hervor und legte es vor sich auf den Stein. Dann legte sie ihre knorrigen Hände beidseits daneben, schloss die Augen und betete zum Herrn des Waldes.

So saß sie eine ganze Weile bis die ersten Sonnenstrahlen den Hochnebel über den Wipfeln der Bäume in ein warmes goldenes Licht tauchten.

Dann öffnete sie die Kordel des Beutels und schüttete den Inhalt - zahlreiche kleine Knöchelchen - in ihre rechte Hand. Während sie eine geheimnisvolle Zauberformel sprach und die Hand über dem Stein kreisen ließ, öffnete sie plötzlich die Finger und ließ die Knochen vor sich auf den steinernen Tisch fallen. Norna hielt die Luft an. Ihre Augen blickten auf das entstandene Muster und schienen darin zu lesen.

Was auch immer sie darin sah, irgendwann schob sie die Knöchelchen wieder in den Beutel, nickte zufrieden, stand auf und verließ die Lichtung in einer anderen Richtung.

Dieser Wald war ihr Zuhause. Jeder Ast, jeder Stein, jedes Nest und jede Höhle waren ihr so vertraut wie ihr eigenes Haus. Es würde ihr sicher schwerfallen, all dem Lebewohl zu sagen. Doch Norna war sich nun sicher, dass sie es wagen würde. Hatte sie nicht insgeheim oft davon geträumt?

Sie verabschiedete sich von diesem und jenem Waldbewohner und rang manch einem - wie zum Beispiel dem alten Fuchs - noch das Versprechen ab, auf die Hütte achtzugeben.

Da Nornas Beine sie nicht mehr so schnell trugen wie einst, dauerte es eine ganze Weile bis sie schließlich von ihrer morgendlichen Tour zurückkam.

Und sie war nicht alleine. Als Norna die Tür öffnete, stand nicht weit hinter ihr eine kräftige Schwarzbärin, die neugierig an einem Tomatenstrauch schnüffelte.

Norna erblickte Thotham, der schon auf sie gewartet zu haben schien.
"Wir sind bereit. Lass uns nach Halruaa reisen", begrüßte sie den Goliath.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 23.11.2008, 15:09:57
Thotham zuckte ein wenig zusammen, als die Türe sich öffnete. Er war immernoch in siene Gedanken versunken. Doch als er Nornas Stimem hörte, entspannte er sich wieder. Er hatte gerade noch einmal seine Habe überprüft und stand sofort auf.

''Ich bin bereit.''

Der Anblick des Bären jedoch ließ ihn zögern. Ausgerechnet ein Schwarzbär. Kavaki schien tatsächlich auf ihn herabzublicken, nicht nur, daß Thotham Zuflucht bei einer Person suchte, die ebenfalls die Kräfte der Natur nutzte, sie hatte auch noch einen Tiergefährten, der genauso aussah wie der Bär, der ihm einst seinen Namen einbrachte. Dies konnte kein Zufall sein! Oder es war einfach die Laune der Berggötter, die sich, wie das Wetter, blitzschnell änderte. Es schien, als sei Kavaki im Moment zu derben Scherzen bereit.

Nun, Kavaki will mir etwas sagen und ich denke, ich habe verstanden.

Weder würde Thotham von seinem jetzigen Pfad abweichen noch würde er Norna im Stich lassen! Vielleicht gelang es ihm auf seiner Reise mehr Einblicke zu bekommen und vielleicht gab es einen Weg, wieder in seinen Stamm zurückzukehren. Vorerst schien Kavaki ihm jedoch eine neue Möglichkeit zu geben, Verantwortung tragen zu können. Thotham war zwar alles andere als begeistert, lag doch sein erstes Versagen darin gerademal sieben Morgen zurück...
Er unterbrach sich. Nein, es war nicht sein erstes Versagen, es würde sein einziges Versagen sein!

''Ich bin bereit!'', sagte er noch einmal aber diesesmal mit der Stärke eines Findlings.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 04.12.2008, 01:59:49
Anscheinend war die Stärke in Thothams Stimme groß als dass sie jemand gehört zu haben schien, denn nur Sekundenbruchteile darauf war ein lautes und hektisches Klopfen an der Tür zu hören.
"Hallo, ist da jemand? Ich brauche Hilfe!" rief eine angsterfüllte Stimme, "Lasst mich ein, bitte!"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 04.12.2008, 12:14:40
Nornas erwartungsvolles Grinsen wandelte sich plötzlich zu einem misstrauischen Stirnrunzeln. Wer klopfte da an die Hintertür?

"Was ist denn nun los?", fragte sie irritiert, ließ die Eingangstür offen stehen und schlurfte an Thotham vorbei quer durch die Stube bis sie die Hintertür, die in den Garten führte, gut einsehen konnte.

"Ist ja gut, ist ja gut. Komm herein und zeig dich!"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 07.12.2008, 23:42:12
Die Tür wurde aufgedrückt und schwer atmend stürzte ein Mädchen herein, nicht viel älter als Norna selbst, als sie hierher gekommen war. Gerade wollte es die Tür wieder schließen, als es Norna und Thotham das erste Mal erblickte und erschrocken aufschrie. Mit vor Schreck geweiteten Augen lief es gleich rückwärts wieder aus dem Haus, stolperte aber dabei über eine Wurzel, fiel hin und blieb auf dem Hosenboden sitzen.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 08.12.2008, 00:49:11
"Ein Mädchen...", murmelte Norna. Dann etwas lauter sagte sie: "Es bricht sich noch alle Knochen. Thotham, mein Lieber, bring es mal herein und schau nach, was ihm solche Angst macht, ja?"

Derweil ging Norna zurück zur Eingangstür um zu sehen, ob Zahira durch den Lärm aufgeschreckt worden war. Doch die Bärendame war viel zu beschäftigt damit, Nornas Tomatenstauden abzuknabbern, was der alten Frau ein grimmiges Brummeln entlockte.

Dann wandte sie sich wieder der Hintertür zu um zu sehen, ob Thotham das Menschenkind hereinbringen würde.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 09.12.2008, 00:35:14
''Ääääh, hallo....du. Hab keine Angst.''

Thotham beugte sich herab und betrachtete das Untenlandmädchen...

''...komm rein und beruhige dich.''

Thotham schob das Kind einfach in die Stube. Und sogleich fragte er sich nun, ob er die Zeichen nicht falsch gedeutet hatte. Allerdings war das auch ersteinmal nicht von Bedeutung.

''Ich bin Thotham'', sagte Thotham, der in dem Zwielicht wie ein harter Fels aussehen musste...und wohl auch den gleichen Charme verbreitete.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 09.12.2008, 00:56:37
"Was hat sie denn? Sieht ja ganz verschreckt aus." Norna kam näher und betrachtete das junge Menschenweib mit ihren gelblich trüben Augen. "Was plagt dich, mein Kind? Du brauchst Hilfe. Wir können dir helfen, weißt du? Oh ja, das können wir." Norna versuchte freundlich zu lächeln aber es musste auf die junge Frau wohl eher abstoßend wirken. "Ich bin Norna. Und wer bist duuu?" Norna legte den Kopf schräg während sie sich mit beiden Händen auf ihren Gehstock stützte.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 12.12.2008, 23:37:55
''Ich denke, sie hat Angst, sie muß sich beruhigen und uns erzählen, wovor. Ich sehe zunächst draußen nach, ob sie verfolgt wird.''

Plötzlich war jegliche Unsicherheit von Thotham abgefallen und er war mit einem langen Schritt bei der Tür, um gleich darauf geschwind nach draußen zu eilen.

Thotham suchte nach der Spur des kleinen Mädchens. All seine Sinne waren geschärft. Langsam löste er die große Kette, die er um seinen Oberkörper gewickelt hatte.
Irgendwie hoffte er, der Riese von vor 7 Tagen wäre hier, er hatte Lust, Rache an ihm zu üben.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 15.12.2008, 15:05:30
Das Mädchen versteifte sich und ließ einen erstickten Schrei hören, als es von Thotham so einfach in das Haus geschoben wurde. Was Norna zu ihr sagte, schien sie schon garnicht mehr zu hören, sondern starrte sie nur aus großen verängstigten Augen an und gerade als sie schon fast ´zu ersticken schien, sank sie auf die Knie, schlug die Hände vor das Gesicht und schluchzte hemmungslos. Dazwischen flehte sie immer wieder: "Bitte, bitte Frau Hexe, esst mich nicht."

Thotham hingegen musste nicht weit aus dem Haus gehen, um die Spur des Mädchens zu erkennen. Mit einem einzigen Blick erkannte er sofort die abgebrochenen Äste und die aufgewühlte Erde, die ganz klar darauf hindeuteten, dass es wirklich vor etwas geflohen sein musste, doch bevor der Goliath herausfinden konnte, wovor, stolperte aus einem Gebüsch in der Nähe noch einer dieser Menschen auf ihn zu.
Als der junge Mann sein Gegenüber erblickte, stand ihm die Überraschung ins Gesicht geschrieben, bevor er sich wieder gefangen hatte. Er hatte einen Knüppel in der Hand und wedelte nun damit in Thothams Richtung:
"Heh, Du da. Kannst mich verstehen? Hast Du hier so ne kleine Schlampe vorbeilaufen sehen?"
Thotham konnte erkennen, dass sich noch mindestens zwei weitere irgendwo im Unterholz aufhalten mussten.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 15.12.2008, 17:54:09
''Was ist eine Schlampe? Und was bist du? Ich habe solche wie dich hier in dem Wald noch nie gesehen.''

Thotham sah plötzlich nachdenklich aus.

''Oder halt... meinst du das Wesen, das so ähnlich aussah wie ihr, nur kleiner? Nennt ihr euch so? Schlampen? Einerlei, gut, daß ihr herkamt, denn das kleine Wesen hat mir nur den Zahn gefüllt und ich habe immernoch großen Hunger...''

Thotham ließ geräuschvoll die Enden seiner großen Stachelkette auf den Boden fallen und grinste den Untenländer böse an.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 16.12.2008, 02:02:48
'Sie hat so schöne Haut', dachte Norna in diesem Augenblick und strich mit ihren runzeligen vier Fingern der rechten Hand über den Unterarm der jungen Menschenfrau.'So zart! Und so weiches Haar...' Gerade ließ sie eine Haarsträhne des Mädchens durch ihre Finger gleiten, als sie draußen jemand rufen hörte und alarmiert aufblickte.

"Ist wohl auf der Flucht, das junge Ding. Norna knuffte das Mädchen mit dem Gehstock in die Seite. "Dich essen?" Sie lachte heiser. "Sei nicht albern, dummes Kind. Ich bin überhaupt nicht hungrig." Erneut lachte sie. Diesmal etwas lauter. "Komm, versteck dich. Hier wird dich niemand finden", flüsterte sie fast verschwörerisch und schob das Mädchen sanft in Richtung des zerfetzten Vorhangs, hinter dem Kismets alte Schlafkammer lag. "Kriech unter das Bett!"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 27.12.2008, 19:50:58
Das Gesicht des Mannes wirkte erst verunsichert, so als wisse er nich ganz, ob er weglaufen oder angreifen solle, da hörte Thotham plötzlich rechts von sich ein Rascheln im Unterholz. Bevor er jedoch feststellen konnte, um was es sich dabei handelte sprang aus dem Gebüsch direkt vor ihm ein weiterer Mann, größer und kräftiger noch als der andere.
"Dann werden wir sie wohl aus Dir rausschneiden müssen." erklärte er mit einem agressiven, jedoch nicht ganz nüchternem Grinsen, "Die werden uns als Helden feiern, wenn wir mit dem Kopf des Monsters zurückkommen, das Natalie gefressen hat."

Nornas Berührung schien das Mädchen aus seiner Starre gerissen zu haben und sogleich beeilte es sich, ihrer Aufforderung nachzukommen. Flink wie eine Katze war es unter dem Bett verschwunden und schon war nichts mehr von ihm zu sehen.

Draußen jedoch war der eben aufgetauchte Mann bereits dabei seine Drohung in die Tat umzustzen. Er zog ein einfaches Kurzschwert, machte einen Satz auf Thotham zu und verpasste ihm einen schmerzhaften Hieb in die Seite.

Thotham grunzte verärgert. ''So will ich euch meinen Namen nennen: Thotham der Furchtlose Anakalathai nennt man mich, den Riesenschlächter wird man mich in Zukunft nennen und heute, heute nennt man mich die grausame Bestie, die zwielichtige Untenländer verschlingt.''

Mit einem Gebrüll türmte sich Thotham zu seiner vollen Größe auf und plötzlich schien es, als sei er größer als vorher, ein Berg vor den beiden Untenländern.

Und dieser Berg war zornig.

Die mächtige Kette des Goliaths schlang sich um ein Bein des Mannes, der ihn eben erst verletzt hatte und Thotham kam der Ruck, den er benötigte, um ihn zu Fall zu bringen, lächerlich schwach vor. Dennoch lag sein Gegner innerhalb eines Augenblickes mit einem überraschten Gesichtsausdruck auf dem Rücken.

Mit einem letzten zufriedenen Blick überzeugte sich Norna davon, dass das Mädchen tatsächlich gut versteckt war. Ein wenig beneidete sie es um seine jugendliche Gewandtheit, doch jetzt war nicht die Zeit für Selbstmitleid. Die Hexe murmelte einen Zauber, während sie mit der linken Hand ein Muster in die Luft malte.

Dann ging sie hinaus zu Zahira, die Norna angesichts des Kampflärmes nun doch ein wenig misstrauisch beäugte.

Als Norna dann den Mund öffnete, ertönte nicht ihre normale Greisinnenstimme sondern ein animalisches Brummen und Grölen - ganz ähnlich dem eines Bären.
Zahira schien die Klänge zu verstehen, trottete sogleich an Norna vorbei zur Hausecke und sprintete zur Rückseite des Hauses, wo sie um die zweite Ecke bog, sich bedrohlich aufrichtete und ein lautes Brüllen hören ließ.

Die Augen des Mannes weiteten sich vor Schreck, während er mit ansehen musste, wie die mörderischen Stacheln von Thothams Kette tiefe Wunden in das Fleisch seines am Boden liegenden Freundes rissen. Als er dann auch noch das Brüllen hinter sich hörte, war es offenbar nur noch die missliche Lage seines Freundes, die ihn davon abzuhalten schien, direkt das Weite zu suchen. Stattdessen wirbelte er herum und schlug verzweifelt mit seiner Keule nach dem plötzlich aufgetauchten Bären. Jedoch waren seine Angriffe panisch und unkoordiniert, und so streifte die Waffe nur einmal den dichten Pelz Zahiras, was diese nicht einmal zu bemerken schien.

Obwohl er bereits aus mehreren offenen Wunden blutete, versuchte der Mann, der Thotham zuvor mit dem Schwert angegriffen hatte, wieder aufzustehen, doch aus seinem Blick war nun nur noch die nackte Angst zu lesen.
Seinem Freund ging es auch nicht besser, als er sich den gefährlichen Pranken der gewaltigen Bärin stellen musste. Ohne große Schwierigkeiten erwischte ihn das Tier gleich mehrmals, dass er sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten konnte.

Thotham ragte massig über seinem Opfer empor, und er wirbelte die Kette in einem weiten Kreis über sich, nur um die feinen von Zwergenhänden gleichermaßen effektiven und doch kunstvollen Stacheln seiner Kette wieder in dessen Fleisch zu treiben.
Der Plan des Goliaths ging auf, die zwei Verfolger des Mädchens zahlten offensichtlich den Preis ihrer Dummheit, Thotham unterschätzt zu haben. Doch Thotham wollte sie nicht töten, es würde reichen, sie bewusstlos zu schlagen. Aber zuerst musste er seinem Angreifer am Boden noch einen weiteren Denkzettel verpassen, der diesen hoffentlich aufgeben lies.

Sofort wandte er sich dann auch dem vorlauten Untenländer zu, der an ihm herumschneiden wollte.

''Schneiden willst du? Du wirst deine Strafe bekommen. In den Dreck!''

Die Stachel von Thothams Kette rissen ganze Fleischstücke aus dem Körper des Mannes, der gerade versucht hatte wieder aufzustehen. Statt einem Schrei war nur noch ein kurzes Röcheln von ihm zu hören, dann fiel er wieder zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Doch Thotham bemerkte das alles kaum, denn schon hatte er sich seinem zweiten Gegner zugewandt und auch diesem zeigte seine Stachelkette keine Gnade. In einem Augenblick brachte er ihn zu Fall und kaum dass er den Boden berührt hatte, wickelte sich die Waffe um seinen Kopf. Das laute Knirschen, das von seinem Hals herrührte, machte Thotham klar, dass dieser Mann nie wieder aufstehen würde.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 02.01.2009, 17:22:04
Thotham keuchte. Erschöpft und enttäuscht begutachtete er die beiden Leichen. So schwach, so unglaublich fragil waren die Untenländer. Jetzt hatte er ein weiteres Problem, er kannte die Toten nicht und er war sich nicht sicher, ob das kleine Wesen nicht zu Recht gejagt wurde aber irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, daß er die beiden aufhalten musste, doch nun konnten sie nichts mehr erzählen uns Thotham fühlte sich irgendwie schlecht.

Erster Stein. Du erster Stein der Lawine Thotham. Du hast dich dumm verhalten. Haben die Berggötter dich jetzt nicht verlassen, hast du Glück....Norna, vielleicht kann die alte Frau helfen.

Er sammelte die beiden Leichen ein und achtete darauf, das der Bär sich nicht an ihnen vergriff.

Laut öffnete er die Türe und rief sofort das alte Mütterchen.
''Norna, du verstehst dich auf die Magie der Natur, schnell, vielleicht kannst du eine Dummheit von mir rückgängig machen.''

Damit ließ er die Überreste der beiden Angreifer zu Boden fallen.

''Kannst du sie oder einen zurückholen? Ich dachte nicht, daß Untenländer so schwach sind.....wo ist das kleine Wesen?''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 02.01.2009, 23:51:18
Anstatt zu antworten ließ die alte Frau ein weiteres Mal ein tiefes animalisches Grollen hören, woraufhin Zahira langsam angetrabt kam, sich ein paar Streicheleinheiten abholte und es sich neben der Eingangstür gemütlich machte.

Norna blickte zunächst missbilligend, dann nachdenklich auf die beiden toten Männer herab. "Sie ist unter dem Bett. Geh doch mal nachsehen", antwortete sie schließlich ohne aufzublicken auf Thothams Frage.

"So jung dahingerafft..." murmelte sie als sie die beiden Menschen betrachtete. Hier würden ihre Heilkünste wohl nichts mehr bewirken.

"Dem Waldvater zum Opfer! Ihr Tod wird neues Leben hervorbringen. Oh ja, das wird er", sagte sie voller Überzeugung. "So ist nunmal der Lauf der Dinge. Die Schwachen sterben und gehen ein in den ewigen Kreislauf des Lebens. Ihre Zeit war gekommen. Gräme dich nicht, Thotham. Nein, nein, nein."

Als nächstes beugte sich die Hexe über die beiden Leichen und durchsuchte sämtliche Kleidungsstücke mit ihren langen gelben Fingern. Neben einigen Münzen kamen ein Anhänger, ein Dolch, ein Kurzschwert und ein Stahlring zum Vorschein, die Norna zunächst auf eine hölzerne Kiste legte.

"Dem Waldvater zum Opfer!", sagte sie erneut und redete dann kurz mit Zahira in der Sprache der Tiere woraufhin sich die Bäredame erhob und die Toten mithilfe ihres kräftigen Gebisses in den Wald schleifte um sie den Tieren des Waldes zu übergeben.

Norna ergriff derweil die Gegenstände und folgte Thotham um nach dem Menschenkind zu sehen.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 03.01.2009, 11:23:05
''Nein, nein, aus! Norna.... Ich will sie bestatten und Kavaki um Gnade bitten. Wer weiß, vielleicht beschwören ich die Rache der Untenländergötter herauf, sollte ich es nicht tun. Wir wissen nicht einmal, ob wir das kleine Ding'', er wedelte mit dem Zeigefinger in Richtung Bett, ''zu Recht beschützt haben.''

Obwohl Thotham nicht einmal wusste, ob die Untenländer Götter hatten. Wenn das kleine Wesen einem Findling der Gol-Kaa entsprach, dann mussten bei diesen Wesen sehr seltsame Bräuche herrschen.

Wenn sie ihre Nachkommen verjagen, leben sie bestimmt alle einsam.

Das würde dann auch Nornas Lebensweise erklären, aber sie sagte, sie wäre nicht verjagt worden.
Thotham zog es vor, nicht weiter darüber nachzudenken und zog das kleine Wesen unter dem Bett hervor.
''Bevor ich die beiden in den Fluß der Natur zurückgebe, muß ich etwas wissen. Gehören sie deiner Sippe an?''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 03.01.2009, 12:17:16
Stirnrunzelnd rief Norna die Bärin zurück.

"Bestatten, bestatten. Was soll das heißen? Und wer is Kavaki? Hm?", fragte sie Thotham irritiert während sie aus ihren kleinen trüben Augen das Mädchen neugierig musterte.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 03.01.2009, 14:16:38
''Den letzten Respekt erweisen und díe Seele den Göttern übergeben. Ich hörte jedenfalls davon, daß ein solcher Brauch bei den Wesen herrsche.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 09.01.2009, 03:27:53
"Respekt erweisen? Wofür denn? Sie haben sich aufgeführt wie tollwütige Wildschweine!", schimpfte Norna. " Dem armen Mädchen so einen Schreck einzujagen", säuselte sie und näherte sich mit entzücktem Blick und langen Fingern schon wieder der jungen Menschenfrau.
"Was wollten die beiden denn von dir, hm? Komm schon, du kannst es der alten Norna erzählen, jetzt wo die beiden mausetot sind. Oh, ja, das kannst du. Doch, doch, doch."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 13.01.2009, 00:43:30
Natalie versuchte sich Thotham zu entziehen, als dieser sie packte, um sie unter dem Bett hervorzuziehen, doch aus dem steinharten Griff des Gol-Kaa gab es kein Entkommen und als Norna sich ihr dann näherte zuckte sie wieder leicht zurück. Doch ihr Zittern hatte etwas nachgelassen und es schien fast so, als würde sich das Mädchen überlegen, ob die Alte Frau es nicht doch vielleicht gut mit ihm meinte. Die Frage Thothams schien sie jedoch überhaupt nicht gehört zu haben und vermied es immer noch auffällig, den Goliath direkt anzusehen.
"Sie wollten... mir Gewalt antun." antwortete sie stattdessen stammelnd auf Nornas Frage. Der Druidin fiel auf, dass sich das Zittern des Mädchens dabei wieder verstärkte und es zog seine Jacke enger zu, als wolle es etwas verbergen.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 13.01.2009, 01:47:49
Nornas Blick wanderte eine ganze - vermutlich unerträgliche lange - Weile über das Gesicht der verängstigten jungen Frau. Sie hatte die Menschenmädchen immer um deren glatte Haut und schöne Haare beneidet und der Anblick Nathalies ließ tief in Nornas Erinnerung die Gefühle der Kränkung und des Neids wieder aufkochen.

Doch in den vielen Jahren, die seitdem vergangen waren, war sie auch weiser und zufriedener geworden und hatte ihren Platz in der Welt gefunden. Daher gelang es ihr, diese negativen Gedanken zu verdrängen und stattdessen sogar ein bisschen Mitleid für das Mädchen zu empfinden. Allzu gut erinnerte sie sich noch daran, wie man auch ihr versucht hatte, Gewalt anzutun.

"Hmmm..." Norna wandte sich ab. Sie musste nachdenken. Langsam und gebeugt schlich sie durch die Stube, wobei ihr Blick auf die Holzschale fiel, die sie für Thotham vorbereitet hatte und die noch gar nicht angerührt war. Ein bisschen vorwurfsvoll blickte sie den Goliath an. "Du solltest doch was essen, Thotham. Wurzelbrei mit Nüssen und Waldäpfeln. Hatte ich extra stehenlassen." Sie griff nach der Schale. "hmrrr.." 'Jetzt ist er ganz kalt.'

"Bist du hungrig, Mädchen? Du siehst ganz abgemagert aus." Die Alte deutete mit ihrem Gehstock auf Nathalies Hüften.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 14.01.2009, 15:02:35
''Gib das dem Wesen da. Es sieht so aus, als bräuchte es eine Stärkung...'', obwohl er bezweifelte, daß die Untenländer je richtig stark werden konnten.

''Wieso wollten sie dir gewalt antun?...Naja, wenn du nicht sprechen willst, dann halte uns nicht auf, wir wollten sowieso gerade weg.'' Thotham tat so, als bemerke er nicht, daß das kleine Mädchen ihn nicht ansehen wollte.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 16.01.2009, 20:03:34
"Komm, komm, setz dich." Norna zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und machte einen einladende Geste.

"Jaaaa, so ists recht", sagte sie leise also Thotham die Frau sanft Richtung Tisch schob.
"Iss, iss. Erzähl uns, woher du kommst und wer die toten Männer sind."
Norna schob die Schale mit dem Brei - der ganz passabel roch und aussah - zu dem angebotenen Platz am Tisch.

"Vielleicht kannst du dich ja sogar noch nützlich machen - als Dank dafür, dass wir dir geholfen haben."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 20.01.2009, 23:43:26
In dem Moment, da Natalies Aufmerksamkeit durch Norna auf die Breischüssel gelenkt worden war, konnte das Mädchen seine Augen nicht mehr davon lassen und zum ersten mal schien sie Thothams Worte gehört zu haben. "Kann ich wirklich?" fragte sie, wartete aber nicht auf die Antwort sondern ließ sich stattdessen bereitwillig von Norna zum Tisch schieben. Sie saß noch nicht richtig, da hatte sie schon den Löffel in der Hand und den ersten Happen Brei im Mund.
"Sie haben .. gesagt .. ich schulde .. ihnen etwas." nuschelte sie, immer wieder unterbrochen durch einen Löffel der nahrhaften Speise, die in ihren Mund wanderte, was es nicht einfach machte, ihre Antwort zu verstehen.
Innerhalb kürzester Zeit war die Schüssel geleert und Natalie begann sofort die letzten Reste, die noch an der Innenseite hingen, auszulecken. Erst da schien sie zu realisieren, was die beiden über ihre Verfolger gesagt hatten.
"Sie sind wirklich tot?" fragte sie, die Schüssel noch in der Hand haltend.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 21.01.2009, 00:11:17
Mit einem zufriedenen Grinsen rieb sich Norna die Hände während sie Natalie beim Essen beobachtete. Dass ihr Breirezept dem Mädchen schmeckte, bereitete der alten Frau offenbar große Freude. "Schmeckt gut, ja?"

Sie tauschte einen kurzen Blick mit Thotham und drehte dann Natalies Kopf zur offenstehenden Hintertür. Draußen auf dem Waldboden sah man die blutverschmierten Leichen der beiden Männer liegen. "Mausetot." flüsterte sie Natalie ins Ohr und ließ die Haare des Mädchens durch ihre knotigen Finger gleiten als sie ihre Hand langsam wieder zurückzog.

"Kanntest du sie denn?" Norna war begierig darauf, alles über die Hintergründe von Natalies Verfolgung zu erfahren. "Komm schon, erzähl uns was wirklich passiert ist." Sie senkte ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. " Wir verraten es auch niemandem. Hm?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 25.01.2009, 17:43:52
Natalie wendete den Blick ruckartig wieder von den beiden zerschundenen Kadavern ab, wobei sich Nornas Finger kurz in ihren verfransten Haaren verfingen. Das Mädchen schien dass aber kaum zu beachten, sondern starrte wie gebannt in die Breischüssel, während sie leise zu reden begann:
"Ja, ich kannte sie." antwortete sie auf Nornas Frage. "Lambert der Lange, Stefan der Starke und Florian der Flinke nannten sie sich. Heute hätte ich ihnen eigentlich das hier geben sollen." Zögernd griff sie unter ihre Jacke und brachte einen einfachen Beutel hervor, in dem es verdächtig klimperte als sie ihn auf den Tisch legte. Als sie ihn öffnete wurden Thothams und Nornas Vermutungen bestätigt. Mehrere Silber- und Kupfermünzen zeigten sich und die beiden schätzten ihren Gesamtwert auf etwa drei Goldmünzen.
"Aber diese Woche habe ich nicht genug Geld gemacht und hätte nichts mehr für mich selbst gehabt." erklärte sie weiter, "Stefan hatte schon ziemlich viel getrunken und sagte, ich müsse ihnen dann etwas anderes geben. Als er dann nach meinem Rock gegriffen hat, habe ich mich losgerissen und bin einfach weggelaufen."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 28.01.2009, 00:08:25
Während Norna mit einem langen Fingernagel fasziniert in den funkelnden Münzen stocherte, ließ sie sich Natalies Geschichte durch den Kopf gehen. "Soso... du hast also Geld gemacht. Wie denn? Und wo ist der dritte Mann?"

In Nornas Kopf reifte indes auch bereits eine Idee heran. Wäre es nicht wunderbar, wenn Natalie während Nornas Abwesenheit auf das Haus aufpassen würde?
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 29.01.2009, 17:08:48
''Ich verstehe das nicht. Aber was ich verstehe, ist, daß wir diesen Ort verlassen müssen. Der letzte dieser Männer ist höchstwahrscheinlich geflohen oder sogar dabei, Verstärkung zu holen.''

Thotham sah besorgt in Richtung Türe.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 31.01.2009, 20:49:29
Nornas erste Frage schien Natalie wieder zu ignorieren. Auf ihre zweite Frage hingegen zwang sie sich noch einmal einen Blick hinaus zu den Leichen zu werfen. Ihre Augen weiteten sich.
"Es waren nur zwei? Florian ist nicht dabei." stellte sie erschrocken fest und als sie Thothams Spekulation hörte wurde sie plötzlich blass. "Wir dürfen das nicht zulassen." stieß sie hervor, "Wenn sie mich finden und sehen, dass Lambert und Stefan tot sind, werden sie mich bestimmt auch töten." Flehend blickte das Mädchen Norna an.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 01.02.2009, 02:15:51
Norna erwiderte den Blick einige Sekunden lang mürrisch und machte dann eine wegwerfende Handbewegung. "Papperlapapp!"

Dennoch hatte das Mädchen nicht Unrecht. Solange dort draußen noch einer der Männer frei rumlief, war das Mädchen ohne Thotham oder sie selbst hier nicht sicher. Nornas Idee platzte wie eine Seifenblase.

Nach kurzem Überlegen fasste sie einen Entschluss und drehte sich mit entschlossener Miene erst zu Thotham und dann zu Natalie. "Dann komm mit uns nach Halruaa! Dort werden sie dich gewiss nicht finden."

Sie ergriff Natalies Handgelenk und zog sie mit sich zu einer alten morschen Truhe, in der Norrna den Großteil ihrer Habseligkeiten aufbewahrte. "Hier hast du einen Sack." Sie warf Natalie einen großen Leinensack zu. "Schau was du in der Truhe findest und pack es ein. Kannst dich wenigsten nützlich machen wenn wir schon auf dich aufpassen sollen."

Dann wandte sie sich erneut dem Goliath zu. "Oder wir folgen den Spuren des Menschen und bringen ihn zur Strecke", überlegte sie laut. "Doch meine Augen sind nicht mehr die besten. Kannst du Spuren lesen, Thotham?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 01.02.2009, 10:03:10
''Ich bin geübt. Aber ich würde mich nicht auf das Gebiet der Menschen wagen wollen. Weil ich im Wissen des geflohenen höchstwahrscheinlich ein Monster bin, das die Kleine da gefressen hat. Und damit haben wir nur die Chance, den Geflohenen hinterherzurennen, wobei ich auch ersteinmal die Spuren finden muß und wir dadurch Zeit verlieren, und denke nach, wieviel wir schon verloren haben, seit die beiden tot sind. Wir müssten einen Dauerlauf machen, um den letzten einzuholen und ich bezweifle, daß die Kleine das durchhält...oder du. Ich halte es für das Beste, zu verschwinden und die Verstecke zu nutzen, die den Untenländern hier nicht bekannt sind, um sich dann abzusetzen, außerdem würde ich die Kleine denen nicht wieder ausliefern wollen. Ich halte es sogar für besser, sie in unsere Obhut zu nehmen, da dieser Florian glaubt, sie sei tot...
Kavaki ist gerecht und weise und es mag der Tag kommen, an dem das Mädchen zurückkehren kann, doch es ist nicht heute.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 02.02.2009, 11:50:55
Natalie begann wie automatisch zu tun, wie Norna ihr befohlen hatte, aber ihre Worte wirkten nicht so bereitwillig:
"So werdet Ihr Euer Zuhause aber für immer verlieren." warnte sie, "Ihr seid doch so mächtig. Könnt Ihr nicht einfach Euren Golem" sie deutete zu Thotham "anweisen, das Haus auch weiterhin zu verteidigen?"
Innerhalb kurzer Zeit hatte sie den gesamten Inhalt der Truhe so ordentlich wie eben möglich in den Sack verpackt, welchen sie nun neben der Truhe auf den Boden legte und sich aufrichtete.
"Ich bin stark. Und ich bin fleißig." erklärte sie aus einem nicht direkt ersichtlichen Grund.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 02.02.2009, 12:37:54
Ich bin kein Golem, sowas haben Zwerge und Zauberer, ich komme aus den Bergen und bin vom Volk der Gol-Kaa. Und was das Zuhause angeht, so habe ich meines schon woanders verloren und ich habe keine Bindung an diesen Ort hier, außer, zum rechten Tag wiederzukehren und die geister der Toten hier um Vergebung zu bitten. Doch zuerst sieht es so aus, als ob du dich verstecken mußt, und wir mit dir.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 03.02.2009, 23:32:35
Norna nahm auf einem Stuhl Platz und schaute Natalie beim Arbeiten zu, wobei sie ein seltsames Wohlbehagen verspürte, welches sie sich nicht so recht erklären konnte.

Auf die Warnung des Mädchens lachte Norna bitter. "Red nicht so einen Unsinn! Mein Zuhause ist dieser Wald. Er wird schon noch stehen, wenn wir wieder zurückkommen."

Sie stand wieder auf und blickte sich ein bisschen wehmütig um. "Und das Haus... was sollen sie einem alten Haus schon antun können?

Nein, nein, nein. Wir werden jetzt aufbrechen wie wir es sowieso vor hatten. Nicht wahr, Thotham? Oh ja. Los, los!"
Norna fuchtelte mit ihrem Gehstock in Natalies Richtung. "Dann zeig mal wie stark und fleißig du bist. Schnapp dir den Sack, den du gepackt hast und komm mit. Wir gehen nach Halruaa." Norna verabschiedete sich von ihren Katzen, wobei sie sich in seltsamen Mauzlauten mit ihnen zu verständigen schien, nahm dann eine alte Umhängetasche, die sie mit zahlreichen Utensilien aus den Kisten und Regalen der Wohnung befüllte, und hängte sie sich über die Schulter.

"Zahira, komm. Es geht los."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 11.02.2009, 22:32:30
Wie ihr geheißen, nahm Natalie den Sack wieder auf, legte ihn über eine Schulter und schickte sich an, das Haus zu verlassen. Unvermittelt blieb sie aber wieder stehen.
"Wo ist Halruaa?" fragte sie.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 13.02.2009, 19:21:21
Für die Dauer eines Lidschlags huschte ein Anflug von Zweifel über Nornas Gesicht. Doch dann scheuchte sie Natalie vor sich her nach draußen und rief (wobei sie einen Absatz aus ihrem Buch zitierte): "Weit im warmen Süden, dort wo die Mittagssonne am höchsten steht, in einem Ring mächtiger Berge, die bis zum Himmel reichen..." Sie deutete mit ihrem Gehstock nach Süden. "Da gehts lang. Los, los!" In ihrer Stimme lag eine Entschlossenheit, die keinen Widerspruch duldete.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 13.02.2009, 19:24:54
Bei den Worten dachte Thotham an die Sonnenaufgänge, die die Morgenrufer ankündigten und mit der Sonne auch den Segen der großen Mutter herbeiriefen. Schon immer waren die Gol-Kaa der Sonne zugetan.

Das klingt schön., dachte er bei sich. Dann wollen wir mal....
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 02.03.2009, 23:31:24
Ohne weiter zu warten und ohne sich noch einmal umzudrehen bahnten sich die vier Gestalten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können ihren Weg durch den Wald. Sich beständig nach Süden haltend ließen sie sich auch von dichterem Gestrüpp nicht aufhalten sondern wanderten unermüdlich weiter.
Selbst Natalie, die noch nicht einmal bei diesem kalten Wetter Schuhe trug ohne zu murren Nornas schweren Sack und bemühte sich, nicht zu weit zurückzufallen. Außer einer kurzen Pause zur Mittagszeit, die sie nutzten, um etwas zu essen und so erreichten sie den Waldrand, als die Sonne sich gerade anschickte, hinter dem Horizont zu versinken. Südwestlich konnten sie in einiger Entfernung einen breiten Fluß erkennen, der im Licht der untergehenden Sonne wirkte, als würde er rotes Blut führen. Jenseits des Gewässers schien es nur noch weite, grüne Felder zu geben, die sich so weit erstreckten, wie das Auge reichte.
Die lange Wanderung verlangte jedoch mittlerweile auch ihren Tribut und nicht nur Norna konnte sich kaum noch mit ihrem Stock vorwärtsschleppen. Sogar der kräftige Thotham musste sich eingestehen, dass die Müdigkeit ihm zu schaffen machte und Natalie sagte zwar nichts, konnte aber nicht verbergen wie erschöpft sie war. Einzig Zahira schien der lange Marsch nichts ausgemacht zu haben.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 03.03.2009, 17:10:25
Die Alte Norna genoss er sichtlich, ihre beiden Begleiter und Zahira durch den ihr so vertrauten Wald zu führen. Im Umkreis von etwa einem halben Tagesmarsch kannte sie dieses Fleckchen Faerûns wie ihre eigene Westentasche. So geleitete sie die kleine Gefolgschaft auf sicheren Pfaden durch Dickichte und Moore, enge Felsspalten und an Furten über kleine Bäche hinweg.

So beschwingt war sie von der Reise, dass sie kaum ihre alten Knochen spürte, die ihr sonst in ihrer Hütte oft schon bei kleinsten Handgriffen zu schmerzen begannen.

Als sich die Sonne dem Horizont näherte, betraten sie einen Abschnitt des Waldes, der Norna weniger vertraut war, da sie ihn schon seit vielen Jahren nicht mehr betreten hatte. Zuletzt war sie mit der alten Kismet hier gewesen. Doch der Wald hatte sich in dieser Zeit stark verändert und so war es für Norna als sehe sie ihn zum ersten Mal. Die neue und fremde Umgebung wirkte auf Norna zugleich beängstigend wie faszinierend. Obwohl dies noch immer "ihr" Wald war, sah sie ihn beinahe mit den staunenden Augen eines Gefangenen, der nach vielen Jahren der Abgeschiedenheit in die Freiheit zurückkehrt.

Schließlich machten sich doch Erschöpfung und Schmerzen breit und die Gruppe wurde deutlich langsamer. "Halt, Zahira", schnaufte Norna und streichelte die Bärendame am Rücken. "Du bist bestimmt müde, nicht wahr?", meinte sie süffisant und fuhr an Thotham und Natalie gewandt fort: "Zahira braucht eine Pause. Wir sollten hier Rast machen." Sie ließ ihre Umhängetasche zu Boden gleiten und setzte sich schwerfällig und müde auf einen moosbewachsenen Stein. "Lasst uns ein Feuerchen machen", schlug sie vor. "Dort in dem Sack ist ein Topf. Ich könnte jetzt ein warmes Süppchen vertragen."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 06.03.2009, 16:00:11
''Da sage ich nicht nein. Ich werde versuchen, uns ein wenig Wild zu erjagen.''

Schon war Thotham verschwunden und suchte die Umgebung ab.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 07.03.2009, 13:15:18
Während Thotham auf die Jagd ging, errichteten Norna und Natalie eine kleine Feuerstelle. Norna hatte exakte Vorstellungen davon, wie man so eine Kochstelle errichtete und sie lobte Natalie, wenn diese etwas genau richtig gemacht hatte, schlug ihr aber auch ein paarmal missbilligend auf die Finger wenn etwas nicht nach dem Geschmack der Hexe war.

Während Natalie dann etwas Wasser vom Fluss holte, suchte Norna in ihren Vorräten und in der näheren Umgebung nach verwertbaren Wurzeln, Kräutern, Pilzen und Früchten und nach etwas Brennholz, wobei Zahira sie begleitete.

Sie stellten den Kochtopf auf drei Steine, in deren Mitte sie ein Feuer entzündeten und bald darauf köchelte darin eine dünne aber immerhin schmackhaft duftende Suppe. Dann warteten die beiden Frauen auf Thothams Rückkehr wobei Norna Natalie schweigend anstarrte während der Feuerschein ihre kleinen gelben Augen zum Leuchten brachte.

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 21.03.2009, 15:23:04
Er wartete. Er wartete und beobachtete. Nichts in der Natur ist so unauffällig wie ein Fels. Thotham war dieser Fels und in absoluter Bewegungslosigkeit verharrte er und beobachtete die den Hasen, wie er nichts ahnend immer näher an ihn herankam. Im richtigen Moment kam Bewegung in den Fels und gedankenschnell schlug er mit der bloßen Faust zu. Das Knacken, welches von dem berstenden Schädel des Tieres herrührte verriet dem Gol-Kaa, dass es nicht einmal bemerkt hatte, was es getroffen hatte.
Natürlich handelte es sich um ein altes Tier und das Fleisch würde nicht mehr das zarteste sein, aber es würde sie alle für diesen Tag ausreichend sättigen und zufrieden kehrte Thotham zurück zum Lager, wissend dass in der Natur die alten und schwachen immer die ersten sind, die ihr Leben lassen müssen.
Und genauso sollte es auch sein.

Leise knisterte das Feuer unter dem Topf vor sich hin, in dem die Suppe sanft brodelte. Norna hatte so lange Zeit in ihrer Hütte verbracht, dass sie sich geradezu darüber wunderte, wie leicht und natürlich ihr das Errichten des Lagers von der Hand ging.
Natalie hingegen stellte sich zwar weniger geschickt an, doch erwies sich das Mädchen als gelehrig und beschwerte sich auch nicht, als Norna ihr hin und wieder einen Klaps versetzte, wenn sie etwas nicht richtig machte. Im Gegenteil schien sie dies eher als normal zu erachten und mühte sich, der alten Frau bei allen Arbeiten zu helfen. Aufmerksam beobachtete sie dabei, welche Zutaten sie wählte, um das Essen zu bereiten.
Lange mussten die beiden auch nicht warten bis Thotham aus dem Wald zurückkam und einen großgewachsenen Hasen dabei hatte, welchen er sogleich begann fachmännisch auszunehmen und über dem Feuer zu grillen, nachdem Norna den Topf von der Kochstelle genommen hatte, um jedem etwas Suppe zu geben.
Satt und zufrieden begaben sie sich dann alle zur Ruhe und obwohl die Nacht um diese Jahreszeit noch sehr kühl war, fiel nach den Anstrengungen des vorangegangenen Tages niemandem das Schlafen schwer. Erst am nächsten Morgen als schon die ersten Sonnenstrahlen hinter dem östlichen Horizont hervorlugten, spürte Norna die Kälte in ihren Knochen, die von dem schwachen Glimmen, zu dem das Feuer mittlerweile geworden war, nicht mehr vertrieben werden konnte. Mühevoll stand sie auf um das Feuer erneut anzufachen und stellte dabei fest, dass sowohl Thotham als auch Natalie, welche sich im Schlaf anscheinend wärmesuchend an den Goliath geschmiegt hatte, weniger Schwierigkeiten mit der morgendlichen Kälte hatten.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 22.03.2009, 12:55:15
Missmutig vor sich hin brabbelnd stocherte Norna in der schwindenden Glut und warf noch ein paar Zweige und etwas Reisig hinein um wenigsten ein kleines Feuer zu entfachen, das sie während ihrer morgendlichen Meditation wärmen würde.

Als schließlich die Flammen wieder prasselten, streckte Norna ihre kalten Hände aus und genoss das wohlige Gefühl als die Wärme des Feuers ihre steifen Gelenke allmählich zu lockern begann. Dabei schloss sie die Augen und huldigte dem Herrn des Waldes, wobei sie ihm für den gewährten Schutz in der zurückliegenden Nacht dankte und um Unterstützung und Segen für die weitere Reise bat.

Anschließend erhob sie sich schwerfällig, ging hinüber zu Zahira, die noch ruhte aber die Augen bereits geöffnet hatte, und wirkte auf sich und das Tier einen Bannzauber, der sie bis zum nächten Morgen vor den Auswirkungen von Kälte und Hitze schützen würde.

"Na, meine gute Zahira. Hast du dich etwas ausgeruht, ja? Die beiden Faulpelze schlafen noch. Die Reise hat sie wohl etwas angestrengt. Ja, ja.", sagte Norna leise und beobachtete die Schlafenden während sie Zahira durch das dicke schwarze Fell strich und einige Blätter und Kletten herauszupfte.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 22.03.2009, 22:29:34
''Ich schlafe nicht.''
Aber jeder verwechselte einen ruhig daliegenden Gol-Kaa mit einem Stein, wenn er nicht an ihn gewöhnt war, die uralte Rivalität mit den Riesen ließ die Gol-Kaa nur flach atmen, wenn sie ruhten, so wurden sie hoffentlich von den dummen Riesen übersehen.

Thotham konnte nicht schlafen. Er dachte nach, denn immer wieder kehrte der letzte Moment seines Meisters in seinen Geist, wenn er auch nur kurz die Augen schloß. So oft, daß er sich fragte, was Kavaki sagen wollte? Sollte er doch nicht ins Exil gehen? Sollte er umkehren? Sollten sie das Mädchen zurückbringen?

Zuviele Fragen, zuviele Gewissensbisse.

''Norna, vielleicht sollten wir das Mädchen doch zurückbringen. Kavaki verlangt von mir eine große Reise aber nicht von dem Menschenkind. Was meinst du?''

Der Morgen graut schon, es ist zeit der großen Mutter zu huldigen.

Nachdenklich sah Thotham auf das kleine Mündel hinab. Friedlich schlief es, den Schlaf eines Findlings.

So viel Unschuld in so wenig Gesicht. Es scheint, als habe Natalie nie Leid gesehen.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 24.03.2009, 00:31:14
Auch Norna blickte auf die schlafende Menschenfrau herab, wobei sie den Kopf leicht schräg legte. "Nein, nein", murmelte sie. "Bei uns ist sie sicher. Der Wald ist nun ihr Zuhause. Und wir sind ihre Familie. Ich glaube nicht, dass sie zurück zu diesem... Florian-Menschen möchte." Dann blickte sie wieder zu Thotham.

"Und wer ist überhaupt dieser Kavaki, von dem du immer erzählst?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 24.03.2009, 09:21:51
''Schon wieder fragst du? Das sagte ich doch schon....'' Thotham runzelte seine furchige Stirn, wahrscheinlich sah man keinen Unterschied.

''Kavaki ist der ewige Fels, der Vater der Gol-Kaa und wacht mit der großen Mutter über uns. Die große Mutter wird jeden neuen Tag gepriesen. Die Morgenrufer gehen zum höchsten Punkt des Berges und beginnen ihren Morgenruf, auf das sich die große Mutter erbarme und das Licht bringe, denn sie war es, die einst die Gol-Kaa damit leitete und ihnen die Pracht des Lichtes zeigte.
Mehr weiß ich nicht, denn nur den Morgenrufern und deren Anwärtern ist die wahre Geschichte bekannt. Ich bin nur ein Stammeskämpfer und war bestimmt, eines Tages einmal Häuptling zu sein, wie es allen Kämpfern bestimmt ist, die sich durch etwas Besonderes auszeichnen.''


Thotham beschloß, mit Natalie sich einen guten Aussichtspunkt zu suchen, um den Morgen zu begrüßen.

''He, du, wach auf, ich will dir etwas zeigen.''

Thotham stubste sie mit siener großen Hand an, bis sie erwachte.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 26.03.2009, 01:25:31
Müde blinzelte Natalie sich den Schlaf aus den Augen, bevor sie ihren Blick richtig auf Thotham fixiert hatte. Plötzlich jedoch sprang sie mit einem hörbaren Japsen außer Reichweite, als würde sie ihn nicht mehr erkennen. Erst jetzt schien sie richtig wach zu sein und beruhigte sich schnell wieder.
"'Tschuldigung." murmelte sie, offensichtlich verlegen ob ihrer ungebührlichen Reaktion, "Was wolltet ihr mir zeigen?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 26.03.2009, 20:08:55
''Komm, ich zeige dir, wie man bei mir den Morgen begrüßt. Ich finde, du hast viel Schlimmes gesehen, jetzt sollst du etwas Schönes kennenlernen.''

Thotham versuchte, nicht auf die Schreckhaftigkeit zu achten. Vielleicht würde Natalie weniger Angst vor ihm haben, wenn er sie in seine Bräuche einweihte...oder zumindest in dem Wenigen, was ihm beigebracht wurde.

Er stellte Natalie einfach auf ihre kleinen Beine und erhob sich ebenfalls. ''Wenn du willst, trage ich dich auch.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 30.03.2009, 00:43:44
"Nein." antwortete Natalie schnell, bevor ihr auffiel, dass auch diese Antwort wohl missverständlich und unhöflich war.
"Ich ähm... ich meine, es ist nicht nötig, dass ihr mich tragt, Herr Golem. Ich gehe lieber zu Fuß."
Dann folgte sie dem Gol-Kaa, um sich anzusehen, was dieser zu demonstrieren hatte.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 30.03.2009, 01:02:34
"Das schauen wir uns an, Zahira", krächzte Norna und folgte den beiden mit der Bärin im Schlepptau.

'Den Morgen begrüßen...' dachte sie sich. 'Seltsame Angewohnheit. Ob der Morgen wohl beleidigt wäre, wenn man ihn nicht grüßen würde? Vielleicht kommt er dann irgendwann nicht mehr...' "Lasst uns den Morgen begrüßen gehen!" rief die Alte gut gelaunt und kicherte.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 05.04.2009, 11:32:39
''Dann müssen wir alles mitnehmen, aber wir sollten sowieso weiter, denn falls wir verfolgt werden, denke ich, daß wir nach der Begrüßung unsere Position verraten haben.''

Stumm packte Thotham seine Habe und wartete auf die anderen und dann wanderte er mit Natalie an der Hand und Norna an seiner Seite durch den Wald, bis er tatsächlich eine Stelle fand, an der wohl ein Erdrutsch einen Hang geschaffen hatte, dessen Kante hart durch den Wald schnitt.
Er sah noch frisch aus, vielleicht verursacht durch das Unwetter, in dem auch Thotham vor 8 Tagen überlebte.

Der Ausblick war phantatstisch. Der Wald war noch von morgenlichen nebel überzogen und man sah auf ein Meer aus dunklem Grün hinab, das bis an den Fuß der riesigen Berge reichte.
Die Berge wurden von den Strahlen der Sonne beleuchtet, allerdings waren die Massive aus Stein und Erz zu hoch, sodaß dieser Teil des Waldes in ihren gewaltigen Schatten lag und es hier noch dämmerig war, wo andernorts schon der Tag angebrochen sein mochte.

Jedoch sah man das Sonnenlicht an ihren Kanten, durch den Schnee, der sich auf den riesigen Gipfeln und Graten gebildet hatte, wirkte es, als ob jemand einen glühenden Faden aus Feuer gelegt hatte, der stetig breiter und heller wurde.

Thotham atmete tief ein und besann sich auf das Ritual.

''Ich bin kein Morgenrufer und so muß ich mich auf meinen Teil des Rituals beschränken. Natalie, atmete tief ein und fühle die Reinheit der Morgenluft.

Siehst du die Gipfel glühen? Das ist der Pfad von Kavaki, ihn ist er gegangen, als die Gol-Kaa ihren Platz suchten und auf ihm leuchtete die große Mutter mit ihrem Licht, auf das die Gol-Kaa niemals fehlgingen. Doch war es nicht allen bestimmt, diesen Pfad zu gehen, die Alten Gol-Kaa konnten nicht folgen, sie waren schwach und zerbrechlich, so bannten sie sich selbst ins Exil und für sie ging Kavaki einen anderen Pfad, für jeden Alten einen einzelnen, unbekannt für die Jungen, denn sie sollen nicht zurücksehen sondern sich am Licht von der großen Mutter erfreuen.

Diesen Pfad und Kavaki ehren wir, die große Mutter darf nur von den Morgenrufern begrüßt werden.
So höre jetzt gut zu, ich bete zuerst zur großen Mutter und danach rufe ich Kavaki.''


Thotham setzte sich und entledigte sich all seiner Kleidung und seinem Beutel. Er kniete und beugte sich vorn über, leise vor sich hinflüsternd. Irgendwann verstummte er und verharrte in dieser Position, ohne einen Laut von sich zu geben oder sich zu regen.

Ein vorüberziehender Wanderer hätte ihn vermutlich mit einem Fels verwechselt. Nach einer kleinen Ewigkeit, wie es schien, richtete er sich wieder auf holte 3mal tief Luft. Dann brach ein Ton aus seiner Kehle, der laut wirkte, war vorher doch nichts anderes als die Geräusche von leise raschelnden Blättern zu hören.

Zuerst mochte sein Ruf wie ein Schrei wirken, doch es war eine Melodie aus Tönen, die sich mit der Erde mit der Erde zu vereinen schienen und man sie eher spürte denn hörte. Eine Melodie, die einen Berg zeichnete, kraftvoll und gewaltig.

Für die Untenländer und Norna musste es befremdlich wirken. Für die Tiere mit Sicherheit, einige Vögel flogen erschrocken aus den Baumwipfeln unter ihnen auf und irgendwo in der Nähe, hörte man ein hektisches Rascheln im Unterholz, als entferne sich etwas mit schnellen Sprüngen. Mit einem Male meldeten sich auch verschiedene Vogelstimmen, um den Ruhestörer zu beschimpfen.

''Jeder Gol-Kaa hat das gleiche Fundament. Jeder Gol-kaa hat seine eigenen Ruf und eigene Melodie aber im Fundament gleicht jeder jedem. Und so können sich die Rufe jedes Gol-Kaas mit seinesgleichen vereinen und das Licht der großen Mutter rufen und Kavakis Pfade erneuern, auf das jeder Gol-Kaa den Weg finden möge.

Suche dein Fundament, Natalie, wenn du es gefunden hast, kannst auch deinen Weg finden und vielleicht sogar rufst auch du irgendwann das Licht oder an was ihr hier unten so glauben mögt.

Und für den Rest des Rituals...genießt das Licht.''


Thotham kramte ein bißchen getrocknetes Fleisch und Nüsse hervor und kaute mit zufriedener Miene, den Blick auf Kavakis Pfad gerichtet.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 07.04.2009, 12:40:57
Interessiert verfolgte Norna das eigentümliche Ritual des Goliath. Auch sie konnte sich nicht völlig vor der Schönheit des Sonnenaufgangs verschließen, doch konnte sie mit der Verehrung der ihr unbekannten Wesen freilich wenig anfangen. Für sie hatte es nie irgendwelche höheren Mächte gegeben, denen man huldigen müsste - außer natürlich Silvanus, den Herrn des Waldes, den auch schon Kismet verehrt hatte, und der nun Norna, der neuen Hüterin des Waldes, ihre Zauberkräfte verlieh.

Während Thotham und Natalie sich noch die Sonne ins Gesicht scheinen ließen, schlurfte Norna vor bis an die Kante des Steilhangs, stützte sich mit beiden Händen auf ihren Gehstock und spähte nach rechts in Richtung Süden. Der Wald schien kein Ende zu nehmen und Norna fragte sich, wie weit sie wohl heute kommen würden auf ihrer Reise.

Sie drehte sich um. "Sehr schön, Thotham, mein lieber. Sehr schön, ja, ja. Na dann wollen wir mal, was? Der Weg ist noch lang. Kommt." Sie gab Natalie einen sanften Klaps mit dem Gehstock und trottete mit Zahira im Schlepptau von der Anhöhe hinab quer durch den Wald in Richtung Norden.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 12.04.2009, 13:06:21
Natalie hatte vermutlich nicht ein Wort von dem begriffen, was Thotham eigentlich sagen wollte, doch war es offensichtlich, dass sie die Pracht der aufgehenden Sonne erkannte. Wie von dem Anblick gefesselt stand sie einfach nur da und betrachtete das Schauspiel, als habe sie heute zu ersten mal so etwas gesehen oder vielmehr als habe ihr heute zum ersten mal jemand die Augen geöffnet für die Schönheit des heranbrechenden Morgens.

Erst der Klaps, den sie von Norna erhielt brachte sie in die Realität zurück und sie wurde wieder zu dem gehorsamen Mädchen, das der alten Frau den Sack hinterhertrug. Nornas Vorschlag zufolge machte sich die kleine Gruppe nun wieder auf in Richtung Süden, um ein Ziel zu finden, von dem niemand genau wusste, wo es war.

Der weitere Weg erschien der Gruppe vorerst einfacher als das beschwerliche Klettern durch das Unterholz am Vortag. Als sie an dem Fluss ankamen, den sie zuvor schon erspäht hatten, mussten sie feststellen, dass dieser nicht nur breit, sondern auch ausgesprochen tief war, so dass so manches kleinere Schiff ohne weiteres darauf hätte fahren können.
Kurzerhand entschlossen sich die vier dem Flusslauf zu folgen, um vielleicht irgendwann eine Brücke zu finden. So führte sie ihr Weg nun einige Stunden in südöstliche Richtung, ohne dass sich eine Gelegenheit ergeben hätte, sicher ans andere Ufer zu gelangen.
Es war schon nach mittag als Natalie in die Ferne deutete, um die anderen darauf aufmerksam zu machen, was sie erspäht hatte
"Seht mal da. Seht Ihr das?" fragte sie, während sie flussaufwärts zeigte und tatsächlich wies eine Ansammlung von Bauten darauf hin, dass sich dort ein Hof oder etwas ähnliches befinden musste. "Vielleicht können wir da jemanden fragen, wo dieses Haluaa eigentlich ist."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 17.04.2009, 15:08:50
''Ja, vielleicht....Norna, was meinst du, sollten wir uns dort kurz umhören und unsere Vorräte auffrischen? Es wäre zumindest eine gute Gelegenheit für mich, etwas mehr über die Untenländer zu erfahren und vielelicht kann Natalie auch dort bleiben, wenn sie denn will.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 17.04.2009, 22:51:43
"Halruaa", verbesserte Norna mit mahnend erhobenem Zeigefinger.

"Also wenn ihr mich fragt... Diese garstigen 'Untenländer' können mir allesamt gestohlen bleiben. Bringen nichts als Tod und Unglück!" Norna spuckte auf den Boden. Dann fiel ihr Blick auf Natalie.
"Außer unsere Kleine hier natürlich." Sie strich Natalie mit dem Zeigefingerrücken durch das Haar. "Nein, Thotham, wir werden sie nicht einfach irgendwelchen Leuten überlassen. Sie kommt mit uns nach Halruaa. Ja, ja, ja." Sie sagte es so als dulde sie diesbezüglich keinen Wiederspruch, fügte dann aber noch hinzu. "Aber wir können ja mal schauen, wer denn hier überhaupt wohnt. Ich wusste gar nicht, dass die Menschen sich hier breit gemacht haben..." Mit argwöhnischem Blick und Zahira an ihrer Seite näherte sich Norna der Ansammlung an Gebäuden.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 18.04.2009, 16:40:05
''Hmmm.... es ist besser, wir wissen, ob von dort Gefahr ausgeht oder nicht.''

Er ging ohne Hast in Richtung der Gebäude. ''Natalie, soll ich dich tragen?''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 21.04.2009, 20:09:58
Während sich die kleine Gesellschaft dem Hof näherte, war zunächst überhaupt nicht zu erkennen, ob sich überhaupt jemand dort befand. Erst als sie schon das erste Gebäude, anscheinend eine Art Scheune, erreicht hatten, sprang plötzlich ein Hund um die Ecke und kläffte sie aufgeregt an. Es handelte sich um ein noch junges Tier und sein Bellen wirkte weniger aggressiv als mehr neugierig. Kurze Zeit später kam noch ein älterer Hund hinzu, der die Neuankömmlinge eindringlich musterte, aber anscheinend nicht als Bedrohung einzustufen schien. Jedenfalls empfand er es wohl nicht als notwendig, Alarm zu geben.
Es dauerte eine Weile, bis aus einem anderen Gebäude, welches vermutlich das Wohnhaus war, ein kräftiger junger Mann erschien, der eine Sense locker in der rechten Hand hielt und die Fremden mindestens ebenso genau betrachtete, wie zuvor sein Hund dies getan hatte.
"Kann ich euch irgendwie helfen?" fragte er und es klang so, als habe er diese Frage schon vielen stellen müssen.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 22.04.2009, 01:03:19
"Oh, was für ein freundlicher junger Mann", krächzte Norna entzückt und ging unbeirrt weiter auf diesen zu. Zahira folgte ihr schaukelnd und betrachtete neugierig schnüffelnd die beiden Hunde des Menschen. "Zahira, sitz!", versuchte Norna die Bärendame zu überzeugen und tatsächlich ließ sich Zahira sogleich bereitwillig auf ihre Hinterbeine nieder

"Gutes Mädchen", lobte Norna sie zufrieden und wandte sich dann wieder an den Menschen wobei ihre kleinen gelben Augen ihn eindringlich anstarrten.

"Kennst du einen Weg über den Fluss, mein Junge? Wir sind nämlich auf dem Weg nach Süden. Ja, ja..."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 23.04.2009, 03:24:33
Der jüngere der beiden Hunde kniff den Schwanz ein und trollte sich, als die Bärin ihm zu nahe kam. Der ältere jedoch blieb gelassen und betrachtete Zahira ebenso neugierig, wie diese ihn.
Der Mann hingegen antwortete für einige Sekunden nicht, sondern begutachtete die ungleiche Gruppe weiterhin skeptisch, schien sie einschätzen zu wollen und die Glaubwürdigkeit von Nornas Worten abzuwägen. Nachdem er Nornas Blick lange Zeit ausdruckslos erwidert hatte, blieben seine Augen unangenehm lang an Thotham hängen und ruhten zuletzt auf Natalie, die irgendwie in Gedanken versunken schien.
"Ja. Klar kenne ich einen Weg über den Fluss." erwiderte der Mann endlich, "Das wird Euch allerdings was kosten. Den zehnten Teil von allem, was Ihr bei Euch habt. Aber mindestens ein Silberling für jede Person oder Haustier oder... jeden, den Ihr mitnehmt."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 23.04.2009, 04:25:38
Nornas Blick, der eben noch fröhlich war, zeigte erst Enttäuschung, dann offenen Unmut.
"Doch kein freundlicher Mensch", seufzte sie, raffte ihr Kleid zusammen, drehte sich um und kehrte an Thothams und Natalies Seite zurück. Dann schaute sie erneut zu dem jungen Bauern. Diesmal lag kalte Verachtung in ihrem Blick und sie deutete mit dem Krückstock auf ihn.

"Gar nichts wirst du von uns bekommen, du gierige, schleimige Kröte. Verflucht sollst du sein für diese Frechheit. Du und deine ganze Sippe." Sie begann etwas zu murmeln, deutete plötzlich mit dem Stock nach oben und schrie eine Art Anrufung. Da verfinsterte sich plötzlich die Nachmittagssonne als aus dem Nichts ein riesiges geflügeltes Ungetüm über dem Bauernhaus erschien. Es hatte die Gestalt einer Fledermaus doch es war groß wie ein Pferd und hatte die Schwingen eines schwarzen Drachen. Ein unheilvolles Schnarren entrang sich der Kehle des Untiers und seine mächtigen Flügelschläge wirbelten Sand und trockenes Laub auf. Zahira sprang auf und blickte erschrocken zu der riesigen Fledermaus empor.

"Es sei denn du willst uns vielleicht doch noch ein besseres Angebot machen..." bot Norna dem Bauern einen letzten Ausweg an.
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Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 23.04.2009, 08:28:39
Thotham wurde zornig, wie konnte man nur für eine so unwichtige Frage soviel verlangen.

''Halt, ich will keinen Ärger, ich will nur über den Fluß. Und das kriege ich auch ohne den hin. Aber du, laß dir eines gesagt sein, damit wandte sich Thotham verärgert und mit lauter Stimme dem Mann zu, wir hätten dir Neuigkeiten und mit Tat zur Seite gestanden doch du vershcließt die Augen or Kavaki und deshalb wirst du es irgendwann bereuen.''

Er wandte sich zum Gehen und blickte dabei dem Untenländer noch einmal eindringlich in dessen Augen.

''Komm Norna, wir finden auch so einen Weg.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 26.04.2009, 00:30:42
Der Mann schien Thothams Worten kaum Beachtung zu schenken. Zu sehr war seine Aufmerksamkeit auf die plötzlich vor ihm erschienene Monstrosität gerichtet. Mit vor Grauen weit aufgerissenen Augen machte er ein paar Schritte zurück und hielt dabei die Sense wie um sich zu verteidigen vor seinen Körper. Plötzlich flog an dem Gebäude, aus dem er gekommen war, eine Tür auf und ein weiterer Mann und eine Frau erschienen.
Der Mann, ein großer, muskulöser Hüne mit einem Vollbart hielt ein Schwert in beiden Händen, während die Frau, die sich direkt neben dem Sprecher aufstellte, eine Armbrust auf Nornas Fledermaus anlegte.
Doch auch aus der Scheune, an der die vier vor kurzem vorbeigekommen waren liefen jetzt ein Mädchen, das eine Heugabel kampfbereit vor sich hielt, sowie ein Junge, der sich mit einem Dreschflegel bewaffnet hatte heraus. Bei beiden konnte man die Furcht im Gesicht sehen, doch das Mädchen, welches nicht viel älter sein konnte als Natalie, zeigte gleichzeitig eine bittere Entschlossenheit, während der Junge, der vom Alter her ihr kleiner Bruder sein konnte, sich fast hinter ihr zu verstecken schien.
"Ich will keinen Ärger." Erst jetzt schien der Mann Thothams Worte gehört und sich von seinem ersten Schrecken erholt zu haben. "Aber ich mache die Preise auch nicht. Ich muss nur kassieren."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 26.04.2009, 01:21:53
"Wenn das so ist..." Norna machte einen beiläufigen Wink und die Fledermaus löste sich in einer Explosion schwarzer Rauchschwaden auf. "... werden wir nun weiterziehen und ihr solltet zurück in eure Häuser gehen. Es spielt keine Rolle, wer euch hier zum Geldeintreiben plaziert hat. Dieser Wald gehört Silvanus", erklärte sie mahnend "und niemand hat das Recht, uns hier für irgendwas Geld abzuknüpfen. Nein, nein, nein.

Zahira, bei Fuß!"
Erst jetzt bemerkte Norna die beiden Kinder, die sich ihnen ebenfalls genähert hatten. Die bucklige Alte grinste unheimlich und machte einen Schritt auf die beiden zu. "Oh, seht doch mal die Kinderchen! Pass auf, dass du niemanden damit verletzt, meine Kleine." Norna deutete auf die Mistgabel. "Das wollen wir doch nicht, oder? hehehe" Dann wandte sie sich zum Gehen und bemerkte grummelnd:
"Kommt. Ich hab doch gleich gewusst, dass diese Menschen nur Unglück bringen."

Auch Zahira erhob sich auf Nornas Geheiß und folgte ihrer Freundin ohne die Menschen eines weiteren Blickes zu würdigen. "Braves Mädchen", lobte Norna sie und streichelte die Bärin zwischen den Ohren.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 26.04.2009, 20:08:29
''Hör...SIEH mich an, wenn ich mit dir rede, Kerl!! Habt ihr Untenländer keine Höflichkeit gelernt? Hört zu, wir können kein Metall zahlen, aber vielleicht können wir tauschen. Wir bieten Dienste, die in unserem Vermögen sind gegen Information.

Wenn euch das nicht genug ist, dann sei es drum!''


Thotham war angespornt. Im Tauschkreis musste er gegen Riesen bestehen, gegen ein paar schwächliche Menschen konnte es dann doch nicht schwerer sein als ein Kiesel.

Er stand fest und hocherhobenen Hauptes vor dem kleinen Menschlein.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 13.05.2009, 04:50:15
Das Mädchen setzte ein trotziges Gesicht auf und stellte sich schützend vor ihren jüngeren Bruder. "Ich kann damit umgehen." knurrte sie Norna wenig bedrohlich an.
"Bleib weg von meinen Kindern, alte Vettel!" tönte es plötzlich von dem Mann mit der Sense. Die FUrcht war nun vollständig aus seinem Gesicht gewichen und ein zu allem entschlossener Ausdruck hatte sie ersetzt. Erst als Norna wieder etwas Abstand von den Geschwistern nahm, entspannte er sich ein wenig und wandte sich wieder Thotham zu: "Hört zu: Ich habe die Regeln nicht gemacht. Müsst ihr mir den zehnten Teil von allem, was ihr dabei habt abgeben. Ob das jetzt Geld ist oder nicht, spielt keine Rolle." Jetzt, da er sich Mut gefasst hatte, schien der Mann kaum noch zu stoppen zu sein. Mit selbstbewußter Stimme redete er einfach weiter: "Ich mache da auch keine Ausnahme für Euch. Ich werde nicht noch einmal meine Familie gefährden, um..." Ein strenger Blick der Frau neben ihm brachte ihn abrupt zum verstummen. Die beiden tauschten vielsagende Blicke aus, bevor er mit etwas leiserer Stimme weiter sprach: "Ihr müßtet ohnehin warten, bis mein Bruder von der anderen Seite zurückkommt. Wenn Ihr Euch solange nützlich machen wollt, könnt Ihr Markus" er deutete auf den Mann mit dem Schwert, "dabei helfen, den Stall auszumisten. Das muss heute nämlich noch gemacht werden. Dafür könnte ich euch einen Silberling pro Person erlassen."
Nachdem er zuende geredet hatte, tippte Natalie Thotham an und informierte ihn: "Wir haben Geld dabei. Wir können meins nehmen." Sie produzierte noch einmal den Lederbeutel unter ihrer Weste hervor, um an das Geld zu erinnern, welches sie ursprünglich in ihre unangenehme Lage gebracht hatte.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 13.05.2009, 21:05:26
''Nein, warte, umsonst oder gar nicht! Nun denn, dann miste mal alleine aus und versteck dich hinter den Regeln.''

Damit drehte er sich um und ging. ''Komm Norna, Kavaki gab ihnen die Möglichkeit, gütig zu sein.''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 15.05.2009, 16:47:43
"Völlig, richtig, Thotham, mein Guter. Völlig richtig."

Norna, die ohnehin im Gehen begriffen war, achtete kaum noch auf die sinnlosen Gesprächsversuche mit den aggressiven Untenländern. Beiläufig bekam sie mit, dass Natalie sich offenbar einschüchtern ließ und dem Eintreiber bereitwillig ihr Geld in den Rachen werfen wollte.

Während sie den Weg - zumindest ein stückweit - zurückmarschierten, nahm Norna Natalie beiseite und tippte ihr vorwurfsvoll auf die Weste. "Hast du vergessen, welche Opfer du für dieses Geld gebracht hast, Kindchen? Du hast dein Leben hinter dir gelassen. Zwei Männer sind deswegen gestorben. Und nun willst du es einfach so diesem aufgeblasenen Tölpel und seiner kriegerischen Sippe überlassen? Nein, nein, nein. Thotham hat ganz Recht. Wir brauchen uns von denen nichts gefallen lassen. Dieser Fluss gehört niemandem. Schon gar nicht diesem Menschengezücht hier." Grummeld stapfte sie weiter. Die Vorstellung, dass sich diese Menschen auf Kosten anderer an IHREM Heimatwald bereicherten, machte Norna wütend.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 28.05.2009, 00:11:56
"Es tut mir leid." entschuldigte sich Natalie bei Norna und blickte beschämt zu Boden. Dann lief sie ihr und Thotham eine Weile nur schweigend hinterher. Lange liefen die vier so schweigend hintereinander her und offensichtlich schienen sich die Bewohner des Hofes nicht um sie zu kümmern, sondern sie einfach ziehen zu lassen. Vermutlich waren sie auch unwillige Reisende schon gewohnt, auch wenn sicherlich nicht jeder davon direkt monströse Kreaturen erschuf.

Schließlich war es dann wieder Natalie, die außerhalb der Sichtweite des Hofes plötzlich stehen blieb und das Schweigen brach, indem sie in die Runde fragte: "Was sollen wir denn jetzt tun? Wie kommen wir über den Fluss?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 28.05.2009, 01:35:15
"Na, mit einem Boot natürlich", sagte Norna mit einer solchen Selbstverständlichkeit als stünden sie bereits an einem Hafen. "Thotham, mein Guter, halt doch mal Ausschau nach einem mannsgroßen umgeknickten Ast oder Baumstamm, ja? Du weißt doch noch, wie ich dir gestern den Schemel gemacht habe, oder?"

Es dauerte nicht lange bis sie unweit des Flusses einen großen dicken Ast eines alten Ahornbaumes fanden, der im letzten Jahr wohl Opfer eines Sturmes geworden sein musste. Norna wies Thotham und Natalie an, das überschüssige Geäst zu entfernen und kniete sich dann während sie sich mit einer Hand ächzend auf ihren Wanderstock stützte zu dem fertig präparierten Ast. Sie legte ihre runzlige linke Hand auf das Holz und stimmte einen Singsang an, woraufhin sich der gesamte Ast zu verflüssigen schien. Zunächst begann er wie Wachs zu zerfließen und breitete sich zu einer dicken Holzplatte ähnlich einer großen Tür aus. Dann bogen sich die Außenkanten langsam nach oben und formten somit zuletzt ein zwar einfaches aber vermutlich schwimmfähiges Kanu, das Platz genug für ein bis zwei Personen bot.

Norna erhob sich schwerfällig und betrachtete zufrieden ihr Werk. "Na was sagt ihr? Jetzt müssen wir das gute Stück nur noch zum Wasser schaffen."
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Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 29.05.2009, 13:31:41
''Sehr gut!'', sagte Thotham, als er Nornas Zauber wirken sah.

''Ich trage das!'', sprach er und hob das Boot scheinbar mühelos über seinen Kopf. ''Doch ihr müsst eine Anlegestelle finden, bevor wir losfahren.''

Er unterdrückte die Sorge, die ihn erfasste. Er mochte Klettereien aber Boote bedeuteten wackeligen Boden. Den garstigen Unternländern jedoch gönnte er nichts, sie jagten schließlich ihre Kinder weg, also musste er sich wohl oder übel auf den Stein in der Sonne setzen. Er holte noch einmal tief Luft und drehte sich mit dem Boot über seinem Kopf hin und her.

''Wo lang?''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 29.05.2009, 16:45:08
"Hier lang", entschied Norna einfach, wobei sie sich auf ihr Gespür für das Gelände verließ, welches ihr stets gute Dienste erwiesen hatte. So wie sich ein Stadtbewohner wahrscheinlich in einer großen Metropole intuitiv zurechtfinden würde, so konnte auch Norna im Allgemeinen ihrer Erfahrung und Intuition trauen wenn es um das Aufspüren bestimmten Pflanzensorten oder Geländemerkmale ging.
Sie suchte eine geegnete flache Stelle am Flussbett, dort wo der Fluss nicht allzu reißend war, und bedeutete Thotham dann, das Kanu an einem kleinen schlammigen Sandstrand anzusetzen.

"Hier wäre eine gute Stelle, ja, ja, ja. Schaut, das andere Ufer ist gar nicht weit und die Strömung ist schön gleichmäßig." Norna raffte ihr schwarzes Gewand etwas zusammen um es nicht zu sehr durch den Matsch zu schleifen und ging vor bis die ersten Wellen schon fast auf ihre alten kaputten Schuhe schwappten.

"Natalie, Liebes, schau doch mal in dem Sack nach, ja? Da muss ein Seil drin sein. Das könnte nützlich sein."
Zahira trottete an Nornas Seite beäugte neugierig einige winzige Kaulquappen, die in den Pfützen des Uferschlammes schwammen.
Die Hexe kraulte die Bärin am Rücken. "Wir müssen da rüber, Zahira. Siehts du?", sagte sie heiser. "Zum Glück bist du nicht wasserscheu. Nein, nein. Das bist du wirklich nicht."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 01.06.2009, 01:23:08
Natalie wühlte kurz in dem Sack herum und produzierte ein einige Meter langes Seil hervor, welches sie Norna auch sogleich reichte. Das Mädchen wirkte angesichts des breiten Flusses sichtlich unsicher schien sie der alten Frau aber mehr oder weniger zu vertrauen - oder ihr doch zumindest zuzutrauen, dass sie wusste, was sie tat. "Wollt ihr den Bär das Schiff ziehen lassen?" fragte sie vorsichtig.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 03.06.2009, 00:35:09
"Kluges Mädchen", bemerkte Norna anerkennend und legte Zahira auch schon das zu einer Schlaufe gebundene Seil um den Kopf.
Dann schien sie einen Zauber zu wirken und redete in einer unbekannten animalischen Sprache ruhig auf die Bärin ein. "Pass auf, Zahira. Wir müssen Fluss durchschwimmen. Ich und Freunde sitzen auf Baum. Du ziehst uns über Fluss", versuchte die Druidin ihrer Freundin den Plan in einfachen Worten zu erläutern.

"Hm.... Wenn wir zusammenrücken, sollten wir sogar alle drei in dem Boot Platz haben" sagte sie nachdenklich während sie das Kanu nochmal genau in Augenschein nahm und das Seil um das obere Ende des Bugs knotete. "Dann sparen wir uns das Hin- und Herfahren.

Thotham, du nimmst am besten hinten Platz. Natalie sitzt in der Mitte und ich bleibe vorne bei Zahira. Los, los, los. Und schnappt Euch ein paar lange Äste mit denen ihr ein bisschen steuern könnt."


Schon stieg Norna in das Kanu und kniete sich ächzend an den Bug. Sie hatte keine Ahnung ob ihre Konstruktion überhaupt schwimmen würde, war aber begierig darauf, es auszuprobieren.

Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 03.06.2009, 12:14:38
Zahira ließ nur ein Brummen hören und man hatte kurz den Eindruck als würde sie leicht nicken. Bereitwillig ließ sich die Bärin das Seil um die Schultern legen und schob ihren massigen Koerper auch schon in den Fluss. Das behelfsmäßige Boot, das durch Nornas Gewicht kaum schwerer wurde als es vorher sowieso schon war, zog sie dabei wie eine Nussschale ein kleines Stückchen mit sich ins Wasser.

Sogleich rannte Natalie los und tat wie ihr geheißen. Nach kurzer Zeit kam sie auch schon zurück und hatte einen langen, knorrigen aber stabil wirkenden Ast bei sich, den sie gerade noch von den letzten Zweigen befreite. Als sie sah, wie sich das Boot zu bewegen begann sprang sie schnell direkt hinter Norna hinein, achtete aber darauf, noch so viel Platz wie möglich zu lassen, dass Thotham sich noch hinter sie setzen konnte. Ihren Stock rammte sie dabei in den weichen Grund des Ufers, um das Gefährt so gut es eben ging an Ort und Stelle zu halten.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 09.06.2009, 17:17:36
Thotham zögerte deutlich, bis er schließlich ungelenk und unter heftigem Schwanken ins Boot fiel. Er glich einem bleichen Kreidefelsen und das Unbehagen war ins eine Miene wie in Stein gemeißelt.

''Ich glaube, ich will lieber rüberlaufen, ein Kind der Berge hat nichts im Wasser zu suchen...''

Er hatte ins einem Leben noch nie einen Fluß überquert, doch erschien es ihm immer sehr leicht, wenn er andere davon reden hörte. Wasser war nun furchtbarer, als er angenommen hatte. Strauchelte man, so konnte man sich nicht daran festhalten.

''Gib mir den Stab'', sagte Thotham sichtlich beunruhigt. Er wollte so schnell wie möglich auf die andere Seite.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 10.06.2009, 00:17:41
"Weißt du, Thotham, es gibt Leute, die tatsächlich über Wasser laufen können. Ich habe in den Geschichten aus Halruaa darüber gelesen", sagte Norna während sie skeptisch den Rand des Bootes beäugte, der sich durch Thothams Gewicht gefährlich nahe an die Wasseroberfläche herabgesenkt hatte. "Allerdings bestanden die nicht aus Stein... hehehe... Los, Zahira! Bring uns hinüber!" Nachdem Norna ihrer Freundin das Startkommando gegeben hatte, hielt sich die Hexe aufgeregt an der Bootkante und an dem Seilknoten fest und blickte grinsend über die Schulter zu Natalie und Thotham. "Na, was hab ich gesagt? Wir schwimmen! Kein Fluss ist zu breit für uns. Nein, nein, nein!"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 10.06.2009, 20:20:21
''Ahja'', brachte Thotham unsicher hervor und achtete darauf, daß er dem Rand des Bootes nicht zu nahe kam. ''Das müssen die mir unbedingt zeigen...''

Er dachte darüber nach, warum Norna erwähnte, daß die Halruaaner nicht aus Stein waren. Steine konnten niemals über Wasser laufen, außer flache Kiesel, ...aber die hüpfen, und auch nur, wenn sie geworfen werden....hm. Er zuckte ratlos mit den Schultern und stellte sich vor, wie man die Halruaaner mit Drall auf das Wasser schmiß.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 06.07.2009, 15:41:03
Bereitwillig überließ Natalie dem viel stärkeren Thotham den Stock zum Steuern des Bootes. Dieser merkte bald nachdem Zahira den behelfsmäßigen Einbaum weiter in den Fluß gezogen hatte, dass diese Entscheidung mit Sicherheit die Richtige war, denn das Gewässer erwies sich nicht nur als ungewöhnlich tief sondern auch die Strömung als unerwartet stark und der Gol-Kaa mußte all seine Kraft aufwenden, um das kleine Gefährt auf Kurs zu halten und am Kentern zu hindern. Selbst der sonst so gelassenen Zahira merkte man an, dass sie mit dieser Arbeit schwer zu schaffen hatte und mehr als nur einmal verschwand der Kopf der Bärin für kurze Zeit unter Wasser.

Langsam aber stetig bewegte sich die kleine Gemeinschaft auf das gegenübeliegende Flussufer zu und es schien fast so, als würden sie trotz aller Widrigkeiten die Überfahrt heil überstehen. Schon mehr als die Hälfte hatten sie hinter sich gebracht, obwohl Thotham bereits vom ständigen Ankämpfen gegen die Strömung die Arme schmerzten. So war er auch der erste, der bemerkte, wie eine plötzliche, besonders starke Welle gegen das Boot schlug und nicht einmal er war in der Lage, das kleine, sowieso viel zu überladene Gefährt noch in der Waage zu halten. Auf einer Seite schlug die Welle über den Rand und sobald einmal Wasser ins innere getreten war lief es in Sekundenbruchteilen vollends voll und sank in die Tiefe wie ein Stein und die Insassen fanden sich im Fluss schwimmend wieder und stellten nach ein paar unfreiwilligen Schlucken Wasser fest, dass sie den Rest des Weges schwimmend zurücklegen werden müssten.

OOG: Von jedem bitte 2 dc15 swim checks falls Ihr weiter auf das jensetige Ufer wollt. 3, falls Ihr auf das diesseitige Ufer wollt.
(Es sind 20' nach vorne, 40' zurück)
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 06.07.2009, 22:05:41
Mit einem schrillen Aufschrei landete Norna im Fluss und hatte große Mühe, sich überhaupt über Wasser zu halten. "Haltet Euch an dem großen Fisch fest!", rief sie mit heiserer Stimme, holte tief Luft und tauchte vollends ab.

Plötzlich tauchte an ihrer statt ein riesiger Wels aus den Fluten auf. In seinem breiten Maul hielt er den zugeschnürten Wandersack mit Nornas Kochgeschirr. Mit mächtigen Schlägen seiner Flossen drehte er sich auf der Stelle und schwamm dann zunächst an Natalies Seite.

ooc: Wildshape (irgendwas kräftiges aquatisches)

Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 07.07.2009, 20:51:46
''Kavaki steh uns bei!!'', rief Thotham und schluckte gleich einen Mundvoll Flußwasser.

Er versuchte zunächst, Kontrolle zu erlangen, doch er war wie alle Gol-Kaa ein Kletterer und kein Schwimmer, seine Bewegungen mussten steif und ungelenk wirken. Doch das glich er durch seine große Stärke aus. Er streckte seinen Arm nach dem Fisch aus, um sich festzuhalten.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 15.07.2009, 10:26:01
Natalie ließ einen leisen Aufschrei hören, als der riesige Fisch auf einmal neben ihr auftauchte. Die Strömung jedoch, die sie nun schon mehrmals vollständig unter Wasser gedrückt hatte, ließ sie dann doch kaum Zögern, bevor sie nach der Rückenflosse des Tieres griff. Für Norna, denn um niemand anderes handelte es sich bei dem Fisch, war es hingegen eine Kleinigkeit, in ihrer neuen Gestalt durch den Fluss zu gelangen. So schaffte sie es, sich selbst und ihre beiden Begleiter sicher ans andere Ufer zu bringen.

Natalie hingegen brachte sich, sobald sie wieder Boden unter den Füßen spürte, sofort einige Meter von dem ihr immer noch unheimlich Fisch fort, wo sie sich dann jedoch völlig erschöpft einfach fallen ließ und schwer atmend liegen blieb.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 15.07.2009, 11:43:15
Der Riesenwels reckte seinen Kopf aus dem Wasser und ließ den Sack mit Nornas Sachen aus seinem Maul in den Uferschlamm platschen. Dann zog er sich ins Wasser zurück und verschwandt aus dem Sichtfeld. Kurz darauf kam Norna fluchend und triefend durch das Unterholz gestapft. "Teufelswurz und Krötengalle!", schimpfte sie. "Irgendjemand hat doch mit dem Boot geschaukelt." Sie wrang ihr triefendes schwarzes Lumpengewand aus während sie vorwurfsvoll ihre beiden Begleiter anstarrte. Dann zuckte sie aber mit den schmächtigen Schultern. "Aaaah, was solls. Wir sind drüben. Nicht wahr?" Sie blickte sich um. "Kommt, kommt. Beim Laufen werdet ihr schneller trocken."

Auch Zahira kam nun durch das Uferdickicht herbeigestapft und schüttelte sich herzhaft, so dass die Anwesenden abermals eine unfreiwillige Dusche bekamen.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 10.08.2009, 19:23:16
"Aber..." begann Natalie etwas einzuwenden, verstummte dann jedoch schnell wieder ohne zu widersprechen. Den Kopf hängen lassend hob sie den Sack mit Nornas Habe vom Boden auf, warf ihn sich wieder über die Schulter und wartete darauf, dass man ihr weiter den Weg wies.

Für die Richtung Süden, die ihnen nun nicht mehr weiter verwehrt war, hatte man sich schnell entschieden und so verlief die Reise über relativ ebenes und offenes Land recht ereignislos bis die kleine Gruppe am Abend, als sie sich schon gerade dazu bereit machen wollten, ein Lager aufzuschlagen, in einigen hundert Schritt Entfernung die Lichter einer kleinen Siedlung, anscheinend eines Dorfes, erkennen konnten. "Wollen wir dort eine Herberge suchen?" schlug Natalie vorsichtig vor und deutete auf die einladend hellen Fenster, die vor dem dunkler werdenden Horizont sanft leuchteten.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 14.08.2009, 01:19:13
Schweigend musterte Norna die kleine Ansiedlung. Es war bereits so dunkel, dass Natalie das runzlige Gesicht der alten Frau unter der Kapuze nicht mehr erkennen konnte, doch ihre kleinen gelben Augen funkelten argwöhnisch.

"Nein...", sagte sie schließlich, wobei ihre Stimme dem Geräusch einer knarrenden Tür glich. "Wollen wir nicht."
Ohne weitere Erklärungen schlurfte sie dennoch weiter auf das Dorf zu und Zahira trottete hinterdrein.

Nach einer Weile sagte die Hexe: "Zahira mag keine Herbergen, wisst ihr? Dort riecht es zu sehr nach garstigen Menschen." Sie kicherte dreckig. "Aber vielleicht kennt dort ja wenigstens jemand den Weg nach Halruaa. Ja, ja, ja."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 20.08.2009, 21:48:05
Nach kurzer Zeit kamen die vier dann auch in dem aus nur wenigen Häusern bestehenden Ort an. Aufgrund der späten Stunde war es erwartungsgemäß leer und still in dem Dorf, bis auf fröhliche Musik und munteres Lachen, das aus einem zentral gelegenen, zweistöckigen Häuschen drang.

"Das wird die örtliche Herberge sein." bemerkte Natalie überflüssigerweise.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 22.08.2009, 13:42:15
''Kavaki hat uns hierher geführt. Wir sollten nach weiteren Zeichen von ihm suchen.'' Vor dem Eingang blieb Thotham noch einmal stehen. Die Menschen waren so klein und er überlegte, wie er, ohne die Türe zu beschädigen, hindurchpassen könnte. Danach trat er mit wachsamen Blick in das Gebäude ein.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 23.08.2009, 00:49:50
Misstrauisch blickte sich Norna - vor der Taverne stehend - in dem winzigen Dorf um. Die Situation kam ihr seltsam unwirklich vor - wie ein böser Traum aus längst vergessener Zeit. Seit Jahrzehnten hatte sie keine menschliche Siedlung mehr betreten. Und obwohl dieser Ort geradezu winzig war, riefen die hoch aufragenden Mauern doch schlimme Erinnerungen in ihr wach.

Das laute Gelächter und die fröhliche Musik ließen darauf schließen, dass hier einiges Dorfvolk versammelt war. Der alten Hexe grauste es davor, sich den dümmlichen Blicken dieser Menschen preiszugeben. Doch schließlich siegte die Neugier.
"Du wartest besser hier, Zahira. Platz!" Zahira gehorchte und machte es sich ein paar Schritt neben der Tavernentür gemütlich. Das Halsband, das sie trug, würde im Zweifelsfall darauf hinweisen, dass sie zu jemandem gehörte und nicht einfach durchs Dorf streunte.

Norna zog die dunkle Kapuze ihres Gewands fast bis zur Nasenspitze ins Gesicht und folgte Thotham ins Innere des Gebäudes.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 31.08.2009, 02:12:09
Glücklicherweise schaffte es Thotham tatsächlich ohne größere Schwierigkeiten durch die Tür und befand sich nun in einem Raum, der auf den Gol-Kaa noch kleiner wirkte als das bei Nornas Hütte schon der Fall war. Hier wurde dieser Eindruck aber nur durch die Vielzahl der Anwesenden hervorgerufen, die sich um diese Zeit hier eingefunden hatten.

Hinter der Theke mühte sich eine Elfe vergeblich, den nie enden wollenden Wünschen der zahlreichen Gäste nachzukommen, ein Zwerg und eine Zwergin saßen in einer Ecke gemeinsam an einem Tisch und tuschelten, eine Gruppe von drei jugendlichen Halborks saßen in einer anderen Ecke und schienen sich prächtig zu amüsieren, denn immer wieder brachen sie in ohrenbetäubendes Gelächter aus.

An den übrigen Tischen hatten es sich die gut zwei dutzend Menschen bequem gemacht, die entweder in Gespräche vertieft waren oder aber der Musik der beiden Spielleute lauschten, die in einer anderen Ecke ihre Kunst zum besten Gaben und dabei entweder gut genug oder einfach laut genug waren, als dass zunächst niemand vom Eintreten der drei Neuankömmlinge Notiz nahm. Erst nach einiger Zeit wurden sie von der jungen Frau hinter der Theke angesprochen: "Womit kann ich euch helfen? Zimmer haben wir keine mehr frei."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 31.08.2009, 21:49:45
Thotham sah sich ersteinmal die Szene an und war entsetzt, es war so eng hier und roch irgendwie nicht angenehm. Erstaunt war er, wie mannigfaltig die Untenlande waren, was ihre Bewohner anging.

Und offensichtlich gab es hier sehr viele Schlampen. Sie saßen an den Tischen. Thotham zählte etwa 2 Sack Steine. Mißtrauisch beäugte er sie und antwortete dann, den Blick fest an die Schlampentische geheftet:
''Ich will kein Zimmer aber vielleicht die anderen. Weißt du, wo wir sonst unterkommen können?''
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 06.09.2009, 22:48:28
Während Thotham - groß wie er war - sicher einige neugierige Blicke auf sich zog, fiel die kleine Norna in ihrer lumpigen dunklen Kleidung mit der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze wahrscheinlich kaum jemandem auf.

Trotzdem fühlte sie sich unwohl und bedroht. Das Gelächer, die Musik und der allgemeine Lärmpegel dröhnten unangenehm in ihren Ohren, die seit Jahrzehten nichts anderes mehr kannten als die Stille des Waldes.

Nervös zuckte Nornas blick hier und dort hin auf der Suche nach einer etwas stilleren Ecke mit einer Sitzgelegenheit. "Hrrr... da drüben vielleicht", grummelte sie und gab Natalie einen sanften Stoß in den Rücken um sie zu einer Bank an einem der wenigen nicht voll besetzten Tische im hinteren Teil der Taverne zu führen. Ächzend nahm Norna Platz und bedeutete Natalie mit einem ungeduldigen Handfuchteln, sich neben sie zu setzen.

Es tat gut, endlich zu sitzen und sofort spürte Norna wieder ihre alten Knochen und die Strapazen der zurückliegenden Wanderung. Trotz des Trubels um sie herum, begann eine gewisse Müdigkeit von ihr Besitz zu ergreifen. "Wo bleibt denn Thotham?" raunte sie unwirsch.

Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 07.09.2009, 08:14:25
Thotham sah sichtlich unsicher aus. Er sah Norna aufmerksam nach, doch er erwartete immernoch die Antwort auf seine Frage.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 19.09.2009, 19:28:50
"Keine Zeit zum reden." erwiderte die Elfe nur kurz, "Später. Wollt ihr was trinken?" Scheinbar ohne eine Antwort zu erwarten macht sie sich daran, sechs große Krüge Bier, die sie gerade gefüllt hatte, an den Tisch mit den Halborks zu tragen und überließ Thotham damit die Entscheidung, ihr noch eine Bestellung zuzurufen oder nicht.

An dem Tisch, an den sich Norna und Natalie setzten, befanden sich bereits drei andere Personen. Eine junge Frau, die gerade versuchte ihr Kind, das höchstens ein paar Monate alt sein konnte, zu beruhigen, welches herzerweichend schrie und sich an seine Mutter klammerte, seit es Norna gesehen hatte, und ein kleiner Junge von vielleicht sechs Jahren, der Norna mit weit aufgerissenen Augen und unverhohlener Neugier anstarrte. Nach einer Weile sprach er sie dann endlich an: "Woher kommt ihr?" wollte er wissen, doch sofort mischte sich die Frau ein: "Max, das ist unhöflich. Bevor du etwas fragst, musst du dich erstmal vorstellen." Der Junge nickte nur und verbesserte sich dann: "Ich bin Max. Woher kommt ihr?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 20.09.2009, 08:07:53
thotham war neugierig, was sich wohl in diesen großen Gefäßen befinden mochte. ''Ich krieg' auch so einen...'' sagte er und ahmte damit die Bestellung von anwesenden Gästen nach.

Dann ging er zu Norna und setzte sich an den Tisch. Unpassend erschien es, ein großer Klotz, einem Stein ähnlich saß an einem kleinen Tisch.
''Hallo'', sagte er und ragte dabei einen Kopf über die anwesenden Menschen.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 21.09.2009, 10:44:49
Nachdenklich betrachtete Norna die für sie sehr ungewöhnliche Szene. Das Menschenweib musste wohl die Mutter der beiden Kinder sein. Norna fragte sich, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie selbst eine so liebende Mutter gehabt hätte und nicht in einem kalten und strengen Waisenhaus aufgewachsen wäre. Gedankenverloren kratzte sie sich mit den langen gelben Fingernägeln ihrer vierfingerigen Hand am Kinn. Eine kleine nässende Schuppenflechte hatte in dem Moment zu jucken begonnen als sie das kleine Dorf betreten hatten.

Die Frage des Jungen schien die alte Hexe zunächst gar nicht zu bemerken. Erst als Thotham schließlich schon herbeigestapft kam und - sicherlich - die Aufmerksamkeit des Jungen in Beschlag nahm, antwortete sie krächzend: "Wir sind Reisende aus dem Norden, mein kleiner Max. Ja, ja, ja."

Dann wandte sie sich an Thotham - wobei sie der zwischen ihnen sitzenden Natalie sehr nahe kam - und raunte: "Was hast du denn so lange mit der Spitzohr-Frau beredet?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 21.09.2009, 18:39:39
''Ich habe gar nix beredet, sie hat keine Zeit zu reden und trägt lustige Sachen zu denen da'', Thothams mächtiger Arm warf einen Schatten über die Gäste am Tisch, als er zu den Halborks deutete.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 22.09.2009, 18:29:11
Innerhalb einer - gemessen an der Nachfrage - recht kurzen Zeit bekam Thotham einen großen Krug mit einem dunklen Bier mit hellem Schaum vor sich auf den Tisch gestellt. Die Elfe, die ihn servierte, blickte ihm noch eine Sekunde genauer ins Gesicht, warf Norna jedoch einen eher grimmigen Blick zu. Scheinbar hatte sie ihre Worte über die 'Spitzohrfrau' durchaus gehört. Mit den nichtsdestotrotz freundlich ausgesprochenen Worten "Wohl bekomm's." wendete sie sich ab und kümmerte sich wieder um die Wünsche der übrigen Gäste.

Jedoch zeigten weder sie, noch der Junge, der sich als Max vorgestellt hatte, irgendwelche Furcht gegenüber dem ungleichen Dreiergespann. Letzterer wirkte sogar vor allem neugierig, auch wenn er sich unter Thothams mächtigem Arm hinwegduckte. Überflüssigerweise, denn selbst wenn er auf der Bank gestanden hätte anstatt zu sitzen, hätte Thotham ihn aufgrund seiner außergewöhnlichen Größe nicht berührt.

Natalie hingegen schien die Anwesenheit des kleinen Jungen zu freuen. Sobald Norna ihm geantwortet hatte, beeilte sie sich hinzuzufügen: "Wir sind unterwegs nach Süden. Wir wollen nach ... ähm ..." Als Norna sie unfreiwillig gegen Thotham schob, kam sie ein wenig aus dem Konzept und konnte sich scheinbar wieder nicht an den Namen ihres Ziels erinnern.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 25.09.2009, 00:47:52
"Nach Halruaa", beendete Norna den Satz. "Ja, ja, ja." Verschwörerisch schob Norna ihre lange Nase zu Max über den Tisch und raunte ihm zu: "Dort gibt es Türme aus purem Gold und riesige fliegende Schiffe und Früchte, so süß wie Honig."

Dann wurde sie wieder ernst und zog ihre Nase zurück. "Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg und für heute sind wir weit genug gelaufen." Neugierig linste sie zu Thotham hinüber. "Was hast du denn da?", fragte sie und deutete mit einem langen warzigen Finger auf den Krug, der vor ihm stand.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 25.09.2009, 01:31:34
Thotham sah ratlos und mit verzogener Miene vor dem Krug. ''Ich weiß es nicht, aber es riecht nach verdorbenem Weizen...'' Er probierte vorsichtig und spie lautstark das Getränk aus.

Was in Kavakis Namen trinken diese Wesen? Kein Wunder, daß die Untenländer so schwach sind.

''Das ist Wasser, indem verdorbener Weizen gelegen hat.'' Er schob seinen Krug in die Mitte des Tisches und hielt nach der Spitzohrfrau Ausschau. Dabei fiel ihm auf, daß er wohl der einzige war, der einen Krutg mit verdorebenem Wasser bekommen hatte. Es wäre wohl besser, wenn man ihr sagen würde, daß sie frisches Quellwasser besorgen müsste.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 25.09.2009, 23:29:15
Norna lachte dreckig. "Das ist Bier! Die Menschen trinken es andauernd." Sie lehnte sich über den Tisch und zog den Krug zu sich heran. Nachdem sie ihn neugierig betrachtet hatte, hob sie ihn an die Lippen und trank einen großen Schluck, wobei etwas Bierschaum an ihrer Nasenspitze hängen blieb, den sie sich mit dem Ärmel abwischte. Sie konnte sich garnicht mehr nicht erinnern, wann sie zuletzt Bier getrunken hatte. Sie musste noch ein kleines Mädchen gewesen sein.

"Aaahhh. Ist doch gar nicht übel." Sie reichte den Krug an Natalie weiter. "Hier, probier du auch mal, Kleines."
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Thotham am 30.09.2009, 17:25:58
''Davon wird man krank, laß sie das nicht trinken!'' Thotham legte schnell seine Hand auf Nornas ausgestreckten Arm. ''Willst du das Kind vergiften? Die Brühe muß den Untenländern den Geist vernebelt haben, sonst würden sie das nicht saufen. Ich kenne den Namen. Das Volk im Berge trinkt es auch dauernd und sagt, das sei ihr Geheimnis für die vorzüglichen Waffen und Rüstungen.''
Trotzdem wollte er ncht, daß Natalie es trank, er kannte die Zwerge, irgendwann waren sie nicht mehr Herr ihrer Sinne und lachten dümmlich.

Er dachte an seine Begegnungen mit Zwergen und musste mit dem Kopf schütteln. Schon damals war ihm dieses Getränk fremd und es schmeckte ekelhaft.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 04.10.2009, 00:06:37
"Ach paperlapapp. Von einem Schlückchen stirbt sie schon nicht", sagte Norna und nahm demonstrativ noch einen weiteren Schluck von dem Gebräu. "Ahhh." Sie setzte den Krug wieder ab und schaute hinüber zu der kleinen Famile. "Was glotzt ihr denn so komisch? Hier, ihr seid doch Untenländer. Wollt ihr auch was?" Einladend schob Norna den Kindern den Bierkrug hinüber.
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Dan Che Zia am 16.10.2009, 00:06:38
Natalie griff mit einem erfreuten Gesichtsausdruck nach dem Bier, der Ausdruck änderte sich aber schlagartig wieder in Unsicherheit, als Thotham seinen Einspruch erhob. Als Norna es ihr dann doch wieder erlauben wollte, hellte sich ihr Gesicht wieder auf und schnell schnappte sie sich den Krug, bevor noch jemand etwas dagegen sagen, oder aber Norna es dem kleinen Max geben konnte. Anscheinend mundete ihr das Gebräu, aber vielleicht war es auch nur ihr Durst, hatte sie doch den ganzen Tag, außer ein wenig Flusswasser, noch nichts getrunken. Jedenfalls hatte sie es innerhalb kürzester Zeit schon fast leer getrunken, bevor sie es wieder auf dem Tisch abstellte.

Als Max Nornas Aufforderung zufolge nun auch nach dem Krug greifen wollte, wurde er aber sofort von seiner Mutter zurechtgewiesen: "Das ist nichts für Dich, Max! Lass sofort die Finger davon!" Dann stand sie auf, immer noch das kleine Kind im Arm, welches sich mittlerweile beruhigt hatte, und nickte Thotham Norna und Natalie knapp zu, bevor sie den Tisch verließ. "Komm, Max. Es wird Zeit, ins Bett zu gehen." "Aber Mama, ich bin noch gar nicht müde." maulte dieser, folgte seiner Mutter aber denn eine Treppe neben der Theke nach oben.

Einige Zeit verging, während sich die Schankstube nach und nach leerte und die drei halbstarken Halborks an ihrem Tisch in einer kleinen Lache Bier eingeschlafen waren und sogar die beiden Zwerge sich die Treppe hinauf begeben hatte, um zu ruhen. Die einzigen, die sich nun noch im Wirtsraum befanden, waren Norna, Thotham, Natalie und die Musiker, die an der Theke saßen und langsam und genüßlich eine Flasche Wein leerten. Und natürlich die Bedienung, die sich nun zu den dreien an den Tisch gesellte und sichtlich abgearbeitet wirkte. Vier Krüge Bier hatte sie auch noch mitgebracht, die sie verteilte, während sie erklärte: "Die gehen auf mich, weil ihr mich heute abend größtenteils in Ruhe gelassen habt." dabei lächelte sie die drei gleichermaßen unsicher wie dankbar an. "Also, ihr wolltet etwas wissen?"
Titel: Begegnung im Wald
Beitrag von: Norna am 23.10.2009, 00:43:33
Norna war inzwischen längst auf ihrem Platz eingenickt und schreckte erst auf als die Elfe die vier Bierkrüge vor ihnen abstellte und sie freundlich ansprach. Müde und ein bisschen verwirrt ließ Norna ihren Blick durch die nun fast leere Schankstube schweifen. "nanu... Wo sind denn plötzlich alle hin?", brummelte sie leise. Dann griff sie müde nach ihrem Bierkrug und nippte daran, wobei sie über den Rand des Kruges hinweg argwöhnisch die elfische Schankmaid musterte. 'Wie schön sie ist... ekelhaft!'

"Heißt das, du willst uns gar kein Geld abknüpfen, Kindchen?", krächzte Norna überrascht. "Dabei dachte ich, ihr Untenländer seid ganz verrückt nach Geld." Erst jetzt fiel Norna wieder ein, dass die Elfin sie ja etwas gefragt hatte. Ob sie etwas wissen wollten... Ja, wollten sie das? Erwartungsvoll blickt Norna den riesigen stummen Fels namens Thotham an.

"Thotham. Was wollten wir nochmal wissen?"