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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => [TERSP] Der Frosch mit der Maske => Thema gestartet von: Taysal am 13.01.2009, 13:57:01

Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 13.01.2009, 13:57:01
Flussland; Dachgeschoss in der Cien Nummer 10; kurz vor Schlag 12 Mittags

Sieben Tage liegen seit dem schrecklichen Ereignis in der Darmgasse zurück. Martyn Ohneheim ist seiner Arbeit im Karrenflicker nachgegangen. Vorsichtshalber hat er Trom den Fund der Leiche und die Probleme mit den Ledernacken verschwiegen und eine kleine Lüge erfunden, um seine Abwesenheit an jenem Abend zu erklären. Trom Cholber hat auch keinen weiteren Wirbel mehr darum gemacht, ihn scheint etwas anderes zu beschäftigen und Martyn ahnt, um was es sich handelt. Troms Handzittern hat in den letzten Tagen stark zugenommen und er kann kaum noch arbeiten. Selbst Radhardt und Issnix – die beiden Gesellen der Werkstatt – haben die Probleme ihres Chefs bemerkt und sehen besorgt drein. Beide Männer sind geschickt mit den Händen, aber schwach im Kopf. Eine eigene Werkstatt wäre undenkbar und in ihrem Alter fänden sie keine neue Anstellung. Nur wenige haben ein so großes Herz wie Cholber.

Neben seinen Sorgen um Trom beschäftigt sich Martyn mit der kleinen Dampfmaschine. Schnell entdeckt er die Funktionen und Möglichkeiten des Geräts. Stolz blickt ihm Trom dabei über die Schulter. „Ich komme damit nicht kla', Ma'tyn. Da kann ich f'oh sein, dich zu haben.“

Auch Grind geht seinen normalen Geschäften nach. Die Gedanken an jenen Abend lassen ihn kaum ruhen. So ist es kein Wunder, dass er mehr Zigaretten als üblich raucht. Immerhin beruhigt es seine angeschlagenen Nerven und hilft ihm bei der Konzentration. So ist es ihm ein Leichtes die Informationen miteinander zu verbinden, die Grind von den Straßenkindern erhält.

So sind Morde und Überfälle keine Seltenheit in Moloch, doch die tote Frau aus der Darmgasse hat sich tief in Grinds Gehirn gebrannt, sucht ihn sogar in seinen Träumen wahr. Und ein ebensolcher Mord soll sechs Tage vor der grausigen Tat in der Darmgasse geschehen sein – und zwar in der Grätenallee. Die Straße befindet sich, ebenso wie die Darmgasse, zur Flussseite des Viertels hin. Die Ledernacken sperrten das Gebiet ab und die Polizei verhing eine Nachrichtensperre. Niemand weiß genau, was dort geschah. Doch man erzählt sich, dass es sich bei der Toten um eine Menschenfrau handelte, der man des Nachts das Herz herausgerissen hat.

Trixie hängt dagegen anderen Gedanken nach. Möglichst unbeobachtet streift sie durch Moloch und nähert sich vertrauten und liebgewonnen Orten. Doch die Nähe ruft stets auch schmerzhafte Erinnerungen hervor, die mal Trauer, aber auch Wut hervorrufen. Die körperlichen Verletzungen sind so gut wie verheilt und der Wundschmerz nur noch eine blasse Erinnerung, aber die seelischen Verletzungen sind tief. Sie haben noch keine richtige Behandlung erfahren können.

Auch die heimlichen Besuche des Lagers sind eine seelischen Genesung abträglich. Umgeben von den Erinnerungen an eine glückliche, von Liebe erfüllten Zeit, kann Trixie erneut nur Trauer und Wut empfinden – umgeben von einer großen Leere, die sie zusätzlich krank macht und die mit nichts gefüllt werden kann.

Sieben Tage sind seit dem Fund der Frauenleiche vergangen, doch selbst dieses Ereignis verliert angesichts des Verlusts von Walter an Bedeutung.

Martyn ist gerade mit der Arbeit an einem Pferdekarren fertig geworden, als der schlacksige Issnix in die Werkstatt kommt. In seinen Händen umklammert er eine fleckige Ausgabe des Molocher-Tagesbriefs. Eine aktuelle Ausgabe, die Issnix kaum bezahlt haben wird.

„In der Nacht hat es einen Mord in der Schuppenstraße gegeben, Leute. Hat mir der Zeitungsjunge erzählt, Leute.“

Mal ganz davon abgesehen, dass Issnix nicht lesen kann.

„Die haben auf die Ergreifung der Mörder eine Belohnung ausgesetzt, Leute. Ist schon der dritte Mord, Leute. Sind zwei Leute, Leute. Die werden die Herzbuben genannt, Leute. Und die Belohnung beträgt eintausend Schilling, Leute.“ Issnix grinst breit. „Für das Geld würde ich meine Frau und die beiden Kinder verkaufen, Leute.“

Eine ernstzunehmende Aussage, erwähnte Radhardt irgendwann einmal, dass Issnix tatsächlich  seine verstorbene Großmutter verkauft haben soll.

„Du solltest aufpassen, Martyn, dass dich niemand für 'nen Mörder hält, Mann. Der sieht genau so aus wie du, Mann.“ Issnix dreht das Tagesblatt nun zu Martyn, so dass dieser sehen kann, warum sich der Geselle die Zeitung besorgte. Die ganze Seite zeigt den Steckbrief der Herzbuben – und die beiden gezeichneten Abbildungen zeigen halbwegs deutlich Martyn und Grind.

Grind selbst ahnt noch nichts von seinem Konterfei im Tagesblatt. Er hat gerade bei den Rettichsteckern nach dem Rechten gesehen und der kleine Anahila geht es schon sehr gut. Dabei erfährt Grind, dass die Eltern Labradurs am nächsten Tag ihren Termin bei Magister Stahlhacken haben. Ein Grund der Sorge für die Familie.

Auf dem Weg nach Hause, gerade mal eine Seitenstraße von der Cien entfernt, läuft ihm ein schreiender Zeitungsjunge über den Weg: „Mord in Serie! Polizei sucht die Herzbuben! Tausend Schilling Belohnung!“

Der Junge wendet sich Grind zu und streckt ihm eine Zeitung hin. „Ein Exemplar vom Tagesblatt nur einen Groschen, der Herr.“ Der Kleine blickt Grind auffordernd an, dann wird er blass und blickt auf die Zeitung zurück.

Zu jenem Zeitpunkt hat sich Trixie auf ihre Pritsche zurückgezogen und sich in Walters Bühnenmantel gehüllt, den sie erst in den frühen Morgenstunden aus dem Lager holte. Es handelt ich dabei um ein altes Stück, dass Walter selbst vom berühmten Rubce Nywae erhielt, einem bekannten und längst verstorbenen Entfesselungskünstler.

Als Trixie den Mantel ein wenig glatt faltet, bemerkt sie eine kleine Unebenheit. Neugierig sucht sie die Innenseite des Mantels ab und entdeckt in einer der unzähligen Geheimtaschen ein kleines goldenes Schnupftabakdöschen und eine geknickte Fotografie. Das Bild zeigt eine wunderschöne, leicht bekleidete Frau, die sich auf einem Sofa räkelt. Sie ist Trixie unbekannt. Auf der Rückseite der Fotografie steht in einer eleganten Handschrift geschrieben: „In ewiger Liebe, deine M“. Das Döschen ist Trixie ebenfalls unbekannt, doch auf der Unterseite ist Walters Monogramm eingraviert. Als muss es ihm gehört haben. Als Trixie den Deckel nach oben klappt, entdeckt sie drei kleine Pillen als Inhalt: Eine rote, eine blaue und eine schwarze Pille.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 13.01.2009, 23:56:35
Trixie betrachtet die Tabletten genau. Sie sieht das Döschen und den Inhalt zum ersten Mal. Sie riecht auch an der Dose und ein Hauch von Walters Rasierwasser dringt ihr in die Nase, ist augenblicklich verflogen - war es vielleicht nur Einbildung?

Das Bild sieht sich Trixie nicht genauer an. Das gehörte Walter nicht, sondern muss irgendwie in den Mantel geraten sein. Ohne groß nachzudenken packt sie es in irgendeine Umhangtasche zurück.

Die Tabletten hingegen... sie versucht sich zu erinnern. War Walter krank gewesen, bevor "es" geschah? Hat sie ihn einmal Pillen schlucken sehen? Nein, nie - da ist sich Trixie ganz sicher. Niemals.

[Edit] Fragen beantwortet.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 14.01.2009, 00:20:31
Zufrieden, paffend geht Grind durch die Strassen, als jener Vorfall mit dem Zeitungsjungen passiert.
"Ach herrje... der sieht ja fast so aus wie ich... das riecht nach Ärger.

Weißt Du, wer das sein soll?"

Den Jungen versucht er mit seinem kindlichen Charme um den Finger zu wickeln und auch eine falsche Fährte zu locken.
Verdammt, einen direkten Zeugen kann ich jetzt gar nicht gebrauchen
*
Ach ja? Wie wär's, wenn Du Dir dieses kleine Scheissgör vom Leib schaffst. Wird eh nur Probleme machen, der kleine Scheisser.
*
oh nein, nicht schon wieder...


Etwas verwirrt hält Grind sich mal wieder den Kopf und kommt erst wieder richtig zu Sinnen, als er Zuhause vor seiner Türe steht.
Dem Stand der Sonne nach zu urteilen, wird er lange Zeit unterwegs gewesen sein... zu lange...
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 14.01.2009, 11:05:22
"Dreck!" Martyn starrt entsetzt auf das Bild. Das Entsetzen hat mehrere Gründe, der Halbelf zieht es aber natürlich vor, den unverfänglichsten zu nennen.

"Chom? Ich muss nach Hause. Ich kenn da ein paar Ledernacken, die sich nen Spass draus machen würden, meine Bude zu verwüsten und dann hinterher ganz scheinheilig beteuern würden, dass sie mich für den Typ auf dem Bild gehalten hätten. Würd mich nicht wundern, wenn die nicht schon unterwegs wären. Kann ich für ein, zwei Stunden frei haben?"

Der Alte kommt aus dem hinteren Lagerraum hervor und blickt Martyn erstaunt an. "Abe' ja mein Junge, natü'lich."

[Edit] Frage beantwortet!
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 16.01.2009, 22:08:51
"Boah, Danke, Mann, ich komm sobald wie möglich zurück."

Schon ist Martyn aus der Werkstatt verschwunden, um sich möglichst unauffällig Richtung Heimweg zu machen. Je näher er seiner Wohnung kommt, um so vorsichtiger wird er, da er keine Lust hat, in eine Falle zu laufen. Bevor er schnurstracks sein Haus betritt, schaut er sich genauestens um, ob er irgendetwas  verdächtiges bemerkt.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 17.01.2009, 12:26:48
Trixie steckt die Dose in die Tasche. Sie beginnt, in Grinds Wohnung umherzugehen wie ein Tier im Käfig. Im Kopf geht sie Anlaufstellen durch, Barleute und Bedienungen, andere Künstler, die vielleicht etwas mit den Pillen anfangen könnten, aber das frustriert sie nur noch mehr.

Wo sie sich auskennt, kann sie nicht hin, und hier bei den Elfen kennt sie sich nur soweit aus, wie sie Grind begleitet hat, erst als Teil ihrer Wiederherstellung, dann aus Gewohnheit und Beschäftigung. Sie ist abhängig vom Doktor. Vielleicht sollte sie doch mal wieder ein bekanntes Gesicht sehen? Oder ist es noch zu früh?

Am Ende zwingt sich Trixie, zuhause zu bleiben, dieses Mal noch, und die Wohnung zu putzen, um die Zeit rumzukriegen.

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Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 17.01.2009, 14:35:03
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Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 22.01.2009, 16:51:33
Als Martyn daheim ankommt, ist alles wie bisher. Da er so früh von der Arbeit gekommen ist, sind seine beiden Geschwister noch unterwegs.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 23.01.2009, 22:09:21
Liebe Llaira, Lieber Brodert,

glaubt nur ja nix, was ihr viehleicht über mich zu hören bekomt in den nächsten Tagen, ich hab nix gemacht. Das könnd ihr auch den Leternakken sagen, wen sie fragen. Ich tu mich trotsdem mal verziehn, ihr wisst ja, das mich die Nakken nichd leiden können. Falls sies Haus durchsuchen tun wollen, lasst sie einfach. Macht keine Dummheiden. Unn lasst mein Werkzeuch in Ruh, sonst hau ich euch den Hintern plutig und wens verschorft ist, reis ich euch den Grind wieder ab un verhau euch nochma..

Hab euch lib,

Martyn.


Stirnrunzelnd sieht Martyn das Blatt vor sich an. Schreiben macht ihm immer Kopfschmerzen und diesmal wars schwerer als sonst. Unzufrieden sieht er sich den letzten Satz an, aber seine Geschwister sollen wenigstens einen Hinweis darauf haben, bei wem er Unterschlupf gefunden hat. Sie wissen, dass er sie nie schlagen würde, daher wird sie der Satz hoffentlich stutzig machen. Den Namen des Arztes, der sie damals heilte, wiederzuerkennen, sollte ihnen nicht schwer fallen.

Kurz überlegt er, dann eilt er zu Llairas Schlafstelle und platziert den Zettel so auf ihrem Kopfkissen, dass sie ihn finden muss, wenn sie nach Hause kommt. Und verlässt das Haus genauso unauffällig, wie er gekommen ist, wieder, um zu seiner Arbeit zurückzukehren.[/i]
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 27.01.2009, 00:56:14
Langsam, geradezu mühevoll schleicht der Arzt seinen Treppenaufgang hoch. Was nur hatte ihn geritten, und warum nur hatte er diese verdammten Muskelschmerzen in seinen Beinen. Höllischer Schmerz schiesst ihm bei jeder Treppenstufe wie Lava durch die Beine. muss wohl einen fünfstündigen Dauerlauf gelaufen sein... Kopfschüttelnd kommt Grind an seiner Wohnungstüre an, selbst das Aufschliessen fällt ihm schwer. Immer wiede rutscht sein Schlüssel ab. Erst, als er seine Türe geöffnet hat und das Licht in seiner Wohnung den Aufgang erhellt, sieht er das getrocknete Blut an seinen Händen kleben. Verwirrt schaut er abwechselnd auf seine Hände und Trixie, welche gerade mit dem Säubern von Essbesteck beschäftigt ist.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 27.01.2009, 11:29:53
Trixie lässt sofort das Besteck fallen. "Na endlich", sagt sie. "Ich habs kaum noch ausgehalten. Ich hab was-" Sie stockt, als sie Grinds Hände sieht. "Oh, harten Tag gehabt? Na, gehen Sie sich mal waschen, Doktor, ich mache Tee, und dann müssen Sie sich etwas ansehen."
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 27.01.2009, 11:43:25
Es dauert ein klein wenig, bis Grind realisiert, dass blutige Hände bei ihm Alltag waren. Dass er nicht weiß, woher das Blut kommt... muss ja niemand wissen.
Schnurstracks zur Waschschüssel und endlich diese Schuld abwaschen.
Neugier... schnell hat er seine Hände und die brennenden Beine vergessen. Was nur hat Trixie da für mich? Und wo sind eigentlich meine Zigaretten? Wie lange habe ich nicht mehr geraucht? Zufrieden paffend schaut Grind Trixie erwartungsvoll an und macht sich auf, ihr zu folgen.
"Nun sag schon, was'n los?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 27.01.2009, 19:15:35
Trixie legt die Pillen vor Grind auf den Tisch. "Schon mal gesehen? Die sind von Walter, aber ich weiß nicht, wofür. Leider hab ich nur jeweils eine – oder gehören die drei Farben zusammen?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 27.01.2009, 21:14:01
"Tut mir leid Trom, ich hab heute noch ne Verabredung, ich komm heut nich mit in den Kerker."

Auf das wissende Grinsen seines Chefs wird Martyn prompt puterrot.

"Nee, nich was Du jetzt denkst. Nur 'n alter Kumpel, den ich zufällig wiedergetroffen hab."


Etwas später steht Martyn vor Grinds Wohnung. Bevor er das Haus betritt wirft er einen argwöhnischen Blick zum Dach auf der anderen Straßenseite hoch. Dann schüttelt er den Kopf, schilt er sich selbst innerlich einen Narren, und geht die Treppen hinauf zu Grinds Wohnung, wo er kräftig gegen die Tür klopft.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 27.01.2009, 21:46:06
Trixe öffnet ihm die Tür, ohne genau hinzusehen. Ihr Blick liegt auf Grind und den Kapseln.

"Oh, hallo." Sie runzelt die Stirn. "Entschuldige, hab deinen Namen vergessen. Irgendwas mit M, oder?"

Sie bietet Martyn einen Platz an und etwas zu trinken.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 28.01.2009, 00:57:10
Prüfend betrachtet der Doc die Kapseln und kramt in seinem Gedächtnis, ob ihm das irgend etwas sagt. Auch die drei Farben hält er für ungewöhnlich. Vorsichtig riecht er an den Kapseln, dreht sie ins Licht, um ihre Oberflächenstruktur besser erfassen zu können und reibt mit Daumen und Zeigefinger darüber.

"Die Rote ist ganz sicher Aconitin, das Mordgift. Wird aus dem blauen Eisenhut gewonnen." Seine Gedanken spricht er leise zwischen seinen Zügen am Glimmstängel aus, wie so oft, wenn Trixie dabei ist. "In geringen Dosen hilfreich gegen Rheuma und Erkältung. In hohen Dosen tödlich. Das hier sieht nach einer niedrigen Dosis aus."

Vorsichtig legt Grind die blaue Kapsel auf den Tisch. "Der Duft nach Bittermandeln ist eindeutig - Kaliumcyanid. Eine tödliche Dosis."

Er hat geschrieen du sollst aufhören, hast es aber nicht gemacht, zuckt es urplötzlich und böse durch Grinds Kopf; dann ist der Anfall auch schon vorbei.

"Schwarz riecht aromatisch, sehr angenehm. Benzol, gewonnen aus einem Balsambaum. Sehr stark konzentriert, gibt im Feuer einen heftigen Knall."

Als die Tür aufgeht und Martyn eintritt, sieht dieser noch ein schlankes Messer wieder unter dem Tisch verschwinden, welches Grind bereits in der Hand hatte. Irgendwie sieht er auch abgekämpft aus.

T-Edit!
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 28.01.2009, 15:49:33
"Tödliche Dosis?" Trixie schüttelt den Kopf. "Das klingt ja fast wie in einer Spionagegeschichte." Sie nimmt Grind die Kapseln wieder ab. "Rheuma hatte Walter auch nicht, das hätte ich ja gewusst. Ein Zauberer mit Rheuma, das merkt man." Sie steckt die Dose in die Tasche. "Die letzte Pille aber... ja, das passt. So was kann man immer mal gebrauchen."

Sie schenkt ein und setzt sich an den Tisch. "Dann erzählen sie mal, was war denn los, dass ihre Hände so blutig waren? War es schlimm? Oh, entschuldige, Martyn, vielleicht sagst du erst Mal, warum du hier bist?"

Sie sieht Martyn an, aber eigentlich redet sie nur, ohne nachzudenken. Rheuma? Hatte Walter Rheuma gehabt? Es stimmte, bei den letzten Vorstellungen durfte sie den Münztrick machen, aber das war doch gewesen, weil Walter ihr vertraute. Weil sie den Trick so gut konnte. Weil die geübt hatte und es sich verdient – nicht weil Walter die Finger weh taten. Oder?

Sie kämpft die Tränen zurück. Nicht vor Fremden.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 28.01.2009, 23:40:19
"Naja, die Frage ist doch vielmehr... wer war Walt eigentlich wirklich?"
Grinds Angewohnheit immer dort nachzuhaken, wo's wehtat ist widerlich. Muss wohl an seinem Beruf liegen. Das konnte Martyn nur bestätigen, auch wenn es dort eher physischer Natur gewesen war, damals.
Mit einem Blick, der einem Inquisitor zur Ehre gereicht hätte, betrachtet er Trixie kurz durch den Qualm, bis er bemerkt, dass er gerade etwas furchtbar verletzendes gesagt hat. "Es... es tut mir leid Trixie. Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt darüber zu sprechen." Mit einer sehr zärtlichen Geste streichelt er ihr kurz über die Wange, in der Hoffnung sie nicht zu sehr getroffen zu haben.
Dann wendet er sich Martyn zu, dem er fast ins Wort gefallen wäre.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 01.02.2009, 14:12:37
"Ja, wahrscheinlich eine Männersache. Ich lasse euch besser allein."

Trixie zieht die Tür hinter ihr besonders leise zu, dann macht sie ein paar Runden um den Block, um sich abzureagieren. Dieser verdammte Elf, manchmal fällt es ihr wirklich schwer, gute Miene zu machen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 05.02.2009, 22:33:19
Sobald Trixie draußen ist, kriegt Martyn endlich seinen Mund auf.

"Heut schon Zeitung gelesen, Doc? Wir müss'n ganz schön aufpassen, sonst kriegen wir mächtig den Kopf gewasch'n. Irgendein Idiot hat ein Bild reingetan, dass uns mächtig ähnlich sieht und als Mörder darstellt."

Leicht irritiert schaut er zum Tisch hinüber.

"Was sind das eigentlich für komische Pillen? Und wer ist Walt oder Walter oder wie auch immer? Hat das irgendwas mit dem Schlamassel zu tun, in dem wir grad stecken?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 05.02.2009, 23:02:27
Irritiert schaut der Doc Trixies Abgang hinterher und schüttelt leicht den Kopf.
dass Frauen auch so schrecklich sensibel sein müssen
"Ja, Martyn, das habe ich leider. Und der Zeichner hat uns beide mal verdammt gut getroffen. Verflixte Zwergenscheisse nocheins!" Es folgt eine kurze, elfische Schimpftirade gegen die Rassisten beendet durch einen herben Schlag auf den Tisch.
"Entschuldige bitte meinen Ausbruch, Martyn, nur scheint heute alles schief zu laufen.

Was Walt angeht, so sollte Trixie Dir davon erzählen. Er war soetwas wie ihr Mentor...
Was das mit unserer Situation zu tun haben soll, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären."
Achselzuckend und qualmend schaut Grind seinen Kumpel fragend an.
"Wat nu?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 05.02.2009, 23:41:01
Trxie hört, wie die Stimmen der beiden Männer immer leiser werden, während sie die Stufen hinabsteigt. Ihre Hand umklammert fest das Pillendöschen und die Gedanken der jungen Frau vermögen kaum Ruhe zu finden.

Draußen auf der Straße holt Trixie erst einmal tief Luft. es stinkt wie immer streng nach Fisch, doch sie hat sich an den Geruch gewöhnt - oder besser gesagt, sie versucht ihn zu ignorieren. Grinds Zuhause hat mit den lebhaften, lauten, duftenden und geheimnisvollen Bühnen der Stadt nur wenig gemein.

Es ist dunkel geworden, Nebel wallt durch die Straßen. Gedankenverloren streift Trixie um den Block. Da, ein Geräusch, genau hinter ihr. Sie dreht sich um, doch nichts ist zu sehen. Die Sinne müssen einen Streich gespielt haben.

WUMP! Trxie wirbelt zur anderen Seite herum. Doch das Geräusch kam nicht von der Straße, es kam von oben - als ob jemand Schweres mit dem Fuß fest auftrat ...


Edit: Ereignis
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 07.02.2009, 22:14:53
"Keine Ahnung, Doc. Ich weiß nur, dass es nich' lang dauern wird, bis jemand auf die Idee kommt, dass wir das sein könnten. Einer meiner Kumpels in der Werkstatt hat heut' schon so nen komischen Spruch losgelassen."

Martyn zuckt ratlos die Schultern.

"Normal tät ich sagen, wir tauchen unter und versuchen rauszukriegen, wer hier seine Finger im Spiel hat. Vielleicht könnt' ich ein paar meiner alten Kontakte anzapfen.

Aber ehrlich gesagt, nachdem, was hier vor sieben Tagen nachts passiert is', weiß ich nich', ob wir uns damit nicht ans Messer liefern. Das...Ding... sah nich' so aus, als wär's aus Angst vor mir abgehau'n."


Edit: Zeitfehler korrigiert!
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 08.02.2009, 20:58:18
Instinktiv wirft sich Trixie zur Seite, rollt sich ab und blickt nach oben auf das Dach.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 08.02.2009, 22:06:57
Doch der Verursacher des Geräuschs steht nicht auf dem Dach, sondern hängt schräg an der Hauswand. Im Halbdunkeln ist er nur schwer zu erkennen, vor allem da ein Umhang seine Umrisse zu verbergen scheint. Das Ding dort oben scheint kein bekanntes Wesen zu sein, sondern etwas Fremdes. Und dieses fremde Ding beobachtet Trixie offenbar. Fast scheint es so, als würde es lauern.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 08.02.2009, 23:23:40
Trixie steht auf und klopft sich demonstrativ Schmutz ab, ohne das Ding aus den Augen zu lassen. Dann steht sie da und schaut, während ihr Herz bis zum Hals schlägt, äußerlich ruhig nach oben. Sie macht sich bereit, zu rennen.

Sie pustet sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Was willst du?", flüstert sie nach oben.

Dann schüttelt sie plötzlich den Kopf, von Zorn übermannt. Ihr Kinn schiebt sich vor, und in zwei schnellen Schritten ist sie an der Wand und beginnt, nach Haltemöglichkeiten zu suchen und hochzuklettern.

(Edit: total geändert)
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 09.02.2009, 01:59:15
"Untertauchen hört sich doch ganz vernünftig an, Martyn."
Der Elf tippt mit seinem Zeigefinger gegen seine geschürzten Lippen.
"Und wir sollten mit Trixie besprechen, wie wir vorgehen. Sie hat den Ausschluss aus diesem Gespräch eigentlich nicht verdient. Und schliesslich steckt sie da genauso drin, wie wir."
Der Doc geht entschlossen zum Fenster und ruft leise nach Trixie in die dunkle Nacht hinaus, sie möge doch bitte wieder hochkommen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 09.02.2009, 12:46:41
"He ich hab ihr nich' gesagt, dass sie abhaun soll." protestiert Martyn, aber nur schwach, denn tatsächlich war es Misstrauen gewesen, dass seine Stimme verstummen lassen hatte, bis sie gegangen war.
"Sie ist aber nicht auf dem Bild drauf." fügt er leise  hinzu.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 12.02.2009, 11:52:12
Nachdem Grind keine Antwort von Trixie hört, macht er sich Sorgen und sein Magen krampft sich zusammen.
"Martyn, schnell. Ich glaube wir müssen nach Trixie suchen."
Noch während er das sagt, verschliesst er schnell das Fenster, greift sich seinen Manten und hechtet über die Treppen runter auf die Strasse, um Trixie zu suchen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 12.02.2009, 14:57:32
Die Gestalt ist im ersten Augenblick regungslos, dann ruckt sie kurz vor, während Trixie den ersten Meter an der feuchten Hauswand hinaufklettern.

Plötzlich ist ein lautes Zischen zu hören und die Kreatur stößt sich von der Wand ab. Mit einem gewaltigen Sprung wechselt sie die Straßenseite und landet krachend an der gegenüberliegenden Hauswand. Mit einem Ruck zieht sie sich dort aufs Dach und verschwindet über die Kante hinweg in der Dunkelheit.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 13.02.2009, 18:41:39
Trixie rutscht an der Hauswand hinab und starrt für einen Moment das gegenüberliegende Dach an. Dann beginnt sie zu lachen, ein Lachkrampf erfasst sie, der mehr als nur den Hauch von Hysterie in sich trägt.

"So ists recht", stößt sich zwischen Anfällen hervor, "nimm dich bloß vor mir in Acht. Ich bin Trixie Tollhaus, Monsterjägerin!"

Sie schüttelt sich für eine ganze Weile, aber egal, wie absurd ihr die Situation erscheint, so fühlt sie sich trotzdem stärker. Sie hat die Initiative ergriffen, sie hat die Situation kontrolliert, und sie hat das Wesen in die Flucht geschlagen.

Trixies altes Leben hörte vor wenigen Wochen auf, zu existieren, und seitdem hatte sie höchstens Kontrolle über den Haushalt des griesgrämigen Elfen. Ihr war alles entglitten. Jetzt ist sie anscheinend weit genug, wieder Fäden in die Hand zu nehmen und zu ziehen, anstatt nur an sich selbst herumzupfen zu lassen. Es ist nicht ihr altes Leben, sondern ein neues Leben.

Sie sieht sich um. Ist dies jetzt ihre Bühne? Sie betrachtet die Wand, die sie spielerisch leicht erklommen hat. Ebenso leicht hätte sie in eine der Wohnungen eindringen können, die dort liegen. Aber nein, hier ist nichts zu holen. Das Elfenviertel ist hinter der Bühne, der Ort, an den sie sich zurückziehen kann. Die reicheren Viertel – das ist die Bühne, dort gibt es etwas zu holen. Geld, sicherlich, vielleicht Medikamente für die Elfen hier, und mit ein wenig Glück sogar Informationen über den Mörder ihres Mannes. Es wird Zeit, etwas zu unternehmen, und nicht mehr nur abzuwarten.

Trixie eilt zu Grinds Wohnung zurück und platzt geradezu in die Aufbruchstimmung.

"Ich habe ein kletterndes Monster gesehen. Es sprang über die Straße von Wand zu Wand und verschwand. Ich glaube, es hat mich verfolgt."

Während sie redet, packt sie ihre Sachen aus und wählt die unauffälligsten und praktischsten Kleidungsstücke aus.

"Hmm... eine Maske wäre nicht schlecht. Na, jedenfalls müssen die Ledernacken doch etwas über die Morde wissen, und vielleicht auch über diese Kletterwesen. Also finde ich, sollten wir uns dieses Wissen ebenfalls aneignen. Wir brauchen also jemanden, der schon mal verhaftet wurde und weiß, wie es bei den Ledernacken aussieht. Und dann brechen wir bei denen ein."
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 13.02.2009, 19:34:59
Erleichtert schaut der Doc Trixie an. Unter all dem Qualm, den er stoßweise und elend auspafft, ist ein kleines Lächeln zu entdecken. Abgehetzt lauscht er aufmerksam ihren Worten und befindet ihre kretive Idee ad hoc für gut. Mehr als ein anerkennendes Nicken bringt er jedoch ausser Atem nicht über seine Lippen.
"Ich. War. Dort!" langsam kommt er wieder zu Kräften und konzentriert sich auf ruhigen Atem.
"Also, ich kenne mich in einem ihrer Gefängnisse recht gut aus. Wie wir hinein und wieder raus kommen, habe ich zur Genüge geprobt. Was die Informationsbeschaffung angeht, so müssten wir kreativ reagieren. Ich schätze wir können wenig planen. Aber gib mir etwas Zeit und ich tüftel uns etwas aus...

Wo warst Du eigentlich? Und von was für einem 'Monster' sprichst Du?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 15.02.2009, 10:42:04
"Hört sich an, wie das Ding, das wir letztens auf dem Dach gesehen haben, als Trixie allein im Haus war. Wenns dasselbe war, dann scheint das Ding es irgendwie auf dich abgesehen zu haben, Trixie. Immerhin scheints dich nicht umbringen zu wollen."

Dann kommen Trixies übrige Worte endlich in seinem Gehirn an.

"Einbrechen? Bei den Ledernacken? Seid ihr verrückt geworden?"

Sein Blick wandert zwischen Trixie und Grind hin und her.

"Ihr meint das wirklich ernst ja? Wollten wir nicht gerade noch darüber reden, unterzutauchen?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 15.02.2009, 15:44:08
"Untertauchen? Wieso das denn?"

Nachdem Trixie auf den neuesten Stand gebracht wurde, knurrt sie. "Von wegen untertauchen. Wir müssen den Mörder finden, so ist das. Aber das mit dem Gefängnis verschieben wir vielleicht besser. Erst Mal gehen wir los und suchen Zeugen der anderen Morde oder der Opfer. Befreien wir das Viertel vom Herzensbrecher!"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 15.02.2009, 16:36:12
Nachdem der Doc Trixie die ganze Geschichte erzählt hatte, stimmt er ihr nickend zu.
"Nur bin ich nicht gerade für meinen Spürsinn bekannt, gemeine Mörder und Diebe zu finden..."
und vielleicht hätte ich die Wunde der Toten etwas genauer untersuchen sollen denkt er leise flüsternd.
"Wie kommen wir an die neuesten Informationen, was sonst noch so an Morden passiert ist? Ich könnte mich bei den Elfen und den Strassenkindern umhören. Könnte... naja, werde!" verbessert er zwinkernd seine Aussage.
"Einbrechen können wir zwar immernoch, aber das sollte sehr gut geplant sein. Und damit fangen wir jetzt auch erstmal an, bevor es zur Sache geht. Vielleicht kannst Du einen Bau-Plan besorgen, Martyn. Du kennst doch viele Mechaniker und Handwerker, oder?
Welche Deiner Kontakte könntest Du nutzen, Trixie?"
Zufrieden und leicht nervös vor Spannung Vorfreude! tippelt Grind mit den Fingern einen schnellen Rhythmus auf der Tischplatte und setzt ein spitzbübisches Grinsen auf.

Unterzutauchen scheint für den Doc kein Thema mehr zu sein.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 18.02.2009, 12:05:44
"Hm, ich könnte mich im Saftladen umhören. Vielleicht wissen da ein paar Leute was und Mika, der Chef, ist normalerweise recht gut informiert. 'N Bauplan von der Wache könnte schwieriger werden, dort macht man normal nen Bogen drum, für Einbrüche gibts lohnendere Ziele. War jedenfalls früher so, als ich noch bei den Nackenstechern war." fügt Martyn hastig hinzu, weil er nicht den falschen Eindruck erwecken will, heute noch in der Szene aktiv zu sein.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 18.02.2009, 22:49:01
"Um ehrlich zu sein, kenne ich kaum Leute von hier – nur die, die der Doktor auch kennt. Meine Welt ist eigentlich anderswo... Allerdings rede ich gerne mit Leuten, oder ich steige irgendwo ein. Am besten da, wo es Erdbeeren gibt."

Trixie sagt das nur halb im Scherz.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 19.02.2009, 00:02:10
"Hm, dann bleibt nur zu entscheiden, was wir jetzt machen. Ich wäre für ein Untertauchen, derweil Informationen besorgen über Leichen, mechanische Apparate und einen Lageplan vom Revier... irgendwie kommen wir da schon ran."
Nachdenklich qualmt der Doc einen heruntergebrannten Glimmstengel.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 19.02.2009, 01:01:49
"Untertauchen?" Trixie überlegt. "Wenn wir an ein Lager kämen, könnte ich auch Walters alte Sachen da reinbringen..." Sie schüttelt den Kopf. "Trotzdem – nein. Ein Umzug ist vielleicht keine schlechte Idee, aber untertauchen?" Sie tippt mit dem Finger auf die Zeitung. "Die wissen doch bestimmt mehr über die Verbrechen. Wer hat den Artikel geschrieben? Wir schnappen uns den Autor oder die Autorin und fragen sie aus. Von da aus gehen wir weiter zu den Tatorten und so. Wir finden den Mörder. Und wenn wir dabei ein leeres Lager finden, umso besser." Sie sieht sich in der Wohnung um. "Ich muss hier ohnehin raus."

Sie blickt Martyn an. "Vielleicht kennen die Nackenstecher ein Versteck?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 19.02.2009, 23:30:40
ist wohl das beste für dich... denkt sich der Doc, auf Trixies Bestreben hin, auszuziehen und sicherer!
Ohne eine Miene zu verziehen, geht er auf Trixies Vorschlag ein, sich dem Autor des besagten Artikels anzunehmen. "Hat einer von euch Kontakte zur Zeitung? Ich nämlich nicht. Vielleicht wäre auch der Zeichner der Bilder eine interessante Quelle." sagt Grind, während sich in seinem Gedankengut dunkle Wolken zusammenziehen. Dunkler, als der Qualm seiner Glimmstengel.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Die Alte am 20.02.2009, 17:51:07
"Kommt die Zeichnung nicht von den Ledernacken?", fragt Trixie etwas überrascht. "Dann natürlich auch den Zeichner. Hmm... ich werde für tot gehalten, ihr beide seid gesuchte Mörder – am besten gehen wir nicht einfach in die Redaktion und fragen nach denen."

"Wie wäre es folgendermaßen: Wir kritzeln ein kurzes 'Danke' auf einen Zettel. Dann geben wir einem Zeitungsburschen ein kleines Entgelt, damit der den Zeichner oder den Autor rausholt, weil wir eine Nachricht hätten. Wenn der rauskommt, liegt da halt unser Zettel, und wir beobachten aus einem Versteck, wer rauskommt. Dann wissen wir, wie der aussieht und können aus dem Versteck heraus warten, bis der nach Hause geht. Dann schnappen wir zu."
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 22.02.2009, 10:43:24
Grind lächelt durch den Dunst seiner Glimmstengel, als er Trixies Plan vernimmt.
Vielleicht sollte ich sie meinen Kollegen von der Bruderschaft vorstellen...
"Sehr gute Idee, genau so machen wirs und legen am besten auch sofort los." Grind belegt Trixie mit einem bewundernden, dankenden Blick.
"Was meinst Du Martyn?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 24.02.2009, 12:59:05
Martyns Blick verrät, dass ihm nicht ganz wohl bei der Sache ist. Dennoch nickt er zustimmend.

"Können wir versuchen. Mir fällt auch nix bessres ein."

Und an Trixie gewandt.

"Mit den Nackenstechern ist das so ne Sache. Ich bin denen noch was schuldig, immerhin ham sie damals alle still gehalten, sonst wär ich auch fällig gewesen. Wenn ich die jetzt um was bitte, könnten sie auf die Idee kommen, Schulden einzutreiben und ich hab eigentlich das Leben hinter mir gelassen."


Etwas unglücklich schaut er sie an.

"Wenns sein muss, frag ich die, aber lieber wärs mir, wenn wir anders ein Versteck auftun würden."
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 01.03.2009, 18:11:20
Trixie blickt Grind an. "Wie schwierig ist es denn, hier im Viertel einen Unterschlupf zu finden? Ansonsten können wir versuchen, in einem anderen Viertel etwas aufzutun, aber... na ja... ihr seid Elfen."
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 01.03.2009, 21:45:40
"Naja, in' Saftladen gehen können wir ja trotzdem. Und nachfragen, mein ich. Mika weiß bestimmt was. Unterschlupfe gibts hier ne Menge, aber was wir brauchen, ist einer, in dem wir ungestört sind, und niemand vorbeischneit, der vielleicht gern etwas Geld mit 'nem heißen Tipp verdienen will."

Martyn schaut zu Grind.

"Solln wir das zuerst machen, oder gleich zur Zeitung gehen?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 02.03.2009, 12:50:44
"Ein neues Versteck benötigen wir eher nicht. Mit 'untertauchen' meinte ich eher 'von der Bildfläche verschwinden'. Oder was meint ihr?"
Auf Martyns Frage hin antwortet der Doc
"Naja, ich fand Trixies Vorschlag super. Lasst uns doch gleich zur Zeitung aufbrechen. Am besten man geht die Dinge gleich an... Wartet, ich hol eben noch ne neue Packung und meinen Arztkoffer." Bei diesen Worten ist der Doc bereits aufgesprungen und wühlt in seiner unordentlichen Küche nach seiner Ausrüstung. Triumphierend hält er kurz eine frische Packung Glimmstengel hoch, grient sich einen und fängt erstmal gemütlich an zu schmauchen. "Trixie? Martyn?" fragend bietet er seinen beiden verbliebenen Freunden eine an, während er sich zur Wohnungstür aufmacht.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 02.03.2009, 15:13:43
"Von der Bildfläche verschwinden... und wohin?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 03.03.2009, 08:35:43
Auf Trixies Frage hin, zuckt der Doc nur kurz mit seinen Schultern.
"Sollte uns doch nicht wirklich schwerfallen, oder?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich jemand hier aus der Nachbarschaft verpfeift, dafür habe ich zuviel für die getan.
Und ich werde meine Tätigkeiten auf die frühen Morgenstunden oder den Abend verlegen. Sobald es hell wird, bin ich dann weg von der Öffentlichkeit."
Grind schaut Trixie zweifelnd und forschend an.
"Das ist aber nciht das, was Dir vorschwebte, oder?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 03.03.2009, 13:12:08
"Na, diese Kletterdinger wissen doch, wo du wohnst, Doktor. Und wer dich in der Zeitung erkennt, auch."

Als die Sprache auf Verkleidungen kommt, runzelt Trixie die Stirn. "Hm. Ich könnte versuchen, euch ein wenig zu verändern. Aber ich habe auch kein richtiges Schminkzeug dafür... hmmm..."

Sie überlegt, ob sie sich vielleicht an Jemanden erinnert, der sowohl vertrauenswürdig ist als auch geübter im Schminken: ein Clown, Verkleidungskünstler, geprügelte Ehefrau, Laiendarsteller, so was halt.

Auf Anhieb fällt ihr nur der alte Trophée Couloure ein, der weibische Maskenbildern aus dem Varieté. Stets laut, exzentrisch, aber eine Seele von Mensch und verschwiegen - falls es sein muss.

T-Edit: Wissen ermittelt!
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 04.03.2009, 00:40:37
"Schminkzeug...da fällt mir was ein."
Martyns schlecht gelauntes Gesicht hellt sich für einen Moment auf.

"Kennt ihr das Cordon Bloe unten am Ufer? Das ist son Theater in der Knistergasse. Oder besser war son Theater. Vorn paar Monaten gabs da nen Brand und weil der Besitzer kein Geld für den Wiederaufbau hat, steht das Ding leer. Das wär vielleicht n guter Unterschlupf und wenn wir Glück hab'n, gibts da vielleicht sogar noch Zeug zum Verkleiden?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 05.03.2009, 16:20:08
Trixie starrt Martyn an. "Ein... leeres Theater? Wo? Wie weit ist das? Warum sind wir noch nicht unterwegs?"

Sie springt aus der Tür und läuft eine Etage runter, dann dreht sie um und stürzt wieder ins Zimmer, räuspert sich. "Entschuldigung." Sie macht etwa eine Sekunde Pause, dann hebt sie die Hände. "Worauf wartet ihr? Martyn, geh vor!"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 06.03.2009, 07:58:02
Nachdem Grind seinen Arztkoffer fertig gepackt hat, lässt er als Letztes noch eine Sammlung verschiedenster Messer in diesem verschwinden und stellt sich neben seine Wohnungstür. Dort öffnet er eine alte Keksdose, nimmt einige Papiere und ein kleines Ledersäckchen mit, in dem es verräterisch nach Gold und Steinchen klimpert und lässt dieses auch in seinem Koffer verschwinden.
"Auf jetzt." sagt er zwischen einer Wolke frischen Qualms.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 06.03.2009, 14:31:46
Als Trixie Grinds Reisevorbereitungen sieht, trifft sie lieber auch ihre eigenen. Sie hat nicht viel, aber was sie hat, nimmt sie mit.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 06.03.2009, 21:20:31
Martyn schaut etwas verdattert drein, als die beiden kurzerhand ihre Sachen zusammenpacken, dann blickt er etwas verlegen an sich hinab.

"Ich hab eigentlich schon alles dabei, weiß nich ob ich mich zu Haus noch mal blicken lassen soll und mein Werkzeug is noch in der Werkstatt. Wär vielleicht ne gute Idee, dort noch vorbeizugehen und das mitzunehmen. Ansonsten kanns losgehen."
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 07.03.2009, 11:13:26
Als Grind seine Wohnung verlässt und auf seine beiden Reisegefährten wartet, schlägt er seinen sehr hohen Kragen auf und zieht eine Kapuze über den Kopf. Das fleckige dunkelblau seines alten Mantels verschwimmt in den Schatten seines Wohnungsflures zu schwarz und plötzlich ist er recht schwer auszumachen.
Nachdem die beiden Anderen seine Wohnung verlassen haben, schliesst er diese mit seinem alten, großen Schlüssel ab. Nach einem tiefen Atemzug, diesesmal ohne Kippe im Mund, machte er sich gebückter Haltung auf, Martyn und Trixie zu folgen. Seine gebeugte Körperhaltung täuscht einen alten und gebrechlichen Mann vor, der ein lahmes Bein hinter sich her zieht.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 11.03.2009, 18:29:08
Flussland; Knistergasse; Schlag 10 am Abend

Die Knistergasse liegt im Halbdunkeln verborgen, die Konturen der Gebäude sind nur schwer auszumachen. Je weiter sich die Grind, Trixie und Martyn ihrem Ziel nähern, um so düsterer wird es. Das liegt an den Gaslaternen, die den Weg zum Cordon Bloe flankieren. Sie alle sind erloschen, wohl der einstigen Brandgefahr wegen abgeschaltet und vergessen worden.

Der Gestank von altem Fisch mischt sich hier mit dem Geruch kalter, nasser Kohlen. Das Theater  reiht sich beinahe uniform in die Straße ein, doch ein großes Holzschild über dem eisernen Eingangsportal weist auf die Andersartigkeit hin: Cordon Bloe – Theater der Zahlen.

Martyn geht vor, stemmt sich mit der Schulter gegen den linken Flügel des Portal. Protestierend und Quietschend schiebt sich das Metall nach Innen und gibt den Weg frei. Ein Schwall warmer und rauchiger Luft weht ihm entgegen und schwarzer Staub kitzelt kurz seine Nase.

Grind und Trixie folgen dem Halbelf, der aus seiner Werkzeugtasche eine Aufziehlampe nimmt. Martyn hält die Linse nach vorne und zieht den Stopper. Langsam dreht sich der Aufziehschlüssel nach Links und ein schwacher Lichtstrahl flammt auf.

An den Seiten des Foyers führen breite Treppen zu nach oben in die Galerie und zu den kleinen Logen des Theaters. Einige Schritte weiter vorne, umrahmt von einer geborstenen Glaskabine, befindet sich das Kassenhäuschen. Irgend jemand hat es zweckentfremdet und verkohlte Balken aufeinander geschichtet. Hinter dem Häuschen gibt es drei weitere Türen.

Die breite Türe führt scheinbar in den Zuschauerraum, die erste Türe rechts daneben hinter die Bühne und die zweite Türe in den Keller.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 12.03.2009, 23:12:17
Langsam lässt Martyn den Strahl seiner Lampe über den Boden vor ihnen wandern, um sicherzugehen, dass sie sehen, wo sie hintreten. Dann wendet er sich mit gedämpfter Stimme an seine beiden Begleiter.

"Runter in den Keller? Oder erst umsehen? Nicht, dass noch jemand hier Unterschlupf gesucht hat?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 13.03.2009, 21:46:12
oh ja... das sieht doch nach unserem Unterschlupf aus, was Doc?

Grind hält sich kurz den Kopf, als wäre ihm schwindelig, nachdem sie gerade in das Foyer gekommen sind. Dann schaut er sich erstmal sorgfältig um und befindet das alte Theater pauschal mit einem leichten Nicken für geeignet.
Dann macht er noch kurz die Eingangstür hinter ihnen zu und meint zu Martyn
"Also ich wäre für eine gründliche Inspizierung und dann richten wir uns hier häuslich ein. Abenteuerlich und höchst spannend, findet ihr nicht?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 13.03.2009, 21:48:17
Trixie sieht sich mit großen, großen Augen um. Sie wischt eine große Staubspur von der Glasfront des Kartenhauses und dreht sich zu den anderen um. "Das ist ja wunderbar!"

Auf Martyns Frage reagiert sie verwundert. "Aber... wir müssen hinter die Bühne. Wir müssen einfach! Und vielleicht sollten wir einen Blick in den Zuschauerraum werfen. Was man hier draus machen könnte..."

Es sieht nicht so aus, als würde sich Trixie momentan daran erinnern, warum die drei hier sind.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 15.03.2009, 13:31:10
Martyns zweifelndem Blick ist hingegen zu entnehmen, dass er Trixie im Moment gerade nicht folgen kann. Da hält er sich doch lieber an den Doktor, dessen pragmatischerer Ansatz ihm eher verständlich ist , obwohl auch dieser gewissen romantischen Anwandlungen zu erliegen  zu drohen scheint.

"In Ordnung. Von oben nach unten?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 15.03.2009, 13:49:09
Lächelnd schaut der Doc Trixie bei ihrer Begeisterung für triviale Dinge an und schmaucht vergnügt, bis Martyn ihn in die Realität zurückholt.

"Äh... ja! Von oben nach unten. Gehst Du vor, Martyn? Und Trixie... kommst Du?"
Während Grind das sagt, rutscht ein langes, schmales Messer in seine rechte Hand.
"Man kann nie vorsichtig genug sein, nicht wahr?" sagt er mit einem unergründlichen, spitzbübischen Unterton und bedeutet Martyn voranzugehen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 18.03.2009, 21:56:28
"In Ordnung, ich als erster." bestätigt Martyn, der selbst seine rechte Hand unter seinem flickenbedeckten Mantel verborgen hält, während er mit der Lampe in der Linken vor ihnen den Weg ausleuchtet.

"Passt bei der Treppe auf. Wer weiß, wie baufällig das alles hier nach dem Feuer ist."

Er selbst testet entsprechend vorsichtig, ob die Stufen sein Gewicht tragen, bevor die Treppe hinaufsteigt, um zunächst die Galerie zu betreten.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 19.03.2009, 13:13:51
Die Drei begeben sich zuerst die linke breite Treppe nach oben in die Galerie. Von hier aus kann man das Foyer gut überblicken und erkennt auch gut die abgerissene Halterung, an der bis vor kurzem wohl noch ein Kronleuchter hing.

Von der Galerie aus führen sieben Holztüren in den Zuschauerraum. Neugierig öffnet Trixie die erste Türe und wirft einen Blick in die Loge dahinter. Es handelt sich dabei um einen kleinen Balkon mit fünf bequemen Sesseln, zirka drei Meter über dem Zuschauerraum. Es ist zu dunkel, um den großen Raum überblicken zu können und keine der mitgeführten Lichtquellen würde ausreichen, um für genug Helligkeit zu sorgen. Auch die anderen Logen ähneln sich wie ein Ei dem anderen Ei.

Während Martyn nach den ersten Minuten seine Lampe neu aufzieht, blickt Grind im wackelnden Licht der Lampe hinter einen der schweren Vorhänge der Galerie und entdeckt dort eine Treppe nach oben.

Gespannt folgen die drei Entdecker den schmalen und hohen Stiegen, bei denen jeweils neun Stufen zu einem Absatz führen, bevor sich die Treppe nach links wendet. Insgesamt fünf Absätze sind zu bewältigen, dann ist die Wohnetage erreicht.

Ein langer und breiter Flur führt nach vorne weg zu einer breiten Eisentüre. Links und rechts befinden sich jeweils drei einfach Holztüren – sicherlich der Zugang zu den Zimmern des Besitzers und seiner Familie. Sich im Dunkeln und ohne Absicherung nach vorne zu wagen, wäre derzeit eine riskante Sache, denn genau auf dieser Etage hat das Feuer gewütet. Die steinernen Mauer sind rußgeschwärzt und sämtlichen brennbaren Stoffe ein Opfer der Flammen. Vor allem der Fußboden wurde in Mitleidenschaft gezogen. Keine der Dielen ist mehr vorhanden und noch die angekohlten Stützbalken des Stockwerks sind vorhanden. Sie bilden das Dach des Zuschauerraums und ein Sturz in die Tiefe würde den sicheren Tod bedeuten.

Erneut dreht Martyn eifrig den Schlüssel seiner Lampe, dann geht es wieder hinab. Nur kurz denken die Drei darüber nach keine Spuren von Löschwasser gesehen zu haben, dann verflüchtigt sich der Gedanke, fliegt davon wie ein Vogel – die Stadtfeuerwehr hat einfach ganze Arbeit geleistet …

Als nächstes wird der Zuschauerraum inspiziert. Jeweils neun Stühle wurden zu neun Sitzblöcken gruppiert. Asche und Holzreste regneten von oben herab und haben die einfachen Holzstühle mit einem rauchigen düsteren Schleier überzogen. Die Decke besteht nur noch aus geschwärzten Balken.

Langsam schreiten die drei Entdecker voran. Während Martyn erneut die Lampe aufzieht, um für das nötige Licht zu sorgen, erreichen Trixie und Grind den kleinen Orchestergraben. Der Doc zündet sich eine neue Fluppe an und im Schein seines Feuerzeugs ist kurz zu sehen, dass hier keine Verwüstung stattgefunden hat. Fünf Musiker finden hier bequem Platz. Da kommt Martyn auch schon nach - fast stolpert er dabei über ein faustgroßes Stück Kohle.

Gemeinsam geht es nun den kleinen Aufgang an der Seite nach oben auf die Bühne, die neun mal fünf große Schritt misst. Trixies erfahrene Augen entdecken sofort zwei geheime Falltüren in der Bühne, während Grind auf einundzwanzig Metalldüsen aufmerksam wird, die vorne am Rand der Bühne angebracht sind. Er beugt sich nieder, um die genauer zu untersuchen. Scheinbar handelt es sich um eine Art Bunsenbrenner für Lichteffekte. Aus einem der Brenner dringt leichter Gasgeruch. Der Doc hält vorsichtig seinen Glimmstängel in die Richtung und mit einem Fauchen zischt ein drei Schritt hoher Flammenschlag hoch, der dann zu einem blauen Licht zusammenfällt – gerade mal einen Fuß hoch. Die Bühne wird ein Stück in mystisches Licht getaucht und nun sind einige Geräte im Hintergrund zu erkennen, die beim Brand wohl auf der Bühne vergessen wurden.

Zum Einen eine sargähnliche Truhe aus Metall, an deren Front sieben dreistellige Zahlenschlösser angebracht sind. Zum Anderen ein großes Glücksrad mit siebenundvierzig Ziffern und einer Metallnadel, die wohl den Ablauf stoppen soll.

Hinter den Kulissen existiert ein Gewirr aus Seilen, Gegengewichten, Vorhängen und Mechaniken. Die Seile laufen nach oben in die Decke hinein und verschwinden dort in der Dunkelheit. In Verbindung mit der Besichtigung des oberen Stockwerks, dürften sich die Drei nun genau unter dem Bereich befinden, der am Ende des Ganges hinter der Türe lag.

Martyn entdeckt einen großen Kasten, in dem Leitungen und Rohre zusammenlaufen. Im Zentrum befindet sich ein großes Ventil, drumherum einundzwanzig weitere Ventile. Sie alle besitzen eine Markierung, die genau nach oben weist – bis auf eines der kleineren Zahnräder. Dessen Markierung befindet sich eine Vierteldrehung nach rechts. Vermutlich stehen die Ventile mit den Gasleitungen des Theaters in Verbindung. Aber eigentlich sollte die Zufuhr des Kohlegas von den Stadtwerken aus unterbrochen sein.

Gemeinsam wenden sich die Drei nun den Türen im Hintergrund zu. Es sind einfache Holztüren, jedoch ohne sichtbares Türschloss. Auf jeder der Türen prangt in Kopfhöhe drei Metallsterne mit zehn Zacken, darunter eine Metallplakette mit einer Inschrift.Jeweils eine der Zacken ist etwas länger als die neun anderen und die verlängerte Zacke zeigt stets nach oben.

Der Stern der ersten Türe ist kupfern. Auf der Plakette darunter lesen Trixie und Grind: „Ich könnte in einem im Kreis springen“. Der Stern der zweiten Türe ist silbern und dort steht: „Flächen, Ecken und Kanten – wer mag wissen wie viel das ist“. Auf der dritten Türe prangt ein goldener Stern und dort wurde auf die Plakette graviert: „Auf der Ebene eines Dreiecks stellt sich die Frage, wie oft ich mich für jede Seite entscheiden muss“. Für Martyn sind die Buchstaben allesamt nur nichtssagende Symbole.

In einer dunklen Ecke gibt es eine weitere Holztüre. Diese steht einen Spalt offen und man kann ins Foyer hineinblicken. Also entschließen sich Grind, Trixie und Martyn die wuchtige Falltüre daneben zu öffnen. Darunter befinden sich steinerne Stiegen, die in die Tiefe führen. Es riecht muffig, nach abgestandenem Wasser und Fisch – eindeutig der Keller.

Nachdem Martyn seine Lampe erneut aufgezogen hat, steigen die Drei nach unten. Der Keller besteht aus einem einzigen großen Saal, mit einer Deckenhöhe von drei weiten Schritten. Schwere Säulen aus grob gehauenen Steinen stützen die Decke ab. Der Boden ist feucht und an den Wänden haben sich Schimmel und Moose häuslich eingerichtet. Etwas weiter führt eine weitere Treppe wieder hinauf zu einer Holztüre.

Es gibt nur wenige Gegenstände im Keller. Weitgehend handelt es sich um alte Werbetafeln, doch man kann kaum noch etwas erkennen. Die Farben sind verschmiert, das Papier feucht und das Holz gewellt. Einzig eine blau gestrichene Guillotine fällt aus dem Rahmen. Sie scheint intakt, doch ist kein Fallbeil zu sehen.

Trixie begutachtet inzwischen die Falltüren der Bühne von unten. Unter der Einen befindet sich eine kleine Hebebühne, die mit einer ausgeklügelten Mechanik und Gegengewichten versehen ist. Unter der Anderen liegen nur ein paar mir Stroh gefüllte Säcke, die unangenehm riechen. Daneben eine zerbrochene Trittleiter, die einst wohl bis zur Decke reichte.

Martyn lässt ein letztes Mal den Strahl seiner Aufziehlampe durch die Dunkelheit gleiten und schreckt dabei einen kleinen Flusskrebs auf, der sich ängstlich in einen Spalt in der Wand zurückzieht. Dann geht es die zweite Treppe hinauf nach oben und zurück ins Foyer.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 19.03.2009, 20:54:59
"Ist es nicht wunderbar?", fragt Trixie. "Da vorne, die Falltür, die ist für Verschwindetricks. Du fällst einfach runter, und damit du dir nichts brichst, ist da Stroh. Die Leiter war für den umgekehrten Fall. Der Sarg oben... damit kann man Nummern mit Geisteskraft übertragen lassen, oder man macht nur einen Entfesselungstrick. Oder vielleicht etwas ganz anderes, den muss ich mir noch mal ansehen. Und dass hier noch Gas ist!"

Trixie wirkt ziemlich unruhig. "Sollen wir noch mal zu den Türen zurückgehen? Die mit den Sternen? Ich frage mich, was da hinter ist..."
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 22.03.2009, 14:01:57
Staunend schaut sich der Doc die wunderbaren Dinge in aller Seelenruhe an. Für einen Moment sieht man ihn mit kindlich-großen Augen die verfallenen Wunderwerke der Technik betrachten, ohne einen seiner exotisch duftenden Glimmstengel im Mundwinkel.

Auf Trixies Drängen hin, wieder zu den Türen mit den Sternen zu gehen, tragen ihn seine Schritte leichtfüßig zu den Türen und wieder betrachtet er diese ehrfürchtig.
"Ob sie wohl ein Geheimnis verbergen?" flüstert Grind seine Gedanken mehr zu sich selbst.

Wie selbstverständlich, zündet er sich eine weitere Kippe an und er fängt an die Türen professionell abzutasten und abzusuchen. Etwas zu professionell für einen Arzt, mag man denken.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 25.03.2009, 22:57:46
"Hätte gar nicht gedacht, dass Theater so viel mit Technik zu tun hat."

Die glänzenden Augen Martyns verraten, dass er am liebsten sofort losstürzen würde, um sich alles ganz genau anzusehen. Statt dessen folgt er natürlich den beiden anderen zu der von Trixie bezeichneten Tür, an der sich bereits der Doc zu schaffen gemacht hat. Interessiert, und etwas verblüfft, beobachtet Martyn Grinds Treiben, und beginnt sich nicht zum ersten Mal Gedanken über die Vergangenheit des Arztes zu machen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 27.03.2009, 21:19:48
Es dauert nur wenige Minuten, dann ist der Doc mit seiner Untersuchung fertig. Die Türen sind einfach gefertigt und die Rätsel scheinen die Schlüsselmechanismen zu ersetzen. Die Sterne selbst erfüllen die Funktion eines Zahlenschlosses. Mit roher Gewalt oder ein wenig Handwerkstalent könnte man die Türen ohne Nachzudenken öffnen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 28.03.2009, 00:43:55
Trixie schaut sich die Türen an. Ihre Brauen ziehen sich vor Anstrengung zusammen. Schließlich tritt sie vor eine der Türen.

"Verdammich, diese Rätsel konnte ich noch nie. Gib mir ne Haarnadel und ein Stück Draht, meinetwegen gib mir festes Schuhwerk, und ich komm da rein. Aber dreieckige Flächen, die im Kreis springen und Kanten zählen, das ist Männerquatsch!"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 28.03.2009, 09:39:01
Grind schaut sich die drehbaren Sterne noch einmal an und beginnt den ersten Stern zu drehen. Jedes Mal wenn ein Zacken nach oben zeigt, klickt es hörbar in der Türe. Der Doc ist sehr vorsichtig und immer bedacht auf eine eventuelle Falle reagieren zu können. Aber nichts geschieht. Die anderen beiden Sterne beachtet er erstmal nicht und versucht sich erstmal dem Mechanismus klar zu werden, der hinter diesen Sternen steckt. Dann hat er den ersten Stern vollständig gedreht, so dass dieser wieder in der Anfangsstellung steht.

T-Edit
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 01.04.2009, 11:48:35
Ruhig und gelassen schmaucht der Doc weiter und betrachtet seinen Fehlschlag. Diesesmal dreht er die Scheibe andersherum und versucht danach, die einzelnen Stern-Spitzen zu drücken. Geduldig, wie ein kleines Kind in sein neues Spielzeug vertieft konzentriert er sich ganz und gar auf den Mechanismus, welcher dahinter stecken mag. Denn dieser ist, was Grind analysieren möchte...
Leise, anfangs kaum hörbar erklärt Grind den Mechanismus. Diese Erklärung scheint an Martyn gerichtet zu sein. Abschliessend fragt er:
"Kannst Du mit der Mechanik etwas anfangen?"
Auffällig ist die Tatsache, dass er das Rätsel selbst nicht erklärt.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 02.04.2009, 23:54:48
"Weiß nich, vielleicht müssen ja die Sterne auf allen drei Türen in einer bestimmten Position stehen, damit sie sich öffnen. So ne Art Zahlenschloss oder so was. Ich kann ja mal versuchen, ob ich was rausfinde."

Martyn öffnet seinen Werkzeugkoffer und holt zu Grinds Überraschung ein Stethoskop hervor. Schon steht er an einer der Türen und dreht,den Stethoskopkopf gegen die Tür haltend und gespannt lauschend, nun selbst den Stern hin und her, um herauszufinden,ob er vielleicht einen Unterschied wahrnehmen kann. Zwischendurch schaut er Grind an.

"Von was für 'nem Rätsel hat Trixie eigentlich gesprochen?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 05.04.2009, 09:54:09
Grind schaut seinen Kumpel etwas erstaunt an, dann scheint er sich an Martyns Leseschwäche zu erinnern.
"Da steht ein Rätsel an den Sternen, Martyn. Ich lese es Dir mal vor.
'Ich könnte in einem im Kreis springen' steht am ersten, kupfernen Stern.
'Flächen, Ecken und Kanten – wer mag wissen wie viel das ist' steht hier am silbernen und 'Auf der Ebene eines Dreiecks stellt sich die Frage, wie oft ich mich für jede Seite entscheiden muss' steht hier, am goldenen Stern.
Scheint eine Art Zahlenkombination zu ergeben. Ich hatte die Idee, dass man den ersten Stern um einen dreht, und die beiden Anderen jeweils um drei... nur was soll das für einen Sinn machen?"
Der Arzt sieht sichtlich verwirrt aus, ob dieses skurrilen Rätsels.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 08.04.2009, 08:56:16
Martyn hält kurz in seiner Arbeit inne und wendet sich stirnrunzelnd Grind zu.

"Versteh ich nicht, aber wenn Sie meinen, können wirs ja mal probieren. Ich will nur noch grad..."

Und schon ist er wieder auf den Türmechanismus konzentriert, dem er seine Geheimnisse zu entreißen hofft.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 14.04.2009, 12:41:43
Martyn beschäftigt sich zuerst mit dem kupfernen Stern. Angestrengt lauscht er dem leisen Klicken und Klacken in der Türe.

Behutsam dreht Martyn den dritten Zacken des ersten Sterns nach oben, dann den zweiten Zacken des silbernen Sterns ... nein, er dreht ihn wieder eins zurück ... und dreht abschließend den vierten Zacken des goldenen Sterns aufwärts: 3 - 1 - 4.

Martyn hat keine Ahnung was die Rätsel bedeuten, aber er hört deutlich, wie sich die Türe entriegelt.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 14.04.2009, 12:47:12
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Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 14.04.2009, 18:47:21
"Was zum..." Trixie starrt auf die offene Tür und auf die Sterne. Dann betritt sie den Raum, sieht sich aber nicht einmal um, sondern beginnt sofort, die Türe von allen Seiten genau zu untersuchen und abzutasten. Sie hat einen beeindruckenden Trick gesehen und muss nun herausfinden, wie der funktioniert.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 14.04.2009, 21:26:49
Auf Martyns Gesicht zeigt sich dagegen so etwas wie von Zufriedenheit unterfütterte Verwirrung.

"Hätts mir schwerer vorgestellt, das kriegt ja jedes Straßenkind mit ein bißchen Erfahrung und den richtigen Werkzeugen hin. Aber komisch, seine Türen durch so ein seltsames Rätsel zu schützen und dann so nen simplen Mechanismus zu wählen."

Ohne sich weiter um die Türen zu kümmern, betritt er an Trixie vorbei die dahinter liegenden Räumlichkeiten und beginnt sich umzusehen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 15.04.2009, 21:09:06
Zufrieden mit der Arbeit seines Kumpels macht sich auch der Doc auf den Weg durch die Tür. Nicht ohne äusserst wachsam zu sein... langsam gleitet wie durch Geisterhand erneut sein schlankes Stilett aus dem Ärmel in seine rechte Hand, welche er getarnt am Körper hält. Zügig versucht er seine Sicht den wahrscheinlich noch schlechteren Sichtverhältnissen anzupassen und schleicht bedächtig den beiden hinterher.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 20.04.2009, 10:22:06
Hinter der so geheimnisvoll geschützten Türe verbirgt sich eine einfache Garderobe. An der gegenüberliegenden Wand befinden sich drei einfache Schminktische mit großen Spiegeln. Seitlich der Spiegel sind kleine Kerzenhalter angebracht.

Zur Rechten steht ein großer Parawan, überzogen mit gelbem Stoff. Martyns Lampe tastet kurz über das Muster: Dutzende schwarzer Zahlen sind wirr angeordnet, wohl ohne System.

Links sind drei große, geöffnete Truhen zu sehen, aus denen förmlich der Stoff in sämtlich denkbaren Farben quillt. Scheinbar handelt es sich um Kleider und Kostüme, die hier gelagert werden. Neben den Truhen steht ein großer Schrank, seine Türen geöffnet. Auch hier sind Kleider zu sehen, doch ordentlicher aufbewahrt.

Trixie besieht sich wissbegierig die Türe und untersucht die Mechanik. Im Inneren des Türblatts befindet sich offensichtlich eine Mechanik, mit deren Hilfe feine Drahtseilzüge bewegt werden. Diese laufen wiederum durch die Zapfen der Türe - die sich oben und unten abschließend zu Decke und Boden befinden - und stehen mit einem weiteren Mechanismus in Verbindung. Es handelt sich bei den Rätseln und dem Mechanismus wohl um eine Spielerei, als um einen tatsächlichen Schutz - Trixie wäre jedenfalls mit wenigen Handgriffen in der Lage, die ganze Mechanik lahmzulegen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 21.04.2009, 15:59:23
Trixie wendet sich kopfschüttelnd von der Türe ab. "Warum macht jemand so was, um Garderoben zu sichern?", fragt sie in den Raum hinein.

Sie geht flüchtig die Kleider durch, die dort hängen, um zu sehen, ob diese ihr passen könnten, will aber nicht zu aufgeregt erscheinen, falls die nächsten beiden Räume noch besser sind. Nicht, dass sie am Ende den Raum mit den Kleidern kriegt, die sonst ohnehin niemand will, und Martyn kriegt den Raum mit dem Erdbeerbaum...
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 22.04.2009, 21:36:03
Mit geübten Griffen macht sich der "Doc" daran, die Truhen, die Wandvertäfelung und Schränke zu durchsuchen und abzutasten. Auch die Schrankrückwände und eventuelle Doppelte Böden sind seine vorrangigen Ziele. Bekleidung und ihre Innentaschen, Hand-Taschen und Co werden auch sorgfältig abgetastet. Kurz und schmerzlos, etwa einen Glimmstengel später ist er auch schon fertig mit seiner durchaus professionellen Analyse der Garderobe.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 26.04.2009, 10:49:41
"Und was gutes zum Verkleiden dabei? Scheint mir teilweise zu auffällig zu sein, um damit draußen unerkannt rumzulaufen. Obwohl, wenn Trixie so was anzieht, schaut nach uns beiden eh keiner mehr." grient Martyn den Doc an, der bis gerade eben selbst fasziniert den Bezug des Parawans angestarrt hat.

"Wie soll man sich denn auf so was ausruhen, da kriegt man ja Knoten im Gehirn vom Draufliegen." murmelt er mehr zu sich selbst als zu den anderen, als sein Blick wie magisch angezogen wieder zu dem Möbelstück zurückkehrt.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 28.04.2009, 07:27:44
Bei den Kleidungsstücken handelt es sich um Bühnenkostüme und opulente Kleider für die weiblichen Darsteller. Es sind verschiedene Größen vorhanden und so findet auch Trixie das ein oder andere Kleidungsstück in ihrer Größe. Sie entdeckt auch zwei Kartons mit muffig riechenden Perücken, die tief in den Truhen verstaut waren.

Grinds genaue Untersuchung des Raums bringt keine weitere Besonderheit zutage. Einzig einige Kostüme besitzen verborgene Taschen und Eines - das Kostüm eines Engels mit bauschigen Flügeln - besitzt im Inneren ein verborgenes Korsett, bestehend aus festen Lederriemen, Haken und Ösen.

Trixie wirft einen kurzen Blick auf das Kostüm und erkennt sofort, dass es für verschiedene Flugvorführungen und Schwebenummern eingesetzt werden kann. In der Zwischenzeit dreht Martyn seine Lampe erneut auf, um in den Raum zu strahlen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 02.05.2009, 12:42:29
"Lasst uns die beiden anderen Räume durchsuchen, okay?"
Etwas missmutig macht sich der Doc daran, sich die anderen Mechanismen anzusehen.
"Magst Du nochmal helfen, Martyn?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 03.05.2009, 20:43:27
"Klar, mach ich."

Und schon macht sich Martyn an der nächsten Tür zu schaffen, die sich ja wohl hoffentlich genau so leicht öffnen lassen wird wie die erste.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 12.05.2009, 08:36:16
Mit geschickten Fingern und dem Ohr an den Türen macht sich Martyn am zweiten Stern zu schaffen. Da er den Mechanismus nun besser kennt und weiß worauf er achten muss, geht es nun schneller. So dreht er für den silbernen Stern die Kombination 3 – 4 – 6 ein und schon öffnet sich die Türe. Gemeinsam betrachten die drei nun den Raum dahinter.

War hinter dem kupfernen Stern die Garderobe der Damen verborgen, so befindet sich hinter dem silbernen Stern das Kleiderzimmer der Herren. Die Einrichtung ist beinahe identisch, doch Perücken und Kostüme sind eindeutig Männern auf den Leib geschnitten. Während Martyn mit seiner Lampe Grind und Trixie leuchtet, durchsuchen die beiden den Raum. Doch auch hier gibt es keine Besonderheiten, also macht sich Martyn an der dritten Türe zu schaffen.

Auch hier stellt die Kombination kein Hindernis dar. Das Spiel mit den Zahlen scheint einfach nur ein Tick des Besitzers zu sein. Kaum stehen die Sterne auf 1 – 1 – 1, so kann auch die letzte Türe geöffnet werden. Und erneut ist es eine Garderobe, doch diesmal eindeutig für eine einzelne Person. Neben einem Schminktisch, einem einfachen Kleiderschrank und einem mit Zahlen beschriebenen Paravent steht hier noch ein kleines Sofa, daneben ein kleiner, dreibeiniger Beistelltisch.

Auch hier machen sich die drei an die Untersuchung des Raums, der viel ordentlicher als die beiden Zimmer zuvor ist. Die Kostüme im Schrank sind einem wohlbeleibten Kerl auf den Leib geschneidert.

Als Grind den Schminktisch genauer betrachtet, entdeckt er in der Schublade einen doppelten Boden. Darin ein kleines Heft, in das jemand mit sicherer Hand Zahlen notierte. Allerdings gibt es keinen Hinweis darauf, wofür die Zahlen gut sein könnten.

Bei einem der Kostüme stößt Trixie auf  Handgelenkmanschetten, die kleine Ösen und Haken besitzen. Sicherlich dient die Vorrichtung dem ein oder anderen Zaubertrick. Auffällig an einer der Manschetten ist allerdings ein kleiner, daran befestigter Metallzylinder, der an einem Ende eine kleine Öffnung besitzt. Trixie schnuppert vorsichtig daran und nimmt einen leichten Erdbeergeruch wahr. Bei dem Zylinder scheint es sich um einen Zerstäuber zu handeln.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 12.05.2009, 09:38:42
Trixie nimmt den Zylinder und hält ihn dicht an die Laterne. Ist es... ist es tatsächlich Erdbeerparfüm?
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 14.05.2009, 21:41:03
"Der muss wohl echt ein Zahlenfeta...feti...liebhaber gewesen sein, das ist ja schon krankhaft." brummelt Martyn, der dem Doc neugierig über die Schulter geschaut hat, in seinen nicht vorhandenen Bart. "Immerhin, mit den Perücken lässt sich was anfangen, das wird uns helfen, draußen unerkannt zu bleiben....Trixie, was issn das?"
Titel: Re: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 23.05.2009, 17:51:34
Trixie drückt vorsichtig auf den Kopf des Zylinders und einige Tropfen der Flüssigkeit werden zerstäubt. Der Geruch frischer, saftiger Erdbeeren liegt plötzlich vor Trixie in der Luft und lässt nur langsam nach. Sicherlich, echte Erdbeeren sind das keine, aber auch ihr Duft vermag Trixies Gedanken zu berühren ...
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 25.05.2009, 10:29:56
Ein leichtes Lächeln umspielt Trixies Lippen. "Das", sagt sie zu Martyn, "ist meins. Erdbeeren!"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 25.05.2009, 21:20:08
Martyn schnuppert genießerisch durch die Luft, in der sich das Maschinenölaroma verbreitet.

"Komischer Name für ein Parfum, hat das Wort eine Bedeutung? Aber gut riechen tuts jedenfalls."

Dann hat ihn die Realität wieder.

"Wir sollten weitermachen, wir müssen noch unten den Keller sichern, bevor wir uns hier häuslich einrichten."

[EDIT by Taysal]
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 26.05.2009, 07:51:23
"Gute Idee. Jedenfalls finden wir hier genügend Sachen, um uns unauffällig vor der Zeitung zu positionieren. Und mit ein wenig Zeit und Suchen kriege ich euch beide vielleicht auch unkenntlich gemacht – zumindest um den Steckbrief zu foppen."
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 26.05.2009, 08:57:27
"Schaut mal her, was ich gefunden habe." mit einem kritischen Gesichtsausdruck hält Grind das kleine Büchlein kurz hoch, in dem die kryptischen Zahlen notiert sind. "Scheinen wichtige Zahlen drinnen zu stehen. Ob die etwas mit denen am Paravent zu tun haben? Was meint ihr?"

Akribisch macht sich der Doc an die Arbeit und vergleicht die Zahlen im Buch mit denen auf den beiden Paravents. da muss doch etwas zu finden sein... Der Hinweis auf den Keller scheint in seiner elfischen Neugier untergegangen zu sein.

Grind zieht an seinem Glimmstängel, dann fallen ihm einige Zahlen auf, die sich auf jedem Paravent wiederholen und auch im Buch vorkommen: Eins, Zwei, Drei, Fünf, Sieben und Elf. Die Eins befindet sich dabei im Zentrum und verbindet man die anderen Zahlen mit ihr, so entsteht ein simpler Stern.

T-Edit
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 26.05.2009, 09:08:24
Trixie schaut skeptisch drein. "Zahlen? Damit können wir uns immer noch beschäftigen." Der Gedanke an einen dunklen Keller scheint ihr viel mehr zuzusagen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 07.06.2009, 09:07:49
"Keller... äh, ja natürlich, Keller!"
unwirsch reisst sich der Doc aus seinen Gedanken und schaut Trixie durch eine sich langsam auflösende Wolke Qualmes an. Ein kurzes Grinsen huscht über sein Gesicht und er bedeutet ihr ihm zu folgen.
"Dann ab in den Keller."
An Martyn gerichtet fragt er verschwörerisch
"Na Martyn, kommst' mit?"
Dann macht er sich auch schon auf den Weg. Als er an Trixie vorbei geht, schnuppert er kurz, als hätte er irgendetwas wahrgenommen, stockt kurz, dann schüttelt er den Kopf muss wohl Einbildung gewesen sein, hier unten gibts keinen anderen Raucher außer mir! und geht dann schnurstracks zum Keller.

[T-Edit]
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 10.06.2009, 22:35:10
"Aber sicher."

Martyn schnappt sich die Taschenlampe und geht vor den beiden anderen die Treppen hinab und weiter nach unten in den Theaterkeller. Unten angekommen, lässt er den dünnen Lichtstrahl der Lampe von einer Seite zur anderen wandern, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Rämlichkeiten hier unten angeordnet sind.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Trixie Tollhaus am 12.06.2009, 16:02:58
Trixie lässt die anderen beiden vorgehen.

Spoiler (Anzeigen)

[T-Edit]
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 18.06.2009, 09:27:37
Auf den ersten Blick hat sich in der letzten halben Stunde kaum etwas verändert. Der Keller verläuft unter der Bühne und dem Zuschauerraum entlang und bietet Platz für etliche Kulissen, doch es gibt nur wenige Gegenstände im Keller.

Wie bei der ersten Begehung festgestellt, handelt es sich weitgehend um alte Werbetafeln, doch man kann kaum noch etwas erkennen. Die Farben sind verschmiert, das Papier feucht und das Holz gewellt. Nur die blau gestrichene Guillotine fällt aus dem Rahmen. Sie ist wohl intakt, aber es fehlt das Fallbeil.

Es gibt insgesamt zwei Falltüren in der Decke. Unter der Einen befindet sich eine kleine Hebebühne, die mit einer ausgeklügelten Mechanik und Gegengewichten versehen ist. Unter der Anderen liegen nur ein paar mir Stroh gefüllte Säcke, die unangenehm riechen. Daneben eine zerbrochene Trittleiter, die einst wohl bis zur Decke hoch reichte.

Von dem kleinen Flusskrebs ist nichts mehr zu sehen, er hat sich wohl gänzlich aus dem Keller zurückgezogen.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Dr. Lazarus Grind am 19.06.2009, 17:47:31
"So, jetzt wo wir ein neues Zuhause haben... wie gehts weiter?"
Der Doc sieht offensichtlich unzufrieden und gelangweil aus.
"Ich brauche etwas zu tun!"
Sein Tonfall drückt unmissverständlich aus, dass er weder tatenlos rumsitzen wird, noch in irgendeiner Art und Weise beunruhigt wäre.
Jedoch mag dem geneigten Zuhörer eine Stimmfarbe auffallen, welche eindeutig erst seit Kurzem in seinem Gesagten mitschwingt. Irgendetwas scheint ihn zu beschäftigen, gar ruhelos anzutreiben.
"Also...?"
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Martyn Ohneheim am 25.06.2009, 12:24:03
"Hier gibts einiges aufzuraeumen und auszubessern, wenn Sie nix bessres zu tun haben, kann ich ihre Hilfe gut brauchen, Doc."

Gesagt getan, ist Martyn auch schon sogleich damit beschäftigt, systematisch die am besten als Wohnraeume geeigneten Zimmer auf Schadstellen zu untersuchen und sich geistig einen Plan zu machen, wie er am besten vorgehen soll, um hier alles auf Vordermann zu bringen.

"Hier gibts doch bestimmt irgendwo einen Besen." schaut er sich suchend um.
Titel: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
Beitrag von: Taysal am 06.07.2009, 17:14:27
Während Grind über die Situation nachdenkt und gedankenverloren durch das Theater schlendert, machen sich Trixie und Martyn an die Arbeit.

Trixie kümmert sich vor allem um die Damengarderobe. Da das obere Stockwerk zu dreckig und zu unsicher ausschaut, eignen sich vor allem die Umkleideräume als neues Quartier der Drei. Mit Martyns Hilfe und einigen Requisiten sieht der Raum sehr schnell wohnlich aus. Da die Gasleitungen ins Gebäude hinein noch geöffnet sind, ist auch die Lichtversorgung kein großes Problem. Das kleine Fenster zum Hinterhof deckt Trixie mit einem lichtdichten Vorhang ab, dann beginnt sie die Kostüme zu sortieren und studiert die Mechanik der beiden Hebebühnen.

Martyn richtet nun auch die beiden anderen Garderoben wohnlich her, verhängt die Fenster und schaltet das Gaslicht hinzu. Die Stille im Gebäude, die notgedrungene bunte Dekoration der Zimmer und das Wissen auf einem Steckbrief zu stehen, lassen die derzeitige Situation beinahe künstlich wirken.

Spät in der Nacht sinken Grind, Trixie und Martyn in einen unruhigen Schlaf, aus dem sie früh erwachen.  Ihre Mägen knurren und draußen erwacht langsam die Stadt. Es gilt Pläne zu schmieden, wie es weitergehen soll. Im Kassenraum sind gedämpft die Rufe der Zeitungsjungen zu hören, die bereits ihre morgendlichen Runden drehen ...