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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Sternenblut => Thema gestartet von: Sternenblut am 01.11.2009, 22:39:54

Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 01.11.2009, 22:39:54
Der Markt war noch immer voll, obwohl es schon Abend wurde. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die untergehende Sonne den Himmel in ein glutrotes Meer verwandelte - so, wie es jeden Abend für einige Minuten geschah. Mika führte ihr Pferd langsam durch die Besuchermengen, Schritt für Schritt in Richtung des Stadttors. Hinaus aus Himmelstor, hinein in ein neues Leben. Wie auch immer dies aussehen mochte.

Sie vermied die großen Straßen, aus Angst, dass irgendjemand sie wiedererkennen würde. Sie war heute ohnehin etwas angespannt, und wollte keine weitere Aufregung erleben. Die letzte Nacht wurde sie von seltsamen Träumen geplagt. Immer wieder hatte sie ein Pferd vor sich gesehen, ein wunderschönes Tier, das sie mit flehentlichem Blick angesehen hatte.

Mika schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Es waren nur Träume gewesen. Und es war gewiss nicht das erste Mal, dass sie seltsame Dinge geträumt hatte.

Auf einmal wurde sie von etwas zur Seite gestoßen. Sie hörte ein Knurren, direkt neben sich. Einen Augenblick später spritzte aus einer Pfütze keinen Schritt von ihr entfernt das Wasser hoch, als wäre jemand hineingetreten. Danach geschah nichts weiter - es war, als hätte sie sich alles nur eingebildet.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 02.11.2009, 00:13:18
Mika schleicht fast durch die Gassen ihr Kindheit und Jugend, doch niemand der sie und ihren Hintergrund kennt, würde sich darüber wundern. Sie ist eines von vielen Kindern eines armen Tischlers und erst seit wenigen Wochen wieder aus dem Stadtgefängnis entlassen worden und läuft nun mit einer Ausrüstung herum, die sich nur ein reicher Schnösel hätte leisten können. Der Unterschied zu einem stinkreichen Fatzke ist, dass sie fast kein Bargeld mehr hat, weil sie ihr ganzes "Erspartes" auf den "Kopp gekloppt" hat.
Irgendwie ist es seltsam für Mika, nicht nur, dass sie sich durch ihre Stadt stiehlt, durch welche sie normalweise geschlendert oder manchmal auch gerannt ist. Am seltsamsten war jedoch der Gedanke, dass sie diese Stadt, Mutter, Vater und ihre Geschwister - nach einem schönen und wohl für lange Zeit letzten Nachmittag - zurücklässt und allesamt so bald nicht wiedersehen wird. Der alte Wächter hatte ihr gesagt, dass seine Tochter alle Jahre mal vorbeikommt. Sie hat ein etwas mulmiges Gefühl dabei, wenn sie daran denkt, ihre Familie so lange nicht mehr zu sehen, im Gefängnis hatte sie immerhin auch regelmäßig Besuch gehabt.
Ach, was soll´s Denkt Mika und richtet sich dann auf einmal auf und geht dann plötzlich sicheren Schrittes weiter, mit breiter Brust der Zukunft entgegen. Was sollte ihr schon passieren. Was ihren Eltern. Es war doch alles gut. Nichts ist, weshalb sie sich Sorgen machen müsste.

Dann kommt die Unsicherheit plötzlich wieder und es ist nicht der dumme Traum, der sie diesmal aus der Bahn wirft, sondern das nasse Hosenbein und die Tropfen auf ihren Stiefeln, alles von aufgespritztem Pfützenwasser, aus einer Pfütze, durch die jemand gerannt sein muss, obwohl niemand zu sehen ist. Kurz schaut sich Mika um und fragt sich, ob hier etwa Magie am Werk ist. Hohe Magie, nicht die Taschenspielertricks, welche sie beherrscht.
Schnell schaut sie sich unsicher um, ob es weitere Spuren gibt, die daraufhin weisen, dass jemand gerade an ihr vorbeigerannt ist. Während ihre Augen erst am Boden nach Spuren suchen (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg550211.html#msg550211) und dann nach weiteren Spritzwasser und sich plötzlich umschauenden Personen, die ein ähnliches Gespenst bemerkt zu haben, wandelt sich der Anflug von Angst in Neugier.
Dieser Neugier folgend sperrt sie auch ihre Ohren auf, um vielleicht zu hören, ob sich irgendwohin schnelle Schritte entfernen. Wenn es ihr möglich ist, so will sie versuchen den Spuren, welche sie findet, zu folgen. Der Plan möglichst schnell die Stadt zu verlassen, wird erstmal spontan nach hinten geschoben. Ein paar Minuten früher oder später werden nicht den Unterschied machen.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 02.11.2009, 15:16:19
Tatsächlich konnte Mika keine zwanzig Schritt entfernt einen weiteren Passanten entdecken, der scheinbar von jemandem angerempelt wurde. Als der Elf sich umdrehte, war hinter ihm jedoch niemand zu sehen.

Ein Blick auf den Boden offenbarte einige nasse Fußspuren. Obwohl Mika keine Fährtenleserin war, konnte sie erkennen, dass es sich nicht um Stiefelspuren handelte. Zumindest bei den ersten Spuren direkt nach der Pfütze konnte sie grob die Form eines humanoiden Fußes erkennen. Nach einigen Metern jedoch verlor sich die Spur.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 02.11.2009, 15:45:47
Einen Versuch will Mika noch unternehmen. Zuerst einmal stimmt sie eine kleine Melodie an, woraufhin sich schwache Magie um sie herum sammelt und ihre Wirkung entfaltet. Als der kurze Gesang endet, sollte Mika sehen können, ob hier Magie vor Kurzem am Werke war und vielleicht auch, die magischen Spuren einer Person, die unsichtbar ist. Es muss Magie dabei sein, denn zu viele Fakten sprechen gegen eine Sinnestäuschung.
Dann würde die junge Frau, auch wenn es mehr als aussichtslos erscheint, bis auf Höhe des Elfens und sich dann dort umschauen, wie auch auf dem Weg dorthin. Sie sucht (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg550317.html#msg550317) nach weiteren Pfützen um, in welche der unsichtbare Läufer in seiner Eile getappt sein könnte.

Wenn das nicht klappt, dann heißt es weitergehen, Ohren offen halten und in Gassen spähen, in der Vermutung, dass der Unsichtbare nach seiner Flucht wieder zurück in die Welt des Lichtes zurückgekehrt ist und für Mika´s Augen erkennbar wird. Die Zeichen, nach denen die junge Bardin schauen muss, wären eindeutig.
Die junge Frau wird der Straße folgen und dann dabei nach pumpendem Atem lauschen und nach Personen suchen, die schwer atmen und nackte Füsse haben. Wenn sie auf ihrem Weg dergleichen nicht entdeckt, dann wird es wohl besser sein, einfach die Stadt zu verlassen, wie sie es vorgesehen hat.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 02.11.2009, 15:49:47
So sehr sie sich auch anstrengte, konnte Mika doch keine weiteren Spuren des vermeintlichen Unsichtbaren finden. Und die einzige Ausstrahlung von Magie, die sie finden konnte, war ein Ring, den ein offensichtlich sehr reicher Schmuckhändler am Finger trug. Dies musste ein echter, magischer Gegenstand sein - sie hatte bereits Geschichten gehört, dass es so etwas gab!
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 02.11.2009, 16:44:26
Boah, haha. Denkt Mika, als sie den magischen Ring entdeckt, muss dann aber ehrlich in Gedanken hinzufügen. Aber an das Ding komme ich nicht ran. Dazu bin ich nicht gut genug. Außerdem wollte ich damit aufhören. Lieder sind jetzt mein Brot, genauso wie geschickte Finger, die jetzt aber nur noch über Saiten tanzen und nicht mehr in fremde Taschen krammen.
Dann macht die Bardin in Gedanken ein kleines Knäuel aus dem, was sie gerade gesehen, gespürt und gehört hat, und schmeißt es über eine imaginere Schulter. Darüber sie mehr Gedanken als nötig zu machen, wird wohl wenig bringen.

Nun lenkt Mika ihre Schritte wieder zielgerichtet gen Stadttor, um ihre Stadt, ihre Familie, aber vor allem ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, in der Hoffnung, dass es draußen in der großen weiten Welt besser klappt, ohne weitere Gefängnisaufhalte. Zuerst, so fürchtet sie ein wenig, muss sie hoffen, dass sie aus der Stadt kommt und nicht gleich wieder zurück ins Gefängnis geht, weil irgendeine Wache vielleicht auf die Idee kommt, sie zu fragen, woher sie ihren Besitz hat.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 03.11.2009, 13:23:13
Auf ihrem weiteren Weg bemerkte Mika zunächst keine ungewöhnlichen Ereignisse mehr. Was auch immer sie gerade erlebt hatte, es hatte ganz offenbar nichts mit ihr zu tun, und vermutlich würde sie auch nie wieder etwas von dem seltsamen Phänomen mitbekommen.

Es war noch ein gutes Stück bis zum Tor, und sie wollte auf jeden Fall vor Einbruch der Dunkelheit in das Händlerlager kommen. Es befand sich eine gute halbe Stunde vom Stadttor entfernt: Ein Sammelplatz für alle Händler, die noch auf dem Weg zum Markt waren oder schon wieder auf dem Rückweg in ihre Heimat. Während des Weißen Marktes war das Händlerlager regelmäßig so etwas wie ein kleiner Vorort der Stadt, der sich in Nichts auflöste, wenn der Markt vorüber war.

Auf einmal blieb sie stehen. Aus ihrem Augenwinkel hatte sie irgendetwas gesehen, das sie irritiert hatte, aber sie brauchte einen Moment, um herauszufinden, was es war.

Keine zehn Schritt von ihr entfernt stand ein hässlicher, raubeiniger Mensch vor dem Hintereingang einer Gaststätte - Suarls Fleisch-Kantine -, hielt ein Pferd am Zügel, das er sich ganz bestimmt niemals hätte leisten können, und verhandelte mit einem dicklichen, kleinen Mann, der ein großes Fleischermesser in der Hand hielt.
Das Pferd blickte zu ihr, sah sie mit flehendem Blick an. Es war das Bild aus ihrem Traum - und zwar bis ins letzte Detail.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 03.11.2009, 14:32:33
Ohhh. Denkt Mika, als sie das Pferd sieht und es erschreckenderweise wiedererkennt. Die junge Bardin hatte bisher wenig mit Pferden am Hut, weshalb es sehr seltsam ist, eines zu entdecken, was vertraut wirkt. Schnell weiß sie auch woher sie das Tier kennt.
Ihr nächster Blick gleitet zu den Männern herüber, dem "Besitzer" des Pferdes und dem interessierten "Pferdeliebhaber".
Was sind das denn für Gestalten? Denkt Mika angesichts dessen, was sie sieht, nämlich einen hässlichen Mann und den grobschlächtigen Typen mit einem Messer. Kurz nachdem sie das gedacht hat, wird ihr alles mit einem Mal viel klarer. Der Bursche mit dem Messer ist Suarl und er will neues Fleisch für seine Kantine. Der hutzlige Mann daneben ist ein Lieferant.
Warum schaut mich das Pferd so an? Denkt Mika, die inzwischen stehen geblieben ist, und wieder auf das Pferd schaut. Können Pferde so schauen? Egal, ich muss dem armen Tier helfen. Nur wie?
Zuerst einmal will sie näher an die Szene heran, um zu lauschen (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg550595.html#msg550595), um eine Idee zu bekommen, aber noch auf dem Weg kommt sie Mika ganz von selbst zugeflogen. Nun tritt Mika noch offensichtlich an das Tier heran und sagt laut und vernehmlich, mit einer Stimme die Bewunderung zum Ausdruck bringt: "Das ist aber ein schönes Tier." Mika, die ganz plötzlich am heutigen Tag zur großen Pferdeliebhaberin aufgestiegen zu sein scheint, hofft damit, die Aufmerksamkeit des hässlichen Mannes auf sich ziehen zu können.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 03.11.2009, 14:50:51
Es fiel Mika leicht, das Gespräch zu belauschen, denn die beiden Männer gaben sich keine Mühe, leise zu sprechen.

"Ja ja, Karlon, da magst du ja Recht haben", erklärte der Schlachter, "aber das hier ist eben keine Gaststätte der Schönen und Reichen, hierher kommen genau so hässliche Kerle wie du und ich. Und Leuten wie uns kann ich nunmal keine Pferdefleischsuppe für fünf Silbermünzen andrehen, soviel haben die Leute hier nicht. Das weißt du selbst."

Verärgert schüttelte Karlon seinen Kopf. "Du kannst das Fleisch doch auch räuchern, und für besondere, wohlhabende Gäste aufheben. Ehrlich, Suarl, dieses Pferd ist mindestens fünfzehn Goldmünzen wert! Feinstes Muskelfleisch, kaum Fett."
Bei diesen Worten schlug er dem Pferd unsanft ein paar Mal auf die durchtrainierte Brust.

Der Schlachter zuckte entschuldigend mit den Schultern, und wedelte dabei gefährlich mit seinem Messer herum. "Dann musst du es zu einem Züchter bringen, wenn du davon so überzeugt bist. Ich kann dir sieben geben, nicht mehr. Das ist mein letztes Angebot."

In diesem Moment mischte sich Mika in das Gespräch ein. Suarl nickte ihr kurz freundlich zu, während Karlon sie argwöhnisch anstarrte, ohne zu grüßen. "Hast du ein Problem, Kleine?"
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 03.11.2009, 15:05:13
"Nein, ich habe kein Problem werter Herr. Ich habe nur euer Pferd bewundert. Ein sehr schönes Tier." Antwortet die junge Bardin dem unfreundlichen Mann, umso freundlicher.
Nochmal schaut sie das Tier an und begutachtet es mit einem schnellen Blick, bevor sie sich wieder dem Besitzer des Tieres zuwendet, der es mit Sicherheit irgendwo gestohlen hat: "Guten Tag, die Herren." Müht sie sich der Höflichkeit, die der Hässliche nicht verdient, genüge zu tun, und fügt hinzu: "Ich kam gerade nicht umhin euer Gespräch zu hören und habe mitbekommen, dass ihr es für fünfzehn Goldmünzen gern verkaufen wollt. Ein stolzer Preis, aber ich wäre bereit ihn zu zahlen." Mit einem freundlichen Lächeln schaut sie den Mann an und bemüht sich darum, sich nicht anmerken zu lassen (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg550617.html#msg550617), dass sie für ihr Pferd ein Mehrfaches hat hinlegen müssen. Sie will das Tier gerne retten, aber auch nicht unbedingt zu jedem Preis, vor allem deshalb nicht, weil sie gar nicht weiß, was sie mit zwei Pferden anfangen soll.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 03.11.2009, 15:29:03
Überrascht sah der hässliche Mann Mika für einige Sekunden an, blickte unschlüssig zu dem Schlachter, und dann wieder zu Mika. Schließlich nickte er.

"Siehst du, Suarl, da hast du jemanden, der den Wert einer Ware zu schätzen weiß. Fünfzehn, sofort bar auf die Hand, abgemacht."

Mit diesen Worten hielt Karlon der Bardin seine Hand hin, um den Handel zu besiegeln.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 03.11.2009, 15:45:43
Das freundliche Lächeln im Gesicht der Bardin bleibt erhalten, als sie nach der Hand des Mannes greift und einschlägt. "Abgemacht!"
Berührungsängste hat Mika nicht, denn sie hat sicher ekligere Sachen schon in der Hand gehalten, die sich Hand schimpften. Außerdem hat der hässliche Typ darauf verzichtet vorher in die Hand zu spucken, wie es manch andere "Geschäftsleute" gerne tun.
Danach wendet sich Susi von dem Mann ab und holt ihren Rucksack nach vorne, damit sie an ihr Geld heran kommt. Fünfzehn Goldmünzen fördert sie daraufhin zu Tage um das Geld dem Mann zu überreichen. Ihm hält sie dann kurz darauf auch beide Hände hin, in einer liegen fünfzehn Goldmünzen, die andere warte darauf, dass ihr die Zügel gereicht werden.
Wenn der Handel von Statten gegangen ist, würde die junge Frau noch eine weitere Goldmünze aus dem Rucksack holen, ohne diese offen zu zeigen, und dann dem Wirt der Kantine in die Hand drücken. Dieser Geste fügt sie folgende Worte hinzu: "Als kleine Entschädigung dafür, dass ich in euer Geschäft hereingeplatzt bin."
Wenn sie nun Besitzerin von zwei Pferden ist, würde sie sich von den Männern verabschieden und ihnen wünschen: "Einen schönen Abend noch die Herren."

Wenn alles reibungslos klappen sollte, woran Mika die ganze Zeit ein wenig zweifelt, würde Mika verschwinden und zwar schnurstracks, bevor sich vielleicht doch noch Probleme finden. Jetzt will sie sich nicht mehr aufhalten lassen, sondern endgültig raus aus der Stadt.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 04.11.2009, 13:43:01
Tatsächlich verläuft der Weg bis zum Tor problemlos. Niemand hält sie auf, niemand, den sie kennt, begegnet ihr. Doch am Tor selbst scheint etwas nicht zu stimmen: Hunderte von Leuten stehen vor dem Tor, während ein Wachmann auf einem Podest zu den Leuten spricht und mit beruhigenden Gesten versucht, die offensichtliche Aggression der Menge ein wenig abzufangen.

Einige Dutzend Soldaten stehen um die ganze Menge verteilt, offensichtlich bereit, einzugreifen, sollte es nötig werden.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 05.11.2009, 17:55:31
Die junge Bardin weiß zwar nicht recht, was sie mit zwei Pferden anfangen soll, trotzdem freut sie sich, das zweite Exemplar erstanden zu haben, denn es wäre viel zu schade, um es unter ein Fleischermesser zu schicken. Jetzt muss sie sich bei Gelegenheit nur überlegen, welches von beiden Tieren sie behält, denn zwei Stück kann sie nicht gebrauchen. Auf jeden Fall, so ihre Überlegung, stehen ihre Chancen gut, dass sie ein Geschäft aus der ganzen Sachen machen kann, denn das Pferd aus ihrem Traum, war mal richtig billig.
Aber das ist alles nicht mehr ganz so wichtig, als sich Mika dem Tor nähert

Als Mika das Treiebn beim Tor entdeckt, strebt sie weiter dorthin, um zu sehen, ob es nicht doch noch einen Weg nach draußen gibt. Vielleicht, auch wenn es nicht so aussieht, kann sie in dem ganzen Trubel weitgehend unbemerkt die Stadt verlassen, denn dies wäre ihr das liebsten. Als eine Person, die aus der Stadt raus will und somit keine neue Arbeit für die Wächter verspricht, sollte das Ganze wenig Probleme darstellen.
Außerdem will Mika wissen was los ist, deshalb sperrt sie ihre Ohren auf, während sie sich dem Tor mit ihren zwei Pferden nähert. Dabei ist sie ganz erstaunt darüber, was überhaupt alles passiert. Der Weg zum Stadttor ist ungewohnt aufregend. Erst die unsichtbare Gestalt, dann das Pferd aus ihren Träumen und nun offensichtlich ein Aufruhr.

Während Mika hofft etwas aufschnappen zu können, überlegt sie (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg551250.html#msg551250), wo das nächste Stadttor ist, über welches sie, ohne größeren Umweg, zum Händlerlager gelangen kann.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 05.11.2009, 22:25:57
Auf der südwestlichen Seite der Stadt, an der Mika sich jetzt befand, gab es nebem dem Haupttor noch ein Tor, über das kleine Schiffe und Boote in die Stadt hineinkamen. Der Himmelsfluss endete hier in einem großen Hafenbecken, etwa zweihundert Schritt vom Haupttor entfernt. Auch dort hatten sich Wachen versammelt, jedoch bei weitem nicht so viele wie am Haupttor.

Das einzige andere Tor der Stadt lag im Osten - es würde mindestens eine halbe Stunde dauern, dorthin zu kommen.

Als die Bardin näher kam, erfuhr sie schnell, was hier eigentlich los war. Der Soldat sprach beruhigend auf die Menge ein:

"So hört mir doch zu, die Sperrung des Tors ist zu eurem eigenen Schutz. Draußen ist eine Horde wilder Tiere unterwegs, die sich mit einer Tollwut-ähnlichen Krankheit angesteckt haben. Es wurden bereits mehrere unschuldige Reisende angegriffen. Die Wache kümmert sich um das Problem, und nicht nur das, sogar ein Paladin der Sonne ist vor den Toren und jagt die Tiere, um die Bewohner von Himmelstor zu beschützen!"

"Aber die Sonne geht bald unter!" gab es einen Zwischenruf, der leises Gelächter hervorrief.
"Genau!" rief jemand anders. "Und ich will zu meiner Familie, die im Händlerlager ist!"
"Was ist eigentlich mit den Leuten, die noch draußen sind? Wer beschützt die?"

Der Wachmann auf dem Podest holte tief Luft. Man hörte seiner Stimme an, dass er derartige Erklärungen offenbar schon eine ganze Weile abgab.

"Wer noch vor dem Tor ist, wird über das Schiffstor in die Stadt gebracht. Wir sammeln die Leute auf einzelnen Booten und bringen sie dann gesammelt rein. Zum Händlerlager haben wir eine ganze Kompanie von Soldaten geschickt, die dort heute Nacht Wache halten. Es ist für alles gesorgt!"

Es war offensichtlich, dass die Worte des Soldaten die Menge zwar im Zaum hielten, die Stimmung aber dennoch äußerst schlecht war.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 06.11.2009, 09:07:56
"Na klasse." Denkt Mika, die gedacht hatte, dass das Problem sein würde in die Stadt hinein zu kommen. Aber offensichtlich geht es nicht nach Draußen. Damit ist die Reise für Mika quasi hier zu Ende und das nicht, weil ein Wächter sie erkannt und unangenehmen fragen gestellt hat.
Nun würde Mika zu gerne wissen, ob sie vielleicht bei Tage das Tor durchstreiten dürfte, trotz der wilden Tieren. Muss aber deutlich mit sich ringen, denn ihr Hauptansprechpartner wäre im Falle des Falles einer der Wächter und mit einem der Wächter mag sie nciht sprechen, aus Angst widererkannt zu werden.

Es dauert ein Weilchen, in der Mika noch ein wenig lauscht, ehe sie sich dann doch einen Ruck gibt und zu einem Wächter geht, der ihr nach Möglichkeit nicht selbst bekannt vorkommt. Diesen Mann will sie, nach einem kleinen Knicks und einem kurzen Gruß Fragen: "Werter Herr, könnt ihr mir sagen, wann die Tore wieder für den Verkehr geöffnet werden?" Die junge Bardin versucht möglichst selbstsicher zu wirken, um keinen zusätzlichen Verdacht auf sich zu lenken, denn es ist nur logisch, dass eine Person, die Angst vor der Wache hat, etwas ausgefressen haben muss. "Und wäre es dann möglicherweise auch möglich der Wache zu helfen? Es wäre sicherlich im Interesse aller, solche Hilfestellung geben zu können, um das Problem schnell aus der Welt zu schaffen."
 
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 09.11.2009, 10:06:41
Der Wachmann schenkte Mika nur wenig Aufmerksamkeit, die meiste Zeit über lag sein Blick auf der unruhigen Menschenmenge. Im Hintergrund hörte Mika, wie der Soldat auf dem Podest auch weiterhin Fragen beantwortete.
"Nein, das ist ganz Aufgabe der Stadtwache. Ich weiß selbst nichts genaues, aber man hat wohl speziell ausgebildete Soldaten geholt. Die Tierchen scheinen richtig gefährlich zu sein. Ich glaube, es gab sogar schon Tote."
Kurz blickte der Soldat zum Tor, und zuckte dabei mit den Schultern. "Keine Ahnung, wann die Tore geöffnet werden. Ich denke ja, spätestens morgen früh. Wenn nicht, haben wir hier ein ernsthaftes Problem. Das andere Stadttor ist ja auch gesperrt. Und dann gibt's da noch diese Gerüchte mit dem Mörder in der Stadt, und..."
Mitten im Satz unterbrach sich der Wachmann. Leicht erschrocken schüttelte er den Kopf. "Äh, also, wirklich nur Gerüchte, Ihr wisst ja, was die Leute alles so erzählen. Soweit ich weiß, ist da nichts dran."
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 09.11.2009, 13:00:15
"Vielen Dank." Sagt Mika zu dem Wachmann, der offensichtlich jetzt und auch die nächsten Tage ganz andere Probleme hat, als ihr Beachtung zu schenken.
Dann wendet sie sich von dem Mann und auch dem Stadttor ab und trottet unverrichteter Dinge fort, in der Hoffnung, dass sie dann wenigstens Morgen in der Früh die Stadt verlassen kann. Heute Abend, vor allem mit zwei Pferden, wird sie dazu sicherlich nicht kommen.

Während sie geht, fragt sich Mika, wie sie sich dann vielleicht auf Morgen vorbereiten sollte. Ob sie nicht vielleicht Fleisch kaufen sollte, was sie den wilden Tieren vorwerfen kann, bevor sie sich vielleicht daran machen ihre Tiere oder gar sie selbst anzufreifen. Über den Mörder denkt sie wenig nach. Es gibt keinen Grund sich an ihrer Familie zu vergreifen, denn dort gibt es nicht viel zu holen. Sie selbst meint, dass sie diese Nacht wohl problemlos überstehen wird, davon abgesehen, dass sie sich zur Not zu helfen weiß. Es ist nicht so, als wäre ihre Waffe ein Schmuckstück.

Langsam aber zielsicher, geht Mika zurück zum Haus ihrer Eltern und überlegt dabei, was sie mit den Tieren machen kann. Es könnte etwas schwierig werden, sie unterzubringen. Sie fragt sich, ob sie nicht vielleicht doch in ein Gasthaus gehen sollte. Dort, dies müsste sie aber zugeben, würde sie sich dann weniger sicher fühlen. Im Handwerksviertel, unter Leuten die täglich für ihr Leben arbeiten, würde sie sich sicherer fühlen, dort, wo es nicht viel zu holen gibt, außer dem Leben selbst. Und was hat jemand davon Menschen umzubringen? Nichts. Nichts wenn er nicht auch rauben kann, was bei ihren Eltern und vielen anderen im Viertel der Fall ist.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 10.11.2009, 12:56:47
Zurück in ihrem Heimatviertel, bemerkte Mika bald, dass etwas nicht stimmte. Die Bewohner des Viertels schienen unruhig, viele hatten sich in kleinen Grüppchen versammelt und tuschelten leise. Die Bardin beschleunigte ihren Schritt, bis sie schließlich am Haus ihrer Eltern ankam.

Sie spürte Erleichterung, als sie ihren Vater vor ihrem Elternhaus erblickte. Doch dann zögerte sie. Er unterhielt sich mit einem Wachmann. Weitere Soldaten hielten sich am Nachbarhaus auf. Als Mika näherkam, konnte sie erkennen, dass jemand eine weiße Leinendecke über einen Körper gelegt hatte, der vor dem Haus ihrer Nachbarn auf der Straße lag. An mehreren Stellen waren rote Flecken durch den Stoff gedrungen.
Die Marktstände in der näheren Umgebung hatte man abgebaut. Die meisten Leute, die hier auf dem Markt waren, interessierten sich weit mehr für die Arbeit der Stadtwache, als für Geschäfte auf dem Markt.

Gesichter tauchten vor Mikas innerem Auge auf. Goldoar Finneran, der elfische Seilmacher, war das Oberhaupt der benachbarten Familie. Er war Mika immer unnahbar erschienen, aber auf seine Weise dennoch freundlich. Seine Frau Tyria war offener, und hatte sie als Kind oft mit besonderen Süßigkeiten verwöhnt, elfische Spezialitäten, die sie selbst hergestellt hatte. Sie hatten zwei Kinder, ihren Sohn Finlaran, der mit seinen vierzig Jahren nach elfischen Maßstäben immer noch jung war, und die geistig zurückgebliebene Tochter Mereia, die zwar im gleichen Alter war wie Finlaran, Mika aber als Kind oft eine Spielgefährtin gewesen war. Mereia war zwar mit vielen einfachen Dingen überfordert, aber sie hatte das Talent, jeden zum Lachen zu bringen. Finlaran hingegen war ein Draufgänger, der mit seinem Übermut sogar die meisten Menschen übertraf - nicht zuletzt, weil er zu Mereias Beschützer geworden war.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 10.11.2009, 13:12:35
Schnell bindet Mika ihre Pferde beim Haus ihres Vaters an. Geht kurz in hinein, um ihren Rucksack abzulegen. Sekunden später ist Mika zurück auf der Straße und mit eiligen Schritten auf dem Weg zu ihrem Vater. Der Wachmann ist ihr herzlich egal, auch wenn sie besser darauf verzichten sollte, allzu großen Kontakt zu diesen zu pflegen, weil sie immer Angst haben muss etwas Ärger zu bekommen - aber wenn niemand den Großteil ihrer guten Ausrüstung sehen kann, sollte nicht passieren.

"Papa?! Was ist los? Was ist passiert?" Fragt Mika hastig und packt ihren Vater am Hemd. "Was ist passiert?" Fragt sie nochmal und wieder klingt der Ton ihrer Stimme weinerlich.
Aus großen wässrigen Augen schaut Mika ihren Vater an und ahnt schon, was passiert ist, und will es doch nicht wahr haben.
"Es gibt einen Mörder in der Stadt und dort liegt einer unserer Nachbarn tot am Boden, in seinem eigenen Blut. Das kann nicht sein. Das darf nicht sein." Denkt Mika verzweifelt und ihr wird ganz anders.
Schnell, ohne ihrem Vater eine Chance zu geben sich zu wehren, nimmt sie ihn in die Arme, drückt ihn ganz fest und beginnt richtig zu heulen.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 10.11.2009, 13:39:41
Ohne große Worte nahm ihr Vater Mika in die Arme, und hielt sie eine ganze Weile fest, bevor er sprach.
"Mereia... sie war... sie ist tot, Mika. Finlaran ist schwer verletzt. Er wollte den Mörder aufhalten. Er muss eine Bestie sein. Was er mit Mereia gemacht hat... und Finlaran... ich habe gesehen, wie er durch die Gegend geschleudert wurde. Als wäre er ein kleines Tier, wehrlos und schwach."
Mika war sich nicht sicher, ob die Wut in der Stimme ihres Vaters stärker war, oder die Trauer. Schließlich ließ er seine Tochter wieder los, fasst sie an den Armen, und sah sie mit feuchten Augen an.
"Mika, du musst aus der Stadt verschwinden. Das war nicht einfach nur irgendein Wahnsinniger. Niemand hat ihn gesehen, Mika, obwohl es direkt hier geschah, mitten auf dem Markt. Es muss jemand sein, der dunkle Künste beherrscht."
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 10.11.2009, 14:43:29
Als Mika hörte, dass es die arme Mereia getroffen hat, die sowieso schon genug gestraft war in ihrem kleinen Leben, wurde das Schluchzen noch lauter. Kurz darauf endet es aber, nämlich dann, als ihr Vater ihr erzählt, dass niemand den Mörder gesehen hat, obwohl jeder ihn gesehen muss.
Vollkommen perplex schaut Mika ihren Vater mit geöffneten Augen an. Die Szene wird nur von kurz unterbrechenden Seufzer gestört, die sie schlichtweg nicht unterdrücken kann, die immer kommen, wenn sie gehuelt hat.
"Ich habe den Mörder." Sagt Mika nach einige Sekunden, bevor sie richtig stellt. "Falsch, ich habe ihn nicht gesehen, aber ich habe ihn bemerkt. Als ich auf dem Weg zum Stadttor war. Etwas rannte an mir vorbei. Ich konnte aber nichts sehen. Aber es lief durch ein Pfütze und spritzte Wasser auf, das mich traf. Auch konnte ich wenige Meter weit den Spuren des unsichtbaren menschenähnlichen Wesen folgen. Aber Magie, da bin ich mir sicher, war nicht im Spiel. Ein Elf auf der Straße, der offensichtlich angerempelt wurde, hat es auch bemerkt. Ich wollte es aus Neugier verfolgen. Aber ich konnte nicht." Die junge Frau schluckt schwer und atmet dann mehrmals tief durch.
"Die Stadt ist übrigens zu, wir sitzen hier fest und unter uns ist ein Mörder. Vor der Stadt sind lauter wilde Tiere. Sie müssen schon grundlos Menschen angegriffen. Die Händler vor der Stadt werden hier herein gebracht und niemand darf nach draußen. Aus Sicherheitsgründen." Das hier niemand sicher ist, wird jedoch aus den Geschehnissen hier klar, das Glück aller Personen hier ist, dass der Mörder offensichtlich Angst bekommen hat, wovor auch immer, und weggerannt ist und sich nicht unter den Menschen hier versteckt hält.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 10.11.2009, 14:58:01
Mit starrem Gesichtsausdruck hörte Mikas Vater seiner Tochter zu. "Die Tore sind zu? Das kann doch kein Zufall sein..."
Nun mischte sich auch der Soldat in das Gespräch ein. Erst jetzt bemerkte Mika die feinen Gesichtslinien, den schlanken Körperbau und die leicht spitzen Ohres des Mannes - es musste sich um einen Halbelf handeln. Er wischte sich einige seiner langen blonden  Strähnen aus dem Gesicht, als er sich an Mika wandte.

"Wo genau habt Ihr das erlebt? Und wie lange ist es her?"
An Mikas Vater gewandt, bemühte sich der Wachmann um eine gefasste Haltung, auch wenn offensichtlich war, dass ihn die Situation durchaus aufwühlte. "Bitte zieht keine voreiligen Schlüsse. Von den wilden Tieren habe ich gehört, da besteht kein Zusammenhang. Spätestens morgen früh dürften die Tore wieder geöffnet sein. Und den Mörder werden wir auch bald haben. Das er sich vor den Blicken der Zeugen verstecken kann, heißt nicht, dass er keine Spuren hinterlässt."
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 10.11.2009, 15:50:40
Mika tritt ein wenig von ihrem Vater zurück, nachdem sich der Wachmann in der Gespräch eingemischt hat. Schnell wischt sie sich mit dem Ärmel durchs Gesicht, um Rotz und Tränen wegzuwischen und zieht dann sehr geräuschvoll und wenig damenhaft die Nase hoch.
Jetzt erst ist sie dazu bereit zu antworten und sie beschreibt ihn den Weg, den sie von ihrem Elternhaus genommen hat und dann die Stelle, wo sie von dem Unsichtbaren überholt wurde, der wahrscheinlich einen ähnlichen Weg genommen haben muss. Zur Erklärung sagt sie dem Wachmann auch: "Ich muss kurz vor dem Vorfall hier losgegangen sein und durch Zufall hat er den selben oder einen ähnlichen Weg genommen, wie ich. Das Ganze ist schätzungsweise eine gute halbe Stunde her. Ich bin zu Fuss zum Stadttor und zurück und habe mich unterwegs nur dreimal kurz aufhalten lassen.
Es wäre schön, wenn wir annehmen könnten, dass er wie ich diese Stadt verlassen wollte und es auch geschafft hat, um für immer von hier zu verschwinden.
Und wie schon gesagt, es handelt sich um einen nackten Fuss. Der unsichtbare Läufer hatte kein Scuhwerk getragen. Aber leider kenne ich mich zu wenig mit Spurenlesen aus, um genau zu sagen, ob es ein Mensch war oder vielleicht ein etwas zarterer Elfenfuss oder was auch immer."

Mika hofft, dass sie den Wächtern damit helfen kann, denn sie will, dass der Märder von Mereia gefasst wird und die gerechte Strafe für seine Schandtat erhalten wird.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 10.11.2009, 16:09:57
Der Wachmann runzelte nachdenklich die Stirn, als Mika ihre Erlebnisse erzählt. "Der Mord ist vor einer guten halben Stunde geschehen. Bei der Strecke... er müsste sehr, sehr schnell gewesen sein, um zu dem Zeitpunkt mit euch zusammenzutreffen. Ich will nicht sagen, unmöglich, aber für den Moment würde ich vermuten, dass ihr etwas oder jemand anders gesehen habt. Wer weiß... auf dem Weißen Markt treiben sich so allerlei seltsame Gestalten herum."

Mikas Vater hörte dem Wachmann aufmerksam zu. Als der Halbelf zu weiteren Fragen ansetzen wollte, unterbrach der alte Tischler den Soldaten barsch. "Ich denke, wir haben jetzt erst einmal genug Fragen beantwortet. Es gibt sicher noch mehr Zeugen hier, oder?"

Perplex starrte der Mann Mikas Vater einen Moment lang an, und nickte dann verunsichtert. "Ja, ja, natürlich. Vielen Dank für eure Hilfe."

Nachdem sich der Wachmann zurückgezogen hatte, beugte sich Mikas Vater ganz nah zu ihr herunter. "Hör zu, Mika. Was geschehen ist, ist schlimm, kann aber nicht mehr geändert werden. Aber wenn ich mir all das anhöre - ein unsichtbarer Mörder, wilde Tiere vor den Toren, und vielleicht hast du noch einen zweiten Unsichtbaren gesehen - schwant mir Böses. Vielleicht täusche ich mich ja, vielleicht bin ich nur ein alter Spinner, der maßlos übertreibt. Aber wenn nicht, dann will jemand der Stadt etwas Böses. Nicht nur einzelnen Leuten, sondern der ganzen Stadt."

Mit einem Blick zu Mereias Leichnam holte ihr Vater tief Luft. "Ich will das Risiko nicht eingehen. Wir müssen einen Weg raus aus der Stadt finden, und vorbei an den wilden Tieren. Bis sich diese Sache aufgeklärt hat, sollte unsere ganze Familie aus der Stadt verschwinden. Gegen solche Kräfte" - wieder blickte er zu der toten Elfin - "können wir nichts ausrichten. Und ich lasse meine Familie nicht schutzlos auf den Tod warten."
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 10.11.2009, 16:34:44
"Vielleicht sind es auch fünf Minuten mehr gewesen. Keine Ahnung. Ihr habt sicherlich auch nicht die Minuten gezählt." Sagt Mika, die davon übereugt ist, dass das eine mit dem anderen zu tun hat. "Oder wollt ihr mir sagen, dass hier überall unsichtbare Wesen herumlaufen?" Fügt sie mit der Überzeugung einer Person, die in ihren neunzehn Jahren auf dieser Welt Heute zum ersten Mal auf einen Unsichtbaren getroffen ist, hinzu und stellt fest: "Mit seltsamen Gestalten auf dem Weißen Markt hat das herzlich wenig zu tun."
Dann erst ließ sie den Wachmann gehen, wie es ihr Vater gewünscht hat.

"Ja Papa. Aber heute Nacht werden wir noch hier bleiben müssen. Wir müssen alles zusperren und ihr packen, was ihr braucht. Ich habe noch ein zweites Pferd. Ein Gauner wollte es einem Wirt verkaufen und ich hatte Mitleid und bin dem Wirt zuvor gekommen. Es war übrigens fünfmal billiger, als mein Pferd vom Händler. Außerdem müssen wir Morgen noch Verpflegung kaufen, für die Tiere und für uns." Entgegnete Mika dann, als der Wachmann sie und ihren Vater allein gelassen hat. "Morgen können wir dann weg von hier, Papa. Morgen sind die Tore offen.
Aber Papa? Wohin wollen wir dann gehen? Und wie willst du Geld verdienen ohne eine Werkstatt? Ich habe leider nicht mehr so viel Geld und ich weiß nicht, ob ich mit meiner Musik genügend verdienen kann."

Dann schaute Mika auch traurig zu dem Leichnam unter der weißen Decke und nimmt sich vor, später nochmal zu ihren Nachbarn zu gehen, während neue Tränen still ihre Wangen herunterlaufen.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 10.11.2009, 16:50:14
Eine Weile zögerte Mikas Vater, dann nickte er. "Ja, du hast Recht. Es ist schon spät, und in der Dunkelheit sollten wir nicht raus. Um das Geld mach dir keine Sorgen. Ich habe über die Jahre einen kleinen Notgroschen angespart, eine Zeitlang kann ich uns damit über Wasser halten. Und dann ist der Spuk entweder vorbei, oder ich baue mir anderswo eine neue Werkstatt auf. Die Große Feste ist ein guter Ort, denke ich."

Mit einem Blick zum Himmel schüttelte er den Kopf. "Aikriz ist nicht in der Stadt. Ich habe Gerüchte gehört, dass der Siddhai eine große Reise macht, um sich anderswo um Probleme zu kümmern. Er sollte hier sein, dann wüsste ich, dass alles gut wird. Hier ist doch seine Stadt."

Schließlich wandte er sich wieder seiner Tochter zu. "Mika, du musst deine Brüder holen. Angar wollte sich bei dieser berühmten Bogenmacherin als Lehrling bewerben, Quinta. Der verrückte Kerl war nicht davon abzubringen, und Leonas hat ihn begleitet. Quinta hat ihren Stand auf der Güldenen Allee. Ich hoffe nur, dass deine zwei kleinen Schwestern wie versprochen zum Sonnenuntergang heim kommen. Sie sind irgendwo da draußen auf dem Markt."
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 11.11.2009, 08:43:28
"Werde ich machen, Papa. Passt du derweil auf meine Pferde auf. Ich kann sie jetzt nicht gebrauchen. Mein übriges Zeug habe ich ins Haus gestellt. Bis später Papa." Sagte Mika zu ihrem Vater und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass sie ihn verstanden hat.
Doch statt schnell loszueilen, um ihre Brüder zu holen, lief sie nochmal ins Haus und holte ihre Heiltränke aus dem Rucksack und steckte zwei in ihre Taschen. Den dritten Trank behielt sie in der Hand.
Kurz prüfte sie nochmal, ob sie ihre Waffe bereit hat, dann lief sie mit schnellen Schritten zu ihren Nachbarn hinüber. Kurz bevor sie das Haus erreichte, bremste sie jedoch ihre Schritte, um sich respektvoll dem Haus der Trauernden zu nähern.
Vorsichtig klopfte sie an der Tür an, in der Hoffnung, dass die Elfen ihr die Tür öffnen würden. Mika ging davon aus, dass sie Zuhause sind und sich um ihren Sohn Finlaran kümmern. Ihnen will sie den Heiltrank geben. Er wird ihre seelischen Wunden nicht schließen, aber vielleicht etwas Hoffnung geben, wenn es dem Sohn wieder besser geht.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 11.11.2009, 10:40:19
Als Mika an der Tür klopfte, näherte sich wieder der Soldat, mit dem sie zuvor gesprochen hatte.
"Verzeiht", meinte er mit leiser Stimme, "aber die Familie ist nicht da. Ihr Sohn wurde zu einem Heiler gebracht, und die Eltern sind mit ihm gegangen."
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 12.11.2009, 10:23:39
Nochmal schaute Mika auf ihren Trank hinab, dann zu dem Wachmann und sagte: "Vielen Dank." Danach steckte sie ihren Trank zu den anderen Beiden in ihre Tasche. Sie wird es wohl später nochmal versuchen müssen, wobei es dann, wie sie fürchtet, nicht mehr viel zu helfen geben wird - kommt aber darauf an, was sich die Elfen zu leisten vermögen.

Mit drei Tränken in ihren Taschen machte sich Mika dann doch endlich auf, ihre Brüder einzusammeln. Wie es der Vater sich wünschte. Sie eilte mit schnellen Schritten durch die Gassen und Straßen, um auf den kürzesten Weg zur Güldenen Allee zu gelangen und dort ihre Brüder zu suchen (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg553142.html#msg553142).
Auf dem Weg würde sie natürlich auch sich nach ihren Schwestern umsehen und sie nach Hause schicken, wenn sie dies treffen sollte.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 12.11.2009, 10:45:32
Der Weg zur Güldenen Allee verlief problemlos. Ganz wohl fühlte sich Mika dennoch nicht, denn allmählich tauchte die Sonne am Horizont unter. Den Rückweg würde sie im Dunkeln bestreiten müssen - auch wenn zumindest die großen Straßen während des Marktes durch Fackeln und Lampen weiterhin hell erleuchtet blieben.

Die Sonne erstrahlte in feurigem Orange, während sich die Farben des Himmels im allabendlichen Schauspiel allmählich in glühendes Rot verwandelten. Das Meer aus Feuer, wie es auch genannt wurde, schenkte der Welt noch eine gute halbe Stunde dämmriges Licht, dann würden die beiden Monde ihre Herrschaft über den Himmel übernehmen.

Quintas Stand war leicht zu finden, und die Bogenmacherin hatte auch tatsächlich schnell Zeit für Mika. Ihre Brüder waren dort gewesen, und Quinta hatte sich angesehen, was Angar leisten konnte. Doch offenbar hatte Mikas Bruder nicht den Ansprüchen der Bogenmacherin genügt, und sie hatte ihm leider eine Absage erteilen müssen.

Die Bardin kannte ihren Bruder gut genug, um zu wissen, dass er sich den nächstbesten Met-Stand gesucht hatte, um mit der Enttäuschung fertig zu werden. Nach wenigen Minuten konnte sie tatsächlich einen solchen Stand ausmachen - und sah Angar und Leonas, wie sie betrübt - und betrunken - mit zwei gefüllten Hörnern anstießen.

Sie hatte die beiden fast erreicht, als ihr etwas auffiel. Auf der anderen Straßenseite befand sich ein Laden, dessen Tür zerschmettert worden war. In dem Laden herrschte das reine Chaos. Und direkt davor stolperte plötzlich eine junge Frau - eine Edeldame, ihrer Kleidung nach zu urteilen -, sah sich schimpfend und fluchend um, doch hinter ihr war niemand, der sie hätte anrempeln können.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 12.11.2009, 11:40:04
"ANGAR! LEONAS! IHR DUMMEN SUFFKÖPPE KOMMT HER!" Schnauzte Mika ihre beiden Brüder über den halben Markt hinweg an, doch ihre Aufmerksamkeit galt in diesem Moment nicht ihren Brüdern, sondern der stolpernden Frau und dem Drumherum.
Hektisch schaut sich die junge Bardin um, gewillt die kleine Mereira zu rächen. Sie sucht (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg553165.html#msg553165) nach deutlichen Zeichen dafür, dass der Unsichtbare noch hier ist. Sie sucht nach etwas, an dem sie die Position des Wesens ausmachen kann.
Mika ist gewillt es mit dem Ding aufzunehmen, egal was mit dem armen Finlaran geschehen ist. Deshalb würde Mika, welche begonnen hat sich langsam der Edeldame zu nähern, versuchen den Typen zu schnappen, wenn sie nur eine Ahnung hat, wo er sich befindet.
Dabei hoffte Mika, dass ihre Brüder ihrem Wunsch folge leisten und zu ihr kommen, die Hilfe ihrer Brüder, ob sie angetrunken sind oder nicht, könnte sie mit Sicherheit sehr gut gebrauchen, wenn sie das Ding zu fassen bekommt.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 12.11.2009, 11:52:13
Angar zuckte erschrocken zusammen, als Mika sie lauthals rief, und sah sich nervös suchend um - wie ein Gauner, den man auf frischer Tat ertappt hatte. Sein Verhalten war keine große Überraschung für Mika, denn ihr jüngerer Bruder hatte sich gegen den Willen ihrer Eltern immer wieder am Alkohol versucht, und war oft genug erwischt worden. Die vielen Strafen hatten sich eingebrannt, auch wenn er jetzt, mit siebzehn Jahren, endlich die Erlaubnis hatte.
Leonas, Mikas zwei Jahre älterer Bruder, sah nur grinsend zu Mika herüber. "Kleines Schwesterchen!" rief er, wohl wissend, dass sie es hasste, von ihm so genannt zu werden - allem voran, weil er diesen Begriff meist damit verbunden hatte, ihr den Kopf zu tätscheln.

Ohne zu Zögern packte Leonas den jüngeren Bruder am Arm, und zog ihn mit zu Mika. Als Angar sie endlich entdeckt hatte, entspannte er sich. Mika begriff aber schnell, dass er in einem Kampf keine große Hilfe sein würde - er hatte schon größte Mühe, überhaupt geradeaus zu gehen. Leonas hingegen schien sich noch einigermaßen im Griff zu haben.

Abgelenkt durch ihre beiden Brüder, dachte Mika für einen Moment, sie hätte die Spur des Unsichtbaren wieder verloren. Doch dann hörte sie ein schepperndes Geräusch, gefolgt von einem Knurren - direkt aus dem Laden, vor dem die Frau gestolpert war.

Einige der Marktbesucher hatten das Geräusch offenbar auch gehört, und blickten sich suchend um.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 12.11.2009, 12:11:37
"Ihr müsst mir helfen." Sagte Mika nur knapp und leicht gereizt, als ihre Brüder neben ihr erschienen waren, ohne sie anzuschauen. Diesmal lässt sie sich nicht ablenken, auch wenn die Anrede ihres Bruders sie anständig genervt hat.
Als sie dann endlich wieder ein Zeichen des Unsichtbaren entdeckte, machte sie kurzen Prozeß. Sie lief los, dorthin, wo sie das Scheppern und das Knurren vernommen hat, direkt in den zerstörten Laden. "Kommt mit, dort drin ist etwas Unsichtbares und es hat die arme Mereira getötet. Wir müssen es holen und Mereira rächen."

Im Laden angekommen versuchte sie dort, wo die größte Zerstörung herrschte, mit ihren Händen und Füssen nach einem WIderstand zu suchen, den es dort nicht geben darf und wenn sie ihn findet, zu packen beziehungsweise sich darauf zu stürzen, indem sie sich daran klammert.
Sie hofft dabei auf die Hilfe von Leonas. Von Angar erwartet sie wenig, er könnte höchstens auf den Unsichtbaren kotzen und ihn damit vielleicht etwas sichtbarer machen.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 12.11.2009, 12:26:58
Alles sah danach aus, als hätte in dem Laden ein Kampf stattgefunden. Regale waren umgeworfen worden, Blutflecken waren auf dem Boden und - der Körper eines Halblings. Eine Blutlache hatte sich um den Toten gebildet. Auf der anderen Seite des Ladens war ein Loch in die Wand gerissen worden, und eine Wendeltreppe dahinter führte nach unten.

"Mereia? Was ist mit Mereia? Was redest du denn-"
Leonas unterbrach sich, als er den toten Halbling entdeckte. Entsetzt starrte er auf die Leiche, dann zu Mika.
"Was in Garachs Namen ist hier los?"

Angar ging noch weit weniger gefasst mit der Situation um. Als er den Leichnam entdeckte, atmete er einige Male heftig, nur um sich dann zu übergeben.

Das unsichtbare Wesen konnte Mika nicht entdecken, sie glaubte jedoch, Geräusche gehört zu haben, die aus Richtung der Wendeltreppe kamen.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Mika am 12.11.2009, 12:45:17
"Unsichtbare Wesen die Leute töten sind los. Los zur Wendeltreppe. Ich glaube, dort ist etwas. Passt auf, dass es euch nicht entwischt. Es ist etwa Menschengroß. Angar, bleib bei der Tür, damit es dortdurch nicht fliehen kann." Sagte Mika, während sie sich der Treppe annäherte.
Während sie mit schnelle Schritte sich der Treppe näherte, zog zum einen ihren Rapier und schaut sich zum anderen nach weiteren Fluchtmöglichkeiten um, vor allem nach einer offenen Tür, durch welche das Wesen unbemerkt entschlüpfen könnte. Geschlossene Türen sind dagegen ein Vorteil für die Verfolger, weil sie erst geöffnet werden müssen.
"Angar. Rufe nach den Wachen. Wir werden Hilfe brauchen. Und schicke jemand, der das Loch versperrt." Sagte Mika und tastete sich mit Hand und Rapier weiter mir großen Tempo vor und hoffte auf einen Widerstand zu stoßen, der nicht da sein sollte.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 12.11.2009, 12:53:46
Immer noch verwirrt, folgte Leonas dennoch Mikas Anweisungen. Kurzerhand zückte er ein Messer, das er als Werkzeug praktisch immer bei sich trug, und folgte Mika zur Treppe. Von unten hörte man ein Knurren, Stimmen und Geräusche, die nach einem Kampf klangen.

Schnell hastete Mika die Wendeltreppe nach unten. Unten führte ein kurzer Gang zu einer schweren Holztür, die offen stand und den Blick auf eine Halle freigab, die auf den ersten Blick nach einer alten Bibliothek aussah.
Titel: Das Spiel der Schatten
Beitrag von: Sternenblut am 12.11.2009, 12:54:10
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