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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => Auf den Inseln => Thema gestartet von: Tzelzix am 06.07.2009, 12:58:42

Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 06.07.2009, 12:58:42
Wilhelm Pfeiffer und Rainer Seidel

Der Vorfreude auf einen erholsamen Urlaub auf Borkum stand nun nichts mehr im Weg. Die letzten Sachen waren schnell gepackt, noch bei ein paar Freunden verabschiedet und dann konnte es los gehen. Rainer hatte in letzter Zeit viel Trubel um seine Person gesehen, so dass ihm die ärztlich verordnete Kur in mehr als einer Hinsicht gelegen kam. Manchmal konnte man meinen, er wäre jetzt interessanter für Presse und Fans als zu seinen Hochzeiten. Aber so war das nun mal im Sport, die Leute wollten nicht nur sensationelle Kämpfe sehen, auch „Sensationen“ rund um die Sportler wurden gierig aufgesogen und geklatscht.
“Willi“ zählte da nicht so richtig, er war ein Freund und hatte Rainer stets den Rücken frei gehalten. Zusammen planten sie nicht nur eine gute Zeit auf der Insel, sondern auch eine kleine Reportage über Genesung und Training. Vielleicht würde das seiner Karriere wieder etwas Aufschwung geben, die Leute liebten es einfach, wenn „einer der Ihren“ sich noch einmal aufrappelte und für Furore sorgte. Außerdem würden sie sich mit Wilhelms Bruder Friedrich und einem Freund seinerseits in Bremerhaven treffen, um von dort die Überfahrt nach Borkum zu begehen, ein echter Urlaub mit Freunden also.

Die Fahrt von München nach Emden war lang, aber zum Glück nicht allzu ermüdend, da es Rainer durch pures Glück gelungen war, ein paar bezahlbare Tickets der zweiten Klasse in einem der vielen Bäderzüge zu ergattern, in der man bereits auf gepolsterten Bänken anstatt von hölzernen sitzen konnte. Diese Tage sah man die meisten Leute in der 3. oder 4. Klasse sitzen, Inflation sei Dank. Endlich am Hafen von Emden angekommen, sehen Willi und Rainer ein buntes Treiben vor sich. Praktischerweise fährt die Bahnlinie bis Emden-Außenhafen, wo der Anleger der „Rheinland“, des neusten Dampfers der Reederei A.G. Ems, liegt. Viele feine Herren und Damen strömen aus den ankommenden Zügen, Kutschen und auch hier und da den eigenen Autos in Richtung des luxuriösen Dampfers. Nicht jeder hat das Glück, die Last der Koffer und Truhen den eigenen Bediensteten auferlegen zu können und auch die beiden tragen ihr Gepäck selbst zu einem der Schalter der Reederei, um ihr Ticket für die Überfahrt zu lösen und sich des lästigen Gepäcks zu entledigen...
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 06.07.2009, 20:21:25
Irving C. Langmuir und Friedrich Pfeiffer

Irving und Friedrich hatten sich Tags zuvor noch zu einem entspannten Tennisspiel getroffen, um die letzten Details ihrer Reise zu besprechen und den Urlaub ein zu läuten, den sie beide sich so redlich verdient hatten. Die Forschungsarbeit war durchaus mit einigem Stress verbunden, den ein Urlaub auf Borkum mit großer Sicherheit zerstreuen würde können. Immerhin war das Nordseebad berühmt für seine gute Luft, die zahlreichen Zerstreuungen und den guten Service. Auch in Sachen Technik musste man keinerlei Abstriche machen, denn Telefon und Elektrizität waren auf der kleinen Insel selbstverständlich. Natürlich hatte Friedrich vorher ein paar Nachforschungen angestellt und nicht vermisst darauf hin zu weisen, dass Borkum dereinst Festland war!

Bequem von einem Chauffeur am Berliner Bahnhof abgesetzt ging die Reise mit einem Bäderzug von Berlin aus, erster Klasse natürlich, weiter in Richtung Emden-Außenhafen, von wo aus der luxuriöse Dampfer „Rheinland“ sie nach Borkum bringen sollte. Um Tickets und Gepäckaufnahme hatten sich Irving und Friedrich im Voraus gekümmert, so dass sie nur noch Friedrichs Bruder ausfindig machen mussten, um dann gemeinsam die Überfahrt nach Borkum, vielleicht bei einem Glas Schaumwein zu Feier des Tages, anzugehen. Auf dem Gelände der Reederei herrscht geschäftiges Treiben, viele Bedienstete bringen ganze Gepäcksammlungen in kleinen Wagen zum Schiff, während sich Offizieren und Adelsleute elegant zur "Rheinland" begeben. Der Dampfer macht schon von Außen einen imposanten Eindruck, ein stattliches Schiff, dass sicher 1000 Leute zu fassen vermag und mit modernsten Maschinen ausgestattet ist, so dass die Reise nach Borkum nur knapp über zwei Stunden dauert. Bleibt nur noch, Wilhelm und seinen Begleiter in dieser Menschenmenge ausfindig zu machen....
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 06.07.2009, 20:34:27
Paul Zimmer und Anton Schlesinger

Paul hatte sich alles gut überlegt, wer würde ihn schon auf DER verdammten Inseln erwarten? Eigentlich konnte gar nichts schief gehen, außerdem hatte er ja noch Anton dabei, der zwar manchmal ein seltsamer Kauz war, aber auch gute Ideen beisteuerte. Angeblich wollte der sich wohl noch mit jemand anderen auf der Insel treffen, was sollts. Wenn alles gut lief, wäre Paul aus der Schusslinie und hätte endlich mal einen wohlverdienten Urlaub. Was konnte man mehr wollen?

Der Weg aus dem Pott nach Emden war eigentlich ziemlich einfach: nach Münster war es nicht sehr weit und von da aus kam man wunderbar nach Emden-Außenhafen, wo wohl das Schiff abfahren sollte, soweit Paul und Anton das wussten. Gut, die Holzbänke in der 4. Klasse waren nicht gerade eben bequem, selbst der Luxus, sich anzulehnen war einem kaum vergönnt, aber immerhin kam man „billig“ ans Ziel, der Dampfer und das Hotel würden teuer genug werden.
In Emden angekommen sehen sich Anton und Paul einem Wirrwarr von Menschen gegenüber, die aus allen möglichen Richtungen zum Schiff strömen, um die Überfahrt nach Borkum nicht zu verpassen. Für einen Moment fällt es beiden schwer, die Ordnung im Chaos zu erfassen, die Ticketschalter der Reederei sind jedoch kaum zu übersehen, so dass das ihr Ziel klar scheint...
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 06.07.2009, 21:07:14
Schon im Zug, der Irving und Friedrich von Berlin nach Emden, zur Fähre zu ihrem eigentlichen Urlaubsziel, der Insel Borkum, bringen sollte, merkt Irving, wie sehr er den Urlaub doch gebraucht hat. Die vielen Nächte im Labor, dazu Vorlesungen, Seminare, Kolloquien - all das forderte langsam, aber sicher Tribut. Natürlich nur ein lächerlich geringer Preis im Vergleich zu dem, was sie da im Labor schufen: Die Kältemaschine, mit der sie Gase bis nahe an den absoluten Temperaturnullpunkt kühlen wollten, war vor wenigen Wochen fertig geworden und die ersten Messungen waren verheißungsvoll. Bis jetzt trat noch kein Abweichung von der theoretischen Vorhersage auf - obwohl eine solche natürlich deutlich spannender gewesen wäre. Im Moment wurde die Maschine - auf besonderen Wunsch von Walther Nernst, seinem Chef - gewartet, bevor in ein paar Wochen die nächsten Messungen anstanden. Die Gelegenheit war also für Irbing günstig, ein paar Tage Auszeit zu nehmen, und so saß Irving nun mit seinem guten Freund Friedrich in einem feinen Erste-Klasse-Abteil eines Bäderzugs von Berlin nach Emden.

Die Zeit vertrieb sich Irving vor allem mit Lesen - unterbrochen von ein paar angeregten Kartenspielen mit Friedrich. Die bevorzugte Lektüre des Physikers war, natürlich, die aktuelle Ausgabe der Annalen der Physik. Wie es schien, hatte Professor Sommerfeld in München gerade das revolutionäre Modell der atomaren Struktur der Materie von Bohr genommen und entscheidend verbessert, so dass damit nun die Anordnung der Elemente im Periodensystem erklärt werden konnte. Ein interessanter Ansatz, Irving hatte kurz vor seiner Abreise noch mit ein paar Kollegen aus dem Institut über diese Ideen diskutiert und sich vorgenommen, den entsprechenden Artikel in den Annalen aufmerksam zu lesen und selbst ein paar Berechnungen anzustellen - wann hatte man schon Gelegenheit dazu, wenn nicht auf einer so langen Zugfahrt?

In Emden-Außenhafen angekommen, ist Irving zunächst einmal fast überwältigt von den Menschenmassen, die sich vor den Ticketschaltern der Reederei drängen, hoch beladen mit Gepäck - zum Glück hatten er und Friedrich das alles schon von Berlin aus geregelt. Die Kollegen im Institut hatten nicht gelogen, Borkum war anscheinend wirklich die "deutsche Insel". Irving ist mehr als gespannt, ob die Insel auch die Erwartungen halten kann, die diese offensichtliche Beliebtheit weckt.

Abseits der Menschenmassen stellt sich Irving an die Kaimauer und schaut an den Dampfern vorbei aufs Meer hinaus. Dann blickt er verschmitzt Friedrich an.

"Borkum war einmal Festland, sagtest du? Was ist passiert, dass wir nun nicht mehr den Zug nehmen können?", fragt er ihn, halb im Scherz, halb aus Neugier. "Und wo wollten wir noch einmal deinen Bruder treffen?"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 06.07.2009, 21:56:42
Friedrich freute sich auf Borkum. Er war zwar vor zwei Wochen erst aus Ägypten zurückgekehrt, jedoch war das Wetter in Afrika derzeit derart unerträglich, dass man das kaum als Urlaub verbuchen konnte. Entspannt lehnte er sich in seinem gepolsterten Sitz zurück und ließ die Gedanken schweifen, während er die Landschaft an sich vorbeiziehen sah. Die Zugfahrt erwies sich, wie erwartet, als ausgesprochen angenehm. Freilich war nichts Geringeres für den Preis, den Irving und er hatten zahlen müssen, zu erwarten. Ab und zu holte er seine Lektüre hervor, ein Buch über Heinrich Schliemanns Troja-Ausgrabungen. Nachdem er in den letzten Monaten immer wieder selbst Ausgrabungen unternommen hatte, war er zunehmend fasziniert von dem Lebenswerk des ersten großen Archäologiepioniers.
Nach vielen Stunden Fahrt rollt der Zug endlich in Emden ein und Irving und Friedrich können sich nach draußen begeben - aber die Nordsee ist vor lauter Menschenmassen kaum auszumachen. Er hebt die Hand, um die Augen vor der Sonne abzuschirmen, und begutachtet die Rheinland, wie sie fast majestätisch über die Kaimauern aufragt. "Ein prächtiges Schiff", murmelt er.
Hinter den beiden Männern bauen sich derweil gepäckbeladene Mengen von Zuggästen auf, die aus den Abteilen der niederen Klassen strömen, und er folgt schnell seinem Freund an die Kaimauer, um nicht im Weg zu stehen. Was für ein Stress es wäre, die Koffer jetzt noch aufgeben zu müssen! Mit gemischten Gefühlen schaut er dem bunten Treiben zu. "Die Armen, ein paar Packesel wären hier wohl angebracht."

"Zu deiner Frage: Ich vermute, dass dies infolge von Meeresströmungen, hauptsächlich aber Sturmfluten geschehen ist. Die friesischen Inseln wurden immer wieder von starken Unwettern heimgesucht. Früher gab es wesentlich weniger ostfriesische Inseln, aber die Allerheiligenflut im zwölften Jahrhundert hat die damalige Insel Bant in sechs kleine, unter anderem Borkum, zerbrochen." Er hält kurz inne und ist sich nicht sicher, ob Irving wirklich so viel wissen wollte, und entdeckt dann den verschmitzten Blick auf dessen Gesicht. Er grinst zurück. "Also ich schätze mal, dass die beiden irgendwo da drüben sein werden. Ansonsten helfen nur aufmerksames Suchen und scharfe Augen." Mit einer ausholenden Geste deutet Friedrich grob in Richtung der Schalter. "Ich schätze, der Treffpunkt hätte durchaus genauer festgelegt werden können." Er zuckt entschuldigend mit den Schultern, ändern lässt es sich nun eh nicht mehr, und setzt sich in die angedeutete Richtung in Bewegung. "Wir sollten die Gelegenheit nutzen und uns nach dem langen Sitzen in der Bahn ein wenig die Beine vertreten."
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 06.07.2009, 22:19:29
Willi hat die Reise ein wenig rastlos verbracht. Langes Stillsitzen liegt ihm nicht, und die Sachen, die in der Zeitung stehen, sind ja schließlich alle schon passiert. Zuerst versucht er, mit den anderen Reisenden ins Gespräch zu kommen und herauszukriegen, wohin sie fahren und aus welchem Grund. Immer wieder mal steht er auf, um sich die Beine zu vertreten und nicht einfach nur herumzusitzen. Er spricht ein paar Kinder an, um sie dazu zu bringen, sich Autogramme von Rainer zu holen.

Auch verstrickt er sich in ein paar Diskussionen. Die Franzosen sollten nur aufpassen, dass sie nicht zu lange im Ruhrgebiet blieben. Cuno würde nicht ewig aushalten, und dann bekämen die Franzmänner einen auf die Nase. Der Deutsche ließ sich nicht auf Dauer unterdrücken, und wenn der Dolchstoß nicht gekommen wäre, dann würde man jetzt in die deutsche Bretagne zum Urlaub fahren. Aber bevor es zu hitzig wird, grinst Willi stets, zupft an seinem Hut und sagte »Wie sie meinen, Meister.«

Endlich am Hafen angekommen zieht Willi Rainer hinter sich her. »Komm! Mein Bruder ist bestimmt schon an Bord.« Dabei kann er nicht umhin, der einen oder anderen jungen Frau zuzuzwinkern. Allerdings gibt er sehr viel Acht auf die Umhängetäsche, in der seine Fotoausrüstung steckt. Die ist ihm lieb und teuer, und ohne Bilder ist die Geschichte mit Rainer nur halb so viel Wert.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Rainer Seidel am 07.07.2009, 01:20:25
Eine Mischung aus Gereiztheit und Belustigung ist dem beinahe schlaksigen Mann ins Gesicht geschrieben, der sich hinter dem rastlosen Reporter durch die Menschenmenge zwängt. Rainer hatte den letzten Teil der Reise schlafend verbracht und war noch nicht dazu gekommen sich eine Zigarette anzuzünden. Nicht weit der Schalter erspäht er eine Sitzbank, von der soeben eine Familie aufgestanden war, und hält inne.
"Willi. Willi! Ruhig Blut, das Boot wird schon nicht ohne uns abfahren. Besorg du uns die Tickets, ich warte dort drüben."
Ohne auf eine Antwort zu warten schiebt Rainer seine Koffer auf die Bank zu, stellt sie davor ab und macht es sich bequem. Nach den ersten, tiefen Zügen der Zigarette wendet Rainer seine Aufmerksamkeit dem Schiff zu. Naserümpfend betrachtet er das dampfende Ungetüm und die lange Schlange der Menschen, die sich beinahe überschlagen um an Bord zu gelangen. Schnell verliert er das Interesse an dem Dampfer, schnippt beilüfig den Zigarettenstummel weg und reibt sich das Gesicht. Mit einem Blick über die Schulter überprüft er, wieviele Menschen noch vor Willi in der Schlange stehen, und zieht dann den Reiseführer, den er von Willi zugesteckt bekommen hatte, aus seiner Westentasche. Gelangweilt blättert er in den zerknickten Seiten, schaut hier und da in die vorbeiziehende Menschenmenge, und wartet auf Willis Rückkehr mit den Tickets.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 07.07.2009, 15:05:49
Irving hört Friedrichs Ausführungen aufmerksam zu. Der Archäologe war was diese Themen anging wirklich eine unerschöpfliche Quelle, und Irving ist sich sicher, dass Friedrich noch lange Zeit weiterreden hätte können, wenn sie nicht in dem Gewimmel seinen Bruder finden müssten.

"Meinst du wirklich, es macht Sinn, sich in diesen Trubel hineinzustürzen und blind draufloszusuchen?", meint Irving dann beiläufig, während er seine elegant geschwungene Pfeife stopft. Im Zug hatte er aus Rücksicht auf die Luftqualität in dem doch recht beengten Raum des Abteils auf das Rauchen verzichtet, aber hier war das ja nun kein Problem mehr. Nachdem die Pfeife gestopft ist, verstaut er den Tabaksbeutel wieder in seiner ledernen Umhängetasche, in der er alle Kleinigkeiten verstaut hat, die er nicht in den großen Koffer packen wollte.

"Wir sollten uns vielleicht so postieren, dass wir die Ticketschalter direkt im Blick haben, oder woanders, wo er auf jeden Fall vorbei muss."
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 07.07.2009, 18:14:14
"Keine Sorge", meint Friedrich in ernstem Tonfall, "wir Archäologen graben auch immer einfach drauf los. Man muss nur eine gute Stelle kennen, wo man meint, die besten Chancen zu haben."

Nachdem sie ein Stück gegangen sind, lehnt er sich an eines der Geländer, die die Menschmassen ordnen und wohl portioniert zu den anscheinend überforderten Ticketschaltern lotsen sollen. Sein Jacket, dass dabei Falten wirft, streicht er sorgsam wieder glatt, während er über die Menge späht. "Von hier aus kann man gut alles einsehen. Ich würde vorschlagen, ich drehe eine kurze Runde, falls sie schon direkt am anderen Ende warten, und bin sofort wieder zurück." Er rückt seinen Hut zurecht, den eine Windböhe fast von seinem Kopf weht, und macht sich daran, einen kurzen Erkundungsgang zu unternehmen.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 07.07.2009, 20:47:30
Willi muss zum Glück nicht zu lange an einem der zahlreichen Schalter warten, bis er endlich von einem freundlichen Herren die Tickets erstehen kann. "Zwomal die Überfahrt, sehr wohl. Das Gepäck können sie dort drüben aufgeben, mein Herr. Wenn es gewünscht ist, bringt unser Personal es direkt zu ihrer Unterkunft. Die Reederei A.G. Ems wünscht einen erholsamen Aufenthalt und eine angenehme Überfahrt.", weist dieser freundlich den weiteren Weg.
Rainers gelangweilter Blick schweift zum Glück bald von seinem Reiseführer ab und überfliegt die Menge der stattlich gekleideten Herrschaften, so dass Willi alsbald seine Aufmerksamkeit erregen kann. Wenig einfaches Volk hat sich hier versammelt, stellt er schnell fest und begibt sich dann zur Gepäckaufgabe, wo mehrere junge Burschen ordentlich ins Schwitzen kommen, das gesammelte Gepäck zu ordnen, den Bestimmungsort auch ja nicht zu vertauschen und dabei auch noch stets freundlich in ihrer an eine Livre erinnernde Arbeitsmontur den Damen und Herren zu gehorchen, die nicht wenige Extrawünsche zu äußern haben. "Schön vorsichtig, junger Mann", lässt sich eine ältere Dame vernehmen, die in ihrem Pelzmantel für einen solchen schönen Tag wie diesen recht warm angezogen scheint.

Friedrich schlendert derweil durch die Menge, immer wieder respektvoll grüßend, wenn man sich wieder einmal unvermeindlich des Vortritts wegen höflich einigen muss. Der Wind trägt Gelächter vom Dampfer herüber, wo sich bereits einige Menschen das Treiben aus einiger Höhe gefallen lassen. Auch nach einer großen Runde über das Gelände findet er Wilhelm und Rainer nirgends und kehrt unverrichteter Dinge zum wartenden Irving zurück, der immer wieder zu den Farscheinschaltern hinüber blickt. Für einen Moment scheint es fast, als hätte man sich verpasst, doch dann erkennt Friedrich aus dem Augenwinkel die Silhouette seines Bruders, der gerade zusammen mit Rainer von der Gepäckaufgabe in Richtung des Schiffes schlendert.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 08.07.2009, 00:12:16
Willi sucht nach einem guten Aussichtspunkt, um von da aus ein Bild von den Reisenden zu machen. Während er unter seinem Hut emporlugt, sieht er seinen Bruder, und der hat ihn auch gerade entdeckt.

»Rainer, da oben! Da sind die zwei!«

Er bahnt sich einen Weg durch die Menge. »Herrschaften, zur Seite bitte! Ich bin von der Presse!« Ein wenig hält er Ausschau nach weiteren bekannten Gesichtern.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Paul Zimmer am 08.07.2009, 06:13:57
Die Reise war etwas beschwerlich gewesen, vor allem war sie lang. Paul fühlte sich stehts unwohl und das obwohl sie doch dieses Mal gültige Fahrscheine hatten.
Nun aber sind sie am Hafen und Paul macht sich direkt auf die Fahrkarten für die Überfahrt zu organisieren. "Ich bleib sicher lange genuch, kannich die Kurtaxe auch jetzt gleich zahln? Gebense mir einfach son Wisch wo drauf steht, dass ichs bezahlt hab und gutt." Paul ist verständlicherweise wichtig, dass er seine Taxe so anonym wie möglich bezahlt, wenngleich sie wohl nicht sofort ins Revier telegraphieren werden, dass er hier ist. Aber ein Eintrag weniger in den preußischen Akten ist immer besser als einer mehr.
Nachdem Paul seine Taxe bezahlt hat (oder auch nicht) und seine Fahrkahrte erworben fällt es ihm gerade noch ein: "Ach Herr Schlesinger, ich bring ihnen auch gleich eine mit ne? Können Sie mir ja gleich wieder geben!" ruft er herüber und wirft der Ticket-Dealer einen auffordernden Blick zu.
"Halsabschneider" murmelt er noch in seinen Kragen, als er sich auf macht Anton seine Fahrkarte zu geben bevor sie sich gemeinsam gen Fähre machen "Wann fährtn der Kahn?" Paul atmet tief ein, es ist das erste Mal, dass er an der See ist, die frische Luft des benachbarten Industriehafens erfüllt seine Lungen "Klasse Sache hier, riecht ganz anders als in Duisburg" bemerkt er, ist er doch noch ganz andere "Frischluft" gewohnt.
Seinen Seesack wird er wohl nicht aufgeben, sondern eher versuchen diesen schön als Handgepäck geschultert zu lassen.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Rainer Seidel am 08.07.2009, 13:36:10
Die nun freien Hände in die Hosentaschen gesteckt folgt Rainer Willi in der Schneise, die sein Freund in die Menschenmenge schlägt. Seine Stimmung ist nun deutlich annehmbarer als noch vor wenigen Minuten, und selbst das in den Augenwinkeln aufragende schwarze Ungetüm, auf das sie sich bald wagen würden, konnte daran im Moment nichts ändern. Entschuldigend lächelt er die Reisenden an, die Willi empörte Blicke nachwerfen.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 08.07.2009, 15:31:15
Anton atmet erleichtert auf, als sie sich endlich am Hafen wiederfinden und die anstrengend und vor allem mehr als langweilige Zugfahrt hinter ihnen liegt. Er streckt sich ausgiebig und schaut etwas verwundert über die große Menschenmenge, welche sich vor ihnen auftut.
Aber kaum ist Anton damit fertig, bemerkt er, dass sein Reisebegleiter Paul sich schon daran macht die Fahrkarten zu kaufen. Schnell will er aufschließen, aber da vernimmt Anton schon die Frage und verlangsamt seinen Gang.
„Das wäre eine sehr gute Idee.“
Antwortet er und wirft noch ein weiteren Blick über den Hafen, während er in seiner Jackentasche nach etwas zu rauchen und seinen Notizen sucht. Während er erstes aber nicht findet zu seinem Leidwesen, bekommt Anton die Notizen schnell zu fassen. Geschickt angelt er sie aus der Tasche und überfliegt sie kurz.
Kurz darauf stößt Paul wieder zu ihm und er nimmt die Fahrtkarte entgegen.
„Danke und ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Aber wenn wir uns umsehen finden wir bestimmt ein Schild, welches uns das verrät.“
Sofort folgt Anton Paul und spricht weiter, während sein Blick immer wieder zu den Notizen schweift.
„Nun ich habe doch gesagt es ist eine gute Idee hierher zu kommen. Wie auch immer, machen wir das wir hier wegkommen. Ich hoffe nur diese Fahrt wird weniger langweilig als die Zugfahrt und angenehmer.“
Klagt er am Ende.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 09.07.2009, 18:49:13
"Mensch, Willi!", ruft Friedrich, als ebenfalls seinen Bruder erspäht und hastig beginnt, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen. "Hier drüben!", winkt er ihn strahlend mit seinem Hut herüber und umarmt ihn herzlich, als sie einander erreichen. "Na, schon kräftig in Urlaubslaune? Das Wetter sieht prächtig aus!" Dann sagt er zu dem Boxer: "Na, Rainer, wäre gelacht, wenn du dich hier nicht erholst." Er klopft ihm kameradschaftlich auf den Rücken. Dann stellt er seinen Begleiter vor. "Das ist Irving, ein sehr guter Freund von mir. Angehender Doktor der Physik von Weltklasse."

"Wollen wir schon aufs Schiff gehen und zusehen, dass wir gute Plätze auf dem Sonnendeck bekommen?"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 09.07.2009, 19:22:29
"Der alte Fritz!", neckt Wilhelm seinen Bruder. Er zieht einmal grüßend an seiner Hutkrempe in Richtung Irving. Er stellt Rainer vor: "Das ist der zukünftige deutsche Meister im Mittelgewicht (?), Rainer Seidel."

Er atmet tief ein. Dann weist er auf das Schiff und die Menschenmenge. "Es ist nicht die Mauretania", gibt er zu, "aber auch nicht die Titanic. Gute deutsche Wertarbeit." Er klopft auf die Reling um zu demonstrieren, dass nichts abfällt.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 09.07.2009, 19:31:19
Während Friedrich seinen Bruder suchen geht, holt Irving aus seiner Reisetasche die kleine Kodak-Kamera, die er sich vor wenigen Wochen aus England extra hatte kommen lassen. Durch den einfachen Falt-Mechanismus hinter der Klappe ist die Kamera schnell einsatzbereit, und so kann Irving noch ein paar Fotos schießen, bevor Friedrich mit seinem Bruder wiederkommt - von der Rheinland, von den Menschenmengen, sogar von der älteren, ziemlich pikiert dreinschauenden Frau, die sich ein wenig über den Rauch von Irvings Pfeife beschwert, etwas von "guter Luft an der See erwartet und dann das" murmelt und dann weiter nörgelnd von dannen zieht. Irving blickt der Frau belustigt hinterher, bevor er seine Kamera wieder verstaut und sich den Neuankömmlingen zuwendet.

Etwas peinlich berührt, aber doch lächelnd blickt Irving zu Boden, als Friedrich ihn als "Weltklasse" vorstellt. Das war nun doch etwas übertrieben.

Willis Grup erwidert er mit einem Nicken und einem etwas steifen "Wilhelm." Die Pfeife hater aus dem Mund genommen und wiegt sie nun in der linken Hand, die rechte streckt er Rainer zum Gruße hin.

"Sehr erfreut, sie kennenzulernen."

Der englische Akzent ist dabei unüberhörbar.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 10.07.2009, 10:34:08
Nachdem man sich nun endlich gefunden hat, steht der Überfahrt nach Borkum eigentlich nichts im Wege mehr. Fröhlich plaudernd begeben sich die Rainer, Willi, Friedrich und Irving zum Schiff. Der Einlass ist mit den gekauften Tickets natürlich kein Problem und das freundliche Personal weist auch zugleich den Weg eine der "Gangways" hinauf. Zahlreiche andere Passagiere strömen bereits aufs Schiff, allerdings ohne große Drängelei und mit wenig Hast. Es ist noch genug Zeit, bis der Dampfer ablegt, so dass sich niemand unziemlich zu eilen hat.
Der Weg hinauf gibt dann auch schon einen Vorgeschmack auf das Innere des Schiffs, denn man läuft nicht etwa über nackten Stahl oder bloßes Holz, sondern einen angenehm federnden Teppich! Natürlich ist auch als Schutz vor Sonne und Nässe eine Überdachung vorhanden. Von weiter oben lässt sich gut über den Platz und das umliegende Hafengelände schauen, doch natürlich führt längeres Verweilen zu leisem Gemurren von Hinten. Schließlich öffnet sich ein üppiger Saal in den die viele Gäste zunächst strömen. Man hat gar nicht das Gefühl, man begebe sich auf ein Schiff, vielmehr verbreiten Einrichtung, Beleuchtung und die livrierten Angestellten einen Hauch von Luxushotel. Die weniger erfahrenen Passagiere schauen sich staunend um und zeigen auch schon mal auf die ausladenden Kronleuchter, die edlen Holzverkleidungen und die wundervollen Ohrensessel, die hier und da als Ort der Ruhe aufgestellt sind. Ein wahrlich prächtiges Schiff!
Es fällt den Vieren nicht schwer, sich im Schiff zu orientieren und nach einem kleinen Rundgang einigt man sich darauf, im großen Salon oberhalb einen Tisch zu nehmen, da man von dort wundervoll aus den Fenstern schauen kann und zugleich eine angenehme und sorglose Atmosphäre hat. Es scheint, dass das Schiff noch nicht annähernd gefüllt ist, da noch einige der begehrten Tische frei sind.

Derweil laufen Anton und Paul bereits auf dem Schiff umher, um sich ein wenig umzusehen. Am Bug des Schiffs stehend hat man einen wundervollen Blick auf die See, fast glaubt man die Insel Borkum in der Ferne zu erahnen. Paul erntet dabei einige konsternierte Blicke von feineren Herren und Damen, die wohl nicht verstehen können, dass er seinen Seesack mit sich herum trägt. Außer ihm gibt es aber auch noch andere vom "einfachen Volk", die eher den Eindruck machen als wenn sie nicht in den Urlaub nach Borkum fahren würden, sondern vielleicht auf der Suche nach Arbeit seien. Im Vergleich zu ihrer Zugfahrt, muss Anton zugeben, ist das Schiff eine deutliche Verbesserung. Der starke Kontrast von einfachen Holzbänken und engen Wagons hin zu einem luxuriösen Ort wie diesem hier ist mehr als deutlich. Offenbar scheint ihn hier niemand zu erkennen, was aber wohl auch nicht zu erwarten war, da sein Bild nur einmal in einem Artikel über lokale Größen in der Lokalzeitung erschienen war.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 10.07.2009, 15:33:35
Willi nimmt beim Eintreten in den Saal unwillkürlich den Hut ab. "Das nenne ich mal gemütlich!" Er dreht sich einmal um die eigene Achse und sieht sich staunend um. "Meine Herren, ich schlage vor, Sie kümmern sich um einen guten Sitzplatz, und ich gehe auf die Suche nach ein paar Gesprächspartnerinnen. Falls mich jemand begleiten will..."

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Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 10.07.2009, 23:17:02
Friedrich schüttelt den Kopf, als sein Bruder von dannen zieht. "Immer auf Achse. Aber wer weiß schon, vielleicht lohnt es sich ja?" Er setzt sich auf einen angenehm weich gepolsterten Stuhl, sodass er einen guten Blick auf den Hafen und auf den Salon hat, um Willi im Auge zu behalten, dann bestellt er bei einem Ober in Frack eine Runde Champagner für alle vier: "So eine Reise macht man schließlich nicht alle Tage! Ob unser Hotel auf Borkum ebenfalls so edel ist wie dieser Dampfer? Man könnte fast trauern, dass wir keine Kreuzfahrt gebucht haben, nachdem man dieses Schiff bestiegen hat."
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Rainer Seidel am 11.07.2009, 08:10:20
"Das hätte mir grade noch gefehlt, eine Kreuzfahrt. Wir können froh sein wenn wir die Überfahrt überstehen ohne den Heringen die Brotzeit über die Reling zu reichen." Ein leichtes Lächeln umspielt die Lippen Rainers, doch scheint er sich tatsächlich nicht ganz wohl zu fühlen. Seufzend zieht er ein Etui hervor und bietet den Anwesenden eine Zigarette an, bevor er sich selbst bedient. Geräuschvoll lässt er sein Taschenfeuerzeug über den bedeckten Tisch tanzen, während er sich in dem Saal umblickt.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 11.07.2009, 17:11:10
"'Gesprächspartnerinnen'?", wundert sich Irving, als Willi von dannen zieht. Belustigt blickt er dann zu Friedrich. "Versucht dein Bruder etwa immer noch, dich zu verkuppeln?"

Auch er macht es sich dann in einem der Sessel bequem und nimmt dem livrierten Ober eines der schalenförmigen Champagnergläser vom Tablett. Als sich auch die anderen eins genommen haben, prostet er ihnen zu.

"Auf diese Reise!"

Die von Rainer angebotene Zigarette lehnt Irving ab mit dem Hinweis auf die immer noch in seiner Hand vor sich hin qualmende Pfeife.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 11.07.2009, 21:40:15
"Nein, danke", winkt Friedrich ebenfalls ab, als ihm eine Zigarette angeboten wird. "Bestimmt nicht zum Champagner."
Er legt zweifelnd die Stirn in Falten auf Irvings Kommentar hin und wirft einen suchenden Blick in den Salon, aber Willi ist schon außer Sichtweite verschwunden. "Ich vermute eher, dass er nach wie vor mit zweifelhaftem Erfolg versucht, sich selbst zu verkuppeln. Wenn er das geschafft hat, darf er gerne bei mir weitermachen."
Dann hebt er ebenfalls das Glas, auf Willi zu warten könnte wohl noch etwas länger dauern, und prostet den anderen ebenso zu. "Auf Borkum!"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 12.07.2009, 13:59:57
Anton genießt die Erkundung des Schiffes und den Ausblick auf das Meer vom Bug aus. Ein letztes Mal streckt sich der Autor noch ehe er ein weiteres Mal in seinen Taschen der Jacke kramt. Kurze Zeit später entfleucht ihm ein Seufzen und er holt nur den Notizblock hervor samt seines Schreibwerkzeuges. Dabei murmelt er, da ihn Niemand erkannt hat zu sich selbst.
“Nie ernten die richtigen Leute den Ruhm...“
Anton schaut zu Paul und fragt hoffnungsvoll.
“Haben sie zufällige eine Zigarette?“
Kurz darauf schweift sein Blick wieder auf das Meer hinaus und er fragt noch einmal seinen neuen Bekannten.
“Darf ich ihnen eigentlich noch einige Fragen stellen? Sie wissen schon etwas mehr Authentizität. Natürlich müssen wir das auch nicht hier tun. Wenn sie überhaupt wollen.“

Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Paul Zimmer am 12.07.2009, 21:22:49
"Sicher können Sie," Paul durchsucht seine Jackentasche "ich nehme nicht an, dass das eine aufregende Reise wird," lacht er "Amerikanische habe ich nicht, aber wenn sie mit dem hier vorlieb nehmen?" er streckt Anton Schlesinger eine blecherne Tabackdose entgegen.
"Aber wollen wir nicht dazu an die Bar gehen?"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 13.07.2009, 13:38:18
Willi sucht derweil nach einer kleinen weiblichen Reisegruppe, um die Frolleins an ihren Tisch zu kriegen. Dort habe ein Engländer gerade behauptet, das britische Mädchen sei das freundlichste der Welt, und diese Behauptung müsse man ja wohl mit Lügen strafen.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 13.07.2009, 17:54:12
"Bist du sicher, dass du dich überhaupt von ihm verkuppeln lassen möchtest?" fragt Irving mit schelmischem Lächeln.

Abwechselnd nippt er an seinem Champagner und zieht an seiner Pfeife, während er den Blick über den sich langsam füllenden Saal schweifen lässt. Dann nimmt er seine Kamera aus der Tasche.

"Wenn sie gestatten, Mr. Seidel?" fragt er höflich Rainer um Erlaubnis, bevor er ein Foto von ihm und Friedrich schießt.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 14.07.2009, 08:05:05
Während das Schiff sich langsam füllt und auch die letzten Plätze im Salon besetzt werden, vergnügt sich Willi ein wenig bei der Ausschau nach ledigen Damen, die man vielleicht zum eigenen Tisch überreden könnte. Im Salon scheint diese Spezies aber eher rar gesäht, vornehmlich sind die Frauen mit ihren Ehegatten unterwegs oder halten sich züchtig bei ihrer Familie auf mit der sie zusammen auf Reisen sind. Unter den Wohlhabenden, so muss Willi feststellen, scheint der Zoll des Krieges in kleinerem Maße gefordert worden sein, zu wenig Witwen und alleinstehende Damen. Vielleicht liegt es aber auch an der eher ruhigen Atmosphäre des Raums, die eine vergnügte Runde jüngerer Damen wohl sehr auffallen lassen würde, dass diese sich eher in anderen Bereichen des Schiffes aufhalten? Nun, man kann nie wissen...

Während Friedrich noch über Irvings Worte sinnt, fällt ihm auf, dass schon seit einiger Zeit immer wieder ein sportlich, vornehm gekleideter Herr, etwa in seinem Alter, immer wieder zu ihrem Tisch herüber schaut. Als er einen kurzen Blick riskiert fällt ihm allerdings nichts markantes auf und der Mann wirkt so, als wenn er sich unsicher wäre oder über etwas nachdächte.

Die Bar der Rheinland ist ebenso vornehm ausgestattet wie der Rest des Dampfers, eine fein polierte, wundervolle Holztheke gibt dem Raum etwas warmes, ebenso das durch Vorhänge gedämpftere Licht und die gemütlichen Separés, die überall zur Verfügung stehen, wenn man sich nicht so öffentlich an der Bar unterhalten möchte. Zu dieser Zeit herrscht eher spärlicher Betrieb, die meisten Menschen scheinen sich draußen an der Reling oder in den verschiedenen Salons und Zimmer aufzuhalten. Nur der ein oder andere hat hier schon ein Glas Brand vor sich stehen und eine kleine Gruppe von fünf Männer sitzt in einem der Separé und tuschelt vor sich hin.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 14.07.2009, 14:33:23
Anton nickt.
„Ja da haben sie leider recht und danke.“
Er schaut einen Moment zur Tabakdose und zweifelt einen Moment.
„Nun vielen Dank...wenn sie mir nur etwas auf die Sprünge helfen könnten. Ich gebe zu ich rauche sonst nur fertig gerollte Zigaretten. Aber gehen wir erst zur Bar.“
Stimmt Anton zu und macht sich auf den Weg, wobei er anfängt im Laufen etwas aufzuschreiben. Immer nur Stückchenweise und mehr als einmal schaut er auf, um nirgends dagegen zu laufen.
In der Bar angekommen, steuert er aber sofort auf den Tresen zu und versucht einen Blick über die alkoholischen Getränke und viel wichtiger ihre Preise zu bekommen. Dabei wirft er auch unweigerlich einen Blick auf die anderen Gäste. Allerdings stellt er auch schon die erste Frage an Paul.
„Seit wann machen sie diese Art der Tätigkeit eigentlich schon?“


Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Paul Zimmer am 15.07.2009, 06:18:23
"Nun, wie Sie wissen, seit dem Krieg... naja fast, damals standen wir ja alle, also ich und die Kumpels erstmal vor dem Nichts und die einzige Arbeit, die man finden konnte war in den Zechen. Da war nicht wirklich Zaster zu holen, aber als wir oder ich zurück kamen haben wir's halt gemacht. Und dann ein paar Monate später kam diese Sache mit den Franzosen und ihren Erpressungen. Wer will schon für die Franzmänner schuften und sich alles kaputt machen und das am Ende für ein paar Heller? Es war und ist eh schon ne harte Zeit, da brauchts nicht noch einen, der die Hand aufhält und nix dafür tut... also find ich jedenfalls." Paul wird etwas leiser, er erwartet hier zwar mehr Sympathisanten denn Gegner seiner Sache, aber dennoch, man kann nie vorsichtig genug sein
"Naja damals hab ich zumindest mitn paar Kumpels angefangen Gleise zu sabo... also ausnander zu schrauben. Das und so Sachen hamwa damals ne Weile gemacht und hat auch gut geklappt, aber wenn wa ma ehrlich sind, davon lässt sich auch nicht leben. Den Rest kennen Se ja, muss ich jetzt ja nicht austreten aber..." vom Barhalter unterbrochen bestellt Paul ein Bier "...aber wie gesacht, ich mach das immernoch, manchmal kann man auch dafür nochn paar Kröten bekommen, wenn man die richtigen Leute kennt." Paul zwinkert verschmitzt. "Vielleicht solche wie die Jungs da" er deutet unauffällig mit einem Kopfnicken in Richtung der Tuschelnden "aber nein, die sind mir völlig unbekannt, war nurn Beispiel." versichert er eilig und lacht.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 15.07.2009, 09:34:24
Willi kommt unverrichteter Dinge wieder zurück an den Tisch. "Die deutschen Damen sind zu wohlerzogen. Wenn wir Begleitung suchen, müssten wir uns wohl in die unteren Gefilde des Schiffes begeben." Er setzt sich und legt seinen Hut ab. "Ich hatte mir Erholung anders vorgestellt." Er grinst.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 15.07.2009, 21:09:39
Willi sitzt kaum, da steht er auch schon wieder auf. »Ich gehe das Schiff erkunden. Wir treffen uns hier?«

Er schlendert – was man bei ihm schlendern nennen kann – aus der Halle hinaus, die Hände betont lässig in den Taschen, und macht einen kurzen Rundgang über das Schiff. Als er die Bar betritt, sieht er sich kurz nach möglichen alleinreisenden Damen um, entdeckt aber nur Paul und Anton.

»Da laust mich der Affe«, sagt er laut und schiebt sich den Hut in die Stirn. »Was macht ihr denn hier?« Er nimmt die Hände vors Gesicht wie einen Kamerasucher und "knipst". »So ein Zufall!«
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 15.07.2009, 21:23:09
Friedrich fällt, während er sich mit Rainer gemeinsam in Pose für die Fotografie wirft, der sportliche Mann an einem der Nachbartische auf. Hat er gerade zu ihm herübergeschaut? Friedrich ist sich unsicher und entschließt sich, ein unverbindliches Lächeln aufzusetzen und grüßt mit einem leichten Kopfnicken, wird dann aber von Willis Ankunft abgelenkt. Mit einem wissenden Grinsen in Irvings Richtung bemerkt er die offensichtliche Abwesenheit weiblicher Begleitung. Gerade will der Ärchaologe seinem Bruder das wartende Glas sprudelnden Champagners reichen, als dieser auch schon wieder davonrauscht. Kopfschüttelnd schaut er diesem hinterher und riskiert dabei einen weiteren Blick auf den Mann am Nachbartisch.
"Ich kann auch gerne ein Foto von dir schießen, Irving", bietet er seinem Freund an. "Sonst glaubt dir am Ende keiner, dass du tatsächlich auf diesem schicken Dampfer dabei warst. Am besten in diesem rot gepolsterten Ohrensessel dort drüben!"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Paul Zimmer am 16.07.2009, 16:39:06
"Sie hier Herr Pf... also Willi? Das ist ja mal 'ne Überraschung! Setz dich doch, was treibt dich nach Borkum?" ruft Paul überrascht aus.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 16.07.2009, 19:15:35
Anton bestellt ebenfalls ein Bier beim Barkeeper eher er Paul zuhört und immer wieder auf seinen Notizblock schaut, um einige Stichpunkte zu notieren. Mehr als einmal nickt er dabei auch oder schüttelt den Kopf. Aber gerade als er den Wink folgt, um die Tuschelnden zu beobachten, kommt plötzlich ein bekanntes Gesicht in sein Blickfeld. Einen Moment schaut er überrascht und dann noch mehr als Paul ihn scheinbar kennt. Einen Moment fragt er nur überrascht „Ihr kennt euch?“ und vergisst jeden Anstand durch diesen Zufall.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 16.07.2009, 19:25:03
»Klar kennen wir uns«, sagt Willi. »Ich habe doch meine Reihe über das Ruhrgebiet geschrieben, da hat Paul sehr geholfen. Aber das ich ihn hier treffe – dass ich euch hier treffe, wo ich eigentlich nur vor meinem Bruder und seinem Freund fliehen wollte – zwei Studierte auf einem Haufen, und dann noch mit Champagner... der arme Rainer.«

Willi reißt die Augen auf. »Kennt ihr Rainer Seidel überhaupt? Den Boxer? Er ist auch an Bord. Wir vier – also Rainer, mein Bruder, der Englishman und ich – machen Ferien auf Borkum.« Er neigt sich etwas vor. »Na ja, und ich mache einen Aufmacher über Rainer, dann kriege ich vielleicht ein paar Spesen zurück. Angenehm und nützlich, ihr wisst schon.«

»Aber jetzt rede ich hier die ganze Zeit. Was führt euch nach Borkum? Erzählt, trinkt aus, und dann stelle ich euch Rainer vor.«
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 17.07.2009, 19:57:07
Anton nickt als sich langsam die Erkenntnis einschleicht und Wilhelm geendet hat, um sie zum Sprechen aufzufordern.
„Ach ja ich erinnere mich an die Reihe. Irgendwie habe ich das trotzdem vergessen und wenigstens klingen die Studierten so, als wenn sie was vom Leben verstehen würden. Ich glaube ich habe mir noch nie im Leben überhaupt Champagner leisten können. Trotzdem kann man deinen Bruder wohl nicht wirklich um seine Lage beneiden. Apropos dein Bruder, ich würde ihn sehr gerne kennen lernen. Eigentlich bin ich nur deswegen hier.“
Geschickt legt er den Notizblock wieder zurück.
„Ich war nur mit Herrn Zimmer unterwegs, um einige Notizen anzufertigen. Du weißt schon, damit die Geschichte den richtigen Wirklichkeitsbezug hat und danach dachte ich schaue ich auf Borkum vorbei, um dich und deinen Bruder zu finden. Falls ihr noch da seid.“
Klärt er ihn auf und lässt seine kurze Vergangenheit mit Paul eher im dunkeln und trinkt einen Schluck des bestellten Bieres, welches inzwischen bei ihm steht.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 18.07.2009, 14:43:48
"Glaubst du wirklich, man glaubt mir, auf dem Dampfer hier gewesen zu sein, wenn ich nur ein Foto in einem Ohrensessel vorweisen kann?", lacht Irving, setzt sich dann aber doch in den Sessel, um Friedrich ein Foto schießen zu lassen.

"Wie du die Kamera bedienst, weißt du, ja? Einfach nur hier drehen, scharfstellen und dann auf den Auslöser drücken. Du musst nur aufpassen, dass du nicht zu sehr wackelst, das ist alles." erklärt er kurz die Kamera, als er sie dem Archäologen in die Hand drückt.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 20.07.2009, 12:30:50
Willi schaut Anton und Paul für einen Moment an, ein Blick, der deutlich macht, wie viel Glauben er Antons Ausführungen schenkt. Dann grinst er.

»Du willst meinen Bruder treffen? Na dann, trinken Sie aus, meine Herren, es geht in den Salon!«
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 21.07.2009, 21:59:12
Anton schaut einen Moment völlig unschuldig und leert dann das Glas Bier mit einem Zug. Einen Moment etwas verwirrt schauend, sammelt der Autor sich und blickt zu Paul mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Von mir aus können wir.“
Seine Augen fixieren und Wilhelm und Anton steht auf.
„Außerdem warten wieder einiges an Quellenarbeit auf mich.“

Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 21.07.2009, 23:33:17
"Pah. Setz dich doch in den vor dem Fenster, sodass man das Meer sieht!" Friedrich begutachtet die Kamera intensiv, bis er den Auslöser gefunden hat. Dann setzt er das Gerät vors recht Auge und kneift das linke zu. "Stillhalten! Ein bisschen mehr nach rechts ... ja, genau so. Ein Meisterschuss", grinst er.
Als sie zurück zum Tisch gehen, deutet er in die Menge an Gästen, die sich mittlerweile eingeschifft haben. "Schau, mein Bruder kommt zurück. Wen schleppt er denn da mit?" Kritisch zieht er eine Augebraue hoch. "Sein Geschmack, was junge Damen angeht, ist in der Tat merkwürdig."
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 23.07.2009, 14:09:15
»Meine Herren«, kündigt Wilhelm an, »darf ich Ihnen vorstellen? Der Schriftsteller Anton Schlesinger, und mit besonderer Freude eine ehrliche Haut aus dem Ruhrgebiet, Paul Zimmer. Ich bin sicher, wenn sonst nichts, so vereint uns die Abneigung gegen den französischen Feind.«

Willi nimmt Stühle vom Nachbartisch, dann setzt er sich an seinen Platz. »Jetzt soll niemand mehr sagen, diese Überfahrt sei unproduktiv gewesen.« Er sieht auf seine Taschenuhr. »Hoffentlich sind wir bald da.«
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 23.07.2009, 18:49:29
Friedrich staunt nicht schlecht über die beiden Leute, die sein Bruder da aufgegabelt hat. Insbesondere Herr Zimmer wirkt auf ihn in diesem vor Luxus überquellenden Salon reichlich deplatziert. Nichtsdestotrotz bemüht er sich, sich nichts anmerken zu lassen. "Guten Tag, die Herren." Er steht kurz auf und lüftet den Hut ein wenig. "Friedrich Pfeiffer. Sie kennen meinen Bruder? Was hast du denn Produktives unternommen, Willi?"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 26.07.2009, 12:14:54
Es dauert nicht lange und man hat sich, zumindest namentlich, bekannt gemacht. Paul scheint ein wenig aus der Runde heraus zu stechen, während der Rest der Runde sich gut genug ins allgemeine Ambiente einpasst. Schaut man im Saal umher hat sich an kaum einem anderen Tisch so eine bunte Gesellschaft versammelt, so dass doch immer wieder Blick herüber wandern und beobachten, was dort so vor sich geht.  Insbesondere am Nachbartisch wirft der gleiche Mann, der schon zuvor immer wieder herüber geschaut hat, einen Blick zu Friedrich und Wilhelm. Nach der kleinen Vorstellungsrunde als Anton und Paul ankommen, blitzt ein Lächeln des Erkennens in seinem Gesicht auf.

Nachdem die Herren alle Sitzen und langsam wieder zu ihren Gesprächen zurück kehren, kommt vom Tisch nebenan der Herr herüber, der Friedrich schon zuvor aufgefallen war. Sein Gesicht hat etwas aristokratisches und zeugt von einem wohlhabenden Leben, in dem harte Arbeit und der Einfluss von Wind und Wetter nur eine kleine Rolle gespielt haben. Dennoch zeigen Ansätze von Grau und Falten, dass er in etwa in Friedrichs Alter sein dürfte. Seine Kleidung wirkt vornehm, aber zugleich sportlich, fast schon ein wenig zu jugendlich für sein Alter. "Friedrich, bist du es wirklich? Meine Güte, was für ein Zufall! Es ist lange her, erinnerst du dich?", geht er auf Friedrich zu. Tatsächlich erinnert dieser sich! Es ist Conrad, Conrad von Gehrenfels, ein alter Studienkollege, der irgendwann im Laufe des Studiums ausgeschieden war und sich um Familienangelegenheiten kümmern musste. Zusammen hatten sie eine Menge erlebt, nicht selten dank Conrads Familienbeziehungen.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 27.07.2009, 16:03:28
Irving betrachtet den Neuankömmling interessiert, überlässt aber Friedrich das erste Wort. Immerhin schien der Archäologe den Fremden ja zu kennen...
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 28.07.2009, 16:29:55
Friedrich beobachtet den Mann, der nun so offen auf ihn zukommt, mit Verwunderung und Neugier. Als dieser sich jedoch vorstellt, dämmert es ihm langsam. "Conrad, natürlich! Dass wir uns gerade auf der Fähre nach Borkum noch einmal wiedersehen. Freut mich, dich hier zu sehen. Ich hab mir doch gleich gedacht, dass dieses Gesicht mich an irgendwas erinnert. Was führt dich hierher, bist du alleine unterwegs? Was macht die Familie?" Dann schaut Friedrich in die Runde neugieriger Blicke. "Das ist Conrad von Gehrenfels, ein ehemaliger Studienkollege von mir", stellt er den Neuankömmling vor.
"Willst du dich setzen, Conrad?"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 28.07.2009, 19:39:35
"Gern", lächelt er in die Runde. "Wilfried nicht wahr?", nickt er Willi zu, "Wir sind uns nur ein paar Mal begegnet, aber ich erinnere mich gut. Seid ihr auf Familienausflug?" Dann nickt er allen anderen Anwesenden einmal freundlich zu und wendet sich wieder Friedrich zu. "Oh, der Familie gehts gut. Der Vater ist verschieden, also bin ich jetzt wohl der alte Mann in der Familie. Bin in der Tat allein unterwegs, wenn ich auch plane, mich mit einem Freund auf Borkum zu treffen. Gibt ja einiges zu tun auf der schönen Insel", zwinkert er Friedrich zu, "Mensch, ich freu mich wahnsinnig, dass wir uns mal wiedersehen. Wisst ihr was? Ich lade euch ein, dich und deine Freunde hier", dabei schließt er den Kreis der um den Tisch Sitzenden ein. "Ich wohne im besten Hotel der Insel, wäre es nicht wunderbar, wenn wir alle zusammen unter einem Dach wären? Dann könnte man zusammen etwas unternehmen und über alte Zeiten plaudern. Das könnt ihr einfach nicht ausschlagen!"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 29.07.2009, 13:10:29
»Na, das nenne ich mal deutsche Gastfreundschaft!«, ruft Willi. »Das müssen wir besiegeln. Erst ein Foto, dann ein Glas Sekt. Los, setzt euch mal zusammen!«

Willi holt aus seiner Tasche eine schmale Kamera und zieht sie wie eine Harmonika auseinander. Als sich alle in seinem Sucher befinden und zu ihm gedreht haben, drückt er auf den Auslöser. Jetzt wird auch klar, warum seine Tasche im Vergleich zur Kamera so groß ist. Willi entfernt den Rückenteil der Kamera und nimmt eine schmale Filmbuchse heraus, die er markiert, in die Tasche steckt und sogleich mit einer neuen ersetzt. Seine Tasche ist voll von diesen Einmalfilmen. In einem kleinen Nebenfach stecken außerdem mehrere wie Teebeutel aussehende Blitzbeutel, und mindestens Irving weiß wahrscheinlich, welche Brandgefahr von denen ausgeht.

»So, das hätten wir für die Ewigkeit festgehalten.«
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 29.07.2009, 17:15:49
Ein wenig bewundernd blickt Irving auf Willis Fotoausrüstung. Dieses ganze Zubehör zeugte von viel Fachwissen - vielleicht ergab sich ja auf Borkum einmal die Gelegenheit in Ruhe über die Fotografie zu diskutieren, denn Irving ist zwar ambitioniert und interessiert, aber kaum mehr als ein Anfänger.

Dann wendet sich der Engländer wieder Conrad zu.

"Nun, wenn sie mit dem besten Hotel das Nordsee-Hotel meinen, dann wohnen wir tatsächlich unter einem Dach! Wir haben die Reservierungen bereits von Berlin aus getätigt und bezahlt, bei der Inflation dieser Tage weiß man ja nie, ob am Zielort das Geld noch genug Wert ist, das Zimmer zu bezahlen."
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 30.07.2009, 15:24:25
Anton fühlt sich einen Moment unwohl, aber dann setzt er sich zu den Anderen, nachdem er entsprechend vorgestellt wurde und auch endlich weiß, wer aus dieser illustrierten Runde sein nächstes Opfer mit Fragen ist. Allerdings zieht Anton bei der Bemerkung über die französische Feindschaft die Stirn kraus. Einen Moment scheint er etwas sagen zu wollen, aber dann verstummt er lieber an seinem Platz.
Kurz bevor plötzlich der Fremde auftaucht, hat der Autor sich zu einer Frage durchgerungen, welche ihm prompt im Hals stecken bleibt. Einen Moment rätselt Anton, aber dann lässt er sich lieber wieder in den Hintergrund fallen und verfolgt das Gespräch.
Jedoch fällt ihm dabei ein Problem ein.
„Hotels...Entschuldigung kann mir jemand von ihnen ein preiswertes empfehlen? Ich bin etwas überstürzt aufgebrochen und mir mangelt es noch an einer Unterkunft.“
Fragt er freundlich und schaut zu Paul.
„Ich fürchte ich bin nicht der Einzige oder?“
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 31.07.2009, 15:16:44
Friedrich lächelt in die Kamera seines Bruders. "Und das ganze Zeug schleppst du immer mit dir herum?", lacht er.
Dann wendet er sich wieder Conrad zu. "Scheint zu, als müssten wir nichts mehr arrangieren, um gemeinsam zu wohnen. Hast du besondere Pläne, was du auf der Insel unternehmen willst? Oder einfach nur Erholung vom Alltagsstress? Von der Ehefrau, dass du allein reist?", fügt er mit einem Zwinkern hinzu. " Was treibst du überhaupt zurzeit so?"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 03.08.2009, 22:41:04
"Ganz wunderbar. Wie ich bereits sagte, wenn Sie nicht bereits im Nordsee-Hotel wohnen, dann fühlen sie sich ganz eingeladen. Die Freunde und Bekannten von Friedrich möchte ich natürlich gern dabei haben. Was deine Fragen angeht, Friedrich, so wollte ich schon länger wieder mal nach Borkum, kam aber nie dazu. Gibt es eine bessere Zeit als im Moment? Mein verehrte Frau Gemahlin ist derzeit etwas eingespannt, die Enkel, du verstehst, da kam es mir ganz recht, dass ich diesen Urlaub mit Rüder von und zu Darbenhausen geplant hatte. Ihr werdet ihn sicher vor Ort treffen, ein guter Mann und eifriger Jäger. Ich brauchte zudem mal wieder eine Auszeit, das Familiengeschäft, läuft ganz gut und bringt viel Arbeit mit sich, da hat man sich auch mal einen Urlaub verdient."

So plaudert man dann noch eine ganze Zeit und während sich die Gesellschaft um den Tisch herum verschiedentlichen Themen widmet und insbesondere Friedrich und Conrad sich immer wieder den alten Tagen zuwenden, vergeht die Fahrt recht schnell. Kurz bevor der Dampfer endlich im Hafen Borkums einläuft, steht Conrad auf und wendet sich zum gehen, "Ich muss noch kurz etwas erledigen, damit Ihre Sachen im richtigen Hotel ankommen und wir dann auch zwei Kutschen bereit haben, die zum Hotel fahren. Wenn sie mich dann entschuldigen mögen, wir sehen uns spätestens im Hotel, sollte ich nicht bei den Kutschen sein." Er winkt kurz zum Abschied und wird auf dem Weg aus dem Salon noch das ein oder andere Mal kurz aufgehalten, schüttelt ein paar Hände und lächelt den Leuten zu.

Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Die Alte am 04.08.2009, 12:20:20
»Was meinst du, Rainer? Ich würde der Einladung folgen, aber willst du lieber in die Pension, die wir gebucht haben? Das passt besser zum Bild des ehrlichen Arbeiters. Aber dass dir jemand ein Luxushotel bezahlt kann ein Zeichen dafür sein, wie beliebt du bist und wie sehr deine Leute an dich glauben.«

Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 04.08.2009, 18:10:27
Interessiert blickt Irving Conrad hinterher.

"Ein sehr freundlicher Herr, und großzügig noch dazu. Es gibt wohl nicht viele Menschen, die spontan ihm fast völlig unbekannte Personen in ein Luxushotel einladen würden...", sinniert er kurz, bevor er sich wieder den anderen zuwendet. Zu gerne hätte er Willi in ein Gespräch über die Photographie verwickelt, doch da sich dieser gerade mit Rainer unterhält, spricht er zuerst Anton an - es blieb ja schließlich noch genügend Zeit auf der Insel, um in die Feinheiten der Photographie eingeführt zu werden, von denen Willi sicherlich etwas verstand, der Fülle an Ausrüstung nach zu urteilen.

"Damit sollte sich ihr Problem auch erledigt haben, Herr Schlesinger, nicht wahr? Ich nehme doch an, sie und Herr Zimmer werden die Gelegenheit nutzen und die Einladung annehmen? Wenn Sie mir die Frage gestatten, was führt sie überhaupt nach Borkum, dass Sie so überstürzt aufbrechen mussten?"

Währenddessen nippt er immer wieder am Champagner.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Rainer Seidel am 05.08.2009, 14:03:47
"Mach dir nicht so viele Gedanken. Natürlich nehmen wir die Einladung an." sagt Rainer abwinkend, schiebt dann seinen Stuhl zurück und erhebt sich. "Ich werde mir noch ein wenig die Beine vertreten, bevor wir ankommen. Ich bleibe in der Nähe."
Die Hände in den Westentaschen vergraben schlendert Rainer in Richtung Aussendeck.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 05.08.2009, 14:28:48
'So ganz alleine scheint er doch nicht unterwegs zu sein', denkt Friedrich verwundert, als er sieht, dass Conrad beim Gehen auf mehrere anscheinend bekannte Leute trifft. "Ja, großzügig war Conrad schon immer. Ich freue mich, dass wir nun anscheinend alle unter einem Dach wohnen können. Ich bin gespannt, was er noch zu erzählen hat. Oder wen wir hier womöglich noch treffen werden!"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 05.08.2009, 16:49:35
Anton schaut Conrad ebenso einen Moment zweifelnd hinterher nach dem er die Gruppen verlassen hat. Etwas unsicher rutscht Anton auf seinem Platz hin und her ehe Irving seine Frage stellt.
„Ja wahrlich sehr großzügig der Herr und wie könnte man so ein Angebot ablehnen. Ich werde es zumindest gerne in Anspruch nehmen.“
Danach sieht er sich aber der anderen Frage gegenüber. Etwas zögerlich wirft er einen Blick zu Paul ehe er antwortet.
„Nun es gab einige Schwierigkeiten oder sagen wir besser es gab Gründe für einen kleinen Tapetenwechseln, müsst ihr wissen Herr Langmuir...so war doch euer Nachname oder?“
Fragt Anton noch einmal nach wegen der ihm eher unbekannten Aussprache des Namen des englischen Herren.
„Außerdem und diesen Grund habe ich wohl bisher etwas vor mich hingeschoben, hatte ich die Hoffnung Wilhelm Pfeiffer und seinen Bruder hier anzutreffen.“
Anton schaut zu Friedrich Pfeiffer nach diesen Worten und schaut entschuldigend.
„Wenn sie erlauben würde ich ihnen nämlich gern einige Fragen stellen in Bezug auf die Archäologie und Ausgrabungen. Natürlich nur wenn sie es gestatten und die Zeit dazu finden.“
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 05.08.2009, 19:09:52
»Sei vorsichtig, Bruder, Anton schreibt unrealistisch – und damit meine ich, dass bei seinen Ausgrabungen Frauen mit dabei sind.« Mit diesem müden Scherz kippt Willie den Sekt hinunter und geht ebenfalls raus, um die Ankunft auf der Insel direkt zu beobachten.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 07.08.2009, 19:35:17
"Fragen über Archäologie und Ausgrabungen? Da sind Sie bei mir natürlich genau an der richtigen Stelle. Worum genau geht es Ihnen denn? Zeit wird sich gewiss finden lassen. Wir sind schließlich im Urlaub! Und wenn wir hier keine Zeit haben, dann müssen wir sie uns einfach nehmen."
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 08.08.2009, 12:36:25
Als der Fährenanleger von Borkum in Sicht kommt, zieht es viele der Schiffsgäste an die Reling, um das Anlegemanöver zu beobachten und auch der Salon leert sich nicht unerheblich. Der Anleger wirkt vom Schiff aus wie ein Rummelplatz voller Menschen, die herum wuseln zwischen Stapeln von Gepäck, Kutschen und natürlich der Eisenbahn, die den Großteil der Gäste zum Bahnhof nahe der Hotels befördern wird. Es wirkt fast so als wenn hier noch mehr Menschen unterwegs sind als in Emden, aber das mag auch der geringeren Größe des Platzes geschuldet sein. Gleich neben dem Anleger liegen zahlreiche weitere Boote, in der Hauptsache Fischerboote, aber auch die ein oder andere private Segelyacht.

Während die Rheinland sich langsam der Kaimauer nähert kann man wunderbar die reine und frische Seeluft genießen, die tatsächlich eine deutliche Erholung zu der verschmutzten Luft der Städte ist. Der Stimmenchor der Menschen wird immer wieder von den Schreien der Möwen übertönt, die laut kreischend die Kutter umkreisen. Bei strahlendem Sonnenschein scheint die Aussicht auf einen Urlaub einfach himmlisch.

Das Schiffshorn der Rheinland verkündet die Ankunft mit einem für einen Moment alles erstickenden, tiefen Brummen. Mit viel Geschnatter und Aufregung beginnt das Ausschiffen. Es dauert eine ganze Weile, bis alle Leute von Bord gegangen sind, aber schließlich steht ihr auf dem Platz vor dem Schiff während die meisten Leute bereits zur Bahn strömen und fragt euch, wo denn nun die Kutschen warten sollten, von denen Conrad gesprochen hat. Ein Mann in Kutschermontur braucht nicht lange, um euch zu erkennen und bedeutet euch, in die beiden Kutschen zu steigen, die scheinbar extra für euch bereit stehen. Die Fahrt mit der Kutsche ist ungewohnt holperig und ihr fragt euch, ob die Bahn nicht vielleicht die bessere Wahl wäre. Der Blick aus dem Fenster bietet einige schöne Ausblicke auf dem Weg zum Hotel, so könnt ihr den imposanten neuen Leuchtturm sehen, die alte Post und einige schön angelegte Tennissplätze, auf denen eifrig gespielt wird. Leicht durchgeschüttelt erreicht ihr endlich das Nordsee-Hotel an der Kurpromenade, ein prächtiges Haus im Bäderstil, das schon von Außen einen äußerst angenehmen und sorgenfreien Aufenthalt verspricht.

An der "Skylinie" der Promenanden-Hotels, die sich euch nach dem Verlassen der Kutsche darbietet, kommt zwar nicht gerade der Eindruck eines gemütlichen Urlaubsdorfes auf, aber die Aussicht aus einem der Zimmer des fünfstöckigen Gebäudes verspricht fantastisch zu werden. An der Rezeption erwartet man euch schon dank Conrads Wirken, so dass alles problemlos und schnell von Statten geht und die Zimmer schnell bezogen sind. Das Gepäck, so versichert man euch, ist auf dem Weg. Der für manchen ungewohnte Luxus des Hotels spiegelt sich nicht nur in der reich verzierten Einganshalle des Hotels, sondern auch in den gepflegten und wundervoll eingerichteten Zimmern. Nachdem jeder sich kurz umgesehen und sich ein wenig ausgeruht hat, trefft ihr euch im Eingangsbereich des Hotels wieder, in dem diverse gemütliche Sessel stehen. Da Conrad ja versprochen hatte, euch hier noch einmal zu treffen, er aber bisher noch nicht aufgetaucht ist, bleibt wohl nur, einen Moment zu warten.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 10.08.2009, 09:52:16
Irving ist beeindruckt, wie gut organisiert alles ist, offenbar hatte Conrad eine nicht geringe Summe springen lassen. Nachdem sich der Engländer in seinem Zimmer umgesehen hat, geht er wieder in die luxuriös ausgestattete Eingangshalle, nimmt sich eine der ausliegenden Tageszeitungen und lässt sich in einem der gepolsterten Sessel nieder.

Vertieft in einen längeren Artikel über die "München", jenes bislang größte Passagierdampfschiff, das der Norddeutsche Lloyd bauen ließ - ein Winzling im Vergleich zur Mauretania, die immer noch das Blaue Band hielt und damit die Vorherrschaft der Briten auf See verdeutlichte -, bekommt Irving es gar nicht mit, dass die anderen auch die Eingangshalle betreten. Erst als er ihre Stimmen vernimmt, faltet Irving die Zeitung wieder ordentlich zusammen und legt sie zurück auf den kleinen Beistelltisch zu den anderen, bevor er sich zu seinen Mitreisenden gefällt.

"Hast du die Tennisplätze gesehen, Friedrich? Was hältst du davon, wenn wir morgen früh eine kleine Partie einschieben? Vielleicht möchte einer der anderen Herren ja auch mitspielen, dann könnten wir vielleicht ein Doppel spielen?" Fragend blickt er die anderen an.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 11.08.2009, 17:32:22
Anton lächelt erfreut bei der Antwort von Friedrich Pfeiffer und setzt noch hinter her.
„Nun ich möchte gern einen neuen Roman schreiben. Allerdings wollte ich sehen, ob nicht vielleicht schon die echte Archäologie und Ausgrabung nicht schon genug spannenden Stoff bietet ehe man zur Fiktion greift. Ich bin sicher es gibt langweilige Teile dieser Arbeit, doch sicher auch spannend. Immerhin ist die Welt doch voller Geheimnisse. Ich freue mich als darauf, wenn wir diese Zeit finden oder uns nehmen.“
Führt er mit einem enthusiastischen Lächeln aus und macht sich dann nach einiger Zeit bereit für das Verlassen des Schiffes wie die Anderen auch, wobei er sehr gespannt auf das Hotel ist

Selbst nachdem Anton schon einige Zeit in dem Hotel war, sein Zimmer bezogen und die Kutschfahrt mehr als genossen hat, sieht er immer noch beeindruckt von dem Luxus aus, als er wieder in die Eingangshalle kommt.
„So lässt es sich wohl leben.“
Bemerkt er nur nebenbei und dreht noch einige Runden ehe er sich ebenfalls in einem der Sessel niederlässt. Erneut greift Anton nach seinen nicht vorhandenen Zigaretten und holt erneut nur frustriert sein Notizblock hervor. Schnell schreibt der Autor etwas auf und antwortet auf die Frage von Irving.
„Tennis...ich weiß nicht. Ich habe ehrlich gesagt nie die Chance gehabt es zu spielen. Aber warum eigentlich nicht.“
Stimmt Anton zu.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 11.08.2009, 19:51:41
Wenn es eins gibt, das Willi gar nicht kann, dann ist das rumsitzen. Und jetzt hat er im Zug gesessen, auf dem Schiff gesessen, in der Kutsche gesessen – es kommt nicht in Frage, dass er sich jetzt in den Vorraum des Hotels setzt und wieder wartet. Stattdessen sagt er: »Meine Herren, wenn sie weiter über den Sport der oberen Zehntausend sprechen wollen, bitte. Ich werde ein wenig das Gelände erkunden und, wenn sich die Gelegenheit ergibt, nach ein paar Trainingspartnerinnen für Rainer Ausschau halten. Boxen ist nämlich ein Volkssport. Wer mich begleiten möchte, bitte sehr.«

Er wartet einen Augenblick, dann schlendert er los.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Irving C. Langmuir am 14.08.2009, 18:23:41
Etwas belustigt blickt Irving Willi hinterher.

"Nun, auch wenn Boxen ein sogenannter Volkssport sein soll, ich wage dann doch zu bezweifeln, dass es für eine Dame schicklich ist, diesem nachzugehen, nicht wahr? Insofern wäre ich etwas überrascht, wenn Wilhelm eine Trainingspartnerin finden würde..."

Eine kurze Pause.

"Wie dem auch sei, ich würde allerdings ebenfalls vorschlagen, einen kleinen Spaziergang zu unternehmen, um sich etwas die Beine zu vertreten nach der langen Zugfahrt. Dabei können wir direkt auch das Gelände etwas erkunden. Was sagen sie, meine Herren? Falls Herr von Gehrenfels uns hier sucht, so können wir ihm ja eine Nachricht an der Rezeption hinterlegen."

Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 14.08.2009, 20:50:34
Anton nickt zustimmend und erhebt sich mit neuer Energie aus dem Sessel.
"Klingt gut. Ich bin dabei und wie oft hat man sonst schon die Chance an so einem Ort zu sein. Sicherlich gibt es noch viel zu entdecken. Bei Gott ich hoffe es zumindest."
Ohne einen Gedanken an irgendetwas zu verschwenden, gesellt der Autor sich zum Wilhelm.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Tzelzix am 15.08.2009, 08:56:43
Während ihr bereits im Aufbruch seid, kommt Conrad von Gehrenfels, scheinbar ein wenig in Eile, in die Eingangshalle des Hotels. Er erblickt euch gleich und kommt herzlich lächelnd herüber, "Ah, ich sehe, das alles geklappt hat. Das Gepäck sollte auch bald kommen, also schaut euch ruhig um und erkundet die Insel. Es ist fabelhaft hier. Leider muss ich noch ein paar Dinge erledigen, wir sehen uns dann später."

Er nickt den anwesenden noch einmal höflich zu und wendet sich dann zum Gehen, hält aber  noch einmal kurz inne. "Fast hätte ich es vergessen. Wenn ihr heute Abend noch nichts vor habt, kommt doch zum Vergnügungsdampfer 'Gretchen'. Heute findet eine kleine Nachtrundfahrt mit Musik und Tanz statt. Der Ausblick auf den Strand soll bezaubernd sein. Würde mich freuen und ich könnte euch noch ein paar Leuten vorstellen, die ich ganz gut kenne. Würde mich jedenfalls freuen, sonst sieht man sich sicherlich Morgen beim Frühstück", grinst er noch einmal und wendet sich dann endgültig zum Gehen. Zunächst geht er an die Rezeption und redet dort eine Weile mit dem Personal und verschwindet dann durch eine Tür in einen anderen Raum.
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Paul Zimmer am 17.08.2009, 06:02:37
Nach langem Schweigen - möglicherweise hat ihm die Seeluft weniger gut getan als erwartet - springt Paul aus dem Sessel auf: "Eine Gute Idee, die Insel und den Ort etwas zu erkunden, gesessen hammwa wirklich schon genug." Dann wendet er sich zu Anton: "Aber Tanz und Musik ist nicht so mein Ding, weißte ja."
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Friedrich Pfeiffer am 17.08.2009, 15:24:25
"Tennis! Eine hervorragende Idee, nach der langen Fahrt sind die Glieder alle ganz steif. Die Plätze scheinen auch exzellent zu sein. Ich schlage vor, dass wir uns vor dem Frühstück treffen, anderenfalls sehe ich Probleme auf uns zukommen, noch einen Platz zu ergattern. Ich werde gleich mal das Fräulein fragen, ob sie uns einen Platz reservieren kann." Friedrich geht zur Rezeption des Hotels und spricht mit der Bedienung über sein Anliegen.
Als er zurückkommt, nickt er seinem Freund zu: Alles hat geklappt.
"Herr Schlesinger, wissen sie denn schon, von was ihr Buch handeln soll oder sammeln sie momentan erst mal Ideen? Vielleicht setzen wir uns morgen Nachmittag einmal zusammen und reden über ihr Vorhaben. Über Archäologie kann ich entgegen Ihrer Vermutung jedoch nur Spannendes berichten. Die Frage ist nur, ob Sie dies alles auch spannend finden", zwinkert er dem Schriftsteller zu.
"Aber nun sollten wir uns die Insel ansehen. Ich für meinen Teil würde gerne die Strandpromenade anschauen und testen, wie kalt das Wasser um diese Jahreszeit ist. Irving, kommst du mit?"
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Anton Schlesinger am 17.08.2009, 17:24:46
Anton freut sich sichtlich über die viele Gesellschaft, auch wenn er deshalb wohl schnell in die Lage kommt mehrere Gesprächspartner zu haben. Aber wenigstens wird es nicht langweilig. Als er aber die Absage von Paul hört, zieht er die Stirn kraus.
„Hm ich bin sicher es gibt noch mehr als Musik und Tanz. Außerdem wenn man schon in solch einen Luxuspalast eingeladen wird, sollte man die Gastfreundschaft schon ausnutzen oder? Bestimmt findet dort jeder seinen Spaß. Aber zwingen werde ich sie nicht.“
Antwortet er und wenig später gesellt sich Friedrich Pfeiffer wieder hinzu. Den Vorschlag des Mannes folgt ein begeistertes Gesicht und ein schwaches Lachen über die letzte Bemerkung.
„Nun ehrlich gesagt sammle ich noch Ideen, da ich mit diesem Buch noch in einem sehr frühen Stadium bin. Von mir aus also gerne und zusammen finden wir schon das wirklich Spannende.“
Titel: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
Beitrag von: Wilhelm Pfeiffer am 18.08.2009, 15:16:14
”Nun, ich für meinen Teil werde mir eine solche Feier sicher nicht entgehen lassen.« Willi legt den Zeigefinger an den Mund. »Noch am ersten Abend wurde Rainer Seidel zu einer Vergnügungsfahrt auf dem Dampfer eingeladen... dazu ein Bild mit zwei koketten Damen... klingt hervorragend. Jetzt muss ich mir aber die Beine vertreten.«