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Archiv => Archiv - Online-RPGs 4E => Forgotten Realms - Luskan => Thema gestartet von: Idunivor am 26.08.2009, 11:24:59
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Luskan, die Stadt der Segel. Einst war es die Heimat einer der mächtigsten Magiergilden der nördlichen Reiche, der Arkanen Bruderschaft, einst herrschten als Marionetten der Magier die fünf Kapitäne über ein Gebiet, das zu den besten Zeiten bis nach Niewinter herunter reichte. Einst erzitterten Fürsten allein bei der Erwähnung der Stadt.
Jetzt ist davon nichts mehr zu spüren, noch immer zittern die Menschen bei dem Gedanken an Luskan, aber nicht weil sie Angst vor dessen Einfluss haben, sondern weil allein die Erwähnung des Namens den Abscheu weckt, den zivilisierte Menschen für diesen Ort, der es nicht wirklich verdient Stadt genannt zu werden, empfinden.
Aurora wird schon als sie Luskan betritt klar wieso. Die meisten Gebäude sind Trümmerhaufen oder Bruchbuden, nur vereinzelt findet sich ein Haus, das noch halbwegs intakt ist.
Der einst berühmte Hafen, in dem Händler, Piraten und Piratenjägern Zuflucht fanden, ist heute angefüllt mit halb versunkenen Schiffswracks zwischen denen die Leichen von ungeliebten Einwohnern Luskans treiben. Hoch über der verdreckten Suppe, die der verpestete Mirar Tag für Tag in den Hafen pumpt schwebt die Klaueninsel, die von der Zauberpest aus dem Boden gerissen und in die Lüfte erhoben wurde. Wäre der Heerturm nicht eine Ruine in der es vor Untoten und Externaren wimmelt, so würde die Arkane Bruderschaft sicher mit Freuden das Phänomen der fliegenden Insel studieren, aber seit Jahrzehnten hat niemand mehr den Sitz des ehemaligen Machtzentrums der Stadt der Segel betreten und ist lebendig aus ihm zurückgekehrt.
Die Straßen, die sich zwischen den in Trümmern liegenden hindurchschlängeln sind angefüllt mit Müll, Unrat und menschlichen Überresten, was für einen beißenden Geruch sorgt, der schlimmer wird je näher man dem Hafen oder dem Mirar kommt und an den zu gewöhnen äußerst schwierig ist.
Aber wie es scheint ist dies den Einwohnern Luskans sehr wohl gelungen, denn sie kümmern sich kaum um den Zustand ihrer Stadt. Das mag aber auch daran liegen, dass sie an jedem Tag bemüht sind irgendwie am Leben zu bleiben. Sei es weil sie Probleme mit einer der dutzenden Banden, die die Straßen unsicher machen, haben oder weil ihnen das Handwerk, dem sie nachgehen, nicht genug Geld einbringt um auch nur das nötigste auf dem kleinen Markt der Stadt zu kaufen. Jeder Bettler in den Straßen von Tiefwasser oder Baldurs Tor, wäre ein Edelmann im Vergleich zu den elenden Gestalten, die durch die Gassen der Stadt der Segel irren, immer auf der Suche auf einem neuen Weg um am Leben zu bleiben. Von den einst weit über zehntausend Einwohnern der Stadt, sind gerade mal viertausend geblieben. Kaum einer von ihnen hat sich das Leben an diesem Ort ausgesucht, die meisten hatten einfach Pech und wurden hier geboren oder waren gezwungen aus ihrer Heimat zu fliehen um den Häschern des Gesetzes zu entgehen.
Denn Gesetze sind etwas, was es in Luskan nicht gibt. Vor einhundert Jahren bestand die offizielle Regierung der Stadt aus Räubern und Piraten, die mehr ihren eigenen Vorteil im Sinn hatten, als das Wohl der Stadt und die nur nach der Pfeife von herrschsüchtigen Magiern tanzten. Aber heute würde manch ein Luskaner vieles geben um überhaupt so etwas wie eine Regierung zu haben. Doch sobald eine der Banden oder irgendein monströser Fürst genug Macht erlangt um regierungsähnlichen Einfluss ausüben zu können geschieht in Luskan etwas Sonderbares. Von einem Moment auf den anderen sind die Streitigkeiten unter den Verbrechern vergessen und plötzlich sieht der aufstrebende Fürst sich einer schier unerschöpflichen Horde an Widersachern gegenüber, die allesamt das Ziel haben ihn zu stürzen.
In den vergangenen Jahrzehnten, die der Zauberpest folgten, hatte es immer wieder Versuche gegeben Ordnung zu schaffen und die Macht an sich zu reißen, aber keiner von ihnen konnte Erfolge erzielen, die länger als einige Monate andauerten und so ist Luskan einer der wenigen Orte an den der Arm des Gesetzes niemals reicht und kein Verbrecher, egal welchen Vergehens er sich schuldig gemacht hatte, wurde hinter die zerstörten Tore der Stadt verfolgt.
Irgendwo hier befand sich nach den Worte des Elfen Ash, ein Mann, der ihr vielleicht Antworten auf ihre Fragen geben konnte. Aber wie sollte sie ihn hier bloß finden, vor allem, wenn er gar nicht gefunden werden wollte?
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Auroras Gesichtszüge verziehen sich zu einer angewiderten Fratze als sie die Gerüche der Stadt wahrnimmt. Wie konnte es bloß jemand verdienen, an solch einem Ort zu leben? Sie hatte ja schon einiges erlebt, aber soetwas hatte sie bislang noch nicht gesehen.
Für einen Moment zögert sie daher, als sie neben den Trümmern des einstigen Stadttores steht und nach vorne blickt. Ihre Augen schweifen langsam über die Ruinen und nehmen jedes Detail auf, was ihre grundsätzliche Einstellung gegenüber dieses Ortes nicht verbessert.
Doch irgendwo hier konnte sie vielleicht etwas mehr erfahren und Antworten auf die Fragen erhalten, die stets an ihr nagten, oder zumindest eine neue Richtung, in die sie sich bewegen konnte. Das war es auf jeden Fall wert. Und schließlich gab es ja offenbar Wesen, die hier ihr Leben verbrachten. Es musste also irgendwie möglich sein, auch wenn sie sich wirklich nicht vorstellen konnte, wie.
Langsam geht Aurora weiter, in die Stadt hinein.
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Ihre Schritte führen Aurora vorbei an Toten, die halbverwest und von Ratten oder schlimmerem angenagt auf der Straße liegen und Kranken, die hustend und stöhnend zwischen den Leichen umherirren und sie nach Brauchbarem durchsuchen. Hin und wieder kann die Wandlerin einige Schläger ausmachen, die sich gerade mit einem ihrer Opfer beschäftigen oder einen Dieb, der sich bei den durch die Straßen Streifenden bedient.
Ihr Weg führt sie unweigerlich auf den Markt zu, das Zantrum der Stadt, wenn man es denn so nennen wollte. Dabei passiert sie ein recht großes Steingebäude, das wohl einst ein Palast war aber heute Teilweise verfallen ist.
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Das große Steingebäude erweckt Auroras Interesse, aber auch ihre Vorsicht.
‘Die größten und mächtigsten Leute sitzen meist in den größten und prächtigsten Gebäuden. Prächtig ist es vielleicht nicht mehr, aber immerhin sehr groß.’
Sie hält weiterhin Abstand von dem Gebäude, aber beobachtet es genauer, um zu sehen, ob sich dort jemand befindet.
Ansonsten macht sich Aurora aber erstmal weiter auf den Weg zum Markt, dort stehen die Chancen sicher gut, mehr zu erfahren... vielleicht gibt es dort sogar eine annehmbare Möglichkeit, um zu übernachten; denn auch diese Frage musste irgendwann geklärt werden, und dies womöglich schon bald. Ansonsten blieb eigentlich nur der Weg nach draußen in die Wildnis, aber auch dort war es nicht gerade ungefährlich, diese Erfahrung hatte Aurora schon längst gemacht.
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Der Martkplatz ist nicht gerade mit Ständen gefüllt, was wohl daran liegt, dass er für eine Stadt mit einem vielfachen an Einwohnern errichtet wurde. Allerdings fällt Aurora schnell auf, dass die so gut wie alle Händler Wachen an ihren Ständen stehen haben und bei dem Großteil dieser Wächter handelt es um an ihrer brozenen Hautfarbe und ihrem schwarzen Haar leicht zu erkennende Shou.
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Den ‘Palast’ hatte Aurora zwar interessiert beobachtet, aber dann erstmal links liegen gelassen. Vielleicht würde sie später nocheinmal herkommen, aber für den Moment erschien es ihr keine gute Idee; sie musste ersteinmal grundlegende Dinge klären, ehe sie ihre Nase in andere Dinge steckte, die sie eigentlich wohl auch nicht unbedingt etwas angingen.
‘Das sieht ja hier schon fast normal aus...’ denkt sie sich beim Anblick des kleinen Markts. Über die vielen Wachen wundert sie sich nicht im Geringsten. Vor allem dürfte es auf dem Marktplatz auch einigermaßen sicher sein; Ärger würde hier wohl niemand ohne triftigen Grund anfangen.
So schlendert sie ersteinmal an den verschiedenen Ständen vorbei und schaut sich an, was hier so alles feilgeboten wird.
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Abgesehen von Nahrung und Kleidung, scheint es auf dem Markt nichts wirklich interessantes zu geben. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Luskaner sich noch nicht einmal die nötige Nahrung leisten konnten, ist die wohl auch nicht allzu verwunderlich.
Vereinzelt findet sich vielleicht noch ein Waffenhändler, aber deren Angebot ist auch nicht sonderlich groß, gingen ihre Preise doch weit über das hinaus, was sich die Einwohner dieses Fleckens Erde leisten können.
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Aurora geht dann einfach auf den erstbesten Händler zu und fragt geradeheraus: “Guter Mann, wo kann man denn in diesem trostlosen Ort eine Unterkunft finden, wo man nach Möglichkeit nicht von Ratten und anderem Ungeziefer heimgesucht wird und jeden Moment mit einer Klinge an der Kehle zu erwachen droht? Falls es soetwas hier überhaupt gibt...”
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Der Händler mustert Aurora kurz und nach einem Seitenblick zu den Shou-Wächtern, antwortet er: "Im "Entermesser" an den Piers könntet ihr wohl ein Zimmer finden oder im "Klauenhort" auf der anderen Seite des Mirar, aber den werdet ihr wohl nicht überschreiten wollen."
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Aurora nickt dem Mann freundlich zu.
“Danke, dann werde ich es einmal dort versuchen. Was ist denn auf der anderen Seite des Mirar, dass man sich dort nicht hintrauen sollte?”
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Der Händler zuckt nur mit den Schultern: "Gnolle, Untote und andere gefährliche Wesen, also nichts, was wir hier nicht auch hätten, aber ihr werdet wohl Schwierigkeiten haben über den Fluss zu kommen. Die Brücken sind schon seid Jahren zerstört und falls ihr versuchen wollt durch den Fluss zu schwimmen wird euch dies wohl nicht sonderlich gut bekommen. Wer weiß schon welche dunklen Kreaturen in seinen verpesteten Wassern hausen."
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“Verstehe... das klingt wirklich nicht nach etwas, was man ausprobieren müsste. Vielen Dank für die Warnung... und die Empfehlung.”
Mit diesen Worten verabschiedet sich Aurora von dem Händler und macht sich dann auf in Richtung des Piers, wo sie sich auf die Suche nach dem ‘Entermesser’ macht, um zu sehen, ob es auch wirklich eine erträgliche Unterkunft bietet.
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Von außern erweckt das "Entermesser" nicht gerade den Eindruck ein Ort zu sein an dem man gut die Nacht verbringen kann. Die Wände sind mit Holzbalken abgestützt um sie vor dem Einsturz zu bewahren und von dem Entermesser, das wohl einst das Schild über der Tür zierte, sind nur einige verbogene Haken gebliben. Aus dem Lokal selbst dringt lautes Getöse nach draußen, das darauf schließlen lässt, dass auch zu dieser eher frühen Stunde bereits reichlich Gäste in dem Gebäude versammelt sind.
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Skeptisch mustert Aurora die baufällige Bruchbude. Allerdings gab es offenbar genug, die sich nicht an dem Äußeren störten, wenn man von den Geräuschen ausging. Vielleicht war aber auch nur das Bier billig. Jedenfalls hatte sie ohnehin keinen Palast erwartet. Nicht hier.
Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hat, geht sie auf die Türe zu und tritt hinein. Im Türrahmen bleibt Aurora ersteinmal stehen, um sich einen Eindruck zu verschaffen; vom Inneren des Gebäudes, und von der Klientel.
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Inneres und Klientel unterscheiden sich nur wenig vom Äußeren. Der innenraum ist ebenfalls behelfsmäßig abgestützt und das Klientel macht auch nicht gerade einen fürstlichen Eindruck. Bei der einen Hälfte von ihnen handelt es sich vermutlich um Diebe und Mörder, bei der anderen Hälfte um Schläger und Erpresser.
So ist es auch kaum verwunderlich, dass mehrere Rangeleien im Schankraum toben. Den dürren Menschen, der unter dem Schutz von vier hünenhaften Halborks hinter der Theke steht scheint dies allerdings wenig zu kümmern und auch die Schankmädchen, die zwischen den Gästen hindurch eilen und Getränke ausliefern haben sich wie es scheint vorzüglich an die Situation angepasst.
Gerade fliegt ein Ork durch eines der geöffneten Fenster in dem sich schon längst kein Glas mehr befindet, aber außer lautem Gegröhle unter den übrigen Gästen hat dies keinerlei Auswirkungen. Die Halborks hinter der Theke mustern das Geschehen nur mit einem Grinsen und werden wohl nur einschreiten, wenn es allzu ernst wurde.
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‘Ob das hier schon das beste ist, was der Ort zu bieten hat... durchaus möglich.’
Aurora bleibt noch einen Moment im Türrahmen stehen, bis sie sich schließlich auf die Theke zubewegt, stets ein wachsames Auge in Richtung des wilden Mobs gerichtet.
“Guten Abend! Geht das hier immer so zu?”
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Der Wirt zuckt nur mit den Schultern, während er sich der Wandlerin zuwendet: "Nunja, eigentlich ist es zur Zeit ziemlich ruhig. Aber so wie ihr ausseht seid ihr noch nicht allzu lange in Luskan und ich habe euch noch nie hier im Entermesser gesehen, obwohl ich mich für gewöhnlich an die meisten Gesichter erinnere. Vor allem, wenn sie so markant sind wie das eure. Was kann ich also für euch tun?"
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Aurora nickt bestätigend, als der Wirt sie darauf anspricht, dass sie offensichtlich neu in der Stadt ist. Das war ja wirklich nicht so schwer zu erraten.
“Da habt ihr natürlich Recht, ich bin gerade in Luskan angekommen und auch zum ersten Mal hier. Derzeit suche ich ersteinmal eine Unterkunft, für ein paar Tage vielleicht, genau kann ich das noch nicht sagen. Man sagte mir, dass ich hier bei euch fündig werden könnte.”
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Der Wirt nickt kurz, während er sich lgeichzeitig um eine Bestellung kümmert, die eine der Schankmaiden bei ihm aufgegeben hat: "Da habt ihr recht, wir haben einige Zimmer im zweiten Stock und noch einige bessere im Keller. Die oben würden euch fünf Silberlinge pro Nacht kosten, die im Keller sieben. Wenn ihr wollt kann ich sofort eines für euch herrichten lassen."
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“Die zwei Silber mehr pro Nacht soll es mir wert sein; dann nehme ich eines eurer besseren Zimmer; ersteinmal für zwei Tage, aber vielleicht auch länger. Ich werde es euch reichtzeitig wissen lassen.”
Aurora greift in ihren Geldbeutel und fischt zwei Goldmünzen heraus, die sie dem Wirt auf die Theke legt. Die sechs Silbermünzen Wechselgeld steckt sie dann wieder ein.
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Mit einem Nicken ruft der Wirt eine der Schakmaiden, die kurz darauf ihr Tablett abstellt und Aurora in den Keller führt. Hier unten bestehen die Wände zumindest aus Stein, was darauf hoffen lässt, dass sie nicht so baufällig sind, wie der Rest des Gebäudes aussieht. Fenster gibt es allerdings keine.
Das Zimmer, in welches die Wandlerin geführt wird, ist ziemlich spärlich eingerichtet und in jeder anderen Stadt hätte man nicht einmal die Hälfte des Preises für ein so wackeliges Bett verlangen können. Aber zumindest ist die Tür von innen zu verriegeln, auch wenn das Schloss einem halbwegs fähigen Dieb wohl kaum Schwierigkeiten bereiten würde. Auf den ersten Blick finden sich auch keine Löcher in den Wänden durch die Ratten oder anderes Getier in den Raum gelangen könnten und so stehen die Chancen nicht schlecht hier eine halbwegs ungestörte, wenn auch wohl nicht allzu bequeme Nacht zu verbringen.
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Aurora begutachtet das Zimmer und ist zumindest soweit zufriedengestellt. Natürlich war die Qualität dem Preis nicht wirklich angemessen, aber andererseits musste man eben nehmen, was man kriegen konnte. Zumindest erschien es einigermaßen sicher zu sein. Viel mehr konnte sie an diesem Ort wohl auch nicht erwarten.
‘Ich will garnicht wissen, wie die anderen Zimmer hier aussehen. Naja, es hätte schlimmer kommen können. Schlafen wird man heir schon können, und das vielleicht sogar ungestört.’
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Nachdem sie sich einen Moment ausgeruht hat, geht Aurora erstmal wieder nach oben, um sich noch ein wenig in der näheren Umgebung des ‘Entermessers’ umzusehen. Es war immer hilfreich, die Gegend zumindest ein wenig zu kennen.
Sie schaut sich auch aus einem sicherem Abstand den Fluss an, vor dem man sie gewarnt hatte. Vielleicht konnte man ja eine dieser düsteren Kreaturen schon aus der Entfernung erkennen.
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Die Umgebung des Entermessers ist genauso heruntergekommen, wie das Entermesser selbst und zwischen all dem Abfall und den Überresten von Menschen und Tieren streunen wilde Hunde auf der Suche nach Nahrung.
Ihr Weg führt Aurora an den Piers entlang und so kann sie einen ziemlich guten Blick auf die vielen im Hafen treibenden Schiffshüllen werfen. Einige sind sogar noch direkt an den Piers vertäut und auf dem ein oder anderen scheinen sich sogar Bewohner niedergelassen zu haben.
Schließlich gelangt Aurora an der Entermesserinsel vorbei wieder zum Markt von wo aus sie schließlich auch einen genaueren Blick auf den Mirar erhält.
Die Wasser des Flusses sind dunkel und führen eine Menge Schmutz und Müll mit sich, der aus der Ferne aber nicht genauer zu identifizieren ist. Es ist nur schwer vorstellbar, dass in der schwarzen Suppe irgendetwas überleben kann, aber es gibt sicher Kreaturen die sich daran gewöhnt haben.
Die wenigen Händler die sich noch auf dem Markt befinden sind bereits dabei ihre Stände abzubauen und sich für die Nacht wohin auch immer zurückzuziehen, da wohl niemand wagt seine Waren im Dunkeln auf offener Straße zu lagern.
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Mit dem Einbruch der Dunkelheit folgt auch Aurora dem Beispiel der Ortsansässigen und zieht sich wieder zum ‘Entermesser’ zurück. Nachts hier auf den Straßen rumzustreunen war sicherlich nicht die beste Idee.
Auch wenn sie nicht gerade mit kulinarischen Köstlichkeiten rechnet, sucht sie sich erstmal einen Platz im Schankraum und bestellt sich etwas zu trinken und, wenn die Möglichkeit dazu vorhanden ist, auch etwas Herzhaftes zur Stärkung.
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Aurora bekommt ihr Essen auch wenn es nicht sonderlich sorgfältig zubereitet ist. Schmecken tut es auch nicht wirklich gut, aber zumindest füllt es die Leere in ihrem Magen.
Das Bier ist ebenso schal, wie das Essen, aber etwas besseres durfte man an diesem Ort wohl auch nicht erwarten. Inzwischen ist der Schankraum des "Entermessers" allerdings beinahe zum Bersten gefüllt und der Umgangston wird rauer. Ab und an schreiten jetzt die Halborks ein und werfen einen Gäste, die im Streit Waffen gezogen haben, aus dem Lokal. Das endet meist damit, dass einer den anderen draußen vor der Tür absticht und sich entweder mit seinem Hab und Gut davon macht oder ins "Entermesser" zurückkehrt um dort seine Beute zu verprassen.
So kommt es auch, dass sich nach nicht einmal zwei Abendstunden sage und schreibe sieben Lechen vor dem Entermesser gesammelt haben.
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‘Wenn das hier jeden Abend so zugeht, muss die Stadt wohl einen regen Zulauf haben, sonst stirbt die Bevölkerung bald aus...’ wundert sich Aurora über die schon extremen Zustände.
Nachdem sie zumindest gesättigt ist, bezahlt sie noch schnell ihre Rechnung (falls das Essen nicht ohnehin mit dem Zimmer inklusive ist) und verlässt dann den Schankraum, um sich in ihre Kammer im Kellerbereich zurückzuziehen.
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Die Mahlzeit kostet Aurora weitere fünf Silbermünzen und es dauert einige Zeit, bis sie sich durch dass allgemeine Gewühle gekämpft und die Treppe in den Keller erreicht hat. Unten angekommen verriegelt sie die Tür hinter sich und fällt nach einiger Zeit in einen unruhigen Schlaf, der durch das unbequeme Bett nicht gerade gefördert wird.
Am nächsten Morgen erwacht sie zumindest halbwegs erholt, jedoch mit leichten Rückenschmerzen. Es wäre nicht viel bequemer gewesen auf dem Steinboden zu schlafen, aber daran ließ sich wohl nicht viel ändern.
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‘Da hätte ich die Rüstung ja gleich anbehalten können...’ denkt sich Aurora und steht ersteinmal auf, um sich eine Weile zu recken und zu strecken.
Im Anschluss kniet sie sich auf den Boden, um ein Gebet an Tempus zu richten. Diese Straßenschlägereien und Mordorgien hier in Luskan waren kaum einer wahren Kriegerin würdig, aber sie würde sich wohl eine Weile damit abfinden müssen, denn schließlich hatte sie sich ja in den Kopf gesetzt diesen Ash zu finden und mehr über ihr Volk zu erfahren.
Erst eine gute Stunde später beginnt sie dann damit ihre Rüstung anzulegen - selbst beim Frühstück könnte sie ja in dieser Gegend schon von Vorteil sein.
Mit ihrem gesamten Hab und Gut macht sie sich dann auf den Weg nach oben...
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Der Schankraum scheint sich vor noch nicht allzu langer Zeit gelehrt zu haben, denn die Dienstmägde sind noch immer damit beschäftigt die Spuren der letzten Nacht zu beseitigen. Auch findet sich hinter dem Tresen nicht der gleiche Wirt wie am Abend zuvor, sondern ein Jüngling von vielleicht zwölf Wintern, der ebenfalls damit beschäftigt ist sauber zu machen.
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Aurora ist ein klein wenig irritiert, war sie schließlich anderes gewohnt, aber nach einem kurzen Moment, in dem sie die Aufräumarbeiten beobachtet hatte, geht sie dann auf die Theke und den dahinter stehenden Menschenjungen zu.
“Uhmm... hallo! Guten Morgen! Kann man hier schon ein Frühstück bekommen, oder sollte ich dazu besser später nochmal wiederkommen?”
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Der Junge schaut die Wandlerin merkwürdig an, wie es scheint war er es nicht gewohnt, dass die Gäste so früh aufstanden und dann auch noch Essen verlangten, kann sich aber schließlich zu einem einfachen Nicken durchringen und verschwindet durch eine Tür in einen weiter hinten gelegenen Raum.
Es vergehen beinahe zwanzig Minuten bevor er mit einer lauwarmen Suppe und eine kleinen Laib Brot zurückkehrt und ihn Aurora vorsetzt. Statt etwas zu sagen hält er einfach seine Hand mit drei ausgestreckten Fingern hoch, was wohl bedeuten soll, dass er für das Frühstück drei Silbermünzen verlangt.
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Naja, besser als nichts, würde ich sagen...
Aurora fischt dann auch prompt die geforderten drei Münzen aus ihrem Beutel und überreicht sie dem Jungen.
“Vielen Dank!”
Dann sucht sie sich einen Tisch, an dem sie ihr Frühstück zu sich nehmen kann.
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Der scheinbar stumme Junge nickt und stellt der Wandlerin die Suppe hin. Schnell wird klar, dass diese nicht gerade sorgfältig zubereitet ist und sich kaum von lauwarmem Wasser unterscheidet. Weder im Geschmack, noch in der Konsistenz. Aber zumindest ist das Bort nicht steinhart, sondern genißebar, was dem Frühstück zumindest den Bruchteil einer Sättigungswirkung beschert.
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‘Naja, das hätte schlimmer sein können,’ denkt sich Aurora, während sie ihr Frühstück ‘genießt’.
‘Den Jungen brauche ich ja wohl garnicht erst nach Ash zu fragen. Dem scheint es eh die Sprache verschlagen zu haben. Nur wen könnte man hier fragen? Den Wirt vielleicht, wenn er wieder wach ist. Zumindest sollte er sich ja einigermaßen hier auskennen. Und sonst? Naja, es wird sich schon eine Gelegenheit ergeben.’
Nach dem Frühstück versucht Aurora noch herauszufinden, wann der Wirt wieder anzutreffen ist. Dazu fragt sie zunächst den Jungen, und wenn er dazu nichts sagen kann, eine der Dienstmägde, die noch mit aufräumen beschäftigt sind.
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Der Junge scheint entweder noch immer nicht sprechen zu wollen oder wirklich nicht dazu in der Lage zu sein, aber mit Gesten kann er Aurora verständlich machen, dass der Wirt nicht erscheinen würde, bevor die Sonne ihre Höchststand nicht überschritten hatte, was noch einige Stunden dauern dürfte.
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“Gut, danke! Dann habe ich ja noch etwas Zeit.”
‘Nur was mache ich in der Zeit...’
Aurora entschließt sich, jetzt am Morgen, wo auf den Straßen doch eher wenig Probleme zu erwarten waren, nocheinmal einen Streifzug durch die nähere Umgebung zu machen, um ihr Bild von der Stadt zu vertiefen und vielleicht noch ein paar mehr Details zu erhaschen. Sie schaut sich auch, aus einiger Entfernung aber nur, nocheinmal diesen ‘Palast’ an, der ihr am Vortag aufgefallen war.
Ansonsten kehrt sie etwa zur Mittagsstunde wieder zum Entermesser zurück, um den Wirt nach Ash befragen zu können. Vielleicht kannte er ihn ja sogar, so häufig war ihre Art nicht und dadurch waren sie natürlich auch auffällig, und wenn nicht, konnte er ihr hoffentlich einige Hinweise geben, wo sie sich am ehesten umhören konnte.
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Die Straßen beginnen sich erst gegen Mittag wieder wirklich zu füllen, denn schließlich fand ein nicht zu unterschätzender Teil des Lebens in Luskan erst in der Dunkelheit statt und so wird der Morgen von den meisten Leuten genutzt um zu ruhen. Dennoch finden sich der eine oder andere Betrunkene, der noch nicht den Weg nach Hause gefunden hat und die Bauern aus dem Umland begeben sich ebenfalls schon in die Stadt um dort einen Teil ihrer Vorräte zu verkaufen oder gegen anderes Lebenswichtiges einzutauschen. Aurora fällt auf, dass viele von ihnen ihre Waren bereits in der Nähe des Südtores abladen und sich gar nicht mehr die Mühe machen zum Markt zu fahren.
Der Palast im Zentrum der Stadt oder besser gesagt, das, was davon übrig ist, denn nur ein Teil des Hauptgebäudes und einer der Flügel sind noch intakt, lässt nur wenig Schlüsse auf seine Bewohner zu, denn die Läden der Fenster sind verschlossen und Aurora kann nichts entdecken, was auf einen Unterschied im Vergleich zum Vortag hindeuten würde.
Als die Wandlerin schließlich ins "Entermesser" zurückkehrt, trifft sie dort auch tatsächlich den Wirt an, der wohl gerade aufgestanden ist. Er steht jedoch nicht einfach hinter dem Tresen sondern übergibt gerade dem stummen Jungen ein Stück Pergament, woraufhin dieser aus dem Gebäude eilt und in den Straßen der Stadt verschwindet.
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Aurora wartet einen kurzen Moment und geht dann auf den Wirt zu.
“Einen guten Tag wünsche ich! Wie ihr euch ja sicher denken könnt, bin ich nicht grundlos in der Stadt. Es ist nunmal, wie soll ich es sagen, nicht gerade ein beliebtes Ausflugsziel. Aber gut, kommen wir zum Punkt. Ich suche jemanden. Jemanden, der sich hier aufhalten soll. Jemanden, mit dem ich gerne sprechen würde, da ich annehme, dass er Informationen hat, die mich sehr interessieren. Es ist tatsächlich nichtmals irgendetwas Aufregendes, sondern die bloße Neugier, die mich treibt. Wahrscheinlich glaubt ihr mir das nicht, aber das tut auch eigentlich nichts zur Sache. Die Sache ist eben, dass ich jemanden suche. Und meine Frage an euch ist, ob ihr mir dabei nicht vielleicht behilflich sein könnt. Ihr kennt doch hier sicherlich viele Leute und wisst vielleicht auch, wo man am besten eine solche Suche beginnen könnte. Vielleicht kennt ihr ihn ja sogar selbst? Es handelt sich um einen Wandler, wie mich. Sein Name ist Ash.”
Unterdessen fischt Aurora aus ihrem Geldbeutel eine Goldmünze hervor und lässt sie zwischen ihren Fingern wandern.
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Der Wirt überlegt kurz, schüttelt dann aber schließlich den Kopf: "Es gibt nicht viele eurer Art in Luskan und einen Ash kenne ich nicht, allerdings wüsste ich jemanden, der euch weiterhelfen könnte. Den Kontakt mit ihm herzustellen würde mich allerdings einiges an Aufwand kosten und dafür bräuchte ich eine entsprechende Entschädigung."
Der zwielichtige Mann setzt ein breites Grinsen auf, die Augen voll und ganz auf die Goldmünze in Auroras Hand fixiert.
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“Und, soll ich den Preis für eure Hilfe jetzt raten, oder verratet ihr ihn mir?”
Aurora hatte natürlich nicht erwartet, dass der Wirt ihr aus purer Freundlichkeit helfen würde.
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Der Wirt scheint einen Moment zu überlegen, mustert die Wandlerin, bevor er dann schließlich antwortet: "Sagen wir 25 Goldmünzen und ich leite euch zu besagter Person weiter. Er wird euch sicherlich helfen können."
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Aurora schüttelt den Kopf.
“Ich fürchte, das kann ich mir derzeit nicht leisten. Dann muss ich mich wohl doch selbst auf die Suche machen. Trotzdem vielen Dank. Vielleicht komme ich ja später nocheinmal darauf zurück.”
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Der Wirt zuckt mit den Schultern und wendet sich ab um sich mit einem seiner halborkischen Wächter zu unterhalten und zwar so leise, dass die Wandlerin nicht weiß, worüber die beiden nun genau sprechen.
Ihr belibt wohl nichts anderes übrig, als sich andernorts auf die Suche nach Ash zu machen.
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Aurora verlässt dann auch ersteinmal wieder das Entermesser, um sich auf den Weg zum Markt zu machen, wo sie am Vortag schon gewesen ist. Die dort ansässigen Händler sollten zumindest auch Kontakt zu diversen Bewohnern der Stadt haben, da es wahrscheinlich eine der wenigen Quellen für frische Nahrung und andere Güter hier ist.
Dort versucht die Wandlerin dann erstmal ihr Glück mit der Frage, ob vielleicht jemand hier einen anderen ihrer Art gesehen habe.
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Es dauert nicht allzu lange, bis Aurora unter den Händlern jemanden findet, der ihr wie es scheint tatsächlich einen Weg zu einem Wandler weisen kann. Dieser scheint schon seid einigen Jahren in Luskan zu leben und zwar in einem der heruntergekommenen Viertel zwischen Pier und Südtor. Mit einer genauen Wegbeschreibung in der Tasche macht sich die Wandlerin dann auch sehr bald auf zu ihrem Ziel.
Schnell stellt Aurora fest, dass der Wohnort des Wandlers wirklich nicht sonderlich gut aussieht. Überall huschen Ratten über die Straße und nagen an menschlichen Überresten, was wohl zu einem nicht unerheblichen Teil zu dem noch strengeren Geruch an diesem Ort beiträgt.
Schließlich steht die Wandlerin vor der klapprigen Holzhütte in der laut Angaben der Händler ein Wandler namens Miror leben soll.
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‘Naja, was sollte man hier schon anderes erwarten...’ denkt sich Aurora, als sie näher an die klapprige Holzhütte schreitet, immer darauf achtend, wo sie hintritt.
Dann klopft sie ersteinmal an die Türe und wartet, ob sich etwas tut.
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Es dauert einige Zeit, bis Aurora von der anderen Seite ein leises "Ja" hört und daraufhin eintritt.
Die Holzhütte ist innen ebenso heruntergekommen, wie außen und abgesehen von einem grob zusammengezimmerten, kleinen Tisch gibt es auch keine weitere Einrichtung. Allein in einer Ecke liegt ein Haufen Stroh und eine Decke auf der ein alter Wandler ruht, der jedoch leise vor ssich hin röchelt und von einer schweren Krankheit gezeichnet ist. Es braucht nicht viel um Aurora zu zeigen, dass er nicht mehr lange zu leben hat.
Das eingefallene Gesicht wendet sich der Wandlerin zu und trübe Augen mustern sie: "Was wollt ihr von einem alten Mann wie mir? Ich habe nichts, das sich zu stehlen lohnt."
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“Ich stehle nicht,” sagt Aurora, als sie im Türrahmen stehenbleibt, um den Alten zu mustern.
“Ihr müsst Miror sein. Man hat mir von euch erzählt. Mein Name ist Aurora, und ich bin auf der Suche nach anderen meines Volkes. Die Suche nach einem gewissen Ash hat mich hier nach Luskan geführt. Aber ihr seid schwer krank, wie ich unschwer erkennen kann. Vielleicht kann ich euch helfen? Ich bin eine recht geübte Heilerin.”
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Miror schüttelt kaum merklich den Kopf: "Willkommen in meinem Heim Aurora. Ich fürchte jedoch ihr könnt mir nicht mehr helfen, ich werde diese Welt schon sehr bald verlassen. Aber habt Dank für das Angebot, nicht viele hätten einem Mann wie mir, der ihnen nichts als Entlohnung gegeben kann, so etwas vorgeschlagen."
Die Worte des Wandlers werden immer wieder von starken Hustenanfällen unterbrochen, die Wellen aus Schmerz durch den Körper des Wandlers zu schicken scheinen.
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“Ihr habt wahrscheinlich Recht damit. Leider. Die Krankheit scheint schon sehr weit fortgeschritten zu sein. Zudem wirkt ihr auf mich, als hättet ihr euch mit diesem Schicksal bereits abgefunden.”
Aurora mustert den alten Wandler noch einen Moment lang, ehe sie fortfährt.
“Kennt ihr denn diesen Ash? Oder andere unseres Volkes? Ich kenne außer mir selbst - und euch jetzt - leider sonst niemanden, der so ist, wie ich. Wo kommen wir her? Wo lebt unser Volk? Es gibt soviele Fragen, auf die ich bislang noch keine Antwort finden konnte. Ihr habt bestimmt schon mehr gesehen, wenn auch sicher nicht nur Gutes, vielleicht könnt ihr mir einen Hinweis geben? Oder eine Richtung deuten?”
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Der Wandler hustet ein weiters Mal und es dauert beinahe eine Minute, bis er sich wieder gefangen hat: "Ich schätze ich kann euch tatsächlich helfen. Auch wenn ich weder diesen Ash, noch einen anderen Wandler in Luskan kenne, so kann ich euch doch den Weg zu jemandem weisen, der dieses Problem für euch lösen könnte. Er ist ein gnomischer Gerber, der sein Geschäft in der Nähe des Flusses hat, nördlich des Marktes. Sein Name ist Nurg und er hat mir vor langer Zeit einmal geholfen jemanden zu finden. Er wird euch sicherlich weiterhelfen können. Ich wünsche euch viel Glück bei eurer Suche, Aurora. Doch lasst es euch gesagt sein, ihr werdet hier nichts finden außer Schmutz und Tod. Doch habt dank, dass ihr so freundliche Worte an einen alten, sterbenden Mann gerichtet habt."
Miror sinkt unter heftigen Hustenanfällen zurück auf sein Lager und nun, da er sich bewegt, kann Aurora auch die schwarzen Pusteln erkennen, die so typisch für seine Krankheit sind. Der geübte Blick der Klerikerin verrät ihr, dass die Male schon vor ein oder zwei Tagen aufgeplatzt sein müssen und als ihre Augen von den Armen wieder zum Gesicht des Wandlers wandern, muss Aurora feststellen, dass sein Blick sich nun starr auf die Decke der Hütte richtet und seine Brust aufgehört hat sich zu heben und zu senken.
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“Vielen Dank, Miror. Und eine gute Reise.”
Aurora wartet noch einen Moment, während sie überlegt, was sie nun tun sollte...
‘Ich hätte ihn vielleicht fragen sollen, was ich mit seinem Leichnam tun soll... am besten wohl verbrennen.’
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Nach kurzer Überlegung kommt Aurora zu dem Schluss, dass sie den Leichnam kaum hier in der Stadt verbrennen kann, und ihn hier begraben dürfte auch kaum möglich sein, zumal ihr dazu das nötige Werkzeug fehlt. Daher schaut sie sich nach einer Decke oder etwas vergleichbarem um, worin sie Mirors Leichnam einwickeln kann, um ihn dann aus der Stadt zu schleppen und draußen zu verbrennen. Da sie es nicht unbedingt eilig hat, sieht sie auch keinen Grund, dem Alten nicht zumindest diese letzte Ehre zu erweisen.
Aurora trifft auch Vorkehrungen, falls die Krankheit ansteckend ist, um sich selbst dagegen zu schützen, so gut sie kann.
Direkten körperlichen Kontakt zu vermeiden hält sie in diesem Zusammenhang auf jeden Fall für ratsam.
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Es kostet die Wandlerin einiges an Kraft Mirors Leichnam aus der Stadt zu schaffen, wobei sie auch den ein oder anderen misstrauischen Blick erntet, allerdings hält niemand Aurora von ihrem Unterfangen ab und so gelangt sie schließlich nach draußen und nachdem sie mühselig Holz für ein kleines Feuer zusammen gesucht hat, vergeht das, was von Miror übrig ist in den Flammen.
Inzwischen steht die Sonne schon wieder sehr tief und die Dämmerung rückt langsam aber sicher näher.
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“Ruhe in Frieden, Miror.”
Aurora bleibt noch eine Weile stehen, ehe sie sich wieder in Richtung der Stadt aufmacht.
Als die Dämmerung einsetzt, beeilt sie sich, um noch zeitig im Entermesser einzutreffen.
‘Das wäre geschafft... aber diesen Nurg werde ich jetzt kaum noch antreffen. Morgen...’
Im Entermesser angekommen, sucht sich Aurora einen Tisch, sofern denn noch ein Platz zu bekommen ist, wo sie ihr Abendbrot und etwas zu Trinken zu sich nehmen kann. Immerhin war der Tag doch zumindest noch etwas anstrengend gewesen.
Anschließend sagt sie dem Wirt, dass sie das Zimmer auch am nächsten Tag noch behalten möchte, und nachdem sie für einen weiteren Tag bezahlt hat, geht sie auf selbiges und legt sich schlafen.
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Der Rest des Tages verläuft ohne sonderliche Aufregungen, wenn man von den Schlägereien im Entermesser mal absieht und Aurora findet schnell Schlaf.
Am nächsten Morgen bietet sich ihr, nachdem sie aufgestanden ist im Schankraum das gleiche Bild wie Tags zuvor, der stumme Junge kümmert sich um die Theke, während einige junge Frauen den Rest des Gesthauses von Unrat und den Überresten der vergangenen Nacht befreien.
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Um ein Frühstück reicher und um weitere drei Silbermünzen ärmer macht sich Aurora schließlich erneut auf den Weg zum Markt, schlendert dort ein wenig umher und schaut sich mal wieder die feilgebotenen Waren an, ohne dass etwas so wirklich ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dann sucht sie das Gebiet am Fluss nördlich des Marktplatzes nach dem Gerberladen des Gnoms Nurg ab.
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Aurora muss sich bei ihrer Suche eigentlich nur vom Geruch leiten lassen, denn obwohl der Gestank in Luskan an und für sich schon verhältnismäßig schlimm ist, so wird es noch unangenehmer je näher man den Läden der Gerber kommt. Eine kleine Gasse beherbergt insgesamt sieben Läden und ein einfacher Blick auf die einzelnen Gebäude klärt auch die Frage welches wohl Nurg gehören könnte.
Denn im Gegensatz zu den übrigen sechs Hütten ist hier die Klinke der Tür deutlich tiefer und alles scheint eher auf jemanden von der Größe eines Gnoms als eines Menschen ausgerichtet zu sein.
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‘Da wären wir...’ denkt sich Aurora. ‘Hoffentlich will der nicht auch gleich mein ganzes ‘Vermögen’ haben.’
Dann geht sie auf die Türe zu und klopft zunächst, um kurz darauf die Klinge herunterzudrücken und sie zu öffnen.
“Hallo! Bin ich hier richtig bei Nurg dem Gerber?”
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Innerhalb des kleinen Ladens wird der Geruch noch schlimmer, allerdings scheint Nurg sein eigentliches Handwerk in mehreren Nebenräumen zu vollführen denn von den Gerbeutensilien lässt sich keines in dem kleinen Raum finden. Es vergehen einige Augenblicke, bis aus einer der Türen ein kleiner Gnom in den Raum tritt, der eine lange Lederschürze trägt. Er mustert Aurora kurz und nickt dann: "Ja, ihr seid hier richtig. Ich bin Nurg. Was kann ich für euch tun?"
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Aurora ist bemüht den unangenehmen Geruch weitestgehend zu ignorieren. ‘Wie hält der das bloß hier aus, haben Gnome keine empfindlichen Nasen? Wahrscheinlich ist ihm sein Geruchssinn schon längst durchgeschmort.’
“Nun, man sagte mir, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Ich suche jemanden. Einen Wandler namens Ash. Oder auch andere meiner Art. Ich komme von Miror, dem ihr wohl vor langer Zeit einmal weiterhelfen konntet. Er gab mir gestern den Rat, euch aufzusuchen, bevor er leider seiner schweren Krankheit erlag.”
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Der kleine Gnom scheint für einen Moment zu grübeln als er den Namen Miror vernimmt, schließlich erscheint jedoch ein Zeichen des Wiedererkennens auf seinem Gesicht: "Ah der alte Miror, ich erinnere mich. Ja, ich habe ihm einmal geholfen und ich denke ich könnte auch euch helfen. Gegen eine kleine Spende von sagen wir zehn Goldmünzen kann ich für euch den Kontakt zu jemandem herstellen, der ales und jeden in dieser Stadt finden kann."
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Aurora nickt verhalten. 10 Goldmünzen waren immer noch ein stolzer Preis, aber umsonst würde sie an die Informationen sicher nicht kommen, die sie suchte, und hier war sie sich einigermaßen sicher, dass es zumindest kein völliger Halsabschneider war, wie der Wirt im Entermesser.
“Das erscheint mir fair. Einverstanden. Ich hoffe nur, dass ich diese Person dann auch noch bezahlen kann. Meine Geldmittel sind bald erschöpft. Aber gut, das ist natürlich ein Problem, mit dem ich mich beschäftigen muss.”
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Der Gnom nickt und nimmt das Geld dankbar entgegen. Dann mustert er Aurora noch ein zweites Mal: "Ich werde den Kontakt herstellen und er wird euc eine Nachricht zukommen lassen, wann und wo ihr ihn treffen sollt. Wie ich bereits sagte findet er alles und jeden in Luskan. Er wird also keine Schwierigkeiten haben euch zu finden. Es dürfte auch nicht allzu lange dauern, vermutlich werdet ihr heute Abend wissen, wann und wo ihr ihn treffen sollt."
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“Ihr habt meine Neugier auf jeden Fall geweckt, soviel vermag ich zu sagen. Vielen Dank für die Hilfe! Ich bin gespannt, wie es nun weitergehen wird.”
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Aurora verlässt das Geschäft des Gnoms und läuft einige Stunden lang durch die Straßen Luskans. Als sie gerade auf dem Weg in Richtung des Südtores ist taucht wie aus dem Nichts ein Bettler vor ihr auf und steckt ihr einen kleinen Brief zu, in dem Folgendes zu lesen ist: Zur Dämmerstunden in einem kleinen Lagerhaus an der Brücke die einst zum Nordtor führte. Seid pünktlich.
Für die Wandlerin besteht kein Zweifel, dass dies eine Nachricht von ihrem Kontakt sein muss und dass dieser ihr vielleicht sagen konnte wo sie Ash oder andere Mitglieder ihres Volkes finden konnte.
Den Rest des Tages verbringt die Wandlerin in gespannter Erwartung de Treffens mit der Person, die ihr vielleicht weiterhelfen konnte mehr über ihr Erbe zu erfahren.
Zu gegebener Zeit macht sie sich schließlich auf zu den Überresten des Brücke. Der Gestank so nah am Mirar ist beinahe unerträglich, denn auch hier, wo die Reste der ehemals so herrlichen Steinbrücke im Wasser liegen und wie Felsen aus der dunklen Brühe ragen, hat die Verderbnis der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Auf der anderen Seite des Flusses kann man das erkennen, was einmal die Befestigungsanlagen des Nordtores gewesen sein müssen, doch die Wandlerin kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass irgendjemand oder etwas sie die ganze Zeit über aus den Ruinen der umstehenden Gebäude heraus beobachtet. Also geht sie, als es langsam zu dämmern beginnt, zu dem Lagerhaus in dem das Treffen mit dem Kontakt stattfinden würde.
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