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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Pathfinder Chronicles - Die Türme von Xin-Shalast => Thema gestartet von: Zon-Kuthon am 09.12.2008, 23:07:58

Titel: Das Theater von Sandfleck
Beitrag von: Zon-Kuthon am 09.12.2008, 23:07:58
An diesem Abend lag ein Zauber in der Luft. Sandfleck hatte sich längst wieder von den Schrecken der vergangenen Tage erholt und die Helden der Stadt waren von Cyrdak Drokkus höchstpersönlich zur Premiere des Fluchs der Harpie eingeladen worden. Die Festzugstrasse wurde von hunderten bunter Lampions beleuchtet, als sich die vier dem Theater näherten. Der Duft von einheimischen Köstlichkeiten machte sich zwischen den Ständen von fahrenden Händlern und Schaustellern breit, während sich die rhythmischen Klänge der Schellen und Glöckchen varisianischer Tänzerinnen zu einem Höhepunkt hoben.
Magische Strahler erhellten die ornamentreiche Fassade des Schauspielhauses. Das goldene Licht ließ die Tafel auf dem das neueste Stück angekündigt wurde wie ein himmlisches Zeichen erscheinen, auf dem die Götter selbst die magnimarer Diva Allishanda als Harpienkönigin Avisera anpriesen. Rossanas selbstsichere Schritte wurden bei diesem Anblick etwas langsamer und Lel musste dem Priester sogar den offen stehenden Mund zudrücken, bevor die anderen Theaterbesucher ihn noch für einfältig hielten. Der Halbling war es auch der zuerst die Stufen zum Foyer emporstieg.

Die Empfangshalle des Theaters wurde von drei funkelnden Kronleuchtern aus einem Geflecht unzähliger Kristalle erhellt. Unter diesen prunkvollen Lichtspendern hatten sich die Reichen, so wie die Kunst- und Kulturfreunde Sandflecks eingefunden. Neben erfolgreichen Händlern wie Savah Bevaniky oder Ven Vinders, waren da auch wichtige Persönlichkeiten wie Vater Zantus Abstalar zugegen. Der Gemischtwarenhändler Vinder hielt nicht nur seine Frau Solsta im Arm, sondern wurde auch von seinen beiden hübschen Töchtern Shayliss und Kathrin begleitet. Die jüngere der beiden konnte nicht umhin Lel hinter ihrem Fächer zuzulächeln. Dann als ihr strenger Vater nicht in ihre Richtung blickte, warf sie dem Halbling zwischen den bunten Sturmrocfedern einen Kuss zu.
„Lel! Hier drüben!“ Es war Brodert Quink der den Halbling an seine Seite rief. Widerwillig bahnte sich Lel einen Weg durch die dicht gedrängten Theaterbesucher, vorbei an all den hübschen Damen die sich eigens für diesen besonderen Abend zurechtgemacht hatten, bis hin zu dem Gelehrten von Sandfleck und seinen Begleitern. „Bevor ich dir von meinen neuesten Erkenntnissen berichte, möchte ich dir zwei der weniger ignoranten Bürger unserer geliebten Stadt vorstellen. Der Kurze in Blau ist Veznutt Parooh, seines Zeichens Kartograph.“ Sichtlich amüsiert über die saloppe Redensart des Gelehrten machte der Gnom mit dem weißen welligen Haar eine übertrieben tiefe Verbeugung, um den Neuankömmling zu begrüßen. „Der Lange in Rot ist Ilsoari Gandethus, der allseits beliebte Leiter der Turandarok Akademie.“ Beim Anblick des Halblings war das Gesicht des Mannes kreidebleich geworden. Es schien gar so, als hätte er einen Geist gesehen. Dann brachte er jedoch den Mut auf Lel mit einem Kopfnicken zu begrüßen. „Danke Brodert, wir kennen uns bereits.“
„Gut. Das hätten wir geklärt“, fuhr der Gelehrte fort. „Die Fundstücke auf eurem kleinen Ausflug in den Nesselwald konnten den Friedensrichter letztendlich doch noch davon überzeugen, dass eine genauere Untersuchung der Katakomben unter der Stadt eine vernünftige Sache ist. Er ging sogar so weit ein paar dieser Grünschnäbel aus Magnimar als Wachposten in den Tunneln abzustellen! …


„Rossana Rubenstein! Es ist mir eine Ehre Euch in meinem bescheidenen Etablissement willkommen heißen zu dürfen! Bitte, gesellt Euch zu uns! Etwas zu Trinken?“, begrüßte der Besitzer des Theaters, Cyrdak Drokkus, die Gnomin überschwänglich. Der Exzentriker hatte sich zuvor lautstark mit einer wunderschönen Halbelfin unterhalten. Einer Dame die wahrscheinlich für mehr als die Hälfte der atemberaubenden Kleider der Theaterbesucher verantwortlich war. Rynshinn Povalli blickte höflich zu Boden und machte einen Knicks vor der Abenteurerin.


Eine rote Dogge auf den Treppen zum Foyer des Theaters hatte dem Zwerg bereits verraten, dass sein Freund Daz Korvut heute Abend ebenfalls die Vorstellung besuchte. Mit einem vorfreudigen Grinsen im Gesicht suchte er die Menschenmenge im Foyer nach dem Schmied ab. Doch bevor der Priester fündig wurde hörte er die … Stimme des Friedensrichter seinen Namen rufen: „Balendil Eisenfaust vom Klan Schimmerbart! Ingrimsch! Kommt her zu uns!“ Belor Hemlock und Daz Korvut standen mit einem schäumenden Krug Bier am Ausschank und winkten den Zwerg zu sich.


„Meine Herren, dürfte ich Euch die berühmte Philomena Silbersichel vorstellen? Diese überaus begabte Kampfkünstlerin spielte eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung Sandflecks, während dem Goblinangriff.“ Verlegen blickte die Elfin ob dieser schmeichelhaften Worte zu Boden. Die Röte war ihr ins Gesicht geschossen und wie so oft brachte sie einfach nichts heraus. „Nun, dann darf ich Euch vielleicht die Oberhäupter der drei einflussreichsten Familien der Stadt vorstellen.“ Begeistert strafften die beiden Herren an der Seite der Bürgermeisterin ihre Schultern. Den Jüngeren stellte Kendra Deverin als Titus Scarnetti vor, den Älteren als Ethram Valdemar. Die junge Matriarchin der dritten Familie bedurfte keiner Vorstellung. Ameiko Kaijutsu begrüßte Philomena mit einer vertrauten Umarmung. „Wie schön dich zu sehen!“, war alles was sie sagte. Keine leeren, ohnehin nicht ernst gemeinten Floskeln wie die beiden Patriarchen vor ihr. In das spitze Ohr der Elfin flüsterte sie dabei: „Ich dachte schon ich komme nie wieder von diesen Langweilern weg!“


Dann verkündete eine helle Glocke den Beginn der Vorstellung.